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Crystal Curse

von

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Der Fluch der schwarzen Kugel

Crystal Curse
 

So, mal wieder eine Snarry FF von mir ^^
 

Vielen Dank an meine Beta Lucius_Malfoy *knuddel*
 


 

1. Der Fluch der schwarzen Kugel
 

Dichter Nebel bedeckte die Landschaft und kündete nur milde von dem Unheil, das bald seinen Lauf nehmen würde.

Raben kreisten wie Botschafter aus einer fremden Welt über dem Schloss der Schule für Hexerei und Zauberei.

Minerva McGonagall, stellvertretende Direktorin und Hauslehrerin von Gryffindor, schüttelte entsetzt den Kopf und musste sich setzten, um sich die Neuigkeiten erstmal durch den Kopf gehen zu lassen.

„Albus, das kann nicht dein Ernst sein!“, meinte sie schließlich und ihre Stimme klang schriller als sonst. „Woher hast du das Ding überhaupt?!“

Professor Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und hielt mit beiden Händen eine große schwarze Kugel. Sein Blick war fest auf die, scheinbar mit einem dünnen Wasserfilm umgebene, Oberfläche gerichtet.

„Nun…“, begann der Schulleiter, „Ich habe sie heute morgen mit der ersten Eule bekommen. Der Absender war anonym….“

Minerva warf verständnislos die Hände in die Luft: „Offensichtlich will dir jemand damit das Leben schwer machen.“ Für die kluge Hexe war die Sache eindeutig:

Dumbledore hatte nicht wenige Feinde und mit dieser Kugel wollte ihm einer von diesen eine Strafe aufbürgen.

„Nein, ich denke du liegst falsch.“, konterte Albus leise, jedoch blieb sein Blick stets auf den schwarzen Gegenstand gerichtet. „Es ist natürlich wahr, dass diese Kugel hier mit einem äußerst gefährlichem und kompliziertem Fluch belegt ist, dennoch…“, er hielt inne.

Ungeduldig zupfte Minerva am Stoff ihres Kleides herum und wartete, dass ihr Vorgesetzter den Satz zu Ende brachte.

Der alte Zauberer seufzte und legte die Kugel auf ein Tuch aus Samt: „…dennoch glaube ich, dass dieser Gegenstand eine große Macht beinhaltet. In den falschen Händen könnte diese Macht zum Chaos führen.“, beendete er dann seinen Satz.

„Du denkst es sei eine Art Waffe?“, der Unglaube stand der Gryffindor ins Gesicht geschrieben. Konnte denn diese schlichte Kugel eine solche Macht in ihrem Inneren verbergen, dass selbst Albus Dumbledore davor erfurcht empfand?

Albus erhob sich von seinem Stuhl und griff nach einem der vielen Bücher, die sich in seinem Büro befanden. Langsam blätterte er darin herum und blieb dann bei einer Seite stehen.

„Wusste ich doch, dass ich bereits etwas darüber gelesen habe…“, er tippte mit seinem Finger zweimal auf die Seite des Buches: „Es wird von einem alten Volk der Kobolde berichtet, die in Schottland vor vielen hundert Jahren lebten. Es heißt, sie verehrten eine schwarze Kugel wegen der Macht, die sich in ihr befand.“

Dann schüttelte Dumbledore den Kopf und Fawkes, der auf seiner Stange geschlafen hatte, fiepte nun fröhlich vor sich hin. „Es ist allerdings nur eine Legende und mehr steht hier auch nicht, außer dem Standort des Tempels der den Kobolden gehört haben soll.“

„Albus, das Ding kann nicht hier bleiben! Bedenke doch, was geschieht wenn der Fluch durch äußere Einflüsse noch stärker wird! Oder wenn jemand versucht die Kugel zu stehlen und damit Unheil anrichtet…“, Minerva wagte es kaum die Kugel anzusehen. Der Fluch war. selbst einer erfahrenen und starken Hexe wie ihr unheimlich.

Was hatte es mit diesem Ding nur auf sich? Und woher kam es?

„Ich weiß.“, unterbrach sie der Schulleiter. „Ich kann die Schule nicht gefährden… So sehr ich mir auch wünschte hinter das Geheimnis der Kugel zu kommen…“, einen Moment lang schwieg er, dann begann er zu lächeln:

„Ich kenne allerdings jemanden, der sich bestens mit schwarzmagischen Flüchen und alten Schriften auskennt. Er könnte zum Tempel der Kobolde gehen und herausfinden was mit der Kugel geschehen ist!“

McGonagall verstand zunächst nicht, doch dann schien sie den Plan des Mannes durchschaut zu haben:

„Du willst ihn nicht wirklich fragen, oder? Ich denke er hat besseres zutun, als in deinem Auftrag irgendein Kugel-Rätsel zu knacken. Außerdem ist es viel zu gefährlich. Selbst für ihn…“

Nun lachte der alte Zaubermeister: „Aber so was ist doch sein Beruf, Minerva! Er ist schließlich seid mehr als fünf Jahren einer der besten Fluchbrecher im Land. Wenn einer diese Kugel entschlüsseln kann, dann er. Und da ich dir zustimme, dass es sehr gefährlich werden wird, werde ich ihm Begleitschutz auf seiner Reise zur Verfügung stellen.“, er grinste, „Natürlich nur den besten Mann. Einer, der es mit jedem schwarzen Magier aufnehmen kann…“

Minerva fasste sich an die Stirn: „Nicht ausgerechnet die Beiden! Sie mögen zwar die Besten auf ihrem Gebiet sein, aber sie kratzen sich doch schon die Augen aus, wenn sie nur fünf Minuten alleine in einem Raum sind!“

Albus Dumbledore nickte bloß und lächelte müde. Minerva wusste genau, dass er ihr gar nicht mehr zugehört hatte. Wenn Albus einmal einen Plan hatte, dann zog er diesen auch durch. Und er bekam immer seinen Willen…
 

An diesem nebligen Morgen stand Severus erst spät auf. Er hatte gestern noch bis spät in die Nacht Protokolle zu seinen letzten Aufträgen angefertigt.

Sein Geschäft lief ziemlich gut. Seid dem Fall des dunkeln Lord versuchten immer mehr Kleinkriminelle ihr Glück und diese Amateure verfluchten einfach alles und jeden.

Als Fluchbrecher konnte man in diesen Zeiten eine Menge Geld verdienen. Severus war einer der Besten in diesem Gebiet. Viele der Flüche hatte er selbst erfunden und deswegen war es ihm auch ein leichtes diese wieder zu brechen. Die Leute glaubten daran, dass ein ehemaliger Todesser die verschiedensten Flüche in und auswendig kannte und sie daher auch bändigen konnte. Wirklich falsch lagen sie da nicht.

Auch wenn über einen längeren Zeitraum mal keine Aufträge kamen, hatte Severus mittlerweile genug Geld angesammelt um damit klar zu kommen.

Müde trottete der Mann die Treppe zur Küche hinab, um sich dort als erstes eine Tasse Kaffee einzuschütten, bevor er die Morgenpost las.

Im Moment hatte er nur kleine oder gar keine Aufträge, weswegen er ein paar friedliche Tage daheim genießen konnte.

Sein Haus am Spinners End war zwar klein, aber für ihn alleine reichte es aus. Oft verbrachte er sowieso viele Tage oder gar Wochen auswärts, da sein Job ihn viel reisen ließ.

Noch schläfrig nippte Severus an seinem Kaffee und verschluckte sich beinahe, als er in den Briefen, die er heute Morgen bekommen hatte, einen fand welcher den Namen von Albus Dumbledore trug.

„Oh nein…“, grummelte er vor sich hin, stellte die Kaffeetasse wieder ab und öffnete den Brief:
 

„Severus,
 

Ich habe eine dringliche Angelegenheit mit dir zu besprechen. Es ist von größter Wichtigkeit, dass du noch heute zu mir kommst.

A. Dumbledore“
 

Snape gab ein knurrendes Geräusch von sich. Das letzte Mal, dass Albus eine dringliche Angelegenheit mit ihm zu besprechen hatte, war die Verkündung vom Tod der Potters. Damals war Severus nur knapp einem Nervenzusammenbruch entkommen…

Kopfschüttelnd zerknüllte der Slytherin den Brief und warf ihn in den Müll. Er hatte mit seiner Vergangenheit abgeschlossen.

Schon vor fünf Jahren hatte er sich geschworen nie wieder einen Fuß in Hogwarts zu setzten. Die Zeiten als Spion und Professor lagen so lange zurück…

Kaum hatte der Brief den Boden des Mülleimers berührt, landete eine Eule auf seinem Fenstersims und warf ihm einen anderen Brief vor die Füße:
 

„Severus,
 

Ich weiß, dass du meinen ersten Brief vernichten wirst.

Aber ich meine es ernst: Komm her.
 

A. Dumbledore“
 

Fassungslos las der ehemalige Tränkeprofessor den Brief ein zweites Mal.

„Verdammt…“, fluchte er dann und wunderte sich darüber, warum Dumbledore immer über alles bescheid wusste.

Scheinbar hatte Severus keine Wahl, da er genau wusste, dass Albus ihn solange belagern würde, bis er endlich zu ihm kam.

Zunächst setzte Snape sich an seinen Küchentisch und trank grummelnd seinen Kaffee zu Ende. Dann fasste er den Entschluss, sich anzuhören was der Schulleiter von ihm verlangte…

Dennoch schwor er sich nicht schon wieder auf einen Handel mit dem Mann einzugehen.

Anschließend zog er sich um und apparierte umgehend vor das Tor von Hogwarts.

Nach einem kurzen Fußmarsch betrat er das Schloss und blieb kurz stehen. Die alten Mauern schenkten ihm einen Moment von Vertrautheit. Lange Zeit war hier sein Zuhause gewesen und das Schloss war seine Zuflucht und sein Schutz…

Jeden Tag für sieben lange Jahre…

„Alles vorbei…“, sagte der Slytherin zu sich selbst, seufzte kurz und setzte dann seinen Weg zum Büro des Direktors fort.

Das Passwort war immer noch das alte und scheinbar hatte sich auch im großzügigen Büro des alten Zauberers nicht viel geändert. Seltsame Geräte zischten und knackten, die Porträts der ehemaligen Schulleiter hielten ein Schwätzchen und Fawkes saß immer noch auf seiner alten Stange.

Auch Dumbledore selbst war nach fünf Jahren immer noch der Gewohnte. Langer weißer Bart und Haare, Halbmondbrille und die gleichen, alles wissenden, blauen Augen.

Der Direktor saß an seinem Schreibtisch und lächelte Snape vergnügt an:

„Severus, es ist schön dich zu sehen!“, ehrliche Freude schwang in dessen Stimme mit, doch Snape ruckte zur Begrüßung nur kurz mit dem Kopf und verschränkte die Arme.

„Du wolltest mich sprechen?“, meinte er dann knapp und kühl.

Dumbledore holte unter dem Schreibtisch eine große, schwarze Box hervor, öffnete diese dann und präsentierte Severus eine schwarze Kugel.

„Deswegen habe ich dich gerufen.“, erklärte Albus und sah den anderen Mann erwartungsvoll an.

Severus machte große Augen und beäugte den Gegenstand genauer.

„Ein Fluch… Man kann ihn deutlich spüren.“, begann der ehemalige Professor sofort, „So einen starken Fluch habe ich noch nie gesehen. Er scheint eine eigene Aura zu haben…“, vorsichtig umschloss er die Kugel mit seinen Fingern: „Die Kugel schützt sich damit selbst, als wäre etwas in ihr verborgen. Sehr seltsam…“

„So weit bin ich auch schon gekommen.“, ein Lächeln huschte über die Lippen des Weißhaarigen. „Aber ich glaube die Kugel ist sehr gefährlich… Der Fluch muss gebrochen werden, sonst richtet er noch Chaos. Deswegen bist du hier, Severus.“

Der Slytherin ließ von der Kugel ab und fuhr sich durch die Haare.

„Ich kann ihn nicht so einfach brechen. Ich bin mir nicht mal sicher um was für eine Art von Fluch es sich handelt…“

Dumbledore fischte ein Buch aus seinem Regal und zeigte Snape die Legende der Kobolde.

„Wenn du dort hingehen könntest, dann würde sich das Geheimnis der Kugel bestimmt lüften.“, dabei deutete er auf die Textstelle in der von dem Tempel die Rede war.

Sofort machte Snape ein nachdenkliches Gesicht und betrachtete die Kugel erneut:

„Der Fluch lässt keine Magie zu. Ich kann damit nicht apperieren oder den Besen benutzen.“

Der Schulleiter klappte das Buch wieder zu: „Du müsstest auf Muggelart reisen.“

Schnell schüttelte Severus den Kopf:

„Der Tempel liegt in Perth! Das ist in Schottland, nähe Glasgow, Albus! Ich bräuchte mehrere Tage bis dahin. Mit der Kugel im Gepäck ist es gefährlich und die Reise ist mühsam. Warum sollte ich das tun? Was springt für mich dabei raus?“

In dem Moment klopfte es an der Tür.

Ein junger Mann betrat den Raum und schenkte den Anwesenden ein freundliches Lächeln.

„Harry, wie schön dich zu sehen!“, kam es von Albus, doch Snape verdrehte nur genervt die Augen. Warum ausgerechnet Potter, schoss es ihm durch den Kopf. Von allen Menschen auf der Welt wollte er ihn als letztes sehen.

Harry hatte sich in den letzten Jahren verändert. In der Schule war er immer recht klein gewesen, doch nun war er in die Höhe geschossen und überragte sogar Snape um ein paar Zentimeter. Seine Schultern waren breiter geworden und seine Statur wirkte allgemein maskuliner. Auch sein Gesicht war markanter geworden, aber seine grünen Augen hatten noch den gleichen Glanz wie damals. Tatsächlich war Harry Potter nun ein ganzer Mann…

Severus wollte sich am liebsten übergeben. In der Schule war er ihm, als sein Professor, immer überlegen gewesen, jetzt wirkte er neben den muskulösen jungen Mann eher schmächtig. Er kam sich vor wie damals, als er selbst noch Schüler war: Harrys Vater, James Potter, war immer größer und stärker als Snape gewesen. Er hatte es gehasst.

„Sie haben mich herbestellt, Professor Dumbledore?“, auch Harrys Stimme war um einiges tiefer.

Albus machte eine Handbewegung und deutete auf Snape:

„Ich habe einen Auftrag für Severus. Er soll einen Fluch in meinem Auftrag brechen. Dazu muss er eine mehrtägige Reise auf Muggelart machen und sie wird sehr gefährlich. Deswegen möchte ich, dass du Harry, als erfahrener Auror, ihm Begleitschutz gibst.“

Nun fiel Snape aus allen Wolken:

„Nein, vergiss es, Albus! Ich hatte doch bereits gesagt, dass ich nicht einsehe diese Reise zu machen! Und schon mal gar nicht mit Potter!“

Harry wirkte etwas überrollt von den Informationen und schaute verwirrt zwischen Dumbledore und Snape hin und her.

„Oh glaub mir, Severus.“, grinsend umging der Schulleiter seinen Schreibtisch und tätschelte Snapes Schulter: „Die Reise wird sich sehr für dich auszahlen, glaub mir.“

„Inwiefern?“, kam es dann sofort vom Schwarzhaarigen.

„Das wirst du dann schon sehen. Vertrau mir einfach.“, dann wendete sich Dumbledore wieder Harry zu:

„Bist du damit einverstanden ihn zu begleiten, mein Junge?“

Zögerlich nickte Potter und meinte noch: „Wenn es für Professor Snape in Ordnung ist, begleite ich ihn in ihrem Auftrag.“, Harry machte das nur, weil er Dumbledore aus den Kriegszeiten gegen Voldemort noch so viel schuldete.

Er wusste zwar mittlerweile, dass Snape immer ein Guter gewesen war und ihm unzählige Male das Leben gerettet hatte, aber dennoch mochte er den Slytherin nicht sonderlich.

Eine Reise mit diesem Ekel war das letzte was er tun wollte…

Schließlich lagen alle Blicke auf Snape und Professor Dumbledore strich sachte über die schwarze Kugel:

„Ich kann natürlich verstehen, wenn die Aufgabe zu schwer für dich ist…“, nuschelte er scheinheilig.

Gereizt stemmte Snape seine Hände gegen die Hüfte:

„Die Aufgabe ist nicht zu schwer! Ich…“, als er das wissende grinsen auf Albus Lippen erkannte, wusste er das er nur verlieren konnte. Albus bekam immer was er wollte…

Mit einem genervten Schnaufen packte Snape die Kugel zurück in die Box und nahm sie in beide Hände.

Dann warf er seinem ehemaligen Arbeitgeber einen vernichtenden Blick zu und fauchte Harry an:

„Morgen Punkt Acht Uhr am Bahnhof Kings Cross! Wehe Sie kommen auch nur eine Minute zu spät, Potter!“
 

Kapitel ende.

Das war natürlich nur der Anfang *böse lach* Jetzt geht’s erst richtig los..hrrhrr… x3
 

Würde mich über Feedback freuen! ^^

Eine Reise beginnt

Crystal Curse
 

Wieder mal danke ich meiner Beta Lucius_Malfoy *knuff* >w<
 

2. Eine Reise beginnt
 

Er wusste zwar mittlerweile, dass Snape immer ein Guter gewesen war und ihm unzählige Male das Leben gerettet hatte, aber dennoch mochte er den Slytherin nicht sonderlich.

Eine Reise mit diesem Ekel war das letzte was er tun wollte…

Schließlich lagen alle Blicke auf Snape und Professor Dumbledore strich sachte über die schwarze Kugel:

„Ich kann natürlich verstehen, wenn die Aufgabe zu schwer für dich ist…“, nuschelte er scheinheilig.

Gereizt stemmte Snape seine Hände gegen die Hüfte:

„Die Aufgabe ist nicht zu schwer! Ich…“, als er das wissende Grinsen auf Albus Lippen erkannte, wusste er, dass er nur verlieren konnte. Albus bekam immer was er wollte…

Mit einem genervten Schnaufen packte Snape die Kugel zurück in die Box und nahm sie in beide Hände.

Dann warf er seinem ehemaligen Arbeitgeber einen vernichtenden Blick zu und fauchte Harry an:

„Morgen Punkt Acht Uhr am Bahnhof Kings Cross! Wehe Sie kommen auch nur eine Minute zu spät, Potter!“
 

Kurz bevor die große Turmuhr am Bahnhof Kings Cross in London Acht Uhr schlagen konnte, durchquerte Harry das Eingangstor.

Es herrschte große Hektik, wie auf jeden Muggelbahnhof und schnell ließ der Gryffindor sich von dieser Hektik anstecken. Sein Blick glitt über die vielen Muggel, die hastig zu ihrem Gleis rannten oder sich nach den Fahrzeiten erkundigten. Manchmal hörte man das Pfeifen eines Schaffners, der zur Abfahrt in seine Trillerpfeife blies.

Eine große Brücke führte über die Gleise und brachte einen auch zum Gleis Neundreiviertel. Harry seufzte und dachte an alte Zeiten, als er noch Schüler von Hogwarts gewesen war Zwar war seine Schulzeit durch den Krieg gegen Voldemort getrübt, aber er würde sie auch nicht missen wollen. Hogwarts war sein Zuhause gewesen, seine Zuflucht und sein Schutz…

Kurz rieb der junge Auror sich über die Augen. Viel geschlafen hatte er die Nacht nicht und es war eindeutig zu früh für seinen Geschmack.

Schließlich rückte er seinen Rucksack, in dem er sein Gepäck für die Reise verstaut hatte, zurecht und ging dann ein paar Schritte.

Wo war Snape nur? Harry konnte ihn einfach nirgendwo entdecken. Doch dann bekam er mit, dass einige Muggel sich verwirrt über einen Mann in schwarzen Roben unterhielten.

Weit konnte sein ehemaliger Professor also nicht entfernt sein…

Tatsächlich stand der Mann am Anfang der Brücke, hatte die Arme verschränkt und wirkte sehr ungeduldig.

Ein Blick auf die Uhr verriet Harry, dass er noch nicht zu spät war.

Severus Snape trug wie immer seine hochgeschlossenen schwarzen Roben und Harry fragte sich, wie sie die Reise unauffällig überstehen wollten wenn dieser Kerl sich weigerte Muggelkleidung zu tragen… Zumindest den Umhang hatte er heute weggelassen, stellte Potter dann fest.

Schnell ging der Brillenträger auf den älteren Mann zu und grüßte ihn freundlich.

