Zum Inhalt der Seite

Auf der anderen Seite des Tores

Edward Elric x Envy
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 

***************************************************************************
 

Titel: Auf der anderen Seite des Tores

Autor: KradDark-chan

Teile: 9(mit Prolog und Epilog)

Warnung: OOC, Lemon, Angstzustände, (Gewalt und sm-bd) – alles ausschließlich für Leser ab 18 Jahren!!!

Pairing: Edward Elric x Envy

Disclaimer: Ich verdiene hiermit kein Geld.

Die Charaktere, Plätze und alles weitere gehört Hiromu Arakawa.
 

Inhalt: Die Geschichte spielt nach dem Anime, der Kinofilm wird jedoch ignoriert.

Edward ist vor vier Jahren durch das Tor gelangt und sucht seit eben dieser Zeit nach einer Möglichkeit in seine Heimat Amestris zurückzukehren.

Doch was wäre, wenn plötzlich ein alter Bekannter auftauchen würde? Was wäre, wenn sich von da an alles ändern würde?
 

Kommentar: Viel Spaß, ist meine erste Fanfiction zu Fullmetal Alchemist. Die Idee entstand mit dem Anime, weil ich finde, dass es viele versteckte Anspielung für das Pairing Ed x Envy gab *grins*
 

***************************************************************************
 

Prolog
 

***************************************************************************
 

Zeit.
 

Was bedeutete sie?
 

In dieser Welt bedeutete Zeit Edward Elric nichts.
 

Nichts.
 

Ed war vor vier Jahren durch das Tor auf die andere Seite gelangt. Mittlerweile war viel bedeutungslose Zeit vergangen. Bedeutungslos, weil Ed immer noch keinen Weg gefunden hatte um seiner alten Welt, Amestris, näher zu kommen.

Stattdessen war er hier, in einer Welt ohne Alchemie, gefangen.
 

Edward war seinem kleinen Bruder, Alphonse Elric, keinen Schritt näher gekommen. Nachdem der Blondschopf sein Leben für das seines kleineren Bruders gegeben hatte, war er auf die andere Seite des Tores gelangt und hatte wie durch ein Wunder überlebt. Schockiert hatte Ed neben dem Fehlen von Alchemie festgestellt, dass es in dieser Welt auch keine Auto-Mails gab. Folglich trug er nun seit vier Jahren an seiner rechten Hand und an seinem linken Fuß Prothesen. Obwohl er diese mit allerlei Tricks ausgestattet hat, kamen sie doch niemals gegen die Auto-Mails von Winry an.

Auch wenn sich beide Welten jenseits des Tores oft nicht glichen, waren sie sich trotzdem ähnlich: Menschen lebten. Menschen starben. Kriege wurden geführt. Hunger gelitten. Alle Menschen versuchten mit den ihnen gegebenen Karten so gut es ging zurechtzukommen.
 

Doch das sonderbarste war in Eds Augen, dass er immer wieder Menschen traf, die auch in Amestris existierten. Obwohl sie dort ein gänzlich anderes Leben führten, andere Charaktereigenschaften hatten oder vielleicht schon tot waren, lebten sie hier erneut.

Das alles war in Eds Augen grotesk und unwirklich, fast als würde er in seiner eigenen Traumwelt umherwandern.
 

Natürlich war Ed kein Mensch, der einfach aufgab oder den Kopf in den Sand steckte. Dazu hatte er in Amestris viel zu viel durchgemacht, um einfach ohne zu kämpfen aufzugeben.

Anfangs war er ja auch noch bis in die Fingerspitzen motiviert gewesen, einen Weg zurück zu finden, zurück in seine alte Welt mit Al. Doch nachdem er nach vier langen Jahren durch etliche Länder gereist war, sämtliche Methoden ausprobiert hatte und dennoch keinen Schritt weiter gekommen war, kam der mittlerweile 19-Jährigen nicht umhin, Trübsal zu blasen.
 

Das war auch der Grund, warum Zeit für Edward immer mehr an Bedeutung verlor. Wenn man seine Ziele nicht erreichen konnte, war es vollkommen egal, wie schnell, langsam oder viel Zeit verstrich. Einzig und allein die quälenden Fragen blieben. Fragen, auf die er wohl nie eine Antwort bekommen würde. Lebte Al noch? Und der Oberst? Wie war es Winry ergangen? War ihre Welt in Ordnung? Was hatte Rose nach seinem Verschwinden gemacht? War der Spuck der Homunculus endgültig vorbei? Hatte Al seinen Körper zurück? Fragen über Fragen häuften sich in Eds Kopf, welche ihn vor Sorge beinahe in den Wahnsinn trieben.
 

Im Moment befand sich Edward auf einer Reise. Einer Reise ohne Ziel, die wohl nie enden würde. Oder die er nicht enden lassen würde, bevor er bekam, was er wollte.

Überraschenderweise hatte Ed seinen Vater, Hikari no Hohenheim, in dieser Zeitebene wieder getroffen. Ohne das Ed es verhindern konnte war sein Vater letzes Jahr bei einem Banditenüberfall getötet worden. Zwar hatte er seinen alten Herrn nie wirklich ins Herz schließen können, aber dennoch hatte er ihm eine Menge bedeutet. Außerdem war er der Einzige gewesen, der ihm Ratschläge bei der Suche geben konnte und der auch von der Existenz anderer Welten gewusst hatte.
 

Trotz aller Rückschläge stand für Edward Elric eines fest: Er würde niemals aufgeben und sich seinem Schicksal kampflos ergeben!
 


 


 

Ende Prolog ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 

****************************************************************************************

Kapitel 1: Überraschung im Mondschein

***************************************************************************

Kapitel 1: Überraschung im Mondschein
 


 

Erschöpft setzte sich Ed auf einen der großen, abgenutzten Steine die am Rand des Waldes herumlagen. „Puh! War echt anstrengend hierher zu gelangen. Hat mich eine Ewigkeit gekostet, bis ich hier in Schottland war. Nicht gerade leicht in der momentanen Kriegssituation durch ganz Großbritannien und weiter zu reisen.“ Genießerisch schloss der Blondschopf seine Augen und legte sich rücklings ganz auf den Stein, das Gesicht den warmen Sonnenstrahlen zugewandt.
 

„Ahhhh! Tut das gut! Da merkt man erst, dass man noch am Leben ist und nicht schon von irgendwelchen trampelnden Soldaten zu Brei getreten wurde…!“ Grummelnd verzog Ed augenblicklich das Gesicht, bei Soldaten musst er sofort an das Militär und folglich an seinen früheren Oberst, Roy Mustang, denken. Wobei Ed sich nicht einmal sicher war, ob er noch Oberst war. Immerhin wollte er bei ihrer letzten Begegnung den als Generalfeldmarschall getarnten Homunculus Pride umbringen. Wer wusste, was inzwischen alles passier war?

„Kuso!!! Ich muss aufhören immerzu daran zu denken!!“ Energisch schüttelte Ed seinen Kopf, atmete die erfrischende Frühlingsluft ein und richtete seine Aufmerksamkeit auf die nach wie vor gut gelaunte Sonne.
 

Wie nicht anders zu erwarten, schlief der Blondschopf auch einige Atemzüge später ein und kam erst einige Stunden später wieder auf.

Inzwischen war die Sonne dem Mond gewichen, welcher erfolgreich mit aller Kraft die Nacht erhellte.

Müde rieb sich Ed die Augen und blinzelte verwirrt. „Häh? Schon Nacht? Das kann doch nicht sein…wie lange habe ich denn geschlafen?“ Noch im Halbschlaf versuchte er sich zu orientieren, was ihm nach mehrmaligen Hinblicken auf seine momentane Situation und Umgebung auch gut gelang.
 

Edward war noch immer am Rand des Waldes, welches im Schottischen Hochland lag. „Heute finde ich wohl keine Unterkunft mehr, die Gaststätten haben schon längst geschlossen. Hmm…bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als im Freien zu bleiben. Egal, ich bin jetzt ausgeschlafen, also kann ich genauso gut weitergehen. So sieht mich wenigstens keiner im Schutz der Nacht. Ich hab eh tierisch Glück, dass mich keiner hier schlafend gefunden hat und bei lebendigem Leib gegrillt hat.“

Schaudernd über diesen Gedanken, packte Ed seine Habseligkeiten zusammen und machte sich anschließend zu Fuß weiter auf den Weg.
 

Der Mond leuchtete Ed den Weg gut genug, um sicher voranzukommen. Außerdem beruhigte ihn die Stille der Nacht. Keine Schüsse. Keine Schreie. Kein Getümmel. Keine Menschen.

Da in vielen Teilen des Landes und der Welt Kriege waren, liebte Ed die Nacht umso mehr, da er in dieser Zeit von all dem verschont blieb.
 

Nachdem der steinige Rest des Waldweges einer besser geebneten Straße gewichen war, konnte Ed in der Ferne auch schon die Umrisse einer Stadt erkennen. Noch war die Stadt gewiss eine halbe Stunde Fußmarsch von ihm entfernt, doch da das Gelände hier im Hochland sehr flach war, konnte man schon auf weite Strecken etwas erkennen. Allerdings hatte der Blondschopf noch genügend Proviant und nahm stattdessen lieber den Pfad links von ihm, der ihn augenscheinlich von der Stadt wegführte.
 

Hätte Edward Elric gewusst, was ihn nach dieser Abzweigung erwarten würde, wer weiß wie er dann gehandelt hätte?
 

Im Moment jedenfalls schritt Ed in normalem Schritttempo voran. Der Weg war trocken und die Erde fest, dennoch versperrten Steine, Gräser und anderes Kleingetümmel gekonnt den Weg. Zum Glück hatte es nicht geregnet, sonst wäre dieser Weg nicht begehbar gewesen, dafür war er trocken schon viel zu beschwerlich. Doch das alles machte dem 19-Jährigen nichts aus. Solange er ungesehen vorankam, war es ihm egal welchen Weg er dafür benutzen musste.
 

Nach einiger Zeit Fußmarsch, begann neben dem Weg plötzlich ein dünner Fluss zu fließen. Zuerst war die Ader sehr dünn, so dass nicht einmal ein Fisch darin hätte schwimmen können. Doch je weiter Ed ging, umso breiter wurde das Flussbeet. Der Nachteil war, dass der Weg auch immer beschwerlicher wurde, immer mehr versank er ihn dem Dickicht. Obwohl es nicht geregnet hatte, beschlich Ed so langsam das Gefühl in einen Sumpf zu gelangen, da die Erde durchtränkt war.
 

Widerwillig entfernte sich der Blondschopf von dem Fluss, der mittlerweile locker 10 Meter breit war und eine kräftige Strömung nach sich zog. Zurückgehen kam für Ed jedoch nicht in Frage, wäre ja auch gelacht wenn er nicht anders weiterkäme.
 

„Hmm. Dann gehe ich eben mal senkrecht zum Fluss ein Stück, vielleicht komme ich ja wieder auf festeren Untergrund.“ Unsicher kratze sich Edward am Hinterkopf. Er hasst es, so planlos durch die Gegend zu laufen! Aber was sollte er sonst machen? Und das nur, weil dieser doofe Fluss immer breiter wurde! Scheiße!! Konnte man in diesem blöden Schottland denn nicht einmal ohne Probleme reisen?
 

Unvermittelt blieb Edward plötzlich stehen. Und das keine Sekunde zu früh!

„WOOOW!“ Edward war an einen abrupten Abhang gelangt, der milde ausgedrückt 30 Meter in die Tiefe ging. Nur ein paar unaufmerksame Schritte mehr und er wäre die längste Zeit lebendig gewesen.

Der Anblick der sich Ed jedoch bot, ließ ihn das schnell wieder vergessen! So etwas hatte er noch nie gesehen! Vor ihm im Abgrund erstreckte sich ein gigantischer See, der locker über 50 Kilometer lang und breit war!! Am Rande des Ufers wuchs Flora und Fauna in einer atemberaubenden, grünen Pracht, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte.
 

Bäume, Sträucher, Gräser, Büsche, Blätter, Blumen, Zweige…einfach alles war in den buntesten Frühlingsfarben vorhanden, ein wahrer Schmaus für die Augen.

Das Licht des Mondes schien auf die Oberfläche des Wassers und ließ es unwirklich glitzern. Die Reflektion spiegelte sich auf die ganze Umgebung und alles schien durch dieses Naturschauspiel wie in ein heiliges Schauspiel getaucht. Die dunkle Nacht, die Finsternis, wurde erhellt von dem glitzernden Mond, der die Natur belebte. Fassungslos betrachtete Ed stillschweigend diesen verzauberten Ort, es war, als wäre er erneut in eine andere Welt eingetaucht.
 

Die ganze Umgebung sah so gar nicht wie der Rest des Hochlandes aus, welches Ed auf dem Weg hierher in seiner tristen Pracht begleitet hatte. Einzig allein das Rauschen des Wassers durchdrang die Stille der Nacht. Jetzt sah Ed auch, wie der breite Fluss, welchem er gefolgt war, in den See mündete. Ungläubig betrachtete er das Szenario und konnte einfach nicht genug von diesem märchenhaften Anblick bekommen.

Umso schwerer fiel es Ed, als er sich eine gute halbe Stunde später doch losriss und sich neugierig daran machte, den Abhang hinunter zu steigen. Er wollte unbedingt an das Ufer des Sees gelangen und sehen wie es dort aussah. Der Weg hinunter war doch etwas beschwerlicher, als er anfangs angenommen hatte, da es nicht nur steil, sondern auch ziemlich rutschig wegen der feuchten Erde war. Umso erleichterter war Ed, als er ohne Genickbrüche am gewünschten Zielort ankam.
 

Direkt am Seeufer zu stehen, war noch um einiges beeindruckender, als es nur von der Ferne zu bewundern. Es war erstaunlich, wie groß dieser See war. Ein unglaubliches Gefühl der Freiheit lag auf diesem Gewässer, welches sich auch auf Ed übertrug. Es zog den Jungen magisch an, dieses unbeschreibliche Verlangen wenn er auf das glitzernde Wasser blickte und sich selbst im Wasser reflektierte.

Neugierig ging Ed am Rand des Ufers entlang und fand schließlich das gesuchte Namensschild, welches die Bewohner dieser Gegend aufgestellt hatten: „Loch Ness – Gott behüte uns vor Nessy!“
 

Ungläubig blickte Ed erneut auf das heruntergekommene Schild und las kopfschüttelnd erneut die Aufschrift. Nein, eindeutig, er hatte nichts an den Augen – dieser See hier war doch tatsächlich Loch Ness!! Ed hatte auf seiner Reise schon viel über diesen See gehört, die Menschen erzählten sich die merkwürdigsten Geschichten über diesen angeblich verwunschenen Ort. Nach allem was Ed herausgefunden hatte, wagte sich kein Einheimischer auch nur in die Nähe des Sees, da sie auf keinen Fall die sagenumwobene Kreatur „Nessy“ erzürnen wollten. Ed hatte sich aufgrund dieser ganzen Horrormärchen Loch Ness immer als einen Sumpf oder ein Dreckloch vorgestellt, doch keinesfalls hatte er ein so wunderbar abgeschiedenes Fleckchen Erde erwartet!
 

