Zum Inhalt der Seite

Ruka´s Piratenbande

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ankunft auf einer neuen Insel

Heute brennt die Sonne besonders heiß auf das strahlend blaue Meer des North Blue. Eigentlich ist dieses Meer von allen am kühlsten, aber heute meinte es die Sonne besonders gut.
 

Ruka segelte mit einem Passagierschiff nach Harmia, einer Insel, die bekannt ist für ihre hervorragenden Wissenschaftler und Archäologen. Sie arbeiteten mit den Menschen von Ohara zusammen. Aber nachdem diese Insel vor etlichen Jahren vernichtet wurde, forschten die Menschen hier weiter. Da sie sich nichts zu schulden kommen ließen, konnte auch die Marine nichts gegen sie unternehmen.
 

Ein Marineschiff lag auf einer kleinen verlassenen Nebeninsel von Harmia vor Anker. Als Ruka dieses Schiff erblickte, wandelte sich ihre freundliche Miene in einen hasserfüllten Blick in Richtung Marineschiff.
 

Dennoch steckte sie das Schiff nicht in Flammen oder lies dort einen Blitz einschlagen, obwohl sie dazu locker in der Lage gewesen wäre. Nein, sie beherrschte sich und wandte ihren Blick wieder Richtung Harmia.
 

Kurze Zeit später legte das Schiff im Hafen an. Die Straße führte durch das ganze Hafenstädtchen. Die Straßen waren auch reichlich mit Menschen gefüllt. Zwar nicht zum bersten voll aber dennoch ausreichend um einen Taschendieb glücklich zu machen. Ruka aber hatte kein Interesse an dem Inhalt der Geldbörsen.
 

So ging sie die große und breite Straße Richtung Landesinnere entlang vorbei an den unzähligen Geschäften mit ihren Produkten und Angeboten. Viele Leute standen vor den einzelnen Geschäften und begutachteten die Produkte. Diese Insel war berühmt für ihre Wissenschaftler, ihrer großen Bibliothek, die Ohara in nichts nachstand und für ihren Tourismus.
 

Mit einem Lächeln schüttelte Ruka leicht den Kopf als wolle sie sagen ”Diese Touristen”. Ihr Weg führte sie aus der Stadt hinaus. Am Wegesrand standen noch vereinzelte Häuser. Auch an etlichen Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten ist sie bereits vorbei gekommen, dennoch hielt sie bei keinem an. Sie wollte lieber im Freien übernachten. In der Natur.
 

In dieser konnte sie ihre Träume und Ziele weiterspinnen. Jede Nacht träumte sie von ihrem großen Ziel, Piratenkönigin werden. Es gab nicht mehr viele Piraten auf der Welt, die meisten sind zur Marine gewechselt oder wurden hingerichtet. Manche gaben ihr Piratendasein auch auf und lebten als einfache Bürger weiter. Jeder von ihnen aber hat sein ziel aufgegeben und damit auch sich selbst.
 

Obwohl Ruka noch sehr jung war, 21 um genau zu sein, war sie fest entschlossen eine Piratin zu werden und das One Piece finden, wie einst Monkey D. Ruffy, ihr großes Idol. Ruka wusste ganz genau wie hart es für sie werden wird, in einer Welt, die von der Marine kontrolliert werden. Aber das war nun einmal ihr Traum, der Reiz der Dinge.
 

Der Nachmittag ging langsam zu Ende. Ruka kehrte noch mal zurück in die Stadt um sich etwas zu Essen zu kaufen. Dann führte ihr Weg sie wieder zurück aufs Land. Dort war es angenehm still. Keine kreischenden Menschen, kein Gedränge und kein Streit. Und besonders keine Marine.
 

Allein schon beim Wort ´Marine´ ballten sich ihre Hände zu Fäusten und die Wut stieg in ihr hoch. Sie konnte die Marine nicht leiden. Sie hasste sie förmlich. Das war auch der Grund, weshalb sie Piratin wurde. Was man ihr antat war unverzeihlich. Sie wollte es allen zeigen und frei sein. Darum wurde sie auch Piratin. Sie wollte Anerkennung! Besonders von der Marine. Sie sollten sehen, das man mit ihr nicht so umspringen kann, ohne das es Folgen haben wird.
 

