Welch seltsame Gestalten da doch zusammen leben
"..."=Gespräche
~...~=Hintergrundgeräusche (wie gähnen)
//...//=Gedankengänge
Ein Zimmer, ganz in schwarz gehüllt. Ein junges Mädchen sass in der Ecke und lauschte der Musik von Blutengel, Lacrimosa und Subway to Sally.
In ihrer Hand hielt sie eine Klinge. Ihr Gesicht war in ihren Knien vergraben und am linken Arm rann frisches Blut herunter.
“Ich bin es nicht wert zu leben!”, wisperte das Mädchen vor sich hin. Sie wusste nicht, dass sie beobachtet und belauscht wurde.
An einem Ort, weit weg von der Wirklichkeit, sass ein Wesen auf einem Thron und schaute durch eine Art Portal auf dieses Mädchen. //Sie ist genau richtig dafür. Eine Seele voller Schmerz und Pein. Hass und Einsamkeit in einem Menschen verkörpert. Perfekt, um meine neue Kraftquelle zu werden.//, dachte sich dieses Wesen. In der rechten Hand hielt es ein Glas mit einer dicklichen, roten Flüssigkeit und auf seiner linken Hand stütze es seinen Kopf etwas ab. Er schnipste kurz mit den Fingern und vor dem Thron tauchten 3 schwarze Gestalten auf. Sie verbeugten sich und warteten auf eine Anweisung.
“Ah, meine 3 Seelenjäger. Ich hab einen neuen Auftrag für Euch! Dieses junge Mädchen. Ihr Name ist Fey und sie ist 18. Ihre Seele soll meine Kräfte wieder erneuern. Die andere Kraftquelle hält nicht mehr lange!”, dabei schaute das Wesen Richtung Wand. Dort hing eine Art Dämon, welcher nur noch aus Haut und Knochen bestand. Ein paar angedeutete Flügel waren gerade noch so zu erkennen.
Die 3 Seelenjäger trugen schwarze Mäntel, die Kapuzen tief ins Gesicht gezogen. Eine der 3 Gestalten richtete sich auf, zog die Kapuze aus dem Gesicht und begann zu reden:”Ja aber Meister, sie ist nur ein Mensch. Ihre Seele wird nicht lange halten. Wozu also der Aufwand, sie hier her zu bringen?”
Unter der Kapuze kam ein junger Mann mit silberfarbenen, bis zur Schulter reichenden Haaren zum Vorschein.
Das Wesen fing an etwas zu kichern. Es trank einen Schluck von dieser Flüssigkeit und sprach dann zu dem jungen Mann:”Ach Dante. Du magst zum Teil Recht haben. Ja, sie ist nur ein Mensch, jedoch ein Mensch mit einer sehr starken und fast schon toten Seele. Kai! Riku! Erhebt Euch!”
Daraufhin erhoben sich auch die anderen 2 Gestalten und zogen ihre Kapuzen aus dem Gesicht. Riku seine Haare waren etwas länger, als Dantes, jedoch auch silberfarben mit einem Stich blau. Kai seine waren wieder etwas kürzer und blau-silberfarben.
Daraufhin begann das Wesen wieder zu reden:”Dante, diese 2 Männer waren ebenfalls Menschen. Ich wollte beide als neue Kraftquellen für mich nutzen, doch etwas hinderte mich daran. Weißt du noch was es war?”
Dante überlegte kurz, doch es fiel ihm nicht ein. Er senkte beschämt sein Haupt und konnte nichts weiter tun, außer seinen Kopf zu schütteln. Als das Wesen weiter sprach, schaute Dante wieder nach oben und hörte aufmerksam zu:”Dante, du hast die Gene deines Vaters geerbt. Du bist zwar bloß ein Halbdämon, doch fehlt es dir, ab und zu wie ein Mensch zu denken und zu fühlen. Kai und Riku wurden damals beide von der Dunkelheit und Ihrer Kindheit dazu verdammt, auf ewig in Einsamkeit zu leben. Mit dem Wissen, niemals Freunde zu finden. Jedoch hatten sie dafür etwas Anderes! Es war zwar nur ganz klein und schwach, doch sie hatten Hoffnung und Wünsche! Diese Hoffnung und Wünsche waren es, dass ich ihnen anbot, für mich zu arbeiten. So hatten wir alle etwas davon. Ich hatte zwar keine neue Kraftquellen, aber dafür 2 neue Seelenjäger, neue Kollegen für dich und die beiden hatten die Möglichkeit bekommen, nochmal ein neues Leben anzufangen. Es wäre schade, wenn die Seele von diesem Mädchen nicht genutzt wird und mit jedem Tag mehr und mehr stirbt.”
“Mit anderen Worten ausgedrückt, Wollt ihr diese Seele auf irgendeine Art und Weise für euch nutzen, bevor sie jemand anderes bekommt oder Sie sich selber das Leben nimmt. Hab ich das so jetzt richtig verstanden?”, fragte nun auch Kai nach.
Die 3 jungen Männer konnten zwar das Gesicht des Wesens nicht sehen, aber sie wussten, dass es gerade ein sehr breites Grinsen im Gesicht hatte.
“Sind schon weg!”, gaben alle 3 gleichzeitig von sich und verschwanden in der Dunkelheit.
“Du willst ihr also besondere Fähigkeiten geben, damit sie eine Seelenjägerin wird. Oder irre ich mich da, Caito?”, gab eine junge Frauenstimme von sich.
Aus dem Schatten des Raumes trat ein kleines Mädchen hervor. Sie trug ein verspieltes, rosafarbenes Kleid und hatte eine schwarze Katze auf dem Arm.
