Zum Inhalt der Seite

Tag und Nacht

Sakuraiba / Ohmiya
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel I

“Moooou Ich könnte jetzt Dragon Quest spielen!!” jammerte Nino als er über eine Baumwurzel stolperte „aber nein, ich muss ja hier hinter einem Idioten auf einem Friedhof in der Nacht hinter her laufen“ Nino stolperte erneut und konnte sich gerade noch an Ohnos Schultern festhalten, sonst wäre er der Länge nach auf die Nase gefallen.
 

„YADA!!“ schrie Nino wütend und Ohno warf ihm einen mahnenden Blick zu, die Taschenlampe dabei unter sein Kinn haltend „Shhh du weckst die Toten noch!“

Matsumoto tauchte hinter Nino auf, sein Gesicht ebenfalls mit der Taschenlampe erhellend „Dann wirst du nie wieder Dragon Quest spielen, wenn sie dich an den Fußknöcheln packen und in ihr Grab zerren!“ Jun lachte entzückt auf als er Ninos Schaudern sah und zurückweichen an Ohnos Seite.
 

„Seid endlich still ihr Drei! Besonders du Nino! Seid wir hier sind, höre ich nur dein Jammern!“ rief Sho über die Schulter, blieb dabei stehen um zu den Anderen rüber zu schauen.
 

„Ich habe mein gutes Recht dazu, denn seid wir hier sind höre ich dauernd dein Zähneknirschen und solangsam macht es mich wahnsinnig! Dauernd habe ich das Gefühl es sei ein Toter der uns nachlauft!“ schimpfte Nino, die Arme vor der Brust kreuzend.
 

„Tut mir Leid aber mir ist arschkalt und ich will nach Hause!“ Sho drehte sich während er rief „Aiba lass uns das alles abbrechen! Ich habe noch Papiere zu bearbeiten für News Zero!!“
 

Ungefähr 4 Meter vor Sho wanderte der Genannte und blieb nur ungern stehen und schaute zurück. Er sah aus wie ein kleines enttäuschtes Kind „Spielverderber nur noch ein bisschen... Bald haben wir das Grab erreicht!“ Sho war sich sicher ein freudiges unterdrücktes Quietschen in der Stimme Aibas wahr zu nehmen, entschloss sich aber es zu ignorieren. Hinter Sho maulte Nino erneut „Der ist komplett wahnsinnig!“
 

Nachdem sie eine halbe Ewigkeit weiter durch die Dunkelheit wanderten und alle Drei; Sho, Nino und Jun immer wieder zusammen zuckten aus Schreck wenn sie ein Geräusch hörten, und Nino inzwischen Ohnos Hand fest in seiner hielt, fragte sich Sho wie es eigentlich soweit kommen konnte.
 

Vor 10 Stunden noch, saß er in einem geheizten Raum um genau zu sein Arashis Umkleide im Jimusho Gebäude, und durchblätterte eine Tageszeitung. Während alle auf den Sofas lungerten und leise redeten, unterbrach Aiba plötzlich alle in ihrem Leben mit seiner gloreichen Idee, nach Geistern zu suchen. Sho erinnerte sich genau wie er Aiba gemustert hatte, alle weiter redeten nach einer Weile des Schweigens, und Aiba eiskalt ignorierten. Gerade als er seinen Blick wieder auf das Papier wenden wollte, empfang er diese Augen. Große, wässrige Kulleraugen, die eines kleinen Welpen ähnlich. Mit einem harten Schlucken war er in diesem Blick gebannt und wie kleine flauschige Welpen jeden Menschen kleinkriegen, schaffte auch Aiba dies, obgleich er nicht klein und flauschig war.
 

Gerade als Sho sich daran erinnerte wie er die anderen davon überzeugte sie sollten Geister suchen, fluchte Nino hinter ihm, Ohno nun hinter sich herziehend. „Alles deine Schuld Sakurai Sho!“ Sho blieb aprubt stehen, und Nino lief geradewegs in seinen Rücken und stieß sich dabei die Nase. „Deine Worte waren ‚das ist vielleicht intressanter als ewig zuhause zu sitzen und Spiele zu spielen’ Ninomiya Kazunari.“ Nino rieb sich die Nase und wollte sich verbal wehren als Jun leise erwähnte dass Sho Recht hätte.
 

Während die Drei darüber diskutierten wessen Schuld genau es ist, Ohno dazwischen immer wieder zischend sie sollten leise sein wegen den Toten, bemerkte niemand, dass Aiba weiterging und im Dunkeln verschwand.
 

Ohno verzweifelte langsam und meinte schließlich leise „Wo ist Aiba hin?“ Sho brach sofort im Satz ab und drehte sich. Seine Taschenlampe flimmerte schnell umher auf dem Friedhof jedoch beleuchtete er immer wieder nur Grabsteine oder Statuen aber keinen Aiba. „Verdammte“ presste Sho zwischen geschlossenen Zähnen hervor. Er bemerkte weitere Lichter. Es waren Nino, Ohno und Jun die ebenfalls suchten.
 

„AIBA!!“ schrieb Nino plötzlich. Ohno verpasste Nino umgehend eine harte Kopfnuss, fast aus Reflex. „Nicht so laut!!!“ flüsterte Ohno eingehend. Nino presste seine Hand auf Ohnos Mund, welcher begann sich zu wehren dagegen und rief erneut „AIBA WENN DU MICH HÖRST DANN ANTWORTE VERDAMMT!“. Die Atmosphäre wurde langsam prickelnder. Stille. Keine Antwort. Knackgeräusche und das Rauschen des Windes. Jun begann zu zitternd doch versuchte tapfer weiter mit der Taschenlampe die Gegend ab zu suchen. Er hatte mehr Angsht davor einen Geist oder einen Zombie zu sehen als dass er Aiba intesiv suchte. Sho wurde allmählich besorgt und wütend zugleich „Wenn das ein Streich ist Masaki; er ist absolut nicht witzig. Ich schwör dir wenn du versuchst uns rein zu legen, bring ich dich um!!“ Immer noch keine Antwort. Die Vier Verbliebenen trennten sich um einige Meter und suchten und riefen jedoch ohne Erfolg.
 

Plötzlich erfüllte ein schriller Schrei die Nacht und alle Taschenlampen fielen gleichzeitig auf die gleiche Stelle. Am Boden lag Jun, sich den Rücken haltend. Er wimmerte leise. „Was ist passiert?“ fragte Sho besorgt als er näher zu ihm ging. Jun murrte leise und meinte schließlich er sei über eine Baumwurzel gefallen. Fast gleichzeitig rief Nino einmal „Ha!“ und Sho entschied, dass sie den Friedhof verlassen sollten und Hilfe rufen. Er war sich im Klaren, dass sie Ärger bekommen würden, sobald rauskäme dass sie sich auf dem Friedhof rumgetrieben haben.
 

Mit bitterem Lächeln erinnerte sich Sho an sein eigenes Alter, seine Arbeit, seine Verantwortung und seine momentane Situation; verloren in der Nacht auf einem ihm nicht bekannten Friedhof, und soeben ein Arashi Mitglied verloren.
 

Während sie die Straßen durchquerten, Jun etwas humpelnd und seinen Hintern haltend, fand Ohno schließlich die Polizeistation. „Geh vor und erkläre alles ja Riida?“ fragte Sho leise und bekam nur ein Nicken als Antwort, bevor Ohno davon eilte. Sho schaute zur Seite und sah Nino besorgt zu Jun schauen. „Alles in Ordnung? Du humpelst wie ein alter Mann...“ neckte Nino leise. Er ließ sich das Necken niemals entgehen. Jun antwortete nicht, starrte nur den Boden an mit genervtem aber auch schmerzvollen Gesichtsausdruck. Ich seufzte und fragte mich ob es Aiba wohl gut ging. Er war so sensibel was Geister anging und hatte solche Angst im Dunkeln.
 

Sie kamen beim Polizisten im Dienst an, der einen verwirrten Gesichtsausdruck hatte. Sho wollte ansetzen um selbst die Situation zu erklären und dem Polizisten klar zu machen dass sie jemanden verloren hatten und man ihn suchen sollte, als er Ohnos verblüffte Gesicht erhaschte. Er drehte sich um in die Richtung in die Ohno schaute. Alle blickten dahin.
 

Aiba stand dort. Emotionsloses Gesicht.
 

„Da bist du ja!!“ rief Matsujun und holte aus und verpasste Aiba eine Kopfnuss. „Wenn du das noch einmal tust ich schwöre dir...“ knurrte Jun bedrohlich. Alle versammelten sich um Aiba, welcher nun entschuldigend lächelte und erklärte er wollte uns einen Schreck einjagen aber habe sich dann selbst verloren auf dem Friedhof irgendwie.
 

Sho entschuldigte sich mehrmals bei dem Polizisten und Aiba tat es ihm gleich und als Sho sich hob und zu Aiba rüberblickte, war er sich sicher im fahlen Licht der Polizeistation, an Aibas Hals eine Wunde zu sehen. Er war sich sicher dass Aiba blass wirkte. Doch so wie Sho es bemerkte, hatte sich Aiba bereits vom Licht wieder weggedreht, und auch den Hals sah Sho nicht mehr. Er war sich sicher dass es Einbildung war, oder eine Wunde vom Streunen auf dem Friedhof und stellte sich keine weiteren Fragen.
 

Niemand in Arashi konnte ahnen, dass während sie Aibas typisch dumm grinsende und strahlende Gesicht sahen, in dem Jungen tausende Emotionen aufgewühlt waren und er ein zitterndes Zusammenbrechen unterdrückte. Niemand wusste dass Aiba soeben etwas erlebt hatte, das sein weiteres Leben von grundauf ändern würde.

Kapitel II

Es war wohl das angenehmste Gefühl das Sho seit langer Zeit empfand, als er sich unter seiner Bettdecke wiederfand, warm eingekuschelt und sein Kissen unterm Kopf. Er seufzte tief und schloss die Augen.
 

Eine ganze Weile lag er so da. Er war sich sicher dass er totmüde sein müsste doch er fand keine Ruhe. Die Augen wieder öffnend und die Leselampe neben seinem Bett anknipsend, erhob er sich und wanderte in die Küche. Er nahm sich ein Glas und schüttete sich Wasser ein aus der Flasche. Während er sich an die Kochfläche zurücklehnte und am Glas nippte, fixierte er einen Punkt an der Wand.
 

Während Arashi wieder vollzählig und erleichtert darüber, zurück zu ihren Autos wanderte, war Aiba ziemlich merkwürdig. Jun war der erste der sich verabschiedete und heimfuhr. Gleich darauf entschied sich Nino auch zu fahren da er noch Ohno nach Hause fahren wollte, zumindest laut Nino. Ohno sah nicht so aus als würde er nach Hause fahren. Er schien sich zu freuen und nicht schnell genug bei Nino im Beifahrersitz zu sitzen.
 

Schließlich waren Sho und Aiba alleine. Es entstand eine beklemmende Atmosphäre zwischen den Beiden, wobei sich die Zwei fragten wieso. Sho wusste nicht was sagen und Aiba schien nicht reden zu wollen. „Ich begleite dich zu deinem Wagen...“ flüsterte Sho schließlich und setzte sich in Bewegung. Aiba nickte und folgte Sho. Aiba hatte sich wegen Mangel an einem Parkplatz weiter weg geparkt. Das gab Sho die Chance ihn irgendwie aus zu fragen. „Alles in Ordnung mit dir Aiba? Du bist so still seit wir vom Friedhof zurück sind?“ fragte Sho leise, tastete sich vor. Aiba jedoch blockte ihn sofort ab „Ich bin erschöpft. War ziemlich gruselig als ich mich verlor...“ Mundtot. Sho zerbrach sich den Kopf was er als nächstes fragen könnte, als ihm die Wunde am Hals von Aiba einfiel. „Ah warte ich sah vorhin-“ unterbrach seinen eigenen Satz und packte Aiba um ihn zu sich zu drehen. Er packte die Schultern seines Freundes und drehte seinen Kopf. Am Hals war nichts zu sehen. „Eh?“ Sho bemerkte nicht dass Aiba einen Gesichtsausdruck des puren Terrors im Gesicht stehen hatte. „Da war doch eine Wunde... hm... hab sie mir...wohl nur eingebildet“ murmelte Sho zu sich selbst und ließ von Aiba ab. Aibas Hand flog sofort zu seinem Hals, als Sho von ihm abließ. Er tastete ihn ab während er lächelte und plötzlich in seiner typischen Aiba-Quietschstimme wieder sprach. „Sho-chan scheint auch ziemlich erschöpft zu sein! Ist dein Kopf in Ordnung?“ grinste Aiba breit als er Sho über den Kopf streichelte. Sho verkniff sich ein Maulen. „Scheint so... bin froh wenn ich schlafen kann.“ Beide gingen weiter und fanden schließlich Aibas Wagen. Es wurden nicht mehr viele Worte gewechselt. Ein ‚Gute Nacht’, ‚Pass auf der Straße auf’ und noch ein ‚Wir sehen uns’ und die Zwei trennten sich. Sho wanderte langsam zurück zu seinem eigenen Wagen und ließ sich im Sitz tief versinken. Vielleicht war mit Aiba ja doch alles in Ordnung er war nur noch etwas unter Schock genauso wie Sho es war. Sie waren immerhin auf einem Friedhof, bei Nacht, und verloren sich. Morgen wäre alles wieder anders.
 

Ja es war das was sich Sho einredete. Morgen sieht die Welt anders aus. Morgen werden wir uns wieder sehen und lachen über die Nacht zuvor. Morgen hätte Sho Stress wegen News Zero, Matsujun würde sich vielleicht über Moskitobisse aufregen und Nino... ja Nino wird mit seinem DS in einem Sessel sitzen und maulen er hätte das Spiel heute Abend beenden können. Und Aiba? Aiba würde wie immer guter Laune sein. So war Aiba. Er war manchmal ein unerklärbares Mysterium. Von außen schien er immer in positiver Laune zu sein. Es war schwierig heraus zu bekommen was in ihm vorging.
 

Sho seufzte erneut und stellte sein Glas in das Waschbecken. Ja morgen sieht alles besser aus. Alles was er für heute noch brauchte war Schlaf.
 

Er wanderte zurück zu seinem Bett und legte sich wieder unter seine Bettdecke, schaltete das Licht aus und starrte kurz in den finsteren Raum mit blindem Blick. Dann drehte er sich mit dem Gesicht zur Wand und schloss die Augen und schlief fast umgehend ein.
 

Niemand ahnte in dieser Nacht, dass ein ihnen besonderer Mensch, litt.
 


 

Kein Licht brannte in der Wohnung. Das einzige das den größten Teil des Appartements erhellte war der flimmernde Fernseher. Aiba hatte ihn auch diesmal aus Reflex umgehend angeschaltet als er nach Hause kam, hatte bisher jedoch noch keinen einzigen Blick auf das was er ausstrahlte geworfen.

Die Wohnung sah wie immer aus, doch wer in den Küchenteil wanderte erkannte sofort dass etwas passiert war. Auf dem Boden lag ein zersprungenes Glas Wasser. Die Flüssigkeit hatte sich bereits auf dem Boden verbreitet bis unter den Kühlschrank. Eine nasse Spur führte zum dunklen Badezimmer, die Tür groß offen. In einer Ecke, zwischen Badewanne und Toilette, hockte Aiba wimmernd. Die Beine waren fest angezogen und die Arme klammerten sich fest am Hosenbein. Er wog sich langsam vor und zurück und wimmerte unentwegs undeutsame Worte. Plötzlich schrie er, fasste sich an den Kopf. Die Augen fest zusammengepresst bis er sich auf die Unterlippe um bloß nicht zu laut zu sein doch der Schmerz war nicht auszuhalten. Sein Kopf schmerzte so sehr dass Aiba nicht im Stande war einen klaren Gedanken zu fassen. Ihm wurde übel er war überzeugt er müsse erbrechen doch schaffte keine Bewegung, keine Entscheidung sich über die Toilette zu halten. Seine Gliedmaßen waren taub und schmerzten gleichzeitig als würden sie ihm ausgerissen werden. Er schaffte es nicht sich zu winden vor schmerzen, nur schreien konnte er.

Als der Schmerz etwas nachließ, kroch er über den Boden. Er brauchte Hilfe, er musste hier raus. Knapp aus dem Badezimmer setzte der Schmerz wieder ein. Er lag am Boden, nicht fährig zu irgendeiner Bewegung. Er hatte es geradenoch geschafft die Arme um seinen Unterleib zu legen und lag nun da, seitlich, die Beine wieder angezogen und wimmerte und weinte vor Schmerzen.
 

Stunden lang kamen und gingen die Schmerzen und während Aiba davon überzeugt war dass er gerade langsam und qualvoll starb, erhaschte sein Gehör für einen Augenblick den Fernseher. Eine Werbesendung mit einer Melodie die er kannte. Er hob den Kopf so gut es ging, gerade rechtzeitig um Arashis Tongari Corn Werbesendung zu sehen mit ihrem viel zu positivem Lied im Hintergrund. Seine Gedanken setzten erneut aus, bis er Sho lächeln sah. Es war eine Werbung von wenigen Sekunden, doch Shos Lächeln sah er noch sehr lange. Er sah es noch als die Werbung längst vorbei war. „Sho“ flüsterte er. Seine Stimme war rau und kaum hörbar vom Schreien. Sho konnte ihm helfen. Sho war intelligent, immerhin ist er der Keio Junge.
 

Mit festem Entschluss kroch Aiba über den Boden zum Haustelefon. Wusste er Shos Nummer eigentlich auswenidig? Und konnte er um diese Uhrzeit anrufen? Es war ein Notfall, Sho würde es ihm sicherlich verzeihen. Jedoch war Aibas Kopf mit Schmerzwarnehmungen gefüllt und er war nicht fähig irgendeiner Nummer zu wählen. Er brauchte sein Keitai. Doch wo war es? Aiba gab augenblicklich auf als er erneut eine Schmerzwelle spürte nur dass diese die schlimmste von allen bisher war. Er krümmte sich auf dem Boden und schlug um sich, heiser schreiend. Er schlug eine große Lampe neben der Couch um die gleich lärmend zerbrach auf dem Boden als sie aufschlug. Das Geräusch brannte in seinen Ohren enorm laut, viel zu laut für das normale menschliche Gehör. Es schmerzte. Seine Finger bohrten sich in den Teppich und als er sich wand, riss er diesen mit. Er hatte eine unglaubliche Kraft aufgebaut im Schmerz so dass er die Couch das Stück in dem er den Teppich riss, ohne Probleme mitzog. Sein Rücken lehnte nun an diesem Möbelstück. Er drehte sich zur Couch, bohrte seine Nägel in diese und versuchte sich hoch zu ziehen. Er musste raus, er brauchte Luft, er brauchte dringend Hilfe.
 

Er wusste nicht wie er es fertig brachte, doch plötzlich stand er, an der Couch geklammert. Er erblickte mit verschleiertem und verdoppeltem Blick seinen Rucksack den er im Wagen liegen lassen hatte als sie zum Friedhof waren. Da waren alle seine Sachen drin. Aiba realisierte langsam, kroch über die Couch zum Rucksack und wühlte darin. Da er das Gerät das er suchte jedoch nicht fand, kippte er kurzerhand verzweifelt einfach alles auf dem Bodem aus. Zwischen Geldbörse und MP3 Spieler fand er schließlich was er suchte; sein Telefon. In einer liegenden Position griff er auf den Boden nach dem Gerät als ein erneuter Schmerzangriff ihn packte. Seine Hand schnellte zum Hals, er bekam keine Luft mehr. Er rollte von der Couch runter und fiel dabei mit dem Rücken auf seine Habseligkeiten doch das bekam er bereits nicht mehr mit. Als er kippte und bevor er den Boden erreichte, schlug er mit dem Kopf in den Tisch und war umgehend bewusstlos.
 

Es wurde ruhiger in der Wohnung. Eine unangenehme dicke Atmophäre war spürbar, als wäre irgendetwas oder irgendjemand im Raum. Der Fernseher flimmerte und ging plötzlich aus. Nun war es endgültig still.
 

Kein Geräusch und auch kein Atemzug war mehr zu hören.

Kapitel III

Ohno fluchte leise, als er durch die Gänge des Tanzstudios huschte. Nino hatte ihn am Tag zuvor doch noch zuhause abgesetzt ohne weitere Worte, und so musste er morgens den Zug nehmen. Dieser jedoch kam verspätet, weil irgendein Mensch versuchte sich vor den Zug zu werfen. Er wurde noch aufgehalten, aber trotzdem stoppten die Züge alle.
 

Ohno fluchte erneut bevor er in die Umkleide eilte und sofort erstarrte. Er hatte damit gerechnet dass alle bereits fertig um am üben wären, da er immerhin eine ganze halbe Stunde zu spät kam, doch da saßen sie. Nino hob den Kopf und schaute zu Ohno. Er hielt keinen DS in der Hand. Jun blickte nur kurz hoch, schaute dann wieder runter zu einer Person und fragte leise „Bist du sicher dass du dir nicht lieber heute frei nimmst und dich schlafen legst?“. Ohno erkannte Shos Rücken. Er verdeckte jemanden und da er alle sah ausser Aiba, ging er davon aus dass es sich auch um diesen Jungen handeln musste. Er legte seine Sporttasche nieder und ging zu Nino rüber und saß nun Aiba gegenüber. Er beugte sich zu dem Jüngeren neben sich und flüsterte leise „Was ist los?“ Nino blickte den Leader an und antwortete leise, mit einem Nicken in Aibas Richtung. „Er sieht grausam aus...“ Ohno verstand die Erklärung nicht ganz bis er rüberschaute.
 

Aiba sah sehr blass aus und übermüdet. Um genau zu sein sah er aus als würde er sich quälen und Ohno war überzeugt dass wenn er aufstehen und sich bewegen würde, er sich selbst mehr schleppen würde als richtig zu gehen. So übel hatte er den jungen Mann noch nie gesehen. „Was ist mit dir passiert!? Hast du einem Bahnhof übernachtet??“ fragte Ohno schockiert. Aiba hob den Blick nicht. Er antwortete auch nicht. Aber seine Augen zuckten einmal. Sho wies Ohno ruhig an die Stimme zu senken. Riida verstand es nicht bis Nino ihm zuflüsterte dass Aiba zuvor äußerte er habe furchtbare Kopfschmerzen sie sollten nicht so laut reden. Ohno nickte und blickte wieder zu Aiba.
 

„Komm ich helfe dir nach Hause. Matsun wird dem Tanzlehrer schon erklären dass du unmöglich heute mitmachen kannst.“ Aiba nickte langsam machte jedoch keine Anstalten sich zu bewegen. Sho seufzte leise. „Ich zieh mich schnell um...“ um er drehte sich zu seiner eigenen Tasche und begann von der Sportkleidung in seine Alltagskleidung zu wechseln. Jun verließ den Raum leise, kurz erklärend er ginge mit dem Choreographen reden wegen Aiba. Nino und Ohno wechselten einige besorgte Blicke, bis Ohno sich entschloss sich umzuziehen in seine Sportskleidung. Manchmal warf er einen Blick über die Schulter zu Aiba, doch der schien sich nie zu ändern.
 

Aiba ähnelte einer Statue so wie er im Sessel hing. Er hatte die Beine angezogen, die Fersen auf dem Sessel und mit den Armen umarmte er seine Knie. Er schien in keiner seiner Gliedmaßen großartige Kraft zu haben. Sein Gesicht war blass obgleich er eigentlich eine dunklere Hautfarbe hat. Sogar seine Hände schinen blass zu sein. Er hatte die gleiche Kleidung an die er am Tag zuvor anhatte weshalb er sehr stark das Gefühl gab er habe irgendwo übernachtet aber nicht zuhause. Sein Atem war flach und sein Blick leer, verdeckt von fettigen ungestylten Haaren.
 

Als Sho gerade seinen Gürtel schloss, hob Aiba kurz den Blick. Sein Blick traf Ninos. Dem Jungen lief es eiskalt den Rücken runter und er sprang richtig aus dem Sessel vor Panik. Aiba ließ den Blick wieder sinken. Ninos Herz raste, er wusste nicht wieso, aber er spürte soeben unglaublich viele Emotionen die ihm kurz die Luft aus den Lungen quetschten. Er keuchte regelrecht nach Luft und wich zu Ohno rüber.
 

‚Unsicherheit... Angst... starkes Mitleid... Sorge... Wieso spüre ich ihre Gefühle wenn ich sie ansehe?’ fragte sich Aiba. Sho flüsterte ihm zu sie könnten gehen und er erhob sich langsam. Er sah verkrampft aus als hätte er Stunden in dieser Position in diesem Sessel gesessen als er seine Knie schließlich losließ. Er schwankte etwas beim Aufstehen, weshalb ihn Sho gleich stützte. Aiba richtete seinen Blick auf Sho, sah ihm in die Augen, und Sho schaute ihm in die Augen.

Aiba Blick verschwomm. Er spürte etwas merkwürdiges. Es war ein Gefühl als wenn man im Dunkeln nach etwas tastet. Das Gefühl wenn Fingerspitzen eine kalte Oberfläche berühren. Im nächsten Augenblick prasselten Gedanken über Aiba nieder. Es war als würde er sie denken, doch er wusste genau dass es nicht seine sind, sondern die von Sho. ‚Was um Gottes Willen ist ihm passiert!? Er hätte mich anrufen können!’ Er wollte sich zurückziehen wollte dies nicht mehr empfinden, er hatte Panik doch wie konnte er fliehen? Er fühlte sich wie mit dem Rücken gegen eine Wand gepresst.
 

Mit einem Blinzeln fand er sich plötzlich wieder. „Aiba verdammt alles in Ordnung!?“ Sho schrie, er schien über ihm gebeugt zu sein. Nino und Ohno standen auf der anderen Seite. Ohno hielt seine Hand. Er spürte die Wärme von Ohnos Hand in seiner. „H-hai...“ flüsterte Aiba langsam und mit kratziger Stimme. Sein Mund war trocken. Er wollte sich heben doch schaffte es nicht und Sho wie auch Nino mussten ihm helfen. Als er saß, drehte sich alles um ihn und er hielt sich den Kopf, entwand seine Hand aus Ohnos. Sein Kopf dröhnte aber er war froh aus Shos Kopf zu sein. ‚Ich muss verrückt geworden sein...’ dachte Aiba. Er spürte Hände in seinem Rücken die ihn hochheben wollten und er ergab sich und stämmte sich hoch, obwohl er lieber noch sitzen geblieben wäre. Sho wand umgehend einen Arm um seine Taille und fummelte so lange an Aiba rumbis dieser einen Arm um Shos Schulter hatte. „Ich fahre dich nach Hause. Verdammt wie hast du es überhaupt geschafft bis hier hin zu fahren Masaki!?“ schimpfte Sho neben Aibas Ohr. Er kniff die Augen zusammen. In seinen Ohren schrie Sho regelrecht obwohl er eigentlich noch ruhig redete nur etwas wütend war, aber schreien tat er sicherlich nicht.
 

Aiba bekam alles nur halbwegs mit. Er fand sich plötzlich bei Shos Sportwagen wieder, und saß im nächsten Augenblick im Beifahrersitz und wurde angeschnallt. Als Sho auch saß und angeschnallt, schaute er zu Aiba rüber. „Was ist passiert Masaki?“ fragte er mit bohrendem Blick. Der Angesprochene antwortete erst nicht. Als Sho ansetzte um eine andere Frage zu stellen, flüsterte Aiba leise. „Ich glaube ich bin krank...“. ‚Krank... irre... unmenschlich...ein Monster!’ schallte es in Aibas Gedanken. Er blickte zur Seite und sein und Shos Blick kreuzten sich wieder. Sorge. Unverständnis. Kein Mitleid, aber... was war dieses Gefühl? Genervtheit? Und dann erhaschte Aiba wieder einen Gedanken, als Sho sich wegdrehte und den Wagen startete und losfuhr. „Ich habe noch soviel Arbeit zu erledigen... ich schaffe das nie alles rechtzeitig. Als hätte ich nicht Arbeit und Sorge genug muss dieser Vollidiot mir noch mehr Sorgen bringen! Graaah verdammt jetzt ist die Ampel auch noch rot!“ Sho atmete einmal tief durch. Er fixierte die Ampel. Er wusste nicht dass Aiba seine Gedanken spürte. Er ahnte nicht wie sehr er Aiba verletzte und sah so auch nicht dass Tränen begannen zu fließen, als Sho in Gedanken Aiba einen Vollidiot schimpfe. „Immer dieses kindliche Benehmen. Ich hätte niemals ja sagen sollen für dieses dämliche Friedhofkundschaftung!“ Sho bog in eine Kurve, fixierte die Straße. Gedanken wurden dunkler. ‚Ich will nicht mehr!!! Hör auf!!!’ schrie Aiba in seinen eigenen Gedanken und schaffte es endlich sich von alleine los zu reißen. Er drehte den Kopf und starrte aus dem Fenster. Schwermütig wischte er sich mit dem Handrücken über die Augen und die Wangen. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das warme Sonnenlicht das auf seine Wangen fiel und diese Brennen ließ. ‚Ich bin... ein Monster...’ waren Aibas letzte Gedanken bevor er erneut in die Bewusstlosigkeit sank.

Kapitel IV

Blinzelnd öffnete Aiba langsam seine Augen. Es war hell um ihn und warm. Er schaute sich um. Sein Schlafzimmer. Wann kam er hierher? Langsam hob er die Bettdecke und bemerkte dass er einen Pyjama anhatte. Wann zog er diesen an? Er drehte den Kopf und fixierte die Anzeige des Weckers. 13 Uhr.
 

Er wollte weiter nachdenken als er etwas spürte. Jemand bewegte sich in seiner Wohnung. Fast als wäre er eine Katze, schlich er aus dem Bett zur Tür, bereit den Eindringling nieder zu schlagen. Als er durch den Türspalt linste, konnte er niemanden sehen, doch er spürte eine ihm bekannte Aura. Er blinzelte verwirrt weil er dies spürte. Plötzlich stieg ihm ein Geruch in die Nase. „Sho-chan!“ stieß er leise ausatmend aus. ‚Ich rieche ihn!?’ dachte Aiba sich halb geekelt als Sho plötzlich in sein Blickfeld trat. Aiba fixierte ihn und beobachtete ihn beim... aufräumen. Mit einem eiskalten Schaudern das sich quer seinen Rücken runterstieß, realisierte Aiba seine Situation. Sho hatte ihn in seine Wohnung gebracht und umgezogen! Das große Problem war nur dass Aibas Wohnung teilweise verwüstet war. Aiba erinnerte sich wage an seine Lampe die er umwarf und damit kaputt ging. Genau diese hievte Sho nun auf und betrachtete sie.
 

„Was ist nur passiert? Hatte er einen Kampf oder was?“ flüsterte Sho leise. Aiba öffnete die Tür langsam und Sho, alarmiert durch das leise quietschen der Türangel, schaute zu dem Blondierten rüber. „Du bist wach? Ah! Habe ich dich etwa geweckt??“ er schien etwas panisch. Aiba schüttelte den Kopf bevor er leise zu sprechen begann. „Ano... ich stieß die Lampe um... morgens als ich zum Studio kam. Mir... mir war wirklich übel und ich sah nicht richtig weil... weil ich keine Kontaktlinsen und keine Brille trug und...“ Aiba rang nach Worten. „Und das zersplitterte Glas?“ fragte Sho und deutete zur Küche. Die Splitter waren bereits entsorgt. „Ah es muss wohl runtergerollt sein...“ Seine Antwort war etwas dumm. „Und die Sachen auf dem Boden?“ „Hinterfrägst du jetzt meinen gesamten Lebenstil?“ fragte Aiba. Schämte sich jedoch die Sekunde in der er den Satz beendet hatte. Sho sah ihn an. Ausdruckslos. Er spürte Unsicherheit, versuchte diese Wahrnehmung abzuwimmeln. „Geht es dir besser? Du siehst nicht mehr so blass aus“ sagte Sho plötzlich. Erleichterung. Aiba lächelte leicht „Uhm ja... es geht mir spürbar besser...“ nuschelte er leise. „Ist auch zu hoffen!“ Sho stellte die kaputte Leuchte zur Seite damit sie entsorgt wird „du hast den ganzen Tag durchgeschlafen. Habe bei dir übernachtet. Hier. Auf der Couch. Wollte nicht räumen um dich nicht zu wecken du schienst einen sehr leichten Schlaf zu haben. Bist jede Stunde wach geworden und dauernd hattest du Albträume“ Aiba schluckte schwer. Er konnte sich gar nichts daran erinnern. „Habe... ich etwas getan dann?“ fragte er leise und mehr als unsicher. Sho schaute ihn kurz verwirrt wegen der Frage an und verneinte schließlich. „Nein... du hast nur manchmal meinen Namen gerufen und wenn ich bei dir war und deine Hand hielt wurdest du ruhiger. Als... hättest du Angst und würdest leiden... ist dir etwas passiert?“
 

Da stand er. Er wusste nicht was antworten, rang mit den Worten und der richtigen Reihenfolge. Schließlich atmete er ein zu hohes „Nein“ aus. Sho hob eine Augenbraue. „I-ich habe Hunger!“ äußerte Aiba schließlich und lief zum Kühlschrank und riss ihn auf. Zu seinem Horror war nichts drin. Er hatte eigentlich keinen Hunger, doch es wäre eine Ablenkung gewesen Sho zu zwingen für ihn zu kochen. Doch nun war seine Ablenkung futsch. Mit 3 Bierdosen, einer kleinen Schüssel Reis und einer halben Zitrone war kein Menü zu kochen. Er schloss den Kühlschrank und kämpfte sich durch die Schränke doch auch hier fand er nur eine fast leere Cornflakes Packung sowie eine 1L trockene Tüte mit Reis drin. Er hörte Sho’s typische Seufzen hinter sich. „Scheint als müsse ich zuerst einkaufen gehen...“ maulte Sho doch Aiba verwirrte es dass er Freude empfand. Er hob sich und schaute Shos Rücken nach da dieser sich bereits zur Haustür bewegte um Jacke und Schuhe an zu ziehen. „U-und es macht dir wirklich nichts aus? Ich komme auch mit“ Aiba tapste ihm barfuß nach. „Leg dich wieder ins Bett und ruhe dich aus. Ich bin groß und alt genug und werde den Einkauf schon schaffen“ grinste der Nachrichtensprecher Aiba breit an.
 

Zehn Minuten später fand sich Aiba in seinem Bett liegend in vielen verwirrten Gedanken wieder. Sho war froh. Er freute sich für Aiba einkaufen zu gehen. Und er spürte Sorge. Und noch viele andere warme Gefühle die er nicht zu deuten vermag. Er hatte richtiges Herzrasen vor Freude dass Sho so empfand. Mit einem breiten Lächeln drehte sich Aiba und wollte sich gerade in sein Kissen kuscheln als ein merkwürdiges Empfinden seine Wirbelsäule hochkroch. Hunger. Er stand auf und wanderte zum Kühlschrank und öffnete ihn. Er hatte wahnsinnigen Hunger. Fast wie Heißhunger so stark war das verlangen.
 

Seine Hand zitterte als er den Kühlschrank schloss. Er fühlte sich schwindelig und ihm war schlecht. Seine Wahrnehmung wurde stärker. Er hörte Schritte. Sie waren draußen und näherten sich. Er roch Sho wieder. Er näherte sich. Fast wie ein rasendes und hungriges Raubtier, wanderte Aibas Blick zur Tür. Er hörte das Rascheln von Einkaufstüten. Seine Zunge leckte sich wie von selbst über die Lippen. Seine rechte Hand zuckte. Das Blut in seinen Venen pulsierte. Sho betrat die Wohnung. „Tadaima~“ seine Worten schalten in Aibas Hirn als stände er in einer gigantischen Katedrale. „Okaeri...“ zischte Aiba leise und machte einen Schritt. Als er seinen Fuß aufsetzte, kam er zurück zu Verstand. Er wich zurück, doch eigentlech wollte er eher von sich selbst zurückweichen. Er presste seine Augen zusammen und atmete durch. ‚Reiß.dich.zusammen!’ Sho betrat die Wohnung und zeigte stolz was er kaufte. Einige Pilze, frischen Fisch und noch einiges Gemüse was als Beilage dienen soll. „Damit koche ich dir jetzt etwas gutes damit du wieder richtig fit wirst!“ Strahlte Sho. Aiba nickte und zog sich in sein Schlafzimmer zurück. Er musste nachdenken über das was passiert war.
 

„Ich bin... defintiv... nicht mehr ich selbst...“ flüsterte er leise. Er legte seine Hand an den Hals. Dort wo Sho in der Nacht nach dem Friedhofausflug die Wunde sah. Aiba leiß seine Lider sinken, behielt die Augen aber noch genug geöffnet um den Teppich zu seinen Füßen zu sehen. „was... soll ich nur machen...?“ gerade als er über die Geschehnisse in dieser Nacht nachdenken wollte, bemerkte er etwas. Er öffnete die Augen groß und hob den Kopf. Er sah alles klar und deutlich. Mit einem Sprung eilte er ins Badezimmer, knallte dabei fast gegen die Tür so beeilte er sich. Vor dem Spiegel stehend und sich anstarrend bemerkte er dass er defintiv keine Kontaktlinsen trug. Er eilte zurück in sein Schlafzimmer und wühlte in seiner Schublade und zog eine Brille hervor und setzte sie sich auf die Nase nur im sie gleich drauf wieder vom Gesicht zu reißen. Er sah soeben verschwommen und es bereitete ihm grausame Kopfschmerzen. „Ich... brauch keine... was... wieso?“ fragte er sich verwirrt. Geheilt von Mängeln? Er schauderte sich und riss sich das Pyjama Hemd vun der lenken Schulter. Sein Muttermal war noch da. Er seufzte laut und ließ sich auf die Knie fallen „Danke... danke...“ er liebte sein Muttermal und wüsste nicht wie reagieren wenn es nicht mehr da wäre.
 

„Masaki. Essen ist fertig“ ertönte Shos Stimme plötzlich. Aiba erhob sich vom Boden und zog sich schnell eine Jogginghose und ein schwarzes Shirt mit einem Tiger darauf abgebildet. Ein Souvenir aus einem seiner Zooausflüge in China.
 

Er schlich in den Wohnzimmerteil. Sho saß bereits beim Tisch und verteilte Reis auf zwei große Schüsseln. Aiba setzte sich ihm gegenüber. „Itadakimasu~“ sagten beide wie aus einem Mund. Aiba griff seine Stäbchen und wollte essen als er pauste. Sho schien nichts zu essen und schaute ihn an. Er blickte Sho in die Augen und hörte dessen Gedanken ‚Hoffentlich schmeckt es ihm... habe mir immerhin sehr viel Mühe gegeben’ Aiba musste sich ein grinsen verkneifen. Er beförderte einen Haufen Reis in den Mund und begann sich von allem etwas in den Mund zu stopfen. „Umeee“ rief er laut aus. Sho strahlte. ‚Yogatta!!’ hörte er Shos erleichterten Gedanken. Als Sho ansetzte zum essen, bemerkte Aiba etwas was seine Gefühle, Gedanken mitsamt Gesichtszüge verrutschen ließ. Er spürte wieder diesen Hunger seine Wirbelsäule hochkriechen. „Sho-chan... d-du blutest“ Sho schaute verwirrt, dann blickte er auf seinen Zeigefinger runter. „Ah. Hai...ich habe mich geschnitten ist aber nicht so schlimm“ Und mit diesen Worten ließ er dei blutenden Finger in seinem Mund verschwinden. Während Aibas Körper einmal erzitterte bei dem Gedanken an Blut, schauderte er sich gleichzeitig weil er dieses Verlangen verspürte. „Du solltest ein Pflaster drumbinden sonst...“ er beendete den Satz nicht. Sho wehrte ab „Es ist nur ein kleiner Schnitt kaum der Mühe-„ „Benutz ein Pflaster oder einen Verband irgendetwas nur stopp die Blutung!!“
 

Aibas Stimme war laut und zitterte hörbar. Er hatte sich sogar dabei halb erhoben. Sho starrte ihn verwirrt an. Aiba konnte keinen Gedanken erfassen und sprang schließlich ganz auf „Ich hol dir ein Pflaster“ meinte er kurz und verschwand im Badezimmer. Er schloss die Tür hinter sich und starrte sich im Spiegel an. „Du willst ihm wehtun du Bestie... ich weiß dass du da bist... hör auf damit! Geh aus meinem Körper das bin nicht ich!!“ zischte Aiba sein Spiegelbild an. Er zitterte, hatte furchtbare Angst was noch passieren könnte.
 

‚Ich will Sho nicht verletzen...’ immer wieder diesen Gedanken wiederholend kehrte er zurück und reichte Sho ein Pflaster und setzte sich wieder hin. Er hatte absolut keinen Hunger auf solch ein Essen, doch begann sich das Essen rein zu zwingen und versuchte sich dabei nichts anmerken zu lassen. Sho, sichtlich verwirrt dass er ein rosa Hello Kitty Pflaster in den Händen hielt, musste plötzlich laut loslachen. Aiba ließ vor Schreck fast seine Essstäbchen fallen. „Das ist typisch Aiba-chan!“ rief Sho und zeigte das Pflaster. Aiba verstand zuerst nicht, sein Hirn mühlte an den Informationsfetzen bis er die Farbe und das Tierchen auf dem Pflaster erkannte. Er lief wohl wenigstens so pink wie das Pflaster an und maulte laut. „Sei still!!!“ Sho kicherte noch eine ganze Weile nachdem er das Pflaster um seinen Finger gewickelt hatte.
 

„Nee...Sho-chan...“ begann Aiba leise und Sho schaute auf. Sho hatte gerade sein Mahl beendet. Aiba hatte knapp die Hälfte gegessen, was Sho Sorgen bereitete. Trotzallem hörte er Aiba zu was er zu sagen hatte. Vielleicht war es ihm ja schlecht und dies war die Erklärung dazu weshalb er so wenig aß?
 

„Was... würdest du tun... wenn... ich mich ändern würde?“ Aiba suchte seine Worte sorgsam aus. Sho, ein intelligenter und erwachsener Mann, kam nicht umhin den Kopf schief zu legen. Er antwortete nicht. „Also... nicht unbedingt äußerlich... sondern mehr... eeh... mehr...“ Aiba dachte angestrengt nach „vielleicht mehr...charakterlich? U-und mein Benehmen!“ Sho starrte ihn immer noch mit selben Blick an.
 

Schließlich lehnte sich Sho etwas vor und schaute Aiba geradewegs in die Augen. „Was ist los mit dir Aiba? Deine Wohnung ist abnormal unordentlich, du schreist im Schlaf, brichs zusammen... Und vorhin bist du wie von der Tarantel gestochen ins Bad und zurück ins Schlafzimmer gerannt. Ist dir etwas passiert?“
 

Aiba erwiederte den Blick und hörte wieder einen von Shos Gedanken. „Bitte vertraue mir doch endlich...“. Aiba schluckte hart und begann schließlich leise zu erzählen und seine tiefe ruhige Stimme verschmolz mit der Stille und der gespannten Atmosphäre im Raum.
 

„Damals... auf dem Friedhof... ich... ich bin nicht verloren gegangen... also nicht richtig... ich... jemand-„

Kapitel V

Beide sprangen vor Schreck regelrecht hoch, als Shos Telefon lärmte. Aiba fluchte leise doch spürte Erleichterung als Sho den Anruf entgegen nahm, sich dabei von ihm abwendete. ‚Vielleicht ist das ein Zeichen... ich sollte nichts erzählen.’ ,beschloss Aiba in Gedanken. Er beobachtete Sho während er telefonierte. Er strahlte eine gestresste und gleichzeitig besorgte Aura plötzlich aus.
 

Shos sprang plötzlich auf. „Hai habe verstanden bin schon unterwegs! Bleib wo du bist.“ Er beendete das Telefonat und wand sich zu Aiba. „Tut mir Leid Aiba-chan ich muss weg.“ Aiba nickte und stand ebenfalls auf. „Es schien... wichtig zu sein?“ fragte Aiba leise. Sho schaute ihn unsicher an bevor er etwas ruhiger antwortete. „Meine Schwester hatte einen Unfall. Ihr geht es gut, nur der Wagen ist total schrott. Sie braucht jediglich jemanden der sie nach Hause fährt daher hol ich sie jetzt ab. Ich komme spät-„ Sho unterbrach sich plötzlich selbst und murmelte etwas von News Zero bevor er wieder lauter sprach „Morgen. Morgen komme ich noch einmal vorbei nachsehen wie es dir geht in Ordnung?“ Er lächelte. Aiba erwischte sich dabei das Lächeln zu erwiedern. „Hai. Ich werde morgen wieder fit sein!“ versprach Aiba und verabschiedete Sho an der Haustür. Als er weg war, verschwand Aibas Lächeln langsam. Er war wieder alleine...
 

Sho eilte den Bürgersteig entlang. Während er sich den Kopf zerbrach was ihn wohl erwartete und er den Weg im Kopf durchging den er fahren musste um seine Schwester zu erreichen, musste er einen Park durchqueren. Auf der anderen Seite, quer durch den Park war eine Abkürzung, stand sein Wagen.

Er ging an den Rutschen vorbei als er eine Gruppe von Jungs sah die um etwas versammelt saßen. Er konnte sich nicht helfen, als langsamer zu gehen und neugierig rüber zu schauen. Er hörte Stimmen vun den Jungen, wusste jedoch nicht wem genau sie gehörten. „Siehst du. Er hat einen Vampirbiss!“ „Uso!?“ „Ein Monster!!“ „Er scheint einen Albtraum zu haben...“ „Was sollen wir tun? Sollen wir ihn liegen lassen“ Einige fingen an gleichzeitig ‚Monster! Monster!’ zu singen. Sho wunderte sich und ging rüber. Er war keine 20 Schritt von den Kindern entfernt, als er in der Mitte des Kreises einen kleinen Jungen liegen sah. „OI!!“ schrie er und lief rüber. Die Kinder machten gleich Platz und Sho kniete sich hin und ließ seine Blicke über das Kind wandern. Es zuckte, schwitzte und schien einen entsetzen Albtraum zu haben. „Was ist passiert?“ fragte er die Kinder. Sie zuckten mit den Schultern und eines meinte leise „Er wurde gebissen und fiel um“ „HAH?“ Sho verzog das Gesicht. War das ein dummes Spiel? „Lügt mich nicht an! Wie lange liegt er schon hier?“ Verlangte Sho, doch schaute sich dabei um, suchte nach einer Mutter oder einem Vater, aber der Park schien menschenleer zu sein. „Ein Mann kam vorbei und redete mit ihm. Plötzlich bückte er sich und der Junge schrie. Als wir hier hin schauten, lag er bereits auf dem Boden und der Mann lief dahin“ Der kleine Junge zeigte in die Richtung aus der Sho kam. „Wann?“ „Gerade eben...“ Shos Augenbrauen wuchsen regelrecht zusammen, als er begann sich den Kopf zu zerbrechen. Er sah niemanden ihm entgegen kommen als er Aibas Wohnung verließ. Er gab auf und entschied den jungen in ein Krankenhaus zu fahren, doch gerade als er ihn heben wollte, fiel sein Blick auf dessen Hals. Er schauderte die spürte die Kälte kurz seine Wirbelsäule runtergleiten. Blut, sehr viel Blut, und dazwischen eine klaffende Wunde, als habe jemand ihm ein Stück Fleisch rausgebissen. „Wer tut so etwas!?!“ fluchte Sho, als er den Jungen hob. „Ihr geht umgehend nach Hause habt ihr mich verstanden? Bleibt nicht hier sonst passiert euch auch noch etwas!!“ ermahnte er die Kinder. Einige nickten und als er sich abwand um zu seinem Wagen zu eilen, überholten ihn einige der Kinder und rannten scheinbar nach Hause.
 

Er legte das Kind auf den Rücksitz bevor er seinen Platz hinter dem Steuer einnahm, sich anschnallte und sein Mobiltelefon schnappte um seine Schwester an zu rufen. Während er seiner Schwester schnell die Situation erklärte und dass er etwas später käme, manövrierte er seinen Wagen gekonnt aus dem Parkplatz und rannte los. Er fuhr eigentlich nie schnell, doch er spürte Stress und Angst. Während er fuhr hörte er den kleinen Jungen einen Namen rufen. Und zwischen durch flehen. Sho erinnerte sich an den Friedhofabend als er sich sicher war er habe eine Wunde an Aibas Hals gesehen. Im nächsten Augenblick erstarrte er förmlich als er durch Zufall in den Rückspiegel schaute. Der Junge saß aufrecht und starrte Sho an, im Spiegel, begegnete so seinem Blick. Sho sprang vor Panik mit beiden Füßen auf die Bremse. Er schlug fast mit der Stirn am Steuer auf, riss seinen Körper zur Seite und starrte das Kind an. Es saß und schaute Sho an, wenn er auch extrem blass aussah. „Alles in Ordnung mit dir!?“ Shos Stimme war etwas höher als sie normalerweise ist. Das Kind nickte, antwortete nicht.
 

Wenn Sho nicht jetzt in Panik gewesen wäre, hätte er nicht gewusst wie im nächsten Augenblick reagieren. Sein Blick fiel eher durch Zufall auf den Hals des Kindes nur um zu sehen dass keine Wunde mehr da war nur noch ein dunkler Fleck und 2 Punkte die einem Vampirbiss ähnelten. Ein Klumpen bildete sich in Shos Hals, er hatte ein merkwürdiges Gefühl in seinem Magen. Ein Gefühl das ihm sagte dass er entweder Schreien, Rennen oder geradewegs in ein Irrenhaus gehen sollte. So verpasste er es auch zu reagieren als das Kind in voller Angst, von einem Fremden entführt zu werden, seinen Wagen schnellstens verließ und wegrannte. Sho starrte immer noch den Rücksitz an. Was war gerade passiert? Sein Gehirn schien langsamer als sonst zu funktionieren.
 

Sein keitai klimgelte. Erst wollte er es ignorieren, hob dann trotzdem ab, sprach jedoch nicht. „Es ist in Ordnung mich hat eine Freundin gerade angerufen und ich erklärte ihr was passiert ist und sie ist in der Gegend. Du brauchst mich nicht abholen zu kommen nii-san, ich fahre mit ihr ok?.......“ sie bekam keine Antwort „Uhm... ok... Bai bai?“ und die Kommunikation war wieder getrennt. Sho ließ das Gerät in seinen Händen auf den Beifahrersitz fallen. Er spielte einen Augenblick damit einfach zurück zu Aiba zu gehen, doch kaum eine Sekunde später ergriff ihn die Angst und er entschloss sich erstmal diese Gegend zu verlassen und nach Hause zu fahren und sich dort in seine Wohnung einzuschließen und nach zu denken über alles was er heute erlebt hat.
 

Die Kinder sprachen davon dass er gebissen wurde und sofern glaubte er ihnen. Aber von einem Mann? Einem Menschen? Shos erste Schlußfolgerung wäre ein Kanibale. Der Gedanke solch einen Menschen so nahe gewesen zu sein, ekelte Sho furchtbar. Er erinnerte sich an die Fleischwunde die er am Hals des Jungen sah.
 

Sho ließ sich in seine Couch sinken und kreuzte die Arme vor der Brust. Er versuchte sich erneut an den Anfang zu erinnern. Niemand kam ihm entgegen. Der Junge lag da, sah blass aus, wurde gebissen ganz klar. Es war kurze Zeit zuvor passiert als er von Aiba kam. Das beim Jungen hocken, ihn heben und zum Wagen tragen und losfahren durfte keine 5 Minuten gedauert haben und er hatte den Distrikt noch nicht einmal verlassen als der Junge wieder ganz normal war. Er gab dem ganzen höchstens 10 Minuten.
 

Der keio-Junge legte den Kopf schief als er an den Abend dachte als Aiba verschwunden war. Eigentlich suchten sie nicht so lange da es ihnen viel zu gruselig war und den Weg vom Friedhof zum Wachtmann... er schätzte kam aber auf keine Schlussfolgerung und entschied sich dazu sich ein Bier aus dem Kühlschrank zu holen. Nachdem er die Dose geöffnet hatte und ansetzte, fiel ihm plötzlich etwas ein. „Der Friedhof... der liegt in der Gegend wo Aiba wohnt!“ rief er laut aus und stellte das Bier ab und eilte ins Wohnzimmer zurück. Er kramte in einer Schublade und als er fand was er suchte eilte er zum Esstisch und breitete das Papier aus. Es war eine Karte. Er fand schließlich den Distrikt in dem Aiba legt. Seine Finger floss über die Karte zum Friedhof. Er war kaum 20 Minuten mit dem Wagen von Aibas Appartmentkomplex entfernt. Sho schluckte schwer. „Könnte es sein... dass Aiba... das gleiche wie der Junge erlebte?“ fragte Sho laut in den Raum und hob den Blick von der Karte zum Fenster. Er gruselte sich und war unsicher ob er die Vorhänge auf lassen sollte um zu sehen was auf dem Balkon los ist, oder sie zu ziehen. Kaum eine Minute später verriegelte er die Balkontür, zog die Vorhänge zu und zog einen Schrank davor. Er schauderte sich und rieb sich mit einer Hand über die Gänsehaut die er am Arm nun hatte. ‚Ich muss mit den Anderen darüber reden! Nein... ich muss zuerst mit Aiba reden’.
 