An einem Platz nahe dem Meer, machte sie halt. Hier war der richtige Platz um die Nacht zu verbringen. Ein Baum, der ihr Schutz vor der Morgensonne gab, Büsche, die sie versteckten, und das friedliche Geräusch des Meeresrauschens. Die junge Frau packte ihre Decke aus ihrem Rucksack, den sie stets bei sich trug, und deckte sich damit zu. Als Kissen diente ihr der Baum. Noch einige Zeit betrachtete sie den herrlichen Sternenhimmel und schlief dann ein.
 

Der nächste Morgen fing so ruhig und gut an wie der gestrige aufgehört hatte. Nachdem sie ihre Decke wieder verstaut hatte, meldete sich ihr Magen. Es war an der Zeit Frühstück zu essen. Wieder ging sie in die Hafenstadt.
 

Dort angekommen sah sie aus der Ferne wie einige Marinesoldaten einen alten Mann, der seinige Sachen verkaufte, angepöbelt wurde. Das war typisch. Die Marine vergreift sich immer an schwächere. Da sie weit genug weg war, entschied sie dem alten Mann zur Hilfe zu eilen. Aber nicht indem sie die Soldaten ansprach. Dies hätte sowieso keinen Sinn. Sie wollte ihnen Feuer unterm Hintern machen, und das sprichwörtlich.
 

Sie schnipste einmal mit der rechten Hand und plötzlich flammte der Hintern des einen Marinesoldaten auf. Ein lauter Schmerzensschrei hallte durch die breite Straße. Der Soldat hüpfte panisch im Kreis umher. Er schrie um Hilfe aber niemand half ihm. Alle waren zu überrascht und geschockt. Auch sein Kollege rührte keinen Finger. Er stand nur starr da und sah dem andern beim hüpfen zu.
 

Ruka fixierte ihren Blick auf den anderen, herumstehenden Soldaten und seine Mütze brach ohne jegliche Vorwarnung in Flammen aus. Reflexartig schleuderte er sie zu Boden und trat auf sie herum. Die Flammen von der am Boden liegenden Mütze griffen auf den Sand unter der Mütze über.
 

Wie durch Geisterhand schrieben die Flammen etwas in den Boden. ”Lasst den Mann in Ruhe und verschwindet!” Schnell schlug der eine Soldat auf das Flammenmeer auf dem Hintern seines Freundes ein und erstickte die Flammen. Zusammen rannten sie wie von einer Tarantel gestochen zurück auf die verlassene Nebeninsel.
 

Ruka setzte mit einen finsteren grinsen ihren Weg zufrieden fort. In einem netten Lokal aß sie zu Frühstück. Dabei hörte sie wie sich einige unterhielten. Sie waren anscheinend Touristen und sprachen über einen verfluchten Ort auf dieser Insel.
 

Sie beobachtete die Leute heimlich und da dachte sie ”Was soll das für ein verfluchter Ort sein?”
 

”Es ist eine Bibliothek.” antwortete der Wirt, der ihr Blick sofort als Worte verstand.
 

”Eine Bibliothek?” erhob sie nun ihren Kopf und sah den Wirt an.
 

”Ja. Sie steht schon seit etlichen Jahren leer. Dort soll ein Geist hausen und alle von der Bibliothek fern halten.”
 

”Und warum das? Ist in dieser Bibliothek etwas besonderes?”
 

”Das weiß ich nicht. Als ich geboren wurde, hauste dieser Geist dort schon. Es ist auf jeden fall besser, sich von diesem Ort fern zu halten. Einige haben es nicht getan und sind mit gebrochenen Körperteilen wieder zurückgekommen. Manche sind es gar nicht mehr.”
 

Dann bezahlte Ruka das Essen. Bevor sie den Tresen verließ fragte sie noch wo dieser Ort genau sein sollte. Der Wirt erklärte es ihr und warnte sie nochmals sich davon fern zu halten. Lächelnd versicherte sie ihm ihr besten zu tun und verließ dann das Lokal.

Die Bibliothek

Da Ruka herausgefunden hat so dieser Ort war und sich alles sehr spannend und neugierig war ging sie zu der genannten Bibliothek. Sie lag mitten auf der Insel und ist in einem riesigen Gebäude. Als sie dort ankam, sah sie sich um. Hier war schon lange kein Mensch mehr gewesen. Das Haus war verfallen und die Fenster waren von einer dicken Staubschicht bedeckt. Die grüne Wiese vor dem Haus war mit Unkraut überwuchert und der einstige Brunnen auf dieser Wiese war unter der Dicken Unkrautschicht nicht mehr richtig zu identifizieren.
 