„Potter…Wie lange wollten Sie mich noch warten lassen?“, knurrte Snape bloß als Antwort.

Am liebsten hätte der Auror ihm gesagt, dass er noch pünktlich war und das Snape sich gefälligst seine Gemeinheiten sparen sollte… Stattdessen schluckte Harry seine Wut einfach runter und erkundigte sich nach ihrem Reiseplan.

„Wir nehmen den nächsten Zug in Richtung Birmingham.“, begann Severus zu erklären, „Dann werden wir uns erkundigen müssen, wie wir am besten nach Shrewsbury kommen… auf Muggelart natürlich.“, in seiner Stimme klang der volle Unmut über diese Reise mit.

Severus ärgerte sich darüber, dass er schon wieder einen Auftrag von Dumbledore angenommen hatte und nun mehrere Tage mit Harry Potter durch das Land reisen musste.

Harry nickte eifrig: „Ok, ich denke dass wird kein Problem sein. Haben Sie schon Tickets gekauft, Sir?“, er bemühte sich so höflich wie möglich zu sein.

Eine von den Augenbrauen des Slytherins erklomm neue Höhen:

„Ich? Mit welchem Muggelgeld sollte ich denn die Tickets gekauft haben, Potter?“

Noch ehe der junge Mann etwas erwidern konnte, setzte Snape seine Rede fort:

„Also seinen Sie nicht so verdammt unnütz und gehen Sie endlich diese Karten kaufen!“, fauchte der Fluchbrecher.

„Aber… Aber…!“, da hatte Harry seine Widerworte schon aufgegeben. Dieser verdammte schleimige Sack, dachte der Brillenträger und stampfte sauer zu einem Schalter der die Tickets verkaufte. Harry wusste genau, dass er nichts von dem Geld wieder sehen würde…

Für diese ganze Reise würde Dumbledore ihn gewaltig entlohnen müssen und Potter musste sich schon zum zweiten Mal in weniger als Zehn Minuten zur Ruhe zwingen.

Nochmals erinnerte sich der Mann daran, dass er kein kleiner Schüler mehr war, sondern ein erwachsener Auror, der einen Auftrag zu erfüllen hatte. Seine Aufgabe war es nun Snape zu beschützen und Harry wollte das Wort nicht gegen eine Schutzperson erheben. Vielleicht nur dann, wenn Snape ihm keine andere Wahl ließ…

Potter reservierte gleich das ganze Abteil im Zug. Er durfte nicht riskieren, dass jemand Snape zu nahe kam und dieser seltsamen Kugel die er vermutlich im Gepäck hatte.

Dumbledore hatte ihm nur gesagt, dass die Kugel gefährlich war und nur Snape sie entschlüsseln konnte. Niemand dürfe an den Gegenstand gelangen…

So wie Harry die Sache also einschätzte war die Kugel für Kriminelle aller Art sehr wertvoll, doch ohne Snape nicht brauchbar. Das bedeutete, dass nicht nur die Kugel das Ziel der Verbrecher war, sondern auch der Slytherin.

Mit den Tickets in der Hand kehrte Harry zu seinem ehemaligen Professor zurück und die Beiden machten sich auf den Weg zu Gleis 3.

Während sie warteten rauschten unzählige Muggel an ihnen vorbei und allesamt betrachteten Snape misstrauisch. Potter dagegen war in normaler Muggelkleidung gekommen und fiel mit seinem braunen Pullover und seinen Jeans nicht sonderlich auf.

Der Geruch von billigem Fett und den Abgasen der Züge lag in der Luft. Hinzu kam der Lärm der anderen Passagiere… Hin und wieder gab Severus ein genervtes Schnaufen von sich.

Nach einigen Minuten kam endlich der Zug angefahren und die Menschen strömten ins warme Innere des Transportmittels.

Harry führte Severus in das Abteil, welches er für sie besorgt hatte und schloss die gläserne Schiebetür hinter ihnen.

Zwei, mit blauen Polstern überzogene, Bankreihen standen sich gegenüber und über diesen befanden sich Gitter für das Gepäck. Das Fenster war dreckig und einen Spalt breit geöffnet, sodass kalte Luft in den stickigen Raum kommen konnte.

Ohne ein Wort zu sagen setzte sich Severus ans Fenster und schaute, ebenso stumm, hinaus.

Potter setzte sich auf die Bank gegenüber neben die Tür, also so weit weg vom anderen Mann wie nur möglich.

Kurz warf er noch einen Blick auf den Slytherin: Auf dem Schoß des Mannes lag eine braune Tasche in der sich eine runde Form abzeichnete. Vermutlich war das die Kugel…

Snapes Haare hingen ihm wie ein Vorhang im Gesicht und seine Körperhaltung war steif. Seine ganze Körpersprache deutete darauf hin, dass er kein Interesse an einem Gespräch hatte.

Harry hatte auch nicht erwartet, dass sein Tränkeprofessor nach fünf Jahren fragte was er so machte… Jeder hätte das getan, nur nicht Snape.

Nur einige Augenblicke später setzte sich der Zug in Bewegung. Sie ließen den Bahnhof weit hinter sich und die Landschaft zog schnell an ihnen vorbei.

Harry schaute gelangweilt durch die gläserne Tür auf den Gang des Zuges. Niemand sprach ein Wort und der Auror begann schnell sich zu langweilen…

Sie würden noch Stunden in diesem Zug verbringen und die Vorstellung nichts weiter zu tun als aus der Tür zu starren, schien dem jungen Mann schier grauenvoll.

Einmal griff Snape in seine Tasche und Harry hoffte, dass er etwas sagen oder tun würde… Jedoch holte er bloß ein dickes, alt aussehendes Buch hervor und vergrub seine Nase darin.

Stunde um Stunde verging und das monotone Klackern des Zuges machte den Brillenträger schläfrig.

Gegen Mittag verlangte dann sein Magen Aufmerksamkeit und meldete sich mit einem lauten Knurren.

Tatsächlich blickte Snape von seinem Buch auf und als wenn das Knurren ihn an seinen eigenen Hunger erinnerte hätte, meinte er:

„Ich werde zum Speisewagen gehen“, klappte das Buch zu und erhob sich.

Sofort stand auch Harry wieder auf beiden Beinen:

„Ich werde mitkommen!“, sagte der Gryffindor entschlossen und schob die Tür auf.

Wie schon so oft verschränkte Severus beleidigt die Arme:

„Nur weil Professor Dumbledore auf diese lächerliche Idee gekommen ist, ausgerechnet Sie auf diese Reise mitzuschicken, Mr. Potter, heißt das nicht, dass ich jetzt einen Babysitter brauche!“

Kurz musste Harry ein bisschen lachen: „Machen Sie sich da mal keine Sorgen, Professor. Ich werde Sie nicht länger belästigen als nötig.“, dann machte Potter einen Schritt auf den Gang, „Ich habe bloß auch Hunger.“

Die beiden Zauberer verließen ihr Abteil und gingen ein paar Meter zum Speisewaggon. Noch während sie gingen meinte Severus:

„Es heißt übrigens nicht mehr ´Professor´. Wie Sie wissen arbeite ich nicht mehr in Hogwarts.“

Harry nickte stumm, da sie gerade den Waggon erreicht hatten. Der Duft von den verschiedensten Speisen drang in ihre Nasen und ließ ihre Mägen nur noch mehr knurren.

Die Zauberer setzten sich an einen freien Tisch und griffen nach der schäbigen Speisekarte.

Die Muggel um sie herum unterhielten sich gedämpft, sodass das Klackern des Bestecks noch deutlicher zu hören war.

Eine Bedienung kam zu ihnen und nahm die Bestellung auf.

„Ich nehme einen Cheeseburger, dazu Pommes und Salat. Zum Nachtisch hätte ich gerne den Schokopudding mit Kirschen.“, begann Harry und bestellte dann noch eine Cola.

„So hungrig, Potter?“, kam es spöttisch vom Slytherin, der drauf bestellte:

„Ich nehme den Toast auf Spiegelei und einen Earl Grey Tee.“

„Nicht hungrig, Sir?“, spottete Harry leise zurück.

Die Bedienung schrieb alles sorgfältig auf und verschwand dann wieder in der Zugküche.

„Diese Muggelgerichte sind mir suspekt.“, erklärte der Fluchbrecher sachlich und warf nochmals einen Blick auf die Karte: „Cola…“, las er, „Was, bei Merlin, soll das bitte sein? Klingt ähnlich wie ein Trank, der einem die inneren Organe zerfrisst.“

Der Auror schluckte schwer:

„Cola ist ein Getränk… Na ja nicht sehr gesund. Bloß Wasser und Zucker aber es schmeckt sehr gut.“

Erneut hob sich eine von Severus Augenbrauen:

„Wasser mit Zucker?“, er erschauderte, „Und so was trinken Muggel? Wie grässlich…“

Nach diesem Satz endete das Gespräch und sie schwiegen bis ihr Essen kam. Harry hatte es gewundert, dass man scheinbar sogar einigermaßen vernünftig mit dem Mann reden konnte.

Als ihr Essen von der Bedienung gebracht wurde, griff Potter sofort nach seinem Cheeseburger und biss kräftig hinein.

Snape beäugte den fettigen Berg von Essen auf Harrys Teller und griff dann zu Messer und Gabel um seinen Toast zu schneiden.

Der Gryffindor schlang als hätte er lange nichts mehr gegessen, wogegen der Slytherin schon nach der Hälfte des Toasts aufgab und zufrieden an seinem Tee nippte.

Harry war erstaunt, dass man von so wenig Essen schon satt sein konnte…

„Sir, ich will Ihnen ja keine Ratschläge geben…“, begann er und wurde sofort von Severus unterbrochen:

„Dann lassen Sie es!“

„…aber Sie sollten wirklich mehr essen. Ich finde Sie sind schon ungesund dünn…Nur Haut und Knochen.“, setzte der junge Mann seinen Satz einfach fort.

„Lassen Sie das mal meine Sorge sein, Potter. Und wenn ich Ihr fettiges Zeug sehe, dann glaube ich auch nicht, dass das gesund sein kann.“, dabei deutet Snape auf die mit Fett durchtränkten Pommes und warf nochmals einen Blick auf das braune Zuckerwasser in Harrys Glas.

Wie aus Protest stopfte sich der Brillenträger eine Pommes in den Mund: „Aber die sind verdammt gut!“

Der Blick des Fluchbrechers war weiterhin auf die Cole gerichtet und schließlich schlug Harry vor: „Probieren Sie doch einen Schluck.“

Sofort schüttelte Snape den Kopf: „Dieses ungesunde Muggelzeug? Niemals.“

Potter umschloss das Glas mit einer Hand und hielt es seinem ehemaligen Professor unter die Nase: „Kommen Sie schon!“, drängte er. „Es wird Ihnen schmecken!“

Zögerlich nahm der ältere Zauberer das Glas entgegen und schaute als hätte er etwas ekliges, schleimiges in der Hand.

Doch dann nahm er tatsächlich einen kleinen Schluck von der Cola und stellte das Glas wieder zurück auf den Tisch.

„Und?“, erkundigte sich Harry neugierig.

Snapes Miene verzog sich, wie als hätte er in eine Zitrone gebissen: „Viel zu süß!“, keuchte er und nahm hastig einen Schluck von seinem Tee.

Harry brach in schallendes Gelächter aus und klopfte vor Freude auf den Tisch. Einige Leute warfen ihm missbilligende Blicke zu.

Es dauerte eine Weile bis der Auror sich beruhigen konnte: „Das war zu lustig…“, japste er, nach Luft ringend.

„Wie schön, dass ich Sie amüsieren konnte, Potter.“, knurrte Severus sauer.

Nachdem sie fertig gegessen und getrunken hatten, kam die Bedienung zu ihnen zurück und brachte die Rechnung.

Harry griff nach seiner Geldbörse, doch Snape blieb ruhig sitzen. Fragend schaute Potter zu dem schwarzhaarigen Zauberer.

„Ich habe immer noch kein Muggelgeld.“, schnarrte der Slytherin.

Wütend ballte Potter seine Hände zu Fäusten, denn er konnte es nicht fassen:

„Soll ich etwa schon wieder bezahlen?!“, bellte er laut.

Snape blieb völlig ungerührt: „Scheint so.“

Sauer knallte der Auror das Geld auf den Tisch und stampfte laut fluchend zurück zu ihrem Abteil.

Severus folgte ihm, scheinbar belustigt von seinem Wutausbruch, denn ein leichtes Grinsen zierte seine schmalen Lippen.

Wie ein nasser Sack ließ der junge Mann sich auf die blau gepolsterte Bank in ihrem Abteil fallen.

Böse starrte er nach draußen und würdigte den Fluchbrecher, der sich an seinen Platz am Fenster setzte, keines Blickes mehr.

Bald würden die Zauberer Birmingham erreicht haben, aber dennoch waren sie noch weit entfernt von ihrem Ziel.

Harry war jetzt schon kurz vorm Platzen und die Reise hatte gerade erst begonnen…
 

Kapitel ende.

Armer Harry XD Aber Snape ist nun mal ne fiese Möp ^^ Da kann man nichts machen X3

Hm… Ich liebe die Vorstellung von einem Cola-trinkenden Severus =^w^=
 

Feedback??? *liebguck*

Die ersten Schwierigkeiten

Crystal Curse
 

Wieder ein Dank an meine Beta Lucius_Malfoy ^^ *knuff*
 

3. Die ersten Schwierigkeiten
 

Nachdem sie fertig gegessen und getrunken hatten, kam die Bedienung zu ihnen zurück und brachte die Rechnung.

Harry griff nach seiner Geldbörse, doch Snape blieb ruhig sitzen. Fragend schaute Potter zu dem schwarzhaarigen Zauberer.

„Ich habe immer noch kein Muggelgeld.“, schnarrte der Slytherin.

Wütend ballte Potter seine Hände zu Fäusten, denn er konnte es nicht fassen:

„Soll ich etwa schon wieder bezahlen?!“, bellte er laut.

Snape blieb völlig ungerührt: „Scheint so.“

Sauer knallte der Auror das Geld auf den Tisch und stampfte laut fluchend zurück zu ihrem Abteil.

Severus folgte ihm, scheinbar belustigt von seinem Wutausbruch, denn ein leichtes Grinsen zierte seine schmalen Lippen.

Wie ein nasser Sack ließ der junge Mann sich auf die blau gepolsterte Bank in ihrem Abteil fallen.

Böse starrte er nach draußen und würdigte den Fluchbrecher, der sich an seinen Platz am Fenster setzte, keines Blickes mehr.

Bald würden die Zauberer Birmingham erreicht haben, aber dennoch waren sie noch weit entfernt von ihrem Ziel.

Harry war jetzt schon kurz vorm Platzen und die Reise hatte gerade erst begonnen…
 

Es dauerte noch eine ganze Weile, da stoppte der Zug und eine mechanische Stimme verkündete, dass der Zug den Bahnhof von Birmingham erreicht hatte.

Harry hatte den Eindruck, als hätte Severus für einen Moment seinen Blick gesucht, doch dann schaute der Ältere ernst nach draußen und verließ das Abteil.

Potter folgte ihm mürrisch und kaum hatten sie den Bahnhof betreten, fuhr der Zug auch schon weiter.

Dieser Bahnhof war, im Gegensatz zu Kings Cross, sehr klein und schmutzig. Die Muggel wirkten ebenso schäbig und weniger wohlhabend. Ein unangenehm beißender Geruch drang in ihre Nasen und mittlerweile war es ziemlich kalt geworden.

„Potter…“, knurrte Snape genervt, „Wie kommen wir jetzt nach Shrewsbury?“

Harry seufzte und ging auf einen Muggel im mittleren Alter zu. Der Mann und der Zauberer unterhielten sich kurz, bis Harry sich bedankte und wieder zu Snape zurückkehrte.

„Shrewsbury liegt wohl ein paar Stunden von hier entfernt. Mir wurde gesagt, dass man am besten mit dem Auto dorthin kommt.“, Potter fuhr fort, als er den skeptischen Blick seines ehemaligen Lehrers sah: „Ich habe mich auch schon erkundigt wo wir ein Auto mieten können.“

Snape verschränkte die Arme: „Ist ja alles ganz wundervoll, Potter… Aber wie sollen wir das Auto fahren? Ich weiß nicht wie man so ein Ding bedient.“

Nun war es Harry der ein spöttisches Grinsen zeigen konnte: „Kein Problem. Ich habe vor ein paar Jahren meinen Führerschein gemacht. Ich dachte, ich könnte ihn irgendwann mal gebrauchen.“, eigentlich hatte der Gryffindor gehofft, eines Tages an das fliegende Auto der Weasleys zu kommen… Leider war ihm Bill Weasley zuvor gekommen und hatte es seinem Vater vor ein paar Monaten abgekauft.

Der Auror stampfte nun, immer noch sichtlich zufrieden, voraus und führte Severus zu einem kleinen Büro am Bahnhof.

Das Büro war erbärmlich dreckig und billig eingerichtet. Der Mann, der hinter dem Schreibtisch saß, war klein, dick und hatte eine Halbglatze.

Mit einem freundlichen Lächeln setzte sich Potter auf den Stuhl gegenüber von ihm und organisierte das Auto. Natürlich musste er wieder bezahlen… Deswegen hatte er das billigste Modell genommen, da sonst das Geld für die Reise nicht ausreichen würde.

Severus stand an der Tür des Büros und wirkte recht hilflos. Dieses Muggel-Büro und die Vorstellung stundenlang in einem Auto zu sitzen, wollte ihm nicht schmecken. Gedanklich malte er sich verschiedenste Rachepläne für Albus aus. Doch dann fiel ihm wieder ein, dass der alte Mann gesagt hatte, die Reise würde sich für ihn lohnen.

Es dauerte nicht lange bis der dicke Muggel und Harry nach draußen gingen um das Auto zu begutachten.

Snape folgte widerwillig und betrachtete das weiße, erbärmliche und kleine Auto mit Zweifel.

„Das Ding fährt keine zehn Meter!“, beschwerte er sich laut, jedoch deutete Harry ihm an ruhig zu sein.

Der dicke Autoverleiher beäugte den Slytherin misstrauisch und stimmte letztendlich doch dem Verleih des Autos zu. Er führte Harry zurück in sein Büro und machte eine Kopie von dessen Führerschein.

„Ich hoffe ich lehne mich mit meiner Aussage nicht zu weit aus dem Fenster, aber… Nun…“, begann der Dicke auf einmal zu stammeln, „Ihr Begleiter ist ein wenig… Seltsam?“

Harry biss sich auf die Unterlippe, um sein Lachen zu unterdrücken. Er hatte ganz vergessen, wie leicht sich Muggel von Äußerlichkeiten beeinflussen ließen.

Snape, mit seinen altertümlichen schwarzen Roben, seinen schwarzen, langen Haaren und der blassen Haut, musste auf den Verleiher ziemlich befremdlich wirkten.

„Ich wollte Ihnen damit nicht zu nahe treten! Verzeihen Sie!“, entschuldigte sich der Mann sofort, da er Harrys Gesichtsausdruck nicht deuten konnte.

„Ist schon in Ordnung.“, lächelte der Brillenträger und warf einen Blick durch die Fensterscheibe. Snape stand neben dem kleinen Auto und hatte die Arme um seinen Körper geschlungen. Scheinbar war es noch kälter geworden….

Nachdem alle Papiere ausgefüllt waren und Potters Geldböse noch ein wenig mehr erleichtert wurde, ging der junge Auror wieder nach draußen.

Mit dem Schlüssel, den ihm der dicke Muggel gegeben hatte, schloss er das weiße Auto auf und setzte sich ans Steuer.

Severus öffnete die Beifahrertür und nahm ebenfalls Platz. Sofort rümpfte der Fluchbrecher die Nase und erklärte nochmals, dass ihm das Auto nicht gefiel.

„Wir können auch laufen!“, knurrte Harry und schaute seinen ehemaligen Professor böse an. Dieser erwiderte diesmal nichts, sondern verschränkte lediglich die Arme und schaute aus dem Fenster.

Mit einem leisen Knarren ging der Motor des Autos an und die beiden Zauberer konnten ihren Weg fortsetzen.

„Ich hoffe Sie wissen wo wir lang müssen, Mr. Potter.“, schnarrte Snape bedrohlich leise.

„Im Handschuhfach soll eine Karte sein…“, meinte der Gryffindor trocken und ließ den Blick nicht eine Sekunde von der Straße. Seine letzte Fahrt lag schon ein wenig zurück und die Reise war schon anstrengend genug… Da musste er nicht auch noch einen Unfall bauen.

