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Holy Assassin

Inspiriert von "Assassin's Creed".
von

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Dämmerung

Die Sonne stand hoch über der kahlen Wüste, eine kleine Echse kroch um einen blanken Felsen. Dieser Felsen war weiß, so weiß wie das Gewand des Mannes der auf ihm saß. Die Unterarme auf seine Oberschenkel gestützt betrachtete er die in einiger Entfernung liegende Stadt, ihre Mauern so hoch als würden die Bewohner jeden Moment damit rechnen angegriffen zu werden und diese Angst war nicht unbegründet. Die weiße Kapuze welche über seinen Kopf gezogen war flatterte kurz im Wind, die Echse zu seinen Füßen sah aufmerksam auf.
 

Lautlos erhob sich der Mann und es schien als würde ihn der Wind in Richtung der vor ihm gelegenen Wälle tragen. Seine Schritte lenkten ihn aber nicht in Richtung des Tores, sondern möglichst weit weg davon. Die Hand des Weißen ergriff einen kaum sichtbaren Vorsprung in der Wand und kurz darauf schien es als würde er an dieser nach oben schweben. Auf dem Wall angekommen, lies er seinen Blick über die Stadt schweifen. Dicht Gedrängte Gebäude, auf den Straßen ebenso dicht Menschen und tausend Augen, die ihn nicht sahen.

Ein grinsen zierte sein Gesicht und kurz darauf fegte er wie ein junger Sturm über alle Dächer hinweg, sein Ziel vor Augen. Plötzlich aber legte sich jener flach auf das Dach auf dem er soeben stand, denn unten auf der Straße hatte er eine Kompanie von Soldaten entdeckt. Vielleicht wussten sie von seiner Anwesenheit, jedenfalls konnte er jetzt nicht mehr riskieren gesehen zu werden. Sobald sicher war, dass er nicht mehr entdeckt würde, setzte der Mann seinen Weg fort, über die Dächer der Stadt, die Mittagssonne über sich. Er stieß sich mit einem Fuß ab, erhob sich in die Luft, flog über eine schmale Gasse zielsicher in das offene Fenster eines heruntergekommenen Hauses.
 

Spärlich eingerichtet, der Boden und die wenigen Möbel mit Staub bedeckt, in den Ecken des Raumes Spinnenweben. Man sollte annehmen das der Boden ein Knarzen wie von tausend rostigen Scharnieren von sich geben müsste, doch nicht unter den Füßen dieses Mannes. Es herrschte absolute Stille als er über die Bodenbretter schritt, nicht einmal sein eigener Atem war zu hören. Der Weiße schritt weiter durch das Haus, lautlos, eine Treppe hinauf die zu Staub zu zerfallen drohte, durch eine offene Tür in das Schlafzimmer eines ärmlich aussehenden Jünglings. Dieser drehte sich im Schlaf sodass nun sein abgemagertes Gesicht zu erkennen war und die Lumpen in die er sich hüllte. Er sah aus als wäre er schon seit Wochen auf der Flucht, so wie der junge Körper geschunden war.
 

Der Weiße glitt hin zum Bett, plötzlich erschien eine blanke Klinge auf seinem linken Handrücken und der Jüngling vor ihm erwachte. Dessen Augen weiteten sich vor Entsetzen, sein Gegenüber allerdings verzog keine Mine. Jener der von Angst erfüllt war stürzte von seinem Bett und kroch in eine Ecke des Zimmers, die Augen auf den Mann gerichtet der soeben das Zimmer betreten hatte. Zitternd in der staubigen Ecke liegend schrie er „Wer bist du? Was willst du von mir?! “ worauf hin der Weiße näher an ihn herantrat, den Blick auf die verängstigte Gestallt gerichtet. „Du wusstest was geschieht wenn du uns verrätst, du hast einen Bruder getötet, darum bist du gelaufen, weit weg, durch die Wüste, bis hierher aber du hättest auch wissen müssen das ich kommen würde.“ Sprach er mit seiner tiefen, dunklen Stimme. Der Jüngling schüttelte langsam den Kopf „Nein, bitte, lass mich am Leben! Ich gebe dir alles was ich habe, ich tue alles was du willst aber... “ und in diesem Moment hatte sich die Klinge auf dem Handrücken des Weißen bereits in seiner Brust versenkt. Das Blut schimmerte von den durch das schmale Fenster fallenden Sonnenstrahlen und floss weiter bis zum Boden, wo es sich mit Staub mischte. Der Mörder erhob sich, verließ das Zimmer durchs Fenster und die Stadt auf dem selben Weg wie er sie betreten hatte.
 

