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Tales of Zero

Tue alles, um alles zu verlieren...
von

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Chronolog

Rating: P18-slash

Genre: Lemon, Darkfic, Yaoi, Drama

Warning: düsterer Son-Goku, OOC Broly, non-con, seltsamer Humor der Autorin ^^'
 

Zeit: Beginnt bei Son-Gokus Geburt. Er wird nie auf der Erde landen, Vegeta-sei bleibt (wahrscheinlich) heile.

Paaring: Main: Kakarott\Vegeta und noch andere.

Beta: Saspi ^.^

Disclaimer: Alles was ich nicht erfunden habe gehört Akira Toriyama
 

Soooooo, schön, das ihr euch hier her verirrt habt ^^ Meine neue FF, so frisch, dass sie noch zuckt *muhahaha* lasst euch bitte nicht vom Prolog und vom ersten Kapitel täuschen, die für meine Verhältnisse etwas lasch verlaufen, aber ich bin ja dafür bekannt, das sich meine Stories ziemlich krass entwickeln können ^^ (wunderbar schleichende Entwicklungsprozesse) Ihr werdet einige Bergiffe finden, die ihr nicht kennt, dass ist beabsichtigt. Aber vorsorglich werden die wichtigsten auf der Mainpage von der FF erklärt X3 Im Laufe der Geschichte, werdet ihr mehr über diese Bergriffe erfahren.
 

Und nun! Viel Spaß beim Lesen!
 

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Es war die Ära des Umbruchs und der Kriege, als sich ihr Name zum ersten Mal aus der Finsternis erhob…

Der Name eines Volkes…

Die Saiyajins…
 

Das Verschwinden des Schöpfervolkes, der Kaioshin, war die Geburt des Chaos gewesen, welches die genannten Schlachten um die Vorherrschaft im Universum herauf beschworen hatten.

Blutige Schlachten… Voller Schmerz und Verluste…Viele Völker taten es den Kaioshin gleich… Sie verschwanden, hörten einfach auf zu existieren…
 

Es war nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Macht hervorbrechen würde…

Die Saiyajins, die Affenschwänzigen, Die Kinder des Blutes…

Krieger von maßlosem Stolz. Jener Stolz wurde nur noch von ihren Kräften überboten. Sie waren es, die sich in den Kämpfen selektierten und einen zweifelhaften Frieden über die endlosen Weiten des Alls brachten…
 

Leider ist die Geschichte ihrer Vergangenheit im Sand der Zeit verloren gegangen. Niemand weiß, was weiter geschah und ihre Chroniken setzten erst wieder an ihren Niedergang ein. So unglaubwürdig es auch klang… Die Unbesiegbaren wurden besiegt.
 

Lord Freezer und sein Volk, die Shimojins, hatten sie gezähmt, ausgebeutet und versklavt… Die einst so stolzen und freien Krieger vergingen unter dessen Herrschaft zu niederen Handlangern…

Schon lange hatten sie aufgehört sich zu wehren und sich ihrem Schicksal ergeben, doch noch immer vegetiert in stiller Dunkelheit die Flamme der Hoffnung vor sich hin… So roh die Saiyajins oberflächlich auch wirkten mochten, so waren sie doch tatsächlich ein Volk voller Mythen, Legenden und Geheimnissen…
 

Eine dieser Legenden war es, die ihre Hoffnung und ihren restlichen Stolz am leben hielt…

Die Minuslegende…
 

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tbc...

Vaterstolz und Vaterschande

Noch da? OO Schön ^^ Nun denn, hier das erste Kapitel nach so einem mageren Prolog^^ An die Leute, die schon bei "Dark Dreams of Kakarott" dabei waren.

Ich habe beschlossen, dass meine Kapitel etwas kürzer ausfallen werden, zur Gesundheit meiner Beta und den Freischaltern. A.k.a Keine Kapitel mehr die über 40 oder 60 Seiten kommen. Ich halbiere die Seitenzahl auf 20. Na ja... mal sehen wie lange ich das durchhalte XD
 

Also gut! Genug gelabbert XD Sonst wird das Kapitel noch kalt.
 

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Bardock war schon immer eine recht wechselhafte Natur gewesen, was das Thema Geduld anging, doch seine momentane Situation hatte schon vor Stunden jeden erträglichen Rahmen gesprengt…
 

Nicht das er ein Anfänger darin war… keineswegs. Er machte es zum zweiten Mal durch, dennoch war es noch nervenaufreibender als beim ersten Mal. Er bekam Zwillinge! …Naja, eher seine Frau.

Schon das Wort „Zwillinge“, ließ den sonst so gestandenen Krieger in die Knie gehen. Insgesamt gab es auf ganz Vegeta-sei nur drei Zwillingspärchen und so eine Geburt hatte es seid ca. 50 Jahren nicht mehr gegeben!
 

Der Elitekrieger, der sich vom vielen Auf- und Abrennen des Flures schon einen Wolf gelaufen hatte, setzte sich mit fahrigen Lächeln in einem weißen Sessel und fuhr sich über die schweißnasse Stirn. Hätte ihn einer seiner Untergebenen so gesehen, hätte dieser sich vor Lachen eingenässt. Denn ein General Bardock, der wie ein Idiot vor sich hin grinste, gab es nicht alle Tage. Lag wohl daran, dass er so gut wie nie grinste.

Doch dies Alles war ihm nun mehr als egal.
 

Zwillinge… Er hatte Zwillinge gezeugt! Er musste einmaliges Erbgut haben! Schon sein erster Sohn war ein Prachtexemplar von Saiyajin gewesen.

Der stärkste Säugling seit Jahren! Mal vom Sohn des Königs abgesehen…

Bardock lachte auf. Wenn das ebenso mit seinen Zwillingen der Fall war, konnte er es Vegeta wieder unter die Nase reiben. Zudem hatte der Herrscher noch einige Wettschulden bei ihm offen. Und die würden ab den heutigen Tag noch weiter anwachsen.
 

In Gedanken hakte Bardock die Wette „Wer hat die meisten und potenziellsten Erben“ ab und freute sich schon auf eine Flasche des besten Whiskeys von ganz Vegeta-sei, aus dem königlichen Keller.
 

Plötzlich zuckten seine Ohren auf, als sein Scouter ansprang und Hinweis auf einen Anruf gab. Mit gerunzelter Stirn nahm er an.

„HUHU!!! Chef! Wie steht‘s mit den Blagen? Ist schon eins geflutscht?“
 

Bardocks fröhliche Miene zerfiel sofort, bei dem Klang dieser vertrauten Stimme. Nur einer wagte es so mit ihm zu reden.

„Toma… Weißt du, dass dein Leben gerade an einem seidenen Faden hängt?“, zischte der General bedrohlich, was aber bei seinem besten Freund nur wenig Wirkung zeigte.

„Hm, stecken also alle beide noch immer in der Röhre, wie? Sorry, dass ich dich gerade jetzt störe, aber es ist ein neuer Auftrag von Oben reingekommen…“
 

Bardock ließ sich in seinem Sessel entnervt zusammen sinken und stöhnte laut auf.

„Sag ihnen, sie können mich mal kreuzweise.“ Toma sog am anderen Ende der Leitung scharf die Luft ein. Er bewunderte die Unverfrorenheit seines Freundes immer wieder.

„Chef, ich glaub, du hast mich nicht richtig verstanden! Wenn ich sage >von Oben<, dann meine ich von ganz, ganz Oben!“

Bardock schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe.

„Scheiß Echsen…“, knurrte er leise. Wenn er einen Befehl von König Vegeta verweigerte, kam er meistens mit Privilegsentzug davon... Aber diese Order stammte von Lord Freezer…
 

„Ok… Schick mir den Auftrag und die Truppeneinteilung. Macht euch inzwischen fertig und wehe wenn ihr nicht den Arsch hochbekommt. Ich will so schnell wie möglich wieder bei Beranky sein!“, sagte Bardock mit starken Widerwillen.

„Für dich doch immer, Herzchen.“, kam Tomas Stimme durch den Scouter geflötet. Er hörte nur noch das Knurren seines Vorgesetzten, als er auflegte.
 

Schwerfällig nötigte der Elitekrieger sich dazu aufzustehen und die Infantstation zu verlassen. Warum musste ausgerechnet er immer wieder die Aufträge der Shimojins ausführen…? Lästiger Weise antwortete sein Bewusstsein prompt:

Weil du der Beste bist!
 

Ärgerlich leckte er sich über die scharfen Eckzähne. Ja, leider war er der Brauchbarste von all den Generälen, die irgendwo träge im Weltall herum sprangen und mit minimalen Bemühungen versuchten Planeten zu erobern.

Freezers Herrschaft, die schon viel zu lange dauerte, hatte sie alle abstumpfen lassen… Nur ihn nicht!

Er war zäh, zuverlässig und der Jüngste unter seinen Kollegen. Es gab hartnäckige Gerüchte, dass seine kometenhafte Kariere allein durch die Gunst des Königs zustande gekommen war. Gequirlter Unsinn! Er hatte sich das alles hart verdient!

Während die anderen Generäle mit ihren Truppen wochenlang auf Planeten rumhingen, und eine ruhige Kugel schoben, erledigte er seine Aufträge in der Hälfte der Zeit und das mit erschreckend kaltblütiger Präzision.
 

Bardock hinterließ seiner Frau eine Nachricht an der Rezeption der Infantstation. Es war seltsam wie schwer ihm es viel, seine Frau gerade jetzt alleine zu lassen…

Er schüttelte den Kopf und riss sich zusammen. Er wusste genau, dass sein Auftrag wieder einmal eine Eroberung beinhaltete. Da könnte er seiner Wut freien Lauf lassen und sich Mal wieder so richtig abreagieren.

Er lächelte spitz in sich hinein… Hoffentlich hatte der ihm zugeordnete Trupp einen starken Magen…
 

Es dauerte nicht lange und der junge General fand sich in der Hauptkaserne ein und seine Crew versammelte sich vor ihm.
 

„Was-ist…DAS?!“, fragte er Toma und zeigte mit Entsetzen auf die strammstehenden Saiyajins.

„Das, mein Freund, ist unser Trupp…“

Bardock packte Toma am Schulterpanzer und zog ihn zu sich ran.

„Sag mir, dass das nicht wahr ist! Das sind doch alles Anwärter! Die haben doch gerade Mal ihre erste Glut hinter sich!“

„Tut mir Leid, Chef. Aber so ist die Zuteilung…“, meinte Toma achselzuckend.
 

Bardock scannte die kleine Sechsmanngarnison mit seinen Scouter und seufzte.

„Die sind auch noch Lowlevels… Halten die mich für einen Ausbilder?! Was ist das bloß für eine Einteilung, für eine Klasse 3- Mission?“

Er konnte diese Halbstarken partout nicht ab. Schon wie sie ihn jetzt selbstgefällig angrinsten… Sie hatten noch keinen einzigen Einsatz gehabt, kamen frisch aus der Rekrutierung und hielten sich für die Größten.
 

Mit finsterem Blick knipste Bardock den Scouter aus. Diese Anwärter waren gerade Mal für eine Klasse 1- Mission geeignet.

Nun gut… Er würde das Beste daraus machen müssen, aber das hieße noch lange nicht, dass er ihnen eine Sonderbehandlung zukommen ließe.
 

Er hielt eine kleine Ansprache für die Neulinge.

„Damit eines klar ist! Ich erlaube keine Fehler und keine Spielereien! Ich denke, mein Name hat auch bei euch Würmern die Runde gemacht!?“

Ein unruhiges Brummen ging durch die Reihe der jungen Saiyajins. Oh ja… Sein Name war ihnen durchaus bekannt, ebenso dessen bitterer Nachgeschmack.
 

Der junge General hatte schon einmal einen Trupp mit Neulingen unter sich gehabt… Nur einer war lebend zurückgekehrt. Die anderen hatten versagt, hatten Schwäche gezeigt. Etwas auf das der General mehr als allergisch reagierte.
 

„Wer meint, er könnte mir auf der Nase rumtanzen, wird seinen gerechten Lohn erhalten. Damit das von Anfang an verständlich ist! Ich arbeite sonst mit der Elite, Profis, etwas wovon ihr noch Meilenweit entfernt seid!“ Bardock war immer mehr in ein gefährliches Knurren verfallen.

„Abmarsch!“, war das Letzte was er bellte. Toma wandte sich mit vorgehaltener Hand an ihn.

„Meinst du nicht, dass du etwas hart mit den Zwergen umspringst? Das Leben wird sie schon noch abhärten…“
 

Bardock sah seinen Freund mit schmalen Augen an.

„So lange sie mit mir auf einer Mission sind, Toma, solange bin ich das soeben erwähnte Leben! Wo sind eigentlich Pumbukin, Totapo und Selipa?“

„Hmmm… Totapo und Pumbukin… weiß ich nicht so genau. Wahrscheinlich wieder bei den Freudenhäusern. Du kennst die geilen Böcke doch, die fahren voll auf diese außerirdischen Weibchen ab… Naja und Selipa steht Tuteka bei. Sie hat heute auch ihre Entbindung.“

Bardocks Lippen kräuselten sich zu einem spöttischen Grinsen.

„Das Weib von Paragas? Hat der alte Sack doch mal einen Treffer gelandet? Ich bin gespannt was er für ein Balg fabriziert. Sein Vater war schon eine Schande für den Kriegsadel, aber er hat wirklich den Vogel abgeschossen… Wie sein Kind wohl aussehen wird? Hoffentlich bekommt das Balg mehr von seiner Mutter. Tuteka ist ja recht … delikat“
 

Toma verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und verschränkte die Arme.

„Lass das bloß nicht Beranky hören. Du wirst bis zur nächsten Mondhelle keine Ruhe mehr haben…“

Bardocks Schwanz sprang plötzlich von seiner Hüfte und versetzte seinem Freund einen leichten Schlag.

„Sprich nicht gedankenlos von der heiligen Mondhelle… Du weißt, dass es Unglück bringt...“ Toma nickte erschrocken und sein General nahm es mit einem Schnauben hin. Die Mondhelle war für alle Saiyajins das wichtigste Ereignis auf ganz Vegeta-sei. Denn sie trat nur alle sieben Jahre ein, dann wenn Enkis Auge, der Mond kreisrund war…
 

„Komm, mein Freund… Die Grünschnäbel dürften bald mit ihren Kapseln fertig sein. Machen wir uns auf. Ich will in 2 Monaten wieder hier sein und meine Zwillinge bewundern… Paragas wird sich den Hintern aufbeißen, wenn er sieht, dass ich ihn wieder übertrumpft habe…“
 

♥~♦~♣~♠
 

Die genannten 2 Monate verkürzten sich schnell zu sechs Wochen. Die Eroberung war ein voller Erfolg! Die Bewohner dieses Planeten, der Calwe genannt wurde, waren zwar stark, aber für Bardock waren sie nur Futter für seine Kampfeslust. Die Rekruten erlebten am eigenen Leib, wie ihr Anführer bis zum Äußersten kämpfte.
 

Mehrmals nannte dieser Krieger den Meditank seine Ruhestätte, dennoch war er unermüdlich. Jedes Mal, wenn Bardock aus der Heilsubstanz stieg, schienen seine Bärenkräfte noch ein ganzes Stück zugenommen zu haben...

Die Neulinge staunten nicht schlecht, wie fasst täglich Städte unter Bardocks Gewalt fielen. Sie kamen seinem Tempo nur mäßig nach. Zwei Anwärter blieben auf der Strecke.
 

„Chef! Warte! Wir haben zwei verloren!“, schrie Toma seinem Freund noch hinter her, als dieser von mehreren außerirdischen Kriegern attackiert wurde.

„Zwei Stolpersteine weniger!“, lachte Bardock lauthals. Der größere Saiyajin schüttelte nur mit gerunzelter Stirn den Kopf.

Sein Chef war bereits wieder dem Kampfrausch verfallen und würde erst aufhören wenn kein Stein mehr auf dem anderen stand.

Das kam bei Bardock häufig vor… Ob das so gesund war?
 

Der höchste Genuss für den jungen General kam aber noch…
 

„Vragi! Öffne das Auge deines Gemahls!“, stieß Bardock grollend ein Gebet zur Saiyajingöttin und grinste dabei euphorisch in den Vollmond. Er liebte es, wenn das bleiche Licht ein leichtes Kribbeln auf seiner Netzhaut verursachte und sein Affenschwanz zu pulsieren begann.

Toma und seinen vier restlichen Gefährten ging es nicht anders.
 

Es waren die letzten Bewohner von Calwe, die sich zusammengerottet hatten, um den Planeten zu verlassen. Voller Entsetzen sahen sie von weitem, wie diese Ungeheuer… diese Saiyajins, sich in die berüchtigten Oozarus verwandelten. Panik brach aus, denn eines dieser Monster stürmte auf sie los.

In ihrem Grauen vergaßen sie sich und versuchten in ihre Evakuierungsschiffe zu gelangen. Jeder von ihnen drängelte den schmalen Luken entgegen.

Der Boden bebte immer heftiger. Das Vibrieren raubte ihnen den Atem und plötzlich wurde alles Still…
 

Keiner wagte es sich zu bewegen und starr vor Angst sahen sie auf. Zwei rote Augen stierten funkelnd auf sie herab.

Eine Reihe von rasiermesserscharfen Zähnen, hinter weit gespannten Lefzen verkündete ihr Schicksal.
 

Ein gleißendes Licht bildete sich in der Kehle des Oozaru und setzte sich mit furchterregendem Rauschen in Bewegung…
 

Grelle Energie vernebelte für etliche Minuten jegliche Sicht. Als sich jedoch die Umgebung wieder klärte, war nur noch eine, mit Schutt überlagerte Ebene zu erblicken.

Die halbstarken Oozarus gafften mit weit aufgerissenen Augen ihrem Anführer entgegen, der langsam zurück getrottet kam.
 

„Mission erfolgreich abgeschlossen…“, waren seine geknurrten Worte.
 

♥~♦~♣~♠
 

Bardock gab sich nicht damit ab, die Abreise wirklich vorzubereiten. Den Anwärtern wurde keine Zeit für das übliche Plündern gelassen. Auch Toma, der etwas zur Habgier neigte, konnte seinen Freund nicht umstimmen. Allerdings verübelte er es ihm nicht. Wer durfte sich schon Vater von Zwillingen nennen?
 

Kaum das sie Vegeta-sei erreicht hatten, machte sich Bardock auf, zur Infantstation um seine Frau zu sehen. Er pfiff darauf, Bericht zu erstatten. Es würde Vegeta nicht umbringen, wenn er erst einen Tag später vom Missionsverlauf erfahren würde und auch die Shimojins waren da nicht so genau.

Er jagte der jungen Saiyajin an der Rezeption einen gehörigen Schrecken ein, als er mit fasst schon quietschenden Sohlen um die Ecke bog.

„Ich will zu meiner Frau- Beranky- Die mit den Zwillingen!“, sagte er resolut und als die Frau einwendend den Finger heben wollte, fügte er noch ein gebelltes „Sofort!“ hinzu.
 

♥~♦~♣~♠
 

Die junge Beranky ordnete summend ihre Sachen. Sie würde nur noch zwei Tage auf der Station verbringen, denn dann waren die Tests an ihren Kindern abgeschlossen.

Normalerweise bedurften Neugeborene nur eine Woche solche Zuwendung, allerdings war es bei Zwillingen immer etwas heikel.
 

Oft kam es in der Geschichte der Saiyajins vor, dass sie kurz nach der Geburt starben. Aber wie es aussah, war mit ihren beiden alles in Ordnung… oder eher gesagt fast. Einer ihrer beiden Söhne wurde mit einer Absonderheit geboren, die ihr zu bedenken gab…

Was würde Bardock nur dazu sagen?
 

In diesem Moment trat der Fall, „Wenn man vom Teufel sprach“ ein. Die automatische Tür fuhr surrend zur Seite und ein völlig abgehetzter Bardock trat ein.

„Béky, Ich bin wieder da.“, sprach er mit ungewöhnlich sanfter Stimme zu seiner Frau und wollte ihr zärtlich über den schlanken Hals streichen.
 

Doch daraus wurde nichts. Die Saiyajin, mit dem wilden hüftlangen Haar, wirbelte herum und packte Bardock am Kragen. Knurrend zog sie ihn zu sich herab und zischelte leise:

„Was, in Enkis Namen, fällt dir ein, mich so einfach mit einem Zettel abzuspeisen!?“
 

Ihr Gatte hob abwehrend die Hände.

„Ich hätte ja schlecht in die Entbindung platzen können! Du lagst grade in den Wehen!“

Schnaubend zog sie sich zurück und versuchte ihre geladene Laune wieder runter zufahren. Irgendwo hatte er ja recht… ausnahmsweise Mal.

„Gut, schön, Okay… Halb so wild. Hauptsache die Beute stimmt. Ich könnte eine neue Kampfweste vertragen. Meine Brüste sind durch die Schwangerschaft so geschwollen…“
 

Bardock indessen, hatte seinen Blick zur Decke gerichtet.

„Öh… ja… die Beute...“

„Ja, die Beute, mein Schatz… Ich hoffe du sagst jetzt nicht, das was ich denke…“, brummte Beranky mit erhobener Augenbraue und verschränkten Armen. Ihr Gatte bestätigte ihre Bedenken mit einem lang gezogenen Stöhnen.

„Béky! Ich wollte so schnell wie möglich bei dir und meinen Kindern sein! Da hab ich nicht den Kopf für so etwas!“

Entgegengesetzt seiner Erwartungen, brachten seine Erklärungsversuche, seine Frau zum lachen.
 

„Ist ja schon gut, Kleiner. Bei Radditz damals, war es ja auch nicht anders gewesen…“, erinnerte Beranky sich schmunzelnd.

Bardock seufzte lautstark. Die Launen seiner Frau waren so unberechenbar, dass es schon fast wehtat. Dennoch liebte er sie, dass er sie niemals missen wollte.
 

„Also gut, wo wir schon einmal bei dem Thema Kinder sind… Ich will endlich meine Ableger sehen! Wo sind sie?“

Beranky zwang sich zu einem steifen Grinsen.

„Nun jaah… Willst du sie wirklich schon sehen? Ich meine, sie sind in der Untersuchungsabteilung und wahrscheinlich schla-“

„Ich kann keine Sekunde länger warten! Na los, Béky!“
 

Schon war Bardock zur Tür hinaus geeilt und ließ seine Frau zurück. Beranky legte sich die Hand auf ihr Gesicht und zog sie langsam herunter.

Na, das konnte ja heiter werden…
 

♥~♦~♣~♠
 

Aufgeregt drängelte sich Bardock an ein paar Heilern vorbei und kam an einer großen Glasscheibe zum stehen. Er sah viele kleine Bettchen, jedoch waren nur drei belegt. Seine Augen waren groß und glänzend, denn er erkannte, seine Söhne sofort.

Zwei Prachtexemplare!
 

Hinter sich hörte Bardock seine Frau, die leicht außer Atem war.

„Musst du so rennen.“, knurrte sie, doch ihr Gatte war kaum ansprechbar.

„Sie sind so wunderschön…“, wisperte er, worauf Beranky nur ein grunzendes Geräusch von sich gab.

„Sie sehen aus wie du!“

„Ja, ich weiß! Ist das nicht wundervoll?!“

Ignorieren… Einfach ignorieren, dachte sie nur und massierte sich strapaziert die Schläfen.
 

„Ah! Bardock! Das wir uns ausgerechnet hier wieder sehen, mein Freund!“, ertönte plötzlich eine schwungvolle Stimme. Schmunzelnd bemerkte Beranky, wie der Schwanz ihres Mannes, sich um seine Hüfte sträubte.

Nur langsam und widerwillig wandte Bardock sich seinem frischen Glück ab.

„Paragas… Ja, was für ein erschreckender Zufall…“
 

„Hmmm, was für prächtige Burschen. Sie sind direkt nach meinem Knaben gekommen…“, deutete Paragas an und zeigte stolz durch die Scheibe.

Finster folgte Bardocks Blick dem behandschuhten Finger und betrachtete sich den Kleinen, der mit einem seiner Jungen um die Wette brüllte.

„Mein Kleiner scheint deinem Gör, Konkurrenz zu machen. Hör dir dieses kräftige Organ an! Aus ihm wird noch ein wahrer Krieger!“, feixte der junge General.
 

Bei diesem Worten breitete sich ein schmieriges Grinsen auf Paragas Lippen aus.

„Lord Paragas? Warum liegt Euer Sohn noch hier? Mit ihm scheint doch alles in Ordnung zu sein.“, wollte Beranky wissen, doch ihr Gegenüber konnte ihr nicht mehr antworten. Ein Heiler kam aus einer der vielen Seitentüren getreten. Vor sich hin murmelnd und stetig den Blick auf ein Klemmbrett gerichtet, gesellte er sich zu ihnen.
 

„Ah, Lord Paragas! Ich habe die endgültigen Ergebnisse. Es gibt keinen Zweifel mehr…Es ist unglaublich…“ Der Heiler schaute auf.

„Oh, General Bardock? Sie sind schon wieder zurück? Ich möchte sie zu ihren Zwillingen beglückwünschen. Sie und Lord Paragas müssen sich zu solch seltenen Geburten sicher glücklich schätzen…“

Bardocks Grinsen verschwand und er drehte sich zu den Säuglingen um. Was sollte an dem Kleinen von Paragas so Besonderes sein…? Außer, dass dieser für saiyajinische Verhältnisse relativ pflegeleichtes Haar zu besitzen schien?
 

„Möchten die Herren und die Dame zu ihren Kindern?“, fragte der Heiler freundlich und musste nicht lange auf eine Antwort warten.
 

Bardock beäugte seine Zwillinge stolz und Beranky lehnte sich an seine Schulter.

„Liebling, wird Zeit das wir unsere Abmachung erfüllen… Welchen der Beiden willst du benennen?“

„Den kleinen Brüllaffen hier… Kakarott, ja… So soll er heißen.“ Beranky blinzelte erstaunt, lächelte dann jedoch.

„Wie der Krieger aus den Sagen?“ Bardock nickte, ohne den Blick von dem kleinen Jungen abzuwenden…

Als er noch klein war, hatte sein Vater ihm, Beranky und dem damaligen Prinzen Vegeta oft die Geschichten von Kakarott erzählt. Einem Krieger, der so stark und ehrbar gewesen war, dass er dem blinden Gott Enki ebenbürtig wurde…
 

Er seufzte leicht. Er hatte die Geschichten schon fasst vergessen gehabt, seid er nicht mehr so viel mit Vegeta unternehmen konnte…

„Also gut! Dann bin ich dran. Dieser kleine Racker soll Tales heißen!“ Bardock hustete leicht und sah seine Frau überrascht an.

„Warum gerade nach meinem Vater?!“

„Warum nicht? Wenn du unseren Sohn schon nach einer Sage benennst, kann ich dem anderen doch den Namen des Erzählers geben. Tales hat die Geschichte so oft erzählt, als hätte er daran geglaubt. Die Beiden gehören einfach zusammen und so soll es auch bleiben.“, grinste Beranky in sich hinein.
 

Sie hatte ohnehin vor gehabt, einen ihrer Söhne so zu nennen. Sie hatte ihren Schwiegervater, der viel zu früh gefallen war, immer gemocht, als wenn es ihr eigener Vater gewesen wäre.
 

„Wie rührend!“, kam es von Paragas, der seine Worte noch mit einem gekünstelten Schniefen unterstrich.

„Du, mein guter Bardock benennst deinen Sohn nach einer Legende, aber… Broly hier, wird eine sein!“

Der Heiler gab einen erstickten Laut von sich und Panik stand in seinen Augen geschrieben.

„Lord Paragas! Wenn die Echsen davon erfahren-“

„Lassen Sie gut sein, mein Freund. Bardock ist ein guter Soldat und seinem Volk treu. Er würde nie einen seiner Landsleute an die Shimos verraten.“, sagte Paragas und lächelte süffisant.

Bardock knurrte bei dem Wort „Soldat“ leicht, doch Paragas wusste dies zu ignorieren.

„Was meint Ihr damit, Lord Paragas?“, warf Beranky ein.
 

„Nun, meine Liebe… Sehen Sie selbst.“ Aalig entzog Paragas dem Heiler das Klemmbrett und reichte es ihr.

Die Befunde ergaben für sie erst keinen Sinn, doch dann fand sie den Namen Broly, auf dem eine Kampfkraftangabe folgte. Sie keuchte auf und sah vom Klemmbrett auf.

„D-Das kann nicht sein! Das… Bei Vragi!“

„Was ist los, Béky? Zeig mal.“, meinte Bardock und nahm die Testergebnisse an sich.

„WAS?! Das… Ach du Scheiße!“
 

Sein Blick wanderte irritiert auf den kleinen Broly. Schon fast mechanisch führte er seine Hand zum Scouter und schaltete ihn ein. Sofort piepte das Gerät los und die Kampfkraftanzeige schoss in Rekordzeit in imposante Höhe…

„Der Zwerg ist der… Legendäre!“
 

Paragas Lächeln wurde noch breiter. Bardock aus der Fassung zu bringen war ein Ziel, dass er sich vor langer Zeit gesetzt hatte.

„So ist es, mein Freund. Und so unglaublich, wie es dir auch erscheinen mag, musst du bedenken, dass die tausend Jahre um sind. Nun denn, ich habe noch Termine. Bardock, Beranky, meine Liebe… Ich empfehle mich.“ Mit diesen Worten machte Lord Paragas auf dem Absatz kehrt und nickt dem Heiler im vorbeigehen noch zum Abschied zu.
 

Bardock sah ihm versteinert nach und er schluckte. Er hatte wohl gespürt, dass der Lord sich mehr als nur lustig über ihn gemacht hatte.

Nochmals fiel sein Blick auf Broly, der immer noch mit seinem Spross Stereobrüllen veranstaltete.

Dabei geriet Kakarott in das Visier des Scouters. Ein zweifaches Piepen erregte Bardocks Aufmerksamkeit.

„Was zum-“ entfuhr es ihm, als er auf die Anzeige schaute. Schnell tippte er seinen Scouter an, jedoch piepte er wieder nur zweimal.
 

„Das… kann nicht sein!“
 

Beranky sah nervös zu ihrem Gatten auf.

„Was hast du denn, Liebling?“

„Das Ding ist schrott! Es zeigt bei Kakarott nur eine Kampfkraft von zwei an!“ Zum Überprüfen richtete Bardock seinen Scouter auf Tales, allerdings war bei ihm die Anzeige völlig normal!
 

„B-Bardock… Ich muss dir etwas sagen…“, entwich es Beranky zögernd und sie trat einige Schritte von ihrem Mann weg. Jetzt war der Augenblick gekommen, vor dem sie sich sechs Wochen lang gefürchtet hatte… Sie hatte Kakarott sooft testen lassen aber…

„Dein Scouter ist nicht kaputt, Liebling… Weißt du, Geburten von Zwillingen laufen nur selten reibungslos ab.“
 

Der Heiler, der sie die ganze Zeit mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend beobachtet hatte räusperte sich leise.

„Dürfte ich Sie bitten, ihr Gespräch vor der Tür weiterzuführen. Es wäre nicht gut für die Säuglinge…“
 

Beranky und Bardock taten, wie es ihnen gesagt wurde… Der junge General war dabei allerdings völlig in seinen Gedanken verfangen und versuchte, das angesprochene Thema zu realisieren.
 

Eines seiner Kindern… einer der Zwillinge war schwach! Nicht nur das, er hatte noch nie von einem Saiyajin mit solch niedriger Kampfkraft gehört…

Wie konnte das sein!? Wie nur?! Er war einer der besten Krieger des Planeten! Das Blut einmaliger Kämpfer floss in seinen Adern! Es war unmöglich, dass… dass… dass so ein Balg von ihm abstammte!
 

„Bardock? Ist alles in Ordnung?!“, fragte Beranky zögerlich, obwohl sie ahnte, dass überhaupt nichts in Ordnung war.

„Das… ist unmöglich…“, wisperte Bardock wiederholt.

„Bitte, Liebling…“ Beranky war mehr als besorgt. Sie wusste was in ihrem Mann vorging. Auch sie hatte fassungslos reagiert, als die Heiler versucht hatten, ihr Kakarotts minimale Kampfkraft beizubringen.
 

In diesem Moment sprach ihr Gatte das aus, was auch sie zuerst vorgehabt hatte.

„Wir geben ihn in die Servantinstitution… Nur so können wir die Schande mildern.“

Beranky biss sich auf die Unterlippe. Die Servantinstitution war eine Einrichtung für unrühmliche Saiyajins, ältere, die ihren Schwanz verloren hatten und bei denen er nicht mehr nachwachsen würde oder eben Säuglinge wie Kakarott, die nicht für den Kampf taugten.

Jene Saiyajins waren das unterste Glied in einer strengen Hierarchie. Sie waren es, die die Namen, Diener, Sklave oder Mätresse tragen würden…
 

Genau dies, wollte sie zuerst Kakarott auch antun, doch dann… als sie den Kleinen vor sich hatte, in den Arm nahm und ihn säugte. Von da an war in ihr ein seltsames Gefühl gewachsen… Mutterliebe.

Dabei verabscheute sie Schwäche genau wie Bardock. Als sie noch in der Missionsbereitschaft war, hatte sie sich stets geweigert mit Lowlevels zu verkehren, und nun? Nun war sie selber Mutter von so einem.

„Nein!“, sagte sie entschlossen.

Bardock sah sie verwirrt an.

„Was hast du gesagt?“

„Nein, Bardock. Der Junge wird nicht zu den Servants gehen.“ Nur langsam fanden die Worte seiner Frau Einzug in sein Hirn.
 

„D-Das ist nicht dein Ernst! Beranky, willst du mit dieser Schande leben, ein Servant geboren zu haben?!“

„Noch ist er kein Servant und wenn ich es nicht will, wird er auch erst keiner werden!“

„Jetzt sei doch vernünftig! Denke an unsere Söhne! Sie werden sich für ihn schämen müssen!“

Bardock schob die Arme zu einer offenen bittenden Haltung vor seinen Körper.

Beranky wich knurrend zurück.

„Du hast Kakarott bereits seinen Namen gegeben! Du weißt, was das bedeutet! Du, als Familienoberhaupt, hast ihn somit anerkannt!“

Ihr war klar, dass sie sich ziemlich untypisch verhielt, aber sie hatte sich entschieden! Kakarott würde nicht getötet oder ein Servant werden, wie es für schwache Kinder üblich war.
 

„Du hast mir die Fakten verschwiegen! Bei Enki! Was ist mit dir los!? Du hast dich innerhalb von wenigen Wochen so verändert!“, zürnte Bardock. Sein Affenschwanz entwand sich von seiner Hüfte und richtete sich starr und warnend auf.

„Ich habe mich nicht verändert, ich sehe nur die Tatsachen! Bardock, nur weil der Kleine schwach geboren wurde, muss er das nicht sein ganzes Leben sein! Du bist durch dein Training auch immer stärker geworden. Kakarott kann dies auch!“
 

Der General fing an bedrohlich zu knurren und seine Augen funkelten. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm wiedersprach. Auch von Beranky nicht, was aber eher daran lag, dass sie sich sonst immer einig waren.

„Béky, ich warne dich… Ich stehe im Rang über dir!“
 

Die Saiyajin ballte wütend die Fäuste. Ihrer Kehle entwich ein tiefes Grollen, aber sie tat nichts. Bardock schrie förmlich danach, sie zu einem Kampf heraus zu fordern. Dies war der übliche Weg bei den Saiyajins, Zwistigkeiten und Meinungsverschiedenheiten bei zu legen, aber Beranky konnte gegen ihren Gatten nicht kämpfen. Er war ihr kräftemäßig haushoch überlegen und diese Klarheit war es, was sie nur noch wütender machte, dennoch würde sie nicht nachgeben. Bis jetzt hatte sie immer bekommen was sie wollte.
 

Entschlossen drehte sie Bardock den Rücken zu und ließ ihn einfach stehen.

„Beranky!? Was soll das?!“, rief er ihr verwirrt nach. Nur kurz hielt seine Frau an und drehte ihm leicht den Kopf zu.
 

„Mein Sohn bleibt. Und bevor du etwas tust, mein liebster General, denke an die Konsequenzen…“ sagte sie mit einer Stimme, die fern jeglicher Gefühle war. Dann wandte sie sich von ihrem Gatten vollkommen ab und verließ den Gang.

Bardock war völlig perplex zur Salzsäule erstarrt. Er hätte eher erwartet, das seine Geliebte die Herausforderung stur annehmen würde, aber das? Langsam taute er wieder auf und er knurrte. Er wusste genau, was mit jenen genannten Konsequenzen gemeint war. Beranky hatte ihn vor eine uralte Wahl gestellt, wie Frauen es schon seit Ewigkeiten mit ihren Männern machten: Entweder, Oder.

Entweder Kakarott bleibt, oder der Junge verschwand und somit sie auch…
 

Frustriert brüllte Bardock auf und schlug derart gegen eine Metalwand, dass sie eine Delle bekam.

„Verdammtes Weib!“ Sie wusste genau, dass er alles tun würde, um sie nicht zu verlieren. Sie hatten zusammen viel zu viel durchgemacht… Er hatte viel zu viel durchgemacht, um sie zu bekommen. Beranky war sein ein und alles.

Finster glitt sein Blick durch das Fenster zu Kakarott…

Und schon wieder bekommt deine Mutter ihren Willen… Zwerg.
 

Beranky war in ihr Zimmer stolziert und hatte sich energisch auf ihr Bett gesetzt. Was dachte ihr Gemahl, mit wem er es zu tun hatte?!

Sie war nicht eine der einfachen Untergebenen, auch wenn sie nur eine gewöhnliche Midclass Kriegerin war und somit in der saiyajinischen Hierarchie unter ihm stand.

Es war ihr schwer gefallen, Bardock vor solch eine Wahl zu stellen… Sie liebte ihn, genauso wie sie ihren Sohn liebte…
 

♥~♦~♣~♠
 

Grunzend nahm Bardock die immer kühler werdende Abendluft in seine Lungenflügel auf. In ihm hatte sich eine gewaltige Ladung Wut angestaut, die er allerdings nicht an Beranky auslassen wollte.

Er hatte einfach stur die Infantstation verlassen und sich in die Lüfte erhoben. Seine Geliebte würde ohnehin eine ganze Weile nicht mit ihm reden. Also, was sollte er dort noch weiter rumhocken, hatte er sich gedacht.

Stattdessen konnte er genauso gut einen alten Freund besuchen, bei dem er sich schon eine Ewigkeit nicht mehr blicken lassen hatte.

Natürlich war die Uhrzeit relativ unpassend, aber was juckte es ihm? Immerhin war er eine wichtige Persönlichkeit, welche so ziemlich alle Vorzüge der saiyajinischen Highsociety kannte, da konnte sein Freund auch mal ein Auge zudrücken: Also auf zu König Vegeta!
 

Nach gut einer Stunde Luftweg erreichte er den Palast, zu dem er ungehindert Zugang besaß. Nur kurz musste er sich Ausweisen und schon waren die sonst so schwierigen Wachen handzahm.

Auch die anderen Posten und Dienstherren nahmen das relativ respektlose Eindringen hin. Sie kannten es von General Bardock nicht anders.
 

Energisch schritt der Saiyajin zum Thronsaal und drückte nach kurzem Anklopfen die Tür auf. Er hatte richtig vermutet, sein alter Freund war noch hier, schien aber gerade gehen zu wollen.

Erstaunt sah der König auf und beobachtete wie der Eindringling auf ihn zukam. Kurz bevor er die Erhebung des Thrones erreichte, hielt er an und glitt in eine respektvolle Verbeugung.
 

Die letzten Besuche des Generals waren schon so lange her, dass Vegeta es gar nicht mehr gewohnt war. Was das Ergebnis zur Folge hatte, dass er sekundenlang mit perplexem Ausdruck im Gesicht vor sich hin stierte. Doch nach kurzer Zeit fand er seine Stimme wieder.
 

„Findest du nicht, es ist eine recht seltsame Gestik, nach so frevelhaften Eindringen in meinem Palast?“, fragte der König mit einem Schmunzeln und setzte sich mit verschränkten Armen auf die Stufen vor seinem Thron.

„Was ist so seltsam daran, dass ich meinem König Respekt zolle?“, gluckste Bardock und erhob sich.

„Diese Worte gerade von dir, mein Freund? Komm, setz dich zu mir! Du hast diesmal wirklich extrem lange auf dich warten lassen.“
 

Bardock hockte sich neben König Vegeta und sah ihn musternd an. Der König wirkte trotz des freundschaftlichen Lächelns blass und angespannt. Tiefe Augenringe zierten, seine sonst so scharf geschnittenen Züge.
 

„Was ist denn mit dir passiert, mein König?“

Vegeta sah ausweichend zur Seite.

„Nichts… Nichts, um das du dir einen Kopf machen solltest. Sag mir lieber, wie es Beranky geht! Ich habe sie das letzte Mal vor eurem Bündnis gesehen und das ist gut sieben Jahre her.“
 

Der General biss sich auf die Unterlippe. War ja klar, dass das kommen musste!

Er räusperte sich leicht, denn er hatte wirklich keine Lust über seine momentane Krise zu reden.

„Weich mir nicht aus, Vegeta! Ich weiß das dir irgendwas schwer im Magen liegt!“ Der König antwortete mit einem farblosen Lächeln.

„Es ist wirklich nichts, mein Freund…“
 

Bardock sah Vegeta eindringlich an.

„Vegeta…“, brummte er mahnend.

„Selbst als Freezer dich fast entmachtete, sahst du nicht so beschissen aus.“

„Danke gleichfalls.“, knurrte der König und gab sich zu einem langen Seufzen hin.

„Es ist nur…“

„Ja?“

Vegetas Blick verschleierte sich und glitt in die Weite. Es war schwer seinem besten Freund davon zu erzählen, immerhin hatte er es selbst kaum verarbeitet.

„Er… hat sie…“, drang es plötzlich heiser und flüsternd aus der Kehle des Königs. Der General sah ihn mit gerunzelter Stirn an.

„Wer hat wen?“

König Vegeta stierte weiterhin gerade aus und schluckte, als wolle er das erlebte verdrängen, nicht wahrhaben… ungeschehen machen.

„Freezer, er… er hat Ranga und Vegeta in seiner Gewalt.“

Der saiyajinische General keuchte ächzend auf.

„Nein! Die Königin und den Prinzen!? Wie- Seit wann?!“
 

Vegeta schloss die Augen und senkte sein Haupt. Leicht strich er mit seiner Hand über seine hohe Stirn, als hätte er Kopfschmerzen.

„Als mein Sohn geboren wurde ist Freezer auf ihn aufmerksam geworden und bestand darauf sein Training zu überwachen… Seit geraumer Zeit ist Vegeta ständig bei dieser… verdammten Echse!“

„Aber, was hat Ranga bei dem zu suchen?“, fragte Bardock mit erhobener Augenbraue.

„Freezer ließ ihr eine Vorladung zukommen… Seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen. Vor kurzem habe ich gehört, dass es ihr nicht gut gehen soll.“ Vegetas Stimme war, wie er so redete immer dünner geworden.

Beim Zuhören hatte Bardock die Augen weit auf gerissen und verfiel in ein fassungsloses Kopfschütteln.

Hätte diese elende Kreatur von einem Gecko das, mit seiner Familie gemacht, dann…

Schlagartig richtete er sich auf und sah mit funkelnden Augen auf den König hinab.
 

„Wieso zum Teufel wehrst du dich nicht!? Was ist aus dem ungestümen Teufel geworden, der du einmal warst!?“ Vegeta zuckte zusammen und sah entgeistert am General hoch.

„Bardock! Was redest du da? Du weißt, dass mir die Hände gebunden sind!“
 

Bardock bleckte die Zähne.

„Du opferst deine Frau und dein Kind! Ist dir das klar? Verdammt, du bist der König der Saiyajins!“ Kaum das er den Satz beendete, riss ein derber Schlag sein Gesicht zur Seite und er schlitterte ein Stück in die Mitte des Thronsaals.
 

Zischend wischte er sich über die Wange und sah zu König Vegeta, der ihn mit kalten Blicken bedachte.

„Wie kannst du es wagen!? Freund oder nicht, ich bin immer noch dein Gebieter! Was denkst du dir eigentlich?! Freezer ist mächtig, mächtiger als jeder einzelne von uns! Nur der kleinste Fehltritt, kann unseren Untergang bedeuten! Hast du daran schon einmal gedacht, du Dummkopf? Egal wie sehr ich meine Familie liebe, mein Volk muss immer an erster Stelle kommen.“

Der König ballte die Fäuste und brüllte dann mit grollender und verzweifelter Stimme:

„Hast du eine Ahnung, wie sehr ich leide!?“

Bardock biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Natürlich konnte er sich vorstellen, wie sein Freund litt… Aber für einen Moment war es mit ihm durchgegangen. Wie so oft hatte er vergessen, dass Vegeta als König an harte Verpflichtungen gebunden war. Für ihn war er aber immer noch der unbesonnene und abenteuerlustige Prinz, den nichts und niemand halten konnte. Wie sehr hing er doch an ihrer Kindheit, in der es noch kein Freezer gegeben hatte.

Bardock beruhigte sich und glitt in die Knie.

„Bitte verzeih mir Vegeta… Ich habe mich vergessen....“ Der König tat es seinem Freund gleich und atmete tief durch.

„Schon gut…“, meinte er und ließ sich wieder auf die Stufen nieder.
 

„Ich hätte daran denken müssen, dass man bei dir nicht auf Verständnis trifft, immerhin bist du der kaltblütigste unter meinen Kriegern…“

Stöhnend und unter rollenden Augen setzte sich Bardock wieder zu seinem Freund.

„Rede keinen Stuss… Aber eines will mir nicht in den Schädel… Warum holt Freezer deinen Sohn zu sich, obwohl der so stark ist? Sonst nietet der doch jeden, der ein bisschen zu kräftig geraten ist, gleich um.“

Tiefe Schatten bildeten sich um Vegetas Augen…
 

„Ich kann es mir denken… und es gibt Gerüchte, die es bestätigen…“

„Vegeta, rede nicht um den heißen Brei!“ Der König legte seufzend seine Arme auf seine Knie ab.

„Weißt du, für Lord Freezer sind wir wertvolle Schachfiguren. Allerdings kann er mit unserem Volk nicht gut umgehen. Dir ist bestimmt klar, dass sich jeder saiyajinische Krieger lieber zu Tode kämpfen würde, als den Shimojins zu dienen und jeder Krieger würde sich weigern, sich vor einem fremdrassigen Herrscher zu beugen… Aber aus irgendeinem Grund will Freezer das nicht… Wie dem auch sei. Er braucht mich als vertrauten Führer des Volkes. Ich bin sein Sprachrohr, das seine Befehle an das Volk weitergibt, ein Diener, ein Sklave mit Krone… Nun ja, allerdings scheine ich für seinen Geschmack zu viele Skrupel zuhaben. Er befürchtet, dass ich ihn eines Tages hintergehen könnte… Darum brauch er meinen Sohn.“
 

Bardock sog scharf die Luft ein.

„Um dich zu erpressen?“

Vegeta rieb sich nochmals die Schläfen und schüttelte nur den Kopf.

„Nein, es ist viel schlimmer, mein Freund. Er hat den Prinzen zu sich geholt, weil er mein rechtmäßiger Nachfolger ist. Er will ihn nach seinen Vorstellungen formen. Er erzieht ihn zu einem perfekten Werkzeug und füllt sein Herz mit Hass gegen mich. Wenn der Junge soweit ist, wird Freezer mich nicht mehr brauchen und den Jungen auf den Thron setzen… das wird mein Tod sein… Genauso wie der von Ranga. Der Lord benutzt sie nur als Amme… meine geliebte Königin…“
 

Bardock biss sich auf die Unterlippe und zitterte leicht. In seinen Gedanken stellte er sich vor wie der junge Prinz zu einem Monster erzogen wurde… Und sie alle würden ihm in ein paar Jahren ausgeliefert sein. Vegetas Sohn hatte schon bei seiner Geburt eine unerhört hohe Kampfkraft gehabt, zwar nicht so hoch, wie die von Broly, dennoch… wie stark würde er als junger Mann sein?

„Vegeta…“, murmelte er plötzlich und der König stutzte auf.

„Ich werde das nicht zulassen!“, knurrte der General, worauf Vegeta anfing zu lächeln.

„Es ist wohl mein Schicksal. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod… es ist bloß schwer zu ertragen, dass mir mein eigen Blut entrissen wurde und nun verdorben wird…“
 

Kalte Stille legte sich über die beiden Saiyajins. Bardock war in seine eigenen Gedanken gekehrt und er überlegte fiebrig, wie man das alles abwenden oder wenigstens mildern konnte. So durfte es einfach nicht enden!
 

Dann plötzlich schnappte er hörbar nach Luft und rempelte dabei den König an. Langsam erhob er sich und stellte sich vor Vegeta.

„ Ich werde versuchen deinen Sohn zu beschützen, in dem ich ihm, von meinem Blut mitgebe…“

Der König schaute perplex auf, denn er hatte verstanden was sein Freund damit meinte.

„Du willst-! Das kann doch nicht-! Du willst ernsthaft deinen Sohn-“

„Oh doch… Das werde ich. Radditz ist nur ein Jahr älter als dein Spross und kommt seiner Kampfkraft am nächsten. Zudem ist er ausgesprochen klug… Radditz soll Vegetas Begleiter werden…“
 

Der König brachte nur ein paar abgebrochene Laute zu Stande und schüttelte immer wieder seinen Kopf.

„Bardock! Dein einziger Sohn!“

„Nein… Nicht mein einziger. Vielleicht hast du es noch nicht mitbekommen, aber Beranky hat vor kurzem Zwillinge zur Welt gebracht… Ist aber auch egal. Hör zu! Dein Sohn wird nicht wirklich mit Saiyajins in Kontakt kommen und Freezer kennt sich mit unserer Rasse nicht wirklich aus. Was ist wenn der kleine Vegeta in die Glut kommt und kein Partner da ist? Zudem braucht ein Saiyajin die Gesellschaft von seinesgleichen, sonst verliert er den Verstand…“

Vegeta nickte nur stumm.
 

Noch lange saßen König und General bei einander und redeten auf einander ein…
 

♥~♦~♣~♠
 

So kam es, dass einige Tage später ein fasst neunjähriger Saiyajin an der Hand seines Vaters zu einem großen Raumschiff geführt wurde, welches Lord Freezer gehörte.
 

Dieser kleine langhaarige Junge war ein Geschenk für den jungen Prinzen Vegeta.

Bardock sah an seinem Sohn hinunter und ließ von seiner Hand ab. Es war schwer für ihn, auch wenn er sich nichts anmerken ließ. Radditz war sein Stolz, sein ein und alles… Am Vorabend hatte Bardock ihm erklärt, dass er von nun an mit dem Prinzen trainieren würde und eines Tages sein Leibwächter sein würde...
 

Bardocks Entscheidung brachte aber auch eine schmerzhafte Erfahrung mit sich. Sie trieb den Keil der zwischen Beranky und ihn war noch ein Stück tiefer. Die junge Mutter hatte Feuer und Galle geschimpft, hatte gedroht und sogar versucht zu kämpfen. Aber ihr Mann war hart geblieben.
 

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Beranky lag auf ihrem Ehebett und hatte sich leise in den Schlaf geweint. Doch ein leises Wimmern eines Säuglings ließ sie wieder erwachen. Die Zwillinge lagen dicht an ihren Körper geschmiegt und atmeten ruhig vor sich hin… Jedenfalls Tales, der still vor sich hin schlummerte und mit seinem winzigen Händchen die Schwanzkuppe seiner Mutter umklammert hielt.

Wieder erklang ein weinerliches Winseln, welches von Kakarott kam. Beranky spürte, dass ihr Sohn Hunger hatte und legte ihn auch sogleich an ihre Brust.

Ein warmes Gefühl der Geborgenheit durchflutete sie und ihre Traurigkeit minderte sich für wenige Sekunden.

Sie ließ ihren Blick, der durch Radditz‘ Verlust völlig leblos geworden war, durch das dämmrige Schlafzimmer gleiten. Der blutrote Schein der Abendsonne fiel durch die halb zu gezogene Jalousie und tauchte den Raum in ein sonderliches Licht. Trotzig blinzelte sie ihre Tränen weg, dann ruhten ihre Augen wieder auf ihren kleinen Sohn in ihrem Arm.

„Trink mein, Süßer. Und werde stark. Dich wird man mir nicht wegnehmen… Oh, Bardock… Wie konntest du mir das nur antun?!“
 

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tbc...

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So, dat wars dann für heute ^^ gute Nacht und bis zum nächsten Mal

Wenn Enki ruft...

Kapitel 2: Wenn Enki ruft...
 

Hi ihr Lieben ^^

Mein Umzug ist endlich beendet und ich habe es irgendwie geschafft, dieses Chapter fertig zu bekommen, obwohl mein Notebook ersäuft wurde Musste alles nochmal schreiben _ _# Irgendwie habe ich einen ziemlichen verschleiß an Laptops, seid ich mit dem Fanfiction schreiben angefangen habe XD Eine Warnung noch. Dieses Kapitel konnte nicht gebetat werden

Nun ^^ schreibtechnisch bin ich mit diesem Chap nicht ganz so zufrieden aber es geht. Also viel Spaß dabei, wenn ein hochpubertierender Vegeta die Bühne betritt XD
 

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Die Zeit verstrich und mit jedem Jahr, das vorüber flog, verfestigte sich der Plan von Beranky, ihren kleinen Kakarott zu dem Krieger zu machen, der er sein sollte. Talent und Willen hatte er, ohne Zweifel, doch was ihr Sorgen bereitete, dass ihr Sohn einen ungesunden Dickschädel entwickelte...
 

Kakarott knickte ein, als ein harter Kick ihn in die Seite traf und er spürte, wie sich sein Mund mit Blut füllte... Verbissen schluckte er die metallisch schmeckende Flüssigkeit wieder runter und sog dabei zusammennehmend die Luft scharf durch die Nase ein.

Nein, er würde sich diesmal keine Blöße geben. Er würde nicht schon wieder das Bewusstsein verlieren!
 

„Verdammt, Kakarott! Halt die Fäuste höher! Willst du, dass ich dir den Kopf von den Schultern trete!?“, drang die Stimme seiner Mutter plötzlich in seinen Geist und holte ihn ins hier und jetzt zurück.

Nein! Er hatte sich schon wieder ablenken lassen!!
 

Nur knapp konnte er Berankys langen Beinen ausweichen. Doch unerwartet machte sie eine Drehung und sein Blickfeld wurde durch eine Masse von langen schwarzen Haaren versperrt. Er versuchte frontal durch das Gewirr zu drängen um an zu greifen. Doch im nächsten Moment gruben sich harte Fingerknöchel in seine Wange und er flog rücklings zu Boden.

Beranky stemmte sich die Fäuste in die Hüfte und seufzte. Mit erhobenen Augenbrauen sah sie auf ihren Sohn herab.

„Du bist zu verbissen, Kaka. Warte doch einmal ein paar Sekunden ab und konzentriere dich auf meine Bewegungen, anstatt gleich immer auf alles ein zu schlagen! Du bist nicht am Boden festgenagelt! Saiyajins sind Beweglich, falls dir das noch nicht aufgefallen ist, Süßer.“
 

Knurrend richtete Kakarott sich auf und krallte seine Finger fest ins Gras...

Er sollte immer nur ausweichen... ausweichen, dass war seiner Ansicht nach das gleiche wie weglaufen....
 

Beranky ließ grummelnd ihren Blick durch ihren großen Hinterhof gleiten. Jetzt fing ihr kleiner Sohn wieder an über alles mögliche nach zu denken, dass wusste sie genau. Ehrlich gesagt, hatte sie noch nie einen siebenjährigen gesehen, der sich so sehr mit seinem Kopf beschäftigte, wie ihr Sprössling. Sie ging einige Schritte auf ihn zu und beugte sich zu ihm runter.

„Kaka... Grübeln... Nachdenken ist eine sehr gute Sache, aber nicht in einem Kampf in dem es um Schnelligkeit geht. Du musst lernen dich wie eine Flamme zu Bewegen. Spontan, Stichartig und manchmal langsam, dass musst du alles kombinieren. Alles aus dem Gefühl heraus, nicht aus dem Kopf. Sei unberechenbar!“
 

Kakarott hatte grimmig seinen Blick gesenkt, doch dann sah er auf und zwang sich zu einem Lächeln.

„Ok, Mama...“ Diese beiden Worte wurden von einem kleinen Blutschwall begleitet, der ihm in sekundenschnelle über die Lippen lief.

Beranky machte hektisch einen Satz zurück und schlug sich die Hände über den Kopf zusammen.

„KAKAROTT! Bei den drei Göttern!“
 

Der kleine Saiyajin lächelte weiter vor sich hin.

„Keine Sorge, mir tut nichts weh. Lass uns weiter machen!“ Er versuchte aufzustehen und schwankte dabei leicht.

„Kakarott! Du sollst mir doch sagen, wenn irgendwas ist! Innere Verletzungen sind gefährlicher als äußere!“

„Aber du sagst doch immer, in einem richtigen Kampf wäre ich verloren, wenn ich Schwäche zeige!“

Entnervt fuhr sich Beranky an die Stirn.

„Natürlich! Aber nur weil, du kämpfst, als würdest du jeden Moment ersticken! Du bist so sehr auf Angriff fixiert. Kämpfen heißt auch, seinen Körper zu schützen!“
 

Ihr Sohn verschränkte trotzig die Arme.

„Aber Papa, greift auch immer nur an und er kontert alles Das will ich auch können!“

Beranky biss sich auf die Unterlippe, als sie Kakarott so begeistert von seinem Vater reden hörte... Es war einfach zu grotesk, wenn man daran dachte wie Bardock sein Kind behandelte...
 

„Redet ihr über mich!?“, ertönte plötzlich eine spöttische Stimme und Beranky fuhr mit gesträubten Affenschwanz auf.

„Bardock... Du bist schon wieder zurück?“, stellte sie trocken fest und behielt ihren Mann genau im Auge, als er aus der schattenverhangenen Hintertür trat.

„Béky, ich bitte dich. Ich sollte doch nur ein paar Aufstände in den Kolonien niederschlagen. Für solch eine Lappalie vertrödele ich doch nicht endlos meine Zeit.“

„Ah...Und der Rest deiner Einheit? Sie sind noch nicht zurück... soweit ich weiß...“ Bardock lockerte etwas seinen Nacken und lächelte leichthin.
 

„Sie verbrennen die Leichen, damit bei denen nicht schon wieder eine Epidemie ausbricht... Aber genug von mir... Zeigt unser ... Kleiner hier, deine gewünschten Erfolge?“

Beranky verschränkte die Arme und setzte zu einem bissigen Lächeln an.
 

„Wenn du wüsstest! Er lernt sehr schnell und seine Kraft wächst und gedeiht!“

Bardock lachte leise auf, drehte seiner Frau den Rücken zu und machte sich auf den Hintergarten zu verlassen.

Doch kurz bevor er die Tür erreichte, wandte er sich blitzschnell um und rief:

„Hey Kakarott!“ Gezielt feuerte er einen Ki-blast auf seinen Sohn ab.
 

Beranky musste mit Entsetzen ansehen, wie der junge Saiyajin keinerlei Anstalten machte um auszuweichen. Stattdessen spannte er alle seine Muskeln an und preschte der Energiekugel entgegen.

„KAKAROTT! NEIN!!!“ Beranky stieß ihren Sohn bei Seite und fing die Attacke mit gekreuzten Armen ab. Gleich darauf stampfte sie wutentbrannt auf Bardock zu und packte ihm am Kragen.

„Noch einmal so eine Aktion, Freundchen und Vegeta bekommt seinen besten Krieger stückchenweise per Post zu geschickt!“

„Es war nur eine schwache Attacke... Du verhätschelst den Wurm zu sehr! Vergleich ihn mal mit Tales...“, sagte der General nur und betrat ohne weitere Worte das Haus.
 

Beranky atmete tief durch um sich wieder zu beruhigen. Dann wandte sie sich Kakarott zu.

„Hast du den Verstand verloren, einfach so in eine Energieattacke zu springen!“

Der kleine Saiyajin wälzte sich vom Boden hoch und sah seine Mutter finster an.

„Papa hat doch gesagt, dass sie nur schwach war!“

Beranky ließ sich seufzend in die Knie fallen und sah ihren Sohn weich an. Nachdenklich strich sie ihm über die Schulter.

„Mag sein, mein Kleiner... Aber dein Ki und deine Aura sind nicht sehr entwickelt... Der Ki-blast wäre direkt auf deinen ungeschützten Körper geprallt. Das hätte unschöne Verbrennungen gegeben...“
 

Kakarott verfiel in ein angespanntes Schweigen... Wie sehr er es doch verfluchte, anders als alle anderen zu sein! Am liebsten hätte er den Energieball, wie seine Mutter geblockt, oder gar zurück geschickt.

„Mama? Warum... kann ich nicht in die Schule... wie Tales? Ich will das lernen, was er lernt...“
 

Beranky zuckte kurz zusammen... Warum musste Kakarott nur immer solche Fragen stellen...

Jeder junge Saiyajin kam in eine Schule die seinem Kräftelevel entsprach: Lowlevel, Midclass und Highclass. Kakarott hatte seine Kräfte zwar schnell entwickelt, aber vom Verhältnis her, lag seine Einstufung noch immer bei den Servants... welche bekanntermaßen nicht zu Kriegern ausgebildet wurden.

„Kaka... Es geht einfach nicht... das verstehst du noch nicht... Aber ich kann dir sagen, alles was Tales dort lernt, bringe ich dir auch bei. Und nun komm her, ich will sehen ob du schwer verletzt bist...“

Kakarott entwand sich der Hand seiner Mutter.

„Nein... Ich hab mir nur auf die Zunge gebissen...“
 

♥~♦~♣~♠
 

Grimmig starrte Bardock im ersten Stock seines Hauses aus dem Fenster... direkt auf Frau und Sohn...

Kakarott hatte ihm mit seiner Aktion einen ganz schönen Schrecken eingejagt...

Bardock hatte nicht wirklich die Absicht gehabt, seinen Sohn ernsthaft zu verletzen, es war eher als eine Art Test gedacht.

Berankys Erzählungen über die Fortschritte hatten ihn etwas neugierig werden lassen. Er wollte diese hochgelobten Reflexe Kakarotts mit eigenen Augen sehen. Daraus war ja dann doch nichts geworden, dennoch hatte der Kleine ihn überrascht...
 

Sein Spross hatte tatsächlich versucht gegen seine Attacke an zu stinken... Gedanken versunken holte Bardock seinen Scouter aus der Schublade seines Nachttisches und legte ihn sich an...
 

Abwartend beobachtete er wie die Kraftanzeige los piepte, die er auf seinen Sohn ausrichtete. Das Ergebnis ließ ihn die Stirn runzeln... Kakarott war stärker geworden. Er hatte längst die Hundert überschritten, was ihn zwar immer noch nicht auf den Stand eines durchschnittlichen Lowlevels brachte... aber immerhin. Allerdings war das nicht der Grund warum die Stirn des Generals in Falten lag. Die Scouteranzeige stand nicht still!
 

Immer wieder ging es auf und ab! Natürlich kam es vor, dass die Kampfkraft von jemand hin und her pendelte, aber nicht über mehrere Zahlen!

160, 123, 90, 138, 171....

Bardock kniff die Augenbrauen zusammen und legte kopfschüttelnd seinen Scouter ab. Dann holte er sich den alten von Beranky. Schnell blies er den Staub runter und setzte ihn auf.

„Das gibt’s nicht...“, murmelte er. Auch bei diesem Gerät lief das gleiche Spiel ab... Was zum Teufel war nur mit diesem Kind los?

Erst wird der Zwerg mit einer unerhört niedrigen Kampfkraft geboren und nun hopst sie hin und her, wie es ihr gerade passte!

Warum musste gerade er so ein verqueres Balg bekommen? Er hätte ihn doch zu den Servants schicken sollen...
 

Sein Blick glitt zum Himmel hinauf und er sah das Leuchten, der rot glühenden Sonne, die den Abend verkündete...

Er schloss die Augen und versuchte knurrend Kakarott aus seinen Gedanken zu verbannen. In letzter Zeit kam es recht oft vor, dass er über ihn nachdachte... zu oft für seinen Geschmack...
 

Bardock setzte sich auf seinen Teil des Bettes und ließ sich, mit im Nacken verschränkten Armen zurück fallen.

Was ihn am meisten wunderte, war dass er sich überhaupt für die Fortschritte des Zwerges interessierte... Mag sein, dass Kakarott stärker wurde, aber er war sich sicher, sein Sohn würde nie über das Level eines Kriegers der Unterklasse kommen. Und Lowlevels waren in seinen Augen nur

Servants, die gelernt hatten sich zu Prügeln. Nichts weiter. Hoffentlich würde Béky das bald einsehen. Dann würde endlich wieder Ruhe in seine vier Wände einkehren...
 

Plötzlich zuckte er zusammen, als laut eine Stimme durch jedes einzelne Zimmer des Hauses rollte.

„Bin wieder daaaahaaaaa! HUNGER!“ Bardock grinste in sich hinein.

„Tales...“
 

♥~♦~♣~♠
 

Beranky war in der Küche verschwunden, um das Abendessen vorzubereiten, als sie Tales schon von draußen rufen hörte. Seufzend setzte sie die Pfanne auf den Herd. Warum mussten alle Männer in diesem Haus nur so schreien. Wenn Bardock das nächste Mal ankam, er wolle noch ein Kind haben, dann Gnade ihm Vragi, wenn es keine Tochter werden würde... Schnaubend haute sie ein Ei in die Pfanne und legte ihre Hand auf den Bauch. Oh ja, dass wär's, eine Tochter, die den werten Herrn Papa mal die Hucke voll haute, so wie sie es früher immer mit Bardock getan hatte. Bei diesen Gedanken konnte sie sich ein spitzes Grinsen nicht verkneifen...
 

Kakarott währenddessen, gab sich weiter seinen Übungen hin. Er war zwar völlig außer Atem, aber er wollte partout noch nicht aufhören.

Zu sehr wurmte ihn der Vorfall mit seinem Vater. Seit Kakarott, Bardock einmal bei einer Massenkeilerei zwischen Lowlevel Kriegern gesehen hatte, wollte er genau so kämpfen können! Jede Nacht, verfolgten ihn diese erhebenden Bilder, die sich fest in sein kindliches Bewusstsein gebrannt hatten.
 

Damals, vor drei Jahren war er per Zufall zwischen die Fronten zweier verfeindeter Gruppen geraten, nachdem Tales ihn mal wieder mit seinen beknackten Freunden quer durch die Stadt gejagt hatte. Sein Vater hatte den Auftrag erhalten dort für Ruhe zu Sorgen und soweit Kakarott sich entsinnen konnte war dieser damals alles andere als gut gelaunt deswegen gewesen. Immerhin war Bardock ein General und keiner von der Miliz.
 

Kakarott versteckte sich hinter Mülltonnen und hatte beobachtet, wie sein Vater dort ganz allein gestanden hatte. Von gut fünfzehn Saiyajins umringt! Seelenruhig hatte Bardock die Fäuste gehoben und gegrinst, hatte sie ausgelacht und provoziert. Wie tollwütige Hunde stürzten sie sich auf ihn und ein Kampf vom feinsten entbrannte!
 

Den Blick von seinem Vater, würde Kakarott nie mehr vergessen, als sich dessen Fingerknöchel in die Visagen seiner Gegner gruben und sie Reihenweise zu Boden fielen.

Diese schnellen Bewegungen, die Kakarott kaum noch mehr verfolgen konnte, diese Leichtigkeit! Egal wie oft Bardock getroffen wurde, es schien ihm nichts auszumachen!
 

Das war es, was Kakarott auch wollte! So kämpfen können... Er sah auf seine Faust, die Wund vom vielen Training war und er musste wieder an seinen geheimen Traum denken. Einmal selbst gegen seinen Vater antreten zu können!
 

Kakarott schreckte auf und noch ehe er wusste was passierte, duckte er sich instinktiv. Kaum dass er sein Haupt neigte, spürte er wie etwas knapp an seinem Kopf vorbei, mitten durch seine Frisur flog. Noch bevor er sich der Richtung, aus der das Geschoss kam zudrehte, verriet ihm ein wohl bekannter Geruch, wer ihn angegriffen hatte.

„Tales!“
 

„Hey, Nulpe! Kannst du nicht wenigstens stillhalten, wenn ich dich bewerfe!?“, grinste das perfekte Abbild von Kakarott spöttisch. Lässig schritt Tales auf seinen Bruder zu und begann ihn provozierend zu mustern.

Kakarott antwortete nicht, sondern sah seinen Bruder nur unverwandt an.

„Ich trainiere... lass mich in ruhe.“ meinte er nur und drehte Tales dem Rücken zu.

„Pöh! Spielverderber!“
 

Tales verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und umrundete seinen Zwilling, damit er diesem wieder ins Gesicht sehen konnte.