„Soll das etwa heißen, ich soll uns mit einer Karte quer durchs Land navigieren?“, kam es entsetzt vom Tränkemeister. Severus öffnete das Handschuhfach und entfaltete anschließend die alte Karte auf seinem Schoß.

„Sieht ganz so aus.“, gluckste der Auror sichtlich glücklich darüber, dass er Snape verärgert hatte.

Im Moment wirkte die Reise wie ein nicht enden wollender Schlagabtausch. Gleichstand für Potter und Snape…

Deutlich genervt ließ der Slytherin seinen Blick über die vergilbte Karte huschen. Er wollte diese Reise so schnell wir möglich hinter sich bringen und versuchte deswegen den kürzesten Weg ausfindig zu machen. Er würde Potter nicht die Genugtuung überlassen, die er hätte, wenn sie sich verfahren würden.

„An der nächsten Straße rechts…“, befahl Severus in bester Lehrermanier.

Schon bald verließen die Beiden die Stadt und bogen auf eine Landstraße ein.

Nur noch wenige Muggel und noch weniger Autos kreuzten ihren Weg und der Himmel zog sich mit dunklen Wolken zu.

Bis auf die Wegbeschreibung, redeten Harry und sein Beifahrer kein Wort miteinander. Potter raubte die Stille sämtliche Nerven und er glaubte, dass sie sich verfahren hatten…

„Wo sind wir? Das kann nicht richtig sein…“, motzte er mit gereizter Stimme.

„Ich bin durchaus in der Lage eine Karte zu lesen, Potter!“, motzte Severus zurück, „Aber wenn Sie mir nicht glauben, dann können wir ja anhalten und nach dem Weg fragen!“

„Nein!“, bellte Harry entschlossen, „Ich will nicht nach dem Weg fragen! Das ist peinlich…“, fügte er noch kleinlaut hinzu.

„Merlin!“, schnaufte Snape und schüttelte verständnislos den Kopf: „Dann fahren wir halt so weiter wie ich es sage! Ich habe sowieso Recht. Ich habe immer Recht.“

Erneut schluckte der Brillenträger einen bissigen Kommentar herunter.

Mit der Zeit wurde es immer dunkler und schon bald musste Harry die Scheinwerfer anschalten. Der Tag war weggezogen und hatte der Nacht Platz gemacht.

Die Stille, die in dem kleinen, weißen Auto herrschte, wurde jäh unterbrochen als dicke Regentropfen auf das Blech trommelten.

Der Regen wurde von Minute zu Minute stärker und nahm Harry die Sicht auf die Straße.

Plötzlich gab es einen lauten Knall und das Auto blieb schlagartig stehen.

„Oh nein…“, hauchte Potter erschrocken, worauf Snape nur meinte:

„Was hab ich gesagt? Das Ding ist ein Schrotthaufen!“

Harry schlug mit der Faust auf Lenkrad, fauchte: „Sie müssen immer Recht haben, oder?!“ und ging raus in den Regen, um unter die Motorhaube zu schauen.

Dicker Qualm schlug ihm entgegen und die Diagnose war deutlich: Das Auto würde ohne einen Werkstattbesuch keinen Meter mehr fahren.

„Was sollen wir jetzt nur tun?!“, fragte der Gryffindor sich selbst. Severus schaute aus seinem Fenster und entdeckte am Horizont ein paar schwache Lichter.

„Da hinten scheint ein Dorf zu sein.“, stellte er fest, stieg aus dem Auto und machte sich auf den Weg.

Harry nahm seinen Rucksack und folgte dem älteren Zauberer.

Es war stockfinster, bitterkalt und nass… Der Fußmarsch dauerte dazu noch eine ganze Weile und als sie das Dorf erreicht hatten, waren Beide durchgeweicht bis auf die Knochen.

Erschöpft betraten sie ein Gasthaus und genossen den Schwall von Wärme, der ihnen entgegen kam.

Snape stellte sich sofort neben den prasselnden Kamin. Der Slytherin zitterte erbärmlich und Regen tropfte von seiner Hakennase.

Potter fror ebenfalls, doch er suchte lieber nach dem Wirt, um Zimmer für die Nacht zu besorgen. Ohne Auto und bei dem Regen konnten sie nicht weiterreisen.

„Natürlich können sie über Nacht bleiben, mein Junge.“, bestätigte der Wirt, mit großem Schnauzbart, sofort. „Für wie viele Personen?“, erkundigte er sich.

Schnell warf Harry einen Blick zu Severus und der Wirt schaute ebenfalls zu dem durchgefrorenem, pitschnassen Slytherin: „Zwei Personen.“

Der bärtige Wirt grinste wissend und säuselte: „Verstehe… Also ein Zimmer für sie und ihren….“, er suchte nach dem passenden Wort: „…Lebensgefährten?“

Potter spürte wie er Rot anlief: „Nein! Er ist nicht mein…!“, heftig schüttelte er den Kopf. Was dachte dieser Typ bloß? Nur weil zwei Männer alleine reisen, hieß dass doch nicht gleich dass… Harry verdrängte den Gedanken. „Wir hätten gerne zwei Einzelzimmer.“

„Oh das tut mir leid, aber wir haben bloß noch ein Zimmer frei.“, entschuldigte sich der Wirt, „Aber das Zimmer hat eine Couch!“, versuchte er zu erklären.

Dem Auror war sofort klar, dass er derjenige sein würde, der auf der Couch schlafen musste.

Harry nahm das Zimmer und dann wurden er und Snape dorthin geführt. Der bärtige Muggel verabschiedete sich freundlich und ließ die Beiden allein im Zimmer zurück.

Der Raum war ziemlich groß und hell eingerichtet. Das Bett war riesig und sah sehr bequem und warm aus… Die Couch dagegen war klein und hart.

Augenblicklich setzte sich Severus auf das Bett und legte seine Tasche darauf, als wolle er sein Revier damit abstecken.

Seufzend ließ sich der Gryffindor auf der harten Sitzgelegenheit nieder. Draußen trommelte der Regen immer noch erbarmungslos, während Snape kurz ins Badezimmer ging. Harry zog seine Jeans und seinen Pullover aus, denn er wollte mit Boxershorts schlafen. Gleichzeitig fragte er sich, ob der Slytherin wohl dieses grässliche, graue Nachthemd tragen würde das Harry im vierten Schuljahr gesehen hatte.

Aber der Fluchbrecher trug einen schlichten, schwarzen Pyjama als er wieder zum Bett zurückkehrte.

Sichtlich erschöpft warf er dem Auror eine Decke und ein Kissen zu und schlüpfte danach unter seine eigene Decke. Harry löschte das Licht und versuchte auf dem harten Untergrund eine geeignete Schlafposition zu finden. Eigentlich hätte er im Bett schlafen müssen, dachte Potter sofort, schließlich hatte er für das Zimmer bezahlt… Doch er war zu erschöpft gewesen, um noch mehr mit dem anderen Mann zu streiten.

Das Geräusch des Regens lullte ihn in einen leichten Schlaf…
 

Später in der Nacht wurde er allerdings wieder wach. Severus hatte das Licht angeschaltet und saß aufrecht im Bett.

„Was ist los?“, murrte Potter verschlafen und vergrub sein Gesicht im Kissen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es etwa halb drei war.

„Ich kann nicht schlafen…“, brummte der ehemalige Professor mürrisch.

„Und das ist mein Problem weil…?“, fragte Harry schnippisch und unterdrückte das Verlangen dem Mann ein Kissen gegen den Kopf zu schmeißen.

„Es ist kalt.“, beschwerte sich Snape ungerührt weiter.

Müde richtete Harry sich ein wenig auf und zischte: „Bei allem Respekt, Sir… Sie schlafen bereits im Bett! Sie können gerne mit mir tauschen!“

„Seien Sie nicht so wehleidig, Potter!“

Nun platzte dem Brillenträger der Geduldskragen: „Ich?!“, keifte er laut, „Ich soll wehleidig sein?!“, fassungslos starrte er den Mann auf dem Bett an: „Sie meckern doch den lieben langen Tag! Und Sie wecken mich mitten in der Nacht, weil Ihnen kalt ist! Merlin und Godric Gryffindor!“

„Achten Sie auf Ihr Mundwerk, Potter!“, Severus zog seine Decke ein wenig höher, da ihm wirklich ziemlich kalt war.

„Das ist wirklich nicht zu glauben!“, Harry nahm seine eigene Decke, ging rüber zu seinem ehemaligen Lehrer und schmiss die Decke über die des Mannes. Dann ging er zurück zu seiner Couch und legte sich, mit dem Rücken zu Snape, wieder hin.

Auch wenn er ihn nicht sah, so spürte er doch die Blicke des Slytherins.

„Was ist denn noch? Wollen Sie auch noch mein Kissen?!“, er konnte in dieser Nacht einfach nicht mehr höflich mit ihm sprechen…

„Warum haben Sie das getan?“, fragte der Ältere und schlang die zwei Decken um sich.

„Damit Sie aufhören zu meckern.“, blaffte Harry, meinte aber dann noch ganz leise: „Und nicht mehr frieren…“

Warum war er bloß so ein guter Mensch und konnte nicht mit ansehen wenn andere ein Problem hatten?

„Aber jetzt wird Ihnen kalt sein…“, Snapes Ton war kein bisschen dankbar, sondern eher unterkühlt und trocken.

Harry knurrte nur etwas unverständlichen und machte sich bewusst, dass er von Snape keinen dank erwarten durfte.

„Nehmen Sie Ihre Decke zurück, Potter.“, blaffte der Slytherin, „Wenn Sie krank werden nützen Sie mir nichts und schulden will ich Ihnen auch nichts.“

„Ach seien Sie endlich ruhig!“, Harry drückte das Kissen auf seine Ohren.

Snape schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. „Sie sind immer noch ein Dickschädel… Das hat die Zeit außerhalb von Hogwarts wohl auch nicht geändert.“, stellte der ältere Zauberer fest.

„Das kann ich nur zurückgeben!“, erwiderte Potter leise.

Severus löschte das Licht und genoss die Wärme der zwei Decken. Er wollte sich nicht über die alberne Geste des Jüngeren, oder dessen Worte, ärgern. Severus hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben Potter verstehen zu wollen.

Ebenso hatte Harry damit aufgehört zu hoffen einen freundlichen Satz oder gar ein Lob aus Snapes Mund zu hören. Es war zwecklos. Vermutlich würde Harry nie herausfinden wie er dem anderen Mann eine Nettigkeit entlocken konnte. Und dennoch glaubte er daran, dass es einen Weg geben musste… Man musste nur herausfinden, wie man mit Snape richtig umzugehen hatte.

Es dauerte nicht lange bis der ehemalige Professor in einen ruhigen Schlaf fiel. Potter brauchte, aufgrund der aufkommenden Kälte, etwas länger. Doch irgendwann schliefen Beide tief und fest.

Keiner der Beiden bemerkte, dass später noch eine dritte Person in ihr Zimmer schlich…
 

Kapitel ende. ^^

Hach ja x3 Harry kann einem ja schon fast leid tun… aber nur fast XD Snape ist nun mal von Natur so mürrisch und muss an allem rummeckern ^w^ Wer ist wohl die fremde Person?
 

Ich würde mich über Feedback freuen ^____^ *Kekse verteilt*

Phantomschmerzen

Crystal Curse
 

Erneut gilt mein Dank meiner Beta Lucius_Malfoy
 

4. Phantomschmerzen
 

Harry knurrte nur etwas unverständliches und machte sich bewusst, dass er von Snape keinen Dank erwarten durfte.

„Nehmen Sie Ihre Decke zurück, Potter.“, blaffte der Slytherin, „Wenn Sie krank werden nützen Sie mir nichts und schulden will ich Ihnen auch nichts.“

„Ach seien Sie endlich ruhig!“, Harry drückte das Kissen auf seine Ohren.

Snape schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen. „Sie sind immer noch ein Dickschädel…

Das hat die Zeit außerhalb von Hogwarts wohl auch nicht geändert.“, stellte der ältere Zauberer fest.

„Das kann ich nur zurückgeben!“, erwiderte Potter leise.

Severus löschte das Licht und genoss die Wärme der zwei Decken. Er wollte sich nicht über die alberne Geste des Jüngeren, oder dessen Worte, ärgern. Severus hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben Potter verstehen zu wollen.

Ebenso hatte Harry damit aufgehört zu hoffen einen freundlichen Satz oder gar ein Lob aus Snapes Mund zu hören. Es war zwecklos. Vermutlich würde Harry nie herausfinden wie er dem anderen Mann eine Nettigkeit entlocken konnte. Und dennoch glaubte er daran, dass es einen Weg geben musste… Man musste nur herausfinden, wie man mit Snape richtig umzugehen hatte.

Es dauerte nicht lange bis der ehemalige Professor in einen ruhigen Schlaf fiel. Potter brauchte, aufgrund der aufkommenden Kälte, etwas länger. Doch irgendwann schliefen Beide tief und fest.

Keiner der Beiden bemerkte, dass später noch eine dritte Person in ihr Zimmer schlich…
 

Am nächsten Morgen wurde Harry als erster wach. Sein Körper zitterte vor Kälte und sein Rücken fühlte sich taub an. Hinzu kamen noch brummende Kopfschmerzen, die er dem steinharten Kissen zu verdanken hatte.

Seine Nacht war grässlich gewesen und der Gryffindor war froh darüber, dass er überhaupt hatte schlafen können.

Harry griff nach seiner Brille, die auf einem kleinen Tisch neben dem Sofa lag, und zog sie an. Als er wieder klar sehen konnte erschrak er fürchterlich:

Das Zimmer war völlig verwüstet…

Die Bücher, die in den Regalen des Zimmers gestanden hatten, lagen überall auf dem Boden. Genauso die Verbände und Pflaster aus dem Medizinschrank im Badezimmer. Alle Lampen waren zerbrochen… Selbst die Lampe die sich direkt neben dem Bett befand.

Da weder Harry noch Snape einen Ton gehört hatten musste der Einbrecher wohl ein Zauberer oder eine Hexe gewesen sein. Scheinbar hatte die Person einen Zauber angewandt der nicht zuließ, dass die beiden Schlafenden aufwachten.

Sofort griff Potter nach seinem Zauberstab, den er unter seinem Kissen versteckt hatte und murmelte einen Zauber den er als Auror gelernt hatte. Der Zauber scannte den Raum und zeigte dem Anwender anschließend wie viele Personen sich noch in diesem befanden.

Nach ein paar Sekunden wusste Harry nun, dass nur er und Snape hier waren… Der Einbrecher war nicht mehr da.

Nochmals schaute der junge Mann sich im Zimmer um und überprüfte dann seinen Rucksack. Sein Geld war noch da und ansonsten war wohl auch nichts anderes aus dem Zimmer entwendet worden.

Das hieß der Einbrecher hatte etwas gesucht und da Harry vermutete, dass es sich bei der Person um einen Zauberer handelte befürchtete er, dass das Ziel des Einbrechers die Kugel war.

Bereits jetzt war schon jemand auf sie aufmerksam geworden… Das konnte nicht gut sein.

Harry erhob sich von der Couch und ging rüber zum Slytherin. Der Fluchbrecher hatte sich in seine zwei Decken eingerollt und schlief noch tief und fest.

Der Brillenträger seufzte und wünschte sich der andere Mann wäre immer so friedlich.

Etwas schroff rüttelte Harry an Snapes Schulter und sagte laut:

„Aufwachen, Sir! Wir haben ein Problem!“

Plötzlich griff Severus unter sein Kissen, riss die Augen auf und richtete seinen Zauberstab auf Harry.

Der Auror blieb völlig gelassen und meinte bloß: „Wie ich sehe verstecken Sie Ihren Zauberstab auch immer unter dem Kissen…“

Snape seufzte und ließ den Stab wieder sinken:

„Sie haben mich erschreckt… Machen Sie das nie wieder!“

Dann fiel der Blick des Slytherins auf das Chaos im Zimmer:

„Was ist denn hier passiert?“

Potter verschränkte die Arme vor der Brust und erklärte:

„Wie es aussieht wollte jemand die Kugel stehlen… Denn außer der Verwüstung ist alles an seinem Platz und außerdem ist es seltsam, dass wir nicht wach geworden sind. Also wurden wir wohl mit einem Zauber belegt.“

Der ältere Zauberer nickte langsam.

„Wo ist die Kugel überhaupt?“, erkundigte sich Harry nun, da er den Gegenstand nirgendwo entdecken konnte. Sofort lief es ihm eiskalt den Rücken runter:

Was wenn der Einbrecher die Kugel doch gefunden hatte und nun damit über alle Berge war? Das wäre eine Katastrophe…

Allerdings wirkte Snape nicht so als würde er sich Sorgen machen:

„Der Dieb hätte schon zu mir ins Bett klettern müssen um die Kugel zu bekommen.“, er schlug die Decken zur Seite und Harry sah, dass die Tasche mit der Kugel direkt neben Severus Bauch lag.

„Der Fluch der Kugel lässt keine Tarnzauber zu, also musste ich sie hier verstecken.“, erklärte der Fluchbrecher dann noch.

Der Fluch war, nun da er nicht mehr von zwei Decken verdeckt wurde, wieder ziemlich stark zu spüren. Harry erschauderte. Dieser Fluch war beängstigend und ließ jeden der sich in seiner Nähe befand unwohl fühlen…

Da fiel es dem jungen Zauberer auf:

„Könnte es sein, dass der Fluch schon Schäden anrichtet wenn man sich nur in seiner Nähe befindet? Also nichts schlimmes aber… Vielleicht war Ihnen gestern Nacht so kalt weil Sie direkt neben der Kugel geschlafen haben?“

Snape stand auf und knurrte: „Kann sein…“, da er nicht zugeben wollte dass Harry Recht hatte und verschwand dann im Badezimmer.

Potter schnappte sich ebenfalls seine Sachen und zog sich wieder an. Auf einmal musste er laut niesen und sofort hörte er Snapes Stimme aus dem Badezimmer:

„Sehen Sie? Ich hatte Recht. Ohne die Decke werden Sie krank.“

„Ich bin nicht krank! Ich hab bloß geniest!“, bellte Harry wütend über Snapes Rechthaberei zurück.

Nachdem der Slytherin im Badezimmer fertig war und wieder seine Robe trug, ging auch Harry in den Raum um sich die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen. Kurz betrachtete er sich im Spiegel und fuhr sich mit einer Hand über sein Kinn. Er entschied, dass es reichte wenn er sich morgen rasierte… Ein paar Bartstoppeln standen ihm ganz gut.

Als er das Bad wieder verließ sah er, dass Snape das Zimmer mit einem Schwenk seines Zauberstabes wieder in Ordnung gebracht hatte.

Die beiden Männer gingen nach unten und Harry erkundigte sich sofort beim Wirt ob in anderen Zimmern etwas vorgefallen sei.

Der Wirt verneinte seine Frage und dem Auror wurde sofort bewusst, dass der Einbrecher gezielt nach ihnen gesucht hatte.

Tatsächlich war sich Harry nun sicher, dass es gut war, dass er seinen ehemaligen Lehrer auf dieser Reise begleitete… Denn scheinbar würde es mit Verbrechern im Nacken noch zu gefährlichen Situationen kommen.

Die beiden Zauberer bestellten noch ein Frühstück und erkundigten sich nach dem schnellsten Weg nach Shrewsbury.

Der bärtige Wirt meinte, dass ein Wanderweg dorthin führte und dass sie gegen Nachmittag dort ankommen könnten.

Harry bedankte sich und begann damit sein Müsli zu verschlingen. Snape saß neben ihm am Tisch. Er hatte die Tasche über seiner Schulter hängen und stocherte lustlos in seinem eigenen Müsli herum.

„Sir… Sie müssen etwas essen.“, begann Harry, „Wir haben heute einen langen Fußmarsch vor uns und Sie müssen…“

„Hören Sie auf mir zu sagen was ich tun muss, Mr. Potter!“, fauchte Severus böse. „Ich esse wenn ich hungrig bin und im Moment bin ich es eben nicht!“

Der Gryffindor knirschte mit den Zähnen und redete sich ein, dass Snape schon wisse was er tue.

Nach dem Frühstück bezahlte Harry erneut die ganze Rechnung und die beiden Reisenden setzten ihren Weg fort.

Der Brillenträger trug seinen Rucksack auf dem Rücken und ging zielstrebig voran, da der Wirt ihm allein den Weg erklärt hatte. Scheinbar war Severus dem Bärtigen unsympathisch gewesen, denn er hatte den Mann nicht eines Blickes gewürdigt.