Lachend setzte sich Ed in den kühlen Sand und blickte erheitert auf die glitzernde Wasseroberfläche. „Immerhin ist meine Unterkunft für den Moment geklärt, denn hier kann ich so lange ungestört bleiben, wie ich will. Außerdem finde ich es echt spannend, hier zu sein. Klar gibt es viele unheimliche Dinge auf der Welt, aber so ein Wesen gehört bestimmt nicht dazu, das ist doch alles nur Aberglaube. Als ob so ein Wesen wirklich existieren würde!“
 

Urplötzlich und ohne Vorwarnung durchbrach ein gewaltiger Lärm die Stille, welcher Ed vor lauter Schreck sofort in Alarmbereitschaft auf seine Beine springen ließ! In der Mitte des Sees spritzten hohe Wasserfontänen herauf, aus den Tiefen des Sees tauchte langsam aber stetig ein gewaltiges Ungeheuer von imposanter Größe auf! Erhaben wie eine königliche Bestie stieg das Wesen aus dem Wasser empor, immer mehr Teile des gigantischen Körpers bekam Edward zu sehen. Geschockt sah er zu, wie –was-auch-immer-es-war- weiter aus dem Wasser aufstieg, erst ein schlangenähnlicher Kopf, dann ein länglicher Körper und zum Abschluss eine Flossenähnliche Schwanzspitze. Wütend stieß das Tier einen Schrei in Richtung Himmel aus, welcher Eds Nackenhaare senkrecht zu Berge stehen ließ!

Wie nicht von dieser Welt, schwebte das Tier dicht über der Wasseroberfläche. Ein erneuter, markerschütternder Schrei folgte und ohne eine weitere Sekunde abzuwarten, flog das Ungetüm von der Mitte des Sees in Richtung Ufer, wo Ed noch immer wie angewurzelt dastand!
 

Edward war viel zu perplex, als das er lange hätte handeln können. Erst als die hohen Wasserfontänen, die von der Geschwindigkeit aufgewirbelt wurden, Ed bedeckten, wich er in letzter Sekunde mit einem Hechtsprung nach rechts dem Tier aus!

Geschickt auf beiden Füßen gelandet, sah Ed wie das Wesen nur dicht über dem Boden parallel zum Rand des Ufers weiterflog. „Häh? Wollte es mich denn gar nicht rammen?“ Verwirrt nahm Edward sofort die Verfolgung auf und lief dem Ungeheuer so schnell er konnte nach, er wollte unbedingt wissen, wer oder was ihm da gerade begegnet war! Das Tier hingegen flog stetig am Ufer des Sees entlang, mal weiter rechts, mal weiter links, es flog ziemliche Schlangenlinien und Ed wurde das Gefühl nicht los, dass mit dem Tier eindeutig etwas nicht stimmte.
 

Zum Glück konnte der Blondschopf die Spur nicht so leicht verlieren, denn selbst wenn immer mehr Abstand zwischen sie kam, wirbelte das Tier einfach viel zu viel Sand auf, als das Ed es hätte übersehen können. Komischerweise kam er dem Tier nach weiteren Minuten der Verfolgung auf einmal aber doch immer näher, mittlerweile konnte er schon die Flossenspitze deutlich erkennen. Lief Ed plötzlich schneller? Nein, das konnte nicht sein, dass Wesen war viel zu schnell um normalerweise von einem Menschen eingeholt zu werden! Die einzige logische Begründung die Ed einfiel, war, dass das Ungeheuer aus einem unerfindlichen Grund immer langsamer wurde!
 

19-16-14-12-9-8 Meter. Jetzt war wirklich nicht mehr viel Abstand zwischen den beiden, ein mulmiges Gefühl setzte sich in Eds Magengegend fest – wenn das Tier plötzlich anhielt, war er geliefert! Noch immer liefen beide nahe am Rand des nicht endenden Ufers entlang, doch aus dem Seitenblick bemerkte Ed das jetzt auf der rechten Seite zwischen dem Gras auf dem Hügel vermehrt Höhleneingänge auftauchten. Diese gingen direkt in den Sand über und man konnte sie problemlos betreten.
 

Als Ed seine Aufmerksamkeit wieder dem Boden unter seinen Füßen widmete, bemerkte er auf dem Boden Blutspuren, die ohne Zweifel von dem Wesen vor ihm stammten. Immer mehr schwankte das Wesen hin und her, streifte den Boden unter sich. Sand wirbelte auf, wodurch Ed wieder mehr Abstand zwischen sie brachte. Schließlich wollte er nicht als Sandstäbchen enden!

Doch plötzlich verlor das Tier völlig das Gleichgewicht und schlug auf den Boden unter sich auf! Der schwere Körper platschte in den Sand, voller Schmerzen schrie das Tier auf. Der Schrei durchbrach auf grauenvolle Art und Weise die Stille der Nacht. Fast konnte Ed den Schmerz selber spüren, als sich die Laute in sein Herz fraßen. Es war ein Mitleid erregendes Bild, wie sich das riesige Tier mit letzter Kraft in eine der großen Höhlen auf der rechten Seite hineinschleppte und dem Erzittern der Erde nach dort zusammenbrach.
 

Geschockt war Ed stehen geblieben und hatte zugesehen, wie das Tiere in der Höhle verschwunden war. Welche Tatsache ihn dabei mehr aus der Fassung warf, wusste er nicht: Entweder die allgemeinen Existenz dieser Kreatur oder das dieses Monstrum einfach so zusammengebrochen war oder das die Höhle letztendlich groß genug gewesen war, dass das Tier problemlos hineingekommen war!!

Erneut herrschte Stille in der hell erleuchteten Nacht. Doch dieses mal war es eine unheimliche Stille. Unschlüssig stand Ed ca.10 Meter vor besagtem Höhleneingang und hatte keinen Plan, was er jetzt machen sollte! Hineingehen? Abhauen? Hilfe holen?

Ed hatte sowohl in Amestris, als auch hier, schon einiges erlebt, aber das war seit vier Jahren das unglaublichste was ihm passiert war: Ein nicht identifizierbares Wesen taucht auf, rammt ihn und nach einer Verfolgungsjagd bricht es in einer Höhle zusammen! Das glaubte ihm doch echt kein Alchemist!!
 

Unschlüssig kaute Ed auf seiner Unterlippe herum. Sollte er es wagen? Wirklich etwas zu verlieren hatte er schließlich sowieso nicht und außerdem hatte sich Ed geschworen immer zu helfen, wo er konnte! Da wollte er sich auf keinem Fall etwas vorwerfen! Entschlossen leuchteten die goldenen Augen im Mondschein auf und funkelten ebenso beeindruckend, wie die Wasseroberfläche. „Egal ob ich jetzt zertrampelt werde oder nicht, ich überlasse dieses Tier auf keinem Fall seinem Schicksal!!!“

Ohne weiter darüber nachzudenken ging er zur unheilversprechenden Höhle und blieb vor dem Eingang stehen. Das Höhleninnere war stockfinster und nur vereinzelt drang das Mondlicht durch, folglich erkannte Ed anfangs nur Umrisse. Doch schon nach einigen Minuten hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt und er schritt mutig, wenn auch mit klopfendem Herzen in die Höhle.
 

Schon nach wenigen Metern erkannte Edward trotz der Finsternis die Umrisse des Tieres. Es zappelte auf dem Boden hin und her und wälzte sich von einer Seite auf die andere. Ed fand es erstaunlich, dass es sich überhaupt noch bewegen konnte, bei den schweren Verletzungen die es anscheinend hatte. Ed hörte wie mehrere Zischlaute von den Wänden widerhallten. Es waren zwar nur schwache Abwehrlaute, aber es war unverkennbar, dass das Tier nervös war. Natürlich hatte es Ed längst gerochen und wusste, dass er hier war. Nicht mehr viel trennte die beiden. Es handelte sich nur um eine Frage der Zeit, bis Ed nahe genug war, dass die wütende Schwanzspitze ihn zu Brei verarbeiten würde!
 

Doch alleine von dieser Vorstellung ließ sich Edward Elric nicht abschrecken und setzte sein Vorhaben weiter mutig in die Tat um!
 

Ende Kapitel 1 ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 

**********************************************************************************

Kapitel 2: Das Monster von „Loch Ness“?

***************************************************************************************
 

Kapitel 2: Das Monster von „Loch Ness“?
 


 

Doch alleine von dieser Vorstellung ließ sich Edward Elric nicht abschrecken und setzte sein Vorhaben weiter mutig in die Tat um!
 


 

„Schsch…schsch…! Ganz ruhig, ich will dir nicht wehtun. Ich bin gekommen, um dir zu helfen. Mein Name ist Edward Elric. Ich weiß nicht, ob du das in deinem Zustand mitgekriegt hast, aber ich bin dir schon seit dem Ufer des Sees gefolgt. Bleib ganz ruhig. Ich habe Erfahrung im Umgang mit Verletzungen, ich weiß, was zu tun ist.“ Behutsam und voller Bedacht, sprach Edward auf das Tier vor ihm ein. Eds Stimme war vollkommen ruhig, keine Aufregung oder Angst spiegelten sich in ihr wieder. Die Worte kamen leise, dafür bestimmt. Der junge Elric wusste ganz genau, wie er in einer solchen Situation handeln musste, um das Vertrauen des Tieres zu gewinnen.

Ob das Wesen ihn dabei verstand oder nicht, war völlig gleichgültig. Alleine die Art und Weise wie er seine Worte vermarktete, zählte.
 

Und tatsächlich schien sein Plan aufzugehen! Kaum hatte Ed zu sprechen begonnen, wurde das Tier von Minute zu Minute ruhiger. Das Hinterteil hörte auf gegen die Wände zu klatschen und auch das Fauchen ließ immer mehr nach. Das nervöse Zischen klang schließlich ganz ab. Die Minuten verstrichen und schließlich lag das Tier einigermaßen beruhigt vor ihm und schien Eds nächsten Schritt abzuwarten.

Tja, jetzt oder nie war die Devise des Alchemisten!

Langsam ging Ed weiter auf das Tier zu, penibel darauf bedacht nie aufzuhören etwas zu sagen. Zärtlich streichelte Ed die Schwanzspitze des Tieres, welches daraufhin sichtlich zusammenzuckte. „Keine Sorge, ich tue dir nicht weh. Ich will dir doch nur helfen.“
 

Ed versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu halten, doch sowohl sein Herz, als auch sein Atem rasten unweigerlich. Sein Puls schien auf 180 zu sein, so sehr stand er unter Anspannung. Kein Wunder – wenn das Tier sich dazu entschied, auch nur einmal kräftig zuzuschlagen, war er Geschichte! Und obwohl das eine sehr waghalsige Idee war, entschied sich Ed Feuer zu machen – um helfen zu können, musste er endlich etwas sehen! „Du musst mir jetzt versprechen, dass du ganz ruhig bleibst, denn ich mache jetzt Feuer, damit ich deine Wunde finden kann. Keine Angst, ich zünde dich nicht an, brauchst mich gar nicht so argwöhnisch zu mustern! Diesen Blick erkenne ich sogar noch in der Dunkelheit.“ Kurz hisste die Schlange auf und Ed hatte das eigenartige Gefühl, dass die Schlange jedes seiner Worte verstand. Ein komisches Gefühl.
 

Zum Feuermachen benutzte Ed die in dieser Welt neu erfundenen Streichhölzer und zündete seine mitgebrachte Öllampe an, welche sofort spärlich Licht spendete. Mit rasendem Puls wartete Ed bewegungslos ab, doch das Tier zischte anhand des Feuergeruches nur kurz auf, zeigte ansonsten jedoch keine Reaktion. Erleichtert atmete Ed die angehaltene Luft aus.
 

Endlich konnte er genaueres erkennen und war nicht mehr auf die Dunkelheit angewiesen. Zielsicher schritt er weiter voran, immer weiter mit dem Tier sprechend. Erst jetzt, wo Ed den ganzen Körperbau aus der Nähe und mit Licht sehen konnte, erkannte er, dass das Tier vor ihm eine riesige, ausgewachsene Schlange war!
 

Doch bei weitem keine gewöhnliche! Die Schlange sah ungewöhnlich majestätisch aus und war auch viel zu groß, um eine normale Wasserschlange zu sein. Vorsichtig strich Ed über die Haut, als er beim Bauch des Tieres ankam. Die Haut war schuppig, doch ganz und gar nicht unangenehm. Sie schmiegte sich viel mehr in seine Hand. Ed mochte dieses Gefühl, obwohl es nicht Wärme spendete, war es doch unglaublich angenehm.

„Du bist ja eine echt Schönheit, mein Kleiner. Ja, tut mir leid! Ich habe schon erkannt, dass wir aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Ich weiß, es gehört sich nicht dein bestes Körperteil so ungeniert zu inspizieren, aber ich war einfach zu neugierig ob du ein Männchen oder Weibchen bist. Aber keine Sorge, ich behalte das für mich.“
 

Ed lachte leise und strich weiterhin beruhigend über die gummiartige Haut. Erstaunlicherweise blieb die Schlange weiterhin ruhig, auch wenn die Schwanzspitze – welche im hellen Lichtschein ganz und gar nicht mehr flossenartig aussah - jetzt wieder unruhig auf dem Boden hin und her glitt. Doch der Kopf des Tieres lag ruhig auf dem Boden, nur die ozeanblauen Augen des Tieres verfolgten aufmerksam jede noch so kleine Bewegung von Ed.
 

„Hmm, ich kann das Blut schon deutlich riechen. Vielleicht eine hintere Kopfverletzung, könnte aber auch im Brustbereich sein… Ja! Hier! Ja, eindeutig, hier ist die Wunde! Oh mein Gott, die ist ja riesig! Schsch…bleib ganz ruhig, ich kann mir vorstellen, dass das höllisch wehtut!“ Direkt in der Mitte des Brustkorbes, war eine tiefe klaffende Wunde, welche nicht weit vom Herz der Schlange entfernt war. „Okay, Schlange, du musst mir jetzt zuhören. Ich werde jetzt deine Wunde vorsichtig untersuchen, es wird wehtun, aber eine andere Möglichkeit haben wir leider nicht. Also wenn du wirklich so klug bist, wie sich deine blauen Augen geben, dann lass uns das bitte gemeinsam durchstehen!“ Mit zitternden Händen stellte Ed die Öllampe auf einen kleinen Felsvorsprung, so dass er beide Hände frei hatte und dennoch genügend Licht gespendet wurde.
 