„Alleine trainieren geht doch gar nicht! Oder verprügelst du dich selbst?“

Kakarott ignorierte ihn und wandte sich abermals ab. Er ging desinteressiert in seine gewohnte Kampfhaltung und übte sich an Schlägen, die er sich von seinem Vater abgeschaut hatte.

„Hey Bakaaaaa! Mach nicht auf taub!“ Wieder stellte sich Tales seinem Bruder in den Weg.
 

„... Nenn mich nicht Baka...“, knurrte Kakarott so leise, dass man es kaum hören konnte. Tales ging ihm gewaltig auf die Nerven. Am liebsten hätte er ihm so richtig eine gescheuert, aber es würde nur wieder darauf hinaus laufen, dass er eine Nase voller Sand und Gras nahm.

„Maaaann Kaka! Du bist so öde!“, maulte Tales nur und schien endlich abzuhauen. Doch kaum das Kakarott erleichtert auf atmen konnte, wurde sein Schwanz von seiner Taille gezwängt und zusammen gedrückt.

Ächzend sank er zu Boden und spürte Schmerz und Übelkeit durch seinen Körper peitschen. Tales lachte verspielt auf und ließ so gleich wieder von seinem Bruder ab, schließlich wollte er nicht, dass dieser schon wieder Ohnmächtig wurde.
 

Es dauerte ein paar Minuten, bis Kakarott sich halbwegs erholt hatte.

„AAAAHR! Das machst du nicht noch mal!!“ Der kleine Saiyajin sprang auf und stürzte sich auf seinen Bruder.
 

Tales grinste. Endlich! Aufmerksamkeit!

Kakarott ließ seine Faust auf das Gesicht seines Bruders zu schnellen, doch Tales wich aus und schupste ihn von sich.

„Bist ja immer noch nicht stärker geworden...“ Kakarott antwortete nicht, sondern rappelte sich brüllend wieder auf.
 

Tales lachte laut und stieß sich vom Boden in die Luft.

„Nänänääähh! Fang mich doch, Baka!“
 

Kakarott machte einen großen Satz und versuchte noch den Fuß seines Bruders zu erhaschen, doch schaffte er es nicht, verlor das Gleichgewicht und landete auf seinem Hintern im Gras.

„Komm runter du, Feigling! Na los! Kämpfe!“, schrie Kakarott, doch als Antwort bekam er nur schallendes Gelächter, was ihm die Zornesröte auf die Wangen trieb.

Wütend bückte er sich und griff nach einen Stein zielte damit auf Tales, holte aus und...
 

Noch bevor er den Stein los lassen konnte, hatte eine große Hand fest sein Gelenk gepackt.

„Hast du keinen Stolz, Kakarott!“, bellte Bardock und schüttelte seinen Sohn am Arm, auf dass dieser den Stein fallen ließ.

„Papa! Tales hat-“

„Tales hat WAS? Dich geärgert?“ Kakarott sah traurig auf und nickte.

„Und warum, wehrst du dich dann nicht?!“

„Aber, das hab ich doch!“

„Ja, dass hast du, aber hatte Tales dich nicht zu Boden geschickt!?“

„Hatte er, aber-“

„Sei still, Kakarott! Er hat dich besiegt und anstatt dich ehrenvoll zu verhalten, greifst du nach feigen Mitteln!?“ Kakarotts Augen wurden immer größer. Nach feigen Mitteln greifen? Er?
 

„Aber Papa! Tales ist doch abgehauen! Er ist feige!“ Funkelnd ließ Bardock das Handgelenk seines Sohnes los und verschränkte die Arme.

„Was ist daran feige, einen Kampf in die Luft zu versetzen? Und ich sehe nicht, dass er abgehauen ist. Er ist noch immer da und wartet auf dich.“ Kakarott sah grimmig zu seinem feixenden Bruder hinauf.

„A-aber ich kann doch nicht fliegen...“ Der General gab nur ein missbilligendes Schnauben von sich.

„Dann lerne es! Du kannst nicht fliegen und noch nicht mal den einfachsten Ki-blast erzeugen! Und du willst dich Saiyajin nennen? Gib dir mal ein bisschen mehr Mühe!“ Kakarott wurde unter dem strengen Blick seines Vaters immer kleiner und nickte schwach.

„Entschuldige, Papa...“ Bardock knurrte nur leise und wandte sich zu Tales.

„Kommt rein! Essen ist fertig...“

„Ok Paps!“, flötete Tales und folgte seinem Vater. Kakarott blieb mit gesengtem Blick zurück...
 

Nach einer Weile ballte er die Fäuste. Tales hatte doch auch einen Stein geworfen und sogar seinen Affenschweif gepackt, obwohl das doch total schändlich war! Kakarott schaute mit finsterem Blick nach oben in den Himmel und überlegte.

Anscheinend durfte man so etwas, wenn man stark war... Also ist es feige, wenn man schwach war und versuchte sich zu verteidigen, wenn man schon einmal zu Boden gegangen war???
 

Der kleine Saiyajin bekam von diesen wirren Gedanken Kopfschmerzen und er fasste sich an die Stirn... Er würde nie wieder feige sein, das schwor er sich! Er wollte ein richtiger Saiyajin sein, genau wie Tales!

Er lächelte und nickte.

Ja, Papa hat Recht! Ich muss mich noch mehr anstrengen! Koste es was es wolle!
 

Beranky wusste nicht, was genau draußen abgelaufen war. Was auch immer Tales oder Bardock mit Kakarott angestellt hatten, es war sehr schwer gewesen ihren Sohn an den Tisch zu kriegen. Er wollte partout nicht mit seinen Übungen aufhören. Daraufhin verlegte sie das Abendessen nach draußen und machte sich eine spezielle Abneigung von Kakarott zu nutze... Er mochte es gar nicht, wenn man ihm zusah wenn er allein trainierte. So hatte Beranky ihren Sohn doch noch ohne große Diskussionen an den Tisch bekommen.
 

Bardock starrte eine ganze Weile gedankenverloren auf Tales und Kakarott. Wie konnten zwei Wesen, die sich einander so ähnelten gleichzeitig dermaßen unterscheiden? So weit ihn die Heiler aufgeklärt hatten, unterschieden sich eineiige Zwillinge körperlich kaum...

Seufzend ließ er sein Besteck auf seinen leeren Teller fallen und erhob sich. Es gab jetzt wichtigere Dinge zu tun, als sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen.
 

Beranky schaute überrascht auf, als sich Bardock sich ohne Worte erhob.

„Wo willst du so spät noch hin?“

„Zu Vegeta...“

„Was? Jetzt noch? Wann kommst du wieder?“ Bardock drehte sich ihr lächelnd zu.

„Béky, Ich bin schon groß... Aber damit du nicht weiter fragst, es geht um die Planung der anstehenden Mondhelle. Du weißt das es spät werden kann.“

Beranky legte ihren Kopf auf ihren Handrücken auf und runzelte die Stirn.
 

„In letzter Zeit triffst du dich ziemlich oft mit ihm... Gehst du mir etwa fremd?“, fragte sie mit einem süffisanten Grinsen und genoss es richtig, als die Gesichtszüge ihres Gatten in eine bedrohliche Schieflage fielen. Saiyajins waren nicht wählerisch was das Geschlecht ihres Partners anging, aber Bardock war einer jener seltenen Fälle, die sich ausschließlich nur für ihre weiblichen Artgenossen interessierte.

„Beranky!!“

„Schatz, es war doch nur Spaß!“, gluckste sie.
 

Bardock brummte nur etwas Unverständliches und machte sich auf den Weg. Es wurde wirklich langsam Zeit. Er durfte den König nicht warten lassen und das war nicht wegen der Planung zur Mondhelle, wie er es seiner Frau vorgeschwindelt hatte.

Zu lügen war nicht seine Art, aber in diesem Fall... Er wollte nicht unnötig Berankys aufbrausendes Temperament heraufbeschwören, was unangenehmer Weise immer dann auftrat, wenn sie sich Sorgen machte.
 

Und es bestand wirklich ein ernsthafter Grund für Sorgen...
 

♥~♦~♣~♠
 

Gelangweilt und völlig desinteressiert gab sich Prinz Vegeta einem überzogen langem Gähnen hin und schaute auf das... ja... was war das da eigentlich, was dort zitternd vor ihm am Boden kauerte? Vegeta lächelte leicht. Genau! Man konnte es definitiv als ein Häuflein Elend bezeichnen.

„Ekelhaft, ihr Soldaten seid doch alle gleich! Ständig kriecht ihr zu Kreuze und heult!“
 

„Verzeiht mir, Prinz... E-Es war eine Order von Lord Freezer!“, versuchte sich der Mann zu verteidigen, doch Vegeta kommentierte dies nur mit einem missbilligenden Schnauben.

„Freezers Befehl lautete deutlich, die aufständische Kolonie zu zerstören! Nicht alle auf dem gesamten Planeten! Singular und Plural! Da besteht ein großer Unterschied, den selbst einer mit deinem stark begrenzten Intellekt kennen müsste!“

„P-Prinz, b-bitte-“

„Schweig! Ich bin noch nicht fertig! Nun, ich denke dir ist bekannt, dass unter den Kolonien auch mehre von meinen persönlichen Sklavenlager waren!“, herrschte Vegeta den Untergebenen an, welcher sofort Welle der Erklärungen und Ausreden von sich stieß.

Der Prinz massierte sich die Schläfen. Warum waren alle die ihn umgaben nur solche Luftpumpen, die nie die Klappe halten konnten.
 

„Es reicht! Radditz schaff mir dieses Insekt vom Hals!“ Kaum das Vegetas Stimme verklungen war, trat aus dem Schatten hinter seinem Thron eine hünenhafte Gestalt mit langen schwarzem Haar.

Ein paar Mal ertönte noch ein klägliches „Nein“ und „Bitte nicht!“, als ein gurgelndes Geräusch den Raum erfüllte und der Soldat tot zu Boden sank.
 

Captain Ginyu, der die ganze Zeit an einer Wand gelehnt hatte, gab einen gespielt schwermütigen Seufzer von sich.

„Schade, Dayuu war so ein viel versprechender Anwärter für die Ginyuforce gewesen und er hatte gerade sein Posing perfektioniert.... Was für eine Verschwendung.“ Vegeta gab ein verächtliches Lachen von sich, erhob sich von seinem Thron und ging langsam auf Ginyu zu.

„Schwachsinn. Wenn du ihn gemocht hättest, wärst du nicht her gekommen. Du wusstest doch was ich mit ihm tun würde...“

„Ihr? Ihr meint wohl eher Radditz. In letzter Zeit neigt Ihr häufig dazu eure Schoßhunde vor zuschicken. Meint Ihr nicht auch, dass Ihr langsam etwas bequem werdet?“, provozierte der gehörnte Captain.

Vegeta sah ihn wenige Sekunden groß an. Dann schmälerten sich seine Augen funkelnd und er bleckte seine Zähne.

„Vergisst du, dass ich der Prinz der Saiyajins bin, du Wurm! Zügle deine Zunge, wenn du sie nicht verlieren willst!“

„Vegeta...“, raunte Radditz warnend aus dem Hintergrund. Ginyu war gefährlicher, als manch anderer auf diesen Raumschiff. Er hatte ihn zwar nie in einem richtigen Kampf erlebt, aber die Gerüchte sprachen für sich... Er hatte nicht das Bedürfnis, zwischen die Beiden zu gehen, falls die Situation eskalierte.
 

„Nein, Vegeta... Wie könnte ich das vergessen... Meister Freezer hat uns oft genug daran erinnert wer Ihr seid.“

Leider... , fügte Ginyu verdrießlich noch in Gedanken hin zu.
 

„Verschwinde! Meine Laune ist eh schon im Keller, da brauchst du sie nicht noch tiefer befördern!“, bellte Vegeta und wandte sich mit verschränkten Armen ab.

Ginyu gab sich widerwillig zu einer Verbeugung hin und verließ den Raum.

„Verwöhntes Gör...“, zischelte er, als sich die automatische Tür schloss. Wie gern würde er diesen Zwerg mal so richtig den Hintern versohlen, wenn es nur nicht sehr unangenehme Folgen nach sich ziehen würde. Meister Freezer wäre alles andere als begeistert...
 

♥~♦~♣~♠
 

Radditz war still an Vegeta heran getreten und strich ihm besänftigend mit einer Hand über die Schulter.

„Beruhige dich... mein Prinz. Du lässt dich doch sonst nicht so aus der Ruhe bringen.“ Knurrend fuhr der Kleinere herum und schlug die Hand weg.

„Behalt deine Griffel! Ich werde gegen meinen Willen in diese verrostete Gurke von einem Raumschiff gesperrt und nach Vegeta-sei verladen. Noch dazu mit diesen Knallköpfen von der Ginyuforce und du sagst, ich soll mich beruhigen!? Was denkt Freezer sich!? Seh ich aus, als hätte ich die nötig!? Ich brauche keine Aufpasser!“ Radditz nahm das Gezeter seines Freundes mit einem sanften Lächeln hin.
 

„Du weißt, dass es gleich mehrere Gründe gibt, weshalb dich Lord Freezer auf Vegeta-sei wissen will. Erstens steht die Mondhelle und somit dein Geburtstag an. Und zweitens, ist dir wohl bekannt, was nach dem du fünfzehn geworden bist ansteht...“

Vegeta verzog übellaunig das Gesicht und auf seinen Wangen breitete sich eine dezente Röte aus.

„Erinnere mich bloß nicht daran! Und außerdem, steht es gar nicht fest, ob ich jetzt schon in die Glut komme! Es kann noch genauso gut zwei Jahre dauern!“
 

Radditz lachte belustigt auf und ließ sich in einer nahen Sitzecke nieder.

„Mag ja sein, aber Lord Freezer möchte auf Nummer sicher gehen. Erinnere dich an meine erste Glut. Freezer ließ wegen meinem Glutduft seine gesamte Festung evakuieren.“ Nun war es auch an Vegeta, zu lachen. In der Tat erinnerte er sich. Wenn die Saiyajins in die Glut kamen, veränderte sich ihre Witterung. Ein Zeichen für ihre Bereitschaft und gleichzeitig eine Art Lockmittel für Artgenossen, hatte Radditz ihm damals erklärt. Umso stärker der Saiyajin, desto intensiver war der Geruch.

„Hm seltsam.... Ich habe deinen Duft nicht als so stark empfunden und auch nicht wirklich als unangenehm.“
 

Radditz legte die Beine übereinander und aus seinem Lächeln wurde ein feistes Grienen.

„Warte erst einmal ab, als was du den Duft empfinden wirst, wenn du einmal deine Reife erlangt hast und was er mit dir machen wird...“
 

Vegetas Mimik sprang sofort wieder von Fröhlich, auf schlechte Laune um.

„Hör auf so zu reden!“

„Du wirst ja schon wieder rot! Schämst du dich etwa? Oder hast du Angst? Das brauchst du nicht. Die Glut ist-“

„HÖR AUF!“ Eine leichte Energiewelle fegte durch den Raum und Vegeta stampfte energisch auf Radditz zu. Wütend packte er ihn an den Haaren und zog ihn zu sich ran.

„Wage es nicht noch einmal, zu behaupten dass ich Angst vor etwas hätte, verstanden?“, fauchte er und stieß den Langhaarigen grob zurück.
 

„Verzeih mir... mein Prinz.“ Vegeta wandte sich tief durchatmend von Radditz ab und schloss kurz die Augen.

„Ich mag dich, trotzdem hast auch du nicht das Recht, dich über mich lustig zu machen... Vergessen wir das! Kommen wir zurück zum Thema. Ich denke, Freezer will mich nicht nur wegen meiner vermeintlich bevorstehenden Glut los werden.“

Radditz' Blick verdüsterte sich. Er wusste genau, was Freezer plante, denn jenes Vorhaben der weißen Echse, war der alleinige Grund, weshalb er vor Jahren von seinem Vater zu Vegeta geschickt wurde...

Bardock ahnte gar nicht, was für einen Gewissenskonflikt er seinem Sohn vorherbestimmt hatte.
 

„Er hat mit dir darüber gesprochen...“, sagte er langsam. Vegeta wandte sich mit wehendem Umhang dem großen Fenster zu und schaute hinaus in die tiefe Schwärze des Alls.

„Ah ja! Ich kann mich entsinnen...“ Langsam blickte er über seine Schulter und ein boshaftes Grinsen legte sich über seine Lippen.

„Ich soll einen alten Mann in Rente schicken...“

Radditz erhob sich und gesellte sich mit verschränkten Armen zu Vegeta. Seine Augen wanderten hinaus und er konnte in der Ferne einen großen rötlichen Planeten erblicken... Vegeta-sei.

Sieben Jahre waren vergangen, seit dem hat er seine Familie nicht mehr gesehen... Sieben Jahre die Radditz fast um den Verstand brachten und das alles war Bardocks Schuld!
 

♥~♦~♣~♠
 

Weit ab von der Hauptstadt, unter dem Sand der rötlichen Steppe, spielte sich ein ganz anderes Szenario ab, von dem niemand sagen konnte, wie es die Zukunft beeinflussen würde, aber eines war sicher... es war dazu bestimmt eine Kettenreaktion auszulösen, die nicht mehr aufzuhalten sein würde.
 

Ein kleiner Junge, flach atmend und an unzähligen Schläuchen angeschlossen biss schmerzverzerrt die Zähne zusammen. Nur ab und an schaffte er es die Augen zu einem schmalen Spalt zu öffnen. Alles was er erblicken konnte, war das euphorische Grinsen im Gesicht seines Vaters... geschützt hinter einer massiv dicken Glaswand.

Seine Sicht verschwamm, als er die vertraute Stimme durch einen Lautsprecher hörte.

„Mehr Broly! Erhöhe den Druck, dass kann doch nicht alles sein!“
 

Der Schweiß ran in tausenden von Rinnsalen über die stark geschwollenen Muskeln. Broly fühlte sich, als würde er platzen, aber er jammerte nicht. Lautstark erhob sich seine kindliche Stimme zu einem rollenden Brüllen und er presste krampfhaft seine Augen zu.
 

„Lord Paragas... Euer Sohn wird dies nicht mehr lange durchhalten!“, sagte der Untergebene, der das Kontrollpult hinter der Scheibe bediente.

„Die Ergebnisse...“, wisperte Paragas nur lächelnd ohne von seinem Spross auf zu sehen.

„Lord Para-“

„Die ERGEBNISSE! Na los!“
 

Der Untergebene fuhr erschrocken zurück und führte den Befehl umgehend aus.

Immer wieder huschte sein Blick auf den jungen Krieger.

Diese Anstrengung nach all dem harten Training... Jeder Elitäre wäre schon längst zusammengebrochen , dachte der Saiyajin bei sich und zupfte ein Dokument aus dem Drucker.
 

Paragas nahm es zufrieden grinsend in Empfang. Seine Miene entspannte sich und ein wohlwollender Seufzer entwich ihm.

„Genau wie ich es mir gedacht habe. Selbst wenn er die Siegel trägt kann er seine Macht entfalten, zwar nicht vollkommen, aber das wird ihn nur noch mächtiger machen! Hey du! Lass mich allein.“

Der Lakai sah noch ein letztes Mal auf den jungen Broly, der sich sichtlich abquälte, dennoch verließ er nach wenigen Sekunden den Raum.

Paragas' Augen schmälerten sich leicht und er erinnerte sich an die letzten Monate mit seinem Sohn.
 

Seine Frau hatte sich kurz nach der Geburt des Jungen von ihm getrennt. Wie konnte das Weib nur? Immerhin war er einer der Ranghöchsten im Senat des Königs. Nicht nur, das sie ihm derart beleidigen musste, nein sie nahm dreisterweise in einer Nacht und Nebelaktion sein Kind mit, mit dem er noch so viel vor hatte.

Jahrelang war Tuteka unauffindbar gewesen... Doch schlussendlich war der Sieg sein! Er ließ seine ach so geliebte Frau für die Schmach büßen und Broly holte er zu sich.

Was für eine Verschwendung von Brolys Kräften... , bedauerte er in Gedanken. Ja, die Stärke seines Sohnes war beachtlich. Sie überstieg alles, was Paragas in seinem Leben gesehen hatte, dennoch mit dem richtigen Training und strenger Erziehung hätte sein Junge jetzt schon das Doppelte drauf.
 

Tuteka hatte es leider versäumt dem Kleinen die nötige Kälte bei zu bringen, die ein Krieger brauchte. Paragas schmunzelte in sich hinein. Broly war jetzt schon ein Meister des Kampfes, aber bedauerlicherweise machte er es seinen Gegnern nicht deutlich genug... Sie waren nach einigen Tagen wieder fähig aufzustehen. Aber das war Paragas nicht genug, nein! Broly sollte seine Gegner vernichten, so wie es sich für einen Saiyajin seiner Klasse gehörte.
 

Wer einmal gegen den Legendären in den Kampf gezogen war, sollte sich sein Lebtag daran erinnern...
 

Lord Paragas beugte sich leicht zu einer Sprechanlage.

„Für heute ist genug Broly! Aber beim morgigen Training erwarte ich mehr Einsatz, verstanden?“
 

Die Worte drangen kaum mehr zu Broly durch. Sein Kopf fühlte sich an, als hätte man ihn mit glühendem Sand gefüllt. Nur benommen verspürte er, wie die Schläuche sich mit einem leisen Klicken aus den Anschlüssen klinkten, die überall auf seinem Körper angebracht waren.

Nach dem die Prozedur endlich ein Ende hatte, versuchte er einige Schritte gerade zu gehen was ihm nicht ganz gelang.
 

Diese verdammten neuen Siegel drückten unangenehm auf sein Ki. Seit sie ihm angelegt worden waren fühlte er sich elend. Schnaubend versuchte er sich zusammen zu reißen und strafte seine Schultern. Sein Vater durfte nicht bemerken dass er schwächelte.
 

Paragas währenddessen, starrte unablässig auf die Berichte und setzte sich mit übereinander geschlagenen Beinen in einen bequemen Sessel. Lächelnd er fuhr er mit den Augen die Zeilen ab. Obwohl er noch weitaus höhere Ansprüche an seinen Sohn hatte, gefiel ihm das was er dort auf dem Papier vor sich hatte. Wenn es so weiter ginge, würde sich bald sein Plan, sein Traum und sein Lebensziel in wunderbare Realität verwandeln. Broly war wertvoll, eine unermesslich mächtige Waffe... und sie war in seinen Händen.
 

Mit Broly konnte er sich die Shimojins und den König mit einem Streich vom Hals schlagen! Seine Augen fuhren auf und erhaschten noch gerade den Rücken seines Sprosses, der soeben durch die automatische Tür verschwunden war.

Leise Lachend lehnte er sich noch weiter zurück und aalte sich in seiner Selbstzufriedenheit. König Vegeta war schon all die Jahre dem Kriegsadel ein Dorn im Auge gewesen. Wie er sich immer mehr von ihnen abgespalten hatte! Der König schien vergessen zu haben, welche Macht wirklich in ihren Händen lag...

Paragas seufzte. Seit sich der König den Echsen vor die Füße geschmissen hatte, war der Einfluss des Kriegsadels immer weiter in den Hintergrund gerückt und auch Lord Freezer schien kein reges Interesse an ihnen zu haben. Wenn es so weiter ginge würden sie bald nicht mehr existent sein und andere würden ihren Status annehmen, wie... wie dieser Emporkömmling Bardock!
 

Paragas Lächeln versank in seinem Unmut. Wenn er schon an diesen Hund nur dachte! Wie er sich aufführte, als wäre er selbst der König! Als gehöre ihm die Luft zum Atmen! Paragas entsann sich, wie er sich dereinst dem König gegenüber im Ton vergriffen hatte und so gleich eine saftige Strafe erhielt... Bardock tat dies ständig! Aber nein, Strafen schienen für diesen ach so bemerkenswerten Krieger nicht in Frage zu kommen! Lord Paragas rieb sich die Stirn und verweilte kurz. Erneut trat ein Lächeln auf seinen Lippen hervor.

„Was rege ich mich eigentlich so auf?“ Broly würde bald reif sein und dann würde die Revolution nicht mehr lange auf sich warten lassen!
 

♥~♦~♣~♠
 

König Vegeta sah mit starrem Blick aus seinem Zimmerfenster. Der unglaubliche Anblick seiner Stadt hatte schon immer sein Herz beruhigt, aber tief in seinem Inneren wusste er, dass es das letzte Mal sein konnte.

Vor einigen Tagen hatte er die Nachricht von den Shimojins erhalten, dass sein Sohn zu einem formalen Besuch zur Mondhelle kommen würde.

Dass hatte ihn misstrauisch gestimmt. Lord Freezer war immer sehr darauf bedacht, den Prinzen nie in seine Nähe zu lassen und nun solch ein Besuch?
 

Hinter sich hörte er das ungeduldige Tippen von Fingern auf einer Tischplatte.

„Du siehst aus, als würdest du jeden Moment springen.“, meinte der Besitzer jener Finger belustigt. Vegeta wandte sich mit ernster Miene um.

„Spottest du wieder über mich, Bardock? Du weißt, dass es mir nicht um mein Leben geht…“ Bardock griff gelangweilt in eine Schüssel mit Trauben und fischte sich eine heraus. Natürlich war ihm klar, was alles auf dem Spiel stand, aber er war sich sicher, dass es nicht soweit kommen würde.

„Kommt es mir nur so vor, oder wirst du von Tag zu Tag zittriger? Du machst dir einen viel zu großen Kopf um dein Gör! Dein Prinzchen ist noch nicht mal trocken hinter den Ohren, was kann er dir schon tun? Noch ist er keine Gefahr für dich.“

Der König ballte die Fäuste und knurrte leicht.
 

„Bardock, weißt du eigentlich, wie leer sich deine Worte für mich anhören?! Du bist genauso unsicher wie ich. Du nimmst die ganze Angelegenheit keineswegs so gelassen wie du immer tust!“

Bardock zuckte leicht zusammen und gab einen missmutigen Laut von sich.
 

„Sie müssten bald eintreffen…“, murmelte Vegeta plötzlich leise und wandte sich wieder dem glühenden Ausblick der Hauptstadt zu. Bardock seufzte und erhob sich schwungvoll von seinem Stuhl. Der König fühlte, wie sich unter groben Druck eine Pranke auf seine Schulter niederließ.

„Du bist in den letzten Jahren wirklich weich und schwach geworden. Du wirkst auf mich, als wenn dein Ende unausweichlich ist und du depressiv darauf wartest. Aber ich kenne dich, der alte Krieger ist noch irgendwo da drin.“

Vegeta riss für einen Moment ungläubig die Augen weit auf, doch dann füllte sich seine Miene mit einem freudlosen und ironischen Lachen.
 

„Versuchst du wieder philosophisch zu werden?“

„Nein, ich will dir nur sagen, der alte Vegeta, der mir vor fast zehn Jahren ständig aus langerweile den Arm ausgekugelt hat, ist noch da in dir! Wenn es so kommt, wie wir vermuten, wird dein Kampfgeist wieder erwachen. Weißt du noch, als wir damals mit Beranky Rücken an Rücken gekämpft haben, als die Shimos auf Vegeta-sei eingefallen sind?“

„Pfff! Was hat es uns gebracht? Gar nichts! Rein gar nichts!!“

„Wir haben überlebt, Vegeta! Das hat es uns gebracht! Ich habe es immer als zweite Chance gesehen. Du kennst doch die Lehre von Enki. Die Erfüllung eines Kriegers wird kommen, wenn sein Blut reif zum kochen ist!“, knurrte Bardock, verschränkte die Arme und bemerkte das leichte Grinsen seines Freundes.

„Was ist?“

„Bardock… Ich geb ja schon ruhe, aber bitte verschone mich mit diesen alten Kamellen.“
 

Bardock wollte gerade kontern, als ein dezentes Klopfen von der Tür her erscholl.

„Majestät, verzeiht die Störung. Die Ankunft eures Sohnes, hat sich etwas vor gezogen. Das Raumschiff der Shimojins dockt bereits an.“, verkündete ein Diener mit ruhiger Stimme und Vegetas Züge gefroren zu einer gleichmütigen Miene.

„Wie erfreulich… Ich hoffe trotz des verfrühten Eintreffen sind alle Vorbereitungen für den Prinzen getroffen wurden?“

„Alles wie angeordnet, Majestät.“
 

♥~♦~♣~♠
 

Dampfend und zischend öffnete sich der riesige Ausgang, des shimojinischen Raumschiffs und die Ginyuforce marschierte, gefolgt von ein paar Soldaten vorweg. Stramm, in Reih und Glied bildeten sie eine lange Gasse.

Am Ende dieser Gasse wartete König Vegeta mit General Bardock auf die Besucher und schon nach wenigen Sekunden erschienen zwei Gestalten im Ausgang des Schiffes.
 

Der Prinz rümpfte leicht die Nase. Diese gespielte Ergebenheit der Ginyuforce widerte ihn an. In Gedanken versuchte er sich selbst zu besänftigen.

Ruhig Blut… Nur noch ein paar Tage und du kannst ihnen zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Sie werden schon noch merken, dass Freezer gegen mich der reinste Karotten Rambo ist…

Gemeinsam schritten Vegeta und Radditz auf ihre Väter zu.
 

„Willkommen daheim, mein Sohn. Du hast dich prächtig entwickelt...“, setzte der König feierlich zu einer Begrüßung an. Nur unter größtem Sträuben deutete der Prinz eine formale Verbeugung an.

„Ich danke Euch, Vater...“, kam es leise vom jungen Vegeta.
 

Bardock und Radditz währenddessen standen sich nur starr gegenüber. Beide musterten sich mit nichtssagenden Blicken. Bardock hätte fast seinen eigenen Sohn nicht erkannt. So sehr hatte er sich verändert. Vor sieben Jahren war Radditz noch relativ schmächtig gewesen und jetzt? Bardock hatte einen muskulösen Riesen vor sich, der ihn fast überragte und dessen gewaltige Mähne ließ ihn noch größer erscheinen. Auch Radditz deutete nach einiger Zeit stumm eine Verbeugung an.
 

„Nun!“, begann Vegeta-senior.

„Ich denke, die Reise war sicher sehr lang und eintönig für euch beide. Lebt euch erst einmal ein und Morgenabend wird ein Willkommensbankett abgehalten.“

Radditz nickte Bardock zu.

„Ich werde den Prinzen in seine Gemächer begleiten und erst morgen nach dem Bankett mit dir nach Hause kommen.“

Bardock verschränkte die Arme und runzelte die Stirn.
 

„Naja Beranky hat dich eh erst ein paar später Tage erwartet... Trotzdem, es gibt da einige Dinge, die sich keinesfalls aufschieben lassen. Vegeta!“ Der General wandte sich an den König.

„Du hast doch nichts dagegen, wenn wir deinen Salon im hinteren Schlosstrackt benutzen? Ich möchte mit Radditz ungestört etwas bereden können.“

Unmerklich schmälerten sich die Augen von Prinz Vegeta und er sah zu Radditz hoch. Der Langhaarige nickte ihm jedoch nur ruhig zu.

„Wie du möchtest Vater...“, gab Radditz mit tonloser Stimme von sich.
 

♥~♦~♣~♠
 

Ein flaues Gefühl breitete sich in Radditz Magengegend aus, als dieser von Bardock in den Salon geführt wurde.

„Schön dich endlich wieder zusehen...“, begann Bardock plötzlich und setzte sich grinsend auf eine Couch.

„Du hast dich wirklich gemacht und nach meinem Scouter haben sich deine Kräfte enorm gesteigert. Ich sag's nicht gerne, aber anscheinend war das eine gute Entscheidung, dich zu dieser Blindschleiche zu schicken. Wie ist es dir ergangen?“

Radditz setzte sich seinem alten Herren gegenüber.

„Ich kann mich nicht beklagen. Ich stehe hoch im Vertrauen des Prinzen und das hat mir einen hohen Rang eingebracht. Lord Freezer ist immer darauf bedacht, dass Vegeta und ich zusammen trainieren.“
 

Bardock gluckste leise. Irgendwie kam ihn das mehr als bekannt vor. Er räusperte sich leicht und seine Miene wandelte sich zu einem ernsten Ausdruck. Zeit zum eigentlichen Thema zu kommen.

„Hast du etwas in Erfahrung bringen können?“
 

Radditz sah überrascht auf und blickte seinen Vater fragend an.

„Du hast hoffentlich nicht den Grund vergessen, warum ich dich damals dem Prinzen mitgegeben habe? Da ihr jetzt hier seid gehe ich davon aus, dass sich der König in akuter Gefahr befindet...“

Der junge Saiyajin fühlte sich wie auf einem elektrischen Stuhl. In der Tat, er hatte seine Aufgabe nicht vergessen. Radditz konnte einen ganzen Katalog an wichtigen Informationen an seinen Vater weitergeben aber... was brachte es ihm? Sollte er einen Mann schützen, mit dem er nichts zu tun hatte? Der momentane Herrscher der Saiyajins war alles andere als ein vorbildlicher König. Radditz schloss seine Augen und dachte nach.

Außerdem würde er Prinz Vegeta damit schaden. Unmerklich blitzte ein spitzes Grinsen auf er sah sein Vater an.
 

„Ich weiß, wie ernst die Lage ist, aber ich muss dich enttäuschen. Seine Lordschaft besteht immer darauf allein mit dem Prinzen zu reden. Vegeta gibt sich in solchen Themen auch immer sehr vorsichtig. Bitte gib mir noch etwas Zeit.“

Bardock runzelte die Stirn.

„Wie willst du ihm zum Reden bringen, wenn er sonst auch immer den Mund hält?“

„Nun, obwohl Vegeta noch ziemlich jung ist, trinkt er bei Feierlichkeiten zu gerne mal einen über den Durst. Und wie du weißt stehen in nächster Zeit ziemlich viele Feste für Vegeta an...“

Bardock grinste in sich hinein.

„Was bist du nur für ein Vertrauter? Aber, dein Plan gefällt mir. Ok, Ich verlasse mich auf dich und denk dran; deine Aufgabe ist sehr wichtig.“
 

Radditz nickte nur und kam sich zwar etwas schäbig vor, seine Vater derart in den Rücken zu fallen. Aber er hatte Prinz Vegeta die Treue geschworen... und er war wie ein kleiner Bruder für ihn...

Bardock stand auf und legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes.
 

„Es tut gut, mal wieder sein ältestes Kind um sich zu haben.“, lächelte der General. Dies war seine Art zu sagen, wie sehr Radditz ihm gefehlt hatte.

Der Langhaarige seufzte und grinste zurück.

„Stimmt. Mutter und du habt ja jetzt die Zwillinge um die Ohren. Ich freue mich wenn ich die beiden endlich mal zu Gesicht bekomme.“

„Tales wird begeistert sein. Du bist sein Held, weißt du?“

„Und was ist mit dem anderen... Kakarott, hieß er oder?“, schmunzelte Radditz. Augenblicklich riss eine steile Denkfalte eine tiefe Furche in Bardocks Gesicht.

„Ja... Kakarott. Halte keine großen Stücke auf ihn. Als Krieger ist er eine wahre Enttäuschung...“ Radditz Miene verdüsterte sich.

„Ist er etwa einer dieser...“

„Servants? Nein, schön wäre es. Aber deine Mutter weigert sich strickt ihn abzugeben und hat sich komplett in dieser Schnapsidee verbissen, ihn zu trainieren.“

„Mutter? Das sieht ihr gar nicht ähnlich... obwohl, sie war schon immer unberechenbar...“
 

Beide sahen sich kurz an und verfielen dann in gemeinsames Lachen, über diese Erinnerung. Es stimmte, bei Beranky konnte man nie so recht sicher sein. Noch lange unterhielten sich Vater und Sohn, aber schon bald kam es zum Abschied.
 

Völlig in Gedanken versunken, suchte Radditz das Gemach von Prinz Vegeta auf. Im Vorraum stellte er überrascht einen Geruch fest... einen durchdringenden süßlichen Geruch. Aufgeregt verfiel sein Affenschweif in hektisches Zucken.

Vegeta konnte doch unmöglich so schnell und so plötzlich in die Glut gekommen sein!? Mit wild klopfenden Herzen betrat er eilig den Hauptraum und fand den Prinzen träge, in ein schwarzes Fell gehüllt, auf einem Diwan liegen.

Sein Blick war halb geschlossen auf den kleinen Zimmerspringbrunnen in der Raummitte gerichtet.
 

„Vegeta?“, kam es leise von Radditz und er trat langsam auf den Prinzen zu.

„Du hast das Abendbrot verpasst.“, antwortete Vegeta trocken ohne aufzusehen.

„W-Wie fühlst du dich, mein Prinz?“, fragte Radditz zögernd und endlich schenkte Vegeta ihm Aufmerksamkeit.

„Voll gefressen... Was soll die Fragerei?“
 

Der Langhaarige setzte sich auf das Fußende des Diwans und lehnte sich etwas zum Prinzen rüber.

„Du riechst himmlisch...“, meinte er nur plötzlich und vergrub sein Gesicht in Vegetas Seite, worauf dieser aus seiner Trägheit erwachte und Radditz kräftig eine langte.

„Hast du ein Rad ab?! Sehe ich aus wie ein Teddy?!“
 

Radditz wurde zu Boden gestoßen und sah perplex auf.

„A-Aber deine Glut?!“

Vegeta hielt stutzend in seiner aufwallenden Wut inne.

„G-Glut? GLUT!? Sag mal leidest du an Hormonverstopfung?!“, brauste er auf.

Radditz richtete sich wieder auf und seine Verwirrung kannte keine Grenzen.

„Aber dieser süße Geruch, der von dir kommt, Vegeta. Das ist unverkennbar der Duft!“

Knurrend zog Vegeta das Fell fester um sich.

„Das Einzige was ich riechen kann sind die Duftöle, du Intelligenzknödel.“

Radditz blinzelte leicht.

Duftöle? Seit wann hatte Vegeta etwas für solchen Weiberkram übrig.

„Habe ich irgendwas verpasst?“
 

Der Prinz schnaubte missbilligend.

„Nein. Zarbon hat sie mir kurz vor der Abreise geschenkt. Er meinte sie sorgen für ein ganz besonderes Gefühl und ich konnte gerade etwas Entspannung gebrauchen, darum hab ich ein bisschen in die Öllichter gegeben.“

Radditz zog skeptisch die Brauen zusammen und besah sich eines dieser Öllichter genauer. Er roch einmal kurz daran, doch dies reichte aus um seinen Affenschwanz heftig pulsieren zulassen. Fluchend stolperte er einige Schritte rückwärts und presste sich die Hände auf die Nase.

„Zarbon! Dieser verdammte Hund! Yohimbi....“, knurrte er.
 

„Was ist los Radditz?“, fragte Vegeta belanglos, doch erhielt er keine Antwort. Radditz war damit beschäftigt seinen Groll gegen Zarbon im Zaum zu halten. Die Yohimbi war eine außerirdische Blume, die vor zirka 10 Jahren versehentlich nach Vegeta-sei verschleppt wurde. Es gab nur wenige Orte wo sie gediehen konnten, aber war dies der Fall war, konnten sie ganze Wiesen überwuchern. Diese sogenannten Yohimbiweiden, waren im Sommer für jeden Saiyajin Paradies und Hölle zugleich, denn ihr Duft glich dem eines stark glühenden Saiyajin. Man konnte sich denken was passierte, wenn jemand versehentlich an so einem Ort geriet. Yohimbi war dementsprechend das beliebteste und zu gleich edelste Aphrodisiakum auf dem gesamten Planeten.
 

Radditz wunderte sich nicht, das der Prinz nicht auf das Aroma reagierte. Immerhin hatte er noch nicht seine Glut gehabt und somit noch nicht seine Reife erlangt. Zarbon dieser dreckige Schönling hatte es schon lange auf Vegeta abgesehen und wartete schon sehnsüchtig auf dessen erste Glut... Sobald es so weit war, würde er da sein... aber nicht wenn es nach Radditz ging, denn auch er war dem Prinzen insgeheim nicht abgeneigt.
 

„Hey, Dornröschen! Ich rede mit dir! Wagst du es etwa mich zu ignorieren?!“, drang plötzlich Vegetas Stimme in sein Bewusstsein und holte ihn ins Diesseits zurück.

„H-Hm? Was?!“

„Ich habe dich gefragt, was der General von dir wollte. Klang ja ziemlich dringend.“

„Achso, das... Er hat nur einen ruhigen Ort gesucht, wo er seinen Vatergefühlen ungehindert freien lauf lassen kann.“ Es war zwar gelogen, aber Radditz war nicht scharf darauf seine Familie zu verlieren. Jedenfalls musste er sie ja nicht unnötig der Gefahr aussetzen.
 

„Lassen wir diesen Familienkram. Wir sollten lieber überlegen, wie wir deinen Vater am besten los werden. Lord Freezer erwartet in einer Woche Bericht.“ Vegeta antwortete nicht, sondern ließ sich nur gemächlich zurück auf den Diwan gleiten und gab sich wieder der wohligen Wärme des Tierfells hin.

„Wozu die Eile, mein Freund? Lass mich doch erst mal die Vorzüge meiner Heimat auskosten.“ Radditz seufzte. Er wusste, was Vegeta mit den „Vorzügen“ meinte. Hier auf Vegeta-sei war er nach seinem Vater der ranghöchste Saiyajin, der Prinz, oder der junge Gebieter, wie er von manchen genannt wurde. Das hieß, hier würde ihm keiner Wiederworte geben, wie in Shimorewr- hatun, der riesigen Raumstation wo sich Freezer die meiste Zeit aufhielt.
 

„Vegeta, Freezer hat uns eine Woche gegeben um den König umzulegen!“ Der Prinz schloss nur die Augen und grinste selbstgefällig.

„Radditz, Radditz.... Ich werde den Auftrag schon noch erfüllen. Immerhin bringt es mir ja sehr viel ein, aber ich will diesen süßen Triumph auf meine Weise auskosten...“

Radditz setzte sich wieder auf das Fußende des Diwans und sah seinen Freund fragend an.

„Ich hoffe du übertreibst es nicht wieder.“ Vegeta lachte auf, legte sein Kinn auf seine Hand und blinzelte verstohlen zum Langhaarigen hinüber.
 

„Übertreiben, ich? Mag sein, dass es für jemanden mit deinem gewöhnlichen Gemüt übertrieben ist, aber ich bin immerhin ein Prinz! Ich dachte, du hättest längst verstanden, dass das Beste gerade gut genug ist. Nun, und wann ist die beste Zeit um zu einem Herrscher aufzusteigen? An meinem sechzehnten Geburtstag, der zufälliger Weise auch noch auf die heilige Mondhelle fällt.“
 

♥~♦~♣~♠
 

So unterschiedlich die Zwillinge Kakarott und Tales auch waren, so hatten sie doch zu diesem Zeitpunkt eines gemeinsam. Sie fieberten beide gleichermaßen die Mondhelle entgegen.

„Warte es ab, Kaki! Wenn Radditz und ich uns in Oozarus verwandelt haben, zeigen wir dir, wie man richtig kämpft!“, lachte Tales übermütig am Frühstückstisch und brachte dabei seinem Vater zum Knurren.

Bardock war ernsthaft schlecht gelaunt, weil Radditz sich noch immer nicht Blicken lassen hatte. Immer wieder speiste er seinen Vater mit irgendwelchen Ausreden ab. So wie es aussah, würde Bardock seinen Sohn erst bei der Mondhelle treffen...
 

Kakarott währenddessen ließ sich von seinem Bruder nicht einschüchtern und hob drohend seinen Löffel.

„Wenn ich ein Oozaru bin, vergeude ich nicht meine Zeit um mich mit dir zu kloppen!“

„Ach jaaaa?“

„JA! Ich fresse dich auf!“
 

Tales konnte darauf nichts erwidern, denn plötzlich versenkte sich ein riesiges Küchenmesser mitten in die hölzerne Tischplatte. Die Zwillinge schrien erschrocken auf, und sahen verdutzt zum Führer der Klinge.

„So, so! An meinem Essen rummeckern, aber sich gegenseitig verspeisen wollen, ja? Wenn mir nur einer von euch beiden angekaut nach Hause kommt, dann gibt’s Hausarrest bis euer Vater freiwillig eine rosa Rüstung trägt!“, verkündete Beranky mit diabolischem Grinsen. Es reichte völlig um die Münder der beiden Streithähne zu kühlen. Brav und mit leichtem Angstschweiß auf der Stirn machten sich die Geschwister still über ihr Frühstück her.
 

„Béky, lass die Knirpse doch. Dann wird es endlich wieder ruhiger und du musst nicht immer unsere Mobiliar aufspießen.“, lachte Bardock brummend.

Beranky griff das Messer und beugte sich grinsend zu ihrem Mann.

„Ich kann auch noch was anderes aufspießen, als unsere Möbel, mein Herzblatt.“ Der perplexe Ausdruck ihres Mannes genügte ihr und sie lachte leise in sich hinein.
 

„Ach was soll's. Ihr Gören werdet euch dieses Jahr sowie so noch nicht auffressen können, erst in drei Jahren.“, meinte Bardock gleichgültig.

„Waaaaaas?“, kam es gleichzeitig von den Zwillingen. Beranky setzte sich zu ihnen an den Tisch.

„Weil ihr beiden noch zu jung seid. An der Mondhelle darf man erst teil nehmen, wenn man das zehnte Lebensjahr vollendet hat, ansonsten besteht die Gefahr, dass ihr zertrampelt werdet. Als Oozaru erreicht ihr zwar eine beachtliche Höhe, aber leider überragt ihr in diesem Alter noch keine Bäume. Und die Mondhelle findet in den mystischen Wäldern statt.“

Von Kakarott und Tales kam ein stereonales:

„Ooooooch mennooo!“
 

Als die Nacht der Mondhelle gekommen war, hörten sie mit Wehmut, wie ihr Vater sich aufmachte. Beranky musste als Mutter zu Hause bleiben und ihre Kinder hüten. Aber das machte ihr nichts. Sie war gern bei ihren Kindern zusammen. Alle Fenster im Haus waren regelrecht vernagelt worden, damit ja nicht der kleinste Strahl des Mondlichts einen Weg in ihr Heim fand. Beranky hatte es sich in der absoluten Düsternis mit ihren Söhnen bequem gemacht und überall kleine Kerzen angezündet.

Links und rechts von ihr lagen Kakarott und Tales und lauschten den Geschichten, die ihre Mutter erzählte. Alte saiyajinische Legenden und Göttersagen, Mythen von Helden und Kriegern aus längst vergangenen Zeiten ließen die Kinderaugen leuchten. Und bald war es für die Zwillinge so weit, schlafen zu gehen. Nach etlichen erfolglosen Diskussionen mit ihrer Mutter, lagen die Beiden völlig fertig unter ihren Decken.
 

„Du? Kaki schläfst du schon?“, fragte Tales nach einer ganzen Weile.

„Nein, ich bekomme einfach kein Auge zu. Alles in meinem Körper kribbelt!“

„Mir geht’s genau so! Papa meinte mal, wenn Enki sein Auge öffnet, dann ruft er alle Saiyajins, damit sie ihn ansehen und zu Oozarus werden. Dieser Ruf macht alle Saiyajins ganz zappelig!“, erklärte Tales leise. Kakarott horchte auf, es war das erste Mal das Tales normal mit ihm sprach, ohne ihn provozieren zu wollen.

„Enkis Auge... Den Vollmond... ich würde ihn gerne mal sehen...“, flüsterte er leise und setzte sich auf.

„Hey!“, rief Tales plötzlich und sprang in das Bett seines Bruders rüber.

„Warum gehen wir nicht einfach zu den mystischen Wäldern und schauen in Enkis Auge?!“ Kakarott gab einen entsetzten Laut von sich.

„Aber Mama hat doch gesagt, dass wir nicht dürfen!“

„Ach komm schon! Uns wird keiner bemerken! Mama hat auch gesagt, dass wir nicht größer als Bäume werden. Wir müssen nur darauf achten, nicht zertrampelt zu werden! Oder bist du ein Feigling.“
 

Das Wort Feigling war für Kakarott wie ein Tritt in den Hintern.

„Ok, aber wie wollen wir zu den mystischen Wäldern kommen, ohne uns vorher zu verwandeln?“ Tales lachte übermütig auf, krabbelte vom Bett runter und verschwand unter seinem eigenen. Wenige Sekunden später kroch er wieder mit einer Schachtel hervor. Im Schneidersitz hockte er sich vor seinen Bruder und öffnete sie.

„Bei Vragis glänzenden Haaren! Wo hast du die den her! Die sind doch wahnsinnig teuer!“, rief Kakarott aus und holte aus der Schachtel eine von fünf Unlunabrillen hervor. Ihr Sinn war es, Saiyajinaugen, vor dem Mondlicht zu schützen, um eine ungewollte Verwandlung zu verhindern.

„Psssst! Das sind ältere Modelle, die ausrangiert werden sollten. Ich habe sie einem, von Papas Kriegern geklaut, der sie wegschmeißen sollte.“
 

Kakarott setzte eine Unluna auf und seine Umgebung versank in einer rotzgelben Farbe.

„Voll Berstig!“, stieß Kakarott grinsend aus.
 

Kaum eine halbe Stunde später, flogen zwei kleine Saiyajins durch die wie ausgestorben wirkende Stadt. Tales hatte seinen Bruder unter den Achseln gepackt und gemeinsam kamen sie den mystischen Wäldern immer näher.
 

„Gleich sind wir da! Diese dicken Glubsch-Eisen drücken voll! Kein Wunder, dass man die los werden wollte!“, stöhnte Tales. Er war ziemlich froh als er seinen Bruder absetzen konnte. Auf Dauer wurde der ganz schön schwer.
 

♥~♦~♣~♠
 

Zur selben Zeit, auf einer Lichtung in den mystischen Wäldern, hatten sich tausende Saiyajins versammelt und machten sich bereit. Sieben Jahre haben sie darauf gewartet, um von ihren verehrten Gott eine ganz besondere Macht verliehen zu bekommen. Alle hatten sie ihre Kleidung abgelegt und standen nur in Lendenschurz da.
 

Bardocks Affenschwanz zuckte wie wild. An seiner Seite befand sich Radditz, der noch aufgeregter wirkte. Seine Unruhe rührte allerdings nicht von dem bevor stehenden Ereignis. Vegeta war mit seinem Vater tief in den Wald verschwunden und die Gewissheit, dass der König nie wieder zurückkehren würde, ließ ihn erschaudern. Als Folge würde der Prinz auf den Thron gesetzt werden. Dieser Gedanke war der Quell von Radditz' Nervosität. Ob es gut war, dass Vegeta in so jungen Jahren so viel Macht erlangte? Der Langhaarige schüttelte zusammennehmend sein Haupt. Er war Vegeta bis ins Blut ergeben. Er war sich damals im klaren gewesen was er tat, als er dem Prinzen absoluten Gehorsam schwor...
 

Radditz wäre am liebsten bei ihm, aber seine Aufgabe war es, seinen Vater abzulenken und in Schach zu halten.
 

♥~♦~♣~♠
 

Vegeta-senior ließ sich seufzend auf einem knorrigen Baumstumpf nieder und sah zu den Sternen auf.

„Spürst du es auch, mein Sohn? Gleich hat das Mondlicht seine volle Intensität entwickelt... Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Vegeta...“

Vegeta hörte seinem Vater gar nicht zu. Der Schweiß ran ihm in Strömen am Körper herab und seine Fäuste waren bis zu den weißen Knöcheln geballt. Nur noch wenige Sekunden und er konnte seiner wahren Bestimmung entgegen treten. Sein ganzes bisheriges Leben war auf diesen Zeitpunkt abgestimmt! Freezer hatte ihm immer wieder gezeigt, dass die Saiyajins dabei waren ihre Würde und Macht zu verlieren. Das beste Beispiel war diese Frau gewesen... Ständig war sie nur am Heulen und wimmern gewesen! Vegeta war froh, als Freezer ihm endlich erlaubt hatte sie zu grillen. Wie hieß sie doch gleich? Ranga... das war ihr Name gewesen. Sie hatte sich früher immer um ihn gekümmert und ihn gesäugt, als er noch ein Baby war. Sie war zudem die Frau seines Erzeugers gewesen... Wie dem auch sei... der König würde Ranga folgen...
 

Plötzlich spürte er, wie das Mondlicht seine volle Stärke erreicht hatte. Auf den Lippen des Prinzen breitete sich ein hämisches Grinsen aus.

„Happy Birthday...“, gratulierte er sich selbst.
 

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Mürrisch hatten die Zwillinge festgestellt, dass sie die Unlunabrillen gar nicht gebraucht hätten und nun warteten sie ungeduldig darauf, dass was geschah.

„Vielleicht müssen wir uns hinlegen?“, schlug Tales vor, doch dies wurde schnell unnötig- Augenblicklich fuhr ein scharfer Schmerz durch die Körper der Zwillinge... Die erste Verwandlung war für junge Saiyajins alles andere als angenehm. Krampfend und schreiend sanken sie zu Boden und wanden sich hin und her.
 

Knochen, Muskeln und Haut, alles dehnte und streckte sich mit widerlichen Geräuschen. Volle fünf Minuten dauerte es, bis zwei 'baumhohe' Affen neben einander saßen und sich mit ihren neuen Körpern auseinandersetzten.

Kakarott saß einfach nur da und war völlig atemlos. Sein Herz klopfte wie wild. Sinne und Eindrücke, alles hatte sich verstärkt und prasselte auf sein Gehirn ein.
 

Tales währenddessen machte die ersten Gehversuche, was darin endete, dass er stolperte und sich einen kleinen Kratzer zuzog aus dem sanft Blut quoll. Kakarotts Schnauze fing den Geruch sofort ein. Er hatte schon öfter den Duft von Blut in der Nase gehabt, aber jetzt weckte es eine Vielzahl an Gefühlen. Und noch etwas hatte sich verändert, doch bevor er es bemerken konnte, rempelte Tales ihn an.

„Kannst du nicht aufpassen!“, wollte Kakarott los keifen, doch stattdessen brachte er nur ein feindseliges Knurren hervor. Tales verstand dennoch, aber dies stachelte ihn nur an und er warf sich spielerisch auf seinen Zwilling. Kakarott ging rücklings zu Boden und versuchte sich zu wehren... Zu seinem und Tales erstaunen... hatte er Erfolg!
 

Kakarott stemmte sich mit aller Macht gegen seinen Bruder und hievte ihn von sich runter. Tales hatte weit die Augen aufgerissen und knurrte seinem Zwilling etwas zu, was so viel bedeuten sollte wie:

„Was soll das? Wie machst du das?!“
 

Kakarott beachtete ihn gar nicht. Seit der Verwandlung machte sich ein Nebel in seinem Kopf breit, der mit jeder Sekunde dichter wurde. Er versuchte es zu ignorieren und dachte über das Geschehene nach. Er hatte Tales einfach so weg geschoben! Erst jetzt wurde er sich der größten Veränderung bewusst. Seine Stärke! Sie entsprach nicht dem Level, welches sein Körper eigentlich haben sollte! Er wandte sich zu Tales und versetzte ihm testweise einen Hieb mit aller Macht. Sein Zwilling ging zu Boden...
 

Ungläubig starrte Kakarott auf seine Pranke... Er war stark... Vielleicht sogar stärker als Tales! Diese Erkenntnis ließ in ihm ein Feuerwerk hochgehen und er gab sich den euphorischen Gefühlen hin... Dabei wurde ihm nicht bewusst, dass er die Kontrolle über sich verlor. Der Nebel umschloss seinen Geist und einzig was blieb waren blinde animalische Instinkte.

Kakarott verlagerte sein Gewicht auf die Beine und trommelte mit seinen Pranken gegen seine Brust. Tales sah verwirrt auf, er verstand keinen Laut mehr, der von seinem Bruder kam. Dieser stürzte sich im nächsten Moment auf ihn und da wusste Tales, dies war kein Spaß mehr!
 

Zwischen den beiden Geschwistern entstand eine wüste Prügelei. Immer wieder versuchte Tales zu Kakarott durch zu dringen, aber ohne Erfolg. Kakarott war vollkommen der Raserei verfallen. Sie waren in etwa gleich stark. Aber Kakarotts Attacken waren so mörderisch, wie sein Bruder es noch nie erlebt hatte. Sie bestanden nur aus Angriffen und Konter, dabei war die Defensive gar nicht erst vorhanden, aber trotzdem wusste Tales nicht, wie er dieses Defizit ausnutzen sollte. Kakarott war schnell!

Da erinnerte sich Tales an etwas, was sein Vater mal gesagt hatte. Die Schwachstelle eines Oozarus war sein Schwanz!

Jetzt wusste er was zu tun war! Der junge Saiyajin ließ sich absichtlich auf den Rücken fallen und wartete auf den rechten Moment. Gerade als Kakarott eine Drehung vollführte, sprang er auf und schnappte mit seinem Maul nach Kakarotts Schwanz. Er bekam ihn zu fassen und setzte seine letzte Kraft dazu ein, den Schweif vom Körper seines Bruders zu trennen. Das war gar nicht so einfach. Erst als er es unter großen Mühen vollbrachte, Kakarott in die Höhe zu schleudern, hatte er das zuckende Glied sicher zwischen seinen Zähnen.
 

Noch im Flug schrumpfte sein Bruder auf normale Größe zurück... und verschwand in einem Meer aus schwarzen Baumwipfeln.

Tales begann Kakarott zu suchen. Als seine Suche aber auch nach einer Stunde Erfolglos blieb, geriet er in Panik.

Was sollte er nur tun? Er konnte Beranky nicht holen, weil er sicher Ärger bekommen würde! Noch dazu hatte er seinen Bruder angekaut! Es war das Beste sich zu verstecken, bis der Mond unterging und am Tage weiter zu suchen...
 

♥~♦~♣~♠
 

Kakarott rümpfte leicht die Nase, als er aus seiner Ohnmacht erwachte. Wie lange hatte er hier gelegen? Torkelnd rappelte er sich auf, fiel aber sogleich auf seinen Hintern. Warum konnte er nicht mehr gehen? Dann erst bemerkte er, dass sein Schwanz weg war... Was zum Teufel war hier bloß geschehen?!
 

Nach einer Weile aber fand er sein Gleichgewicht wieder.

Den Tränen nahe kletterte er auf einen Baum, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber alles was er zu sehen bekam, waren Bäume bis zum Erbrechen. Gelegentlich stampften ein paar Riesengorillas vorbei, doch Kakarott traute sich nicht sie anzusprechen. Schließlich durfte er nicht hier sein!

Orientierungslos machte er sich auf den Weg um einen Ausgang aus dem Wald zu finden. Wenn er doch nur fliegen könnte.
 

Stundenlang stromerte er nackt und allein durch die Dunkelheit. Ein letztes Mal zwang er sich einen Baum zu erklimmen. Weit am Horizont sah er ein rötliches Glimmen, das Zeichen dafür, dass langsam der Morgen dämmerte. Nur noch wenige Minuten und alle Saiyajins würden wieder in ihre alten Körper zurückkehren...

Mama röstet mich, todsicher! dachte Kakarott und schluckte schwer. Aber er konnte sich nicht lange mit den Gedanken rum schlagen. In der Nähe hörte er das Gebrüll zweier Oozarus. Kakarotts Herz machte einen Sprung. Endlich hatte er jemanden gefunden, der ihn aus diesen doofen Wald holte! Ärger hin oder her.
 

Grinsend ließ er sich am Stamm des großen Baumes runter rutschen und nahm die Beine in die Hand. Büsche und andere etliche Pflanzen schlugen gegen seinen Körper und hinterließen rötliche Striemen, doch das war ihm im Moment herzlichst egal.

Nach einigen Metern fand er zwar die beiden Riesenaffen, aber seine Freude löste sich in Luft auf. Einer der Oozarus schlug immer wieder auf den anderen ein. Das Männchen das unten lag war massenhaft von tiefen Bisswunden übersät und teilweise fehlte ihm das Fell. Kakarott versteckte sich voller Neugier hinter einem Baum und sah mit großen Augen zu.
 

Es war ein furchterregender Anblick, den Kakarott seinen Lebtag nicht vergessen würde, doch der Horror kam erst noch. Das Licht der Morgensonne stach wie Dolche durch das Blätterdach und ließ die beiden Gegner wieder ihre wahre Gestalt annehmen. Ein Schock durchdrang den kleinen Saiyajin, als ihm bewusst wurde, wer da am Boden lag.
 

„ONKEL VEGETA!!!“ Der geschwächte König wandte seinen Kopf und erstaunte als er Bardocks Sohn erblickte. Er wusste genau welchen von den Zwillingen es war, denn nur einer von Beiden nannte ihn Onkel.
 

„Ka-Kakarott... Lauf!“, ächzte er hervor und ein Schwall Blut folgte, als sein Peiniger mit einer harten Faust in seinen Magen drosch.
 

„Oh, ein kleiner Gaffer? Wie unangenehm.“, grinste der Prinz der schon halb dem Blutrausch verfallen war. Mit einer eleganten Bewegung griff er hinunter und packte seinen Vater an den Haaren.

„Nun, alter Herr? Möchtest du nicht doch endlich sterben? Ansonsten bekommt der Zwerg dort drüben eine nicht kindgerechte Vorstellung zu sehen.“ Der König erwiderte nur ein Gurgeln. Er war nicht mehr fähig zu reden.
 

Kakarott biss die Zähne zusammen und alles in seinem Körper verkrampfte sich. Onkel Vegeta war Papas liebster Freund! Ich muss ihn beschützen!

Alles in seinem Verstand schaltete auf Automatik und er stürzte aus den Büschen hervor. Mit gebleckten Fängen baute er sich vor dem König auf und glitt in die Kampfposition, die ihm seine Mutter gezeigt hatte.

„Nur einen Schritt näher und ich pell dir die Gedärme aus dem Leib!“, rezitierte Kakarott einen der Lieblingssprüche seines Vaters original getreu nach. Doch bewirkte dies nicht das erhoffte Ergebnis.
 

Der Prinz zog nur die Augenbrauen hoch und lächelte amüsiert.

„Was für ein stachliger Charme. Nanu? Du bist ja ein Schwanzloser! Wie widerlich! Verschwinde!“ Mit einem einzigen Schlag wischte er Kakarott von seinem Ziel. Der kleine Saiyajin prallte hart gegen einen Baumstamm der unter der Wucht weg knickte. Für einen kurzen Moment verlor er das Bewusstsein und als er wieder zu sich kam gefror ihm das Blut in den Adern. Der für ihn unbekannte Krieger, hatte seinen Arm bis zum Ellenbogen in den Körper des Königs versenkt. Kakarott spürte wie die Übelkeit in ihm hoch kam.
 

Der Prinzen währenddessen wurde von ganz anderen Gefühlen erfüllt. Er hatte es geschafft! Der König war durch seine Hand gestorben! Genüsslich zog er seinen Arm aus dem erkaltenden Leib und kostete seinen Triumph mit einem lauten kehligen Gelächter voll aus. Dann verstummte er und richtete seinen selbstgefälligen Blick auf den kleinen Saiyajin.

„Armer kleiner nackter Affe. Du hast noch ein ganzes Leben vor dir... Ein leben voller Schmach. Ich fühle wie schwach du bist! Und ohne Schwanz bist du eine Schande für die gesamte Gesellschaft. Aber heute ist ein feierlicher Tag, mein Kleiner. Darum werde ich gütig sein und dich von deinem Leiden erlösen...“
 

Vegetas Züge gefroren und erhob seine Hand.

„Du brauchst nur die Augen zu schließen...“

Augenschließen kam für Kakarott gar nicht erst in Frage! Sein Blick war panisch geweitet und er presste sich an das starre Holz in seinem Rücken. Er wollte nicht sterben!

Voller Angst sah er wie sich in der Handfläche des Fremden Energie sammelte und zu einem riesigen Ball aus Licht anwuchs.

Vegeta machte sich bereit seine Attacke abzufeuern, doch plötzlich in einem jähen Moment, baute sich eine große Gestalt vor ihm auf und schlug den Ki-blast weg.

„VEGETA!! TU ES NICHT!“, brüllte eine vertraute Stimme. Der Prinz sah überrascht von seiner Hand auf den Störenfried.
 

War er eben gerade ernsthaft geschlagen worden? Sein Blick wurde schmal und funkelnd vor Zorn.

„Radditz!“, knurrte er bedrohlich. Dem Langhaarigen wurde schnell bewusst was er getan hatte und sank in eine demütige Haltung. Er hatte von der Luft aus gewartet, bis der Prinz seine blutige Tat vollbracht hatte, als ihm der kleine Junge auffiel. Als ihm gewahr wurde, dass der Kleine eine verblüffende Ähnlichkeit mit seinem Vater besaß, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Es musste einer der Zwillinge sein! In seiner Erkenntnis hatte er aus reinem Reflex heraus gehandelt.

„Bitte, mein Prinz! Ich weiß nicht wie er hier her gekommen ist, aber dieser Junge ist mein Bruder! Bitte verschone ihn!“
 

Kakarott verstand nicht, was da gerade geschah. Zu viele Gefühle wirbelten in ihm umher. Angst, Übelkeit und... Hass. Hass weil sie Onkel Vegeta getötet hatten, der immer nett zu ihm gewesen war, wenn er heimlich seinem Vater in den Palast gefolgt war. Wut überblendete alle anderen Empfindungen.
 

Radditz und Vegeta wirbelten erschrocken herum, als sie plötzlich das zornige Gebrüll eines Oozarujungtiers vernahmen.

Kakarott hatte sich seiner Wut hingegeben. Seine Pupillen waren verschwunden, das nur das reine Weiß zusehen war. Seine Haare bewegten sich im Wind seiner unsichtbaren Aura.

Plötzlich stürmte er auf allen Vieren auf die beiden Saiyajins los. Radditz konnte seinen Bruder noch rechtzeitig abwehren. Kakarott prallte zurück, fing sich aber schlitternd das es nur so staubte. Schon im nächsten Moment startete er einen weiteren Angriff.
 

„Darüber sprechen wie noch, Radditz. Aber schaff mir zuerst diesen Kriegspopel vom Hals, bevor ich es tue!“ Radditz nahm den Befehl mit einem Nicken an und stellte sich in Bereitschaft.

Sein kleiner Bruder hatte wirklich Power! Es musste sich um Tales handeln.

Radditz wich schwungvoll den überstürzten Angriffen aus, und ließ Kakarott müde werden. Dann versetzte er dem Kleinen einen gedämpften, aber immer noch kräftigen Kantenschlag in den Nacken. Sofort entwich jeglicher Antrieb aus dem Körper des kleinen Saiyajins und er fiel schlaff zu Boden.
 

Vegeta verschränkte missgelaunt, die Arme.

„Entzückende Familie. Ich hoffe für dich, dass so was nicht noch einmal vorkommt.“

„Nein, Vegeta... Verzeih mir. Ich weiß auch nicht wie er hier her kommt... Ich werde ihn nach Hause bringen.“, schlug Radditz mit belegter Stimme vor, doch Vegeta gebot ihm Einhalt.

„Moment! Was ist wenn er tratscht? Ich habe keinen Bock darauf die ersten Wochen meiner Herrschaft mit Massenhinrichtungen zu verplempern!“

„Keine Sorge. Nach diesem Schlag wird sein Gedächtnis etwas gelitten hab-“ Radditz konnte seinen Satz nicht zu Ende bringen, eine vermummte Gestalt von ziemlich kleiner Statur war aus den Büschen gesprungen und beugte sich zum bewusstlosen Kakarott hinunter.
 

„Ist hier irgendwo ein Kindergarten? Langsam nerven diese Krümel.“, knurrte Vegeta. Die kleine Gestalt erhob sich und funkelte die beiden größeren Saiyajins böse an.

„Kennt ihr keine Ehre! Ein Kind töten zu wollen!“ Noch ehe Vegeta und Radditz etwas erwidern konnten, ließ der Kleine eine wahnsinnige Aura frei, dass Blätter, Stöcke und Steine aufgewirbelt wurden. Der Prinz und sein Lakai mussten sich schützend die Arme vor die Augen halten. Als sich der Sturm wieder gelegt hatte, waren die kleine vermummte Gestalt und Kakarott verschwunden.
 

Vegeta schloss kurz die Augen um sich zu sammeln, dann öffnete er sie wieder.

„Wo hin willst du Radditz?“, fragte er streng als der Langhaarige sich in die Luft erheben wollte.

„Kakarott und der andere Kleine-“

„Du kannst dich auch später noch darum kümmern... Lass uns die Leiche entsorgen.“ Stumm drehte sich der Prinz um uns richtete seine Handfläche zu seinem toten Vater aus.
 

♥~♦~♣~♠
 

Stöhnend erwachte Kakarott und das erste was er spürte, war ein langer Mantel, der um seinen Körper gehüllt war und wild im Wind flatterte.
 

„Gnn... T-Tales? “

„Hey cool! Du bist wach!“, antwortete eine fröhliche Kinderstimme, die aber nicht Tales gehörte. Kakarott schreckte auf.

„AAAH! Wer bist du?!“ Er blickte in ein gutmütiges Gesicht, dass von schwarzen schulterlangem Haar umrahmt war. Es war ein fremder junger Saiyajin, der mit ihm über die mystischen Wälder hinweg flog. Das auffälligste an ihm war ein protziger goldener Stirnreif.