Snape folgte dem Auror mit ein paar Metern Abstand.

Wie schon am Tag zuvor sprachen die Beiden fast kein Wort miteinander. Es dauerte mehrere Stunden bis sie Shrewsbury endlich erreicht hatten.

Shrewsbury war ein kleines Dorf und nicht besonders dicht bewohnt. Hier standen nur ein paar kleine Häuschen und ein Supermarkt.

Snape war völlig außer Atem und schien sichtlich erschöpft nach der Wanderung. Müde lehnte er sich an eine Wand und versuchte wieder zu Atem zu kommen.

„Sie sind nicht besonders sportlich, oder?“, stichelte Harry ein bisschen.

„Sport ist pure Zeitverschwendung!“, fauchte der ältere Mann gereizt und warf dem Anderen einen bitterbösen Blick zu.

Harry verschwand kurz im Supermarkt, kam dann wieder zurück und drückte dem Mann eine Flasche Wasser in die Hand.

Ohne ein Wort zu sagen öffnete Severus die Flasche und nahm einen Schluck. Harry war bewusst gewesen, dass der Slytherin sich nicht bedanken würde.

Kurz dachte er dran, dass es für einen Zauberer der nur Besen, das Flohnetzwerk und Apparieren kannte bestimmt viel anstrengender sein musste auf Muggelart zu reisen.

Potter hatte sich selbst eine Flasche Cola geholt und trank nun von dieser.

„Schon wieder dieses ekelhafte Zeug?“, murrte Snape, als er das Getränk sah.

Der Brillenträger erwiderte nichts sondern grinste nur still vor sich hin.

Eine Weile blieben die Beiden dort stehen bis Harry fragte was ihr nächstes Ziel sei.

„Die nächste Station ist eine Stadt namens Chester.“, und wieder erläuterte ihm Snape, dass sie sich erkundigen müssten wie man am besten dort hinkäme.

Wieder einmal war es Harrys Aufgabe Informationen zu sammeln. Schnell bekam der Auror heraus, dass sie mit einer kleinen Bahn etwa eine Stunde bis zum nächsten Bahnhof fahren konnten. Potter besorgte zwei Fahrkarten und kehrte dann zum Fluchbrecher zurück und ihm davon zu berichten.

„Wir haben noch etwas Zeit bis die Bahn abfährt.“, beendete Harry schließlich seinen Bericht.

Severus nickte nur stumm und nippte ein weiteres Mal an seinem Wasser.

Eine ganze Weile schwiegen sie, bis Harry sich an seiner blitzförmigen Narbe kratzte und ein wenig das Gesicht verzog.

Als er den fragenden Blick des Anderen sah, murmelte er:

„Manchmal hab ich das Gefühl sie brennt… Aber das ist ja völlig unmöglich weil Voldemort tot ist. Phantomschmerzen… Darüber hab ich schon gelesen. Menschen die ein Bein verloren haben, glauben ab und zu Schmerzen im Bein zu haben… Ich weiß es ist albern.“, verlegen ließ Harry seine Hand wieder sinken.

Er hatte mit einem spöttischen Kommentar gerechnet, doch Snape umfasste lediglich seinen eigenen linken Unterarm und seufzte:

„Nein, es ist nicht albern… Ich bilde mir auch oft ein das dunkle Mal würde brennen.“

Potter war sichtlich erstaunt über die Worte des Fluchbrechers, aber dennoch musste er lächeln.

Bei beiden Männern hatte der Krieg Spuren hinterlassen und sie würden vermutlich niemals ganz davon loskommen.

Nach einiger Zeit gingen sie zu der Bahn und stiegen ein. Die Bahn war sehr klein, alt und völlig überfüllt.

Wenige Minuten bevor die Bahn losfuhr war sie so voll, dass die Menschen sich aneinander quetschen mussten.

Snape wurde an eine Wand gequetscht, gegen seinen Rücken drückte sich die Kugel und von beiden Seiten drückten fremde Muggel. Direkt vor ihm stand Harry, der von einer dicken Frau immer dichter zu ihm gedrängt wurde.

Bald standen sie so nah beisammen, dass Potters Brust gegen seine drückte. Um nicht noch mehr zerquetscht zu werden stützte Potter sich mit beiden Händen neben Snapes Kopf ab.

„Tut mir leid, Sir. Es ist zu voll…“, entschuldigte sich der junge Mann, denn er merkte wie unangenehm Severus diese Nähe war.

Der Fluchbrecher hatte seinen Kopf zur Seite gedreht und dankte Merlin dafür dass er nicht Klaustrophobisch war. Die Menschen standen dicht beisammen und dadurch staute sich eine grässliche Hitze an, die gegensätzlich zu der Kälte von draußen war.

Im inneren der Bahn roch es schrecklich und die Kugel in Snapes Rücken sendete Schauer durch seine Wirbelsäule.

Das Potter ihm so nahe kam, war ihm fast peinlich… Am liebsten hätte er dem jungen Mann eine Beleidigung an den Kopf geschmissen und ihn von sich geschubst, doch tatsächlich war kein Zentimeter Platz mehr in dieser Bahn.

Er spürte Harrys Herzschlag an seiner eigenen Brust und dessen Atem streifte ständig sein Gesicht.

Zu gerne hätte Snape ihm befohlen das Atmen einzustellen…

Der Slytherin fühlte sich bedrängt und er spürte wie sich sein Herzschlag deswegen beschleunigte. Er hoffte, dass Potter das nicht falsch interpretieren würde, denn er war sich sicher der Bengel spürte wie schnell sein Herz klopfte.

Natürlich bemerkte Harry wie unruhig der andere Zauberer wurde, aber er konnte ja nichts dagegen tun.

Eine Stunde lang würden sie nun so stehen bleiben müssen…

Und als die Bahn losfuhr ging ein Ruck durch die Menge und Harry wurde noch mehr gegen seinen früheren Professor gedrückt.

„Tut mir wirklich leid!“, entschuldigte er sich erneut.

Weiterhin starrte Snape angestrengt auf den Boden neben seinen Füßen und versuchte sich abzulenken. Der junge, muskulöse Körper verwirrte ihn mehr als er zugeben wollte und er innerlich sehnte er sich das Ende der Bahnfahrt herbei.

Es kam ihm fast so vor als würde sich auch Harrys Herzschlag beschleunigen, aber er vermochte nicht zu deuten warum.

Die Hitze machte ihn wahnsinnig und er spürte wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Hinzu kam noch dass ihm schlecht wurde weil er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Die schlechte Luft, die Erschöpfung von der Wanderung und das unangenehme Kribbeln des Fluchs in seinem Rücken machte seine Situation nicht besser.

Auf einmal verschwamm die Welt vor Snapes Augen und er schaute dann doch in Harrys Gesicht…

„Alles in Ordnung?“, kam es von Potter mit besorgter Stimme.

„Mir ist schwindelig…“, stieß der Slytherin noch mit erstickter Stimme hervor bevor er das Bewusstsein verlor und an der Wand zu Boden rutschte.

Harry bekam ihn noch rechtzeitig an der Taille zu fassen und hielt ihn aufrecht.

Der Brillenträger wurde panisch:

„Snape?!!“, rief er laut, doch der Mann reagierte nicht mehr…
 

Kapitel ende. ^^

Jaja… Ich hab mir die Situation in der Bahn vorgestellt und ich empfinde es nur als Logisch dass Snape da schlapp macht ^^“““

Was wird Harry jetzt wohl tun *gg*
 

Ich freu mich übrigens über jedes Feedback ^.- *zwinker* *liebguck*

Ein Angriff mit Folgen

Crystal Curse
 

Wieder danke an meine Beta Lucius_Malfoy! ^w^
 

5. Ein Angriff mit Folgen
 

Eine Stunde lang würden sie nun so stehen bleiben müssen…

Und als die Bahn losfuhr ging ein Ruck durch die Menge und Harry wurde noch mehr gegen seinen früheren Professor gedrückt.

„Tut mir wirklich leid!“, entschuldigte er sich erneut.

Weiterhin starrte Snape angestrengt auf den Boden neben seinen Füßen und versuchte sich abzulenken. Der junge, muskulöse Körper verwirrte ihn mehr als er zugeben wollte und er innerlich sehnte er sich das Ende der Bahnfahrt herbei.

Es kam ihm fast so vor als würde sich auch Harrys Herzschlag beschleunigen, aber er vermochte nicht zu deuten warum.

Die Hitze machte ihn wahnsinnig und er spürte wie sich Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. Hinzu kam noch, dass ihm schlecht wurde weil er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Die schlechte Luft, die Erschöpfung von der Wanderung und das unangenehme Kribbeln des Fluchs in seinem Rücken machte seine Situation nicht besser.

Auf einmal verschwamm die Welt vor Snapes Augen und er schaute dann doch in Harrys Gesicht…

„Alles in Ordnung?“, kam es von Potter mit besorgter Stimme.

„Mir ist schwindelig…“, stieß der Slytherin noch mit erstickter Stimme hervor bevor er das Bewusstsein verlor und an der Wand zu Boden rutschte.

Harry bekam ihn noch rechtzeitig an der Taille zu fassen und hielt ihn aufrecht.

Der Brillenträger wurde panisch:

„Snape?!!“, rief er laut, doch der Mann reagierte nicht mehr…
 

Langsam kam Severus wieder zu Bewusstsein… Sein Kopf fühlte sich an als wäre ein Troll darauf getreten und er bekam die Geräusche seines Umfelds nur mit bleierner Schwere mit.

Mit großer Vorsicht wagte der Mann es seine Augen zu öffnen. Sofort wurde er von einem grellen Licht geblendet und es dauerte ein paar Momente bis er sich dran gewöhnt hatte. Der Raum, in dem er sich nun befand war komplett in weiß gehalten. Neben ihm entdeckte er Potter, der auf einem Stuhl saß und ihn besorgt ansah.

„Wie geht es Ihnen?“, erkundigte sich der Gryffindor.

Doch anstatt zu antworten fragte Snape:

„Wo bin ich? Was ist passiert?“, er erinnerte sich nur noch an die Bahnfahrt und dann kam es ihm so vor als hätte er einen Filmriss.

„Der Arzt sagt Sie hätten einen Kreislaufzusammenbruch gehabt. Er meinte, wegen dem Stress der Reise und weil Sie nichts gegessen haben und…“, brabbelte Harry drauflos.

Jedoch unterbrach ihn der Fluchbrecher abrupt:

„Arzt? So ein Muggel-Heiler?“, mit leicht zittrigen Fingern fuhr der Slytherin sich durch sein langes Haar und erkannte dann, dass die Tasche mit der Kugel nun um Harrys Schulter hing.

Eifrig nickte der Auror und setzte seinen Redeschwall fort:

„Er meint Sie müssen dringend etwas essen und sich ausruhen. Wir werden wohl ein paar Tage hier bleiben. Es gibt ein Hotel in der Nähe…“

„Nein! Vergessen Sie es, Potter!“, funkte Severus erneut dazwischen, „Ich bleibe bestimmt nicht länger hier als nötig. Ich werde etwas essen und dann nehme ich einen Stärkungstrank.“, bei Harrys erstauntem Gesichtsausdruck setzte er fort: „Ich habe immer ein paar Tränke dabei. Man kann nie wissen was passiert.“

Snape setzte sich auf und schaute sich um. Scheinbar war er in einem Krankenhaus und lag auf der Liege eines Behandlungsraumes.

„Wie bin ich hierher gekommen?“

Harry seufzte: „Einer der Fahrgäste hat sofort einen Krankenwagen gerufen. Die Bahn wurde gestoppt und innerhalb von wenigen Minuten wurden Sie in das Krankenhaus gebracht.“

Snape nickte stumm und stand auf… Sofort begann die Welt sich wieder zu drehen und der Mann war sich sicher, dass aufstehen ein Fehler gewesen war.

„Sir! Sie müssen sich schonen!“, kam es augenblicklich von Harry, der ebenfalls aufgesprungen war.

„Hab ich nicht gesagt Sie sollen aufhören mich zu belehren, Potter?!“, fauchte Severus und versuchte die pochenden Schmerzen in seinem Kopf zu ignorieren.

Mit leicht wackligen Beinen ging er nach draußen und hörte schlicht nicht auf Potters besorgte Ratschläge.

„Seien Sie nicht albern! Wir haben doch Zeit! Lassen Sie uns zumindest irgendwo etwas Essbares besorgen!“, Harry wurde die Tasche mit der Kugel brutal von der Schulter gerissen. Kommentarlos hang sich Snape die Tasche wieder selber um und genoss die Kälte und die frische Luft, die ihm außerhalb des Krankenhauses entgegenkamen.

Der Wind durchfuhr seine Haare wie ein Kamm und tat seinem gequälten Kopf ziemlich gut.

Harrys Herz pochte wie wild und er ließ seine Augen nicht eine Sekunde von seinem Reisebegleiter.

Der Zusammenbruch des Mannes hatte in Harry einen lang unterdrückten Beschützerinstinkt geweckt…

Als Snape in der Bahn umgekippt war und in Potters Armen lag, hätte der Auror ihn am liebsten gar nicht den Ärzten übergeben. Harry war völlig fasziniert davon, dass ein sonst so starker Zauberer auch schwach sein konnte… Snape hatte auf ihn noch nie so menschlich gewirkt.

Jetzt hielt dieses Gefühl immer noch an. Er wollte darauf achten, dass so etwas nicht noch einmal passierte und das Snape mehr auf sich acht gab.

„Dahinten ist ein Fast-Food-Restaurant. Ich denke wir sollten dort was essen.“, Harrys stetig schrumpfender Geldvorrat ließ nicht mehr als einen billigen Fast-Food-Laden zu.

„Fast…was? Schnelles Essen? “, Severus hasste diese Ausdrücke die sinnlose Muggel-Erfindungen bezeichneten. Sein Vater war selber ein Muggel gewesen… Aber Severus empfand nur Hass für diesen Mann. Er hatte seine Mutter und manchmal auch ihn geschlagen und war nie für ihn da gewesen… Deswegen waren ihm die meisten Begriffe aus der Muggelwelt auch nicht bekannt.

„Schnelles, ungesundes, leckeres Essen.“, grinste Harry vergnügt. Er liebte die fettigen Burger, die versalzenden Pommes und die viel zu süßen Getränke.

Snape warf dem jungen Mann einen skeptischen Blick zu, war aber bereit dort hinzugehen. Schließlich musste er etwas essen damit es ihm wieder besser ging und er den Trank nehmen konnte.

Die Sonne senkte sich langsam am Horizont und färbte die dicken Wolken, die sich immer dichter zusammenzogen, orange. Doch bald würde es wieder anfangen zu regnen, denn die Temperaturen erreichten einen neuen Tiefpunkt und der Wind wurde immer stärker.

Harry würde versuchen so lange wie möglich in dem billigen Restaurant zu bleiben, da er Snape somit zum sitzen und ausruhen nötigen konnte und sie umgingen das schlechte Wetter vielleicht.

Zudem würden sie sich bald wieder in die enge Bahn zwängen müssen. Irgendwann mussten die Beiden ja aus Shrewsbury rauskommen.

Durch den Zwischenfall hatte sich die Reise wieder ungewollt in die Länge gezogen. Beide Zauberer verfluchten gedanklich Dumbledore, dass er sie überhaupt auf diesen mühsamen Weg geschickt hatte.

Sosehr sich Snape auch bemühte Haltung zu bewahren erkannte Harry deutlich wie schlecht es dem Mann immer noch ging.

Seine Hände zitterten und sein Gang war unsicher… Sicherlich wäre es besser gewesen wenn Snape noch länger im Krankenhaus geblieben wäre.

Die ersten Tropfen fielen auf die Menschen nieder und fast hätten sie das Restaurant erreicht, als es plötzlich einen ohrenbetäubenden Knall gab.

Aus der Mauer hinter ihnen bröckelten Stücke heraus und einige Muggel fingen an zu kreischen.

Der Auror erkante sofort, dass ein Zauber auf sie abgeschossen wurde. Wer wäre so dreist oder so dumm zwei Zauberer vor den Augen von Muggeln anzugreifen?

Harry zückte seinen Zauberstab und auch Severus griff nach seinem, während die umstehenden Muggel zum Glück klug genug waren davon zu laufen.

Eine ganze Bande von maskierten Zauberern und Hexen marschierte auf sie zu. Es waren mindestens ein Dutzend und alle hatten ihre Stäbe auf die Beiden gerichtet.

Vermutlich eine organisierte Verbrecherbande, dachte der Brillenträger, denn nur eine bereits gesuchte Bande würde sie in aller Öffentlichkeit angreifen.

Es dauerte nicht lange da begannen die Maskierten mit weiteren Angriffen. Keiner der Flüche diente dazu zu töten, jedoch würden sie leichte bis schwere Verletzungen hervorrufen.

Severus und Harry feuerten mutig zurück aber Potter bemerkte rasch, dass die meisten Flüche auf Snape zielten.

Der Angriff war eindeutig: Die Bande wollte die Kugel.

Was war an dieser Kugel nur so wertvoll?

Harry tat einen Schritt zur Seite und stellte sich schützend vor den Slytherin.

„Verdammt Potter! Gehen Sie mir aus dem Weg!“, bellte sein ehemaliger Lehrer wütend.

„Vergessen Sie es! Sie sind noch zu schwach zum kämpfen!“, knurrte Harry zurück.

„Bin ich nicht! Gehen Sie zur Seite oder mein nächster Angriff geht durch Ihren Rücken!“, drohte der Ältere.

„Das würden Sie eh nicht tun!“, spottete der Gryffindor und rührte sich keinen Zentimeter.

Selbst in einer Situation wie jetzt stritten sie noch…

Der Auror bekam mit der Zeit Schwierigkeiten alle Flüche seiner Gegner abzuwehren. Und Snape, ob er es zugeben wollte oder nicht, war noch zu geschwächt um auf Dauer zu kämpfen.

Also entschied Harry das einzig Richtige zu tun:

Er griff nach hinten und umfasste Severus Handgelenk, nur um sich dann umzudrehen und zu rennen so schnell ihn seine Beine trugen.

Sie hätten, selbst wenn Beide bei Kräften wären, keine Chance gegen so eine große Gruppe.

„Was soll das?!“, keifte Severus, der keine andere Wahl hatte als zu rennen da Harry sein Handgelenk wie ein Schraubstock umklammerte. „Bleiben Sie stehen!“

Alles Beklagen hatte keinen Sinn… Potter rannte einfach weiter und zog Snape mit sich. Die Gruppe folgte ihnen allerdings ziemlich schnell.

Die Wolken brachen dann auch noch auseinander und schickten einen gewaltigen Platzregen auf sie nieder.

Der Regen kam ihnen jedoch zu gute, denn die dichten Tropfen vernebelten die Sicht und so verlor sich die Spur der beiden Zauberer viel leichter.

Harry merkte wie er immer mehr an Snapes Handgelenk zerren musste. Der Mann war schnell am Ende seiner Kräfte … Gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen konnte er nicht so lange rennen.

Der Brillenträger suchte die Gegend ab und entdeckte einen dunklen Spalt zwischen zwei Häuserwänden.

Er warf einen Blick über die Schulter und erkannte, dass sie ihre Verfolger weit genug abgehängt hatten.

Mit einem kraftvollen Schwung beförderte er den Slytherin grob in den Spalt und zwängte sich dann selbst dazwischen.

Severus knallte schroff gegen die Wand und gab einen erstickten Laut von sich, ehe er zu Boden sank.

Auch Harry kauerte sich auf den Boden in der schützenden Dunkelheit und lauschte:

Ihre Gegner liefen ahnungslos an dem Spalt vorbei und schon bald hatten sich ihre Schritte unhörbar weit entfernt.

„Ich glaub die sind wir los.“, flüsterte Potter, „Es waren zu viele… Wir mussten fliehen.“

Vorsichtig spähte er um die Ecke und entdeckte niemanden mehr.

„Wir sollten trotzdem noch ein bisschen hier bleiben… Vielleicht kommen die zurück.“, der junge Mann seufzte: „Die waren scheinbar auch hinter der Kugel her. Das Ding ist gefährlicher als ich dachte. Ich glaube es könnte sich bei den Maskierten um eine organisierte Verbrecherbande halten. Ich werde mich wohl mal umhören, ob die hier in der Gegend bekannt sind…“, Harry stockte in seinem reden als er zu Snape schaute.

Der Fluchbrecher lehnte an der Wand, seinen Blick gesenkt, sein Atem ging schwer und seine Hände zitterten noch mehr als zuvor.