„Ich bin zwar kein Spezialist, aber ich habe dennoch Erfahrung mit Verletzungen. Und diese hier sieht wirklich ernst aus, so nahe am Herzen. Die Wunde ist sehr tief. Soweit ich erkennen kann, sind zwar keine Organe verletzt worden, aber du hast schon reichlich Blut verloren. Alleine durch dein gewagtes Flugmanöver musst du Unmengen an Blut verloren haben. Leider kann ich kein Blut herzaubern oder widerherstellen. Ein Mensch würde anhand dieses Blutverlustes definitiv sterben, aber ich hoffe einfach mal du bist stark genug, das durchzustehen. Dann sollte ich dich auch wieder hinkriegen!“
 

Die Hände von Ed waren blutverschmiert, als er von der Wunde abließ. Die ganze Haut der Schlange war mindestens 10 Zentimeter weggefetzt worden. „Ich frage mich was du angestellt hast, um SO auszusehen. Egal, jetzt ist erst mal deine Versorgung wichtig.“ Der Blondschopf packte aus seiner Reisetasche eine kleine Schale aus und stand auf. „Ich hole schnell Wasser vom See. Deine Wunde gehört zuerst gründlich gereinigt, bevor wir sie versorgen können. Ich bin gleich wieder zurück.“
 

Zum Glück war Loch Ness nur wenige Meter vom Eingang der Höhle entfernt, so machte es Edward keine Probleme immer wieder frisches Wasser zu holen. Denn eine Ladung reichte bei weitem nicht aus, um die Wunde zu säubern. Eilig holte Ed weitere acht Schalen und begann anschließend das Tier zu verarzten. Die Schlange hatte während der gesamten Behandlung zwar immer wieder schlimme Schmerzenslaute von sich gegeben, doch hatte sie komischerweise nicht den kleinsten Versuch unternommen, Ed zu verletzen. Das alles war wirklich mehr als mysteriös.
 

„So, jetzt müssen wir die Blutung dauerhaft stoppen, sonst war das alles umsonst. Da ich leider kein richtiges Verbandsmaterial bei mir habe, müssen auch einige saubere Klamotten von mir genügen.“ Mit viel Ruhe und Geduld band Ed seine Klamotten um die Wunde und stoppte mit dem richtigen Druck den Blutfluss. Auch scheute Ed nicht davor, seine Sachen zu zerreißen, um einen Knoten festzuzurren.
 

„Geschafft!“ Eine halbe Stunde später saß der Verband und stand einem Original in nichts mehr nach. Erschöpft wischte sich Ed den Schweiß von der Stirn. Die Blutung hatte nämlich nicht einfach aufgegeben, sondern immer wieder nachgeblutet. Doch mit viel Geduld und einer Heilsalbe für Notfälle – sein Vater hatte sie hergestellt und ihm gegeben – hatte Edward die Lage in den Griff bekommen. „Ich hoffe, der Schmerz hat schon etwas nachgelassen. Das ist echt eine böse Wunde die du dir da zugezogen hast. Ich würde ja zu gerne wissen, wie das passiert ist. Echt schade, dass du nicht sprechen kannst.“
 

Die Schlange hatte ihren Kopf noch immer auf dem Boden der Höhle gelegt und ließ Ed nach wie vor nicht aus den Augen. Aufmerksam verfolgte sie, wie Edward sich streckte und reckte und auch als Ed wieder in seiner Reisetasche herumwühlte, ließen die ozeanblauen Augen nicht von ihm ab.

Ed unterdessen hatte gefunden, was er gesucht hatte. Freudig hielt er ein kleines dutzend Äpfel, Bananen, Birnen und zwei Leibe Brot hoch und wandte sich grinsend an die Schlange. „Sag mal, hast du auch so einen Hunger wie ich? Ich hoffe, du bist hast nichts gegen vegetarisches Essen, denn bei aller Liebe, ich biete mich nicht als Mitternächtlichen Fraas an!“ Lachend ließ sich Ed auf den Boden der Höhle gleiten und saß mit gut einem Meter Abstand zum Kopf der Schlange.
 

Obwohl Ed noch immer etwas mulmig war, fühlte er sich schon richtig wohl in der Gesellschaft des Tieres, weshalb auch seine vorsichtige Handhabung immer mehr nachließ. Außerdem, hätte die Schlange ihn fressen wollen, hätte sie die letzten zwei Stunden schon reichlich Gelegenheit gehabt!

Gerecht teilte Ed sein Essensproviant auf und legte die eine Hälfte vor den Mund der Schlange. „Iss! Das wird dir gut tun, wenn du jetzt etwas isst. ‚Schließlich sollst du dich von einer schweren Verletzung erholen. Und es gnaden dir Alchemisten, wenn du wählerisch beim Essen bist!“
 

Genüsslich biss Ed in seinen eigenen Apfel und spürte sogleich, wie sein Magen ihm dankte endlich etwas zwischen die Kiemen zu kriegen. Nur wenige Bissen später war der Apfel auch schon verputzt und ein nächster fand den Weg in seine gierige Hand. Verdutzt hielt Ed in seiner Bewegung inne und blickte die Schlange an, welche sich noch keinen Millimeter bewegt hatte und ihn nur weiter anstarrte. „Hast du etwa doch keinen Hunger?“ Augenblicklich hisste die Schlange auf und zeigte ihre rote Zunge. Mit dem Kopf deutete sie auf Ed und anschließend auf die verheißungsvollen Äpfel. Dem Blondschopf fielen dabei fast die Augen aus dem Kopf – gestikulierte die Schlange etwa mit ihm??!
 

„Ich soll dich füttern?? Ähm…bist du dir sicher, dass du eine Schlange bist? Dein Verhalten wäre eher einem Pferd oder einem Hund zuzuordnen, oder auch einem verwöhnten Muttersöhnchen…aber doch nicht einer Schlange! Darüberhinaus habe ich schon von einigen seltenen Tieren gehört, aber noch nie von einem so abgedrehten wie dir! Ja ja, jetzt schau nicht so böse, ich komm ja schon!“ Doch etwas verunsichert was er da eigentlich tat, stand Edward auf und überwand zögerlich den letzten Abstand zwischen sich und der Schlange. „Aber denk daran: Irgendjemand beobachtet unsere Taten immer und wenn du mich jetzt auffrisst, wird der dir das garantiert übel nehmen!“ Ed wusste, dass er gerade ziemlichen Schwachsinn von sich gab, aber etwas besseres als diese halbgaren Witze fiel ihm im Moment nicht ein.
 

Edward bückte sich und setzte sich direkt vor den Kopf der Schlange, die Äpfel auf dem Schoß aufbewahrend und den Augenkontakt nicht unterbrechend. Kaum bot Ed den ersten Apfel an, begann die Schlange diesen in einem Affentempo zu verspeisen. „Du bist echt die unmöglichste Schlange, die ich kenne! So groß sein und dann wie ein Riesenbaby benehmen! Also echt!“ Lachend brach Ed die Äpfel immer in zwei Teile und warf sie spielerisch in den Mund des Tieres, welches freudig auf das Spiel einging.

Grinsend betrachtete Ed das seltsame Wesen, der Kopf schimmerte im Licht der Kerze in einem mystischen grün. Am Kopf der Schlange waren rechts und links zwei hirschartige, imposante Hörner, welche den majestätischen Eindruck nur noch verstärkten. Direkt in der Mitte des Kopfes war eine Narbe in der Form eines Dreiecks abgebildet. Offenbar war diese aber schon älter, weil sich darüber schon wieder eine neue Hautschicht gebildet hatte.
 

„Du bist mir vielleicht einer!“ Lachend tätschelte Edward den Kopf der Schlange wie bei einem treuherzigen Hund, wobei dieser Vergleich auch durchaus passend war, als die Schlange genüsslich ihre Augen schloss. Nur das Schnurren hätte noch gefehlt, dann hätte sich Ed wohl wirklich über das Tier krankgelacht.

Die letzten Zweifel als Abendbrot zu enden, waren in dem Moment von Ed gefallen, als die wunderschönen, blau funkelnden Augen der Schlange einfach nicht aufgehört hatten ihn anzublicken. Irgendwie befand sich etwas sehr beruhigendes in diesen Augen, was sich einfach wie von selbst auf ihn übertragen hatte. Ohne dass er es bemerkte, hatte Ed das Tier schon fest in sein Herz geschlossen.
 

„Du hättest genauso gut auch alleine essen können, du fauler Sack! Aber nein, du machst mir stattdessen eine Riesenangst und wartest dafür so lange, bis ich bereit bin, dich zu füttern.“ Unbeeindruckt von Eds freudigem Lachen fraß die Schlange weiter, bis auch das letzte bisschen Futter verdrückt war. Genüsslich schleckte sie sich mit der giftig roten Zunge über das Maul und legte anschließend den Kopf wieder auf den kühlen Erdboden.
 

Das alles war anscheinend doch etwas zu viel gewesen, die Schlange sah sehr müde aus und hatte die Augen auch schon geschlossen. „Du Armer musst echt völlig kaputt sein. Ruh dich aus, ich mache mich unterdessen auf den Weg in die Stadt. Jetzt habe ich nämlich doch einiges einzukaufen, sonst haben wir beide morgen nichts zu essen. Außerdem brauchen wir auch medizinische Versorgung. Es ist zwar noch Nacht, aber bis ich in der Stadt bin, haben die Märkte bestimmt geöffnet. Ich beeile mich auch, schlaf gut.“

Ed drehte sich um und ging in Richtung Höhlenausgang, als plötzlich ein wütendes Zischen erklang. Hastig sprang Ed wieder einige Schritte zurück, als das Hinterteil der Schlange wütend nach ihm schlug. Hätte der Blondschopf nicht extrem gute Reflexe, wäre er jetzt ein platt gedrückter, blonder Pfannkuchen!
 

„HEY!! Spinnst du?? Was soll das denn? Ich will doch nur in die Stadt, um unsere Versorgung aufzustocken!! Und du hättest mich fast platt gedrückt!!“ Wütend und mit verschränkten Armen stand Ed wieder vor dem Kopf der Schlange, welche ihn ebenfalls wütend anzischte und den Kopf auch wieder aus der bequemen Schlafstellung erhoben hatte. Nein, davon ließ sich Ed nicht mehr einschüchtern! Bevor er aber auch nur im Ansatz weiterschimpfen konnte, wurde er von hinten sanft angestoßen. Die Schlange benutzte doch tatsächlich das Hinterteil ihres Schwanzes, um ihn auf den Boden zu drücken. Diese Force tat nicht weh, es war viel mehr eine unsichtbare Hand, die sanft aber bestimmt wieder in eine sitzende Position zwang.
 

„Oh Mann! Jetzt erzähl mir mal bitte nicht, dass ich hier bei dir schlafen soll!“ Und ehe sich Ed versah lag er auch schon tatsächlich auf dem Boden der Höhle. Unschuldig wie ein Lamm lag die Schlange neben ihm, die Augen geschlossen, der Schwanz wieder brav am Boden und kein Wässerchen trübend.

Genervt rollte Ed mit den Augen, nahm sich eine Decke und Klamotten als Unterlage und kuschelte sich darin ein – bereitwillig ohne zu diskutieren neben dem Kopf der Schlange. „Nur das du es weißt, du bist echt das gestörteste Tier, das mir jemals untergekommen ist!“ Liebevoll schleckte die Schlange mit ihrer Zungenspitze über Eds Gesicht, fast wie ein Versöhnungsangebot. „Und nein, du bist keine Schlange, sondern ein verzogener Inu[1]! Wärst du eine Schlange…eine Schlange…?“
 

Fragend blickten die blauen Augen Ed an. „Weiß du was? Ich werde dich „Hébi“ nennen.[2] Das ist schöner, als dich die ganze Zeit nur mit ´du´ anzureden. Außerdem passt der Name irgendwie zu dir. Okay?“

Hébi schien zufrieden mit dem Namen, denn er schloss die Augen wieder und war auch schon bald im Land der Schlangenträume. Ed hingegen lag noch einige Zeit mit einem breiten Grinsen wach. Seine Gedanken pulsierten, wie hätte er jetzt schlafen können? Da lag er nun, in einer Höhle im schottischen Hochland, angekuschelt an eine Riesenschlange! Da er es selbst kaum glauben konnte, bezweifelte er stark, dass es ihm irgendjemand je glauben würde!!
 

Aber komisch war die ganze Situation schon, dass eine ausgewachsene Riesenschlange sich so seltsam verhielt. Und dann noch dieser Ort, Loch Ness. Vielleicht lag ja doch etwas Magisches in der Luft? Gähnend rieb sich Edward die Augen, die Müdigkeit griff nun doch ohne wenn und aber nach ihm. Schon fast im Land der Alchemisten Träume, kam Ed noch ein letzter, erschreckender Gedanke: Was wäre, wenn Hébi das Monster von Loch Ness ist???
 


 

Ende Kapitel 2 ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 


 

***************************************************************************************
 

[1] Inu = Hund

[2] Hébi = Schlange

Kapitel 3: Genesung

*****************************************************************************************
 

Kapitel 3: Genesung
 


 

Schon fast im Land der Alchemisten Träume, kam Ed noch ein letzter, erschreckender Gedanke: Was wäre, wenn Hébi das Monster von Loch Ness ist???
 

Am nächsten Morgen wachte Ed schon sehr früh auf. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und kündigte den Tag in seiner vollen Pracht an.

Blinzelnd öffnete Edward seine Augen und erfasste prompt zwei ozeanblaue, riesige Augen, die ihn aufmerksam musterten. „Hey…morgen, Hébi. Du bist anscheinend kein Langschläfer. Bin ich zum Glück auch nicht. Oder was heißt zum Glück, ich kann es mir einfach nie leisten lange ohne Deckung zu schlafen. Dafür bist du aber schon mal gut im Leute erschrecken.“
 

Der Blondschopf stand auf und streckte seine Arme und Beine, denn wenn er aufwachte kam er sich immer wie ein steifer Betonklotz vor. Besonders nach diesem harten Boden. Da half eben nur etwas Morgengymnastik. „Auch wenn dir das jetzt nicht gefällt, aber ich muss jetzt echt in die Stadt. Keine Sorge, sie ist nicht weit von hier, ich müsste in drei Stunden wieder zurück sein. Bleib du schön liegen und wag es ja nicht, dich mit deinen Verletzungen zu bewegen!“

Streng blickte Ed sein neu gewonnenes Haustier an. Hébi schien zwar wie immer zu verstehen, was er wollte, doch als Antwort drehte die Schlange ihren schweren Körper nur auf die andere Seite, mit dem Ergebnis, dass die ganze Höhle erzitterte.
 

Grinsend blickte Ed die schuppige Haut des Tieres vor sich an. Er konnte sich einfach nicht helfen, diese Schlange war wirklich etwas Besonderes. Hätte er in Amestris nicht schon so viele, wirklich viele abstrakte Dinge gesehen, würde er Hébi bestimmt nicht vertrauen und mit ihm reden, als wenn er ihn verstehen könnte. Aber Edward hatte eben durch all seine Erfahrungen durchaus gelernt, dass anderer Wesen sehr wohl Gefühle hatten und verstehen konnten, deshalb machte er sich da bei Hébi auch keine Sorge.
 

Nachdem Edward Hébis Wunden noch einmal neu versorgt hatte, machte er sich auf den Weg in die Stadt. Die Sonne strahlte jetzt in ihrer vollen Stärke vom Himmel und machte die kühle Frühlingsluft gleich um ein paar Grad wärmer. Der See glänzte jetzt hingegen in einem hellgoldenen Schimmer. Ed ging am Ufer des Sees entlang und erfreute sich, dass dieses unvergleichliche Naturspektakel zu jeder Zeit einmalig und unvergesslich war.