„Bleib ruhig! Du hast 'nen ziemlichen Schaden abbekommen. Ich bin Broly...“
 

Broly war heimlich von seinem Vater ausgebüxt, denn er hatte tief in seinem Innern den Ruf Enkis vernommen. Leider verhinderte der Siegelschmuck eine Verwandlung, aber Broly hatte es gereicht den wunderschönen Vollmond zu betrachten. Während er so auf einem Baum gesessen hatte, war ihm ein fremder Junge aufgefallen, der ziellos durch den Wald irrte. Brolys Herz hatte wild angefangen zu klopfen, denn es war das erste Mal, dass er einen gleichalterigen Saiyajin sah. Paragas hatte ihm strengstens verboten mit fremden Kindern zu verkehren, doch dieser Junge hatte etwas Seltsames an sich... etwas Magisches! Broly hatte genau gespürt, wie schwach Kakarott gewesen war. Doch als er von den beiden Saiyajins angegriffen wurde, explodierte er fasst vor Energie...
 

tbc…
 

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So das war‘s dann erst mal mit Dragonball- Rugrats ^^ Ab dem nächsten Kapitel nimmt die Geschichte und somit die Entwickelung der Charaktere ihren Lauf. Das heißt, Vegeta, der noch ziemlich verklemmt gewirkt hat bleibt nicht so. Und auch wenn es zuerst nicht so aussieht Kakarott und das Prinzchen kommen (wenn sie alt genug sind) zusammen. Bloß das passiert auf ziemlichen Umwege XD

Zum Schluss will ich mich noch einmal ganz lieb Synea bedanken *extremknuddel* Sie hat ein super tolles Bild von Béky und Bardock gemalt…. T-T ihre Beranky sieht besser aus als meine *neidisch bin* XD

Wo wir gerade bei dem Thema sind, mit diesem Kapitel lade ich das erste Bild zu dieser FF hoch (Wenn‘s Freischalten nicht so lange dauert). Radditz wird drauf sein. Wer Interesse hat kann es sich ja mal anschauen.

UUUnd Ich stelle wieder eine ENS-lister zusammen, also wer will, bitte melden!
 

Also bis denne ^. ^8

Verknüpfung vierer Schicksale

Hallo ihr Lieben,

da bin ich wieder, nach einer seeehr langen Zeit. Ich war aber auch wieder sehr viel unterwegs. In diesem Kapitel wächst Kaka langsam (ja endlich XD) eigentlich wollte ich mich gar nicht sooo lange mit der Kindheit unserer Saiyajins aufhalten >< aber irgendwie entwickeln sich meine Geschichten so wie sie wollen. Kommt wohl wirklich davon, dass ich immer nur einen roten Faden plane und dann die Geschichte dann so aufbaue, wie ich gerade lustig bin, aber dass mache ich am liebsten. Allerdings hat sich die Story so entwickelt, dass ich ja Upa und Bulma auftauchen lassen wollte, aber irgendwie passen die Beiden nicht mehr rein (>< boah wie unprofessionell). Aber keine Sorge, die Geschichte bleibt sonat wie geplant ;)Was FFs angeht, bin ich echt immer noch ein anfänger -.- Nun aber viel Spaß ihr lieb ;D
 

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Kapitel 3: Verknüpfung vierer Schicksale
 

Fasziniert beobachtete Broly seinen gleichaltrigen Artgenossen und stellte erst jetzt fest, dass diesem etwas fehlte. Wo hatte der fremde Junge nur seinen Affenschweif? Während ihres Fluges war Kakarott erneut in tiefe Bewusstlosigkeit gefallen und lag nun ruhig atmend, in Brolys Mantel gehüllt am Boden.
 

Die strahlende Sonne hatte fast vollständig den Horizont verlassen, um sich stolz dem jungen Tag zu präsentieren. Ungeduldig piekte Broly dem fremden Jungen in die Wange. Er hatte ihn schließlich nicht gerettet, um ihm beim Schnarchen zu zusehen. Doch alles Pieken und Stupsen half nichts und der kleine Saiyajin weigerte sich beharrlich das Land der Träume zu verlassen. Missmutig stand Broly auf und sah sich um… Hier musste es doch etwas geben um den Schnarchsack wach zu bekommen. Schon nach wenigen Sekunden fand er etwas, was sich fantastisch als Wecker missbrauchen ließ. Er riss sich zwei Pilze aus dem Boden und brach die Hüte ab. Er wusste genau was diese Pilze bewirkten, denn das sagte schon allein der Name: Pfefferfungi.
 

Broly konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er dem Jungen die beiden Stiele in jeweils eines der Nasenlöcher steckte. Erwartungsvoll ging er in die Hocke und schon nach wenigen Minuten fuhr der Kleinere mit einem erstickten Laut aus seiner Ohnmacht hoch und entledigte sich den beiden Pilzen. Benommen schaute er sich um. Sein Kopf fühlte sich an, als wäre er mit morschem Holz gefüllt und noch dazu hatte er ein leichtes Brennen und Kribbeln in der Nase. Verdutzt schaute Kakarott auf den Übeltäter und funkelte ihn an.

„Was sollte das!? Wer bist du!?“
 

Broly verzog die Mundwinkel.

„Na endlich bist du wach! Hör mal! Ich habe dir gerade mal vor drei Stunden gesagt, wie ich heiße! Du könntest mir auch mal langsam sagen, wer du bist.“ Kakarott stutzte leicht, denn erst jetzt viel ihm das riesige Loch in seinen Gedanken auf. Abwesend fuhr sein Blick zum Boden. Was war eigentlich geschehen? Er hatte in den Vollmond gestarrt, danach wurde alles schwarz in seinen Erinnerungen. Dann entsann er sich noch eines Gedankenfetzens, das er Stunden lang durch die mystischen Wälder gestreunt war. Das war alles... danach fand er nur gähnende Leere in seinen Gehirnwindungen. Er krallte seine Finger krampfhaft in den Mantel. Was zum Teufel ist nur passiert? Umso mehr er versuchte sich zu erinnern, desto heftigere Kopfschmerzen bekam er und sein Herz pochte kraftvoll gegen seine Rippen.
 

In ihm stieg der Zorn auf, allerdings konnte er selber nicht sagen woher dieser rührte. Wut, Verzweiflung und Hass die ihm befahlen etwas bestimmtes zu erschlagen, etwas, dass Kakarott nicht kannte. Er fuhr sich mit seinen Fingern an den Kopf und verkrallte sich in den Haaren.

Was immer geschehen war, er mochte sich nicht dran erinnern, aber sein Körper tat es genau.

Broly war auf allen Vieren näher an den kleinen Saiyajin heran gekrochen und beobachtete ihn mit gerunzelter Stirn.

„Sagst du mir nun deinen Namen oder was?“
 

Kakarott zuckte leicht zusammen und stutzte auf. Er hatte den anderen total vergessen…

„Ich… heiße Kakarott…“
 

♥~♦~♣~♠
 

Bardock gähnte herzhaft im Flug und rieb sich über sein raues Kinn. Die Mondhelle hatte ihm wahrlich gut getan. Endlich hatte er seine innere Bestie raus lassen können, doch nun freute er sich auf sein Heim. Beranky hatte wahrscheinlich schon ein deftiges Frühstück für ihn vorbereitet und wie er fand, wurde es mal wieder Zeit für ein kleines Schäferstündchen mit seiner Frau, solange seine Bälger noch schliefen.
 

Grinsend ließ er sich vor seinem Haus nieder sinken, und wollte gerade die Tür öffnen, als sie ihm von allein entgegen schwang. Bardock sah in das verdutzte Gesicht Tomas.

„Was hast du denn hier zu suchen? Müsstest du nicht längst im Palast sein und die Referenzen deiner letzten Mission ausarbeiten?“

Toma wirkte leicht verwirrt und der Schweiß stand ihm auf der Stirn.

„Bardock! Alles geht drunter und drüber! Der Palast ist in heller Aufregung, der König sollte seit vier Stunden zurück sein, aber von ihm fehlt jede Spur!“
 

Die Augen des Generals weiteten sich. Wie konnte das sein? Er hatte Radditz doch extra losgeschickt, um nach dem Rechtem zu sehen und er hatte auch keine besonderen Vorkommnisse angemerkt.

„Was zum Teufel hast du dann hier zu suchen, wenn du weißt, dass-“

„Beranky kam mir entgegen. Die Zwillinge sind auch weg! Ich kam gerade vom Palast und habe sie abgefangen, als sie auf dem Weg war die Kleinen zu suchen. Ich wollte dich gerade holen. Sie ist wie von Sinnen!“, würgte Toma ihn ab.

Als Bardock das hörte, schluckte er seine aufkommende Panik wieder runter und schob seinen Freund energisch bei Seite.
 

Er schritt schnell in die Stube und fand dort seine Frau. Sie schien sich halbwegs abreagiert zu haben, jedenfalls zeugte das stark demolierte Mobiliar davon.

„Béky…“, setzte er leise an und bewegte sich vorsichtig auf Beranky zu, denn er wusste genau, gefährlicher als jeder Krieger seines Volkes, war eine wütende Saiyajinmutter. Dies war eine wissenschaftlich belegte Tatsache.
 

Beranky fuhr mit einem gefährlichen Knurren herum.

„ Wo ist Toma?! Ich teile ihn in zwei Stücke, er hält mich davon ab, meine Lieblinge zu suchen!“

„Ganz ruhig Béky… Er will dich nicht hindern. Er wollte nur, dass du auf mich wartest. Wir werden Tales und Kakarott zusammen suchen. Ahnst du, wo sie hin sein könnten?“

„Ich finde sie! Egal wo sie sind!“, gab sie in einem tiefen Grollen von sich und ihr Blick wandte sich hasserfüllt zur Tür, in der Toma stand. Bardock machte eine warnende Handbewegung.

„Geh lieber. Sie ist momentan nicht gut auf dich zu sprechen. Komm ihr lieber nicht unter die Augen, bis sie wieder klar denken kann…“

Toma gab kein Wort von sich und zog sich nur stumm nickend zurück. Es war besser so, seine Anwesenheit würde Beranky nur wieder aufheizen…
 

Ungewohnt behutsam, legte Bardock seiner Frau, die Hand auf die Wange und drehte ihren Kopf sanft zu sich.

„Wir werden die beiden nicht schneller finden, wenn du alles kurz und klein schlägst. Ich glaube ich habe da so eine Ahnung, wo sie sein könnten…“

Beranky blinzelte verwundert über die einfühlsame Weise ihres Mannes und dies kühlte etwas ihren Kopf.

„Die mystischen Wälder… Sie haben gestern den ganzen Tag davon geredet…“, wisperte sie und fuhr auf. Energisch langte sie zu ihrem Mann und nahm dessen Scouter an sich. Als sie ihn sich anlegte formten sich ihre Lippen zu einem grimmigen Grinsen, wie man es nur von Bardock gewohnt war.

„Wenn es so ist, wie ich vermute, semmel ich Kakarott und Tales derart Hausarrest auf, dass sie nicht mal mehr wissen wann Tag und Nacht ist. Los Kerl, glotz nicht so und mach die Socken scharf!“
 

♥~♦~♣~♠
 

Tales hielt eine viel zu große Jacke um seinen Körper geschlossen, die wild um ihn herum flatterte. Durch seine Verwandlung in einen Oozaru waren seine eigentlichen Klamotten völlig hinüber und so war er gezwungen sich etwas von einer fremden Wäscheleine zu „leihen“.
 

Sein Herz trommelte im Mäusetakt als er zu Hause ankam und die Tür aufriss. Hoffentlich schlief Mama noch, hoffentlich-

„Na schau mal einer an… Einer der Halunken ist schon heimgekehrt.“ Seine Mutter stand mit verschränkten Armen vor ihm, an ihrem Auge glänzte das Visier des Scouters bedrohlich in der Morgensonne. Tales wich einige Schritte zurück, denn er konnte einige Sekunden ein Unheil verkündendes Lächeln bei seiner Mutter erblicken.
 

Beranky war wütend, doch war sie auch froh, wenigstens einen ihrer Söhne wohlbehalten wiederzuhaben. Seufzend sank sie in die Knie und umarmte Tales.

„Deine Abreibung bekommst du später…. Wo ist Kakarott?“ Bardock lehnte neben seiner Frau an der Wand und musterte seinen Knaben von oben bis unten.
 

„Wie ich sehe, habt ihr Enki ins Auge geschaut, hm? Lass mich raten, der andere Bengel hat sich selbstständig gemacht?“

Tales sank etwas in sich zusammen und nickte nur gequält. Hoffentlich fragte keiner weiter, er wollte nur ungern erzählen, dass er seinem Bruder den Schwanz abgebissen hatte…

Beranky schob ihren Sohn zur Treppe.

„Los, zieh dir schnell was an. Du wirst uns suchen helfen.“
 

♥~♦~♣~♠
 

„Los, komm! Wir müssen da lang!“, kommandierte Kakarott, den verdutzten Broly rum.

„Flieg doch noch mal nach oben und schau wo wir sind!“ Broly gab ein Seufzen von sich, das alles lief anders ab als geplant. Kaum das Kakarott sich erholt hatte, war er ganz wild darauf nach Hause zu kommen… und ohne gefragt zu werden, wurde Broly zum lebenden Navi degradiert.

„Jajaaa, ich mach ja schon… Wie schlimm wird es schon sein, wenn du zu spät nach Hause kommst? Mein Vater springt zwar auch im Dreieck aber-“ Kakarott hatte ihn abgewürgt und Broly auf beide Schultern gefasst.

„Mein Papa ist mein kleinstes Problem. Aber meine Mutter macht mir einen Knoten in den Schwanz!“ Kakarott hielt inne und sah sich über die Schulter.

„Naja… wenn ich noch einen hätte, aber die verknotet mir dann was anderes!“ Broly schielte genervt und blähte die Backen. So eine Familie hätte er auch gerne. Nun sei es, wie es sei. Ergeben seufzte er, flog in die Lüfte und schaute sich um. Als er wieder zu Boden sank, sah Kakarott ihn erwartungsvoll an.

„Und? Was siehst du???“, meinte der kleinere voller Hoffnung.

„Bäume…“

„W-Was?“

Broly zuckte mit der Schulter und deutete in eine ungenaue Richtung.

„Die großen grünen Dinger, die hier überall rum stehen.“, meinte er trocken und Kakarott kam seinen Siedepunkt gefährlich nahe.

„Das weiß ich selber!“
 

Stöhnend sank er in sich zusammen und ließ auf den Hintern fallen.

„Wir sind doch schon so lange gelaufen… Ich will endlich nach Hause! Was ist eigentlich mit dir?“ Er sah verwundert zu Broly hoch.

„Machen sich deine Eltern keine Sorgen?“

Broly schnaubte verächtlich und verschränkte die Arme.

„Meine Mutter wurde von meinem Vater bestraft, weil sie gegen seinen Willen gehandelt hatte… Naja und mein Vater ist nicht oft da. Nur bei meinem Spezialtraining.“

Kakarotts Augen wurden groß.

„S-Spezialtraining? Reicht das Training aus der Schule nicht?“ Broly legte den Kopf schief. Einige Sekunden verstrichen und er gab sich einem herzhaften Lachen hin.

„Ich darf in gar keine Schule, weil da alle zu schwach sind.“ Kakarott verzog die Augenbrauen und musterte Broly von oben bis unten.

„So stark siehst du gar nicht aus. Du siehst mit dem ganzen Glitzerkram und dem Gebamsel eher aus wie ein Mädchen.“ Broly verschluckte sich in seinem Lachen und verfiel in ein lautes Husten. Es war das erste Mal, dass jemand so direkt mit ihm redete. Er starrte Kakarott genau in die Augen.

„Sag mal… warum hast du keine Angst vor mir?“ Kakarott hob fragend eine Augenbraue.

„Wieso…sollte ich?“

Broly schüttelte jedoch mit einer seichten Handbewegung ab. Er musste es nicht provozieren, das der einzige Saiyajin, der mit ihm normal Sprach, doch noch zitternd wie alle anderen in die Knie sank. Er spürte, dass es an der Zeit war das Thema zu wechseln.
 

„Was ist eigentlich mit dir? Zu welcher Klasse gehörst du?“

Kakarott schaute Broly groß an, doch dann wandte er betrübt den Blick ab.

„Gar keiner… Mein Papa sagt immer ich soll zu den Servants gehen… Naja jetzt wo mein Schwanz weg ist, wird das wohl bald der Fall sein.“

Broly ließ sich langsam zu seinem neuen Freund ins Moos sinken. Unverkennbar lag Verwirrung in seiner Mimik.

„Wie Servant? Du bist doch sehr stark!“

Kakarott konnte nur schwach lächelnd erwidern.

„Hättest du einen Scouter würdest du das nicht sagen… Mein Papa sagt immer, ich bin die Schande der Familie und er hat Recht. Ich kann nicht fliegen, bin meines Ki nicht mächtig und kann noch nicht mal richtig kämpfen… Obwohl mich meine Mama trainiert, seid ich laufen kann…“
 

Leeres Schweigen entstand, allein der Wind in den Ästen der Bäume und das surren der Insekten war zu hören. Broly verstand das Kakarotts Leben genau wie seines nicht einfach sein musste. Obwohl er noch so jung war zog er diesen Vergleich. Eine Weile beobachtete er Kakarott, der abwesend mit einem dünnen Stöckchen in der Erde rumscharte. Der Kleine hatte zu wenig von dem, was er im Übermaß sein eigen nennen konnte.

„Wenn du willst, kannst du mit mir trainieren…“, murmelte Broly leise und Kakarott schaute verwundert auf.

„Was? Du mich? Du bist doch kaum älter als ich und du willst mich trainieren?“ Er gab sich einem belustigten Lachen hin, was Broly sichtlich verärgerte.

Knurrend stand er abrupt auf und trat einige Schritte weg.
 

„So, du willst dich also über mich lustig machen?!“, sagte er plötzlich mit lauter und fester Stimme. Kakarott verging das Lachen schnell, als er bemerkte, dass um Broly eine pulsierende Aura erwachte. Ein Lichtblitz flammte auf und blendete ihn und als sich sein Blick wieder klärte konnte er seinen Augen nicht trauen. Da wo vorher noch an die 10 Bäume standen prangte eine kurze aber breite Schneise und der Boden war vollkommen verkohlt.
 

Broly war etwas zusammen gesackt, denn sein Siegelschmuck hatte sich aktiviert und zwang ihn sein Ki zu drosseln. Verdammte Dinger! Fluchte er innerlich, doch er hatte den erwünschten Effekt bekommen.
 

Kakarott stand da, wie ein Ochse auf der Weide und kniff immer wieder die Augen zusammen.

Grinsend gesellte sich Broly zu ihm.

„Ich sagte doch, ich bin zu stark für die Schule. Also? Willst du nun mit mir trainieren oder nicht?“ Es brauchte einige Minuten bis seine Worte zu Kakarott durchdrangen. Seine Augen wurden immer größer, schließlich prangte ein markantes Grinsen auf seinen Lippen.

„Da fragst du noch?“

„Gut… Aber dass müssen wir alles heimlich machen, denn mein Papa wäre nicht sehr begeistert. Und du darfst auch niemanden sagen das ich so stark bin.“, lächelte Broly verschwörerisch und Kakarott nickte verständnisvoll. Er hatte schon oft davon gehört, dass die Shimojins Saiyajins töteten, wenn sie zu stark wurden. Darum hielten viele ihre wahre Macht geheim, wenn sie einen bestimmten Wert überschritten haben.
 

Plötzlich schallte eine laute durchdringende Stimme durch die Bäume und schien die Idylle zerreißen zu wollen. Es war eine Stimme, die es gewohnt war zu Befehlen und zu drohen. Kakarott zuckte zusammen, denn es war sein Name der dort, quer durch den Wald gebrüllt wurde.

„Mein Vater!“, keuchte er.
 

Kaum das Kakarott sich richtig aufrichten konnte stand auch schon die imposante Gestalt vor ihm und ein leichtes Unbehagen kroch über seine Haut. Bardock gab sich keine Mühe seine Kellerstimmung zu verbergen. Kakarott spannte den Muskel über seinem Po an, der für seinen nicht mehr vorhandenen Affenschweif zuständig war und ging langsam auf seinen Vater zu.

„Hab ich dir nicht verboten hier her zu kommen?“, zischelte Bardock leise, die Augen schmal auf seinen Sohn gerichtet.
 

„Tales war auch hier…“, murmelte Kakarott nur betreten und wandte sich Hilfesuchend zu Broly um, doch dieser war verschwunden. Wo war er nur?
 

„Schau mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede! Wenn du ihn nicht angebettelt hättest wäre er auch nie mit dir gegangen!“

Kakarott stockte der Atem und seine Finger verkrampften sich im Mantel… Tales hatte wieder alles zu seinen Gunsten gedreht.

„Aber Papa ich-“

„Geht das schon wieder los! Kein Aber! Hör auf dich ständig überall raus reden zu wollen! So viel Schande kann man gar nicht ertragen!“ Bardock war wütend, ernsthaft wütend… Wäre Kakarott einer seiner Rekruten, wäre dieser schon längst abserviert. Aber ihm wurde klar, dass er mit seinem Sohn zu Milde umgesprungen war.
 

Kakarott währenddessen schwieg in sich hinein. Er würde zu seinem Vater nicht durchdringen können, das war ihm nun bewusst. Egal wie viel er trainieren würde…
 

In diesem Moment kam Beranky mit Tales aus dem Dickicht.

„Bardock? Bist du fündig ge- Kaka!“

Erleichtert und überglücklich fiel Beranky ihrem Kind und den Hals um drückte es.

Ihre Sorgen waren mit jeder Sekunde größer geworden und es hatte sie sehr beunruhigt, als Tales die ganze Geschichte beichtete. Sie hatte in der Bauchgegend ein unwohles Gefühl gehabt, als ihr Sohn von dem Kampf der Oozarus erzählte.
 

Plötzlich stutzte sie. Sie hatte ihren Affenschweif um den ihres Sohnes winden wollen, doch…

Hektisch drehte sie Kakarott um und hob den Mantel leicht an.

„B-Bei Enki…. Dein Schweif! E-Er ist weg!“, äußerte sie unbedacht. In ihrer Freude hatte sie die Anwesenheit ihres Mannes völlig vergessen.

Bardocks Züge entglitten und alle Farbe wich aus seinem Gesicht… Der Affenschwanz eines Saiyajin war heilig… Es zeichnete einen als Kind Enkis und Vragis aus.
 

Ein heiserer Laut drang aus Bardocks Kehle und Tales ging in Deckung, er wusste genau warum.

„Jetzt ist das Maß endgültig voll!“, donnerte der General und seine Augen wurden so schmal und funkelnd wie Messerklingen.

„Er wird noch vor heute Abend zu den Servants gebracht! Ich dulde keinen wertlosen Wurm im Haus!“

Alle sahen Bardock entgeistert an. Nicht einmal Beranky brachte für kurze Zeit einen Ton raus, doch dann…

Langsam bleckte sie ihre Fänge und stand auf.
 

„Bardock! Wie kannst du nur! Er ist doch nur ein Kind!“

„JA!? ABER WAS FÜR EINES?! Sieh ihn dir an! Was soll er sein!? Ein Saiyajin?! Er ist eine nackte Made!“

Bardock wusste nicht wie ihm geschah, als er einen harten Schlag auf die Wange bekam. Starr sah er seine Frau an.

„Béky.“, entwich es ihm heiser. Noch nie in seinem Leben, hatte jemand der einem Rang unter ihm stand, gewagt die Hand gegen ihn zu erheben… Nicht mal Beranky, es sei denn beim Training.

Beranky jedoch sah ihn nur mit aller Kälte an.

„Erinnere dich dran, was ich dir einst sagte. Gebe ihn weg und du verlierst mich!“
 

Allmählich schimmerte wieder Farbe im Gesicht ihres Gatten: Unheil verkündendes rot. Seine Nackenhaare und sein Schweif stellten sich drohend auf.

„Diesmal nicht…“, wisperte er tonlos.

„Du stürzt die ganze Familie in die Schande! Ehrloses Gewürm ist dir wichtiger als die Ehre, um die ich jahrelang gekämpft habe! All die Privilegien, die dir durch mich zu Teil wurden, gibst du auf für diesen Abschaum! Denke doch mal an Tales‘ Zukunft!!“
 

Beranky schob Kakarott schützend hinter sich. Spott belegte ihre Lippen und sie grinste feixend.

„Nun, darum wirst du dich wohl nicht mehr kümmern müssen! Du wirst mich eine lange Zeit nicht mehr sehen, ebenso wie die Zwillinge…. Denn sie kommen mit MIR!!“ Für einen Augenblick beherrschte der Unglaube Bardocks Miene, wurde jedoch schnell wieder von der Wut abgelöst. Bedrohlich machte er einen Satz vor und packte Beranky beim Handgelenk.
 

„Ich warne dich, Béky! Obwohl du im Rang unter mir stehst, habe ich ständig deinen Willen gelassen! Du bist nur eine Midclass Kriegerin! Also zwinge mich nicht, meine-“

Beranky riss sich in einer schnellen Bewegung los und versetzte ihrem Mann einem derben Hieb in die Wange. In seinem Erstaunen taumelte der General rückwärts und sah nicht, dass seine Frau sogleich zu einem zweiten Angriff ansetzte. Mit aller Kraft trat Beranky in Bardocks Flanke, dass sein Brustpanzer nur so splitterte.
 

Sie war wütend, unermesslich wütend. Niemals wurde es gewagt ihr Vorschriften zu machen, auch als Kind nicht. Und sie würde sich niemals vom Rang ihres Mannes abhängig machen.

Am liebsten hätte Beranky noch ein drittes Mal für diese Worte zugeschlagen, doch erst einmal waren ihre Kinder wichtiger… Bardock würde nach dieser Aktion blind vor Wut sein.

In einer flinken Wende hievte sie sich Kakarott über den Rücken und noch in derselben Bewegung klemmte sie Tales unter ihrem Arm.
 

Beide waren starr vor Schock. Sie verstanden nicht, was dort vor sich gegangen war. Kaum das Kakarott blinzeln konnte, bauschte sich sein Mantel im Wind. Beranky hatte sich eiligst in die Lüfte erhoben und donnerte davon. Kakarott schaute zurück. Bardock war gerade dabei sich aufzurappeln… sah desillusioniert seiner Frau nach… und dann kochte es in ihm über.
 

Beranky beschleunigte als sie den wilden Schrei ihres Gatten hörte und eine Hitzewelle sie erreichte. Kakarott schloss die Augen und drückte sich an seine Mutter. Hell flimmerten die brennenden Baumwipfel hinter seinen Liedern, die Bardocks wütender Energie zum Opfer fielen…
 

♥~♦~♣~♠
 

Vegeta fragte sich immer wieder, von wem er nur seine außerordentliche Genialität hatte. Von seinem Vater wohl kaum, hatte er doch mit Bravour gezeigt, das er diesem weit aus überlegen war. Und auch jetzt musste er feststellen, was für ein herausragender Schauspieler er war. Gekonnt saß er, apathisch wirkend, auf dem weichen Sofa während eine Horde Senatoren auf ihn einredete und versuchte ihn über das Verschwinden seines Vaters aufzuklären… Jedenfalls versuchte es eine Hälfte der Meute…

Die andere Hälfte wollte ihn auf seine Bestimmung im Ernstfall hinweisen. Es war ein unvorstellbares Durcheinander.

Wenn die Dummköpfe wüssten…
 

Sie glaubten, das Vegeta nur eine Zeit lang mit seinem Vater unterwegs gewesen war und dann alleine durch die mystischen Wälder gestreunt war. Ein wirklich dürftiges Alibi, aber wie schon gesagt, handelte es sich hier um einen Haufen Hohlköpfe, die speichelleckend ihrem Herrn folgten… und das war in diesem Fall der Prinz, denn der König würde gewiss nicht mehr auftauchen und wenn doch, wäre der schon längst zu einem schimmligen Skelett verwest…
 

Vegeta ließ in einer theatralischen Geste sein Gesicht in die Hände sinken.

„Bitte, geht! Noch ist nicht bewiesen, dass Vater wirklich was zu gestoßen ist!“

„Aber, Prinz! Es ist eure Pfl-!“, setzte ein Senator an, stockte jedoch sogleich wieder, als sich eine Unheil verkündende Gestalt vor ihm aufbaute.
 

„Der junge Gebieter ist der Worte müde…“, wisperte Radditz tonlos und schaute dabei über die Senatoren hinweg.

„Wenn die Herren sich bitte entfernen würden…“ Mit dem Blick auf den imposanten Saiyajin gerichtet, taten die Senatoren nichts lieber…
 

Als der letzte von ihnen, den Weg aus dem Raum gefunden hatte, gab sich Vegeta einem lang gezogenen entnervten Schnauben hin.

„Wurde auch Zeit. Diese Knalltüten gehen mir so was von auf den Keks. Wenn ich an der Macht bin weiß ich schon was ich mit denen zu tun habe.“

Radditz ließ sich stirnrunzelnd auf einen Sessel niedersinken und schlug die Beine übereinander.
 

„Soweit läuft ja alles wie geplant, Lord Freezer wird sehr zufrieden sein.“

„Pah!“, gab Vegeta grinsend von sich und griff nach der Karaffe die auf dem Tisch vor ihm stand und goss sich etwas in seinen Kelch.

„Nicht alles wird nach Freezers Nase laufen, sonst wäre das auch langweilig. Ich habe meine eigenen Pläne…“ Gelassen nahm der Prinz einen Schluck und lachte leise.

In Radditz währenddessen machte sich wieder das Unbehagen breit.

„Pläne? Vegeta, was hast du schon wieder ausgeheckt? Ich meine, Lord Freezer lässt dir ja wahnsinnig viel durchgehen, aber irgendwo hat er auch dir Grenzen gesetzt…“
 

Vegeta verzog missgelaunt das Gesicht und seine Augen blitzten drohend.

„Wem dienst du eigentlich?“

„Dir natürlich, aber ich sorge mich nur…“, meinte Radditz mit leicht gesengtem Blick.

„Sorgen um mich? Weswegen? Vielleicht sieht es noch nicht so aus, aber…“ Vegeta beendete seinen Satz absichtlich nicht und gab sich abermals einem leisen Lachen hin… Er hatte genaue Vorstellungen wie alles verlaufen sollte und davon war einiges bestimmt nicht in Freezers Sinn… Schön und gut, die Echse hat ihm viel gegeben… Alles was sich ein Saiyajinprinz nur wünschen kann… aber dies war Vegeta schon lange nicht mehr genug. Aber eines nach dem anderen. Zuerst hatten seine Aufgaben als neuer König Vorrang, allerdings gab es einen Störfaktor, der ihm keine Ruhe ließ…
 

…Dieser kleine schwanzlose Junge…

Radditz hatte ihm zwar die Erinnerungen geraubt, aber wenn der kleine nur einmal einen richtigen Schlag abbekommen würde…. Er könnte alles ins kippen bringen und diese Gefahr wollte Vegeta um nichts in der Welt eingehen.

Auch wenn der Kleine, Radditz‘ Bruder war… der schwanzlose Junge musste verschwinden, er würde bald seine Spur aufnehmen…

„Vegeta? Bitte sag mir was du vorhast…“, riss Radditz den Prinzen aus seinen Gedanken.

„Willst du es wirklich? Nun, ich will die Würde der Saiyajins wieder herstellen… Dazu muss ich den Geist austreiben, den mein Vater im Volk hinterlassen hat.“

„W-Wie meinst du das?!“, stutzte Radditz.

„Hast du es noch nicht gemerkt… Unser Klassensystem ist völlig durcheinander… Zum Beispiel, die Highclass ist von schwachen Maden zerfressen… Und diese Maden, gehören meist dem Kriegsadel an… Ich werde die Spreu von dem Weizen trennen! Ich werde jegliche Schwäche in meinem Volk ausmerzen! Und uns wieder zu dem erheben, was wir in den alten Legenden waren!“

Das Leuchten in Vegetas Augen erschreckte Radditz zunächst, doch er konnte sich eines gewissen Prickelns nicht verwehren…
 

Das war es, was er an seinem Prinzen so schätzte… und liebte… Vegeta könnte es sein, der die Saiyajins von allem Joch befreien würde…

In Gedanken rief er sich die geheimnisvolle Minuslegende wieder in den Sinn, doch schüttelte er es sofort wieder ab…

Die Minuslegende, die Legende vom Zerosaiyajin, die mit dem Mythos des sagenumwobenen goldenen Kriegers Hand in Hand ging, waren die einzigen Hoffnungsflammen der Saiyajins. Wenn Vegeta einer jener beiden Krieger wäre, würde ihm ein schweres Schicksal aufgebürdet, eines, das man wirklich niemandem wünschen würde.
 

♥~♦~♣~♠
 

Die Tage, in denen der Prinz zum König werden würde, rückten immer näher und im Palast herrschte ein Tumult wie schon seid Jahren nicht mehr.

Nicht nur das der ehemalige Herrscher verschwunden blieb, auch von seinem engsten vertrauten General Bardock und dessen Familie fehlte jede Spur. Das Haus der Familie stand leer. Radditz hatte es vor einigen Tagen voller Sorge durchwandert, wohl wissend, dass sein Vater wohlmöglich verdacht geschöpft hatte… und das war keineswegs vorteilhaft, zum einen weil Bardock zur Elite gehörte und einer der gefährlichsten Krieger von ganz Vegeta-sei war.
 

Jedoch musste er seine Bedenken bei Seite legen, denn ein Besuch von Lord Freezer stand an. Da dieser es war der wirklich über die Saiyajins herrschte, würde er es auch sein, der dem jungen Prinzen, die Macht über den Planeten in die Hände legen würde…

Alle bis auf den letzten Bückling schien in heller Aufregung zu sein, bis auf Vegeta natürlich, der alles mit typischer Selbstgefälligkeit hinnahm.
 

Während alles in Panik die Ankunft von Lord Freezer vorbereitete, rekelte Vegeta sich träge in seinen Kissen und dachte gar nicht erst daran aufzustehen… gäbe es da bloß nicht einige lebensmüde Kerle…
 

„Vegeta! Das ist nicht dein Ernst! Es ist fast Mittag! In wenigen Stunden wird der Lord eintreffen und heute Abend steht deine Krönung an!“, kräzte Radditz von der Eingangstür, als er bemerkte das sein Freund noch immer nicht den Federn entsagen konnte.

Der Prinz gestattete sich ein Lächeln. Radditz ließ sich selten seine Nervosität anmerken. Was war das doch für ein köstlicher Moment!

„Wer hat dich eigentlich zu meinem Kindermädchen ernannt, Radditz?“ Vegeta richtete sich auf und die Decke rutschte ihm vom nackten Oberkörper und verursachte seinem Gegenüber unbewusst einen Genussmoment.
 

Radditz wandte den Blick ab um nicht ins Starren zu verfallen, jedoch legte sich ein blasser rötlicher Film über seine Wangen.

„Du scheinst zu gut gelaunt zu sein, mein Prinz. Vergisst du nicht, du musst noch deine Rede auswendig lernen, dich vorbereiten und-“

„Kneif mal die Backen zusammen, Zottelkopf!“ Mit Schwung befreite sich Vegeta aus seinen Laken und streckte sich. Dann funkelte er Radditz herausfordernd an.

„Du weißt wie ich das meine…“ Radditz ließ seinen Affenschwanz schlaff an seinem Körper hinab hängen, eine Geste der Ergebenheit.
 

„Ich hasse nichts mehr, als bemuttert zu werden, merke dir das endlich mal… Und wie du selbst schon sagtest, werde ich ab heute Abend dein König sein… Du weißt was ich von dir erwarte…“

Radditz nickte nur stumm…
 

Die Stunden vergingen und die Zeit von Freezers Ankunft, rückte drohend näher. Vegeta und Radditz hatten sich im Thronsaal eingefunden und warteten. Nicht lange und die großen Tore öffneten sich knarrend.

Captain Ginyu baute sich mit seiner Truppe in Reih und Glied auf, schenkte dem Prinzen unter gehässigen Grinsen eine gespielt respektvolle Verbeugung und kündigte somit seinen Meister an, der flankiert von Zarbon und Dodoria den Raum betrat, unverkennbar in seinem schwebenden Thron.
 

Radditz musste, ob er wollte oder nicht, in eine demütige Verbeugung sinken und knirschte unter der hämischen Visage, die Zarbon sein Rivale ihm schickte. Es tobte in ihm die Wut, bei der Vorstellung dass dieses missratene Etwas, der Glutpartner seines Prinzen sein könnte… Nur über seine Leiche!
 

„Vegeta… Du hast diesmal mit der Erfüllung deines Auftrages sehr auf dich warten lassen... Das sieht dir gar nicht ähnlich…“, bemerkte Freezer in einem nicht definierbaren Ton… Stimmte es ihn missgünstig, oder war er eher belustigt?
 

Der Prinz war stolzen Hauptes vor den Shimojin getreten und gab sich nur der Blöße eines respektvollen Kopfnickens hin.

„Ich tue nichts ohne Gegenleistung… Das weißt du… Und den Triumph zu spüren, war meine Entlohnung.“

Jeder andere hätte wohl um Vergebung gebeten, aber sicher nicht Vegeta… Freezer konnte sich ein schmieriges Grinsen nicht verwehren…

Seine Erziehung hatte den Prinzen nach seinen Vorstellungen heranwachsen lassen. Ein gieriges Tier, das nur auf seine Beute fixiert war und alles andere außer Acht ließ. Auch wenn es ihn manchmal störte, dass dieser die Art sein Ziel zu erreichen selbst bestimmte.
 

„In der Tat mein Junge… Ich hoffe nur, das meine Entscheidung nicht falsch ist, dich auf den Thron von Vegeta-sei zu setzen…“ Vegeta schmunzelte unbeeindruckt… Er wusste, dass Freezer es nur so daher sagte. Er war keineswegs so dumm, wie die Echse es vermutete…

„Du wirst es nicht bereuen, Freezer…“

Radditz blinzelte leicht aus seiner Verbeugung. Seine Augen unruhig auf Vegeta gerichtet...
 

♥~♦~♣~♠
 

Stumm küsste die Sonne den Horizont und verschwand um der Nacht den Himmel frei zu machen…

Radditz und Zarbon hatten den Befehl ausgeführt den Palast vor unliebsamen Gästen sicher zu machen, so war es unausweichlich, dass sie sich über den Weg liefen…

Mit einem selbstgefälligen Grinsen trat Zarbon seinem Kollegen gegenüber und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Was schaust du so grimmig, mein Lieber? Solltest du dich nicht freuen… für unser hinreißendes Prinzchen?“

Radditz rümpfte die Nase.

„Wie kannst du es wagen, dem jungen Gebieter Yohimbiöl zu schicken?“, knurrte er leise.

„Oh, du hast mein kleines Präsent bemerkt?“ Radditz packte Zarbon wütend am Kragen und hob ihn leicht an.

„Nach dem Gesetz, der Saiyajins ist der Prinz noch nicht mündig! Erst, wenn seine erste Glut vollendet ist oder in sein siebzehntes Lebensjahr eintritt! Auch wenn er durch die Krönung eine Ausnahme ist…. Deine Umwerbungen sind also unangebracht!“

Zarbon strich grinsend über die Hand, die ihn gepackt hielt.
 

„Umwerbungen? Ich nenne es eher… auf sich aufmerksam machen. Aber was spielst du dich denn so auf? Du bist doch nur sein kleines Hündchen…“ Radditz knurrte laut auf, aber gab sich seiner Wut nicht hin… Er wusste das er keine Chance gegen den Grünling hatte, immerhin war dieser nicht umsonst einer von Freezers Leibwächtern.

„Was immer du bezweckst, lass die Finger vom Prinzen oder ich reiße sie dir einzeln aus… Er ist viel zu Unschuldig für so ein-“

Noch bevor Radditz sein Satz zu Ende bringen konnte, brach Zarbon in schallendes Gelächter aus.

„Unschuldig? Prinz Vegeta? Entweder kennst du ihn nicht gut, oder du bist blind! Mag sein das der Junge es jetzt noch unbewusst tut, aber sein Körper spricht eine sinnliche Sprache… Bald wird er soweit sein.“
 

Radditz ballte die Fäuste. Natürlich hatte er das alles schon bemerkt und seine Fantasie sprach für sich…

Schnaubend drehte er sich um und wisperte.

„Reize niemals einen Saiyajin… Die Zeremonie ist fasst vorbei, ich gehe rein…“

Leider war sein Rundgang genau auf die Zeit gefallen, in der die Krönungszeremonie abgehalten wurde.
 

Schon von weiten konnte Radditz seinen Freund auflachen hören und zwar in einer Art, die äußerste Zufriedenheit verriet.

Eine große Feier war im Gange zu der nur der Kriegsadel und die Elite zutritt hatten. Radditz kämpfte sich durch die Mengen zu Vegeta, der wie selbstverständlich auf seinen Thron saß und genoss all die Aufmerksamkeit, die ihm zu Teil wurde.

„Zarbon! Radditz! Ich habe mich schon gefragt, wo ihr beiden so lange bleibt“
 

Radditz hatte gar nicht bemerkt, dass sein Kollege ihm gefolgt war und knurrte innerlich während dieser zu einer vollendeten Verbeugung ansetzte.

„Verzeiht mir, mein hoch verehrter Prinz. Aber wir haben unsere Pflichten…“, begann Zarbon zu schmeicheln, was jedoch zu Freude Radditz, Vegeta einen grimmigen Schatten über das Gesicht fliegen ließ.

Er grinste und verneigte sich ebenfalls voller Respekt.

„Wo siehst du einen Prinzen, Zarbon? Ich sehe nur einen mächtigen König.“, sagte Radditz leise, aber immer noch laut genug, dass Vegeta es mit bekam. Dieser lächelte nur schief und lehnte sich zufrieden zurück.
 

„Zarbon lass uns bitte allein, ich habe mit dem Schleimer noch was zu besprechen.“ Mit einem unverständlichen Gemurmel verzog sich der Grünhaarige.

„Schleimer? Du nennst mich Schleimer? Was ist mit dem da?“, erhob sich Radditz und nickte in die Richtung, in der Zarbon verschwunden war.

Vegeta grinste nur leicht hin.

„Sein Arschkriechen fällt allerdings viel Fantasievoller aus.“ Radditz zuckte leicht zusammen. Wenn der junge König nur wüsste, wie ernst Zarbon es mit dem Arschkriechen wirklich war…

„Ist jetzt ja auch egal… Ich wollte mit dir etwas Wichtiges bereden.“

Radditz schaute Vegeta fragend an.

„Ich habe dir ja bereits etwas von meinen Plänen erzählt und ich will sie so bald wie möglich in die Tat umsetzen… Du nimmst eine wichtige Position in diesen ein…“

„Vegeta… Ich fühl mich geehrt…“, sagte Radditz und verlieh mit einer Verbeugung seinen Worten etwas Nachdruck.
 

„Ich werde die Gesetze drastisch anziehen. Unter den verschiedenen Klassen werden Kämpfe stattfinden. Damit werde ich erst einmal diejenigen aussortieren, die unrechtmäßig einen höheren Rang besetzen. Danach wird eine Servantpflicht eingeführt. Wie du weißt stand es den Eltern zur Wahl, ob sie ihre Kinder zu den Servants schicken oder nicht. Damit wird ab sofort Schluss sein! Der Außerirdischenanteil unter den Sklaven ist einfach zu groß!“
 

Radditz starrte seinen Freund entgeistert an.

„Vegeta, weißt du was du da tust?! Es wird ein totales Chaos ausbrechen!!“

Der König lachte leise.

„Genau das bezwecke ich doch… Nur wer sich behaupten kann ist ein wahrer Saiyajin! Aber das ist noch lange nicht alles. Ich werde nicht zulassen, dass sich jeder zu den Servants retten kann… Alle die ihre Ehre verloren haben, werden liquidiert! Du weißt welche ich meine… all jene, die ihren Affenschweif verloren haben…“

Vegeta beobachtete grinsend, wie Radditz‘ Gesicht immer länger wurde.

„Keine Sorge, ich habe nicht vergessen, das dein kleiner Giftzwerg von einem Bruder ein Schwanzloser ist. Ich erlaube dir ihn vor mir zu verstecken, allerdings, wenn ich ihn finde… du kannst es dir denken. Also halte ihn gut im Verborgenen...“
 

Radditz war etwas bleich geworden, doch fing er sich gleich wieder.

„Ich weiß das zu schätzen, aber warum erzählst du mir das alles? Du sagtest, dass ich eine wichtige Position einnehmen soll, inwiefern?“

„Nuuuun…“

Vegeta legte sein Kinn auf seiner Hand ab und sah seinem Freund tief in die Augen.

„Ich will, dass du es bist, der darauf achtet, dass meine Regeln eingehalten werden. Ich möchte, dass du im Falle eines Buchs meiner Regeln, vor Ort als Richter fungierst. Deine Fähigkeiten sind perfekt dafür.“
 

Radditz wusste zunächst nicht was er sagen sollte…

„A-Aber, was sagt Lord Freezer denn dazu?“

„Hrhrhr… Freezer hat schon längst eingewilligt, ich habe ihn eingeweiht… zum Teil jedenfalls. Er hat die Saiyajins von all ihren Pflichten entbunden und ganz unter meine Fuchtel gestellt. Für die nächsten dreizehn Jahre um genau zu sein.“

„D-dreizehn Jahre?!“

„Ich muss alles, was mein Vater in all den Jahren unter seiner laschen Herrschaft verbockt hat wieder gerade biegen. Das braucht seine Zeit... Kann ich mich auf dich verlassen?“

Radditz zögerte kurz, lächelte dann jedoch und sein Grinsen wurde immer schwärzer. Insgeheim teilte er mit Vegeta dieselben Ansichten.

„Das du so etwas erst fragen musst, beleidigt mich… Dein Befehlt ist mein Weg, mein Freund.“
 

♥~♦~♣~♠
 

Schon bald traten die Gesetze des neuen Königs in Kraft und überrollten das Volk. Anfangs noch mit Skepsis aufgenommen, löste sich der Argwohn in der Euphorie der Krieger auf. Die Gier nach Kämpfen flammte stichartig auf und verschlang all jene, die nicht fähig waren mitzuhalten.

Einer der Opfer war Paragas, er verlor viele Kämpfe und somit auch seinen Rang. Sein Groll gegen Vegeta kannte keine Grenzen, jedoch ließ er sich nicht lange hängen, sondern verschwand von der Bildfläche, um im Geheimen weiter an seinen Plänen zu arbeiten. Allerdings war er an einem Punkt angelangt, an dem es Zeit wurde Schachfiguren um sich zu scharren.

Aber Paragas war nicht das einzige Opfer…
 

Langsam schlich sich Beranky durch die Gassen der Stadt. Sie hatte weit aus bessere Tage gesehen, doch seid der neue König auf dem Thron war, konnte sie nicht mehr an die Öffentlichkeit treten, denn sie beherbergte ein Schwanzloses Kind… und diese waren zum Abschuss frei gegeben.

Warum sie sich noch immer in der Hauptstadt aufhielt wusste sie nicht, es war, als würde sie auf etwas warten.

Sie hörte Kakarott leise Schmatzen, der sich schlafend auf ihren Armen befand. Tales währenddessen, klammerte sich auf ihren Rücken fest, ebenfalls im Tiefschlaf. Beide waren zwar schwer, aber sie hatten sich die Ruhe verdient. Tagelang hatten sie nach einer Bleibe gesucht, aber vergeblich…
 

Vielleicht wäre es einfacher gewesen, zu Bardock zurück zukehren. Sie liebte ihn noch immer, aber ihr stolz war einfach zu groß. Sie konnte nicht umkehren… Zumal war Bardock seid dem Vorfall in den mystischen Wäldern spurlos verschwunden.
 

In einer dunklen Nische setzte sie sich nieder, um sich etwas auszuruhen. So konnte es wirklich nicht weiter gehen, sie musste sich was einfallen lassen.

Eine hünenhafte schwarz gekleidete Gestalt, erregte ihre Aufmerksamkeit. Beranky drückte sich etwas mehr in die Enge und hoffte, dass sie nicht entdeckt wurde. Sie war einfach zu Müde zum kämpfen.
 

Wenige Sekunden später hörte sie jedoch eine helle Kinderstimme, die von einer zweiten um einiges kleineren Gestalt kam, die sie vorerst nicht bemerkt hatte.

„Kakarott!“

Der Kleine lief schnell zu Beranky. Sie jedoch umschlang ihre Kinder fester und gab ein warnendes Knurren von sich, wodurch beide erwachten. Der große vermummte Mann wollte seinen jüngeren Begleiter noch fest halten, aber ohne Erfolg.
 

Kakarott machte große Augen, als er erkannte, wer ihn da gerufen hatte.

„Broly! Mama lass mich bitte los!“ Beranky wusste gar nicht wie ihr geschah, als Kakarott sich ihren schützenden Armen entwand.

„Kaka! Ich habe schon gedacht, ich finde dich gar nicht mehr!“, grinste Broly, erntete von seinem Freund jedoch nur ein beleidigtes Grunzen.

„Wärst du damals nicht einfach verschwunden, hättest du mich auch nicht suchen müssen.“

„Es tut mir wirklich leid, aber ich musste… Es wurde schon nach mir gesucht und keiner außer dir durfte mich zu Gesicht bekommen, weil ich abgehauen war.“
 

Beranky blinzelte verwundert vor sich hin. Ihr Sorgenkind hatte anscheinend einen Freund gefunden, ohne dass sie es gemerkt hatte…

Broly… Der Name kam ihr so bekannt vor… aber woher bloß? Plötzlich durchzuckte sie ein Geistesblitz.

Broly, der Sohn Paragas‘! Sie hatte gerade den Legendären vor sich!
 

„Meister Broly! Seid bitte leise, wir dürften gar nicht hier sein!“, zischelte der Hüne Broly zu.

„Das weiß ich selber Nappa! Aber ich habe mir Sorgen um Kakarott gemacht.“

Beranky schielte leicht. Nappa?! Oder hatte sie sich verhört?

„N-Nappa? Der Nappa?“, sagte sie mit spitzer Stimme.

Der Riese zog seine Kapuze vom Kahlen Schädel und schien nicht minder verwundert.

„Beranky? Bist du das?“
 

Noch bevor die Saiyajin etwas erwidern konnte schaltete sich Tales dazwischen.

„Mama, kennst du die Bowlingkugel?“

„ Sehr gut sogar, mein Kleiner. Er ist ein alter Freund von eurem Papa. Nappa, Was machst du hier? Wir alle dachten, du bist zu einem von Freezers Handlangern geworden.“
 

Nappa grinste leicht.

„War ich auch, ist aber nicht zu empfehlen. Ist ein beschissener Job mit schlechter Bezahlung. Ich bin bei Paragas untergetaucht und fungiere als Leibwächter des jungen Herren.“ Er nickte zu Broly rüber, der ganz aufgeregt mit seinem Freund lamentierte.
 

„Als diese neuen Gerüchte aufkamen, habe ich angefangen mir Sorgen um dich zu machen, Kaka… Ich möchte, dass du mir zu mir kommst!“ Kakarott starrte seinen Freund an.

„Ist das dein ernst?“

„Aber natürlich!“, bejahte Broly.

Beranky hatte dies mitgehört und schüttelte nur traurig den Kopf.

„Ich glaube nicht, dass es dein Vater gutheißen würde. Ich war die Frau seines ärgsten Rivalen und Kakarott ist ein… Schwanzloser…“ Diese Worte taten ihr sehr weh…
 

Nappa besah sich Beranky eine Weile und seufzte.

„Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Aber es muss schrecklich sein, wenn die unbezwingbare Béky so etwas sagt. Kopf hoch meine Liebe. Paragas hat einen Ort geschaffen, an dem alle Ausgestoßenen Willkommen sind.“ Beranky blinzelte leicht.

„Reden wir von demselben Paragas?“
 

„Glaub es oder nicht. Weit ab von der Hauptstadt hinter den mystischen Wäldern in den bewaldeten Tälern wird gerade eine Siedlung von den Flüchtlingen errichtet… unter der Führung von Paragas…“

Die Saiyajin verfiel ins Grübeln… Dies alles sah dem schleimigen Kerl gar nicht ähnlich oder hatte der Verstoß aus dem Kriegsadel zu einem Sinneswandel geführt?
 

Tales beobachtete Broly wachsam. Irgendetwas gefiel ihm an dem Typen gar nicht…

„Boah! Ihr seht euch beiden ja total ähnlich!“, stieß Broly plötzlich aus, als er Kakarotts Bruder entdeckte.

„Liegt wohl daran, dass wir Zwillinge sind…“, sagte Tales genervt und Kakarott lächelte.

„Ja, ich bin aber der Ältere.“, stichelte er grinsend, worauf Tales sofort ansprang.

„Aber nur vier Minuten, das zählt nicht! Dafür bin ich viel stärker!“
 

Beranky, die die Kinder beobachtet hatte, brach in schallendes Gelächter aus.

„Broly ist genau zwischen euch beiden geboren worden. Es war, als hättet ihr ein Wettrennen veranstaltet. Ich erinnere mich noch ganz genau. Ihr habt zu dritt in einem Raum gelegen und Kakarott und Broly haben um die Wette gebrüllt.“
 

Kakarott stupste Broly mit dem Ellenbogen an.

„Willst du nicht lieber mein kleiner Bruder sein? Der andere nervt so…“

„Kleiner… Bruder?“, wiederholte Broly stutzig und schaute auf seinen Freund herab, der einen ganzen Kopf kleiner war als er, doch dann zuckte er mit den Schultern.

„Ich wollte schon immer einen großen Bruder haben.“
 

„Uff…“, seufzte Beranky und wandte sich wieder an Nappa.

„Jetzt habe ich wohl noch einen vierten Sohn, und das ohne neue Schwangerschaftsstreifen... Bei Vragi, die Kinder haben für mich entschieden… Nappa, ich muss wohl oder übel mit dir kommen.“

Vielleicht gab es für ihre Söhne doch noch eine Chance unbeschwert aufzuwachsen, wenn es auch ohne Vater war…
 

♥~♦~♣~♠
 

Es war eine lange Flugstrecke bis zu den bewaldeten Tälern. Die Sonne war schon wieder dabei aufzugehen und legte einen goldglänzenden Streifen über die Berge…

Broly hatte hartnäckig darauf bestanden, dass Kakarott bei ihm auf dem Rücken mitfliegen sollte, worauf Tales die beiden als Ehepaar betitelte.

Beranky schmunzelte in sich hinein. Wer hätte gedacht, dass aus den beiden Schreihälsen von damals so gute Freunde werden würden…

Und vielleicht noch mehr? , dachte Beranky lachend auch wenn sie selber nicht so daran glaubte. Obwohl… was war eine bessere Partie, als der legendäre goldene Krieger?
 

Das Ende ihrer Reise fand sich in einem dichten Waldstück in einem der vielen Täler. Überall standen hölzerne und steinerne Häuschen, manche waren noch nicht fertig. Von Nappa angeführt, wurde die kleine Gruppe durch die Baustellen gelotst, zu einem großen Steinhaus.

Schon von der Einrichtung her konnte man genau sagen, wer hier residierte. Beranky lächelte unmerklich. Nicht mal im Exil konnte der alte Paragas auf seinem Prunk verzichten.
 

Nappa klopfte leise an einer Tür und Paragas Stimme bat sie sogleich herein.

„Lord Paragas? Ich bringe Euch neue Flüchtlinge, die um Obdach bitten.“ Paragas nickte nur und setzte sich gewichtig in den großen Stuhl hinter seinem Schreibtisch. Wie erstaunt war er, als er seinen Sohn mit der Frau seines verhassten Feindes eintreten sah, jedoch ließ er sich nichts anmerken.

„Broly! Warum bist du nicht beim Training!?“

Sein Sohn rümpfte nur trotzig die Nase.

„Darum…“ Stur zog er Kakarott an der Schulter zu sich ran und bot seinem Vater die Stirn, was nur sehr selten vorkam.

Paragas seufzte und beschloss sich Beranky zuzuwenden. Immerhin konnte man solch eine bezaubernde Frau nur schwer ignorieren, dachte er mit einem schmierigen Lächeln.
 

„Beranky, meine Liebe. Es erstaunt mich sehr Sie hier zu sehen? War Ihr Gatte nicht ein sehr hochgestellter General des verblichenen Königs? Sollten Sie da nicht auch bei seinem Sohn hoch in der Gunst stehen?“

Beranky knirschte innerlich mit den Zähnen, riss sich aber zusammen.

„Lord Paragas, ich verstehe selber nicht, was geschehen ist. Es gab einen heftigen Streit zwischen mir und meinem Mann, seid dem wird er vermisst…“

Im Innern wurde Paragas Grinsen immer breiter. Er hatte schon früher ein Auge auf Beranky geworfen, jedoch wurde sie ihm vor seiner Nase weggeschnappt und so musste er sich mit der zweiten Wahl begnügen.

„Ich bin untröstlich, meine Liebe. Das hätte ich von unserem werten General nicht erwartet. Dennoch verstehe ich nicht, warum Sie auf der Flucht sind? Konnten sie sich nicht in den Klassenkämpfen behaupten?“

Beranky schüttelte nur den Kopf.
 

„Ich werde Euch alles erzählen, aber vorerst, möchte ich die Kinder rausschicken…“

Paragas dachte einige Sekunden nach, doch dann nickte er.

„Nappa. Die Jungs sollen draußen etwas spielen gehen. Broly wird sein Training später doppelt nachholen… Pass auf die drei so lange auf.“

Nappa nahm den Befehl entgegen und brachte sie nach hinaus.

„Nun.. Ihr erinnert Euch sicherlich noch an meine Söhne, die am selben Tag wie Broly geboren wurden?“, begann Beranky.
 

„Aber sicherlich, wer würde schon die Geburt eines Zwillingspaares vergessen?“

„Dann entsinnt ihr Euch sicher auch noch an Kakarott?“

„Natürlich. Der Junge mit dem Namen einer Legende, aber dennoch mit einer unsagbar niedrigen Kampfkraft gestraft wurde… Ist er der Grund?“, hakte Paragas nach und fand Bestätigung, als Beranky die Schultern etwas hängen ließ.

„Leider ist es so… allerdings ist nicht seine Kampfkraft das Problem… Kakarott hat vor kurzem seinen Affenschweif verloren und ihr habt sicher schon von dem neuen Gesetz gehört…“
 

Paragas biss leicht die Zähne zusammen. Er selber war auch nicht gerade von Schwanzlosen angetan, aber er musste darüber hinweg sehen. Er brauchte viele Anhänger für sein Vorhaben, und viele davon würden wohlmöglich Schwanzlose sein.

„Ich verstehe, meine Liebe. Aber seien Sie unbesorgt, jeder ist in der Siedlung willkommen, unter einer kleinen Bedingung, die Sie aber sicherlich verstehen werden…“

Beranky hob eine Augenbraue. Wusste Sie es doch! Irgendwas war immer faul, wenn Paragas die Finger im Spiel hatte.

„Nun schauen sie doch nicht so Skeptisch. Es eine kleine Übereinkunft. Jeder, der sich in der Siedlung niederlassen will, muss einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten. Denn Zusammenhalt bedeutet hier alles.“

Beranky entspannte sich wieder. Sie hatte schon das schlimmste befürchtet.

„Nun ich bin mir sicher, dass ich etwas beisteuern kann. Immerhin war ich eine der fähigsten Kriegerinnen der Midclass.“
 

Paragas klatschte begeistert in die Hände.

„Sehen Sie, meine Liebe! Ich habe auch die passende Aufgabe für Sie! Ich möchte das sie die Führung unserer Krieger übernehmen!“

Berankys Augen sprangen fasst aus ihren Höhlen.

„Bitte was?! Wie könnt Ihr mir so einfach, so eine wichtige Aufgabe nahe legen?!“

„Wir kennen uns doch schon sehr lange und ich kenne Ihr Potenzial. Zumal sind Sie mit einem der berüchtigtsten Generälen einen Bund eingegangen.“

Beranky schaute nachdenklich aus dem Fenster und sah wie ihre Söhne mit Broly herum tollten.

„Ich nehme an, wenn ich dafür hier mit meinen Söhnen ein Zuhause finde… Zumal bin ich es Eurem Sohn schuldig… Er hat Kakarott zu seinem Spielkameraden erwählt, dafür bin ich ihm dankbar… Ich bin überzeugt, dass er Broly ein treuer Begleiter und Diener sein wird…“
 

Paragas gefiel es ganz und gar nicht, dass sein Sohn von nun an mit… einer Missgeburt verkehren sollte. Aber er konnte nichts dagegen ausrichten. Broly hatte das Gefühl der Freundschaft kennen gelernt, würde er dies seinem Spross wieder nehmen, könnte das seine Kontrolle über ihn kosten…

Außerdem hatte dieser Umstand auch eine angenehme Nebenwirkung für ihn. Er konnte einer sehr interessanten Frau näher kommen…
 

Zur selben Zeit versuchte Broly mit den Zwillingen fangen zu spielen, was gar nicht so einfach war. Tales war der Fänger und regelrecht auf seinen Bruder fixiert. Kakarott jedoch konnte immer wieder ausweichen, dabei provozierte er seinen Bruder immer wieder.

„Na komm du lahme Ente! Wenn du schon so Fußkrank bist kannst du ja auch kriechen!“
 

Tales knurrte bedrohlich. Er mochte es gar nicht, so vorgeführt zu werden… Ein fieses Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab und er streckte seinen Arm aus.

„Hier! Friss das, Schwächling!“

Kakarott konnte gar nicht so schnell reagieren und sah nur den kleinen Ki-blast mit rasender Geschwindigkeit auf sich zu brausen. Instinktiv hob Er die Hände vor sein Gesicht und schloss die Augen, doch nichts geschah… Der erwartete brennende Schmerz blieb aus…
 

Zögernd öffnete er seine Augen wieder und erblickte Broly vor sich, der mit der rechten Hand den Energieball festhielt.

„Wieso machst du so was?! Du weißt doch, dass du Kakarott damit verletzen kannst!“

„Pah! Na und? Dann soll er nicht mitspielen, wenn er zu schwach ist!“, gab Tales trotzig zurück. Als Antwort rauschte ein etwas größerer Ki-blast dicht an seinem Kopf vorbei. Schockiert sah er der Attacke nach, die eine tiefe Kerbe im Baum hinter ihm einfraß.

„Niemand… verletzt meine Freunde…“, knurrte Broly und bleckte seine Zähne. Kakarotts Augen weiteten sich… Noch nie hatte jemand ihn vor Tales in Schutz genommen…
 

Tales biss sich auf die Unterlippe. Er konnte nicht verstehen, warum sein Bruder in Schutz genommen wurde, obwohl dieser völlig gegen die Natur geschlagen war. Schwach und ohne Schwanz, auch wenn letzteres sein verschulden war, konnte er es einfach nicht kapieren. Beleidigt und mit geballten Fäusten stürmte er davon und hörte noch Kakarotts spöttischen Kommentar:

„Geschieht dir recht! Heul bloß nicht!“
 

Tales stieß sich vom Boden ab und ignorierte Nappas Rufen.

Er flog mit wallendem Zorn im Bauch in den Wald und reagierte sich an einem Baum ab. Erschöpft sank er zu Boden und zog die Knie an sich ran.

Alles war so unfair… Immer wieder Kakarott…

An allem was passiert war, war Kakarott schuld… das es ihnen nun so schlecht ging, dass sie ständig weglaufen mussten und dass…

Das sein Papa verschwunden war…
 

Tales biss sich fest die Zähne zusammen. Warum konnte Kakarott nicht einfach weg sein?!
 

Seid diesem Tag wuchs Tales‘ Hass auf seinen Bruder immer mehr und prägte ihn. Der Umstand, dass Kakarott von Broly, dem Legendären als Spielkamerad auserwählt wurde, machte dies nicht besser. Im Gegenteil… alle Aufmerksamkeit lag auf seinem älteren Zwilling.

Früher war es Tales gewesen, der Kakarott schikanierte, doch nun schien der Spieß umgedreht zu werden und er konnte es ihm nicht heimzahlen, denn immer war Broly an dessen Seite.

Tales schwor sich, irgendwann, wenn sein Bruder allein war, würde er es ihm zeigen.
 

Kakarott indes, bekam nichts von all dem mit. Lieber war er bei Broly und schaute ihm oft beim Training zu. Paragas war streng und ehrgeizig wie immer. Am liebsten hätte er seinen Sohn weiterhin unter Verschluss gehalten, aber die Umstände machten es nicht möglich, so musste er auch Berankys Sohn dulden.

Paragas konnte nur mit Argwohn zusehen, wie die Freundschaft der beiden über Jahre hinweg immer fester wurde und ahnte gar nicht was die beiden so manches Mal im geheimen trieben.
 

♥~♦~♣~♠
 

„Bekomm endlich mal den Arsch hoch, Broly! Ich habe keinen Bock wegen dir zertrampelt zu werden, wenn Tales mit seinen Freunden hier auftaucht!“, hörte man Kakarotts Stimme quer durch den nächtlichen Wald schallen. Als Antwort bekam er nur ein unwirsches Gemurmel.

„Musst du so schreien? Ich bin ziemlich müde.“, meinte Broly und kam ohne Hast zwischen den Büschen hervor getrottet.

Inzwischen waren sieben Jahre vergangen, in denen Kakarott und Broly fern vom Chaos, welches der junge König Vegeta einst verursachte, heran gewachsen waren. Aus der Siedlung war eine verborgene Kleinstadt geworden, dessen Bewohner sich bis auf den Letzten zur Mondhelle aufgemacht hatten.
 

„Das ist nicht dein ernst! Du hast den ganzen Tag verpennt!“ Kakarott verschränkte brummend die Arme und wartete ungeduldig, bis sein Freund zu ihm aufgeschlossen hatte.

Broly kommentierte dies nur mit einem schiefen Grinsen.

„Ich hätte vielleicht noch länger schlafen können, wenn du und Paps, die alte Vogelscheuche nicht gewesen wärt.“

Kakarott lächelte leichthin.

„Ich glaub ’s ja nicht. Du bist wahrscheinlich der einzige Saiyajin, dem die Mondhelle egal ist.“

„Im Prinzip ist sie mir das auch, durch die beknackten Siegel kann ich mich eh nicht verwandeln. Und wo wir schon mal bei dem Thema sind, dir könnte es aus einem ähnlichen Grund auch Wurst sein, Stummelchen.“

„Nenn mich nicht Stummelchen!!“, schrie Kakarott plötzlich und lief rot an. Broly lachte leise. Er wusste genau, wie empfindlich sein Freund auf diesen Spitznamen reagierte, aber er liebte es zu sehen, wie Kakarotts Laune von null auf hundertachtzig schoss.

Seufzend ging Broly auf seinen Freund zu und ehe dieser noch einen Laut von sich geben konnte, hing dieser schon über einer muskulösen Schulter.

„Hey! Was soll das!? “

„Da es dir mal wieder nicht schnell genug geht und ich zu faul zum laufen bin, fliegen wir.“

„Lass mich gefälligst los! SOFORT!“

Broly jedoch stieß sich ohne weitere Worte vom Boden ab und erhob sich unter Kakarotts Gemecker in die Lüfte, das jedoch bald wieder verstummte.
 

Kakarotts schwarze Augen hatten sich in der bleichen Schönheit des Mondes verfangen und sehnsüchtig erinnerte er sich an seine erste Mondhelle…

Noch immer klaffte eine gewaltige Erinnerungslücke in seinem Kopf, doch er hatte es aufgegeben sie füllen zu wollen. Er hatte es nur geschafft, sich seine Verwandlung in den Kopf zurück zu rufen… Wie gern würde er sie nochmals erleben können…
 

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Glückwunsch, ihr habt es wieder einmal zum Ende geschafft :D

Auf Vegeta-sei geht ja wirklich alles drunter und drüber.

Zarbon und Radditz streiten sich um unseren Vegeta, der bekommts aber nicht mit, oder doch?

Zwischen Béky und Bardock hat es fürchterlich geknallt >< und sie musste flüchten, was Paragas ja ganz gelegen kam O.o

Dafür hatte unser Kaka endlich mal Glück und hat in Broly einen wahren Freund gefunden.

Und was ist mit Bardock?

^^

Ich hoffe es hat euch soweit gefallen und seid mir nicht böse, das die Geschichte etwas schwerfällig in Fahrt kommt ^^'

Bis zum näachsten mal ihr Lieben und danke für eure Komis :)

*winke, winke*
 

eure Succu

Bardock vs. Vegeta

Hallo
 

^^ Dies Mal ging es etwas schneller mit Schreiben XD Es war schon wenige Tage nach dem ich das vorherige Pitel hochgeladen hatte fertig, aber ich wollte es zusammen mit dem Kapitel meiner Vampir FF hochladen, zu der ich auch noch ein paar Fanarts gekrickelt habe. Wie ich Animexx kenn brauchen die wieder ewig zum hochladen, (aber naja, wenn man bedenkt, das Tonnen von Fanarts hochgladen werden... ^^)

In diesem Kapitel geht es übrigens haubtsächlich um Bardock und seinem verbleib.
 