Da sie nicht ängstlich war, ging sie geradewegs zur Eingangstür. Der Griff vor ihr war nicht mit einer so dicken Staubschicht bedeckt wie der Rest der Tür. Das heißt, dass vor nicht allzu langer Zeit noch jemand diese Tür geöffnet hatte. Aber das wundert sie nicht. Der Wirt hatte ihr ja bereits erzählt, dass einige Touristen hier waren. Dann öffnete sie die große schwere Tür.
 

Vor ihr eröffnete sich eine riesige Halle. In der Mitte dieser Halle war eine gewaltige Treppe. Türen an den Seiten zeigten, dass es noch einige Nebenzimmer gab. Dennoch ging sie nicht in eines dieser sondern sie folgte der Treppe hinauf. Das Geländer war wie alles in diesem Raum mit einer dicken Schicht aus Staub bedeckt. Hier schien die Zeit still zu stehen.
 

Die zahlreichen Uhren tickten nicht mehr sondern standen fest. Einige Stellen auf dem Geländer waren nicht so dick mit Staub bepackt wie der Rest. Die anderen vor ihr mussten auch schon der Treppe gefolgt sein. Irgendetwas schien sie nach oben zu ziehen. Es war als würde eine unsichtbare Kraft nach ihr verlangen. Ja, sie rufen. Die Frau wehrte sich dem Ruf nicht und folgte ihr.
 

Schließlich kam sie im dritten Stock vor eine weitere große Tür. Alle anderen Zimmertüren waren wesentlich kleiner und nicht so aufwendig verziert. Sie streckte die Hand aus und drückte die Türklinke nach unten. Die Tür öffnete sich förmlich von selbst.
 

Vor ihr war nun ein sehr großer Raum. Um mehr sehen zu können betrat sie das Zimmer. Sie musste feststellen, dass sie sich nun in der Bibliothek befand. Die Decke war unglaublich hoch. An den Wänden türmten sich Berge von riesigen Regalen, gefüllt mit Büchern, auf. Treppen gab es auch und Absätze. Es waren mehrere Etagen, die es einem Menschen erleichterten an die ganzen Bücher zu kommen.
 

Auf der anderen Seite des riesigen Raumes standen kleine Tische, Stühle und mehrere Couchen. Hier konnten die Menschen die ausgewählten Bücher lesen. Die Fenster waren mit Gardinen aus schwerem Material verhangen. Kaum ein Lichtstrahl durchbrach die dunklen Vorhänge und brachten Licht ins Zimmer. Es war ziemlich dunkel. Doch in der Mitte des Raumes war es hell.
 

Dort saß jemand, mit dem Rücken zu ihr. Die Kleidung war komplett weiß und schien zu strahlen. Ihre Neugier verleitete sie näher an die Person heran zu treten. Einige Schritte von der Person entfernt, bemerkte er sie. Der Kopf der Person hob sich.
 

”Bist du allein hier? Man kann in dieser Dunkelheit doch kaum etwas lesen.” sprach sie zur Person.
 

Diese erhob sich und Ruka bemerkte, dass sie keine Beine hatte. Die Person vor ihr schwebte. Das war also der Geist. Das Gespenst, welches die ganzen Neugierigen verjagt hatte.
 

”Was willst du hier, Mensch?” sprach eine dunkle Stimme.
 

”Ich wollte dich sehen. Alle Menschen hier sprechen vor dir. Alle haben Angst. Da wollte ich dich mal sehen.” lächelte Ruka frech.
 

”Du kannst mich sehen?”
 

”Ja. Warum nicht?”
 

”Du solltest mich nicht sehen können. Ich will es nicht. Ich habe mich nicht sichtbar für die Menschen gemacht.”
 

”Soll das heißen, ich bilde mir nur ein dich zu sehen? Das ist eher unwahrscheinlich.” konterte Ruka.
 

Nun wandte sich der Geist um und sie sah sein Gesicht. Der Geist war jung, sehr jung. Er hatte blaue Haare und Sommersprossen um die Nase herum. Sein Gewandt war das eines Toten.
 

”Was machst du hier so allein?”
 

”Ich lebe hier. Und ich lese die Bücher. Aber ich habe sie schon mehrfach durchgelesen.”
 

”Wieso bist du eigentlich auf der Erde? Müsstest du nicht im Himmel oder in der Hölle sein?”
 

”Das geht nicht. Ich wurde verflucht.”
 