Vermutlich war rennen, wenn man vor kurzem erst einen Kreislauszusammenbruch hatte, das Schlechteste was man tun konnte…

Harry konnte nur ahnen wie schlecht es Snape gerade ging.

„Oh…“, machte der Gryffindor. „Tut mit Leid… Ich… Ich hätte an Ihren Zustand denken müssen…“

Snape reagierte gar nicht auf dessen Worte, denn zunächst war es wichtiger dass er wieder zu Atem kam.

Schließlich hob er seinen Kopf wieder an und bekam dann auch besser Luft… Sein Herz pochte schmerzhaft und ein dumpfer Schmerz fuhr von seinem Kopf aus durch den ganzen Körper.

Er war noch blasser als ohnehin schon, aber seine Lippe war aufgesprungen und ein bisschen Blut lief an ihr herunter, welches sich mit dem Regen mischte. War er von einem Zauber getroffen worden oder kam es von Harrys grober Beförderungsweise in diesen Spalt? Das konnte keiner sagen.

„Oh!“, machte der Gryffindor erneut. „Das tut mir wirklich leid!“, Harry war völlig hilflos.

Er hatte doch gewollt, dass es Snape besser und nicht schlechter ging!

Der Auror wollte irgendwas tun damit es seinem ehemaligen Lehrer wieder besser ging… Doch hatte er keine Ahnung was er tun konnte.

Letztendlich beugte er sich nach vorne, umfasste Snapes Gesicht mit beiden Händen und fuhr dann mit einem Daumen über die verletzte Lippe, um das Blut von ihr zu wischen.

Severus wehrte sich nicht dagegen, sondern blieb nur ruhig sitzen. Wenn sich die Welt vor den eigenen Augen dreht, dann verlor man zunächst sämtliche Kampfeslust. Severus fühlte sich wie gelähmt… Er wollte am liebsten keinen Zentimeter seines Körpers bewegen.

Harrys Herz begann wieder wie verrückt zu schlagen. Der Beschützerinstinkt war zurück…

Wie Snape dort saß und er schaute so elendig drein… Ein Impuls packte den Auror und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass es nur eins gäbe was er jetzt tun konnte. So abwegig der Gedanke auch war und so sehr ihm sein Verstand sagte, dass er einen Fehler beging… Dieser Drang, der sich durch sein Inneres fraß wie glühendes Magma, war zu stark:

Kurz trafen sich die Blicke der beiden Männer, da machte Harry auch schon einen Ruck nach vorne und presste seine Lippen schroff auf die seines Gegenübers. Dabei stellte er sich so ungeschickt an, dass Snapes Hinterkopf gegen die Wand stieß und ihre Nasen schmerzhaft aneinander gedrückt wurden.

Dennoch durchfuhr Harry ein angenehmer Stromstoß, den er nicht erwartet hatte.

Der Brillenträger hatte schon viele Hexen und auch Zauberer geküsst, aber nie war das Kribbeln so allgegenwärtig gewesen wie jetzt. Snapes schmale Lippen schmeckten ungewöhnlich…Vielleicht lag es an dem Blut, welches an dessen Lippen klebte? Der Gryffindor verlor sich völlig in dem Geschmack…

Umso mehr erschreckte es ihn, dass er plötzlich grob weggeschubst wurde und auf einmal eine Faust in seinem Gesicht landete… Seine Nase knackte bedrohlich und nur den Bruchteil einer Sekunde später strömte eine menge Blut aus ihr.

Reflexartig hielt Harry seine Hände darunter, die schon Augenblicke darauf ganz rot gefärbt waren.

„Sind Sie wahnsinnig geworden?!!“, brüllten beide Männer gleichzeitig.

Snape rieb sich seinen schmerzenden Hinterkopf und seine Gesichtsfarbe war von weiß zu rot gewechselt: „Was fällt Ihnen ein?!“, keifte er, „So eine Unverschämtheit hab ich noch nie erlebt!“

„Na das glaub ich Ihnen!“, knurrte Potter und versuchte die Blutung zu stoppen. „Sie haben mir meine verdammte Nase gebrochen!!“

„Seien Sie nicht so melodramatisch!“, der Schwindel in seinem Kopf verschwand vor lauter Aufregung allmählich. Snape nahm seinen Zauberstab und richtete ihn auf Harry Nase. Dann murmelte er einen Heilzauber und mit einem erneuten lautem Knacken war die Nase wieder ganz. Ein paar Tropfen vom Blut landeten noch auf Potters Pullover, aber dann hörte die Blutung auf.

Eine unangenehme Stille legte sich über die Zauberer… Beide völlig verwirrt, vom Regen durchnässt und gestresst.

Der heutige Tag war eindeutig zu viel gewesen…
 

Kapitel ende ^^

Tja Harrys Kuss war nicht umsonst gewesen, denn schließlich hat Severus seine Schmerzen für einen Moment vergessen können x3

Jetzt befinden die Beiden sich in einer echt peinlichen Situation und ich möchte echt nicht mit denen tauschen… oder doch? XD
 

Feedback ist wie immer seeeehr willkommen ^___^ *kekse verteilt*

Unerwartete Zwischenfälle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Enttäuschung

Crystal Curse
 

Danke an meine Beta Lucius_Malfoy ^^
 

7. Enttäuschung
 

Sie schnappten nach Luft und genossen einen Moment lang die Nachwellen ihrer Ekstase. Harry schaffte es langsam wieder einen klaren Gedanken zu fassen und konnte nicht glauben, was er gerade getan hatte…

Jedoch musste er bei dem Anblick des älteren Zauberers unweigerlich lächeln:

Snape's Haare waren völlig zerzaust und Stroh hatte sich in ihnen verfangen. Seine Wangen waren von einem gesunden rosa überzogen und er wirkte sichtlich befriedigt…

„Ich glaube damit wären deine Kreislaufprobleme erledigt.“, lachte Potter und zog sich aus Severus zurück.

„Ach halt die Klappe…“, Severus fühlte sich so erschöpft, dass er glatt noch ein paar Stunden hätte weiterschlafen können.

Potter blieb zwischen seinen Beinen knien, griff nach seinem Zauberstab und führte gerade einen Reinigungszauber aus, als plötzlich eine Stimme hinter ihnen erklang:

„Einbrecher!!“

Erschrocken blickten die Zauberer zum Tor der Scheune, indem nun ein sichtlich wütender Muggel stand und fluchte:

„Ihr elenden Verbrecher!! Ich hol die Polizei!“

In der Hand hielt der Muggel eine große Mistgabel und fuchtelte wild damit rum.

„Das ist dann wohl der Besitzer der Scheune…“, murmelte Harry, sprang schnell auf und zog sich an.

Snape tat es ihm gleich, kam aber nicht dazu seine Robe zuzuknöpfen… Denn kaum waren beide einigermaßen bekleidet, schnappten sie sich ihre Sachen und rannten so schnell wie möglich am Muggel vorbei.

Der Bauer verfolgte sie und schrie und fluchte ohne Ende.

„Das war wirklich ne tolle Idee, Potter!“, blaffte Snape wütend, während er Harry hinterher rannte.

Potter konnte nicht anders als zu lachen… Die Geschichte würde ihm garantiert keiner glauben.

Einen Vorteil hatte es allerdings, dachte Harry noch:

Sie würden auf diese Art die nächste Stadt schneller erreicht haben, als ihnen lieb ist.
 

Der wütende Muggel verfolgte sie fast den ganzen Weg zur Stadt namens Chester. Jedoch gab er irgendwann auf und trottete zurück.

Der Weg von ihrem Schlafplatz bis zur Stadt hätte eine halbe Ewigkeit gedauert aber durch die Verfolgungsjagd hatten sie es in der Hälfte der Zeit geschafft.

Schnaufend erreichten Harry und Severus die bepflasterten Straßen von Chester. Die Stadt war groß und lebendig. Überall waren Muggel, Autos und Straßenbahnen. Lärm drängte sich in die Ohren und eine Mischung aus Autoabgasen und Müllgeruch schwebte ihnen in die Nase.

Harry streckte sich, nachdem er sich von ihrer Flucht erholt hatte und begann ein paar Halme vom Stroh aus Snapes Haaren zu fischen.

Der Slytherin schlug Harrys Hand genervt weg: „Lass das!“, fauchte er und fuhr sich dann selbst durch die Haare.

Potter störte sich nicht an den Worten und begann die Situation zu überblicken.

„Ich denke wir sollten uns ein bisschen ausruhen, bevor wir weiterreisen.“, meinte er und erblickte eine kleine Kneipe. „Da können wir frühstücken.“, Harry deutete mit dem Zeigefinger auf das kleine Gebäude, das zwischen zwei Hochhäusern stand.

Snape nickte stumm und hatte endlich Gelegenheit seine Robe richtig zuzuknöpfen.

Schweigend betraten die beiden Zauberer die Gaststätte und setzten sich an einen Tisch. Hier war es angenehm warm und das Licht war leicht gedämpft. Der Dunst von Zigaretten hing wie frischer Nebel in der Luft.

Harry bestellte sich ein Bier und Severus entschied sich wieder für einen Tee. Seufzend lehnte sich der Auror in dem harten Holzstuhl zurück und grinste vor sich hin.

Snape legte das Buch, welches er zu dieser Reise mitgenommen hatte, auf den Tisch und warf Harry einen vernichtenden Blick zu. Einen Moment lang schien er zu überlegen, dann knurrte er:

„Potter… Das was in der Scheune passiert ist…“, er unterbrach sich selbst und setzte nach einer Pause wieder fort: „Das passiert kein zweites Mal… Ich hab mich lediglich hinreißen lassen. Wag es nicht mir noch einmal zu nahe zu kommen.“

Harry fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen… Hatte er etwas falsch gemacht? Hatte es Snape denn nicht auch gefallen? Warum reagierte der Slytherin plötzlich so abweisend?

„Ich… Aber…“, stammelte Harry perplex, „Warum? Was…Ich versteh nicht…“

Severus nahm das Buch in beide Hände und vergrub seine Nase darin:

„Wundert mich nicht, dass du mal wieder nichts verstehst.“, grummelte er lediglich und wandte sich dann komplett von Harry ab.

Der Auror starrte verstört auf die hölzerne Tischplatte und in seinem Kopf schwirrten unzählige Emotionen… Enttäuschung, Scham und Wut… War es ein Fehler gewesen ihn zu verführen? Aber es hatte sich so gut angefühlt... Harry wollte nicht glauben, dass Snape ihn einfach so fallen ließ. Vielleicht war Harry nicht gut genug gewesen? Oder vielleicht war der Slytherin gar nicht an Männern interessiert und wollte es mit Harry nur mal ausprobieren? Die Fragen bildeten eine zähe Masse in Potters Kopf und ließen ihn nicht mehr klar durchblicken… Was war nur schief gegangen? Harry wollte nicht, dass es so endete.

Fast geistesabwesend griff er nach dem Bier, das die Kellnerin ihm brachte und leerte das Glas mit einem Schluck.

Die Enttäuschung war wie ein dumpfer Schlag in den Magen… Die Wut ließ sein Herz schmerzhaft pumpen und die Scham ließ ihn nicht klar denken. Am liebsten wäre Harry aufgestanden und gegangen…

Snape schien es nicht zu stören. Der Fluchbrecher las seelenruhig in seinem Buch und nippte ab und zu an seinem Tee.

Ein Mantel des Schweigens schien die komplette Gaststätte umhüllt zu haben… Doch plötzlich riss eine seltsame Stimme Harry aus einem Kummer.

„Unheil!“, rief sie. „Du wirst unheil über uns bringen!“

Auch Snape schien die Stimme gehört zu haben und sah von seinem Buch auf.

Ein Kobold stand mitten im Raum und deutete auf Severus…

Das Wesen war nicht größer als einen Meter und seine Hautfarbe war grünlich. Diese Wesen beherrschten die menschliche Sprache sehr gut und konnten von Muggeln nicht gesehen werden. Deswegen waren die beiden Zauberer auch die einzigen, die auf das kleine Männchen aufmerksam wurden.

„Du bringst Unheil!“, krächzte es erneut mit einem leichten Akzent. Der knochige, grüne Zeigerfinger weiterhin auf Severus gerichtet.

„Ein Kobold.“, Harry machte große Augen. „Vielleicht weiß er was über die Kugel und…“

Noch ehe er den Satz zu Ende bringen konnte zog Snape seinen Zauberstab und ließ das Männchen mit einem „Bombada“ in die Luft gehen.

Die Muggel sahen natürlich nichts, sondern hörten nur einen leisen Knall…

Potters Kinnlade wanderte nach unten:

„Bist du verrückt geworden?! Es hätte uns etwas über die Kugel sagen können!“, fauchte der junge Zauberer wütend und tippte sich an die Stirn.

Es war kein Verbrechen einen Kobold zu töten… Aber so herzlos wie Snape es getan hatte schockierte es Harry doch.

Der Slytherin deutete auf das Buch in seiner Hand und erklärte:

„Ich habe dieses Buch einem Kobold vor Jahren abgekauft. Hier steht das gesamte Wissen der Wesen niedergeschrieben. Dieses nervige Ding hätte uns nicht mehr oder weniger erklären können.“

Harry schnaufte böse und verschränkte beleidigt die Arme.

Sollte der Kerl doch machen was er wollte! Potter redete sich selbst ein, dass Severus es nicht Wert war sich aufzuregen… „Lächerlich“, knurrte er leise.

Snape widmete sich wieder dem Buch als wäre nichts geschehen und Potter ließ seinen Blick über die Gäste der Wirtschaft gleiten.

Ein Mann, der an der Theke saß, hatte Severus fest fixiert. Harry hatte ein ungutes Gefühl und beobachtete den Mann ein paar Minuten bis dieser merkte, dass der Brillenträger ihn entdeckt hatte. Hastig sah der merkwürdige Mann weg und bestellte sich etwas zu trinken.

Im Moment war Harry zu aufgebracht um weiter über den Kerl nachzudenken und richtete seinen Blick wieder auf die Holzplatte vor ihm. Warum machte er sich überhaupt so viele Gedanken um den Slytherin?

Schnell schluckte er den Kloß in seinem Hals runter und versuchte mit aller Kraft nicht mehr über Snape nachzudenken.

Nach einigen Minuten stand Severus auf, hang sich seine Tasche über die Schulter und machte sich auf den Weg zu den Toiletten.

„Warum lässt du deine Tasche nicht hier?“, fragte Harry mit leicht kratziger Stimme und fügte scherzhaft noch hinzu: „Traust du mir nicht?“

Snape blieb stehen und schaute kalt auf Potter herab: „Nein.“, schnarrte er trocken und verschwand dann in den Toilettenräumen der Gaststätte.

Vor lauter Wut schlug Harry mit seiner Faust auf den Tisch und verfluchte sich dafür, dass er überhaupt gefragt hatte.

Ein paar Muggel sahen ihn verstört an.

Seine Laune war eindeutig auf einem Tiefpunkt angelangt… Wäre er diese Reise doch nie angetreten… Was hatte Dumbledore sich dabei nur gedacht? Warum hatte er ausgerechnet ihn als Begleitschutz mitgeschickt?

Missmutig stützte Harry sein Gesicht mit beiden Händen ab und seufzte.

In seiner Rage bemerkte er erst spät, dass bereits über eine Viertelstunde vergangen war und Snape war immer noch nicht zurückgekehrt…

Etwas panisch blickte er in Richtung der Toiletten, doch er konnte nichts verdächtiges entdecken…

Sein Puls beschleunigte sich als er spürte, dass etwas nicht stimmte. Dann schaute er zur Theke und stellte fest, dass der merkwürdige Mann verschwunden war.

Mit laut klopfendem Herzen nahm Harry seinen Zauberstab zur Hand und zog seinen Rucksack an.

Wenn Snape etwas geschehen war, dann würde er sich das nie verzeihen. Nur weil er so blind vor Wut war, hatte er das Verschwinden seines Schutzbefohlenem nicht bemerkt. Als Auror hätte er sich so ein unprofessionelles Verhalten nicht erlauben dürfen.

Was ihn jedoch verwunderte war, dass er nichts hörte… Hätte es einen Kampf gegeben hätte Harry es doch sofort merken müssen?

Schnellen Schrittes ging er zu den Toilettenräumen und je näher er den Räumen kam umso deutlicher spürte er, dass ein Zauber über den Raum für die Männertoiletten gelegt worden war.

Harry betrat den kleinen Flur, der zu den Räumen führte und drückte die Klinke des linken Raums langsam runter.

Es war abgeschlossen…

Mit einem leichten Zauber öffnete er das Schloss und drückte die Klinke erneut.

Als er den Raum endlich betreten konnte, blieb ihm vor Schreck fast die Luft weg.

Die Waschbecken waren zertrümmert und aus ihnen floss eine Menge Wasser, welches am Boden eine große Lache gebildet hatte. Das kleine Fenster am hinteren Ende des Raums war zerbrochen und aus den Toilettenkabinen waren große Holzstücke heraus gebrochen. Snape stand, mit gezücktem Zauberstab, in eine Ecke gedrängt. An seinen rechten Arm klaffte eine Wunde, die stark blutete. Vor dem Slytherin entdeckte Harry das Ungetüm, welches das Chaos veranstaltet hatte:

Ein riesiger Wolf, mit gesträubten Nackenfell und gebleckten Zähnen, stand knurrend vor Severus.

Harry begriff rasch warum er nichts vom Kampf gehört hatte… Scheinbar war ein Stillezauber über den Raum gelegt worden. Hastig betrat der Auror den Raum und schloss die Tür hinter sich.

„Was ist hier los?!“, rief er und richtete seinen Zauberstab auf das Tier.

„Ein Animagus!“, rief Snape zurück, als der Wolf sich Harry zuwandte und ihn mit einem gewaltigen Sprung angriff.

Potter reagierte zu langsam und der Zauberer in Wolfsgestalt verbiss sich in seiner Schulter.

„AH!“, der Schmerz durchfuhr ihn wie ein Blitz und ließ ihn in die Knie gehen. Doch scheinbar hatte es der Wolf nicht auf ihn abgesehen, denn er ließ ihn sogleich wieder los und stürzte sich wieder auf Snape.

Der Fluchbrecher wich einer weiteren Bissattacke aus:

„Avada…!“

„Nein!“, unterbrach ihn Harry, der sich wieder aufrappelte, sofort: „Bring ihn nicht um! Wir müssen rauskriegen wer er ist und was er will!“

Der Gryffindor feuerte mehrmals „Stupor“, doch verfehlte den Wolf jedes Mal. Das Tier war schnell und klug…

Jedoch landete Snape nach einiger Zeit einen Glückstreffer und der Animagus knallte mit einem dumpfen Geräusch gegen die Wand.

Der verwandelte Zauberer knurrte böse, richtete sich schnell wieder auf und entschied sich zur Flucht. Mit einem Sprung war der Wolf zum Fenster raus verschwunden.

„Verdammt! Er ist uns entkommen!“, fluchte Potter und presste eine Hand auf seine verletzte Schulter.

„Der Typ ist mir hierher gefolgt… Hat sich plötzlich in einen Wolf verwandelt und mich angegriffen.“, brummte Snape und begann mit diversen Sprüchen den Raum aufzuräumen. Die Waschbecken fügten sich, wie von selbst, wieder zusammen. Genauso wie die Kabinen und das Fenster. Das Wasser verdampfte einfach.

„Was wollte er?“, erkundigte sich Harry und schaute besorgt auf Snapes blutigen Arm.

Ein leiser Seufzer entwich dem ehemaligen Professor: „Natürlich die Kugel…“

Harry schüttelte den Kopf:

„Wir müssen so schnell wie möglich zu diesem Tempel… Die Angriffe werden immer dreister und brutaler. Wer auch immer diese Kugel für sich haben will… Er tut scheinbar alles um sie zu bekommen.“

Snape nickte benommen und meinte dann, dass sie erstmal unauffällig nach draußen kommen mussten um ihre Wunden zu versorgen.

Der Brillenträger deutete auf das Fenster.

„Erst Einbruch, dann Rechnung nicht bezahlen, Potter?“, spottete Snape giftig, „Du kannst dich nie an Regeln halten, oder?“

„Wir haben keine andere Wahl!“, zischte Harry und stieg als erster durch das Fenster.

Das Fenster lag nur etwa einen Meter über dem Boden, trotzdem half Harry seinem Reisebegleiter heraus, indem er ihn mit einem Arm stütze.

„Das hätte ich auch alleine geschafft.“, knurrte Snape.