In dieser Nacht schlief Sho nur knapp 3 Stunden und wurde in dieser Zeit in der er etwas Schlaf fand, von Albträumen heimgesucht.

Kapitel VI

Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen hob er seinen Kopf. Er fühlte sich schwer. Nicht nur sein Kopf, sondern sein gesamter Körper war schwerfällig. Das aufstehen war zu kompliziert, also entschloss er sich erstmal die Augen zu öffnen. Ein Strahl warmes Lichts fiel in den Raum und deutete Sonnenaufgang an. Er ließ den Kopf zur Seite rollen die Augen wieder schließend und atmete einmal tief durch. Der Raum war stickig was ihn gleich nervte. ‚Also doch aufstehen’ dachte er mit dem immer noch schweren Kopf, als er sich schließlich aus dem Bett hob. Als er saß, streckte er sich einmal genüßlich. Während er sich mit der Zunge über die Zähne leckte, den Mund dabei geschlossen, ließ er seinen Blick durch den Raum wandern. Alles war sauber und unberührt.
 

Sho hob sich endgültig komplett aus dem Bett. Seine Glieder schmerzten furchtbar. Er hatte nur Albträume und schaffte es erst beim Letzten Mal wieder einschlafen, ruhigen Schlaf zu finden. Er kratzt sich am Rücken, bemerkte dabei wie verschwitzt er immer noch war. ‚Dusche...’ dachte sein noch betäubtes Hirn und er wanderte schnurstracks in das Badezimmer. Nachdem er eine angenehme Dusche genommen hatte, wanderte er nur mit einem Tuch um die Hüften gebunden durch seine Wohnung zur Küche rüber. Er ging an der ausgebreitete Karte vorbei die immer noch auf dem Küchentisch lag. Eine Tasse aus dem Schrank nehmend und nach dem Zucker greifend mit der anderen Hand, gähnte er erneut, gab sich jedoch nicht die Mühe den Mund weit aufgerissen zur bedecken mit einer Hand. Er war alleine, für sich. Er brauchte niemandem Manieren zu zeigen. Während die Kaffemaschine das heiße braune Gebräuh in die Tasse spuckte, drehte sich Sho einmal, eine Hand im Haar kratzend, zum Esstisch. Der Raum war angenehm erhellt. Mit einem Lächeln dachte er dass es wohl ein hübscher Tag werden würde.
 

Sein Kaffe war fertig und er nahm seine Tasse und lehnte sich auf die Arbeitsfläche die mit zur Küche gehört. Er lächelte den Raum an, sein Blick wanderte kurz zur Karte, doch er schien nicht richtig sich darum zu bekümmern wieso sie da lag. Gerade als er einen Schluck vom Kaffe nahm, bemerkte er etwas merkwürdiges. Sein Schrank der bei der Terrassentür steht stand merkwürdig als hätte jemand ihn geschoben. „Hmmmm“ fragte sich Sho laut.
 

Kaum eine Sekunde später, ließ Sho fast die Tasse fallen. Er starrte aus großen panischen Augen die Terrasse an. Nicht nur dass der Schrank den er am Abend zuvor davor rückte, weggeschoben war, die Vorhänge waren auch auf. Er stellte die Tasse langsam nieder und wanderte zu der verglasten Tür rüber. Er zuckte einige male zögernd bevor er endlich den Knauf der Tür ergriff und drehte. Mit einem klick ging sie auf. Er schluckte hart, bemerkte den Klumpen im Hals. Wieder dieses Gefühl laut zu schreien und panisch herum zu rennen, bahnte sich in ihm an. Jemand war in seiner Wohnung. Er schloss die Tür wieder und schaute sich schnell über die Schultern. Alles war wie gestern. Nichts schien bewegt worden zu sein. Plötzlich schlug er sich schmerzvoll die Hand an den Hals. Wurde er gebissen!? Er rannte ins Badezimmer, wischte mit der Hand über den noch angelaufenen Spiegel und versuchte einen klaren Blick auf seinen Hals zu bekommen. Nichts war zu sehen, keine Fleischwunde, kein dunkler Fleck und keine 2 Punkte die einen Vampirbiss andeuten würden. ‚Die Albträume!’ dachte sich Sho und schluckte erneut. Er dachte an das Kind das aussah als habe es Albträume und danach wechselte sein Gedanke zu Aiba der auch furchtbare Albträume hatte. Sho wurde blass und rannte in sein Schlafzimmer. Paranoid warf er immer wieder Blicke um sich während er sich anzog, seine Tasche vom Tag zuvor griff und eilends die Wohnung verließ. Bloß weg von dort, aber wohin? Er dachte an Aiba. Definitiv, er musste mir ihm reden.
 

Wenig später parkte er seinen Wagen fast an der gleichen Stelle wie am Tag zuvor. Sein Blick fiel zum Park. Musste er ihn wirklich durchqueren? Sho versuchte sich gesunden Menschenverstand ein zu reden. „Es gibt keine Vampire Sho! Es gibt Perverse die einen verfolgen, es gibt Kanibalen und es gibt rabiade Fangirls... aber keine Vampire!“ Er atmete tief durch, löste den Gurt und sammelte seine Sachen zusammen, bevor er den Wagen aufschloss. Ja er hatte sich im Wagen eingeschlossen. Nur zur Sicherheit. Obwohl er sich in dem Augenblick als er es tat, sicher war dass eine verriegelte Tür eines Wagens NIEMANDEN aufhält, ob normaler Mensch oder übernatürliches Lebewesen ja nichtmal ein Tier wenn es sein müsste. Er warf einen Blick in den Rückspiegel, sah niemanden und stieg aus. Schnellstens schloss er den Wagen ab, drehte sich und eilte zum Park. Er war menschenleer und es war Sho viel zu still. Er wusste nicht wann er begann, doch bald fand er sich laufend wieder und kam schließlich keuchend vor Aibas Haustür zum Stehen. Er wollte gerade Klingeln als er bemerkte dass die Tür einen Spalt offen stand. ‚Nein...’ Er wusste nicht was genau er befürchtete, aber er hatte Angst. Vielleicht sollte er die Anderen zuerst kontaktieren und abwarten? Andererseits...was wenn Aiba schwer verletzt ist und wenn Sho wartete, stirbt? Sho zuckte einmal bei dem Gedanken und riss die Tür schließlich auf.
 

Er lauschte. Kein Geräusch war zu hören. „Aiba?“ rief er laut. Der Eingang war dunkel, überhaupt schien die gesamte Wohnung dunkel zu sein da er gar nichts erkannte. Er zuckte leicht bevor er erneut rief. „Aiba? Bist du da?“ ein klirren, Sho erschauderte. Er reichte zur Seite und begann die wand ab zu tasten und fand was er suchte. Das Licht ging an, der Gang war behellt. Das pure Chaos war zu sehen. Schuhe lagen wirr herum, Kleider und sogar ein Teller konnte Sho entdecken. „Aiba!!“ rief er panisch während er die Wohnung betrat. Es gefiel ihm absolut nicht als die Eingangstür ins Schloss fiel. In Gedanken ging er kurz noch einmal durch wieso er eigentlich hier war und was hier passiert könnte sein. ‚Was wenn jemand ihn angegriffen hat? Oder ausgeraubt? Wenn ich einfach die Anderen rufen würde und- warte ist das seine Gardine aus dem Schlafzimmer?“ Shos Blick fiel auf den Stoff der halb im Dunkeln noch lag. Es war eindeutig Aibas Gardine. ‚Oh Gott...’ Sho stieß vor doch blieb umgehend stehen als er ein Geräusch hörte was er nicht zu deuten wusste. Daraufhin ertönte ein kratziges „Geh... zurück... Sho-chan...“ ‚Aiba!’ Es war seine Stimme. ‚Was ist passiert!?’ fragte er sich in Gedanken und wollte gerade diese Frage laut aussprechen als die Stimme erneut hörbar wurde „Nichts ist passiert geh nach Hause Sho bevor ich dich angreife“ „A-Angreife?“ Sho streckte sich etwas nach vorne und erwischte den nächsten Lichtschalter. Der Wohnbereich wurde erhellt und entpuppte sich als das reine Chaos. Die Gardinen waren runter gerissen, Teller Gläser lagen zerbrochen auf dem Boden verteilt mitsamt Essbesteck. Der Fernseher stand noch doch der Tisch der vor diesem normalerweise stand, lag vor Shos Füßen. Ein Tischbein fehlte. Shos größter Horror war der Zustand der Couch. Sie lag um und schien zerkratzt zu sein. Wie in Trance bewegte er sich auf die Couch zu, Hand ausgestreckt. Er fixierte eine besondere Stelle. Sie sah aus als habe ein Tiger sich an der Couch ausgelassen. Überhaupt sah die ganze Wohnung aus als sein ein ganzer Zoo Amok gelaufen. „Sho“ donnerte es durch die Wohnung und Sho blickte blitzschnell nach rechts woher er dachte den Ausruf zu vernehmen. Er hatte seine Hand noch auf der Couch, was gut war denn so konnte er sich irgendwie abstützen, denn sonst wäre er vor Schreck nach vorne gefallen.
 

Im Rahmen einer ausgerissenen Schlafzimmertür, stand Aiba. Das Haar war in allen Richtungen zerwühlt, seine Augen funkelten im Halbdunkeln. Sho erkannte nicht genau wie der restliche Zustand von ihm war, und wusste nicht ob er verletzt ist. „A-Aiba-chan bist du in Ordnung? W-was ist hier passiert?“ fragte Sho zitternd. Aiba näherte sich langsam, den linken Arm haltend. „Ich sagte dass du gehen sollst.“ Aibas Stimme war kalt und glatt. Shos Hand ließ von der Couch ab, er drehte sich zu Aiba, jedoch nur um besser rückwärts zu gehen. Wie ein Raubtier, so still näherte sich Aiba. Sho realisierte nicht dass man Aibas Schritte gar nicht hörte, während Sho dauernd auf Teller oder Löffel trat und somit jeder Schritt hörbar war. „A-aiba...w-was ist mit dir?“ stotterte er und fand sich schließlich in der Küche wieder. „du....sollst...gehen...“ es war nicht mehr Aibas Stimme. Es war ein kehliger Ton, begleitend von einem Knurren wie von einer Wildkatze. Sho schaute um sich und entdeckte einen Ständer mit mehreren Fleischmesseren. Er griff sich eins, mehr aus Reflex als klarem Verstand doch fand sich leider auch im nächsten Moment mit dem Rücken gegen die Herdplatte lehnend. Er saß in der Falle. Links von ihm war die Wand mit den Küchenschränken, rechts von ihm die Arbeitsfläche der Küche mitsamt Wasserhahn. Aiba stand genau dort wo seine einzige Fluchtmöglichkeit gewesen wäre. Ein Knurren entrang Aibas Kehle. ‚Scheiße!!’ fluchte Sho in Gedanken als er bemerkte dass Aiba einen leichten Buckel machte und ihm zu sehr das Gefühl gab er würde sich gerade an seine Beute anschleichen. Sho schätze seine Überlebenschancen ein, wenn er jetzt über die Arbeitsfläche springen würde. Aiba bewegte sich immer noch langsam. Sho wagte es, immer noch besser als immer weiter in eine Ecke gedrängt zu werden. Er sprang mehr schlecht als recht über das Waschbecken, schlug den Wasserhahn dabei ab, und landete neben dem Küchentisch. Er blickte zurück doch Aiba war nicht mehr da. Er drehte den Kopf reflexarteig zurück und Aiba stand neben ihm, seine Nase berührte dabei fast Shos. Der keio-Junge hielt seinen Atem an. Aibas Augen waren pechschwarz. Ein weiteres knurren war zu hören. Es klang in Shos Ohren hungrig. Er wollte zurückweichen als Aibas Arme sich blitzschnell bewegten. Sho war sich sicher gegriffen zu werden, doch fand sich zu seiner eigenen Verwunderung auf dem Boden wieder. Er starrte Aiba an, der die Arme immer noch in der Haltung hatte in der er Sho stieß. Sho flog quer durch die Wohnung wie er erst momente später bemerkte. Sein Hirn funktionierte nur sehr langsam so bemerkte er auch erst jetzt dass ihm eine Gabel mehr als schmerzhaft in den Rücken stach. Er erhob sich und reichte zum Rücken. Aiba stand wie angewurzelt da und schien ihn zu beobachten. Unter einem unterdrückten Stöhnen zog sich Sho die Gabel aus dem Rücken. Als er sie anschaute, dämmerte es ihm dass er die gerade im Rücken stechen hatte. Er blickte hoch zu Aiba. Sein Messer was er zuvor noch hatte ließ er wohl beim Fall los. Es lag zu weit weg zum erreichen. „Aiba... lass uns reden! Hörst du mich? Lass uns reden!! Ich bin nicht hier um dir weh zu tun!! Verdammt“ fluchte Sho als er sich versuchte zu heben und der Schmerz im Rücken seine Sinne kurz betäubten.
 

Ein schluchzen ertönte. Sho schaute auf und erkannte dass Aiba sein Gesicht in den Händen vergrub. „Ich bin ein Monster Sho!!!“ schrie er laut. Sho blickte ihn nur an, ruhig, ganz langsam bewegte er sich nach vorne. Kurz immer wieder Blicke zum Messer werfend. Er musste es erreichen. „Wie kommst du darauf?“ fragte Sho leise kämpfte dagegen an Sarkasmus mitklingen zu lassen. Er war sich sicher, wenn Nino in seiner Situation wäre, hätte dieser die Situation nur zu gerne benutzt um sarkastisch zu sein, selbst wenn es das letzte Mal in seinem Leben gewesen wäre. „Ich... ich bin so hungrig...“ murmelte Aiba, beruhigte sich zu schnell für Shos Geschmack. So würde er das Messer niemals rechtzeitig erreichen. „Hungrig? Hungrig auf was? Aiba-chan ich höre dich rede mit mir!“ rief er rüber bekam jedoch keine Antwort. Nur noch wenige Zentimeter. Sho lehnte sich nach vorne. „Ich... ich will...“ Nur noch ein bisschen. Seine Fingerspitzen berührten den Griff fast. „Ich will dich. Ich will dein Blut“ knurrte es.
 

In der gleichen Sekunde in der Sho das Messere griff und hob, stürmte Aiba auf ihn zu. Er spürte wie er gegen die Wand gestoßen wurde. Sein Kopf schlug dabei fest auf und sein Blick war verschleiert als sich scharfe Zähne in sein Fleisch bohrten. Er spürte den Biss, sah nichts, versuchte sich zu wehren doch seine Arme waren eingeklemmt. Irgendwas umklammerte er irgendwie, schien es jedoch nicht bewegen zu können. Er spürte wie seine Haut durchrissen wurde und die Zähne sich tief in sein Fleisch bohrten. Er Schrie laut auf vor Schmerzen viel zu Laut für Aibas empfindlich gewordene Gehör, so dass dieser ihm kurzerhand eine Hand auf den Mund presste und Kopf seitlech drückte und so noch leichter an das Blut kam. Sho wimmerte, wollte schreien, schlug mit den Beinen und Füßen gegen Aibas dieser stand jedoch felsenfest. Er presste seine Augen so fest zusammen dass seine Sicht weiß wurde sein Kopf schmerzte und gleichzeitig ließ die Kraft in seinen Beinen nach. Er sank, spürte wie die Kraft seinen Körper verließ doch Aiba schien ihn oben zu halten, allein mit seinem Biss. Gerade als Sho komplett aufgeben wollte, löste sich Aiba von ihm. Er rutschte zu Boden, seine Hände, nicht länger fährig irgendetwas fest zu halten, fielen an seinen Körper hinab. Er landete auf dem Boden, den Körper noch an die Wand gelehnt. Der Schmerz war nicht aus zu halten. Und während seine Sicht dunkler wurde, erkannte er einen schreienden Aiba, der zurück taumelte, sich das Gesicht hielt, danach runter griff zum Messer das in seinem Bauch steckte und zu Sho starrte. „Sho-chan!!!“ schrie er, eilte auf Sho zu und es wurde schwarz.

Kapitel VII

Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen öffnete er seine Augen. Ihm war übel und schwindelig. Das Licht fiel hell in den Raum. Einen Raum den er nicht als den seinen erkannte. Er ließ seinen Kopf zur Seite rollen, wollte die Augen gerade wieder schließen, als er Augenkontakt mit jemandem hatte den er nur zu gut kannte.
 

Sho stieß hoch und wich gleichzeitig zurück, weg von dem Jungen. Vor dem Bett hockte Aiba, und war sichtlich genau so stark erschrocken wie Sho. War das alles ein Traum? Wo war er. Er ließ seinen Blick so schnell er konnte durch den Raum huschen. Aibas Schlafzimmer, ganz deutlich. Er entdeckte dass das pure Chaos herrschte. Also doch kein Traum. Er schaute wieder zu Aiba doch ihm wurde so schwindelig dass er nichts anders tun konnte als sich fallen zu lassen. Er landete im Bett, vergrub sein Gesicht im Kissen. Er fühlte sich miserabel und ihm war egal wenn Aiba ihn nun zerfleischen würde. Zu Shos Verblüffung jedoch hoben ihn zwei Paar warme Hände auf den Rücken nur um ihm ein kaltes feuchtes Tuch auf die Stirn zu legen. „Shhh... beweg dich nicht zu schnell...“ flüsterte Aibas Stimme behutsam und leise. Sho ließ seine Augen geschlossen und atmete ruhig. ‚Vielleicht...vielleicht war es ja doch nur ein Traum...’ „Tut mir Leid... aber es war kein Traum. Ich habe dich gebissen.“ ‚Ah... in Ordnung. Also doch...-“
 

Shos Augen schossen auf und er starrte Aiba an. „Wie-?“ Aiba schüttelte seinen Kopf. „Ich weiß es nicht...“ Er hob sich hoch und setzte sich auf die Bettkante. Eine Hand strich langsam Shos Hals entlang, da wo er gebissen wurde. „Sie ist nicht mehr sichtbar...die Wunde... niemand wird etwas erkennen...“ flüsterte Aiba leise. In seiner Stimme lag Trauer. Er ließ den Kopf sinken bis das Haar seine Augen verdeckten. Sho bemerkte dass sein Haar immer noch so verwuschelt aussah wie zuvor als er Aiba in der Wohnung entdeckte. „Es tut mir Leid...dass ich dich heute Morgen...gebissen habe... es... ich konnte den Drang nicht länger zurückhalten... ich... ich hatte solchen Hunger“ murmelte Aiba. Sho versuchte die Worte langsam in sich auf zu nehmen und zu verarbeiten. „Ich hörte... nein roch dich... d-dich kommen, wusste nicht wie ich es verhindern könnte u-und... ich hoffte wenn ich dich anknurre würdest du die Flucht ergreifen aber...“ Aiba erhob sich, er schlenderte durch das Zimmer, schien etwas zu wanken. Sho erhob sich langsam, das nicht mehr so kalte Tuch von seiner Stirn nehmend. „Ich bin ein Monster... ein Monster das...das Sho-chan angegriffen und verletzt hat! U-und nicht einmal sterben kann!!!“ den letzten Satz schrie Aiba regelrecht und schlug dabei gegen die Wand mit der Faust. Seine Faust war so fest geballt, dass seine Gelenke weiß erschienen. „Aiba-chan...“ flüsterte der Schwarzhaarige leise als ihm etwas einfiel. „Das Messer!! Oh mein Gott!!“ Er sprang aus dem Bett wollte auf Aiba zueilen, hielt sich jedoch zurück. Er wusste nicht was es war das ihn daran hinderte wie normal auf Aiba zu zugehen. Er stand mitten im Raum, Aiba schaute ihn an. Der Blondierte lächelte bitter und ließ den Kopf wieder sinken. „Du hast Angst vor mir...“ Sho verneinte mit dem Kopf und stotterte leise „N-nein habe ich nicht...!“ „Doch hast du... ich rieche es“ flüsterte Aiba leise, kaum hörbar. Eine bedrückende Stille legte sich im Raum bevor Aiba wieder sprach. „Keine Sorge. Du hast mir nicht wehgetan mit dem Messer, aber der Schmerz brachte mich zu klarem Verstand... und dafür bin ich dir dankbar“ Aiba fixierte den Boden. Sho nickte langsam. Er entspannte sich etwas. Wieder war diese Stille im Raum. Die Atmosphäre war bedrückend und kaum aus zu halten bis Aiba plötzlich den Kopf hob und Sho anstrahlte. „Magst du etwas zu trinken haben?“ Er versuchte sein Bestes, Sho erkannte das aber er schaffte es nicht mehr Aiba zu vertrauen. Er schüttelte seinen Kopf. „Ich... denke ich sollte nach Hause“ seine Lippen bewegten sich langsam um diese Worte zu formen. Wie ihn Zeitlupe sah er das Lächeln von Aibas Lippen verschwinden und durch einen enttäuschten Ausdruck ersetzt werden. „Oh...“ Mehr äußerte er nicht sondern ließ den Kopf langsam sinken. Sho blieb stehen. Keine Bewegung kam von den beiden Körpern. Aiba roch immer noch die Angst und etwas Unsicherheit.
 

Shos Augen weiteten sich etwas als Aiba sich in Bewegung setzte. Für eine Sekunde bekam er Panik er würde auf ihn zukommen und das Bild oder eher das Realisieren wie schnell Aiba sein kann, flimmerte in seinem Gedächtnis auf. Aiba blieb stehen und hob den Kopf. „Du brauchst nicht gleich in Panik zu verfallen...“ flüsterte er leise und hob den Arm und deutete irgendwohin. „Ich stelle mich in diese Ecke...“ Er ging an Sho vorbei. Er spürte dessen Zittern richtig obwohl er einen Meter von ihm entfernt war. Shos Augen klebten auf Aiba und beobachtete wie der blonde sich mit dem Gesicht in eine Ecke des Raumes stellte. Wieder diese bedrückende Stille. Sie rieß an Sho. „G-gomen...“ stotterte Sho, bevor er losspurtete und die Wohnung so schnell er konnte verließ. Aiba blieb stehen, verfolgte dessen Schritten mit geschlossenen Augen. Sho rannte die Treppen runter, stolperte die letzten 3 Stufen runter und fiel fast. Er rannte um die Ecke den Bürgersteig entlang. Sho war sehr schnell im rennen wenn er Angst hatte. Er bekam seine Schritte noch leicht mit als er seinen Wagen erreichte. Ab da löste Aiba den Kontakt, öffnete die Augen und fixierte die dunkle Ecke vor seinen Augen. Ein Schluchzen verließ seine Kehle und er ließ sich in eine hockende Position sinken um sein Gesicht in den Armen auf dem Schoß zu vergraben. „Es ist unverzeibar...dass ich Sho wehtat...“ wimmerte er leise.

Kapitel VIII

Sho schlich über den Gang des großen Studios. Er hatte eine Fotosession heute und hatte Panik. Nicht vor den Aufnahmen, eher vor der Person mit der er auf eines der Fotos musste. Was wenn er ein zweier Foto mit Aiba machen muss?
 

„Hör auf!“ ermahnte sich der Nachrichtensprecher laut. Als er bei der Umkleide ankam atmete er tief durch während er das Papier fixierte das an der Tür klebte. ‚Arashi’ war in fetten Buchstaben darauf gedruckt. Arashi... was würde aus ihnen werden wenn sie die Wahrheit rausfinden? Sollte er etwas erzählen? Nein, es war wohl Shos einziger fester Entschluss. Kein Wort über das was er erlebte, was er sah und spürte, würde jemals seine Lippen verlassen.
 

Er bewegte den Türknauf und betrat den Raum und begrüßte alle laut. Er bekam leise Antworten von 4 Personen. Er erschauderte ungewollt als er die letzte Stimme erkannte. Aiba. Er ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Alle gingen ihrem Leben nach; Jun saß alleine auf einer Couch und las eine Mode-Zeitschrift, Ohno döste weiter, an der Armlehne der Couch gelehnt, während Nino sich mit dem Rücken an dessen Seite lehnte und abstützte und wie immer seinen DS spielte. Zu Shos größten Grauen, hatte Aiba seinen Blick auf Sho gerichtete. Ein Gedanke huschte Sho durch den Kopf als er sah dass Nino –frech wie er ist- seine Beine auf Aibas Schoß gelegt hatte um bequemer zu liegen. „Nino pass auf!!“ Er hatte den Gedanken noch nicht beendet als er Aibas linke Auge zucken sah. Sho erschauderte und drehte sich weg. „Scheiße...er kann ja meine Gedanken lesen ich hab das total vergessen... ah shit er liest sie auch jetzt!!! .................mouuuu“ Sho jammerte in Gedanken und versuchte sich darauf zu konzentrieren gar nicht mehr zu denken. ‚Ich spüre dich immer noch’ flimmerte plötzlich eine Stimme in seinem Kopf und Sho blickte panisch über seine Schulter. Aiba fixierte ihn immer noch. Sho drehte sich zurück und schluckte. „Beruhig dich Sakurai. Du hast dir das gerade nur eingebildet... wo ist die Zeitschrift?“ er wühlte in seine Tasche und fluchte leise. „Na toll...“ Er schloss die Augen und seufzte. Er hatte sie vergessen. Der Tag fing jetzt schon miserabel an. Für einen kurzen Augenblick wunderte sich Sho wie er wohl enden würde.
 

Er schaute sich um doch fand nichts zum lesen also entschloss er sich, sich neben Jun auf der Couch nieder zu lassen. Er konnte nicht ewig da stehen und es wäre zu auffällig. Knapp saß der Schwarzhaarige, als er realisierte dass er Aiba gegenüber saß. Nur ein niedriger Tisch trennte die Beiden von einander. Sho schluckte erneut und lehnte sich zurück, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Aiba fixierte ihn immer noch und Sho spürte es. „Hör auf damit!“ warnte er in Gedanken. Er spürte den Blick immer noch. „Masaki!!“ drohte er erneut. Er zuckte jedoch als eine Stimme in seinem Kopf ihm antwortete. „Womit?“ Sho zögerte. „Mich an zu starren“ „Ich starre dich nicht an“ Sho ließ seinen Kopf sinken und sah Aiba geradewegs in die Augen. „Du starrst mich gerade an! Und...das ist dämlich dass ich so mit dir reden kann!!“ fluchte Sho in Gedanken und schaute kurz auf die anderen Drei Anwesenden. Diese jedoch schienen nichts zu bemerken. Jun hörte Musik und Nino fixierte seinen DS der leise eine Melodie lullte. Ohno schnarchte leise, er lag nicht angenehm um ruhiger zu schlafen. Sho blickte zurück um zu sehen dass Aiba sich etwas gedreht hatte und aus dem Fenster schaute. Eine Träne kullerte seine Wange runter. „Das ist... nur ein sehr schlechter Traum...du wachst bald auf Sakurai und dann ist die Welt wieder gefüllt mit Arashi-Regenbögen“ versuchte er sich selbst zu überzeugen als er sich wieder zurücklehnte. „Es ist ein Albtraum“ Sho saß wieder gerade und fixierte Aiba „Hör endlich auf!! Starr mich nicht an und rede nicht mit mir in Gedanken und ganz besonders hör auf meine Gedanken zu lesen!!!“ Aibas Augen bewegten sich langsam bis sie Sho aus den Augenwinkeln anstarrten. „Tut... mir Leid... ich... werde es versuchen... ich komme selbst noch nicht klar mit diesen Fähigkeiten...“ und plötzlich spürte Sho eine merkwürdige Kälte. Er schaute Aiba an „Masaki?“ Keine Antwort. Aiba erwiederte seinen Blick. „.... Ich liebe dich“ Aibas Blick änderte sich nicht. „Ich hatte vor 3 Monaten Sex mit Jun“ kein Zucken. Aiba schloss schließlich die Augen und entspannte sich. „Uff... er... hat wirklich aufgehört“
 

Sie hatte das Shooting fast fertig. Er musste nicht neben Aiba stehen bisher doch beobachte mit Grauen wie Aiba und Jun sich gegenseitig die Arme um die Taille legten und für die Kamera posten und strahlten. Aiba machte seine typischen Grimassen und war Aiba-chan wie ihn jeder kannte und liebte. Irgendwann erwischte sich Sho dass er glücklich lächelte beim Anblick seines Aiba-chans. Dieses Lächeln erfror jedoch urplötzlich als der Fotograf ihn rief. „Sakurai-san ich mag noch einige Fotos mit Ihnen und Aiba-san machen!“ Shos Schritte waren steif als er sich neben Aiba gesellte vor die Kamera. Aiba seufzte leise und schubste Sho an mit einem „Sho-chan lächle wenigstens“ doch ahnte nicht dass diese kleine Berührung Sho fast hochspringen und fauchen ließ als wäre er eine Katze der man auf den Schwanz trat. Alle blickten ihn nun an und selbst Aiba starrte ihn entgeistert an. „ah... ano...tut mir Leid ich war in tiefen Gedanken!!“ entschuldigte sich Sho und versuchte nicht rot zu werden vor Scham.
 

Beide Männer begannen vor der Kamera zu posen. Aiba machte ein Peace Zeichen mit einem fetten Grinsen im Gesicht, während Sho amüsiert darüber lächelte. Während Aiba-chan quietschte und grinste, verlor Sho langsam seine Angst und erklärte sich ohne Wehr auch bereit einen Arm um Aiba zu legen. Aibas Körper war heiß als die beiden Körper sich in dieser kumpelhaften Stellung begegneten. Aibas Hand war auch genauso angenehm warm. Als er Shos Arm berührte und hob. Doch etwas war wohl unübertreffbar warm nach Shos Meinung: Aibas Lächeln.
 

Das gute Gefühl verließ Sho jedoch schnell, als der Fotograf sagte es sei gut und Aiba aufhörte so zu strahlen. Sho wurde wieder zur Katze die fürchtete jeden Augenblick wieder getreten zu werden. Und er wurde getreten in Form einer Hand, die sich um seine schloss. Warm und sanft zudrückend.
 

Aiba zog ihn von der Kamera weg weiter durch den Saal. Er zog ihn über den leeren Flur, vorbei an Arashis Umkleide, weiter bis zur Toilette. Dort angekommen ließ er Sho beim Waschbecken stehen und linste in jedes Klo und als er sicher war dass niemand da war, schloss er die Eingangstür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. „Ich muss mit dir reden... alleine ohne jemand der uns belauschen kann“ Sho antwortete nicht, dachte jedoch „hättest es auch in Gedanken tun können....“ „Baka!“ rief Aiba plötzlich laut. „Und denke jetzt bloß nicht ich könnte es ja auch einfach in Gedanken tun! Du wirst dann blass wie eine Leiche und siehst aus als würdest du dich jeden Augenblick nass machen und das Bewusstsein verlieren wenn ich das tue. Wenn es dich beruhigt, ich spüre deine Gefühle gerade nicht und lese auch deine Gedanken nicht. Also bitte hö-„ „Riechst du sie immer noch?“ unterbrach Sho plötzlich. Aiba fixierte ihn, den Mund halb geöffnet. Ein Knurren verließ seine Kehle und Sho sprang nach hinten und floh zum letzten Waschbecken. „Ich kann mir die Nase nicht abhaken tut mir Leid. Und selbst wenn ich es tun würde, würde ich dich wohl immer noch riechen!“ versuchte Aiba ruhig zu erklären. „Und...solange du so reagierst wie vor der Kamera und gerade jetzt, ist der Geruch viel zu stark um ihn zu ignorieren. Du stinkst...“ fügte Aiba hinzu bevor er sich räusperte. „Sho hör mir zu. Ich werde es den Anderen sagen, was mit mir los ist. Und... und dass ich dir wehtat! Ich... kann nicht damit leben, mit mir, mit dem was ich bin und mit dem was ich tat... verstehst du? Es zerfrisst mich... Ich... ich muss mit Menschen reden können... Sho-chan-„ Aiba brach ab und wischte sich die Tränen die begannen zu flossen, von den Wangen. „Sho-chan... ich habe wieder diesen Hunger... ich will niemandem wehtun aber ich weiß nicht was ich tun soll... ich...“ er begann zu stottern und löste sich von der Tür und ging auf Sho zu. Sho bewegte sich nicht. Irgendwie hatte er keine Angst, zumindest nicht solange Aiba nicht wieder dieses häßliche Knurren von sich geben würde. Während Augen auf ihn zukam rollte er seinen Ärmel hoch und zeige Sho sein Handgelenk. Als Sho erkannte was der Junge ihm gerade zeigte und er Schock empfinden wollte und tausende Gedanken beginnen wollte, riss ein Schluchzen ihn aus der Fassung. „Ich kann nicht sterben Sho-chan!“ rief Aiba laut aus. Viel zu laut. Er schrie es fast.
 

Innerhalb eines Augenblickes, sprang Sho vor und drückte Aiba die Hand auf den Mund. „Sei still Masaki!“ mahnte er zog die Hand aber sofort wieder zurück bei der Erinnerung wen er gerade anfasste. Er wollte weiter reden als Aiba sein Hemd aus der Hose riss und ihm seinen Bauch zeigte „Wo ist sie? Wo ist die Wunde?“ schluchzte er leise. Sho wusste nicht was Aiba ihm zu verstehen geben wollte. Aibas Bauch war makellos so wie er immer war. „Was-“ begann Sho doch brach ab. Er hatte ihn doch mit einem Messer fast totgestochen? Wo war die Wunde? Er starrte Aiba an und dieser schluchzte nur erneut. Langsam und sanft berührte er Aibas Bauch an der Stelle an der er sicher war dass er zustach. „Du... heilst...?“ Aiba nickte langsam. „Ich heile... irgendwie... ich... sehe auch wieder gut“ flüsterte er leise. Sho hob seinen Blick und sah Aiba in die Augen. Er bemerkte erst jetzt dass er keine Kontaktlinsen trug dabei trug der Blonde jeden Tag welche. „Das heißt diese heilen auch wieder?“ fragte Sho und zeigte auf Aibas Handgelenk. Er bekam ein Nicken als Antwort. „Yogatta!!!!“ rief Sho laut und atmete tief aus. Aiba blinzelte verwirrt. „Nie wieder, hörst du mich Masaki, nie wieder tust du so etwas!!“ rief Sho plötzlich laut aus und begann die Ärmel von Aibas Pulli runter zu rollen. „Und... erzähl es niemandem. Du... du hast mir nicht wehgetan hörst du. Du hast mir verdammt viel Angst eingejagt aber auch nicht mehr. Solange du nicht in meinen Gedanken stöberst und so mit mir redest ist alles in Ordnung. Und schnüffle nicht von weitem an mir... oh und knurr mich nicht mehr an!“ bei der letzten Äußerung sah er Aiba fest in die Augen. Er ließ von dem Blonden ab und eilte in eine Kabine und zupfte sich Klopapier von einer Rolle und ging zurück zu Aiba. Er tupfte ihm sanft die Wangen ab. „Du... kannst... also... du kannst... mit mir reden...“ flüsterte Sho langsam und leise. „Ich... habe immer noch Angst... und werde es wohl meiden mit dir alleine in Räumen gefangen zu sein solange du Hunger hast... aber... ich bin für dich da...wenn du dies akzeptierst...“ Er faltete das Papier und lächelte Aiba leicht an. „Wein nicht. Sonst fragen die Anderen was passiert ist und dann müssen wie Lügen erfinden“ Aiba nickte langsam. „Was würde ich nur ohne dich tun Sho-chan...?“ „Du würdest jemand anderem Angst einjagen“ scherzte Sho und Aiba musste lächeln. Ehe sich der Schwarzhaarige versah hatte zwei Arme sich um ihn geschlungen. Er erwiederte die Umarmung und war froh diese Wärme zu spüren. Aiba flüsterte leise „Du riechst nicht mehr nach Angst... aaaah so angenehm...“ Sho antwortete nicht darauf und beide Jungen verblieben eine Weile in der Umarmung.
 

„Ah Sho-chan...wir haben etwas vergessen“ flüsterte Aiba leise und unsicher.
 

„Hm?“ fragte Sho leise, die Augen geschlossen und entspannt.
 

„Ich habe mächtigen Hunger“

Kapitel IX

Sho riss die Augen auf und stieß Aiba von sich welcher zurück taumelte. Er wollte schon ansetzen weg zu laufen doch als Aiba anfing laut los zu lachen war er unsicher ob die Situation in der er sich befand wirklich gefährlich war. „Wieso... lachst du?“
 

„Weil du gerade so ausgesehen hast als hättest du dich nass gemacht!!“ rief Aiba laut und wischte sich eine Lachträne weg. Sho schmoll leicht.
 

„Musst du... eigentlich viel...also... trinken?“ fragte Sho leise als sie die Toilette verließen um zur Umkleide zurück zu gehen. Aiba zuckte mit den Schultern „Ich weiß es nicht...“ „Könntest du... jemanden töten?“ fragte Sho erneut und Aiba schaute ihn an. „Sho... du warst mein Erster... ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung!“
 

„Was meinst du mit ‚Mein Erster’?“ ertönte Ninos Stimme und Sho und Aiba zuckten gleichzeitig zusammen. „Du... und Sho... oh mein Gott nein!?“ rief Nino laut aus. „Minna!!!“ er drehte sich um als Aiba ihn am Kragen packte „Wehe dir wenn du Perverses denkst!“ Nino kreuzte die Arme vor der Brust. „Dann erkläre mir was du gemeint hast“ Aiba kämpfte mit einer geeigneten Ausrede. Plötzlich schallte Aibas Stimme in Shos Kopf, total verzweifelt „Hilf mir Sho-chan onegai!!“ flehte er. „Also... wir...wir redeten über“ begann Aiba und betete dafür dass Sho etwas einfiel. „Gast“ rief Sho dazwischen, wollte sich jedoch gleich ohrfeigen als er Nino zuschaute wie er die Augenbrauen zusammenzog. „Gast?“ wiederholte er. „Hai... Aiba-chan hat...“ begann Sho und aiba brach ihn ab „meine Wohnung umgestaltet.“ Erklärte Aiba schlau. Nino wechselte seine Blick von Aiba zu Sho und zurück zu Aiba. „. . . . ok“ meinte er schließlich und wandte sich ab und ging. Die Zwei zurückgelassenen seufzten. „Denkst du er glaubt es...?“ flüsterte Aiba leise. „Niemals. Er wird jedem erzählen dass wir Sex hatten... und dass ich dein Erster war“ plötzlich grinste Sho breit. „Ich komme vielleicht noch knapp davon wenn ich behaupte dass ich betrunken war und du eine Perrücke auf hattest.“ Er schaute zur Seite zu Aiba und sein Grinsen verblasste. „Aiba?“ fragte er leise nach. Aiba starrte ihn unglaubwürdig an. Plötzlich spurtete er los „NINO KOMM ZURÜCK!!! ICH... ICH LAD DICH ZUM TRINKEN EIN UND ZEIGE DIR MEINE NEUE WOHNUNG!!! NIIINOOO“ Sho hörte Aiba über den gesamten Flur schreien. Er konnte nicht anders als laut los zu lachen. Vielleicht hatte sich nichts geändert in ihrer Beziehung zueinander. Er hatte keine Angst mehr um Arashi und keine Angst mehr vor Aiba. Er war der gleiche Idiot der er immer war. Ein liebevoller Idiot den jeder lebte.
 

Als Sho die Umkleide betrat, bekam er von Jun einen Arm um die Schulter gelegt. „Und. Wie war er?“ grinste Jun ihn an. Man hörte Schmerzesstöhner von der Mitte des Raumes kommen. Aiba rang mit Nino und Ohno versuchte Aiba weg zu bekommen mit leisen unsicheren „Du tust ihm weh... Aiba-chan...!“ Aiba hatte Ninos linken Arm auf den Rücken gedreht, ihn mit dem Bauch auf dem Boden festgepinnt, mit seinem Hintern auf dessen Beinen sitzend. „Nino sag dass es eine Lüge war!!“ warnte Aiba und Nino quietschte einmal bevor er rief „Niemals!!“ Aiba schien sichtlich verzweifelt. Sho seufzte und rief dann laut, während er in die Hände klatschte. „Minna! Wir steuren auf unsere 30 zu, denkt ihr nicht dass wir uns vielleicht ein klein bisschen erwachsener benehmen sollten!“ „War er eng?“ hauchte ihm Jun ins Ohr und Sho lief knallrot an. Aiba starrte Sho mit vor Schock geöffnetem Mund an. Sein Gehör war natürlich viel besser als das eines normalen Menschens weshalb er Jung klar hörte. Indem Augenblick in dem Sho ungewollt in Gedanken Aiba unter sich verschwitzt und voller Ekstase sah und stöhnen hörte wurde er noch um einen Farbton roter besonders tief rot wurde es als er Aibas Gesicht sah, ebenfalls rot, bevor es in seinem Kopf donnerte „WIE KANNST DU DIR SO ETWAS VORSTELLEN!?“ Sho entwand sich von Jun Arm und rang nach Worten. Nino kicherte und stieß Aiba von sich da dieser viel zu beschäftigt damit war Sho mit offenem Mund an zu starren. „Also stimmt es!“ riefen Jun und Nino zeitgleich. „NEIN“ schrie Aiba und Sho rang immer noch nach Worten. „Wow... wer hätte jemals gedacht dass Sho unseren Aiba-chan nagelt...“ behauptete Nino mit besonders hübschen ausgewählten Worten. Sho schnappte nach Luft und versuchte sich auf die Couch in seinem Blickfeld zu konzentriere, als er jedoch Aiba darauf nackt liegen sah, wechselte er lieber zur Tür. Leider sah er sich auch bald in perverser Pose an dieser und es war dieser Gedanke den das Fass zum überlaufen brachte. Auf beiden Seiten. Aiba kam zu Sho rüber gerannt und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. „Hör auf damit!!! Oder ich knurre“ warnte Aiba und beide starrten sich an, tief rot. Jun und Nino lachten laut auf und Ohno verstand nur Bahnhof. „Es passierte nichts verdammt“ wehrte sich Aiba erneut, ließ von dem schockierten Sho ab. Er spürte nur leicht dass sein Gehirn irgendwie wieder kalt wurde. Aiba schien seine Gedanken verlassen zu haben. Was kroch er eigentlich in sie? Ach ja, vorhin als er um Hilfe rief. Sho beruhigte sich langsam während Aiba wieder mit Nino ringte und unter schwerem Atem Jun die Lüge von der Umgestaltung seiner Wohnung erzählte. Ein letztes Bild flimmerte in Shos Gedanken auf. Aiba-chan wie er vor ihm stand und ihn anlächelte und ein ‚Ich liebe dich’ hauchte. Sein Blick stieß zu Aiba rüber welcher Ohno nun die Lüge erklärte damit dieser zu seiner Seite wechselt, auch wenn er gerade versuchte Aiba von Nino runter zu bekommen. „Gott sei Dank hat er das nicht gesehen...“ Sho atmete durch und mit einem letzten Gedanken ließ er seine Hand durch sein Haar gleiten „Ich brauch dringend wieder Sex... und andere Gruppenmitglieder.“
 

Nino flüchtete mit Ohno bald darauf und erklärte er würde ihren Leader nach Hause fahren. Auch Jun verließ die Umkleide und winkte zum Abschied. Sho und Aibe blieben alleine zurück während sie sich umzogen in ihre eigene Kleidung. Sie schwiegen. Sho wurde wieder etwas rot als er dran dachte was Aiba alles sah. Er fragte sich wie er selbst wohl reagiert hätte wenn er das gleiche nur umgedreht in Aibas Kopf hätte sehen können. Irgendwie war er dankbar dass er nichts sehen musste. „Weißt du... ich gebe dir Recht“ meinte Aiba plötzlich. Sho blickte auf und sah dass Aiba gerade seine Jacke anzog und danach seine Tasche griff. Er gab Sho keinen Blick. „Ich brauch auch dringend wieder Sex... und eine andere Gruppe wäre sicherlich eine gute Abwechslung“ und Aiba verließ den Raum. Sho stand wie angewurzelt da. „Er...“ flüsterte er leise und starrte zur Tür. Er bekam etwas Panik und schluckte. Was bekam Aiba eigentlich alles mit. Er schloss so schnell er konnte seine Hose, griff nach seiner Jacke und Tasche und rannte Aiba nach. Er erwischte ihn am Eingang. Er zog sich gerade eine Sonnenbrille und eine gestrickte Mütze an um nicht erkannt zu werden auf der Straße. „Aiba!“ rief Sho und der Genannte schaute zurück. Sho kam bei ihm zum Halten und keuchte etwas. „Deine Wohnung... wir müssen sie... umgestalten“ meinte er zwischen den Keuchern und Aiba hob eine Augenbraue „Heute noch?“ Sho nickte „H-Hai“ Aiba war etwas unsicher aber willigte ein. Er ging zu seinem Wagen und fuhr los und Sho folgte ihm in seinem Wagen. Er beobachtete Aibas Gesicht im Rückspiegel seines Wagen. Er schien keinen Gesichtsausdruck zu haben. „Aiba?“ Es dauerte bis er ein müdes „hm?“ bekam. „Ah du kannst sie lesen?“ „Hm??“ hakte Aiba nach und blickte einmal fragend in seinen Rückspiegel so dass Sho ihn sah. „Wie weit entfernt müssen wie sein...damit du sie nicht mehr lesen kannst?“ fragte Sho und versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren. Er sah dass Aiba schmunzelte. „Weiß nicht. Sollen wir es testen?“ Sho nickte als er sah dass Aiba ihm einen Blick durch den Rückspiegel zuwarf. „Ok Sho-chan. Wir treffen uns bei meiner Wohnung.“ Aiba wechselten den Gang und bog um die Ecke und rannte davon. Sho war etwas überrascht. „Es ist lustig. Ich fuhr noch nie hinter jemandem von uns, also Arashi nach“ „Ich auch nicht“ ertönte die Antwort. „Wenn du meinen Kopf verlässt empfinde ich eine Kälte... aber ich spüre nie wenn du ihn betritts. Das stört mich etwas.“ Er bekam keine Antwort und dachte dass der Kontakt wohl gebrochen wurde. „Sho-chan...“ Sho erschreckte etwas als er die leise flehende Stimme hörte. “H-hai!?” fragte er erschrocken. “Stell dir mich nie wieder vor wie du es mir besorgst ihn Ordnung?” Sho riss das Steuer zur Seite und schaffte es gerade noch zu bremsen bevor er einen Unfall baute. „Sho-chan!?!?“ schrie Aiba erschrocken. Sho presste seine Augen zusammen. Sein Kopf drehte sich. „Geh raus“ und er spürte plötzlich die Kälte. Er lehnte seine Stirn auf das Steuer und atmete tief durch. Sein Wagen stand quer in der Straße, Autos um ihn herum hupten wie wild. Ihm war speiübel und er zitterte, riss sich jedoch zusammen und fuhr langsam wieder an und brachte den Wagen zurück in die Spur. Er nahm einen Umweg zu Aibas Wohnung, irgendwie musste er fliehen. „Sho-chan...?“ ertönte plötzlich Aibas leise Frage „Alles in Ordnung.“ Kam die knappe Antwort. Es dauerte eine ganze Weile bis Aiba leise flüsterte. „Du hast mich vorhin...aus deinem Kopf geworfen“ Sho blickte überrascht und danach verwirrt „Das funktioniert?“ „Anscheinend. Vielleicht...weil ich dich biss? Weil... ich also ich kann die Gedanken der Anderen nicht lesen ich spüre und rieche nur ihr Empfinden.“ „Ach so....“ Sho brummte. Toll. Er war als einziger betroffen. Soviel zu Gedanken seien frei. Er kam bei Aiba an und stief nachdem er parkte aus. Aibe wartete bereits auf ihn und sperrte erst auf als Sho an seiner Seite stand.
 

Sho lief geradewegs zur Couch. Die Wohnung sah immer noch so grausam aus wie zuvor. Er hob das Möbelstück bis es so stand wie eine Couch stehen soll und ließ sich drauf fallen und legte sich hin. Aiba beobachtete ihn, an einer Wand gelehnt. „Ich dachte wir sollten meine Wohnung umgestalten...“ fragte er nach eine Weile doch bekam keine Antwort von Sho. „Hast du Schmerzen?“ er drückte sich von der Wand und wanderte zum Badezimmer. „Iie...“ flüsterte Sho leise. Aiba kehrte zurück mit einem kalten nassen Lappen den er Sho auf die Stirn legte. Er legte ihm eine Hand auf die Brust. „Dein Herz rast. Beruhige dich.“ Flüsterte er leise bevor er wieder aufstand und zur Küche wanderte. Er versuchte dabei nicht auf eine Gabel oder etwas anderes scharfes zu treten. Er studierte seinen Kühlschrank und seufzte leise als er ihn schloss. Er wühlte in den Schränken und fand Instant Ramen. „Hast du Hunger?“ fragte er während er sich zu Sho drehte, war jedoch gleich verwirrt, als er Sho sitzen sah. „Ähm... alles okay?“ fragte er leise und unsicher nach. Sho legte sich langsam wieder hin und Aiba war mehr als verwirrt. Er entschloss sin in seine Gedanken einzutauchen fand jedoch nichts da der Nachrichtensprecher absolut nicht nachdachte. Er empfand viel zu viele Gefühle und es stank ihm fast. „SHO-CHAN“ rief er und Sho blinzelte einmal. „Ach ja deine Wohnung!“ er hob sich und begann langsam auf zu räumen. Aiba legte den Kopf schief und wusste nicht was denken als ihm etwas auffiel. Sho starrte sehr konzentriert. Er versuchte erneut in seine Gedanken zu brechen fand jedoch nichts. „AH“ schrie er laut und zeigte auf den gleichalten. Sho zuckt und blickte zu Aiba rüber. „Du übst gerade eine Barriere auf zu bauen damit ich nicht mehr in deine Gedanken komme oder?!“ Sho lachte laut auf und gab Aiba den Eindruck dass er sich blamiert hat. „Etwa...doch nicht?“ „Ich versuche verzweifelt keine Sex Gedanken zu haben, das mache ich.“ „EEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEH!?!?!“ schrie Aiba laut. Er war auf Shos Lüge rein gefallen.
 

Sho hatte geübt. Und er spürte wie Aiba seinen Kopf betrat und wieder verließ. Er ab es jedoch nicht zu.
 

Nachdem sie fast 2 Stunden wortlos die Wohnung ersteinmal aufräumten, begann Sho die Möbel zu rücken. „Ano... Sho-chan... ich möchte dich nicht verletzen aber... das sieht absolut besch- grausam aus!“ rief Aiba. Sho war nicht wirklich der beste Inneneinrichter. „Aber anders passen deine Möbel nicht rein... Naja...die die übrig geblieben sin...“ Sho kratzte sich am Katz. „Ich mochte meine Wohnung eigentlich sehr so wie sie war...“ „Wenn das stimmen würde, hättest du sie nicht so demoliert“ Sho begann die Möbel anders zu rücken. Aiba lehnte sich an die Küchenfläche und beobachtete ihn. Er half Sho nicht. Er verspürte auch nicht das Bedürfnis da Sho herum eilte und rückte und fluchte und umstellte und Aiba nicht einmal nach seiner Meinung fragte. Aiba versuchte immer wieder in seine Gedanken zu kriechen aber wurde immer wieder raus geworfen und irgendwann gab er auf.
 

Draussen war es dunkel als beide schließlich am Esstisch saßen und ein Instantnudeln verschlangen. Nun, einer und das war Sho. Aiba stocherte in seinem Essen und schien beunruhigt zu sein. Als Sho sein Mahl beendete hatte fragte er leise „Du hast Hunger nicht wahr...?“ Aiba blickte verwirrt auf „Woher...?“ „Du hast auf der Toilette davon gesprochen und mir noch Angst gemacht und nun... sind Stunden vergangen und... du wirst immer hungriger schätze ich“ Aiba nickte langsam. „Würdest du mich eigentlich jagen wenn ich jetzt nach Hause gehen würde?“ fragte Sho verängstigt. „Jagen!?“ Aiba war sichtlich geschockt von dieser Wortwahl. „Ich jage doch nicht!!“ „Du hast mich angegriffen und angefallen und-“ „Hör auf!!“ Aiba ließ seinen Kopf sinken. „Ich erinnere mich nicht richtig und...will es auch nicht...“ Sho konnte nur langsam nicken.
 

