Just one Night? von MinaKou ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Fandom: Finnische Bands (Uniklubi) Pairing: Janne Selo x Jussi Selo Warning: Slash, Inzest... Disclaimer: Die beiden gehören sich selbst, ich verdien hiermit kein Geld, etc. Ich sitze auf meinem Bett und starre aus dem Fenster. Ich bin verwirrt. Mehr als das. Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, was ich tun kann, was ich fühle. Nein, ich weiß, was ich fühle, aber zu bewusst ist mir, dass ich diese Gefühle nicht haben sollte. Nicht für dich. Was denkst du darüber? Bin ich für dich nur eine weitere Eroberung, von der du vorher dachtest, du könntest sie nicht haben? Bin ich nur ein Spiel für dich, dessen du so schnell überdrüssig wirst, wie bei deinen anderen Liebschaften auch? War das zwischen uns eine einmalige Sache? Oder ist es dir ausnahmsweise mal ernst mit dem, was du tust? Tatest? Draußen ziehen Vögel vorbei. Fliegen wahrscheinlich gen Süden, ist ja schließlich schon spät genug, um das Land zu verlassen, ehe der Winter einbricht und alles unter einer weißen Schicht erstickt. Es wird kalt werden. Wie jedes Jahr. Doch dieses Jahr wird mit dem Winter nicht auch meine eigene Kälte kommen und meine Gefühle für die Dauer der dunklen Jahreszeit begraben. Dieses Jahr nicht. Dafür ist gestern Nacht zu viel passiert. Eine einzelne Träne rinnt meine Wange herab. Bilder tauchen vor meinen Augen auf. Bilder, oder besser Erinnerungen, die ich jetzt grad vergessen will. Zu unsicher bin ich mir, was du mit deinem Handeln bezwecken wolltest, zu unsicher, was ich mir selbst davon erhoffe – erhoffen kann. Deine Lust verhangenen Augen, die mich anblicken. Deine Lippen, die leicht geschwollen von unseren Küssen, sich wieder meinem Hals widmen. Meine Hand fährt unbewusst zu meinem Hals. Streichelt eben jene Stelle, der du dich so intensiv widmetest. Vorhin erst durfte ich entdecken, dass dir dein Vorhaben, mich als dein Eigen zu zeichnen wohl geglückt ist. Zumindest lässt das rötliche Mal, welches ich grade mit meinen Fingern streichle, darauf schließen. Deine Lust getränkte Stimme, die so himmlisch klingt, als meine Hände deinen Rücken herunter streichen, sich auf Wanderschaft begeben, um deinen Körper zu erkunden. Ich schluchze auf. Das kann doch alles nicht wahr sein. Wann hat sich gestern mein Verstand abgeschaltet, oder habe ich einfach nie welchen besessen? Wahrscheinlich nicht, der hätte sonst wohl kaum zugelassen, dass ich mich ausgerechnet in dich verliebe, dass ich mich ausgerechnet dir hingebe. Wie narzisstisch das doch ist! Du bist mir näher als jeder Andere, gleicher als Alle. Und ausgerechnet dir muss ich solche Gefühle entgegen bringen? Das ist doch krank. Ich schelte mich selbst in Gedanken. Das hatte ich alles schon und ich glaubte auch, mich bereits mit dieser Tatsache abgefunden zu haben, dass ich nicht normal bin. Ich will doch nur glücklich sein. Weißt du eigentlich, was du mir antust? Meine Zimmertür geht auf – nicht, dass ich es klopfen gehört hätte, aber das störte dich ja noch nie – und du trittst ein. Siehst mich an. Sag doch etwas, dieses Schweigen macht mich wahnsinnig. „Was?“ Ich klinge abweisender, als ich will. Dein Blick wirkt wie der eines geprügelten Hundes. Janne, jetzt sag doch was! Oder geh wieder. Aber steh nicht nur so hier herum. „Ich... du... wegen gestern... Herrgottnochmal!“ kommt es von dir. Bilde ich mir das ein, oder klingst du genauso verzweifelt, wie ich mich fühle? Ich merke, wie ein Funken Hoffnung in mir aufglimmt. Was ist los? Bist du nun so durcheinander, weil du mich flach gelegt hast? Dein eigen Fleisch und Blut? Oder darf ich wirklich hoffen, dass du vielleicht, aber auch nur vielleicht ein wenig mehr empfunden hast, als du solltest? Wie paradox das klingt. Du solltest gar nichts fühlen, weil es nie dazu hätte kommen dürfen! Und das wissen wir beide! Oder? „Jussi, was da gestern Abend passiert ist...“ Ich sehe dich kurz an, wende dann meinen Blick wieder dem Fenster zu. Können deine Augen nicht wieder so funkeln, wie letzte Nacht? Als du auf mir lagst? Als du mich in den Genuss deiner Gunst kommen liest? Als du mich küsstest und noch so viel mehr mit mir tatet? „Ja?“ Meine Stimme klingt nicht mehr halb so abweisend wie eben noch, aber wirklich einladend ist sie immer noch nicht. Was gibt es da noch großartig zu sagen? Nun stoß schon den Dolch in mein Herz, sag mir, dass das ein Versehen war, dass es ne einmalige Sache war, die wir niemals wiederholen sollten. Meine eben noch aufkeimende Hoffnung hat sich bereits wieder in Schall und Rauch aufgelöst. „Ich...“ beginnst du wieder – und brichst wieder ab. Du öffnest deinen Mund, doch du schließt ihn wieder, ohne etwas gesagt zu haben. „Was denkst du darüber?“ Deine Worte nur ein Flüstern, das mir Schauer über den Rücken jagt. Ich verschlucke mich fast an meiner eigenen Zunge. Das ist nicht dein Ernst, oder? Draußen geht die Sonne unter, nur noch ein rötlicher Hauch ihrer sonst so strahlenden Kraft. Wie lange saß ich heute in meinem Zimmer und sah aus eben diesem Fenster? Den ganzen Tag? Wahrscheinlich schon. ‚Wahrscheinlich mehr, als ich sollte!’ Du siehst mich überrascht an. Hab ich das jetzt etwa laut gesagt? Verdammt! Wie komm ich denn jetzt am besten da wieder raus? Ich stehe auf, ich muss raus, an die frische Luft, in die Kälte, weg von dir. Doch du greifst nach mir, als ich an dir vorbei will, ziehst mich in deine Arme. Jetzt sehe ich dich verwundert an. Was soll das denn jetzt? Bevor ich weiter denken kann, spüre ich schon deine Lippen auf meinen. Dein Kuss ist so süß, so unschuldig, so sanft. „Vielleicht bedeutet mir das ja auch mehr, als es sollte?!“ flüsterst du, nur um mich gleich wieder zu küssen. „Vielleicht bedeutest DU mir ja mehr, als du solltest!“ Keine Frage, sondern eine Feststellung. Wie es weiter geht weiß ich nicht, aber jetzt grade bin ich glücklich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)