Viel Spaß beim lesen ^^
 

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Kapitel 4: Bardock vs. Vegeta
 

Sieben Jahre zuvor…
 

Schaurig heulte der Wind über die bergige Ebene nahe den mystischen Wäldern und hallte weit in den Schlund einer kargen Höhle. Umso tiefer man in sie eindrang, desto mehr häuften sich blanke abgenagte Knochen. Dies war jedoch nicht das Werk einer blutrünstigen Bestie, sondern eines verbitterten Saiyajin, der alles verloren hatte.
 

Bardock saß mit starrer Miene an einem Lagerfeuer. Der Schein der Flammen tanzte in seinen schwarzen Augen, die schon lange keinen Schlaf mehr erfahren hatten. Nachdenklich war er geworden, seid dem Vorfall mit seinem Sohn, der nun schon einige Monate zurück lag. In seiner damaligen Wut hatte er sich mit allem Wild, das mindestens acht Mal so groß wie er war angelegt, um sich abzureagieren.
 

Doch sein Zorn hatte sich erst jetzt gelegt, jetzt wo scheinbar alles zu spät war rückgängig zu machen. Ein bitteres Grinsen umspielte seine Lippen, als er an seine Blindheit dachte, in der er nicht einmal wusste auf was er so wütend gewesen war. Wut… nein, so konnte man es nicht nennen. Es war Hass gewesen, purer Hass, der jedoch nicht seiner geliebten Beranky gegolten hatte, sondern sich selbst.

Er hätte nie geglaubt, dass ihm jemals etwas wichtiger sein konnte als seine Ehre, doch das spürte er nun. Er wollte Beranky zurück …
 

Seine Ohren zuckten leicht, als er vom Höhleneingang her vorsichtige Schritte vernahm. Leise richtete er sich auf und versteckte sich lauernd hinter einem großen Stalagmiten. Die Schritte hielten zielsicher auf seine Richtung zu und Bardock spannte vorbereitend seine Muskeln an.

„Bardock?!“, ertönte plötzlich ein Rufen, welches den Saiyajin überrascht auf stutzen ließ. Schnell wandte er sich um den Stalagmiten und lächelte mürrisch.

„Toma? Was machst du hier? Hat man denn nirgendwo seine Ruhe?“
 

Toma wirkte völlig fertig aber mehr als nur erleichtert seinen Freund nach ewiger Sucherei gefunden zu haben.

„Bardock endlich!“

Der Angesprochene verschränkte die Arme und in abwertender weise sein Haupt.

„Du siehst ganz schön Scheiße aus und das bekommst du von einem gesagt, der seit einiger Zeit keine Badewanne mehr gesehen hat und in einer Höhle lebt.“

Toma schnaubte lächelnd und setzte sich an das Feuer um sich aufzuwärmen.

„Charmant wie immer. Aber hast du mal nach draußen geschaut? Es regnet, als würden sich die Götter übergeben… aber wahrscheinlich tun sie es auch. Bei dem was da Draußen abgeht.“
 

Bardock zog fragend eine Augenbraue hoch und beschloss seinem Freund am Feuer Gesellschaft zu leisten.

„Was ist denn los?“

„Was willst du zuerst hören? Die schlechte oder die schlimme Nachricht?“

Ernüchternd hob Bardock die zweite Augenbraue.

„Gab’s sonst nicht auch immer eine gute Nachricht?“

Toma sah mit verhärmtem Grinsen ins Feuer.

„Die habe ich dir schon erzählt.“

„Wirklich? Und was war es?“

„Das es draußen regnet wie beim Götterwettkotzen.“ Toma sah Bardock ins Gesicht und sah belustigt wie dieser langsam und scharf die Luft einzog, wie er es jedes Mal tat, wenn man Respektlos von den Göttern sprach.
 

„Beruhige dich, mein Freund. Du weißt wie ich es meine. Nun welche Nachricht willst du hören?“

„Nehmen wir die schlimme Nachricht…“ Toma nickte, schwieg aber kurzweilig, musste er doch erst ein Mal die Informationslast in verdauliche Happen komprimieren.

„Also gut… Vorerst eine Warnung. Falls du jemals wieder vor hast dein lauschiges Backsteinloch hier zu verlassen, bereite dich darauf vor in eine andere Welt zu kommen.“ Bardock verzog verständnislos sein Gesicht und schaute Toma an als hätte dieser seinen Verstand verloren.

„Wie meinen?“

„Der Prinz… Ich meine König Vegeta II. hat eine “Rehabilitation der Klassen“ angeordnet. Das heißt alle Krieger aller Klassen müssen um ihren Rang kämpfen um ihn behalten zu dürfen. Lowlevels kämpfen gegen Midclass Krieger in der Hoffnung aufzusteigen. Es kommt immer darauf an gegen wen man kämpft… Man kann abrutschen oder aufsteigen. Paragas zum Beispiel hat gegen einen Krieger der Midclass verloren und wurde dadurch dem Kriegsadel enthoben. Lord Freezer persönlich hat eingewilligt und die Saiyajins von jeglichen Aufträgen und Dienstbarkeiten entbunden und das für ganze 13 Jahre.“

Unglauben spiegelte sich in Bardocks Zügen.
 

„W-Was?“

„Ja, du hast richtig gehört, mein Freund. Jeder hat sich im Palast vermerken lassen, wer dies nicht tat hat seine Klassenangehörigkeit verloren. Du weißt was das für dich heißt, oder? Ich wollte dir Bescheid sagen, aber du warst ja wie vom Erdboden verschluckt. Die Höhlenwände sind so dick, dass deine Aura nicht von meinem Scouter erfasst werden kann.“ Während Toma einen Sturm aus Wörtern von sich gab, hatte Bardock sein Kopf in die Hände gleiten lassen.

Hatte er das so eben richtig verstanden? Er, einer der Elitären der Highclass, wurde seines Ranges enthoben? Nach allem was er durchmachen musste um überhaupt so weit zu kommen… Alles umsonst? Ja…… Er hatte wirklich alles verloren…
 

Es war still in der Höhle geworden. Nur das Knistern des Feuers und der Sturm, der draußen wütete war zu vernehmen…

„Das war… also die schlimme Nachricht? Nun, es gab auch noch eine schlechte, oder? Schieß los.“

Toma zauderte. Sollte er wirklich?
 

„Na gut, wie du willst. Beranky ist verschwunden… mit den Zwillingen. Ohne jede Spur. Ich vermute, dass sie unter den Flüchtlingen waren.“ Bardock hob aufmerksam den Kopf und sah Toma eindringlich an.

„Flüchtlinge?“

„Ja… Krieger, die es nicht mehr geschafft haben sich ihren Platz in der Unterklasse zu sichern oder die gegen den neuen König sind. Schwanzlose und jeglichen Ausgestoßenen, weil sie zum Abschuss frei gegeben sind. Sie alle sind über Nacht mit Kind und Kegel getürmt. Niemand weiß wohin. Ich frage mich nur warum Béky sich aus dem Staub gemacht hat? So ein Prachtweib wie sie hätte locker von der Midclass in die Highclass aufsteigen können.“

Bardock ballte die Fäuste, sein Schwanz sträubte sich und ein tiefes Knurren rollte aus seiner Kehle.

„Kakarott… Er hat seinen Affenschweif verloren!“ Erneut kochte die Wut auf seinen Sohn hoch und seine Aura verdichtete sich, sodass das Feuer durch leichte Briesen zum Flackern gebracht wurde. Die Erinnerung an den Streit lebte erneut in Bardock auf. Alles spielte sich wie ein Film in seinem Kopf ab bis zu der Stelle, als Beranky ihn eine verpasste. Plötzlich stockte er und seine Fäuste lockerten sich wieder.
 

Hatte diese Wut sie nicht alle in diese Misere gebracht? Er hatte sich hier in einer Höhle verkrochen und sein Alltag bestand nur aus abreagieren, jagen, fressen und schlafen, nur um am nächsten Morgen wieder mit dem Hass im Bauch aufzuwachen. Er sollte bei Beranky sein.
 

Bardock erinnerte sich an die Zeit zurück, als er um sie geworben hatte. Es war schwer gewesen fast unmöglich, auch wenn sie fast wie Geschwister aufgewachsen waren… Und sie war manchmal die nervige kleine Schwester, was sich aber änderte als sie älter wurde… Beranky war zum Traum jedes saiyajinischen Mannes heran gewachsen. Schön wie Enkis volles Auge und so stark und bissig wie ein tollwütiger Wolf. Viele hatten versucht sie zu beeindrucken. Selbst der alte Paragas hatte sich an sie rangemacht. Doch Bardock schaffte es schlussendlich sie zu erobern, indem er alle anderen Wort wörtlich einen Kopf kürzer machte,

(Was zu 70% auch daran lag, dass Béky zu dieser Zeit mitten in der Glut war). Und kaum ein Jahr später wurde ihr erster Sohn geboren.
 

„Ähm… Chef? Alle Ok?“, riss Toma seinen Freund aus den Gedanken und wirkte sichtlich besorgt, weil Bardock nach seinem Aufbrausen plötzlich in ein idiotisches Grinsen verfallen war.

Der ehemalige General schüttelte nur beschwichtigend den Kopf.

„Mach dir keine Sorgen. Was ist mit Radditz?“ Toma zuckte augenblicklich zusammen. Er hatte inständig gehofft, dass sein Freund nicht Fragen würde.

„Also, Nun… Naja….. Ich denke, du willst es gar nicht wissen.“

Bardock konnte den Grund erahnen, weshalb sein Freund so rumdruckste. In einer schnellen Bewegung erhob er sich und stampfte auf den Ausgang der Höhle zu.

„H-hey! Bardock! Wohin willst du? H-HALT!“

Doch Tomas Zetern nützte sich und er konnte dem stolzen Saiyajin nur hinter her stolpern.

„Nun warte doch mal! Was hast du vor?“

Bardock sah seinen Freund durch geschmälerte Augen an.

„Mich von dem überzeugen, was du mir nicht sagen kannst!“

„Nein Bardock! Das ist Wahnsinn! Du bist Lebensmüde! Nun warte doch! Nimm mich mit!“

Kaum das Bardock ins Freie getreten war, stieß er sich auch schon mit kraftvollem Schwung vom Boden ab und Toma hatte sichtlich Mühe hinter her zu kommen.
 

Wie konnte das nur passieren? , fragte sich Bardock immer wieder, während der kalte Regen unerbittlich auf ihn hernieder prasselte. Die Wassermassen und der dunkle Himmel hatte die Umgebung in ein tristes Grau gehüllt und auch als die Lichter der Hauptstadt in greifbare Nähe rückten, tat dies kein Abbruch.
 

Umso dichter sie an den Palast kamen, desto mehr spürte Bardock die Wut in sich…

Die Wachen staunten nicht, als sie sahen wer da vor ihnen landete.

„Halt Bardock! Ihr dürft nicht mehr einfach so in den Palast eindringen, seid Ihr Eures Ranges enthoben wurde.“

Der ehemalige General fletschte seine Zähne förmlich zu einem tödlichen Grinsen. Er kannte diese beiden Knalltüten.

„Wenn ihr zwei Trantüten nicht wollt, dass ich euch noch mal so rund mache, wie in eurer Ausbildung damals, solltet ihr mich durchlassen und zwar sofort!“

„Bardock es geht nicht! Es tut uns leid Sir, aber wir müss-“
 

Der Wächter kam nicht mehr dazu seinen Satz zu beenden. Bardock wischte beide mit einer einfachen Ohrfeige um, die sie zusammen schlagen ließ. Nase rümpfend schaute er angewidert zu den Wächtern hinunter.

„Das kommt davon, wenn man nur einem Monat nicht da ist. Stellen die einfach solch Gemüse auf. Toma weiter!“
 

Toma folgte seinem Freund einfach nur Kopfschüttelnd und stieg über die bewusstlosen Männer rüber. Die hochrangigen Saiyajins waren alle dabei sich die Schädel einzuschlagen, darum wurden wohl diese beiden Schwächlinge aufgestellt oder keiner rechnete damit, das jemand auf die schwachsinnige Idee kam mitten am Tage in den Palast einzudringen.
 

Bardock stampfte die Gänge entlang. Er wusste genau wo er lang musste, Radditz war ganz in der Nähe! Voller Inbrunst stieß er die großen Türen zum Thronsaal auf und… und… verlor alles an Farbe in seinem Gesicht.
 

Der junge König Vegeta hing mit belustigter Miene schief in seinem Thron und schaute mit vollendeter Arroganz die Stufen seines Königstuhls herab. Dort stand Radditz, blutbesprenkelt und in seiner rechten Hand, an einem der kargen Haarbüschel gepackt, hing Totapos schlaffer Körper.

Doch das war nicht der einzige von Bardocks Kameraden. Auch Seripa und der dicke Panbukin waren anwesend und versuchten sich mehr oder weniger erfolgreich auf den Beinen zu halten. Sie alle waren stark angeschlagen und bluteten aus vielen Wunden.
 

Als Radditz seinen Vater bemerkte hielt er mit schockiertem Blick inne.

„Was zur Hölle-!“, setzte Bardock an, doch konnte er nicht weiter reden. Auch er war mit der Situation völlig überfordert.

„Uh, wenn das nicht der ehemalige General Bardock ist? Ich fühle mich geehrt. Du bist sicherlich aus demselben Grund wie deine ach so mächtigen Gefährten hier?“, spottete Vegeta, das seine Stimme nur so vor Hohn triefte.
 

Bardocks blick glitt fassungslos über das sprichwörtliche Schlachtfeld.

„Sie haben also nicht auf mich gehört. Diese Trottel….“, ertönte Tomas Stimme neben ihm.

„Bardock, deswegen hatte ich so verbissen nach dir gesucht… Wir als Anhänger von König Vegeta I. haben geplant uns seinem Sohn entgegen zustellen, mit dir an der Spitze, als unser Anführer. Aber diese Idioten konnten die Zeit nicht abwarten.“
 

Bardock hörte seinem Freund überhaupt nicht zu, sondern versuchte die Situation zu verstehen.

„Es ist also wahr…“, sagte er leise und plötzlich bildete sich ein finsteres Grinsen auf seinen Lippen. Mit verschränkten Armen und nichts sagendem Gesicht schritt er auf Radditz zu.

„Mein Sohn, mein eigen Fleisch und Blut, hinter geht mich? Ich verstehe es nicht, Radditz? Klär mich auf! Du warst eines der stärksten Kinder, das auf Vegeta-sei geboren wurde. Jeder hat gedacht, dass aus dir ein stolzer Krieger wird… Warum schlägst du dich auf die Seite der Echsen!?“

Radditz senkte seinen Blick und ließ Totapo los, der schwach in sich zusammen sank.

„Das hast du für mich entschieden…“, sagte er leise und ein bitterer Ton schwang mit.
 

Langsam erwachte alles in Radditz wieder zum Leben. Alle seine Gewissensbisse und Zwickmühlen, die ihm sein vorherbestimmtes Leben eingebracht hatten lagen ihm nun vor Augen.

„Du wolltest damals, dass ich Vegeta und Lord Freezer im Auge behalte… Doch ich verdank ihnen viel zu viel. Durch das Training, das ich erhielt, bin ich viel stärker geworden, als ich es bei dir jemals geworden wäre. Und Vegeta hat mich immer wieder beschütz… Mir seine Freundschaft gegeben… Glaubst du ernsthaft, dass ich dann verraten würde?“ Bardock wusste nicht was er darauf antworten wurde. Die Erkenntnis seinen Sohn verloren zu haben, schlug eine tiefe Kerbe in sein Fleisch. Doch plötzlich sah er auf, als seine Gefährten sich neben ihm stellten.

„Lass dich nicht hängen, Chef, wie Totapo hier.“, sagte Panbukin und deutete auf seinen Kameraden der über seiner Schulter hing.
 

„Du solltest deinem Balg mal gehörig den Arsch versohlen. Wir helfen dir!“, pflichtete Seripa mit einem schiefen Lächeln bei. Bardock jedoch schnaubte nur spöttisch.

„Ihr könnt kaum mehr stehen. Aber das hat man davon, wenn man nicht auf seinen Vorgesetzten wartet.“

Vegeta hatte dies alles mit immer weiter anwachsender Belustigung verfolgt. Wie er fand, war es an der Zeit den eigenen Senf hinzu zu geben.

„Wirklich rührselig das ganze…“ Der junge König erhob sich von seinem Thron und stieg langsam die Stufen herab, bis er neben Radditz inne hielt.

„Beenden wir endlich das ganze ich habe auch noch was anderes vor. Radditz kümmere dich weiter um die Eindringlinge, aber dein Vater gehört mir.“

Alle Blicke richteten sich Verständnislos auf Vegeta und er lächelte.

„Fahrt die Stielaugen wieder ein, Leute. Ich kann mehr als nur unglaublich gut aussehen.“
 

Toma hob drohend die Faust, doch er wurde von Bardock zurück gehalten. Ein finsteres Grinsen umspielte seine Mundwinkel und in seinen Augen flammte das Feuer der Kampfeslust auf.

„Toma, du springst für Totapo ein!“, knurrte er und wandte sich dann Vegeta zu.

„Mein verehrter König, ich komme Euren Wunsch, euch den Hintern zu versohlen mit größtem Vergnügen nach.“

Kaum das Bardock seinen Satz beendet hatte, stieß er sich vom Boden ab und stürzte sich brüllend auf Vegeta. Dies war seine Chance den Tod von seinem Freund und ehemaligen König zu rächen. All seine Wut, die er in den letzten Wochen empfunden hatte, breitete sich in seinem Körper aus.
 

Der erste Schlag wurde von Vegeta sofort geblockt. Radditz stand nur verdattert daneben. War es sonst nicht immer seine Aufgabe alles kurz und klein zu kloppen, was den jungen König störte? Leider konnte er seine Gedanken diesbezüglich nicht weiter fortsetzen. Drei kampfbereite Saiyajins umzingelten ihn. Er lächelte.

„Na wenigstens wurde einer aufgefrischt. Aber die Anderen? Ich hab euch doch schon besiegt. Aber gut, wenn ihr es so wollt!“
 

Eine Schlägerei vom Feinsten entbrannte. Bardock spürte die Lust des Kampfes in ihm wallen, wie schon lange nicht mehr. Der junge König war beeindruckend geschickt und wendig. Bis jetzt wich Vegeta nur aus oder blockte. Kontern tat er nur selten und Bardock spürte wie langsam die Müdigkeit von ihm besitz ergriffe. Ein plötzlicher gequälter Schrei ließ ihn inne halten und zu Seite schauen.

Seripa und Panbukin, die ohnehin schon fertig gewesen waren, hatten nun endgültig ihre Grenzen erreicht. Ein gemeinsamer Angriff der beiden Scheiterte mit dem Ergebnis, dass Radditz ihnen auswich und sie zusammen schlugen.

Geschwächt sagten sie zusammen, sie konnten einfach nicht mehr. Toma stand Radditz nur allein gegenüber mit dem Horror in den Augen. Alles was der Sohn seines besten Freundes hier an den Tag legte war unglaublich. Er hatte einen Gegner vor sich, dem er nicht gewachsen war. Trotz der Furcht, die in ihm Aufstieg, biss er die Zähne zusammen und attackierte den Jüngeren mit letzter Kraft.
 

Radditz lächelte, denn er sah, dass Toma am Ende war. In einer schnellen Drehung wand er sich um seinen Feind herum, umschlang mit seinem muskulösen Arm Tomas Hals und rammte diesem kräftig seinen Ellenbogen in den Hinterkopf. Achtlos ließ Radditz den erschlaffenden Körper los und benutzte diesen als Sitzfläche.

„Hey Vegeta! Bin fertig.“

Der König hatte gewartet, als er merkte, dass Bardock abgelenkt war… nur damit dieser mit ansehen konnte, wie einer seiner Freunde nach dem anderen in den Staub sank.

Vegeta gab sich einem boshaften Grinsen hin.

„So, das war also die Elite meines, armen alten verblichenen Vaters. Das beweist mir mal wieder, wie nötig meine Maßnahmen sind.“

Bardock biss knurrend die Zähne zusammen.

„Spuck nicht so große Töne, Grünschnabel! Immerhin steht noch einer, mit dem du scheinbar so deine Probleme hast! Würdest du dich nicht ständig hinter Radditz verstecken, wären wir vielleicht ebenbürtig“

Vegeta lachte kurz auf und sein Grinsen wurde breiter.
 

„Weißt du, dafür das du dich für so einen großen Krieger hältst, scheinst du deine Gegner verdammt falsch einzuschätzen…“ Der König schritt immer dichter auf Bardock zu

. Bald standen sie so dicht beisammen, dass sich nur noch wenige Zentimeter Luft zwischen ihnen befand, aber Bardock machte keine Anstalten zurück zu weichen.

„Ich habe mich nie hinter Radditz versteckt… Im Gegenteil. Ich mache mir nur nicht gerne die Hände an niederem Gewürm schmutzig. Ich habe gedacht, dass der berühmte Bardock ein würdiger Gegner für mich wäre, aber leider habe ich mich da getäuscht…“

Bardock holte zornentbrannt mit der Faust aus, doch Vegeta umgriff einfach feixend das Handgelenk.

Radditz indes schaute verwirrt auf. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er spürte etwas fremdes, eine unbekannte Aura, die immer stärker und unangenehmer wurde… Perplex wurde ihm bewusst, dass diese von seinem Freund rührte.

„V-Vegeta?“

Der König lächelte nur und kleine Blitze fingen an um seinen Körper zu zucken. Bardock versuchte sich aus dem eisernen Griff des jüngeren zu befreien, doch vergebens.
 

„Schau gut zu, Radditz… Ich zeige dir was passiert, wenn sich ein törichter Wurm, wie dein Vater, es wagt den stärksten Krieger unserer Galaxie heraus zu fordern.“

Die Energie um Vegeta herum explodierte und ließ den Thronsaal für einen kurzen Moment in gleißendes Licht versinken.

Radditz sprang ungläubig auf, denn er konnte nicht glauben was er da sah.

In Bardocks Zügen spiegelte sich Unglauben und blanker Horror wieder. Zum ersten Mal in seinem Leben spürte er Furcht.
 

Vegeta stand mit geschlossenen Augen da und eine goldene Aura umwirbelte seinen Körper, dessen Muskeln angewachsen waren. Seine Haare hatten die Farbe der alles versengenden Sonne angenommen.

Grinsend öffnete er seine nun blauen Augen, welche zu waren Spiegeln der Überheblichkeit geworden waren.

„E-Ein Super Saiyajin?“

„Nicht einer, sondern der Super Saiyajin! Ich bin die Legende, der goldene Krieger!“
 

Lachend schleuderte Vegeta Bardock über seinen Kopf hin weg, direkt aus einem der kunstvoll gearbeiteten Fenster des Thronsaals. Bardocks Flug hielt nur kurz an, denn er fing sich wieder. Vegeta war ihn gefolgt und stand ihm übermütig gegenüber.

„Es ist an der Zeit, den richtigen Kampf zu beginnen…“
 

Radditz war währenddessen zurückgeblieben. Wie paralysiert stand er da und schaute mit leerem Blick in den Saal. Er konnte es nicht fassen. Vegeta war der legendäre goldene Krieger, aber wie konnte das sein? Oft hatten sie im Training gegeneinander gekämpft, aber nie hatte Vegeta Anzeichen gezeigt. Wie Radditz so nachdachte viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Zwischen den gemeinsamen Trainingseinheiten gab es noch zusätzliche, denen er nie beiwohnen durfte. Jedes Mal wenn Vegeta spät nachts

zurück in ihr gemeinsames Zimmer kam, war dieser bis auf die Knochen geschunden und konnte sich oftmals tagelang nicht rühren… Hatte Freezers mörderisches Spezialtraining damit zu tun?
 

Langsam wurde Radditz sich der Tatsache bewusst und ein kalter Schauer lief ihn über den Rücken, denn die Legenden um den goldenen Krieger waren alles andere als berauschend. Langsam ließ er seinen Kopf in die Hände sinken. Das durfte doch alles nicht wahr sein…

Plötzlich hörte er ein lautes Brüllen, was ihn auffahren ließ.

Schnell erhob er sich in die Luft und flog zum zersplitterten Fenster hinaus. Sein Blick sank in die tiefe, von wo der verzerrte Laut kam. Eiskalt lief es ihm den Rücken runter.
 

Bardock lag schwer keuchend am Boden und Blut quoll über seine Lippen.

„Du bist wahrlich eine Schande für Radditz. So einer wie du darf sich eigentlich noch nicht mal Saiyajin nennen.“ Der König beugte sich grinsend runter und zog seinen Gegner leicht an den Haaren hoch.

„Ich sollte dich wirklich von dieser Schmach erlösen, denn du bist wirklich kein Krieger. Aber du bist, so unglaublich es auch ist, der Erzeuger meines treusten Dieners, darum würde ich dich als Servant weiter leben lassen, denn da bist du gut aufgehoben.“, flüsterte Vegeta in das Ohr des Älteren und sah genüsslich, wie dessen Augen all ihren kämpferischen Glanz verloren und nun dumpf und leer wirkten.
 

„Ich will dir nur meine Güte zeigen, denn dein ganzes mickriges Leben scheint von Demütigung und Blamage gezeichnet zu sein. Das zeigt sich schon, dass du deinen schwanzlosen Sohn frei durch die Gegend laufen lässt.“ Bardock hob leicht verwirrt den Blick und Vegeta lachte leicht.

„Damals bei der Mondhelle, als mein hoch verehrter Vater sein Leben aushauchte, stellte sich mir ein kleiner Junge in den Weg. Es war so rührend wie der Kleine um das Leben meines Alten gekämpft hatte.“ Mit diesen Worten ließ der König ihn wieder Fallen.
 

Benommen starrte Bardock ins Leere und Vegetas Worte hallten unerbittlich in seinem Kopf wieder.

Er sei eine Schande…

Er durfte sich nicht mal Saiyajin, geschweige denn Krieger nennen…

Er sollte zu den Servants gehen…
 

Dies alles waren dieselben Worte gewesen, die er Kakarott an den Kopf geworfen hatte. Und nun galten sie ihm? Sie taten so verdammt weh…

Vegeta lachte auf. Ja, dass war der Anblick den er liebte. Ein stolzer Krieger der brach und immer mehr in sich verschwand… doch dies reichte ihm noch nicht.

„Ihr beiden seid euch so ähnlich… Aber warte! Etwas stört!“ Mit einem kräftigen Tritt beförderte der König, Bardock in die Bauchlage und beugte sich über ihn.
 

Radditz‘ Augen weiteten sich. Vegeta wollte doch nicht…

Oh doch. Der junge König griff nach Bardocks Affenschweif und zog mit aller Kraft dran. Es war nur noch ein widerliches Geräusch zu hören, worauf ein gellender verzerrter Schmerzensschrei ertönte.

„Jetzt bist du genau wie dein kleines süßes Söhnchen. Ein weiterer Schwanzloser, der auf meiner Liste steht.“
 

„Bardock!! NEIN!“ ,schrie Seripa, die sich einiger Maßen wieder erholt hatte. Stürzte sich wutentbrannt auf Vegeta, der ihr sofort auswich.

Toma und Panbukin, der Totapo auf dem Rücken trug, ließen sich im Augenblick der Unachtsamkeit Vegetas, neben ihrem Anführer nieder. Mit einer schnellen Bewegung hievte Toma sich seinen Freund über die Schulter und schrie:

„Seripa! Ich habe ihn! Los! Nichts wie weg!“
 

Radditz wollte der kleinen Gruppe nachsetzen, doch der junge König hielt ihn zurück.

„Lass sie. Sie können so oder so nichts ausrichten.“

Grinsend schwebte er zu Radditz hinauf, so das sie sich beide in die Augen schauen konnten.

„Du wirkst so schockiert. Hast du etwa Mitleid, nach allem was er dir angetan hat?“ Radditz schüttelte nur benommen den Kopf. Diese wahnsinnige Aura, die den König umgab, durchdrang ihn förmlich. Sein Affenschweif sträubte sich und zuckte leicht.

„Du bist so weich Radditz…“, seufzte Vegeta und der Angesprochene sah verwundert auf.

„Ich versteh nicht…“

„Radditz, du wolltest deinen kleinen schwanzlosen Bruder vor mir schützen… Willst du so auch bei deinem Erzeuger verfahren? Ich sagte zwar, das ich dir erlaube ihn zu verstecken, aber ich vertraue darauf, dass du es nicht tun wirst…“ Radditz sah erstaunt in die blauen Augen.

„Ich will, dass du an meiner Seite bist, wenn ich über Vegeta-sei herrsche… Das geht nur wenn ich weiß, dass du mich nicht hintergehst…“

Radditz verstand, was der junge König von ihm wollte und senkte respektvoll sein Haupt.

„Vegeta du hast wahrscheinlich nicht mal eine Ahnung, wie sehr ich dich verehre… Ich bin dir blind ergeben. Ich werde dich niemals hintergehen.“
 

Vegeta lächelte und entspannte sich, wodurch er sich in seine normale Form zurück verwandelte.

„Es war ein anstrengender Tag. Ich ziehe mich zurück…“ Radditz nickte nur und sah seinem Freund nach. Ein zwiespältiges Gefühl machte sich in ihm breit, weil er in der Tat vor gehabt hatte seinen kleinen schwanzlosen Bruder zu finden und ihn zu verstecken. Es war das Pflichtgefühl gegenüber seiner Familie, das ihn dazu veranlasste aber nun kamen die Zweifel.

Er erinnerte sich noch daran, wie sein Vater ihm zum Raumschiff brachte. Mehr Erinnerungen besaß er nicht mehr. Was war mit seiner Mutter? War sie damit einverstanden gewesen?
 

Radditz schloss die Augen und atmete tief ein. Im Grunde genommen war Vegeta seine einzige Familie. Er war mit ihm groß geworden und fühlte sich mit ihm verbunden. Der Langhaarige grinste in sich hinein und machte sich langsam auf den Weg zu seinem Zimmer. Nein, er fühlte sich mehr noch als nur verbunden mit Vegeta. Erst hatte er geglaubt, dass es die Zuneigung zu einem Bruder war, die er dem jungen König gegenüber empfand. Aber dem war nicht so. Es ging tiefer, sehr viel tiefer… Radditz spürte wie ein angenehm warmes und zugleich schmerzhaftes Gefühl in seiner Brust auflebte. Es war die Liebe die er Vegeta gegenüber empfand. Sie wurde von Tag zu Tag unerträglicher, vor allem, weil der junge König im Alter war, in der die erste Glut ausbrechen könnte. Inständig hoffte er, dass seine Liebe bis dahin erwidert werden würde, sonst müsste er sich wegschließen um nicht über seinen geliebten her zu fallen… Radditz setzte mit nachdenklichem Blick die Hand auf seiner Türklinke auf.
 

Es war beschlossene Sache. Er würde Vegeta zeigen, wie untergeben er war. Er würde jeden Befehl blind ausführen, ohne ihn niemals zu hinterfragen. Von nun an, würde er mit absoluter Kälte vorgehen…
 

♥~♦~♣~♠
 

„Bardock…“, hauchte die sonst so rüde Seripa vorsichtig, als sie merkte, dass ihr ehemaliger General die Augen öffnete.

„Ist er wach?“, fragte Panbukin hoffnungsvoll und drehte sich zu den beiden um. Bardock versuchte angestrengt seinen Blick klar zu blinzeln. Benommen sah er sich um und beachtete seine Kameraden zunächst nicht. Sie waren in seiner Höhle, in der er die letzten Wochen verbracht hatte. Es brannte ein Feuer, an dem Panbukin und Toma saßen, die den immer noch bewusstlosen Totapo versuchten zu versorgen.
 

„Hier Bardock. Wir haben eine Suppe gekocht, die wird dich wieder stärken…“ Seripa hielt Bardock lächelnd eine hölzerne Schüssel hin, doch er rappelte sich auf und schlug ihr die Suppe aus der Hand. Alle sahen ihn entgeistert an.

„Was habt ihr hier zu suchen?“, fragte er grimmig und funkelte sie alle an.

„Warum habt ihr mich nicht einfach liegen gelassen oder mir wenigstens den Gnadenstoß gegeben! Dieses Monster hat mir meine Ehre geraubt!! Wie soll ich so noch weiterleben?!“

„Aber Chef…“, brachte Panbukin nur heraus. Toma indes nahm gelassen einen Schluck aus seiner Schüssel und starrte in die lodernden Flammen.
 

„Dass du so rumjammern würdest, hätte ich nicht gedacht.“, stellte er trocken fest, ohne den Blick vom Feuer zu nehmen.

„Halt den Rand, Toma! Du hast doch keine Ahnung! Ich habe alles verloren!“, brüllte Bardock rechtfertigend.

„Stimmt. Ich habe keine Ahnung. Ich verstehe nicht, warum du dich so hängen lässt, nachdem du so viel erreicht hast. Meinst, dass du es nicht wieder schaffst? Was Beranky wohl sagen würde… Wenn sie wüsste, was sie sich da angelacht hat. Also, da wundert es mich nicht, dass sie dich verlassen hat.“ Seripa und Panbukin sahen entgeistert auf, denn sie beiden wussten noch nichts vom Streit der beiden.
 

„Beranky hat… was?!“, stieß Seripa ungläubig aus, doch Bardock ignorierte sie und fixierte Toma mit hasserfülltem Blick.

„Sag das noch mal, du kleiner…“ Bardock versuchte aufzustehen, doch durch den Verlust seines Affenschweifes konnte er sein Gleichgewicht nicht halten und viel zurück. Toma lachte leise und stellte die Schüssel bei Seite.

„Weißt du, Bardock…“ Er raffte sich auf und ging auf seinen Freund zu.

„Jetzt in diesem Augenblick, wirkst du so was von armselig. Béky würde dir wahrscheinlich gehörig in den Arsch treten, genau wie sie es bei Kakarott macht, wenn er sich hängen lässt.“ Bardocks Hass und Wut verflogen augenblicklich und ausforschend sah er an seinem Freund hoch.

„Erinnerst du dich an den Kleinen, wie er sich immer Mühe gegeben hat, obwohl seine Lage ausweglos erscheint… obwohl du ihm immer wieder klar gemacht hast, wie wertlos er ist?“, fuhr Toma unerbittlich fort und beobachtete wie die Gesichtszüge des ehemaligen Generals immer nachdenklicher wurden.

„Toma?“, fragte dieser plötzlich.

„Ja?“

„Halt die Klappe und helft mir endlich auf.“ Bardock grinste schief und reichte Toma die Hand, der ihn bereitwillig hochzog.

„‘Tschuldigung Seripa…“, brummte er noch und setzte sich ans Feuer um sich erneut eine Suppe zu holen.

„Was ist mit ihm?“ Bardock nickte zu Totapo runter.

„Der hat nur einen zu heftig an die Omme bekommen. Der steht schon wieder auf.“, meinte Panbukin nur und ließ sich mit verschränkten Armen auf den Rücken fallen.

„Unsere Aktion ist ja ziemlich Scheiße gelaufen, aber wer konnte ahnen, dass der Sohn von vom alten Vegeta so ein Monster ist? Ich kann es immer noch nicht glauben… Der Kleine ist der legendäre goldene Krieger.“
 

„Glaub es, mein Freund. So grausam kann nur ein SSJ sein…“, brummte Toma.

„Der legendäre goldene Krieger…“, sinnierte Bardock spöttisch grinsend und fuhr fort.

„Als Parget, die Göttin der Wandlung, ihrem Bruder Enki das Augenlicht nahm sprach sie zu eben jenem:

» Du hast mir Vragis Liebe gestohlen, das verzeihe ich dir nie! Weißt du denn nicht, dass du somit großes Unglück herauf beschwörst? Eure Kinder werden zu einem übermächtigen Volk heranwachsen, die das Werk unser aller Mutter zerstört! « Enki lachte nur und erwiderte ihr mit blutendem Blick.

» So soll es sein, unsere Kinder werden ein starkes Geschlecht, welches Herrschen wird über jedes Leben!! Und falls du es verhindern willst, so sollst du wissen, dass ich meinen goldenen Sohn schicken werde. Er wird meine Kinder führen in eine neue Zeit der Herrschaft. «

So wandte sich Parget aufgebend und mit schmerzendem Herzen von ihrem Bruder ab. Ein letztes Mal suchte sie Vragi auf, um an sie zu appellieren, jedoch ohne Erfolg. Worauf Parket sehr wütend wurde.

» Nun gut, Geliebte. Sollt ihr doch glücklich werden. Nur eines sollst du wissen, nicht das goldene Kind wird das Mächtigste eurer Nachkommen sein. Es wird einen geben, der unter eurer arroganten Brut zu leiden hat. Er wird alles verlieren, bis er zum absoluten Nullpunkt angekommen ist. Dann wird er seine wahre Macht zeigen und über euer Volk richten, je nach dem wie schwer die Sünden wiegen! Doch ich werde dafür Sorge tragen, dass er keine Güte kennt! Denn auch ich werde meinen Sohn schicken, der den ihn vergiftet! «“, endete Bardock.

„Was war das für eine Geschichte? Sie ähnelte der Minuslegende…“, fragte Seripa erstaunt. Toma runzelte die Stirn und dachte nach.

„Eine Legende in der Parget einen Sohn hat… Ein dritter legendärer Krieger?“

Bardock schaute ins Feuer und grinste spöttisch über die Unwissenheit seiner Kameraden.
 

„Seripa, es hört sich nicht nur an wie die Minuslegende. Es ist die Minuslegende in unverfälschter Form. Die Version die du kennst erzählt nur von zwei Kriegern, aber es sind drei. Scheinbar ist Vegeta der Super Saiyajin und es wird einen geben, der unter Vegeta zu leiden hat und alles verliert. Das wird der Zero Saiyajin sein, der über uns alle richten soll, aber vom Virus Saiyajin abgebracht wird. So denke ich mir das und wisst ihr, was ich für eine Vermutung habe? Haltet mich bitte nicht für verrückt, aber so wie die Dinge stehen, bin ich wohl dieser Zero Saiyajin… Ich habe alles verloren.“ Alle schwiegen und starrten Bardock an, doch dann durchbrach Toma die Stille.
 

„Weißt du, mit erscheint das gar nicht so abwegig… Seid ich dich kenne, bist du mit jeder Mission stärker geworden und du hast durch den Super Saiyajin alles verloren…“

„Aber wer ist dann der Virus Saiyajin?“, warf Panbukin ein.

„Das ist doch vorerst egal! Bardock ist der Zero Saiyajin, dass heißt er wird die Macht erlangen, den König zu besiegen!“ Seripa haute ihrem Freund eine über den Kopf und lächelte Bardock an.

„Also ist klar was als nächstes zu tun ist! Wir suchen Beranky und dann trainieren wir gemeinsam um Vegeta die Rübe abzuschlagen! Was sagt ihr? NIEDER MIT VEGETA!“ Toma und Panbukin stimmten in Seripas Gejubel mit ein, doch Bardock schüttelte nur schweigend den Kopf.

„Was ist Chef! Der Plan ist doch super!“, johlte Panbukin und stieß ihm in die Seite.

„Wir werden uns zum Training zurückziehen, aber ohne Béky.“

„WAS?!“, dröhnte es wie aus einem Munde.

„Béky wird mir so schnell nicht verzeihen, nachdem was ich ihr… was ich Kakarott antun wollte… Zudem kann ich ihr nicht in meiner momentanen Verfassung unter die Augen treten, nicht ohne meinen Affenschwanz.“

„Bist du dir sicher, Bardock? Ich meine du weißt nicht wann, oder ob er überhaupt nachwächst.“, überlegte Seripa, doch Bardock wedelte ab.

„Ich mache mir darum keine Sorge. Ich glaube daran, das Enki meine Gebete erhören wird. Ansonsten… Es gibt noch einen Weg, wie ich meinen Schwanz nachwachsen lassen kann. Aber bis es so weit wäre müsste ich eine sehr lange Zeit warten…“
 

Toma verzog die Augenbrauen und schaute seinen besten Freund fragend an, doch dieser antwortete nicht.

„Hm… Der Sturm hat sich gelegt. Ich werde etwas frische Luft schnappen gehen.“, meinte Bardock nur und erhob sich.
 

Die Luft draußen war schwer von Feuchtigkeit und Wärme. Bardock ließ seinen Blick über die bergige Landschaft schweifen und blieb am Horizont hängen.

„Béky… Bitte verzeih mir… Wir werden uns eine sehr lange Zeit nicht sehen… Aber wenn es soweit ist, werde ich ein Krieger sein, der deiner würdig ist, Liebste…“, hauchte er und ballte seine Fäuste im Angesicht seiner Schuld.

Für einem Moment und schloss die Lider, bevor er sie mit entschlossenem Blick wieder öffnete.

„Erziehe unsere beiden Söhne zu stolzen und starken Kämpfern … Lebt wohl…“
 

♥~♦~♣~♠
 

Gegenwart…
 

Beranky eilte unter schnellem Schritt zu Paragas Residenz, die in den letzten Jahren an noch mehr Kitsch zugelegt hatte. Wie sie dieses Haus hasste… Aber der Lord war nun ein Mal ihr Vorgesetzter.

„Hey ihr da!“, bellte sie, als sie zwei ihrer Krieger in einem Schankgarten sitzen sah, an dem sie vorbei kam.

„Ich glaub es hackt! Ihr habt Dienst an den Toren! Seid froh, dass ich es gerade eilig habe, sonst ich mir euch zu Brust nehmen und glaubt mir, das hört sich nicht so himmlisch an wie ich es meine!“

Die Beiden Krieger ließen sich das nicht zwei Mal sagen. Sie hatten schon oft genug erlebt, was passierte wenn es nicht nach Generalin Berankys Kopf ging. Hastig standen sie auf, schmissen einige Groschen auf den Tisch und verschwanden schleunigst.

Die Saiyajin seufzte.

Lowlevels waren wirklich das Letzte. Jedoch hielt sie sich nicht lange damit auf und wandte sich wieder ihrem eigenen Ziel zu.
 

Nach einer Weile erreichte sie Lord Paragas Residenz und schob sich mit einem würgenden Gefühl im Magen durch die penetrant parfümierten Räume, zum Arbeitszimmer.

„Ihr habt mich gerufen, Lord Paragas?“

„Ah, meine Liebe. Schön das du so schnell kommen konntest.“ Beranky zuckte leicht zusammen, als sie die schmierige Stimme ihres Chefs vernahm und das nicht ohne Grund. In den letzten Jahren, war die Distanz zwischen ihnen immer geringer geworden… mehr als es Beranky lieb war. Ihr drehte sich der Magen um, wenn sie daran dachte, wir Paragas umwarb. Am Schlimmsten war es, wenn sie in der Glut war…
 

„Es gibt eine ernste Sache zu besprechen, die mir wahrlich Sorgen bereitet… Du hast es sicherlich auch schon bemerkt?“

Beranky dachte einen Moment nach, dann verfinsterte sich ihr Blick und sie biss sich auf die Unterlippe.

„Ihr redet von dem Verbleibt unserer Aufklärungseinheit am äußeren Verteidigungsring?“

Paragas nickte und ließ seinen Blick schweigend aus dem Fenster gleiten.

„Wir haben gewusst, dass es irgendwann soweit sein wird. Fasst acht ganze Jahre haben wir hier in Sicherheit gelebt und haben unsere Kräfte gesammelt. Noch wissen wir zwar nicht, ob wir gesichtet worden sind, aber so bald zu einem Angriff kommt…“

Beranky senkte ihren Blick.

„Meint ihr, dass wir schon so weit sind?“

„Seien wir ehrlich, meine Liebe. König Vegeta weiß von uns, wir haben ihn in den letzten Jahren genug Schwierigkeiten gemacht. Erinnere dich an die Massenhinrichtung… Wir konnten zwar nur einen kleinen Teil der Gefangenen befreien, aber dafür haben wir einen großen Teil seiner Krieger einen Kopf kürzer gemacht…“ Aus dem Augenwinkel konnte Paragas sehen, wie seine Untergebene die Zähne zusammen biss.
 

Beranky schmerzten die Erinnerungen stark, denn sie war bei diesem Unterfangen ihrem ältesten Sohn begegnet, den sie nicht wieder erkannte…
 

Die Mission der Befreiung schien ein voller Erfolg zu werden. Sie hatten bereits über die Hälfte aus dem Kerker befreit und nach draußen gebracht, als sich plötzlich ein unheilvoller Schatten sich über die Schar legte. Ab da lief alles Schief. Eine Einheit von König Vegeta stürzte sich auf sie nieder wie Raubvögel und sie mussten den Rückzug antreten, bevor sie umzingelt wurden. Es gelang nur teilweise. Beranky gehörte zu denjenigen, die von der Menge abgeschnitten und eingekesselt wurde. Es entbrannte ein scheinbar auswegloser Kampf. Und dort im blutigen Getümmel begegnete sie ihrem schlimmsten Alptraum… Radditz, wie er rücksichtslos seine Artgenossen nieder schlachtete. Ob er sie erkannt hatte wusste sie nicht, doch als er ihr in die Augen blickte, lächelte er kalt und erhob seine Stimme.

„Im Namen seiner Hoheit König Vegeta!“
 

Noch heute fröstelte Beranky es, wenn sie daran dachte. Sie war eine der wenigen gewesen, die Fliehen konnten, aber viele andere hatten es nicht geschafft…

„Wie es scheint, wird der Krieg ausbrechen, auf den wir uns alle vorbereitete haben… Aber wenn die Gerüchte um Vegeta stimmen, werden wir nichts zu Lachen haben.“ Paragas hob verstimmt seine Augenbraue.

„Du meinst, dass unser guter König der legendäre Krieger sein soll? Pah! Ich weiß nicht woher dieser Unfug stammt, aber du weißt wer der goldene Krieger ist. Immerhin hält dein Sohn ihn immer wieder von seinem Training ab… Wie dem auch sei, Broly wird schon lange darauf vorbereitet, Vegetas Herrschaft ein Ende zusetzen und zu ersetzen!“ Beranky seufzte.

„Haltet mich bitte nicht für einen Zweifler, aber denkt ihr das Broly schon so weit ist?“

„Natürlich… Er hat seine erste Glut hinter sich und ist schon fast erwachsen. Es wird langsam Zeit, dass er seine erste Mission entgegen nimmt. Wo ist er eigentlich?“

„Oh er dürfte irgendwo in der Nähe von Kakarott sein.“ schmunzelte die Saiyajin wissend.
 

♥~♦~♣~♠
 

Fluchend rannte Broly durch den Wald, auf der Suche nach Kakarott. In der Stadt war er nirgendwo zu finden und Beranky konnte ihm auch nicht sagen, wo der kleine Querkopf steckte. Das er immer verschwinden musste! Seufzend dachte er an die letzte Mondhelle vor 2 Jahren. Kaum das sie die mystischen Wälder erreicht hatten, war Kakarott auch gleich Stiften gegangen. Eigentlich wollt er nur zu einem kleinen Versteckspiel provozieren, was allerdings gewaltig in die Hose ging.
 

Tales, der in seiner Oozaru Form mit seinen Freunden durch die Gegend stromerte, hatte seinen Zwillingsbruder erwischt und ihn nach unschönster Art aufgeknüpft. Als Beranky dies mitbekam, hatte es erst einmal ein gewaltiges Donnerwetter gegeben, was aber schon bald in Vergessenheit geriet. Broly selbst, hatte Kakarott ebenfalls zur Sau gemacht, weil dieser doch immer in seiner Nähe bleiben sollte. Aber, Pustekuchen.
 

Der Vorfall hatte Kakarott dazu animiert, sich immer öfter abzusetzen und allein zu trainieren. Das alles wäre ja nicht schlimm gewesen, würde Kakarott nur nicht immer so übertreiben. Broly beschloss vorerst aus der Luft weiter zu suchen. Meist fand man einem Baum, der ungewöhnlich stark bebte. Er machte sich wirklich Sorgen um seinen Freund, denn Kakarotts Ehrgeiz und Sturheit, hatte beängstige Ausmaße angenommen. Zu spüren bekam Broly das oft beim gemeinsamen Training. Bis jetzt war er jedes Mal überlegen gewesen, doch Kakarott konnte seine Niederlagen nie hinnehmen und hörte nur dann auf, wenn er sich nicht mehr bewegen konnte. Dann verschwand er wieder für Tage. Genau wie heute, dabei sollte er gerade an diesem Tag Zuhause sein. Immerhin war heute sein, Tales und Brolys sechzehnter Geburtstag.
 

Endlich, nach einer halben Stunde erfolglosem Suchens, spürte er Kakarotts Aura und nach dieser, schien der kleine Saiyajin völlig erhitzt.

Langsam ließ er sich auf einer kleinen Lichtung niedersinken und schaute sich hoffnungsvoll um, doch er erfasste er mit seinen Augen nicht das Gesuchte.

Das konnte nicht sein! Er spürte Kakarott genau! Aber wo war er bloß?
 

Seine Frage beantwortete sich schnell, als von der Seite her ein dunkler Schatten auf ihn zu schoss. Nur um Haaresbreite schaffte Broly es auszuweichen, so dass das etwas nur leicht seine Wange streifte.
 

Er spürte wie aus der kleinen Wunde ein dünnes Blutrinnsal heraus trat. In einer fließenden Bewegung wirbelte er in Kampfstellung und gab einen knurrenden Laut von sich. Ein weiteres Mal wurde er attackiert und schaffte es diesmal den Angreifer am Fußgelenk zu packen. Broly drehte sich schnell herum und schleuderte seinen Gegner mit aller Kraft von sich, dieser fing sich jedoch am nächsten Baum ab um erneut über ihn herzufallen. Brolys Augen weiteten sich, denn er erkannte Kakarott, der ihm feixend auf ihn zu kam und einen Tritt verpasste.

„Happy Birthday, Kaka!“, rief Broly, erwiderte das Grinsen und feuerte einen Ki-blast auf seinen Freund. Dieser schien es ja nicht anders zu wollen. Kakarott dachte gar nicht daran auszuweichen.

„Kakarott!!“, schrie Broly, als er merkte was sein Artgenosse vorhatte. Kakarotts Lächeln wurde breiter und er konzentrierte sich, formte seine Hände und ließ ein gleißendes Licht in ihnen aufleuchten.

„Zurück an den Absender!!!“, brüllte er und konterte mit einer Energieattacke. Broly konnte seinen Augen nicht trauen, als sein eigener Ki-blast verstärkt auf ihn zurück kam und ihn mit voller Wucht traf.
 

Zufrieden vernahm Kakarott das Husten seines Kameraden, der ihm mit verblüffter Miene entgegen starrte.

„Kaka, Wie hast du-? Seit wann-?“, stammelte er.

Sein Freund baute sich triumphierend vor ihm auf und reichte ihm gnädig die Hand.

„Schon etwas länger, ich wollte dich überraschen. Und als Nächstes mache ich Tales kalt.“

Broly schloss die Augen und lächelte seufzend. Er packte Kakarotts Hand und zog ihn mit einem kräftigen Ruck zu sich runter.

„UAAAH!“

Der Kleinere viel direkt auf Brolys Schoß.

„Hey was soll das!“

„Übernimm dich nicht, bis du deinem Bruder den Hintern versohlen kannst, musst du noch stärker werden.“ Broly ignorierte es, wie Kakarotts Kopf vor Zorn rot anlief. Er besah sich den kleineren Saiyajin…

So klein war er gar nicht mehr, eher das Gegenteil!
 

Das viele harte Training hatte Kakarotts Statur zu einer kraftvollen Erscheinung heranwachsen lassen. Breite Schultern und eine beeindruckende Bauchmuskulatur schmückten den unbekleideten Oberkörper und Broly musste zugeben, dass ihm dieser Anblick gefiel.
 

Kakarott bemerkte, dass sein Freund mit den Gedanken nicht mehr ganz anwesend war.

„Mal abbeißen?“, fragte er ungeniert und als Broly der Worte bewusst wurde, fuhr er hektisch hoch.

„W-WAS?!“, stieß er unter Schamesröte hervor.

„Wenn du mich so anschaust, dann möchte man fasst meinen, dass du mich auffressen willst.“, gluckste Kakarott verzog aber so seine Miene zu einem ersten Ausdruck.

„Und nun, Arsch hoch! Ich habe seit Tagen nichts mehr zwischen den Leisten gehabt.“

„Hey Kaka! Nun warte! Nicht schon wieder… KAK-“ Broly versagte mitten im Satz die Sprache, als sein Kamerad sich einfach vom Boden abstieß und in die Luft erhob.

Was in drei Teufels Namen, war bei Kakarotts Training passiert? Stöhnend rappelte Broly sich auf. Jetzt würde es noch schwieriger sein, dem Giftzwerg hinter her zu kommen… Er wollte Kakarott folgen… doch er bemerkte einen seltsamen Geruch in der Luft, der ihn fesselte…

Einen leicht süßlichen Duft…
 


 

-tbc-
 

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So ich hoffe es hat euch gefallen ^^ Ihr könnt euch denken was euch das nächste Kapitel erwartet oder? XD Ach ja für alle die jetzt noch den Gräuel bekommen: NEIN NICHT KAKA UND BROLY!!!! Ihr braucht euch keine Sorge machen, Geta und Kaka kommen 100% zusammen ;)
 

liebe Grüße

Succu

Gefühlschaos und ein zwielichtiges Angebot

Tralala, die Succu ist wieder daaa ^-^
 

Ja ihr musstet wieder warten, doch denke ich hat sichs gelohnt. Aus irgendeinem Grund bin ich endlich mal mit einen Kapitel zufrieden und zwar mit dem, welches ihr gleich lesen werdet. Irgendwie haben mir die ersten Kappis nicht so gefallen XD Na ich laber mal nicht so lange, weil ich auch langsam ins Bett will XD 23:04 nun denn viel Spaß ^^
 

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Kapitel 5: Gefühlschaos und ein zwielichtiges Angebot
 

Übermütig flog Kakarott voraus. Auch wenn Broly noch um längen besser war als er, so hatte er es geschafft seinen Freund nieder zu ringen. Er hatte sogar seine Attacke gekontert. Es war nur ein kleiner Erfolg, aber der Stolz wuchs in seiner Brust immer weiter an.
 

Endlich! Endlich hatte Kakarott es geschafft sein Ki aufzubauen und zu konzentrieren. Niedrige Kampfkraft hin oder her. Er würde noch stärker werden, dafür würde er alles geben. Mit einem warmen Gefühl in der Brust dachte Kakarott an sein Training zurück.

Beranky hatte durch ihre Tätigkeit als Führerin der Truppen nur noch wenig Zeit zum Trainieren, so musste er sich selbst Abhilfe schaffen. Mit Tales konnte er seine Übungen nicht machen und mit Broly wollte er sie nicht machen…

Zu Tief saß das Gefühl der Schande, wenn gleich Kakarott auch wusste wer und was Broly war. Er ertrug es einfach nicht gegen ihn zu verlieren und danach von selben mitleidig umsorgt zu werden. Broly würde nie besiegt werden, aber er hatte ihn zum Schwanken gebracht!
 

Blut und Schweiß war über seine Fäuste geflossen, die er immer wieder an Felsen und Steinen traktiert hatte. Seine Beine waren Wund und übersäet mit blauen Flecken und Blutergüssen, doch hatte er sich keine Pause gegönnt. Nur wenn sein Körper an die Grenzen stießen und seine Dienste versagten, gab er sich der umnachtenden Schwärze der Erschöpfung hin.

Alles nur, um ein wahrer Saiyajin zu sein und eines Tages gegen seinen Vater kämpfen zu können. Kakarott presste schmerzend die Lippen zusammen. Er hatte sich abgewöhnt Bardock, Vater zu nennen… da er es nicht würdig war sein Sohn zu sein.

Dies war sein Ziel…

Ein würdiger Spross des mächtigen Krieger Bardocks zu sein und die Schande wieder gut machen, die er seiner Mutter gebracht hatte. Hier zwischen all den Verbannten zu leben, stand weit unter Berankys Ehre, so fand er.

Vielleicht war es Enkis Wille gewesen, das er seinen Schwanz verloren hatte. Ein Zeichen dafür, dass Kakarott es sich erkämpfen musste ein Saiyajin zu sein! Und dann, wenn es so weit war, würde er seinen Schwanz wieder bekommen.
 

„Kaka!“, hörte er plötzlich einen reichlich verstimmten Broly hinter sich.

„Willst du so bei deiner Mutter antanzen?! Du starrst vor Dreck und stinkst wie ein Misthaufen!“ Kakarott verlangsamte sein Tempo und sah verdutzt an sich runter.

Er war wirklich nicht das, was man als sauber bezeichnen konnte, aber er fand Broly übertrieb.

„Klopfe ich mir halt nachher die Klamotten ab! Ich möchte aber vorher noch was futtern!“, murmelte er nur und wollte seinen Weg fortsetzen. Broly indes sah ihm baff hinter her und so langsam platzte dem Krieger der Kragen.

Diese Gleichgültigkeit Seiten Kakarotts ging ihm mittlerweile gewaltig gegen den Strich. Knurrend packte er seinen Freund von hinten, so dass Kakarott sich nicht mehr Rühren konnte.

„HEY, WAS-?!“, konnte er nur von sich geben, als Broly plötzlich zum Sturzflug ansetzte und beide mit wachsender Geschwindigkeit in die Tiefe stürzten. Kaum das Kakarott sich versah wurde er auch schon wieder losgelassen und platschte lautstark in einen kleinen See. Broly hatte sich grinsend auf einem Baumstumpf am Ufer nieder gelassen und beobachtete den Kleineren feixend mit verschränkten Armen.
 

Kakarott war durch die Wucht tief untergetaucht und brach blubbernd und keifend durch die aufgewühlte Oberfläche.

„Sag mal, geht’s noch!?“

Broly gluckste nur, denn zu hören wie jemand sich beschwerte und gleichzeitig Wasser spuckte, empfand er als urkomisch.

„Spar dir deinen Atem, Kaka. Ich weiß nämlich nicht, wie ich Béky erklären soll, dass ihr Sohn durchs Nörgeln ertrunken ist. Außerdem sind deine Klamotten vollkommen durchgeweicht. Zieh sie aus und wasch dich während sie trocknen.“
 

Kakarott biss knurrend die Zähne zusammen, folgte aber dem Vorschlag und feuerte Broly seine nassen Sachen entgegen. Soll er ihn doch mal kreuzweise. Mit verzogener Miene wartete Kakarott tiefer in den See und bückte sich um nach den zweigartigen Blättern einer Wasserpflanze zu greifen, die er zur Reinigung benutzte. Broly indes grinste weiter in sich hinein. Kakarott mochte es gar nicht, wenn man nicht nach seiner Pfeife tanzte, wobei es doch eigentlich umgekehrt laufen sollte. Ursprünglich sollte der Kleinere sein Spielkamerad und Diener sein, doch Kakarott hatte nie daran gedacht sich in diese Rolle drücken zu lassen. Schmunzelnd erinnerte Broly sich daran was für eine Szene sein Freund damals gemacht hatte, als er von seiner neuen Berufung erfuhr.

Seit er Kakarott kannte, hatte er auch nie eine Geste der Unterwerfung gesehen, weder bei ihm, noch bei seinem Vater und insgeheim bewunderte er den kleineren Saiyajin dafür.

Diese Unbeugsamkeit…

Besäße Kakarott noch die angemessene Kraft, wäre er ohne Zweifel einer der größten Krieger Vegeta-seis.
 

Abwesend beobachtete Broly Kakarott, wie dieser sich lieblos seine Haut schrubbte. Unter der verschmutzten sandigen Schicht kam eine helle Sienafarbene Fläche zum Vorschein. Und die vom Staub dumpf wirkenden Haare erhielten ihren satten schwarzen Glanz zurück. Broly war so tief versunken, dass er sich seiner intensiven Musterung gar nicht bewusst wurde.

Sein Blick fuhr fasziniert den Körper des Kleineren hinab und ihm wurde wie so oft in den letzten Tagen bewusst, welch eine radikale Wandlung sein Freund durchgestanden hatte. Noch vor wenigen Jahren wirkte Kakarott wie ein zierlicher Hänfling, besonders wenn dieser neben seinen Zwillingsbruder stand. Tales hatte in kürzester Zeit an Muskelmasse zugelegt und stieg schnell in den Reigen der Truppen auf. Während Kakarott anscheinend für nichts weiter gut war, als der Diener des zukünftigen legendären Kriegers zu sein.
 

Doch jetzt, jetzt stand kein Hänfling mehr dort im Wasser. Sondern ein Mann mit dem Körper eines Vollblutkriegers. Alle Muskeln, die unter der straffen Haut sichtbar waren, griffen perfekt ineinander so dass Kakarotts Körper eine robuste aber dennoch filigrane Gestalt war. Nur die Anhäufung von Blutergüssen störte etwas das Gesamtbild. Broly fragte sich immer wieder, was für marode Trainingsmethoden Kakarott sich auferlegt hatte, das er jedes Mal so aussah, denn die Biologie der Saiyajins sah nicht vor, dass sie schnell zu Hämatomen neigten. Broly ließ seinen Blick noch tiefer an der Rückseite seines Freundes hinab gleiten. Jedoch hielt er abrupt inne, als er an den Überresten von Kakarotts Affenschweif hängen blieb.
 

Der Kleinere hatte sich damals mit Händen und Füßen gewehrt sich an der Stelle versorgen zu lassen. Zu groß war die Schande gewesen… und so war das Ganze zu einem vernarbten und knotigen Rest verwachsen. Broly stutzte als der Stummel anfing zu wedeln. Schnell wurde ihm bewusst, dass das Wedeln eigentlich ein wütendes Ausschlagen war. Kakarott hatte ihn bemerkt.

„Ein unterhaltsamer Anblick, nicht wahr?“, fauchte der Saiyajin gehässig. Wenn Kakarott eines nicht leiden konnte war es, wenn Broly ihn aufgrund seines Schwanzes so mitleidig ansah.

„Kakarott, es ist nicht so wie du denkst…“, gab sein Freund ruhig zurück, doch Kakarott schnaubte nur und stieg stampfend aus dem Wasser. Für seinen Geschmack war er jetzt sauber genug.

Er versuchte so schnell wie möglich in seine Klamotten zu kommen, damit er diesen mitleidigen Augen nicht mehr ausgeliefert sein musste.
 

Dabei lag Brolys Aufmerksamkeit bei was ganz anderem. Überrascht starrte er weiter auf seinen Freund, denn da war wieder der leichte süßliche Duft, der nach seinen Sinnen griff. Stutzend schüttelte er den Kopf. Also hatte er es sich nicht eingebildet.

„Kaka… Wie fühlst du dich?“, fragte er abwesend.

„Hungrig.“, kam es nur achselzuckend.

„Können wir jetzt bitte von hier weg? Mein Magen verdaut sich schon selbst!“
 

Seufzend sah Broly seinen Freund nach, wie er sich in die Lüfte erhob. Sollte er Kakarott sagen, das er bald wohlmöglich nicht mehr ganz bei Sinnen sein würde?

Obwohl, Kakarotts Laune war nicht gerade günstig. Mit einer Handbewegung tat er das Thema ab. Er konnte es ihm auch noch später sagen, denn der Geruch war noch nicht so stark, dass es gefährlich werden könnte. Außerdem war er immer in Kakarotts nähe und konnte ihn vor Schlimmeren bewahren… Er folgte Kakarott der schon einen großen Vorsprung hatte.
 

♥~♦~♣~♠
 

Beranky hörte den knurrenden Magen Kakarotts schon von weiten, als dieser ungestüm die Tür aufstieß.

„Seht her der verlorene Sohn kehrte Heim!“, rief sie neckisch, während sie einen großen Braten auf den Tisch stellte. Kakarott schmunzelte. Für ihn war es immer wieder ein ungewohnter Anblick seine Mutter am Herd stehen zu sehen und das noch in voller Rüstung. Sie schien noch nicht lange zu Hause zu sein. Gierig fiel sein Blick auf das große Stück Fleisch.

„Denke nicht einmal daran Kakarott! Erst wenn Tales auch da ist. Er ist noch bei der Kontrolle vom äußeren Verteidigungsring, aber er müsste gleich Schichtwechsel haben.“

„Ich kann ihm ja die Knochen zum Abnagen lassen. So haben wir alle was davon und ich muss ihm nicht über den Weg laufen.“

Beranky wandte sich seufzend ihrem Sohn zu und stemmte sich die Fäuste in die Hüften.

„Wie oft denn noch Kakarott? Vertragt euch endlich! Ihr seid eine Familie! Anstatt ständig über euch herzufallen, solltet ihr lieber gemeinsam trainieren. Gemeinschaftliches Training ist viel effektiver als das was du die ganze Zeit machst!“

Kakarott presste verärgert die Lippen aufeinander und setzte sich an den Tisch. Doch sein Ärger verflog schnell wieder und er lächelte finster in sich hinein. Beranky wusste ja nicht wie falsch sie lag. Hatte ihm sein einsames Training nicht viel mehr eingebracht? Oder hatte Tales ihm gezeigt wie man fliegt? Hatte sein Zwilling ihm gezeigt wie man sein Ki zu einer Attacke formen konnte? Nein.

Tales hatte ihm nur eines gelehrt, nämlich das ihre ganze beschissene Situation allein seine Schuld war.

Broly trat etwas mürrisch in die Küche.

„Auch endlich da?“, gluckste Kakarott, worauf der Größere ihm genervt die Zunge entgegen streckte.

„Hallo Béky. Hmmmm hier duftet es aber gut.“ Broly wollte grinsend in eine Schale mit Gemüse greifen, doch Beranky schlug ihm mit der stumpfen Seite des Küchenmessers auf die Finger.
 

„Jungs! Habe ich hier irgendwo ein Schild aufgehängt, wo »Selbstbedienung« drauf steht?! Und auch der Legendäre hat zu warten, bis ich Bescheid gebe! Setzen!“ Automatisch straffte Broly seinen Rücken und ließ sich stumpf auf einen Stuhl fallen.
 

Es dauerte nicht lange und auch Tales trudelte ein.

„Was für ein Tag! Mom, du kannst dir nicht vorstellen, was die diesmal für Deppen zu Kontrolle geschickt haben und- oh!“, fügte er hinzu als er Kakarott entdeckte.

„Ihr seid auch schon da?“, sprach er neutral, doch kaum dass er seinen Stuhl zu Recht gerückt hatte, raunte er Kakarott verächtlich zu:

„Hast dich ja diesmal ziemlich lange verkrochen, Servant.“ Kakarott bleckte die Zähne und Broly sah aus dem Augenwinkel wie sein Freund unterm Tisch die Fäuste ballte. Kleine Blitze zuckten um sie, worauf Broly besänftigend seine Hand auf die von Kakarott legte. Ruhig schüttelte er den Kopf.

„Ihr seid keine kleinen Kinder mehr, die eine Schlägerei am Esstisch anfangen. Benehmt euch wie Krieger und tragt das nachher aus.“

Beide Zwillinge starrten sich Hasserfüllt an, doch dann nickten sie einstimmig. Kakarott rieb sich feixend die Fingerknöchel, was Broly nicht entging. Nachdenklich zog er die Brauen zusammen. Seit wann war Kakarott so kampflustig? Lag es an seinem Fortschritten im Training? So wie Kakarott schaute, beantwortete sich die Frage von selbst. Broly ahnte gar nicht wie recht er hatte.
 

In Kakarott war eine Euphorie ausgebrochen, die er kaum mehr zu bändigen wusste. Am liebsten hätte er Tales hier und jetzt vor Ort zerlegt! Broly sagte zwar er hätte keine Chance gegen seinen Zwilling, aber das wollte er nicht hören. Nur schwerlich konnte Kakarott sich auf sein Essen konzentrieren und seine Augen schielten immer wieder zu seinem Bruder.

Beranky durchschaute diese verräterische Stille sofort. Denn dieser Umstand der Ruhe war eigentlich physikalisch unmöglich, wenn Kakarott und Tales zusammen in einem Raum waren. Allein durch das mustern ihrer Söhne konnte sie ahnen was lief. Kakarott war hibbelig und konnte kaum stillsitzen, während Tales überheblich vor sich hin lächelte. Beranky seufzte. Sie hatte es mit allen drei Söhnen wirklich nicht leicht. Während sich die Jüngsten gegenseitig ans Leder gingen, wollte der Älteste ihr ans Leder.

Radditz…

Wenn sie doch nur einmal zu ihm durchdringen könnte… Wusste er, dass sich seine eigene Mutter unter den Abtrünnigen befand? Dachte er manchmal an sie? Oder war er ganz und gar Vegeta hörig? Wenn das alles nur endlich ein Ende haben könnte…
 

Kakarott war von den Vieren als erster Fertig und erhob sich mit gespannten Muskeln von seinem Stuhl. Er hielt es einfach nicht mehr aus! Er musste sich bewegen. Broly, der als Zweiter seinen Teller geleert hatte sah Kakarott nach, blieb aber noch sitzen. Tales währenddessen erhob sich lächelnd.