Es wurde still und der Schwarzhaarige lauschte dem Ticken der Uhr. Aiba stand auf und wanderte zu seiner Couch rüber und setzte sich hin. „Was mach ich nur...?“ flüsterte er leise, den Tränen nahe. Sho fixierte seine Essstäbchen bevor er aufstand und zum Kühlschrank ging und das fand was er wollte. Er zog eine Dose Bier raus, öffnete sie und begann sie in großen Schlücken zu trinken. Aiba starrte ihn ab, abgelenkt vom Weinen. „Was machst du Sho-chan?“ Sho warf die leere Bierdose weg und ging rüber zum Fenster und öffnete es und atmete die frische Luft tief ein. „Weißt du... ich liebe diese Welt... und die Lebewesen in dieser Welt. Menschen wie Tiere wie Pflanzen. Auch wenn es mich zerreißt jeden Tag von Katastrophen, Morden, Vergewaltigungen und anderen Dingen müssen zu lesen. Es macht mich wahnsinnig und trotzdem will ich weiter in dieser Welt leben... mit meiner Familie... mit meinen Freunden... mit Arashi und auch mit dir“ Sho spürte wie der Alkohol wirkte. Er drehte sich um und wanderte zu Aiba rüber und setzte sich zu ihm und schloss die Augen, ein Lächeln auf den Lippen. „Trink“ flüsterte er leise. Aiba starrte ihn an. „Was...?“ es war kaum zu hören. „Trinke. Ich vertraue dir. Du tötest mich nicht. Und ein bisschen Blut spenden kann nicht schaden, der Mensch hat sowieso zuviel Blut das er geben kann und er produziert ja auch Blut!“ Sho hatte seine Augen immer noch geschlossen. Aiba erhob sich von der Couch und wich zurück. „Nein... Nein Sho-chan du darfst das nicht von mir verlangen...“ Er stieß gegen den Esstisch. Sho öffnete die Augen. Seine Sicht war bereits trüb. „Es ist in Ordnung! Bitte... ich will nicht dass du jemand anderen angreifst. Ich will nicht dass du Unschuldige beißt und ich will nicht dass du dich deswegen quälst. Was wenn du erwischt wirst wenn du so einen fremden Menschen angreifst...und und“ Sho rang, seine Gedanken waren schwer richtig aneinander zu reihen. „Wenn es an die Presse kommt, was passiert mit Arashi? Ich will weiter mit Nino, Jun und Ohno lachen und mich über die ärgern...“ Sho hob eine Hand und zerrte etwas am Kragen seines Oberteils und entblößte seinen Hals. „Wenn du mich hast... brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen wegen Hunger“ „Nein“ weigerte sich Aiba und wich weiter zurück. Sho stand auf und schlenderte betrunken zur Küche. Er griff sich ein Messer und hielt es sich an den Hals. „Dann... mach ich dass es blutet“ plapperte er betrunken und drückte zu. Aiba schrie auf und war selbst erschrocken dass er mit einem Wimperklappern quer durch den Raum war, hinter Sho und ihm das Messer aus der Hand riss. Es war jedoch zu spät, er blutete. Der Geruch stieg Aiba umgehend in die Nase. Er wollte Sho von sich stoßen doch schaffte es nicht. Sho drehte sich, wackelnd, in Aibas Händen an seiner Schulter so dass er Aiba anschaute. Er griff zu seinem Hals und schaute dann seine Finger an „ah... ich blute ja jetzt wirklich“ er kicherte und Aiba begann zu schluchzen während Sho an seinen Fingern leckte und leise bemerkte dass es eklig metallisch schmeckt. Die Lippen noch mit Blut besudelt lächelte er Aiba an. „Ich verspreche... nie mehr perverse Gedanken von dir zu haben“ und er lehnte sich nach vorne und drückte Aiba einen hauchzarten Kuss auf die Lippen. Aiba erstarrte als Sho sich wieder von ihm wegzog. „Ich...sehe dich nicht als nur das an... ich... liebe dich weißt du...“ Der Alkohol gab Sho Mut es laut zu sagen. Er realisierte längst nicht mehr dass er betrunken war. Seine Gedanken purzelten in seinem Gehirn.
 

Aiba schaute Sho in die Augen. Das Blut roch so verlockend.

Kapitel X

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel XI

Aufgrund des Blutverlustes schlief Sho länger als Aiba, welcher früh morgens wach wurde und in die Küche schlich und leise etwas zu essen für Sho zubereitete. Er war vielleicht kein guter Koch, doch er war im Stande auch essbares zu zubereiten. Er machte nur ungenießbares für shukudai-kun. Wie zB zuckerübergoßene Schrimps. Es war bisher das skurilste was er jemals zubereitet hatte.
 

Er versuchte wenig Lärm zu produzieren, das scharfe Gehör auf das Schlafzimmer konzentriert, lauschend wann Sho wohl aufwacht. Während er in einem Schrank wühlte, verspürte Aiba plötzlich eine Art Neugierde. Er konnte Gedanken lesen und sogar sprechen mit der Person. Konnte er vielleicht auch Träume sehen? Konnte er sie auch manipulieren??
 

Das Essen war schnell vergessen. Aiba schlich zum Schlafzimmer und hockte bei der Tür die einen Spalt offen war. Lautlos wie eine Katze öffnete er die Tür und betrat das Schlafzimmer bis er neben Sho stand. Kaum spürbar, strich er über die Stelle an Shos Hals wo er zweimal zubiss. Sie war nicht so schnell verheilt wie er sich erhofft hatte. Um genau zu sein sah die Stelle nun wie ein übler Knutschfleck aus. Er fixierte Shos ruhigen Gesichtausdruck.
 

Die Sicht um Aiba verschwomm als er in Shos Traum tauchte. Es funktionierte! Jedoch verwirrte es ihn schon ein bisschen dass er im Traum war. Es war dunkel um ihn herum weshalb er sich entschloss sich zu bewegen. „Sho-chan?“ rief er testend ins Nichts. Urplötzlich veränderte sich alles um ihn und er stand auf dem Friedhof. Aiba zuckte zusammen und war wie angewurzelt stehen blieben. Er wollte nicht hier sein, weder in Wirklichkeit noch in einem Traum. Und ein Friedhof bedeutete definitiv ein Albtraum! „Aiba-chan!!!“ hörte er Juns Stimme. Er drehte sich etwas und sah Jun. Hinter ihm Nino und Ohno Hand in Hand. Ohno schleppte Nino hinter sech her der bei jedem zweiten Schritt stolperte und fluchte. Wo war Sho. „MASAKI!!“ Aiba drehte seinen Kopf sofort. Nur Sho nannte ihn bei seinem Namen und da war er, gute zehn Schritte vor Jun. „Wir sollten zurück...“ flüsterte Jun und blieb stehen was dazu führte dass Ohno mit der Nase in seinen Rücken lief. Nino stolperte und klammerte sich an Ohnos Hose um nicht auf ein Grab zu fallen. Nino sah aus als würde er bald seine Seele ausschreien, nur weil er fast auf kaltes totes Granit fiel. „Spinnst du Jun!!! Wenn ich das Grab auch nur mit einer Hand berührt hätte, ich schwöre dir, dann hätte ich dich mit bloßen Händen unter die Erde gebracht!!“ zischte Nino nervös und Jun verdrehte nur die Augen. „Sicher, komm versuch es. Eher liegst du unter der Erde!“ Jun kickte ein Grab mit dem Fuß an. Beide begannen sich anzufauchen, Ohno dazwischen wischte sich Haarsträhnchen aus dem Gesicht. „Ano... wir verlieren Sho aus den Augen“ flüsterte Ohno. Jun und Nino reagierten gleichzeitig. Jun hastete vor und Nino schob Ohno damit er sich bewegte. Jedoch war Sho bereits aus der Sicht. „Verdammt“ „SHO!!“ rief Jun laut. Keine Antwort. Aiba sah sich panisch um, sah Sho jedoch auch nicht mehr. Er versuchte es mit Gedanken und riechen es klappte jedoch nicht. „Scheint als habe ich hier diese Fähigkeiten nicht...“ murmelte Aiba. „Jun!“ rief er rüber. Der Gerufene reagierte jedoch nicht. Aiba versuchte Nino zu rufen und zuletzt Ohno. Keiner reagierte. Er fluchte und begann sich zu bewegen, ging in die Richtung in die Sho verschwand. Vielleicht sah wenigstens Sho ihn. Er wanderte an den Gräben vorbei und erkannte bald dass er auf den Weg zu einem kleinen Mausoleum war. Er ging den gleichen Weg wie er zuvor bereits ging als er gebissen wurde. Seine Füße wurden ihm schwer, das Herz sank ihm in die Hose. Er wollte nicht dahin aber irgendetwas sagte ihm dass Sho dort war.
 

Vor dem kleinen Gebäude blieb er stehen. Die Tür stand einen Spalt offen. Er öffnete sie langsam und schrak zurück, stolperte rückwärts und fiel. Er starrte sich selbst ins Gesicht, ein Gesicht verformt zu einem Monster, hörte sein häßliches Knurren das er zuvor Sho bereits schenkte. Er sah sich, auf seinem Shoß, halb auf dem Boden liegend, Sho, mit leblosem Blick, den Hals halb verfressen.
 

„Ack“ Aiba landete auf seinem Hintern. Er hob den Blick, ließ ihn jedoch blitzschnell wieder sinken. Das Licht von draußen verblendete ihn furchtbar. Es war gerade noch Nacht und er befand sich auf einem Friedhof. Es brauchte Aiba einige Atemzüge bis er sich in seiner Welt wiederfand. Er roch und spürte Sho. Er hörte einen Gedankenfetzen „Traum...nur.... Traum“ Er hob den Kopf. Auf dem Bett saß Sho, das Gesicht in den Händen vergraben, keuchend. Aiba sprang auf und hastete zu Sho. „Sho alles in Ordnung mit dir??“ fragte er panisch, legte eine Hand auf Shos Rücken und begann sanft zu reiben. Er merkte dass der junge Mann total verschwitzt war. Sho antwortete ihm nicht, entzog sich jedoch leicht Aibas Berührung. Der Albtraum nagte an seinem Verstand. „Wirst du... mich wirklich töten?“ fragte Sho plötzlich und Aibas Hand verkrampfte sich auf Shos Rücken. „Sho-chan... was... wie kannst du mich so etwas fragen?“ Eine Hand verließ Shos Gesicht und wanderte zu seinem Hals. Er rieb mehrmals über die Wunde. Er schien sie gut zu spüren. „Mir ist schlecht Masaki...“ flüsterte er leise. „Kopfweh... schwindelig...“ Aiba rannte alarmiert ins Badezimmer und die Küche und kam mit einem Glas Wasser und einer Pille gegen Kopfschmerzen zurück, stellte alles auf dem kleinem Nachttisch neben dem Bett ab. Er setzte sich an die Bettkante und reichte Sho die Pille und dann das Glas Wasser. Der Schwarzhaarige schluckte brav und reichte Aiba das leere Glas bevor er sich wieder hinlegte. Aiba seufzte leise. Es war seine Schuld, er wusste das genau. Weil er Shos Blut trank, er stahl ihm soviel Energie die er brauchte. „Schlaf noch etwas Sho-chan. Ich bereite das Essen vor ja?“ Sho nickte, drehte Aiba den Rücken zu und schlief sogleich wieder ein.
 

Aiba verließ das Schlafzimmer lautlos. Er lehnte sich an die geschlossene Tür mit dem Rücken und starrte seine Hände an. „Ich bin ein Monster... „ flüsterte er leise zu sich und wollte weinen und schreien zugleich. Merkwürdigerweise schaffte Aiba jedoch nur ein bitteres Lächeln. Er lachte sogar leise.
 

Ein Monster. Kein Mensch. Nie mehr ein Mensch. Bis zur Unendlichkeit verflucht.
 

Er erinnerte sich an den Tag zuvor, dass er mit Sho sogar schlief. Er verfluchte sich dafür. Es hätte niemals passieren dürfen. Sho bedeutete ihm viel zuviel und nun verletzte er ihn noch mehr mit dieser Tat. Was wenn er sich für immer an diesen Abend mit den Worten „Ich schlief mit einem Monster“ erinnert? Was wenn er es sogar als eine Vergewaltigung aufnimmt?
 

Aiba sank an der Tür hinab auf den Hintern, zog die Knie an und umarmte sie damit er das Gesicht in den Knien vergraben konnte. „Ich hasse mich...“ murmelte er leise zu sich selbst.
 

Aiba bereitete das Essen für Sho. Er machte sein einstiges Lieblingsessen und das was er am besten konnte; karage. Eine große Schüssel auf dem Esstisch stehend, gedeckt für Sho alleine, setzte er sich an den Tisch und begann eine Notiz zu schreiben. Er war nicht begabt mit Worten und sein kanji-wissen war miserabel, aber irgendwie musste er es schaffen Sho eine klare Naricht zu hinterlassen. Nach fast einer halben Stunde war Aiba endlich zufrieden und legte den Zettel auf den Tisch, den Füller auf den Zettel damit er nicht wegflattern konnte. Er schlich mit seinen lautlosen Schritten ins Schlafzimmer und nahm sich einige Klamotten eine Mütze und eine Sonnenbrille. Seine Tasche füllte er mit Dingen die er für wichtig empfand. MP3 und PSP schleppte er mit, nur für den Fall wenn er nicht mehr nachdenken wollte und Ablenkung brauchte. Seine Brieftasche war noch wichtig. Als er sicher war dass er alles hatte, ging er ein letztes Mal zum Tisch rüber und legte sein Mobiltelefon neben die Notiz. Er würde dieses Gerät nicht mitnehmen.
 

Er wanderte zu Sho ein letztes Mal und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen „Gomen ne Sho-chan“ flüsterte er leise. Seine Finger strichen zitternd Shos Wange entlang bis zum Hals. „Ich hoffe die Wunde ist bald verheilt...ich wünschte du könntest mich mitsamt der Wunde schnell vergessen...“ Tränen suchten sich ihren Weg zu Aibas Kinn. Eine einzelne entschied sich zu fallen und landete auf Shos Lippen. „Es tut mir so Leid...aber...ich kann das alles nicht...“ er schluchzte leise, bekämpfte die Tränen und wand sich von Sho ab. Er verließ das Schlafzimmer und kurze Zeit später seine eigene Wohnung. Auf dem Bürgersteig schaute er ein letztes Mal zurück zu seiner Wohnung. Er vermisste sie jetzt schon. Er verstaute seine Sachen in seinem Wagen und verließ seinen Wohnblock.
 

Aiba fragte sich wie die Anderen wohl reagieren werden, wenn bekannt wird dass er verschwunden ist. Bestimmt würden sie Aibas Eltern kontaktieren um nach zu fragen ob er dort ist. Er würde Chiba meiden auch wenn er dort aufwuchs und sich am besten auskannte. Er würde auch fern bleiben von den anderen ihren Wohnblocks, besonders Shos, denn er war sich sicher dass er sonst seinen Plan aufgeben würde.
 

Er würde heute soweit und solange fahren, wie der Tank seines Wagens ihn brachte.

Kapitel XII

Sho schreckte aus seinem Traum. Er hatte einen merkwürdigen Traum. Da waren Polizisten die ihn und die anderen von Arashi ausfragten. Was sie fragten verstand er nicht. Er sah Kameras, die Presse hechtete um Arashi herum. Sho hatte sich dauernd um geblickt und zu den anderen gesagt jemand würde fehlen er wüsste aber nicht wer. Und zuletzt sah er Aibas verweinte Gesicht kurz bevor er aufwachte.
 

Er seufzte und gähnte und leckte sich über die trockenen Lippen. Etwas salziges lag auf seiner Zunge. Ein Geschmack den er von irgendwo kannte, aber die Müdigkeit verschleierte den klaren Verstand. Er verließ das Bett um ins Badezimmer zu wandern. Er gähnte erneut. Mit immer noch leicht schwerem Kopf schloss er die Badezimmertür hinter sich. Nachdem er sich erleichtert hatte, wand er sich dem Spiegel zu. Er blinzelte sein Spiegelbild an. Sein Haar stand in jede Richtung. Er strich mit den Fingern durch und konnte das Haar etwas zurecht stylen. Lang lebe Haarwachs!
 

Nachdem er sich das Gesicht mit kaltem Wasser wusch fühlte er sich schon viel lebendiger. Er spürte Bartstoppel, entschied jedoch dagegen Aibas Rasierer zu missbrauchen. Er würde eh bald nach Hause fahren und- Aiba!!
 

Er verließ das Badezimmer und linste in die Wohnung. Es war still. Viel zu still. Sho missfiel diese Stille. „A-aiba?“ er stellte sich vor dass Aiba womöglich irgendwo kauerte, auf ihn lauerte um ihn umzureißen wie eine ahnungslose Antilope. Sho hatte solche Angst dass er sogar an die Raumdecke manchmal starrte, sich in Gedanken jedoch ermahnte dass Aiba nicht Spiderman war, den Blick trotzdem nicht von der Decke nehmend. Erst als ein merkwürdiger bekannter Geruch in seine Nase stieg, blickte er hinab und begegnete Karage. Sogar noch warm, wie Sho feststellte als er nach einem Griff. War das ein Köder!? Er blickte sich um, die Augen leicht zu Schlitzen geformt. „Aiba-chan?“ Keine Antwort. „Aiba!“ versuchte er erneut, nur in Gedanken. Auch keine Antwort. Sho kam sich schon bald dumm vor dass er ihn in Gedanken rief. Er knabberte an einem Hähnchenflügel als sein Blick auf einen kleinen grünen Zettelchen fiel. Eine Notiz? Das erste was Sho dachte war dass es wohl bloß eine Nachricht war dass Aiba schnell in den nächsten Konbini noch etwas kaufen war. Er legte deinen angenagten Knochen auf den Teller der gedeckt war, leckte sich die Finger, bevor er zum Papier griff.
 

Er las ihn. Es war ein kleiner Brief. Er las ihn ein zweites Mal. Den Blick nicht von dem Papier nehmend, tastete er sich zu Aibas angekratzten Couch und ließ sich auf ihr sinken. Er lies erneut bevor er den Blick schließlich vom Papier brach und aus dem Fenster starrte. Er war weg. Er hatte ihn verlassen. Nicht um eine Sauce oder sonst etwas zu kaufen. Nein... er war weggelaufen.
 

„Aiba-chan...“ murmelte Sho kaum hörbar. Er wand den Kopf zurück zum Tisch und sah Aiba Keitai dort liegen. Wo könnte er jetzt sein?
 

Sho kamen skurrile Ideen in den Kopf. Zoo, Freizeitpark, irgendein Fast Food Lokal... wo konnte ein Aiba-chan schon hin sein!? Aber vielleicht war Shos Gedankengang gar nicht einmal so falsch!
 

Er sprang auf. „Vielleicht sucht er Ablenkung. Was gibt schon mehr Ablenkung als ein Freizeitpark!“ Sho hechtete durch Aibas Wohnung, sammelte seine Klamotten ein die verwirrenderweise irgendwie nicht an seinem Körper waren, und zog sich an. Wieso lag er überhaupt nackt in Aibas Bett? Irgendwie hatte er einen Filmriss.
 

Er nahm Aibas keitai mit, nur für den Notfall.
 

Er saß in seinem Wagen und starrte geradeaus. Er fragte sich ob er wirklich jetzt in einen Freizeitpark fahren sollte um nach Aiba zu suchen. Er kam sich ziemlich dämlich vor. Allein der Gedanke war zum Lachen. Unsicher entschied sich Sho nach Hause zu fahren und dort die Anderen zu kontaktieren. Es war wohl die intelligenteste Entscheidung. Besser als in einen Freizeitpark zu fahren. Außerdem hatte er auch noch News Zero vorzubereiten. Was Arashi wohl machen würden wegen ihren Talkshows? Sie haben alles bereits gedreht für nächste Woche. Bedeutet dass sie nicht einmal eine ganze Woche haben um Aiba zu finden.
 

„Ach solange brauch es sicherlich nicht einen Aiba Masaki zu finden!“ Sho grinste etwas amüsiert. Selbst als Vampir, schrieb er Aiba nicht genug Intelligenz zu sich erfolgreich können vor Arashi zu verstecken.
 

Er fuhr nach Hause. Langsam, beobachtete die Leute auf dem Bürgersteig, suchte nach einer Wuschelfrisur, dunkelblond, etwas heller als normal typisches japanisches Haar. Groß gebaut. Sein Gesicht war eigentlich gut zu erkennen. Er war zwar am Anfang etwas blass, aber während ihrem Shooting hatte Aiba seine typische dunklere Hautfarbe.
 

Sho erwischte sich bei einem dämlich verliebten Grinsen. Er räusperte sich und machte ein Gesicht als müsste er Nachrichten ansagen. Toternst. Angespannt.
 

Er konzentrierte sich wieder auf die Straße und Leute herum. Er wusste genau dass Aiba mit dem Wagen wegfuhr da er, als er die Wohnung verließ bemerkte dass dieser fehlte. Trotzdem hatte er die Hoffnung, nein er flehte innen drin diesen Menschen der ihm soviel bedeutete, um den er sich Sorgen macht, zu sehen. Er malte sich aus wie er stehen bleiben würde, wie in einem Film, einem dramatischen Film, aus dem Wagen springen, ‚Aiba warte!’ rufen würde, dieser würde sich drehen... er würde auf ihn zu eilen, ihn umarmen... Aiba würde die Umarmung erwiedern und sich weinend entschuldigen weggelaufen zu sein und Sho würde ihm verzeihen. Er würde sich etwas zurückziehen und sie würden sich küssen und-
 

„KÜSSEN!?“ schrie Sho und im nächsten Augenblick krachte es häßlich. Er landete mit der Stirn auf seinem Steuer und blieb liegen. Alles drehte um ihn. Er hörte Leute schreien und irgendwo quietschte der Alarm eines Wagens. Erst als jemand an sein Fenster klopfte hob er den Kopf. Ihm war schwindelig, seine Hände zitterten. Er blinzelte einige Male bevor er zur Seite blickte und einen etwas sehr wütenden Mann schnaufen sah. Er blickte wieder nach vorne und sah dass er dem Wagen vor ihm hinten reingefahren war. Toll. Genau das was er brauchte. Der Mann hämmerte nun gegen das Fenster. Langsam hob Sho den Arm umd betätigte einen Knopf. Mit einem allgemeinen klack-Geräusch sperrten alle Türe ab. Der Mann vor seinem Fenster schrie nun rasend vor Wut da man dieses Geräusch auch von aussen hören kann. Sho war es egal. Er ließ ihn schreien. Er legte seinen Kopf erneut auf das Lenkrad und schloß die Augen. Durchatmen. Er hatte doch am Tag zuvor schon fast einen Unfall. Wieso nun erneut? „Aiba-chan... ich weiß dass unsere Gedanken über eine längere Distanz verbunden sind und... ich hoffe dass du mich hören kannst.... Komm zurück“ flehte er in Gedanken und heiße Tränen floßen über seine Wangen.
 

Die Welt um ihn herum stand still. Solange er sich in seinem Wagen befand, solange war er ruhig. Alles was draußen war lärmte furchtbar. Er wollte jetzt keinen Lärm. Langsam erwachten Erinnerungen in ihm. Aiba vor ihm. Seine Lippen auf seinen, sanft... feucht und heiß zugleich. Menschlich. Voller Liebe und Sehnsucht. Sho schluchzte. Wieso erinnerte er sich gerade jetzt an soetwas?
 

Er hob den Kopf und starrte zwischen Haarsträhnen über das Steuer hinweg. Er sah Leute die ihn anstarrten, neugierig waren. Es hatten sich schon viele versammelt. Von weitem sah er einen Polizeiwagen auf ihn zufahren. Der Mann hämmerte immer noch gegen sein Fenster. Wieso schlug er es nicht endlich ein? Irgendwie fühlte sich Sho leerer mit jeder Sekunde die verging.
 

Was ihm wichtig war, war wohl wirklich weg. Sho schloss erneut die Augen.
 

„Gomen ne Sho-chan...“ Aibas warme sanfte Lippen auf den eigenen. Sanft, kaum spürbar. Und dann ein Tropfen Wasser. Sie traf Shos Lippen. Salzig. Eine Träne?
 

„Ich liebe dich doch“ murmelte Sho leise bevor es endgültig schwarz vor seinen Augen wurde.

Kapitel XIII

Sakurai Sho wachte in einem Krankenhaus wieder auf. Er war sich sicher dass es eines war, weil der typische sterile Gestank in der Luft lag und die Wände alle weiß gestrichen waren. Kalt und leblos. Er blickte sich langsam um. Der Raum war still, niemand war da. Als er rausblickte war es bereits dunkel. Er seufzte. Wieder ein Tag keine Arbeit erledigt. Wieder ein Tag ohne auch nur eine einzige Zeitung gelesen zu haben. Er wird mächtige Probleme bekommen mit News Zero wenn er nicht bald seinen alten Rythmus wiederfand.
 

Er erhob sich langsam. Das Bettgerüst quietschte leise dabei. Er trug noch seine Kleidung. Auf dem Stuhl neben seinem Bett lag seine Jacke. Er schlich leise aus dem Raum und blickte sich wieder um. Wann kam er hier her? Wie kam er hier her? Was war wohl mit seinem Wagen passiert. Er ging langsam zu einer Krankenschwesterstation, fand jedoch keine menschenseele dort. „Hm... merkwürdig...“ murmelte und entdeckte eine Zeitung. Er reichte nach ihr und zog sie zu sich. Allein das schöbige Papier in seinen Händen gab ihm eine gewisse Sicherheit er selbst zu sein, Sho, Idol und Nachrichtenreporter. Sein Blick fiel auf das Datum und er verschluckte sich fast. Die Zeitung war fast eine Woche alt! „Das kann nicht stimmen“ flüsterte er leise und bemerkte die Titelseite. „Vampire in Tokio!!“
 

Sho ließ die Zeitung fast fallen vor Schreck. Vampire? Aiba! War er entdeckt worden!? Sho krallte sich die Zeitung erneut und flüchtete zurück in sein Zimmer. Er wollte wissen weshalb eine Woche vergangen ist, ob er schon so lange im Krankenhaus ist, aber dieser Artikel forderte jede Neugierde in ihm. Eine kleine Leselampe anknipsen, legte er sich auf den Bauch und breitete die Zeitung aus.
 

Der Artikel begann mit Vermisstenanzeigen, merkwürdigen Geschehnissen und steigende Anzahl toter Tiere auf Bauernhöfen. Sho legte seine Stirn in Falten. Was hatte das mit Vampiren zu tun? Aiba riss keine Schafe! Und da stand nicht einmal dass sie gerissen wurden von irgendeinem Wesen, da stand nur dass immer mehr Tiere starben. Aus welchem Grund auch immer!
 

Sho überflog den Artikel. Leise murmelte er immer wieder „langweilig... unintressant... Idioten das stimmt doch gar nicht!“ und schließlich stief er auf ein Foto. Sah wie ein Schulmädchen aus mit einer Bisswunde am Hals. Sie ähnelte stark der von dem Jungen damals im Park. „Aiba?“ flüsterte er leise. Er las den Abschnitt neben dem Foto schnell.
 

Hitomi W. (19) wurde am Montag auf dem Nachhauseweg von einem jungen gutaussehenden Mann angesprochen. Der Polizei gegenüber behauptete sie fest niemals einem Fremden jemols gefolgt zu sein aber dass dieser Mann sie irgendwie in den Bann zog. Sie folgte dem schätzungweise ende 20 Jährigen in eine Karaoke Bar. An weiteres kann sich die Schülerin laut Aussagen nicht erinnern. Sie wurde am nächsten Tag in einem Krankenhaus wach und litt an Blutmangel. Laut ärztlicher Aussage hätte sie sterben können. [...]

Die Überwachungskameras der Karaoke Bar wurden überprüft. Auf dem Band ist das Mädchen zu erkennen wie es den Raum betrat und scheinbar mit jemanden sprach. Plötzlich stürzte sie zu Boden und die Tür öffnete sich erneut als würde jemand den Raum verlassen jedoch wurde niemand auf dem Band aufgezeichnet.
 

Sho schauderte sich ungewollt geekelt. Er überflog den Artikel erneut und las dass der Angriff in Tokio geschah genau wie der Titel es erwähnte.
 

Der Rest das Artikels war widerrum unwichtig weshalb Sho die Zeitung wieder zusammenfaltete. Er drehte sich im Bett bis er auf dem Rücken lag und die Zimmerdecke fixieren konnte.
 

„Ob es Aiba war? Andererseits...bezweifle ich irgendwie dass er soetwas tun könnte...“ sprach Sho seine Gedanken leise aus. Vielleicht war es an der Zeit mit den Anderen zu sprechen... Die Anderen! Waren die noch nicht bei ihm?
 

Er blickte zu seinem Nachttisch. Keine Blumen, keine Notiz, nichts. Schöne Freunde... Er war die Zeitung frustriert zu Boden. Noch eine ganze Weile starrte er die Zimmerdecke an, bevor er entschloss erneut nach einer Krankenschwester zu suchen. Er warf die Beine aus dem Bett und schaute durch Zufall hinab auf das Papier, und erfror in seiner Bewegung. Laut las er den Titel „Johnny’s beste Pop-Gruppe nur noch zu 3.“ Er hob die Zeitung. Drei? Ein Gruppenfoto von ihrer AAA Tour neben dem Artikel. Aibas Gesicht war mit einem roten Kreis markiert und sein eigenes.
 

Johnny Kitagawas best verkaufte Pop-Gruppe besteht nur noch aus drei. Nicht nur Johnny’s sondern auch die Fangemeinde stehn unter Schock. Sämtliche Fernsehaufritte, Konzerte wie auch Veröffentlichungen wurden abgesagt oder verlegt.
 

Aiba Masaki (26) und Sakurai Sho (26) gelten seit über einer Woche als vermisst.

In Aiba Masakis Wohnung wurde ein Zettel entdeckt der als Abschiedsbrief interpretiert kann werden.
 

Unter den Fans verbreitete sich das Gerücht; Sho Sakurai, laut Fans „Mutter in Arashi“ sei Aiba Masaki gefolgt um ihn von seiner Idee abzubringen, während Aiba Masaki, abenteuerlicherer Mensch, vermutlich Sho Sakurai überzeugt hat ihm zu folgen und Arashi und ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen.
 

„Was ist das denn für ein Scheiß!?“ maulte Sho laut bevor er weiterlas.
 

Das Gerücht wurde jedoch bereits von den Verbliebenen von Arashi und Johnny-san selbst abgestritten.
 

„Gott sei Dank...“ Sho atmete erleichtert aus. Er hatte im Laufe seiner Karriere in Arashi, bereits bemerkt dass Fans es gerne sahen wenn er und Aiba zusammen waren, genauso wie sie es liebten Ohno und Nino gemeinsam zu sehen. Wegen Ohmiya SK verstand Sho es nocht, doch die anderen Pairing erschienen ihm sogar teilweise frech. Er wusste genau was Fans wohl zu diesen Nachrichten dachten. „Sie haben endlich ihre Liebe zueinander entdeckt und um von der Gesellschaft nicht voneinander entrissen zu werden, flüchteten sie auf eine einsame Insel und leben dort glücklich bis an ihr Lebensende.“ Oder irgendsoetwas in der Art. Sho versuchte zu vermeiden den Fans solche Fantasien zu schenken. Klar betrieben Arashi aktiv Fanservice, doch man musste seine Grenzen erkennen. Ohmiya SK wagten es ja sich richtig zu küssen in Fukuoka... Etwas, was Sho hoffte, was niemals mehr auf der Bühne passieren sollte. Er hasste die Presse und er hasste die Presse noch mehr wenn sie Gerüchte verbreitete, Wahrheiten verdrehte und einfach nur Unsinn schrieben. Leider war vieles nur Unsinn, Unsinn den andere Menschen in Probleme brachte und verletzte. Deshalb nahm Sakurai Sho die Arbeit bei News Zero an. Er wollte ernste Nachrichten unter Fans verbreiten und nicht den üblichen Quatsch der Presse.
 

Sho knurrte einmal leise. Aus Wut und Frust. Was sollte das alles eigentlich? Er war nicht vermisst, er war im Krankenhaus. Sähe es nicht besser aus der Presse zu sagen ‚Sakurai befindet sich aufgrund eines Tanzunfalls im Krankenhaus’ oder soetwas ähnliches, als vermisst? Gemeinsam mit Aiba? Wenn die Presse nicht den Brief in die Hände bekommen hätte... Wenn Sho ihn doch nur eingesteckt hätte! Was hatte die Presse überhaupt in Aibas Wohnung verloren!?
 

Plötzlich rasten seine Gedanken. Aibas Wohnung. Ließen sie etwas zurück das Aufmerksamkeit brachte. Er erinnerte sich an die Schüssel Karage. Aiba liebte Karage. Es sah sicherlich merkwürdig aus, die Schüssel und den Zettel.
 

Plötzlich schluckte Sho. Aiba hatte im Brief ihn addressiert... und er schrieb Dinge die falsch interpretiert werden könnten und- „SCHEIßE!!! Er schrieb ‚Ich liebe dich über alles’ als P.S.!!!!“ kreischte Sho plötzlich laut und saß gerade im Bett. Das war schlecht, das war sehr schlecht. Bekam die Presse es etwa spitz? Oder war Johnnys schneller dort. Vielleicht... Vielleicht war Aiba zurückgekehrt und hinterließ eine andere Nachricht, die die sie jetzt fanden! Nein eher unwahrscheinlich. Aber... Wieso wurde nicht erwähnt dass er lediglich im Krankenhaus liegt!?

Kapitel XIV

So sehr Sho sich den Kopf darüber zerbrach, verstand er einfach nicht wieso es so kam dass sie nun zu zwei vermisst sind. Er hob die Zeitung auf, faltete sie und verließ das Zimmer. Ihm ging es gut. Er würde eine Krankenschwester aufsuchen und das Krankenhaus verlassen und geradewegs zu Johnnys fahren.
 

Sho verließ das Zimmer und kehrte zur Krankenschwesterstation zurück. Eine junge Frau drehte den Kopf als sie Sho hörte. Er betrachtete sie kurz. Sie hatte langes schwarzes glänzendes Haar. Ihre Augen waren tiefbraun und klar. Sie schien eine sehr nette junge Frau zu sein. Sho schätzte sie auf sein Alter.

„Ano... Ich bin Sakurai Sho...“ er deutete auf das Zimmer in dem er aufwachte. „Ich weiß nicht wieso ich hier bin aber ich fühle mich gesund und würde gerne das Krankenhaus verlassen da ich keinen Sinn darin sehe weiterhin-“ Die Frau unterbrach ihn. Ihre Stimme war sanft, hatte jedoch etwas schneidendes untergemischt. „Ich rufen ihnen einen Arzt“ gleichzeitig legte sie bereits den Telefonhörer an ihr Ohr. „Ich... brauche keinen Arzt...“ flüsterte Sho leise. Sie redete etwas was Sho nicht verstand und beendete das Telefonat, wand sich zu Sho, lächelnd. „Ein Arzt wird jetzt sofort kommen und sich um sie kümmern.“ Sho verstand nicht ganz, sie klang als habe er Schmerzen und deswegen würde ein Arzt kommen. Brauchte er tatsächlich eine Erlaubnis. „Ano... wieso war ich so lange hier?“ Die Krankenschwester lächelte und verabschiedete sich. „Eh!?“ Er stand da und kam sich wie der größte Vollidiot vor. Sie hatte ihn stehen gelassen! Einen Patienten!! Er maulte leise vor sich hin während er zum Zimmer zurückkehrte, sich seine Jacke griff und sie anzog. Er zog sich seine Schuhe an und war gerade dabei die Schnürsenkel zu schnüren als ein Mann im Türrahmen erschien. Links und Rechts zwei weitere Männer.
 

Irgendetwas stimme nicht und das wurde Sho nun endgültig bewusst. Alarmiert sprang er auf, beide Männer rannten bereits auf ihn zu um ihn zu packen. Er packte das verschiebbare Bett und mit einem kärftigen Rucken stand es zwischen ihm und den Sanitäter. „Sakurai-san. Seien sie kooperativ und ihnen wird nichts passieren!“ der Arzt sprach mit sanfter typisch ärztlicher Stimme. Er ekelte Sho. „Was ist los? Was soll das!?“ Die zwei Männer machten anstalten an beiden Seiten um das Bett zu gehen. Als sie Sho gerade erreichten, sprang Sho über das Bett hinweg. Sie stürzten hinter ihm. Er rannte auf den Arzt zu, rammte ihn womit er nicht rechnete woraufhin er nach hinten stürzte. Er krallte sich in Shos Jacke und zerrte diesen so mit. Mit einem drehen schlüpfte er aus der Jacke raus und rannte los. „FANGT IHN!!!!!!“ schrie der Arzt über den gesamten Flur und die Krankenschwester von zuvor war plötzlich hinter Sho her, nicht weiter hinter die zwei Männer und der Arzt zuletzt.
 

Er rannte auf eine Tür zu und während er diese aufstieß, flimmerte kurz der Name der Station auf der er sich befand, an ihm vorbei. Psychiatrie. Sie hatten ihn in der Geschlossenen weggesperrt! Er dankte Gott dass sie nicht ganz so geschlossen ist. Die Treppen runterspringen, zwei Stufen gleichzeitig nehmend, rannte Sho immer weiter runter.
 

Sein Herz raste und er hustete leise wegen der Anstrengung. Der Arzt schrie immer wieder sie sollen Sho einfangen aber er entwischte jedem da die meisten viel zu überrascht waren. Er hörte den Arzt laut fluchen und die Krankenschwester irgendwo hinter ihm kreischend fallen.
 

Er stieß Menschen zur Seite die ihn alle anstarrten. Panik machte sich in Sho breit. Die Menschen, ihre Blicke... alle schienen sie ihn zu fixieren, ihn allein mit Blicken einfangen und festketten. Er riss die Eingangstür fast mit sich als er hinaus in die kalte Freiheit stürzte. Weitere Stufen des Eingangs hinter sich lassend rannte er immer weiter. Er stürzte über einen Fußgängerstreifen und wagte einmal zurück zu blicken. Niemand war mehr hinter ihm. Trotzdem rannte er weiter. Er blickte sich dabei. Diese Gegen kannte er nicht wie wurde er hingebracht!?
 

Das einfachste war die Bahn und genau die steuerte er nun an. Er stieß gerade noch in einen Zug als dieser die Türen schließen wollte. Als er losfuhr, ließ er sich keuchend auf den Boden sinken. Was war los. Wo war er und wieso war er in diesem Krankenhaus. Er konnte sich erinnern wie er aus Aibas Haus stürzte... er saß im Wagen, achtete nicht auf die Straße und fuhr dem Wagen vor ihm hinten rein und dann? Er hatte Kopfschmerzen. Er musste wohl das Bewusstsein verloren haben.
 

Er zuckte. Sein Hals schmerzte. Er reichte mit der Hand dahin und strich über die Bisswunde vun Aiba. Er spürte sie. Er richtete sich hoch und blickte in sein eigenes Spiegelbild das das Glas der Zugtür produzierte. Er sah einen dunklen Fleck an seinem Hals. Es war eindeutig Aibas Biss der nicht verheilt war. Er drehte sich etwas und schaute sich um, die Hand auf der Wunde behaltend. Leute starrten ihn an. Fast schon panisch. Er verstand nicht bis jemand neben ihm wegrückte mit seiner Freundin und diese flüsterte „Wurde er gebissen?“
 

Es dämmerte Sho langsam. „Scheiße“ dachte er. Er verließ das Abteil, versuchte den Kragen seines Shirts höher zu ziehen. Er hätte seine Jacke sehr gut gebrauchen können jetzt. Im nächsten Abteil waren nicht soviele Leute also ließ er die Hand am Hals und hockte sich auf seinen Sitz, so dass er den Ellbogen abstützen konnte und es aussehen würde als wolle er lediglich in dieser merkwürdigen Position etwas schlafen. Wo sollte er jetzt bloß hin? Er fixierte die Zuganzeige und erkannte die Strecke des Zuges. „Matsujun“ dachte Sho plötzlich. Noch zwei Stationen und er wäre in der Gegend wo Matsumoto wohnt. Er würde zuerst zu ihm gehen und dort durchatmen und versuchen zu verstehen was alles passiert ist. Genau das würde er tun. Das war Shos Plan.

Kapitel XV

Mit dem Klingeln seiner Wohnungstür sprang Matsumoto Jun vor Schreck alarmiert hoch. Seine langen schwarzen Locken waren auf dem Kopf mit einer pinken Haarklammer zusammengehalten damit sie ihm nicht nervig im Gesicht hingen. Mit schlürfenden Schritten eilte er zur Tür, die Haarklammer aus dem Haar ziehend, auf dem Schuhschrank im Eingang seiner Wohnung ablegend.
 

Matsumoto Jun hat das Image eines jungen und coolen Schönlings und war das totale Gegenteil eines schlampigen Menschens. Zumindest von aussen. Wer ihn kannte, wusste dass er gerne in zu weiten und langen Hosen, einem langweiligen zu großen Shirt, auf der Couch lag und sich einen Zeichentrick anschaute, das Haar zu einem abstehenden Zopf gebunden, oder eine neonpinke Haarklammer die ihm half die ausgewachsene Domiyouji-Frisur zu meistern. Einfach nichts tun an den Tagen an denen er kein Shooting, keine Show oder sonstiges zu filmen hatte, das war seine liebste Beschäftigung. Es gab ihm die gewisse Balance Arashi zu meistern. Wenn er nicht Tage hatte an denen er absolut gar nichts tat und sich selbst und seinem Körper Ruhe gönnte, dann wäre er niemals so weit gekommen.
 

Trotzdem musste kein Besucher als allererstes die pinke Haarklammer sehen.
 

Mit einem „hai hai~“ ausrufend schloss er die Tür auf und öffnete sie einen Spalt breit. Er wollte sie schnell wieder schließen als er zwei fremde Männer sah die ihn fixierten. Sie hatten jedoch schneller die Tür aufgestoßen als Jun reagieren konnte. „Was soll das!?“ fauchte Jun sofort und einer der Männer hielt ihm etwas zu nahe vor die Nase. „Mein Name ist Fujita Kenji. Ich komme im Namen der Polizei.“ Er ließ seine Polizeimarke wieder in der Tasche verschwinden und starrte Jun an mit einem Blick der ihn herausforderte. Jun wusste was der Mann verlangte, ließ ihn jedoch nicht in seine Wohnung. „Was wollen sie hier?“ Fujita starrte Jun weiterhin an bevor er leise zu sprechen begann. „Sakurai-san ist aus dem Krankenhaus ausgebrochen.“ Mehr sprach er nicht. Juns Haltung verkrampfte sich jedoch sprach auch er nicht. „Hat er sie in irgendeiner Form kontaktiert?“ „Nein.“ Jun antwortete schnell. Fujita seufzte. „Kontaktieren sie uns umgänglich sobald sie irgendwie Kontakt mit ihm bekommen. Sie wissen ganz genau dass er gefährlich sein könnte und wir ihn unbedingt unter Beobachtung halten wollen...“ Jun nickte langsam. Fujita fixierte Jun ein letztes Mal und flüsterte eindringlich als sein Kollege bereits ging. „Wir beobachten auch sie und die ihre Freunde... wir wissen wenn sie uns etwas verschweigen!“ Mit diesen letzten Worten verließ Fujita einen schnaufenden Jun. In seiner Wut und Ratlosigkeit schlug Jun die Tür zu. Er griff seine Haarklammer vom Schruhschrank und stampfte in seine Wohnung zurück, die Haarklammer etwas zu fest in sein Haar rammend. „Dieser... was erlaubt der sich eigentlich!?“ fauchte Jun seinen zu lauten Fernseher an. Auf dem Bildschirm flimmerte gerade eine Werbung für Waschmittel. Jun knurrte bevor er den Fernseher ausmachte. Sein wunderbarer ruhiger Abend war zerstört. Er stampfte zu einem Telefon, wollte Nino anrufen, als es erneut klingelte. Jun warf das Telefon auf die Couch und ging zur Tür zurück. Er riss die Tür mit einem „Was wollen sie verdammt!?“ verschluckte sich jedoch umgehend. Sein wütendes Gesicht verrutschte als habe er einen Geist gesehen.
 

Vor ihm stand Sakurai Sho. Ziemlich zerzaust und verängstigt. Er starrte Sho an. In seinem Kopf ertönten Stimmen „Er könnte gefährlich sein“ und eine stärlkere Stimme versuchte alles zu übertönen; „er ist dein Freund, er ist Teil von Arashi“.
 

„Jun?“ fragte Sho leise. Seine Stimme klang brüchig. „Mir...ist kalt...“
 

Jun reagierte. Er blinzelte einige Male bevor er zurückschritt und die Tür groß aufhielt für Sho. „Komm schnell rein. Beeil dich!“ Jun schloss die Tür hinter Sho und sperrte ab. Er beobachtete wie Sho aus seinen Schuhen schlüpfte und begleitete ihn in seine Wohnung. „Setz dich“ er drückte ihn in die Couch und eilte zur Küche. „Ich mache dir einen Kaffe dann wird dir bald wärmer!“ „Danke...“ flüsterte Sho leise und rieb sich die Arme. Er hatte eine Gänsehaut.
 

Als Jun zurückkam, reichte er Sho eine heiße Tasse Kaffee und setzte sich auf den Boden an seinen Wohnzimmertisch, gegenüber von Sho und fixierte ihn.
 

„Jun...wieso war die Polizei bei dir?“ fragte Sho leise. Jun starrte ihn überrascht an. „Sie haben dich nicht gesehen?“ Er schien alarmiert zu sein und total verschreckt. Sho legte seine Stirn in Falten. Jun schien ihm viel zu unruhig. Er war sonst nie so. „Hai... Hab mich in den Büschen versteckt... Was ist los?“
 

Jun fixierte Sho lange bevor er leise fragte, dabei Shos vorherige Frage ignorierend. „Du...bist nicht gefährlich oder? Du wirst mir nichts antun, nicht wahr?“
 

Shos Mund öffnete sich, er ließ fast seine Tasse fallen, während er Jun schockiert anstarrte. „Wieso sollte ich dir etwas antun? Und ich denke du müsstest ganz genau wissen, dass ich keiner Fliege etwas zu Leide tun könnte!“ Es stimme. Sho spielte zwar Rollen in denen er gefährlich schien, doch in Wahrheit war er Arashis größter Schisshase und natürlich war das teil des sanften Charakters des Jungen.
 

Jun schien seine Worte zu wiegen bevor er leise flüsterte, auf Shos Hals deutend. „Deswegen... Du...wurdest gebissen.“
 

Sho hatte seine Tasse abgestellt und hatte Jun beobachtet, doch bei dessen Worten raste seine Hand zum Hals als wolle er dort eine lästige Mücke totschlagen. Er verdeckte die Wunde. Sein Puls raste während er sich versuchte zu verteidigen. „Jun ich... ich wurde nicht gebissen dass ist eine Wunde von einer ziemlich peinlichen Story mit Aiba –“ er wurde unterbrochen. Jun sprang auf. „Also ist Aiba es wirklich!!“ schrie Jun. Er schien den Tränen nahe.
 

Es war eine schlechte Idee zu Jun zu kommen, schlussfolgerte Sho. Vielleicht wäre Riida besser gewesen. Riida würde nicht so panisch reagieren. Allerdings war bei Riida eher das Familienhaus das Problem und reinschleichen wollte Sho nicht. Bei Nino war er viel zu unentschieden. Ninos Reaktionen konnten die Juns sein, konnten jedoch auch so sein wie Ohnos. Ja...vielleicht hätte er Nino wählen sollte. Er hatte eine 50% Chance gehabt. Aber nein, er wählte die 0%.
 

„Ich sollte gehen“ Sho sprang auf, wollte so schnell wie möglich fliehen. „Nein du kannst nicht!!“ Jun packte seinen Arm und riss ihn herum. „Wenn die Polizei dich erwischt sperren sie dich ein!“ „Deswegen war sie hier...“ Beide Jungs starrten sich an bevor Jun plötzlich seine Hand von Shos Arm wegzog, sich wieder daran erinnernd dass Sho vielleicht gefährlich sein könnte.
 

„So fühlte sich Aiba also... ich habe ihm grausames angetan“ dachte Sho voller Reue, als er das häßliche umklammernde Gefühl in sich spürte. Ein Gefühl dass ihm den Magen zusammenzog und das Herz zu erdrücken schien. Jun sah ihn mit diesen Augen an, wie Sho Aiba angeschaut hatte. Er sah ihn als Monster.
 

„Jun. Ich wurde gebissen. Jedoch bin ich kein Monster geworden. Ich wurde nur gebissen...“ Von Jun kam keine Reaktion. „Ich las dass andere gebissen wurden...wurden sie zu Monster?“ fragte er. Er tastete sich an Jun ran versuchte die Vernunft in ihm zu wecken. „Die anderen Gebissenen sind alle tot.“ Im Nu war Sho mundtot. Mit einer solchen Antwort hatte er nicht gerechnet.
 

„Du bist der einzige Überlebende. Verstehs du? Sie...wollen dich... in Beobachtung. Sie haben Angst du könntest auch so werden und... und die Menschen angreifen und töten...“ Shos Blick wurde ernster. „Und was tun sie mit mir wenn ich so werde und Menschen beißen will? Was tun sie mit dem anderen Menschen wenn sie ihn schnappen?“
 

Jun ließ seinen Kopf sinken bevor er leise flüsterte. „Sie wollen dich töten wenn es soweit kommt... und das Monster da draußen... jagen sie bereits“

Kapitel XVI

Jun hatte sich nachdem er seine Kaffeetasse geleert hatte, beruhigt und saß nun neben Sho auf der Couch. Er hatte sich zurückgelehnt und die Beine überschlagen während er geduldig Sho zuhörte wann Aiba gebissen wurde wie er sich änderte und damit nicht klar kam und wie er selbst nach ihm suchte, den Unfall hatte und im Krankenhaus aufwachte. Er hatte nicht erwähnt dass Aiba Gedanken lesen konnte, lediglich erwähnt dass seine Sinne geschärft wurden.
 