Die beiden Zauberer gingen schnell in eine abgelegene Gasse und setzten sich dort auf den Boden.

Severus holte aus seiner Tasche zwei Tränke zum Vorschein, gab einen Harry und trank selbst den Zweiten.

Der Trank würde die Wundheilung beschleunigen, erläuterte er darauf.

Danach half er Harry beim desinfizieren und verbinden seiner Wunde an der Schulter und kümmerte sich dann um seine eigene.

Der Gryffindor half ihm beim umwickeln des Arms mit dem weißen Verbandszeug.

„Du hättest nach mir rufen sollen… Dann hätte ich dir schneller helfen können.“, wisperte Harry leise, da er direkt vor Severus kniete, während er den Verband anbrachte.

„Die Muggel wären aufmerksam geworden…“, sagte der andere Zauberer genauso leise zurück.

Beide Männer blickten gleichzeitig vom Arm auf und sahen sich einen Moment lang schweigend in die Augen.

Egal wie sehr Severus ihn vorhin gekränkt hatte… Harry konnte nicht anders als seine Augen zu schließen und mit seinen Lippen nach Severus's schnappen.

Allerdings drehte Snape seinen Kopf zur Seite und wich ihm damit aus:

„Nicht…“, murmelte er.

Harry musterte den Fluchbrecher genau… Irgendwie wirkte Snape verletzt…

War da vielleicht etwas was Harry noch nicht wusste? War Snape deswegen so unerklärlich abweisend gewesen?

Potter strich dem anderen Mann sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und war sich ganz sicher, dass die Kugel nicht das einzige Rätsel war welches er lösen musste.
 

Kapitel ende ^^

Tja, jeder hat sein Päckchen zu tragen x3

Würde mich über Feedback freuen ^____^

Ein neuer Plan

Crystal Curse
 

Dankö~ an meine Beta Lucius_Malfoy ^^
 

8. Ein neuer Plan
 

Die beiden Zauberer gingen schnell in eine abgelegene Gasse und setzten sich dort auf den Boden.

Severus holte aus seiner Tasche zwei Tränke zum Vorschein, gab einen Harry und trank selbst den Zweiten.

Der Trank würde die Wundheilung beschleunigen, erläuterte er daraufhin.

Danach half er Harry beim desinfizieren und verbinden seiner Wunde an der Schulter und kümmerte sich dann um seine eigene.

Der Gryffindor half ihm beim umwickeln des Arms mit dem weißen Verbandszeug.

„Du hättest nach mir rufen sollen… Dann hätte ich dir schneller helfen können.“, wisperte Harry leise, da er direkt vor Severus kniete, während er den Verband anbrachte.

„Die Muggel wären aufmerksam geworden…“, sagte der andere Zauberer genauso leise zurück.

Beide Männer blickten gleichzeitig vom Arm auf und sahen sich einen Moment lang schweigend in die Augen.

Egal wie sehr Severus ihn vorhin gekränkt hatte… Harry konnte nicht anders als seine Augen zu schließen und mit seinen Lippen nach Severus's zu schnappen.

Allerdings drehte Snape seinen Kopf zur Seite und wich ihm damit aus:

„Nicht…“, murmelte er.

Harry musterte den Fluchbrecher genau… Irgendwie wirkte Snape verletzt…

War da vielleicht etwas was Harry noch nicht wusste? War Snape deswegen so unerklärlich abweisend gewesen?

Potter strich dem anderen Mann sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und war sich ganz sicher, dass die Kugel nicht das einzige Rätsel war welches er lösen musste.
 

Seufzend richtete Harry sich wieder auf und machte ein nachdenkliches Gesicht:

„Wir dürfen keine weiteren Angriffe zulassen…“, murmelte er vor sich hin.

Snape stand ebenfalls wieder auf und lehnte sich an die graue Steinmauer:

„Und wie willst du das verhindern? Die werden uns immer wieder aufspüren…“, knurrte der Slytherin und verschränkte die Arme.

Der Himmel zog sich erneut mit dunklen Wolken zusammen und ein kühler Wind fegte durch die Gassen.

Der Brillenträger fuhr sich durch sein Haar und bemerkte wie dreckig und verknotet es mittlerweile war…

„Ich vermute, dass hinter den Angreifern eine Organisation steckt.“, erklärte Harry, „Beim ersten Angriff waren es noch ganz viele… Maskierte Leute die nur auf einen Frontalangriff aus waren. Beim zweiten Mal haben sie es mit einem Hinterhalt versucht.“, er seufzte und blickte zum Himmel, „Ich kann mich auch täuschen aber mein Gefühl sagt mir, dass wir es mit erfahrenen und gefährlichen Verbrechern zu tun haben. Auf Dauer können wir nicht allen Attacken standhalten.“, die Worte des jungen Aurors nahmen einen professionellen Ton an. Severus vermutete, dass Harry gerade genau in seinem Element war und unterbrach ihn deswegen nicht.

„Ich bin davon überzeugt, dass wir jetzt nur eins tun können.“, Harrys Blick richtete sich wieder auf seinen Reisebegleiter, „Wir müssen untertauchen. Wenn die Verbrecher unsere Spur verlieren sind wir sicher.“

Der Fluchbrecher schnarrte jedoch: „Du magst ja ausnahmsweise Recht haben Potter… Aber wie sollen wir das machen? Jeder kennt dein Gesicht. Du stehst fast jeden Tag im Tagespropheten und ich bin auch nicht gerade unbekannt.“

„Genau da liegt das Problem…“, gab Harry zu und grübelte, „Die Verbrecher wissen wahrscheinlich genau mit wem sie es zu tun haben und deswegen testen sie jetzt auch unsere Schwächen aus. Die wissen, dass wir nicht gerade schwach sind und gehen deswegen sehr vorsichtig vor. Sonst hätten sie schon öfter angegriffen.“, der Gryffindor schüttelte den Kopf, „Aber wir sind in einer Muggelstadt. Ich glaube wir schaffen das!“, sagte er entschlossen und seine Lippen umschmeichelte ein breites, siegessicheres Grinsen.

Snape schüttelte ungläubig den Kopf und murrte schlicht: „Typisch…“

Erneut fuhr Harry sich durch seine Haare und wieder bemerkte er, dass er seit Beginn der Reise keine Dusche von innen gesehen hatte. Er brauchte jetzt dringend ein Badezimmer… Snape schien der Zustand allerdings nicht zu stören. Der Slytherin gab mit fettigen Haaren ein gewohntes Bild ab.

„Am besten wir suchen uns ein Hotel. Wir sollten uns heute besser nicht mehr auf der Straße blicken lassen.“, schlug Potter vor und Severus stimmte zu:

„Ja, wir sollten uns ausruhen und in einem Hotel können wir uns auch nach dem Weg zur nächsten Stadt erkundigen.“

Harry schritt schließlich voran und hielt sich bewusst in Nebenstraßen und kleinen Gassen auf. Nach einigen Minuten Fußmarsch entdeckte er ein kleines Hotel, das ziemlich abseits vom Straßentrubel lag.

Kurz bevor die beiden Zauberer das Gebäude betraten stoppte Potter und kramte in seinem Rucksack. Er holte einen blauen Pullover und eine grüne Jacke heraus und drückte Severus die Jacke in die Hand.

„Die dürfen unsere Verletzungen nicht sehen.“, meinte Harry und zog sich den blauen Pullover über. „Und mit der Jacke siehst du für die Muggel weniger auffällig aus.“, fügte er dann noch hinzu.

Snape hielt das Kleidungsstück zwischen Daumen und Zeigefinger und beäugte es angewidert.

„Stell dich nicht so an!“, blaffte Harry genervt. „Immerhin ist sie grün!“

Der Slytherin richtete einen giftigen Blick an den jüngeren Zauberer, streifte sich die Jacke aber dennoch über.

Da Harry in den letzten Jahren etwas größer geworden war als Snape, war dem Fluchbrecher die Jacke auch etwas zu groß. Er hätte praktisch zweimal in die Jacke gepasst und die Ärmel hingen fast über seine Hände.

Grimmig blickte Severus an sich herab: „Ich sehe lächerlich aus.“, brummte er.

Harry ignorierte ihn einfach und betrat das Hotel.

Alles in der Eingangshalle war in dunklen Brauntönen gehalten und der Geruch von Mottenkugeln lag in der Luft.

Ein paar Hotelgäste saßen in einer Ecke und tranken Kaffee.

Der Auror ging hastig zur Rezeption und Snape folgte ihm dicht dahinter. Harry wusste, dass sie sich nicht zu lange irgendwo aufhalten durften, denn sonst könnte man sie später wieder erkennen.

„Guten Tag.“, grüßte Potter die Frau hinter dem Rezeptionstisch freundlich und schenkte ihr ein ehrliches Lächeln. „Ich hätte gerne ein Zimmer für Zwei.“

Die Frau hatte dunkelrotes Haar und war sehr hübsch. Ihre Stimme klang angenehm als sie zu sprechen begann:

„Wie lange wünschen Sie zu bleiben?“, während sie fragte tippte sie auf der Tastatur eines Computers.

„Bloß eine Nacht.“, Harry bemühte sich, trotz seiner zunehmenden Erschöpfung, freundlich zu bleiben.

„Wir haben noch ein Zimmer frei.“, bestätigte die Rothaarige nach einer Weile und teilte Harry dann auch den Preis mit.

Innerlich schnaufte der junge Mann… Wenn das so weiterging war er wirklich pleite.

„Ich bräuchte noch ihre Namen.“, kam es plötzlich von der Frau.

Harry biss sich auf die Unterlippe. Wenn sie ihre richtigen Namen angaben, dann würde man ihre Spur verfolgen können….

„Ähm…“, machte er kurz bevor er entschlossen sagte: „Wir sind Neville und Ron Longbottom.“

Obwohl er nicht hinter sich blickte, konnte er dennoch sagen, dass Snape sämtliche Gesichtzüge entglitten.

Die Dame lächelte und drückte Harry einen Schlüssel in die Hand:

„Zimmer 245. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt Mr. und Mr. Longbottom.“, bei den Namen wurde ihr Lächeln noch breiter.

Ohne Snape anzusehen rauschte der Auror an ihm vorbei und steig die Holztreppen zu den Zimmern im ersten Stock hinauf.

Kaum hatte er den Flur erreicht, war auch der Slytherin dicht hinter ihm und begann zu zetern:

„Longbottom?!“, fauchte er, „Und dann hast du uns auch noch als Ehepaar eingetragen! Ich glaub du hast dein letztes bisschen Verstand verloren!“

Der Brillenträger konnte ein Lachen nicht unterdrücken:

„Das musste sein.“, nuschelte er dann leise. „Wir müssen doch unsere Spur verwischen…“, gerade als sie die Zimmertür erreichten, scherzte er dann noch:

„Wer willst du sein? Ron oder Neville?“

Snape machte nur ein zischendes Geräusch und Harry entschloss ihn heute nicht weiter zu ärgern.

Das Zimmer war recht klein aber dennoch gemütlich. Es war ebenfalls in dunkleren, warmen Tönen gehalten, hatte ein großes Doppelbett, ein keines Fenster und ein schlichtes Badezimmer.

Sofort sprach Harry einen Schutzzauber über das Zimmer der ihn sofort alarmieren würde wenn jemand anderes den Raum betrat.

Der Gryffindor stellte seinen Rucksack ab und verschwand dann im Bad.

Fast ungeduldig entledigte er sich seiner Kleidung, legte seine Brille auf die Ablage unter dem Spiegel und stieg dann in die Dusche.

Er drehte an den Hähnen und seufzte glücklich als das heiße Wasser über seinen Körper floss.

Zwar brannte die Wunde an seiner Schulter, aber davon ließ Harry sich jetzt nicht stören. Er hatte das Gefühl das Wasser würde sämtlichen Stress der letzten Tage von ihm waschen.

Harry griff nach dem Shampoofläschchen, das auf einem Gitter in der Dusche stand und seifte sich ein. Er schrubbte solange bis seine Haut sich rötlich färbte…

Nachdem er dann auch seine Haare gewaschen hatte, drehte er das Wasser wieder ab und griff nach einem Handtuch.

Harry hatte in seiner Eile vergessen frische Klamotten mit ins Badezimmer zu nehmen, also band er sich das Handtuch um die Hüfte und trat so zurück in den anderen Raum.

Snape hatte sich auf das Bett gelegt um sich ein bisschen auszuruhen, doch als Harry aus dem Badezimmer kam wirkte er alles andere als entspannt.

Der Auror spürte den Blick des anderen Mannes auf seiner Haut und wunderte sich warum Severus ihn so ansah…

Hatte der Slytherin denn nicht selbst gesagt, dass er nicht an ihm interessiert war? Doch diese Blicke straften seine Worte Lüge.

Harry tat absichtlich so als bemerkte er die Blicke nicht und zog betont langsam neue Sachen an.

Kurz darauf verschwand auch Severus im Badezimmer.

Harry legte sich in das weiche Bett und schloss die Augen. Die bequeme Matratze war eine Wohltat für seinen Rücken… Nach einer Nacht auf einem steinharten Sofa und einer im Stroh war eine Matratze ein wahres Paradies.

Die Bettdecke duftete nach Waschpulver und lullte seine Sinne förmlich ein…

Fast wäre Harry eingeschlafen, doch dann trat Snape wieder aus dem Badezimmer und Potters Aufmerksamkeit fokussierte sich auf den anderen Mann.

Die Haare des Fluchbrechers waren nass, scheinbar hatte er auch geduscht und ein paar Wassertopfen bahnten sich ihren Weg über seinen Hals.

Snape setzte sich auf einen Sessel, der neben dem Fenster stand und blicke nach draußen.

Die Stadt wirkte grau und trist im Schatten der schweren Regenwolken.

Der Blick des Slytherins wirkte abwesend und erschöpft …

Harry stützte sich auf seinen Ellenbogen ab und fragte:

„Alles in Ordnung? Bist du müde?“

Mit einer Hand rieb der ehemalige Professor sich über die Augen:

„Ein bisschen… Ich hätte nicht gedacht, dass diese Reise so anstrengend werden würde.“, weiterhin hatte er seine Aufmerksamkeit auf die Stadt gerichtet.

„Dumbledore hatte einen Plan… Ich weiß es einfach. Dieser Mann tut nichts ohne Grund.“

„Was meinst du?“, nun setzte sich der Gryffindor ganz auf.

„Ich glaube er hat schon eine ungefähre Ahnung was mit der Kugel los ist… Und er hat es uns bewusst nicht gesagt.“, Snape runzelte die Stirn, „Es gibt in der Legende der Kobolde so viele Ungereimtheiten durch die ich nicht durchblicke… Manchmal wird die Kugel als Waffe bezeichnet, aber in anderen Textstücken als Gefängnis. Es wird außerdem gesagt, dass die Kugel einen Schlüssel braucht. Was für ein Schlüssel wird aber nie erwähnt.“

Kommentarlos warf Potter sich wieder auf seinen Rücken. Er war schließlich nur für die körperlichen Aufgaben dieser Reise zuständig… Das denken überließ er lieber Severus.

Es war noch mitten am Tag aber Harry fühlte sich so erschöpft, dass er am liebsten schlafen würde… Snape ging es da nicht anders.

„Severus…“, flüsterte Harry gerade so laut, dass der Fluchbrecher es hören konnte. Es war seltsam den Slytherin beim Vornamen zu nennen, doch Harry gewann Gefallen daran… „Wir sollten heute das Zimmer nicht mehr verlassen also können wir auch genauso gut ein bisschen schlafen.“

Snape schaute etwas perplex drein, wurde sich dann aber seiner eigenen Müdigkeit wieder bewusst. Sie mussten dringend neue Kräfte sammeln, denn ihr Weg war noch lang.

Etwas zögerlich stand Severus auf und legte sich neben Harry auf das bequeme Bett. Kaum hatte sein Kopf das Kissen berührt, fielen seine Augen fast wie von selbst zu.

Potter drehte sich zur Seite, sodass er Severus ansehen konnte. Er strich dem Mann vorsichtig über sein nasses Haar und bemerkte, dass Snape ziemlich rasch eingeschlafen war.

Harry selbst sank nur wenige Augenblicke später auch in einen erholsamen Schlaf…
 

Draußen war es bereits Nacht als der Schutzzauber Alarm schlug.

Sofort saß Harry aufrecht im Bett und schaute sich im dunklen Zimmer um. Scheinbar war der Eindringling nicht im Zimmer, aber davor.

Er beschloss Severus nicht zu wecken, griff stattdessen nach seinen Zauberstab und ging zur Tür.

Der Auror nutzte den Überraschungsmoment, öffnete ruckartig die Holztür und richtete seinen Zauberstab geradeaus.

Tatsächlich hockte ein maskierter Mann vor der Tür und hatte wohl gerade versucht sie auf Muggelart zu knacken.

„Wer bist du?!“, fauchte Harry sofort, für jeden Angriff bereit.

Bedrohlich hielt er dem Fremden seinen Zauberstab unter die Nase. Man konnte aufgrund der Maske nicht erkennen wie der Mann genau aussah.

Plötzlich sprang der Maskierte auf und rannte davon.

„Hey! Stehen bleiben!“, rief Potter und folgte ihm augenblicklich. Eigentlich hätte er ihn mit einem einfach Zauber zum stehen bringen können, aber er konnte einen Angriff in einem Muggelhotel nicht riskieren.

Der Maskierte rannte durch die Gänge mit den Zimmern und schließlich die Treppe ins Erdgeschoss hinab. Sein Ziel war offensichtlich der Ausgang.

„Halt an verdammt!“, brüllte Potter und nahm bei der Treppe mehrere Stufen auf einmal.

Fast hätte er das Oberteil des Fremden zufassen bekommen, doch dann verknickte er sich seinen Fuß und stolperte den Rest der Treppe hinunter. Mit einem lauten Krachen kam er im Erdgeschoss an.

Sein Fuß pochte schmerzhaft und für einen Moment sah er Sternchen. Als Harry dann wieder zu sich kam, war der Fremde verschwunden…

„Scheiße!“, fluchte Harry laut und durch den Lärm hatte er scheinbar die rothaarige Frau von der Rezeption geweckt.

„Mr. Longbottom?“, sie trug einen rosa Morgenmantel. „Was ist passiert?“

„Einbrecher…“, schnaufte Harry knapp und rieb sich über seinen Fuß. Hoffentlich hatte er sich nichts verknackst… Das könnte er jetzt gar nicht gebrauchen.

Hinter sich hörte er Schritte, die Rothaarige blickte auf und brabbelte sofort los:

„Ich glaube ihr Mann ist verletzt. Soll ich einen Arzt rufen?“

„Verletzt? Was ist hier überhaupt los?“, Harry erkannte Snapes Stimme, der scheinbar doch wach geworden war.

„Nichts… Ich bin nur umgeknickt und die Treppe runterstolpert.“, erklärte Harry rasch. Er konnte vor der Frau nicht erzählen war wirklich geschehen war.

Als der Auror versuchte sich aufzurichten, half Snape ihm und stütze ihn dann.

Die Rothaarige sah besorgt aus:

„Soll ich wirklich keinen Arzt rufen?“

„Schon in Ordnung.“, lächelte Potter und ließ sich dann von Severus die Treppe hoch helfen.

Scheinbar war ihr Plan unterzutauchen fehlgeschlagen… Irgendwie schafften es diese Verbrecher sie überall aufzuspüren.

Es musste doch einen Weg geben wie man sie loswerden konnte? Oder würden sie jetzt jeden Tag solche Kämpfe austragen müssen? Harry fragte sich ernsthaft ob sie den Tempel der Kobolde überhaupt erreichen konnten…
 

Kapitel ende. ^^

Uff tja da haben unsere Lieblinge wohl echt ein Problem x3

Feedback ist wie immer seeeehhr willkommen ^______^““

Stolz und Vorurteil

Crystal Curse
 

Wieder danke an meine Beta Lucius_Malfoy ^^
 

9. Stolz und Vorurteil
 

Der Maskierte rannte durch die Gänge mit den Zimmern und schließlich die Treppe ins Erdgeschoss hinab. Sein Ziel war offensichtlich der Ausgang.

„Halt an verdammt!“, brüllte Potter und nahm bei der Treppe mehrere Stufen auf einmal.

Fast hätte er das Oberteil des Fremden zufassen bekommen, doch dann verknickte er sich seinen Fuß und stolperte den Rest der Treppe hinunter. Mit einem lauten Krachen kam er im Erdgeschoss an.