Am nächsten Morgen klopfte ein Soldat an der Tür des Toten, da dieser seine Steuern nicht bezahlt hatte. Die Tür wurde aufgebrochen und der Jüngling, in seinem eigenen Blut liegend, aufgefunden. Seine Augen waren geschlossen, er sah aus als würde er nur sehr tief schlafen. Irgendwie war es auch ein mystischer Anblick, auch der Soldat stand noch lange da und sah auf die Leiche hinab. Dann aber wandte er sich wieder von dieser ab und fand einen Zettel, beschrieben mit Blut auf dem Bett. Darauf stand geschrieben: „Ein Assassin mag ein Mörder sein, ein sündiger Verbrecher doch er soll immer seine Brüder achten. Wer Mord an seinem Bruder begeht soll fortan kein Bruder mehr sein, sondern das Ziel einer lautlosen Klinge. Ich habe den Verräter von seinem sündigen Blut befreit, vielleicht kann er jetzt in den Himmel auffahren, ihr solltet für ihn beten. Dies ist das Gericht von Al-Jaddhar, der Seele des Windes.“. Der Soldat war entsetzt, stand einige Zeit fassungslos da und fing dann an zu schreien „Assassin! Assassin! ASSASSIN!!!“ Er wurde von allen um das Haus herum gehört und es dauerte nicht lange bis es sich mit weiteren Soldaten füllte. Sie durchsuchten die ganze Stadt, jede kleinste Gasse, jeden noch so unmöglichen Winkel, doch sie konnten den Mörder nicht finden.
 

Dieser war schon längst weit von der Stadt entfernt und hielt soeben Rast an einer Oase. Er vergrub ein Fläschchen mit Blut im Sand, füllte seinen Wassersack auf und setzte seinen Weg fort. Kurz bevor er nur noch die Stille der Wüste um sich hatte, zeichnete er mit Zeige- und Mittelfinger ein Kreuz über seine Brust und das Wort „Amen...“ glitt leise von seinen Lippen.

Der Weg

Sonnenlicht fiel schwach durch die Risse in der Decke, Sand rieselte in die Höhle hinab. Eine Höhle unter dem Wüstensand, vielleicht ein Versteck, so sah es zumindest aus da man hier immer die selben Leute sah. Menschen mit weißen Roben, dass Gesicht gesenkt, mit dem Blick gen Boden gerichtet.
 

Ein Einzelner von ihnen bewegte sich zielsicher, einen schmalen Pfad am Rand der großen Höhle immer weiter nach unten. Er ging an anderen vorbei die aussahen wie er. Es war jener, welcher erst einen Tag vorher noch Blut vergossen hatte, jener Assassin der mit dem Wind läuft. Weiter und weiter ging er nach unten, dass Licht der Sonne über ihm wurde schwacher und das Licht der Kerzen am Ende des Weges immer deutlicher. Unten angekommen sah er ein großes Banner auf dem sich ein weißer und ein schwarzer Dolch kreuzten, darüber eine Maske wie er sie trägt, doch ohne träger, alles auf blutrotem Hintergrund. Ein längerer von Kerzen erleuchteter Gang erstreckte sich vor ihm welchen der Mann im weißen Gewand ebenfalls noch beschritt. Es herrschte an diesem Ort stille wie nur an wenigen Orten auf dieser Welt, man würde selbst die Toten flüstern hören können. Am Ende des Ganges wartete ein mit vielen Bannern geschmücktes Zimmer, ein großer, hölzerner Tisch stand an seinem Ende auf dem wiederum Papier und Federn verteilt lagen.
 