Jun schwieg, fixierte einen Punkt an der Wand gegenüber. Er schien sehr weit mit seinen Gedanken zu sein. Plötzlich sprach er leise. „Und du bist dir ganz sicher dass du nicht... so werden kannst wie Aiba?“ fragte er leise. Sho schüttelte den Kopf. Richtig sicher war er sich nicht, aber er war überzeugt dass er längst nach Blut gedürstet hätte, würde er sich wirklich verändern durch den Biss. „Wieso war ich so lange im Krankenhaus? Und... warte“ Sho drehte sich zu Jun. „Ihr wusstet davon!?“ Jun nickte. Er fixierte weiterhin die Wand während er sprach. „Wir haben dich besucht. Jedoch nur einmal. Es war nach deinem Unfall. Sie sprachen von Blutverlust. Du hattest einen Verband am Kopf, aber...“ er stockte bevor er leiser weitersprach. „Wir glaubten es nicht... Nino, Ohno und ich...und Johnny selbst. Die ganze Situation war merkwürdig da wir von der Polizei erst berichtet bekamen du seist ohnmächtig geworden... mehr nicht. Als wir jedoch im Krankenhaus ankamen sprachen sie von einer Wunde am Kopf durch den Aufprall. Der Schaden sah aber nicht so übel aus als dass du dich hättest so verletzen können! Als der Arzt uns mit dir alleine ließ, hat Nino den Verband etwas gehoben und du hattest keine Wunde. Gar nichts, am ganzen Körper nicht nur...diese Stelle am Hals. Johnny-san hat versucht dich aus dem Krankenhaus zu bekommen aber als die Polizei sich mit einmischte sah er keine Möglichkeit mehr, besonders da du laut ärztlicher Aussage nicht aufwachtest. Solange du nicht aussagen konntest warst du dort gefangen... deswegen besprachen wir uns und erklärten euch beide als vermisst... nur kam dann noch dieser Brief...“ Jun blinzelte einmal bevor er Sho anschaute. „Stimmt das was im Brief stand... von dir und Aiba...dass er dich... liebt?“ das letzte Wort sprach er wie ein kaum hörbares hauchen aus. Irgendwie war es Sho unangenehm mit Jun darüber zu sprechen. Sein Blick gefiel ihm nicht. Er sah aus als könne er eine solche Beziehung nicht akzeptieren. Sho schluckte
 

„Die Polizei sucht jetzt nach mir weil ich ausbrach... und nach Aiba suchen sie weil...?“ fragte er, versuchte vom Thema zu kommen. „Weil diese Angriffen leider wenige Tage nach Aibas Verschwinden begannen.“ „Das stimmt nicht!!“ rief Sho laut und Jun zuckte sichtbar zusammen. „Da war ein Junge! Im Park! Er wurde gebissen ich sah ihn! Ich wollte ihn ins Krankenhaus bringen aber plötzlich saß er aufrecht in meinem Wagen und war bei vollem Bewusstsein und rannte weg vor Schreck! Er wurde angegriffen und das war definitiv nicht Aiba! Ich war 2 Minuten zuvor bei ihm gewesen!“ Sho versuchte sich zu erinnern was die Kinder sagten. „Ein Mann. Ein großer Mann in schwarz griff den Jungen an, laut den Kindern im Park.“ „Welcher Park?“ fragte Jun leise. Sho wollte sagen dass es sich um den Park handelte der in der Gegend von Aibas Wohnung ist, realisierte aber sofort dass er damit Aiba in schlechteres Licht stellen würde. „Ich...weiß es nicht mehr“ lügte er und legte sich eine Hand an die Stirn. Sakurai Sho war kein guter Schauspieler und auch kein guter Lügner. Eigentlich mied er es zu lügen. Er sah die Lügen die er gegenüber der Fans äußerte, in Interviews und dergleichen nicht als eine richtige Lüge, sondern eher ein verzweifeltes vertuschen der Wahrheit, eine Script das sie lernten, nicht mehr. Seinen Freund den er seit mehr als 10 Jahre kannte anlügen, war jedoch nicht so einfach. Er hatte Glück dass er mit Matsumoto Jun redete. Dieser fixierte ihn nur kurz und nickte dann. Sho war immer überzeugt dass Jun ein ziemlich naiver Junge war. Kein erwachsener Mann im Gegenteil. Sehr oft bewies er, dass er tief innen drin noch ein kleiner verträumter Junge war. Er wand sich von Sho ab und stand auf. „Am besten wäre es vielleicht wenn du nach Hause gehst, dir einige Klamotten und anderes Wichtiges schnappst und untertauchst. Ich sage Nino und Ohno bescheid so dass wir dich abwechselnd dann verstecken.“ Sho stand ebenfalls auf und verbeugte sich leicht. „Ich bin dir so dankbar Matsujun... was würde ich nur ohne euch machen!“ Jun lächelte bitter. „Beeil dich die Polizei lauert da draußen!“ Sho nickte und eilte zur Haustür und verließ Juns Wohnung.
 

Matsumoto Jun war innendrin ein kleiner verträumter Junge, doch war er längst auch erwachsen geworden und sah Arashi als seine zweite Familie. Sie war ihm so wichtig wie seine eigene Familie und seine Freunde. So empfand er auch dass seine Familien und Freunde in Gefahr waren. Jun kümmerte sich immer um Arashi. Er war immer mit Herz und Seele an ihrer Seite und so wählte Jun die einzige Telefonnummer die ihm die Bestätigung gab, dass er den kleinen Rest von Arashi noch beschützen konnte, genauso wie seine Familie und seine Freunde die ihm wichtig waren.
 

„Hallo ist da die Polizei? Bitte kontaktieren sie umgehend einen gewissen Fujita Kenji. Sagen sie ihm „Er ist unterwegs zu sich nach Hause“ Er weißt was das bedeutet...“ und er legte auf und starrte sein Telefon an. Langsam hob er die zitternden Hände und ließ sich auf den Boden sinken. „Gomen ne...Sho-chan“
 

Sakurai Sho war ein erwachsener logisch denkender Mann. Er war eher der theoretische Mensch als der praktische. Er konnte mit Zahlen und Worten umgehend bezahlte damit mit Unsportlichkeit. Er rannte so schnell er konnte den Bürgersteig, die Gedanken bei Aiba, die Angst um ihn, die Polizei die ihn suchte. Er hätte niemals Juns Treue in Frage gestellt. Er war ein logisch denkender Mensch, doch manchmal verließ ihn die Logik und er lauschte auf die Worte wahrer Freunde, hinterfragte sie nicht und ließ sich täuschen. Innendrin war Sakurai Sho der Naiivste aus Arashi.

Kapitel XVII

Sho rannte den Bürgersteig entlang. Er wohnte nicht soweit von Jun weg, wenn er lief konnte er es schaffen in 20 Minuten da zu sein. Dadurch dass er lief konnte man auch nicht so schnell sein Gesicht erkennen und er schaffte es ziemlich unerkannt durch die Menschenmasse.
 

Als er jedoch um die Eckes des Blocks zu seiner Wohnung rannte, blieb er aprupt stehen. Er erkannte den Polizeiwagen sofort. Sie waren also bereits hier. „Verdammt“ keuchte Sho entnervt, machte kehrt und rannte zurück. Es hatte keinen Zweck hier zu bleiben. Er hatte kaum mehr Kraft und seine Beine schmerzten furchtbar als er wieder in der Gegend von Juns Wohnung ankam. Sich die Treppe hochschleppend bis zum Stockwerk von Jun, fluchte Sho leise vor sich hin. Was solle er nun machen? Er kam zu Jun zurück nur um ihm zu sagen dass er seine Sachen später holen würde und fragen was die Anderen sagen, wo er übernachten würde. Jun öffnete ihm die Tür als er klingelte. Die Haarklammer war nicht mehr in seinem Haar. Er starrte etwas erstaunt Sho an und ließ ihn rein. Sho schlüpfte wieder aus den Schuhen und ging vor zur Couch um sich auf dieser fallen zu lassen und durchzu atmen. „Sie waren bei meiner Wohnung... Verdammt die fangen mich ab... woher wussten die dass-“ Sho brach seinen Satz ab. In der Wohnung stand ein Mann in einem langen Mantel. Er hatte strenge Gesichtszüge, schien etwas Müde aber auch in Ekstase. Wie ein Raubtier das gerade seine Beute ausgewählt hat. Sho hörte ein Klicken und etwas später tauchte Jun hinter ihm auf. Er versperrte ihm den Weg raus. „Was...ist hier los Jun? Wer ist dieser Mann?“
 

„Mein Name ist Fujita Kenji.“ Er zeigte seine Polizeimarke und zog daraufhin Handschellen raus. Sho trat einen Schritt zurück. Er blickte zu Jun. Jun blickte zur Seite, wagte es nicht Sho anzuschauen. „Es tut mir Leid Sho...“ flüsterte er leise.
 

Sho stand unter Schock. Er hatte mit allem gerechnet, jedoch nicht mit Jun der ihn verraten würde. „Die Anderen...?“ fragte Sho, starrte zwischen Jun und dem Mann hin und her. „Sie wissen nichts und es ist besser wenn es so bleibt. Sie werden nur in Gefahr sein, sobald sie mit dir in Kontakt kommen“ sprach der Mann. Sho musste hier raus, schnell. Der Mann begann sich zu bewegen, er kam auf Sho zu. Er blickte noch einmal über die Schulter. Jun stand immer noch reglos da, den Blick abgewand. „JUN!“ rief Sho laut. „Wieso hintergehst du mich!? Ich habe dir vertraut verdammt!!“ Sho spurtete los, zur Küche, der Mann rannte ihm nach, auch Jun war alarmiert. Sho griff nach vorne und erwischte das Fischmesser das in einem Ständer stand. Gott sei Dank kochte Jun gerne und besaß deswegen die richtigen Messer. „Sho!!“ rief Jun laut. Sho wand sich zu beiden, drängte den Polizisten zurück. „Ich habe keine Angst ein Messer zu benutzen.“ Sprach er laut. „Ich weiß dass ich bekannt bin als der furchtsamste von ganz Arashi aber... ich stach bereits in Aiba und schrecke nicht davor zurück erneut zu zu stechen!!“ Jun starrte ihn an. Er nahm die Aussage falsch auf. „Du hast Aiba getötet!?“ „Ein Grund mehr ihn zu verhaften und wegzusperren!“ sprach der Mann. Sho schüttelte seinen Kopf. „Nein Aiba lebt ich habe ihn nicht getötet!!!“ rief Sho und fluchte weil er genau wusste dass niemand ihm glaubte. Er reichte zurück und packte ein großes Holzbrett das bereits Schnitte aufwies da es oft benutzt wurde. Er spurtete nach vorne, und versuchte den Mann mit dem Brett zu schlagen, dieser wisch jedoch zurück.
 

Alles passierte plötzlich ganz schnell. Jun machte zwei Schritte und stand hinter Sho, reichte unter dessen Achseln und zog ihn zurück. Sho umklammerte das Holzbrett, warf das Messer jedoch sofort weg. Niemals würde er Jun wehtun, selbst wenn dieser ihn verriet. Der Mann kam schnell auf ihn zu und versuchte seine Hände zu greifen. Sho schlug mit dem Brett um sich, versuchte den Mann zu erwischen während er versuchte aus Juns Klammergriff raus zu kommen. „Jun!!!“ rief er laut. Er erwischte den Mann an der Schulter weshalb dieser zurück wich. Sho dachte angestrengt nach während er sich in Juns Griff wand so gut er konnte. Er rannte mit seinen Beinen immer wieder gegen Juns lange Beine. Wenn er ihn mit diesen noch umklammern würde dass er auf den Boden fiele, das wusste Sho genau, dann war er Schach Matt. „Verzeih mir“ er griff das Brett in beide Hände und bog sich vor. Jun wusste nicht was Sho vor hatte und realisierte zu spät dessen Plan.
 

Beide standen still da. Jun hatte die Augen aufgerissen in Schock. Plötzlich verließ Sho die Umklammerung und er wich mit dem Rücken zur Wand. Er drückte sich das Holzbrett an die Brust. „Tut mir Leid Matsun!!“ rief er laut während dieser nach hinten stolperte, sich seinen Schritt haltend. Sho hatte ihn mit dem Holzbrett genau zwischen den Beinen erwischt und so das Blatt gewendet. Jun war eindeutig kampfunfährig als er zu Boden sank, sich seitlich zusammenrollte und wimmerte und weinte vor Schmerzen.
 

Der Mann war plötzlich wieder fit und rannte auf Sho zu. Sho in der Panik hob das Brett und schlagte zu. Er hätte nicht damit gerechnet zu treffen. Als der Mann jedoch an ihm runtersank und zu Boden fiel, traf Sho den Schock der Situtation. Er hatte einen Polizist bewusstlos geschlagen und sogar Jun verletzt. Er ließ das Brett fallen und wollte zu Jun eilen bis ihn die Erkenntnis traf. Er hatte ihn verraten und hielt ihn sogar fest, wollte ihn ausliefern.
 

Er reichte runter, nahm die Handschellen und schleppte den Polizist zu einer Heizung bevor er zu Jun kam. Dieser wollte sich wehren war jedoch immer noch ziemlich unfähig dazu. Seine Sinne waren vom Schmerz vernebelt und er ließ sich wehrlos durch die Wohnung am Boden hinter Sho herziehend. Er band den Polizisten und Jun zusammen an ein Rohr der Heizung. „Tut mir Leid Jun...aber du hast mich tatsächlich verraten...“ Sho hockte sich neben Jun. Ihre Blicke trafen sich. „Ich wollte die Anderen beschützen verdammt!“ knurrte Jun zwischen zusammengebissenen Zähnen. Sho lächelte leicht. Sein Lächeln war traurig und müde. „Ich bin kein Monster. Und Aiba ist auch kein Monster. Ich... ich liebe Aiba und werde ihn finden und vor euch beschützen! Ihr seid zu den Monstern geworden... Du hast mich zutiefst enttäuscht Matsumoto.“ Flüsterte Sho leise bevor er sich hob und zurück zur Küche ging. Er griff sich ein anständiges Fleischmesser und durchwühlte Juns Kleiderschrank. Er besaß ziemlich viel von Caps bis sonnenbrillen bis Lederjacken. Zuerst band sich Sho einen silbernen Schal um den Hals. Er verdeckte die Wunde perfekt. Noch eine Sonnenbrille und eine der zahlreichen Kappen. Als er sicher war unerkannt herumlaufen zu können, nahm er sich noch eine Jacke. Sie war ihm etwas eng, es würde aber vollkommen reichen. Er ging zurück zu Jun und hockte sich neben ihn, die Spitze des Messers in den Holzboden dabei drückend. „Ich leihe mir ein paar Sachen. Ich bring sie dir zurück. Das hier auch“ er deutete auf das Messer mit einer Kinnbewegung. „Ich hoffe unbenutzt. Er schaute zum Fenster und knurrte leise“ Ich finde die Bestie die Aiba das antat und sein und mein Leben damit ruinierte...“ er blickte wieder zu Jun. Jun starrte ihn. Sein Blick wies weder Angst noch Reue auf, etwas was in Sho irgendwo eine rasende Wut entfachte. Wieso verspürte dieser Mensch keine Reue nachdem er einen Freund so eiskalt verriet!?
 

Er wühlte in den Taschen des Polizisten, warf Brieftasche und Polizeimarke auf den Boden. Er durchwühlte die Taschen weiter bis er den Schlüssel der Handschellen fand. „Ich benutze bis kurz deine Toilette“ Jun starrte ihn und folgte ihm mit Blicken und hörte wie Sho spülte. Sho beobachtete wie der Schlüssel in Papier gewickelt verschwand. Er kehrte zurück ins Wohnzimmer und lächelte in Juns Richtung. „Grüß mir Johnny wenn du ihn siehst oh und vergiss nicht zu erwähnen dass du mich verraten hast und ich Vollidiot dir glaubte!“ Sein Blick wanderte durch den Raum und er entdeckte ein Foto von Arashi. Er entnahm sie dem Bilderrahmen und warf diesen zu Boden. Er schaute noch einmal zu Jun. „Das Bild nehme ich mir mit. Du hast sowieso dein Recht vertan, noch länger von so etwas wertvollem im Besitz zu sein.“ Der Mann kam zu sich und fluchte leise. „Der Brief war übrigens gefälscht.“ rief Sho laut. „Ich habe ihn geschrieben. Und habe euch Idioten ganz klar reingelegt! Aiba ist nicht abgehauen! Ich habe ihn...“ er lachte, drehte den beiden Männern den Rücken und verließ Juns Wohnung. Er eilte die Straße entlang, den Kragen der Jacke etwas hebend weil es kalt draußen ist.
 

Sho Sakurai war kein guter Lügner, aber wenn er die Polizei mitsamt Johnny’s verwirren konnte mit einer falschen Aussage, und sie aufhören würden Aiba zu jagen, dann war ihm es Wert die Schuld auf seine Schultern zu nehmen. Der Polizist hörte ihn deutlich. Ab jetzt hieß es Sakurai Sho zu fassen. Der Irre mit dem Messer. Das Messer war sicher unter der Jacke versteckt und er würde es behalten bis zu sich nach Hause.

Kapitel XVIII

Als er dort ankam sah er mit großer Freude dass kein Polizeiwagen mehr da war. Er blickte sich um. Niemand schien in einem Wagen zu sitzen. Er musste grinsen weil er sich an Krimiserien orientierte. Aber es war wirklich so geworden. Sein Leben wurde zu einem schlechten Krimi!
 

Er hatte keinen Schlüssel bei sich weshalb er seine eigene Wohnung aufbrechen musste. Drinnen zog er umgehend andere Kleider an packte einen Rucksack mit Ersatzklamotten. Er verstaute das Messer unter den Sachen. Während er in der Wohnung herumlief, bemerkte er dass er einen wahnsinns Hunger hatte. Er eilte zum Kühlschrank. Jede Sekunde zählte er hatte keine Zeit sich großartig zu essen vorzubereiten. Der Kühlschrank war ziemlich leer. Er sehnte sich nun nach Aibas Karage. Hätte er doch nur mehr gegessen. Er wühlte in seinen Schränken, fand jedoch nur Instant Ramen, Kekse und Chips. Nichts was sättigen würde. Er entschied sich dazu die Kekse mit ein zu packen und eine Flasche Wasser. Essen würde er sich dann eben kaufen. Er lief herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. Hatte er auch wirklich alles was er brauchte? Er hätte womöglich nicht die Möglichkeit erneut zurück zu kommen. Er warf sein Mobiltelefon auf die Couch.
 

Nach fast einer halben Stunde verließ er endgültig sein Appartment. Er konnte also nicht auf Jun zählen und zog es vor Nino und Ohno erstmal aus der Sache raus zu lassen. Zu groß war seine Angst erneut verraten zu werden auch wenn er sich sicher war dass Ohno ihn niemals verraten würde jedoch ziemlich hilflos wäre und Nino? Nino konnte ihm eigentlich auch nicht viel helfen. Niemand konnte ihm jetzt noch irgendwie helfen.
 

Es war schwarz draußen. Mit einem kurzen Blick auf seine Uhr bemerkte er dass es bereits nach Mitternacht war. Er schlich durch die kalte Nacht und verschmolz mit der Dunkelheit. Das einzige helle an ihm war ein langweiliges weißes Tank Top unter der schwarzen Stoffjacke. Er hatte Kleider gewählt die so gewöhnlich, langweilig und unauffällig wie möglich waren, kein Logo, keine Schrift, kein Bild. Er betrat einen der immerzu offenen Konbinis und eilte geradewegs zu den Bentos. Er wollte sich nicht zu lange im prallen Licht aufhalten, auffallen, gesehen und verhalten werden. Als er sich eines gegriffen hatte und umdrehte, rammte er einen jungen Mann. Er murmelte ein „Gomen nasai“ und schlich weiter, aus den Augenwinkeln versuchte er einen Blick auf den Mann zu erhaschen. Er hatte kein Wort geäußert, keine Entschuldigung. Eigentlich hätte Sho solch ein Verhalten aufgeregt, aber dadurch dass der Mann weiterging, hatte er Sho nicht wirklich lange beachtet was gut so war.
 

Der Mann war groß und schlank und hatte sehr helles blondes Haar das jedoch ziemlich schlecht gefärbt aussah. Seine Kleidung sah etwas schäbig aus. Er schlechte eine weiße Tasche mit sich. Er wanderte durch die Reihen des Ladens. Sho machte einen Spurt zu den Hygieneartikeln. Ihm fiel ein dass er keinen Rasierer eingepackt hatte und spielte kurz mit dem Gedanken sich vielleicht einen Bart einfach wachsen zu lassen. Arashi kannten ihn als das Idol das sich immerzu rasierte und Bartwuchs versuchte zu vermeiden. Andererseits... würden die Anderen nicht sofort auch so denken wie er. „Er hat das nie getan bestimmt macht er es jetzt weil er denkt wir würden nicht damit rechnen!“ welch schwierige Gedanken... Er griff nach einer Packung Wegwerfrasierer und wollte zur Kasse als er den blonden Mann erneut entdeckte. Er fixierte eine Packung. Sho erkannte nicht genau was es war. Als er seine Sachen in der Kasse ablegte, blickte er so unauffällig wie er konnte zurück zum Mann. Er trug eine große Sonnenbrille erkannte er jetzt. Kein Bartwuchs. Im Gesicht einige braune Schönheitsflecke. Irgendwo her kam er ihm bekannt vor. Er schien einer dieser coolen Shibuya Kerlen zu sein, die sich dauernd auf der Straße rumtreiben, zu dumm um die Schule zu beenden und zu faul einen anständigen Beruf auszuüben. Sho bezahlte und griff seine Tüte. Er drehte sich um und blickte ein letzte Mal zurück. Er erhaschte den Schriftzug „karage“ auf der Packung. Ja karage würde er jetzt gerne essen. Er setzte sich draußen auf eine Bank und packte sein Bento aus und wollte es runterschlingen als ihm ein Verdacht kam. Der Mann war groß, nicht viel als er, aber groß und schlank... diese Stellen im Gesicht. Das Gesicht von der Seite. Er kam ihm bekannt vor. Und die Sonnenbrille! Welcher Vollidiot ausser ein Promi oder jemand der etwas zu verbergen hat, läuft mitten in der Nacht noch mit einer Sonnenbrille rum. Sho wollte aufspringen, losrennen, doch sah bereits den Mann von vorhin die Straße entlang eilen. „Aiba...“ Er konzentrierte sich. „AIBA!!“ rief er in Gedanken und plötzlich spürte er diese Kälte. Der Mann blieb stehen und blickte verwirrt zurück. Sho packte zitternd das Bento weg in die Tüte. „Aiba warte!!“ rief er erneut in Gedanken. Der Mann stolperte zurück und rannte los. „WARTE!!!“ schrie Sho laut und rannte ebenfalls los. Er rannte über die Straße, nicht achtend auf die quietschend zum Stehen kommende Wagen und Hupen. Er stieß einige Passanten um während er das blonde Haar fixierte vor ihm. Aiba war ein viel besserer Läufer als Sho. Sho konnte schnell sein, jedoch nur wenn er in Panik war, wenn es hieß ‚renn um dein Leben’. Und Aiba war ohne diesen Drang bereits ein großartiger Sprinter aufgrund der langen Beine und der guten Kondition. Er spielte Base Ball, Sho verfolgte keinen Sport. Er mochte Bücher.
 

„AIBA!!“ schrie erneut. „VERDAMMT BLEIB STEHEN!!“ Vielleicht war es gar nicht Aiba? Aber wieso rannte dieser Mensch dann weg. Er versuchte während dem Verfolgen mit aller Kraft in Aibas Kopf zu kriechen. Er hatte nicht die gleiche Fähigkeit wie er, doch irgendetwas verband sie und sein Wille war stark mit Aiba in Kontakt zu kommen.
 

Sie rannten eine Treppe runter. Der Blondhaarige flog förmlich über die Stufen hinweg während Sho sie benutzte. Er stolperte auf der letzten Stufe und fiel. Er konnte sich noch mit Händen auffangen doch lag trotzdem auf dem Boden. Als er sich hob sah er gerade noch den Mann um eine Ecke abbiegen. „Aiba...“ Sho wollte laut heulen. Er kratzte sich vom Boden und rannte wieder los, mehr schlecht als recht. Der Fuß tat ihm weh und die Handflächen bluteten und der Wille war längst nicht mehr so stark wie zuvor. Er bog um die Ecke und rannte weiter. Er rannte über eine Straße, hörte ein Hupen und ein Quietschen. Er schloss die Augen. Das war sein Ende, er war sich sicher. Er hörte das ohrenbetäubende Quietschen der Reifen, Leute die schrien, sein Herz das raste und zu zerplatzen drohte, und dann wurde es still.

Kapitel XIX

War er tot? Er fühlte eine Wärme um sich, wagte es jedoch nicht die Augen zu öffnen. Vielleicht war es die Hitze seines eigenen Bluts indem er lag. Fühlte sich so der Tod wirklich an?
 

„Sho-chan“
 

Aiba. Das war eindeutig seine Stimme. Er wollte so bleiben diese angenehme Wärme, die Stille, Aibas Stimme... Aber wenn er Aiba hörte, vielleicht konnte er ihn sehen wenn er die Augen öffnete?
 

Langsam öffnete er sein rechtes Auge. Die Umgebung war merkwürdig. Er öffnete sein linkes. Die Umgebung war immer noch merkwürdig. War er nicht gerade noch auf einer Straße? Wieso war da ein Baum genau vor seiner Nase.
 

„Sho-chan...?“
 

Mit einem Ruck riss sich Sho hoch, nur um wieder auf dem Hintern zu landen. Er blickte um sich und entdeckte ihn.
 

Vor ihm saß der blondierte Junge, blickte ihn an. Die Sonnenbrille war auf das Haar geschoben.
 

„Aiba!!!“ Sho schrie fast und Aiba wies ihn mit einem ‚Shhhh’ zum Schweigen an.
 

„Spinnst du wieso bist du auf die Straße gerannt!?“ ärgerte sich Aiba. Seine Stimme klang tiefer als sonst und nicht ganz so quietschend.
 

„Ich... ich folgte dir“ stammelte Sho und blickte um sich. Er entdeckte die Straße, der Wagen der mitten in dieser stand und der Fahrer der verwirrt um den Wagen herum lief. Sho erkannte auch jetzt dass er in einer Art Park saß. Nein. Es war ein Spielplatz. Er war aber wenigstens 5 Minuten Fußmarsch von der Straße entfernt. Er war ziemlich schnell hier her gekommen.
 

„Du hast mich gerettete?“ Sho drehte sich zurück wo Aiba war, doch er war weg. Er sprang auf die Füße. „Aiba!?!?“ Niemand. Der blondierte Aiba war wie vom Erdboden verschluckt. Sho lief auf dem Spielplatz umher, blickte sogar die Bäume hinauf als würde er hoffen dort einen hockenden grinsenden Aiba zu entdecken. Nachdem er jeden Baum abgesucht hatte, gab er auf. Er kehrte zu seinen Sachen zurück. Toll Seine Tüte hatte er liegen lassen. Seufzend hob er seine Tasche und klopte den Dreck von ihr ab. Er richtete seine Sonnenbrille und seine Kappe. Dann stand er da. Er wusste nicht mehr was machen. „Aiba-chan?“ flüsterte er leise in die Dunkelheit. Er drehte sich mit dem Rücken zum Stamm des Baumes und überblickte so ziemlich den gesamten Spielplatz.
 

Er nahm Luft, zögerte und dann ließ er den Namen über seine Zunge rollen. „Masaki“ Wie lange war es her seit er zuletzt seinen Namen so aussprach. Er genoss es fast. Es schenkte ihm eine gewisse Wärme in seiner Brust.
 

„Wenn... du mich hörst... Danke dass du mich gerettet hast! Und...“ Er überlegte bevor er flüsterte „Ich habe einen großen Fehler begannen... und nun... nun kann ich nicht mehr zurück... sie suchen mich Masaki. Ich bin nun ein Schwerverbrecher geworden....“ Die Stille des Spielplatzes schien ihn zu verschlucken. Er wartete, konzentrierte sich. Er hörte niemanden, kein Atemzug, kein Schritt. Er versuchte etwas zu spüren, eine Anwesenheit, ein Blick, jedoch vergebens. Er seufzte schließlich. „Endlich fand ich dich... und nun bist du... wieder weggelaufen...“ Sho blickte sich etwas verloren um. „Und wo übernachte ich jetzt?“ fragte er in die Nacht, erhielt jedoch keine Antwort.
 

Er wollte herumwandern, etwas suchen, doch er wollte kein Geld für ein Hotel ausgeben und zu Freunden konnte er unmöglich und Aiba suchen... er ließ den Gedanken fallen. Es hätte keinen Zweck. Aiba konnte nicht nur schnell rennen und hatte eine wunderbare Konditioun seit er Vampir war, sondern schien diese Macht zu besitzen in Klimpern des Augenlides enorme Distanze hinter sich zu bringen. Er bewies es damals im Appartment als er Sho anknurrte und in eine Ecke trieb, und er bewies es eindeutig auch heute. Sho schmunzelte etwas da es ihn an eine Szene aus einem Film erinnerte. Ein Superheld der blitzschnell einen Mensch rettete und auf dem Bürgersteig absetzte und alle klatschtend anerkennend.
 

Sho blickte erneut über den Spielplatz als er etwas entdeckte. Das perfekte Versteck. Er würde sich so oder so für die Nacht den Arsch abfrieren, aber da war er sicht- und windgeschützt. Es war ein großes Gerüst auf dem man rumklettern konnte, in Form eines Marienkäfers. Die schwarzen Flecken jedoch waren Löcher durch die man klettern konnte und dann kam man in den Käfer rein. Sho kam sich etwas albern vor als er auf allen vieren durch eines dieser Löcher am Boden kroch. Als er drin hockte spürte er jedoch sofort die Kälte etwas weichen. Der Wind war weg. Er legte seinen Rucksack auf den Boden und legte sich hin, den Kopf auf den Rucksack. Er blickte hoch. Er musste wieder lächeln.
 

Er lag zufällig so dass genau in seinem Blickfeld ein Loch oben war, so dass er den Sternenhimmel sah. Er fixierte ihn, versuchte das Hungergefühl zu ignorieren und schloss schließlich erschöpft seine Augen. Morgen würde ein anstrengender Tag werden.

Kapitel XX

Sho kroch aus dem riesen Marienkäfer raus. Er hatte es tatsächlich geschafft bis 10 Uhr zu schlafen ohne wach oder gar entdeckt zu werden. Er klopfte sich den Dreck von der Hose, nachdem er seine Tasche aus dem Klettergerüst rauszerrte. Auch diese klopfte er sauben, bevor er sich im Park umschaute. Es standen vielleicht knapp 5 Bäume um die Spiele herum, die jedoch mit ihrer breite der Baumkronen vollkommen ausreichten um den Spielplatz zu verstecken.
 

Vielleicht wäre es am Besten Tokio zu verlassen? Soweit wie möglich vor der Polizei fliehen. Er fragte sich ob Jun immer noch an der Heizung festgekettet war. Er würde Sho eigenhändig den Hals umdrehen. Sho schluckte und verließ den Spielplatz. Klar er konnte Tokio verlassen, andererseits hatte er geglaubt Aiba habe Tokio auch verlassen und fand ihn dabei gestern Nacht in einem Konbini als wäre er ganz normal einkaufen. Nun, er war ganz normal einkaufen.
 

Aber er wusste nun wie Aiba aussah. Er musste nach einem schlecht blondierten Kerl ausschau halten der aussieht wie die coolen Jungs aus Shibuya. Aiba hatte immer diesen Flair an sich, aber dass er sich auch noch so ausgeben würde, damit hätte Sho nicht gerechnet. Nun, es war würde sich Sho das Haar glatt kämmen, einen Rollkragenpulli anziehen, eine dicke schwarze Hornbrille und Bücher unterm arm herumschleppen, dann wäre er der perfekte keio-boy.
 

So offensichtlich, dass man gar nicht danach Ausschau halten würde!
 

Vielleicht sollte er sich auch die Haare färben? Blond. Oder knallrot! NIEMAND würde ihn jemals mehr erkennen mit solchem Haar! Sho musste grinsen, verlor das grinsen jedoch wieder etwas. Naja, rotes Haar war vielleicht doch nicht so gut. Rot war seine Farbe. So offensichtlich. Sho seufzte genervt. Alles war offensichtlich, egal wie er es betrachtete. Und Aiba würde sein Aussehen nun sicherlich ändern. Schwarzes oder dunkelblondes Haar. Er würde in der Masse der Japaner versinken... Vielleicht war das noch der beste Plan. In der Masse verschwinden. Sho würde seine schwarzen Haare behalten. Vielleicht das Styling etwas ändern.
 

Er wanderte den Bürgersteig hinab in einen Konbini aus der Gegend. Erneut ein Bento kaufen. Er griff sich noch zwei Onigiris und stopfte diese in der Kasse gleich in seinen Rucksack. Das Bento in einer Einkaufstüte verließ er den Laden. Wohin jetzt? Flüchten war nicht so einfach wie er dachte. Nichtmal dass er unbemerkt bleiben musste, war es außerdem extram langweilig. Normal hätte er soviel Arbeit gehabt, aber nun... Da war gar nichts, ausser sich irgendwo in ein Loch zu verkriechen und zu warten. Oder Aiba suchen? Er entschied sich dafür Aiba zu suchen. Aber zuerst würde er essen. Er kehrte zum Spielplatz zurück und setzte sich auf eine Bank und begann sein Bento zu verschlingen. Selten schlang er sein Essen so runter. Er stand auf, die Tasche noch umgehangen, und warf die Verpackung des Bentos weg, wollte sich zurück setzen gehen als Polizisten auftauchten. Sie sahen ihn, deutete auf ihn, und Sho rannte los. Das fing ja richtig beschissen an. Die zwei Polizisten folgten ihm. Eine Hetzjagd begann.
 

„Verdammt!!“ fluchte Sho laut, rannte in eine Mall und verschwand zwischen hunderten von Menschen. Die Polizisten hatte Schwierigkeiten ihm zu folgen. Er schlug den Weg zur Rolltreppe an und begann sie rauszurennen, stieß Leute weg die ihm im weg standen. Er hörte die Polizisten hinter sich ihm folgen. Er kam nicht weiter, er musste weiter. Er starrte die Rolltreppe nebenan an. Sie führte runter, während die auf der er sich befand rausfführte. Er überlegte ob er einen Sprung wagen sollte, entschloss sich jedoch dagegen. Abgesehen dass es totpeinlich wäre wenn er es nicht schafft, und er war überzeugt es nicht zu schaffen, die Polizisten würden ihn umgehend geschnappt bekommen.
 

„Halten sie diesen Mann fest!!“ riefen die Polizisten. Sho keuchte als ein stämmiger Mann sich plötzlich vor ihm aufbaute. „Aus dem Weg verdammt!!!“ Er riss den Mann, welcher stürzte und die Rolltreppe runterfiel. Sho blieb wie gefroren stehen. Er wusste wie es aussieht wenn ein Mensch eine Treppe runterfällt, doch einen Menschen die Rolltreppe runterfallen sehen war nichts einfach verdaubares. Er riss die leute um, wie Domino Steine stürzten sie nach hinten, die Polizisten wurden dabei begraben. „Scheiße“ fluchte Sho leise, bevor er sich umdrehte und rannte. Er rannte um sein Leben und diesesmal mit all seiner Kraft. Er verließ die Mall so schnell er konnte. Er musste abtauchen, er musste Kleider wechseln, rotes Haar war vielleicht doch sehr hilfreich nun. Er hatte viele Leute verletzt, wenn sie ihn erwischen würden, wäre es um ihn geschehen. „scheiße scheiße scheiße“ fluchte er immer wieder, rannte um einen Block, kreuzte einen Fußgängerüberweg, rannte erneut um eine Ecke, stieß in Leute, rammte Kinder wie alte Leute. Er war im Wahnsinn. Er hörte sein Keuchen, spürte sein Herz rasen. Er war wie ein Pferd geworden das durchlief.
 

In einem Sekundenaugenblick stand ein Mensch vor ihm, die Arme weit geöffnete. Er versuchte sich zu bremsen, zum Halt zu kommen oder wenigstens auszuweischen – keine Möglichkeit. Er rannte den Menschen über den Haufen. Er spürte wie die Arme sich fest um ihn schlossen während sie beide hinfielen. Ein schmerzhaftes aufstöhnen. Sho wollte sich heben, rennen, doch die Arme hielten ihn fest. Er blickte hinab auf die Person. Das erste was er sah war eine große Sonnenbrille, eine farbige Wollmütze und der markante braune Fleck am Kinn das Sho nur zu gut kannte. „Nino!?“ brüllte er fast. Nino schlug ihm eine Hand auf den Mund, bevor er leise fluchte. „Spinnst du!? Ich wette ich hab mir die Wirbelsäule gebrochen!!“ maulte er während er sich hob und sich dabei den Rücken hielt wie ein alter zerbrechlicher Mann. Shos ganzer Körper zitterte. Er wollte rennen aber Nino vor ihm... er wusste nicht wieso aber es schaffte es nicht auf zu stehen. Nino erkannte die Gefahr und krallte lässig eine Hand in Shos Jacke. „Lauf mir nicht weg Sho-chan, hörst du?“ Sho nickte, nicht mehr fährig nach zu denken.

Kapitel XXI

Sie saßen in einem schäbigen alten Cafe, im Untergeschoss eines Live Houses. Sho wusch sich den Schweiß von der Stirn bevor er seine zweite Tasse Kaffee ansetzte. Nino saß zurückgelehnt im Stuhl. „Dieser Vollidiot hat dich eiskalt verraten...“ murmelte Nino zum bestimmt xten Mal. „Als ich es erfuhr habe ich sofort Riida kontaktiert. Der läuft hier irgendwo noch rum keine Sorge er kommt bald und dann schauen wir nach einem Weg um dir zu helfen!“ Nino grinste. „Du hast Jun mit Handschellen an ein Heizungsrohr gekettet“ Nino gab Sho einen freundschaftlichen Stoß „ich hätte zugern Juns Gesicht gesehen! Naja also ich habe es gesehen als er endlich frei war und er sah aus als sei er Tage angekettet gewesen und geschlagen worden. Weißt wie diese Hunde die man gequält hat? Er knurrte sogar. Also... ich spielte ihm vor vollkommen auf seiner Seite zu sein und Riida auch. Naja du kennst unseren Captain... der sagte nichts eigentlich, aber keine Sorge er ist auf deiner Seite. Und natürlich auch Aibas!“ sho nickte langsam. Er hatte noch kein Wort gesagt, seit sie in diesem Cafe Zuflucht suchten. Nino fixierte ihn eine Weile bevor er seine eigene Tasse Kaffee ansetzte. „Du sitzt tief in der Scheiße Sho...Und was ist da jetzt genau mit diesem Brief?“ „Er ist echt“ flüsterte Sho und Nino, die Tasse immer noch beim Mund, nickte langsam bevor er sie absetzte. „Also hast du... die Polizei belogen um sie auf eine falsche Pfärte zu locken“ Sho nickte. „Du weißt... dass die Polizei dich jetzt verfolgt mit dem Glauben du hättest Aiba entführt und behälst ihn irgendwo gefangen? So dämlich diese Idee auch ist...“ Sho nickte erneut. „Hast du... das Messer dabei?“ Sho hob seinen Blick. Er fixierte Ninos Augen. War er wirklich auf seiner Seite? Sho hatte ihm bisher eigentlich schon zuviel anvertraut. Er war ein wunderbarer Schauspieler. Mit seinem Talent stellte er Jun in den Schatten. Trotzdem wagte es Sho, schlimmer konnte es nicht mehr kommen. „Hai...“ flüsterte er leise. Nino stöhnte entnervt während er sich zurücklehnte „Spinnst du!?“ fluchte er schließlich und wollte Sho eine Predigt halten als ein kleiner genervter Mann zu ihnen stieß.
 

Riida keuchte und hatte das Gesicht verzerrt zu einem seiner typischen von Fans bekannten Gesicht. Er hielt sich die rechte Seite an der Taille. Er fixierte Nino und murmelte etwas was Sho nicht verstand, bevor er sich zu Sho wandte. Sein Gesicht wurde milder. „Daijoubu Sho-chan?“ fragte er und zog sich einen Stuhl zu sich um sich darauf fallen zu lassen. „Ich hab mir Sorgen gemacht! Weißt du wie weit ich gerannt bin? Ich habe fast die Strecke von Chiba nach Tokio zu Fuß gemacht! Laufend!“ Sho schaute Ohno verwirrt an. Riida winkte ab und lächelte nur erneut. „Ich bin froh dich lebendig zu sehen! Und nicht in Handschellen oder hinter Gittern!!“ fügte er hinzu und stöhnte erleichtert während er sich zurücklehnte. Nino griff in eine Tasche die er bei sich hatte und hielt Ohno eine Flasche wasser hin der sie dankend annahm und leerte. Sho erkannte das stolze Lächeln das Nino ihrem Riida schenkte. Er war vielleicht ein guter Schauspieler, aber, und davon war Sho fest überzeugt, wenn sie nicht auf seiner Seite wären, hätten sie sich nicht angestrengt ihn überhaupt zu suchen. Die Polizei hatte ihn schließlich fast geschnappt an diesem Morgen. Sie bräuchten Ohno und Ninos Hilfe sicherlich nicht. „Arigatou...“ schniefte Sho und bettete sein Gesicht in den Handflächen. Er schluchzte leicht. Aus Erleichterung, aus Frust und aus Schock wegen seinem bereits erlebten Morgen und dem Tag zuvor.
 

Nachdem Nino wie auch Ohno ihn beruhigt hatten, flüsterte Sho leise. „Ich habe Aiba gestern gesehen“ Nino starrte Sho an, den Mund leicht geöffnet. „Und?“ fragte Ohno, er schien aufgeregt zu sein, wie ein kleines Kind das ein Geschenk erwartet. „Er... keine Ahnung“ brach Sho ab. Ohno schaute nun eher enttäuscht aus, als sei das Geschenk nur ein Paar socken gewesen. „Er hat mich sitzen gelassen, ich habe keine Ahnung wo er hin ist...“ Definitiv waren es sehr häßliche Socken, wenn man Ohnos Gesichtsausdruck zu deuten versuchte.
 

„Habt ihr gesprochen?“ Sho nickte. „Was? Komm schon Sho, rede verdammt! Erzähl alles. Wo hast du ihn gesehen? Wie sah er aus? Gesund? Verprügelt? Oder halb tot!?“ Sho seufzte. „Ich rannte in ihn... aus purem Zufall... in einem Konbini, nahe des Bahnhofs. Ich erkannte ihn nicht sofort da ich sein Gesicht nicht sah. Er hatt hellblondes Haar und ist lässig gekleidet. Er sah aus wie ein cooler typischer rebellische Jugendliche wie man sie auf den straßen nun einmal findet...“ sho zuckte bei dieser Aussage mit den Schultern, bevor er weitersprach. „Als ich erkannte, verließ er den Laden. Ich rief ihn und... er begann wegzurennen und ich folgte ihm. Ich fiel, verlor ihn, rannte weiter und...“ Sho brach ab. Wie solle er Aibas Fähigkeiten erklären. Er entschloss sich dazu sie einfach nicht klar zu erwähnen. „Ich habe nicht aufgepasst und rannte vor einen Wagen. Er rettete mich... und da redeten wir. Naja reden... Er schimpfte ob ich verrückt sei. Als ich zur Straße schaute und mich zurück zu ihm wand um mich zu bedanken und zu reden, war er weg. Das ist alles...“
 

Nino lehnte sich zurück während Ohno begann mir leicht den Rücken zu streicheln, mir das Gefühl gebend etwas gutes gemacht zu haben. „Blond... typisch rebellischer Judenlicher... hm...“ Er schaute Sho an „Denkst du auch dass er sein Aussehen nun wieder ändern wird?“ Sho nickte leicht. „Wenn er sich das Haar wieder umfärbt, schwarz oder dunkelbraun... dann versinkt er wieder in der Masse der Japaner.“ Schlussfolgerte Nino. „Er ist so schwer von einem gewöhnlichen Japaner zu erkennen wenn er das Haar ungestylt und dunkel hat“ murmelte Nino leicht genervt und kratzte sich am Kopf.
 

„Auf jeden Fall kommst du erstmal in der Wohnung eines Freundes von mir unter“ sprach Nino schließlich. „Der ist gerade in Amerika... Ferien machen bzw Frauen aufreißen. Ich habe den Schlüssel zu seiner Wohnung weil ich seine verdammten Katzen füttern soll, als habe ich als Idol nicht genug Arbeit und Probleme! Naja momentan vielleicht nicht... aber trotzdem!!“ Ohno fixierte Nino weswegen dieser etwas rot wurde. „Wenn du kein Chaos anstiftest, wird keiner drauf kommen dass du dort bist.“ „Wie lange kann ich dort bleiben?“ „Von heute... eine knappe Woche“ „Und danach?“ Nino schwieg. „Lass uns das entscheiden, wenn die Zeit gekommen ist...“ sprach Nino schließlich leise. Ohno schaute in die Runde bevor er leise lallte „Ich schicke meine Familie einfach für eine Woche irgendwo hin“ „Riida. Er darf auf keinen Fall bei dir oder bei mir übernachten! Die Polizei hat ein Auge auf uns geworfen, vergessen? Obwohl Jun deutlich angegriffen wurde, behalten sie selbst ihn noch im Auge und rechnen damit dass er Sho jederzeit verstecken könnte... und du weißt wie Jun gestern gefaucht und versucht hat dem Polizisten fiktiv die Augen auszukratzen als dieser behauptete Jun könne immer noch Sho in Schutz nehmen-“ „Selbst nachdem Sho ein Messer auf ihn gerichtet hatte, ja ja ich erinnere mich...“ Ohno schien enttäuscht, dass er nicht helfen konnte. „Ich habe das Messer weggeworfen als Jun mich in die Klammer nahm“ Beide schauten Sho überrascht an. „Niemals würde ich eine solche Waffe auf jemanden von euch richten. Nichteinmal wenn ihr mir selbst ein Messer in den Rücken rammt...“ flüsterte Sho. Nino schweig während Ohno jedoch plapperte „Achso? Jun und der Polizisten behaupteten aber dass-“ „SATOSHI!“ unterbrach Nino laut mahnend. Alles starrte Nino an. Ohno schien wie erstickt, sei es nur wegen dem Fakt dass Nino ihn zusätzlich beim Vornamen ermahnte. „So ist es also... er... hat also ein zweites Mal zugestochen“ flüsterte Sho leise. Er war noch nie so enttäuscht von einem Menschen gewesen.
 

„Sho... Jun sprach nicht“ Der Angesprochene blickte auf. „Er sprach nicht? Was meinst du damit?“ „Die beiden behauptete das aber... nein so kann man es nicht sagen. Der Polizist war angepisster als Jun um genau zu sein. Es war dieser...dieser Fujita der behauptete du hättest ihn mit dem Messer angegriffen und auch Jun. Jun wollte das richtig darstellen aber Fujita machte Jun schneller mundtot als eine Ganzkörpermassage! Um genau zu sein schubste er Jun in den Krankenwagen mit der Begründung Jun würde unter einem Schock leiden. Auf jedenfall... du brauchst erstmal keine angst vor Jun zu haben. Der ist momentan ziemlich ausgeschaltet... sie misstrauen ihm und nicht zuletzt fürchten sie dass... also... “ Nino kratzte sich erneut am Kopf. „Sie glauben du wärst gefährlich und Jun wäre nun auch gefährlich...“
 

Shos Körper bewegte sich schneller als er reagieren konnte. „Sie halten ihn gefangen wie sie mich gefangen hielten!?“ Er stand, blickte geschockt zwischen Nino und Ohno umher. „Ist das dein Ernst!?“ „Nein nicht wie sie sich gefangen hielten. Er haut Hausverbot. Er ist zuhause. Mit einer Fußfessel... Damit sie wissen wann er das Haus verlässt und wo er ist. Deswegen ist Jun angepisst aber er kann dir nichts tun, keine Sorge. Nicht im Sinne von körperlichen Gewalt, aber er kann nicht nicht finden und nichts behaupten da er nur noch seine 4 Wände sieht, solange bis sie dich haben.“ „Aber... aber... Fußfessel!? Das ist gegen das Gesetz!“ „Es wurde erlaubt. Mehr weiß ich auch nicht. Aber ich, Ohno auch, wir haben das unterschriebene Papier gesehen... Es wurde erlaubt dass Jun mit dieser Fußfessel Hausarrest bekommt. Seine Familie, wie auch er selbst, lehnt sich zwa momentan dagegen auf aber... denke siie erreichen gar nichts...“ „Und...“ Sho wagte es kaum zu fragen. Er setzte sich wieder hin. „was sagt Johnny’s zu allem...?“ Nino strahlte plötzlich „Der war mehr als froh als er hörte dass du abgehauen bist! Er wollte dich von Anfang an aus dem Krankenhaus raus! Wenn wir ihm sagen dass wir dich gefunden haben und Aiba womöglich auch bald, bin ich sicher, dass bald alles besser wird! Er wird dir helfen, dich beschützen vor der Polizei! Oh und was Jun betrifft. Er unternimmt nichts. Der Matsumoto Familie sagte er er habe es versucht habe jedoch nichts erreicht“ Nino wechselte einen grinsenden Blick zu Ohno, welcher auch zufrieden grinste „uns sagte er jedoch das sei Juns Strafe für den Verrat und, ich zitiere, ‚hoffentlich nutzt er seine Ferien zum Nachdenken und genießt die ruhige Zeit in seinen 4 Wänden. Ohne trinken gehen, ohne feiern, ohne Freunde und Familie treffen und ganz besonders ohne shopping! Er hat genau die Ferien die sich jeder Johnny’s Idol wünscht; einfach nur faul zuhause vegetieren’“ Nino behielt das fette und ziemlich schadenfrohe Grinsen im Gesicht. Sho nickte langsam. Er war nicht so überzeugt ob er dies alles als gut empfinden solle.
 

„Ok.... aber...wie geht es jetzt weiter?“ fragte Sho leise.
 

„Ganz einfach“ grinste Nino breit „Wir suchen Aiba-chan!“

Kapitel XXII

Aiba hatte eine Höllennacht hinter sich. Er wurde von der Polizei verfolgt und als er sie endlich los war, traf er auf Sho. Beim Wegrennen hätte er genau so gut in die Polizisten wieder laufen. Er hatte wirklich Glück und er konnte unmöglich weiterhin auf sein Glück bauen, er musste viel behutsamer vorgehen.
 

Als wäre das nicht schon genug... er sah Ohno. Er hatte Glück dass Ohno ihn gar nicht erkannte als er an ihm vorbei rannte. Es besorgte ihn jedoch, dass er Riida so aufgehetzt erlebte. Er strahlte eine unglaubliche Unruhe aus, schien Stress zu haben. Schließlich gewann Aibas grausam große Neugierde und er folgte Ohno. Er beobachtete wie er ein Cafe betrat und schlich sich rein. Als er jedoch Sho und Nino entdeckte, empand er es als besser wieder zu verschwinden. Leider war da immer noch diese grausame Neugierde. Er blieb in der Treppe stehen und lauschte.
 

„Er hat Jun bedroht und angekettet!?“ dachte Aiba geschockt. Und Jun hatte ihn auch noch verraten. Aiba verspürte große Enttäuschung. Er brachte Arashi soviele Sorgen und Sho hatte nun wegen ihm so viele Probleme aus denen es kaum mehr ein entfliehen gab. Irgendwo war er sich sicher, dass es wohl noch schlimmer werden wird, wenn er selbst der Sache kein Ende setzt. Er verließ die Treppe zum Cafe runter und verschmolz mit der Masse der Menschen.
 

„Ich muss besser auf Sho aufpassen!“ ermahnte sich Aiba in Gedanken. Er bog um eine Ecke und verschwand.
 

Wie ein normaler Mensch kaufte er sich ein Zugticket und suchte sich einen überfüllten Wagon, dort war er weniger einfach zu finden. Er strich sich durch das nun wieder schwarze Haar. Es war ungestylt und die rabenschwarzen Strähnen fielen in seine Sonnenbrille. Er fixierte eine Schülerin die vor sich hinträumte. Plötzlich griff sie in ihre Tasche und zog ein Notizheft raus. Es war voll geklebt mit Johnny’s Bildern. Aiba schrak zusammen und drehte sich mit dem Rücken zu ihr. Als wäre es nicht schon übel genug dass er vor der Polizei und Arashi flüchtete, nein er musste auch noch vor Fans flüchten.
 

„Itai!“ hörte er das Mädchen flüstern. Plötzlich stief ihm ein Geruch in die Nase, den er absolut nicht riechen wollte. Zwischen all diesen Menschen, die stanken von Stress, Sorgen, Unzufriedenheit, Herzlosikeit und sogar Geilheit, kam plötzlich der Duft von Blut. Er schlug sich die Hand vor den Mund, versuchte sich die Nase zu zuhalten. Unmöglich. Das dürsten in ihm war erweckt. Er stieß Leute zur Seite und flüchtete aus dem Wagon, mit einem Blick zurück. Sie hatte sich an einem Blatt Papier geschnitten, saß da mit dem Finger im Mund. Aiba schluckte er hatte das Gefühl als müsse er sich umgehend töten, bevor er jemand anderen verletzt. Er flüchtete auf die Toilette der Bahn und schloss sich ein. Unruhig fixierte er sein Spiegelbild. „Reiss dich zusammen verdammt“ ermahnte er sich doch der Drang war zu groß. Er hielt es nicht mehr lange aus ohne Blut, und er wusste es. Er hatte Angst was passiert wenn er an seine Grenze stößt. Nein eigentlich hatte er mehr Angst was mit den Leuten um ihn herum passiert wenn er seine Grenze erreicht hat. Er kann sich immer noch nicht klar daran erinnern als er Sho das erste Mal angriff. Es war eine monströse Bestie in ihm die überhand damals nahm und er spürte sie allmählich mächtiger werden, während er auch spürte dass sein Körper mit jedem verflossenen Tag erschöpfter war.
 