Ed kam nach einiger Zeit an dem Schild mit der Aufschrift ´Loch Ness´ vorbei und seine Gedanken kamen erneut ins grübeln, als er an sein Treffen mit Hébi dachte.
 

Ob Hébi wirklich etwas mit diesem Monster, Nessy, zu tun hatte? Oder ob das alles nur ein komischer Zufall war, der auf ganz andere Tatsachen zurückzuführen war?

„Argh, Scheiße!!! Und schon wieder sinnlose Gedanken, auf die ich im Moment sowieso keine Antwort bekomme! Echt mal, statt Denksport sollte ich mir mal ein anderes Hobby zulegen. Ich solle mich jetzt voll und ganz darauf konzentrieren, so schnell wie möglich zur Stadt zu kommen, das ist wichtiger.“
 

Immerhin halb von seinen Worten überzeugt, stieg Ed den Abhang wieder hinauf, um das Flussbeet zurückverfolgen zu können. Hätte er gewusst, dass er doch noch so viele Utensilien benötigen würde, hätte er auch gleich gestern gehen können. Aber okay, konnte ja keiner ahnen. Zum Glück hatte Ed einen sehr guten Orientierungssinn und fand den Weg zum Flussbeet und auch zur Straße ohne weitere Probleme.
 

Ed merkte den Unterschied, als er sich der Stadt näherte. Die Menschen im schottischen Hochland waren meist sehr ruhig und nie war wirklich viel Lärm, aber je näher Ed der Stadt kam, desto höher wurde der Lärmpegel. Mittlerweile musste es schon Mittag sein, denn als Ed auf dem Platz ankam sah er die vielen Händler, welche wiederum schon ziemlich resigniert aussahen. Das war auch nicht verwunderlich, das Hauptgeschäft war am Vormittag und ab Mittag wussten sie schon ihr Tageseinkommen. Und das schien anhand der hohen Steuerabgaben nicht gut zu sein.
 

Das hektische Treiben der Stadt machte Ed nervös. Er war es gewöhnt alleine zu reisen und wenn so viele Menschen an einem Ort hektisch an ihm vorbeizogen, kam er nicht umhin sich in seiner Haut unwohl zu fühlen. Da er jedoch braune Kleidung trug und auch sonst nichts auffälliges trug, wurde er zum Glück nicht zu irgendwelchen Adeligen gezählt und von den oft hungernden Menschen verfolgt. Das einzig wirklich auffällige an ihm waren seine strahlenden, strohblonden Haare und die ehrlichen, goldenen Augen, die nicht lügen konnten. Aber das alles bekamen die Menschen in dieser Stadt, die sich laut Ortsschild ´Inverness´ nannte, sowieso nicht mit.
 

Schließlich fand Edward eine Apotheke in einem abgelegenen Teil der Stadt und erledigte rasch seine Einkäufe, indem er seinen Vorrat an Verbänden und Heilsalben wieder aufstockte. Das ganze kam ihn nicht gerade billig, in Zeiten des Krieges und der Not waren Medikamente immer besonders teuer. Aber was blieb ihm für einen andere Wahl? Als nächstes gelang Ed durch einige abgelegene Gassen wieder zurück ins Zentrum der Stadt, wo auch der Markt war und er seine restlichen Einkäufe tätigte.
 

Eine ältere Dame wollte ihm - nachdem er reichlich Brot und Gemüse eingekauft hatte - doch tatsächlich – er konnte es nicht glauben - Milch verkaufen!!

„Entschuldigen Sie, aber wenn ich etwas auf dieser wie auch auf der anderen Seite HASSE, dann ist es dieses eklige Zeug, das sich Milch nennt!“ Voller Abscheu blickte Ed auf die Glasflasche mit dem weißen Inhalt, welche die Frau in der Hand hielt. „Aber mein junger Herr…bei Ihrer Körpergröße…würde etwas Milch nicht schaden…!“
 

„ICH BIN KEIN WINZLING!!! WAS FÄLLT IHNEN ÜBERHAUPT EIN!!! ARGH!! ICH BIN SCHON VIEL GEWACHSEN IN DEN LETZTEN JAHREN!!“ „Ach, sie waren also als Jugendlicher noch kleiner?“ „WAS WISSEN SIE SCHON? ICH BIN IMMERHIN GRÖßER ALS AL, NICHT WAHR, A-!“ Mitten im Wort hielt Ed geschockt inne. Er hatte doch für einen Moment echt geglaubt er wäre mit Alphonse, seinem kleinen Bruder, auf einer Reise. Er hatte für einen kurzen, schmerzhaften Moment einfach vergessen wo er war, vergessen wer er wer, vergessen dass er nicht in Amestris war. Erinnerungen kämpften sich ihren Weg aus Eds Unterbewusstsein hervor.
 

Doch die Wirklichkeit sah anders aus. Hier war kein Al. Nein…er war hier ganz alleine.
 

Traurig blickte Ed auf den Boden. „Entschuldigen Sie, Madam, aber ich mag keine Milch.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ließ Edward die verdutzte, alte Frau stehen und wandte sich eilig dem Stadttor zu, durch welches er Inverness verließ. Betrübt machte sich der Blondschopf auf den Rückweg. Er wollte nicht traurig sein, wollte nicht darüber nachdenken. Nicht über seine Vergangenheit, es tat einfach zu weh darüber nachzudenken und der Schmerz schnürte ihm die Brust zu!
 

Nein, er wollte sie nicht schon wieder durchgehen, die sinnlosen Fragen! Aber leider gab es keinen Knopf mit „off“ für ungewünschte Emotionen. Ohne dass er es verhindern konnte, rannen Ed stumme Tränen der Verzweiflung die Wangen hinunter. Er konnte es einfach nicht verhindern, dieses Gefühl der Wärme, als er gedacht hatte alles wäre wie immer – es war von einen auf den anderen Moment zerstört worden und er war in die grausame Wirklichkeit zurückgeworfen worden. Betrübt wischte sich Edward die Tränen ab und machte sich links und rechts mit seinen Einkäufen bepackt mit schnellen Schritten auf den Weg, zurück zu Hébi.
 

„Oh Mann. Es ist zwar nur eine Schlange, aber im Moment bin ich froh, dass ich zu irgendjemanden zurückkehren kann. Ich hoffe, Hébi hat Hunger, nachdem ich so viel eingekauft habe und das ganze hart verdiente Geld der letzten zwei Monate neben Medizin nur in Essen gesteckt habe!“ Allein die Freude auf die Rückkehr auf jemand wartenden versetzte den Blondschopf tatsächlich in eine bessere Stimmung und seine Trüben Gedanken hellten wieder etwas auf.
 

Wie geplant hatte Edward drei Stunden gebracht. Am frühen Nachmittag hatte er Loch Ness wieder erreicht. Weit und breit war kein Mensch zu sehen, was Eds Theorie bestätigte. Weder am Ufer, noch in der gesamten näheren Umgebung die er jetzt schon abgegangen war, hatte er Menschen getroffen.

„Anscheinend ist die Legende wirklich wahr und die Leute fürchten sich auch nur in die Nähe von Loch Ness zu gehen. Egal, umso besser für mich und besonders für Hébi.“ Ed stieg erneut den Abhang hinunter und war einige Zeit später endlich wieder an der gewünschten Höhle angelangt. Ed hatte über dem Eingang sein Alchemistisches Zeichen in den Sand geschrieben, nicht das er die vielen Höhlen doch noch verwechseln würde. Gespannt und mit einem Kribbeln im Magen betrat Ed die Höhle. War vielleicht alles nur ein Traum gewesen und niemand war hier?
 

Doch kaum hatte sich Ed ein paar Schritte in das Höhleninnere gewagt, sah er schon Hébi, wie er nach wie vor brav am Boden lag. Ed fiel ein Stein vom Herzen, erleichtert ging er vor zu Hébis Kopf – was bei der Länge von Hébis Körper doch kurz dauerte.

„Hébi! Ich bin wieder zurück. Und ich habe dir auch reichlich zu Fressen mitgenommen!“ Augenblicklich schnellte der Kopf der Schlange in die Höhe und wandte sich Ed zu. Neugierig durchsuchte Hébi die Taschen und fast ließ Ed durch den stürmischen Andrang diese fallen. „Hey, hey, ganz ruhig. Du kriegst ja schon was.“ Anscheinend hatte nicht nur Ed seine Schlange vermisst, sondern auch umgekehrt, da Hébi mit seiner samtigen Zunge über Eds Wange schleckte.
 

„Hey, das kitzelt. Hahaha. Aufhöööören. Ich füttere dich ja schon, mein kleines Riesenbaby!“

Schmunzelnd schnitt Ed mit einem Messer die Früchte her und fütterte seinen neu gewonnen Freund damit, welcher sichtlich zufrieden mit der Auswahl an Lebensmitteln war. Anscheinend benötigte Hébi nicht zwingend Fleisch, oder er wusste es nur nicht, dass er Fleisch wollte. Aber es war gut so, Fleisch wäre etwas schwieriger zu beschaffen gewesen und Ed hatte keine große Lust, jagen zu gehen.

Nach dem Essen wusch Ed Hébi erneut gründlich und am Ende des Bades war sowohl der gesamte Höhlenboden, als auch Edward pitschnass, weil es die Schlange einfach nicht hatte lassen können ihn immer wieder freudig abzuspritzen.
 

Ohne es zu bemerken, dachte Ed seit langer Zeit endlich einmal nicht nur an seinen Bruder, seine Welt und wie er zurückkam. Endlich hatte Edward auch mal wieder Spaß, lebte sein Leben ohne Trübsal zu blasen. Auch hatte er eine Aufgabe um die er sich kümmern konnte. Denn obwohl Hébi schon rumscherzte, war die Wunde noch lange nicht verheilt und so musste Ed aufpassen, dass die Schlange keine Infektion oder ähnliches bekam.
 

Dennoch hatte Ed ohne Zweifel einen neuen Freund gefunden, welcher ihm seit vier langen Jahren endlich wieder seine Lebenslust zurückgab.
 

Und so verstrichen weitere vier Wochen, in denen die Pflege Hébis Edwards ganze Zeit in Anspruch nahm. Obwohl es sehr mühsam war – Hébi hatte tatsächlich eine Infektion bekommen, die Ed zum Glück aber wieder unter Kontrolle gekriegt hatte – genoss Edward die Wochen in vollen Zügen. Es war kaum vorstellbar, aber Hébi war ihm mit jedem Tag mehr ans Herz gewachsen. Er war das erste Wesen in dieser Welt, abgesehen von seinem Vater vielleicht, welches er richtig ins Herz geschlossen hatte. Tagtäglich schlief Ed angekuschelt an seinen Freund ein und wachte morgens neben dem warmen, großen Körper auf. Zweifel, Ängste oder Schuldgefühle hatten Ed nicht mehr in seinen Träumen heimgesucht.
 

Es war eine unvergessliche Zeit, durch welche Amestris und die damit verbundenen Menschen zum ersten mal in den Hintergrund rückten. Natürlich nicht in dem Sinne, dass Ed seinen Wunsch aufgab, nein! Aber in dieser Zeit gerieten die Menschen, die ihm Sorgen und Probleme bereiteten einfach mal in Vergessenheit und der 19-jährige konnte sich auf sich und Hébi konzentrieren.
 

Nach der Infektion war es zum Glück nur noch bergauf gegangen. Täglich wurde Hébi wieder fitter und war anscheinend voller Ungeduld, endlich wieder aus der Höhle zu kommen. Kein Wunder, so ein großes Tier brauchte Platz und außerdem würden die Flügel erheblichen Schaden nehmen, wenn sie zu lange eingepfercht waren. So hatte Ed Hébi nach zwei Wochen erlaubt, vorsichtig rückwärts aus der Höhle zu kommen und sich zu bewegen – aber auf keinen Fall zu fliegen! Zum Glück hatte sich die große Schlange daran gehalten und hatte nur nahe des Ufers geplanscht und sich sonst sprichwörtlich die Beine vertreten.

Jetzt nach vier Wochen war die Wunde zum Glück sehr gut verheilt, nur eine kleine Narbe war auf der Brust zurückgeblieben.
 

„Ich glaube wir sollten morgen probieren, dass du wieder fliegst. Soweit ich sehen kann bist du wieder vollkommen gesund und demnach sollte fliegen also nichts im Weg stehen. Deine Flügel würden es dir auf jeden Fall danken. Was meinst du, Kleiner?“ Es war Abend und Edward lag wie gewohnt angekuschelt an Hébi, welcher die Augen schon geschlossen hatte. Als Antwort auf die gestellte Frage wedelte Hébi nur mit seinem Schwanz. Ed verstand. Hébi konnte es kaum erwarten. Es war in den Augen des Blondschopfs echt interessant, wie gut er immer wusste, was Hébi meinte und wollte. Und das war keine Einbildung. Denn in den vergangenen Wochen hatte sich gezeigt, dass Ed und Hébi sich gegenseitig durch verschiedene Verhaltensmuster sehr gut verstanden.
 

Der nächste Morgen war ein warmer Frühlingstag und sowohl Hébi als auch Edward waren bereit für den Flugversuch.

„Und denk daran, du drehst nur ein paar Runden und versuchst so nahe wie möglich am Wasser zu fliegen. Flieg auf keinen Fall in die Mitte des Sees, wie soll ich dich sonst retten, falls du plötzlich abstürzt! Denk daran! Und pass auf dich auf! Und- oh Mann, ich höre mich ja wie deine Mutter an.“ Grinsend streichelte Edward über Hébis Kopf, welcher im hellen Morgenlicht wie der Rest der Haut grünlich glänzte. Neckisch stupste Hébis Schwanz Ed in den Rücken. „Ist ja schon gut, ich vertraue dir. Du siehst echt wunderschön aus, Hébi. Wie eine Königsschlange, wenn sich das Licht auf deiner Haut reflektiert. Das reinste Farbenspiel. Ich wünsche dir viel Spaß mein Süßer, ich sehe dir von hier aus zu.“
 

Ed ging einige Schritte zurück und sah zu, wie Hébi seine weiten Flügel spannte und den Blick auf das Wasser von Loch Ness warf. Hébi stand genau Richtung Wasser, Freiheitsdrang spiegelte sich in den ozeanblauen Augen wieder, fast als hätten sie nur auf das Wasser gewartet. Langsam begann Hébi mit den Flügeln zu schlagen, das Tempo stetig erhöhend.

Edward konnte sehen, wie der Sand sich langsam aufwirbelte und das Wasser seine Wellen schlug. Anmutig hob Hébi vom Boden ab und stieg locker 20 Meter in die Lüfte. Frei wie ein Vogel flog die Schlange durch die Lüfte. Wie befohlen am Rand des Ufers, doch ließ es sich Hébi nicht nehmen immer wieder spielerisch die Höhe zu verändern und unter das Wasser zu tauchen, nur um einige Sekunden später wieder senkrecht in die Lüfte zu fliegen.
 