Caito musste lachen:”Du hast Recht Finn! Sie hatte es bis jetzt nicht leicht in ihrem Leben und ich will es ändern, aber sie soll nicht bei den anderen Wächtern der Elemente landen. Übrigens, bevor ich es vergesse, hör auf meine Gedanken zu lesen!”
“Sie ist noch nicht da. Was machen wir jetzt so lange?”, wollte Riku wissen.
“Seht Euch das mal an!”, gab Kai in Gedanken von sich und stand dabei vor einer Wand.
“Das ist jetzt aber nicht das wofür ich es halte, oder?”, fragte Dante fast schon vorsichtig nach. Auf dem Boden lag relativ frisches Blut. Die Wände waren schwarz gestrichen, jedoch stand dort etwas drauf, was nicht jeder lesen konnte.
“Ist momentan jemand im Haus?”, wollte Riku wissen. Dante sah die beiden fragend an und meinte nur:”Nö.”
Riku schaute zu Kai, welcher daraufhin die Schwarzlichtlampe im Zimmer einschaltete.
“Ich habs befürchtet! Es ist eine Art Tagebuch. Sie schreibt an den Wänden ihre Gedanken und Gefühle auf.”, meinte Kai, als er sich jetzt im Zimmer umsah.
“Und damit niemand sofort oder überhaupt ihre Gedanken und Gefühle lesen kann, hat sie es mit besonderer Farbe geschrieben, welche man nur im Schwarzlicht sehen kann!”, beendete Riku den Satz. Sie lasen vereinzelt ein paar Zeilen von den Wänden:>...ich bin es einfach nicht wert zu leben und zu lieben....warum bin ich so allein....es tut mir weh, andere Menschen lachend und glücklich durch den Tag laufend zu sehen...ich trage jeden Tag meine Maske mit dem Dauerlächeln, damit ich nur nicht die heile Welt meiner Familie zerstöre...wieso finde ich nirgends Freunde....ich hab es satt, jeden Tag nur zu leiden....ich will weg aus dieser Welt oder endlich sterben...denn ich hab ja kein Herz und keine Seele....aber ich werde auf ewig jeden Tag meines Lebens leiden müssen...meine Tränen wird niemals jemand sehen, nur das, was sie hinterlassen...mit mir kann man ja jeden Scheiß machen, denn ich bin ja nur ein kleines Stückchen Dreck und ein billiges Miststück ...und niemals glücklich sein....warum lässt diese Welt nicht die sterben, die auch sterben wollen...<
“Die Kleine scheint es wirklich nicht leicht zu haben...”, meinte jetzt auch Dante nachdenklich. Riku stand an der Tür und hatte sie einen kleinen Spalt auf. Er schaute vorsichtig nach draußen und sah 2 Gestalten durch die Haustür kommen. Schnell, aber leise schloss Riku die Tür und meinte zu den anderen Beiden:”Schnell das Licht aus, jemand ist gekommen!”
Sie löschten das Licht und im nächsten Moment kam schon jemand ins Zimmer gestürmt. Fey blieb kurz stehen und schaute sich suchend um.
“Was ist denn jetzt schon wieder?! Siehst du etwa irgendwelche Hirngespinste aus deiner Fantasie oder Stimmen aus deiner Traumwelt?!”, fragte eine ältere Männerstimme etwas gereizt nach. Fey schmiss ihre Tasche in die Ecke, rannte kurz in den Keller, um sich was zu trinken zu holen und meinte dann noch im Vorbeigehen zu dem Mann:”In euren Augen gehöre ich doch sowieso in die Psychiatrie! Also lasst mich doch einfach die restliche Zeit in meinem beschissenen Leben in Ruhe!”
Daraufhin ging Fey in ihr Zimmer, schmiss die Tür zu und schloss ab. Der Mann klopfte von draußen gegen die Tür, doch Fey ließ sich davon nicht stören. Sie drehte einfach die Musik lauter. Das Klopfen hörte auf. Fey ließ den Laden, der vorher nur auf Lücke war, komplett runter, zog den Vorhang zu und setzte sich auf ihr Bett. Sie nahm die Flasche in die Hand, die sie zuvor aus dem Keller geholt hatte und löste das Etikett davon. Darunter kam eine Ersatzklinge für ein Kattermesser zum Vorschein. Fey spürte, dass diesmal etwas anders war als sonst, doch es war ihr egal. Sie wollte einfach nur ihr Blut sehen, ein paar Schmerzen verspüren, um zu wissen, dass sie wirklich noch am Leben ist.
Sie setzte die Klinge an ihrem Oberarm an und zog sie nach unten. Ihr linker Arm war mit Narben übersäht, doch das störte sie recht wenig, sie machte einfach weiter. Es dauerte eine Weile, doch dann war ihr gesamter Arm mit frischem Blut benetzt. Fey lag inzwischen auf ihrem Bett und hatte ihren linken Arm umgedreht. Immer noch mit festem Griff hielt sie die Klinge in der rechten Hand fest. Sie schaute auf ihre Hauptschlagadern und setzte an, doch ließ wieder ab. Ein ganz kleiner, fast nicht vorhandener roter Strich zog sich darüber hinweg. Fey legte ihren linken Arm auf ihren Oberkörper, da sie ja zum Glück immer noch eine weiße Bluse trug und ließ ihren rechten Arm einfach aus dem Bett baumeln.
“Ihr könnt raus kommen, ich weiß, dass dort jemand ist!”, gab Fey mit fester Stimme von sich, ließ jedoch die Klinge mit dem Blut einfach auf den Boden fallen.