„Danke Mom, das Essen war wieder mal einmalig.“ Dann verließ auch er die Küche.
 

„Broly. Du wirst diesmal nicht einschreiten, oder?“, fragte sie einfach, während sie die Teller zusammentrug. Der Angesprochene, der sich auch gerade erheben wollte sah überrascht auf.

„W-Wie bitte?“

„Du brauchst es mir nicht zu verschweigen. Ich erkenne es, wenn zwei Halbstarke sich die Hörner abstoßen wollen.“ Der Legendäre schnaubte nur und verschränkte die Arme.

„Langsam häuft sich das aber! Jedes mal wenn Kaka heimkehrt, will er Tales her raus fordern und ich kann jedes Mal dazwischen gehen!“ Beranky lächelte leicht, räumte das Geschirr in die Spülmaschine und schaltete sie ein.

„Du müsstest es doch auch spüren, oder Broly? Ihr seit alle gleich alt.“ Der Legendäre legte fragend den Kopf schief. Beranky setzte sich wieder und schlug die Beine übereinander.

„Seit eurem fünfzehnten Geburtstag, befindet ihr euch in der Phase der Erstglut. Es könnte jeden Tag so weit sein. Bei euch Männchen entwickelt sich der Kampftrieb und die Instinkte, die noch aus den Zeiten unserer Ahnen stammen treten stärker hervor. Schau nicht so Ratlos, Broly. Ich spreche von Territorienkämpfen.“
 

Der große Saiyajin sah mit großen Augen auf Beranky herab.

„Aber ich verspüre nicht das Bedürfnis zu Kämpfen, geschweige davon meine Macht zu beweisen.“ Die Kriegerin kicherte belustigt auf und sie rutschte näher an Broly heran.

„Bei dir ist so vieles anders. Du bist der legendäre goldene Krieger, du brauchst deine Macht nicht beweisen, weil tief in deinem Innern weißt du, dass dieser Planet in Wirklichkeit dein ist.“ Ein Seufzen entwich dem Größeren und er ließ seinen Kopf auf die Tischplatte wandern.

„Der Legendäre…. Woher wollen das alle wissen? Ich bin vielleicht nur ein stink normaler Saiyajin, der etwas stärker ist als alle anderen! Ich meine, ich habe noch nicht mal diese besagte Kampfeslust.“

„Oh doch, mein Kleiner. Und wie du sie hast. Schon von Geburt an.“ Beranky ließ ihre Finger über eine von Brolys goldenen Armschienen wandern.
 

„In dir wohnt der legendäre Krieger, mit all seiner zerstörerischen Lust. Ein Wesen, das nur durch den Siegelschmuck gebändigt werden kann, bis Du es zu beherrschen weißt und dann…“ Plötzlich ertönte von draußen her, ein ohrenbetäubendes Getöse. Broly wollte aufspringen und raus rennen. Er ahnte wer die Übeltäter waren, jedoch kam er nicht weit, weil Beranky ihn festhielt.

„Bitte tue mir einen Gefallen Broly und greife nicht ein, wenn Kakarott zu Boden geht…“ Broly sah die Mutter seines Freundes entsetzt an.

„Ich spüre es genau wenn er Fortschritte macht und die hat er in der Tat. Genau wie ich es geplant habe. Kakarott wird langsam zu einem Krieger. Er ist doch ein vollblütiger Saiyajin mit all seinem Feuer! Sein Stolz wächst von Tag zu Tag… und genau das ist der Grund meiner Bitte, Broly. Kakarott ist noch jung und übermütig. Er muss lernen zu Fallen, um sich wieder aufrichten zu können. Nur so wird er eines Tages auf Tales Kampfniveau kommen…“ Die beiden Saiyajin starrten sich lange an, aber dann nickte Broly. Er verstand was Beranky meinte.
 

♥~♦~♣~♠
 

Kakarott streckte und dehnte sich. Tief in ihm brodelte das Begehren zum Kampf gegen Tales, eigentlich war das ganze nun wirklich nicht geplant gewesen, doch irgendwie hatte er es gewusst, dass seine Stunde langsam kommen würde. Der Stumpf seines Schwanzes sträubte sich vor Vorfreude und das Blut pulsierte durch seinen Körper. Diesmal musste er einfach gegen seinen Zwilling ankommen!

Endlich erschien auch dieser auf der Bildfläche. Lange sahen sie sich an und eine elektrisierende Spannung baute sich zwischen ihnen auf.
 

„Ich habe mich schon ernsthaft gefragt, ob du kleiner Krüppel dich überhaupt noch nach Hause traust!“, rief Tales quer über den Platz und einige Leute schauten auf. Sie wussten was hier vor sich ging, denn es kam relativ oft vor. Aber es lohnte sich immer wieder den Geschwistern zu zusehen.

„Das mit dem Krüppel habe ich doch nur allein dir zu verdanken! Und heute werde ich es dir Heimzahlen, sehe es als Geburtstagsgeschenk, Bruderherz.“ Tales lachte spöttisch auf und er glitt langsam in seine Kampfposition.

„Na dann, bringen wir es hinter uns, Welpe!“, raunte er heiser und stürzte sich auf seinen Zwilling.
 

Ein jeher Blitz fuhr durch Kakarotts Körper und alle seine Muskeln spannten sich an. In ihm loderte ein heißes Feuer auf und fuhr in jedes Glied.

Tales griff Kakarott frontal an, dabei versuchte er ihn in die Enge zu treiben. Kakarott war viel zu verbissen und würde nur nach Vorn stürmen. So kannte er seinen Bruder. Tales schien recht zu behalten. Kakarotts Deckung war wie erwartet schlecht, und er kassierte Schlag um Schlag. Der Ältere der Zwillinge versuchte durch den Fausthagel durchzubrechen und platzierte einige starke Treffer. Tales wurde rücklings zu Boden geschleudert und staunte nicht schlecht. Knurrend wischte er sich über die Lippen. Sein Bruder hatte tatsächlich an stärke zugelegt. Ein Grinsen stahl sich in seine Mimik und sein Herz pochte laut. Kakarott kam brüllend auf seinen Zwilling zu gesprintet, der noch am Boden saß und just aufsprang. Kakarott verlagerte sich auf seine Fersen und kam ins Schliddern und Tales lachte, was ihn jedoch schnell wieder verging. Der vermeidlich erfolglose Bremsversuch entpuppte sich als Attacke mit vollem Körpereinsatz. Mit mächtigem Schwung hob Kakarott sein Knie und rammte es Tales in die Flanke, worauf dieser laut auf keuchte.

„Du Hund, hast dich ja gemacht… aber das wird dir nichts nützen!“
 

Tales stieß sich vom Boden ab, sein Bruder tat es ihm gleich und beide Trafen mit lautem Knall in der Mitte auf einander. Nur einmal passte Kakarott nicht auf und wurde von Tales an seiner Weste gepackt.

„Grüß die Vögel von mir, Kakadu!“, rief er grinsend und schleuderte seinen Bruder mit aller Kraft in den Himmel. Fast noch in derselben Bewegung schickte er einige Ki-blast hinter her. Damit durfte der Kampf erledigt sein, dachte er sich und klopfte sich die Kleidung ab. Kakarott konnte nicht fliegen und war zu stur zum ausweichen. Ja er hatte mal wieder gewonnen.
 

Kakarott segelte immer Höher und grinste in sich hinein. Tales hatte seine Position aufgegeben, wie er es immer tat, wenn er glaubte gewonnen zu haben.

„HEY BRUDERHERZ!“, schallte Kakarotts Stimme spöttisch herab, dabei ließ er zwei Energiebälle in seinen Händen wachsen. Tales wirbelte ungläubig herum und starrte entgeistert zu seinem Zwilling hinauf. Kakarott nahm feixend die gegnerischen Ki-blast mit einer geschickten Drehung in seine eigenen auf und schleuderte sie zurück. Dies alles geschah in einer einzigen Bewegung und Tales konnte nur um Haaresbreite ausweichen. Explodierend schlugen die Ki-blast einen kleinen Krater in den Steinboden des Platzes.
 

Tales schaute perplex zu Boden. Dies hätte er sein können! Bei den Gedanken fing er leicht an zu zittern. Er senkte seinen Kopf und gab ein schluckendes Geräusch von sich. Kakarott kam selbstgefällig grinsend herabgeschwebt und beobachtete seinen Bruder mit tiefster Genugtuung.

„Hast du Angst, Kleiner?“, spottete er. Allein diese Worte verstärkten Tales‘ Zittern und er ballte die Fäuste. Immer wieder stieß er kurze Geräusche aus. Nach kurzer Zeit stellte Kakarott überrascht fest das Tales… lachte?
 

Der Zwilling riss plötzlich den Kopf nach Oben und lachte laut auf. Sein Herz pochte immer kräftiger und stieß Adrenalinwellen durch seinen Körper. Schiere Euphorie machte sich in ihm breit, sie war es die ihm zum Zittern brachte. Noch nie hat ihn ein Kampf derart Spaß gemacht! Ohne Vorzeichen stürzte Tales sich in die Luft und schlug mit voller Kraft zu und starte dabei grinsend in das Gesicht seines Bruders. Kakarott spürte auch das was in Tales vor sich ging, denn auch er wurde von der glühenden Inbrunst ergriffen.
 

Broly bekam den Mund nicht mehr zu, als er die Beiden kämpfen sah.

„Was zum Teufel ist mit den Tales und Kaka los!? Die Lachen wie die irren!“ Beranky und Broly waren gleich nach ihrem Gespräch nach draußen gegangen um den Kampf zu verfolgen.

„Das ist Leidenschaft. Pure Leidenschaft zum Kampf! Tales hat Kakarott als Gegner anerkannt und gibt darum alles. Der Saiyajintraum, Broly.“ Der Legendäre verzog nur nichts verstehend das Gesicht. Beranky schnalzte ungeduldig mit der Zunge.

„Jeder von uns Saiyajins träumt davon einen absolut ebenbürtigen Gegner zu haben. Entfacht zwischen ihnen eine Schlacht, geht es allein darum zu Kämpfen, um nichts anderes. Man muss es erleben um es zu verstehen…“
 

Tales und Kakarott flogen immer höher, ohne von einander zu lassen. Fäuste und Beine prallten Lautstark aufeinander. Dem jüngeren Zwilling trat langsam der Schweiß auf die Stirn. Kakarott war schon immer ziemlich flink gewesen. Aber jetzt wusste dieser es auch in pure Agilität umzuwandeln, etwas auf das Tales nicht sehr viel Wert gelegt hatte. Er versuchte erfolglos ein bisschen Raum zwischen sich und seinem Bruder zu bringen. Kakarott klebte an ihm wie eine Fliege am Hintern eines Pferdes.

Auch Kakarott merkte wie ihm langsam die Puste ausging. Er musste sich schleunigst was einfallen lassen. Sie waren beide reichlich lädiert und würden es nicht mehr lange machen. Da kam ihn auch schon eine Idee! Schnell beugte er sich unter Tales Schlag hinweg und faltete seine Hände wie zum Gebet. Im nächsten Moment riss er sie brüllend mit dem gesamten Oberkörper hoch. Tales konnte nicht schnell genug reagieren und kassierte einen würzigen Schlag direkt in seinen Unterkiefer, der ihn die Zähne knirschend zusammen schlagen ließ. Aufheulend und krümmend fuhr sich Tales an den Mund. Diesmal war es Kakarott, der seinen Bruder packte und mehrmals um sich schleuderte, bis er ihn mit gehörigem Schwung wieder los ließ.
 

Beranky indes riss weit die Augen auf, als sie die Bewegungen ihres einstigen Sorgenkindes verfolgte. Das konnte doch nicht wahr sein!

„Was ist, Béky?“, fragte Broly besorgt, als er ihr bleiches Gesicht sah.

„Dieser Angriff! Das ist eine von Bardock entwickelte Technik!“
 

Kakarott folgte Tales und überholte ihn, im selben Moment schoss er einen Ki-blast auf seinen Bruder und verschwand plötzlich um auf der Gegenüberliegenden Seite wieder aufzutauchen, wo sich genau dasselbe abspielte. So hagelten Ki-blast erbarmungslos von allen Seiten auf Tales herab. Immer noch durch den Schmerz benommen konnte er nicht ausmachen, von welcher Seite sein Zwilling als nächstes angreifen würde.

Als Kakarott sich sicher war, das Tales schwächelte, hielt er einen ganz kurzen Moment inne um eine größere Menge an Ki zu sammeln. Nach wenigen Minuten feuerte er all seine verbliebene Energie auf Tales ab und gab ihn somit den Rest.
 

Dieser gab nur einen kurzen Laut von sich und schloss erschöpft die Augen. Er konnte einfach nicht mehr... Kakarott keuchte leicht und wartete auf einen nächsten Angriff von Tales, aber es kam nichts mehr. Die Bewegungen im Körper seines Bruders erstarben und er drohte in die Tiefe zu fallen. Schnell faste Kakarott, Tales‘ Handgelenk um dies zu verhindern. Erstaunt schaute er an seinem Bruder herab. Er konnte es nicht glauben, nach so langer Zeit hatte er Tales besiegt! Stutzend und immer wider die Augen zusammenkneifend, ließ er sich auf den Boden absinken.
 

Beranky und Broly mussten sich durch eine gewaltige Ansammlung von Saiyajins kämpfen, die mittlerweile entstanden war. Beranky beugte sich zu Tales runter- der von Kakarott dort abgelegt wurde - und strich ihm sanft über die Wangen. Der noch stehende Zwilling ließ sich neben ihn auf den Hintern fallen und grinste:

„Und du sagst, ich komm nicht gegen ihn an!“

Broly verschränkte die Arme und lächelte. Er hätte tatsächlich nicht damit gerechnet, dass sein Freund so einen Kampf abliefern würde.

„Jeder irrt sich mal. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt...“ Beranky strich sanft über Tales Wangen und lächelte verschmitzt.

„Kaka diese Technik die du zuletzt angewendet hast... Woher hast du sie?“

Ihr Sohn seufzte leicht.

„Ich habe sie mir von Bardock abgeschaut, als er nur interne Missionen vom alten König bekam.“

Beranky zuckte leicht zusammen, lächelte aber dennoch. Es schmerzte sie, das Kakarott seinen Vater nur noch beim Namen nannte.

„Du bist ihn also hinter her geschlichen?“
 

Von Tales kam plötzlich ein schwaches Husten und er öffnete etwas seine Augen. Zunächst nahm er die Gesichter seiner Familie noch verschwommen war, doch mit seinen wiederkehrenden Sinnen schärfte sich sein Blick. Bitter lächelnd setzte er sich auf. Er konnte es immer noch nicht glauben. Er wurde von Kakarott besiegt.

„Geschlagen von einem Servant…“, murmelte er und begegnete den Blick seines Bruders.

„Nein… Kein Servant. Von einem Unterklassekrieger, aber das ist genauso schlimm. Du bist mir ebenbürtig, aber nicht mehr lange.“

Triumphierend rieb sich Kakarott unter der Nase und setzte ein schiefes Grinsen auf.

„Ja, nächstes Mal, ramme ich dich gleich ungespitzt in den Boden “ Tales sah seinem Bruder tief in die Augen. In ihm tobten wahnsinnig viele Gefühle und einige verwirrten ihn.

Er freute sich, dass Kakarott stärker geworden war, mehr noch er war stolz. Es war für ihn unmöglich seinen Bruder weiterhin als Servant zu sehen, auch wenn es ihn derartig widerstrebte. Noch immer war da dieser Hass… Und Kakarott hatte diesen mit seinem Sieg noch etwas weiter geschürt. Tales empfand es als tiefe Demütigung und er wünschte sich gleichzeitig seinen Zwilling an dem Platz zu sehen wo er hingehörte- auf dem niedrigsten Rang. Genau deswegen konnte Tales sich nicht erklären, warum er so stolz auf Kakarott war.

Stöhnend richtete er sich auf. Einzig in dieser Bewegung spürte er alle seine Muskeln aufschmerzen. Kakarott hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.
 

„Ich geh mich hinhauen und wehe einer kommt auf die Idee mich zu stören.“, knurrte er und machte sich unter den verwunderten Blicken seiner Familie davon. Tales biss die Zähne zusammen. Seine Wut wollte er sich auf keinem Fall anmerken lassen. Sicher war, dass er ab den heutigen Tag an seiner Schnelligkeit Pfeilen würde.

Beranky sah ihrem Sohn nachdenklich hinterher und wusste welche Gefühle er zu verbergen versuchte. Dieser Kampf unter ihren Kindern war nicht beendet, sondern schritt in die nächste Runde. Sie war sich sicher, wenn Kakarott und Tales das nächste Mal aufeinander treffen würden, würde einer von ihnen nicht so schnell wieder aufstehen. Den Kampf, in dem zwei Konkurrenten geboren wurden überlebten immer Beide... Doch so harmlos es auch verlaufen mochte, würde die Zeit ihre Opfer fordern.

Sie seufzte. Warum konnte sie das alles nicht verhindern? Warum musste die Phase der Erstglut bei den Männchen immer nur derartige Rivalitäten auslösen?
 

„Kakarott ist alles ok? Du siehst total fertig aus.“, fragte Broly grinsend, worauf der kleinere energisch die Fäuste in die Hüften rammte.

„Für wen hältst du mich? Ich habe nur ein wenig Hunger bekommen… Ich geh in den Wald jagen…“ Beranky starrte ihren Sohn mit großen Augen an.

„Wieso jagen? Geh doch einfach an den Kühlschrank.“ Kakarott verdrehte nur die Augen, erhob sich und trottete davon. Seine Mutter wollte noch etwas sagen, doch plötzlich stutzte sie. Ein leichter schwacher Duft ergriff ihren Geruchsinn, welcher ihr ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte. Wissend sah sie Kakarott nach.

Bardock verschränkte mit hochgezogenen Augenbrauen die Arme.

„Aus dem soll man mal schlau werden. Hoffentlich ist er heute Abend wieder da, wenn wir unseren Geburtstag feiern wollen…“

Beranky antwortete nicht, sondern grinste nur weiter in sich hinein. Und plötzlich kam ihr eine Idee bei der sich eine leichte Röte über ihre Wangen legte.

„Broly… Wie wäre es, wenn du mit Kaka… heute alleine feierst?“ Der legendäre Krieger schaute sie verständnislos an.
 

„Aber wir wollten doch alle gemeinsam feiern?“ Beranky gab sich einem mädchenhaften Kichern hin.

„Du hast es doch auch gerochen, oder mein Guter?“, fragte sie anzüglich und trat sehr dicht an den größeren heran. Broly wurde mit einem Schlag klar worauf Beranky hinaus wollte und hob abwehrend die Hände.

„M-Moment! Du glaubst doch nicht das- Er ist doch noch nicht mal soweit!“ Die Kriegerin griff neckisch in die ihr entgegen gestreckten Hände und zog Broly zu sich ran.

„Aber du könntest dir deine Chance sichern, mein Guter. Wenn mein Kleiner in der Glut ist könnte das anders aussehen.“

„Béky! Er würde sich eher irgendwo festbinden, als mich zu seinem Glutpartner zu machen!“ Beranky lachte spöttisch auf.

„Denkst du das? Erinnerst du dich nicht mehr, deine erste Glut ist doch auch noch gar nicht so lange her.“ Der große Saiyajin schluckte leicht. Natürlich erinnerte er sich an seine erste Glut. Durch seine enorme Kraft und seine unersättliche Rammelwut war es schwer gewesen geeignete Partner für ihn zu finden. Es war sogar so weit gekommen, dass man ihn fest ketten musste. Als er die Glut überstanden hatte, hätte er sich vor Scham über sein Verhalten am Liebsten irgendwo vergraben.
 

„Ja, gut. Bei der Glut ist man wie ausgewechselt aber worauf willst du hinaus?“

„Hast du dich nie nach Kaka… gesehnt?“, ignorierte Beranky ihn einfach und ihr Grinsen wurde immer unerbittlicher.

„Bei Enki! Béky! Kakarott ist mein Freund! Ein guter Kumpel! Ich würde nie-“

„Ach? Du würdest nie was? Mein Schatz, damals musste man quer durch euer Haus, um in das Büro deines Vaters zu kommen. Also, kam man auch zwangsweise an deinem Zimmer vorbei…“

Broly riss entsetzt seine Augen auf und alles an Farbe wich ihm aus dem Gesicht.

„Bitte sag jetzt nicht, dass du gelauscht hast!?“

„Herzchen, man musste nicht lauschen. Es war, glaube ich die Zeit, als deine Partner pause brauchten und man dich angekettet hat. Man konnte hören wie du an deinen Fesseln gerissen hast und immer wieder einen Namen gerufen hast: Kakarott! Und das immer wieder.“ Lächelnd nahm Beranky wieder etwas Abstand um die volle Wirkung ihrer Worte genießen zu können. Das Gesicht von Broly wechselte augenblicklich von kalkweiß zu scharlachrot. Auch daran erinnerte er sich noch zu gut… und an die Fantasien die der Grund seines Schreiens waren.

„Du bist manchmal eine richtige Schlange, weißt du das?“

„Eine Mutter will eben nur das Beste für ihre Kinder. Besonders wenn man Hoffnung auf so einen Schwiegersohn hat.“
 

Broly war leicht verzweifelt. Ehrlich, manchmal kam er bei dieser Frau nicht mehr mit.

„Nur weil Kaka mich als Glutpartner nehmen könnte, müssen wir noch lange kein Bündnis eingehen! So was passiert bei der ersten Glut nie!“

„Denkst du das, mein Großer? Mein erster Glutpartner war mein Ziehbruder, von dem ich auch drei Kinder habe. Ich rede von Bardock. Er hätte sich vor seiner Reife lieber einen Kopfschuss gesetzt, als sich mit mir zu verbinden. So was passiert häufiger als du denkst. Du kannst es nicht wissen, weil du reichlich isoliert aufgewachsen bist. Nun sei es, wie es sei. Am Ende liegt die Entscheidung sowie so bei euch. “
 

Lächelnd wandte sich Beranky ab, wohl wissend, dass sie Broly zum Nachdenken gebracht hat. Von jetzt an würde alles automatisch laufen, wenn Broly sich wirklich für Kakarott interessierte.

„Béky, so durchtrieben warst du schon lange nicht mehr.“, sagte sie leise mit einem schiefen Lächeln zu sich selbst.
 

♥~♦~♣~♠
 

Broly bekam die Worte nicht mehr aus seinem Kopf. Warum brachte Beranky ihn nur in so eine Zwickmühle. Gut, sie hatte gesagt dass die Entscheidung bei ihnen läge – aber – aber –aber…. Verdammt! Er interessierte sich tatsächlich für Kakarott und er wünschte sich sogar sein Glutpartner zu werden.

Völlig in seine Gedanken gekehrt, machte er sich auf um Kakarott zu suchen. Sollte er wirklich den Abend mit ihm allein verbringen? Wollte er es überhaupt?? Bei Enki, warum konnte ihn keiner erschlagen!
 

Schon nach kurzer Flugstrecke nahm er den Geruch eines Feuers war und kurz darauf fühlte er auch Kakarotts Aura. Seufzend senkte er seine Höhe und steuerte auf die Lichtung zu auf der sein Freund saß.

„Hey Broly! Kommst gerade richtig, das Fleisch ist schon fast durch!“, begrüßte der Kleinere ihn freudig und deutete auf die Vögel, die goldbraun an einer Holzvorrichtung über dem Feuer hingen.

„Hm…“, gab Broly nur von sich und lehnte sich an einen Baum, der in der Nähe von Kakarott stand.

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“

„Nichts…“, murmelte der legendäre Krieger, der noch immer in seinen Grübeleien versunken war. Kakarott verzog nur die Mundwinkel und wandte sich achselzuckend wieder seinem Essen zu. Er merkte nicht, dass der legendäre Krieger ihn wieder entrückt beobachtete.
 

Broly lächelte in sich hinein. Kakarott musste wieder trainiert haben. Seine Weste die schon vom Kampf mit Tales völlig zerpflückt war, lag nun als einziger Fetzen nicht unweit von seinem Besitzer am Boden. Kakarotts breite Schultern glänzten vor Schweiß und einige Tropfen liefen den durchtrainierten Rücken hinunter. Es wurde fast unerträglich für Broly, als die Schweißperlen quälend langsam Kakarotts Hintern gefährlich nahe kamen und vom Stoff der Hose aufgenommen wurden. Wieder blitzten die Bilder von Kakarotts Bad auf. Von Kakarotts festen, perfekt geformten Hintern….

Als Broly klar wurde, was er da gerade dachte lief er knallrot an. Verdammt, was hatte Béky nur mit ihm gemacht?!

„Essen ist fertig! Kommst du, oder willst du mir beim Mampfen zuschauen?“ Lächelnd schüttelte Broly seine verworrenen Gedanken ab und setzte sich zu Kakarott auf den Boden.

„Vom zuschauen wird man nicht satt…“

Nach kurzer Zeit, verfiel der Größere wieder ins Schweigen. Und dachte nach…
 

„Kaka?“

„Hm?“

„Warum… trainieren wir nicht mehr gemeinsam? Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht…“ Kakarott der gerade von seiner Geflügelkeule abbeißen wollte, nahm sie wieder aus dem Mund und senkte schweigend den Blick.

„Ich ertrage euer Mitleid und Spott nicht, wie ihr alle mich immer wieder anstarrt und belächelt…“ Broly zog erstaunt die Augenbrauen hoch.

„Mitleid? Spott? Das tut doch keiner!“

„Doch, die Leute, die dein Training überwachen… dein Vater und auch du. Für alle bin ich ein lästiger Klotz, der nur geduldet wird, weil wir befreundet sind.“, sprach Kakarott und seine Stimme nahm immer mehr einen bitteren Ton an. Broly war überrascht und wusste darauf nichts zu antworten.

„Wieso sollte man dich bemitleiden?“ Von Kakarott kam ein säuerliches Lachen.

„Weil ich der arme schwache Servant bin, der Schwanzlose ohne Ehre, der nur überleben kann, weil er sich in deinem Schatten versteckt… Ist es nicht so? Ich habe mich schon immer gefragt, warum du dich überhaupt mit mir abgibst!“

Brolys Hand hatte sich immer fester um den Knochen seiner Keule geschlossen bis er barst.

„Also, du bist doch…“, brach er laut hervor, versuchte sich dann aber zusammen zu nehmen.
 

„Du bist der einzige Freund den ich habe und wahrscheinlich immer haben werde. Du hast dich mir ohne Furcht genähert, bist nicht vor mir auf die Knie gesunken. Verstehst du nicht, Kakarott? Du nimmst mich wie ich bin. Wenn es mir nur darum ginge, irgendwelche Leute um mich zu haben, kann ich ja irgendjemanden nehmen. Das wäre aber nie ein richtiger Freund, dem ich vertrauen könnte…“

Kakarott sagte nichts, sondern lächelte nur.

„Ich danke dir Broly. Das was du mir eben gesagt hast ist mir viel wert, aber trotzdem werde ich weiterhin allein trainieren. Ich komme mir in deiner Trainingshalle immer fehl am Platz vor. Ich wünsche mir Respekt und Anerkennung um meiner selbst willen… Nicht weil ich der Freund des legendären Goldenen bin. Ich will ein vollwertiger Krieger sein!“
 

Lächelnd legte Broly seine Hand auf Kakarotts Kopf.

„Aber das bist du doch. Das hast du heute auf beeindruckende Weise gezeigt.“ Kakarott schüttelte traurig den Kopf.

„Nein. Das werde ich erst sein, wenn mein Schwanz nachgewachsen ist… aber darauf hoffe ich nicht mehr. Ganze neun Jahre sind inzwischen vergangen, seit Tales ihn mir abgebissen hat…“

Es tat Broly weh, seinen Freund so entmutigt zu sehen.

„Nein, Kaka. Gebe die Hoffnung nicht auf. Der Schweif eines Saiyajin ist sehr komplex aufgebaut und wächst immer wieder nach, solange die Wurzel intakt ist, es brauch nur einen speziellen Impuls.“ Der Kleinere hob erstaunt den Kopf.

„Woher weißt du das?“

„Von einigen Wissenschaftlern, allerdings, weiß ich nicht was für ein Impuls das ist. Auf jeden Fall wird dein Schweif nachwachsen. Du kannst deinen Stummel bewegen und er… riecht wahnsinnig gut….“

Kakarott stutzte.

„W-was hast du eben gesagt?!“ Broly schreckte auf. Die letzten Worte hatte er völlig unwillkürlich hinzugefügt.
 

„N-nichts! Oh schau mal, die Sterne kommen langsam hervor!“, versuchte der Legendäre schnell das Thema zu wechseln. Kakarott schaute verwirrt in den Himmel und sprang plötzlich auf.

„Ach du Scheiße! So spät ist es schon! Meine Mutter zieht mir ‘nen Scheitel, wenn ich zu spät zur Fete komme!“ Bevor sein Freund sich in die Lüfte erheben konnte, hielt Broly ihn am Handgelenk fest.
 

„Ist schon ok. D-deine Mutter- ich meine, ich… ich wollte dich fragen, ob du mit mir- wollen wir unseren Geburtstag nicht zu zweit feiern? Béky ist damit einverstanden.“ Er wusste nicht, warum er es so einfach raus gehauen hatte. Im Inneren verfluchte er Beranky, sie hatte ihn mit ihren Gerede total wirr im Kopf gemacht!

„Warum?“, fragte Kakarott stirnrunzelnd.

„N-Na weil... Du hattest heute wirklich einen anstrengenden Tag hinter dir! Du hast doch gleich nach dem Kampf mit Tales wieder mit deinen Kampfübungen angefangen. Du brauchst mich nicht so anschauen, ich bin weder blind noch blöd… Bitte tue mir den Gefallen, ruh dich wenigsten an deinem Geburtstag aus…“

Kakarott wollte etwas erwidern, klappte jedoch den Mund zu und ließ sich schweigend neben seinem Freund wieder… Warum war Broly heute nur so komisch?

Aus dem Augenwinkel beobachtete Kakarott, das sein Freund schon wieder am Grübeln war.
 

„Seit ich mit Tales gekämpft habe bist du so unruhig. Was ist los?“ Broly zuckte leicht zusammen. Wenn er Kakarott die Ambitionen von Beranky unter die Nase reiben würde gäbe es ein Donnerwetter, da war er sich sicher.

„Bitte versteh mich nicht falsch, Kaka… Ich freu mich über deinen Sieg, aber ich mache mir auch Sorgen. Bitte pass auf, dass er dir nicht zu Kopf steigt. Dies ist ein typischer Anfängerfehler.“, log Broly, weil ihm nichts besseres einfiel. Kakarotts Augen weiteten sich, doch dann brach er in schallendes Gelächter aus.
 

„Über so was denkst du nach? Ich dachte du kennst mich? Ich sehe es eher als Ansporn. Bardock sagt immer: Wer mächtig sein will, muss sich aus den Knochen seiner Gegner einen Thron bauen, aus vielen Knochen…“ Dem Legendären lief bei diesen Worten ein Schauer über den Rücken. Nie hatte er verstanden warum Kakarott seinen Vater derart anhimmelte. Nachdem wie Bardock seinen Sohn behandelt hatte, musste dieser ein wahres Monstrum gewesen sein.

„Und das werde ich Broly. Ich werde stark sein, stärker als jeder andere. Ich werde Bardock beweisen, dass ich ein wahrer Krieger bin. Ich werde nie wieder Schwach sein…“, fuhr Kakarott fort und wandte seinen Blick seinem Freund zu. Ein spöttisches Grinsen entfaltete sich auf seinen Lippen.

„Das heißt auch du wirst irgendwann mein Gegner sein. Legende hin oder her, ich werde es sein, der dich in die Knie zwingt.“ Broly blinzelte ein paar Mal und es dauerte etwas, bis er den Sinn begriff. Dann lächelte er.

„Solange wir Freunde bleiben ist mir das Egal… Aber bis du so weit bist um mich zu schlagen werden noch hundert Jahre vergehen.“
 

♥~♦~♣~♠
 

Es waren einige Tage seit dem Kampf der Zwillinge vergangen und er zog ungeahnte Folgen nach sich. Paragas hatte Beranky in völliger Aufregung zu sich rufen lassen.

„Alle reden davon! Sag mir stimmt das?! Hat Kakarott, Tales besiegt?“ Die Kriegerin wusste gar nicht was der ganze Trubel sollte und bestätigte verwirrt die Frage.

„Tales ist ein ausgezeichneter Midclass Krieger. Weißt du nicht, was das bedeutet? Vor nur fünf Jahren kam Kakarott mit seiner Kraft, kaum über die Grenze eines Servants! Auch durch dein Training nicht!“
 

Paragas ließ sich in seinen Sessel sinken und atmete tief durch. Der kleine Versager entpuppte sich als richtige Überraschung. Es war – soweit Paragas wusste – noch nie vorgekommen, dass ein Saiyajin deren Geburtsklasse Servant war, diese je verlassen hatte. Kakarott war talentiert und voller Ehrgeiz. Eine wahre Kampfmaschine! Und bei näherer Betrachtung ein ungeschliffener Diamant… Mit dem richtigen Training und ein bisschen List würde aus dem sturen Wildfang der perfekte Soldat werden. Eine gute Investition, falls sein Vorhaben mit Broly scheiterte. Sein Sohn hatte leider einen eigenen Sinn für richtig und falsch entwickelt und stimmte oft nicht mit seinen Vorstellungen überein.
 

In gewisser Weise war es Berankys Schuld, da sie unbewusst zu Brolys Vertrauensperson geworden war. Paragas hatte dies leider zu spät bemerkt, konnte es nun aber nicht mehr ändern. Einmal hatte er versucht Kontrollchips in Brolys Siegelschmuck einbauen zu lassen, doch die Elektronik hielt der enormen Energie nicht stand. Eigentlich hielt der ganze Siegelschmuck nur noch, weil Broly glaubte, dass er ihn von selbst nicht abnehmen konnte. Mit Kakarott hätte Paragas etwas in der Hinterhand, falls sein Sohn sich gegen ihn auflehnen würde. Er wusste schon genau wie er Kakarott sich gefügig machen konnte…

Der junge Saiyajin hatte nur eines im Kopf: Stärker werden und Ehre zu erlangen. Genau das konnte Paragas ihm bieten.
 

„Beranky, meine Liebe… Würdest du ihn vielleicht zu mir schicken?“ Die Kriegerin zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. Warum plötzlich das Interesse?

„Darf ich erfahren, was du mit ihm vorhast?“

„Natürlich! Kakarott hat unglaubliches Potenzial, dass hätte ich nie geglaubt aber schau, in welch kurzer Zeit er sich gemausert hat! Ich will ihm ein Training anbieten, welches sonst nur hochrangige Krieger bekommen. Es ist nur von Vorteil, denn irgendwann wird er an einen Punkt angelangen, an dem er mit seinen Wald- und Wiesenübungen nicht mehr weiter kommt.“

Beranky dachte nach… Im Prinzip war es ja das, was sie sich selbst für Kakarott wünschte. Sie befürchtete, dass ihr Sohn durch sein einsames Training noch völlig verwildern würde…

„Also gut Paragas. Aber bitte verspreche mir, dass er nicht zu hart rangenommen wird…“

„Sei unbesorgt, meine Liebe. Ich werde auf ihn achten, als wäre er mein eigener Sohn…“

Trotz Paragas Versicherung kam Beranky sich so vor, als hätte sie einen Vertrag mit dem Teufel geschlossen…
 

Nachdenklich ging sie nach Hause und hoffte insgeheim das Kakarott nicht da war. Es war zwar die Chance und das was sie sich für ihren Sohn gewünscht hat… Ein Elitekrieger zu werden, aber sie konnte sich nicht helfen. Kakarott allein mit Paragas Schergen zu lassen… Fahrig öffnete sie die Tür ihres Hauses. Seufzend zog sie an den Verschlüssen ihres Brustpanzers und warf ihn achtlos aufs Sofa.

„Kaka?!“, rief sie die Treppe hoch und wollte schon aufatmen, als keine Antwort kam doch plötzlich polterte etwas und ein verschlafenes „Jaaaa?“ schalte aus Kakarotts Zimmer.

Sie schüttelte leicht den Kopf. Was machte sie sich Sorgen. Es war einfach die Gelegenheit für ihren Sohn und sie durfte es ihm nicht verbauen, vor allem nicht weil er fast erwachsen war.

„Kommst du bitte mal eben runter?!“
 

Ein paar Sekunden später saß sie mit Kakarott unten in der Küche und schaute ihn lächelnd an.

„Du bist ziemlich spät gestern nach Hause gekommen, aber ehrlich gesagt freue ich mich das du überhaupt noch nach Hause kommst.“, gluckste sie

„Hmhm….“, brummte Kakarott nur.

„Paragas scheint von deinem Kampf mit Tales ziemlich beeindruckt zu sein. Ich habe heute mit ihm über dich geredet.“ Kakarott war plötzlich hell wach. Paragas tat was? Sonst hatte dieser ihn doch kaum eines Blickes gewürdigt.

„Er würde sich freuen, wenn du in den nächsten Tagen mal bei ihm vorbeischauen würdest. Er will dir einen Vorschlag machen, der dich interessieren könnte…“

„Was für ein Vorschlag?“, fragte er neugierig, doch erhielt er von seiner Mutter keine Antwort… nur ein bitteres Lächeln.

„Es ist… eine kleine Überraschung.“
 

Kakarott wusste nicht wirklich was das sollte, aber schon am nächsten Tag machte er sich zu Paragas auf. Als er das große Haus betrat staunte er nicht schlecht. Er war schon lange nicht mehr hier drin gewesen. Es war noch riesiger und kitschiger als er es in Erinnerung hatte. Jetzt verstand Kakarott, warum Broly es immer vorzog bei ihm zu sein, als hier. Das gesamte Anwesen verursachte ein unangenehmes Gefühl.

Von einem Diener wurde er stumm zum Büro des Hausherren geführt und eingelassen.

„Ah, der junge Kakarott! Es freut mich sehr, dass du meiner Einladung gefolgt bist. Setz dich, setz dich!“ Schweigend kam Kakarott der Bitte nach, den Hausherren ließ er aber nicht aus den Augen. Er wusste, dass Paragas kein Kämpfer war, trotzdem ging von dem ehemaligen Adligen etwas Falsches und Gefährliches aus. Kaum zu glauben, das dies Brolys Vater war.
 

„Was willst du von mir, Paragas?“ Der Lord zuckte leicht zusammen. Es kam nicht oft vor das man ihn so respektlos ansprach, doch wusste er darüber hinweg zusehen.

„Nun, mein Junge. Ich habe von deinem Kampf mit deinem Bruder gehört und du hast mich sehr beeindruckt.“ Kakarott zog die Augenbrauen zusammen.

„Tales ist ein einfacher Midclass Krieger. Ihn zu besiegen ist kein Ding, wenn man genug trainiert.“ Paragas schritt um seinen Sessel herum und lachte leicht.

„Wie bescheiden! Mag schon sein, dass es keine große Sache ist… aber nicht wenn man einmal ein Servant war.“

Kakarott schnaubte verärgert auf.

„Ich war nie bei den Servants! Mein ganzes Leben war ich Klassenlos, andere haben es gewagt mich dort einfach so hinein zu drücken…“

Paragas wandte Kakarott den Rücken zu und schaute aus dem Fenster.

„Wahrlich ein Frevel, wenn man bedenkt, wie viel mehr du doch bist…“, sagte er leise und lächelte dabei finster. Kakarott horchte auf.

„Wie… meinst du das?“

„So wie ich es sage, mein Junge. Du bist etwas Besonderes. Bedenke mit welcher Kraft du geboren wurdest und vergleiche sie mit deiner heute. Kinder, wie du eines warst, wurden meist gleich nach der Geburt zu den Servants geschickt. Nie hat einer es geschafft über dieses Level hinaus zu kommen… Niemand außer dir und das in einer sehr kurzen Zeitspanne.“

„Aber das hat nichts zu sagen, ich habe einfach nur sehr viel geübt…“

Paragas wandte sich um und schaute dem Jüngeren tief in die Augen.
 

„Mach dich nicht kleiner als du bist und habe etwas mehr Selbstvertrauen. Wie willst du je ein großer Krieger werden, wenn du deine eigenen Vorzüge nicht erkennst oder eher gesagt nicht erkennen willst. Meinst du dein Vater wäre so weit gekommen?“ Kakarotts Augen wurden groß.

„M-Mein Vater… Bardock?“

„Ja, Bardock… Er hat auch klein angefangen, aber durch seinen Ehrgeiz und seine unbändige Lust nach Macht, hat sich seine Stärke binnen kürzester Zeit verzehnfacht… In den Reigen des alten Königs ist er schnell zum Elitekrieger aufgestiegen. Jeder kannte und fürchtete seinen Namen. Du bist ihm sehr ähnlich. Ich bin mir sicher alles was er erreicht hat, kannst auch du haben.“ Paragas Augen schmälerten sich und sein Grinsen wurde immer finsterer als er den Glanz in Kakarotts Blick erkannte.
 

„D-Du meinst ich…. Könnte auch ein Highclass werden?“, hauchte der junge Saiyajin und konnte seine Aufregung nicht mehr verbergen.

„Ja, wenn nicht noch mehr. Kakarott, du weißt das wir uns mitten in einem Krieg gegen König Vegeta befinden. Wir werden hier nicht mehr lange in Ruhe und Frieden leben können. Bald wird es eine Schlacht von gigantischem Ausmaß geben… Sie wird die Geschichte der Saiyajins auf immer verändern und vielleicht könntest du einer jener sein, der uns zum Sieg führt, zusammen mit dem legendären Super Saiyajin. Bardock würde vor stolz platzen und dich endlich als das anerkennen, was du bist… ein Elitekrieger!“

„Elite…“, wiederholte Kakarott benommen. Paragas‘ Worte kreisten in seinem Kopf und ließen ihn nicht mehr los. Konnte er dies alles wirklich erreichen? Steckte das alles in ihm?

„Spreche es ruhig aus, mein Junge. Ein Elitekrieger! Nie wieder würde es einer wagen dich Schwach zu nennen. Sie würden die Köpfe vor deiner Stärke neigen, dich fürchten…“
 

Kakarott hielt es nicht mehr aus. Mit einem Ruck sprang er auf beugte sich über das Pult und haute die flachen Hände auf die Tischplatte.

„WIE!? Bitte sag mir, wie ich das alles erreichen kann! Ich trainiere und trainiere, aber komme für meinen Geschmack zu langsam voran! Selbst Broly sagt, dass es noch 100 Jahre dauert bis ich gegen ihn antreten kann!“ Lächelnd setzte sich Paragas wieder in seinen Stuhl und lehnte sich zufrieden zurück.

„Bleib ruhig, mein Lieber. Broly geht wahrscheinlich davon aus, dass du ein ganz normaler Saiyajin bist, aber auch er wird bald erkennen, dass du genauso Besonders bist wie er… Du fragst wie? Nun genau deswegen wollte ich, dass du zu mir kommst. Ich wollte dir ein Training anbieten, das sonst nur Highclass Krieger bekommen. Es wird am Anfang nicht einfach für dich sein, aber durch dein Talent wirst du dich schnell dran gewöhnen. Also Kakarott? Was sagst du?“
 

Paragas streckte Kakarott die Hand entgegen. Der junge Saiyajin fackelte nicht lange und schlug ein, doch plötzlich beugte er sich noch etwas mehr über den Schreibtisch und zog den ehemaligen Adligen etwas zu sich rann.

„Abgemacht, aber ich habe eine Bitte…“

„Und die wäre?“, fragte Paragas mit erhobener Augenbraue.

„Ich möchte nicht irgendein Training… ich will dasselbe was Broly hat.“

„W-was?!“

Kakarott lächelte düster.

„Ich will Broly beweisen, dass ich mehr bin und dazu brauch ich das beste und härteste Training überhaupt… und welches ist härter als das des Legendären Kriegers?“

Paragas erwiderte das Grinsen. Langsam gefiel ihm der Junge. Wenn Kakarott wirklich Brolys Einheiten meistern würde, wäre das phänomenal… Er glaubte zwar nicht daran, dass der Jüngere es durchstehen würde, aber er hatte ihn schon einmal unterschätzt… Paragas drückte die Hand fester.
 

„So sei es!“
 

~tbc~
 

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Ihr habt es mal wieder geschafft. Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen ^-^ Es ist doch einiges passiert. Kaka hat Tales den Hintern heiß gemacht, aber irgendwie scheint ihm das nicht zu reichen und sein Ehrgeiz nimmt ziemlich beängstigende Formen an. Was Broly und Béky wohl dazu sagen werden o.o ? Also ich finde das alles riecht doch ein bisschen nach Unheil, vor allem weil unser guter Kakarott kurz vor der Glut steht...
 

Und was ist mit Vegeta und Radditz? Die hatten ja dieses Mal Funkstille ^^
 

Alles weitere erfahrt ih das nächste Mal ^^

byby und auf wiederlesen <3

Zweideutige Offensive

Hallo ihr Lieben :D
 

Hier habt ihr neuen Lesestoff. Ich hoffe er gefällt euch, weil diesmal ist mir das Kapitel wirklich schnell von der Hand gegangen ^^ Übrigens ich habe mit meiner Beta eine Deadline von 3 Wochen aus gemacht, in der ich meine Kapitel fertig haben soll ^^ Sonst steigt mir jemand aufs Dach XD
 

Viel Spaß
 

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Drei Jahre zuvor…

Ein alter Saiyajin mit halb kahlem Schädel flüchtete durch die nächtlichen Straßen der Hauptstadt. Sein Herz hämmerte und sein Atem ging schwer. Sein Körper war überseht mit blauen Flecken und Kratzern. Seine völlig zerstörte Rüstung erzählte von einem harten Kampf, den er vor wenigen Stunden ausgetragen und verloren hatte. Es war das dritte Mal gewesen und somit hatte er seine Chance als Lowlevel verwirkt. Es gab nur noch eine Möglichkeit für ihn, nämlich ein Servant zu werden. Dies kam für ihn aber nicht in Frage! Er war ein Krieger und kein Diener! Hastig wandte er sich um eine Ecke, in eine dunkle Gasse… Hier musste er vor seinen Verfolgern sicher sein. Sein Gegner, gegen den er verloren hatte, wollte ihn sogleich zur Servant Station bringen. Er hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt und war getürmt. Darauf hin hatte sein Rivale die zuständige Einheit kontaktiert.
 

Mit seiner Flucht hatte der Kahlkopf das Gesetz gebrochen und damit verstand keiner einen Spaß. Er ruhte nur kurz und setzte dann seinen Weg fort, sprang geschwind über eine Mauer und bog links ab.

„Wohin des Wegs, Servant!“, ertönte plötzlich eine kalte Stimme, welche den Saiyajin auf der Stelle erstarren ließ. Zitternd wandte er sich um und hob seinen Blick. Ein ängstliches Keuchen entwich ihm, als er ihn sah… Lord Radditz, flankiert mit zwei Soldaten. Seine Augen funkelten kühl und mitleidlos auf den Kahlkopf herab. Panisch fiel er auf die Knie und hob flehend die Hände.

„Bitte, Herr! Zeigt Gnade! Ich war immer ein treuer Soldat und-“

„Schweig!“, herrschte Radditz ihn an und schloss seufzend die Augen. Mittlerweile verstand er Vegetas Beweggründe, derart hart mit schwachen Saiyajins umzugehen. Denn nicht nur ihre Kraft war gering, sondern auch ihr Stolz. Das war dem Langhaarigen schon nach kurzer Zeit klar geworden… Jedes Mal flehten sie, zeigten weder Anstand noch Rückgrat.
 

„Du willst Gnade?“, fragte Radditz fern jeglicher Emotion, worauf der Saiyajin sofort mit einem eifrigen Nicken antwortete.

„Gut! Die sollst du haben!“ Der Langhaarige riss die Augen auf und feuerte ohne Vorwarnung auf den Kahlkopf einen Energieball ab. Alles was zurück blieb war ein Häuflein Asche… Missmutig verzog Radditz das Gesicht. Dieser Lowlevel hatte ihn wirklich viel zu lange aufgehalten, dabei wollte er schon längst bei Vegeta sein. Der König war stark am “glühen“, aber wie es dessen Art war, wollte er nichts davon hören und gab sich leichtsinnig dem Training hin, um die immer wieder aufkommenden Hitzewallungen zu ignorieren. Was Radditz Sorgen bereitete war, das Vegeta allein mit Zarbon war.
 

♥~♦~♣~♠
 

Schweigend formte Vegeta in seinen Händen zwei Ki-blast und atmete tief ein. Er war schon vor einer ganzen Weile der Konzentration verfallen, die er nur schwer aufrechterhalten konnte. Sein Affenschwanz pochte und zuckte, ganz als hätte dieser einen eigenen Willen. Hinzu kam der penetrante süßliche Duft, der von Tag zu Tag stärker wurde. Das Schlimmste war, dass er von ihm selbst berauscht wurde. Vegeta schüttelte zusammennehmend den Kopf. Seine Glut kam fünf Jahre zu spät, also konnte sie auch noch ein paar Stunden warten, bis er mit seinem Training fertig war. Radditz hatte ihn immer wieder als Spätzünder betitelt, weil er erst mit 20 in die Glut gekommen war…
 

Knurrend schoss er seine Energiebälle in den Raum, welche aber nur ein kurzes Stück flogen und abrupt stoppten. Sofort machten sie kehrt und hielten mit wahnsinnigem Tempo auf Vegeta zu. Geschickt wich er ihnen mit geschlossenen Augen aus. Dies ging wenige Minuten, dann fügte der König dem ganzen Spiel zwei weitere Ki-blast hinzu. Bald war der gesamte Trainingsraum mit rasenden Energiebomben gefüllt. Immer wieder folgten sie ihm und immer wieder wich er aus. Doch plötzlich zog sich eine heiße Woge durch seinen Körper und er keuchte auf. Er verharrte einige Augenblicke und vergaß dabei, die Energiekugeln. Mit einem lauten Knall wurde er von einer getroffen und fortgerissen. Überrascht und keuchend öffnete er die Augen, als er gegen die Wand prallte. Alle Ki-blast im Raum hielten kurz an, jedoch nur um sich neu zu formieren.
 

Surrend schossen sie los und hielten erbarmungslos auf ihren Erschaffer zu. Vegeta knurrte verärgert. Er hatte sich schon wieder von einer Hitzewallung ablenken lassen. Er schrie wütend auf und seine Haare färbten sich golden. Von einem Moment auf den anderen sprang er auf und setzte sich in Bewegung. Jetzt war es vorbei mit ausweichen. Genervt und wütend ließ er seine geballten Fäuste auf die Kugeln fliegen, welche sofort explodierten. Ihm selbst machte es nichts mehr aus, seine mächtige Aura schützte ihn. Soweit kam es noch, dass er durch seine eigene Attacke fertig gemacht wurde! Eine Letzte war noch übrig, welche er abwartend auf sich zu kommen ließ. Doch kurz bevor sie ihn auch nur berührte, wurde sie von einem fremden Ki-blast getroffen.
 

Wütend wandte sich Vegeta, dem Kerl zu, der es wagte ihn zu stören.

„Was fällt dir ein- Oh… Zarbon.“

„Ihr scheint gereizt, mein König. Ihr solltet Euch vielleicht eine Pause gönnen.“ Der Saiyajin wollte gerade antworten, als plötzlich nur ein heiseres Keuchen aus seiner Kehle drang. Eine zweite Hitzewelle suchte seinen Körper heim. Kurz schwankte er, jedoch war Zarbon gleich zur Stelle, um ihn zu stützen.

„Fass mich nicht an! Was hast du hier überhaupt zu suchen?! “, fuhr Vegeta den Grünhaarigen an. Es war mittlerweile doch sehr verdächtig, dass dieser ständig seine Nähe suchte. In Gedanken erinnerte er sich, dass Radditz ihn noch vor kurzem gewarnt hatte, dass Zarbons Rasse ebenfalls leicht auf die saiyajinische Glut reagierte. Wie aufs Stichwort, fühlte Vegeta plötzlich, wie sein Affenschwanz sanft ergriffen wurde. Perplex schaute er auf und beobachtete wie Zarbon zärtlich das weiche Fell küsste.

„Macht Eure Glut Euch zu schaffen? Ihr solltet wissen, umso schneller ihr einen Partner findet, desto schneller vergeht sie auch wieder. Es kann sehr schmerzhaft sein die Glut auszustehen…“, raunte dieser leise und sengte seinen Kopf zu Vegetas Lippen. Eine leichte Röte bildete sich auf den Wangen des Königs und er wollte gerade die Augen schließen, als ihm schlagartig klar wurde was er da tat.
 

„Wenn du an deiner Blumenkohlfresse hängst, solltest du ganz schnell deine Griffel von mir nehmen.“, zischte er warnend, worauf Zarbon ihn nur erstaunt ansah. Tief in seinem Inneren verfluchte Vegeta seine Glut. Alle um ihn herum neigten immer mehr zu lebensmüden Anwandlungen und meinten ihn befummeln zu müssen. Dieses traf gerade genau auf Zarbon zu. Die Warnung schien dieser jedoch schon wieder vergessen zu haben, denn seine Finger glitten lüsternd über den Affenschweif, rauf zur Kuppe. Vegeta zitterte leicht, denn genau wie alle Saiyajins war er dort wahnsinnig empfindsam. Er hatte ihn zwar trainiert, dass er nicht zu Boden ging, wenn man ihn drückte, doch die Glut ließ seinem Schwanz das wohl vergessen.
 

Der König stöhnte leise. Diese Berührungen fühlten sich so wahnsinnig gut an! Auf Zarbons Lippen schlich sich ein siegessicheres Lächeln.

„Gut so, Majestät… Lasst Euch gehen…“, wisperte er und zog Vegeta sanft zu sich ran. Vorsichtig versenkten sich zwei Lippen in Vegetas Halsbeuge und eine Zunge fuhr über seine Haut. Der Saiyajin bis leicht die Zähne zusammen, und atmete hörbar aus. Es fühlte sich so… so gut an. Doch plötzlich riss er die Augen auf, als er eine Hand dort fühlte, wo sie wahrlich nicht hingehörte.
 

„Du…“, brach es heiser aus Vegetas Hals und es dauerte etwas, bis er Sinn und Fassung wieder erlangte.

„DU SOHN EINES HUNDES! Wie kannst du es wagen!?“, donnerte der König und packte Zarbon fest am Arm. Der Grünling zog schützend die Hand vor das Gesicht, als Vegeta drohend die Faust hob. Doch der Saiyajin stoppte keuchend und sah verdutzt an sich runter. Noch im selben Moment ließ er Zarbon unter knallroten Wangen los und wandte sich flüchtend der Tür zu.

„Verschwinde und komm mir am besten eine ganze Weile nicht unter die Augen!“, warf Vegeta ohne sich noch einmal umzudrehen in den Raum und ließ einen erstaunten Zarbon zurück. Doch dann lächelte dieser anzüglich und fuhr sich mit der Hand ans Kinn. Schade, er hätte den Kleinen richtig verwöhnen können…
 

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Hastig lief Vegeta zähneknirschend durch die Gänge zu seinem Zimmer. Was erlaubte sich dieser Spinatschädel eigentlich!? Er schloss zusammennehmend die Augen. Gleichzeitig konnte er sich auch fragen, was in ihn selbst gefahren war. Warum hatte er sich Zarbon einfach hingegeben? War er wirklich schon so notgeil?!

„Verdammte Glut!“, schimpfte er leise und öffnete die Tür seines Zimmers, die er eiligst hinter sich wieder schloss. Japsend stand er an sie gepresst, so als hätte er einen Marathonlauf hinter sich. Er wurde diese verfluchte Wärme in seinem Körper nicht mehr los! Ärgerlich sah er wieder an sich herab und bedachte den Grund seiner Flucht mit bösen Blicken, welcher ihn frech entgegen ragte.

„Na toll…“, stöhnte er und fasste sich an den Kopf. Denn er war mit seiner Glut an einen Punkt angelangt, dass selbst eine kalte Dusche nutzlos war um sein steifes Gemächt abzukühlen. Vorsichtig fuhr er sich mit der Hand in die Halsbeuge und zeichnete sie langsam mit seinen Fingerkuppen nach… Ein erregtes Zucken jagte durch seinen Körper und ließ seinen Affenschwanz aufpeitschen. Er seufzte leise. Da nützte wohl alles nichts… Es wurde Zeit für “Handarbeit“.
 

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Schnell schritt Radditz durch die Gänge. In einer Hand hielt er ein großes Tablett, auf dem eine großzügige Auswahl an Essen ausgebreitet war. Es gehörte zwar nicht zu seinem Job, das er für Vegeta den Butler spielte, aber während dieser in der Glut war, wollte er niemanden zu ihm lassen. Sein Geruch war einfach schon zu stark!
 

Radditz war gleich nach dem er von seinem Auftrag heimgekehrt war, unten in die Palastküche eingefallen und hatte lautstark nach Lebensmitteln angefragt. Er war sich bewusst, dass der König noch nichts gegessen hatte, denn es war so abgesprochen das Radditz das Essen bringen sollte. Vorsichtig klopfte er an die Tür, die zu Vegetas Gemächern führte. Keine Antwort… also trat er einfach ein. Kaum das er den Vorraum betrat, umgab ihn eine Wolke des markanten süßlichen Geruchs. Lächelnd sog er ihn ein. Insgeheim hoffte er ja, das Vegeta bald so schwach und berauscht von seinen eigenen Duft war, das er ihn bat sein Glutpartner zu sein.

„Vegeta?“, fragte der Langhaarige leise, als er den Hauptraum betrat, doch auch hier wartete er vergeblich auf eine Antwort. Nur ein ruhiges atmen des schlafenden Königs war zu hören und Radditz lächelte in sich hinein. Wahrscheinlich hatte sein heimlicher Geliebter wieder bis zum umfallen trainiert um die Glut ignorieren zu können. Still trat er an Vegetas Bett, um das Tablett auf dem Nachtschrank abzustellen, als sein Fuß plötzlich ein Taschentuch streifte, welches am Boden lag. Schmunzelnd bückte Radditz sich danach.
 

Vegeta, manchmal bist du aber auch schlampig, dachte der Langhaarige, jedoch stutzte er, als er das Stück Stoff berührte. Es war… mit einem leicht dickflüssigen weißen Film überzogen. Verwundert blinzelnd schaute er vom Taschentuch zu Vegeta. Radditz‘ Augen weiteten sich vor Verblüffung, denn die Wangen des Jüngeren waren stark gerötet und glänzten nass vor Schweiß. Nicht weit von Vegetas Schulter fand der Langhaarige ein zweites Taschentuch. Zögernd griff Radditz nach der Bettdecke. Das konnte doch nicht sein, oder? Vegeta hatte sich doch nicht etwa…?
 

Und wie Vegeta hatte. Unter der Decke fand Radditz noch mehr Beweise, für seine Vermutung. Ein schelmisches Grinsen umspielte seine Lippen.

„Ich glaub’s ja nicht. Hat er sich doch tatsächlich einen gehobelt.“ Er wollte die Decke gerade wieder zurück schlagen, doch der Anblick des schlafenden Königs war einfach zu köstlich… Wie er da lag, mit nacktem Oberköper und in schwarzen engen Shorts.

Radditz’ Augen blitzten gierig auf, als er noch eine kleine Wölbung vorfand. Gequält biss er sich auf die Unterlippe und wollte den Blick abwenden, doch gelang es ihm nicht. Wie von selbst hob sich seine Hand und schwebte zögernd über Vegetas Unterleib.
 

Radditz, du begehst Selbstmord! Ist dir das klar? Du kannst doch nicht einfach-, hörte der Saiyajin seine Vernunft schimpfen, doch die wurde schon nach wenigen Minuten von Vegetas Glutduft, erstickt. Es war einfach zu viel! Radditz konnte einfach nicht widerstehen. Der Kleinere besaß eine zu verführerische “Aussicht“. Zärtlich fuhr der Langhaarige mit den Fingern über die kleine Wölbung. Einmal konnte doch nichts schaden, oder? Das Problem, aus dem “einmal“ wurde ganz schnell mehr. Der schlafende Vegeta begann sich wohlig zu räkeln und zu seufzen. Auch dem Langhaarigen wurde langsam heiß. Sein Herz schlug aufgeregt gegen seine Rippen, als er der mittlerweile mächtigen Ausbuchtung unter seiner Hand bewusst wurde. Ein sehnsüchtiges Zittern zog sich durch seinen Körper und er neigte langsam sein Haupt. Das wäre sein Tot, dachte er bei sich, doch das wollte er in Kauf nehmen. Sanft berührte er mit seinen Lippen Vegetas Gemächt, worauf dieser leise aufstöhnte. Radditz wollte dies noch einmal wiederholen, doch ein lautes bedrohliches Knurren ließ ihn aus seiner Trance erwachen. Bangend wandte er seinen Kopf zur Seite und starrte direkt in Vegetas wutverzerrtes Gesicht.
 

„V-Vegeta! I-I-Ich wollte-“

„ICH GLAUBE ES HACKT!“, brüllte der König auf und packte Radditz bei den Haaren. Mit lautem Fauchen zog er den Langhaarigen zu sich ran.

„Sag, wurdest du zu stramm gewickelt, oder was?! Hast du eine Ahnung, wie lange es gedauert hat, ihn wieder auf normale Größe zu bekommen!?“ Radditz glaubte einen Kurzschluss in den Horchern zu haben. Was hatte sein Freund da gerade gesagt?!

„Bring das wieder in Ordnung! Sofort!“ Der Langhaarige kniff immer wieder verwundert die Augen zusammen. Er traute seinen Ohren immer noch nicht.

Vegeta währenddessen lehnte sich gemächlich zurück und schaute Radditz hochmütig an.

„Glotz nicht so belämmert! Ich werde weder dich noch Zarbon los, so lange ich in der Glut bin und mittlerweile geht ihr mir mit eurem Gezanke tierisch auf den Keks!“ Radditz rang mit seiner Fassung und es dauerte kurz, bis er sie wieder fand.

„D-Du hast das mitbekommen?“

„Radditz, ich bin weder blind noch bescheuert. Und seid ich in der Glut bin, benehmt ihr euch wie zwei Hunde. Also, mach weiter. Du bist mir lieber, als dieser rollige Blubb-Spinat… oder willst du nicht?“, sagte Vegeta anzüglich grinsend und glitt mit den Fingern lasziv über seine Hüfte. Auch Radditz lächelte… Gut es war nicht so, wie er es sich ausgemalt hatte, aber immerhin wollte Vegeta mit ihm das Bett teilen und nicht mit Zarbon, das war ein Anfang.
 

Lüsternd kroch er über den König und wollte ihn küssen, doch dieser nahm sein Kinn in einen festen Griff.

„Ich weiß nicht, was deine Lippen hier oben zu suchen haben…“ Seufzend kam Radditz Vegetas unterschwelligen Befehl nach und rutschte etwas tiefer.
 

Ihm geht es nur um die körperliche Befriedigung… nicht um die Gefühle, dachte der Langhaarige schwermütig.
 

♥~♦~♣~♠
 

Gegenwart…
 

Kakarott hatte mit Freuden das Angebot von Paragas angenommen, allerdings schien seine Mutter weniger begeistert zu sein, was sie jedoch versuchte zu verbergen. Kakarott hatte ihr nichts davon erzählt, das es sich bei dem Training um dasselbe wie das von Broly handelte…
 

„Aber bitte sei Vorsichtig, mein Kleiner. Paragas mag zwar wohlwollend wirken, aber er tut selten etwas ohne selbst daran zu verdienen.“, sagte sie zu ihm, als er gerade dabei war seine Sachen zu packen. Kakarott würde für sein spezielles Training an einen abgelegenen Ort in den bewaldeten Tälern gehen, damit nichts und niemand ihn ablenken konnte. Er lächelte über die Warnung seiner Mutter.
 

Er hatte es sich schon selbst gedacht, dass man Paragas nicht trauen konnte. Jedoch war der Alte nicht der Einzige, der seinen Nutzen daraus zog. Wenn er das Training des Legendären meistern konnte, blieb den anderen Saiyajins in der Stadt der Geächteten nichts anderes übrig, als ihn zu respektieren. Insgeheim hoffte Kakarott, dass die harten Einheiten, der Impuls sein würden, der seinen Affenschwanz nachwachsen ließ. Dann könnte er endlich diese verfluchte Stadt verlassen und sich frei in der Öffentlichkeit bewegen. In den Jahren, in denen er hier lebte, hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als an den Hierarchiekämpfen teil zu nehmen. Er hatte es satt im Exil zu leben!
 

„Kakarott? Alles in Ordnung?“, fragte Beranky besorgt, als sie sich der nachdenklichen Miene ihres Sohnes bewusst wurde. Seufzend zurrte Kakarott den Sack mit seinen Klamotten zu und lächelte sie an.

„Ja, ich habe nur etwas nachgedacht Mach dir keine Sorgen…“ Grinsend legte er die Hand auf den Kopf seiner Mutter, die er ein ganzes Stück überragte.

„Sag, kommt Broly nicht, um sich von dir zu verabschieden?“ Kakarott zuckte leicht zusammen. Er hatte seinem Freund vorsorglich nichts vom Training erzählt.

„Er weiß nichts davon, Mom und ich möchte auch das es so bleibt. Er würde es mir nur ausreden wollen.“
 

Erstaunt hob Beranky ihre Augenbrauen und ihr Mund verzog sich leicht.

„W-was?! Aber-“

„Nein Mom. Er hält von seinem Vater genauso wenig wie du, aber es ist meine einzige Chance eine vernünftige Ausbildung als Krieger zu bekommen. Er wird glauben, dass ich mich wieder irgendwo abgesetzt habe. Nun… Es wird Zeit das ich gehe…“ Mit Schwung hievte sich Kakarott seinen Seesack über die Schulter und wollte das Haus verlassen, doch seine Mutter packte ihm zurückhaltend am Arm.

„Warte Kaka! Bitte versprich mir, dass du nicht zu lange fort bleibst, weil… weil deine Witterung sich dabei ist zu verändern…“

Verwirrt weiteten sich die Augen des jungen Saiyajin, doch als er sich der Betonung der Worte bewusst wurde, füllte sich sein Blick mit Entgeisterung. Hastig berührte er seinen Stummelschwanz und führte die Hand zur Nase. Als er einen schwachen unverkennbaren Duft vernahm, zuckte er leicht zusammen.
 

„I-Ich… komme in die Glut!“ Lächelnd nahm Beranky die Hand ihres Sohnes und stricht sanft drüber.

„So ist es, aber mach dir keine Sorgen. So wie der Geruch ausgeprägt ist, dürfte es noch gut einen Monat dauern, also hast du noch genug Zeit um dir einen Partner zu suchen. Du hast Glück, nicht bei jedem Saiyajin erwacht der Duft so schwach. Bei vielen bricht die Glut von einem Moment auf den anderen aus… Also versprich mir, dass du rechtzeitig wieder kommst. Ja bitte?“ Kakarott lächelte in sich hinein und wandte sich wieder der Haustür zu.

„Seid wann ist aus dir so eine alte Glucke geworden?“ Empört schnappte die Saiyajin nach Luft.

„Alte Glucke?!“ Grinsend lief Kakarott ein Stückchen in sichere Entfernung vor und rief:

„Na komm, du bist auch nicht mehr die Jüngste, Mütterchen!“ Vergnügt sah er über die Schulter, wie sich die Wangen seiner Mutter vor Ärger röteten, doch plötzlich wandelte sich ihre Miene zu einem tödlichen Grinsen.

„SCHATZ! Vergiss nicht deine Schlüpfer zu wechseln! Und zieh dir die dicken Socken über, wenn du zu Bett gehst, sonst erkältest du dich wieder!“, brüllte sie laut aus der Haustür, so das es jeder hören konnte. Alles an Farbe wich aus Kakarotts Gesicht. Feixend beobachtete Beranky wie ihr Sohn sich hastig in die Luft erhob. So, so, sie war also eine alte Glucke...

Unter hochrotem Kopf düste Kakarott davon und murmelte kleinlaut:

„… Ich trage nur Shorts….“ Er hatte sich geirrt… aus seiner Mutter war keine Glucke geworden, sie war noch immer ein Biest!
 

Die Strecke, die Kakarott zurück legte zog sich lange hin, denn sein Zielort befand sich weit ab von der Stadt der Geächteten, fast außerhalb von den bewaldeten Tälern. Bald ließ er sich absinken und fand sich vor den Toren einer kleinen Kaserne wieder. Grimmige Wächter erwarteten ihn bereits, doch machte Kakarott keine Anstalten seine Aufregung offen zu zeigen und das war er ohne Zweifel. Hätte sein Schwanz noch seine volle Länge gehabt, würde er nervös hin und her schwingen. Einer der beiden trat vor und musterte den jungen Saiyajin argwöhnisch.

„Bist du der neue Kadett?“

Paragas hatte ihm einige Tage vor seiner Abreise nahe gelegt wie er sich zu melden hatte.

„Ich bin Kakarott, Kadett mit der Ausbildungsnummer 444.“ Die Ausbildungsnummer war ein spezieller Code, durch den die Wächter wussten mit wem sie es zu tun hatten. Beide sahen sich ratlos an und der, welcher Kakarott angesprochen hatte grinste hämisch.