Glücklich beobachtete Edward den Testflug. Hébi hatte zum Glück keine bleibenden Schäden von seinem Unfall davongetragen und flog wie der König der Bestien durch die Lüfte. Welchen Spaß das Tier hatte, hätte wahrscheinlich jede Blindschleiche erkannt. Der Blondschopf freute sich tierisch für seinen Freund, endlich war er wieder völlig frei und konnte die Luft erobern.

Nach 15 Minuten empfand Ed aber, dass es genug war und er schrie Hébi, dass er wieder landen sollte. Brav wie ein Hund gehorchte die Schlange sofort und flog immer tiefere Kreise, um die Landung zu packen und das Tempo zu drosseln. Noch 15 Meter trennten Hébi vom sandigen Untergrund, gerade wollte er sein Tempo ein letztes Mal verringern um zur Landung anzusetzen, als es plötzlich passierte.
 

Hébi verlor ohne ersichtlichen Grund das Gleichgewicht und geriet in heftiges Schwanken. Ed blieb vor lauter Schreck das Herz stehen, doch er handelte sofort: „HÉBI!!! HÖR MIR ZU, VERSUCH NOCH EINE KURVE ZU FLIEGEN, DANN KANNST DU SEITLICH LANDEN! LANDE AUF KEINEN FALL DIREKT, SONST BRICHST DU DIR SÄMTLICHE NICHTVORHANDENEN KNOCHEN, DAS ÜBERLEBST DU AUS DIESER HÖHE NICHT!!“

Voller Angst beobachtete Ed, wie Hébi versuchte eine seitliche Rechtskurve zu fliegen, was zum Glück auch einigermaßen gut klappte. Durch dieses Manöver war die Geschwindigkeit von Hébi gebremst worden, so dass er in einigermaßen abgeschwächtem Tempo seitlich landen konnte.
 

Dennoch schlug Hébi hart auf dem Boden auf, die Masse des Tieres war für eine Notlandung einfach zu heftig gewesen. Ein riesiges Grollen durchbrach die Stille am Loch Ness, Sand wurde in hohen Mengen in die Luft gewirbelt, die Erde erzitterte unter dem Gewicht von Hébi. Erschrocken flogen die Vögel aus ihren Bäumen und auch alle anderen Tiere in naher Umgebung suchten sofort das Weite. Schützend ging Ed augenblicklich in die Knie und bedeckte seinen Kopf so gut es ging mit beiden Händen, damit kein Sand in seine Augen oder Ohren kam. Das war jedoch nur eine spärliche Hilfe, da der Blondschopf dennoch unter einer Lawine aus Sand begraben wurde.
 

Es dauerte einige Zeit, bis sich der Sand gelegt hatte. Pustend, da er unfreiwillig in Unmaßen Sand geschluckt hatte, befreite sich Ed aus den gelben Körnern und sah sich blinzelnd um, konnte jedoch nicht das geringste erkennen. Hastig klopfte er seine Kleidung ab, taumelte zum Wasser des Sees und wusch sich die Sandkörner aus den Augen. Seine Sicht klärte sich und blinzelnd erkannte Ed, dass es noch immer weißes Pulver regnete, doch das war ihm vollkommen egal! Wo war Hébi??

„Hébi? Bist du in Ordnung? Hébi?! Hörst du mich?? Wo bist du?!“
 

Nervös schaute sich Ed um, doch er konnte anhand des rieselnden Sandes nicht wirklich weit sehen. Dennoch, Hébi war ja so groß, ihn müsste er trotzdem sehen! Doch der junge Blondschopf konnte beim besten Willen nichts erkennen. Nackte Angst, wie er sie schon lange nicht mehr erlebt hatte, machte sich in ihm breit. Hébi konnte doch nicht einfach verschwunden sein!!! Scheiße! „HÉBI!! HÖRST DU MICH?!“

Taumelnd arbeitete sich Ed zu der Stelle vor, wo Hébi aufgeschlagen war. Ein großes Loch hatte sich in den Sand abgedruckt, doch keine Schlange weit und breit! Zum Glück rieselten die letzten Sandkörner zu Boden und Ed konnte wieder ein weiteres Umfeld erkennen, doch keine Spur von seinem Freund! „HÉBI!!!“
 

Stille.
 

„Argh!! Was soll denn dieser Krach? Au au au, brummt mir der Schädel! So eine verdammte Hühnerkacke, warum liege ich hier im Sand?! Das ist ja eklig!“
 

Eine Stimme hatte plötzlich die Stille ungefragt durchbrochen, doch sie gehörte nicht Edward! Dieser stand wie vom Blitz getroffen an Ort und Stelle, nicht fähig sich einen Millimeter zu bewegen. Ed kannte diese Stimme. Er hätte sie unter Tausenden wieder erkannt! Der Blondschopf begann wie Espenlaub zu zittern, sein ganzer Körper stand unter Strom - wie konnte hier plötzlich ein Mensch sein? Wie konnte ER plötzlich hier sein…? Das konnte doch nicht sein…nicht HIER, nicht in dieser Welt! DAS WAR ABSOLUT UNMÖGLICH!!!
 

Einige Meter neben dem riesigen Einschlagloch von Hébi lag ein Junge im Sand. Da er flach im Sand gelegen hatte, war er nicht weiter aufgefallen, doch jetzt stachen die schwarzen Haare aus dem weißen Sandmeer deutlich heraus. Unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, schritt Ed näher heran, bis er nur noch drei Meter von dem Zielobjekt entfernt war.

Es gab keinen Zweifel: Diesen Rücken, diese Statur, diese Haare, die Stimme, dieses Wesen – das alles, hatte Edward in all den Jahren nicht vergessen! Vergessen können! DAS alles hatte sich schmerzlich in Eds Herz eingebrannt!
 

Wie hätte er diesen Jungen jemals vergessen können?
 

Wie hätte er dieses Aussehen jemals vergessen können?
 

Wie hätte er diesen höhnischen Tonfall jemals vergessen können?
 

Das alles gehörte schließlich zu dem Jungen, der ihn einst umgebracht hatte!!!
 

„Was machst du hier, ENVY?“
 


 

Ende Kapitel 3 ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 


 

****************************************************************************************

Kapitel 4: Die Begegnung zweier alter Bekannter

Vielen, vielen Dank für die Kommis :D

Da geht es gleich fröhlich weiter ^//^
 

*****************************************************************************************
 

Kapitel 4: Die Begegnung zweier alter Bekannter
 


 

„Was machst du hier, ENVY?“
 


 

Die eisige Kälte in Edwards Stimme war durch nichts mehr zu überbieten. Tiefer Hass sprach aus den wenigen Worten. In den sonst sanftmütigen, goldenen Augen stand pure Verachtung.

Wütend überwand Ed die letzten drei Meter und kniete sich vor Envy auf den Boden. Hart packte er den anderen Jungen am Kragen und schrie ihn an: „ICH HABE DICH GEFRAGT, WAS DU ABSCHAUM IN DIESER WELT MACHST!! HUH?!“
 

Als Antwort bekam Ed zuerst nur zwei überraschte blaue Augen zu sehen, bevor Envy die Hände an seinem Kragen energisch weg schlug und ungläubig zu lachen anfing: „Edward Elric, besser bekannt als „Fullmetal“! So ein Zufall aber auch, dass ausgerechnet wir beide uns in dieser ach so tristen Welt wieder treffen - es ist mir eine Ehre.“ Spöttisch verbeugte sich Envy in sitzender Haltung und auch ihm konnte man die Verachtung für den blondhaarigen Jungen nur allzu deutlich anerkennen.
 

„Da sieht man sich so lange nicht, Fullmetal, und dann trifft man sich ausgerechnet in dieser verkorksten Welt wieder. Na ja, Zufälle soll es bekanntlich geben. Aber leider bin ich auch TRAURIG gestimmt, weil ich war VOLLER Hoffnung, dass du wenigstens dieses mal krepiert wärst!! Leider bist du ja, nachdem ich dich erfolgreich ins Jenseits befördert habe, aufgrund deines bescheuerten Bruders wieder zurückgekehrt! Und dann bist du auch noch so blöd und opferst dich wiederum für diesen - das ist ja echt krank!! Wahahah, ihr seid mir vielleicht Loser! Echt schade, dass du nicht abgekratzt bist, ich hätte mich zu gerne an deiner Leiche erfreut, Fullmetal!! Hahaha!“
 

Envy hielt sich vor lauter lachen seinen schon schmerzenden Bauch. Geschickt stoß der Schwarzhaarige den perplexen Ed einen Meter zurück und sprang sogleich auf beide Füße, jedoch knickten Envys Beine augenblicklich wieder ein und Envy konnte sich gerade noch vor einem Sturz in den Sand retten. „Ei ei, das tut weh. Anscheinend bin ich etwas aus der Übung, wenn mir nicht einmal mehr meine Füße gehorchen. Ich kann ja mal deinen vielleicht noch lebendigen Bruder fragen, ob er nicht einen Tipp für mich hat.“ Abgelenkt betrachtete Envy seine Beine und versuchte sich langsam aus der knienden Situation zu erheben, als er plötzlich doch zu Boden fiel, weil ihn ein harter Faustschlag von rechts traf.
 

Ed konnte sich nicht mehr länger beherrschen, als er die Verspottung über Al hörte, gingen bei ihm sämtliche Sicherungen durch! Wütend schlug er wie von Sinnen auf Envy ein: „DU ARSCHLOCH HAST DOCH NICHT DIE GERINGSTE AHNUNG VON MIR!! Was bildest du dir überhaupt ein, mich und Al als Loser hinzustellen?! Das alles ist DEINE Schuld!! Hättest du mich nicht getötet, dann hätte sich Al nicht für mich opfern müssen! DANN WÄRE ALLES ANDERS GEKOMMEN!! Ich würde nicht alleine in dieser Welt hier verschmoren, ohne zu wissen, was in Amestris vor sich geht!!! DAS ALLES IST DEINE SCHULD, DU VERDAMMTER HOMUNCULUS!!!“
 

Wie besessen schrie sich Edward die Seele aus dem Leib. All die Trauer und der Schmerz, welche in den letzten Wochen so schön nachgelassen hatten, wurden plötzlich unweigerlich an die Oberfläche gespült, wo sie sich explosiv entluden.

Ed konnte nicht mehr klar denken, seine Gedanken hatten einen Blackout, jede rationelle Handlung verschwamm vor seinen Augen. Tränen der bitteren Wut bahnten sich ihren Weg über die blassen Wangen. Ed konnte nicht mehr, er war am Ende seiner Geduld angekommen! Diese Gedanken, diese kalten, harten Realitätsgedanken brachten ihn um den Verstand! So wie die Dinge standen, würde er nie wieder nach Amestris zurückkehren… „NEIN!!! DAS LASSE ICH NICHT ZU!!!“ Ohne sein handeln zu realisieren, rammte Ed ohne Erbarmen seine Fäuste weiterhin in den zarten Körper unter ihm.
 

Envy hingegen war rücklings hart im Sand aufgeschlagen und hatte wegen seiner geschwächten Beine nicht schnell genug wegspringen können. Mit voller Wucht hatte sich Ed auf ihn gestürzt und hatte Envy wortwörtlich unter sich festgenagelt. Mit der linken Hand hielt Ed beide Hände Envys über dessen Kopf fest und mit der rechten schlug er immer wieder auf den Brustkorb, Bauch und Oberkörper von Envy ein!
 

Envy war stark. Sehr stark. Und flink, niemand konnte ihn gewöhnlich überhaupt mit einem Schlag treffen.

Doch für gewöhnlich war Envy ja auch im Begriff seiner vollen Kraft und war nicht nur ein halbstarkes Bündel, welches nicht einmal seine Füße bewegen konnte.

Dieser Junge, Edward Elric, schlug mit einer Gewaltintensität auf ihn ein, dass es Envy trotz massiver Abwehrversuche in Form von Bissen bis zu Tritten nicht schaffte, sich aus der misslichen Lage zu befreien.
 

Ahhh! Wie das wehtat! Vor Schmerz biss sich Envy auf seine Unterlippe, bis er spürte, dass Blut über seine Lippe ran. Nein, auf keinen Fall würde Envy schreien! Diese Genugtuung würde er Fullmetal nicht gönnen! Eher würde sich Envy die Zunge abbeißen, als diesen laut der puren Verzweiflung zuzulassen! Niemals!! Dafür war sein Stolz viel zu groß!
 

Envy spürte wie das warme Blut über seine Haut rann. Ungeniert tropfte das Blut in den Sand und befleckte die Natur - lange würde Envy nicht mehr durchhalten. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher, Envy spürte weder seine Arme, noch seinen Oberkörper. Wie eine stille Taubheit spürte er den Schmerz seiner Glieder nicht mehr, ein erstickendes Gefühl ergriff von ihm Besitz. Immer schwerer gelang der lebenswichtige Sauerstoff in seine Lungen, das Atmen fiel Envy unendlich schwer. Flackernd fielen Envy die Augen zu, bevor er sie apathisch wieder öffnete: Auf keinen Fall durfte er das Bewusstsein verlieren!
 

Verzweifelt, ohne es zu wollen, ohne es kontrollieren zu können, ohne es verhindern zu können, war Envy am Ende seiner mentalen Kräfte angelangt und brach sein sich selbst auferlegtes Versprechen: Mit letzter Kraft schrie Envy voller unerträglicher Schmerzen auf!

Doch obwohl Envy schrie, war kein gewöhnlicher Schreilaut zu hören, sondern ein herzzerreißender Zischlaut, bei dem Ed augenblicklich wusste, dass er nur ein Wesen auf der ganzen Welt mit diesem Laut gab: Hébi!!!
 

Erschrocken klärten sich die vernebelten Augen von Ed und er ließ die Hände von Envy wie von der Tarantel gestochen los. „Was-zur-Hölle-!“ Fassungslos starrte Ed auf den bewegungslosen Körper unter ihm. Blutüberströmt lag Envy vor ihm und es schüttelte ihn am ganzen Körper, jetzt, wo er frei war und die Schmerzen mit erneuter Rückwirkung auf ihn einströmten. Selbst aus Envys Mund rann der rote, verheißungsvolle Lebenssaft.

Geschockt blickte Edward auf den Homunculus unter ihm. Nur langsam klärten sich die Gedanken in seinem Kopf, so, dass er etwas damit anfangen konnte… OH MEIN GOTT!!! Was hatte er getan? Nur ein paar Minuten länger und dann wäre Envy vermutlich totgeprügelt gewesen!! Seinetwegen!
 

Am Boden zerstört brach Ed über Envy zusammen und krallte seine Finger in den goldenen Sand unter ihnen. Heiße Tränen liefen Ed über die Wangen, Tränen der puren Verzweiflung und der Angst vor sich selbst. „Wie…wie…ka…kann…ich…so…s…so…etwas nur….machen?! Das…bin doch nicht…ich…nein….NEIN….so….bin ich…ni..nicht! NEIN!“ Voller Reue über seine Tat griff sich Edward an den Kopf und wippte apathisch auf und ab.