Sie sah 3 schwarze Schatten in ihrem Zimmer rum laufen. Ihre Schwarzlichtlampe ging an und Sie kniff kurz die Augen zu. Es war halt etwas hell. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder und schaute nach den 3 Gestalten. Sie konnte die Gesichter nicht erkennen.
Eine der 3 Gestalten sass auf einem Stuhl und hatte die Beine auf den Tisch gelegt, eine sass mit verschränkten Armen vor der Brust am Ende des Bettes und die letzte hockte direkt neben Feys Kopf. Die letzte Gestalt betrachtete sich Feys Arm etwas genauer.
Fey schaute kurz herum, doch konnte sie nichts erkennen. Sie lachte kurz auf und gab dann fast spöttisch von sich:”OK! Ihr seit keine Einbrecher und definitiv keine Menschen!” Sie machte eine kurze Pause und fragte dann vorsichtig aber ernst nach:”Wer oder was seit ihr?”
“Wir sind Seelenjäger, und unser Auftrag lautet dich zu holen.”, gab die Gestalt am Ende des Bettes von sich.
“Und was ist wenn ich mich weigern sollte?!”, fragte sie fast schnippisch nach.
“Dann dürfen wir körperliche Gewalt anwenden um Dich davon zu überzeugen mit uns zu kommen!”, gab jetzt die Gestalt am Tisch mit einem sarkastischem Unterton von sich.
“Ok, habs verstanden. Aber warum ausgerechnet ich? Was ist so besonderes an mir oder halt meiner Seele?”, fragte Fey immer noch nicht richtig wissend und begreifend nach.
Die 3. Gestalt, die direkt neben Fey hockte, zog ihre Kapuze aus dem Gesicht zurück, nahm ihren linken Arm in die Hand und fing an zu erzählen:”Auch wenn wir Seelenjäger heißen, besteht unsere Aufgabe eigentlich darin, geschundene Seelen, so wie deine, zu erlösen, indem wir sie weit weg bringen. An einen Ort, wo sie endlich frei sein können und nie wieder leiden müssen. Kai und ich, übrigens, mein Name ist Riku, wir waren früher auch nur normale Menschen. Eines Tages, hatten wir den gleichen Punkt erreicht, wie du gerade. Dante hat uns beide einfach mitgenommen. Wir standen dann vor der Wahl. Entweder leiden wir weiter und bringen uns irgendwann selber um oder wir fangen ein neues Leben an und arbeiten dann halt ab und zu als Seelenjäger. Wir wollten nicht mehr leiden und hatten auch wieder einen gewissen Lebenswillen. Seit dem sind wir zu 3 unterwegs, um anderen mit einer verletzten, fast schon toten Seele zu helfen.”
Riku hatte Feys Arm verbunden und die anderen beiden hatten inzwischen auch ihre Kapuzen aus den Gesichtern gezogen.
Fey setzte sich aufrecht hin, so dass sich jetzt auch Riku mit auf das Bett setzen konnte, und schaute sich die 3 Jungs erstmal etwas genauer an.
“Das heißt also, dass ich, wenn ich mit euch komme, die Wahrscheinlichkeit mehr als nur extrem hoch ist, dass ich nie wieder leiden muss?”, fragte Fey wieder etwas vorsichtig nach.
Alle nickten als Zeichen der Zustimmung.
Sie überlegte immer noch kurz und stellte ihre letzte Frage:” Aber was ist mit meiner Familie? Werde ich dann niemals existiert haben oder wird dann einfach nur meine Leiche hier liegen oder werde ich einfach verschwinden und Sie werden mich als vermisst melden oder wie?”
“Das ist deine Entscheidung. Aber ich vermute mal, dass du einfach nur auf ewig als vermisst gelten willst oder bilde ich mir das nur ein?”, gab Dante seine Antwort und Meinung von sich. Fey nickte nur als Zeichen dafür, dass sie halt als ewig vermisst gelten soll.
Sie hatte sich entschieden, sie wollte mit ihnen gehen. Da Fey immer noch ihre Sachen aus der Schule trug und ihr Oberteil mehr als nur etwas blutdurchtränkt war, wollte sie sich erstmal etwas frisches anziehen. Doch dies war komplizierter als geplant.
Kurz nachdem Sie aufgestanden war, fand sie sich auch schon in den Armen von Kai und Riku wieder. Fey hatte doch etwas mehr Blut verloren, als Alle dachten. Beim 2. Versuch stand Riku gleich mit auf, um Fey abzustützen, bevor sie wieder fast umfiel. Als Sie dann vor ihrem Kleiderschrank stand, überlegte sie eine Weile, was sie denn jetzt anziehen sollte. Im Endeffekt entschied sich Fey für einen schwarzen Rock, der bis zu den Knien ging, schwarze Chucks und einen schwarzen Rollkragenpullover. Als sie sich umzog, störte es sie nicht, dass die 3 Jungs mit in dem Zimmer sassen, schließlich war sie ja eh ein billiges Miststück.
Während Fey sich umzog, achteten die 3 Jungs auf ihren Körper. Kai und Riku gaben besonders auf die Narben an ihrem Körper acht, während Dante ehr allgemein auf ihre Figur achtete.
Als Fey fertig war schaute sie zu den Jungs und meinte dann, noch etwas unsicher:”Ok. Also, ich bin dann so weit halt fertig.”