„Hätte nicht gedacht, das solch ein Pimpf die Nummer bekommt. Aber wer weiß, was sich die Oberen schon wieder ausgedacht haben. Komm Kleiner, ich bring dich zum Vorstand.“
 

Leise knurrend folgte Kakarott dem Größeren. Es war schwer, den “Pimpf“ auf sich sitzen zu lassen, aber es musste sein. Seine Mutter hatte ihn bereits gewarnt, dass er hier die Klappe nicht so weit aufreißen sollte. Kaum das er an dem zweiten Wächter vorbeigehen wollte, stutzte dieser und grölte auf.

„Hey Belgata! Ich glaub’s nicht er ist ein Schwanzloser! Ein Krüppel hat die Nr. 444!?“ Der Wächter mit dem Namen Belgata wandte sich erstaunt um und musste sich erst einmal selbst überzeugen.

„Tatsache! Ein Krüppel!“
 

So langsam platzte Kakarott der Kragen, doch er versuchte sich weiter zusammen zu nehmen.

„Bring mich zum Vorstand…“, sagte er nur leise, doch Belgata grinste nur.

„Bleib locker Stummelchen.“ Belgatas Kollege klopfte sich lachend auf den Schenkel.

„Stummelchen! Der war gut.“ Die Zornesröte stieg Kakarott langsam ins Gesicht und er packte Belgata am Schulterpanzer.

„Lass mich endlich eintreten, sofort!“, knurrte er und betonte das letzte Wort überdeutlich. Verwundert schaute Belgata erst auf die Hand und dann auf Kakarott. Langsam verzogen sich seine Augenbrauen.

„Was erlaubst du dir, Krüppel! Du bist nur ein Kadett!“ Mit einer kurzen Handbewegung, die Kakarott kaum wahrnahm, wurde er zu Boden gestoßen. Er bleckte wütend die Zähne und gab ein tiefes Grollen aus seiner Kehle. Achtlos warf er seinen Seesack zu Boden und stürzte sich auf den Größeren, der jedoch sofort auswich und Kakarott einen kräftigen Schlag in die Magenkuhle gab. Keuchend wurde er zurück geschleudert und riss verwirrt die Augen auf. Dieser Kerl war unglaublich schnell. Grinsend schritt Belgata auf ihn zu und zog ihm am Kragen zu sich hoch.
 

„So, Stummelchen! Anscheinend weißt du nicht, wie du dich einem Ranghöheren gegenüber zu verhalten hast! Wie wäre es, wenn wir hier und jetzt vor Ort mit deiner ersten Lektion anfangen! Lerne dich unter zuordnen!“, rief er lachend und holte aus, doch noch bevor er eine Bewegung tun konnte, hielt eine herrische Stimme ihn zurück.

„Was in Enkis Namen, machst du da?!“ Belgata und sein Kollege zuckten merklich zusammen. Kakarott, der seine Augen instinktiv geschlossen hatte, öffnete diese wieder und staunte nicht schlecht.

„N-Nappa?!“
 

„General Nappa! I-ich kann das erklären, der Kleine-“

„Schweig einfach und lass ihn runter… Ich kann es mir denken.“ Wortlos ließ Belgata Kakarott runter. Er schluckte leicht, auch Nappa schien nicht gerade gute Laune zu haben. Energisch deutete der Glatzkopf mit einer Bewegung, dass er ihn Folgen sollte.

„Kakarott, ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll dich hier zu sehen.“ Kakarott sah den Größeren erstaunt an, sagte jedoch nichts.

„Ich weiß ehrlich nicht, was du hier sollst. Hier werden disziplinierte Krieger ausgebildet.“ Energisch packte der Jüngere, Nappa am Arm.

„Ich bin diszipliniert und habe Ausdauer!“, versuchte er sich zu beweisen, doch der glatzköpfige Saiyajin grinste nur und befreite sich von Kakarott.

„Mag sein, Kleiner. Aber könntest du auch Befehle annehmen, die dir nicht gefallen? Zum Beispiel das eben mit Belgata. Du bist nur ein Kadett und hättest dich etwas respektvoller Verhalten sollen.“

Verständnislos riss der Kleinere die Augen auf.

„Ich hätte was?! Der Typ hat mich beleidigt!“ Nappa führte den jungen Saiyajin zu einer Baracke in der mehre Betten standen. Seufzend wandte er sich Kakarott zu.
 

„Hier wirst du schlafen, mein Junge… Das ist auch eine deiner Schwächen. Du lässt dich einfach zu schnell provozieren. Das kann schwerere Folgen haben, als du denkst. Also gut Kakarott… Du wirst noch heute mit dem Training anfangen. Ich werde indes zur Kasernenleitung gehen, dann hast du noch Zeit dich etwas einzuleben. Glücklicherweise wurde ich von Paragas als dein Ausbilder vorgesehen. Nun denn, ich werde dich jetzt verlassen. Du hast zwei Stunden, dann komme ich dich abholen.“

Mit verzogenen Augenbrauen sah Kakarott seinem zukünftigen Mentor hinter her. Das konnte ja noch heiter werden. Aber trotz seines Argwohns machte sich eine gierige Vorfreude breit. Er konnte kaum erwarten, dass es losging. Er machte sich keine großen Hoffnungen, dass er die ersten Tage durchstehen würde, doch er würde schon wie bei seinem Waldtraining all sein Blut und sein Schweiß geben. Grinsend ließ er seinen Seesack auf ein freies Bett fallen. Er wusste, dass er seine Einheiten allein absolvieren würde, auch wenn er mit anderen einen Schlafraum teilte.
 

♥~♦~♣~♠
 

Die Vermutung, das Kakarott sich nur schwer mit den harten Einheiten zu Recht fand bewahrheitete sich schon bald. Es kam so weit, dass es Nappa jedes Mal vor Kakarotts Training graute. Allein dem Kleinen zuzusehen tat weh, wie er seinen Körper quälte. Einmal, wurde es ihm zu viel und er kappte das Seil von einem großen Felsen, den Kakarott hinter sich her ziehen sollte.
 

Diese Maßnahme war nötig, da sich der junge Saiyajin beharrlich geweigert hatte die Übung zu beenden. Danach folgte eine anstrengende Diskussion und Nappa fragte sich ein weiteres Mal, ob er es hier mit einem Kadetten oder einem Vorgesetzten zu tun hatte. Kakarott schaffte es derart herrisch zu argumentieren, das Nappa selbst kaum zu Wort kam. Zum Glück schaffte es der Glatzkopf sich dennoch durchzusetzen… nur um in der darauf folgenden Nacht von einem Kadett, der in der selben Baracke wie Kakarott schlief, zu erfahren das sich dieser heimlich raus geschlichen hatte. Nappa brauchte nicht zu raten wo sich sein Schüler befand und er flog im Eiltempo zum abgeschiedenen Übungsplatz. Als er dort an kam offenbarte sich das Schlimmste was er sich vorgestellt hatte.
 

Kakarott lag schweißgebadet und keuchend im feuchten Gras, neben den großen Felsen. Durch die halbgeschlossenen Lider konnte man einen trüben Blick erkennen, der ins Nichts starrte.

„Bei Enki! Kakarott!“ Atemlos stürzte Nappa zu seinem Schüler und fuhr mit der Hand über dessen Stirn. Dann griff er vorsichtig unter den Nacken des Jüngeren und hob ihn an.

„Kakarott sag was! Hörst du mich?!“ Ein kurzes Blinzeln kam von Kakarott und seine Lippen begannen sich angestrengt zu bewegen.

„D… Du… störst….“ Mit verzogenen Mundwinkeln hievte Nappa seinen Schüler knurrend auf die Arme.

„Baka! Ich habe genug von deinem Wahnsinn! Du kommst den ganzen morgigen Tag in einen abgeriegelten Meditank gesperrt. Ich werde währenddessen bei Lord Paragas auf eine Herabsetzung des Trainingsniveaus plädieren. Ich werde nicht zu lassen, das du so weitermachst.“ Wie froh war er, das Kakarott keine Kraft hatte zu antworten, so konnte er ihn ohne Weigerung auf die Krankenstation verfrachteten.
 

Schon in aller Frühe wurde Paragas auf ein Treffen mit General Nappa genötigt. Ginge es nicht um Kakarott, hätte er sicherlich nicht einige Termine bei Seite geschoben. Nappas Eintreten in das Büro des Lords endete mit einer tiefen Verbeugung.
 

Paragas lehnte sich in seinem hohen Stuhl zurück und musterte seinen Untergebenen prüfend mit zusammengefalteten Händen.

„Nun gut, Nappa. Du hast derart dringend um ein Treffen gebeten. Es geht um den Jungen?“

Aus seiner Verbeugung erhebend fuhr sich Nappa an die Glatze und räusperte sich.

„So ist es, mein Lord. Ich weiß einfach nicht mehr, wie ich Kakarott unter Kontrolle halten soll.“ Ernsthaft sah der Glatzkopf in die Augen seines Herrn und bemerkte verwundert ein interessiertes Blitzen in dessen Blick. Paragas beugte sich vor und stützte sich mit den Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab.

„Nappa, so weit mich meine Kenntnis nicht trügt, bist du einer der stärksten Ausbilder in der Kaserne. Du hast die ersten Jahre auch den Legendären trainiert. Bei ihm hattest du keine Probleme…“

„Schon, Herr. Aber für Broly waren die Übungseinheiten kein Problem. Kakarott versucht verbissen dieselben Leistungen zu erbringen, egal was es ihn kostet. Lord Paragas… Ich bin gekommen, um Euch zu bitten das Ausbildungsniveau für Kakarott zu senken. Der Junge ignoriert alle Erschöpfungsanzeichen und treibt seinen Körper an, als wäre er gerade erst aus dem Bett gestiegen! Sein Verhalten hat schon beängstigend krankhafte Ausmaße angenommen.“
 

Zwischen den beiden Saiyajins entstand eine nicht zu deutende Stille. Abwartend und hoffend starrte Nappa seinen Herrn an, der jedoch nur nachdenklich auf seine gefalteten Finger schaute.

„Er… ignoriert seinen Körper also vollkommen?“, fragte Paragas langsam und es irritierte Nappa als dieser verhalten lächelte.

„J-ja… Wenn er es weiter so übertreibt, könnte er seinem Körper schaden und dann nützt ihm alles Training nichts mehr!“ Erneut gab sich Paragas dem Schweigen hin, doch dann öffnete er wortlos eine Schreibtischschublade und holte ein Blatt Papier und einen Kuvert hervor. Schnell schrieb er einige Sätze darauf und steckte dann den Zettel in den Briefumschlag.

„Hier, gebe das Kakarott und nun geh bitte. Ich habe leider keine Zeit mehr für dich.“ Verdutzt sah Nappa abwechselnd auf den Brief und auf Paragas.

„Ja, aber was ist mit- Ich meine-“
 

Paragas wedelte jedoch abwehrend mit der Hand.

„Kakarott wird für mich antworten, denn es ist allein seine Entscheidung. Wir beide wissen, dass er sich nicht von einer Autorität untergraben lässt. Wohlmöglich wird er noch rebellisch. Er hat nie die Grundausbildung eines Kriegers durchlaufen… Es würde auch keinen Sinn haben sie nachzuholen, sein Stolz ist mittlerweile zu ausgeprägt. Du weißt, warum die Ausbildung von Saiyajins so früh beginnt.“
 

In der Tat wusste Nappa das. Ein Saiyajin, der nie gelernt hatte Befehle auszuführen, würde dies auch nie mehr tun. Geknickt nickte er und verbeugte sich leicht.

„Ich habe verstanden… Danke das ich Eure Zeit in Anspruch nehmen durfte.“

Abwesend beobachtete Paragas seinen sich verabschiedenden Untergebenen, doch plötzlich viel ihn noch was ein.

„Einen Moment noch! Wurde bei Kakarott in letzter Zeit die Kampfkraft getestet?“ Der Kahlkopf legte sich überlegend den Zeigefinger auf die Lippen.

„So weit ich weiß nicht… Ihr habt nie die Order dazu gegeben.“

„Na dann… Ich möchte dass, das umgehend nachgeholt wird.“

„Verstanden!“, sagte Nappa und verließ endgültig den Raum.
 

In seinem Kopf schwirrte alles. In Prinzip war sein Besuch beim Lord völlig nutzlos gewesen. Hoffentlich stand in dem Brief, den Paragas ihm mitgegeben hatte etwas drin, was Kakarott wieder zur Vernunft brachte. Jedoch, eines verwirrte Nappa. Lord Paragas wirkte ziemlich nachgiebig mit dem kleinen Sturkopf. Wie konnte das sein? Sonst machte er bei ungehorsam immer kurzen Prozess. Seltsam. Verwundert erinnerte sich Nappa an Paragas‘ Reaktion, als er ihm von Kakarotts krankhaften Verhalten erzählte. Hatte dieser tatsächlich gelächelt? Da ging es doch nicht mit rechten Dingen zu! In seiner Nachdenklichkeit, achtete der General nicht auf seinen Weg und stieß plötzlich mit jemanden zusammen. Erschrocken fiel er auf den Hintern und blinzelte verwundert der Hand entgegen, die ihm helfend angeboten wurde.
 

„Junger Herr!“, stieß er erstaunt aus, als er erkannte, dass Broly der Besitzer der Hand war. Danken schlug er ein und ließ sich aufhelfen.

„Nappa, alter Freund! Wir haben uns lange nicht mehr gesehen! Seid wann lassen die dich aus der Kaserne raus?“, begrüßte der Legendäre seinen alten Mentor. Der Ältere schwieg einen Moment, um sich aus seinen verworrenen Gedanken zu befreien, dann lächelte er.
 

„Ja, es gibt einige Probleme von denen ich Eurem Vater berichtet habe…“ Stirnrunzelnd bemerkte Broly den schwermütigen Ton in Nappas Stimme.

„Scheint aber, ganz schöner Ärger zu sein, wenn du dann gleich zu meinem Vater rennst. Bist du deshalb so neben der Spur?“ Der kahlköpfige General war schon wieder halb in seinen Gedanken versunken. Er nickte abwesend.

„Ja… Ich mache mir Sorgen um Kakarott. Er treibt mich noch in den Wahnsinn. Ich-“ Abrupt hielt Nappa inne, als ihm klar wurde, was er da gerade gesagt hatte. Erschrocken sah er wie sich Brolys Augen bedrohlich schmälerten. Lord Paragas hatte ihm noch nahe gelegt, nichts seinem Sohn zu erzählen.
 

„Was ist mit… Kakarott?!“ Der jüngere Saiyajin machte einen Schritt auf seinen ehemaligen Mentor zu, der furchtsam zurück wich und somit an die Wand gedrängt wurde.

„Ah… S-sagte ich gerade Kakarott? Ich meinte-“

Mit einem bedrohlichen Grinsen stemmte Broly seine Hand gegen die Wand, so das Nappa keinen Fluchtweg mehr hatte.

„Überlege dir lieber zweimal, was du sagst. Ich kann es nämlich nicht leiden, wenn man mich anlügt. Besonders nicht, wenn es um Kaka geht! Kein Schwein will mir Auskunft über seinen Aufenthaltsort geben!“
 

Schluckend weiteten sich die Augen des Glatzkopfs, so kannte er den gutmütigen Broly aber gar nicht.

„Bitte, junger Herr! Ich habe den Befehl Eures Vaters, nichts zu sagen. Bringt mich nicht in Schwierigkeiten. Zudem war es auch Kakarotts Wunsch, dass Ihr nichts erfährt. “, bat Nappa ernst.

„Was? A-aber warum?!“, stieß Broly ungläubig aus, doch dann stutzte er. Stirnrunzelnd erinnerte er sich an das Gespräch mit Kakarott, welches er mit ihm im Wald gehabt hatte.

„Wahrscheinlich trainiert er wieder, hab ich recht?“, stellte er trocken fest, worauf Nappa nur zögernd nickte. Doch da kam dem General eine Idee. Paragas würde Kakarott nie im Leben aufhalten, aber Broly würde es tun.
 

„Ich war bei Lord Paragas, um eine Senkung des Trainingsniveaus zu erbitten. Erfolglos… Ich bin verzweifelt.“ Der legendäre Krieger zog die Augenbrauen zusammen.

„Was meinst du damit?“ Nappa seufzte. Wenn Lord Paragas davon jemals erfährt, würde er achtkantig aus der Stadt geschmissen werden. Aber das war es ihm wert.

„Kakarotts Kadettennummerierung ist die 444… was auch gleichzeitig sein Trainingscode ist.“ Wie in Zeitlupe wuchsen Brolys Augen auf Tellergröße an.
 

„Sag Mal, habt ihr ein Rad ab?! Ihr könnt ihm doch nicht meine Übungen aufhalsen!“ Nappa zuckte sichtlich zusammen und hob vorsichtig die Hände.

„Bleibt ruhig. So weit ich weiß, war es Kakarotts Wunsch. Und ehrlich gesagt schafft er nicht mal einen Bruchteil der Einheiten, die Ihr an Tag einem vollendet.“ Broly ließ endlich von Nappa ab und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.

„Ist ja wohl logisch! Das Training wurde für mich konzipiert! Dann kann ich mir auch denken was los ist. Kaka versucht wie besessen den vorgegebenen Plan einzuhalten?“ Nappa nickte.

„So ist es. Er hört auch nicht auf mich, wenn ich sage das Schluss ist.“ Verwundert beobachtete Nappa, wie Broly plötzlich leise auflachte.
 

„Nappa? Du wirst als Kakarotts Mentor abgesetzt.“

„W-Was?!“
 

Broly klatschte freudig in die Hände und zeigte dabei ein diabolisches Grinsen.

„Ich werde ihn übernehmen!“

Wie ein Gleiter mit offen stehenden Türen, sah Nappa seinen ehemaligen Schüler an und konnte seinen Ohren nicht trauen.

„B-bitte was?! Euer Vater poliert mir den Schädel! Der degradiert mich in die Putzkolonne! Broly! Das könnt Ihr mir nicht antun!!“ Beruhigend fasste der Jüngere, Nappa auf die Schulter.
 

„Keine Sorge mein Freund. Ich habe schon einen Plan und du wirst auch deine Stelle behalten. Mein Vater weiß, dass ich schon wie verrückt nach Kakarott suche. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich ihn ‚zufällig‘ finden würde. Ich werde Paps meinem Wunsch nicht sofort auf die Nase binden… Also los geht’s, komm.“

„H-halt! Wohin wollt Ihr!?“

„Na wohin wohl? In die Kaserne!“
 

♥~♦~♣~♠

Nappa konnte ein Seufzen nicht unterdrücken, als sie in der Kaserne landeten. Wenn Kakarott aus dem Meditank kam, konnte er sich sicher auf ein gewaltiges Donnerwetter gefasst machen. Doch als die beiden Saiyajins die Krankenstation betraten, erwartete sie bereits eine ungeahnte Überraschung.

„Kakarott ist WAS?!“ fragte Nappa entsetzt die Krankenschwester. Entschuldigend sah die junge Saiyajin den General an.

„Wir wissen auch nicht wie es passieren konnte. Die Technik des Meditanks hatte plötzlich versagt und wir wollten, den Kadetten in einen neuen umsetzen. Dann hat er die Flucht ergriffen. Wir lassen bereits nach ihm suchen.“ Blinzelnd schaute Nappa auf die kleinere Krankenschwester herab.
 

„W-wie kann das sein?! Die Tanks kommen gerade erst aus der Wartung!“ Die junge Saiyajin wollte gerade erwidern, Broly plötzlich laut auflachte. Der Legendäre hatte sich, den Meditank genauer angeschaut und eine eindeutige Entdeckung gemacht.

„Was ist, junger Herr?“, fragte Nappa zögernd, doch statt direkt zu antworten winkte Broly ihn heran.

„Komm her. Das musst du dir ansehen… diese kleine listige Kröte.“ Stirnrunzelnd schaute der Kahlkopf dem jüngeren über die Schulter und staunte nicht schlecht. Die gesamte Elektronik, die Broly aufgeklappt hatte war zu einem einzigen Klumpen verschmolzen.
 

„Der Verschlusselektronik zu urteilen, ist das eine ausbruchsichere Spezialanfertigung, oder? Kaka muss gemerkt haben das er hier nicht raus kommt, darum hat er vermutlich sein Ki in den Stromkreislauf fließen lassen. Das war alles geplant…“, schlussfolgerte er und Nappas Augen wurden immer größer.

„Seit wann habt Ihr Ahnung von Technik?“

Grinsend erhob sich Broly aus seiner Hocke.

„Ich habe Hobbys und außerdem habe ich auf dieselbe Weise ältere Versionen meines Siegelschmucks geschrottet. Jetzt müssen wir nur herausfinden, wo der kleine Mistkerl steckt.“
 

Entnervt zog sich Nappa die Hand übers Gesicht.

„Das ist unser kleinstes Problem. Ich ahne wo er sich wieder rum treibt… Die Frage ist, wie wir ihn wieder von da weg bekommen…“
 

♥~♦~♣~♠
 

Völlig außer Atem, saß Kakarott an einen Baumstamm gelehnt und starrte grinsend durch verkniffene Augen zu dem Felsen, den er durch die Gegend schleifen sollte. Er hatte es endlich geschafft! Musste wohl an dieser Suppe liegen, in die man ihn im Meditank eingeweicht hatte. Die Schwester meinte zwar, dass er noch etwas drin bleiben sollte, aber sein Körper fühlte sich fast wieder vollständig geheilt an. Im Allgemeinen fühlte sich sein Körper viel besser an als vorher! Er konnte sich wahrscheinlich wieder eine Standpauke von Nappa anhören, aber das war ihm egal. Grimmig starrte er auf seine schwieligen Hände. Es ging ihm einfach alles viel zu langsam! Seufzend stützte er sich ab und erhob sich wieder. Wurde Zeit weiter zu machen…
 

Einmal ließ er seinen Nacken und seine Schultern aufknacken und schritt dann auf dem Felsen zu. Tief durchatmend glitt er in Kampfposition und ließ dann mit hoher Geschwindigkeit verschiedene Schlagcombos nieder prasseln, dass es nur so kleine Bröckchen rieselte. Ausholend fixierte Kakarott den Felsen mit den Augen und wollte zu einem besonders starken Hieb ansetzen, als der große Stein plötzlich vor seiner Nase explodierte. Der junge Saiyajin wurde von der Wucht zurück geworfen und mit geschlossenen Augen rieb er sich den Hinterkopf.
 

„Was zum Geier-“ Kakarott verschluckte seine Worte förmlich, als ein großer bedrohlicher Schatten sich über ihn legte. Der Besitzer des Schattens war Broly, der sich mit in die Hüften gestemmten Fäusten vor Kakarott aufgebaut hatte. Der Jüngere wusste gar nicht wie schnell seine Kehle von einem Moment auf den anderen austrocknen konnte…

„Hab ich dich endlich, Karottenrambo…“, wisperte der Größere. Die Zähne zusammenbeißend, rappelte Kakarott sich auf und bot seinem Freund die Stirn. In seinem Inneren fühlte er sich aber nicht so entschlossen. Brolys Stimme verriet, dass er wütend war und seine ganze Körperhaltung strahlte etwas Aggressives und Einschüchterndes aus.
 

Ein Räuspern lenkte Kakarott vom legendären Krieger ab und er bemerkte Nappa, der sich dezent hinter Broly versteckte.

„Du… Verräter!“, knurrte er mit gefletschten Zähnen seinem Mentor entgegen, dann wandte er sich wieder Broly zu.

„Was hast du hier zu suchen?“ Broly antwortete nicht, sondern musterte seinen Freund von oben bis unten. Die Gebärden des Kleineren machten klar, das er hier nicht mehr mit sanften Worten weiter kam. Plötzlich fiel ihm ein, wie Beranky immer mit Kakarott umging. Es wurde Zeit, das er es ihr gleich tat.
 

Die Wut wich aus Brolys Zügen und er gab sich einem Lächeln hin. Stutzend beobachtete Kakarott die Gemütswandlung, denn ein geradezu überhebliches Grinsen breitete sich auf den Lippen seines Freundes aus.
 

„Weißt du, Kakarott, es ehrt mich ja unwahrscheinlich, dass du mich nachahmen willst. Aber, kommst du dir dabei nicht etwas armselig vor? Denn in meinen Augen wirkst du genau so.“ Nappa und Kakarott rissen gleichzeitig weit die Augen auf.

„W-was… hast du da gerade abgesondert?“ Broly begann gelangweilt seine Fingernägel zu betrachten.

„Scheinbar ist dir während deines Trainings nicht nur dein Hirn, sondern auch dein Gehör abhanden gekommen. Aber gut. Noch einmal für dich zum Mitschreiben…. Du hast doch schreiben gelernt, oder? Ach egal.“ Langsam Schritt der Legendäre um seinen Freund herum und ließ ihn dabei nicht aus den Augen.
 

„Ich will dir sagen, dass du dich komplett lächerlich machst. Du versuchst ein Trainingsprogramm zu absolvieren, das für den Super Saiyajin entwickelt wurde. Das bin ich, falls du das vergessen hast und nicht du!“ Er wandte Kakarott den Rücken zu und schloss die Augen.
 

„Empfindest du das nicht als Schande?“ Broly spürte eine kurze Regung und duckte sich. So wich er Kakarotts wütenden Schlag aus. Der Jüngere hatte seine Fassung wieder erlangt, die sofort wieder von wilder Wut hinfort geschwemmt wurde.

„KOMM HER DU BASTARD! ICH MACH DICH RUND!“, brüllte Kakarott ungehalten und tat eine Vielzahl von Schlägen und Tritten, die jedoch alle ins Leere gingen. Lächelnd wich Broly seinem Freund mühelos aus. Endlich! Er hatte sich schon gefragt, wie lange er noch so großkotzig tun musste um Kakarott in Rage zu bringen.
 

„An deiner Stelle würde ich mehr auf deine Beine achten, Kaka.“, meinte er gelassen und achtete nicht auf die Faust die ihn fast getroffen hätte. Dafür kassierte er von dem Kleineren jedoch nur:

„Halt die Klappe!“

Seufzend fing Broly einen Hieb ab, neigte sich in einer Drehung zur Seite und trat Kakarott die Beine weg, worauf dieser zu Boden ging. Keifend rappelte er sich wieder auf und machte da weiter wo er aufgehört hatte.

„Ich habe gesagt, du sollst auf deine Beine achten!“, knurrte Broly und diesmal stieß er seine flache Hand in das Gesicht seines Freundes. Gleich darauf wiederholte er den Angriff mit dem Bein. Erneut fand sich Kakarott am Boden wieder. Nappa währenddessen saß im Schneidersitz ein Meter über dem Rasen und beobachtete das merkwürdige Treiben. Broly wies Kakarott noch einmal streng auf den Schutz der Beine hin, der es abermals nicht zur Kenntnis nahm. Erst beim vierten Mal machte der Jüngere einen geschickten Satz und tat einen Überschlag über Brolys Schulter, so das dieser hinter dem Größeren zum stehen kam. Nappa kniff einige Male verwundert die Augen zusammen. Die Schläge Kakarotts, verloren immer mehr an Wildheit und wurden kontrollierter. Es schien, als würde sein Kampfstiel sich dem von Broly anpassen. Alles wirkte immer mehr wie ein Übungskampf!
 

„Genau Kaka! Super! Dies war eine geniale Taktik!“, rief der Legendäre begeistert aus und rammte seinem Freund den Ellenbogen in den Bauch. Hustend sank Kakarott in die Knie, erholte sich jedoch schnell wieder.

„Nun zu deinen Schlägen. Dreh die Fäuste leicht während des Schlages, das legt mehr Energie rein!“ Es dauerte nicht lange und der Jüngere setzte den Vorschlag unter grimmigem Schweigen in die Tat um.
 

So ging es bis zum Abend, als Broly einen Fausthieb tat, dem Kakarott geschickt auswich. Doch statt sogleich selbst anzugreifen, knickte der Jüngere ein und viel erschöpft, gegen Brolys breite Brust.

„Scheiße… I-ich bin total fertig! Fix und alle….“, verkündete Kakarott tief durchatmend. Von seiner Wut war rein gar nichts mehr übrig geblieben. Grinsend sah Broly auf den Kleineren herab, ließ sich in eine Hocke geleiten und zog Kakarott unter sanften Zwang auf seinen Schoß.

„Hey!“

„Beschwer dich nicht, sondern ruh dich aus. Du hast es dir echt verdient, Kleiner.“, sagte Broly schmunzelnd und wuschelte durch das wilde schwarze Haar. Plötzlich ertönte ein Klatschen und beide Saiyajins sahen überrascht auf.
 

„Das war ein phänomenaler Kampf! Kakarott, ich habe noch nie gesehen, dass du dich so geschmeidig bewegst und du Broly… Du hast wirklich das Zeug zum Ausbilder!“, lobte Nappa die beiden und setzte sich zu ihnen. Grinsend legte Broly seinen Arm um Kakarott.

„Nee, das mache ich nur für ihn. So ein verlaustes Äffchen von einem Saiyajin hat es nötig.“ Der Jüngere ballte die Fäuste.

„Ey, Ich kann dich hören! Warte nur, bis ich wieder fit bin!“, beschwerte sich Kakarott, doch plötzlich legte Broly den Finger unter sein Kinn und zwang ihn in die Augen zu schauen.

„Gerne. Ich freu mich schon, darauf, wenn du wieder so fügsam bist wie heute.“ sagte der Legendäre und lächelte anzüglich. Er war sich genau bewusst was er da sagte und belustigt sah er wie Kakarotts Gesichtszüge langsam entgleisten. Während des Kampfes hatte Broly gemerkt, das sich der Glutduft seines Freundes weiter verstärkt hatte, das heißt er würde bald soweit sein. Mittlerweile war es ihm egal, was sein Freund über ihn dachte. Der Gedanke, dass ein anderer Kakarotts Glutpartner sein könnte machte ihn wahnsinnig. Es war ganz klar an der Zeit in die Offensive zu gehen.
 

Grinsend wandte er sich wieder Nappa zu.

„Also, ich denke es ist nun deutlich, dass ich Kakarotts Training übernehme. Er tanzt euch allen sonst nur wieder auf der Nase rum.“ Der Kahlkopf wollte darauf antworten, doch drängte Kakarott sich einfach dazwischen.

„Moment! Du kannst das doch nicht einfach so über meinen Kopf hinweg entscheiden! Und außerdem, tue nicht so, als wenn du mir jemals die Stirn geboten hättest.“ Broly zog seinen Freund noch etwas dichter an sich ran und grinste.

„Das wird sich ab heute ändern, mein Lieber! Du wolltest ein vernünftiges Training und das wirst du bekommen. Natürlich, kannst du auch, wie ein kleines Kind zu meinem Vater rennen und petzen. Aber glaub ja nicht, dass ich dich dann noch eines Blickes würdige!“ Kakarott hatte sich in Gedanken schon ein deftiges Argument zu Recht gelegt, doch… er zweifelte nicht daran, das Broly seine Drohung wahr machen würde. Auch wenn er es nicht offen zugeben würde, so musste er gestehen, dass es gut tat, wie Broly seinen Arm um ihn hielt.
 

Es erinnerte ihn an früher, als sie noch klein waren. Manchmal hatte Beranky es erlaubt, das der Legendäre über Nacht blieb und bei Kakarott mit im Bett schlief. Träumend erinnerte sich Kakarott, wie Brolys Affenschweif sich immer um sein Bein geschlungen und sie miteinander gekuschelt hatten. Unbewusst entspannte er sich und lehnte sich etwas zurück… Ja Brolys Wärme hatte schon immer gut getan…
 

„Ich werde nichts sagen, wenn du mir auch wirklich ein ordentliches Training bietest…“, sagte Kakarott mit leiser Stimme. Erstaunt besah sich Nappa die beiden jungen Saiyajins. Es war wirklich ungewöhnlich wie sanft Kakarott plötzlich war…
 

Abrupt sah er mit geweiteten Augen auf und griff schnell in seine Rüstung.

„Kakarott! Ich war heute wie angekündigt bei Lord Paragas gewesen. Er hat mir einen Brief für dich mit gegeben… Hier!“ Verdutzt nahm der Jüngere den Brief entgegen und las ihn.
 

Kakarott,

Egal was man dir erzählt, denk daran was ich dir sagte.

Es werden viele stolz auf dich sein… Ich bin stolz auf dich!

Es liegt alles in deiner Hand, du entscheidest.

Ich habe veranlasst, dass deine Kampfkraft gemessen wird. Bitte lasse dieses Prozedere über dich ergehen. Es wird wahrscheinlich wichtig für weitere Schritte deines Trainings sein.

Lord P.
 

Knurrend entzog Broly seinem Freund das Papier und las selbst.

„Hab ich doch gewusst, dass mein alter Herr was mit dem ganzen zu tun hat… Wie fürsorglich, dieses As plötzlich sein kann…“

„Hey! Schon mal was von Briefgeheimnis gehört?!“, keifte Kakarott und klaute sich den Brief zurück. Ernst schaute Broly auf den Älteren herab.

„Entschuldige… Aber aus irgendeinem Grund hat Vater an dir Interesse und das bedeutet nichts Gutes.“ Kurz schloss er die Augen und seufzte leicht.

„Wird wohl doch langsam Zeit, dass ich meinen Plan in die Tat umsetze…“ Nappa und Kakarott sahen sich ratlos an und dann gemeinsam wieder zu Broly.

„W-Was meinst du damit?“ Der Legendäre antwortete nicht sofort auf die Frage seines Freundes sondern schaute mit schmalen Augen zum kahlköpfigen General.
 

„Nappa… Bevor ich weiter rede, sag mir wem gehört deine Treue… Wenn du mir nicht die erhoffte Antwort gibst, muss ich dich bitten jetzt zu gehen. Und vergiss meine Worte, sonst… müsste ich etwas tun, was uns beiden nicht gefällt. Glaub mir aber Eines… Dir wird es mehr wehtun als mir…“ Kakarotts Mund stand speerangelweit offen und auch Nappa dachte sich verhört zu haben. Schluckend wurde ihm klar, dass er in eine nicht sehr angenehme Situation gerutscht war. Zusammennehmend schloss er die Augen und atmete einmal tief durch.
 

„Dieser Tag war wirklich ereignisreicher als mir lieb ist. Heute habe ich mehr neue Seiten an Euch entdeckt, die ich Euch wirklich nicht zugetraut hätte und dabei kenne ich Euch von klein auf… Aus dem kleinen Meister Broly ist wirklich ein Mann geworden.“ Der große junge Saiyajin lächelte nur vorsichtig.
 

„Ja wir kennen uns wirklich sehr lange. Vielleicht solltest du schon allein deshalb mit diesem nervigen Formal- Meister- Junger Herr- Kram aufhören… Nun wie lautet deine Antwort.“ Grinsend lehnte der Kahlkopf sich zurück und stützte sich auf den Armen ab.

„Ist es nicht offensichtlich? Meine Treue gehört dir. Immerhin habe ich dich mit großgezogen, weil dein verdammter Vater anderweitig beschäftigt war…“
 

Kakarott konnte einfach nicht verstehen was hier los war. Auch für ihn waren Brolys Gebaren und Worte völlig neu.
 

„Irgendwie bin ich mit dem ganzen etwas überfordert. Was ist hier los?!“

„Kakarott… Es gibt Dinge, die ich sehr lange vor dir geheim gehalten habe, weil ich nicht wollte, dass du mit hinein gezogen wirst. Aber anscheinend geht es nicht mehr anders… Kaka, was immer mein Vater dir erzählt hat, er hat es getan, um dich gefügig zu machen, weshalb ist mir nicht ganz klar, aber das ist jetzt auch egal. Wir alle hier in der Stadt sind alle nur seine Spielfiguren, die ihm helfen auf den Thron von Vegeta-sei zu kommen… und ich bin sein Trumpf…. War es zumindest eine ganze Zeit. Jedoch gibt es viele in der Stadt, die ihm nicht trauen und diese habe ich unter mir gesammelt. Mein Plan ist es Vaters Platz ein zunehmen und gegen König Vegeta und Freezer vorzugehen, damit wir Saiyajins wieder das sein können, was wir eigentlich sind. Freie Krieger, die miteinander Kämpfen und nicht gegeneinander. Falls mein Vater jemals an die Macht kommt, wird er nicht anders sein, als dieser Pimpf von einem König.“
 

Kakarotts Mund viel nun komplett aus den Angeln und er schaffte es nur einige Male instinktiv zu blinzeln.

„W-wie- aber-w-wann hast du –w-w-w!“ Glucksend beugte sich Broly leicht zu Kakarott runter.

„Herrlich, dich einmal sprachlos zu erleben. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich auf meine Seite schlägst. Ich kann es nicht sehen, wie du in Vaters giftige Krallen gerätst… Und was sagst du?“ Endlich schaffte der Kleinere es den Mund zu schließen und sah nachdenklich zu Boden.

„So eine selten doofe Frage kann auch nur von dir kommen. Ich stehe immer auf deiner Seite… vor allem muss ich dir noch in den Arsch treten. Du hast vorhin die Fresse etwas zu weit aufgerissen.“
 

Freudig klatschte Broly in die Hände.

„Gut dann ist ja alles beschlossen! Ich werde dich einige Tage so trainieren, bevor ich Vaters Büro stürme und es öffentlich mache! Keine Sorge, ich habe mir alles zu Recht gelegt… Und wenn du soweit bist, hauen wir dem Alten den Stuhl unterm Arsch weg!“
 

♥~♦~♣~♠
 

Zur selben Zeit in der Hauptstadt von Vegeta-sei, freute sich der Herrscher des Planeten endlich auf ein bisschen Entspannung. Er war für mehre Tage auf Grund eines formellen Treffens auf Freezers Raumschiff gewesen. Wie froh war er, endlich wieder dort zu sein, wo er uneingeschränkt das Sagen hatte. Schade, dass selbst das nur befristet war. Noch vier Jahre und dann würde seine Spielzeit, die Freezer ihm erlaubt hatte enden. Grinsend fuhr sich Vegeta durchs Haar.
 

Aber wenn es nach ihm ginge, würde die Frist schon bald verlängert werden… wenn er Freezers Kopf unter seinen Füßen zermalmte! Alle schwachen Saiyajins waren so gut wie aussortiert und auch er hatte die Zeit genutzt um zu trainieren. Freezer war schon so gut wie erledigt und dann... konnte Vegeta sein Herrschaftsgebiet auf andere Planeten ausweiten!
 

In seinen finsteren Plänen versunken, betrat der junge König sein “Badezimmer“ und warf seinen Brustpanzer achtlos in die Ecke. Er hatte schon gestern befohlen, dass man zu seiner Ankunft ein heißes Bad einlassen sollte. Zufrieden ließ er seinen Blick über das große, in den Boden gehauene Becken gleiten.

„Endlich wieder daheim…“, lächelte Vegeta, schälte sich aus seiner hautengen Uniform und stieg genüsslich seufzend ins Wasser. Behaglich lehnte er sich zurück und stützte sich dabei mit ausgebreiteten Armen am Beckenrand ab. Eine ganze Weile saß er da, mit geschlossenen Augen und summte vor sich hin, doch dann hielt er einen Moment inne und grinste spöttisch.
 

„Sag, wie lange willst du noch dort rum stehen und mich begaffen, Radditz?“ Eine ganze Weile tat sich nichts, doch dann trat der Langhaarige aus einer dunklen Ecke und verbeugte sich leicht.

„Verzeih mir, ich… wollte dir Bericht erstatten und habe deshalb hier auf dich gewartet…“, sagte er lächelnd.

„Du bist kein guter Lügner…“, schmunzelte Vegeta und wandte sich dabei seinem Freund zu.

„Du weißt genau, wie ich es hasse nach einer Reise gestört zu werden und außerdem… verrät dein Aufzug, das du wegen ganz anderem hier bist.“ Betrachtend ließ der junge König seinen Blick über Radditz‘ muskulösen Körper gleiten, denn dazu hatte er freie Sicht. Der Langhaarige trug nur eine enge Hose, nichts weiter. Ruhig schritt er auf Vegeta zu und kniete sich am Beckenrand zu ihm runter.

„In gewisser Weise ist es doch deine Schuld. Du warst viel zu lange weg.“, säuselte Radditz anzüglich und begann die Schultern des Königs zu massieren.

„Hmmm… Ich war nur eine Woche weg. War während meiner Abwesenheit was los?“

Langsam beugte sich Radditz zu Vegeta runter und fuhr mit seinen Lippen dessen Halsbeuge entlang.

„Nein, es war alles verhältnismäßig ruhig, wenn man das Chaos weglässt, das überall herrscht. Selbst die Rebellen sind still, aber wer weiß wie lange noch. Vegeta… Wie lange willst du noch mit ihnen rumspielen? Du solltest dich wirklich, mit wichtigeren Sachen beschäftigen.“ Verstimmt drückte der jüngere Saiyajin den Langhaarigen weg und wandte sich zu ihm um.
 

„Sollst du mir sagen, was ich zu tun habe? Nein! Und außerdem…“ Ein finsteres Lächeln schlich sich auf Vegetas Lippen.

„Wo vor hast du Angst? Befürchtest du, plötzlich mit deiner kleinen Familie zusammen zu stoßen? Aber keine Sorge. Ich habe sowie so vor gehabt, die Rebellen dem Erdboden gleich zu machen… Sie langweilen mich allmählich…“
 

Aus irgendeinem Grund schmerzte Radditz‘ Herz plötzlich, als er sich der Worte seines Freundes bewusst wurde… Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte… noch nach all den Jahren dachte er an seine Familie, besonders an seine Mutter.

Es geht aber nicht anders! Deine Treue gehört Vegeta!, rüffelte er sich selbst in Gedanken. Hoffentlich würde der Prinz dem ganzem Bald ein Ende setzen, denn er hielt es kaum noch aus.
 

-tbc-

Außer Kontrolle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Bardocks finsteres Erbe

Hi Freunde X3
 

Boah das ein Krampf das Kapitel überhaupt online zu bekommen, erst säuft mein PC ab und kaum ist meiner wieder heile, muckt der von meiner allerliebsten Beta-sama rum -.-* Aber jetzt ist so halbwegs wieder alles in Ordnung. PC peift zwar aus dem letzten Loch und kriecht auf dem Zahnfleisch, aber so lange ich tippen kann XD Ihr habt Recht, Kaka wird tatsächlich reichlich übermütig. Und Broly? Hoffentlich merkt er nicht zu spät was da mit Kakarott passiert ;) nachher bricht noch das Chaos aus. Hmmmm, ich muss immer höllisch aufpassen, das der kleine mir nicht zu böse gerät XD weil so abgehen wie in meiner letzten DB FF soll es ja nicht sein ^.^
 

Nun aber genung Smalltalk

Viel Spaß (Kekse hinstell)

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Kapitel 8: Bardocks finsteres Erbe
 

Stolz sah Kakarott zu Broly auf und erwartete ein Lächeln, doch der Legendäre lächelte nicht. Er sah nicht einmal annähernd so aus, als würde er sich über den Sieg freuen. Eine Mischung aus Unglauben und Erkenntnis, die Kakarott nicht verstand, war einzig in Brolys Augen zu lesen.
 

„W-was sollte das, Kaka?“, fragte Broly als er seine Stimme wieder fand und sein Blick wanderte auf den geschundenen Tales.

„Du wolltest ihn den Schwanz abreißen?!“

Kakarott folgte dem Blick seines Freundes, rümpfte die Nase und verschränkte die Arme.

„Wieso nicht? Er hat es nicht anders verdient!“ Broly schüttelte perplex den Kopf und kniete sich zu Tales hinunter.

„Du wolltest ihn das antun, worunter du so lange Zeit gelitten hast, deinem eigenen Bruder?“ Langsam fuhr er über die Wange des Zwillings, worauf diesem nur ein kraftloses Stöhnen über die Lippen glitt. Mit immer schmaler werdenden Augen betrachtete Kakarott diese Berührung und irgendwie gefiel es ihm gar nicht, wie Broly mit seinem Bruder umging.
 

„Du vergisst, dass er es war, der mir das angetan hat. Dadurch hat er mir erst Recht bewusst werden lassen, wie schwach ich war und nun? Sieh ihn an und sieh mich an! Nun haben wir die Rollen getauscht und er ist der ehrlose Wurm. Nur eines fehlt noch…“ In einer fließenden Bewegung stieß Kakarott, Broly weg und packte wieder Tales‘ Schweif. Kurz blinzelte Broly benommen und schnell wurde er sich der Situation bewusst.
 

Energisch packte er Kakarotts Handgelenk und nahm es in einen kräftigen Griff, so fest, dass der kleinere aufknurrte.

„Rollen getauscht?! Kaka! Es gibt nichts Ehrloseres als jemandem seines Saiyajinschwanzes zu berauben!“, fauchte der Größere wütend, doch seine Wut wich sofort wieder. Erschrocken starrte er Kakarott in die Augen, die kalt und verhärtet in seine blickten.

„Du wirst es nie verstehen, oder? Hier geht es um das Recht des Stärkeren. Das hat Bardock mir und Tales schon von klein auf eingebläut, aber ich kann es wohl nicht von dir erwarten, da du nie die Welt außerhalb des Exils kennen gelernt hast… Du bist stärker als ein Highclass Krieger, aber du kennst die Regeln der Elite nicht… wie auch, als ein Sohn, eines verweichlichten Adeligen.“
 

Die Kraft in Brolys Griff erstarb und der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben.

„Kaka… Wie…Wie kannst du nur so etwas zu mir sagen?“ Langsam zog Kakarott seine Hand weg und schaute ungerührt zur Seite, dann wandte er sich um.

Er hoffte gar nicht erst auf Verständnis von Broly, wie denn auch?

„Schade, dass mein Vater nicht der Legendäre ist… Denn er besitzt noch den wahren Kampfgeist, der so vielen unseres Volkes abhanden gekommen ist…“ Kakarott sagte bewusst “mein Vater“, denn er hielt es für richtig, das er Bardock nun wieder so nennen konnte…
 

Nappa und Broly konnten Kakarott nur nachschauen, wie dieser sich wortlos vom Boden abstieß und verschwand.

Der Legendäre schüttelte nur den Kopf und beugte sich schweigend über Tales um ihn auf tiefere Wunden zu untersuchen.

„Wie kann Kakarott nur so ein Monster anhimmeln…“, sagte er schließlich, als eine Weile vergangen war und Nappa sah ihn nur verwirrt an.

„Was?“

„Ich meine diesen Bardock…“ Für einen Moment weiteten sich Nappas Augen, doch dann schmunzelte er leicht und schüttelte den kahlen Kopf.

„Sag so etwas nicht, in Kakarotts Worten liegt Wahrheit. Bardock war berühmt für seine Qualitäten als Krieger. Jeder junge Saiyajin nahm seinen Namen nur mit Ehrfurcht in den Mund und wollte genau so werden wie er. Bardocks einziges Ziel war es immer stärker zu werden, um Ruhm und Ehre zu erlangen. Man könnte sagen: Er ist Krieger aus Leidenschaft. Und glaub mir es ist nicht leicht der Sohn des Bardock zu sein, schon gar nicht, wenn man Kakarotts Schicksal auf den Schultern trägt.“
 

Die Worte gingen Broly durch den Kopf und er schaute nachdenklich in die Richtung, in der Kakarott verschwunden war. Krieger aus Leidenschaft… Sein Geliebter war genau so…
 

♥~♦~♣~♠
 

Wut schwoll in Kakarott, während er im zügigen Tempo über die kleine Stadt flog. Wie konnte Broly ihn nur aufhalten? Er hatte doch jahrelang miterlebt wie er gelitten hatte! Kakarott presste seine Lippen zusammen und seine Augen schmälerten sich. Hatte er sich wohlmöglich in seinem besten Freund und Geliebten getäuscht? So musste es wohl sein… Knurrend ließ er sich auf einem dicken Ast niedersinken um seiner Gedanken Herr zu werden, denn er wusste noch nicht Mal, wo er eigentlich hin fliegen wollte. In seiner Wut war er einfach abgehauen ohne darüber nachzudenken. Sollte er nach Hause fliegen? Nein, Broly würde ihn dort sicher schon bald aufsuchen. Und das wollte Kakarott auf keinen Fall.
 

Der Legendäre würde alles seiner Mutter erzählen und er müsste sich am Ende rechtfertigen. Beranky mochte es nicht, wenn er und Tales sich stritten, das wusste er nur zu gut und sie würde bestimmt nicht begeistert von dem gesamten Vorfall sein…

Ärgerlich rammte Kakarott seine Faust in den wuchtigen Stamm, die sich tief in das splitternde Holz grub. Verwundert zog er sie zurück. Er hatte doch gar nicht so kräftig zugeschlagen… oder doch?
 

Grimmig richtete Kakarott seinen Blick in die Weite. Durch die Kämpfe hatte er sich erhofft mehr über seine Fortschritte heraus zu finden. Wie stark war er wirklich und wo waren seine Grenzen? Wie weit hatte er sich gesteigert? Frustriert ließ sich der junge Saiyajin niedersinken und setzte sich. Alle gegen die er angetreten war, gehörten soweit er wusste der Midclass an, hieße das, dass er auf einem höheren Niveau war? Nein, das konnte nicht sein. Das wären zu schnelle gewesen. Nicht einmal sein Vater hätte es in der kurzen Zeit geschafft…
 

Knurrend raufte Kakarott sich die Haare. Musste er denn erst gegen Broly antreten, um zu erfahren, wie stark er geworden war!? Aber das wollte er nicht… noch nicht! Der junge Saiyajin ließ mit einem strapazierten Seufzen all seine Bedenken fallen und starrte ratlos über die unzähligen Baumwipfel. Es mochte vielleicht arrogant klingen, doch anscheinend schien er zu einem der stärksten Krieger in der Stadt der Verbannten geworden zu sein. Schnaubend sah Kakarott auf. Wenn dem so war, gäbe es hier keine ebenbürtigen Krieger. Bei diesem Gedanken schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Eigentlich konnte man hier nicht wirklich irgendjemanden als Krieger bezeichnen. Sie waren eine Auslese von feigen Schwächlingen, die sich in den Kämpfen außerhalb des Exils nicht behaupten konnten…
 

Plötzlich weiteten sich Kakarotts Augen vor Erkenntnis. Das war es! Auslese! Die namenlose Stadt, in der er lebte, war nur ein Sammelbecken von Schwächlingen! Langsam erhob sich Kakarott und er blickte nach Norden… In Richtung Hauptstadt.
 

Die Kämpfe der Klassen währten schon viele Jahre. Jeder kämpfte gegen jeden um seinen Rang zu behaupten und bangte vor dem Tag an dem er ihn verlieren würde. Diese Angst vor dem Versagen musste die Saiyajins außerhalb der bewaldeten Täler stark gemacht haben. Dieser Umstand musste den Kampf zu deren einzigen Lebensinhalt gemacht haben, so dachte Kakarott. Seine Augen leuchteten förmlich bei diesen Gedanken und er erhob sich wieder. Langsam führte er seine Hand zum Herzen und spürte wie es wie verrückt gegen seine Rippen schlug. Vielleicht war auch sein Vater dort draußen und kämpfte um seinen Rang? Wenn dem so war, dann wusste Kakarott was er zu tun hatte. Er ballte beide Fäuste und grinste kämpferisch. Sein Entschluss stand fest, er würde in die Hauptstadt zurückkehren um zu sehen wie stark er geworden war…
 

♥~♦~♣~♠
 

Ein Seufzen entwich Broly, als er auf Tales, der in seinem Arm lag nieder sah.

„Es hilft alles nichts, Nappa. Ich werde den Kleinen jetzt nach Hause bringen und Kakarott mal ins Gewissen reden. Aber vielleicht tut Beranky das schon. Soweit ich weiß hat sie heute frei.“ Langsam erhob er sich und Nappa nickte nur.

„So ist es wohl besser. Ich kann mich um den Jungen nicht kümmern, das Training der Kadetten ist noch lange nicht vorbei.“
 

Ohne weitere Worte zu verlieren, hievte Broly Tales so, das er ihn besser halten konnte und stieß sich vom Boden ab. Er hoffte inständig, das Beranky, Kakarott zur Brust nahm, denn wenn er es täte, käme nichts Gutes heraus. Kakarott hörte einfach nicht auf ihn.

„Warum hast du ihn aufgehalten?“, fragte Tales mit leiser Stimme und blickte Broly nachdenklich an.

Der Größere verzog verwirrt über diese Frage die Augenbrauen.

„Weil es nicht richtig ist…“, antwortete er schließlich knapp.

„Kakarott weiß am Besten, wie schlimm es ist ohne das Symbol der Saiyajins zu leben. Er hat sehr darunter gelitten, das du ihm damals den Schweif abgerissen hast…“ Tales schwieg nur und blickte weiterhin nachdenklich ins Leere. Kakarott hatte tatsächlich so sehr darunter gelitten? Ihm war klar gewesen, das sein Zwilling ihn für seine Tat verachtete aber…
 

Ein leises Lachen entwich ihm, denn er erwischte sich wieder einmal dabei wie er seinen Bruder bemitleidete.

„Kaki ist ziemlich sauer, das du ihm um sein Recht gebracht hast. Hätte ich ihn nicht so provoziert, wäre es vielleicht anders ausgegangen.“ Broly runzelte die Stirn. War das eben ein Schuldeingeständnis… und das von Tales?

„Du hast etwas zu viel auf den Kopf bekommen, oder? Erst beleidigst du Kakarott und dann…“ Der Kleinere schaute erstaunt, dann lachte er leicht auf.
 

„Ich weiß es klingt nicht gerade plausibel, aber ich habe Kaki nur provoziert, damit er ernst macht. Ich wollte seine gesamte Kraft sehen. Naja, das habe ich dann auch… Ich konnte ja nicht ahnen das er gleich so abgeht.“

„Hättest du ihm nicht den Schwanz abgerissen, wäre er vielleicht besser auf dich zu sprechen gewesen…“, schnaubte Broly nur. Tales‘ Grinsen verschwand und er schaute abwesend zur Seite.
 

„Ich… Ich habe es nicht mit Absicht getan. Es war Notwehr, sonst hätte Kakarott mich umgebracht…“, sagte er schließlich und er spürte Brolys fragenden Blick förmlich auf sich liegen.

„Es war an unserer ersten Mondhelle… Wir waren gegen den Willen unserer Eltern ausgebüxt und…“ Wie Tales so erzählte, stellte er verwundert fest, das er seinem Bruder gegenüber Reue empfand.

„So war das also…“ Broly wusste nicht was er darauf antworten sollte. In seinem Kopf ratterte es.

„Kakarott erinnerte sich nie wirklich daran, wie es passiert war. Aber ich denke das war nur das I-Tüpfelchen. Alles was du ihm immer an dem Kopf geworfen hast…“

Nachdem er endete, verfiel er wieder ins Schweigen. Auch Tales schwieg. Brolys Worte hatten ihn nachdenklich werden lassen. Natürlich war ihm bewusst gewesen, das er Kakarott mit seinen Beleidigungen ordentlich eins reingewürgt hatte… was unter anderem auch beabsichtigt war, doch hatte er nie geahnt, wie sein Bruder es wirklich aufnahm.
 

Seit er das erste Mal von Kakarott besiegt wurde, war der Respekt immer mehr in ihm gewachsen. Sein Zwilling war für ihn das geworden, was er sich immer gewünscht hatte. Ein Kampfpartner, der ihn richtig forderte. Selbst die Abneigung, die er noch vor wenigen Jahren empfunden hatte, schien wie durch Zauberhand verpufft. Seltsam… Lag es wirklich nur daran, das Kakarott ihn besiegt hatte?
 

Als sie bei Berankys Haus ankamen, setzte Broly Tales auf dem Sofa ab und ließ suchend seinem Blick durch das Wohnzimmer gleiten. Es schien so, als wäre Kakarott nicht da. Auch spürte er die Energie seines Geliebten nicht!
 

„Béky?!“, rief er kurz und bekam ein lautes

„Moment!“, als Antwort. Schon wenige Minuten später kam Beranky die Treppe hinunter und sah verwirrt zwischen den Beiden Saiyajins hin und her.

„Broly, Tales? Ist das Training schon beendet? Wo ist Kakarott?“ Damit hatte sich die Frage nach Kakarotts Anwesenheit erledigt.

„Ich habe gehofft, er wäre hier…“, seufzte der große Saiyajin und blickte dann zu Tales hinunter.

„Hast du etwas Verbandszeug da? Tales hat einiges abbekommen, es ist aber nicht so schlimm wie es aussieht. Nur ein paar Prellungen und eine Überdehnung der Schwanzmuskulatur…“

„Ja kein Problem. Einen kleinen Mo-“ Beranky stockte mitten in der Bewegung.

„Wer hat Tales so zu gerichtet?“, fragte sie, aber sie ahnte schon wer daran schuld war. Broly bestätigte sofort ihre Vermutung. Sie schwieg, als sie die Verbände holte und dachte nach.

Nachdem sie Tales verarztet hatte, schickte Beranky ihn ins Bett, damit er sich ausruhen konnte, denn ihr Sohn wirkte noch immer etwas wackelig auf den Beinen.
 

„So und nun zu dir, Broly. Setz dich.“, sagte sie resolut und verschwand einen kurzen Moment in der Küche. Paar Minuten später kam sie mit zwei Gläsern wieder und setzte sich.

„Also, was ist nun schon wieder kaputt?“, seufzte Beranky und nippte leicht an ihrem Saft. Broly wollte gerade nach seinem Glas greifen, als er stutzend inne hielt.

„Was meinst-“

„Tales‘ Visage erstrahlt in allen Farben, du scheinst alles andere als gut gelaunt zu sein und Kakarott hat sich noch kein einziges Mal blicken lassen. Da muss man doch nachdenklich werden.“
 

Broly lächelte nervös. Er hatte Berankys scharfe Beobachtungsgabe schon fast vergessen. Doch was sollte er ihr sagen? Er wollte Kakarott nicht anschwärzen, denn er vermutete das Beranky nicht vom Handeln ihres Sohnes begeistert sein würde. Andererseits konnte sie Broly vielleicht helfen, seinem Freund wieder zur Vernunft zu bringen.
 

„Mein Training hat Kaka gut getan… etwas zu gut.“ Broly erzählte alles, was im vergangenen Jahr geschehen war und mit Beunruhigung bemerkte er wie Berankys Augen immer größer und leuchtender wurden.

„Endlich! Ich habe doch gewusst, dass in Kakarott eine richtige Kampfmaschiene steckt.“, unterbrach sie Broly und stand auf. Träumend ging sie zu einer Kommode und nahm mit stolzem Lächeln ein gerahmtes Foto in die Hand, das Broly nicht erkennen konnte.

„Wenn Bardock doch nur hier wäre…“ Der Legendäre vermutete, dass es sich bei der Person auf dem Foto um Kakarotts Vater handelte.
 

„…dann, würde er stolz auf seinen Sohn sein?“, beendete Broly zögernd den Satz, doch Beranky schüttelte nur mit einem finsteren Grinsen den Kopf.

„Wohl erst, wenn Kaka ihm in den Hintern getreten hat. Wenn Bardock hier wäre, könnte ich ihm vorhalten, dass ich Mal wieder Recht hatte.“
 

Brolys Finger hatten sich fest um das Glas geschlossen und seine Finger zitterten leicht.

„Ich versteh es nicht! Es will einfach nicht in meinen Kopf rein!“, platzte es aus ihm heraus.

„Dein Mann hat deine Kinder gegeneinander aufgestachelt, er hat Kakarott immer schlecht behandelt und dich hat er verlassen. Wie kannst du noch immer so liebevoll von ihm reden!? Warum himmelt Kakarott Bardock so an!?“ Beranky sah ihren Gast unverwandt an, dann lächelte sie sanft und stellte das Foto so auf den Tisch, das Broly ihren Mann gut erkennen konnte. Lächelnd beobachtete sie, wie Erstaunen sich im Blick ihres Gegenübers sammelte.
 

Broly hätte nie geahnt, wie Ähnlich die Zwillinge ihrem Vater sahen… wie Ähnlich Kakarott seinem Vater sah. Genau der gleiche harte entschlossene Blick.
 

„Denkst du so? Mein Geliebter ist sehr stark, aber nicht besonders helle, darum macht er sehr viele Fehler über die er erst hinter her nachdenkt. Aber alles was er bisher getan hat, tat er weil er meinte es wäre gut für seine Familie. Weißt du, Bardock hat einzigartige das Talent über das Ziel hinaus zu schießen.“

Broly senkte nur den Blick. Auch wenn er Beranky gut verstehen konnte, würde er an ihrer stelle Bardock nie verzeihen.

„Wenn Bardock mir jemals über den Weg läuft, nehme ich ihn auseinander…“, knurrte er leise, doch Beranky lachte nur auf.

„Tue das nicht. Das wird Kakarott dir sehr übel nehmen.“ Unter finsterem Blick neigte Broly sein Haupt.

„Kakarott nimmt es mir schon Übel, das ich mit den Methoden und Ansichten seines Vaters nicht einverstanden bin.“ Schweigend schaute Beranky den Größeren an, sie spürte, dass ihn anscheinend etwas bedrückte... Broly hatte wirklich mit sich gerungen, ob er ihr von dem Vorfall beim Training der Kadetten berichten sollte. Sie würde es ohnehin bald erfahren…
 

So schilderte Broly jede Einzelheit und Beranky zog die Stirn kraus. Was sie da hörte gefiel in der Tat ihr gar nicht.
 

♥~♦~♣~♠
 

Keuchend stampfte ein Saiyajin weit ab der Zivilisation einen bekannten Berg hinauf. Sein Rucksack, der voll mit Proviant war lastete schwer. Zweifelsohne hätte er auch fliegen können, doch wäre dies nicht der Sinn der Sache gewesen. Seit langem befand er sich in einem Mehrjährigen Training. Verkniffen hob er seinen Blick in den Himmel und bedeckte seine Augen mit der flachen Hand, damit die stechende Sonne ihn nicht blendete. Es schien gegen Mittag zu sein…
 

Kurz gönnte er sich eine Pause und griff nach seinem Wasserschlauch um schnell einige Schlucke zu nehmen, dann ging er weiter. Die Zeit seines Trainings würde bald ein Ende haben, wann genau konnte er nicht sagen, doch das Ende nahte, das spürte er. Noch einmal warf der Saiyajin einen Blick zum Gipfel der ein ausgeprägtes Plateau bildete. Dort thronte die schwarze Silhouette eines mächtigen Tempels. Gerade, als sich der Wanderer weiterbewegen wollte, stutzte er, denn eine Gestalt die vom Tempel kam, näherte sich ihm mit schnellen Schritten. Schon bald konnte er den vermeintlichen Fremden erkennen und sein Gesicht erhellte sich und sein Herz tat einen freudigen Schlag als sein Name gerufen wurde.
 

„Toma! Endlich!“, schrie Seripa den steilen Weg hinab und kam nach Minuten schlitternd vor Toma zum stehen.

„Dieses Mal hast du wirklich lange gebraucht. Panbukin und Totapo sind schon seid zwei Tagen zurück. Was hat dich aufgehalten?“

Der Saiyajin genoss den Schwall aus Worten, denn seit einer Woche war er unterwegs gewesen, ohne einer Seele zu begegnen.

„Unten im Tal ist die Brücke weggespült worden, ich musste den Umweg über den Pass nehmen. Wie ist die Lage im Tempel?“, fragte er lächelnd und beobachtete wie Seripa sich mit den Finger an ihr Kinn tippte. Nachdenklich blickte sie nach oben.
 

„Also Totapo und Panbukin haben heute wieder mit ihren Einheiten angefangen und Bardock… naja…“

Toma runzelte die Stirn und ahnte weshalb Seripa rumdruckste.

„Er ist wieder im Arrest?“, seufzte er schwer und hievte seinen Rucksack zu Recht um weiter zu gehen. Seripa folgte ihm mit einem verschmitzten Lächeln.

„Ja, er hat sich schon wieder übernommen, obwohl der Abt sagte, dass er sich schonen soll…“ Ein weiches Lächeln zog sich über Tomas Gesicht und er blickte voraus.

„So kennen wir Bardock, da kann auch Dram nichts mehr dran ändern. Die beiden sind ständig am streiten, aber sobald ein guter Reiswein ins Spiel kommt sind sie die dicksten Freunde.“
 

Schmunzelnd erinnerte sich Toma an das mittelschwere Gelage einen Tag vor seiner Abreise. Der alte Abt namens Dram war Bardock in mancherlei Hinsicht ähnlich so auch was das Saufen anbelangte. Seit Toma und seine Freunde im Tempel aufgenommen wurden, fochten sein bester Freund und der Geistliche einen kleinen inoffiziellen Wettkampf aus, wer der beste in diversen (hirnverbrannten und nahezu bekloppten) Dingen war. In diesem Fall, wer wen unter den Tisch trank. Oftmals endete es sodass beide grunzend am Boden schnarchten.

„Ich glaube heute ist Bardocks letzter Tag im Arrest.“, sinnierte Seripa und zuckte dann mit den Schultern.

„Wie ich ihn kenne, hat er wieder eine fürchterliche Laune… Wir sollten ihn erst ein Mal in Ruhe lassen.“
 

Schon bald trafen die beiden Saiyajins im Tempel ein und meldeten sich bei dem Abt, der sie freudig begrüßte.

Dram war selbst gerade beim Krafttraining und zog sich einen leichten weißen Mantel über seine schweißnasse Haut. Nebenbei wies er einen der Novizen an, Erfrischungen zu besorgen.

„Es freut mich dich wieder zu sehen, Toma. Hast du die Vorräte für den Tempel besorgen können?“ Lächelnd tat Toma eine Verbeugung und nahm sich den Rucksack von den Schultern. Panbukin, Totapo und er hatten die Aufgabe erhalten, Nahrung für den Tempel zu besorgen und das auf herkömmliche Weise. Und dies war wahrlich keine leichte Aufgabe wenn man nur zu Fuß seinen Weg beschreiten durfte. Der Tempel des Enki lag in einem heiligen Gebirge, fern von den Ballungsgebieten der Städte. Nur vereinzelte traditionelle Dörfer im tiefen Tal waren die Nachbarn und versorgten das Heiligtum mit dem Nötigsten.
 

Es war Bardocks Idee gewesen hier her zu kommen und das Training zu absolvieren, denn der Tempel des Enki war unabhängig von der Monarchie. Hier vor Enki waren alle Krieger gleich, die stärker werden wollten. Ob Adeliger oder Schwanzloser…
 

Überlegend lag Tomas Blick auf Dram, der lächelnd den Inhalt des Rucksacks untersuchte. Keiner wusste genau wie alt der Abt war. Nur die vereinzelten grauen und weißen Strähnen ließen das hohe Alter erahnen, denn dass ein Saiyajin so alt wurde, dass er graue Haare bekam, kam nur selten vor. Und Saiyajins leben seeeehr lange. Toma war sich ehrlich gesagt noch nicht mal sicher ob überhaupt schon einmal einen ergrauten Artgenossen gesehen hatte. In etwa sah der Abt aus wie ein Mann Anfang der Vierzig und war auch so fit wie einer.
 

Mit einem kläglichen Jaulen riss Dram, Toma aus den Gedanken. Die Augen waren verzweifelt und füllten sich mit Tränen.

„Du…. Du hast den Birnenschnaps vergessen. Nein! Und gestern ist die letzte Flasche leer geworden.“ Mit verärgerter Miene gab Seripa den Abt einen Klaps.

„Ihr sollt ohnehin nicht so viel Saufen, Meister. Ihr kommt dann immer nur auf dumme Gedanken.“
 

Toma wunderte sich nicht darüber, dass Seripa so unbefangen mit Dram umging. Im Tempel tat es jeder so, denn wie schon gesagt, hier waren alle gleich. Das dauerte nur eine kurze Zeit bis der Novize mit frisch gebrühten Tee zurückkam. Dram und die beiden anderen Saiyajin setzten sich auf den Boden. Toma wollte gerade zu seiner Tasse greifen, als sich die Atmosphäre sich um sie herum merklich veränderte. Unsicher schaute sich der Krieger um, doch die Ursache blieb ihm verborgen. Er spürte eine starke, geradezu wütende Energie, die sich immer mehr aufputschte. Kurz darauf ertönte ein lautes Tosen und Krachen, worauf ein leichtes Beben folgte…
 

Auch Seripa schien das nicht entgangen zu sein und sprang auf, doch Dram hielt sie am Handgelenk und zog sie gelassen zurück auf den Boden.

„Vorsicht meine Liebe, du stößt noch deine Tasse um.“ Verwundert schaute Toma den Abt an der nur seelenruhig da saß und Tee trank.
 

„Was ist dort los, Meister?“, fragte er zögernd. Dram verzögerte absichtlich seine Antwort und nahm lächelnd noch einen Schluck aus seiner Tasse.

„Bardock hat wohl etwas Energiestau nach seiner Zwangspause.“ Seripa und Toma schauten sich perplex an, dann galt ihr Blick dem Abt.
 

„B-bardock?“, fragte Seripa zögernd und bekam ein knappes Nicken zur Antwort.