Er zog seine Jacke aus und krämpelte einen Ärmel seines Oberteils hoch. Ein Verband ziehrte sein Gelenk, das er nun hastig losriss. Sein Herz raste, er keuchte leicht. Blut, er brauchte Blut. Der Verband hatte knaps seine Haut entblößt, als er bereits seine Zähne in sein Handgelenk rammte. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl des heißen Blutes auf der Zungenspitze. Er zerrte einige Male an seinem Gelenk, bevor er davon abließ und sich erschöpft auf die Toilette sinken ließ. Sein Herz beruhigte, der blut-dürstende Instinkt verlosch und ihm wurde kalt. Er starrte seinen Arm an. Er war etwas blau, besonders sein Handgelenk sah furchtbar aus. Bisswunden die nicht mehr verheilen wollten, immer wieder neue waren auf ältere Wunden platziert. Noch einige Tage und es wäre eine große unheilbare Fleischwunde. Er fragte sich mit einem bitteren Lächeln ob er wohl auch eine Blutvergiftung erleiden könnte. Er wickelte den Verband um sein Gelenk. Es schmerzte furchtbar nun. Den Ärmel wieder runterrollen hob er sich und zog seine Jacke an. Er fixierte sich im Spiegel erneut. Er sah nun furchtbar blass aus. Das pechschwarze Haar unterstützte die Blässe auf eine häßliche Art und Weise. „Ich sehe tot aus...“ murmelte Aiba leise, bevor er eine Hand durch sein Haar streichen ließ. Er verließ die Toilette. Die nächste Station müsste er sowieso aussteigen.
 

Er folgte einem Weg den er kannte. Noch einmal links abbiegen, danach für 5 Minuten geradeaus, rechts und dann sieht man die Einfahrt. Da stand er, vor dem großen Komplex in dem Jun wohnte. Er blickte sich im Schatten der Bäume um. Schien als sei nirgends ein Polizist. Er würde sich trotzdem nicht schnappen lassen. Er schloss seine Augen, atmete einmal tief durch, bevor er sie wieder öffnete. Seine Augen blitzten einmal. Er trat vor und ihn blitzschneller Bewegung befand er sich im nächsten Augenblick vor Juns Haustür und klingelte.
 

Es dauerte etwas bevor ein murrender Jun die Tür einen Spalt öffnete, genuch dass Aiba die Tür mit einer Hand umfassen konnte. Jun starrte den Jungen an, nicht wissend was mit ihm machen. Aiba lächelte plötzlich, dabei sein starkes Gebiss zeigend mit den spitzen Eckzähnen. „Guten Morgen, Matsumoto Jun“ begrüßte er Jun in seiner typischen Aiba-quietschstimme. Jun verlor jegliche Gesichtsfarbe. Der pure Horror stand ihm im Gesicht geschrieben. Er versuchte die Tür zu schließen doch Aiba drückte. „Begrüßt man so einen alten Freund?“ quietschte er immer noch, ein schmollen klar klingen lassend.
 

„Verschwinde!!!“ kreischte Jun in heller Stimme und drückte mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür. Aiba drückte einmal fest, Jun stolperte zurück, die Tür wurde brutal aufgedrückt. Jun stürzte zurück und fiel auf den Boden, als er jedoch aufblickte war kein Aiba mehr an der Tür. Er schoss auf die Beine, schlug auf die Tür zu und sperrte ab. Er zerrte am Schuhschrank und schob ihn vor die Tür. Er rannte in die Wohnung zurück und griff nach dem Telefon.
 

„Tz tz tz.“ Jun drehte sich blitzschnell um. Hinter ihm stand Aiba. Sein Gesicht war hart. Seine Augen hatten ein gefährliches Glimmern. „Wen willst du anrufen? Die Polizei?“ Jun wich zurück, ertastete von hinten das Telefon. Er blinzelte einmal und Aiba war nicht mehr da. „Jun-chan“ Jun sprang nach vorne als Aibas Atem sein ohr streifte. Er rannte los, zur Küche, kreischte aus purer Panik. Er griff nach einem Messer und hielt es vor sich. Jedoch war kein Aiba mehr zu sehen. Juns Augen rasten von einer Ecke zur nächsten.
 

„Willst du mich abstechen? Sho hat es bereits versucht und lass dir sagen; es klappt nichts. So sehr ich mir den Tod wünsche, aber ein Messer bringt ihn mir nicht“ Eine Hand schloss sich um die Hand von Jun, die den Griff des Messers umklammerte. Jun ließ ein gequältes wimmern ertönen bei der Berührung. Aiba glitt seinen anderen Arm um Juns Taille.
 

Jun war den Tränen nahe. „Du hast Sho verraten?“ fragte Aiba leise während er spürte wie Jun den Griff um das Messer aufgab. Er nahm es ihm sanft aus der Hand und warf es ins Waschbecken. „Wie fühlte es sich an, einen Freund zu verraten?“ fragte Aiba leise, Atem an Juns Ohr entlang streichend. Jun wimmerte erneut bevor er leise zu weinen begann. „Wieso hast du das getan?“ Doch Aiba erhalt wieder keine Antwort. Er stieß Jun nach vorne welcher hinfiel. Aiba war genervt. Er baute sich über Jun auf. „Antworte mir!“ „Wenn er gefährlich gewesen wäre, hätte er Arashi verletzt!!“ platzte es aus Jun raus, welcher auf dem Rücken versuchte weg zu robben. „Gefährlich?“ widerholte Aiba und Jun fixierte Aiba. „Ja! Wenn er zum gleichen Monster wie du gewesen worden wäre!“
 

Bei dem Wort ‚Monster’ ließ Aiba sein häßlichste Knurren ertönen, das Knurren der Bestie in ihm drin, das Knurren vor dem Sho flüchtete. Jun reagierte nicht besser als Sho. Seine Augen weit ausgerissen erstarrte er und verabschiedete sich sichtbar von seinem Leben. „MONSTER!?“ knurrte Aiba ausser sich. „Du wagst es...!!!“ das knurren wurde kehliger. Aiba spürte den tiefen Frust in ihm überhand nehmen. Er stürzte zu Boden und war nun genau über Jun. Beine gespreitzt über dem Jungen, er war festgekettet am Boden. Aiba brauchte nicht einmal seine Arme zu greifen, Jun wehrte sich freiwillig nicht. „Ich sollte dich beißen! Zu einem von mir machen damit du lernst welche Qualen ich durchmache!! Sho hat versucht mir zu helfen, hat sich mir geopfert! Und du wagst es ihn zu hintergehen! Er hat dir blind vertraut!!“ Aibas Nase stieß fast an Juns. Jun war sich sicher dass er Aibas Puppillen an dünne Schlitze sah, er spürte seinen Atmen im Gesicht und es war ihm mehr als unangenehm. Ein blinzeln und er wäre tot. Er wagte es nicht wegzuschauen, sich irgendwie zu bewegen. „Was hast du dazu zu sagen!?“ Juns Gedanken rasten. Sollte er antworten, sollte er schweigen? Auch nur ein falsches Wort, ja wohl nur ein falscher Ton würde wohl sein Tod bedeuten.
 

Plötzlich jedoch hob sich Aiba. Er drehte sich weg und schlug mit der Faust in den Kühlschrank, hinterließ eine tiefe Beule. Jun nutzte die Chance. Er sprang auf und rannte zum Eingang. „Scheiße!“ Er umklammerte den Schuhschrank. Wieso war er so dumm!? Er hatte sich selbst eingesperrt. „Lass das!!!“ kam Aibas Stimme und er spürte wie er im nächsten Augenblick mit einer Wucht auf der Couch landete. Aiba rannte zum Telefon rüber und riss das Kabel mitsamt Dose aus der Mauer bevor er Jun wieder fixierte. „Du entkommst mir nicht Jun! Und du wirst keine Hilfe rufen! Du wirst niemals irgendwen hintergehen HÖRST DU MICH!?“
 

Jun sprang von der Couch und warf sich auf die Knie. „Bitte töte mich nicht!!! Es tut mir Leid!! Ich habe meinen Fehler eingesehen ich werde nie wieder so etwas tun!! Ich flehe dich an!!“ Jun wimmerte, die Handflächen aneinander reibend, um sein Leben bettelnd. Aiba lachte laut auf. „Dieses Jammern löst nichts.“ Aiba ging an Jun vorbei und ließ sich auf die Couch sinken. Jun fühlte sich als habe er einen hungrigen Löwen im Rücken sitzen. „Hast du einen Erste Hilfe Kasten?“ fragte Aiba plötzlich. Jun blinzelte. „Was?“ Aiba warf ihm einen zerreißenden Blick zu und Jun sprang hoch und rannte ins Badezimmer nur um eine Sekunde später zurückgerannt zu kommen. Er stellte Aiba ein kleines hellblaues Köfferchen auf den Wohnzimmertisch, und wich bis zur Wand zurück. Es sah aus als sei er ein dreckiger Sklave der seinem Herren nicht zu nahe kommen durfte. Aiba entledigte sich seiner Jacke und krämpelte den Ärmel seines Oberteils hoch. „Tu mir einen Gefallen“ sprach Aiba leise während er den Verband löste. „Versorge diese Wunde für mich, ja?“ fragte er leise während er sich wieder hinsetzte und den Arm ausstreckte. Jun blinzelte mehrmals bevor er näher kam. Sehr langsam, er schlich regelrecht, versuchte nicht hörbar zu sein.
 

Er warf einen Blick auf die Wunde und wich gleich wieder zurück. „Was um Gottes Willen ist dir da passiert!?“ fragte er entsetzt und Aiba starrte ihn an. „Gebissen“ sagte er kurz. Jun blinzelte. „Ein anderer...dich?“ fragte er ziemlich dumm. Aiba rollte einmal mit den Augen. „Nein ich habe mich selbst gebissen Matsujun. Nun komm und versorge die Wunde ich trau mich selbst nicht...“ Jun weigerte sich in sich drin. Wenn er da irgendein Mittel drauftupfte, davon war er überzeugt, würde es so grausam schmerzen dass Aiba ihm den Kopf abreißen würde mit bloßen Händen, nur um den Druck los zu werden. Trotzdem kniete er sich nieder und begann mit kalten zitternden Händen die Wunde zu versorgen.

Kapitel XXIII

Ganze fünf Minuten sprach niemand. Jun warf nervöse kurze Augenblicke zu Aiba. Dieser verfolgte wie ein Raubtier jede Handbewegung von Jun. Er schien alles zu sehen, wohl sogar die minimalistischen Partikel in der Luft. „Ich tue dir nichts“ sprach Aiba plötzlich leise und Jun zuckte zusammen, rammte dabei einen Wattebauch in Aibas Wunde. Aiba zog seinen Arm sofort zurück aus Reflex. „Spinnst du? Das tut weh!!“ fluchte er empört bevor er langsam Jun den Arm wieder hinhielt. Jun entschuldigte sich stumm mit einer Verbeugung. Er kannte diese Szene von irgendwo. Ach ja, die Schöne und das Biest. Er fand die Situation jedoch absolut nicht so romantisch hübsch wie in der Geschichte. Eigentlich hatte er mehr das Gefühl er würde sich in der nächsten Sekunde nass machen vor Angst. Aiba wiederholte sich. „Ich tue dir nicht weh. Ich bin nicht deswegen hier. Als ich jedoch sah wie du zum Telefon ranntest um ganz klar Hilfe zu suchen, mich zu verpfeifen, wurde ich wütend. Tut mir Leid...“ Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Telefon und zum Kühlschrank während er weitersprach. „Ich bezahl dir den Schaden...“ Jun schwieg während er einen Verband um das Handgelenk wickelte. „Wieso...?“ flüsterte er schließlich kaum förbar. „Sho hat so große Sorgen... du hast ihn tief verletzt Jun. Ich kann das nicht akzeptieren, deshalb bin ich hier.“ Jun schluckte. „Ihr lächerlichen Feiglinge... erst weggesperren und danach wie ein Wild hetzen! Du weißt genau dass das Sho nicht aushält...dieser Stress, dieser Druck...“ Jun hatte das verarzten beendet und räumte die Sachen weg. Als Jun die benutzten Wattebausche wegwarf, fiel sein Blick auf das Messer. Er spielte mit dem Gedanken es an sich zu nehmen. „Versuch es nicht einmal Jun.“ Er erstarrte. Woher wusste er was er vor hatte!? „Beruhig dich. Du stinkst nach Angst.“ „Ich stinke!?“ kreischte Jun empört bevor er sich die Hand auf den Mund schlug. Aiba drehte sich auf der Couch und blickte zu Jun, eine Augenbraue gehoben. Jun hasste es in irgendeiner Weise schlampig rüber zu kommen. In seinem zuhause ist immer genügend gelüftet so dass es nie stickig ist und keine häßliche Gerüche in der Luft liegen. Und er selbst, das war eine Regel von ihm, stank niemals. „Ja. Du stinkst... nur ich rieche diese Gerüche. Naja ich und... ER.“ Aiba drehte sich wieder zurück. „Er?“ Jun kam wieder näher als er merkte dass Aiba keine Anstalten machte sich irgendwie zu bewegen. „Ja. Er... der der mich mit diesem fluch belegte.“ Er blickte aus den Augenwinkeln zu Jun. „Da draußen läuft noch so ein Mörder!?“ Jun war geschockt. Aiba hatte sich blitzschnell bewegt. Er hatte Juns Arme hinter seinem Rücken eingeklemmt und Jun konnte nur keuchen vor Überraschung. „Hast du mich gerade Mörder gennant?“ zischte Aiba. Jun wimmerte. Nicht schon wieder. Wann tötete er ihn endlich damit dieses Spiel endlich ein Ende hat. Jun wollte nicht mehr hin und her geschubst werden, geklammert, gejagt und eingeschüchtert werden. „JA“ antwortete er laut und genervt. Der Verstand war abgeschaltet. Aiba knurrte laut und warf Jun auf die Couch. „Was denkst du hast du hier gerade verbunden!?“ Aiba deutete auf den Verband an seinem Handgelenk. „Eine Wunde...“ antwortete Jun ziemlich dumm. Aiba stöhnte genervt, seine Eckzähne waren noch ziemlich gut sichtbar als er weitersprach. „Denk nach verdammt Jun, du bist doch sonst nicht so dumm! Wie sah sie aus!?“ Es vergingen einige Minuten bevor Juns Augen sich leicht weiteten. „Bisswunden“ antwortete er leise. Aiba nickte. „Von mir“ „Von dir“ widerholte Jun leise. Jedoch schien er die Sache nicht zu verarbeiten. Aiba seufzte. „Jun, ich beiße mich selbst. Seit ich Sho.... seit ich Sho aus Versehen biss, habe ich keinen Menschen mehr angefasst! Es gibt nur einen Mörder dadraußen und das ist diese Bestie die mich schuf!“
 

Eine schwere, bedrückende Stille lag im Raum. Jun fixierte Aiba. „Ich glaube dir nicht“ antwortete er schließlich leise. Aiba war ratlos. Er schüttelte seinen Kopf langsam. „Jun... mit jedem Tag der verstreicht indem ich kein Blut trinke, werde ich immer schwächer. Ich weiß nicht wie lange ich noch so leben kann bevor ich den Verstand verliere und Amok laufe oder... oder ich weiß nicht...sterbe?“ Er blickte zu seinem Handgelenk. „Ich will keine Menschen angreifen es ist falsch! Und schon gar nicht würde ich Menschen töten!! Eher... eher will ich sterben und wenn ich wüsste wie, wäre ich längst tot verdammt!“ Jun fixierte ihn immer noch mit einem unglaubwürdigen Blick. Aiba eilte zur Küche und zog das Messer, rannte zurück und stellte sich vor Jun. Er amtete tief durch. „vielleicht bin ich schwach genug und sterbe...“ Er hob das Messer, bereit es sich in die Brust zu rammen. Jun sprang nach vorne und packte das Messer. „Nicht Aiba-chan!!!“ schrie er dabei. Er verfehlte das Messer halb, und griff Aibas Handgelenk. Dieser schrie vor Schmerzen auf und ließ das Messer los. Es fiel klirrend zu Boden und Aiba entriss sich Jun und drückte sich die schmerzende Wunde an die Brust. Er hatte die Augen zusammen gekniffen, riss sie jedoch umgehend auf als ein penetrantet Geruch ihm in die Nase stieg.
 

Blut. Nicht nur dass sein Instinkt geweckt wurde, nein es war weil der Geruch so grausam stark war, dass aiba realisierte dass es keine kleine Papier-Schnittwunde war. Er blickte in den Raum, sein Blick fiel wie automatisch zum Boden. Auf diesem hockte Jun, umklamerte sein Handgelenk und wimmerte vor Schmerzen. Seine Handfläche blutete furchtbar. „Jun!!!“ Aiba rannte zur Küche, zerrte ein Tuch aus einem Schrank und eilte zurück. Er band das Tuch um Jungs Hand, fest, Jun schrie vor Schmerzen. „Du musst umgehend in ein-“ er brach ab, hielt sich die Nase, seine Hände waren jedoch blutverschmiert. Alles drehte sich um ihn. Jun starrte Aiba voller Horror an als dieser begann den Kopf zu schüttelt und weg zu rutschen. „Nein nein...geh weg...“ wiederholte Aiba immer wieder und flüchtete bis in eine Ecke so weit er konnte von Jun weg. Jun verstand nicht was los war. Er hörte Aiba furchtbar knurren und in der nächsten Sekunde scheinbar vor Schmerzen wimmern. „JUN VERSCHWINDE!!! ICH DÜRSTE NACH BLUT ICH HALTE DEN GERUCH NICHT AUS VERSCHWINDE RENN UM DEIN LEBEN!!!!“ kreischte Aiba plötzlich laut, und damit war Jun alarmiert. Er sprang auf und eilte zur Tür jedoch stand dort immer noch der Schuhschrank. „Aiba-chan ich krieg ihn nicht gerückt mit der verletzten Hand!! Aiba-chan!!!“ Wieso schrie er um Hilfe? Er hatte den Gedanken noch nicht zuende gedacht, als er zur Seite geschubst wurde. Es war in einem Blinzeln passiert. Der Schuhschrank flog furchtbar lärmend in den Eingang zurück, und die Tür schlug an die Wand als sie aufgerissen wurde. Jun stand fest gegen die Wand gedrückt da. Er hörte keinen Laut. Als er das Haus verließ hörte er ein entfernte lautes Schreien und Knurren.
 

Sein Körper bebte, er verlor viel Blut. Durch den ganzen Adrenalinschub den er durch die Panik hatte, verlor er wohl mehr Blut als in ruhiger Verfassung. Er schaffte es gerademal die Treppen bis runter als er stürzte und liegen blieb. Ihm war schwindelig. Und bald wurde ihm schwarz vor Augen.
 


 

„Ich brauch einen Krankenwagen... Matsumoto Jun ist verwundet, beeilen sie sich! Wer ich bin? Das ist unwichtig!“ Klack klack.

Kapitel XXIV

„Whoa! Args... das...das stinkt WHAA!!!“ Sho drehte sich zu Nino. „Verdammt was für Freunde hast du!?“ schrie er ihn entsetzt an. Nino zuckte nur mit den Schultern. „Er mag es nicht das Fenster zu öffnen...“ „Wieso!?“ Sho weigerte sich die Schuhe am Eingang auszuziehen und trat einfach mit den Schuhen an in die Wohnung, es war ihm egal ob das nicht Sitte war, er traute dieser Wohnung einfach nicht. „Nun...“ Nino kaute auf seiner Unterlippe bevor er murmelte. „Die Poster könnten feucht werden“ murmelte er kaum vernehmbar. Sho hörte aber klar das Wort Poster und wollte gerade nachfragen als er den ersten Raum betrat und in Stille verfiel. Mit einem glücklichen Herzhüpfer dachte er an seine letzte verdammt kalte Nacht auf dem Spielplatz. „Nino...das klappt nicht...“ murmelte er. Ohno schaute ihm über die Schulter und schrie erschrocken aus „Otaku!? Akiba-kei??“ Beide wandten sich zu Nino welcher von einem Fuß auf den anderen wechselte. Er lächelte etwas gezwungen bevor er nickte. „Du kennst noch solche Leute?? Die sind doch alle krank!“ hakte Ohno fast geschockt nach. Ohno, von allen Mitgliedern Arashis, hielt am allerwenigsten von Cosplay, Mangas und dem typischen Leben der Akihabara-Freaks. Ninos Lächeln verschwand und er baute sich leicht auf. „Krank? Und du hast Freunde mit denen du den ganzen Tag angeln gehst oder etwa nicht!? Dann könnt ihr über Würmer reden und wie ihr sie am besten am Haken aufspießt!!“ Ohno blickte Nino gekränkt an. „Neine habe ich nicht!“ weigerte er sich sofort. „Ich habe Freunde ja, aber die intressieren sich nicht für mein Hobby. Habe ich das nicht schon etliche Male in Interviews erwähnt gehabt? Kam wohl nicht klar rüber aber ich gehe immer alleine angeln! Und es wäre ekelhaft mit jemandem darüber zu reden wie man am besten Würmer aufspießt...“ Ohno wehrte sich anfangs doch seine Worte wurden immer mehr zu einem unverständlichen murmeln. Er konnte einfach keine lange Sätze klar und deutlich aussprechen. Manchmal war es ein Wunder dass er überhaupt singen konnte. „Gut! Dann geh und schlaf auf einer von Tauben beschissener Bank im Park! Mir doch egal!“ Nino war sichtlich gekränkt und enttäuscht. „Da macht man ein freundschaftliches Angebot und dann ist es noch nicht gut... hätte ich mir ja denken können...“ er drehte sich weg und Ohno versuchte mit lieben Worten und Streicheleinheiten Nino wieder friedlich zu stimmen. Sho war überzeugt dass er Nino klar hörte als er Ohno zuflüsterte „Lass deine Hände aus meinen Hosen heute Nacht.“ Und es war für Sho das Stichwort die Wohnung zu erkunden. „Es ist doch nicht so schlecht“ rief er laut „Hier wird mich niemals ein Mensch vermuten!“ Er hörte ein quieken. Was war das? Er ging langsam zurück und linste um die Ecke. Das Blut schoss ihm ins Gesicht als er das Schauspiel sah. Nino war klar und deutlich an die Wand gepinnt worden von Ohno, und Ohno hatte beide Hände unter Ninos Kleidung und... war das ein Zungenkuss!? Sho räusperte sich laut und Nino schubste Ohno zu fest von sich vor Schock. Ohno stolperte zurück und schlug mit dem Kopf gegen die gegenüberliegende Wand. Nino eilte sofort zu ihm „Gomen ne Riida!!! Riida alles ok!? Gomen!!“ Sein Gesicht strahlte in einem hübschen pinken Farbton. Ohno schien keine Scham zu verspüren.
 

Angst und Scham waren die Dinge die ein Ohno Satoshi nicht klar sichtbar verspürte. Aber jeder war sich sicher dass er diese Gefühle trotzallem verspürte.
 

Es waren einige Minuten, etliche Entschuldigungen und viel geplapper von Nino, später als sie zu drei an einem kleinen komatsu inmitten eines häßlich, mit Postern und Figuren und Spielekonsolen und alles was so ein Freak hat, überfüllten Raum saßen. Sho war sich sicher als er einmal an Ninos Ohr vorbeischaute, eine hentai DVD zu sehen. Sie strahlte neonpink und ließ nur schlimmes erahnen.
 

„T-tut mir Leid wegen vorhin also... es ist so... also... ähm“ Nino stieß Ohno seinen Ellbogen in die Rippen. „Sag du doch auch was!!“ Ohno blinzelte bevor er Sho anschaute und etwas grinste. „Wir sind zusammen~“ Nino lief knallrot an. Er zischte etwas was Sho nicht deutlich ausmachen konnte und Ohno blinzelte erneut, nur dass das blinzeln diesmal ganz klar Nino gewidmet war. „Was wieso? Darf er es nicht wissen?“ ein erneutes zischen, Ninos Farbe wurde dunkler.
 

„Ano...“ unterbrach Sho und beide Paare Augen waren auf Sho gerichtete. Er lächelte etwas. „Es ist okay Nino! Wirklich. Ich war, nein, bin nur etwas überrascht. Seit wann seid ihr zusammen?“ fragte Sho neugierig. Ohno überlegte angestrengt. Scheinbar wusste er es nicht. Nino rammte ihm den Ellbogen erneut in die Seite, dieses Mal jedoch aus einem anderen Grund, bevor er sich Sho zuwand. „2 Monate, 1 Woche und –“ er lief knallrot an als Shos Mund langsam aufklappte „5 Tage...“ beendete er, starrte nun seine Hände an, Kopf gesenkt. „Du...weißt das... aber ziemlich genau“ stammelte Sho verwirrt. Nino nickte leicht. Ohno murmelte „Achso? 5 schon? Dachten seien nur 2...“ und kratzte sich peinlich berührt am Kopf.
 

Was war das für ein Paar? Also zählte sogar Ohno die Tage!? „Ach...die Liebe...und schon solange unbemerkt....“ bemerkte Sho ganz dumm, weil ihm sonst nichts einfiel. „Und wie lange bist du schon mit Aiba zusammen?“ Sho verschluckte sich blitzschnell und begann heftig zu husten. Ohno kroch um den Tusch herum und klopfte ihm besorgt auf den Rücken. „W-wir sind nicht zusammen!!“ schaffte es Sho schließlich auszustoßen. „Nein?“ „Nein!!“ „Hm...“ Sho beruhigte sich wieder und Ohno wollte zurück an seinen Platz neben Nino krabbeln. „Sex hattet ihr aber oder?“ Sho verschluckte sich erneut, und Ohno kroch zurück, diesmal heftiger klopfend. Shos Gesicht war tiefrot und er wagte es nicht Nino auch nur anzublicken. „hmmm soooodesuka~“ Nino klang amüsiert. Wieso hat er sich vorhin noch so geschämt als er gestand wie lange sie zusammen sind, kann aber so mir nichts dir nichts brutal fragen ob man Sex mit seinem Freund hatte!?

Ohno kroch zurück zu Nino nachdem Sho sich halbwegs beruhigt hatte.
 

„Aaah wie nervig!“ jammerte Nino laut und lehnte sich zurück. Ohnos wie Shos Blick verweilten auf ihm. „Wenn die Polizei uns nun intensiver beobachtet... habe ich keine Chance Oh-chan zu sehen... geschweigedenn-“ Nino brach ab. Der unbeendete Satz hing in der Luft. Sho lehnte sich vor und griff die grellpinke DVD, schaute sie kurz an und zeigte sie dann Nino „so etwas mit ihm zu machen?“ beendete er Ninos Satz halb. Nino starrte das Cover der DVD an. Langsam weiteten sich seine Augen. „So etwas würde ich niemals tun!!!“ rief er aus und schlug die DVD weg. Sie traf leider Ohnos Kopf bevor sie auf dessen Schoß landete. Nino wie Sho erstarrten als Ohno sich die Stirn rieb und gleichzeitig mit der anderen Hand die DVD hob und das Bild betrachtete. Stille.... „Kazu... das stimmt nicht ganz... DU wolltest letztes Mal Fesselspmpppppppppfffff-“ Nino presste seine Hand fest auf Ohnos Mund. Sho begann laut zu lachen. Er musste sich den Bauch halten so sehr lachte er. Versuchte Nino tatsächlich unschuldig aussehend davon zu kommen? „Wer war gefesselt?“ Ohno warf einen Blick auf Nino. Nino bedeckte hastig Ohnos Augen mit seiner anderen Hand. „Sho-chan das sind Dinge die man nicht fragt! Ich frage dich ja auch nicht ob du oben oder unten lagst als du Sex mit Aiba hattest- Lagst du oben oder unten als du Sex mit Aiba hattest!?“ Sho verging das Lachen. Er schaute beide ernst an. „Wenn du mir sagst wie es bei euch aussieht, verrate ich dir es...“ flüsterte er leise. Nino presste seine Lippen fest zusammen. Das war ein in Shos Augen eigentlich ein faires Angebot, für Nino jedoch bedeutete es, dass er wegstecken musste und keinen so fairen Tausch einging. Nino wollte gerade sagen er würde nichts verraten und versuchen anders es rauszufinden, jedoch rechnete er nicht mit seinem Freund neben ihm.
 

„Nino liegt unten“ strahlte Ohno. Sho fing laut an zu lachen als Nino auf beiden Füßen stand und begann Ohno zu würgen und zu schütteln. „DUU!!!! Kameradenschwein!! Verräter!!“ quiekte Nino während Ohno versuchte die kurzen Finger von seinem Hals zu bekommen. „Kazu- ich- Luft!!!“ keuchte Ohno verzweifelt. Nino ließ nur ungern von Ohno ab, er war ihm definitiv nicht bestraft genug. „Warte das hat noch ein Nachspiel...!“ knurrte Nino leise bevor er sich Sho zuwand. „Also?“ forderte er. Sho zuckte mit den Schultern und grinste. „Ich weiß es nicht“ „WIE DU WEIßT ES NICHT!?“ plärrte Nino entsetzt. Er hatte wirklich einen schlechten Tausch gemacht und alles war Riidas Schuld. „Ich war betrunken, ich kann micht an nichts erinnern“ lügte Sho. Nino fixierte ihn eingehend. „Dein Blick zuckt wenn du lügst“ flüsterte Ohno und beide Jungs blickten ihn an, Nino überrascht, Sho geschockt. Ohno lächelte liebevoll. „Ich kenne euch alle~ Wenn Nino lügte sieht man es ihm auch deutlich an. Ich verrate aber nicht an was.“ Verteidigte sich Ohno sofort als sich Nino etwas aufbaute und ihm einen ‚red!’-Blick zuwarf. „Du lügst. Aber ist nicht schlimm. Du brauchst es nicht zu verraten. Hauptsache... naja. Hauptsache ihr liebt euch. Wenn ihr euch wirklich so liebt wie es in Aibas Brief rüberkam, dann finden wir, nein, dann findest DU ihn bestimmt und Aiba wird an deiner Seite bleiben. Du musst ihm nur klarmachen wie sehr du ihn wirklich liebst. Ich denke er hat das noch nicht erkannt, sonst wäre er nicht geflohen... er hätte dich mitgenommen oder besser gesagt, du wärst ihm freiwillig gefolgt.“
 

Sho blinzelte einige Male. „Das...stand in diesem Artikel...“ murmelte Sho leise und Nino klopfte Riida auf die Schultern als dieser weiterhin stolz strahlte. „Der Journalist zitierte Riida. Naja. Also...“ Nun war es an Ninos Reihe zu grinsen. „Riida und ich gaben uns als Fans aus und der Journalist fragte uns unsere Meinung und Oh-chan sagte das eben von seinem Herzen und der Mann scheint es sich gemerkt zu haben. Hat Oh-chan nicht einmal zitiert, fieser Mensch...“ Shos Augen wurden zu schlitzen und Oh-chans strahlen erlosch wie auch Ninos. „Du... das war ein Streich von dir?“ Ninos spielte ein niedliches kichern, eine Hand auf dem Kopf und ein ‚tehe~’. Sho stöhnte entnervt. Ohno nuschelte ein „war es falsch was ich sagte...?“ und Nino flüsterte ihm liebevoll zu er habe vollkommen Recht und Nino würde ihm überall hinfolgen was Ohno wieder zum Strahlen brachte. Die Luft um sie herum prickelte und es sah stark danach aus dass Ohno Nino küssen wollte, während Nino...eher aussah als wolle er sich wie ein Wolf auf Riida stürzen und nicht jugendfreie Dinge mit ihm tun.
 

Sho stand auf. „Wieso bleibt ihr heute Nacht nicht hier?“ Nino wehrte sofort ab „Vergiss es. Wir müssen nach Hause. Wenn die Polizei Wind bekommt dass wir zusammen unterwegs waren und auch noch zusammen irgendwo übernachteten, schnüffeln sie herum. Die Polizei weiß nichts von unserer Beziehung da ja auch die Presse es nicht wissen darf. Es bedeutet: Ich kann Ohno und Ohno kann mich nicht besuchen. Wir könnten ‚Informationen austauschen’ wenn du verstehst...“ Sho nickte. Nino sah ziemlich unzufrieden aus. Sogar Ohno schien etwas geknickt. „Vorher... übernachtete Ohno manchmal bei mir... oder wir fuhren gemeinsam an freien Tagen irgendwo hin...aber jetzt...“ Nino sprach nicht weiter. Die beiden Jungs fixierten den Boden und Sho spürte Schuldgefühle. Aibas Verschwinden war vielleicht der Auslöser, aber Sho war definitiv Schuld daran, dass die Kontrollen stärker wurden.
 

„Tut mir Leid...wenn alles vorbei ist... ich bezahl euch einen Ausflug zu den heißen Quellen ja?“ Nino blickte Sho skeptisch an, während Ohno strahlte. „So... zwei oder drei Tage? Ganz alleine, du und Ohno. In heißem angenehmen Wasser...~“ grinste Sho und er sah richtig wie Ninos skeptische Gesicht sich erhellte und dieses schelmische Grinsen das man von Nino kannte, seine Lippen umspielte. „Das ist ein Angebot das ich gerne annehme“. Nino mochte es lieber, wenn er nichts verlieren konnte sondern nur gewinnen und dies war definitiv ein fetter Gewinn.
 

Er sprang auf und klatschte einmal in seine Hände. „Yosh! Komm Oh-chan, lass uns Aiba finden!! Du“ er deutete auf Sho „buche bereits die heißen Quellen!!“ grinste Nino breit und stampfte über den kotatsu hinweg. Er packte Ohnos Handgelenk und schleppte ihn mit zur Tür. „Ich melde mich bei dir in Ordnung?“ Sho nickte. Nino wollte die Wohnung verlassen, zögerte jedoch. Er blickte zu Sho und flüsterte leise. „Kannst du... weggehen?“ Sho blickte ihn verwirrt an. „Ich weiß nicht ob irgendwer da draussen ist der uns sehen könnte und... ich will Ohno hier und jetzt schon mal verabschieden und gute Nacht wünschen da ich es später wohl nicht tun kann.“ Erklärte Nino und Sho verstand. Er verzog sich zurück in den Raum und begann den Futon auszubreiten. Er wollte eigentlich nicht lauschen aber es konnte nicht widerstehen.
 

Er hörte das typische Geräusch von zwei Menschen die sich leidenschaftlich küssen. Er glaubte sogar ein leises stöhnen von wahrzunehmen wusste jedoch nicht wer es von beiden war. Während er den futon glättete hörte er Nino flüstern. Er ermahnte Ohno aufmerksam zu sein und auf sich aufzupassen und zu verschweigen dass sie Sho verstecken. Als Nino beendet hatte flüsterte Ohno, seine Stimme war nicht ganz so ein flüstern wie Ninos. Er bat ihn ebenfalls auf sich aufzupassen und nichts unüberlegtes zu tun und ihn zu kontaktieren wenn etwas passieren würde.
 

Sho fixierte den Stoff zu seinen Knien und dachte an die Worte von Ohno. Er liebte Aiba wirklich, das war ihm klar geworden in den letzten Stunden. Er wäre ihm gefolgt, nur ein Wort, eine Andeutung, und Sho wäre ihm bereitwillig bis an das Ende der Welt gefolgt.
 

Irgendwo in seinem Herzen wurde es kalt und warm zugleich, als er Nino ein ‚ich liebe dich’ flüstern hörte und Ohno ihm ein ‚ich liebe dich auch Kazu-chan’ antwortete. Und Sho wusste dass sie sich erneut küssten. Er wusste, dass sie sich liebten. Während über 2 Monaten, als die Welt noch heil war, wusste niemand von den Beiden. Arashi war wie immer. Sie waren immer ein hübsches Paar, aber dass sie wirklich zusammen kommen würden, damit hätte Sho niemals gerechnet.
 

„Ja ne~ Sho-chan!“ rief Nino laut. „Bai!“ rief Sho, ohne auf zu stehen und sie zu verabschieden. Die Tür fiel ins Schloss und es wurde still um ihn. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, als Sho sich in den fremden Futon einrollte, die Augen schloss und sich stumm in den Schlaf weinte.

Kapitel XXV

Es war das wohl angenehmste was er jemals auf dieser Welt verspürte; eine heiße Dusche am morgen! Nackt, nur mit einem Tuch um die Hüften, öffnete er das Fenster im Badezimmer um die Feuchtigkeit raus zu lassen. Er begrüßte seufzend den Morgen. Es war ein kalter morgen und absolut nicht schön. Leicht nebelig. Das bedeutete dass es ein sonniger Tag werden würde, da der Nebel nicht dick erscheint.
 

Ein miauen erklang, bevor eine Katzen sich ihren Weg an Sho vorbei in die Wohnung bahnte. Sie hatte mehrere Farben. „Eine Glückskatze!“ rief Sho überrascht. Er zog sich eine frische Boxer an und fütterte daraufhin die Katze. Während sie zufrieden schnurrend aß, schaute sich Sho in der Wohnung um. Es stank ziemlich stickig hier drin und hauptsächlich, so bemerkte er, stank es nach Kleder und Farbe. Er fixierte die Figuren ganz düster. Er kehrte in das Badezimmer zurück. Er musste sich dringend rasieren. Während er die Schränke nach einem Rasierer durchkämmte stieß er auf eine Packung Haarfarbe. Er drehte sie in seinen Händen. Es war Haarbleicher, um die Haare zu blondieren. Er musste an Aiba denken, sah ihn mit seinem blonden Haar, verfluchte sich selbst dass er im Konbini nicht besser hinschaute und ihn später im dunkeln kaum richtig erkennen konnte. Er stellte die Packung zurück und fand einen Rasierer. Nachdem er eine zweite neue und unbenutzte Zahnbürste fand, sich die Zähne wusch, das Haar trocknete und etwas Aftershave auftrug, wanderte er zurück in den Raum in dem er schlief. Er riss das Fenster groß auf. Ihm waren die Poster egal, hier musste gelüftet werden. Er beugte sich über seine Tasche und zog ein weißes Shirt und eine kakigrüne Baggyhose raus zum anziehen. Als er ein erneutes miauen hörte, warf er die Klamotten erstmal hin. „Was will das Tier noch?“ fragte er laut, als er jedoch am Badezimmer vorbei ging, sah er gerade noch wie de Katze aus dem Fenster schlüpfte. „Hm...scheint als habe sie sich nur verabschiedet...“ murmelte Sho und schloss das Fenster. Er kehrte zurück und zog sich Shirt wie Hose an. Er rollte den futon zusammen und packte ihn weg. Sein Magen knurrte. In der Küche befand sich nichts zu essen, nur ein Sack Reis. Sho seufzte. Heute gäbe es keine Beilagen, er würde sich am Reis sattessen müssen.
 

Während der Reiskocher leise brummte und den angenehmen Geruch von frisch zubereitetem Reis verbreitete, streifte Sho durch die Wohnung. Sie war nicht groß, reichte für eine Person. Sho hatte nie alleine gelebt. Genau wie Ohno, wohnte er noch zuhause. Er hatte eigentlich kein Problem aus zu ziehen, aber er lebte anders als Ohno. Er hatte ein Stockwerk für sich alleine in der Wohnung seiner Eltern, was bedeutete dass er eigentlich diese nie wirklich sah. Er nutzte lediglich die Chance dass die Putzfrau die alles säuberte, auch bei ihm alles sauber hielt was er sehr begrüßte. Während er die schmutzigen alten tatamimatten begutachtete, realisierte Sho dass er ein ziemlich verwöhnter Bengel war und immer noch ist. Alle, ausser Ohno, leben sie alleine in Arashi. Ein freches Balg wie Nino, muss sogar für sich selbst kochen, putzen und Kleider waschen. Und wenn ein zerstreuter Mensch wie Aiba sogar eine Wohnung aufrecht erhalten konnte für länger als ein Jahr, ohne dass das gesamte Gebäude abbrannte, dann musste er dies auch tun können.
 

Er wanderte zum Eingang, stellte seine Schuhe dort ab. Leise beschloss er, wenn alles vorbei war, würde er von zuhause ausziehen. Wer weiß, vielleicht könnte er ja sogar bei Aiba einziehen. Der bloße Gedanken ließ Shos Herz einen Purzelbaum schlagen. Jeden Tag würde es jedoch Karage geben... sein Herz schlug den letzten Purzelbaum und fiel, bildlich gesprochen, hin. Er mochte karage, doch Aiba konnte nur Karage wirklich gut. Der Rest waren eher Experimente. Die peinlichen Anfänge eines Kindes das danach sein Werk runterschlang und mit Sehnsucht an Mutters Essen dachte. Er würde also Aiba bis an da Ende der Welt folgen, würde für ihn mit Leib und Seele kämpfen, würden jedoch jeden Tag Karage mit Händen und Füßen ablehnen.
 

Sho musste über sich selbst lachen. „Als würde es jemals soweit kommen...“ flüsterte Sho leise. Er lehnte sich an einen Teil freie Wand, wo merkwürdigerweise kein Poster hing, und dachte nach. So realistisch wie er konnte. Er würde Aiba finden, mit ihm flüchten, sich sein Leben lang mit dem ‚Monster’ verstecken, vielleicht selbst zum Monster werden? Und wenn nicht... er wäre Aibas Nährquelle. Sho schloss seine Augen. Genau so wäre es. Wenn Aiba den Durst nicht mehr aushalten würde, dann würde er ihm den Hals hinhalten und würde sich beißen lassen. Freiwillig. Mit Liebe im Herzen. Ob er seine Liebe schmecken könnte? Was jedoch wenn er Sho nur benutzen würde, als sein Essen... Wenn er jemand anderen finden würde, womöglich eine Frau, sich verheiraten mit ihr und Kinder zeugen. Er würde das Vampirsein als Geheimnis bewahren und würde an Shos Blut trinken und könnte wunderbar so leben, während Sho einer Liebe nachtrauerte, sich benutzen ließ und-
 

Etwas stank verbrannt. Der Reis!! Sho rannte durch die Wohnung und machte den Reiskocher schnell aus. „Was ist das für ein scheiße!? Er erkennt nicht einmal wann der Reis fertig ist!!“ maulte Sho laut und öffnete den Deckel. Eine ziemlich heiße, und weiße Wolke Dampf kam ihm entgegen. Der Reis war trocken und unten im Topf angebrannt. Er schmeckte alt und nicht wirklich nach Reis. Nach zwei Bissen, warf er den Reis weg und setzte sich auf den Boden neben seinen Rucksack, fischte die zwei übrig gebliebenen Onigiri raus und begann diese zu essen.
 

Was hätte er jetzt nicht alles getan um Aibas Karage essen zu können.

Kapitel XXVI

Nino hämmerte gegen die Tür. Sho öffnete sie, nachdem er Ninos Stimme hörte. „Was ist los?“ fragte er verwirrt. Nino schien blass und ziemlich nervös. „Er war da! Alles wurde schlimmer verdammt! BAKA“ schrie Nino Sho an und schlüpfte in die Wohnung. Sho verstand nur Bahnhof.
 

Nino entledigte sich seinen Schuhen und stampfte in die Wohnung, Sho folgte ihm hastig. „Wer war da? Und wo ist ‚da’?“ „Jun! Juns Wohnung! Aiba war in Juns Wohnung!!“ Sho blieb wie angewurzelt stehen. Was waren Aibas Gründe Jun aufzusuchen? Besonders wo Jun ihn doch verriet. Nino ließ sich auf den Boden fallen, landete auf dem Hintern und maulte einmal wie hart der Boden wäre. „Er hat ihn angegriffen Sho. Zumindest sagt das die Polizei.“ Nino deutete auf seine Handfläche. „Hand aufgeschlitzt mit einem Messer. Die Polizei sagt um Jun umzubringen, das Blut zu trinken.“ Sho antwortete immer noch nicht.
 

Nino blickte sich um in der Wohnung. „Ich sprach mit Jun“ bemerkte er plötzlich. „Er gestand mir Aiba wäre wirklich dagewesen, aber nicht um ihn zu töten. Er griff Jun an, ja. Er war wütend. Laut Jun habe er Aiba noch nie so wütend erlebt. Er war förmlich rasend vor Wut und drohte Jun er würde ihn mit verfluchen...“ „Wieso?“ fragte Sho leise, ließ sich gegenüber Ninos auf die Knie sinken. Nino lächelte traurig. „Er drohte Jun...weil er dir solche Probleme machte...dir wehtat...dich verriet...“ Eine Stille legte sich im Raum die furchtbar erdrückend war. Es schien Sho als wären etliche Minuten verstrichen, als er leise sprach. „Was...ist mit der Hand?“ Nino wand den Kopf ab und blickte aus dem Fenster. Er schwieg. Sho wollte nachhaken als Nino von selbst sprach. „Jun meinte...Aiba wollte ihm beweisen dass er Jun niemals etwas antun würde... Jun plapperte viel Sho ich weiß nicht genau was er meinte aber was ich verstand war, dass Aiba das Messer gegen sich selbst richtete, nicht gegen Jun... und Jun wollte ihm das Messer entreißen und irgendwie griff er falsch und erwischte die Schärfe“ Sho nickte leicht. Er war schockiert, aber er verstand und glaubte dem was Jun Nino anvertraute. Aiba hatte es schon einmal versucht sich zu töten... und ein Messer? Vielleicht wollte er Jun beweisen, dass es nicht klappt ihn abzustechen.

„Jun... Aiba flüchtete als Jun zu bluten begann“ Ninos Stimme war kaum mehr ein hauchen. „Jun hat seinen Fehler eingesehen und bereut was er tat...den Verrat... und dass er Aiba wirklich als Monster glaubte... Aiba wollte ihm nichts antun, ihn lediglich ermahnen wegen dem was er tat... und er flüchtete, um Jun nicht zu beißen... und Jun erwähnte auch noch etwas von einer furchtbaren Wunde an Aibas Arm und dass er sich selbst beißen würde er wäre nicht derjenige der diese Menschen umbrachte und... mehr weiß ich nicht...“ Nino seufzte und blickte nun wieder Sho an. „Sho... Die Polizei behauptet das alles aber... Jun...“ Nino schien nach den richtigen Worten zu ringen. „Jun sagte...er habe versucht sich selbst umzubringen...habe alles nicht mehr ausgehalten und deshalb seine Wohnung etwas verwüstet und...als er sich schnitt bekam er Angst und wollte flüchten aber kam nicht weit. Er brach wegen dem Blutverlust zusammen und... irgendjemand rief einen Krankenwagen.“ Jun stellte sich als suizidgefährdet dar, nur um seine Begegnung mit Aiba zu verschweigen? War das seine Entschuldigung für das was er tat?
 

„Die Polizei fragte ihn anscheinend aus... ich hörte von der Krankenschwester im Krankenhaus –ich war ihn heute morgen besuchen- dass er nicht sprechen würde und wenn dann nur wirres Zeug. Er war aber ziemlich klar bei Verstand als ich bei ihm war und...“ mysteriöserweise grinste Nino plötzlich. „Bevor ich ging sagte er mir lächelnd ‚Dies hier ist meine schwierigste Rolle. Ich hoffe ich gewinne einen Preis!’“ Sho verstand nicht was es bedeutete und musste wohl ziemlich dumm reingeblickt haben da Nino seufzte und die Augen rollte. „Er spielt nur Sho. Er schauspielt den irren. Naja... er sitzt jetzt in der Psychiatrie im Krankenhaus. Nicht wei er den Irren spielt, eher weil sie ihn im Auge behalten wollen falls er sich erneut umbringen will. Die Ärzte glauben Jun und verteidigen ihn teilweise.“ Sho nickte langsam.
 

Die ganze Geschichte eskalierte furchtbar.
 

„Aber was mich verwirrt... wer rief den Krankenwagen? Die Polizei hat eine Aufnahme... nun laufen sie herum und suchen nach dem der die Stimme gehört und es ist nichts Aibas.“ „Woher weißt du das alles?“ Nino lehnte sich etwas zurück und erschien plötzlich sehr müde. „Ich saß mit Ohno heute morgen im Verhör... sie glaubten wir hätten Jun angegriffen. Nun sie waren überzeugt du wärst es, dann Aiba. Sie verglichen jedoch deine und Aibas Stimme und waren wohl ziemlich frustriert als sie nicht passten... Dann riefen sie uns fragten uns aus und verglichen auch unsere Stimmen. Nichts. Die Nachbarn waren es auch nicht... der Polizist der mich verhörte geht nicht gerade schweigsam mit Informationen um. Als ich auf stur stelle schien ich irgendwas in ihm erweckt zu haben... seine Nerven lagen wohl irgendwie blank. Er hüpfte im Raum herum und schimpfte mich aus als sei ich ein kleiner Bengel der seinem Vater nicht verraten will wo ich die geklaute Barbie meiner Schwester versteckt habe.“ Nino rümpfte seine Nase. „Ein paar richtige Sätze und der Vollidiot schrie mir das was ich wissen wollte entgegen. Sollte entlassen werden, der Kerl!“ Nino verschränkte seine Arme vor der Brust. Plötzlich fiel ihm wieder etwas ein.
 

„Aiba hat schwarze Haare!“ Sho blinzelte. „Verdammt dann finden wir ihn nie!“ Nino wog seinen Kopf etwas hin und her. „Naja...nicht unbedingt. Er trinkt kein Blut... also ist er, schätze ich jetzt einfach mal ganz dumm, wie ein Mensch der nichts isst also... unterernährt und energielos. Kurz: Er sieht blass und kränklich aus. Wir brauchen also nur nach einem großen merkwürdigen schwarzhaarigen blassen Baka zu suchen.“ Sho musste schmunzeln. „Ich fürchte Nino...du siehst das ganze zu einfach.“ Nino verneinte mit dem Kopf. „Nein. Ich sehe es als ein sehr intressantes Spiel eigentlich. Und allmählich habe ich den Kniff raus und denke ich weiß die richtigen Tasten zu drücken um das Spiel schnell zu meistern und zu beenden.“
 

Das war also Ninos einzige Motiv Sho zu helfen? Ein Spiel? Sho schüttelte seinen Kopf. „Du bringst Ohno noch in Gefahr.“ Flüsterte er ohne großartig nach zu denken. Niemals hätte er erwartete Nino gekränkt kreischend die Wohnung verlassen zu sehen. „Was?“ Sho eilte ihm hinterher und bekam knapp sein Handgelenk zu packen. “Was ist los?” fragte Sho verwirrt, im Türrahmen des Wohnungseingangs stehend. „Nichts.“ Erwiederte Nino, Sho nicht anblickend. „Du... kannst es mir sagen...“ flüsterte Sho und ließ von Ninos Arm ab.
 

Eigentlich hatte Sho keine Antwort erwartet. Er war überzeugt, ab dem Augenblick in dem er Nino losließ, dass dieser einfach wegrennen würde. So war Sho um so mehr verblüfft als Nino stehen blieb. „Unsere...Eltern... haben uns erwischt.“ flüsterte Nino plötzlich. „Was meinst du... mit erwischt?“
 

Sho spürte den kalten morgendlichen Wind. Er schauderte etwas, während Nino keine Bewegung machte, nicht einmal ein zucken. „Als wir uns küssten...“ Sho hab fragend eine Augenbraue. „Auf der Toilette... bei der Polizei... ich war unachtsam... ich küsste Ohno und sagte ihm ich würde ihn lieben und alles würde gut werden und... dann... kam Ohnos Vater aus der Kabine.“ Sho war sich sicher dass er ein schniefen hörte. „Er... schrie furchtbar. Ich konnte mich nicht bewegen... Er... er schlug Ohno fast... dann wollte er mich schlagen und... es war pures Chaos... Unsere Mütter tauchten auf und fragten was los sei... Es war so ein grausames Gefühl als meine Mutter mich schützend in die Arme nahm und... dann... schrie Ohno Vater würde keine solch eine Beziehung zwischen uns erlauben... und...“ Nino schüttelte seinen Kopf leicht. „Ohno wehrte sich kaum als sie ihn mit sich zerrten... und meine Mutter... sie tat das gleiche... unsere Familie ist dagegen und hat uns... auseinander gerissen... ich versuchte Ohno anzurufen und sein Vater hob ab...“ Sho konnte den Kloß in Ninos Hals heraushären ihn regelrecht in seinem eigenen Hals fühlen. Ein Schritt. Ein weiterer. Er schlang seine Arme um den scheinbar zerbrechlichen Körper des Jüngeren. Es war Ninos Stichwort in ein lautes schluchzen zu verfallen. Sho bemerkte dass der Körper in seinen Arm, eben noch angespannt, langsam nachgab und zu fallen drohte. Mit starken Armen zerrte er Nino hoch und beförderte ihn zurück in die Wohnung. Er setzt sich mit ihm im Eingang der Wohnung hin, saß da zwischen Schuhen. Es war egal wo sie waren, aber hier waren sie ausser Sichtweite und geschützt vor dem Wetter. Ninos bohrte sein Gesicht in Shos Hals und schluchzte noch lange.
 

Sie sprachen nicht und es kam Sho vor als seien Stunden vergangen als Nino sich endlich beruhigt hatte. Er hatte Nino den Rücken gestreichelt und manchmal leise „Mah mah~...“ geflüstert. Sho war sehr gut darin zu trösten, Wärme und Schutz zu spenden. Er war wie ein großer Teddy der einen beruhigte, allein mit seiner Anwesenheit. Scheinbar wirkte er sogar auf den sonst so trotzigen Nino der nun friedlich, wenn auch erschöpft, an Shos Schulter gelehnt schlief.
 