Daraufhin erhoben sich jetzt auch Kai und Dante. Vor den 4 öffnete sich ein schwarzes Portal. Zaghaft schritt Fey einen kleinen Schritt zurück, doch kam sie nicht weit. Direkt hinter ihr stand Riku und nahm sie vorsichtig in den Arm. Kai stand links neben Ihr und nahm ihre Hand und Dante rechts neben ihr und tat es Kai gleich. Zusammen gingen sie dann so durch das Portal.
Auf der anderen Seite des Portals herrschte absolute Dunkelheit. Fey fing an am ganzen Körper zu zittern. Nicht nur, dass sie mit 3 fremden Männern allein in einer unbekannten Gegend ist, war diese Dunkelheit selbst ihr unheimlich.
Langsam aber sicher wurde es etwas heller. In verschiedenen Ecken entflammten kleine Lichter. Als es hell genug war, konnte Fey etwas erkennen. Sie standen in einem Apartment.
“~gähn~ Was ist denn hier los?”, ein junger Mann mit roten Haaren und sehr durchtrainiertem Oberkörper betrat den Raum.
Da er nur seine Trainingshose an hatte, die nicht dort hing, wo sie eigentlich hin gehörte, merkte Fey, wie ihr immer mehr das Blut in den Kopf schoss.
Kai und Dante ließen von Fey ab und verteilten sich etwas im Raum. Riku begleitete Fey kurz zur Couch, damit sie sich setzen konnte. Erst jetzt schaute Fey sich in dem Raum genauer um. Es war eine sehr große Stube mit Wohnküche. Die gesamte Einrichtung war, trotz dem Reich der Dunkelheit, viel in blau-, rot- und orangetönen gehalten.
Dante verschwand in einer der vielen Türen und ein paar Minuten später hörte man Wasserrauschen.
“Tala! Setz mal ne Kanne Kaffee auf!”, meinte Kai während er in eine der anderen Türen ging. Danach war ebenfalls ein Wasserrauschen zu hören.
“Oh man! Kaum aus dem Schlaf gerissen, schon spiele ich wieder das Mädchen für Alles!”, beschwerte sich Tala.
“Reg dich nicht auf. Du hättest ja mitkommen können. Dann wärst du erstens jetzt nicht das Mädchen für Alles und zweitens hättest du dann später in Ruhe schlafen können!”, gab Riku mit einem leichten sarkastischem Unterton von sich. Daraufhin verschwand nun auch dieser hinter einer der Türen.
Fey sass derweil zusammen gekauert auf der Couch, hatte die Beine dicht an ihren Körper gezogen und umschlang diese mit den Armen. Sie fing an zu frieren, da sie seit über 24 Stunden nicht mehr geschlafen hatte.
Tala hatte schon längst den Kaffee aufgesetzt und schaute kurz rüber zu Fey. Durch die anderen 3 hatte er bis jetzt noch gar nicht die Zeit gehabt, sie genauer zu betrachten und sich ihr vorzustellen.
Allerdings beobachtete er sie nicht direkt, sondern nur aus den Augenwinkeln heraus. Tala merkte gleich, dass ihr kalt war und fragte auch gleich:”Ist dir kalt?”
Fey zuckte kurz zusammen. Sie war kurz weg genickt, meinte dann aber etwas zögerlich darauf:”Ein bisschen schon...”
Leicht beschämt schaute sie zu Boden. Tala wuselte kurz in der offenen Küche herum und kam dann mit einer Tasse warmen Tee und einer Decke unter den Arm geklemmt zu ihr. Ohne ein Wort zu sagen drückte er ihr die Tasse in die Hand und legte die Decke um sie.
Fey wusste nicht so wirklich wie sie reagieren, geschweige denn, was sie sagen sollte. Sie kuschelte sich weiter in die Decke ein und trank ihren Tee. Tala konnte nur ein ganz leises “Danke” vernehmen.
Der Kaffee war inzwischen auch schon fertig. Tala ging kurz in sein Zimmer, zog sich ein Hemd über, wo die Knöpfe natürlich offen blieben, schnappte sich eine Tasse Kaffee und setzte sich mit zu Fey auf die Couch. Seine Tasse stellte er auf den kleinen Tisch vor der Couch ab und drehte sich dann etwas zu Fey um.
“Bei dem ganzen Gewusel hier konnte ich dich bis jetzt noch nicht mal nach deinem Namen fragen. Also, wie heißt du eigentlich?”, fragte Tala mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Fey schaute vorsichtig in seine Richtung und meinte mit zierlicher, fast schon vorsichtiger Stimme:”Fey...Fey Hiwatary.”
“Ah! Tala Iwanov, angenehm!”, gab er freundlich auch seinen Namen zu Kunde.
“Sag mal Tala, also...ich meine...bist du auch ein Mensch oder bist du ein Dämon, der nur aussieht wie ein Mensch?”, fragte Fey vorsichtig nach.
Tala musste etwas schmunzeln, doch er beantwortete ihr ihre Frage:”Ich war ebenfalls ein Mensch. Ich lebe inzwischen schon ein paar Jahre hier und habe, genauso wie Riku und Kai, gewisse Fähigkeiten bekommen.”
“Und was ist mit Dante?”, fragte sie weiter vorsichtig nach.
“Dante war schon von Anfang an ein Halbdämon. Sein Vater war ein mächtiger Dämon, welcher damals auch schon als Seelenjäger tätig war. Einer seiner Schützlinge war mal eine Menschenfrau, in welche er sich ja unbedingt verlieben musste. Sie kamen zusammen und etwa 5 Jahre später wurde Dante geboren. Da sein Vater wie gesagt auch schon als Seelenjäger tätig war, wollte er dies auch tun. Tja...so lernt man Leute kennen!”,gab Tala dann mal wieder freundlich und lustig von sich.