Sein Fuß pochte schmerzhaft und für einen Moment sah er Sternchen. Als Harry dann wieder zu sich kam, war der Fremde verschwunden…

„Scheiße!“, fluchte Harry laut und durch den Lärm hatte er scheinbar die rothaarige Frau von der Rezeption geweckt.

„Mr. Longbottom?“, sie trug einen rosa Morgenmantel. „Was ist passiert?“

„Einbrecher…“, schnaufte Harry knapp und rieb sich über seinen Fuß. Hoffentlich hatte er sich nichts verknackst… Das könnte er jetzt gar nicht gebrauchen.

Hinter sich hörte er Schritte, die Rothaarige blickte auf und brabbelte sofort los:

„Ich glaube ihr Mann ist verletzt. Soll ich einen Arzt rufen?“

„Verletzt? Was ist hier überhaupt los?“, Harry erkannte Snapes Stimme, der scheinbar doch wach geworden war.

„Nichts… Ich bin nur umgeknickt und die Treppe runterstolpert.“, erklärte Harry rasch. Er konnte vor der Frau nicht erzählen war wirklich geschehen war.

Als der Auror versuchte sich aufzurichten, half Snape ihm und stütze ihn dann.

Die Rothaarige sah besorgt aus:

„Soll ich wirklich keinen Arzt rufen?“

„Schon in Ordnung.“, lächelte Potter und ließ sich dann von Severus die Treppe hoch helfen.

Scheinbar war ihr Plan unterzutauchen fehlgeschlagen… Irgendwie schafften es diese Verbrecher sie überall aufzuspüren.

Es musste doch einen Weg geben wie man sie loswerden konnte? Oder würden sie jetzt jeden Tag solche Kämpfe austragen müssen? Harry fragte sich ernsthaft ob sie den Tempel der Kobolde überhaupt erreichen konnten…
 

Rasch kehrten die beiden Zauberer zu ihrem Zimmer zurück. Harry setzte sich auf die Kante des Bettes, während Severus in seiner Umhängetasche nach etwas suchte.

„Was ist wirklich passiert?“, fragte der Fluchbrecher und zog eine braune Dose aus der Tasche hervor.

„Jemand hat versucht in das Zimmer einzubrechen… Ich vermute sein Ziel war wieder die Kugel…“, Harry rieb sich seinen schmerzenden Knöchel und sah zu wie dieser immer mehr anschwoll.

Severus drückte dem anderen Mann die Dose, mit einer Salbe im Inneren, in die Hand und erklärte, dass er die Salbe auf seinen Knöchel auftragen sollte.

„Du hast für alles ein Heilmittel, oder?“, scherzte der Brillenträger und begann damit die klebrige Masse auf seinem Fuß zu verteilen. „Du hättest Heiler werden sollen.“

Tatsächlich stoppte der Schmerz augenblicklich und Harry hatte den Eindruck er könne zusehen wie die Schwellung zurückging.

Nach einer Weile holte der Slytherin die schwarze Kugel zum Vorschein und betrachtete den Gegenstand genau. Eine kühle, seltsame Aura schien die Kugel zu umgeben.

„Scheinbar befindet sich wirklich eine Waffe im Inneren… Sonst wären diese Leute nicht so scharf darauf sie zu bekommen.“, murmelte Snape und strich mit seiner Hand über die Oberfläche. Auf einmal leuchtete ein schwaches Licht im Zentrum der Kugel auf.

„Was war das?“, kam es sofort von Harry, der sich etwas nach vorne beugte um das Leuchten nochmals auszumachen.

Snape machte ein nachdenkliches Gesicht: „Sie reagiert auf Berührung…“

Der Auror strich ebenfalls über die Oberfläche, doch das Licht erschien diesmal nicht.

„Bei mir geht es nicht.“, stellte er fest. „Ich versteh das nicht… Dieses Ding ist komisch und auch noch ziemlich gefährlich.“, ein Schauer durchfuhr den jungen Mann, „Pack sie wieder weg… Ich bekomm eine Gänsehaut.“

Severus rollte genervt mit den Augen und verstaute die Kugel wieder in der Tasche.

In dieser Nacht schaffte es keiner von beiden mehr richtig zu schlafen. Die Kugel schwirrte den Männern im Kopf herum und keiner von ihnen vermochte das Rätsel zu lösen...
 

Am nächsten Morgen machten die Reisenden sich früh auf den Weg. Sie gingen runter zur Rezeption um sich abzumelden und um sich nach dem besten Weg für ihre Weiterreise zu erkundigen.

„Ich hoffe Sie haben Ihren Aufenthalt genossen, Mr. Longbottom?“, die rothaarige Frau schenkte Harry ein freundliches Lächeln und entschuldigte sich für die nächtlichen Vorfälle.

„Ja, es war schön.“, bestätigte der Brillenträger mit müder Stimme. Er hätte eine ruhige Nacht wirklich gebrauchen können. „Können Sie uns vielleicht einen Weg empfehlen? Wir wollen nach Perth.“, fragte er schließlich.

Die Frau tippte etwas in ihren Computer ein und antwortete kurze Zeit später:

„Es gibt leider keine Direktverbindung.“, begann sie und Harry hörte Snape hinter sich grummeln:

„Wenn es eine gäbe dann wären wie bestimmt nicht hier.“

Potter hoffte, dass die Rothaarige Snape's Gemecker nicht gehört hatte.

„Am besten Sie nehmen den Zug nach Gateshead. Damit hätten sie schon mal ein großes Stück der Strecke zurückgelegt.“, fuhr die Frau fort und erklärte dann noch den Weg zum Bahnhof.

Harry bedankte sich höflich bevor er und Severus das Hotel verließen.

Sie entschlossen sich ohne Umwege zum Bahnhof zu gehen, damit sie keinem möglichen Feind die Chance auf einen Angriff gaben und damit sie nicht wieder unnötige Zeit verloren.

Zu ihrem Glück war der Bahnhof auch nicht weit entfernt und da sie rechtzeitig losgegangen waren, hatten sie auch den Berufsverkehr gemieden und kamen zügig an ihrem Ziel an.

Dieser Bahnhof war ziemlich groß und die Reisenden tummelten sich wie Ameisen auf den Bahnsteigen. Wie bei jedem größeren öffentlichen Raum waren auch hier unzählige Fressbuden, deren Düfte sich über die ganze Fläche verteilten. Der Geruch von köstlichen Backwaren und fettigen Pommes ließ jedermanns Magen laut knurren. Harry ignorierte das flehende Knurren seines Bauches und machte sich schnurstracks auf den Weg zum Ticketschalter.

Der Mann der in dem Glaskästchen saß und die Tickets verkaufte erwähnte, dass die Reise nach Gateshead zwei Tage dauern würde und Harry deswegen Tickets für den Schlafwaggon kaufen müsste.

Die Tickets waren natürlich wesentlich teurer doch ein Blick in Potters Geldbeutel verriet, dass nicht mehr viel Geld übrig war.

Dem Auror blieb nichts anderes übrig als dritte Klasse Tickets zu kaufen und zu hoffen, dass der Ruf der Touristenklasse schlimmer war als die Realität.

Snape gegenüber verschwieg er lieber, dass sie kaum noch Geld hatten. Natürlich war dies auch die Schuld des Slytherins aber Harry wusste, dass er bei einer Diskussion mit dem Mann nur verlieren konnte.

Die Männer mussten sich etwas beeilen, da ihr Zug schon auf dem Gleis wartete.

Mit hastigen Schritten liefen sie an den Muggeln vorbei erreichten ihren Zug gerade noch rechtzeitig.

Kaum hatten sie das Innere betreten pfiff der Schaffner laut und der Zug setzte sich in Bewegung. Etwas atemlos suchte Harry nach ihrem Abteil. Sie mussten lange suchen, doch letztendlich kamen sie in der Touristenklasse an und entdeckten ihren Abteil Nummer 46.

Snape warf dem Brillenträger einen abschätzigen Blick zu, den Harry gekonnt ignorierte.

Das Abteil war komplett überfüllt…. Eine Frau saß am Fenster mit einem kleinen Baby im Arm das fürchterlich schrie. Eine komplette Familie hatte sich auf die gegenüberliegende Sitzreihe gequetscht und neben der Frau mit Baby saß ein großer, dicker, haariger Typ. Die einzigen beiden Plätze die noch frei waren, befanden sich genau neben ihm.

Harry setzte sich als erster und Severus blieb nichts anderes übrig als neben dem dicken Mann platz zu nehmen.

Das Fenster ließ sich nicht öffnen und ein übler Geruch lag in der Luft. Die Schlafplätze befanden sich über den Sitzen und waren nur durch kleine Vorhänge getrennt.

Erneut strafte Severus Harry mit einem bösen Blick und verschränkte wütend die Arme. Seitdem er in der überfüllten Bahn umgekippt war, mochte er mit Menschen voll gestopfte kleine Räume nicht mehr.

Das Baby wollte sich nicht beruhigen und erfüllte den Raum mit einem schrecklichen Krach. Der dicke Mann lachte, ohne erkennbaren Grund sehr laut und machte sich ziemlich breit. Severus ließ er praktisch nur noch die Hälfte seines Sitzes und dem Fluchbrecher blieb nichts anderes übrig als näher zu Harry zu rücken. Jedoch stank der Dicke so sehr, dass es Snape nicht sonderlich störte von ihm wegzurücken.

Ständig fuchtelte der fette Muggel mit seinen Armen und stieß Snape somit recht oft an. Der Slytherin kochte vor Wut, doch er hielt sich zurück da er an Harrys Plan dachte. Sie mussten unauffällig bleiben… Wenn Severus sich jetzt mit dem Mann anlegte, dann würden sie nur unangenehm auffallen.

Eine ganze Zeit lang ertrug Snape diesen Zustand, während die Landschaft vor dem Fenster an ihnen vorbeizog, doch irgendwann reichte es ihm. Mit einem genervten Schnaufen stand er auf und erklärte, dass er später wieder kommen würde.

Der Fluchbrecher verließ das Abteil und knallte die Tür hinter sich zu.

Harry verstand nur zu gut, dass Snape eine Auszeit brauchte. Auch Harry glaubte sich schon am Ende seiner Nerven.

Plötzlich prustete der dicke, haarige Muggel wieder los:

„Habt ihr den gesehen?“, lachte er, „Ganz in Schwarz und lange Haare! Was soll das darstellen? Ist der ein Hippie oder was?“

Harry ballte seine Hände zu Fäusten und versuchte sich zurückzuhalten. Er wollte kein Aufsehen erregen…

„Und dann diese Klamotten! So ein Freak!“, der Dicke hörte einfach nicht auf, „Habt ihr gesehen wie dürr der war? Bekommt dieser Freak, da wo er herkommt, nix zu fressen oder was?“

„Jetzt reicht es!“, brüllte Harry dazwischen und wendete sich dem dreisten Mann zu. Die Wut kochte wie Galle in ihm hoch und schnürte seinen Hals zu. Er konnte es nicht ertragen, dass dieser hässliche Kerl so über Severus sprach.

Harry wunderte sich selbst, dass es ihn so mitnahm wenn jemand den Slytherin beleidigte, doch sein Beschützerinstinkt nahm mal wieder Überhand. Er konnte und wollte nicht zulassen, dass jemand so über ihn herzog!

„Du nimmst das sofort zurück!“, knurrte der Brillenträger laut. Alle Leute in dem Abteil hatten ihre Augen auf ihn gerichtet.

„Warum sollte ich?“, grinste der Dicke frech und fühlte sich nun offensichtlich herausgefordert.

„Weil ich es sage! Du hast kein Recht so über jemand anderen zu sprechen!“, Harry erhob sich von seinem Sitz und baute sich groß auf.

Allerdings stand der Dicke ebenfalls auf und er war mindestens zwei Köpfe größer und zweimal so dick wie Harry.

„Du willst wohl mal meine Faust spüren, Brillenschlange!“, knurrte der Muggel und ballte seine Hände bedrohlich zusammen.

Provokant schob Potter seine Ärmel zurück und fauchte:

„Bei deinen Wurstfingern spürt man doch eh nichts!“

Gerade als die Beiden fast aufeinander losgegangen wären, öffnete sich hinter ihnen die Tür.

„Was ist den hier los?“, Snape war zum Abteil zurückgekehrt und sah nun, dass sich Harry fast prügelte. Er konnte ja nicht wissen was vorher passiert war…

„Bist du verrückt, Potter?! Was soll das?“, mit einer Hand packte Severus Harrys Arm und zog ihn aus dem Abteil heraus.

Der Dicke lachte nur spöttisch und setzte sich wieder hin, während die Tür zufiel.

Severus zerrte Potter ein paar Meter vom Abteil weg und begann zu keifen:

„Ganz toll, Potter! Was sollte das denn werden?!“, der Fluchbrecher gestikulierte wild, „Du hattest doch die Idee unauffällig zu bleiben und dann prügelst du dich fast?! Mach es unseren Feinden doch noch leichter uns zu finden! Warum gehen wir nicht direkt zu denen? Dann sparen die sich den Weg!“, giftete Severus sarkastisch.

Harry trafen die Vorwürfe stark… Er hatte Severus doch nur verteidigt. Natürlich hätte Harry ihm jetzt erzählen können was wirklich geschehen war aber sein Stolz ließ es nicht zu. Snape hatte ihm doch gesagt, dass ihm nichts an Potter lag… Harry würde sich albern vorkommen wenn Severus herausfand, dass er ihn verteidigt hatte.

„Jetzt erklär mir endlich mal warum du das getan hast!“, forderte Severus und es schien als wäre er mächtig enttäuscht von seinem Reisebegleiter.

Anstatt zu antworten blickte Harry zu Boden und schwieg.

Der Fluchbrecher schüttelte betrübt den Kopf und verschwand im Speisewaggon.

Harry ließ sich an der Wand runter gleiten und setzte sich auf den Boden. Er winkelte seine Beine an und umschlang sie mit beiden Armen…

Er würde das Abteil jetzt nicht mehr betreten, sonst würde der Streit nur erneut aufkochen.

So wartete er also bis es Nacht wurde und Severus zu ihm zurückkehrte.

Der Fluchbrecher blieb bei ihm stehen und wartete bis Potter wieder aufgestanden war. Er fragte nicht ob Harry die ganze Zeit dort sitzen geblieben war… Ein einziger Blick und Snape wusste, dass der junge Mann sich nicht von der Stelle gerührt hatte.

Schließlich gingen sie zusammen ins Abteil zurück, welches schon im Dunkeln lag.

Harry hoffte, dass Severus ihm verziehen hatte, aber er wagte nicht zu fragen.

Alle anderen waren schon am schlafen und die beiden Zauberer kletterten nun auch zu den Schlafräumen über den Sitzen hoch.

Die Schlafräume waren nur ein Boden der mit einer harten Matratze, Kissen und Decken ausgestattet war. Die anderen Fahrgäste waren nur durch dünne Vorhänge von ihnen getrennt.

Es war hier sehr eng und das Ruckeln des Zuges ließ einen kaum zur Ruhe kommen. Hinzu kamen die stickige Luft und das Schnarchen der anderen Gäste.

Harry und Snape lagen nah beieinander und keiner von beiden kam zur nötigen Ruhe um zu schlafen.

Der Auror betrachtete den anderen Mann eine Weile und bemerkte wie sehr er ihn berühren wollte. Nach dem Streit mit dem dicken Muggel wünschte Harry sich nichts sehnlicher als ein Dankeschön für seine Tat…Eine Berührung oder gar ein Kuss. Er wusste jedoch auch, dass Snape genau das nicht wollte…

„Kannst du schlafen?“, flüsterte Harry irgendwann.

Der Fluchbrecher legte sich so, dass er Harry ansehen konnte und murmelte:

„Nein… Bei dem Ruckeln und dem Krach wundert es mich, dass überhaupt einer schlafen kann.“

„Severus…Ich will…“, nuschelte Potter auf einmal und entschloss sich auf sein Bauchgefühl zu hören. Seine Vernunft sagte ihm, dass er einfältig handelte… Aber das Brennen in seinem Inneren sagte ihm, dass er das Richtige tat.

Vorsichtig legte Harry eine Hand in Snapes Nacken, beugte sich dann über ihn und presste seine Lippen auf die des Slytherins.

Sofort versuchte Snape ihn wieder wegzudrücken, doch der Gryffindor ließ es nicht zu. Er verstärkte den Druck seiner Lippen sogar noch und drang etwas schroff mit einer Zunge in den Mund des anderen Mannes ein. Er riskierte damit, dass Severus ihn hasste und ihn vielleicht nie wieder verzieh, doch im Moment störte es Harry nicht. Er brauchte den anderen Mann so sehr…

Ein Adrenalinstoß durchfuhr seinen Körper und er verlagerte sein Körpergewicht so, dass Severus keine Chance mehr hatte sich zu wehren. Schon in der Scheune hatte er gemerkt, dass Snape schwach wurde wenn man ihn so dominierte und tatsächlich begann der Mann den Kuss zu erwidern.

Snape verstand nicht warum er in Harrys Armen so schwach wurde… Er wollte das hier nicht zulassen, doch der Kuss fühlte sich einfach zu gut an.

Langsam fuhr Harry mit einer Hand an dessen Oberkörper entlang und streichelte schließlich an dessen Oberschenkelinnenseiten.

Doch noch ehe er sein eigentliches Ziel erreichen konnte, schubste Snape ihn plötzlich doch noch von sich.

„Hör auf!“, knurrte der Slytherin und rückte von Potter weg.

„Wieso? Dir hat es doch auch gefallen?“, Harry konnte einfach nicht verstehen warum Snape sich so dagegen wehrte.

„Du…“, es schien als müsste Snape sich zu den Worten durchringen, „Du spielst doch nur mit mir… Das kann ich nicht billigen.“

Harrys Kinnlade wanderte nach unten. Er konnte nicht fassen, dass jemand so was tatsächlich von ihm dachte. Harry könnte niemanden ausnutzen… Das würde er nie tun. Und doch schien Snape genau das von ihm zu denken. Im Kopf des Aurors pochte es schmerzhaft und ihm war als würde sich ein Knoten in seiner Brust bilden. Snapes Worte hatten ihn bitterlich verletzt und das einzige was ihm jetzt einfiel war Angriff:

„Du bildest dir ja mächtig was ein!“, zischte Potter, „Wenn ich wirklich jemanden zum spielen haben wollte, dann würde ich mir doch jemand hübscheres suchen!“

Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, bildete sich eine tödliche Stille zwischen den beiden.

Einen Augenblick lang sahen sie sich nur an, dann schlug Snape die Decke zurück und verließ das Abteil.

Harry brauchte einen Moment bevor er verstand was er getan hatte… Und sofort zerfraß ihn das schlechte Gewissen. Er hatte das nicht sagen wollen. Er musste sich entschuldigen!

Schnell sprang der Brillenträger aus dem Schlafraum und folgte Severus in die dunklen Gänge des Zuges…
 

Kapitel ende. ^^

Uhh… Da ist Harry ja wirklich was gemeines rausgerutscht XD Ich hab echt lange überlegt ob er das wirklich sagen soll ^^““

Mal schauen ob Snape ihn verzeiht *fg*

Ach und die Städte zu denen die reisen gibt es übrigens wirklich XD Ich habe meinen Atlas rausgeholt und eine Reiseroute eingezeichnet *drop* Man kann ihren Weg also wirklich verfolgen ^^““

Versöhnung

Crystal Curse
 

Wie immer ein großes Danke an meine Beta Lucius_Malfoy ^^
 

10. Versöhnung
 

Langsam fuhr Harry mit einer Hand an dessen Oberkörper entlang und streichelte schließlich an dessen Oberschenkelinnenseiten.

Doch noch ehe er sein eigentliches Ziel erreichen konnte, schubste Snape ihn plötzlich doch noch von sich.

„Hör auf!“, knurrte der Slytherin und rückte von Potter weg.

„Wieso? Dir hat es doch auch gefallen?“, Harry konnte einfach nicht verstehen warum Snape sich so dagegen wehrte.

„Du…“, es schien als müsste Snape sich zu den Worten durchringen, „Du spielst doch nur mit mir… Das kann ich nicht billigen.“

Harrys Kinnlade wanderte nach unten. Er konnte nicht fassen, dass jemand so was tatsächlich von ihm dachte. Harry könnte niemanden ausnutzen… Das würde er nie tun. Und doch schien Snape genau das von ihm zu denken. Im Kopf des Aurors pochte es schmerzhaft und ihm war als würde sich ein Knoten in seiner Brust bilden. Snapes Worte hatten ihn bitterlich verletzt und das einzige was ihm jetzt einfiel war Angriff:

„Du bildest dir ja mächtig was ein!“, zischte Potter, „Wenn ich wirklich jemanden zum spielen haben wollte, dann würde ich mir doch jemand hübscheres suchen!“

Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, bildete sich eine tödliche Stille zwischen den Beiden.