Vor der Wand hinter diesem Tisch stehend, ein Mann dessen Haupt von einer weißen Kapuze bedeckt war, doch sein Gewand unterschied sich leicht von dem dessen ,welcher eben den Raum betreten hatte, es war etwas kürzer und leicht golden bestickt. Die Zeit hatte ihn bereits gezeichnet mit tiefen Falten in seinem Gesicht und einem langen, grauen Bart den er aber wie es schien immer wieder sorgfältig stutzte, da er bei dem Alter des alten Herren schon viel länger hätte sein müssen.
 

Er drehte sich zum Gast um, nickte ihm kurz zu und sprach „Al-Jaddhar, wie ich sehe seid ihr von eurer Mission zurückgekehrt. Es freut mich vernommen zu haben das ihr erfolgreich wart.“ Der Angesprochene kniete nieder und schüttelte langsam den Kopf „Ich habe nur getan was getan werden musste und meinen Bruder gerächt. Wenn wir zulassen das sich Verräter in unseren Reihen tummeln wird sich unsere Bruderschaft irgendwann zerstreuen.“ Daraufhin lächelte der Alte, ging um seinen Tisch herum auf den Besucher zu bis er vor diesem stand „Fürwahr, ihr seid würdig den Titel Assassin zu tragen und eben deshalb werde ich euch mit einer sehr wichtigen Mission betrauen.“ Al-Jaddhar zuckte kurz zusammen als er das hörte, erhob sich wieder und schaute seinem Gegenüber in die Augen „was meint ihr mit wichtige Mission? Was muss ich tun Meister Ridjin?“. Der Meister drehte sich zur Seite, ging einige Male hin und her als ob er nochmals überlegen würde ob er das richtige tat. Als es dann so aussah als wäre er sicher blieb er stehen, noch immer den Blick zur Seite gerichtet und sprach „Zuerst müsst ihr über die Grenzen Isallas hinaus reisen und dort Meister Paidan der roten Assassinen aufsuchen. Das ist nötig da auch ich nicht genau weiss was euch erwartet, dieser Befehl stammt vom Oberhaupt der schwarzen Assassinen in Moriya, es muss also wichtig sein.“
 

Al-Jaddhar schreckte zurück, dass Oberhaupt der schwarzen Assassinen? Niemand kannte seinen Namen, dennoch war er gefürchtet für Morde an Königen und Scheichen auf der ganzen Welt. Schon allein der Gedanke an ihn war furchteinflössend, nicht dran zu denken das ein Treffen wohl unausweichlich war. Schwarze Assassinen, sie waren die mächtigsten der gesamten Bruderschaft und keiner würde es wagen sich ihnen in weg zu stellen, nicht mal die Weltjustizvereinigung. Was für ein Auftrag könnte das sein das sie grade ihn wollten? Einen einfachen Mann aus den Reihen der weißen Assassinen? Wie auch immer, es brachte nichts darüber nachzudenken, Auftrag ist Auftrag und muss ausgeführt werden.
 

Inzwischen hatte der alte Meister einen Brief von seinem Tisch genommen und hielt diesen dem jungen Mann entgegen „Nimm dies, hieran wird Paidan erkennen das du einer von uns bist. Du wirst verstehen das sie nicht einfach jedem vertrauen können, daher verlier dies nicht sonst werden sie dich womöglich umbringen. Außerdem, nimm dir die Landkarte von meinem Tisch, sie wird dir helfen den richtigen Weg zu finden, ebenso sind die Verstecke aller Assassinen darauf verzeichnet, mit Ausnahme der Schwarzen.“ Natürlich, die Menschen auf der Welt die wissen wo sich jene verstecken kann man wohl an einer Hand abzählen. Al-Jaddhar schritt vor zum Tisch seines Meisters, sah sich um und konnte die Karte zuerst nicht entdecken, dann sah er aber das sie sich unter all den anderen Schriften vergraben befand, daher zog er sie hervor ohne das etwas vom Tisch fiel.
 