Tala nahm seine Tasse Kaffee in die Hand, um dann festzustellen, dass sein Kaffee schon wieder kalt war. Fey hatte ihren Tee schon längst alle.
“Ist dir immer noch kalt?”, fragte Tala nach. Fey schüttelte nur den Kopf und legte die Decke wieder bei Seite.
“Wie ich sehe habt ihr euch schon angefreundet.”, gab eine Männerstimme von sich.
Tala schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah Dante. Fey sah hinterher. Er stand Oberkörper frei am Türrahmen gelehnt und trocknete sich noch mit einem Handtuch seine Haare.
“Komm mal kurz mit Tala!”, meinte Dante und ging wieder in sein Zimmer. Tala behielt seine Tasse in der Hand, folgte ihm und meinte noch:”Bin gleich wieder da!”
Fey nickte ihm noch kurz zu und weg war er.
Jetzt sass sie ganz alleine dort. Sie merkte, wie ihre Augen immer schwerer wurden. Fey legte ihre Beine angewinkelt mit auf die Couch und den Kopf nach hinten auf die Lehne, wobei allerdings ihr Rock auch etwas weiter nach oben rutschte.
Sie schloss die Augen und dachte daran, was in den letzten Stunden alles so passiert war.
“Wenn du müde bist, dann leg dich doch zum schlafen richtig hin.”, meinte eine Stimme. Leicht erschrocken öffnete Fey wieder ihre Augen und war wie hypnotisiert. Sie hatte noch nie solche rubinroten Augen gesehen, wie die von Kai. Sie strahlten so viel Wärme aus, dass Fey ein Gefühl von Wohlbefinden bekam.
Kai stand auf der Rückseite der Couch über ihr gelehnt. Er fackelte nicht lange, ging um die Couch herum und nahm Fey auf den Arm. Bei dieser Aktion rutsche ihr Rock so weit hoch, wie er nicht weiter hoch rutschen konnte.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen, weder von Kai noch von Fey, brachte er sie in
das Gästezimmer und legte sie auf das Bett. Kai drehte sich um und ging wieder.
Kurz bevor er das Zimmer verließ meinte er noch:”Wenn irgendwas ist oder du
etwas brauchst, dann sag es einfach. Wir werden noch ne Weile wach sein.”
Fey nickte zögerlich und Kai verließ mit einem letzten “Schlaf gut” das
Zimmer.
Nachdem die Tür geschlossen war, setzte Fey sich richtig hin. Sie zog ihre
Schuhe aus und nahm ihre Füße mit hoch. Kurz betrachtete sie das Zimmer etwas
genauer, doch beschloss dann so schnell wie möglich ihren Rock und den Pullover
auszuziehen und sich unter die Decke zu kuscheln, um endlich etwas Schlaf zu
bekommen. Fey dachte noch darüber nach, wie es weiter gehen sollte, doch
schlief sie schnell ein.
In der Stube sassen derweil 4 junge Männer mit freien, sehr durchtrainierten
Oberkörpern und besprachen die momentane Situation.
“Ich habe Caito und Finn Bescheid gegeben, dass Fey hier ist, und ihnen
erzählt, wie sie gerade drauf ist.”, fing Dante an.
“Ja und weiter?”, fragte Riku nach.
“Die gute Nachricht ist, dass Fey hier mit wohnen wird....”, er machte eine
kurze Pause und sprach dann weiter:”Die schlechte ist allerdings, dass wir von
Finn den Auftrag bekommen haben, Morgen mit Fey shoppen zu gehen. Und wir
müssen alle 4 mit!!!”
Auf den Gesichtern der anderen 3 breitete sich Entsetzen aus. Keiner von den
Jungs ging gerne shoppen und dann auch noch sowas.
“Es wird aber noch schlimmer...”, sprach Dante weiter.
Auf diesen Satz hin griff Tala in seine Hosentasche und holte seine Zigaretten
raus. Er steckte sich eine an und legte die Schachtel mit dem Feuerzeug zusammen
auf den Tisch. Dadurch entstand der Gruppenzwang, dass jetzt jeder eine
rauchte.
“Tala...Du sollst, auf Befehl von Finn, sie komplett umstylen.”, beendete
der Halbdämon nun seinen Satz.
Kai und Riku schauten sich gegenseitig an und drehten sich dann rum. Hinter
ihnen stand Fey in der Tür gelehnt. Aus Macht der Gewohnheit hatte sie nur ihre
Hotpan und ihren BH an.
Niemand wusste genau, wie viel Sie gehört hatte. Ihr Verband am linken Arm war
schon leicht durchtränkt vom Blut.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen stand Kai auf. Während dessen fragte Riku etwas
vorsichtig nach:”Kannst wohl nicht schlafen oder was?”
Vorsichtig nickte Fey und antwortete dann:”Ich wollte mir eigentlich nur was
zum trinken holen.” Sie wollte gerade wieder gehen, wurde jedoch von Kai am
Arm fest gehalten.
Dante und Tala schauten sich im Wechsel an und Tala fragte dann nach:”Trinkst
du Kaffee?” Zögerlich nickte Fey. Dante stand auf und setzte noch eine Kanne
Kaffee auf. Während dessen setzte sich Fey mit zu den Jungs auf die Couch.
Riku und Kai wechselten den Verband nochmal. Nachdem dies getan war, brachte
Dante den frischen Kaffee und eine neue Tasse für Fey mit.