Einen Augenblick lang sahen sie sich nur an, dann schlug Snape die Decke zurück und verließ das Abteil.

Harry brauchte einen Moment bevor er verstand was er getan hatte… Und sofort zerfraß ihn das schlechte Gewissen. Er hatte das nicht sagen wollen. Er musste sich entschuldigen!

Schnell sprang der Brillenträger aus dem Schlafraum und folgte Severus in die dunklen Gänge des Zuges…
 

Als Harry den Gang betrat war alles stockfinster. Mittlerweile waren alle Lichter im Zug ausgeschaltet worden und fast alle Passagiere schliefen bereits.

Eine schwere Stille hatte sich über die Gänge und Abteile des Zuges gelegt, die nur durch das Klackern der Schienen gestört wurde.

Draußen war es ebenso dunkel, dass die Fensterscheiben wie schwarze Spiegel wirkten. Harry verdrängte den Gedanken, dass dieses Szenario auch recht gruselig wirken konnte.

Dennoch vermutete der Auror keine Gefahr, denn wäre einer ihrer Feinde an Bord, dann hätte man sie bestimmt längst attackiert.

Langsam tastete sich der junge Mann seinen Weg voran und stieß dabei mit seinem Fuß gegen etwas spitzes. Da er noch vor einigen Minuten im Bett gelegen hatte, trug er auch jetzt keine Schuhe und ein stechender Schmerz kam von seinen Zehen.

„Autsch! So ein verdammter Mist!“, fluchte er mit gedämpfter Stimme und ging dann rasch weiter um den Schmerz zu verdrängen.

Ihm schien es als würde er eine Ewigkeit den Gang entlanglaufen, doch Severus entdeckte er nirgendwo.

Das schlechte Gewissen nagte an ihm wie eine gefräßige Ratte… Er hatte den Slytherin nicht verletzen wollen und er bereute zutiefst was er gesagt hatte. Er hatte Severus doch bloß beweisen wollen, dass er es ernst mit ihm meinte… Das was in der Scheune geschehen war, war für Harry nicht bloß irgendeine Nummer gewesen. Er würde nie mit jemanden schlafen und ihn danach einfach fallen lassen. Das gehörte sich einfach nicht…

Der Gryffindor hatte fast den halben Zug im Dunkeln abgesucht und immer noch fand er keine Spur von Snape.

Der Kerl konnte sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben?

„Severus!?“, rief er in die Dunkelheit.

Auf eine Antwort wartete er vergebens…

Mit einem entmutigten Seufzen ging Harry ein paar Schritte weiter doch plötzlich stieß er wieder gegen etwas. Nur diesmal war es etwas weiches und wesentlich größer… So groß, dass Harry das Gleichgewicht verlor und sein Gesicht nur Sekunden später auf dem dreckigen Zugboden landete.

„Merlin!“, keifte der Brillenträger laut und rappelte sich ein bisschen auf. „Was war das denn jetzt schon wieder?!“

„Wenn du einmal aufpassen würdest wo du hinläufst Potter, dann wüsstest du dass ich hier sitze!“, fauchte auf einmal eine gewohnt tiefe Stimme.

In der Dunkelheit brauchte Harry einen Moment bevor er Snapes Konturen erkennen konnte.

„Severus!“, rief er fast euphorisch.

Anscheinend war der Fluchbrecher den ganzen Weg hierher gelaufen und hatte sich dann einfach an eine Wand angelehnt und hingesetzt.

„Ich hab dich nicht gesehen. Tut mir leid!“, entschuldigte sich Harry, dass er über den anderen Mann gestolpert war. Aber wie sollte man einen komplett in schwarz gekleideten Kerl auch in dieser Finsternis erkennen?

„Schon klar, Potter. Und jetzt verschwinde!“, grollte Snape bedrohlich und rückte vom Brillenträger weg.

Harry rappelte sich endgültig wieder auf und setzte sich im Schneidersitz vor den Slytherin:

„I-Ich hab dich gesucht.“, begann er zu brabbeln, „Hör mal, (Komma ^^) es…“

Weiter kam er nicht, da Snape ihn einfach unterbrach:

„Geh lieber jemand hübscheres suchen.“, blaffte der Ältere sarkastisch.

Harry schüttelte den Kopf:

„Nein verdammt! Lass mich ausreden!“, knurrte er. „Es tut mir Leid, ok? Ich hätte das nicht zu dir sagen sollen…“

„Hast du aber. Jetzt ist es zu spät.“, sprach Snape einfach wieder dazwischen. „Jetzt hau endlich ab! Ich will deine Visage nicht länger sehen!“, fügte er dann noch hinzu und grummelte anschließend: „Und du willst bestimmt auch lieber ein hübscheres Gesicht sehen.“

Der Auror warf verzweifelt die Hände in die Luft. Er hätte nicht gedacht, dass Snape so sehr darauf rum reiten würde!

„Sei nicht albern Severus! Das ist nicht wahr.“, Harry biss sich in die Unterlippe und dachte darüber nach was er sagen sollte. „Das ist mir vorhin einfach so rausgerutscht. Ich wollte dir doch nur zeigen, dass ich nicht mit dir spiele.“

Der Slytherin verschränkte die Arme:

„Spar dir deine Ausreden. Ich weiß wie ich aussehe… Man hat es mir oft genug gesagt.“, ein trauriger Unterton schwang in seiner Stimme mit. „Ich hab es einfach nur satt ausgenutzt zu werden, also lassen wir das ganze einfach.“

Harry begriff sofort, dass Severus so reagierte weil er wohl schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Er war von irgendwem verletzt worden und wollte jetzt nicht, dass das noch mal passierte. War Snape deswegen immer so verschlossen?

„Nein… Ich will aber nicht, dass es endet.“, erklärte Harry in einem sanften Ton. „Ich will dich nicht ausnutzen und es tut mir wirklich leid, dass ich so was schreckliches gesagt habe.“

Severus machte ein schnaufendes Geräusch, als würde er Harrys Worte für einen Witz halten.

Vorsichtig tastete der junge Auror sich nach vorne und legte dann eine Hand auf Snapes Wange.

„Wer hat dich so manipuliert, dass du jetzt glaubst jeder wolle dich nur ausnutzen?“, der Brillenträger hatte schon so einen Verdacht. Er glaubte, dass Severus nur einer Person soviel Vertrauen entgegenbringen würde und Harrys wusste, dass genau diese Person kalt genug wäre um den Tränkemeister so zu verletzten.

„Was redest du da? Lenk nicht vom Thema ab, Potter!“, knurrte Snape leise.

Ein seufzen entrann Harrys Kehle. Severus würde es ihm vermutlich nicht verraten.

Für einen Moment umhüllte sie wieder eine erdrückende Stille. Langsam hatten sich Potters Augen an die Finsternis gewöhnt und es gelang ihm endlich das Gesicht des Slytherins zu erkennen. Der Auror rückte noch etwas näher an den Anderen

„Severus… Ich mag dich wirklich.“, murmelte Harry letztendlich. „Ich hab es absolut genossen dir so nahe zu sein und ich hab Seiten an dir gesehen die ich vorher nicht kannte. Ich weiß, dass wir uns nie wirklich gut verstanden haben… Aber meine Schulzeit liegt jetzt schon lange zurück.“, Harry schenkte dem Slytherin ein ehrliches Lächeln, „Ich sehe dich nicht mehr als Professor. Ich sehe dich als Mann. Und ich möchte mehr von diesem Mann kennen lernen…“

Tatsächlich war Harry fasziniert davon, dass selbst Severus Snape Schwächen hatte. Als der Auror noch Schüler war, hatte er immer geglaubt Snape hätte keine Gefühle und keine Schwächen. Diese Reise zeigte ihm das Gegenteil und Harry wollte mehr davon sehen. Es war für ihn wie eine Herausforderung Severus menschliche Seite hervorzulocken.

Und es schien wirklich schwer zu werden denn Snape war engstirnig und stolz wie ein Hippogreif…

„Und das soll ich dir glauben?“, brummte Severus ungläubig. „Das ist wirklich lächerlich, Potter. Hör auf so furchtbar stur zu sein und lass mich endlich in Ruhe.“

„Du bist doch genauso stur!“, fauchte der Gryffindor wieder etwas lauter. Es störte ihn, dass Severus scheinbar völlig unbeeindruckt von seinen Geständnissen blieb. „Irgendwann wirst du mir glauben! Ich lass bestimmt nicht mehr locker!“

Gerade als Snape wieder etwas giftiges erwidern wollte, presste Harry seine Lippen einfach schroff auf die seines Gegenübers und brachte ihn somit zum schweigen.

Fast brutal umklammerte der Auror das Gesicht seines Reisebegleiters und küsste ihn mit aller Kraft die er hatte.

„Sei endlich still.“, hauchte er gegen Severus Lippen und drang rücksichtslos mit seiner Zunge in dessen Mund ein.

Zwar versuchte Severus den anderen Mann von sich zu stoßen, doch Harry ließ einfach nicht locker.

Erst als er merkte, dass der Fluchbrecher kaum noch Luft bekam löste er sich von dessen Lippen, denen man selbst in dieser Dunkelheit ansehen konnte, dass sie nun leicht geschwollen waren.

„Du bist verrückt…“, keuchte Severus, der versuchte wieder zu Atem zu kommen.

„Schon möglich.“, grinste Harry frech, umfasste den Hinterkopf des anderen und zog ihn wieder zu sich.

Erneut folgte ein Kuss. Diesmal sanft, aber dennoch energisch.

„Warum tust du das? Ich verstehe es nicht…“, murmelte Snape, der langsam seinen Widerstand aufgab.

„Das hab ich doch versucht dir zu erklären. Ich mag dich.“, kurz musste Harry ein bisschen lachen. „So sehr, dass ich nicht anders kann als dich zu küssen…“

Wieder beugte sich der Brillenträger nach vorne, doch diesmal stoppte er bewusste ein paar Millimeter vor Severus Lippen.

Snape, der mit einem erneuten Kuss gerechnet hatte, hatte sich automatisch auch etwas nach vorne gebeugt um Harrys Lippen entgegen zu kommen… Als die erwarteten Lippen jedoch stoppten stutze Severus sichtlich.

„Siehst du?“, schmunzelte Harry, „Du willst es doch scheinbar auch.“

Sofort spürte Severus wie ihm das Blut zu Kopf schoss.

„Du bist ein Idiot!“, fauchte er wütend darüber, dass Potter ihn ertappt hatte. „Was glaubst du eigentlich wer du bist? Ich dulde es nicht länger, dass du so mit mir sprichst!“

Harry sah ein, dass er bei Snape mit Worten nicht weit kam. Der ältere Zauberer hatte auf alles eine Antwort und blockte aus Prinzip einfach alles ab.

„Na gut.“, seufzte Potter, „Dann verzichte ich eben auf´s sprechen.“, ohne dass er Severus die Chance gab darauf zu reagieren, brachte er ihn wieder mit seinen Lippen zum Schweigen und begann die obersten Knöpfe von dessen Robe zu öffnen.

Nachdem er fast die Hälfte von Snape Oberkörper befreit hatte, ließ er von dessen Lippen ab und knabberte an der empfindlichen Haut am Hals des Slytherins.

„Potter… Hör auf.“, befahl Snape halbherzig, machte aber nicht den Eindruck als wolle er das wirklich.

Unbeeindruckt von dem Befehlt biss Harry etwas fester in die Haut und leckte anschließend über die gerötete Stelle.

Eine Hand wanderte zwischen Snapes Beine, öffnete den Knopf der Hose und glitt mit seiner Hand hinein.

„Ah… Merlin, hör auf.“, stöhnte Severus auf, als Harrys Hand das halbharte Organ umfasste.

„Fühlt sich aber nicht so an als würdest du wollen, dass ich aufhöre.“, neckte der Gryffindor und fuhr mit seiner Zunge betont langsam am Schlüsselbein des Mannes entlang, während er anfing das Glied in seiner Hand zu massieren.

Der Slytherin krallte sich in Harrys Haaren fest um etwas halt zu finden und sah sich besorgt um.

„Was wenn jemand kommt und uns sieht?“, fragte er und spürte wie sein Atem immer schneller wurde. Immerhin befanden die Beiden sich immer noch im Gang des Zuges.

Harry antwortete einfach nicht, sondern beugte sich nach unten und umschloss die Spitze des pochenden Organs mit seinen Lippen.

„Mh.. oh verdammt…“, für Harry waren die lustvollen Geräusche des anderen Mannes wie eine Bestätigung die ihn nur noch mehr antrieb weiter zu machen.

Vorsichtig knabberte der Auror an den sensiblen Fleisch und leckte dann quälend langsam am Schaft entlang. Immer und immer wieder ließ er seine Zunge auf und ab gleiten und fing jeden Tropfen, der aus der Spitze austrat, auf.

Schließlich nahm er ihn ganz in den Mund und fing an dran zu saugen.

„Ah!“, Severus konnte nicht anders als die Augen zu schließen und seinen Kopf in den Nacken zu legen. Was Harry mit ihm anstellte, raubte ihm jegliche Sinne.

Potter ließ seinen Kopf zusätzlich noch auf und abgleiten, wobei er Severus immer tiefer in sich aufnahm.

Es dauerte nicht lange das ergoss der Slytherin sich mit einem unterdrückten Aufschrei in Harrys Mund.

Der Gryffindor schluckte alles herunter und begann dann den anderen Mann wieder anzuziehen.

Niemand schien sie gehört oder gesehen zu haben. Die Dunkelheit und die erdrückende Stille lagen nach wie vor schwer über dem Gang des Zuges.

Harry strich mit seiner Wange leicht gegen Severus´ und murmelte:

„Willst du mir nicht wenigstens eine Chance geben?“

Snape gab bloß ein brummendes Geräusch von sich, drückte Harry von sich weg und erhob sich vom Boden.

Kurz räusperte er sich, klopfte den Dreck des Bodens von der Robe und vermied es Potter in die Augen zu sehen.

Severus wusste wirklich nicht was er tun sollte… Er war sich immer noch ziemlich sicher, dass Harry ein falsches Spiel mit ihm trieb und dennoch wurde er ständig schwach… Der Brillenträger war nun mal nicht mehr der kleine Junge von damals. Jetzt war er ein starker und attraktiver junger Mann, dem vermutlich die wenigsten widerstehen konnten.

Severus fragte sich immer noch was Harry überhaupt bei ihm wollte… Aber vielleicht konnte er dem Auror wirklich vertrauen? Er wusste nicht ob er es riskieren sollte oder nicht.

„Lass uns zurück zu unserem Abteil gehen. Ich bin müde.“, murrte Severus schlicht und verschwand wieder in der Dunkelheit.

Harry blieb erstmal erstaunt am Boden sitzen. War das jetzt ein ´ja´ oder ein ´nein´? Hatte ihm Severus wieder verziehen oder nicht? Aber so wie Harry ihn kannte, würde er ihm vermutlich noch ewig seinen Fehler vorhalten.

Jetzt war der Gryffindor jedoch erstmal glücklich, dass zumindest für diese Nacht Ruhe eingekehrt war.

Mit einem erfolgreichen Lächeln auf den Lippen, kehrte dann auch Harry zurück in sein hartes Zugbett…
 

Kapitel ende.

Boar! Ich habe mir an diesem verflixten Kapitel wirklich die Zähne ausgebissen >.<“ Mir wollte einfach nicht einfallen wie diese Nacht im Zug enden sollte… Es ist einfach unverschämt schwer mit Snape die Gefühlschiene zu fahren ohne dabei Ooc zu werden T_T Ich hoffe es ist mit zumindest ein bisschen gelungen *seufz*



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von:  Noir10
2009-09-14T19:24:51+00:00 14.09.2009 21:24
Also wirklich im Zug, mitten auf den Gang also echt jetzt bin aber froh das sie sihc mehr oder weniger vertragen haben!!
^^-^^

Von:  SesshomaruFluffy
2009-09-14T15:38:51+00:00 14.09.2009 17:38
Wow^^
Super gut geschrieben!
Die Beschreibung der Gefühle und auch der Rest waren super;P
Bin gespannt, wie es weitergeht!

LG
Sessy
Von:  Spitfire
2009-09-13T21:37:27+00:00 13.09.2009 23:37
Meine Meinung zu dem Kapitel hab ich dir ja schon im Msn gesagt (yay für Betaleser-Bonus XD), aber auch hier nochmal:

Also mir hat das Kapitel wirklich total gut gefallen und ich finde auch, dass du die Lemonszene wirklich sehr gut in den Verlauf der Handlung eingebaut hast.
Es war alles schön fließend und ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendetwas fehl am Platze sei oder so.

Kurz gesagt: Wieder einmal ein perfektes Kapitel! <3 <3 <3
Von:  SesshomaruFluffy
2009-08-31T16:58:16+00:00 31.08.2009 18:58
Drama, Drama!
Aber Harry war am Ende wirklich net so nett...
Bin gespannt, ob er sich erfolgreich bei Severus entschuldigen kann!
Von:  sira321
2009-08-31T00:55:26+00:00 31.08.2009 02:55
omg jetzt will ich aber sehen wie harry das wieder grade biegt ich glaub das bedeutet jetzt monatelang keinen sex mehr für ihn XDDD vllt hilfts ja wenn er sevy erzählt das er ihn verteidigt hat o.o
und nächstes mal brich nich so einfach nen vielversprechenden yaoi anfang ab DX wir slasher fühlen uns jetzt so wie harry erst heißgemacht und dann sitzengelassen ._____.
aber ich hoffe für die beiden das sie nächstes kap mal ruhe vor den dieben haben sonst kann sevy ja gar nich zickig sein und harry sich nich entschuldigen xD
Von:  Noir10
2009-08-30T19:00:37+00:00 30.08.2009 21:00
oh man wie kann dieser scheiß kerl es wagen über jemANDEN SO ZU LÄSTERN WENN ER DEN NICHT KENNT ALSO ECVHT JETZT UND HARRY DAS WAS DU ZUM SCHLUSS GESAGT HAST WAR WIRKLICH NICHT NET ARMER SEV11
^^-^^
Von:  Spitfire
2009-08-30T18:03:55+00:00 30.08.2009 20:03
Wow, das Freischalten ging ga dieses mal total schnell, omg! Ö____Ö

Anyway, das Kapitel war, wie immer, total klasse. <3

Aber awwwww~...das Drama am Endeee~! T_____________________T Das ist seelische Grausamkeit...du weißt doch ganz genau, dass ich bei so etwas immer mitleide. ;O;
Okay, aber ich sollte mich dieses mal nicht beschweren, denn schließlich hatte ich dir ja gestern gesagt, dass du das mit einbauen sollst. *ggg*
Von:  SesshomaruFluffy
2009-08-24T19:28:15+00:00 24.08.2009 21:28
*prust* "Wer willst du sein, Ron oder Neville?"

Ich lag halb auf dem Boden, echt genial!!!

Mach weiter so;)
Von:  Noir10
2009-08-23T22:58:40+00:00 24.08.2009 00:58
Das kappi war schön mal keine streitigkeiten zwischen den beiden, und witzig war es auch das mit dem hotel!!
^^-^^

Von:  Spitfire
2009-08-23T22:19:41+00:00 24.08.2009 00:19
Hach, das war ein tolles Kapitel - wie immer natürlich. <3
Diese kleine Szene wo Sev aus dem Bad kommt...KOPFKINO, ALTER!!! *_________* Aber das hatte ich dir ja auch schon im Msn gesagt, hihi. ^^

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„Ähm…“, machte er kurz bevor er entschlossen sagte: „Wir sind Neville
und Ron Longbottom.“
Obwohl er nicht hinter sich blickte, konnte er dennoch sagen, dass Snape
sämtliche Gesichtzüge entglitten.
[...]
Kaum hatte er den Flur erreicht, war auch der Slytherin dicht hinter ihm und begann zu zetern: „Longbottom?!“, fauchte er, „Und dann hast du uns auch noch als Ehepaar eingetragen! Ich glaub du hast dein letztes bisschen Verstand verloren!“
[...]
„Wer willst du sein? Ron oder Neville?“

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Merlin!!! Das war echt die beste Szene (neben der Kopfkino-Szene natürlich ^^) aus dem ganzen Kapitel.
Ich musste SO lachen! XDDDDDDDDD


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