Das konnte doch nicht sein! Noch nie war er so ausgeflippt! Noch nie! Selbst in Amestris nicht! Noch nie hatte er ein anderes Lebewesen so ungerecht und niederträchtig behandelt - denn das war definitiv kein fairer Kampf gewesen! Schließlich schien Envy nicht einmal im Ansatz über seine gewöhnlichen Kräfte zu verfügen! Das war kein fairer Kampf gewesen, sondern eine Meuterei aus niederen Beweggründen! „Es … tut … mir .. so .. le .. leid … ich … i … ich …!“
 

Erneut durchbrach ein zischender Schlangenlaut die Stille. Eds Kopf schnellte augenblicklich vor seinen Armen hervor - also hatte er sich trotz allem doch nicht verhört! Es gab keinen Zweifel, dieses Zischen kam eindeutig von Hébi! Hastig wischte sich Ed die Tränen aus dem Gesicht und stand auf. Weit und breit war nichts von Hébi zu sehen. Also war Eds erste Vermutung, dass Envy etwas mit Hébi zu tun hatte, doch richtig gewesen.
 

Zögernd ging Ed erneut in die Knie und nahm dieses mal neben Envy im Sand Platz. Schwere Schuldgefühle nagten an Ed, sobald er Envy wieder genauer betrachtete, denn der Junge vor ihm sah wirklich mehr tot als lebendig aus. Erst jetzt bemerkte Ed die ganzen offenen Wunden und Blessuren, die er ihm zugefügt hatte. Heiliger Alchemist…wie hatte er nur so von der Rolle sein können, dass er das alles nicht mehr realisiert hatte?!

Verbittert kaute Ed an seiner Unterlippe. Was sollte er denn jetzt machen? Envy sterben lassen? Gute Lust hätte er nach wie vor dazu…scheiße! Aber wenn dann wollte Edward seinen Gegner in einem fairen Kampf besiegen, Mann gegen Mann, und nicht in einem solch hinterhältigen Zwist! Ed blieb wohl nichts anderes übrig, als den anderen zu verarzten – und ihn gegebenenfalls erst dann umzubringen!
 

„Envy! Oi, Envy! Hörst du mich?“ Zögerlich stupste Edward den Jungen ein paar mal an der Wange an, woraufhin Envy schmerzvoll aufhisste. Geschockt blickte Ed auf den Schwarzhaarigen, was war das gerade gewesen? Der Schlangenlaut kam direkt von Envy selbst!! „Envy, hörst du mich?!! Komm, jetzt reiß dich bitte zusammen!“ Hustend öffnete Envy langsam seine blauen Augen und sah völlig erschöpft in die goldenen von Ed. „Ehehe…jetzt hast du…was du wolltest…Fullmetal! Ich bin am Ende meiner Kräfte angelangt… und du wirst mich ohne zu zögern töten…nur zu…du glaubst aber hoffentlich nicht…das du dadurch Frieden finden wirst...“
 

Röchelnd schloss Envy seine Augen wieder. Das Atmen fiel ihm noch immer schwer, auch wenn es wieder besser wurde, seitdem nicht mehr hemmungslos auf ihn eingeprügelt wurde. Aber niemals könnte er genügend Kraft aufwenden, um von hier zu verschwinden. Kuso!! Also würde er jetzt sterben. Einfach so. Hier, im Dreck vor Fullmetal. Ohne seinen Traum, die Rache an seinem Vater, ausgelebt zu haben!

Traurig und mit den Kräften am Ende öffneten sich die blauen Seelenspiegel wieder. „Worauf wartest du, huh? Ich will endlich sterben, oder willst du mich noch ein bisschen quälen, bevor du mir den Gnadenstoß verpasst?“ Sarkastisch versuchte Envy zu lachen, was aber mehr in einem akuten Hustenanfall endete.
 

Fest sah Edward seinem Gegenüber in die Augen. Resigniert seufzte Ed auf und widerstand der Versuchung, den anderen elendig verrecken zu lassen. „Ich werde dich jetzt noch nicht töten. Egal was du von mir hältst oder was zwischen uns war, ich habe meinen Ehrenkodex, welchen ich ganz bestimmt nicht für dich brechen werde, indem ich dich in so einem unausgeglichenen Kampf töte! Deine Niederlage können wir aber gerne in einem fairen Kampf nachholen, in welchem es mir eine Ehre sein wird, dich endgültig aus diesem Universum zu fegen! Also erzähl mir stattdessen lieber, warum du vor Schmerzen wie eine Schlange hisst!“
 

Ungläubig blickte Envy zu dem Jungen über ihm. „Ist das dein Ernst? Du lässt mich vorerst am Leben? Hahahah!! Du bist echt der größte Vollidiot, den ich jemals getroffen habe! Das wirst du noch bitter bereuen…aber gut, ich bin nicht in der Position mich zu beschweren…und wenn das deine Entscheidung ist, werde ich dafür mal so gütig sein und dir wirklich Auskunft geben.“

Unter großer körperlicher Anstrengung richtete sich Envy in eine aufrechte Sitzposition auf. Mit den Händen nach hinten abstützend, rückte er mit schmerzverzogenem Gesicht nahe genug an das Ohr von Ed heran, um ihm leise flüsternd zu antworten.
 

„In mir ist ein Monster.[1] Leider kann ich es trotz aller Bemühungen nur bedingt kontrollieren. Ich kann zwar entscheiden wann ich mich verwandeln will, doch leider kann ich niemals entscheiden, wann ich mit zurückverwandeln will. Das ist dann immer dem Zufall überlassen, wann und wie ich wieder in meinem eigentlichen Körper aufwache.

Ein großer Nachteil ist auch, dass ich nicht mitkriege, was das Monster tut. Ich bin während der ganzen Zeit in einem Art Schlaf und kriege nur vage die Gefühlswallungen mit, die das Monster hat. Als du vor vier Jahren durch das Tor auf diese Seite gelangt bist, bin ich dir durch das Tor gefolgt! Ich wollte unbedingt meinen Vater, Hikari no Hohenheim, finden und töten.“
 

Seufzend fuhr Envy mit leiser Stimme fort. „ Ich irrte die ganzen vier Jahre durch das Nichts des Tores, bis mich plötzlich eine Strömung erfasste und ich in diese Welt gelang. Dabei wurde ich ziemlich schwer verletzt, denn natürlich wollte das Nichts mich nicht so einfach hergeben. Und leider verlor ich beim Eintritt in diese Welt die Kontrolle über das Monster, welches natürlich sofort meinen Körper übernahm! Keine Ahnung wie viel Zeit seitdem vergangen ist, aber da du noch nicht alt und grau bist können meiner Rechnung nach seit den vier Jahren nur ein paar Monate plus vergangen sein. Tja, jedenfalls bin ich froh, wieder in meinem Körper zu sein - auch wenn dieser mehr als demolier ist!“

Erschöpft sank Envy wieder in den Sand zurück, das Sitzen war einfach zu anstrengend und seine Blutergüsse schmerzten dadurch noch mehr. Eigentlich wäre es logisch gewesen, Envy vor der Geschichtsstunde zuerst einmal zu verarzten, aber daran dachten beide Jungs anscheinend nicht…
 

Ohne dieses mal auf die Schmerzenslaute von Envy einzugehen, blickte Edward voller Verzweiflung auf den Jungen neben sich. Nackte Angst beschlich Eds Adern und ein mehr als ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Ein Monster…hier…zu dieser Zeit…zur selben Zeit…

„Envy…welche Gestalt…nimmt dein…Monster…denn an?!“ „Huh? Ach, das hässliche Biest nimmt die Gestalt einer riesigen Schlange an! Echt eklig, musst du dir mal vorstellen! Au au au. Warum?“
 

„Nein! Das…kann nicht…sein! Nein…dann bist du ja…Hébi??!“

Geschockt blickte Ed in die ozeanblauen Seelenspiegel von Envy und versuchte in ihnen die Wahrheit zu finden. Das gelang auch sehr gut, denn Ed fiel es plötzlich wie Schuppen vor die Augen: Envy und Hébi hatten die gleichen, wunderschönen ozeanblauen Augen!!

Envy grinste ihn hingegen nur unverschämt an und setzte sich wieder in eine halbwegs aufrechte Sitzposition, damit er auf gleicher Augenhöhe mit dem Blondschopf war. Die Schmerzen ignorierend, grinste Envy Ed schelmisch an: „Hébi? Ist das der Name, den du diesem bescheuerten Schlangenvieh gegeben hast? Hahahaa! Ich glaube es ja nicht, von allen Leuten die auf uns hätten treffen können, hast ausgerechnet DU uns aufgegabelt! Das ist ja nur noch erbärmlich, endlich hast du in der Schlange einen gleichgestellten Loser gefunden!“
 

Obwohl Envys Körper durch das heftige Gelächter nur noch mehr schmerzte, konnte er einfach nicht aufhören. „Die Vorstellung, wie ihr beide miteinander rumgehangen habt, ist zu komisch! Auf der einen Seite eine Schlange, die ihren Willen durchsetzen mag und auf der anderen Seite ein Jungspund aus einer anderen Welt, der einen auf Samariter machen wollte.“
 

Adrenalin artig schoss die Röte in die Wangen von Ed, eine Tomate machte ihm schon lange keine Konkurrenz mehr. Zornig knirschte er mit seinen Zähnen. Er hatte mehr als nur gute Lust, Envy doch noch ins Jenseits zu befördern! Wie konnte er es wagen, sich über seine Freundschaft mit Hébi lustig zu machen? Wie konnte ein so wundervolles Wesen überhaupt in so einem Arschloch wie Envy sein?? Ed wollte Envy töten, aber dann würde Hébi auch sterben! Dann würde er, Edward Elric, seinen eigenen Freund umbringen! Und DAS würde sich Ed niemals verzeihen. Außerdem, was konnte Hébi dafür, dass er in so einem Psycho hausen musste? Egal was war, Ed würde Hébi auf keinen Fall umbringen! Eher fand er einen Weg, wie er Envy wieder in Hébi verwandeln konnte!
 

Wütend warf Edward seine Hände in die Luft und raufte sich genervt die blonden, langen Haare. „Argh!! Kuso! Envy, halt doch einfach mal deine Fresse! Denk daran, dass ich dich jederzeit umbringen kann, denn ich bin eindeutig in der besseren Position von uns beiden! Also hältst du ab jetzt deine flinke Zunge lieber im Zaun, sonst kann ich nicht garantieren, dass du die Sandkörner nicht bald von unten zählst!!“
 

Angriffslustig schnalzte Envy mit seiner Zunge. „Tja, Fullmetal, du musst dich nicht zurückhalten. Wie du schon sagtest bin ich im Moment – dank dir – ein Krüppel. Ich kann mich kaum bewegen, folglich bin ich eine leichte Beute. Besser könntest du mich gar nicht serviert bekommen. Du würdest mich ohne mit der Wimper zu zucken töten, auch wenn du dafür deinen Ehrenkodex brechen müsstest, dessen bin ich mir sicher. Hm, dennoch, du sagst zwar das du mich jederzeit töten würdest, aber das glaube ich dir nicht! Denn du weißt genauso gut wie ich, dass dann auch dein treuer Freund das Zeitliche segnen würde! Und das würdest du doch sicher nicht wollen…oder?“
 

Süffisant grinsend strich Envy Edward eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Ed erwiderte nichts und blickte stur, mit vor Wut blitzenden Augen zu Boden. Was würde leugnen schon bringen? Die Lage war zu offensichtlich…und ob Ed es mochte oder nicht, der Homunculus hatte ihn fest in der Hand!
 

„Tja, Fullmetal, da du mir anscheinend zustimmst kann ich dir ja gleich einmal meinen Vorschlag unterbreiten. Du bringst mich jetzt in diese Höhle dort vorne und versorgst gefälligst meine Wunden! Denn wenn ich hier noch weiter blutend liegen bleibe, werden Hébi und ich so oder so den Löffel abgeben! Ach ja, keine Sorge, ich bring dich jetzt gerade auch nicht um – wer soll sich denn sonst um mich kümmern, bis ich gesund bin?“
 

Mit einem falschen Grinsen, das seinesgleichen suchte, wartete Envy gespannt die Antwort des Blondschopfs ab, welche auch prompt folgte: „Damit aber eines klar ist: Das ist ein Versprechen unter Männern und wenn ich Morgen tot im Jenseits aufwache, dann glaub mir, ich finde einen Weg dich zu mir zu holen!!“

Verärgert stand Edward auf und schüttelte sich den restlichen Sand von den Klamotten. Der Blondschopf stand mit dem Rücken zu Envy und richtete seinen Blick sehnsüchtig auf den großen See, welcher ruhig vor ihnen lag und kein Wässerchen trübte. „Oh Mann, womit habe ich das nur verdient? Bin ich eine Krankenschwester? Jetzt habe ich schon wieder einen Patienten, den ich gesund pflegen kann!“
 

Der Blondschopf ließ noch einen letzten, theatralischen Seufzer verlauten, bevor er sich wieder Envy zuwandte. Die Sonne schien Edward direkt von hinten an, sein ganzer Körper war in das gleißende Licht getaucht. Mit seinen langen, blonden Haaren sah Ed wie ein strahlender Krieger aus. Selbst Envy konnte im Stillen nicht leugnen, dass Fullmetal sehr anmutig aussah. Unbedacht wie er oft war, bekam Ed nichts von seiner eigenen Erscheinung mit und ging zu Envy, um ihm behutsam auf die Beine zu helfen. Gemeinsam gingen die beiden die wenigen Meter in Richtung Höhle, Ed Envy stützend. Nur wenige Stunden zuvor hatte genau diese Höhle noch als Quartier für Edward und Hébi gedient.
 


 

Jetzt war sie die Unterkunft von Edward und Envy.
 


 

Ende Kapitel 4 ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 

*****************************************************************************************
 


 

[1] Und wir alle denken jetzt NICHT an Naruto… *hust* ^^°

Kapitel 5: Annäherung

Vielen, vielen Dank für eure fantastischen Kommentare ^_____________^

Geht schon weiter ^^
 

*****************************************************************************************
 


 

Kapitel 5: Annäherung
 


 

Jetzt war sie die Unterkunft von Edward und Envy.
 


 

In der Höhle angekommen legte Edward den Schwarzhaarigen vorsichtig auf die noch ausgebreiteten Decken.

Es war komisch Envy so geschwächt zu sehen. In Eds Erinnerung hatte Envy nie die Klappe gehalten, war nie um einen frechen Spruch verlegen gewesen und er wollte den Blondschopf bei jeder zweiten Gelegenheit töten. Doch im Moment lag Envy in einem bemitleidenswerten Zustand vor ihm, er hatte die Augen geschlossen und atmete schwer.
 

Es war ein Wunder in den Augen von Ed, dass Envy die Konversation draußen im Sand die ganze Zeit durchgehalten hatte und nicht zusammengebrochen war!

Auch war Edward bis jetzt nicht aufgefallen, wie schwer es für den anderen war, bei Bewusstsein zu bleiben. Envy war wirklich stolz, eigensinnig und hatte einen eisernen Willen, das stand außer Frage. Ed fand das sehr bewundernswert, egal ob er den anderen jetzt leiden konnte oder nicht.
 