“Sagt mal, ihr habt nicht zufälliger weise daran gedacht noch ein paar Sachen
von ihr mit zunehmen, oder?”, fragte Tala etwas stutzig nach.
Kai, Riku und Dante schauten sich gegenseitig skeptisch an und dann zu Fey.
“Ich hab’s befürchtet!”, mit diesen Worten stand Tala auf und ging kurz
in sein Zimmer.
Als er wieder zurück kam, hielt er ein Hemd in der Hand. Es war zwar nicht
schwarz, aber Fey zog es trotzdem an.
“Das ist das kleinste, was ich bei mir im Schrank gefunden habe.!”, gab er
mit einem Lächeln im Gesicht von sich.
Obwohl Sie es zu knöpfte, war es halt immer noch sehr weit offen.
Fey trank erstmal einen Schluck von ihrem Kaffee und vergas gerade, dass sie
nicht mehr zu Hause war. Sie nahm die Beine etwas hoch auf die Couch und
kuschelte sich ganz gemütlich an Riku und Kai heran. In Gedanken versunken
meinte sie nur noch:”Jetzt fehlen nur noch meine Zigaretten!”
Die 4 Jungs schauten sie komisch und skeptisch zugleich an. Erst jetzt bemerkte
Fey, dass sie ja nicht mehr zu Hause war. Sie hatte ihre Gedanken laut
ausgesprochen und wollte sofort wieder flüchten, jedoch ging dieser Versuch
nach hinten los. Kai und Riku legten ihren Arm um sie und Fey konnte nicht mehr
aufstehen.
Mit der Zigarettenschachtel in der Hand fragte Tala laut lachend und
grinsend:”Möchtest du eine rauchen?”
Im Endeffekt nahm sich Fey auch eine Zigarette und zündete sie an.
Sie betrachtete das Hemd genauer, sah zu Tala und dann wieder auf das Hemd.
Lachend und mit Tränen in den Augen brachte sie gerade noch so hervor:”Also,
wenn dass dein kleinstes Hemd ist, dann will ich nicht wissen, wie deine
größten Hemden sind!”
Alle mussten lachen.
Sie sassen noch eine Weil so gemütlich in der Runde und unterhielten sich über
dieses und jenes. So kam auch heraus, dass sich Tala und Kai schon vor Dante und
Riku kannten. Fey erfuhr allgemein viel über die Vergangenheit der Jungs.
Nachdem Tala zwischendurch auf die Uhr schaute, merkte er, dass es bereits
wieder früh um 4 Uhr war.
“Also...Es gibt jetzt 2 Möglichkeiten! Entweder schlafen wir noch ne Weile
oder wir zocken noch ne Runde PS2 oder Wii oder Xbox?”, gab Tala lachend,
jedoch ernst gemeint von sich.
Fey schaute nur immer im Wechsel zu den Jungs und fragte skeptisch:”Wie
jetzt?!?!?! Ihr habt solche Konsolen bei euch?!?!?!?!”
Daraufhin sahen sich die anderen 4 nur an und meinten lautstark
synchron:”ZOCKEN!!!!!!”
Bis auf Fey standen alle auf. Kai schob den Couchtisch zur Seite, Tala kochte
noch eine Kanne Kaffee, Riku schloss den Beamer an und Dante öffnete einen
weißen Schrank, in dem einige Konsolen standen.
“Was möchtest du denn spielen?”, fragte Dante, als er in den Schrank sah.
“Habt ihr auch das Gametrak mit Swordmaster? Wir haben davon nur Darkwind.”,
fragte Fey etwas vorsichtig.
“Wir haben auch was lustigeres. Hast du schon mal etwas vom BodyPad
gehört?”, fragte Riku jetzt nach, während er sich wieder neben Fey setzte.
Sie sah ihn an und antwortete:”Ja und Nein. Ich habe schon mal etwas davon
gehört, jedoch noch nicht damit gespielt. Habt ihr das etwa auch?”
Dante kam auf Fey zu, nahm sie an die Hand und ging zusammen mit ihr vor zu dem
Schrank.
Er legte ihr die Pads an die Hände, den Ellenbogen und an den Knien an. Sie
waren nicht mit Kabel verbunden, sondern liefen über Funk.
An der PS2 war ein kleiner Funkstecker angebracht, über welchen die gesamten
Bewegungen übertragen wurden.
“Und welches Spiel?”, wollte Dante jetzt noch wissen. Fey bückte sich nach
unten und schaute sich die ganzen Spiele mal an. Manche kannte sie, von den
anderen hatte Sie zum Teil noch nie was gehört.
“Ich nehme DoA!”, gab Fey als Antwort.
Dante legte das Spiel ein und stellte sich dann direkt hinter Fey.
Inzwischen sassen auch Kai und Tala, mit dem frischen Kaffee, wieder mit auf der
Couch und schauten den Beiden zu.
Dante erklärte Ihr, wie es funktionierte und machte ein paar Kämpfe zum üben
mit.
Fey hatte den Bogen schnell raus und beschloss, es über den Arcade-Modus zu
probieren. Den schaffte sie ohne Probleme und spielte noch mit ein paar anderen
Charakteren durch. Sie schaffte es sogar etwas frei zu schalten.
“Scheiße! Du bist ja richtig gut! Das hab noch nicht mal ich geschafft!”,
gab Dante etwas empört von sich. Er sah sie etwas bedeppert an und meinte
nur:”Ein Duell! Jetzt kämpfe ich gegen dich!”
Kai und Riku sahen sich an und mussten anfangen zu grinsen. Tala trank derweil
lieber seinen Kaffee.