„Ich werde mich nun auf meine Mission vorbereiten, ich danke euch Meister.“. Noch ein mal verbeugte er sich und nahm wieder den langen Gang um zur Höhle der Weißen zurückzukehren. Dort angekommen begab er sich in einen höheren, in die Felsen gemeißelten Raum, dort wo er sonst schlief. Eine kleine lederne Tasche fand von seiner Hand geführt den Weg auf seinen Rücken, in ihr zwei leiber Brot, ein Beutel voller Wasser und zusätzlich nun auch die eben erhaltene Karte. Al-Jaddhars Blick schweifte über alles was er nun zurücklassen musste, schließlich war er auch hier Zuhause. Sein einfaches, mit Stroh abgedecktes Bett, seine schäbige, hölzerne Truhe in der er gern Gegenstände aufbewahrte die er von Aufträgen als Erinnerungsstück mitbrachte, sein kleiner Tisch mit zwei Hockern, drauf ein Buch über die Sagen der Wüste und nicht zuletzt all seine Brüder, von denen er nicht wusste ob er sie je wieder sehen würde.
 

Seine Schritte lenkten ihn nach draußen und auch er wusste, hier war eigentlich sein Zuhause. Der Wüstenwind ließ das weiße Gewand fliegen und der Mann unter diesem lies sich vom Wind mitreißen, in Richtung der Sonne, da wo die roten Assassinen waren, über die Grenzen Isallas nach Liam. Dort solle es angeblich viel mehr Bäume geben, viel mehr Wasser, Schluchten, Gras, Flüsse, viele, viele Vögel deren Lied immer zu hören ist. Al-Jaddhar grinste, denn man sagt sich der Wind würde stärker je weiter man der Sonne entgegenläuft um die Menschen zu vertreiben, die das Geheimnis ihres Scheins begehren. Wind, dass konnte ihm nur recht sein, denn je mehr Wind um ihn wehte, des stärker fühlte er sich selbst, der Wind der ihn sanft wegtrug, in eine Welt voller Blut...



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Shinito
2009-03-23T17:17:53+00:00 23.03.2009 18:17
heiliges kanonenrohr
das ist seid langen mal wiede eine FF die richtig gut ist und bei der es spaß macht sie zu lesen
nur weiter so ^^
Von:  ELaD
2008-10-07T19:08:17+00:00 07.10.2008 21:08
aahhh, wieder ein wunderbares kapitel ^^. schade, dass es schon zu ende ist, ich hätte stunden weiterlesen können. scheint ein äußerst wichtiger auftrag zu sein, ich bin gespannt.


LG ELaD
Von:  ELaD
2008-10-07T19:01:00+00:00 07.10.2008 21:01
mir fehlen die worte, ich bin überwälltigt.
herrlicher schreibstil, der ist klasse! zum ende saß ich mit offenem mund da und wollte gar nicht blinzel, sondern nur noch weiterlesen. die gänsehaut hab ich ignoriert, wirklich sehr schön geschrieben. freu mich schon, wenn es weitergeht.


LG ELaD
Von:  Woflu
2008-06-12T19:05:01+00:00 12.06.2008 21:05
Ui. *beindruckt ist* Das war wirklich gut.^^ Ich mag das Spiel und Atair ist sssoooooooo toll^^ *ihn mag*
Bin ja gespannt was du daraus machst^^. *hofft das es schnell weitergeht*
PS: Toller Schreibstil. Passt extrem gut zu de Geschichte.^^
PPS: Kannst du mir ein ENS schicken wenns weitergeht? *lieb guck* *dir Kekse da lass*
Von:  Caya
2008-06-10T18:54:13+00:00 10.06.2008 20:54
wirklich klasse!Dein Schreibstil ist echt passend und auch wenn man bis jetzt nicht viel von deiner Story mitbekommen hat gefällt mir das bisher gelesene doch extrem gut(auch wenn ich mich gerade gewundert hab,warum´s nicht auf englisch ist*drop**nur noch englische ff´s gewohnt ist*)Aw,das Spiel ist geil und ich hoffe,du schreibst bald weiter^^
Von: abgemeldet
2008-05-02T17:34:20+00:00 02.05.2008 19:34
Wow! *begeistert ist*
Extrem geil, der Prolog... ^^
Ich liebe das Spiel, und dein Schreibstil passt perfekt dazu!
Bin gespannt auf das nächste Kapitel!


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