Doch jetzt konnte selbst Envy seine Schmerzen nicht mehr verbergen. Mit seinen Kräften am Ende, hatte sich Envy völlig in die Obhut von Ed begeben - auch wenn er es nicht ganz so formuliert hatte und auch niemals zugeben würde, dass er auf die Hilfe des Anderen angewiesen war. So über seinen eigenen Schatten zu springen, war echt beeindruckend. Ed wusste nicht, ob er in dieser Lage nicht lieber gestorben wäre, als sich in diesem Zustand seinem Feind anzuvertrauen.

Das wusste er wirklich nicht.
 

Ed war wieder einmal sehr froh, dass direkt vor der Höhle der riesige See mit dem klaren Wasser war, so konnte er sich erneut ungefragt Wasser zum Versorgen der Wunden holen.

Er kam sich vor, als hätte er ein Deja Vue, da er wie einige Wochen zuvor die gleichen medizinischen Versorgungen durchnahm. Zuerst wusch er Envy das Blut ab und cremte ihn mit der Wundsalbe ein, die Blutungen hatten zum Glück gestoppt. Die Salbe war vorteilhafterweise noch nicht aufgebraucht und es war auch von Vorteil, dass Envy nicht so lange und groß wie Hébi war.
 

Behutsam verband Edward die Wunden und wischte die Scheißperlen von Envys Gesicht. Dieser hatte wie erwartet Fieber bekommen, sein Kopf glühte förmlich. Ed wand den Lappen erneut aus und lag das kühlende Tuch auf die Stirn von Envy.

Unsicher kaute Edward auf seiner Unterlippe herum. Gut, er konnte Envy nach wie vor nicht ausstehen, wen kümmerte es, wenn er den Löffel abgab? Und trotzdem war da dieses laute Pochen, welches von seinem viel zu schnellen Herzschlag kam. Warum tat es ihm nur so weh, Envy so leiden zu sehen? Er selbst war es ja gewesen, der ihn so zugerichtet hatte. Ed verstand sich selbst nicht mehr, die Aufregung war wohl doch etwas viel gewesen.
 

Seufzend setzte sich der Blondhaarige auf den Boden der Höhle, sein Rücken an die Wand gelehnt, sein Blick auf den fiebrig schlafenden Envy gerichtet. Wenn das Fieber die Nacht über nicht zurückgehen würde, war es gut möglich, dass Envy starb. Das er einfach eines erbärmlichen Todes starb und endgültig von der Bildfläche verschwand – sowohl in dieser als auch in Amestris!

In der Stille der Abenddämmerung konnte Edward deutlich seinen eigenen Herzschlag hören. Nervös spielte er mit seinen Haaren. Aus einem ihm unbegreiflichen Grund wollte er nicht das Envy starb. Nicht hier, nicht jetzt, nicht auf diese Art und Weise! Und das nicht nur, weil er Hébi retten wollte, nein, er wollte nicht schon wieder jemanden verlieren, den er kannte! Immerhin war Envy seit vier Jahren das erste Lebenszeichen und zeigte Ed, dass es Amestris sehr wohl gab und nicht alles ein Hirngespinst seiner Einsamkeit war!
 

Nein! Im Moment wollte Ed überhaupt nicht, dass Envy starb! Nicht heute, nicht morgen und auch nicht in einem Monat durch einen beschissenen Kampf!! „Scheiße!“ Verwirrt vergrub Edward sein Gesicht in seinen Schoß. Das konnte doch nicht wahr sein! Da hatte er DIE Gelegenheit endlich klar Schiff mit Envy zu machen – welcher ganz nebenbei Schuld an seiner jetzigen Situation war – und dann wollte er nicht, dass eben dieser starb?! Das war doch verrückt, grotesk und total bescheuert!! Vier lange Jahre hatte er gewartet. Gewartet und gewartet. Darauf, endlich wieder in seine Welt zurückzugelangen oder wenigstens jemanden aus eben dieser zu begegnen.
 

Immer wieder ging Ed die Gedankenschritte durch und von mal zu mal erschien es ihm wahrscheinlicher, dass seine Theorie stimmte. Envy zeigte ihm, dass die andere Seite des Tores tatsächlich existierte! Das er, Edward Elric, Fullmetal, wirklich in Amestris gelebt hatte!

So traurig es auch war, neben der unterdrückten Wut die sofort wieder hochgekommen war, als er Envy sah, war es gleichzeitig auch der erste Hoffnungsschimmer seit unendlich langer Zeit gewesen. Da war es Ed jetzt auch schon egal, dass es sich um Envy handelte – es hätte ja noch wesentlich schlimmer kommen können, zum Beispiel hätte sein Widersehen auch mit Gluttony stattfinden können…
 

Aber jetzt, wo sich sein Gemüt beruhigt hatte und seine Wut verflogen war, – vielleicht war es doch nicht so schlecht gewesen, seine Wut mal herauszulassen - sah der Blondhaarige die Sachlage mit etwas anderen Augen.

Niemals würde er Envy völlig vergeben können, dafür hatte er in dieser Welt viel zu viel durchgemacht. Die Verzweiflung und Sehnsucht nach seiner Welt, die ihm vier Jahre lang den Schlaf geraubt hatten, konnte ihm schließlich niemand mehr zurückgeben! Doch all die negativen Emotionen mal komplett ignorierend, war Edward auch froh, Envy wieder zu sehen. Ed konnte dieses Gefühl nicht einordnen, es war einfach dieser hektische Herzschlag, der von ihm Besitz ergriff, wenn er hier so saß und Envy beobachtete.
 

Es war irgendwie auch ein beruhigendes Gefühl, so warm. Seufzend öffnete Ed seine goldenen Seelenspiegel wieder. Noch immer atmete Envy schwer. Das nasse Tuch war ihm von der Stirn gerutscht, als er sich von einer auf die andere Seite gewälzt hatte. Edward beugte sich vor und legte das Tuch wieder auf die Stirn, welche immer noch erhöhte Temperatur hatte. Sachte strich Ed mit seinen Fingerspitzen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht von Envy. „Du hast dich gar nicht verändert.“ Die goldenen Augen blickten das Gesicht des Anderen traurig an. Es stimmte, bis auf seine Körpergröße sah Envy fast genauso aus wie vor vier Jahren.
 

Die langen, schwarzen Haare hatten noch immer ihren ganz speziellen Glanz und gingen Envy locker bis zum Rückgrat. Die feine Nase, der schmale Mund, der Hals…alles erschien genauso zerbrechlich wie immer. Auch wenn die blauen Augen im Moment geschlossen waren, hatten sie nichts von ihrer ozeanblauen Leuchtkraft eingebüßt. Auch war der Andere sogar etwas muskulöser geworden, das sah man eindeutig an seinen Armen und Beinen oder an seinem Bauch, welcher völlig nackt war. Tzz…Envy hatte anscheinend immer noch die Angewohnheit, eher ´luftig´ umherzugehen, denn grundsätzlich verdeckte nicht gerade viel Stoff den Körper des Jungen.
 

Untenherum trug Envy noch immer seinen Lendenschutz, welcher eher wie ein Rock aussah. Edward merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg, als er den rundherum zerrissenen Rock sah und die daraus resultierende Ansicht auf die eng anliegende, schwarze Boxershort von Envy freigab.

Schnell deckte Ed Envy mit einigen Klamotten zu, da die Decken schon als Unterlage dienten. Im Moment froh, dass Envy noch schlief, lehnte sich Ed mit noch immer roten Wangen an die Höhlenwand. Maaaa~~~an, der Kerl könnte sich echt anständiger anziehen, da sieht man ja jedes Detail…!
 

Peinlich berührt setzte sich Ed wieder richtig hin und betrachtete seinen kranken Patienten. Nach einem letzten, prüfenden Blick auf Envy ob er auch ausreichend versorgt war, schloss auch Ed müde seine Augen. Kaum hatte er diese geschlossen überkam ihn die Anstrengung des Tages und er fiel in einen traumlosen Schlaf. Unbemerkt löste die Nacht schließlich den Tag ab und der Mond bewachte den Schlaf der beiden jungen Männer.
 

Am nächsten Morgen wurde Edward durch lautes Vogelgezwitscher geweckt. Verschlafen rieb er sich die Augen und streckte sich erst einmal herzlich, bevor sein Blick auf den noch schlafenden Envy fiel. Erschrocken hielt Ed in seiner Bewegung inne, für einen Moment hatte er doch tatsächlich vergessen, wo und mit wem er hier war!

Anscheinend schien Envy wirklich noch tief zu schlafen. Jedenfalls lag er völlig unbeweglich vor ihm. Oder war er etwa…-? Mit einem mulmigen Gefühl in der Brust, glitt Eds Hand vorsichtig an die Halsschlagader von Envy.
 

Bumm. Bumm. Bumm.
 

Erleichtert lehnte sich Edward wieder an die Wand und schloss für einen Moment die Augen. Was für ein Glück, Envy hatte die Nacht überstanden! Anscheinend war das Fieber auch etwas runtergegangen, denn seine Körpertemperatur war fast wieder normal.

„Ich hätte dich auch gekillt, wenn du einfach neben mir den Löffeln abgegeben hättest und ich dann deine Leiche am Hals gehabt hätte!!“ Mehr mit sich selbst als mit dem nach wie vor schlafenden Envy redend, holte Ed lachend und voller Elan frisches Wasser und wusch sich vor der Höhle.
 

Auch seine Klamotten wurden in dem klaren Wasser von Loch Ness durchgewaschen - so gut es mit den vorhandenen Möglichkeiten eben ging. Leider hatte Ed jetzt nur noch ein trockenes Shirt außer diesem hier…die anderen waren entweder während der Reise drauf gegangen oder sie endeten als Verbandsmaterial, Waschutensilien oder Kissen. Eilig schlüpfte Ed wieder in seine Hose und ging die wenigen Meter zur Höhle wieder zurück, um sich sein Oberteil zu holen und Envy mit dem frischen Wasser zu waschen.
 

Verblüfft blickte Ed in zwei ozeanblaue Augen, die ihn müde anblickten. „Fullmetal…?“ „Envy! Du sollst dich doch noch nicht bewegen, bist du total bescheuert?!“ Völlig überrumpelt wurde Envy wieder in die weiche Unterlage aus Klamottenutensilien gedrückt. Edward hatte das Wasser sofort abgestellt, als er Envy erblickt hatte und war sofort zu ihm geeilt.
 

„Du solltest froh sein, überhaupt noch atmen zu können!! Heute Nacht bist du mehr zwischen Leben und Tod geschwankt, als wahrscheinlich jemals zuvor! Na ja, immerhin ist dein Fieber zurückgegangen. Wenn du dich jetzt schonst, dann wirst du in den nächsten Tagen schon wieder auf die Beine kommen.“ „Fullmetal…du…hust…machst dir ja…wirkliche Sorgen…hust…um mich.“ Heiser und leise kamen die wenigen Worte über Envys Lippen. Doch sie waren ausreichend, um Eds Gesicht feuerrot glühen zu lassen.
 

„Ich…das…ich erfülle hier nur meine Vereinbarung, also halt die Klappe und lass dich waschen! Du sollst schließlich nicht vergammeln!“ „Du bist echt…niedlich.“ Erschöpft und ausgelaugt sparte sich der Schwarzhaarige ansonsten jeden weiteren Kommentar und schloss seine Augen wieder. Blöderweise sah er so nicht, wie die Wangen von Edward erneut rot glühten, das hätte dem Schwarzhaarigen bestimmt gefallen.
 

Überrascht über seinen eigenen, viel zu schnellen Herzschlag, zog Edward unbeholfen und mit zitternden Händen Envy sein Oberteil aus. Vorsichtig wurde der wenige Stoff der Envys Haut bedeckte über seine Arme gezogen. Nervös und mit dem Gefühl das ihm das Herz bis zum Hals schlug, begann Edward seine Prozedur. Er führte den feuchten Lappen über die Brust zum Bauchnabel, zur Halsschlager wieder hinauf, nur um sogleich wieder über beide Arme zurück zum Bauch zu kehren. Deutlich konnte der Blondhaarige erkennen, wie seine Tätigkeit eine Nasse Spur auf dem Körper von Envy hinterließ.
 

Envy erzitterte unter dem kühlen Wasser und dem komischen Gefühl, von einem anderen Menschen so berührt zu werden. Envy war das ganz und gar nicht gewohnt und noch wusste er nicht wie er dieses Gefühl einstufen sollte. Eine angenehm kribbelnde Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus, die ihm wohlige Schauer über den Rücken jagte. Hm…irgendwie tat das echt gut. Ein sanftes Lächeln legte sich unbemerkt auf die Gesichtszüge von Envy, welches Ed nicht entging.
 

Ohne irgendein Wort miteinander zu wechseln, wusch Ed dem Schwarzhaarigen auch die Beine, Schenkel und Füße. Jedoch achtete der Blonde akribisch darauf, Envys Intimbereich nicht zu nahe zu kommen. Ed war die ganze Situation mehr als unangenehm. Nicht, weil er es als eklig empfand Envy zu waschen – im Gegenteil -, nein, viel zu sehr befürchtete er innerlich, dass Envy jeden Moment seine Hand wegschlagen würde und ihn fragten würde, warum zum Teufel er das machte.

Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend konnte Ed trotzdem nicht widerstehen und musterte mit scheuen Blicken Envys Körper eingehend und neugierig, achtete aber darauf, dass dieser nichts bemerkte. Eds Angst war im Moment auch völlig unbegründet, da Envy friedlich vor ihm lag und nach wie vor die Augen geschlossen hatte.
 

„So, fertig! Einen Moment noch, ich trockne dich noch ab damit du nicht unnötig frierst und möglicherweise einen Rückfall erleidest.“ Völlig in seinem Fürsorgeelement nahm Ed ein halbwegs sauberes, dafür aber trockenes Tuch in die Hand und fuhr erneut die Konturen Envys nach. Überrascht bemerkte Edward aus den Seitenwinkeln, wie dieser seine blauen Augen öffnete, Ed hatte gedacht der andere würde schlafen. Müde suchten Envys Augen die goldenen Seelenspiegel von Edward, welcher seinen Blicken jedoch auswich.
 

„Du..so…fürsorglich kenne ich dich ja gar nicht, Fullmetal. Trotz allem…unabhängig….von deinen Schuldgefühlen - schau nicht so…sieht ein Blinder das du die hast - …also…es ist echt eigenartig…warum du dich für mich…so ins Zeug legst…echt eigenartig…ich… warum...?“

Ohne seine Gedanken noch weiter ausführen zu können, hatte die erneute Erschöpfungswelle Envy übermannt und ihn gegen seinen Willen ins Land der Träume geschickt.
 

„Scheiße!! Genau das war es, was ich nicht wollte! Das du mich ausfragst! Ich weiß es nicht…ich weiß es einfach nicht! Du verdammter Idiot!“ Verzweifelt warf Edward das trockene Tuch achtlos auf den Boden und vergrub seinen Kopf in seine Hände. Lautlose Tränen liefen ihm über die Wangen. Was war hier nur los? Was war nur mit ihm los? Vier lange Jahre hatte er seine Gefühle so gut wie abgestellt, zu sehr standen sie seiner Mission im Weg. Doch jetzt plötzlich brachte ihn Envy so aus der Fassung? Warum? Das konnte doch nicht war sein!!
 