Dante legte sich ebenfalls Pads an und Sie stellten alles richtig ein. Zu dem
Erfreuen von Riku, Kai und Tala gewann Fey dieses erste Duell. Dante sah
entsetzt zu Fey und forderte eine Revanche. 5 Runden später hatte Fey immer
noch gewonnen. Dante ging mit geknicktem Ego wieder auf die Couch, trank eine
Tasse Kaffee und rauchte eine.
“Also wenn du in Wirklichkeit genau so gut kämpfen kannst, wie über dem
Spiel, dann Respekt. Dann bist du wirklich gut!”, gab Riku als Kompliment ab.
Sie merkte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss und schaute verlegen nach
unten.
Nachdem Tala mal wieder auf die Uhr schaute, war es bereits 7uhr früh.
“Ich weiß zwar nicht, was ihr jetzt macht, aber bevor wir los gehen, jumpe
ich jetzt erstmal noch schnell unter die Dusche.”, meinte Tala während er
seinen Kaffee austrank.
Fey sah verwirrt zu den 4Jungs und fragte dann zaghaft nach:”Wo wollt ihr denn
hin?”
Tala war schon auf dem Weg in sein Zimmer, Dante schaute verdattert zu Fey und
Riku und Kai schauten sich an und meinten synchron:”Sie hat nichts
gemerkt.”
Immer noch schmollend über seine Niederlage gegen Fey meinte er nur:”Wir
wollen nachher mit dir in die Stadt und ne Runde schoppen gehen.”
“Möchtest du vorher auch nochmal duschen gehen?”, fragte Kai nach. Riku
fing an zu grinsen und antwortete noch:”Du kannst dich auch in die Wanne
legen, wenn du möchtest!”
Riku stand auf, nahm Fey an die Hand und ging wieder mit ihr in ihr Zimmer. Erst
jetzt bemerkte sie, dass es in dem Zimmer noch eine 2. Tür gab, hinter welcher
sich ein Badezimmer versteckte. Er drehte das Wasser auf, drehte sich um und
ging. Kurz bevor Riku den Raum verließ meinte er noch:”Wenn du irgendwas
brauchst, dann lass es uns wissen. Du kannst dir ruhig Zeit lassen.”
Fey überlegte kurz. Neben ihr stand ein großer Spiegel, in welchem sie sich
erstmal betrachtete.
//Irgendwie sieht das witzig aus...//, dachte Sie kurz nach und fing an zu
grinsen. Das Hemd von Tala reichte ihr fast bis zu den Knien. Sie drehte sich
wieder um und schaute zur Wanne. Sie war gut etwas über die Hälfte gefüllt.
Fey zog ihre Sachen aus und legte diese auf einen kleinen Hocker, welcher direkt
neben dem Spiegel stand.
Sie legte sich in die Wanne und lies das Wasser noch eine Weile laufen. Nachdem
die Wanne fast komplett voll war, drehte sie den Wasserhahn zu.
Erst jetzt nahm Fey den Verband von ihrem linken Arm ab und ließ ihn neben die
Wanne fallen. Es sah schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war. Ihr Arm war mit
getrocknetem Blut übersäht.
Immer noch ihren Arm betrachtend überlegte Fey, wie es jetzt weiter gehen
sollte. Sie war endlich weg aus ihrer scheiß Welt, hatte keine Probleme mehr
und endlich Leute gefunden, die genau so waren wie sie selber. Doch etwas
stimmte immer noch nicht...
Ohne weiter darüber nach zu denken, tauchte sie kurz mit dem Kopf unter Wasser
und wusch gleichzeitig das getrocknete Blut von ihrem Arm ab.
Als sie fertig war, ging sie aus der Wanne raus, wickelte sich ein Handtuch um
und schaute in den Spiegel, der etwas beschlagen war. Fey suchte in den
Schränken und fand sogar einen Föhn. //Toll! Dann kann ich ja meine Haare doch
noch trocknen!//, freute Sie sich in Gedanken und fing an zu grinsen.
Nachdem ihre Haare trocken waren, verließ sie das Bad wieder und ging zurück
in ihr Zimmer. Aus Macht der Gewohnheit ging Fey zu dem Kleiderschrank. Als sie
die Türen öffnete, fiel ihr ein, dass sie ja keine Sachen weiter hier hatte,
doch zu ihrem Staunen waren dort wirklich Sachen drin. Es waren ein kürzeres
Kleid, neue Unterwäsche und Stiefel.
Es lag auch noch ein kleiner Zettel dabei. Sie nahm den Zettel in die Hand und
fing an zu lesen.
//Willkommen kleine Lady! Ich hoffe, du fühlst dich bei den Jungs halbwegs
wohl. Die Sachen sind ein kleines Willkommensgeschenk für dich. Ich bin mir
sicher, dass dir die Sachen passen und gefallen werden. Wir werden uns später
noch sehen! P.S. Viel Spaß beim Einkaufen mit den Jungs!//
Immer noch etwas verwundert legte Fey den Zettel wieder zur Seite und schaute
sich die Sachen etwas genauer an. Sie zögerte etwas, entschied sich dann aber
doch, das Outfit zu tragen.
Das Kleid war im Rücken sehr frei und hatte einen sehr tiefen Ausschnitt. Die
linke Seite war mit einem Fledermausärmel und die rechte Seite war halt nur ein
einfacher, dünner Träger. Das Kleid hörte vorne 30cm über den Knien auf und
hatte hinten eine leichte Schleppe. Die Stiefel gingen etwas über die Knie,
sodass zwischen Stiefel und Kleid ungefähr noch 20cm Luft waren. Zudem hatten
die Stiefel auch noch einen kleinen Absatz, wodurch es nicht mehr so sehr
auffiel, dass Fey fast einen Kopf kleiner war als Tala.