„So wie er geackert hat, wundert es mich nicht, dass er so stark geworden ist. Ehrlich gesagt, habe ich es vorausgeahnt. Bardock hat etwas an sich. Wie es scheint ist Enki ihm wohlgesonnen, auch wenn er keinen Schwanz mehr hat. Es wäre durchaus interessant, wenn er seinen Schwanz wiedererlangt… das würde seine Kraft wahrscheinlich noch erheblich steigern…“

Den letzten Satz hatte Dram ganz in Gedanken hinzugefügt und lächelte abwesend.
 

♥~♦~♣~♠
 

Der Schweiß stand Bardock auf der Stirn und er beobachtete mit tiefster Genugtuung seine Fäuste. Sie waren wund und geschunden, doch das war für ihn nebensächlich. Er spürte den Erfolg seines Trainings und das liebte er. Laut lachend ließ er sich rücklings ins Gras fallen und gönnte sich eine Pause. Obwohl… seine Zwangspause hatte ihn schon gereicht.
 

Knurrend erinnerte er sich daran. Natürlich hätte er sich mühelos gegen Dram wehren können, mittlerweile war er ja in der Lage dazu, aber sein Versprechen, dem Abt zu gehorchen fesselte ihn. Dies war die Voraussetzung um in Enkis Tempel trainieren zu dürfen. Für die Zeit des Trainings unterstellte man sich dem Gehorsam des Abtes.

Nachdenklich drehte Bardock seinen Kopf zur Seite und betrachtete den großen Krater, der durch sein Verschulden eine Bergwiese in einen Abhang verwandelt hatte. Damals als sie im Tempel des Enki eintrafen hatten sie noch immer den Glauben in sich getragen, das sie eine Eliteeinheit gewesen waren, auch wenn Vegeta sie so schändlich besiegt hatte.
 

Dram hatte sie eines besseren belehrt in dem er gegen Bardock antrat. Es war eine Art Aufnahmeprüfung gewesen. Er hatte haushoch verloren und durch seine Verbissenheit endete er schlussendlich in einem Meditank, weil er nicht aufgeben wollte… weil er eine weitere Niederlage nicht ertragen konnte…
 

Heute kam es Bardock geradezu lächerlich vor. Hier hatte er so viel gelernt. Nicht nur das seine vermeintliche Stärke Einbildung war, sondern auch, die Fehler die er in seiner Vergangenheit begangen hatte auch als diese anzusehen. Sein wandelnder Blick blieb an einer kleinen zarten Blume hängen und sein Herz tat einen kräftigen Schlag. Diese Blüte war eine die Beranky so sehr liebte… In seinen Gedanken heftete sich das Bild seiner Geliebten und er seufzte leise.
 

Es war nicht das erste Mal, das er an sie dachte… All die Jahre, all diese einsamen Jahre, in denen er nicht ihre Nähe spüren konnte taten schrecklich weh. Oftmals hatte er schwer mit sich zu kämpfen, nicht einfach alles abzubrechen und zu Beranky zurück zu kehren. Wenn die Zeit seiner Glut kam, schrie er oft vor Schmerz ihren Namen. Als gebundener Saiyajin konnte er die Glut nur mit seiner Partnerin bestehen. Diese Gewissheit tat ihm weh, denn auch Beranky litt in ihrer Glut die gleichen Qualen.
 

Ein tiefes Grollen entwich seiner Kehle und er richtete sich auf. Entschlossen ballte er seine Fäuste. Er hatte geschworen zurückzukehren, wenn er stark genug war um seine Familie zu beschützen. Er spürte tief in seinem Innern, dass es soweit war. Seripa, Panbukin, Totapo und Toma hatte er schon lange überholt und auch Dram konnte ihn nichts mehr beibringen. Den Abt schickte er mittlerweile mühelos auf die Matte.
 

Ja die Zeit war gekommen… Er würde Beranky um Verzeihung bitten und seinen Söhnen endlich der Vater sein, den sie brauchten. Und auch Kakarott würde er akzeptieren… Der Kleine war zwar immer schwach gewesen, aber besaß das Herz eines Kriegers, dass hatte Bardock immer übersehen.
 

Mit Schwung sprang der Saiyajin auf die Beine und reckte sich. Am Besten sollte er seinen Entschluss sofort offiziell machen, aber vorerst wollte er es Dram mitteilen.
 

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Der Abend war bereits angebrochen, als Bardock in den Tempel zurückkehrte. Insgeheim verfluchte er das Flugverbot, dennoch setzte er sich nicht weiter damit auseinander. Der Tempel wirkte fast wie ausgestorben, nur vereinzelt huschten einige Novizen durch die Gegend, doch das war auch schon alles. Leise trat Bardock an die Tür zu Drams Gemächern und überlegte, ob er klopfen sollte, doch dann entschied er sich es zu lassen. Der Abt war wahrscheinlich wieder am Meditieren und würde ihn nicht hören.
 

Die Holzdielen knarzten leicht, als Bardock in das Zimmer trat, aber anstatt den Vorstand des Tempels in ehrwürdiger Haltung vorzufinden, kam ihn eine leere Flasche entgegen geflogen, der er gerade noch ausweichen konnte.

„Kannst du Grünschnabel nicht anklopfen! Die Jungend von heute… Komm setz dich Bardock und Becher mit mir einen!“, lallte der Abt und zeigte auf die andere Seite des niedrigen Tisches an dem er saß.
 

Lächelnd kam Bardock der Aufforderung nach und setzte sich zu Dram. Flink packte der alte Saiyajin ein zweites kleines Glas auf den Tisch und goss etwas ein.

„Hast du schon vergessen, dass du nicht soviel trinken sollst. In den umliegenden Dörfern bist du schon als König der Schnapsleichen bekannt.“

Ein überlautes Glucksen kam von Dram und erhob sein Glas um Bardock zuzuprosten.

„Ich bin ein Saiyajin, Bürschchen! Alkohol kann mir nichts anhaben, egal wie viel ich trinke! Und nun kipp das Zeug runter bevor es Essig wird!“

Bardock nahm es mit einem Lächeln hin. Er wusste, dass Alkohol für viele andere Humanoiden im Universum Nervengift war und sie bei zu hohem Konsum töten konnte. Bei den Saiyajins war es zum Glück nicht der Fall. Sie wurden zwar auch Betrunken, aber irgendwann wirkte Alkohol wie ein Schlafmittel… dazu musste man aber wirklich viel davon konsumieren.
 

Mit einem Zug leerte Bardock sein Gläschen und kaum das es wieder auf der Tischplatte stand war es wieder gefüllt. Mit gerunzelter Stirn sah er zu Dram der ihn aufmunternd die Flasche hinhielt.

„Trink ruhig. Hab noch nen älteren Vorrat gefunden. Dein Freund hat versäumt was Frisches mitzubringen und das Zeug muss weg.“

So tranken sie beide und Bardock spürte schon bald die wohlige Wärme in seinem Innern aufsteigen.

„Dram, ich bin nicht zu dir gekommen, um mir den Kopf zu zuknallen. Ich glaube es ist an der Zeit, den Tempel zu verlassen…“

Der Abt schaute nur eine Weile in sein Glas und sagte nichts. Langsam bildete sich ein Lächeln unter seiner geröteten Nase und er nahm einen weiteren langen Schluck.

„Du willst zu deiner Familie zurück, habe ich Recht?“ Bardock nickte mit gesengtem Blick.
 

„So ist es, ich muss das wieder gut machen, was ich damals alles verbockt habe…“ Die Augen Drams hoben sich über sein Glas und er blickte in imaginäre Ferne.

„Was ist, wenn es dazu längst zu spät ist?“ Der Alte spürte wie der Blick seines Schülers starrend auf ihn lag.
 

„Was willst du damit sagen?“, fragte der Jüngere zögernd.

„So wie ich es gesagt habe. Du musst nicht immer so dumm tun… Du warst fast zehn Jahre fort, es wird sich viel geändert haben, darum solltest du nicht versuchen alte Fehler ungeschehen zu machen. So was ist reine Zeitverschwendung. Konzentriere dich lieber auf das was sein wird…“ Bardocks Kopf ratterte. Auch wenn Dram ein versoffener Zausel war, wohnte in seinem Geist eine enorme Weisheit, die sich leider nur selten zeigte.
 

„Ich weiß noch, als du das erste Mal vor mir standest. Ein aufgeblasener Knirps warst du und das hatte sich selbst nach Jahren nicht geändert. Selbst dein Vater hat sich an dir die Zähne ausgebissen, wenn es da nicht die kleine Beranky gegeben hätte. Ich hätte nie Gedacht, dass die kleine ausgerechnet mit dir einen Bund eingehen würde…“, sinnierte der alte Saiyajin.

„Nun werde bitte nicht schon wieder senil. Ich bin inzwischen auch nicht mehr der Jüngste… Aber lassen wir das. Du weißt, das meine Familie nicht der einzige Grund meiner Rückkehr ist.“
 

Von Dram kam ein trockenes Auflachen, das stark einem Wiehern glich. Energisch schob er sein leeres Glas bei Seite und packte sich eine ganze Flasche.

„Wie könnt ich das vergessen! Deine Racheaktion und dein Heldenwahn. Du bist zweifelsohne sehr stark. Mittlerweile dürftest du einer der Stärksten auf diesen verdammten Planeten sein, aber dein Vorhaben will mir einfach nicht gefallen.“ Mit einem Satz verschwand die Öffnung der Flasche im Mund des Abtes und man hörte laut sein Schlucken.
 

„Ich glaube fest an die Minuslegende und das ich ein Teil von ihr bin.“, knurrte Bardock entschlossen. Dram antwortete nicht darauf, sondern trank weiter, bis er die Flasche mit einem leisen hicksen absetzte. Bardock fragte sich, wie sein Lehrmeister bei diesen rauen Mengen an Alkohol noch immer klar sprechen konnte.
 

„Ja, du bist ohne Zweifel ein Teil von ihr…“, kam es leise vom Abt.

„Aber vielleicht anders als du denkst… Ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen, da ich als Abt und Priester an die Befehle meines Gottes gebunden bin, aber dein Vater war ein sehr enger Freund von mir und ich habe bei ihm noch eine Rechnung offen. Du hast dir immer einen starken Erben gewünscht, der deinen Weg fortführt….“ Bardock runzelte die Stirn und plötzlich erschrak er, als er in die Augen seines Mentors blickte.
 

Sie waren dumpf und leer geworden. Die Hand, die die Flasche hielt sank und Dram erhob seine Stimme, die hohl und gespenstisch verzerrt klang.
 

„Wie du es dir gewünscht hast. Dir wurde ein Erbe geboren, der den Geist der Uralten in sich trägt, wie es ihn nur dreierlei gibt. Er wird all das sein was du wolltest. Kalt, mächtig und gnadenlos. Es ist nur eine Frage der Zeit bis jeder seinen Namen kennen und fürchten wird. Viele Krieger werden sich ihm entgegenstellen, doch sie alle werden fallen…. Tief fallen. Und ihm wird es gleich sein wer, denn er kennt weder Freund noch Feind.“ Das Blut in Bardocks Adern gefror zu Eis und seine Nackenhaare stellten sich auf.

„Welcher!? Welcher meiner Söhne!?“, fragte er und packte den Priester schaudernd an den Schultern. War mit dieser Prophezeiung Radditz gemeint? Oder einer der Zwillinge? Wenn letzteres zutraf, standen die Dinge sehr schwarz…
 

Er hatte schon seinen ältesten Sohn verloren… Beranky würde dies sicher kein zweites Mal verkraften.

Drams Blick klärte sich wieder und er lächelte trocken.

„Bleib ruhig, mein Freund. Diese verflixten Götter machen gerne auf dramatisch. Kann dir leider nicht sagen, wer sich da eben bei mir eingeloggt hat. Sonst passiert das nur, wenn ich richtig einen in der Krone habe.“

„Trotzdem… Wer immer gerade von dir Besitz ergriffen hat wollte mich vielleicht warnen.“
 

Bardock saß nicht mehr lange bei Dram und verschwand schon bald in dem Raum wo auch seine Freunde schliefen. Gedankenverloren saß er auf seinem Bett und konnte nicht schlafen. Zu sehr echoten die Worte Drams in seinem Kopf…
 

„Was bist du so unruhig?“ Kam es plötzlich von Toma geflüstert, der träge die Augen öffnete.

„Ich denke… wir sollten bald abreisen… Nein, nicht bald. Am besten Morgen.“

„Was ist passiert Bardock?“ Der ehemalige General wusste zunächst nicht was er antworten sollte, doch dann wiederholte er die Worte seines Meisters und mit jeder Silbe die er sprach wurde Toma wacher.

„Was glaubst du, wer es sein könnte?“ Schnaubend ließ sich Bardock in die Kissen sinken und verschränkte die Arme im Nacken.

„Ehrlich, ich habe nicht den blassesten Schimmer. Aber mein Gefühl sagt mir, das es wirklich an der Zeit ist zurück zu kehren…“ Toma schwieg eine Weile und beobachtete seinen Freund.
 

„Mir geht es nicht anders. Es ist wohl wirklich besser, wenn wir schon Morgen aufbrechen… Aber… wir wissen gar nicht, wo Béky sich aufhält.“

„Meintest du nicht Mal, dass Paragas eine Stadt für Flüchtlinge gegründet hat. Vielleicht sollten wir dort zuerst suchen. Jedenfalls sagt mir mein Gefühl, das wir dort als erstes hin sollten…“, überlegte Bardock laut und schaute zu seinen Freund. Dieser nickte überlegend.

„Uff, das ist ziemlich weit. Selbst wenn wir fliegen sind wir erst in vier Wochen dort. Die Stadt liegt fast auf der anderen Seite des Planeten. Du weißt selbst wie riesig Vegeta-sei ist.“

„Hör auf zu jammern, du Memme! Vergiss nicht du warst einmal ein Elitekrieger.“, knurrte Bardock, aber grinste dann belustigt. Es war in der Tat ein weiter Weg, aber vielleicht, wenn sie sich beeilten…
 

Düstere Gedanken hielten noch spät in der Nacht Einzug in Bardocks Geist, so dass er selbst nach vielen vergangenen Stunden keinen Schlaf fand. Vielleicht war es noch nicht zu spät seinen Erben aufzuhalten…
 

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Unsanft warf Kakarott einen kleinwüchsigen Saiyajin zu Boden und schaute mit glühendem Blick auf diesen herab. Er konnte nicht sagen, wie viele Tage er sich schon in der Hauptstadt befand, doch momentan war es ihm auch egal. Er hatte genau das gefunden was er so sehnsüchtig gesucht hatte. Gegner, die ihn forderten. Triumphierend blickte er auf seine Fäuste. Was immer Broly mit ihm angestellt hatte, war unglaublich. Noch kein einziges Mal war er an seine Grenzen gestoßen! Später würde er sich dafür erkenntlich zeigen.
 

In all seinen bisherigen Kämpfen war er ungeschlagen. Grinsend ging er auf den Kleineren zu, denn seine Kampfeslust war bei weitem noch nicht gestillt.
 

Er wusste nicht, woher diese Begeisterung kam, aber sie befriedigte ihn ungemein. Doch sein Gegner, der keuchend am Boden lag, grinste plötzlich.

„Glückwunsch, Fremder. Du hast mich gerade zu einem Midclass degradiert und somit bist du aufgestiegen.“ Kakarott blinzelte verwundert. Bis jetzt hatte es keiner so locker genommen, von ihm besiegt zu werden. Im Gegenteil. Viele jammerten kläglich über ihren verlorenen Rang.

„Willst du mich nicht zur Meldestelle schleifen?“, fragte der Kleinere und setzte sich mit Mühe aufrecht. Kakarott beobachtete seinen Gegner nur eine Weile, dann drehte er sich einfach um und ging davon.

„Kein Interesse. Mir geht es allein ums Kämpfen… vorerst.“ Der Kleinere sah dem Fremden verwundert nach, doch dann sprang er auf und lief ihm grinsend hinter her.
 

„Du bist nicht von hier, oder? Woher kommst du? So stark wie du bist, bist du bestimmt ein Sohn von einem Krieger aus dem Palast. Ich bin übrigens Juice!“ Kakarott hielt in seinen Schritten inne und starrte mit verzogenen Augenbrauen hinunter in Juice‘ Gesicht.

„Laberst du jedem einen Knopf an die Backe, der dich zusammen schlägt?“ Juice lachte belustigt auf.

„Du bist der Erste in achtzehn Jahren, der das geschafft hat.“ Perplex kratzte Kakarott sich an der Wange.

„Du… Du bist älter als ich?“ Juice verschluckte sich heftig und klopfte sich energisch gegen die Brust, während er hustete.

„Was wie? Ich bin Zweiundzwanzig… und du?“

„Siebzehn…“, gab der Größere trocken zur Antwort und beobachtete wie Juice‘ Augen auf Kürbisgröße anschwollen.

„Ganz ehrlich, du willst mich verarschen, oder? So jung und schon so stark?“ Plötzlich stutzte der Kleinere und sein Blick wandte sich abwesend ab. Ein leichter Schweißfilm bildete sich auf der Stirn und er ging einige Schritte zurück um Kakarott besser betrachten zu können.
 

„D-Du bist doch nicht etwa jener Krieger?!“ Genervt rollte Kakarott den Augen ging und wollte sich davon machen. Für so einen Scheiß hatte er nun wirklich keine Zeit.

„H-Hey warte!! Sag bist du der Krieger, von dem alle reden?!“, rief Juice und folgte dem Größeren. Er würde sich bestimmt nicht so einfach abwimmeln lassen.

„Lass mich in Ruhe. Ich hab jetzt keinen Nerv auf unterentwickelte Zwerge. Ich will noch vor dem Abend zwei Kämpfe bestreiten.“ Juice blieb geschockt stehen und senkte den Blick. Kakarott seufzte genervt, als seltsame Laute von dem Kleineren ertönten und wandte sich diesem zu.
 

„Nun heul doch nicht gleich. So war das nicht-“

„DU BIST ES!!!“, schrie Juice plötzlich auf und strahlte den entgeisterten Kakarott mit leuchtendem Blick und euphorisch geballten Fäusten an.

„Du bist der Kämpfer, der seit einer Woche in Vegeta City sein Unwesen treibt. Der ranglose Krieger, deren einziger Wunsch es ist sich mit anderen zu messen?!“ Die Verwunderung wich langsam aus Kakarotts Miene und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Dass sich das in dieser großen Stadt so schnell rumspricht, hätte ich nicht gedacht.“ Juice trat langsam näher und ließ den großen Unbekannten nicht aus den Augen.
 

„Aber es ist so! Ein geheimnisvoller mächtiger Krieger, der aus dem Nichts erschienen ist, um uns von dem Tyrannen zu befreien!“, sagte er und seine Fröhlichkeit machte einem melancholischen Ton platz. Er schaute zum Palast hoch den man in der Ferne erkennen konnte.

„Das ist es wovon sie alle erzählen.“ Auch Kakarott folgte dem Blick, doch sagte er vorerst nichts, zu dem zweifelhaften Mythos, den sich das Volk zusammen spann.

„Tyrann…? Mir wurde gesagt, dass ihr euch alle über die ständigen Kämpfe freut.“ Juice schüttelte nur den Kopf und gab ein langes Seufzen von sich.
 

„Mag sein, dass es am Anfang so gewesen war, aber… Die Stadt hat durch das gesamte Chaos all ihren Glanz verloren. Sieh dich nur um…“ Mit ausgestrecktem Arm wies Juice auf eine Reihe von Gebäuden, an denen Kakarott jedoch nichts Besonderes feststellen konnte.

„Sie sind alle unbewohnt…“, kam es leise von dem Kleinen und Kakarott viel es wie Schuppen von den Augen. In seinem Kampfrausch, hatte er seine Umgebung kaum wahrgenommen.
 

Viele Häuser standen leer, waren teils sogar am Zerfallen. Die zerstörten Fenster monumentaler Skyscraper wirkten wie tote schwarze Augen, durch die heulend der Wind seine Bahnen zog. Schwebende Plattformen, auf denen ehemalige Läden standen waren verschmutzt und bröselten an einigen Stellen aus einander.

„Das Volk der Saiyajins bricht auseinander… Als die neuen Gesetze aufkamen flüchtete das normale Bürgertum vor den kampfwütigen Kriegern. Aber nicht nur sie… All jene die sich nicht behaupten konnten und sich weigerten unter der Servantpflicht zu dienen, flüchteten auf das Land. Aber auch dort sind sie nicht sicher… Die Häscher von Lord Radditz sind überall.“ Kakarott stockte bei dem Namen und ein stechender Schmerz zog sich durch seinen Kopf. Keuchend ging er zu Boden und fuhr sich mit den Händen an die Schläfen.
 

„Hey! I-ist alles in Ordnung mit dir?“, fuhr Juice aufgeregt auf und ließ sich neben Kakarott sinken. Dieser starrte nur verwirrt vor sich hin. Was war das gewesen? Dieser Name… Woher kannte er diesen Namen?
 

Kakarott versuchte sich zu erinnern, doch stieß er auf eine Beiere, die ihn unerbittlich zurück stieß. Irgendetwas wollte das die Erinnerungen im Verborgenen blieben.

„Hey Mr. Unbekannt! Mach jetzt keinen Scheiß! Wo ich dich doch endlich gefunden habe!“ Kakarott blinzelte einige Male zusammennehmend und drückte Juice energisch von sich weg.

„Mach nicht so ein Theater.“ Stöhnend erhob er sich und fuhr sich mit geschlossenen Augen durchs Haar.
 

„Hör Mal, Kleiner. Es tut mir ja aufrichtig Leid was Vegeta City passiert ist, aber ich bin nur aus einem einzigen Grund hier…“ Zögernd sah Juice auf und sein Atem stockte, als der Unbekannte die Augen aufschlug. Die Pupillen des Kriegers waren klein und es schien kurz so, als würde die Iris blau aufleuchten.

„Ich will meine Grenzen finden und sprengen! Mein Interesse gilt einzig dem Kämpfen und stärker werden und euer König ist mir dabei herzlich egal. Er ist euer Problem.“ Mit diesen Worten wandte sich Kakarott einfach ab und ging davon. Er wollte ehrlich nichts davon hören… Den König zu stürzen war nicht sein Job, sondern Brolys.
 

„Nein! Halt! Bist du wahnsinnig!“, rief Juice und umklammerte einfach Kakarotts Bein. Dieser konnte gar nicht so schnell reagieren und flog mit seiner unfreiwilligen Klette zu Boden.

„Sag Mal, hast du einen Knall! Ich sagte doch-“

„Ja, aber du wärst fast in Hundescheiße getreten!“ Kakarott verstummte und blickte neben sich. Dann sah er knurrend auf Juice und schüttelte ihn einfach ab.

„Weißt du, dass du mir tierisch auf den Keks gehst?“ Der Kleinere saß einfach nur da und schaute stumm zu Boden, doch dann blickte er auf und seine Augen füllten sich mit Verzweiflung.

„Bitte sag so etwas nicht… Durch dich erblühen die Hoffnungen der schwächeren Saiyajins, die noch hier Leben…“
 

Kakarotts Augen schmälerten sich und er blickte mit gemischten Gefühlen auf Juice herab. Was sollte er dazu sagen? Brummend hob er sein Gesicht zum Himmel.

„Du sollst ein Elitekrieger sein? Mitleid mit Schwächeren zu haben, ist völlig sinnlos. Es ist ein natürliches Gesetz, das die Stärkeren überleben. So ist es nun Mal und so wird es auch immer sein. Die Mächtigen überleben, indem sie die Schwachen fressen. Kapier das endlich und wach aus deiner kleinen Traumwelt auf… Kaum zu glauben, das du älter sein willst.“ Als er seinen Blick wieder senkte erschrak er, denn Juice‘ Augen waren völlig dumpf und leer geworden. Zitternd presste der kleine Saiyajin seine Hände auf den staubigen Asphalt und sein Kiefer bebte. Er wollte etwas sagen, doch konnte er es nicht. Die Worte des Fremden fühlten sich so vernichtend und endgültig an. Er hörte ein entnervtes, aber weiches Seufzen und plötzlich spürte er eine Hand, die ihm langsam über den Kopf strich. Benommen schaute er auf und blickte in das Gesicht des Kriegers, das ihn mürrisch anlächelte.
 

„Hör auf, sonst bekomm ich noch einen Zuckerschock. Hör Mal, nur weil ich dem König nicht den Hintern versohlen will, seid ihr alle doch nicht verloren. Ein Anderer ist für diese Aufgabe bestimmt. Er wird Vegeta und Freezer platt machen und dann ist endlich Schicht im Schach. Vertrau mir, diese Person ist geeigneter als ich.“
 

Die Miene von Juice erhellte sich wieder und er schluckte leicht.

„Kann diese Person… Ist dieser Jemand dazu fähig, den legendären Super Saiyajin zu besiegen. Denn nur dann kann der König und seine herrische Echse besiegt werden.“ Als Juice bemerkte, dass er nur verständnislos angestarrt wurde fügte er hinzu:

„König Vegeta ist der legendäre goldene Krieger… Er hat sein Volk verraten…“
 

Der Größere wich verwirrt zurück und schüttelte leicht den Kopf.

„D-Das kann nicht sein, ich-“

„Ich weiß, es klingt unglaublich, aber ich habe es als kleines Kind selbst gesehen. Der König hat damals gegen den legendären Bardock gekämpft und ihn haushoch geschlagen.“

Ein eiskalter Blitz zog sich durch Kakarotts Körper und er wusste nicht, was ihn mehr erschaudern ließ. Die Tatsache, das Vegeta ein Super Saiyajin war oder das dieser seinen Vater besiegt hatte.
 

„U-unmöglich.“

„Wenn ich es dir doch sage! Ich habe Bardock zwar nie kennen gelernt, aber der König hat es noch am nächsten Tag als Mahnung ausposaunen lassen.“ Kakarott brauchte eine Weile um sich wieder zu fangen und er spürte die Ansätze der Wut in sich aufsteigen, doch war da tief in seinem Innern noch etwas anderes…
 

Er hob seinen Blick wieder zum entfernten Palast und er fühlte sein Herz in seinem ganzen Körper pulsieren. Der König hatte es geschafft seinen Vater zu besiegen, einem der mächtigsten Krieger auf Vegeta-sei…

Auf Kakarotts Lippen schlich sich ein hungriges Lächeln.

„Vielleicht… überlege ich mir die ganze Sache noch einmal und statte dem Echsenliebling mal einen Besuch ab.“ Er blinzelte einige Male und wandte sich lächelnd in die entgegengesetzte Richtung, in die er eigentlich gehen wollte.
 

„Wo willst du jetzt hin?“, fragte Juice und sah dem Größeren verwundert nach.

„Es wird langsam dunkel und ich werde Müde… Ich gehe nach Hause…“

Eine kurze Zeit starrte der junge Highclass dem Fremden nach, doch dann sprang er auf und lief ihm zügig nach. Kakarott blickte verwundert über seine Schulter, als er ein leichtes Zupfen an seiner Weste bemerkte.
 

„W-würdest du mich vielleicht mitnehmen?“ Kakarott wollte etwas erwidern, doch dann zuckte er nur mit den Schultern.

„Meinetwegen… Dich Klette werde ich heute sowie so nicht mehr los.“ Juice jubelte derart laut auf, das der Größere mit verkniffenen Augen zusammen fuhr. Er konnte immer noch nicht glauben, dass der Zwerg älter war als er.
 

♥~♦~♣~♠
 

Ehrfürchtig schaute sich Juice in dem großen Haus um, in das ihn der Krieger (von dem er immer noch nicht den Namen wusste) gebracht hatte. Alles war staubig und die meisten Fenster waren vernagelt… Anscheinend hatte dieses kleine Anwesen sehr lange Zeit still gestanden. Die Familie, die hier einst wohnte, musste es überstürzt verlassen haben. Im oberen Stockwerk fand er ein Kinderzimmer mit zwei Betten. Eines von ihnen war gemacht, das andere zerwühlt… Dieser Anblick stimmte ihn irgendwie traurig.
 

„Was wohl mit der Familie geschehen ist, die hier wohnte? Früher war das hier eine noble Gegend. Vielleicht waren es Leute vom alten ehemaligen Kriegsadel…“ Kakarott, der im Türrahmen gelehnt stand beobachtet den Älteren nachdenklich…
 

„Es war die Familie eines angesehen Highclass Kriegers der kein Glück in seinem Leben hatte… Er war ein stolzer Krieger mit einer schönen Frau, doch wurden ihm zwei Söhne geboren und einer von den beiden brachte nichts als Schande und zerstörte somit die Familie“, murmelte er leise. Warum er das erzählte, wusste er nicht.

„Woher weißt du das?“, wollte Juice erstaunt wissen, doch Kakarott wandte sich nur um, ging die Treppe hinunter. In ihm wirbelten tausende von Gefühlen und Erinnerungen. Es war ihm schwer gefallen in das Haus seiner Kindheit zurück zu kehren und ihm viel erstmals auf, wie sehr sich sein Leben verändert hatte… wie sehr er sich verändert hatte.
 

Sein Geist wurde schwer, als er an die alte gläserne Hintertür gelangte, die zum Garten führte. Früher war durch sie helles Licht gefallen, doch jetzt, war die Scheibe zerstört und mit Brettern vernagelt. Zwischen den großen Ritzen konnte Kakarott in den verwilderten Garten sehen und es stimmte ihn traurig ihn so zu sehen…
 

Früher hatte er hier oft mit seiner Mutter trainiert. Damals war alles noch spaßig gewesen, auch wenn sein Vater schon damals über seine Schwäche hergezogen war. Er lächelte als er sein Training mit dem von heute verglich… Kein Wunder das sein Vater ihn immer so verachtet hatte. Es waren nur reine Spielereien gewesen.

„Hey du…“, hörte Kakarott Juice‘ Stimme plötzlich flüstern. Fragend drehte er sich um. Zögernd hielt der Kleinere einen Zettel in der Hand und schaute groß auf.
 

„Diese Familie… war das deine?“, fragte er vorsichtig und hob den Zettel etwas, der sich als altes Familienfoto heraus stellte. Kakarott trat näher und nahm das Foto mit undefinierbarem Blick in beide Hände.

„Du und dein Bruder sehen deinem Vater verblüffend ähnlich… Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen er stünde gerade direkt vor mir.“ Kakarott lächelte bitter und gab das Bild wieder in Juice‘ Hände.

„Mo… Moment!“, kam es plötzlich stutzend von diesem.

„Du und dein Bruder! D-diese Ähnlichkeit… Kann es sein, d-das ihr Zwillinge seit!“, fragte Juice atemlos und starrte Kakarott ungläubig an. Der Größere nickte nur zögernd und Juice gab ein schrilles Keuchen von sich.
 

„E-Es gab nur einem Mann dem innerhalb der letzten Zwanzig Jahre Zwillinge geboren wurden. Du… Du bist doch nicht etwa der Sohn des Bardock!?“

„Ich.. weiß es nicht. Er hat mich nie als Sohn gesehen, denke ich.“ Juice wollte den Worten von diesem verwunderlichen Saiyajin keinem Glauben schenken und er schüttelte widerwillig den Kopf.

„Wieso sollte er dich nicht akzeptieren!? Du bist furchterregend stark!“ Kakarotts Grinsen wurde breiter und er lachte auf.

„Ja… Vielleicht, wenn ich das nächste Mal auf ihn treffe wird er es auch so sehen wie du.“

„Nun, Bardocks Sohn, wie soll ich dich nennen?“, fragte Juice fröhlich. Kakarott überlegte kurz.

„Nenn mich Kaa…“

„Kaa? Das ist ein seltsamer Name.“ Kakarott hielt es für besser vorerst nicht seinen vollen Namen preis zu geben. Sicher war sicher….
 

♥~♦~♣~♠
 

Kakarotts Ruf sollte schon bald bis in den Palast vordringen und die Rolle die ihm das Volk zu dichtete gefiel einen gewissen König überhaupt nicht.

Vegeta saß in seinem Thron. Sein Blick war steinhart und kühl, dass es selbst Radditz eiskalt den Rücken runter lief. Doch ließ er es sich nicht anmerken. Mitleidig sah er auf die armen Schweine, die Vegetas schlechte Laune zu spüren bekamen.
 

„Schon wieder dieser ranglose Krieger?“, fragte der junge König nochmals und lehnte seine Wange gegen seine Hand.

„S-so ist es Gebieter. Wir konnten ihn noch immer nicht fassen, a-aber er bewegt sich täglich näher auf das Stadtzentrum zu!“

Radditz rieb sich das Kinn.

„Seltsam, was bezweckt der Kerl damit.“

„Wer hat dich gefragt!“, giftete Vegeta und wandte sich knurrend wieder seinen Untergebenen zu. Er wusste selbst nicht, warum ihn solch ein namenloser Wicht derart aus der Fassung brachte. Vielleicht lag es daran, das er einfach nicht gewohnt war, dass man seine Befehle verweigerte. Sein Wort war Gesetz und wer das anders sah, dem würde er einen Einlauf verpassen.
 

Zögernd trat einer der Lakaien vor und holte tief Luft.

„M-Majestät… I- Ich habe diesen Krieger gesehen. A-aber ich hätte nichts gegen ihn ausrichten können! Er hat mit vier Highclass Kriegern gleichzeitig gekämpft!“ Vegetas Augen blitzten gefährlich auf, doch seine Stimme war viel ruhiger.

„Erzähl mir mehr.“
 

Hastig verbeugte sich der Saiyajin und fuhr fort.

„Ihr hättet es mit eigenen Augen sehen müssen, Majestät! Dieser Kerl kämpft wie eine reißende Bestie. Dieser glühende Blick. Bei den Saiyajins, die den Auslesekämpfen kritisch gegenüber stehen scheint dieser Krieger äußerst beliebt zu sein. Wie nannten sie ihn doch gleich… Kaa, ja genau so nannten sie ihn. Und wie es mir scheint, war er noch recht jung.“ Radditz bemerkte, wie sein Geliebter einen seltsamen abwesenden Blick bekam und dies gefiel ihm gar nicht.

„Kaa…“, wiederholte Vegeta leise, dann richtete er seinen Blick auf den Untergebenen.

„Ich höre Angst in deinen Worten, ganz so, als hättest du ihn nicht nur gesehen, sondern auch seine Fäuste selbst zu spüren bekommen.“ Der Saiyajin schluckte und nickte dann zaudernd.
 

„J-ja, Majestät… Allerdings habe ich ihm nicht lange standgehalten…“ Kaum das er endete erschien auf Vegetas Lippen ein gefährliches Grinsen.

„So… du hast also verloren? Nun, was bist du vom Rang?“

„L-Lowlevel, Herr…“
 

Vegeta hob leicht Hand und betrachtete gelangweilt seine Finger.

„Falsch.“

Kaum das jemand reagieren konnte, hatte der König seinen Zeigefinger ausgestreckt und einen Ki-blast auf den Lakai abgefeuert. Ein schwarzer rußiger Fleck war alles was verblieb.

„Nach meinem Gesetz hätte er sich als Servant melden müssen. Merkt euch das, was mit jenem geschieht, die sich nicht einschreiben lassen. Und nun verschwindet.“
 

Der Thronsaal leerte sich, doch Vegeta verblieb an seinem Platz und seine Miene war von Nachdenklichkeit durchzogen.

„Was geht in dir vor?“, hauchte Radditz leise und beugte sich etwas über die Lehne zu seinem Geliebten.

„Dieser Kaa… Er ist vielleicht ein ernst zu nehmender Krieger…“, sagte er leise in einer Tonlage, die der Langhaarige nicht kannte.

„Hast du Angst, Vegeta?“ Knurrend wandte der König sein Gesicht.

„Was fällt dir ein, dieses Wort mit meinem Namen in einem Satz auszusprechen! Ich kenne keine Angst, würde ich denn sonst so mit dem Feuer spielen?“ Radditz lächelte nur.

„Entschuldige. Aber was geht dann in deinem Kopf vor?“

„Wenn dieser Kaa wirklich so stark ist, dann… hätte ich vielleicht wieder eine Herausforderung. Vielleicht ist es dieser Emporkömmling von den Rebellen, der sich selbst als legendärer Krieger ausgibt.“, sagte Vegeta und seine Augen verzogen sich. Dieser angebliche legendäre Krieger machte ihn wütend… Denn er selbst war es! Er war der goldene Krieger aus den Legenden!
 

Radditz beugte sich nun noch etwas tiefer zu seinem Geliebten und schlang vorsichtig seine Arme um dessen Schultern.

„Das glaube ich nicht. Wenn die Rebellen angreifen wollten, würden sie ihren Trumpf nicht alleine herschicken. Lass dich von dem dummen Gerede eines Lowlevels nicht verwirren. Du bist der stärkste aller Saiyajins…“ Radditz liebkoste den Kleineren, doch plötzlich wurde er an seinem Haar gepackt und sanft, aber unnachgiebig nach unten gezogen.

„Hältst du mich für so naiv? Rede nicht immer so dummes Zeug… Ach was soll’s. Es ist spät und ich bin müde.“ Mit diesen Worten ließ Vegeta den Langhaarigen los und erhob sich, doch sein Freund hielt ihn am Arm fest. Seufzend wandte er sich um. Er wusste genau was jetzt kam, doch Lust darauf hatte er nicht wirklich.
 

„Vegeta… Wir haben schon lange nicht mehr…“, sagte Radditz leise und lächelte verschmitzt. Die beiden Saiyajins schauten sich lange Zeit an und das Herz des Älteren klopfte laut, doch dann entzog sich Vegeta ihm.
 

„Vegeta, was-“

„Hör auf ständig so zu betteln, das nervt! Zudem kann ich nicht ständig mit dir schlafen!“ Radditz starrte ungläubig auf.

„Aber… Ich dachte, dir macht es Spaß!“ Der König starrte seinen Freund eine Weile an, doch dann zog sich ein dunkles Lächeln über seine Lippen.

„Oh ja und wie es das tut. Allerdings nicht immer nur mit einer Person.“

„Ve… geta…“, kam es heiser von Radditz. Er konnte nicht glauben, was er da eben gehört hatte.
 

Plötzlich erbebte sein Körper und er wusste nicht was er tat. Er packte Vegeta mit beiden Händen an den Schultern.

„Nein! Sag, dass ich mich eben verhört habe! Sag-“

„ Radditz… Lass mich los.“, wisperte der König bedrohlich und schloss die Augen, doch sein bester Freund dachte nicht daran.

„Vegeta, ist dir klar, wie weh du mir damit tust!“

„Radditz…“

„Du kannst doch nicht einfach so-“

„ICH SAGTE DU SOLLST MICH LOS LASSEN!!!“ Die Aura des Königs explodierte förmlich und der Langhaarige wurde die Stufen des Thrones hin unter geschleudert. Benommen sammelte er sich und sah verzweifelt zu Vegeta hoch, der langsam auf ihn zukam.
 

„Was denkst du Wurm dir eigentlich…? Dir kann es doch egal sein mit wie vielen ich es treibe!“

Radditz war den Tränen nahe, doch würde er es nicht wagen sich diese Blöße zu geben…

„Mit… wem?“ Ärgerlich verzog Vegeta das Gesicht. Er verstand nicht was mit Radditz plötzlich los war.

„Was weiß ich!? Ich merk mir doch nicht die Namen.“, sagte er laut, als sein Freund erstarrte, tat es ihm fast schon wieder leid. Theatralisch seufzend begab Vegeta sich zu Radditz und strich ihm übern den Kopf.

„Nun beruhig dich doch. Ich bin dir ja dankbar für alles, was du mir beigebracht hast. Komm. Wenn du solche Not hast, dann machen wir es halt. Ich gebe ja zu, dass du mich noch am meisten befriedigst.“ Der Langhaarige zuckte nur zusammen und sah perplex auf.
 

Dachte sein geliebter König, dass er nur aus Geilheit mit ihm ins Bett stieg?! Zitternd erhob sich Radditz und wandte Vegeta den Rücken zu.

„Nein… Ist schon gut. I-Ich habe noch etwas Arbeit vor mir…Ein paar Abtrünnige- du weißt schon. Nachts kommen die Maden aus ihren Löchern gekrochen.“, stammelte der Größere und wollte sich davon machen, doch Vegeta hielt ihm stumm am Schulternpanzer zurück.
 

Der König drückte den Langhaarigen zu sich runter und küsste ihn sanft, doch im nächsten Moment teilte er die Lippen und umspielte begierig dessen Zunge. Radditz sackte keuchend zusammen und starrte seinen Geliebten an.
 

„Radditz… du bist mir ein äußerst nützlicher Diener und mehr noch ein teurer Freund. Vergiss das nicht.“, sagte der König leise und verließ ohne weitere Worte den Thronsaal. Der Langhaarige sah Vegeta nach und in seiner Brust brannte es quälend…

„Vegeta… Befriedigt es dich, immer wieder mein Herz brechen zu hören?“
 

♥~♦~♣~♠
 

Die mondlose Nacht bedeckte die Hauptstadt mit ihren dunklen Stunden und so mancher fand trotz der Finsternis keinen Schlaf. König Vegeta gehörte zu eben jenen. Zu viele Gedanken tanzten in seinen Gehirnwindungen und plagten ihn. Warum führte sich Radditz nur so auf? Ausbrüche solcher Art häuften sich mittlerweile, das war nicht gut. Ob sein Freund krank war? Vegeta schüttelte den Kopf, denn es gab noch einen Gedanken, der den an Radditz stark überlagerte.
 

Der ranglose Krieger Kaa… Die Berichte um diesen jungen Mann mehrten sich, obwohl sein erstes Auftauchen ca. zwei Wochen her ist. Vegeta drehte sich zu Seite und stierte Gedankenverloren aus dem großen offenen Fenster in die sternklare Nacht.

Wie stark dieser Saiyajin wohl war? Was bezweckte dieser mit seinem Verhalten? Vegeta dachte angestrengt nach, was diesen Krieger veranlasste gegen ihn zu agieren. Er verstand eigentlich überhaupt nicht, dass sich so viele über seine Regentschaft aufregten. Im Prinzip wollte er seinem Volk doch nur die Freiheit schenken. Das ging aber nur, wenn alles Schwache ausgemerzt war…
 

Er seufzte.

„Sie werden es noch einsehen…“, sagte Vegeta zu sich selbst, da würde auch so ein dahergelaufener Streuner nichts dran ändern… Obwohl wenn er wirklich so stark war, wäre es schade um dessen Kraft! Mit einem Ruck setzte Vegeta sich auf und starrte vor sich hin. Er hatte eine Idee! Eine ziemlich kranke und verantwortungslose, wie er fand. Sollte er es Radditz erledigen lassen? Nein, der war momentan zu sehr neben der Spur.
 

Mit einem zwielichtigen Lächeln erhob er sich von seinem Bett und ging zum Fenster. Langsam fuhr er mit den Fingern den kühlen rahmen nach und sein Saiyajinschwanz tanzte auf. Vegeta wollte sich unter das Volk mischen und an den Kämpfen teilnehmen, dann dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis er auf Kaa treffen würde.
 

Vegeta lehnte seine Wange gegen den Fensterrahmen und lachte leise auf.

„Du wirst mir gehören, kleiner Streuner…“
 

-tbc-
 

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So langsam spitzt sich die Lage zu und schon im nächsten Kapitel treffen Kaka und Vegeta aufeinander. Allerdings wird das wohl ein sehr spezielles Treffen, da Kakarott sich ja weder an unseren Prinzen, noch an Radditz erinnert O.o
 

Und Bardock ist auch im Anmarsch, um das Chaos zu verhindern. Ob er das wohl schafft? Kakarott himmelt sein Vater und dessen Prinzipien an, doch dieser hat seine Ansichten ja so ziemlich überarbeitet. Das wird wohl ein Aufeinandertreffen der besonderen Art ^.^
 

Ich hoffe wie immer, das Kapitel hat euch gefallen. Bis zum nächsten Mal!
 

Eure Succu ^.^

Von widerspenstigen Karotten und hartnäckigem Gemüse

Hallo zusammen ^_^

Erst Mal, muss ich mich Mal wieder entschuldigen, weil es so lange gedauert hat. Dieses Mal ist allerdings nicht mein Lappi kaputt gegangen, sondern der meiner Beta oO Das ist irgendwie total die Ironie. Vorher war ja mein PC abgesoffen -.- Ich sag ja immer wieder: Scheiß Technik, aber was solls? ^^ So und jetzt habe ich endlich Mal Zeit Kommentare zu beantworten XD wollte ich eigentlich schon in meiner letzten FF tun XD
 

@ YugOkami-chan: Hey X3 danke. Ich freu mich jedes Mal auf deinen Kommi. *knuddel*
 

@ Lolajang: Echt? Wirkt Juice wirklich wie Kuririn Oo War eigentlich nicht beabsichtigt ^^'
 

@ Bongaonga: Toll, das dir das letzte Kapitel gefallen hat -^_^- Ich baue gerne solche Figuren wie Dram und Juice ein XD Radditz hat es wirklich nicht leicht mit Vegeta, aber das ist leider erst der Anfang *hust*
 

@ Inu-Yashagirl88: Hmmmm Weltherrschaft? Nö wohl eher nicht, das wollte er schon in meiner vorherigen FF XD Noch Mal wäre ja langweilig.
 

@ LeilanaSirana : Schön das dir die FF gefällt X3 In diesem Kapitel wirst du sehen, was passiert, wenn die beiden aufeinander treffen XD Ich hoffe das dir dieses Kapitel genauso gefällt wie das vorherigen´:)
 

@ Ani-chan: Oo *ganz klein mach* Ich schwöre, das Kapitel war rechtzeitig fertig DX Aber die Technik hat wieder nicht mit gemacht >< Nächstes Mal schaffe ich es bestimmt. Rechtzeitig hoch zu laden ^___^
 

Und nun viel Spaß XD

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Kapitel 9: Von widerspenstigen Karotten und hartnäckigem Gemüse
 

Zwei Nächte und zwei Tage waren bereits seid Vegetas Beschluss vergangen. Noch immer wunderte er sich, dass eine hitzige Diskussion mit Radditz ausblieb, als er diesem von seinem Vorhaben erzählte. Aber Vegeta wusste auch ohne die Vorwürfe seines Freundes, das sein Plan logisch betrachtet völlig hirnrissig war. Auch wenn sich sein Planet zurzeit in einem vergleichsweise anarchistischen Zustand befand, hatte er als König seine Pflichten. Richtig und verantwortungsbewusst wäre es gewesen Radditz zu schicken um diesen Kaa zu beobachten aber…

Das war Vegeta momentan alles so was von Egal. Seid er die Grenzen eines gewöhnlichen Saiyajins überschritten hatte, fehlte es ihm an Gegnern. Natürlich könnte er einfach Freezer herausfordern. Er glaubte fest daran der dreckigen Echse gewachsen zu sein, allerdings hatte er nicht vor sein unvorbereitetes Volk in den Kampf zu schicken. Immerhin wollte er über ein Volk von Kriegern herrschen und nicht über Leichen die nur noch zum Blumen düngen nützlich waren. Es war unwahrscheinlich, das Kaa auch nur annähernd gegen Vegeta ankommen würde, doch wollte er sich diese Illusion nicht nehmen lassen. Zu sehr gierten seine Fäuste nach einem viel versprechenden Kampf. Allerdings musste er sich wohl oder übel noch etwas gedulden. Zurzeit saß er auf einer halb zerfallenen Mauer und betrachtete missmutig eine Rotte von Highclass Kriegern, die sich gegenseitig die Köpfe einschlugen. Natürlich war er in Zivil, niemand mit gesundem Verstand würde sich an König Vegeta heran trauen … Obwohl, er zweifelte nicht daran seinen Spaß zu haben, allen zu zeigen wer der Boss war. Doppelt hielt schließlich besser. Er trug eine schlichte weite weiße Hose, die von einem straff gezurrten schwarzen Obi gehalten wurde. Wie es bei der Alltagskleidung üblich war, trug er nur eine knappe Weste über seinen nackten Oberkörper. Mehr brauchte er nicht, denn nur wenige Regionen auf Vegeta-sei kannten Kälte, ansonsten herrschte ständig brütende Hitze.
 

Natürlich hätte dieser Aufzug kaum gereicht seine Identität zu wahren. Vegeta hatte sich, wie er es immer als Kind getan hatte, einen Teil seiner Haare über seine Stirn fallen lassen. Leidlich musste er feststellen, dass diese unmögliche Frisur scheinbar seine autoritäre Ausstrahlung fraß. Dass allein wäre ja noch zu verkraften gewesen, doch durch seine geringe Körpergröße wirkte er auf andere scheinbar wie ein Knabe, der gerade dem Kindesalter entwachsen war.

„Hey Bursche! Schon wieder hier? Du solltest dich im äußeren Ring der Stadt aufhalten. Da sind die gesamten Lowlevels. Wäre das nicht eher auf deinem Kräfteniveau?“ Ein großer bulliger und stark behaarter Saiyajin hatte sich mit seinen zwei Kumpanen zu Vegeta gesellt. Er war ihnen schon seid längeren aufgefallen. Immer nur saß er da und beobachtete die anderen.
 

Dieses ganze Observieren hatte nur einen Zweck, nämlich das Verhalten der Krieger auszukundschaften. Vegeta wollte zwar auf sich Aufmerksam machen, aber nicht gleich als König entlarvt werden. Nur diese lästigen Typen machten es ihm nicht gerade einfach, ruhig zu bleiben.

„Bist du taub, Kleiner? Oder bist du von Zuhause abgehauen, dann solltest du schnell wieder zurück zu deiner Mama laufen, bevor sie sich noch Sorgen macht. Hier draußen ist es gefährlich für Zwerge wie dich.“, lachte der Bärtige und wuschelte durch das Haar des Jüngeren.

Vegetas unteres Augenlied zuckte nur verräterisch und noch im nächsten Moment fand sich seine Faust in der breiten Visage des behaarten Saiyajins wieder. Dessen Begleiter stierten perplex von ihren am Boden liegenden Freund zu Vegeta auf.

„Du kleine Sau! Das wirst du uns büßen!“, knurrte der Schmalste von den Dreien und griff sofort an. Doch seine Faust bohrte sich nur in leeres Gestein. Vegeta grinste. Eigentlich hatte er vorgehabt, die anderen noch weiter zu beobachten und erst langsam in Aktion zu treten. Allerdings hatte er noch keinen weiterführenden Plan gehabt, was sich so eben änderte. Was war ein besserer Plan als draufhauen?
 

Hart schlug Vegeta seine Handkante in den Nacken seines Angreifers und wich sofort dem dritten und letzten der Saiyajins aus. Mit einer Drehung trat er seinem Gegner hart in die Kniekehlen und ließ sich noch mit angewinkelten Ellenbogen auf diesen drauf fallen. Das genügte um diesem das Licht auszublasen. Einige der Saiyajins hatten sich verwundert dem Tumult zugewandt und staunten nicht schlecht, als ein scheinbar noch relativ junger Krieger, drei der Stärksten im mittleren Ring der Stadt einfach so in den Staub schickte.

Vegeta klopfte sich die Hose ab und streckte sich. Oh ja, draufhauen war eine super Idee. Er würde Kaa zwingen aus seinem Loch zu kommen und wenn er dafür die gesamte Hauptstadt roden musste! Langsam drehte er sich zu den anderen Kriegern, auf den Lippen ein diabolisches Grinsen und brüllte laut:

„JETZT IST HIER SCHLACHTHOF!“
 

♥~♦~♣~♠
 

Einige Tage waren vergangen, in denen Broly, Beranky und Tales versuchten Kakarott zu finden. Mittlerweile ging es auf die dritte Woche zu, doch er blieb verschwunden. Broly machte sich schwere Vorwürfe und er war mit seinem Latein völlig am Ende. Sie alle waren es gewohnt, dass sich Kakarott gelegentlich absetzte, um zu trainieren aber nie für so lange Zeit ohne ein Lebenszeichen von sich zu geben. Sie hatten so gut wie alle Teile von den bewaldeten Tälern durchkämmt, hatten Passanten befragt, ob ihnen etwas aufgefallen war. Nicht einmal mit Nappas alten Scouter konnten sie Kakarott finden und dabei gehörte das Gerät zu einer besonders zuverlässigen und teuren Serie. Auch hatte Broly daran gedacht seine eigenen Leute los zuschicken, doch würde dies zu sehr auffallen. Der Legendäre wollte auf keinem Fall jetzt schon von seinem Vater entdeckt werden. Wenn er dieses Kaff übernahm, dann nur mit Kakarott!
 

Abgekämpft ließ er sich in Berankys Wohnzimmer auf die Couch fallen und massierte sich die Schläfen. Gegenüber saß ihm Tales, der ihn mit gerunzelter Stirn beobachtete.

„Noch immer keine Spur?“ Broly starrte mit glasigem Blick auf die spiegelnde Tischplatte und schüttelte dann benommen den Kopf.

„Nicht das geringste… Ich versteh das einfach nicht. Unser Streit kann doch nicht Grund genug sein um einfach so abzuhauen!“

Tales zuckte mit den Schultern und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Vielleicht ist er wieder Trainieren?“

„Das glaube ich weniger.“, murmelte Beranky die aus der Küche kam und sich zu den beiden Saiyajins setzte. Sorgsam stellte sie ein Tablett mit drei Tassen heißem Tee auf dem Tisch ab.

Tales und Broly schauten sie fragend an.

„Broly, du hast mir selbst erzählt, das Kakarott viele Kadetten, einschließlich Tales beim Training umgepflügt hat. Das ist ein riesiger Erfolg. Also warum, sollte er sich erneut in ein Intensivtraining stürzen, wo er doch gerade eines absolviert hat?“ Ratloses Schweigen füllte den Raum. Keiner konnte sich den Grund des Verschwindens von Kakarott erklären. Es war zum Haare raufen.
 

„Was wäre wenn…“, begann Tales plötzlich im nachdenklichen Ton.

„Also es hört sich vielleicht von weit hergezogen an, aber was wäre wenn Kaka sich auf die Suche nach Paps gemacht hat? Als du dich mit Kakarott gestritten hast, hat er doch die ganze Zeit von ihm geredet.“ Beranky und Broly sahen sich ratlos an.

„Ehrlich gesagt, traue ich das meinem Kleinen zu...“, sagte Beranky und schlug die Beine übereinander.

„Dem Wunsch, seinem Vater als Krieger gegenüber zu treten hat Kakarott all die Jahre begleitet. Wenn ich mich nicht irre war dieser Wunsch unter anderem einer der Auslöser für seinen krankhaften Ehrgeiz… Gut, ich bin auch nicht ganz unschuldig, aber sehen wir es Mal so. Kaka hat im Prinzip sein Ziel erreicht. Er ist wahnsinnig stark und hat seinen Schwanz wieder.“, endete sie und nippte ruhig an ihrem Tee. Broly faltete seine Hände vor dem Gesicht und blickte schweigend auf sie herab. In ihm herrschte eine völlige Unruhe. Was wäre, wenn sich Berankys Vermutung bewahrheitete?
 

„W-was ist, wenn es so ist? Wir haben keine Ahnung wo sich Bardock befindet.“ Tales starrte ratlos in die Runde und Beranky sah mit bitterem Lächeln von ihrer Tasse auf.

„Wenn dem so ist, dann können wir nur abwarten. Sobald Kakarott seinen Vater gefunden hat, wird er ihn herausfordern. Ich denke, dann wird er von allein zurückkommen und wenn ich Glück habe, bekomm ich gleichzeitig noch meinen Kerl wieder.“

„Willst du damit sagen, dass ich Däumchen drehen soll, bis er wieder kommt?!“ Broly fuhr wütend auf, und stieß dabei gegen den Tisch, so dass sein Tee überschwappte.

„Ich kann es nicht fassen, wie Gleichgültig du Kakarott gegenüber bist! Was ist, wenn deinem Sohn etwas passiert ist? Kaka hat ein Talent dafür in Schwierigkeiten zu geraten! Wer beschützt ihn?“

Plötzlich richtete sich auch Tales auf und begann bedrohlich zu knurren.

„Rede nicht so mit meiner Mutter!“

„Halt dich daraus, Zwerg!“
 

Beranky indes schloss zusammennehmend die Augen und nahm noch einen Schluck ihres Tees.

„Setzt euch.“, meinte sie nur ruhig.

„ZWERG? Das lass ich mir von einer wandelnden Ansammlung von Leberwüsten nicht sagen! Komm nach draußen und-“

„PARKT ENDLICH EURE VERDAMMTEN ÄRSCHE!“, donnerte Berankys Stimme durch den Raum und ließ die beiden Saiyajins erschrocken zusammen fahren. Mechanisch ließen sie sich gleichzeitig wieder auf ihre Plätze fallen.

„Bei Enkis blindem Auge. Immer dieses Theater mit euch…“, knurrte Beranky unwirsch und wandte sich an den Legendären.

„Broly, ich versteh dich sehr gut. Du liebst Kakarott über alles und hast Angst um ihn, aber er ist ein Krieger und wenn du ihn immer bemutterst, wird eure Beziehung nicht mehr sehr lange halten. Ich mache mir genau wie du Sorgen, aber Kakarott ist erwachsen und braucht mich nicht mehr, deshalb mag dir mein Verhalten als Gleichgültigkeit erscheinen. Aber dem ist nicht so. Weißt du, eine Saiyajinmutter ist auf ewig mit ihren Kindern verbunden. Sie spürt es, wenn es einem ihrer Kinder schlecht geht, daher weiß ich, das Kakarott nicht in Gefahr ist.“

Schweigend sahen sich Broly und Beranky in die Augen. Der Legendäre glaubte ihren Worten ohne Zweifel, doch ihm behagte es nicht Kakarott allein zu lassen. Wohlmöglich war es nicht Mal die Tatsache, dass ihm etwas zu stoßen könnte. Kakarott war dafür viel zu stark und genau das war schon eher ein Grund.
 

Kakarott könnte mit seiner neuen stärke eine Menge Chaos anrichten… Seufzend richtete Broly sich auf.

„Also gut. Die größte Wahrscheinlichkeit ist das Kaka seinen alten Herrn sucht und ich werde mich versuchen da so wenig wie Möglich einzumischen. Aber! Wenn er spätestens in einem Monat nicht zurück ist, werde ich ihn suchen gehen. Weil dann die Konferenzen meines Vaters beginnen und dann wird es eng für mich.“

Irritiert verzog sich Berankys Miene.

„Was für Konferenzen?“

„ Hast du es noch nicht mitbekommen? Vater beginnt mit den Planungen für einen Angriff auf den Palast. In den Konferenzen trifft er sich mit den Anführern der anderen Flüchtlingslagern und –Dörfern. Sie wollen sich zusammenschließen. Bevor das geschieht will ich meinen Vater absetzen, weil es danach schwerer wäre die Leute auf meine Seite zu ziehen. Es ist einfacher, wenn ich alles intern regele. Es wäre keine gute Propaganda, wenn heraus käme, das in unseren eigenen Reigen solche Uneinigkeit herrscht…“ Die Saiyajin schaute den Legendären mit großen Augen an.

„W-Was ist?“, fragte er nervös, worauf sie sanft lächelte.
 

„Du bist sehr erwachsen geworden, Broly. So viel Verantwortung lädst du auf deine Schultern… Ich bin froh, dass Kakarott mit dir zusammen ist. Ich glaube ein anderer Partner würde ihm nicht so gut bekommen. Nun Tales, müssen wir noch jemandem für dich finden… Ich habe in meiner Truppe ein recht hübsches Mädchen... Vielleicht-“

„MOM!“, jammerte Tales und sah seine Mutter entsetzt an. Broly lächelte nur und erhob sich langsam.

„Es ist spät und ich bin ernsthaft Müde. Seit Kakarotts Verschwinden habe ich kein Auge mehr zu bekommen… Gute Nacht dann. Wir sehen uns Morgen…“

Mitleidig sah Beranky Broly nach. Ihm machte Kakarotts Verbleib von allen am Meisten zu schaffen, aber sie verstand ihn nur zu gut… Sie wartete bereits zehn Jahre auf ihren Geliebten, aber es schmerzte noch genau so sehr, wie am ersten Tag…
 

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„Hey, Kaahaaaaa! Beweg deinen Hintern aus den Federn! Frühstück ist fertig!“, brüllte Juice quer durch das Haus und Kakarott versuchte verzweifelt seinen Kopf in den Kissen zu vergraben. Er fluchte zum wahrscheinlich tausendsten Mal, warum man die Technologie von Scoutern besaß und nicht die für schalldichte Kissen. Doch es half alles nichts, Juice würde ihm keine Ruhe lassen bis er aus den Federn war.
 

Grummelnd trabte er die Treppe hinunter und roch jetzt schon den verbrannten Reis. Er fragte sich immer wieder was ihn bewogen hatte, Juice mitzunehmen und warum zum Teufel er diesen nicht mehr loswurde. Missgelaunt, wie er es eigentlich jeden Morgen war setzte er sich an den Tisch in der herunter gekommenen Küche und beobachtete den kleinen Saiyajin, der fröhlich durch die Küche wirbelte. Mittlerweile fragte sich Kakarott nicht mehr nur, ob dieser Junge tatsächlich älter war als er, sondern bezweifelte auch langsam dass es sich bei Juice überhaupt um ein männliches Wesen handelte.
 

„Hier, damit du bei all deinen Kämpfen auch bei Kräften bleibst.“, lächelte der Kleinere und stellte Kakarott eine Schüssel hin, dessen Inhalt stark einem plattgefahrenem Tier ähnelte. „Wenn mich die nächsten Tage nicht irgendjemand umbringt, dann tun es ganz sicher deine Kochkünste. Sag Mal, willst du nicht langsam zu deiner Familie zurückkehren? Die machen sich doch sicher Sorgen.“ Juice stockte kurz und wurde ganz still. Kakarott sah, dass seine Hände leicht bebten, als er sich selbst eine Schüssel mit totem Tierreis füllte. Als Juice sich zum Größeren gesellte, setzte er ein künstliches Lächeln auf.
 

„Nein, nein… Sie sind daran gewöhnt…“, sagte er knapp und begann mit seinen Stäbchen in der Schüssel herum zu stochern. Kakarott beobachtete das Ganze eine Weile und schnaubte strapaziert. Da war doch wieder irgendwas im Busch, was ihn nicht anging. Familiäre Probleme hatte er selbst genug, aber dieses lästige Miststück namens Gewissen ließ ihm keine Ruhe.

„Bei dir ist dicke Luft, darum hast du dich bei mir eingenistet.“, vermutete Kakarott einfach so und sah wie Juice leicht zusammen zuckte, doch dann lächelte er wieder.

„So… etwas in der Art…“, sagte er leise und schob sich halbherzig einen Bissen in den Mund.

„Na los, spuck’s aus.“, seufzte Kakarott und Juice starrte ihn Minuten lang entgeistert an.

„W-warum soll ich mein Essen wieder ausspucken? Ich finde es gut.“ Der größere Saiyajin zog weit die Augenbrauen hoch.

„Nein, verdammt. Ich will wissen, was mit deiner Familie ist…“

„A-Ach so…“, kam es nur schwach von Juice und er fing abermals an nervös in seiner Schüssel herum zu stochern.

Entnervt stöhnte Kakarott auf.

„Keine Angst, was immer du da fabriziert hast, es wird bestimmt nicht mehr zum Leben erwachen… Also? Was ist nun?“

„M-Meine Eltern waren im Gegensatz zu mir Lowlevels, weißt du? Sie erlagen beide in den Selektionskämpfen und mein Vater wurde vor kurzem gefasst und arbeitet nun im Palast als Sklave. Meine Mutter und ich wollen ihn daraus holen, darum nehme ich an den Kämpfen teil. Wer sich behaupten kann und besonders viele Kämpfe gewonnen hat, bekommt einen Spezialrang und wird zu einem der Palastkrieger… So wäre ich nah genug an Vater dran…“ Kakarott hatte seine Hände vor dem Gesicht gefaltet und schaute Juice musternd an. Eigentlich waren seine Eltern selber Schuld, doch das wollte Kakarott dem Kleineren nicht ins Gesicht sagen. Er sah jetzt schon so elendig aus…
 

„Und? Wo ist deine Mutter?“ Juice hob seufzend den Blick und schaute zu einem vernagelten Fenster.

„Sie versteckt sich zurzeit im Gebirge in der Nähe der mystischen Wälder. Ich besuche sie fast alle zwei Wochen, um nach dem Rechten zu sehen. Wenn unser Plan glückt werden wir von dort aus weiter fliehen.“ Kakarott schmunzelte kurz.

„Ich bin der Ansicht, dass man sein Schicksal tragen und nicht davor weglaufen sollte. Aber bei euch sieht es ziemlich beschissen aus. Na meinetwegen! Dann bleib halt bei mir. Ohne mich scheinst du ziemlich aufgeschmissen zu sein. Also dann…“ sagte er und erhob sich, während Juice ihm erstaunt nach sah.

„W-was? Halt- aber…. Wo willst du hin?!“

Kakarott, der gerade aus der Tür verschwunden war, wandte sich noch einmal um und grinste.
 

„Im äußeren Ring der Stadt gibt es noch Läden. Da will ich mir was Vernünftiges zu beißen besorgen. Nichts für Ungut, aber einer wie ich braucht etwas Deftiges.“, meinte er und verließ endgültig das Haus. Juice blieb allein mit seinem Essen zurück und lächelte. Kaa war wirklich ein Fall von harter Schale, weicher Kern. Doch dann schwand sein Lächeln und machte einem nachdenklichen unsicheren Ausdruck platz...
 

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Wenige Tage vergingen und Kakarott stieß im mittleren Stadtring immer weiter vor. Wie es aussah stimmten die Gerüchte. Umso näher er dem Zentrum kam, desto stärker wurden die Gegner. Oft begleitete ihn Juice, der mit ihm Seite an Seite kämpfte, doch schon bald stieß der Kleine an seine Grenzen. In einem dieser Prügeleien wurden sie getrennt, doch Kakarott bemerkte es in seinem Kampfrausch nicht. Ein besonders starker Highclass rückte ihm bedrohlich auf die Pelle. Er war zwar nicht sonderlich stark, aber schnell und genau das hatte er mit seiner Kampftechnik perfekt in Einklang gebracht. Der Saiyajin tauchte überall gleichzeitig auf und rammte Kakarott immer wieder. Und als hätte ihm das noch nicht gereicht, klinkten sich auch sogleich andere in den Kampf ein, die mit dem Highclass befreundet zu sein schienen.
 

„Du bist also dieser ominöse Kaa? Der König wird sich freuen, wenn wir ihm deinen Kopf bringen.“, lachte einer von ihnen hämisch. Kakarott knurrte innerlich. Es wurde wohl Zeit, dass er etwas mehr Dampf machte. Diese Typen wurden langsam nervig! Kakarott richtete sich auf und wollte seine Kräfte konzentrieren, als plötzlich ein durchdringender schmerzverzerrter Schrei durch die Straßen hallte.

„KAAAAAAAAAAA!!!“
 

Kakarott drehte sich ruckartig um.

„Juice?!“
 

♥~♦~♣~♠
 

Knurrend kickte Vegeta einen am Boden liegenden Saiyajin in eine unbestimmte Richtung. Sein Plan war doch nicht so spaßig wie er gedacht hatte. Seit Tagen eierte er nun schon in der Gegend rum ohne auch nur eine Spur von diesem verflixten Krieger zu haben. Immer wieder war er Gerüchten und dummem Gewäsch gefolgt, nur um enttäuscht zu werden. Noch dazu verstieß er gegen seine eigenen Gesetze! Es war ihm einfach zu mühsam die vielen Versager aufzusammeln, die seinen Weg pflasterten. Das dürfte Radditz später übernehmen.
 

Vegeta wollte gerade eine kleine Pause einlegen, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Gekreische ihn fast ertauben ließ.

„KAAAAAAAAAAA!!!“
 

Hastig wandte er sich nach allen Seiten um. Hatte er das eben richtig verstanden?! Und wirklich, als er aufsah, entdeckte er einen Krieger der auf das Geschrei reagierte. Doch die Situation in der sich der große Saiyajin befand, gefiel dem König gar nicht. Kaa war von vier Kämpfern umzingelt und einer machte sich gerade dessen Unachtsamkeit zu nutze.
 

♥~♦~♣~♠
 

Kakarott konnte nur noch aus dem Augenwinkel erkennen, das eine übergroße Faust auf ihn zuraste, der er nicht mehr ausweichen konnte. Instinktiv schloss er die Augen und wartete auf die bestialischen Kopfschmerzen, die ihm dieser Schlag bestimmt bereiten würde, doch stattdessen hörte er ein wütendes Brüllen und ein gequältes Wimmern. Verwundert öffnete Kakarott wieder die Augen und stellte verdutzt fest, das er gerade von einem fremden Saiyajin gerettet wurde.
 

Vegeta hatte sich einfach ohne nachzudenken auf den Angreifer gestürzt und ihm beim Kragen gepackt.