Verwirrt blickte Ed auf den schlafenden Envy. Dieser atmete gleichmäßig, doch seine Gesichtszüge waren angespannt, anscheinend konnte der Homunculus nicht einmal im Schlaf Ruhe finden.

Erneut erhob sich der Blondhaarige und verließ die Höhle. Schützend hielt sich Ed seine Hand vor die Augen, da ihn die Sonne blendete. Die Sonne strahlte um die Wette und auch ansonsten war es ein traumhaft schöner Tag. Nur leider passte dieses friedliche Ambiente so gar nicht zu seiner momentanen Gefühlslage. Grübelnd setzte sich Edward auf den Boden. Dem Wasserverlauf von Loch Ness folgend schweifte sein Blick in die Ferne, genau wie seine Gedanken.
 

Erschrocken zuckte Edward zusammen, als sich sein Magen Stunden später laut knurrend zu Wort meldete. Seufzend erhob sich der Blondschopf, zu viel Nachdenken machte echt hungrig, zu allem Übel war er auch keinen Schritt weiter gekommen. Dem Stand der Sonne nach musste es schon Nachmittag sein, zum Glück war er gestern noch einkaufen gegangen, so hatten sie heute keine Probleme. Schlurfend ging Ed wieder zur Höhle zurück. Ob Envy schon wach war?
 

Leise betrat er die dunkle Höhle, welche durch das Sonnenlicht einigermaßen erhellt war und fand einen noch immer schlummernden Envy vor.

„Puh!“ Erleichtert sich noch keiner Konversation stellen zu müssen, stieß Ed die angehaltene Luft aus und machte sich stattdessen eifrig daran, Essen herzurichten. Zum Glück hatte er auf dem Markt auch etwas Fisch ergattern können, welches er jetzt freudig auf einer kleinen Feuerstelle etwas abseits von Envy briet.
 

Erschrocken zuckte Edward zusammen, als ihn die bekannte Stimme von Envy leise ansprach: „Hm…was riecht denn hier so gut?“ Lachend wendete Edward den Fisch, welchen er auf einen Ast aufgespießt hatte und so im Feuer garte.

„Ich mache uns gerade etwas zu Essen. Du bist genau im richtigen Moment aufgewacht, auf deine Nase kannst du dich verlassen. Es dauert nur noch ein paar Minuten. Warte, ich helfe dir beim aufsetzen.“ „Ich dachte ich sollte mich nicht aufsetzen?“ Grinsend blickte Envy Ed in die goldenen Augen und konnte sein lachen kaum unterdrücken. Anscheinend hatte der viele Schlaf dem Schwarzhaarigen echt gut getan, wenn er schon solche Sprüche lassen konnte…
 

„Jaaa… sollst du ja auch noch nicht, aber verhungern sollst du ja auch nicht, oder?! Also komm und nerv nicht!“ Mit feurig roten Wangen ging Ed zu Envy und half ihm sich an die Mauer hinter ihm anzulehnen. Envy erwiderte nichts, doch ließ er den Blondschopf auch keine Sekunden aus den Augen und folgte mit wachsamen Augen jeder seiner Bewegungen.

Nervös versuchte dieser hingegen die Blicke des anderen zu ignorieren und machte sich wieder daran den Fisch umzudrehen. Äußerlich reagiert Ed völlig gelassen, aber innerlich betete er, dass Envy sein hektisches Herzklopfen nicht hörte. Denn dieses wollte einfach nicht verschwinden!
 

Und Edward hatte das ungute Gefühl, als könnte es die ganze Welt hören.
 


 

Ende Kapitel 5 ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 


 

*****************************************************************************************

Kapitel 6: Verschmelzung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 7: Eine gemeinsame Zukunft?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Epilog

Hiermit endet meiner Fanfiction "Auf der anderen Seite des Tores".

Vielen Dank an alle Kommi Schreiber, dass ihr mich unterstützt habt ^^

Ich hoffe, euch allen hat die Fanfiction gefallen *verbeug*

Tut mir Leid an diejenigen, die noch unter 18 sind >____>" Da gibt es wohl einen ziemlichen Storybruch *sigh* Wenn es viele wünschen, würde ich vielleicht noch die zwei Kapitel entschärfen, so dass ihr die FF auch noch lesen könnt. Mal schauen ;-)
 

Bis hoffentlich bald

Liebe Grüße
 

KradDark-chan
 


 

******************************************************************************************
 

Epilog
 

******************************************************************************************
 


 


 

Zeit.
 


 

Was bedeutete sie?
 


 

In dieser Welt bedeutete sie Edward Elric mehr als alles andere.
 


 

Trotz allem verwandelte sich Envy von Zeit zu Zeit in Hébi, so dass Ed Zeit mit seinem anderen Freund verbringen konnte. Aber weder Ed noch Envy wussten, wie lange sie gemeinsam in dieser Welt leben konnten. Wie lange es ihnen gestattet war, glücklich zu sein. Envy war in dieser Welt zwar kein Homunculus mehr und brauchte folglich keine roten Steine zum Überleben.
 


 

Aber dennoch konnte keiner sagen, was die Zukunft bringen würde.
 


 

Jeder Tag konnte ihr Letzter sein. Niemand wusste, was das Schicksal für sie bereithielt. Niemand wusste, wohin sich das Rad der Zeit drehen würde.
 


 

Aber genau das machte jeden einzelnen Tag so unendlich kostbar.
 


 

Doch eines wussten Edward und Envy ganz genau: Sie würden niemals aufgeben einen Weg zurück nach Amestris zu suchen! Einen gemeinsamen Weg durch das Tor, zurück in ihre Heimat, zurück zu ihrem Bruder.
 


 


 

**********************************************************************************
 

Ende Epilog ~ Auf der anderen Seite des Tores ~
 

**********************************************************************************



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (27)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-04-27T20:41:24+00:00 27.04.2012 22:41
Wow!
Wirklich ein schönes Kapitel!
Ich mag deinen Schreibstil echt. Besonders die unanständigen Wörter passen gut zu Envy.
Zwar kann ich mit dem Pairing Ed Envy nicht viel anfangen aber ich fands dennoch sehr unterhaltsam =)
Von:  Nanako-chan
2011-01-18T20:31:29+00:00 18.01.2011 21:31
Wow
Eine wunderbare Story!
Ich liebe envyXEd- und es ist hier so niedlich~
leider konnte ich die zwei vorletzten Kapitel nicht lesen- aber es war trotzdem super, auch toll geschrieben!
Wirklich wunderbar :D
Weiter so!
Von:  Skomia
2011-01-13T16:36:11+00:00 13.01.2011 17:36
das ist echt voll süß! ich liebe diese FF!
Wieso bin ich noch nicht Achtzehn, um es weiter zulesen? *heul*

Noch vier jahre, dann bin ich Achtzehn! (man, dass ist zu lange!)
gibt es eine Möglichkeit, dass ich die nächsten kapitel auch noch vor meinen 18ten Geburtstag lesen kann?
Oh, bitte, wenn es eine gibt, dann sag sie mir bitte!
Von:  Schnaut
2010-05-24T18:22:02+00:00 24.05.2010 20:22
Das war ne tolle Fanic.
Bin froh, dass ich aus Neugier hierauf gestoßen bin x3

Ein schöner Schreibstil und auch eine rührende Story.
Hatte zwischenzeitlich immer mal Gänsehaut. x3
Ich hätte noch ewig weiterlesen können und hab am Schluss fast geweint >///< *emotional is XD*

Werd sie auf jeden Fall nach ner Weile mal wieder durchlesen ^w^b
*in favos pack*
Von:  Sonico1
2010-05-19T21:08:15+00:00 19.05.2010 23:08
Waaaahhhhh.... träum...♥♥♥
Wunderschön!!!! Ich muss sagen, dass mich bisher von den vielen FF die ich gelesen hab, noch keines so berührt hat, wie dieses!♥
Ich musste es gestern noch zu ende lesen (bis um 1 Uhr nachts und dass, obwohl ich Frühdienst hatte und um 5 Uhr wieder raus musste!^^)
ES hat mic total gefesselt! Ich habe es sogar zweimal gelesen, weil ich es so wunderschön fand! Und es wird garantiert noch ein weiteres Mal folgen!^^
Ich liebe das Pairing Ed_Envy (deswegen hab ich auch begonnen es zu lesen!^^) ES besteht wohl kaum ein Chance, dass du vielleicht nochmal eine so schöne Geschichte mit den beiden schreibst, oder?
Jedenfalls muss ich wirklich sagen, es war toll und und auch absolut spannend es zu lesen! Ich bin absolut begeistert und bin froh, dieses Meisterstück gefunden zu haben!♥
LG Vally
Viel Erfolg mit deinen weiteren Geschichten!^^
Von:  Himikario
2009-12-08T18:46:41+00:00 08.12.2009 19:46
jetzt wein ich wirklich *rumheul*
obwohl diese letzten kurzen Worte zum Schluss, die du vom Anfang wieder aufgegriffen hast, machen nochmal einen richtig runden Abschluss darauf, ich bin überwältigt mehr fällt mir jetzt einfach nicht mehr ein, das bringt es wohl am besten auf den Punkt ganz ehrlich ich liebe deinen Schreibstiel diese Idee für das ff und dich dfür das du es geschrieben hast, vielen vielen Dank für die Zeit, die ich mit den beiden mirfiebern durfte, obwohl ich wirklich glaube das ich durch solch fantastische Geschichten immer wählerischer werde bei dem was ich überhaupt lese, aber dennoch war es einfach wahnsinn und weckt in mir den Drang dir nachzueifern in der Hoffnung auch irgendwann mal sowas gutes zu schreiben, wie du hier
^^° jetzt ist mir doch noch ziemlich viel eingefallen, aber das stört dich gewiss nicht, vielleicht schreibt man sich ja mal wieder^^
Lg himi
Von:  Himikario
2009-12-07T21:17:57+00:00 07.12.2009 22:17
klasse echt dieses voll unerwartet von wegen ed sei echt niedlich, das war so süß, hat aber einfach gepasst weil er sich ja wirklich verdammt viel gedanken um den anderen gemacht hat, irgendwie ist es auch super beschrieben dieser innere Zwiespalt bezüglich Envys Person, das er natürlich auf der einen Seite viel negatives mit ihm verbindet, aber das andererseits dadurch auch eine gewisse hoffnung entsteht und auch die Offenlegung der Zweifel Edwards an der Existenz seiner Heimat, die durch Envy auftauchen wieder weggewischt werden, echt klasse
was ich aber auch toll finde ist das kindliche was Ed immernoch an sich hat, das es ihm einfach peinlich was nur den Genitalbereich des anderen zu sehen und allegemein diese etwas verzweifelte unwissenheit, was in ihm selbst vorgeht und dann wird er auch noch ständig rot, voll süß^^
aber irgendwie scheint envy auch fast zahm zu werden, jedenfalls erscheint es so
das allerschlimmste ist, das ich unbedingt wissen will wie es weitergeht, allerdings noch knapp einen Monat warten müsste, ganz ehrlich so lange kann ich nicht warten, sonst lauf ich amok, gibt es vielleicht irgendeinen Weg, die nächsten beiden Kapitel sofort zu lesen, bitte sonst fang ich an zu weinen, ich will sie ganz unbedingt lesen...
Lg himi
Von:  Himikario
2009-12-07T20:22:41+00:00 07.12.2009 21:22
noch so ein absolut geniales Kapitel, vorallem hast du auch diesen typischen Charakter von Envy so genial hinbekommen, ich habs echt gelesen und dachte echt, das ist absolut typisch Envy, wie er selbst im angsichts seines Todes noch solche Kommentare macht, dafür liebe ich dich echt
ich kann echt gar nicht aufhören mich zu freuen
und das er jetzt tatsächlich Hebi ist und das Ed dadurch natürlich die Hände gebunden sind, genialer Einfall
ich hab zwar noch nicht die geringste Idee wie die beiden sich irgendwie Freund werden, vorallem wenn man die Vergangenheit und envys absolut genialen, aber doch ziemlich provizierenden Charakter bedenkt, aber das führt natürlich dazu das ich nur noch gespannter bin
und fast zum Schluss wieder wirklich diese Art befehl und jetzt versorgst du gefälligst meine Wunden, das war auch so genial und auch wie ihm sofort klar war, das er ihn jetzt nicht umbringen würde, weil er sich mit Hebi einen Körper teilt und dies dann auch immer so schön betont, echt klasse
ach diese leichte anspielung war ziemlich genial, also ich bin wirklich gespannt wie sich die weiteren Gefühle entwickeln, ist immerhin keine leichte Aufgabe diesen Hass ins Gegenteil zu wandeln
ganz ehrlich ich liebe dein ff einfach nur, obwohl ich noch nicht mal das Ende kenne
Lg himi
Von:  Himikario
2009-12-07T19:48:39+00:00 07.12.2009 20:48
ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, einfach zuviel passiert, erstmal war es natürlich irgendwie sehr süß aber auch traurig als Ed die Erinnerungen an die Vergangenheit kamen, das hat mich selbst auch einen Moemt traurig gemacht, aber dann kam ja gleich wieder eine recht lustige Stelle, wirklich dieser Umgang mit dieser Riesiegen Schlage und was für Sorgen er sich gemacht hat und so und dieser Spruch von wegen ich benehme mich ja schon wie deine Mutti, zu geil
aber am schärfsten war jetzt naturlich diese Bruchlandnung und Envys auftauchen, alleine als du anfängst mit diesem was machte ausgerechnet ER hier war irgendwo klar wer gemeint war und mich beschleicht die leise ahnung das Envy aus mir unerfindlichen Gründen vorher diese Schlange war, was mich allerdings etwas verwunderte ist das Ed, obwohl er ja ganz offensichtlich eine gewisse Angst vor Envy hat, trotzdem so nahe herangeht und in sogar fragt was er hier macht und das obwohl dieser ihn umgebracht hat und obwohl er wusste das Envy durch das Tor gegangen war, um genau in eben dieser Welt zu landen
gut er kann ja unmöglich wissen, das er es geschafft hat, zumindest bis jetzt, aber dennoch
ich freu mich schon richtig auf den weiteren Verlauf der Geschichte, mal sehen ob auch Envy sich noch an alles erinnert und vorallem im Falle das er die Schlage war, ob er sich daran erinnert was Ed für ihn getan hat
ich bin so aufgeregt^^
Lg himi
Von:  Himikario
2009-12-07T19:17:36+00:00 07.12.2009 20:17
nein wie geil, ich hab mich zwischenzeitlich so krank gelacht, was er der Schlage alles erzählt und dieses komische Verhalten der Schlage ist einfach zu genial irgendwie fand ich es aber auch süß wie die Schlage dann nicht wollte das er geht, wie ein kleines Kind, sicherlich steckt noch mehr hinter dieser mysteriösen Schlange, mal sehen
ich find das Kapitel auf jedenfall genial^^
Lg himi


Zurück