Sie schaute nochmal in den Spiegel, wuschelte ihre Haare etwas durch und
verschwand dann aus ihrem Zimmer.
In der Stube sassen derweil 4 Jungs, die schon ungeduldig auf Fey gewartet
haben. Dante wollte gerade noch eine rauchen, als er nach oben blickte. Noch
bevor er die Zigarette anmachen konnte, fiel sie ihm auch schon wieder aus dem
Mund. Kai, Riku und Tala schauten ihn fragend an. Er nickte in die Richtung von
Fey und bekam immer noch kein Wort heraus. Jetzt drehten sich auch die anderen 3
herum und selbst ihnen blieb das Wort im Halse stecken.
“Scharf!”,”Heiß!”,”Sexy!”,”Einfach zum vernaschen schön!”, kam
es nach der Reihe von den 4en, als sie endlich ihre Stimme wieder gefunden
hatten.
Es fragte Keiner nach, wo sie die Sachen her hatte, was Fey auch ganz Recht war.
Sie vermutete sowieso, dass es von den Jungs war, auch wenn das mit dem Text auf
dem Zettel nicht zusammen passen würde. Fey merkte, wie ihr schon wieder das
Blut in den Kopf schoss, doch dies war erstmal egal.
Dante erhob sich als erster und meinte nur:”Na dann los!”
Alle nickten nur als Zeichen der Zustimmung. Zusammen verließen sie das
Apartment und machten sich auf den Weg in die Stadt.
Es dauerte nicht lange, bis sie im Zentrum waren. Fey kam aus dem Staunen nicht
mehr raus. Sie waren zwar im reich der Finsternis, jedoch war die Stadt so hell,
wie an einem sonnigen Tag.
Fey musste gerade an eines ihrer Lieblingsspiele denken, drehte sich zu den
Jungs um und meinte eigentlich mehr scherzhaft als ernst:”Wir sind hier aber
nicht in Zanarkand, oder?”
Die Jungs schauten sich an und Riku meinte dann bloß:”Du kennst dich in Final
Fantasy X gut aus. Wenn du willst, dann können wir später auch mal ne Runde
Blitzball spielen!"
Fey fing an zu grinsen, schaute sich die 4 Jungs an, hackte sich bei Riku und
Kai ein und lief zielstrebig auf den nächsten Laden mit Klamotten zu.
Mann könnte streiten, wer von den Jungs mehr litt. Tala und Dante, die alles
tragen mussten oder Riku und Kai, die von Fey überall mit hingeschleppt
wurden.
Die Zeit verging wie im Fluge und es wurde 14Uhr. Sie beschlossen wieder nach
Hause zu gehen, zudem die Jungs noch mehr Sachen einfach nicht mehr tragen
konnten.
Zurück im Apartment brachten die Jungs Fey’s Sachen in ihr Zimmer und ließen
sich kaputt in der Stube auf die Couch fallen, natürlich jeder wieder auf
seinen Standardplatz. Bevor Fey sich mit zu ihnen gesellte, setzte sie noch eine
Kanne Kaffee auf. Sie nahm noch 5 Tassen aus dem Schrank, die Kanne Kaffee und
ging zu den Jungs.
Während Tala sich eine Zigarette ansteckte fragte er erstmal nach:”Sag mal
Fey, wo hast du eigentlich das Outfit her? Ich denke, ihr hattet keine Sachen
weiter mit genommen?”
Erst jetzt viel es auch den anderen 3 auf, dass Sie ja nicht ihre anderen Sachen
trug. Fey trank kurz einen Schluck von ihrem Kaffee und fing dann an zu
erzählen:”Das Outfit hing bei mir im Zimmer im Schrank. Ich hab keine Ahnung
wo es her kommt, allerdings lag ein kleiner Zettel dabei.”
Überrascht sah Tala zu Fey.
“Moment!”, meinte Sie, ging kurz in ihr Zimmer und kam mit dem Zettel in der
Hand wieder zurück. Tala las sich den Zettel kurz durch, nickte zu Dante und
legte ihn auf den Tisch.
“Und?”, fragte jetzt Riku nach.
Tala sah blubbernd zu den 3 Jungs und meinte schmollend:”Um genau zu sein,
sind wir nur aus Langeweile und zum Zeitvertreib mit ihr einkaufen gegangen!”
“WAS?!”, kam es von den anderen 3en synchron.
Riku, Kai, Dante und Tala setzten ein leicht bedepperten Gesichtsausdruck auf
und schauten nach unten.
~grummel, blubber~
Die 4 Jungs schauten jetzt etwas verwirrt zu Fey. Diese hielt sich nur verlegen
die Hände vor den Magen und meinte nur:”Sorry! Hab halt noch nichts
gegessen.”
Die 5 schauten sich gegenseitig an und fingen nach und nach an zu lachen.
“Ich bin dafür, dass wir uns was bestellen. Ich bezweifle, dass irgend jemand
jetzt noch kochen will.”, meinte Kai, während er das Telefon schon in der
Hand hielt.
“Was möchtest du denn gern essen?”, fragte Riku jetzt erstmal nach. Fey
überlegte kurz, sah Riku an und sagte grinsend:”Eine Hawaiipizza!”
Bevor Kai die Nummer wählte, schauten sich er und Riku kurz skeptisch an.
“Hi!...Ja, Standardbestellung, allerdings diesmal noch ne Hawaipizza
extra...Genau!...Ok!”