Sho zögerte, aber wenn Ohno es schaffte Nino zu heben dann schaffte er es sicherlich auch. Er griff unter Ninos Beine und hob ihn. Nino war jedoch schwerer als er glaubte. „Wie kann der so schwer sein!?“ fluchte er in Gedanken während er Nino so gut er konnte ihn zu wecken bis zum futo trug. Er breitete ihn mehr schlecht als recht mit dem Fuß aus und legte Nino schließlich darauf und decke ihn zu. Er betrachtete Ninos verweinte Gesicht.
 

„Keine Sorge Nino, ich schwöre bei meinem Leben, es wird ein Geheimnis bleiben, dass du in meinen Armen geweint hast und eingeschlafen bist.“ Flüsterte Sho leise während er Nino eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht strich und behutsam hinter seinem Ohr zurücksteckte. Er platzierte die Decke noch etwas mehr um den Körper und legte sich dann neben Nino auf den Boden. Sho starrte die häßliche Zimmerdecke lange an.
 

Aiba, nun wieder schwarzhaarig, war also wieder aufgetaucht. Ihm ging es nicht gut, wenn er sich selbst biss. Was bedeute, dass es da draußen wirklich jemand anderen gibt der beißt und mordet dabei... vielleicht gab es sogar mehrere. Eine Armee! Eigentlich konnte jeder auf der Straße ein Vampir sein, denn solange sie nicht nach Blut dursten sind sie wie sonst auch immer. Sho erinnerte sich an das Shooting. Aiba war wirklich wie immer gewesen; heiter, quietschend und teilweise nervtötend und einfach Baka, eben typisch Aiba. Aber es geht Aiba nicht gut. Dieser Gedanken flimmerte immer wieder in Shos Kopf auf. Er strich sich über den Hals. Wenn er Aiba finden würde... er würde ihn zuerst trinken lassen.
 

Er hörte wie Nino sich neben ihm bewegte. Er schien näher zu Sho zu rücken. Bevor Sho flüchten konnte, hatte sich Nino an ihn gekuschelt. Wieso kuschelten sich alle an ihn und pinnten ihn fest? „Oh-chan...“ flüsterte er leise. „Ich bin nicht Ohno...“ flüsterte Sho leise und Nino kuschelte sich fester an Sho. Sho seufzte schwer. Dann würde er eben Ohno spielen. Er legte einen Arm um Nino und zog mit dem anderen die Decke besser über ihn und teilweise deckte er sich selbst dabei mit zu. Während den Jahren in Arashi zeigte sich Nino das erste Mal schwach... und schien kuscheln sehr zu lieben. Sho fragte sich insgeheim ob Ohno diese Seiten von Nino kannte oder eher, ob Nino sich so gegenüber Ohno auch zeigte. Nino war wirklich ein fabelhafter Schauspieler. Wer kannte schon sein wahres Gesicht? Aber Sho war überzeugt, dass er einen Teil vom wahren Nino heute kennenlernen durfte.

Kapitel XXVII

Als Sho Stunden später wach wurde, wurde es draußen bereits dunkel. „Einen ganzen Tag verschlafen...“ dachte er betrübt bevor er bemerkte, dass Nino nicht mehr da war. „Nino?“ fragte er in den Raum, doch hörte keinen Laut. Auf dem Tichschen des kotatsus fand er ein Post-it angeklebt.
 

Er krabbelte auf allen Vieren näher und erkannte Ninos Kritzelschrift. Insgeheim fragte sich Sho mit welcher Hand er wohl schrieb. „Tut mir Leid dass ich zur Last wurde und heulte. Wehe wenn du es irgendjemandem verräts!!“ las Sho laut. Beim letzten Satz musste er schmunzeln. „Hai Hai Nino-chan~“ flötete er und stand auf. Er würde das Post-it später entfernen, erst einmal musste er raus. Er musste Aiba immerhin suchen!
 

Sho streckte sich bevor er eine Jacke überzog und die Wohnung verließ. Kragen der Jacke ins Gesicht gehoben, huschte er zwischen die Menschenmasse und spähte in jeden Laden den er passierte. Nachdem er nach einer Stunde Aiba nicht finden konnte, entschied er sich zu dem Konbini zu gehen in dem er Aiba zuvor begegnete.
 

Er wartete gegenüber dem Laden, betrachtete jeden Kunden mit Adleraugen. Plötzlich tauchte ein Junge mit Sonnenbrille auf. Er betrat den hell leuchtenden Laden und Sho erkannte das rabenschwarze Haar. „Aiba...“ flüsterte er, hob sich von der kalten Steinmauer und überquerte die Straße. Es waren viele Leute im Laden, so bemerkte niemand Sho der von Produkt zu Produkt wanderte, immer den Blick auf den Schwarzhaarigen gerichtet. Schließlich entdeckte er das was er suchte. Aibas feine sternbildförmige Flecken im Gesicht waren deutlich sichtbar im Licht, als er sich etwas zu trinken aus einem der Kühlschränke nahm.

Sho betrachtete ihn weiter und sein Körper bebte regelrecht als Aiba plötzlich die Sonnenbrille von der Nase nahm. „Es ist Aiba! Es ist wirklich Aiba!!“ schrie es in ihm. Er wollte Aiba um den Hals fallen, fürchtete jedoch dieser würde nur wieder flüchten. Gut, er hatte Aiba also gefunden, wie würde es überhaupt jetzt weitergehen? Soweit hatte Sho nicht nachgedacht, abgesehen davon, dass er gar nichts plante.
 

Aiba sah furchtbar blass aus. Eine Frau reichte an ihm vorbei nach einem Getränk. Als sie Aiba kurz anschaute, schreckte sie zurück und schien zu flüchten. Aiba blickte ihr mit genervtem Blick nach. Er rieb sich die Schläfen. Er wanderte weiter und Sho erkannte wie er sich eine Packung Pillen nahm und weiter zu den verschiedenen Lebensmittel ging. Sho eilte zu dem Regal der Arzneimittel. „Hm...etwas gegen Kopfschmerzen?“ Er blickte wieder zu Aiba, konnte jedoch nur seinen Rücken erkennen. Er bemerkte kaum wie ein fast ganz vermummte Mann den Laden betrat. Shos Blick war auf Aibas Figur festgeklebt. Als er die Chance hatte Aiba von der Seite zu sehen, schauderte er sich. Erinnerungen an seine Nacht mit Aiba, breiteten sich plötzlich in seinen Gedanken aus. Er sah und spürte förmlich Aibas Haut auf seiner. Sho biss sich auf die Unterlippe als sein Blick auf Aibas Lippen hängen blieben. Die Lippen die auf seinen waren; die Lippen die seine Haut mit heißen Küssen bedeckte.
 

Immer mehr verlangende Gedanken wuchsen in seinem Kopf und als er es nicht mehr aushielt und sich abwenden wollte, passierte etwas merkwürdiges.
 

Aibas Kopf bewegte sich blitzschnell zur Seite. Sho sah verwirrt an Aibas Kopf vorbei und sah die Gestalt. Er trug einen knielangen schwarzen Mantel, einen dunkelbraunen Schal der sein Gesicht fast ganz vermummte da er bis über die Nase gezogen war. Ein schwarzer Hut bedeckte das schwarze Haar. Sho war sich sicher graues Haar dazwischen aufblitzen zu sehen. Aiba wich zurück, legte die Sachen weg und wich weiter zurück. Niemand beachtete die zwei was Sho bemerkte als er um sich blickte.
 

Sein Blick fiel wieder auf Aiba und den Mann und Sho spürte wie es kalt um ihn wurde. Er hatte das Gefühl, nein, das große Verlangen, genau jetzt in dieser Sekunde an einem anderen Ort zu sein. Am besten wieder draußen, halb festgefroren auf der kalten Steinmauer sitzend.
 

Aiba hatte seine Zähne gebleckt wie ein Hund, die langen spitzen Eckzähne blitzten bedrohlich im falschen viel zu hellen Licht. Der Mann hatte eine Hand am Schal, den er runtergeschoben hatte. Er zeigte ebenfalls seine Zähne. Die Eckzähne blitzen blutig rot und waren, Sho war überzeugt, länger als Aibas. Er spürte Aibas bebenden Körper fast. Der mysteriöse Mann versperrte den Weg raus und das war das Problem. Aiba war wie ein Tier in eine Ecke gedrängt.
 

Sho war sich sicher jeden Augenblick würden beide Monster durchdrehen, sich angreifen und zerfleischen, jedoch passierte nichts dergleichen. Der Mann kam geradewegs, mit langsamen Schritten, auf Aiba zu bis er vor ihm stand. Sho hörte nichts, doch er konnte von den Lippen des Mannes lesen.
 

‚Ohisashiburi desu’ er lächelte. Es regte eine gewisse Aggression in Sho, die er von sich selbst nicht kannte. Das war also dieser Bastard der Aiba verfluchte, ihre Beziehung quälte, mordete, der Schuld war dass Sho nun auch verfolgt wird. Der Hauptgrund Shos Wut, das wusste er nicht genau, aber Aibas gebleckte Zähne die aufeinander rieben, regten ihn ihm genug Gefühle die alle in die gleiche Direktion führten; Hass. Abgrundtiefe Abscheu.
 

Sho war überzeugt dass sie in Gedanken miteinander sprachen. Manchmal bewegten sich die Gesichtszüge des Mannes. Immerzu behielt er dieses ekelhafte schadenfreudige Grinsen. Und schließlich passierte das, womit Sho gerechnet hatte. Als der Mann seine Hand hob und Aibas Hals anfasste, prickelte Shos Halswunde kurz. Im selben Augenblick stürzte Aiba vor, und versuchte seine Zähne in den Mann zu rammen, dieser sprang jedoch zurück.
 

Alles passierte schnell. Die Leute schrien und flüchteten, während tiefes gröhlen und knurren den gesamten Laden erbeben ließ. Aiba wurde zu Boden geworfen, sprang jedoch wieder auf und griff an. Er verfehlte den Mann knapp und lief gegen den Kühlschrank. Das Glas der Tür zersprang, als sich Aiba mit gesamter Kraft davon abdrückte. Sho warf sich zu Boden und versuchte unaufmerksam zu flüchten. Er hörte Schreie, erkannte Aibas Stimme in ihnen. Immer wieder erklang Lärm von gebrochenen Regalen, Packungen und Dosen die zu Boden fielen. Als Sho die halbe Reihe der Suppen hinter sich hatte, wurde es kurz dunkel über ihm, bevor etwas ziemlich fest auf ihm landete. Er schaffte nur ein ersticktes „uff“ als ihm die Luft aus den Lungen gequetscht wurde.
 

Auf ihm lag Aiba. Die Kleider waren ziemlich zerrissen und er hatte blutige Schrammen im Gesicht. Das Haar sah aus als wäre er gerade aus einem Orkan geflüchtete. Er richtete sich auf, schaute auf was er fiel und erstarrte. „Sho-chan?“ flüsterte er. Es war nicht mehr als ein ersticktes Hauchen. Sho blickte Aiba geradewegs in die Augen. Er wollte tausend Dinge sagen, er wollte Aiba packen und mit ihm flüchten, doch eine häßliche dröhnende tiefe Stimme lenkte beide ab. „Wo bleibst du Kleiner!?“ Aiba sprang auf. Er schien Sho bereits wieder vollkommen vergessen als er seine Reißzähne wieder aufblitzen ließ und lossprintete.
 

Sho hörte wieder Laute wie zwei Raubtiere die sich zerstritten. Er kroch hastig weiter, und als er um die Ecke war, hob er sich leicht. Er wollte sehen wo sie waren um zu wissen wohin er flüchten müsste. Seine Beine zitterten und er war unsicher ob er es ohne xmal hin zu fallen heil aus dem Laden schaffen würde. Er ließ seinen Blick über die teilweise niedergefegten Regale wandern. Da waren sie. Es war nur ein Augenblick und Sho wusste, Aiba keine Chance. Der Mann hatte keine Schramme nichts. Er trug seinen Hut noch!! Aiba dagegen hatte einen Ärmel der Lederjacke die er trug verloren. Das Haar sah immer noch mitgenommen aus und auf seiner Wange prangte eine große Schnittwunde.
 

„Du verdammtes Schwein hast mein Leben zerstört!!!“ kreischte Aiba bevor er nach vorne schoss, die Hand gehoben. Sho schoss der Gedankengang durch den Kopf, ob ein Fausthieb wirklich genügen würde, als er sah dass Aiba keine Faust ballte. „Krallen!?“ keuchte Sho geschockt als Aiba versuchte lange Nägel in den Mann zu rammen. Dieser hob den Arm, machte einen geschickten Schritt zur Seite und verpasste Aiba einen Fausthieb in den Magen. Aiba stürzte keuchend und würgend zu Boden. Sho konnte ihn nun nicht mehr sehen. Der Mann schien sich etwas über ihn zu beugen. „Tz tz tz... du bist ziemlich schwach geworden... Du musst trinken, sonst leidest du furchtbare Qualen, Aiba-chan. Du wirst nicht sterben, aber du wirst leiden und dir den Tod herbeisehnen, mehr als du ihn jetzt bereits sehnst.“ Der Mann machte eine Bewegung, ein erstickter Schmerzenlaut war zu hören und Sho wusste, der Mann hatte Aiba gerade seinen Fuß in Rücken oder Magen getreten. „Lass dir unsere Begegnung eine Lehre sein. Komm mir nie wieder unter die Augen! Du bist ein Versager! Eine Schande!! Jahrhunderte wartete ich auf meine Chance und endlich durfte ich einen Nachfolger erwählen und was tust du!? Du weigerst dich deiner Natur!“ „Ich bin kein Monster!!!“ schrie Aiba laut, seine Stimme überschlug sich dabei. Der Mann hielt inne, bevor er seinen Fuß zurück zog und sich umdrehte. „Das nächste Mal, zerstöre ich dich.“ Damit setzte er zum Gehen an bevor er ein letztes Mal stehen blieb und sich drehte.
 

Sho erfror in jeder Bewegung, selbst den Atem hielt er an, als der Mann ihn anschaute. „Sakurai Sho“ zischte der Mann bevor er ein Knurren das dem Aibas Konkurrenz macht, nachschickte. Sho verlor jegliche Farbe im Gesicht und war so angespannt, dass er fürchtete seine Muskeln würden ihm bald reißen.
 

„Beschütz ihn besser, sonst...“ Der Mann sprach diese Drohung in den Raum gerichtet aus, weder Sho noch Aiba wusste wen genau er ansprach, bevor er sich endgültig umdrehte und mit dem nächsten Augenblinzeln verschwunden war.
 

Sho kippte nach vorne und landete unsanft auf dem Boden. Sein Körper entspannte sich und er zitterte furchtbar. Ihm war kalt. Er fühlte sich als sei er unter eine Lavine gefangen, nicht in einem beheizten Konbini. Eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn zusammenzucken bevor er aufblickte. Aiba hockte vor ihm. „Alles in Ordnung?“ fragte er leise.
 

Sho kratzte sich hoch mit ganzer Kraft die er im Schock aufbringen konnte, und schlang die Arme um Aiba. „Geh nicht weg!“ flüsterte er mit gebrochener Stimme. Eine ganze Weile verging, Sho erschien es wie eine Ewigkeit, bevor Aiba die Umarmung erwiderte mit einem „Verstanden.“
 

Sho begann leise zu weinen. Es war Aiba unklar ob die Tränen oder der Schock Schuld an Shos starkem zittern war. „Tut mir Leid dass du das alles miterleben musstest...“ flüsterte Aiba leise. Er bekam keine Antwort. Er hatte nicht wirklich auf eine gehofft, weswegen er leise weitersprach. „Es war meine erste Begegnung mit ihm... ich... konnte mich nicht zurückhalten. Ich hätte nicht gedacht dass dies passieren würde...“ Er bewegte sich etwas, umarmte Sho fester und versuchte ihn hochzuziehen. „Lass uns hier abhauen.“ Sho krallte sich an Aiba fest. Er würde ihn nicht erneut verlieren.
 

Sie eilten durch die Straßen, Sho gestützt und sich an Aiba klammernd. Sein Gehirn war betäubt von dem was er sah, wie stark dieser Mann war, wie Aiba verletzt wurde ohne sich wehren zu können.
 

„Sho“ Sho blickte auf als er seinen Namen hörte. „Hast du einen Schlüssel?“ „Schlüssel?“ fragte Sho verwirrte und bemerkte erst jetzt dass sie vor Sho momentaner Wohnung standen. Woher wusste Aiba von diesem Ort? Sho fummelte in der Tasche seiner Jeans und reichte Aiba einen Schlüssel. Der Schlüsselbund war eine kleine Pantie-Animefigur. Aiba schloss kommentarlos auf und schlüfte mit Sho rein. Er schloss die Tür hinter sich ab und half Sho aus den Schuhen nachdem er seine eigene auszog. Langsam wich der Schock von Shos Knochen und er schaffte es ohne gestützt zu werden bis ins Badezimmer.
 

Aiba ließ sich beim Kotatsu nieder und las intressiert das Post-it als Sho wieder reinkam, einen kleinen grünen Erste-Hilfe Koffer in der Hand. Aiba zeigte auf das Post-it „Nino heule?“ Sho starrte Aiba verwirrt an, dann das Post-it, las erneut und stellte fest dass kein Name dabei stand. „Woher...?“ „Ich rieche ihn.“ Bemerkte Aiba kurz, bevor er sich umschaute. „Hier drinnen stinkt es...“ fügte er hinzu als Sho sich bei ihm nieder ließ und den Koffer öffnete. „Hai... Es hat hier noch grausamer gestunken...“ Sho begann Aibas Wunde an der Wange zu desinfizieren. Aiba zuckte dabei nicht einmal mit der Augenbraue. Sho schaute ihm manchmal ins Gesicht. Aiba ähnelte einer Katze die gerade ihre Umgebung erschnüffelt. „Was riechst du?“ fragte Sho intressiert. „Dich. Sorgen...viele Sorgen... Nino und Ohno...“ Aiba schien zu zögern bevor er flüsterte „Liebe.“ Sho ließ den Wattebausch von Aibas Wange sinken. „Du riechs Liebe?“ Aiba nickte langsam, blickte Sho dabei an.

Kapitel XXVIII

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel XXIX

Als Sho am nächsten Morgen zu sich kam, hatte er furchtbare Kopfschmerzen. Er wurde wach weil er Pfannen hörten und irgendein Geräusch das ihn an bratenden Speck erinnert. Sho rollte sich zur Seite und stieß gegen etwas, machte sich jedoch nicht die Mühe die Augen zu öffnen. Er tastete langsam. Es war groß, warm und außerdem weich, wie er bemerkte als er leicht in Haut zwickte. Es bewegte sich, grummelte etwas, blieb wieder reglos. Sho tastete weiter und erreichte ein Ohr, und Haar. „Aiba“ dachte er glücklich und schmuste sich an den warmen Menschen vor ihm. Das Haar kribbelte ihn an der Nase. Er roch nicht nach Aiba. Sho stellte dies jedoch nicht weiter in Frage und wollte weitertasten als sich der Mensch in seinen Armen sehr versteifte. Im nächsten Augenblick ertönte Aibas Stimme. „Ano... Sho-chan? Wieso schmust du mit Nino?“
 

Sho stieß den Menschen in seinen Armen weg, Nino der im halbschlaf realisierte dass jemand versuchte ihn zu zerquetschen, erwischte bei dem Stoß ein Tischbein im Rücken und rollte sich zusammen. Sho setzte sich und strich sich durch sein Haar. Es war verschwitzt und fühlte sich ziemlich fettig an. Er blickte hinab und entdeckte Nino auch. „Wieso ist Nino hier!?“ fluchte er. Nino gab ihm einen gekränkt, verletzten Blick. Aiba begann derweil Den Tisch mit Essen zu decken. Es gab Reis und gebratenen Fisch. Keine Beilagen. Nino rieb sich noch den Rücken als alle um den Tisch versammelt saßen. Aiba strahlte und wartete bis die anderen Zwei zuerst einen Bissen nahmen. „Also...wieso bist du hier? Oder eher, seit wann?“ Nino nahm sich einen Bissen vom Fisch und warf Aiba einen Seitenblick zu. „Ist das Salz mit Fischgeschmack? Total versalzen!“ Aibas strahlte nur mehr. Als Sho den Fisch schmeckte und Nino zustimmte, zuckte Aiba mit den Schultern und äußerte ein leises „Alles wie immer also. Yogata~“ und er begann selbst zu essen. „Also?“ fragte Sho erneut und trank ein halbes Glas um den salzigen Geschmack von der Zunge zu bekommen.
 

„Ich...“ Nino zögerte und Aiba sprach ihm dazwischen. „Nino wird sich mit dir hier verstecken Sho-chan. Solange bis sich seine sture Mutter beruhigt hat! Und Ohnos Eltern... Vielleicht sollte ich ihnen auch etwas Angst einjagen?“ Er spielte damit auf seine Aktion bei Jun an. Sho war sich sicher die spitzen Zähne aufblitzen zu sehen als er sich den Mund mit Reis vollstopfte. Er schien weniger Blass als am Tag zuvor. Sho lächelte beruhigt und begann den Reis zu verputzen. Er hatte furchtbaren Hunger. Sogar der Fisch war schnell gegessen.
 

Nino nickte. „Ich weiß nicht ob sie sich beruhigen werden... aber ich lasse mir Ohno nicht wegnehmen!“ Aiba nickte während Sho schwieg. Er hatte soviele Probleme. Er flüchtete, versteckte sich gerade, wurde beschuldigt obwohl er unschuldig ist, hat Aiba zwar nun gefunden, doch muss Angst haben, dass dieser ihm jederzeit wieder wegrennt. Der düsterte Mann von zuvor der soviel stärker war als Aiba und furchtbar gefährlich machte ihm dabei noch die größten Sorgen. Nun kam dann auch noch überflüssigerweise ein Familien- und teilweise Beziehungsproblem dazu. Sho schmeckte das Salz plötzlich stärker.
 

Nachdem alle gegessen hatten, verzog sich Aiba in die Küche und ließ Sho mit Nino alleine. Er hörte eh was sie flüsterten, brauchte also nicht unbedingt anwesend zu sein. „Ist etwas passiert?“ fragte Sho leise. Er würde der Reihe nach alle Probleme lösen müssen. Nino und Ohno, gleichzeitig Aiba stärken damit sie gegen den Mann ankamen, vielleicht rausfinden wer der Mann war und die Polizei zur Hilfe bekommen. Leider musste er aber auch noch zuvor seine Unschuld beweisen. „Ah!“ dachte Sho plötzlich schockiert. Jun musste auch noch aus der Geschlossenen raus! Soviel zu überweltigen.
 

„Ich bin abgehauen.“ Sho blinzelte. „Ich bin von zuhause weggelaufen.“ Sho stöhnte entnervt und rief laut „Wieso läuft ganz Arashi dauernd weg!?“ Aiba betrat den Raum und setzte sich neben Sho. „Mah mah. Ein Sturm kann nun einmal nicht immer auf einer Stelle verweilen~“ flötete Aiba. Er schien Sho fast zu gut gelaunt. Als Sho ihm einen bissigen Blick zuwarf, hörte Aiba auf nett zu schauen. Er schien sich zu entspannen, etwas zurückzulehnen und hatte einen plötzlich einen Gesichtsausdruck als müsste er morgen bereits sterben. „Meine Mutter verweigerte mir in meine Wohnung zurück zu gehen, wollte mich einsperren und mit mir reden. Ich gab ihr Chancen doch jedesmal wenn wir redeten war das Thema ‚Schande für die Familie’ und ‚du verletzt deine Mutter’ und das schlimmste war ‚wer erbt die Fabrik?’“ Nino stöhnte genervt und schlug auf den Boden. „Ich scheiß auf die Schande, die Familie und die Fabrik!“ „Hast du... Ohno kontaktieren können?“ fragte Sho leise. Nino verneinte und schien der Verzweiflung nun einen Schritt näher. „Ich werde Ohno hier her bringen.“ Meinte Aiba knapp und erhob sich. „Aiba!“ er hielt in seiner Bewegung inne. „Nino... du hast eingewilligt mich zu verstecken. Wenn ich Aiba hier behalten will...dann... sind wir schon zu zwei was bereits riskant wird. Und wenn du hier bleibst und Ohno auch noch kommt... wird das nicht auffällig? Und denk daran dass wir nicht eweig hier bleiben können.“ Nino machte einen Schmollmund. „Aiba-chan... wenn du es schaffst Ohno hier her zu bekommen, wäre ich dir mehr als dankbar und...“ er blickte nun Sho an. „Ich werde dann mit Ohno weiterwandern und irgendwo untertauchen. Das klappt schon irgendwie... ich muss Ohno nur erstmal an meiner Seite haben.“ Aiba nickte und ging zur Tür. Sho seufzte. Irgendwie gerieten alle Pläne auseinander.
 

Aiba hatte die Wohnung verlassen und schritt in die kalte Morgenluft hinaus. Sho blieb mit Nino zurück. „Nino... was wirst du tun wenn sie euch erwischen?“ „Das werde ich sehen wenn es soweit ist.“ „Du bist ein Genie in Streiche spielen. Diese Streiche sind doch immer 1A geplant. Wieso planst du nun nicht?“ Nino legte sich hin, mit dem Rücken zu Sho. „Weil ich nicht weiß wie meine Mutter als nächstes handeln wird, geschweigedenn was Ohnos Eltern tun...ich kann nichts planen. Noch nicht.“ „Also wartest du bis Ohno hier ist, kuschelst stunden mit ihm, weinst vielleicht noch eine Runde und dann planst du?“ Sho hatte etwas schroffer geklungen als er wollte. Nino stand plötzlci hauf den Füßen. „Du hast Aiba doch auch wieder gefunden! Und als ich hier reinkam lagst du NACKT an ihn gekuschelt! Hast du Pläne!? Bist du besser als ich!? Bisher habe ICH hier die Pläne festgelegt! Wenn ich nicht gewesen wäre, würdest du jetzt in einem Park wach werden und womöglich OHNE Aiba!“ Nun sprang auch Sho auf. „Weißt du eigentlich was ich durchgemacht habe!? Benehme dich nicht wie ein verdammtes verzogenes Balg! Ich bin deiner Hillfe dankbar und das weißt du! Ich stehe in deiner Schuld und das weißt du auch! Doch was zwischen dir und Ohno passiert ist, ist euch selbst zu zuschreiben diesmal! Ihr habt es solange geheim gehalten vor Arashi, der Presse und ich weiß nicht wiviel tausenden Leuten und dann, an einem der gefährlichsten Orten, lasst ihr eure Deckung fallen! Selbst wenn eure Eltern es nicht rausgefunden hätte, hätte die Polizei es können oder sonst irgendein Obdachloser der für großes Geld die Information verteilt hätte an die Presse! Es hätte Arashi angreifen können!!“ Und Sho schluckte. Bisher war er laut und schrie halb, Nino schwieg, wenn seine Augen auch immer wässriger wurden. Beim letzten Satz ließ sich Sho jedoch entspannen. Jede Kraft wich aus seinen Muskeln. „Naja... Arashi ist längst angegriffen... ihr hättet nichts können schlimmer machen...“ Sho ließ sich auf die Knie sinken. Nino stand weiterhin, drehte sich dann jedoch um und stürmte aus der Wohnung.
 

Irgendwie bezweifelte Sho dass er Nino so schnell wiedersehen würde.
 

Er war wieder alleine. Ob Aiba überhaupt zurückkehren würde?
 

Der Tag verging. Weder Nino kam zurück noch Aiba, geschweigedenn tauchte ein Ohno auf. Sho rollte sich zusammen. Vielleicht, ja vielleicht sollte er der Sache ein Ende setzen, irgendein Problem musste einfach gelöst werden.
 

„Vielleicht... sollte ich zur Polizei und mich stellen... zumindest höre ich dann auf Arashi zu verletzen... und mit der richtigen Lüge, bekomme ich vielleicht sogar Jun wieder frei...“ Sho seufzte während er sich durch das Haar strich. Er fühlte sich furchtbar einsam. Er hievte sich hoch und schleppte sich in schlürfenden Schritten bis zum Kühlschrank. Er fand Bier in diesem, nahm sich zwei Dosen und setzte sich an ein Fenster und öffnete es. Eine Bierdose geöffnet, begann er in größeren Schlücken zu trinken. Er wollte nicht mehr nachdenken, hatte keine Geduld zu warten, wollte jedoch Aiba vertrauen und warten, ihn nicht verlieren, jedoch wollte er die Einsamkeit nicht länger ertragen müssen.
 

Er war bereits angetrunken nach der ersten Dose, dank der frischen Luft die den Alkohol besser im Blut verbreitete. Er hatte die zweite Dose zur Hälfte getrunken und wurde gerade müde, als er eine Tür hörte. Er blickte hoch und sah Aiba. Langsam lächelte er. „Du bist zurück Aiba?“ Aiba schwankte auf ihn zu, ließ sich neben ihn sinken. Sho blinzelte, sah jedoch trüb und bekam dies nicht mit blinzeln weg. Er sah etwas rotes in Aibas Gesicht konnte jedoch nicht ausmachen was es war. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte Sho leise. Er hörte ein Keuchen. Er sah eine ruckartige Bewegung. Instinktiv besorgt, umfasste er gleich Aibas Schultern, versuchte die Trunkenheit aus dem Kopf zu bannen. „Was ist los?“ fragte er erneut. Er klang ernst, war ernst, doch fürchtete die Informationen um ihn herum nicht richtig verarbeiten zu können. So realisierte er kaum Aibas keuchende Worte „Tut mir Leid Sho-chan...“ bevor er ihm die Zähne in den Hals rammte. Sho wurde es schneller schwarz vor den Augen als dass er erneut blinzeln konnte.
 

Stunden später wurde er wach. Das betrunkene Gefühl war weg, aber er spürte furchtbare Schmerzen. Er wollte sich bewegen, schaffte es jedoch nicht. Er blickte mit flackernden Wimpern um sich und entdeckte Aiba. Er saß in einer Ecke im Raum, hielt sich den Bauch und keuchte leise. Auf seiner Wange prangte ein großer tiefer Schnitt der wie schlecht verheilt aussah. Vermutlich heilte er gerade langsam. Als er sah dass Shos Augen offen waren, kroch er schwerfällig auf ihn zu. „Sho-chan... nicht bewegen! Ich habe dir zuviel Blut genommen es tut mir so Leid“ Aiba begann zu zittern und einen Augenblick später, klebten bereits schwere Tränen an seinen Wimpern. Sho versuchte nachzudenken, schaffte es jedoch nicht. Langsam, unter viel Kraftaufwand, hob er eine Wand zum Hals. „Nicht!“ rief Aiba, schaffte es jedoch selbst nicht die Hand von seinem Bauch zu heben. Shos Finger berührten seinen Hals. Zumindest war sho davon überzeugt dass es sein Hals war. Er spürte die Berühung am Hals selbst nicht, doch spürte an den Fingerspitzen etwas feuchtes, heißes. Es war eine merkwürdige Flüssigkeit und eindeutig kein Wasser. „Ich blute“ bemerkte Sho leise. Er schluckte zaghaft und spürte nun die klaffende Wunde am Hals. Er dachte an die Wunde des Jungen im Park. Sie sah furchtbar aus, häßlich und lebensgefährlich. „Sterbe ich?“ fragte Sho leise und Aiba schüttelte seinen Kopf schnell. „Nein tust du nicht! Ich lasse dich nicht sterben!! Niemals!“ Sho lächelte langsam, der Schmerz wurde immer furchtbarer. Die Müdigkeit und verbleibende Trunkenheit hatte seine Sinne wohl bisher vernebelt, doch nun war es kaum mehr aus zu halten. Es war als würde der Schmerz langsam auftauen, immer schlimmer wurde er. „Wirst du mich... zu einem von dir machen wenn ich... sterben sollte?“ Aiba zuckte. Er zögerte bevor er verneinte. „Nein. Ich werde dich eher sterben lassen und mich selbst in Stücke hacken und... dir in den Tod folgen...“ flüsterte Aiba. Er weinte nun bitterlich. „Hast du... diesen Mann wieder...begegnet?“ Aiba nickte langsam. „Er hat mich schwer verwundet... ich brauchte Blut sonst... sonst würde ich es selbst nicht schaffen und...“ Aiba zögerte bevor er laut schluchzte. „Sho ich will nicht sterben ich will an deiner Seite leben! Ich will mit dir aufwachen, ich will mit dir lachen ich will mit dir leiden! Ich will deinen Körper an meinem spüren! Ich gebe alles dafür um eine Unendlichkeit mit dir verbringen zu können, eine Unendlichkeit eines sterblichen menschlichen Lebens!!“ Aibas Stimme hatte sich gehoben. Sho schien den Kopf zu drehen. Er merkte wie er langsam wieder in die Schwärze glitt. „Red weiter... halt mich wach“ flehte er kaum hörbar. Als Aiba seine Hand packte, flatterten seine Augen wieder offen. „Ich... ich bin noch schwach... aber ich könnte Nino oder Ohno suchen ich weiß wo sie sind... ich... ich... keine Ahnung aber vielleicht können sie dir helfen!“ „Nein“ „Aber Sho!!“ Sho drückte Aibas Hand schach. „Lass mich nicht alleine“ flüsterte er leise und er spürte Aibas Handdruck doch die erlösende Schwärze schien soviel angenehmer zu sein. „Lass mich nie mehr alleine...bitte... es tut so weh ohne dich... zu... sein und... ich... kann ohne dich... nicht leben....nicht....“ Shos Worte wurden leiser und die Abstände länger. Aibas krallte seinen Arm inzwischen doch es nützte nichts. „.......atmen..... ich.......... liebe.....“ und Shos Worte erstarben. Aiba schrie, kreischte und klopfte auf Shos Brust. „Sho wach auf!!! Wach auf Sho!!!!“ schrie er laut. Er raffte seine letzte Kraft zusammen und zerrte Sho auf die Beine und drehte ihn so dass er ihn Huckepack tragen konnte.
 

Aiba rannte aus der Wohnung, sich nicht darum kümmernd was um ihn herum passierte, streifte er Passanten. Alle starrten ihnen nach doch es war egal. Er spürte Shos heißen Körper auf seinem Rücken. Er spürte wie dessen Kopf an seinem Kopf gelehnt lag. Er spürte die Schwere Shos Körper und er war wirklich absolut nicht leicht. Aiba bog in rasantem Tempo um Ecken und überquerte Straßen. Sein Herz rannte, seine Gedanken waren leer. Er konzentrierte sich auf das was er empfand, mit Sho auf seinem Rücken. Er spürte alles von diesem Menschen doch das einzige was fehlte war ein Herzschlag. Aibas Gesicht brannte. Er weinte und die kalte Luft schnitt wie rasiermesserschafe klingen auf der nassen gereizten Haut. „Sho-chan!!!“ schrie er laut, schüttelte den Körper auf seinem Rücken. Was Aiba wohl noch mehr Panik bereitete als der geliebte Menschen auf seinem Rücken der nicht mehr atmete, war der Fakt dass Aiba keine Empfinden von Sho mehr spüren konnte. Wo war die Liebe? Wo war die eweige Sorge? Er vermisste sogar Shos Angst vor ihm. Doch selbst die war verloren. Keine Gefühle mehr, keine Gerüche und die Gedanken waren nicht mehr zu ergreifen da es keine mehr gab. „SHO-CHAN!!!“
 

Aiba rannte geradeaus in ein Krankenhaus. Alle starrten ihn an als er keuchte. Er war blutverschmiert und trug einen toten Menschen auf seinem Rücken. „RETTET IHN!!!!“ kreischte seine Stimme laut und durchbrach sämtliche Mauren, flutete Räume, Gedanken und Gefühle alle Anwesenden im Krankenhaus. „RETTET MEINEN SHO-CHAN VERDAMMT!!!!“ Krankenschwestern rannten um ihn, nahmen ihm Sho ab und verschwanden mit ihm hinter milchverglasten Türen. „Sho.... Sho... oh mein Gott“ Aibas Knie schlugen fest auf dem Boden auf, als seine Beine nachließen. Er starrte seine Hände an. „Sho... ich... ich...“ Aiba schaffte es nicht einmal mehr eine Träne zu vergießen.
 

„Ich habe dich getötet...“ hauchte er, bevor er schreiend zusammenbrach.

Kapitel XXX

Sho stand inmitten eines goldgelben Feldes. Er blickte sich um. Der Himmel war grau. Kleine sanfte Schneeflocken fielen. Es nicht kalt.
 

„Wo bin ich?“ fragte er, war sich jedoch im klaren, dass er keine Antwort erhalten würde.
 

Er begann zu gehen. Seine Schritte waren schwerfällig. Er fühlte sich als habe er Gewiechte an den Fußknöcheln. Er blickte hinab doch fand keine.
 

Er ging knapp 20 Schritte, als er plötzlich auf einen Weg stieß. Ein Mann kam ihm entgegen. Er trug kurzes schwarzes Haar, hatte dunkelbraune Augen und einen 3-Tage Ziegenbart. Sho schätzte ihn auf maximal 30 Jahre. Sein Blick war leer. In den Händen, zwischen langen eleganten Fingern, hielt er 5 weiße Rosen.
 

Sho rief ihm zu, doch erhielt nicht einmal ein Augenblinzeln. Hörte er ihn nicht? Sho entschied sich dem Mann zu folgen da er sonst nirgends Häuser oder eine Straße sah.
 

Der Weg führte steil hinauf, umrahmt von dem goldenen Getreide. Die Schneeflocken waren dichter, fielen auf den Weg und die Grashalme, doch blieb nicht liegen. Sho ging einige Schritte hinter dem Mann und bemerkte so dass der Schnee zwa auf das schwarze Haar des Mannes fiel, jedoch nicht verweilte sondern verschwand.
 

Nach einer halben Ewigkeit, bog der Weg nach links. Er führte irgendwo hin, wohin erkannte Sho jedoch nicht da große hohe Mauernd die Sicht verdeckten. Erst als der Mann ein eisernes Tor öffnete, schien Sho zu erkennen was dahinter lag.
 

Ein Friedhof.
 

Große wuchtige Gräber lagen Reih an Reih und erstreckten sich fast bis zum Horizont. Sho schauderte sich und folgte dem Mann weiter hin. „Ano...“ keine Reaktion. „Hören sie mich?“ Keine Antwort. Er folgte weiterhin schweigend, las Namen und Todesdaten, jedoch ohne sie zu realsieren, ohne sie zu kennen. Es waren nur Buchstaben und Zahlen.
 

Der Mann blieb plötzlich stehen, drehte sich zu einem Grab, und legte eine Rose nieder. Er begann zu beten, jedoch nur kurz, bevor er weiter ging. Sho folgte ihm langsam und als der Mann bereits die zweite Rose niederlag und weiter ging, erreichte Sho das Grab mit der ersten weißen Rose. Er schaute sich das Grab an. Es war nicht so groß und auffällig wie die anderen, und trotzdem wundervoll in seiner melancholischen Form. Sho warf einen Blick zu dem Mann. Er legte die dritte Rose nieder und ging weiter. Sho wollte ihm folgen da der Mann schon weiter vorne war, als ihn die Neugierde packte und er wissen wollte wer in diesem Grab liegt.
 

Er hielt an und drehte sich, blickte das Grab an, las den Namen und hielt die Luft an.
 

Matsumoto Jun 30-08-1983 ~ 14-12-2008
 

Sho stolperte, und rannte los. Er rannte mit aller Kraft doch schien immer noch zu langsam bis er endlich das zweite Grab erreicht hatte.
 

Ninomiya Kazunari 17-06-1983 ~ 08-11-2008
 

Sho eilte weiter. Das nächste Grab trug Ohnos Namen.
 

Ohno Satoshi 26-11-1980 ~ 08-11-2008
 

Shos Schritten überschlugen sich fast als er das nächste Grab erreicht hatte.
 

Aiba Masaki 24-12-1982 ~ 14-12-2008
 

Sho blickte hoch. Er weinte, doch keine Träne befeuchtete seine Wangen. Er schrie laut dem Mann zu doch kein Laut zerschnitt die kalte Luft. Die Luft die Sho nicht spürte. Um genau zu sein hörte er nicht einmal was er erst jetzt bemerkte.
 

Der Mann bückte sich ein letztes Mal und legte die letzte Rose nieder. Sho rannte, sprang über Gräber hinweg. Der letzte Name konnte nur seiner sein.
 

Er hielt vor dem letzten Grab inne und erstarrte. Er hatte geahnt dass es seinen Namen tragen würde, doch es dann zu sehen, raubte ihm jegliche Kraft.
 

Sakurai Sho 25-01-1982 ~ 21-11-2008
 

Er riss seinen Blick von seinem Namen weg und blickte zur Seite. Da stand er. Der Mann. Er starrte Shos Grab an. Sho stand genau neben ihn, fixierte ihn genau.
 

Er stolperte zurück. „Satoshi!!!“ rief er laut. Der Mann sank langsam auf die Knie und faltete die Hände. „Tut mir Leid. Ich war ein schlechter Leader und habe euch alle im Stich gelassen um Nino zu folgen...“ Der Mann hob den Kopf. Er hatte alles von Ohno, Aussehen, Bewegung, sogar die gleiche Stimme. Nur seine Aura war anders. Sho wusste nicht wie es beschreiben. „Oi!!“ schrie er laut und versuchte diesen Ohno zu greifen. Er griff ins Nichts. Einige Zentimeter vor dem Mann. Sho versuchte es erneut, vergebens. Er kam dem Mann nicht einmal eine Finerlänge näher.
 

Ohno erhob sich wieder. Verbeugte sich ein letztes Mal. Dann drehte er sich um und ging. „OI!!!“ Sho rannte ihm nach.
 

Wieso waren alle tot? Wieso starben sie alle verschiedene Zeiten? Wie starben sie? Und wenn sie alle tot waren, und Ohno tot war, wieso stand ging er vor Sho?
 

„OIII!!!“ und während er Ohno nachrannte, versuchte ihn zu greifen, verging dieser langsam vor ihm. Er wurde immer durchsichter, blickte über die Schulter zurück und traf Shos Blick. „Verhindere es Sho... ich flehe dich an. Lebe!“ und der Mann der einst Ohno war, war spurlos verschwunden.
 

„WARTE!!!!“

Kapitel XXXI

Aiba streifte durch die Gänge. Irgendwo in einem dieser Zimmer musste Sho sein. Aiba schnüffelte, tastete nach Gedanken und gewohnte warme liebende Gefühle. Überall stank es nach Tod, Trauer und Sorge. Sein Kopf pochte und seine Handgelenke schmerzten furchtbar. Sie hatten ihm irgendein Beruhigungsmittel gegeben, gemeinsam mit Blut und einer Flüssigkeit, wohl Wasser, und als Aiba aufwachte war er an das Bett gefesselt.
 

Er hatte Krankenschwestern verletzt, daran konnte er sich erinnern. Er konnte sich gegen den Wahn der über ihn Macht ergriff nicht mehr schützen.
 

Aiba fasste sich an den Kopf. Das Blut hatte er getrunken doch es änderte nichts an seinem Zustand. Er hatte die Seile schnell durchtrennt, dafür hatte er mehr Kraft und sein Bauch schmerzte nicht mehr so. Auf der Wange war ein Pflaster, er hatte noch nicht nachgesehen ob die Wunde darunter bereits verheilt war.
 

Eine Hand an der Wand durchforstete er die Gänge. Ein Geruch stieg ihm in die Nase den er kannte. Er war schwach aber nahe. Seine Schritten beschleunigten sich und einige Türe weiter riss er die Tür auf, ohne dem Namensschild einen Blick zu zu werfen.
 

Ein schwarzhaariger junger Mann, sprang regelrecht aus dem Bett vor Schreck nur um daraufhin laut zu schreien. „AIBA!!“ Aiba stöhnte. „Ah...es ist nur Matsujun...“ er wollte sich umdrehend und weitergehen als ihm eine Zeitschrift gegen den Kopf flog. „Oi was heißt hier ‚nur’!?“. Aiba wollte antworten als er eine Krankenschwester sich nähern hörte. Er flüchtete in den Raum zu Jun. „Jemand kommt.“ Flüsterte er und suchte nach einem Versteck. „Terrasse!“ wies Jun an und Aiba eilte hinaus, flüchtete jedoch auf die Terrasse nebenan und legte sich flach auf den Boden. Er horchte, er hörte Jun genau. „Bist du versteckt?“ fragte er leise. Aiba überlegte wie er antworten sollte. Er konnte in Gedanken nur mit den gebissenen kommunizieren, was bisher bedeutete dass er nur mit Sho so sprechen konnte. Er beschloss einfach zu schweigen. „Hm ok“ hörte er Jun murmeln. Er hörte zu wie die Tür zu Juns Zimmer aufgerissen wurde. Ein Mann begann zu sprechen. Aiba hatte ihn gar nicht in den Schritten bemerkt. Er suchte nach Gefühlen und Gerüche und stellte fast dass nur der Mann anwesend war.
 

„Dein Freund wurde eingewiesen“ zischte er. Jun antwortete nicht. „Jedoch tot“ Aiba konnte das arrogante Grinsen raushören und dann stieg ihm ein furchtbarer Gestank in die Nase. Es war Jun. Er strahlte eine so grausame Besorgnis, Angst und Verwirrtheit aus, dass es aiba schwindelig wurde. Er klammerte sich an den Gestank des Mannes, fand jedoch nur Wissbegierigkeit. Juns dummes kichern war das nächste was Aiba hörte.
 

„Lach nicht so dumm verdammtes Balg!!!“ keifte der Mann. Wut. Rasende Wut. „Hör endlich auf den Irren zu spielen ich weißt ganz genau dass du mehr weißt!“ Er hörte ein wimmern, dann vernahm er noch mehr Wut, jedoch von Seiten Juns. Aiba kroch über den Boden und linste ins Zimmer. Er konnte sehen dass der Mann Juns ins Haar gegriffen hatte und seinen Kopf ins Geneck gezerrt hielt. Juns rang nach Luft. Diese Haltung war furchtbar schmerzhaft. „Du belügst die Polizei schon viel zu lange!“ Er riss den Kopf weiter nach hinten. Juns Fingernägel bohrten sich in den Arm des Mannes. Mit der freien Hand reichte er zu einem Knopf um die Krankenschwester zu rufen. „Alles was du tust ist dämlich grinsen, heulen oder kichern! Aber dein Gesicht... dein Gesicht verrät Lüge!“ Jun grinste plötzlich breit. „Und ihr Gesicht verrät große Häßlichkeit~“ flötete er süßlich. Der Mann schien an der Grenze angekommen zu sein. Er holte mit der Faust aus und wollte zuschlagen. Aiba war bereit aufzuspringen und zu morden als zwei Krankenschwestern plötzlich hinter dem Mann erschienen und ihn wegzerrten. Sie keiften er solle von Jun wegbleiben. Als Jun frei war klatschte er wild in die Hände und kicherte laut. Die Frauen ignorierten ihn während der Mann kochte. Jun streckte ihm die Zunge raus mit einem „äääätschbäääätch~“, das Bedürfnis ihm den Mittelfinger zu zeigen, unterdrückend. Alle Drei Personen verschwanden aus dem Raum, und rangen und schrien hörbar auf dem Gang. Jun atmete tief durch und rieb sich das Genick. „Dafür wirst du noch teuer bezahlen...“ Als die Stimmen verstummt waren und Aiba sicher war keine Schritte mehr zu vernehmen, betrat er erneut das Zimmer.
 

„Wer ist tot? Wieso bist du hier!?“ rief Jun sofort ausser sich. Aiba hielt sich die Nase zu. Er wollte den Raum schnell verlassen, doch Jun hastete ihm nach. „Bleib hier verdammt! Glaub nicht ich sei in meinem Zimmer eingesperrt ich kann mich frei im Krankenhaus bewegen und werde dich verfolgen!“ „Ich bleibe nicht hier“ antwortete aiba kurz, über den Flur eilend. Sein Kopf dröhnte, Jun stank und das Beruhigungsmittel wirkte noch viel zu stark. „Wen suchst du?“ fragte Jun, sich an Aibas Arm krallend. „Sei still“ „Wer wurde eingeliefert? Er ist nicht tot oder? Aiba rede endlich!!“ Aiba scannte jeden Namensschild ab, versuchte wieder nach Sho zu tasten doch Jun an seiner Seite lenkte von jeden Gefühlen und Gerüchen ab. Genervt stieß Aiba ihn schließlich an eine Wand. „Verdammt beruhige dich Jun! Du stinkst!!! Du stinkst nach Sorgen und Angst reiß dich zusammen so kann ich Sho niemals finden!“ „SHO!?“ kreischte Jun. Aiba fluchte. Es war ihm entrutscht.
 

Er wand sich von Jun ab und lief, Jun war ihm jedoch umgehend auf den Fersen. „Aiba wenn sie dich schnappen habe ich umsonst den Irren gespielt und wenn Sho hier ist... und.... verdammt ich komme hier nie weider raus!!“ Aiba drehte sich urplötzlich um, baute sich vor Jun auf „Bist du selbst eigentlich deine einzige Sorge!?“ Jun verstummte. Er fixierte Aibas Blick bevor er seinen Arm zeigte. Er war blau von vielen Einstichen. „Sie pumpen mich mit irgendwelchem Zeug voll Aiba. Natürlich bin ich meine einzige Sorge da ja sonst niemand hier ist der sich um mich kümmert! Und das soll kein Vorwurf sein nein aber ich muss mich hier um mich selbst kümmern und ich bin es leid ein Versuchskaninchen zu sein!“ Aiba fixierte Juns Arm. Sanft legte er seine Finger um ihn und strich mit dem Daumen über die Einstichstellen. „Wer war das... Ich töte ihn.“ Murmelte er wütend. „Wie Sho?“ Die Wut war schneller verflogen als sie kam. Er blickte jun schockiert an. „I-ich habe ihn nicht getötet!!“ „Aiba. Du magst riechen und spüren doch ich sehe und lese. Und es steht dir gerade im Gesicht geschrieben... wieso... wieso hast du ihn getötet?“ Jun schniefte. Aiba schüttelte seinen Kopf. „Ich habe ihn nicht getötet!! Ich... ich kann dir nicht alles erzählen hörst du? Ich wurde angegriffen, von dem anderen Vampir da draußen, das wahre Monster! Ich wäre fast gestorben ich brauchte Blut und Sho... ich es war ein Versehen... ich trank zuviel ich bremste mich doch er kam zu sich und das sprechen alles... es...es war zuviel“ Aiba spürte eine heiße Flüssigkeit in kleinen Bahnen seine Wangen hinablauf. Jun weinte auch. „Ich brachte ihn hier her doch verlor ihn... ich... ich drehte durch Jun und nun weiß ich nicht wo er ist!“
 

„Matsumoto-san!!!“ erönte plötzlich eine Frauenstimme, eine zweite folgte.
 

Jun starrte Aiba weiterhin an bevor er flüsterte „Finde ihn verdammt... finde ihn ob tot oder lebendig. Wehe dir wenn er nicht weiterlebt! Und sage mich bescheid was los ist hörst du!?“ Er stieß Aiba „und nun hau ab, schnell!!!“ Aiba schwankte, stolperte und rannte davon, nur einige Meter um wieder an zu halten.
 

Er hörte wie die zwei Krankenschwestern Jun packten der laut schluchzte. „Was ist denn los Matsumoto-san? Haben wir uns wieder aufgeregt? Komm wir legen uns wieder hin...ich werde den Arzt rufen und danach wird es ihnen besser gehen.“ Jun kreischte laut „Keine Spritzen mehr!! Ich bin ruhig! Kein Arzt!“ „Schhh es ist nur für ihr Wohlergehen damit sie bald wieder gesund sind nun kommen sie schon.“ „Nein!!“ Aiba hörte Stoff, ein reißen, ein wimmern. Eine Krankenschwester kreischte plötzlich „Er hat mich gebissen!!!“ und es entstand Chaos. Jun rannte, die Frauen folgten ihm. Das letzte was Aiba hörte war ein kicherndes ‚Fangt mich doch’ und dann brach er den Kontakt mit Jun.
 

Aibas Hand zitterte. Seine Beine fühlten sich an als würden sie ihm bald wegbrechen. Arashi war zerstört. Er war ein Monster und Mörder. Sho war vermutlich wirklich tot. Jun war verrückt geworden und Nino und Ohno? Aiba schüttelte den Kopf, versuchte zu verdrängen was er miterlebte, bevor er zu Sho zurückkehrte.
 