„ Du dreckige feige Made! Einfach von hinten anzugreifen!“, schrie er den perplexen Saiyajin an und rammte ihn sein Knie mit voller Wucht in den Magen, sodass er seinen Rücken durchdrückte. Knurrend ließ Vegeta den bewusstlosen Highclass in die Tiefe fallen und schickte wütend einige Ki-blast hinter her. Wenn er eines nicht ab konnte, dann war es solche Feigheit!
 

Kakarott stierte einfach auf den abgebrochenen Meter vor ihm. Dieser hatte die seltsamste Frisur, die er je gesehen hatte. Sie erinnerte ihn an eine Zwiebel… oder an eine stark verbogene Kuchengabel? Auf jedem Fall eines von beiden.

Als der Fremde mit dem Highclass fertig war, drehte er sich mit Zorn funkelnden Augen zu Kakarott um und… scheuerte ihm eine.

„Wie kann man nur so bescheuert sein und sich ablenken lassen!? Meinst du, ich lauf mir wegen dir tagelang die Hacken wund, um zu sehen, wie du von diesen zurückgebliebenen Brotkrümeln ausgeknockt wirst!?“, keifte der Junge mit einer überraschend tiefen Stimme los. Kakarott blinzelte einige Male um überhaupt die ganze Situation zu begreifen. Dann endlich machte es klick und die Wut kochte auch in ihm hoch.

„Sag mal, hast du nen Schaden!? Was kann ich dafür, wenn du zu dumm zum fliegen bist!“
 

Vegeta riss empört die Augen auf, dass musste er sich von so einem halben Hemd nicht bieten lassen.

„Halt den Rand, Grünschnabel!“, bellte Vegeta und holte mit aller Kraft aus. Überrascht stellte er fest, dass sein Gegenüber auswich. Das erste Mal, das jemand nicht bei dem ersten Schlag aus den Latschen kippte!
 

Kakarotts Wut hatte seine Kraft in die Höhe schnellen lassen. War er eben wirklich von diesem Zwerg Grünschnabel genannt worden? Der Pimpf war doch kaum älter als er!

„Nimm das, cholerische Kuchengabel!!“
 

Vegeta verzog stutzend die Augenbrauen.

„C-cholerische… Kuchengabel?“ Wer kam nur auf so etwas Bescheuertes! Aber das war jetzt auch egal. Er würde diesem Penner zeigen, mit wem er es zu tun hatte!

Beide Saiyajins gingen keifend auf einander los und vergaßen die verbliebenen Highclass Krieger, die da standen wie bestellt und nicht abgeholt.
 

So etwas hatten sie bis heute noch nicht erlebt, dass sich zwei Saiyajins unter wüsten Beschimpfungen derart an die Gurgel gingen.

„Hey! Wollt ihr uns verarschen!“, rief einer der Dreien verärgert und schoss einen Ki-blast zwischen die streitenden Krieger. Ein Fehler. Beide wandten sich synchron mit gefährlich funkelndem Blick um.

„Ihr Ärsche nervt!“, bellten sie gleichzeitig und gaben ebenso den Ki-blast in doppelter Ausführung zurück. Perplex schauten die letzten Highclass von ihrem davon segelnden Kollegen auf die beiden Krieger.

„Auch Backenfutter!?“, knurrte Kakarott und hob drohend die Fäuste, doch das reichte den Angesprochenen um panisch die Flucht zu ergreifen.
 

Vegeta verschränkte die Arme und sah ihnen schnaubend nach.

„Solch feige Säcke!“ Kakarott nickte nur beipflichtend.

„Und so etwas Dreckiges schimpft sich auch noch Saiyajin….“
 

Vegeta wandte sich um und musterte den fremden Krieger abschätzig. Das sollte Kaa sein? Der war ja wirklich noch relativ jung. Aber anscheinend stimmten die Gerüchte. Kaa war einfach seinen Schlägen ausgewichen. Natürlich hatte Vegeta nicht mit voller Kraft gekämpft, immerhin wollte er noch etwas Spaß haben, aber so wie er seine Stärke reguliert hatte war er schon den meisten Kriegern über. Aber dem Anschein nach, hatte auch Kaa nicht mit voller Kraft gekämpft. Während der junge Saiyajin sein Ki benutzte, hatte Vegeta eine gewaltige Energieschwankung gespürt… Ob er sich das nur eingebildet hatte? Es wäre völlig hirnrissig sein Ki ständig pendeln zu lassen! Vegeta schüttelte knurrend den Kopf. Was ballerte er sich jetzt mit solchen Unsinn die Rübe zu? Er wollte sich nur mit Kaa messen, ihn ungespitzt in den Boden rammen und dann wieder in den Palast zurückkehren.
 

„So, du halbe Portion! Jetzt gehörst du endlich mir!“, grinste er diabolisch und Kakarott verzog nur die Augenbrauen. Dieser Kniebeißer nannte ihn wirklich halbe Portion?!

„Warum gerate immer ich an solche Spinner wie dich?“, sagte Kakarott mehr zu sich selbst, als zu dem Fremden und glitt in Kampfposition. Dieser tat es ihm gleich und hob die Fäuste. Schon im nächsten Moment stürzten sie aufeinander los. Vegeta holte zum Schlag aus und…
 

Kakarott hielt plötzlich einfach an und wechselte die Richtung. Mit entsetztem Blick flog er davon und Vegeta starrte ihm nur verdattert nach.

„Hey! Du kannst doch nicht einfach abhauen!“, brüllte er dem Krieger hinter her, doch der reagierte gar nicht. Kakarott hatte sich soeben daran erinnert, was vor dem Auftauchen des Erdnuckels geschehen war. Juice hatte nach ihm gerufen!
 

Schnell bog er um ein Hochhaus und suchte nach dem Kleineren. Er musste hier doch irgendwo sein! Von hier war der Schrei gekommen, da war Kakarott sich sicher. Es vergingen nur wenige Minuten und er entdeckte Juice in einem Trümmerhaufen liegend. Über ihm ein beleibter Saiyajin, der immer wieder auf ihn einschlug, obwohl Juice sich kaum mehr rühren konnte. Irgendwie machte Kakarott dieser Anblick wütend, furchtbar wütend!

Brüllend stürzte er sich wie ein Raubvogel hinab und kickte den dicken Kollos von Juice runter.

„Na warte, Fettsack!“, knurrte er und schickte noch einen Ki-blast hinter her. Der Saiyajin kam gar nicht mehr dazu etwas zu sagen. Nach einigen weiteren wütenden Schlägen Kakarotts blieb er reglos liegen.

Schnaubend drehte er sich um und schwebte zu Juice, der kraftlos die Augen halb aufschlug.

„Kaa… Ich… hab schon… wieder verloren… Entschuldige…“, stöhnte er und Kakarott verzog als Antwort missmutig die Mundwinkel.
 

„Was entschuldigst du Trottel dich dafür? Oh Mann… Du siehst echt beschissen aus. Kannst du dich bewegen?“ Juice versuchte sich mit der Hilfe von Kakarott aufzurichten. Doch sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und er sackte wieder zurück auf den Boden. Ein ziehendes Brennen flammte an seiner rechten Seite auf und Juice hob leicht den Arm.

„Scheiße!“, fluchte Kakarott und sah, das Juice‘ Flanke eine einzige Wunde war. So weit er erkennen konnte war sie nicht tief, aber sie war vollkommen verschmutzt. Auch am Kopf hatte der kleine Saiyajin eine Platzwunde, die nach dringender Versorgung aussah. Seufzend beugte sich Kakarott über den Kleineren und hob ihn vorsichtig auf den Arm. Das war es wohl für heute mit dem Kämpfen… Langsam erhob sich Kakarott wieder, stieß sich vom Boden ab machte sich auf den Weg nach Hause, doch kam er nicht weit. Der fremde Saiyajin mit der Zwiebelfrisur drängte sich ihm einfach in den Weg und starrte ihn mit hasserfülltem Blick an.
 

„Was soll das.?! Wir sind noch lange nicht fertig!“ Kakarotts Miene verfinsterte sich und er deutete mit dem Kopf auf Juice.

„Ich habe jetzt keine Zeit dafür. Der Kleine muss dringend versorgt werden.“ Vegetas Augen schmälerten sich und er musterte abschätzig die halbe Portion in den Armen des Kriegers.

„Wie rührend, aber es geschieht ihm Recht. Wer schwach ist, wird von den Starken gefressen!“ Der Blick des Größeren verweilte einen kurzen Moment auf Juice. In seinem Inneren wusste er, dass der Zwiebelkopf Recht hatte. Immerhin sah er es genau so, allerdings meldete sich schon wieder sein Gewissen, das ihm etwas anderes sagte.
 

„Die Starken entscheiden über die Schwachen…“, meinte Kakarott leise und sah fest auf.

„Ich bin stark und entscheide was mit Juice geschieht!“ Augenblicklich fuhr er seine Kraft hoch und schoss mit einem Affenzahn davon. So gern er auch mit dem kleineren Saiyajin kämpfen wollte, Juice ging vor! Der Kleine war geschwächt und wenn sich seine Wunden entzündeten, könnte das unschöne Folgen haben.
 

Vegeta sah dem Größeren verdutzt nach und wurde sich erst kurz darauf bewusst, dass er schon wieder stehen gelassen wurde. Das durfte doch nicht war sein!? Was dachte dieser verdammte Kaa sich nur? Der König überlegte nicht lange und nahm die Verfolgung auf. Er war überrascht, wie schnell Kaa war. Dies zeugte von einem hohen Maß an Ki… Vegeta wurde sich immer sicherer, das die Gerüchte um Kaa stimmen mussten und nicht nur dummes Geschwätz von schwachen Lowlevels war.
 

Kakarott indes, atmete erleichtert auf. Endlich wirkte es so, als sei er diesen Nervenzwerg losgeworden. Warum geriet immer er an solche schrägen Typen? Als wenn ihm Juice nicht schon reichte. Zum Glück war dieser aber ein angenehmerer Zeitgenosse. Zögernd schaute Kakarott über die Schulter und verschluckte sich fasst vor Schreck. Da war er wieder, dieser zwiebelköpfige Krieger. Es war das erste Mal seid langem, das jemand außer Broly mit ihm mithalten konnte.

„Lass mich in Ruhe, verdammt!“, rief Kakarott und drückte auf die Tube, doch der kleinere Saiyajin klebte förmlich an ihm.

„Ich habe die Schnauze voll, dir ständig hinter her rennen zu müssen! Bleib endlich stehen und kämpfe!!“, bekam er als Antwort. Besorgt schaute Kakarott auf Juice und vergewisserte sich nach dessen Verfassung. Dessen Augen waren noch immer leicht geöffnet und beobachteten ihn matt.
 

„Kämpfen ist… dir doch wichtig, Kaa… Warum… lässt du mich nicht einfach liegen?“ Ärgerlich verzogen sich die Mundwinkel des Größeren.

„Trottel! Verzapf nicht immer so einen Bockmist. Ich lass meine Freunde nicht hängen.“ Als er sich seiner Worte bewusst wurde, stutzte Kakarott. Hatte er Juice tatsächlich als Freund bezeichnet? Auch Juice selbst, starrte verwundert vor sich hin und Kakarott räusperte sich.

„Also, nun, jedenfalls… Halt dich fest. Ich werde noch einen Zahn zu legen und versuchen diesen Knallkopf los zu werden.“

Als Vegeta bemerkte, das Kakarott die Geschwindigkeit anzog, fluchte er lautstark. Kaa würde für jeden einzelnen Nerv bezahlen, dem er ihn raubte und zwar mit Zinsen!
 

Die Verfolgungsjagd dauerte an und der König fragte sich, was das sollte. Wollte der Bastard nicht den kleinen Schwächling verarzten? Da ging ihm ein Licht auf. Anscheinend versuchte Kaa ihn abzuwimmeln und würde nicht eher anhalten bis er ihn los war. Vegeta lächelte. Für wie dumm hielt ihn dieser Hund eigentlich? Er würde Kaa zeigen, das man ihn nicht so einfach loswurde!

Noch eine ganze Weile wurde Kakarott verfolgt und er spürte, wie die Jagt langsam an seinen Kräften zerrte. Lange würde er das Tempo nicht mehr durchhalten. Egal wie schnell er flog, der Fremde folgte ihm und war immer nur wenige Meter hinter ihm. Auch Juice ging es immer schlechter! Lange würden sie beide das nicht mehr durchhalten, das wurde Kakarott nur mehr als bewusst und er drehte sich mit Schweißperlen auf der Stirn um. Was er jedoch sah, verwunderte ihn sehr. Der Fremde war weg!
 

Verwundert hielt Kakarott an und sah sich um. Wo war der Zwiebelkopf nur geblieben? Hatten sie es tatsächlich geschafft ihn abzuhängen? Tief durchatmend schloss Kakarott seine Augen und suchte mit seinem Geist die Gegend ab, doch fand er nichts. Misstrauisch starrte er in die tiefe und schaute sich genau um. Es hatte nicht so ausgesehen, als wenn der fremde Krieger am Ende seiner Kräfte war.
 

Ein lautes Keuchen von Juice ließ Kakarott aus seinen Gedanken fahren und er schaute erschrocken auf seinen verwundeten Freund. Juice‘ Augenlider flatterten kurz bevor er gänzlich das Bewusstsein verlor.

„Juice! Verdammt! Mach keinen Scheiß!“, rief Kakarott und schüttelte den Kleineren leicht. Es hatte alles keinen Zweck. Juice musste verarztet werden, da konnte er sich nicht weiter auf den Giftzwerg konzentrieren. Mit diesen Gedanken machte sich Kakarott wieder auf den Weg und bemerkte nicht, dass ihm zwei schwarze Augen funkelnd nach sahen. Vegeta hatte sich hinter einem breiten Stahlträger versteckt, der schräg aus dem Boden ragte. Ein hinterhältiges Grinsen legte sich auf seine Lippen und er wartete noch einige Minuten, bis er die Verfolgung unmerklich wieder aufnahm. Wo immer diese beiden Saiyajins auch hin wollten, er würde sie dort abfangen.
 

♥~♦~♣~♠
 

Kakarott stieß hektisch die Tür auf und trug Juice in die Stube, wo er ihn auf das durchgesessene Sofa legte. Langsam fuhr er mit der Hand über Juice' Stirn und fluchte leise. Der Kleine hatte Fieber, nicht nur das, er glühte förmlich. Kakarott seufzte innerlich, denn er hatte kaum Ahnung was er tun sollte. Er selbst war nie krank gewesen und hatte nur selten von Saiyajins gehört, die dies jemals waren. Kakarott wusste einzig, das man verschmutzte Wunden und Verletzungen säubern sollte.
 

„Nette Behausung. Selbst eingerichtet?“, fragte plötzlich eine Stimme sarkastisch und Kakarott sprang verwirrt auf, doch noch im selben Moment entwich seiner Kehle ein verärgertes Knurren. Vor ihm stand der junge Saiyajin und betrachtete angeekelt das Mobiliar.

„Die Wände brechen ja schon vom angucken zusammen.“

„Du schon wieder! Ich habe dir doch gesagt, dass ich jetzt keine Zeit habe! Also verpiss' dich endlich!“, fauchte Kakarott, doch der Fremde beachtete ihn gar nicht erst.
 

Vegeta fühlte sich in diesem dreckigen Loch mehr als unwohl. Wie konnte man hier nur leben, ohne sich etwas weg zu holen? Während er sich umsah, schritt er auf das Sofa zu und heftete seinen Blick auf den Saiyajin, der noch kleiner war als er selbst.

„Wegen diesem Zwerg weigerst du dich, mit mir zu kämpfen, hab ich Recht?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage und auf den Lippen des Königs bildete sich ein listiges Grinsen. Wenn die halbe Portion nicht mehr da wäre…
 

Der König hob schnell die Hand und ließ sein Ki in diese Strömen, doch plötzlich wurde er gepackt. Nur gerade so konnte Vegeta sich aus Kakarotts Griff winden und verhinderte so zu Boden geschleudert zu werden. Damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Kaa war verdammt schnell, wenn er wollte!

„Du feiger Hund! Hast du keinen Stolz, dich einfach an Wehrlosen zu vergreifen?!“, fuhr Kakarott ihn an und die Augen des Königs schmälerten sich.

„Wie hast du mich gerade genannt?“ Der Größere ballte die Fäuste und baute sich vor Juice zu voller Größe auf.

„Ich nannte dich feiger Hund! Willst du einen richtigen Kampf um Ehre oder einen der aus Rache geboren wurde? Hör zu, ich werde mit dir kämpfen, aber erst wenn Juice wieder gesund ist. Verstanden?!“
 

Kampf um Ehre oder aus Rache? Was war das denn für ein Schwachsinn? Vegeta verzog das Gesicht und blickte missmutig auf Juice. Ein Kampf war ein Kampf, egal aus welchem Grund. Der König wusste nicht genau, warum er sich so einfach beschwatzen ließ, doch er wandte sich von Kakarott ab und setzte sich mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt zu Boden. Schnaubend verschränkte er die Arme.

„W-was soll das?“, fragte Kakarott misstrauisch und ließ den Fremden nicht aus den Augen. Dieser sah auf und lächelte nur.

„Wer sagt mir, dass du nicht wieder die Biege machst? Ich werde warten, bis der Gnom wieder fit ist.“
 

Kakarott stutzte und begriff nur langsam, doch dann zog er sich die Hand am Gesicht runter. Er hatte anscheinend ein Talent dafür, irgendwelche Spinner auszugraben und nicht mehr los zu werden. Und diesen seltsamen Vogel würde er bestimmt nicht mehr loswerden, wie es sich schon zuvor gezeigt hatte.

„Mach was du willst, aber ich rate dir, mir nicht auf den Keks zu gehen. Sonst schmeiß ich dich achtkantig raus!“, knurrte Kakarott und ging in die Küche. Er wollte sich deswegen nun wirklich nicht aufregen und sich lieber um Juice kümmern. Schnell säuberte er ein paar alte Küchentücher, füllte eine große Schüssel mit heißem Wasser und eine weitere kleine mit kaltem. Das alles trug er zurück in die Stube und tauchte ein zusammengefaltetes Tuch in das kalte Wasser. Sorgsam legte er es Juice auf die erhitzte Stirn.
 

Vegetas Augen lagen nachdenklich auf Kaa. Warum kümmerte er sich so sehr um einen schwächeren Saiyajin? Er verstand das alles nicht, hatte er doch ganz genau gesehen wie die Kampfeslust in den Augen von dem geglommen hatte. Der König seufzte leise. Eigentlich wäre es dumm gewesen Kaa sofort heraus zu fordern. Dieser schien sichtlich erschöpft von der Verfolgungsjagd. Er sollte seine volle Stärke haben wenn sie kämpften. Alles andere würde keinen Spaß machen. Vegeta beobachtete den Größeren eine Weile und plötzlich stutzte er leicht. Irgendwie… kam ihn dieser Krieger erschreckend bekannt vor, doch er konnte sich partout nicht erklären wo er ihn schon einmal gesehen haben sollte.
 

„Sag einmal… ist Kaa dein richtiger Name?“, fragte er langsam und sah wie sein Gegenüber kaum merklich zusammen zuckte.

Kakarott sah perplex auf. Wie kam der Fremde nur darauf?

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht. Es ist der Name, bei dem ich genannt werden will, mehr musst du nicht wissen.“ Vegeta lächelte nur, also hatte er mit seiner Vermutung Recht.

„Und… was ist mit dir? Wie heißt du?“

„Du bist mir ja lustig. Deinen Namen willst du mir nicht verraten, aber erwartest, das ich dir meinen sage?“ Der Größere verzog die Augenbrauen.

„Im Gegensatz zu dir habe ich meine Gründe. Also? Entweder du sagst mir jetzt wie du heißt oder ich nenne dich ab sofort Zwiebel, weil etwas Besseres fällt mir bei deiner schrecklichen Frisur nicht ein.“
 

Automatisch fuhr sich Vegeta an die Haare und knurrte. Er wusste selbst, das er mit den Fransen vor den Augen nicht gerade spektakulär aussah, musste man ihm das noch unter die Nase reiben?

„Untersteh' dich… Jita, so kannst du mich nennen.“

Kakarott sah auf und starrte Vegeta lange in die Augen. Dieser wusste nicht wie er es deuten sollte und fühlte sich verunsichert.

„W-Was glotzt du so?“

„Beschissener Name…“, sagte Kakarott nur trocken und wandte sich wieder Juice zu. Vegeta schaute den Größeren baff an und seine Finger verkrampften sich zu Fäusten. War dieser Saiyajin lebensmüde?! Noch nie hatte es jemand angelegt ihn so zu reizen.

„Mein Name hört sich wenigstens nicht an wie unverständliches Kindergeblubber!“ Kakarott hatte alle Mühe sich zurück zu halten. Am liebsten wäre er diesem Jita sofort an die Gurgel gegangen. Nein, Juice war wichtiger, dies sagte er sich immer wieder.
 

Vegeta rümpfte die Nase und lehnte sich wieder gegen die Wand. Hoffentlich wurde der kleine Hosenscheißer schnell wieder fit. Er konnte es kaum erwarten Kaa in den Boden zu stampfen.
 

Noch bis spät in den Abend saß Kakarott bei Juice. Die Wunden waren längst versorgt, doch das Fieber wollte einfach nicht runtergehen. Was sollte er nur tun? Da viel ihm ein, als er vor ein paar Tagen bei den Händlern im äußeren Ring gewesen war, hatte er sich ein paar Kräuter mit heilender Wirkung gekauft. Vielleicht wirkten sie ja. Schnell verschwand er in der Küche und machte ein kleines Feuer in der Spüle, wie er es schon zuvor getan hatte, denn Strom gab es in diesem Haus schon lange nicht mehr.
 

Als er die Stube mit dem Tee wieder betrat fiel sein Blick auf Jita. Er war eingeschlafen. Seufzend stellte er die Tasse auf dem wackeligen Wohnzimmertisch ab und ging hinüber zum Schrank, wo er eine alte Decke und ein Kissen herausholte. Warum er das tat wusste er nicht, dabei müsste ihm dieser Zwerg völlig egal sein…. Eigentlich müssten ihm beide Zwerge die sich gerade in seinem Haus befanden am Arsch vorbei gehen. Aber nein, obwohl sie ihn nervten duldete er sie, ohne zu wissen warum.
 

Knurrend hob er Jitas Kopf etwas von der Wand und klemmte ihm das Kissen in den Nacken, dabei blieb sein Blick auf den geschlossenen Augen des Kleineren hängen. Hieße es nicht, dass sich im Schlaf alle Muskeln entspannten? Nun, dies schien bei Jita nicht der Fall zu sein. Er schaute genauso grimmig wie im wachen Zustand. Kakarott musste lächeln, doch konnte er es sich nicht erklären.

Auch wenn Jita unheimlich nervig war, so verstand er ihn doch. Er selbst wollte unbedingt gegen seinen Vater kämpfen, von dem er noch fest daran glaubte, dass er sich hier in der Stadt befand. Wenn er sich vorstellte, dass sein Vater die Herausforderung abschlagen würde, würde er diesen mit Sicherheit genauso belagern, wie Jita es jetzt mit ihm tat.

Im Prinzip waren er und der Kleinere sich gar nicht Mal so unähnlich, wie es schien. Kakarott seufzte erneut. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, wurde ihm dieser Nervenzwerg immer sympathischer. Langsam fuhr Kakarott über die Stirn des kleineren Kriegers und er zuckte augenblicklich zusammen. Schnell schob er den Pony noch etwas höher und staunte nicht schlecht. Nicht nur, das ihm Jita plötzlich unheimlich bekannt vorkam, nein, Jita sah plötzlich auch um Jahre älter aus.
 

Jita hatte eine hohe Stirn und besaß filigrane scharf geschnittene Gesichtszüge. Wenn Kakarott ehrlich zu sich selbst war, gefiel ihm was er dort sah, sehr sogar. Warum trug Jita seine Haare nicht anders? So sah er richtig zum anbeißen aus, dachte Kakarott, doch noch im selben Moment versetzte ihm sein Gewissen einen Schlag.

Du bist mit Broly zusammen! Vergiss das nicht!
 

Kakarott schüttelte leicht den Kopf. Leider stimmte es. Wie er so verweilte und Jita beobachtete, schlich sich ein schelmisches Grinsen auf seine Lippen. Vorsichtig schob er seine Hand gänzlich unter den schwarzen Pony und strich ihn hoch, so das die gesamte Stirn frei lag. Jita würde sich bestimmt höllisch darüber aufregen und darauf freute Kakarott sich jetzt schon. Niemand bezeichnete seinen Namen ungestraft als unverständliches Kindergeblubber, auch wenn es nicht sein echter war!
 

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Am nächsten Morgen erwachte Vegeta mit übertrieben lautem Gähnen und staunte nicht schlecht als er die Decke auf seinem Schoß ausgebreitet sah. Kaa musste es getan haben, aber er verstand diese Geste nicht. Allerdings dachte er nicht daran, sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Kaa war ohnehin schon ein seltsamer Vogel. Er musste sich nicht bemühen ihn zu verstehen, so konnte er am Besten unnötige Kopfschmerzen vermeiden.
 

Streckend erhob er sich und ging zum Sofa auf dem noch immer dieser kleine Juice lag.

„ Seh' zu das du wieder zurück kommst, Hosenscheißer.“, knurrte er leise und zuckte zusammen, als er ein poltern von der Treppe vernahm. Kaa lief sie gerade hinunter und trug einen Stapel sauberer Tücher im Arm.

„Hey Jita! Lass die Finger von Juice!“, fauchte er und ging stampfend zum Sofa. Auf den Wohnzimmertisch befanden sich schon wieder frisch aufgefüllte Schüsseln neben die der große Saiyajin den Tücherstapel legte. Vegeta beobachtete mit verschränkten Armen, wie Kaa sich wortlos zu Juice beugte und ihm die provisorischen Verbände abnahm.
 

„Hey Jita!“, rief Kaa plötzlich und wandte sich zu diesem um.

„Du kannst dich nützlich machen und zum äußeren Stadtring fliegen, um Lebensmittel zu holen. Ich gebe dir etwas Geld mit.“ Vegetas Augen weiteten sich, hatte er da eben richtig gehört?

„Sag Mal, tickst du noch ganz richtig? Seh' ich aus wie deine Haushälterin?“
 

Nun ja…Nackt in einer Schürze…, schoss es Kakarott unwillkürlich durch den Kopf, doch schon im selben Moment liefen seine Wangen hochrot an.

„Nachher setzt du dich noch mit dem Zwerg ab.“ Kakarott stöhnte entnervt.

„Na dann, bleibst du hier und passt auf Juice- Nein, du siehst für mich nicht aus wie eine Krankenschwester!“, fügte er noch hastig hinzu als er sah, das Jita forsch den Mund öffnen wollte um etwas zu sagen.

„Also, entweder Haushälterin oder Krankenschwester. Du darfst es dir aussuchen.“
 

Vegeta knurrte nur mürrisch.

„Ok, ich schau ab und an nach dem Hosenscheißer, aber wehe du kommst nicht wieder. Dann wird er gegrillt!“
 

Schon nach kurzer Zeit machte Kakarott sich auf und Vegeta blieb allein zurück. Er konnte sich immer noch nicht erklären warum er das mitmachte, aber die Tatsache, dass ihm Kaa so bekannt vorkam, hatte ihn verunsichert. Er war kein Saiyajin, dem Gesichter vom niederen Volk einfach so bekannt vorkamen. Fußvolk würdigte er keines Blickes, schon allein deswegen war so etwas unmöglich. Vegeta wollte dem auf dem Grund gehen.
 

Hasserfüllt blickte er zu Juice herab.

„Du kleine Kröte musst wirklich Glück haben. Niemand lebt lange, wenn er dem König ein Dorn im Auge ist, und das bist du mir mehr als genug.“ Mit diesen Worten wandte Vegeta sich um und wollte das Haus näher unter die Lupe nehmen, doch als er an einem Spiegel vorbei kam blieb er abrupt stehen. Seine Haare!

Kaa, dieser verdammte Bastard! Wegen ihm würde noch seine gesamte Tarnung auffliegen. Während Vegeta sich seinen Pony zurück ins Gesicht fummelte, stutzte er kurz.
 

Moment… Kaa hatte gesehen wie er wirklich aussah, aber er hatte nicht den Eindruck gemacht in ihm den allseits gefürchteten König zu erkennen. Das hieße er und Kaa waren sich noch nie im Leben begegnet. Nachdenklich wandte Vegeta dem Spiegel dem Rücken zu und lehnte sich gegen die Kommode, die darunter stand. Grüblerisch drückte er seinen Daumen gegen seine Unterlippe.
 

Dies war völlig unlogisch. Wenn sie sich noch nie begegnet waren, wie konnte er ihm so bekannt vorkommen. Oder hatte Kaa ihn wohlmöglich erkannt und interessierte sich aber nicht dafür? Vegetas Augen schmälerten sich. Er war sich nun absolut sicher, mit Kaa stimmte etwas nicht.

Kaa tauchte urplötzlich aus dem Nichts auf und war stark wie ein Elitekrieger… wenn nicht noch stärker. Normalerweise waren alle Krieger mit solcher Stärke registriert, oder zumindest in einer Kartei als Säugling aufgeführt. Er hielt sich nicht an die Regeln der Selektionskämpfe und schien sich ansonsten nicht dafür zu interessieren…
 

„Wer bist du, Kaa…?“, raunte Vegeta leise und wandte sich wieder seinem Vorhaben zu, das Haus zu durchsuchen.
 

♥~♦~♣~♠
 

Die Tage vergingen und Juice wollte es einfach nicht besser gehen. Nur einmal kurz schien das Fieber runter zu gehen, doch dann war es schlimmer als vorher. Kakarott saß ständig bei ihm und er spürte wie seine Kampfeslust stetig in ihm anwuchs. Noch nie hatte er mehre Tage ausgeharrt, ohne auch nur zu trainieren. Das machte ihn schier wahnsinnig und er saß mit wippenden Fuß an Juice‘ Seite. Es war seltsam, das die Wunden des Kleineren nur beschwerlich heilten. Was hatte dieser verdammte Saiyajin nur angestellt!? Kakarott seufzte und sein Blick fuhr ärgerlich zur Gartentür, die Jita vor kurzem eingeschlagen hatte. Dieser trainierte draußen die ganze Zeit… Wie gern würde er auch…

Kakarotts Muskeln verkrampften sich. Er hielt es einfach nicht mehr aus! Er brauchte Bewegung! SOFORT!!!
 

Vegeta machte gerade ein paar Aufwärmübungen. Nur weil er sich bei Kaa einquartiert hatte, musste er es ihm nicht gleich tun und neben dem Hosenscheißer vor sich hin modern. Er schloss kurz die Augen und atmete tief ein, als er plötzlich einen verräterischen Luftzug hinter sich verspürte. Noch im nächsten Moment riss er seinen Arm hoch und blockte einen kräftigen Schlag ab. Durch die Wucht hätte er beinahe das Gleichgewicht verloren, doch ließ er sich geschickt fallen und rollte sich ab. Mit funkelndem Blick richtete er sich wieder auf und stand Kakarott direkt gegenüber. Er betrachtete ihn wachsam und grinste zum Schluss. Kakarott zitterte am ganzen Leib und der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Seine Augen blitzten aggressiv und seine weißen Fänge waren drohend gebleckt.
 

„Das hätte ich nicht erwartet, aber du scheinst doch das Herz eines Kriegers zu besitzen. Ich hatte schon ernsthaft daran gezweifelt!“, sagte er spöttisch.
 

Seine Muskeln spannten sich und sein Blick achtete auf jede kleinste Zuckung seines Gegners.

„Na komm schon, Grünschnabel!“

Kakarott war sich durchaus bewusst, was er hier tat, doch war zu wenig von seiner Beherrschung übrig geblieben. Er wollte nur eines und das war kämpfen!

Ohne weitere Worte stieß er sich brüllend vom Boden ab und schlug zu. Vegeta wich geschickt aus, indem er sich nach hinten schwang und einen halben Flickflack tat. Mit seinem nachziehenden Fuß traf er Kakarott schmerzhaft ins Gesicht. Der König grinste als er sah wie sich sein Gegner den Kiefer hielt, doch genoss er den Anblick nur kurz. Noch im selben Moment versuchte er anzugreifen, aber dieses Mal war es Kakarott der auswich und seine Faust hart in den Magen Vegetas rammte.
 

Damit hatte der Kleinere nicht gerechnet und schnell wurde ihm klar, dass er seinen Gegner weitgehend unterschätzt hatte. Das Kaa verflixt schnell war hatte er ja bereits festgestellt, aber jetzt musste er auch noch erfahren, das der Jüngere gut austeilen konnte. Doch das konnte er auch! Grinsend festigte Vegeta seinen Stand, als er Kakarott auf sich zurasen sah. Ganz nah, ließ er den Jüngeren an sich herankommen und dabei erhaschte er einen direkten Blick in dessen Augen, die vor feuriger Kampfeslust loderte. Vegeta faszinierte dieser Anblick derart, das er einen Moment unachtsam wurde. Ein harter Schlag in seine Flanke ließ ihn mehre Meter über den Boden schliddern, bis die angrenzende Häuserwand seine Reise beendete. Er hustete einige Male, als er sich aus dem Trümmerhaufen erhob und sich über das Kinn wischte. Er spürte wie sein Herz laut wummerte, dabei kämpften sie noch nicht Mal auf einem sehr hohen Level. Nein, das taten sie gewiss nicht, doch das würde Vegeta nun ändern.
 

Alle Muskeln Kakarotts waren gespannt und er spürte das Blut energisch durch seine Adern pumpen. Er konnte sich seinen plötzlichen Kontrollverlust nicht erklären, doch das wurde ihm urplötzlich egal, als er spürte wie die Energie seines Gegners rapide anstieg. Sprachlos beobachtete er, wie Vegeta diabolisch grinsend aus dem staubenden Schutt stieg und von einer fasst sichtbaren Aura umgeben war. Kakarott hatte so etwas bisher nur bei Broly gesehen... War dieser Jita wohlmöglich genau so stark wie sein Geliebter?
 

Ein euphorisches Zittern ließ seinen Körper erbeben und sein Herz zerschlug fasst seine Rippen. Da war es wieder! Das Gefühl das ihm ein ebenbürtiger Gegner bereitete! Auch Kakarotts Lippen umspielte ein Grinsen, das dem Vegetas in nicht nachstand

Oh ja, Jita war stark, sehr stark, dachte Kakarott sich und erhob langsam seine Fäuste.
 

Vegeta riss weit die Augen auf, als auch die Energie seines Gegners um einen nicht gerade kümmerlichen Satz anstieg. Hatte er sich es doch gedacht, dass in Kaa weit mehr steckte als es den Anschein hatte. Erneut entfachte das Gefecht und umso länger sie miteinander kämpften, desto seltsamere Details fielen dem König an seinem Rivalen auf. Kaas Ki schwankte merklich. Wieso fuhr er seine Kampfkraft ständig rauf und runter, ohne selbst an Stärke zu verlieren?

Vegeta wollte gerade einen erneuten Angriff starten, als Kakarott plötzlich grundlos zusammen zu zucken schien und sich umwandte.

„HEY! Hier spielt die Musik!“, bellte der König und ließ seine Faust niedersausen, doch Kakarott fing sie einfach ab und hielt sie für einen Moment fest.
 

Irgendwas lenkte Kaa, ab das wurde Vegeta klar und im nächsten Augenblick wusste er auch um was es sich handelte. Aus dem Haus ertönte ein röchelndes Husten. Vegeta haute sich die Hand vor dem Kopf. Nicht schon wieder dieser Hosenscheißer! Doch es war bereits zu spät, schnell hatte Kakarott sich zum Haus aufgemacht und verschwand in der zersplitterten Trassentür. Knurrend verschränkte Vegeta die Arme und fragte sich, warum er es geahnt hatte. Ohne weitere Worte folgte er Kakarott und verzog grimmig seine Miene, als er den großen Saiyajin sah, der Juice kräftig auf den Rücken klopfte.
 

„Na komm schon. Versuche normal zu atmen!“, rief Kakarott immer wieder frustriert.

„Los zeig endlich einmal, dass du ein Highclass Krieger bist!“ Vegeta glaubte sich verhört zu haben und lachte leise.

„Highclass? Die halbe Wurst da? Der ist doch nicht Mal ein Lowlevel!“ Knurrend fuhr Kakarott auf.

„Kannst du nicht einmal die Klappe halten?! Woher willst du das so genau wissen?“ Der König schritt elegant um das Sofa herum und schaute verachtungsvoll auf den Kleineren herab.

„Sieh ihn dir doch nur an! Meinst du, ein Highclass würde so schwächeln, wie er hier? Ganz bestimmt nicht. Selbst ein Lowlevel hält mehr aus. Also ehrlich gesagt, würde es mich nicht einmal mehr wundern, wenn er ein Servant ist.“ Plötzlich entspannten sich Kakarotts Züge wieder und er setzte ein wissendes Lächeln auf.

„Ich muss dich leider enttäuschen, Jita. Aber ich selbst habe gegen Juice gekämpft und auch wenn er nicht gerade stark ist, kämpfen kann er allemal.“
 

Keiner von beiden merkte wie Juice schwach die Augen aufschlug und fahrig schluckte.

„Ach ja?! Und was ist das hier!?“, knurrte Vegeta und packte den Kleineren grob und riss seinen Arm hoch.

„Was haben wir denn da? Schau dir das an, du Leuchte und sag mir noch einmal, das der Hosenscheißer ein Highclass ist! Er hat dich nach Strich und Faden verarscht!“ Zögernd senkte Kakarott seinen Blick und entdeckte ein kleines Brandmahl, das einem geschlossenen Auge ähnelte, das von vier Ringen umsäumt war.

„Es tut mir Leid, Kaa...“, kam es plötzlich leise von Juice, der kläglich zur Seite schaute.
 

„Die vier Ringe des Mahls zeigen es... Dein kleiner Freund ist ein ganz gewöhnlicher Knecht, der im Palast gearbeitet hat.“, sagte Vegeta forsch und merkte nicht, wie der Blick des Kleineren verwundert auf ihm lag. Woher wusste dieser Krieger, dass er über die Symbolik der vier Ringe? Solche Markierungen wurden nur im Palast... …. Und plötzlich viel es Juice wie Schuppen von den Augen. Dieser Saiyajin hatte beunruhigend große Ähnlichkeit mit König Vegeta. Moment... Das war doch-!
 

Juice wollte laut aufschreien, doch Vegeta schaute ihn plötzlich mit blitzenden Augen an. Starr fixierte er Juice, durch dessen Körper ein kalter Blitz fuhr. E-Er konnte sich nicht mehr rühren! Voller Grauen starrte er in die schwarzen Augen des Königs, die kurz aber deutlich tief blau aufglühten. Juice wurde klar, das er den Mund zu halten hatte, wenn ihm sein Leben lieb war.
 

„D-Du hast mich... angelogen?!“, brach es fassungslos aus Kakarott heraus. Es gab nur eines, was er nicht leiden konnte und das waren Lügner.

„E-Es tut mir Leid, Kaa. I-Ich wollte das nicht! A-Aber ich wusste nicht ob ich dir trauen konnte... Ich habe dich s-so lange beobachtet-- u- und-“, stammelte der Kleine.

Kakarotts Augenbraue zuckte leicht und er beugte sich vor.

„Du hast mich beobachtet? Warum? Los, raus mit der Sprache!“ Juice zögerte und sein Blick wanderte ängstlich zu Vegeta hoch, der ihm jedoch nur selbstgefällig anlächelte.

Wie sollte er hier nur heil wieder hier raus kommen? Er schluckte schwer und begann zu erzählen.

„Eigentlich war ich ein L-Lowlevel, der aufgrund seines kränklichen Körpers zum Servant degradiert wurde. Deshalb bin ich auch in der Kampfkunst bewandert. I-Ich diente mit meinem Vater im Palast, aber i-irgendwann bekamen wir die Chance zu fliehen, doch...“ Juice stockte kurz und schniefte...

„Es kam zu Komplikationen und ich musste meinen Vater zurück lassen... Ich schwor mir, ihn daraus zu holen, koste es was es wolle! Allerdings wusste ich nicht, wie ich an meinen Vater rankommen sollte. Ich war machtlos...“ Der kleine Saiyajin hob seinen Blick und Tränen glänzten in seinen Augenwinkeln.

„Bis die Leute anfingen von dir zu reden, Kaa! I-Ich habe mir die Hoffnung gemacht, d-das...“

„Das ich die Drecksarbeit für dich erledige?“, beendete Kakarott knurrend den Satz. Mit funkelndem Blick erhob er sich und starrte finster auf den kleineren Saiyajin herab. Wie er dort saß, zitternd, jammernd, mit großen verweinten Augen... Das alles widerte ihn an!

„Du bist nichts weiter, als ein kleiner armseliger Waschlappen, der seinen Vater im Stich gelassen hat! Vielleicht hätte ich dir geholfen, wenn du mich ehrlich gefragt hättest. Das hätte wenigstens etwas von Ehre gezeugt, aber so? Du bist durch und durch ein Schwächling!“
 

Vegeta grinste zufrieden in sich hinein.

Wieso ist Kaa mir auf einmal nur so sympathisch?, dachte der König sarkastisch und beugte sich leicht über die Lehne des Sofas.

„Und Kaa? Was hast du mit dem Hosenscheißer jetzt vor? Also ich würde ihm dafür den Schädel von den Schultern blasen, weil es gewagt hat einen Elitären so dreist ins Gesicht zu lügen.“ Kakarott schnaubte nur.

„Ich gehöre keiner Klasse an!“ Vegetas Lächeln wurde breiter.

„Ach ist das so? Du wirst schon bald merken, dass es sehr angenehm ist, sich von solchem Gewürm wie ihm dort abzugrenzen...“ Der Saiyajin sprach nicht weiter, sondern wusste das seine Worte früher oder später in Kakarott etwas bewegen würden.

„Nun was willst du mit ihm machen?“
 

Juice sah furchtsam zwischen den beiden Kriegern hin und her, und versteifte sich, als er Kakarotts verhärteten Blick auf sich spürte.

„Ich werde ihn fortbringen ...“ Die Augen Vegeta blitzten verwirrt auf.

„W-Was?“

„Für Schwächlinge wie ihn ist hier kein Platz. Es ist einfach zu gefährlich... Ich werde ihn zu den bewaldeten Tälern bringen, falls dir das etwas sagt.“ Langsam verzogen sich die Augenbrauen des Königs, denn die Worte die Kaa so eben ausgesprochen hatte, ergaben keinen Sinn. Natürlich kannte er die bewaldeten Täler. Dort war der Hort der Verbannten, die nur noch existierten, weil Vegeta sie für unbedeutend hielt.

„Die bewaldeten T-Täler, was hast du denn mit dieser mutierten Servant Station zu tun!?“, fragte er völlig perplex und beobachtete wie sich die Augen seines Gegenübers verärgert schmälerten.

Kakarott schnaubte grimmig und wandte sich einfach um und ging in die Küche. Vegeta blinzelte einmal kurz zusammennehmend und lief ihm dann hinter her.

„Hey, Kaa! Du kannst dich doch nicht schon wieder einfach verdrücken! Du hast mit mir noch einen Kampf offen! Setze den Hosenscheißer einfach vor die Tür und gut ist. Meine- äh- Die Leute vom König werden ihn dann schon entsorgen.“
 

Kakarott wollte ein paar Verbände aus einem Schrank holen, doch hielt er in seinem Tun inne.

„Wie kannst du nur so von einem Lebewesen reden! Auch wenn er schwach ist, so ist er doch noch immer ein Saiyajin!“ Vegeta seufzte leicht und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Theke.

„Kaa, ich werde aus dir einfach nicht schlau und ehrlich gesagt bin ich mir noch nicht einmal mehr sicher, ob ich das überhaupt will. Warum bist du so gnädig zu einem Servant. Es ist widernatürlich. Du kennst doch den Spruch, die Starken fressen die Schwachen. Wenn du das ignorierst wird genau das Gegenteilige passieren.“ Der Schwarzhaarige starrte auf die Verbandsröllchen in seiner Hand und knurrte leise. Jita hatte ja Recht, das wusste er nur zu genau. Vegeta bemerkte wie es in dem Kopf des Jüngeren ratterte. Das konnte man ja nicht mit ansehen! Mit ernster Miene trat er an den Größeren heran und verschränkte die Arme.
 

„Hör mir genau zu und merke dir meine Worte, Kaa. Wir, die wir uns von den anderen niederen Saiyajins abheben, unterscheiden uns nicht nur durch die Stärke. Du hast gesehen das sie auch einen schwachen Charakter haben. Sie behindern uns nur... Ich sagte dir bereits, das du schon bald merken wirst, wie angenehm es ist sich von solchem Gewürm abzugrenzen und wenn du es nicht tust, werden sie es mit dir machen. Kaa, du bist mächtig und trägst die Saat des perfekten Highclass in dir.“
 

Kakarotts Ohren zuckten leicht und er wandte sich zum Kleineren um. Saat des perfekten Highclass. War es nicht das, was er immer wollte? Ein hoher Rang? Kakarott schüttelte leicht den Kopf. Er hatte sich schon einmal fast von Paragas mit der Masche ködern lassen, doch...

„Jita... Ich wurde nie in einer Klasse registriert, weil ich aus der statt der Verbannten komme, also werde ich wohl kaum jemals ein Highclass werden. Eigentlich dürfte ich noch nicht einmal hier sein. Ich wollte einfach nur kämpfen.“ Vegeta konnte nur schwer verhindern, dass sein Mund aus den Angeln fiel. Er und sein kompletter Hofstadt zerbrachen sich wegen diesem Knilch tagelang den Schädel und dann... haut er einfach so etwas raus? Der König stutzte leicht. Kaa kam aus den bewaldeten Tälern? Wie in drei Teufelsnamen, konnte solch ein starker Krieger aus diesem Kaff kommen? Als Vegeta bemerkte, dass er verwundert angestarrt wurde, räusperte er sich und nahm sich zusammen. Darüber konnte er sich auch noch später Gedanken machen.
 

„Du meinst nur, weil du nicht gerade die beste Herkunft hast, bleibt dir deine Bestimmung verwehrt?“ Kakarott hob den Blick und seine Augen füllten sich mit dem Glanz der Faszination.

„Meine... Bestimmung?“ Vegeta schloss die Augen und grinste spöttisch.

„Wenn ich das sage, kannst du mir das glauben. Beweise mir in einem Kampf was in dir steckt und ich mach dich schneller zu einem Elitären mit spezial Rang, als du mit dem Schwanz wedeln kannst.“ Aufregung durch fuhr den Körper des Jüngeren, doch seine Euphorie wurde je gebremst.
 

„Halt, einen Moment! Die mit dem Spezialrang unterstehen dem König. Ich will kein Handlanger vom Arschkriecher der Echsen sein!“ Vegeta zuckte sichtlich zusammen und knurrte ärgerlich. Sofort kochte die Wut in ihm hoch und er ging seinem Gegenüber an den Kragen.

„Was fällt dir kleiner wertloser Wurm ein, mi-“ Noch im letzten Moment konnte er sich fangen und atmete überdeutlich durch.

„Wer hat denn diesen Dünnsinn verzapft?! Der König hat dieses ganze Theater mit den Selektionskämpfen nur aus einem Grund veranstaltet! Durch die Kämpfe filtern sich die Starken von den Schwachen. Das was am Ende verbleibt ist eine mächtige Elite, die den Saiyajins ihre Freiheit und ihren ursprünglichen Platz in der Hierarchie des Universums wiederbringt.“ Gebannt hatte Kakarott dem älteren zugehört und das Ergebnis war, das in seinem Kopf ein heilloses durcheinander herrschte. Das unterschied sich stark von dem Feindbild, mit dem er aufgewachsen war.

„A-aber ich verstehe das nicht, Jita. In den bewaldeten Tälern wird erzählt, das der König ein Tyrann ist und das ganze nur aus reiner Belustigung ins Leben gerufen hat.“
 

Vegetas Gesichtszüge entgleisten und seine Augenbrauen verzogen sich zweifelnd. Welcher Kerl würde seine Leute nur aus Spaß 13 Jahre gegeneinander kämpfen lassen? Entweder ein kompletter Vollpfosten oder eine grenzdebile Echse die nach einem Haushalsgerät benannt wurde und Vegeta war sich sicher keines von beiden zu sein.

„Da siehst du was ich meine. Sie verstehen den König nicht und wollen ihn wahrscheinlich auch gar nicht verstehen, weil sie es sind die auf seiner schwarzen Liste stehen. Sie verstehen nicht, dass sie als Servants mehr nützen könnten.“
 

„Als Servants?“ Kakarotts Augenbraue wanderte skeptisch nach oben und Vegeta grinste nur abfällig.

„Ein Saiyajin der unfähig zum kämpfen ist, ist wertlos. Als dienstbare Servants hätte ihre Existenz wieder einen Sinn.“ Der Größere versuchte alles was er soeben über den König erfahren hatte ein zu ordnen... Alles klang so logisch, plausibel... vollkommen nachvollziehbar... Langsam bildete sich ein schiefes Grinsen auf seinen Lippen.

„Weiß du, Jita. Mein Vater war vor Vegetas Thronbesteigung einer der besten Highclass gewesen. Es war immer mein Traum selbst einer zu werden... Vielleicht kennst du ihn? Sein Name ist Bardock.“
 

Bei diesen Worten gefror jeglicher Ausdruck in Vegetas Gesicht. Sein Blick wanderte auf Kakarott und blieb an diesem mechanisch hängen und plötzlich viel es ihm wie Schuppen von den Augen. Darum! Darum kam Kaa ihm so bekannt vor! Diese Ähnlichkeit! Warum war er nicht eher drauf gekommen?!

„D-Du bist ein Sohn Bardocks?“ Kakarott deutete das Stammeln des kleineren Saiyajin falsch und seine Brust schwoll vor stolz.

„Wie sich das anhört! Er hat nur zwei.“ Vegetas unteres Augenlid zuckte leicht. Nur zwei? Wusste dieser denn nichts von Radditz? Wie der König so überlegte, drang plötzlich eine schon fast verschüttete Erinnerung an die Oberfläche. Damals, als er seinen Vater tötete wurde er doch von einem kleinen Schwanzlosen gestört. Schwanzlos.......?!
 

Ohne nachzudenken griff Vegeta an Kakarotts Hinterteil und packte seinen Saiyajinschweif.

„H-HEY! Hör auf zu fummeln!“, keifte der Größere und wandte sich hastig aus den Fingern des Kleineren. Vegeta in des starrte ungläubig auf seine Hand.

„Ta...Tales?“, erinnerte sich der König an den Namen, den Radditz ihm einst sagte. Kakarott beugte sich misstrauisch zu seinem Gegenüber runter.

„Nein... Das ist der Name meines Zwillings.... Aber woher weißt du das?“ Vegeta blinzelte benommen und ihm wurde bewusst, dass er sich langsam auf eine brenzlige Situation zu bewegte. Gut, Kaa konnte sich dank Radditz an nichts erinnern, aber trotzdem war dieser Umstand behebbar. Ein Lächeln umspielte plötzlich die Lippen des Königs.

„Sagen wir es so, wir sind fast so etwas wie alte Bekannte. Nur damals warst du noch ziemlich klein... Also wie ich es mir dachte ist Kaa nicht dein richtiger Name... “

„Nein... Ich heiße Kakarott...“, sagte der größere Saiyajin langsam und sah prüfend auf seinen Gegenüber herab. Auch Vegeta starrte fasziniert auf Kakarott, denn seine Erinnerungen setzten sich immer mehr zusammen und wurden immer Klarer.
 

Kakarott war der kleine schwanzlose Servant gewesen, ein kleiner nackter widerlicher Affe mit kaum nennenswerter Kampfkraft. Abermals fuhr Vegetas Blick über den Körper des Größeren und schluckte leicht. Der Kleine hatte sich zu einer stattlichen Gestalt gemausert, die selbst Radditz übertraf. Nur eines wollte Vegeta nicht in den Kopf rein.

„W-wie bist du so stark geworden!? Du konntest damals noch nicht einmal Fliegen!“ Kakarott überlegte wirklich krampfhaft, woher er Jita kannte, doch schlussendlich gab er es auf. Er hatte noch nie ein gutes Gedächtnis gehabt.

„Ich habe mein ganzes Leben dem Training gewidmet...“, sagte er nur und beobachtete die Reaktion des anderen. Vegetas Züge wurden grüblerisch. Ein Servant, der sich zu einem Elitären hochtrainierte, das hatte es noch nie gegeben. Plötzlich legte sich ein dunkler Schatten über die Augen des Königs und seine Lippen verzogen sich zu einem schwarzen Grinsen.
 

„Weißt du Kaa.... nein Kakarott... Die Herkunft eines Saiyajin ist egal, allein die Stärke zählt und ich vermute, das du davon mehr besitzt, als du es mir gezeigt hast. Kämpfe mit mir, zeig mir das ich Recht habe und ich lasse dich zum Elitären aufsteigen!“
 

Kakarott spürte wie sein Herz klopfte und sein Brustkorb bebte, doch wich er leicht zurück.

„Mir... wurde das schon einmal versprochen, von einem Mann namens Paragas.“ Vegeta lachte leise auf und verringerte langsam den Abstand zwischen sich und dem Jüngeren.

„Ich kenne Paragas, sehr gut so gar. Ich kann immer noch nicht glauben, dass dieser Wurm es geschafft hat eine Stadt aufzubauen. An dem Tag, als ihm der Titel abgesprochen wurde, hat er darum gefleht, regelrecht gebettelt, im Adel bleiben zu dürfen. Er wollte sogar den wohl größten Gefolgsmann des Altkönigs verraten.... Bardock...“
 

Durch Kakarotts Körper fuhr ein kalter Blitz und er stützte sich benommen am Küchentisch ab, dabei vielen ihn die gesäuberten Verbände für Juice aus der Hand.

„N-nein, das kann nicht sein!“ Ein spöttisches Prusten kam von Vegeta und er legte sich seine Hand auf seine Hüfte.

„Tue nicht so, du hast sicher schon erlebt wie verlogen und schmierig diese armselige Made ist. Er ist all das was ein minderwertiger Servant verkörpert. Ehrlosigkeit, Feigheit und Schwäche. Er braucht Leute wie dich, um seine Macht zu wahren. Darum so leere Versprechungen... aber ich....“ Kakarott schluckte. Sie waren sich so nahe, dass sie sich fast berührten. Der größere Saiyajin blickte gebannt in die onyxfarbenen Augen, die ihm fast wie Tore in die abgründigen schwarzen Tiefen von Jitas Seele vorkamen. Sie strahlten etwas Gefährliches und Unheilvolles aus, doch seltsamerweise stießen sie ihn nicht ab... Nein, im Gegenteil...

„Aber ich, Kakarott... kann all das, was dir versprochen wurde wahr werden lassen. Du bist so ein unverschämter Bengel, aber dennoch bist du ein wertvoller Krieger... Du solltest dich nicht mit solchen Gewürm auf eine Stufe stellen, denn du bist so viel mehr...“

Kakarott konnte es sich nicht erklären, doch er verlangsamte angespannt seine Atmung und er schluckte abermals.

„W-wer bist du?“, fragte er heiser, doch erntete er von seinem Gegenüber ein süffisantes Grinsen, mit dem sich dieser auch vom Größeren abwandte.

„Bist du selbst noch immer nicht darauf gekommen?“, fragte Vegeta und schob seine Haare aus dem Gesicht, so das er wieder seine normale Frisur hatte. Kakarott dachte angestrengt nach. Es gab keinen Zweifel, Jita kannte ihn, doch er erinnerte sich einfach nicht. Langsam schüttelte Kakarott sein Haupt, worauf sein gegenüber gespielt seufzte.
 

„Es ist auch gleich. Du wirst schon noch drauf kommen und dann wird sich zeigen, ob du tatsächlich wert bist ein Highclass Krieger zu sein. Dein Bruder würde sich freuen.“ Kakarott sah Vegeta verwirrt an.

„T-tales?“ Doch der König schloss nur die Augen und wandte sich ab, um die Küche zu verlassen. Jedoch hielt er im Türrahmen inne und neigte seinen Kopf leicht über die Schulter, auf seinen Lippen ein finsteres Lächeln.

„Äußerst Traurig, dass der älteste Sohn Bardocks verschwiegen wird, nicht wahr? Aber wen wundert es, immerhin hat er einen Weg gewählt, der ihn zu einem der gefürchtetsten Saiyajins dieses Planeten machte...“ Mit diesen Worten verließ Vegeta den Raum, doch kam er nicht weit. Kakarott war ihm nach gelaufen, hatte mit seiner zitternden Hand fest Vegetas Schulter gepackt und hielt ihn zurück.

„Ältester Bruder!? Was wird hier gespielt!? Und wer zum Teufel bist du!? Los spucks aus!“ Der König drehte sich nicht um, sondern legte nur seinen Kopf schief und lächelte.
 

„Kehre Heim, Kakarott... Kehre Heim und nimm den Abschaum dort mit. Frag deine Familie nach deinem ältesten Bruder und hör dir an, was man ihn angetan hat... Vielleicht wirst du dann auch endlich wissen wer ich bin.“ Leicht wandte Vegeta sich dem Größeren zu und streifte die Hand von seiner Schulter.

„Und wenn du dich dann noch traust, komm zu mir zurück, damit ich mein Versprechen war machen kann... Lass aber nicht zu lange auf dich warten, ich gebe dir drei Tage...“ , waren die letzten Worte, die er sagte bevor er das Haus aus der Terrassentür verließ und sich in die Lüfte erhob. Das Vegeta seinen Namen nicht sagte hatte zum einen, strategische Gründe und zum anderen steigerte es seinen Spaßfaktor. Er wusste, das Kakarott für seine Worte offen war, denn im Nachhinein waren sie sich ähnlicher, als er zum Anfang geglaubt hatte. Vegeta lächelte in sich hinein. Irgendetwas reizte ihn an Kakarott. Ob das nun dessen Stärke war konnte er nicht mit Sicherheit sagen, doch eines war klar: Kakarott war etwas Besonderes und in ihm steckte mehr als es den Anschein hatte. Vielleicht war er sogar... Vegeta stockte für einen Moment der Atem, doch dann breitete sich ein gieriges Grinsen auf seinen Lippen aus, als er sich an die ursprüngliche Form der Minuslegende erinnerte, die Radditz ihm vor einigen Jahren näher gebracht hatte. War es vielleicht Möglich, dass in Kakarott einer der drei legendären Saiyajin schlummerte? Genüsslich gab sich der König einem selbstgefälligen Lächeln hin. Wenn dem so war, würde es ihm ein großes Vergnügen bereiten diesen Legendären zu erwecken...
 

~tbc~



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Kommentare zu dieser Fanfic (79)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nibii
2020-10-24T06:49:33+00:00 24.10.2020 08:49
Wow coole Geschichte, schade dass sie nicht mehr weiter geht, bzw schon länger nicht mehr aktualisiert wurde. Ich hoffe es wird irgendwann fort gesetzt
Von:  Sinas-Snapy
2012-05-20T07:47:01+00:00 20.05.2012 09:47
Hallo, ich bin *hust* durch zufall auf den anfang von Dreams of Kakarott auf FF.net auf eine deiner storys aufmerksam geworden, jeoch war sie da nicht voll ständig und ich hab mich auf ach mexx zum suchen gemacht ^^ und data auf mobil.mexx wurde ich den endlcih fündig ^^ ich weiß nciht warum das normal mexx sie nciht hatte aber egal. die story und wie du sie eschrebst sind einfach nur hammer. nach dem ich drams of kakarott komplett hintereinander durch hatte, hatte ich mir geschworen " bei meinen weh tuhenden a~~~backen und dem schmerzenden rücken, ich tu mir so schnell keine ff mehr an die solch ein ausmaß hat!" tja ... 1 tag später hatten ich dann tales of Zero in der Handy *augen verdreh* und hier nun dein ganz tolles lob.
ich LIEBE, VEREHRE, und VERGÖTTER dich allein vom story aufbau her, du lässt niemanden weg, du hällst den roten Faden, man kommt super mit dem geschehnissen mit ( auch wenn mir die zeit sprünge ziemlich auf den keks gehn ) und du Umschreibst alles so geil, einfach super.
ich würd mich freun wenn du mal richtig Autorin wirst ( bist dus vllt schon ???) und ich ein buch von dir in die hände bekomme.
ich weiß echt nciht wie du in einem kapietel 65 word seiten schreiben kannst, erlich ich brech nach 6-7 schon zusammen xD aber egal.

nun steht diese FF schon ne weile stumm da und es ist echt schade den ab jetzt beginnt es grade spannend zu werden, das ist schade und so kann ich nur an dich appelieren *dackelblickallakakarott* das es hier irgentwann ( in naher zeit ) weier gehen darf.
ich drück mir und allen an deren jedenfalls die daumen und ich weiß das du uns irgentwann ( hoffentlich in naher zeit) erhöre wirst.

*verbeugs*
danke fürs zu hören
*däumchendrück*
LG Sinas
Von:  Vegetasan
2012-02-21T06:43:12+00:00 21.02.2012 07:43
Bitte schreib weiter, die geschichte ist echt super spannend!!!
Von:  Lolajang
2011-10-09T20:10:21+00:00 09.10.2011 22:10
huhu, ich frage mich, wann es mit deiner ff weiter geht???
Von:  Naddl
2011-09-20T03:59:05+00:00 20.09.2011 05:59
Hallo,
ich finde deine Story echt super. Du schreibst unglaublich spannend, man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Du beschreibst die Charaktere wunderbar. Vor allem gefällt mir, wie du Kakarott beschreibst. Ich habe das Gefühl, dass er bei dir eine völlig neue Person wird. Die Charaktere sind echt facettenreich. Die Spannung hälst du auch immer schön hoch und auch der Humor kommt nicht zu kurz. ich habe mehr als einmal laut aufgelacht. Ich hab vor längerer zeit schon Dark Dreams of Kakarott gelesen und war bei da genauso begeistert wie bei dieser Fanfiction. Es wäre echt schön, wenn du die Story bald weiterschreibst, ich kann kaum erwarten, wie es weitergeht.
LG Naddl
Von:  GogetaCat
2011-01-15T00:22:03+00:00 15.01.2011 01:22
Boah, ich geh so ab, ey!....o____o
Meine Fresse...*mich erst einmal beruhigen muss* xD Nein ernsthaft!
*tief Luft hol*......Aaaaalsoooo!
Dies ist das dritte Kapitel was ich bis jetzt gelesen hab! Das davor war schon echt ein Hit, hat mich übelst gespannt gemacht auf das nächste Kappi, welches du ja nun so stehengelassen hast, dass erst einmal eine Pause folgt! Deshalb will ich dir sagen: Bitte, BIIITTEEEE liebe liebe Succi, Bitte schreibe hier irgendwann einmal weiter xDDDDD Wenn dich dann wieder die Lust packt!>D Ehrlich, ich weiß ja du wirst die mit Sicherheit nicht abbrechen, aber Bitte, lass mich bzw. uns nicht drei Jahre lang warten!xDD Dieses Kappi hier fand ich bis jetzt am besten, und ich hab noch nicht einmal den Anfang dieser F gelesen ö.Ö
Am besten und spannend fand ich zum einen die genialen Dialoge, diese Wutausbrüche, Beleidigungen, Anstachelungen,...einfach heiß! Und obwohl ich eigentlich 'miesgelaunte und fiese Gokus' mag, find ich DEINE Version von ihm hier richtig gut, die perfekte Mischung aus energischem und 'blind vor Macht gewordener' Saiyajin, und halt dieses typische drollige, leicht naive, dieser kleine weiche Kern in ihm! Hachja, das ist in der Tat ein gelungener Kakarott!^-^
Dann Vegeta, Mannomann ist der geil, so reif, erfahren, mächtig, intelligent, und einfach sexy,....hab ich geil schon gesagt?xD Ehrlich, mir gefällt er hier echt gut, er geht strategisch vor und hat auch eins nach dem anderen erfahren über 'Kaa', und nun weiß er ja eh bescheid! Fand es so putzig wie er Kakarott tatsächlich verfolgt hat und immer wieder begeistert war über dessen Stärke! Kaks kleiner Freund hat ja nun ganz schön Aufsehen erregt - im negativem Sinne! Vegeta war so angenervt und pissig drauf deswegen, das fand ich so lustig xD
Und huiiiii, Kaks hat sich bemüht und hat sich wirklich umden schwächeren gekümmert, das fand ich schön, hat gut getan ihn nicht immer so pissig zu erleben!
Und süß fand ich auch, als Vegeta ihm anbot ihn noch stärker zu machen, zum Elite usw., wie in Kaks die Begeisterung erweckt wurde, nein wie geil, schön, dass er Interesse gezeigt hat, da kann sich ja Vegeta evtl. auf was freuen!;)

So, genug gelabert, ich bin voll zufrieden, haste super geschrieben, bin gespannt wie ein Flitzebogen wie es wohl weiter gehen könnte!
HHhhhhhrrrrr~ noch was! Ich find es toll wie du immer beschreibst wenn die Saiyajins im allgemeinen immer so auf Stärken von anderen ihrer Art reagieren! Z.B. Vegeta, wie ihn das geradezu anmacht, der Gedanke allein, das Kakarott ein ebenbürtiger Gegner sein könnte und ja auch ist wie er nun mitbekommen hat, er brennt ja geradezu ihm Feuer unterm Hinter zu machen (und wahrscheinlich würde er auch gerne noch viel mehr mit Kaks Hintern machen ;D)

Na dann, hat mich gefreut ^o^
Super Story!<3 *megaglomp*

VLG Cat~ ♥
Von:  GogetaCat
2011-01-14T19:14:18+00:00 14.01.2011 20:14
Aahaaaaa!!*___*
So, wie du mir, ich dir!;D
Musste jetzt doch uuunbedingt mal schauen was hier so abgeht! Und wie ich sehe bzw. gelesen habe, geht es hier MÄCHTIG ab!x)
Also ganz ehrlich,.....wieso habe ich deine FFa nicht schon viel früher gelesen?...T____T
Dieses Kapitel hier war mein Anfang, wollte eigentlich einfach nur mal reinlesen, doch....ich konnt nicht mehr aufhören |D
Genial geschrieben, besonders angetan war ich von Broly und Goku, ich liebe dieses Paar - Broly, wie angetan und abhängig er von Kaks Gegenwart, von seinem ganzen Sein ist, und auch Goku wie er langsam aber sicher merkt, dass Broly doch mehr ist als nur ein Kampfgefährte! Herrlich! Der AKT war so geil, wie Broly Kaks entjungfern durfte, oder besser gesagt MUSSTE/sollte, da für Kaks kein anderer in Frage kam! Beide hast du sehr gut beschrieben, auch die Dialoge fand ich richtig gut, nicht zu lang aber auch nicht zu wenig! Ahjaaaa, vielleicht hättest du ein bissl mehr und länger über ihr heißes 'Techtelmechtel' (wobei es ja viel mehr ist als nur Das) schreiben können!*___*
Dennoch will ich mich hier gar nicht beschweren, hast einen sehr angenehmen Schreibstil, alles kann man schön flüssig lesen, spannend ist es sowieso, und die Story echt interessant! Na, dann hab ich ja für die nächsten freie Tage noch was zum Lesen!;)

Weiter sooo~ ^o^

VLG Cat~ *knuffl*
Von:  Super_Mani
2010-09-25T10:51:58+00:00 25.09.2010 12:51
Hi Succu! Dieses Kapitel hatmir echt gefallen. Besonders das Ende mit Radditz und Vegeta. Du schreibst immer so gut, dass es mich schon fst neidisch macht. Ich bin ein großer Fan von dir und freue mich schon auf weiteres von dir zu hören und lesen. Dein Stil in den Geschichten entwickelt sich immer zum Besten weiter. Großen Respekt von mir an dich!!

Ganz liebe Grüße an dich von Manuel
Von:  Arya
2010-09-07T13:19:41+00:00 07.09.2010 15:19
Huh.
Hab es endlih geschafft die ganze FF (seid meinem letzten Kommi) durchzulesen. Himmel, jetzt tun mir meine Augen weh.
Aber das täten sie nicht, wenn mich deine FF nicht so gefässelt hätte. Ich liebe deinen Schreibstil und wie du die verschiedenen Charaktere und ihre Erlebnisse miteinander verkünpfst und zusammen führst, einfach fantastisch.
Vorallem wird dann bald alles raus kommen, denn wenn Kakarott es schafft aus dem gesagten von Vegeta schlau zu werden dann, nunja, steht ihm die Entscheidung ins Haus auf welcher seite er steht, bzw, ob er sich für den Vorschlag Vegetas oder doch für seine Familie/Freunde entscheidet.
Und vorallem wie der Kampf zwischen Vegeta und Kakarott ausgeht, wenn es wirklich zu einem kommt.
Freu mich auf das nächste Kapi!!

Viele liebe grüße

Von:  Super_Mani
2010-07-25T22:05:31+00:00 26.07.2010 00:05
Dieses Kapitel war echt toll zu lesen. Die Veränderung Kakarotts hast du gut beschrieben. Bin gespannt, ob er sich in dieser Geschichte auch wieder so dermaßen verändert wie in DDOK. LG Manuel


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