Aibas Blick wanderte zu einem Fenster, zum grauen Himmel.
 

„Bald wird es schneien... Sho-chan“

Kapitel XXXII

Verschwommen, aber eindeutig weiß. Kurz schwarz, wieder hell, jedoch immer noch verschwommen. Rauschen. Um ihn herum? In ihm? Erneutes blinzeln. Immer noch hell und weiß. Das Rauschen erlischt langsam, es ist eindeutig in seinem Kopf. Ein Geräusch, ein Piepen? Schritte? Stimmen? Das Rauschen beginnt wieder, ihm wird schlecht. Er sieht Schatten, wohl Leute die sich über ihn beugen und dann wieder aus seinem Blickfeld verschwinden. Er will den Kopf drehen, unmöglich. Weder Kraft noch Willenstärke für die Bewegung. Die Schatten verschwinden, das Rauschen wird leiser und verebt schließlich ganz.
 

Eine Stimme. Jemand ruft ihn. Er versucht klarer zu sehen, konzentriert sich so gut es geht. Die Stimme klingt tief. Wem gehört sie? Er kämpft, will rausfinden wer ihn ruft.
 

„Sho-chan!“
 

Ein Gesicht erscheint in seinem Blickfeld. Längeres Haar, sehr dunkel. Mehr kann er nicht erkennen. Er blinzelt, versucht den Mund zu öffnen und zu reden, jedoch vergebens.
 

„Sh... du brauchst nicht zu sprechen Sho-chan... alles wird gut!“ Wer ist das nur?

Langsam erwachen seine Sinne. Langsam, sehr langsam. Die Stimme wird klarer, seine Umgebung heller. Noch einige Male blinzelt er fest und erkennt das Gesicht schließlich. Seine Lippen formen ein stummes ‚Aiba-chan’.
 

Aiba strahlt und nickt während er vor Erleichterung zu weinen beginnt.
 

„Du lebst Sho-chan... hörst du? Du lebst!!“ sanft schüttelt er Shos Arm.
 

Sho schloss seine Augen wieder. Er lebt. Heißt das er war tot? Die Erinnerungen holten Sho langsam ein. Er lag auf dem Boden, blutender Hals, Aiba neben ihm und ihm ging es nicht gut, er war müde. Und dann der Friedhof, die Gräber und ihr Leader. Sho öffnete seine Augen erneut und blickte Aiba an. Er kämpfte mit seiner Stimme, wollte sprechen, musste sprechen. Er spürte Aibas Hand in seiner und drückte sie langsam. Aiba blickte ihn verwirrt an, die Tränen hastig wegwischend erhob er sich, schien gesessen zu haben. „Was willst du sagen?“ fragte er leise. Sho dachte an die Gräber erneut, er sah die Daten noch sehr deutlich fast als haben sie sich in seine Augen gebrannt. Aiba beugte sich vor um Sho zu hören. Shos Lippen berührten dabei fast Aibas Ohr als er kaum hörbar sprach. „Ohno.... Nino... rette sie... sie.... zuerst....“ Aiba hob den Kopf und blickte Sho verwirrt an. „Was? Was tun sie zuerst?“ Sho entspannte sich erschöpft. Plötzlich erfasste eine Kälte seinen Kopf. „Kannst du so vielleicht besser reden?“ fragte Aiba ihn in seinen Gedanken. Sho lächelte leicht. „Ja...so ist es besser...“. Er war erstaunt dass er selbst in Gedanken seine Worte fast hauchte. „Was ist mit den Beiden Sho-chan? Sie sind sicher. Ich war bei ihnen, sie sind gemeinsam geflüchtet von zuhause. Sie schienen glücklich!“ Aiba kaute an seiner Unterlippe. Er konnte Sho noch nicht alles erzählen was passierte. Sho würde ihn töten, selbst in seiner jetzigen schwachen Verfassung, würde er im Stande sein ihm den Hals umzudrehen. „sterben... ich sah... ihr Grab Masaki. Ihres, Juns... deines und meins auch.“ Aiba erstarrte. „Was redest du da? Schlaf Sho du bist verwirrt...“ „Nein ich sah es Masaki! Ich war auf diesem Friedhof, und Riida war da... er legte Rosen auf unser und sein eigenes Grab. Ich schrie er hörte mich nicht ich bekam ihn nicht einmal zu fassen und dann... er sprach zu mir am Ende... er bereue Nino gefolgt zu sein, statt als Leader für uns dagewesen zu sein. Masaki bitte finde die zwei, beschütze sie. Die Daten auf den Gräbern“ Sho begann heftig zu husten. Seine Gedanken überschlugen sich, ihm war schlecht. Obwohl er zuvor die Kraft nicht aufbrachte auch nur den Kopf zu drehen, riss er seinen gesamten Körper unter Schmerzen zur Seite. Er würgte.
 

Aiba sprang alarmiert auf und drückte panisch auf den Knopf um die Krankenschwestern zu rufen. Als er hörte dass sie sich näherten, flüchtete er wie zuvor bei Jun, auf die Terrasse des Zimmers, versteckte sich dort. „Sho beruhige dich erst einmal und erhole dich. Ich...ich weiß nicht was du gesehen hast oder auf was du hinaus willst...“ Die Krankenschwestern erschienen, wimmelten um Sho herum, versuchten ihn zu beruhigen. Ein Arzt erschien auch zugleich und verabreichte Sho irgendeine Flüssigkeit per Spritze. Sho spürte wie die Müdigkeit ihn wieder umarmte. Sie war angenehm und er wollte sich ihr sogleich ergeben.
 

„Ich werde die zwei umgehend aufsuchen und bei ihnen bleiben Sho. Versprochen. Wir sind nicht weit, ich bleibe mit den Gedanken bei deinen Sho-chan. Ich komme zurück bitte erhole dich schnell!“ Und Aiba spürte wie die Gedanken brachen. Er zerrte sich hastig aus Shos Kopf. Er beobachtete das lebendige Zimmer bis alle wieder weg waren und Sho alleine zurückblieb. Aiba schlich mit Katzenschritten zurück zu Sho und küsste ihn sanft. „Ich komme zurück“ flüsterte er. „Ich liebe dich...“ hauchte er mit einem erneuten Kuss, bevor er das Zimmer verließ. Er huschte zurück in sein Zimmer. Es schien als wäre niemand da gewesen. Er blickte sich um ob er irgendetwas vergessen hatte was ihm gehört. Als er sich sicher war dass absolut nichts mehr in diesem Raum auf seine Anwesenheit hinwies, verließ er den Raum. Sein Namensschild prangte zu Aibas Schock an der Tür. „Sie wussten wer ich bin!?“ Schnell riss er es ab und ließ es in der Hosentasche verschwinden. Er hätte gerne noch seine Akte gefunden aber wollte sich weder soviel Mühe machen noch glaubte er soviel Zeit zu haben.
 

Unaufmerksam verließ er das Krankenhaus und eilte geradewegs zu sich nach Hause, dort wo sich Nino und Ohno momentan befanden. „Planen... Planen...“ wiederholten sich die Worte in seinem Kopf, doch er sah immer wieder nur den toten Sho. Mit schwachen Gedanken hörte er Jun. Er war froh dass er Jun nicht sah, sonst wären seine Gedanken um ihn wohl noch schlimmer. Ob er wirklich verrückt wurde unter der Gefangenschaft in diesem Krankenhaus? Und diese Spritzen. Was gaben sie ihm? Was wenn sie das gleiche mit Sho machen würden?“ Aiba blieb stehen. Sie hatten Sho bereits einmal so gefangen gehabt und das ziemlich lange. Aiba bekam damals jedoch erst von Shos Gefangenschaft mit als dieser bereits geflohen war. Er wusste also nicht was mit seinem Geliebten zuvor passierte, und nun? Nun wo er deutlich eingeliefert wurde mit einer frischen Bisswunde am Hals? Es würde sich widerholen.
 

Aiba atmete tief durch. Er würde sich jetzt nicht um Sho Sorgen. Er würde ob mit oder ohne Wunde behandelt werden und wenn er fit genug ist, würde Aiba ihn befreien. Ihn und Jun. Wohin mit ihnen wusste er noch nicht, aber es würde alles gut werden.
 

Mit solchen ermutigenden Gedanken schaffte es Aiba schnell zu seiner Wohnung. Er betrat die Wohnung rasch so dass niemand ihn erwischen konnte. Die Tür leise schließend, warf er seine Schuhe im Genkan ab und eilte in die Wohnung. Nino und Ohno saßen am Esstisch und nahmen gerade blanken Reis zu sich. „Plant ihr irgendetwas?“ fragte Aiba sofort und Nino blickte ihn verwirrt an.

Aiba wand sich an Ohno, der Mann der keine Lügenmaske tragen würde. „Was habt ihr vor?“ Ohno zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht wovon du sprichst Aiba-chan...“ Aiba dachte krampfhaft an die Informationen die er hatte, was Ohno sagte, er würde bereuen Nino gefolgt zu sein... eindeutig musste sich Aiba an Nino wenden. Er wollte bereits sprechen als er erkannte wie dämlich die Situation eigentlich war. Sho hatte irgendwas gesehen, wohl geträumt, und Aiba hatte Todesängste um Arashi nun, genauso wie Sho fürchtete. „Nino...“ begann Aiba leise. „Du hast nicht vor dich weiter mit Ohno zu verstecken... und wenn es nicht mehr klappt...“ Aiba zögerte. Es beschämte ihn fast es aus zu sprechen. Nino blickte ihn an, schien tief ein und aus zu atmen. „Du wirst dich nicht töten und Ohno mit in den Tod ziehen oder?“ fragte Aiba mit einem tiefen ausatmen. Ohno hielt in seinen Essbewegungen inne und blickte Nino an. Nino sah leichenblass aus. Er hatte einen Blick der eindeutig sagte dass er durchschaut wurde. „N-nein“ stammelte Nino. Er fixierte seinen Reis, obwohl er nun keinen Hunger mehr hatte. Aiba seufzte. „Ich kann es nicht glauben...“ Er fasste sich an den Kopf während er sich auf die Couch fallen ließ.
 

„Ich war bei Sho... er...“ Aiba brach ab. Ohmiya wusste noch gar nichts. Aiba fixierte die Zimmerdecke während er sprach. „Sho... hatte einen Traum. Von euch, von uns allen. Er war auf einem Friedhof und hat unsere Gräber gesehen. Ihr zwei würdet zuerst sterben... mehr weiß ich nicht.“ Ohno kaute auf seinem Reis. Er hatte nicht weiter gegessen. Nino sah aus als würde er sich bald übergeben. „Sho hatte Angst um euch deshalb bin ich hier... ich dachte eben noch es wäre vollkommener Unsinn, aber...“ Aiba drehte seinen Kopf und blickte Nino an. „du hattest tatsächlich diesen Gedanken Nino?“
 

Nino sprang auf „Nur wenn gar nichts mehr klappen würde, aber das heißt noch lange nicht dass ich es auch tun würde! Ich bin überzeugt dass ich viel zu feige dafür bin, deshalb habe ich nur diese Gedanken und führe sie nicht in die Tat um und-“ Ninos Körper bebte. Er stürmte davon, geradewegs in Aibas Badezimmer. Ohno legte seine Essstäbchen langsam nieder und schlurfte Nino hinterher, als er dessen würgen hörte. „Ohno“ Der Genannte blieb umgehend stehen. Er hatte etwas Angst vor Aiba. Während Nino frech wie eh und je mit Aiba war, schaffte es Ohno nicht sich gegenüber Aibas respektlos zu benehmen. „Egal was du tust... egal wie groß eure Liebe ist... Tod ist nicht die Lösung. Egal was Nino tut, egal was du tust, ihr müsst leben.“ Ohno nickte langsam. „Ich würde Nino nicht in den Tod folgen...“ murmelte Ohno leise. „Ich würde ihn davon abhalten, also würde ich ihm nicht folgen können...“ „Aber in Shos Traum warst du ihm gefolgt und hast bereut...“ Ohnos Blick zeigte Verwirrtheit. Aiba seufzte. „Geh zu Nino...“ Ohno schlurfte hastig davon und Aiba ließ sich auf den Rücken sinken, so dass er nun auf der Couch lag. Er rieb sich die Augen. Er war erschöpft. Er war mit der Kraft wie auch den Gefühlen am Ende. Er wollte bei Sho sein und nicht hier.
 

„Vielleicht sollte ich Nino beißen und seine Gedanken so überwachen.“ dachte Aiba müde und gähnte dabei einmal. Ohno stand am Fußende und starrte aiba entgeistert an. „Was ist?“ fragte Aiba besorgt als er sich hob. „Wie l-lang sind d-diese Zähne eigentlich?“ Aiba war im ersten Augenblick verwirrt, verstand dann jedoch. „Ah... während dem gähnen...“ Ohno nickte. „Nun ähm... keine Ahnung?“ antwortete Aiba der Wahrheit gerecht. Er wusste es wirklich nicht. Mit einem Zeigefinger fummelte er am Eckzahn, er fühlte sich jedoch ganz gewöhnlich an, so kurz wie die anderen. „Ano... ich... ich wollte eigentlich fragen ob du etwas für Nino hast... etwas magenberuhigendes?“ Ohno klang eher als wolle er sagen ‚ich weiß du trinkst nur Blut und brauchst sowas vermutlich nicht’ weswegen Aiba schmunzeln musste. „Ich sehe nach.“

Kapitel XXXIII

Als der Nachmittag begann, war es in Aibas Wohnung still. Ohno saß auf der Couch und zeichnete auf halb bedrucktem Papier rum. Nino lag mit dem Kopf auf dessen Schoß und döste. Nachdem er sich beruhigt hatte, brach die Langweile über ihn und er entschied sich einfach zu schlafen. Aiba besaß keine Spielekonsole, die waren alle in Chiba bei seinem kleinen Bruder. Was Yusuke jetzt wohl gerade machte? Aiba seufzte und wand den Blick vom schlafenden Nino ab. Er saß seit Stunden am Fenster auf dem Boden und blickte hinaus in den Himmel. Es schneite und Bäume mitsamt Blätter waren bereits weiß bedeckt. Aiba liebte es in den Himmel zu blicken wenn es schneite. Die sanften puffigen schwarzen Flecken faszinierten ihn. Im Himmel erschienen sie dunkelgrau bis schwarz, und plötzlich waren sie weiß wenn sie sich der Erde näherten.
 

Stunden waren vergangen. Wieder Stunden in denen gar nichts gemacht wurde. Niemand handelte und es frustrierte Aiba. Genau so musste Sho auch empfunden haben. Es war einfach unmöglich etwas so urplötzlich an der Situation zu verändern.
 

Aiba hob sich und wanderte zum Kühlschrank. Er hatte Hunger und versuchte den Drang nach Blut mit essen zu stillen. Es funktionierte etwas. Deshalb aß er noch. Vielleicht war es auch nur ein Placeboeffekt, aber solange es irgendwie half, würde Aiba weiter sich den Mund mit Essen vollstopfen. Er spürte den Blick von Ohno im Rücken. „Musst du noch essen?“ fragte dieser plötzlich leise, Nino nicht weckend. Aiba packte Kekse aus, nachdem er nichts im Kühlschrank fand. „Nein. Eigentlich nicht.“ „Wieso isst du dann?“ „Damit ich euch nicht beiße.“ Ohno schwieg und Aiba schmunzelte etwas. „Ich beiße euch nicht, keine Sorge. Ich beiße eigentlich niemanden. Sho war... ein Ausrutscher und... später verlangte er es von mir und naja...“ Aiba fand es wäre besser sich nicht zu vertiefen in dem Thema. Ohno nickte, bevor er leise sprach. „Wenn es nicht mehr geht... kannst du mich auch beißen.“ Aiba ließ seine Kekspackung die er zum Fenster tragen wollte, fast fallen. Er starrte Ohno an. „Im Notfall meine ich also... ich... du hast Sho gebissen und er lebt ja noch also denke ich dass ich sicherlich auch etwas Blut spenden kann, solange es dir hilft.“ Ohno lächelte leicht. Aibas Herz verkrampfte sich schmerzhaft. ‚Er lebt ja noch’ mit Anspielung. Wenn Ohno nur wüsste dass Sho starb und gerettet werden konnte. „Du bist nur wirklich erschreckend geworden... normalerweise quietschst und hüpfs du... rennst und singst die falschen Abschnitte aus purer Aufregung und Freude... aber wie du meinen Vater angeknurrt hast war ich unsicher geworden ob ich dich jemals nochmal so sehen werde...“ Ohno fixierte sein Papier. Aiba setzte sich derweil ans Fenster, Blick fest auf die Landschaft gerichtet. Er wollte Ohno nicht länger ansehen müssen. „Es...tut mir Leid dass ich deine Eltern so angriff... aber sie machten mich wütend und Nino... Er schien so verstört und ich wollte doch nur dass wenigstens ihr zwei glücklich seid...“ „Hast du... Jun auch so angegriffen?“ „Nicht ganz so schlimm...“ Schweigen, bevor Ohno wieder sprach. „Armer Jun. Ich bin jetzt noch verstört von dem was ich sah und hörte von dir... wenn es gegen mich gerichtet gewesen wäre... ich weiß nicht wie ich jetzt empfinden würde.“ Gestand Ohno leise. Aiba biss fest auf einen vertrockneten Keks. „Ohno... gestern... wurde ich von dem Monster das mich verfluchte, angegriffen...“ Ohno wurde hellhörig und drehte den Kopf leicht zu Aiba. „Er ist viel stärker als ich... und versucht mich los zu werden...und... ich wurde schwer verletzt und brauchte Blut und hielt den Drang nicht mehr aus... ich...“ Aiba versuchte die Kekskrümel im Mund los zu werden. „Ich biss Sho... trank zuviel...“ Ohno wartete geduldig. “ich trank zuviel und... t...tö...“ Aiba brach ab, schluckte einige Male. „Ohno... er starb...“ Ohnos Augen weiteten sich vor Schock. „Ich brachte ihn ins Krankenhaus...war heute Morgen dort... er lebt.“ Ohno reagierte erst gar nicht. „Er lebt Ohno!“ wiederholte Aiba, diesmal mit einer fester Stimme. Ohnos angespanntes Gesicht entspannte sich und er hatte wieder seinen typischen emotionslosen Gesichtsausdruck. Aiba wusste nicht zu deuten was Ohno fühlte, weder was er dachte. „Warte!“ platzte es jedoch plötzlich aus Ohno raus und er bewegte sich ruckartig vor. Ninos Kopf rollte von seinem Schoß und er stöhnte leicht genervt weil er im Schlaf gestört wurde. „Er darf nicht dort sein, dann können sie ihn ja sofort festnehmen!!“ „So schnell nicht, erst wenn er entlassen wird, können sie ihn festnehmen.“ Murmelte Nino und beide Männer starrten ihn an. Aiba nickte. „Und bevor sie das tun können, habe ich Sho da rausgeholt... und selbst wenn sie ihn festnehmen zuvor... ich überlasse ihnen Sho nicht.“ „Willst du sie töten?“ Nino erhob sich langsam, intressiert an der Diskussion und nicht länger fähig zu schlafen. „Wenn es muss sein...“ „Das wäre dumm, wenn du jemanden tötest, wird es unser aller Ende bedeuten...nie wieder Ruhe...“ Der Raum wurde still. Nino starrte in seinen Schoß, während Ohno seine Hände fixierte. Aiba starrte aus dem Fenster, bevor er laut durchatmete. „Sho schickte mich zu euch... aber wenn ich euch vertrauen kann, dass ihr nichts dummes tut... dann könnte ich zurück zu Sho und über ihn wachen und zur richtigen Zeit, bevor sie ihn festnehmen können, da raus holen...!“ „Was ist mit Jun?“ fragte Ohno leise. „Jun hat sie beide verraten!“ meinte Nino sofort mit fester Stimme und schaute dabei Ohno an, welcher nur seufzte und ein kleinlautes „Aber...“ äußerte.
 

„Ich werde ihn da rausholen Ohno.“ Lächelte Aiba leicht. Ohnos Gesicht erhellte sich während Nino die Augen verdrehte. „Johnny-san bewacht ihn doch, ihm geht es schon nicht sooo schlecht... wäre es nicht erstmal wichtiger Sho da unauffällig raus zu bekommen? Belade dich bloß nicht mit Beiden! Das schafft ihr sonst nie fürchte ich...“ Aiba nickte langsam auch wenn er weiterhin beide zeitgleich befreien will.
 

„Dieser Mann“ beide Augenpaare blickte zu Ohno. „Wie stark ist er? Das Risiko ist groß dass er dich....“ Ohno brach ab. Nino blickte von Ohno zu Aiba, welcher den Blick nun aus dem Fenster richtet. Nino blickt zurück. Ohno starrt inzwischen eine Finger an. Nino seufzt. „Okay... was habe ich verpasst?“
 

Lange herrschte schweigen im Raum und Nino wollte gerade das Thema aufgeben als Aiba sprach. „Der Mann der mich erschuf Nino. Damals auf dem Friedhof... ich habe ihn vor einigen Tagen wieder begegnet. Ich hätte niemals gedacht ihn noch einmal zu sehen, aber... er ist stark und... er hat es nun auf mich abgesehen...“ „Wieso sollte er dies tun wenn er dich doch erschuf?“ fragte Nino kleinlaut. Das ganze klang sogar für ihn viel zu bizarr als dass er dumme und sarkastische Scherze darüber reißen könnte. „Ich bin nicht so wie er gehofft hat... Du hast doch die etlichen Nachrichten gesehen von den Opfern die den Tod aufgrund Blutverlusts fanden?“ Nino nickte stumm und obwohl Aiba es unmöglich sehen konnte, da er immer noch aus dem Fenster blickte, sprach dieser ruhig weiter. „Ich habe keinen Menschen angegriffen... ich tue nicht das gleiche wie er, also bin ich... eine Art Fehler für ihn. Er sagte mir dass er einen Fehler mit mir begann und den bereinigen will.“ „Also... will er dich...“ „Töten. Ja.“ Beendete Aiba ruhig Ninos Satz. Nino schauderte sich einmal und Ohno legte einen Arm um ihn und zog ihn näher zu sich. „Und er ist...stärker als du?“ „Viel stärker... er hat mich das erste Mal schon fertig gemacht, aber letztes Mal hat er mir bewiesen welche Kräfte er wirklich hat... Ich kroch zurück zu Shos Wohnung... und ich wäre elendig verreckt hätte ich nicht Shos Blut getrunken und...“ er brach ab. Seine Lippen fühlten sich trocken und brüchig an. Im Hals spürte er den Kloß. „Und du hast Sho dabei fast getötet... ich hörte euer Gespräch im Halbschlaf...“ Nino strich eine nervige Haarsträhne hinter sein Ohr. „Du... wenn das noch einmal vorkommt dann... dann komm zu uns Aiba.“ flüsterte Nino leise. Ohno blickte Nino verwirrt an, während Aiba ihn eher geschockt anstarrte. „Statt dich an einem zu sättigen und den fast zu töten, kannst du ja... also von uns beiden trinken... ohne jemanden zu töten vo-“ „Nein ich weigere mich!!“ Aiba stand schneller auf den Füßen als Beide blinzeln konnten. „Ich begann den Fehler Sho zu verletzen, den Menschen den mir im Leben am wichtigsten geworden ist und was ich zu allem Übel erst nach meiner Schandtat einsah! Ich weigere mich noch weitere wichtige Menschen zu verletzen!!“ Aiba regte sich ziemlich auf „Aiba...beruhige dich...hör doch du verletzt uns nicht. Der Mensch kann Blut spenden, also er hat Blut zuviel das er abgeben kann. Und mit uns zwei müsstest du doch genug Blut haben –“ „Sei endlich still!!!“ kreischte Aiba dazwischen. „Du weißt gar nicht von was du sprichs Nino!“ Nino, sichtlich angepisst weil Aiba sich so aufregt und wehrt, entlöste sich aus Ohnos Umarmung um aufzustehen. „Dann zeig es mir!“
 

Beide Männer starrten sich eine Weile an. Nino blinzelte und im nächsten Augenblick spürte er seinen Rücken in eine Wand gestoßen werden, eine feste kalte Hand auf seiner Brust und heiße Atemzüge an seinem Hals. Nino verkrampfte sich augenblicklich und versuchte sich zu befreien. Ohno sprang hoch und rannte rüber, zerrte an Aiba und flehte er solle Nino loslassen. Aiba jedoch versetzte Ohno einen Magenhieb woraufhin dieser umgehend auf die Knien stürzte und sich den Bauch krampfhaft anhalten schließlich seitlich hinfiel, zusammengerollt zu einer Kugel. „A-aiba!!“ keuchte Nino und spürte wie dieser seine Finger schmerzhaft in Ninos Kleidung verkrampfte und ihn weiter hochzieht. Der Boden verließ Ninos Füße und er begann nun zu strampeln. „Du verstehst es nicht“ knurrte Aiba in einer fremden tiefen Stimme und Nino spürte wie ihm ein kaltes Schaudern den Rücken hinabfloss als würde man ihn gerade unter einen halb gefrorenen Wasserfall halten. „Bitte...“ flehte Ohno, welcher eine Hand um Aibas Fußknöchel schloss. „Verzeih ihm Aiba...“ Aiba knurrte noch bevor man ein tiefes erschöpftes Seufzen hören konnte. Ninos fasste wieder Fuß und taumelte etwas als die Hand seine Kleidung verließ. Er sank zu Boden und strich Ohno über die Wangen. „Oh-chan alles in Ordnung mit dir? Tut es sehr weh?“ fragte er. Seine Stimme zitterte dabei stark. Keiner von Beiden schenkte Aiba Beachtung, dessen Schritte sich entfernten. Er fliehte ins Badezimmer und wollte gerade die Dusche einschalten um sich unter eiskaltes Wasser zu stellen, als er merkwürdigen Lärm hörte. Ein Krachen, ein Kreischen. Erneutes Krachen, und plötzlich ertönte Ninos Stimme. Er schrie, seine Stimme überschlug sich dabei fast. „AIBA!!!“
 

Aiba stürzte, seinen Föhn greifend und mitnehmend, aus dem Badezimmer. Inmitten des Wohnzimmerteils stand der Mann in Schwarz. In einer Ecke standen Nino und Ohno, festaneinander geklammert. Ohno stand vor Nino, diesen schützend obwohl beide wussten dass es wohl total nutzlos war. Der Mann stürzte vor, wollte Beide angreifen, als Aiba ausholte und als ex-Base Ball Spieler einen gezielten Treffer mit dem Föhn landete. Er schlug dem Vampir an den Kopf weswegen dieser seitlich taumelte und über den kleinen Wohnzimmertisch fiel. „Hier her!!“ quietschte Aiba und Ohno und Nino eilten zu ihm. „Verschwindet so schnell ihr könnt“ warnte Aiba laut und deutete zur Eingangstür welche aus den Angeln geschlagen wurde. Der Vampir war schneller auf den Beinen als Aiba mit gerechnet hatte. Er spürte dass er am Hals gepackt und an die Wand hinter sich geschoben wurde, erschrack jedoch als er den Menschen hinter sich aufquietschten hörte, wie ein Hamster auf den man gerade getreten war und somit jegliche Luft aus den Lungen presste. „Riida!!!“ kreischte Nino und zerrte an Ohno welcher hinter Aiba an die Wand gequetscht wurde. Aiba hielt gegen den Druck des Vampirs, doch es schien unmöglich. „Hör auf damit!!!“ kreischte Nino erneut und sprang dem Vampir auf den Rücken, die Arme um dessen Hals geklammert. Der Mann ließ von Aiba. Aiba nutzte die Chance und warf Ohno hinter sich zu Boden welcher keuchend nach Luft rang. Auf dem Boden war er zumindest ein bisschen sicherer als stehend. Als Aiba den Blick wieder auf den Mann richtete sah er gerade noch wie dieser Nino packt und mit gesamter Kraft die er aufbringen konnte, warf. „NEIN!!!!“ Aiba sprang, konnte Nino noch erwischen, Arme um diesen, rannte Aiba mit dem Rücken gegen seinen Kühlschrank. Er sackte umgehend zu Boden und Nino in seinen Armen wagte es nicht sich irgendwie zu bewegen. Der Mann begann zu knurren. Aiba rollte Nino von seinem Schoß und stürzte auf den Mann zu. Beide begannen sich wie Raubkatzen zu verfetzen. Immer wieder ertönte lautes knurren und brüllen das nur von einem Monster kommen konnte. Nino kroch über den Boden derweil, hinter Möbel, zu Ohno rüber. Dieser rieb sich die Brust und hustete manchmal. Als Nino endlich bei ihm war, umarmten sie sich umgehend und drückten sich so tief in eine Ecke wie nur möglich. Es war ein grausames Schauspiel was sich ihnen bot. Aiba wurde immer wieder angegriffen, fiel zu Boden, krachte irgendwie nieder, oder versuchte sich zu ducken und fiel dabei aus eigener Kraft hin. Der Mann schien unversehrt zu sein von jeder von Aibas Angriffen.
 

Bereits nach knappen 5 Minuten –für alle Anwesenden eher eine halbe Unendlichkeit- war klar zu erkennen dass Aiba den Kürzeren zog. Keuchend und blutend stolperte er durch die Wohnung, versuchend zu flüchten. Möbel waren zerstört, Tapete halb runtergerissen oder Blutverschmiert. Die Fenster waren längst zersprungen, als der Vampir Aiba gegen sie geschleudert hatte. Wenn sie in der Wohnung blieben, war der Raum beschränkt, das wusste Aiba. Er hatte dem Vampir ein Messer aus der Küche in den Rücken gerammt, doch dieser kämpfte mit diesem gigantischen Messer rausragend immer noch weiter wie zuvor, scheinbar absolut unversehrt. Aiba hatte seine Finger in die Brust gekrallt und keuchte. Sein Atem rasselte leicht. Die Umwandlung in einen Vampir heilte vieles an und in ihm, doch der Unfall mit der Lunge war unverheilt geblieben. Er wollte an Sho denken, Kraft in Erinnerungen tanken, doch gleichzeitig wollte er diesem Monster keinen Einblick zu dem kostbarsten in seinem Leben geben.
 

Aiba versuchte einen letzten Angriff. Mit langen Zähnen und scharfen Klauen stieß er vor. Und scheiterte. Er verfehlte den Mann nur knapp, welcher sich elegant drehte, ausholte und Aiba die eigenen Krallen in den Rücken rammte. Aiba erstarrte in der Bewegung, halb über der umgekippten Couch hängend. „Iteee...“ winselte er leise und als der Vampir seine Krallen aus dem Fleisch rauszog, brach Aiba schließlich ganz über der Couch zusammen. Sein Blick flackerte. Er durfte jetzt nicht aufgeben. Er musste doch Sho retten und Jun auch. Nino und Ohno waren immer noch in der Wohnung, er roch ihre Panik. Seine Sinne waren betrübt. Er bekam nicht mit wie der Vampir aus dem Fenster springend lachend verschwand und nur noch Stille hinterließ. Aiba stürzte in die Bewusstlosigkeit als Hände seine Wangen berührten. Seine Lider flackerten hoch. Er erkannte nicht dass es Nino war der vor ihm hockte, ihm die Wangen zitternd kniff damit er bei Bewusstsein blieb. Ohno hockte neben Nino. „Ich glaube er braucht Blut...“ meinte Ohno trocken als er sich umblickte. Die Wohnung war komplett zerstört und es war genug Blut an den Wänden gespritzt um zu Glauben hier wäre entweder ein grausamer Film gedreht worden, oder ein Mörder habe sich an einem seiner Opfer ausgelassen.
 

„Sho-chan...“ keuchte Aiba und streckte seine Hand zitternd aus, versuchte Nino vor sich zu berühren. „Ich bin n-“ setzte Nino an, blickte zu Ohno. Sie tauschten verzweifelte Blicke aus, bevor Nino schniefte. Er bekämpfte die Tränen, fasste Ohnos Hand in seine „Ich tue es“ murmelte er und Ohno schüttelte den Kopf. „Nein Nino! Lass mich! Tu es nicht bitte!!“ Nino umklammerte Ohnos Hand fast schmerzhaft als er ihn ignorierte und sich zu Aiba vorlehnte und leise flüsterte „T-trink Masaki danach geht es dir besser“ versuchte dabei so gut es ging Shos warme Art und Weise zu sprechen nach zu ahmen. Ohno versuchte Nino wegzuzerren von Aiba. Aibas Hand erreichte Ninos Schultern und gab ihm dabei das Gefühl eine Tonne zu wiegen. Er lehnte sich vor, immer weiter und öffnete seinen Mund. Nino spürte Aibas heißen Atmen an seinem Hals. Er schloss die Augen, verkrampfte sich, wartete auf furchtbare Schmerzen. Als die Zähne sich in sein Fleisch bohrten, schaffte er gerademal ein Zusammenzucken. Er spürte wie Ohno ihn in seinen Armen fast zerquetschte, so fest umarmte er ihn. Mehr jedoch bekam Nino nicht mit. Es war der Schock der ihn Ohnmächtig werden ließ.

Kapitel XXXIV

Als Aiba wieder zu sich kam drehte ihm der Kopf. Er blinzelte mehrmals, schaute sich dabei um doch sein Hirn wollte nicht arbeiten. Er hob sich langsam. Er lag mit dem Rücken auf dem harten kalten Holzboden. Sein Blick schweifte durch den Raum. Er sah zerrissene Tapete, rote Spritzer die er gerade nicht zu deuten wusste. Befand er sich in einem Albtraum? Ein Geräusch drang zu seinen Ohren.

Er blickte in eine Ecke in der sich sein Sofa befand, so gedreht und gekippt dass es wohl jemand dort hin geschoben haben musste.
 

Langsam legte Aiba den Kopf schief. Er sah wie ein verwirrter Hund aus, während er diese Ecke fixierte. Erneut hörte er eine Stimme sehr leise hauchen, kaum hörbar. Dann drangen seine Sinne und Erinnerungen zu ihm zurück und drohten ihn nieder zu wälzen wie eine Lavine. Er erschauderte, bevor er loskroch. Je näher er der Couch kam, desto stärker nahm er den Geruch von Blut wahr.
 

Für einen Augenblick kam ihm das wie ein dummes Kinderspiel vor. Ein Versteckspiel um genau zu sein. Doch der ernst der gesamten Lage war deprimierend. „Ohno?“ flüsterte Aiba leise. Er hörte ein Geräusch das einem Wimmern wohl ähnelte. Gleich darauf folgte ein leises: „Geh weg.“ Ganz klar war es Ohno. Aiba linste in die dunkle Ecke. Das Licht eines Fensters schien günstig so dass Aiba Ohnos Umrisse erkennen konnte. Ein paar Mal blinzeln und Aibas Augen waren auf die Dunkelheit eingestellt. Fast wie eine Katze konnte er im Dunkeln sehen; eine Gabe die immer besser wurde je öfter er Blut trank.
 

Aiba erschrak furchtbar über das Bild das sich ihm bot. Ohno hatte Nino fest in den Armen umklammert. An Ninos Hals prangte eine bereits etwas verkrustete Bisswunde. Aiba erinnerte sich dass er jemanden biss. Nur etwas gab ihm das Gefühl sein Magen würde sich gerade drehen. Ohno starrte Aiba mit weit aufgerissenen Augen an, am Hals eine ebenso große Bisswunde. „Ohno... habe ich-?“ Aiba schaffte es nicht die Frage auszusprechen. Hatte er wirklich beide gebissen? Er schickte nach Ohnos Geist und konnte tatsächlich Ohnos Gedanken erwischen. So schnell wie er klare Formulierungen erfassen konnte, brach Aiba den Kontakt wieder ab. Er zog seinen Köfper von der Öffnung der Couch zurück und lehnte den Kopf gegen sie. Er schmatzte dezent und schmeckte süßliches Blut, leckte sich danach über die Lippen nur um trockenes eher bitteres Blut zu schmecken. Er hatte wirklich beide gebissen. „Es tut mir Leid... es tut mir so furchtbar Leid Riida... N-Nino wie...wie geht es ihm?“ fragte Aiba zitternd, erhielt jedoch keine Antwort.
 

Er wartete ab, bevor er sich wieder zur Öffnung runterlehnte und einen Arm reinstreckte. Ohno zuckte zusammen und drückte sich fester an die Wand, als wolle er mit ihr am liebsten verschmelzen. Aiba schaffte es Ninos Hand gefasst zu bekommen. Er spürte einen festen Puls und seufzte erleichtert. „Lass ihn los!!“ kreischte Ohno und packte nach Aibas Hand. „Ohno ich tu ihm nichts ich wollte nur- au du tust mir weh Ohno!!!“ Ohno hatte seine langen Nägel in Aibas Handgelenk gebohrt was äußerst schmerzhaft war. Aiba zerrte seinen Arm zurück, doch Ohno ließ nicht los. „Dann lass doch los du tust mir weh!“
 

Beide rangen und zerrten so eine ganze Weile. Aiba fluchte zwischen zusammengebissenen Zähnen. Er hatte bereits größeren Schmerz ertragen müssen in letzter Zeit, in dem Sinne tat ihm Ohno nicht so sehr weh, doch er verstand einfach nicht wieso er sich so hartnäckig festklammerte. „Du hast Nino auch wehgetan!!“
 

Es fiel Aiba wie Schuppen von den Augen. Er hörte auf seinen Arm raus zu ziehen zu wollen. Ohno drückte mit ganzer Kraft und Aiba gab keinen Laut von sich. Tränen quollen aus seinen Augen. Er hatte es gar nicht bemerkt bisher doch nun spürte er sie. Ohno Gefühle. Es war keine Angst, es war Wut und Schmerz. Seelischer Schmerz. Er roch bitter und kitzelte in Aibas Nase sehr unangenehm, fast so wie gemalener Pfeffer. „Riida. Ich... es tut mir... ich wollte das nicht...“ Aiba rümpfte die Nase. Seine Worte machten alles nur schlimmer.
 

„Ohno. Komm da raus und schlag mich. Hörst du? Ich werde mich nicht wehren. Ich habe es verdient. Du kannst so oft auf mich einschlagen wie du willst!“ Aibas Stimme hatte sich gehoben und zitterte leicht. Überraschenderweise ließ der Griff um sein Handgelenk locker und der penetrante Geruch ließ ebenfalls nach. „Ich würde dir niemals wehtun...“ flüsterte Ohno leise. Seine Hand verließ Aibas Handgelenk, nur um Ninos Arm an dessen Körper zu pressen, ihn besser zu umarmen und fester an seine Brust zu drücken. „Du hast das wichtigste in meinem Leben verletzt Aiba-chan... ich hoffe du bist dir dem bewusst...“ flüsterte Ohno erneut.
 

Aiba konnte nicht mehr als schuldbewusst den Kopf zu senken. Er dachte an Sho, wie er vor seinen Augen starb. „Ich... bin mir dem bewusst...“ „Und du kannst es nicht wieder gut machen!“ „Nie wieder... ich weiß...“ „Und du hast mich angegriffen als ich dir Nino entreißen wollte...“ „....“ „Du hast doch gesagt du würdest uns niemals verletzen...“
 

Aiba hob den Kopf. Er hörte einen Laut den ihn erfrieren ließ. Es war ein leises Schluchzen. Etwas was er niemals erwartet hatte von Ohno Satoshi zu hören. Nino und Jun konnten auf Befehl weinen, es war natürlich für Schauspieler; Aiba war sowieso eine Heulsuse das wusste er von sich selbst und Sho war ebenfalls ziemlich sentimental doch Ohno. Ihr Riida war immer stark. Ja er vergoss auch seine stummen Tränen, doch waren es nie mehr als ein oder zwei. Ein Schluchzen von diesem Mann, ließ die Welt Aibas erzittern wie ein Erdbeben. Es gab ihm das Gefühl jede Hoffnung die er jemals tief in sich hegte, sei wertlos. Am aussterben. Nie wieder würde er einen wunderschönen Tag wie jemals zuvor erleben, und dies wurde Aiba nun mehr als schmerzhaft bewusst.
 

Aiba kratzte sich an der Couch hoch, das leise schluchzen dröhnte in seinem Kopf wie laute Glocken. Es ließ jedes positive Gefühl in ihm erfrieren.
 

Aiba kam nicht weiter als fünf Schritte, als seine Beine nachgaben und er unsanft auf den Hintern fiel. Er starrte eine Wand an die mit Blutspritzern bedeckt war. Es war unwichtig. Sein Blick vertrübte sich während heiße Tränen sich in seine Haut brannten, während sie sich den Weg zu seinem Kinn erkämpften.
 

Er hatte Sho unnötig in Gefahr gebracht. Wegen ihm wurde Sho gesucht, lehnte sich gegen Jun auf. Jun hatte versucht Arashi mit letzter Kraft, sich selbst aufopfernd zu beschützen. Er hatte Recht, hätte er es doch nur geschafft, dann wäre nichts weiteres passiert. Wenn die Polizei Sho gehabt hätte, hätte Aiba sich sowieso gestellt. Nichts war ihm wichtiger im Leben geworden als Sho Sakurai.
 

Aiba wischte sich mit dem Arm unsanft über das Gesicht. Er hörte immer noch Ohnos schluchzen. Mit dem tränennassen Arm wusch er sich über den Mund. Er war blutverschmiert, Gesicht wie Kleidung. Vom Kampf wie vom blutsaugen. Es ekelte ihn. Er ekelte sich vor sich selbst. „Ich bin... ein Monster...“ murmelte er.
 

Er hatte Sho fast ermordet. ER. Nicht jemand anderer. Nicht der Vampir. Nicht die Polizei. Nein er selbst opferte das Leben seines Geliebten fast für sein eigenes. Er war schuld daran, dass Jun im Krankenhaus gequält wurde damit sie ihn nicht entlassen konnten. Jun hatte ihn beschützt, ihn und Sho. Als Reue. Nein. Er wollte Arashi weiterhin beschützen. Nino und Ohno taten das Gleiche. Sie beschützten Sho, sie beschützten Aiba.
 

Aiba wurde es schlecht. Er schlug sich eine Hand auf den Mund, während er sich mit letzter Kraft zum Bad bewegte. Er hatte die Toilette knapp erreicht, als er sich bereits übergab. Mehrmals würgte er. Die Tränen wollten nicht enden.
 

Sein Körper bebte. Shos atemloser Körper auf seinem Rücken. Seine Hand verkrampfte sich im Teppich vor der Toilette. Juns Tränen und Flehen. Er würgte erneut. Ninos bewusstloser Körper in Ohnos Armen. Aiba presste die Augenlider fest zu. Ohnos schluchzen. Er hatte soviel wichtiges zerstört. Soviel Liebe und Fürsorge. Arashi.
 

Aiba lehnte sich schwer keuchend an die Wand zurück. Er presste ein Tuch auf seinen Mund. Nur noch ein Gedanke widerholte sich immer wieder in seinem Kopf.
 

Wann hatte er eigentlich begonnen Arashi zu zerstören?

Kapitel XXXV

s war bereit Anbruch der Nacht, als Sho erneut die Augen öffnete. Er war müde, sehr müde und mindestens genau so stark erschöpft. Es ließ ihn jedoch nicht sich erholen, der Fakt, dass er sich im Krankenhaus befand. Er war inzwischen jedoch um einiges schlauer geworden: er war gestorben und wurde gerettet. Es beruhigte ihn absolut nicht das zu wissen. Er fragte sich ob der Traum den er von den Gräbern hatte, nicht vielleicht eine Art Nahtoterlebnis waren und nicht nur ein einfacherer wirrer Albtraum. Nicht dass ihn diese Erkenntnis mehr beruhigen könnte.
 

„Kon-ban-wa~“
 

Sho wurde aus den Gedanken gerissen durch einen merkwürdigen heiteren Ton. Er drehte den Kopf leicht und erblickte Jun. Dieser schien ihn an zu strahlen. Albtraum oder erneutes Nahtoderlebnis? Ein strahlender Jun war etwas merkwürdiges. Ein in einem Krankenhaus strahlender Jun war um eine Prise merkwürdiger. Der Fakt dass Sho wiederbelebt wurde und Jun ihn glücklich anstrahlte verwirrte Sho viel zu sehr.
 

„Konbanwa?“
 

Erwiederte Sho sehr leise. Seine Stimme klang rau und schleifte etwas. Er konnte jedoch besser sprechen als zuvor.
 

„Alles in Ordnung~?“ fragte Jun mit entzückter Stimme.
 

Sho hob eine Augenbraue. Zumindest war er überzeugt eine gehoben zu haben. Seine Gliedmaßen spürten sich verschlafen an. „Nein?“ erwiederte er leise. „Hmmmm~“ Jun nickte langsam. Für kurze Zeit strahlte er nicht mehr, sondern schien ernst und nachdenkend, bevor er wieder lächelte. Sho brannte eine Frage auf der Zunge und er zögerte noch, bevor er Juns Lächeln nicht mehr ertragen konnte. „Bist du... über irgendetwas glücklich?“ Jun legte den Kopf etwas schief, das Lächeln verschwunden, ersetzt durch ein nachdenkliches Gesicht. „Hmmmm eigentlich... nicht... nein ich denke nicht“ er lächelte wieder.

Sho nickte langsam und behutsam, als würde ein Raubtier an seiner Bettkante lehnen und auf die kleinste hektische Bewegung warten um zu zuschnappen. „Wieso lächelst du dann?“ Jun wollte gerade antworten als er urplötzlich verschwand, unter Shos Bett huschte und ein „Psssst“ noch äußerte bevor die Tür sich öffnete. Eine Krankenschwester linste suchend rein, bemerkte Sho und lächelte zaghaft eine Begrüßung. „Ano... Haben sie einen etwa so großen Mann gesehen?“ sie deutete die Größe an und ließ sich dabei viel kleiner erscheiner. „Er hat schwarzes Haar und ein hübsches Lächeln“ ihre Wangen wurden rot bei der Beschreibung. „Nein“ antwortete Sho leise. „Ziemlich magere Beschreibung übrigens.“ Bemerkte er noch und die Frau wurde nur noch dunkelroter bevor sie sich bedankte, entschuldigte und die Tür wieder schloss.
 

Die Tür gab ein leises klack-Geräusch von sich und wurde sogleich von Juns kichern begleitet. „Die Frau ist dumm“ Jun kletterte unter dem Bett hervor und setzte auf Shos Bettkante und ließ dabei die Füße baumeln. Sho fixierte Jun. Er war nicht normal und davon war Sho nun mehr als überzeugt. „Hast du gegessen?“ Jun nickte. „Was hast du gegessen?“ Jun überlegte bevor er flüsterte „Reis und Bambussprossen gab es heute. Und Miso-suppe. Die war jedoch ziemlich fade. Iss die nicht die ist immer fade“ Jun strahlte. „Ok. Was hast du heute getrunken?“ Jun blickte Sho fragend an. „Tee und vorhin Saft wieso?“ Sho verneinte. „Nur so.“ Bemerkte er während er in Gedanken eine Liste abhakte. Keine Lebensmittelvergiftung und keine Trunkenheit.
 

Sho ahnte schlimmes. „Hat man dir Medizin gegeben?“ Jun begann plötzlich zu schweigen. „Hast du sie genommen?“ hakte Sho nach, seine Stimme wacher als zuvor. Er spürte wie die Kraft in seine Glieder zurückkehrte. Er versuchte sich zu heben. „Jun sag mir was sie mit dir machen!!“ verlangte Sho fest und Jun sprang vom Bett. „Ich muss wieder zurück sonst werden sie wütend bai baiiii~“ winkte Jun und wollte das Zimmer bereits verlassen. „JUN!“ er erfror, eine Hand am Türgriff. „Bleib noch etwas bei mir... ich bin einsam“ versuchte Sho es. Er stellte sogar seine Stimme auf lieb doch Jun verließ den Raum ohne noch einmal zurück zu blicken, geschweigedenn einen Laut von sich zu geben.
 

Sho ließ seinen Kopf ins Kissen zurückfallen und seufzte laut.
 

„Aiba?“ Keine Antwort. Sho konzentrierte sich und versuchte es erneut. „Masaki!“ Er spürte die gewohnte merkwürdige Kälte. Jedoch erhielt er keine Antwort. „Masaki?“ Lange Stille. „Sho-chan“ Aiba klang schwach und verweint. Selbst in Gedanken erkannte Sho dass er kratzig und mitgenommen klang. „Ist etwas passiert?“ fragte er so sanft in Gedanken wie er konnte. Jedoch erhielt er wieder keine Antwort. Er wollte gerade ansetzen Aiba erneut anzusprechen als dieser sehr leise, als wolle er vermeiden dass jemand mithören kann, erklärte. „Ich wurde angegriffen... Er wur urplötzlich da, in meinem Appartment. Ich versuchte gegen ihn zu kämpfen um Nino und Ohno zu bechützen... Sho-chan... ich versag wieder...“ „Das ist nicht schlimm niemand sagt dass du gegen ihn kämpfen und siegen musst!!“ „Aber! Sho er griff die zwei an und... Bitte verzeih mir ich habe etwas furchtbares getan...“ Sho schwieg. Er starrte die Zimmerdecke intensiv an. Er wartete ab, ließ Aiba Zeit zum sprechen. „Ich habe ihr Blut getrunken Sho-chan... Ninos Blut und Ohno auch... nur an Ohno kann ich mich nicht erinnern aber ich sah die Wunde. Er...“ Sho spürte das zögern fast das in Aibas Körper ihn dazu zwang in jeglichen Bewegungen Halt zu machen. „Ich glaube er hasst mich jetzt. Er sagte mir... ich habe das wichtigste in seinem Leben verletzt...“ Sho spürte wie ihm eine stumme Träne über die Wange rang. „Es wird alles gut Aiba-chan.“ Aiba nickte doch das bekam Sho nicht mit. „Sie leben. Ich lebe. Es wird alles gut bitte glaube mir!“ Aiba schniefte und Sho war erstaunt dass er dies hörte. „Du hast keine Zeit zum Weinen. Verliere nicht deine Deckung bevor dieses Monster dich wieder angreift! Wo bist du gerade?“ „Auf dem Weg zu dir.“

Kapitel XXXVI + XXXVII

Jun öffnete langsam die Augen. Er rollte seinen Kopf nach rechts, Fenster, Licht jedoch Schattenseite des Gebäudes, er rollte seinen Kopf nach links und grinste breit.
 

Fujita Kenji stand neben Juns Bett und starrte den Jungen grimmig an. „Weißt du eigentlich wie nutzlos du mir bist?“ Jun grinste eine Spur breiter. „Das nützt alles nichts...“ raunte Fujita-san während er sich genervt stöhnend eine Hand durchs Haar strich. „Ich komme niemals weiter...“ Urplötzlich schnellte er vor, packte Juns Schultern und begann ihn heftig zu schütteln, die Nägel in den Stoff und auch Juns Haut bohrend. „Wo sind diese verdammten Monster?! Du weißt etwas ich weiß es ganz genau!!!“ Jun kreischte laut los. Er hasste Berührungen von fremden Menschen und solche gewaltvolle standen auf der obersten Liste. Als Fujita nicht los ließ kreischte er noch lauter, seine Stimme überschlug sich dabei qualvoll. Es dauerte keine 2 Minuten, als gleich drei Krankenschwestern ins Zimmer stürzen; eine Frau an der Spitze, die anderen zwei waren Männer. „Lassen sie ihn sofort los!!“ befahl sie und Fujita ließ um einiges mehr genervt, Jun los. Dieser schrie noch einmal, bevor er vorschnellte und Fujita packte. Fujita keuchte erschrocken auf, bevor er mit dem Rücken auf dem Boden aufprallte, Jun auf seinem Brustkorb schwer sitzend, die Hände an Fujitas Hals und fest zudrückend. Wie in Zeitlupe sah er die zwei Männer vorstürmen und Jun packen und an ihm zerrend. Fujita ging die Luft aus, Jun erdrosselte ihn schmerzvoll. Jun kreischte wieder lauthals los als er die Umklammerungen um ihn spürte. Er hasste Berührungen wirklich.
 

Mit einem letzten Ruck ließen Juns Hände von Fujitas Hals ab, der sofort nach Luft rang. Die zwei Männer packten Jun unter den Armen und hoben ihn. Er strampelte in der Luft, kreischte und schrie und schlug um sich. Fujita rollte sich zur Seite und keuchte eine Weile, Juns Geschreie wie aus weiter Entfernung hörend. Er zerrte sich am Bett hoch, fluchend bevor er zur Wand flüchtete und sich den Hals massierte. Er stand nun quasi am Fußende und hatte Jun genau im Auge. Die zwei Männer hatten heftig mit Jun zu kämpfen bis sie ihn wieder im Bett hatten und ins Kissen drückten. Die Krankenschwester rannte herum und band Juns Handgelenke am Bettgerüst fest um zu vermeiden, dass er sich selbst oder andere verletzen konnte. „Beruhigen sie sich Matsumoto-san!!“ rief sie während sie eine Spritze aus der Tasche zauberte und Juns Arm vorbereitete.
 

„NEIN ICH WILL NICHT ICH WILL NICHT LASSEN SIE MICH!!!“ kreischte Jun lauthals und gerade als die Krankenschwester die Nadel ansetzen wollte, kreischte sie vor Panik und fiel rückwärts. Fujita zog die Luft ein und blieb bewegungslos stehen. Beide Männer von vorhin fielen ebenfalls zurück an die Wand hinter ihnen. Auf dem Bett stand plötzlich jemand sehr großes und starkes. Er fixierte die Krankenschwester mit blutroten Augen. Jun wimmerte und schluchzte unter ihm. „Wie... könnt ihr es...wagen ihn so zu behandeln...“ keuchte der Mann, seine Brust hob und senkte sich, sein Atmen zitterte während seine Stimme bebte.
 

Die Krankenschwester versuchte zu flüchten doch Aiba war in einem Augenblinzeln vor ihr. Sie kreischte und fiel rückwärts zurück auf den Boden. Aiba ging langsam auf sie zu. Sein Schädel pochte und er hörte eine Stimme immer wieder schreien doch er verdrängte sie. Er beugte sich runter, die Frau schrie, fürchtend er würde sie nun umbringen, doch er hob lediglich die Spritze auf und betrachtete sie. Seine Pupillen zuckten während er sie fixierte. Fujita derweil nutzte die Chance und griff langsam zur Tasche, da wo sein Waffengürtel war und ebenso langsam versuchte er die Waffe zu nehmen. „Versuchen sie es nicht einmal.“ Bebte Aibas Stimme wieder und sein Kopf bewegte sich langsam zu Fujita. „Kugeln töten mich nicht.“ Erklärte er und Fujita hatte blitzschnell die Waffe gezogen und schoss. Aiba ließ die Spritze fallen und torkelte zurück als er von der Wucht des Geschosses getroffen wurde. Jun schrie beim Schuss war nun jedoch still, starrte Aiba mit aufgerissenen Augen an.
 

Aibas Hand legte sich auf die Schusswunde im Bauch bevor er den Kopf hob und grinste. „Habe ich es nicht gesagt?“ Fujite wollte erneut schießen, doch Aiba hatte sich wieder in einem Blinzeln bewegt, er hatte Fujitas Arm schmerzhaft hochgerissen so dass der Schuss die Zimmerdecke traf. Aiba baute sich vor dem Mann auf, keuchte und ließ eines seiner hässlichen Knurren ertönen und beobachtete erfreut wie Fujitas Gesichtsfarbe sich ähnelte und der Mann weiss wie Kreide wurde. Er öffnete den Mund und ließ seine langen Zähne erscheinen. „Sie haben mich gesucht, Fujita-san?“ fragte er spöttich, die blutrote Iris schien zu strahlen wie Flammen, während seine Pupille sich verengte. Fujita war erstarrt vor Schock.
 

Jun schrie erneut und Aiba keuchte. Die Krankenschwester eilte von Aiba weg zu den zwei Männern. „AIBA!!!“ kreischte Jun während der Genannte sich von Fujita löste. Er griff nach hinten und zog sich etwas spitzes aus dem Rücken. In seiner Hand lag die Spritze. Aibas Gedanken überschlugen sich kurz. Konnte sein Körper auf irgendetwas was in der Spritze war reagieren. Er fixierte Jun und Jun fixierte ihn. Beruhigungsmittel oder irgendeine Droge die Jun zahm werden ließ. Aiba fluchte und knurrte einmal extrem laut bevor er herumfuhr und Fujita ins Gesicht schlug. Von der Überraschungsattacke getroffen fiel dieser umgehend zu Boden und blieb bewusstlos liegen. Aiba lief die Zeit weg und er wusste es. Er rannte rüber und wollte sich die Krankenschwester schnappen, verfehlte sie jedoch weil sie sich auf den Boden warf. Die zwei Männer griffen ihn und Aibas Laune hatte den Tiefpunkt erreicht. Er riss seinen Körper nach vorne und beide Männer flogen umgehend auf die entgegene Wand zu. Sie schlugen schmerzhaft gegen sie und fielen zu Boden. Er war sicher dass von irgendeinem von Beiden ein Knacken ausging beim aufschlag. Die Krankenschwester schrie hysterisch und versuchte zu rennen doch Aiba hatte auch sie gepackt und biss sie. Sie kreischte, Aiba schmeckte ekelhaftes bitteres Blut und stieß sie weg. „ekelhaft“ knurrte er bevor er sie mit kaum großer Gewalt mit dem Kopf einmal gegen die Wand schlug. Es genügte um auch sie bewusstlos zu schlagen. Er warf sie zu Boden und keuchte erschöpft als er sich zu Jun drehte.
 

Die blutroten Augen verschwanden und seine üblichen tiefbraunen Augen erschienen wieder. Er spürte die Müdigkeit wirken. Er eilte zu Jung begann diesen loszubinden. „Aiba Aiba spürst du es??“ Fragte Jun zitternd doch ein breites Grinsen im Gesicht. „Sei still.“ Befahl Aiba und als er Jun los hatte und gerade über seine Schulter werfen wollte, ertönte die Stimme in seinem Kopf die er bis eben total verdrängt hatte. „AIBA MASAKI VERDAMMT NOCHMAL ICH REISS DIR DEN ARSCH AUF!!!“ Aiba brummte. „Halt dich fest!“ befahl er und einen Augenblick später stand er in Shos Zimmer. „Ich bring dich um!!“ fluchte Sho zu Aiba rüber, sich das Herz haltend. Als Aiba einfach auftauchte erschrak sich Sho furchtbar. „Ich habe mich eben fast nass gemacht erscheine nie wieder so plötzlich!!“ Aiba setzte Jun auf Shos Bettrand ab. Sho hob sich unter Anstrengung und griff Juns Hand und redete leise mit ihm während Aiba sich erschöpft auf einen Stuhl sinken ließ. „Wieso machst du unsere Situation immer schlimmer Aiba?“ hörte er plötzlich Sho und öffnete die Augen. Er blinzelte einige Male und fühlte sich als sei er gerade eben erst wach geworden. „Tut mir Leid aber... Juns Stimme lenkte mich von meinem Weg ab... Sie taten ihm weh ich musste ihn da rausholen...“ „Schön und gut Aiba aber... du hast ihn immer noch nicht wirklich aus dem Krankenhaus ‚raus geholt’ er ist immer noch hier und wenn irgendjemand ihn findet jetzt- AIBA?!“ Aiba stürzte vorne über und Jun, der es kommen sah, hopste vom Bett und fing Aiba gerade noch rechtzeitig auf. Er fiel dabei selbst auf den Hintern und hatte Aiba nun halb auf seiner Brust liegen. „Er schläft.“ Erklärte Jun leise und Sho fluchte. „Was zum Teufel ist passiert?!“ Und Jun erklärte Sho kurz was passiert ist, untermalte jedoch ganz genau wie die Männer flogen, Fujita geschlagen wurde und wie hysterisch die Krankenschwester war.
 

„Oooh was machen wir jetzt bloß....?“ Sho war verzweifelt.
 


 

Kapitel 37 - Kapitel XXXVII
 

„Komm schon reiss dich zusammen!!“ ermahnte Jun und keuchte schwer unter Aibas Last.
 

Aiba lehnte sich an Jun, Arm um dessen Schulter. Sein Kopf war schwer und er sah etwas trüb. „Was... für grausames...“ aber er bekam den Satz nicht beendet, schwankte nur einmal etwas stark gegen Jun was diesen fast aus dem Gleichgewicht brachte. „Manchmal schlief ich zwei Tage durch.“ Erklärte Jun. Aiba nickte nicht gab auch keinen Laut von sich, verstand die Antwort jedoch und war froh dass Jun seine Frage verstanden hatte.
 

Ein Polizeiwagen raste an ihnen vorbei. „Das ist jetzt schon der fünfte glaub ich...“ murmelte Jun und zerrte Aiba zu einer Bank. „Lass uns eine Pause machen.“ Er setzte sich hin und Aiba setzte sich so automatisch mit hin. Er hielt sich den Bauch, do wo er angeschossen wurde. Er hatte zum Glück schwarze Kleidung an, so dass der Blutfleck kaum auffiel sondern nur nass aussah und es war ebenfalls Glück dass es schon später am Tag war und die Zwei lediglich aussahen wie zwei Männer die trinken waren und Aiba sich dabei betrank. So konnte Jun ihn unauffällig durch die Stadt bringen; Ziel: Aibas Appartement. „Hoffentlich sind Nino und Ohno noch da und können mir helfen...“ murmelte Jun. Er lehnte sich zurück und blickte in den Himmel. Wie lange schon war er nicht mehr draußen? Als er das Krankenhaus verließ hatte er furchtbare Angst. Er hatte zuviel Verantwortung zu tragen. „Bring Aiba weg von hier! Kommt nicht mehr zurück besonders du Jun!!“ hatte Sho ihm befohlen, im Krankenbett liegend und noch nicht in der Verfassung selbst mit zu flüchten. Jun seufzte. Er blickte die Straße hinab. Wenn sie den Stadtkern erreichen, werden viele Menschen unterwegs sein. Aiba da durch kriegen würde sehr amüsant werden. Aber mehr noch fürchtete Jun die Menschen. Er hatte lange keine Menschenmasse mehr gesehen und bei dem Gedanken an viele Menschen, verkrampfte sich sein gesamter Körper. Er sehnte sich nach einem Zimmer, einem Bett in dem er sich verkriechen konnte. Er fühlte sich furchtbar gerade.
 

„Tut es weh?“ fragte er Aiba, ohne diesen anzublicken, weiter die Straße fixierend. „Hai.“ Antwortete Aiba leise. „Hmmm...“ Jun stand wieder auf und zerrte Aiba hoch. „Komm wir müssen uns beeilen.“ Er zerrte Aiba weiter. Je schneller er Aiba in seiner Wohnung hatte, desto schneller war er von den Straßen und hatte keine Verantwortung mehr.
 

Als sie die Stadtmitte die sie durchqueren müssten endlich erreichten, war Aiba in einer etwas klareren Verfassung, konnte nicht gut alleine gehen, doch versuchte nun etwas kollegialer an Juns Schulter zu hängen und nicht mehr wie ein besoffener hoffnungsloser Mann.
 

Sie erreichten Aibas Appartement ziemlich spät, die Nacht brach bereits ein als Jun die Tür öffnete. „Nicht abgesperrt?“ murmelte er fast zu sich selbst als er bereits die Schuhe im Genkan ausziehen wollte doch Aiba ihm andeutete dass er sie anbehalten könne die Wohnung sei eh ruiniert. Aiba, an der Wand stützend, betrat langsam die Wohnung. Nichts sah verändert aus. Er blickte umgehend in die Ecke. Die Couch lag gleich wie zuvor. „Ohno! Niiinooo!!“ rief Jun laut und wanderte durch die Wohnung. Er entdeckte die Couch und blickte zu Aiba. Aiba formte stumm die Worte „blick darunter“ und Jun warf sich auf alle Viere und krabbelte bis zur Couch. Er linste hinein und Aiba machte ein Licht an. „Ah!“ rief Jun und strahlte plötzlich. Aiba wusste nichts mit dieser Reaktion anzufangen bis Jun den Arm hineinstreckte.
 

Er gab ein absurdes Bild ab. Als würde er nach einer Katze die sich versteckt greifen, bereit auf ein fauchen und knurren. „Konbanwa~“ flötete Jun und ein leises „Wieso bist du hier?“ erklang. Aibas spürte wie sein Herz einen Schlag aussetzte. Es war Ninos Stimme. Er eilte an Juns Seite. „Kommt ihr zwei da freiwillig raus?“ fragte Jun leise aber ernst. Keine Antwort. „Hm okay.“ Er hob sich wieder auf die Beine und packte die Couch. „Hilf mir Aiba.“ „Aiba?!“ ertönten Ninos und Ohnos Stimme fast zeitgleich und Aiba und Jun zerrten an der Couch und warfen sie um.
 

Aiba hatte Recht. Es war wirklich das absurde Bild einer sich verschanzenden Katze.
 

Nino klammerte sich verschreckt an Ohnos Arme, lente dabei gegen dessen Brust. Ohno drückte sich gegen die Wand hinter ihn, Nino fest und schützend in seinen Armen. Beide fixierten Aiba mit großen furchtsamen Augen. Jun winkte. „Hallo ich bin Jun. Aiba hat mich aus dem Krankenhaus gerettet!“ grinste er und Aiba seufzte leise. Er hielt sich den Kopf. „Er ist gerade sehr zahm weil er eine für mich bestimmte Spritze abbekam.“ Erklärte Jun und knetete Aibas Schulter etwas. Obwohl es keine starke Berührung war, schwankte Aiba trotzdem unter ihr. „Ich bin müde...“ flüsterte Aiba leise und Jun hörte auf mit dem Kneten. Er setzte sich näher zu Nino und Ohno und flüsterte leise mit ihnen und Aiba zog es vor sich auf die Couch zu werfen die nun wieder richtig stand. Sein Kopf drehte. Nino und Ohno entspannten sich etwas. Aiba spürte es. Er war zwar müde doch er kroch trotzdem einmal in ihre Gedanken. Ohnos Gedanken waren leer was Aiba überraschte und zur gleichen Zeit auch nicht. Nino war... wütend? Aiba zog seinen Geist zurück und lauschte Juns Erzählungen. Jun erklärte gerade die Rettungsaktion. Deshalb war Nino wohl wütend.
 

Und gerade als Aiba überzeugt war die Wut Ninos war ähnlich der Wut Shos, sprang der kleine Mann auch schon auf. „Spinnst du Aiba!? Wir können nicht hier bleiben sobald dieser Fujita-Vollidiot wach wird, wird er geradewegs hier her kommen!!“
 

Aiba seufzte und hob sich wieder von der schmutzigen weißen Couch. Er wollte gerade etwas sagen als Nino die Luft vor Schreck einzog. Ohno welcher sich auch langsam gestellt hatte, Jun der Bewegung folgend, blickte nun ebenfalls ziemlich erschrocken zu Aiba. Dieser jedoch verstand nur Bahnhof. Jun kam zu ihm rüber und berührte seinen Rücken. „Ging der Schuss durch?“ fragte er und Aiba blickte etwas über die Schulter zu Jun. „Wovon redest d-“ brach jedoch ab als er den Blutfleck auf der Couch sah. Er sprang hoch und zerrte sich das schwarze Shirt vom Körper und erntete einen erneuten entsetzten Ausruf von Nino und sogar Ohno hielt die Luft an. „Er ging nicht durch aber... im Normalfall würde ich sagen dass du verblutest.“ Erklärte Jun, die hässliche Schusswunde fixierend. „Du wurdest angeschossen?! Die Kugel steckt noch in dir? Du kamst den ganzen Weg zu Fuß bis hierher!?“ Ninos Stimme klang etwas hoch. Aiba nickte nur zur Antwort auf jede gestellte Frage.
 

Während Ohmiya immer noch in der Ecke stand, unsicher was genau tun, nahm Jun Aibas Hand und führte ihn langsam zum Badezimmer. Gut dass er Aibas Wohnung kannte von den Besuchen zuvor. „Vielleicht erst einmal sauber machen... komm.“ Murmelte er leise. Im Badezimmer nahm er ein Handtuch, nicht achtend dass dieses eine sanfte beige Farbe hatte. Er tränkte es im Wasser und begann zuerst Aibas Rücken zu säubern und so nach vorne zu arbeiten, um die Wunde herum bevor er zu dieser selbst schritt, jedoch nicht wirklich wusste was genau mit machen. „Es blutet zuviel...“ „Die Kugel muss raus verdammt!“ Nino stand in der Badezimmertür, Ohno blickte ihm über die Schulter. Im Licht der Badezimmerlampe erkannte Aiba die Bisswunde an Ninos Hals viel zu genau. Er ballte seine Faust aus Wut, tiefe Wut auf sich selbst. „Und wie? Willst du sie tatsächlich rausfummeln? Er spürt die Wunde. Sie tötet ihn nicht aber er spürt sie!“ erklärte Jun und Ohno murmelte etwas nicht verständliches. „Ich denke nicht“ antwortete Nino ihm flüsternd bevor er sich an Aiba selbst wand. „Wirkt das Beruhigungsmittel noch an dir? Jun sagte du hättest die Spritze abbekommen...“ Aiba überlegte. „Ich... bin noch müde und wirklich stark spüre ich die Wunde nicht...womöglich...schon... wieso?“ „Dann nehmen wir die Kugel raus solange du noch unter der Wirkung stehst!“ Aiba wusste er würde Höllenqualen leiden. Als Nino mit Ohno im Schlepptau zur Küche eilte um nach etwas zu suchen und Jun Handtücher zusammen sammelte für die bevorstehende Operation, wurde Aiba ziemlich unsicher. „Sho-chan!!“ schrie er in Gedanken und war erleichtert Shos Geist berühren zu können. „Bist du zuhause?“ „Hai aber... Nino Ohno und Jun wollen mir die Kugel rausholen tu was!!!“ „....Was soll ich tun Aiba?“ Aiba hörte die große Besorgnis, jedoch auch die Hoffnungslosigkeit. Sho hatte Recht was sollte er schon tun. „Ich liebe dich Sho...“ und bevor Sho noch etwas antworten konnte brach er den Kontakt ab und baute eine Barriere auf gegen Sho. Er lauschte und spitzte seine Sinne. Nino wühlte in einer Schublade und Ohno in den Schränken. Jun derweil machte zwei Handtücher nass und breitete danach ein Badetuch auf dem Boden aus. „Leg dich darauf“ befahl er Aiba. Aiba fixierte Jun einmal genaustens bevor er sich hinlegte. Er schloss die Augen und betete heimlich. Er kämpfte gegen einen furchtbar starken Vampir, erhatte soviel erlebt in letzter Zeit, aber das bevorstehende würde wohl alles topen.
 

Nino kehrte zurück mit einem Fleischmesser und einer Gabel. Aiba fluchte. „Spinnst du!?“ Nino grinste breit bevor er jedoch wieder ernst wurde und das Messer weglegte. „War nur um dich etwas zu erschrecken. Ausser einer Gabel fand ich nicht wirklich etwas Aiba-chan... Eine Pinzette fürchte ich ist total nutzlos... ich kann die Kugel also nur... naja...... rauslöfflen?“ Nino hatte lange überlegt mit welchem Wort er den Satz beenden sollte, als Ohno jedoch mit einem Suppenlöffel auftauchte, entschied er sich wohl spontant für die Idee die Kugel mit dem Löffeln raus zu holen.
 

„Sieh es von der positiven Seite Aiba. Wir können dich nicht töten~“ „Jun!!“ ermahnte Aiba laut und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Könnt ihr mir vielleicht Alkohol bereit stellen für später? Ich fürchte ich werde sehr viel benötigen...“ Alle ignorierten ihn ziemlich und Nino hockte sich neben Aibas Bauch, Ohno auf der anderen Seite. Jun blieb bei Aibas Kopf und streichelte sanft dessen Stirn, während er krampfhaft Aibas Arme festhielt. „Ich warne euch vor. Ihr habt alle meine Kraft die ich aufbauen kann erlebt. Ihr seid somit selbst schuld wenn ihr euch plötzlich im Kollisionsflug gegen eine Wand befindet!“ ermahnte Aiba ein letztes Mal laut bevor Nino schluckend ansetzte die Kugel aus Aiba raus zu bekommen.
 

Aibas gesamter Körper spannte sich an und er drückte sich gegen Jun, krallte seine Finger in dessen Taille. Er hörte Jun, er spürte dessen Schmerz, er roch Angst und Anspannung. Alles um ihn herum drehte vor Schmerz und er spürte dass er die Kontrolle über seinen eigenen Körper unter den Schmerzen verlor. Er versuchte sich auf andere Dinge zu konzentrieren, Menschen draußen, Bewegungen im Appartement, Shos Gesicht wenn er lächelte, Arashi auf der Bühne vor großem Publikum. Tränen rangen über seine Wangen. „Ich will nicht mehr Ich will nicht mehr Ich will nicht mehr“ wiederholte er in Gedanken und bekam nur am Rande mit dass er dabei in Ninos und Ohnos Gedanken schwebte während er diese Worte wie ein Mantra unter Schmerzen wiederholte. Das letzte was er spürte war, wie er Shos Geist berührte, ihn jedoch gleich wieder verlor.

Kapitel XXXVIII + XXXVIX

Unter großer Kraftanstrengung hoben Jun, Nino wie Ohno Aibas bewusstlosen Körper hoch und zum Bett hinüber. Nino wischte sich den Schweiß von der Stirn und schluckte einmal hart. Er hatte soeben einem Menschen eine Kugel aus dem Bauch entfernt. Er würde niemals mit irgendjemanden darüber reden wollen da es ihn viel zu verwirrte. Ohno strich Nino über den Rücken, versuchte ihn dabei etwas zu beruhigen. Nino blickte zu Ohno und dieser nahm seine Hand und flüsterte leise „Du zitterst...“ Nino bemerkte dank Ohno dies jetzt erst und versuchte sich zusammen zu reißen, jedoch vergebens. „Ich...hörte ihn im Kopf...“ flüsterte Nino leise und Ohno nickte und stimmte zu. „Was?“ fragte Jun verwirrt. „Er war in euren Gedanken?“ Ohno nickte und beobachtete besorgt wie sich Nino auf den Boden setzte. Dieser schien den zitternden Beinen unterlegen. Ohno stand rasch auf und beugte sich zu Nino runter um leise zu flüstern „Willst du dich nicht lieber hinlegen und ausruhen?“ Er wusste genau wieso er dies vorschlug. Erst knapp eine Stunde bevor Aiba mit Jun zurückkehrte, kam Nino erst zu sich und er war immer noch sehr blass. Schuld daran war natürlich Aibas Biss. „Komm ich stütze dich...“ Jun sah etwas verwirrt zu wie Ohno Nino mühsam hoch zerrte, dessen Arm um seine Schulter warf und stützend bis ins Wohnzimmer brachte. Jun folgte den Beiden. „Was ist los?“ fragte er leise. „Wie wurden gebissen“ erklärte Ohno knapp während er Nino auf die Couch gleiten ließ. „Oh...“ Jun atmete den Laut eher aus als dass er ihn aussprach. Er ging um die Couch herum um die Beiden, besonders Nino besser sehen zu können. Er bemerkte die Wunde am Hals der Beiden. „Von Aiba?“ Ohno nickte. Nino legte sich seitlich hin, die Beine leicht anziehend. Er hatte einen angestrengten Gesichtsausdruck als habe er Schmerzen. „Mir ist schwindelig...“ murmelte er und Ohno war sofort anwesend, streichelte ihm die Wange und fragte was er Nino bringen könnte. Jun beobachtete nun zum ersten Mal die Wohnung etwas. „Wieso ist hier alles zerstört und-“ Er bemerkte das Blut an den Wänden. „scheiße...“ kommentierte er intelligent. Ohno eilte an Jun vorbei in die Küche, kramte nach einem sauberen Küchentuch das er benässte und dann zusammen faltete und wieder an Jun vorbeieilend zur Couch es sofort Nino auf die Stirn legte. Nino lächelte leicht als er die Kälte an der Stirn spürte, die Augen fest geschlossen. „Hier war ein Kampf Jun-pon...“ murmelte Nino. Jun verzog sofort das Gesicht als er den Spitznamen hörte. „Hmmm....“ Jun setzt sich im Indianersitz auf den Boden während er die Wohnung weiter durchsuchte. „Also gibt es... wirklich noch ein Monster da draußen?“ fragte er leise. Ohno wimmerte leise bei der Erinnerung. „Es ist furchtbar stark... Es könnte Aiba innerhalb eines Augenblinzelns töten aber es tut es nicht...“ murmelte Ohno. „Es ist als würde es uns alle nur quälen... fast so wie...wie....“ Ohno suchte nach einem Vergleich und Jun flüsterte düster. „Katze...“ Nino öffnete ein Auge und schaute zu Jun. Ohno blickte Jun ebenfalls an bevor er nickte. „Das ist eigentlich ein guter Vergleich...“
 

Der Morgen verging ziemlich ruhig. Jun verlangte irgendwann von Ohno ihm mit dem Fernseher zu helfen. Er schien noch ganz wenn auch etwas gebrochen an einer Ecke des Geräts. Sie schlossen ihn an die Steckdose und zapten durch die Kanäle. „Wieso willst du Fernsehen schauen?“ fragte Ohno leise während er Ninos Tuch auf dem Kopf neu benässte. Nino schlummerte fest vor sich hin, der Welt gegenüber tot.

„Ich möchte die Nachrichten sehen.“ erklärte Jun leise und schaltete bis er einen 24 Stunden Japan Nachrichten Kanal fand. Er fixierte jeden eingeblendeten Titel und nachdem der Fernseher für etwas 20 Minuten an war, kam schließlich auf was er wartete. Ohno gab ein „Oh Oh“ von sich als Bilder von Aiba und Jun eingeblendet wurden. „Mist...“ fluchte Jun und machte lauter. Nino maulte etwas im Schlaf bevor Ohno ihn weckte „Wach auf, nur kurz. Nachrichten...schlechte Nachrichten!“ Nino setzte sich in eine aufrechte Position mit Ohnos Hilfe der ihn von hinten stützte. Alle Drei fixierten sie die Bilder.
 

„-wurde heute eingebrochen. Es ist noch unklar wie genau er reinkam doch er agressierte Angestellte sowie den Polizeibeamten Fujita Kenji. Fujita Kenji-san kam, ausgelöst durch das plötzliche Chaos, an den Auslöser seiner Waffe und schoss den jungen Aiba Masaki an. Laut seiner Aussage schaffte dieser es trotzdem noch Matsumoto Jun mitzunehmen. Es sieht sehr nach einem Kidnapping aus-“
 

„Was für ein Blödsinn!!“ maulte Nino wütend und Ohno wie Jun stimmten ihm zu. Eine Gestalt erschien plötzlich im Türrahmen, schwer keuchend und sich anlehnend. Ohno sprang hoch woraufhin Nino zurückfiel da er sich zuvor mit dem Rücken gegen Ohno gelehnt hatte. „Aiba!!“ Er rannte zu diesem rüber, wollte ihn bewegen zur Couch damit er sich hinsaß. Aiba hielt sich den Bauch keuchend. Sein Gesicht war verschwitzt. Er bewegte sich nicht sondern fixierte den Fernseher. „Komm ich-“ „Shh!“ befahl er Ohno, ohne ihn anzusehen. Er deutete mit dem Kinn zum Fernseher und Ohno folgte dem und blickte nun auch hin. Nino hob sich langsam und starrte mit großen Augen während Jun eine Hand auf den Mund drückte.
 

„So wurde wenige Minuten später erneut ins Krankenhaus eingebrochen. Ebenfalls Arashi Mitglied, Sakurai Sho, befand sich zu dem gleichen Augenblick wie Matsumoto Jun im Krankenhaus. Eine Gestalt in schwarz tötete zwei Krankenschwestern bevor er mit Sakurai Sho flüchtete. Laut Aussagen anderer Mitarbeiter habe sich Sakurai Sho gewehrt und um Hilfe geschrien. Fujita Kenji war zu dem Zeitpunkt immer noch im Krankenhaus. Hier seine Aussage.“
 

Das Bild änderte sich und man Fujita. Aiba knurrte während Jun die Augen verengte.
 

„Ich wurde zuvor von Aiba Masaki angegriffen und war fest der Behauptung dass er mein Feind wäre. Ich habe ihn nun seit einiger Zeit gesucht und verfolgt doch ohne irgendeine Spur. Er tauchte plötzlich wieder auf und gerade als ich dachte er sei der Grund des Unheils, taucht diese neue Gestalt auf. Er war furchtbar! Ganz anders als meine Begegnung zuvor... Er war groß und in einen Mantel gehüllt sein Gesicht war nicht zu erkennen doch er strahlte etwas altes aus. Es ist sehr schwer zu erklären und man würde mich wohl für verrückt halten, aber er war nicht von dieser Welt. Man spürte seine Macht. Ich befand mich bei Sakurai-san im Zimmer und fragte ihn aus, obwohl er mir absolut keine Hilfe war, als diese Gestalt plötzlich auftauchte. Sie benutzte keines Falls die Tür sondern kam rein. Weder Tür noch Fenster waren offen, er stand plötzlich im Raum, genau wie Aiba-san zuvor. Diese Wesen sind furchtbar erschreckend! Sakurai-san sprang, obwohl in schwachem Zustand, umgehend aus dem Krankenbett und versuchte zu fliehen. Ich hielt ihn fest, wusste gar nicht was los war und dann zeigte diese schwarze Gestalt seine aggressive Natur. Ich flog quer durch das Zimmer und hörte meine Knochen knacken als ich gegen die Wand schlug. Ich war nicht mehr in der Verfassung aufzustehen, konnte jedoch beobachten wie sich Sakurai-san verzweifelt wehrte. Die Gestalt hob ihn quasi mit einer Hand!! Er muss grausam stark sein. Sakurai-san hatte keine Chance. Er schrie mehrmals nach Aiba-san bevor die Gestalt durch das Fenster brechend verschwand mitsamt Sakurai Sho.“ Aibas Knurren wurde tiefer. Ohno wich instinktiv von ihm weg und Nino spürte wie es ihm eiskalt den Rücken hinab glitt vor Furcht. Jun bemerkte Aibas Wut ebenfalls und sie wurde schlimmer. Ein Interviewer hielt Fujita ein Mikro entgegen und fragte was Fujita davon hält. „Ein kidnapping. Anders kann man es nicht nennen. Und da Sakurai-san Aiba-sans Namen rief, gehe ich spontan davon aus dass diese Gestalt nichts mit der Szene von zuvor zu tun hat...“ Der Interview war wieder zu hören. „Könnte es sein dass Aiba Masaki-san versucht hat sie zu retten, Matsumoto-san sowie Sakurai-san?“ „Er war nur in Matsumotos Zimmer!“ erwiderte Fujita sich wehrend. „Womöglich kam er nicht dazu Sakurai-san zu retten da sie ihn anschossen und er keine Kraft mehr dazu hatte!“ „Meinen sie etwa ICH bin Schu-“ Das Interview wurde abgebrochen da Fujita plötzlich wütend scheinbar den Interviewer angriff.
 

Aiba gab wohl das bisher hässlichste Knurren von sich was Ohno Nino oder Jun jemals gehört hatten. Es war kehlig und tief und warnte vor etwas sehr hässlichem vor. Niemand wagte es etwas zu sagen. Als Aiba jedoch Anstalten machte die Wohnung zu verlassen, warf sich Ohno um seinen Hals „Halt! Warte! Du bist noch zu schwach!!“ Aiba verpasste Ohno einen Stoß mit dem Ellbogen. Ohno taumelte zurück und Nino sprang auf um ihn aufzufangen als er nach hinten stürzte, sich den Bauch haltend. „Du hast ihm wehgetan!!“ fauchte Nino. „Reiß dich zusammen verdammt! Du bist zu schwach atme durch und mach erst einmal einen Plan bevor du blind in dein Verderben rennst! Denk an uns! Was passiert mit uns wenn er dich eiskalt umbringt?!“ Aiba erstarrte in seiner Bewegung. Er blickte über seine Schulter.
 

Jun blinzelte ihn an mit glänzenden Augen, dem Wahn einen Schritt näher als im Krankenhaus. Ohno wimmerte und strich sich über den Bauch und Nino, Ohno halb auf seiner Brust liegend, hatte seine Hand auf Ohnos, die andere an dessen Brust ihn fest in seinen Armen haltend. Er sah furchtbar blass aus. „Bitte Aiba...“ flehte er leise. Und Aiba beruhigte sich langsam und ging in einem humpelnden Schritt zu Ohno und half ihm hoch. „Tut mir Leid Riida...“ entschuldigte er sich murmelnd.
 

Bald saßen sie zusammen auf der Couch. Um genau zu sein lag Aiba auf dem Rücken, Hand auf dem Bauch auf der Wunde. Jun saß auf dem Boden sowie Ohno. Nino saß neben Ohno, lag jedoch mehr gegen diesen gelehnt als dass er richtig saß. „Tut es weh?“ fragte Ohno leise. Nino öffnete ein Auge. „Ja...tut es... ich fürchte ich brauche Blut damit es schneller heilt...“ Aiba legte einen Arm auf seine Augen und stöhnte leise. „Ich bin verdammt... um Wunden zu heilen tötete ich Sho fast... und wer war Schuld? Dieses Monster das nun Sho...“ er brach ab, biss sich fest auf die Unterlippe.

Alle schwiegen. Niemand wagte es auch nur ein Wort zu sagen. Der erste der die Stille brach war Jun. „Wenn du Blut brauchst also...“ er zögerte. Ohno und Nino ahnten was er vorschlagen wollte doch trotzdem schwiegen sie. „Nein Jun...“ „Nein, und trotzdem hast du 3/5 von Arashi bereits gebissen!“ Jun verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Aiba stöhnte. „Was soll ich denn sagen? ‚Ja bitte’?“ Er nahm den Arm von den Augen und hob sich leicht hoch bis er saß. Jun stand auf und setzte sich an den Rand der Couch und legte den Kopf so dass der Hals gut sichtbar war. „Tu es. Je schneller du trinkst desto schneller wirst du wieder fit und kannst Sho retten.“ Erklärte Jun leise. Aiba zögerte, blickte zu Ohno und Nino. Sie hatten von ihrer Position aus eine sehr gute Sicht auf die Bissszene, fast als säßen sie in der ersten Reihe im Kino und schauten sich einen Vampirfilm an. „Ihr... nehmt ihn weg wenn ich übertreibe... oder?“ flüsterte Aiba leise und beide nickten. Er atmete einmal durch und legte eine Hand auf Juns Schulter. Dann lehnte er sich vor und öffnete seinen Mund. Die spitzen Zähne erschienen. Jun schloss seine Augen und Nino und Ohno schluckten fast zeitgleich. Jun hob seine Arme und packte Aibas Oberarme, krallte sich fest. Dann biss Aiba zu. Jun zog die Luft scharf ein, presste seine Augen so fest zusammen dass er farbige Punkte entspringen sah, Feuerwerk ähnlich. Die Zähne sanken tiefer ins Fleisch und Aiba trank das Blut als würde er Luft einatmen, tief und Leben spendend. Er ließ nach einer Weile von selbst von Jun ab, als er spürte dass der feste Griff um Aibas Arm nachließ. Er legte die Arme um Jun und zog ihn an seine Brust. Der Junge atmete schnell, die Augen immer noch fest geschlossen. Er schien nichts von der Welt um sich klar herum mitzubekommen. „Sein Blut schmeckt komisch und macht mich schwindelig...“ erklärte Aiba leise. Nino und Ohno blinzelten fast zeitgleich. „Ich schmecke dass er voll mit merkwürdigen Mitteln ist.“ Erklärt Aiba erneut und nun scheinen die Zwei es zu verstehen. „Du schmeckst also wenn wir nicht ähm gesund sin?“ Aiba denkt kurz nach, bevor er mit den Schultern zuckt. „Ich schätze, nur solange es im Blut ist...“ Er steht auf dreht sich dabei so dass er Jun hinlegen kann. Er eilt bis ins Schlafzimmer und kommt mit einer Decke zurück die er über Jun legt der nun zu schlafen scheint. Aiba derweilt setzt sich auf den Rand der Couch, Hand wieder auf der Wunde. „Ich spüre sie heilen...“ flüstert er leise.
 

„Gut. Nun zum Plan... Was hast du vor?“ fragte Nino leise.
 

„Erst einmal muss ich ihn finden... und dann...“ Aiba beugt sich etwas vor und beginnt mit Nino und Ohno Pläne und Strategien durch zu gehen.
 

Kapitel 39 - Kapitel XXXVIX
 

Sho blinzelte mehrmals verwirrt als er sich in einem Büro wiederfindet. „Wo...bin ich?“ fragt er sich in Gedanken. Er versuchte an Aiba zu gelangen doch irgendwie hat er das Gefühl als wolle er mit ganz gewöhnlichen Gedanken jemanden erreichen wie Nino oder Jun oder gar Ohno! Etwas unmögliches. Er kann dies nur damit erklären, dass er zu weit von Aiba weg sein muss. Die Tür öffnet sich und ein alter Mann kommt rein. Sho keucht erschrocken. Er wusste doch dass ihm der Raum bekannt vorkam. „Johnny-san!!“ ruft er erstaunt und springt dabei auf. Er saß auf der dunkelbraun ledernen Couch. Er hätte es gleich bemerken sollen. Er liebte die Couch seit er sie das erste Mal sah, doch fand niemals eine auch nur annähernd ähnliche für seine eigene Wohnung. „Wie geht es dir mein Sohn?“ Sho verbeugte sich mehrmals. „Ich... es geht...“ flüstert er leise bevor er sich wieder hinsetzt. „Müde... und etwas schwach...“ Johnny-san stellte Sho ein Glas mit Tee hin. Sho bedankte sich bevor er einen großen Schluck trank. Er beobachtete wie Johnny-san hinüber zu einem großen Fenster ging, vorbei an seinem Schreibtisch der gefüllt mit Papieren war. „Arashi... ist wohl zerstört...“ Sho verschluckte sich fast am Tee, schaffte es jedoch noch nicht hustend das Getränk nieder zu stellen. „Aiba-chan ist ein Vampir... Ohno, Nino wie Jun wurden gebissen. Und du natürlich auch. Ja fast gestorben bist du! In den Nachrichten haben sie heute Morgen Juns „Kidnapping“ von Aiba berichtet. Es ist unmöglich dass es so weitergehen kann... Arashi ist beendet und ich denke jeder wird...nein muss einverstanden sein.“ Sho starrte seine Hände an. Arashi war vorbei... Er wollte gerade darum flehen Arashi noch eine Chance zu geben als er aus den Augenwinkeln etwas schwarzes sah. Er drehte den Kopf leicht und sah an einem Kleiderhaken einen langen schwarzen Mantel hängen mitsamt Hut. Sho realisierte, und erinnerte sich an einige Worte von Johnny-san der er nicht einmal richtig Beachtung schenkte. „Moment. Jun wurde nicht gebissen!“ „Oooh inzwischen schon...“ Johnny drehte sich, breit grinsend. Sho wurde blass. „Sie sind... sie haben Aiba mehrmals angegriffen sie sind der Vampir der ihn gebissen hat!!“ kreischte Sho fast panisch und sprang hoch. Er rannte zur Tür doch blitzschnell stand Johnny vor ihm. Sho bremste ab, drehte sich und stürzte in die andere Richtung doch in dem Augenblick in dem er sich drehte, stand Johnny bereits vor ihm. Sho stolperte und fiel hin. „AIBA!!!“ schrie er in Gedanken so laut er konnte. „Er hört dich nicht!“ lachte Johnny laut und belustigt. „Du kannst so laut schreien wie du willst es ist unmöglich er kann dich hier in diesem Raum nicht hören!“ Er packte Sho und Sho kreischte dieses Mal laut um Hilfe. Irgendjemand musste ihn einfach hören, sei es die Sekretärin. „Ich bekam eine zweite Chance... und ich werde es dieses Mal mit dir versuchen!“ er grinste breit und zeigte furchtbar hässliche spitze Zähne. „NEIN LASSEN SIE MICH ICH WILL NICHT MASAKIIII!!!“ schrie Sho laut, seine Stimme sich überschlagend. Er spürte dass er den Tränen nahe war. Johnny ließ ihn los, er rannte, drückte sich in eine Ecke des Raumes, wehrte sich mit einer Steindekoration die er auf dem Weg mitriss. „Bleiben sie weg von mir sie Monster!!! Sie wollten Aiba töten!! BLEIBEN SIE WEG!!!“ „Ich gebe Arashi eine Zweite Chance, aber nur unter eine Bedingung“ Sho warf die Dekoration, Johnny machte eine einfache Handbewegung die die Büste zerbrach in tausend Teile. Johnny-san blinzelte dabei nicht einmal. „Die Bedingung ist, dass DU zu MEINER zweiten Chance wirst.“ „NIEMALS!!“ kreischte Sho und suchte verloren nach etwas spitzem, einer Waffe, irgendetwas. Er weinte. „Ich will kein Monster werden bleiben sie weg!!“ „Du wirst ein Vampir und du wirst meine Wünsche erfüllen...“ Sho warf sich auf den Boden, wollte über den Boden wegkriechen doch Johnny packte ihn an der Taille und zerrte ihn hoch. Er riss ihn hoch als würde er etwas leichtes wie einen Hamster heben. Er drehte Sho und noch während Sho schrie, rammte er seine Zähne in Shos Hals. Shos Blick wurde umgehend trüb. Er trank so viel Blut auf einmal dass Sho es knapp schaffte einen Atemzug zu machen bevor sein Herz stand.
 

„SHOOO“ schrie Aiba urplötzlich, sprang hoch, Nino und Ohno warfen sich flach auf den Boden. Jun war umgehend wach und sprang vor Schreck von der Couch. Ein ohrenbetäubender Schrei erfüllte die Wohnung. Es war Aiba der sich die Hände an die Schläfen drückte, Augen zusammengepresst und laut kreischend in einem furchtbar hohen Ton. Als er fertig gekreischt hatte war die Wohnung erstarrt. Er kippte, fiel auf die Knie, dann auf die Hände nach vorne und keuchte schwer. Sein Herz raste. Er heulte bitte, jedoch ohne dabei einen Schluchzer hören zu lassen. Er spürte Schmerz, seine Gedanken überschlugen sich. „Sho.... Sho-chan... er... er hat...“ Nino und Ohno waren zu furchtsam um auch nur zu schlucken. „Er hat ihn gebissen... er... hat ihn... getötet...“ keuchte Aiba. Nino zog die Luft ein. Jun der zurückfiel als Aiba auf die Knie sank, sprang nun wieder hoch. Ohno wusste nicht was sagen aber sein Gesicht zeigte tiefen Schock. Plötzlich jedoch änderte sich Aiba Gesicht. Er sprang hoch, taumelte, hielt sich das Herz, keuchte schwer und stürzte zur Wand. Nino und Ohno sprangen ebenfalls auf die Füße und eilten zu Aiba. „Aiba beruhige dich was ist los was spürst du? Woher weißt du das? Sag schon!!“ drängte Nino und Aiba umfasste dessen Handgelenk bevor er wieder keuchend sprach. „Er hat... er hat ihn gebissen und... er...“ heiße Tränen flossen unaufhaltsam über Aibas Wangen. „Verdammt sag es endlich!!“ drängte nun auch Ohno.
 

Es krachte plötzlich. Die Haustür fiel aus den Angeln in den Eingang mit einem Knall. Aiba schob Nino und Ohno beiseite zu Jun. Alle Drei keuchten aus Entsetzen als Sho plötzlich im Raum stand. Die Augen tiefrot, lange blitzende Zähne zeigend. „Er hat... er hat dich geschickt...“ keuchte Aiba und wischte seine Tränen mit dem Handrücken weg. Sho knurrte nur einmal tief. „Ich werde dich nicht verletzen...“ murmelte Aiba und stellte sich die Arme ausbreitend vor seine Freunde. „Und du wirst sie nicht verletzen...!“ Sho schnellte vor und rammte Aiba eine Faust in den Magen. Er keuchte und sackte auf die Knie. Sho blickte auf und fixierte die Drei, ersuchte sich scheinbar jemanden raus. Er blieb bei Nino hängen da dieser sich am meisten bewegte, da er gerade versuchte, von Ohno schützend bewacht, hinter die Couch zu gelangen. Sho schnellte vor, Ohno kreischte ‚Nein!!’ doch nichts passierte Nino. Aiba hatte Sho gepackt und mit viel zuviel Kraft zurückgeschleudert. Sho krachte gegen die Wand gegenüber, dabei leider auch gegen den Fernseher. Er schrie vor Schmerzen auf und kratzte sich an der Wand hoch. Der Fernseher knallte einmal hässlich. Er war zerbrochen und vollkommen zerstört. Sho hielt sich den Rücken, bevor er vorschnellte und Aiba packt. Ohno schaffte es gerade noch sich mit Nino auf den Boden zu werfen. Aiba wurde an beiden vorbei geschleudert gegen die Wand, Sho sprang hinterher, krallte lange Raubtiernägel in Aibas Schultern. „Was ist los mit dir? Sho-chan ich bin es! Aiba!!“ schrie Aiba bevor er Sho wieder wegdrückte, dieser taumelte nach hinten. Schnell wurde Aiba klar dass erbei weitem stärker als Sho war. Sho war gerade erst geschaffen und da er noch nie Blut getrunken hatte waren seine Kräfte kaum mit den Aibas zu messen. „Arashi... zweite Chance...“ keuchte Sho bevor er erneut angriff. Aiba wollte Sho nicht verletzen, um nichts in der Welt. Er ließ sich gegen die Wand drücken. Mit grauen beobachteten die Drei wie Sho seine Zähne in Aibas Haut rammte. Nicht um zu trinken sondern nur um zu beissen. Aiba schrie vor Schmerzen auf und stieß Sho. Dieser taumelte zurück nur um erneut anzugreifen und Aiba erneut zu beißen, dieses Mal in den Oberarm. Aiba schrie wieder vor Schmerz und stieß Sho erneut von sich. Dieses Spiel widerholte sich noch viermal so bevor Aiba erschöpft Sho besonders fest stieß. Er fiel zurück und landete mit dem Rücken auf dem Boden. „ES REICHT JETZT!!“ schrie Aiba und ließ eines seiner hässlichen Knurren hören. Sho richtete sich mühsam aus, bei weitem erschöpfter als Aiba, doch ahmte das Knurren gleich nach. Aiba, nicht wirklich großartig schwächer doch erschöpft von Shos widerholenden Angriffen, schnellte vor und wollte Sho angreifen, doch verpasste ihn nur knapp da dieser sich wegrollte. Aiba krachte gegen die Wand, stieß sich jedoch umgehend von ihr ab. Sho verschwand augenblicklich und tauchte in der Küche wieder auf, taumelnd, noch nicht an diese Kräfte gewöhnt. Er griff ein großes Küchenmesser und Aiba griff ihn wieder an, Sho stieß ihn zurück bevor er vorschnellte und Aiba das Messer in den Bauch rammte. Aiba taumelte und fand sich mit dem Rücken an der Wand wieder. Er lächelte Sho liebevoll an als dieser Aiba fixierte. „Sho-chan...“ flüsterte Aiba leise und Shos Augen weiteten sich plötzlich. „Erinnerst du dich? Du hast mich...bereits einmal erstochen...“ Shos Händen fassten seinen Kopf. Er taumelte, fiel zurück und landete mit dem Hintern auf dem Boden. „Aiba-chan...“ murmelte er. Als er erneut hochblickte stand Aiba genau vor ihm, zog das Messer aus dem Bauch, keuchte einmal und warf die Waffe dann auf den Boden. „Sho-chan...“ Er kniete sich vor Sho und lehnte sich vor, küsste Sho sanft auf die Lippen. „Ich liebe dich doch...wieso willst du mich töten...?“ Sho erstarrte in jeglicher Bewegung. Er starrte vor sich. Er spürte Aibas Arme um seinen Körper, bevor Aiba seine gesamte Kraft auf ihn legte und er zurück sank. Er lag mit dem Rücken auf dem Boden, Aiba auf seiner Brust. Er starrte die Zimmerdecke an während tausend Bilder in seinem Kopf auftauchten.
 

Schließlich legte er die Arme langsam um Aiba, drückte sanft und flüsterte verweint „Masaki...“ Aiba lächelte, erleichtert. „Es tut mir Leid...Es tut mir so Leid...“ „Es ist alles in Ordnung Sho-chan...“ Sho schloss seine Augen und bewegte sich nicht mehr unter Aiba. Nach einer Weile der Stille in der Wohnung, hob sich Aiba und stand auf, nur um sich dann nieder zu beugen und Sho hochzuheben auf dessen Beine. „Helft mir“ befahl er leise und Nino und Ohno eilten heran. Sie halfen Aiba Shos Körper bis zur Couch zu tragen wo auch Jun half ihn hinzulegen und ihn daraufhin zudeckte.

Alle Vier starrten sie Sho an. „Und...was jetzt?“ Aiba sank auf seine Knie und vergrub sein Gesicht im Stoff der Couch und begann leise zu weinen. Jun seufzte und ließ den Kopf hängen. Nino umarmte Aiba um die Taille und Ohno streichelte Aibas Rücken fürsorglich. „Er hat ihn verflucht... er hat sein Leben zerstört wie meines... ich bringe ihn um... Ich schwöre bei meinem Leben das wird er einbüßen!!“ Aiba hob langsam seinen Kopf, starrte Sho Hals an mit der sich heilenden tiefen Bisswunde. „Er hat das Wichtigste in meinem Leben angegriffen, verletzt und zu einem Monster gemacht wie ich es bin. Das wird er mir mit seinem Leben büßen...“ fauchte Aiba wütend.

Kapitel XXXX FINAL

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tatsu-addict
2009-12-16T20:31:04+00:00 16.12.2009 21:31
das letzte kapitel war ja mal richtig spannend.
aber ich fand es toll, dass du auch einige passagen eingebaut hast, dass man ein wenig schmunzeln konnte. ^^
ich finde deine fanfic gut!
die idee ist mal was ganz anderes.
und aiba als vampir... das hat was. *gg*
echt eine gute fic. ^^



Von:  Tatsu-addict
2009-03-16T16:54:33+00:00 16.03.2009 17:54
ich schreibe das kommi jetzt nur bei diesem kapi. ^^
also es ist ja mal viel passiert.
ich würde diesen vampir am liebsten töten. *grummel*
ich kann nur für aiba hoffen, dass ohno und nino ihn jetzt nicht wirklich hassen.
das hat er nicht verdient. *ihn tröst*
und ich hoffe auch wahnsinnig, dass jun wieder da rausgeholt wird. der arme kerl ist ja total unter drogen...

ich bin schon gespannt wie es weiter geht.
also bis zum nächsten kapitel. ^^
Von:  -aftermath-
2009-03-13T21:34:50+00:00 13.03.2009 22:34
*__*
ich liebe sie *__*
es ist so spannend ><
ich will wissen wies ausgeht!!!
Von:  Tatsu-addict
2009-03-10T21:29:04+00:00 10.03.2009 22:29
nino hat also wirklich mit dem gedanken gespielt...
aber aiba hat recht: der tod ist keine lösung.
ich bin schon gespannt wie es weiter geht und ob alles gut wird.
ich hoffe es sehr für die jungs.
also bis zum nächsten kapitel. ^^
Von:  Tatsu-addict
2009-03-10T21:17:27+00:00 10.03.2009 22:17
sho darf nicht tot sein!
ich bin aber stolz auf jun. er hat sich gefangen und ist nicht mehr so eklig zu aiba. ^^
ich werde gleich das nächste kapitel lesen.
Von:  Tatsu-addict
2009-03-07T18:56:56+00:00 07.03.2009 19:56
ich habe deine geschichte erst vor ein paar tagen entdeckt.
aber ich finde sie wirklich sehr gut.
die idee, dass aiba ein vampir ist, ist echt toll.
ich stelle ihn mir die ganze zeit als einen vor. ^^
es ist ja schon einiges passiert in den letzten kapiteln, deshalb schreibe ich jetzt nicht zu allen was.
ich kann nur sagen, dass ich diese geschichte auf jeden fall weiter lesen werde. auch wenn es mir schwer fällt aiba so leiden zu sehen.
*ihm helfen will*
also dann bis zum nächsten kapitel! ^^

LG
Von: abgemeldet
2009-03-03T13:53:17+00:00 03.03.2009 14:53
LOOL .. das chap ist wirklich süß mit Ohmiya~~~
Von: abgemeldet
2009-03-02T15:22:50+00:00 02.03.2009 16:22
omg wie konnte jun nur`;__;
Von:  FLAU
2009-02-28T06:54:41+00:00 28.02.2009 07:54
Uwaah~*___*
Spannend~
Mehr, bitte ♥
Von: abgemeldet
2009-02-22T12:17:17+00:00 22.02.2009 13:17
WOW was für ne tolle Fanfiction!! Aiba als Vampier!! Yaay!!!Ich mag Sakuaiba Pairings!! ^__^ Hoffe echt das da noch was kommt!! Will unbedingt wissen wie es weiter geht und ob Sho Aiba noch findet!!! Bitte, bitte weiter schreiben!!


Zurück