”Verflucht? Was hast du denn schlimmes angestellt?”
 

”Nun ja. Ich habe mal von hier ein Buch gestohlen, weil ich es gerne lesen wollte. Mich hat eine alte Frau dabei erwischt und verflucht. Und seitdem lebe ich hier.”
 

”Hat dich der Fluch getötet?”
 

Der Geist lachte ein wenig. Ruka wusste nicht, dass Geister auch lachen können. Sein lachen war aber anders. Es klang als würde er über ihre Naivität lachen. So als wüsste er es besser. Und vermutlich wusste er es auch viel besser.
 

”Nein. Der Fluch hat mich nicht getötet. Diese Insel wurde mal zerstört und dadurch bin ich ums Leben gekommen.”
 

”Haben Piraten die Insel zerstört?”
 

”Nein.” schüttelte der Geist seinen Kopf. ”Es war die Marine. Sie haben alle getötet, die hier die Geschichte der Welt lernten. Glücklicherweise konnten viele nach Ohara fliehen. Das ist eine Insel im West Blue, die ebenfalls die Geschichte erforscht.”
 

Offenbar wusste dieses Gespenst vor Ruka nicht, dass Ohara vor vielen Jahren dem Buster Call zum Opfer gefallen ist. Aber sie wollte es ihm nicht erzählen. Er machte ein glückliches Gesicht als er von Ohara erzählte und das viele dorthin flüchten konnten.
 

”Du bist sehr nett für einen Geist. Und gar nicht gruselig. Wie kommt es, dass man erzählt, du seihst gefährlich?”
 

”Vielleicht kommt es daher, dass viele schreiend vor mir geflüchtet sind und eine ganze Menge hat sich beim herunterstürzen der Treppe etwas gebrochen.”
 

”Aber es heißt, viele seien gar nicht mehr zurück gekehrt.”
 

”Stimmt. Ich habe allen hinterher gesehen und einige sind nicht in die Stadt gerannt, sondern in eine andere Richtung. Meistens lag dort ihr Schiff vor Anker. Sie haben wohl nicht im Hafen halt gemacht.”
 

”Ha ha ha. Also ist das alles nur ein Missverständnis. Sag mal, wie heißt du eigentlich? Du hast doch einen Namen, oder?
 

”Ja, das habe ich. Als ich noch lebte haben mich alle Troy gerufen. Aber seitdem ich tot bin, nennen sie mich nur noch Geist oder Gespenst.”
 

”Freut mich dich kenne zu lernen. Ich bin Ruka.” lächelte die junge Frau dem Geist entgegen.
 

Sie sah durch den kleinen Spalt in den Vorhängen, welche das Fenster verdeckten, hinaus und stellte fest, dass es schon dunkel wurde.
 

”Oh, ich muss los. Ich muss mir ein Schiff besorgen.”
 

”Ein Schiff?”
 

”Ja. Ich will mir eins von der Marine stehlen. Ich habe es gestern gesehen. Es liegt auf der kleinen Nebeninsel vor Anker.”
 

”Warum willst du ein Marineschiff stehlen? Hast du keine Angst, dass sie dich gefangen nehmen?”
 

”Nein. Ich werde mich schon zur Wehr setzen. Ich habe Teufelskräfte und weiß sie auch einzusetzen:” lachte sie vergnügt.
 

”Warum brauchst du denn ein Schiff? Kannst du nicht mit den Fährschiffen reisen?”
 

”Könnte ich schon. Aber ich bin Piratin und brauche ein eigenes Schiff.”
 

”Piratin? Wirklich?”
 

”Ja. Und ich hasse die Marine fürchterlich. Darum will ich mir eins besorgen und ein Piratenschiff daraus machen.”
 

”Ich werde dir helfen. Darf ich?”
 

”Klar. Warum nicht. Das wird sicher lustig.”

ein neues Schiff

Zusammen mit dem Geist Troy machte sich Ruka auf den Weg in die Hafenstadt. Am Rande der Stadt lag ein alten kleines Boot am Strand. Zufälle gibt es. Sie nahmen es ohne zu zögern und stachen in See. Leise und vorsichtig paddelten sie zum Marineschiff.
 

Dort angekommen schwebte Troy hinauf und suchte ein Seil. Nachdem er auch gleich eins fand. Band er es an der Reling fest und warf das andere Ende zu Ruka hinunter ins kleine Boot. Sie kletterte schnurstracks hinauf.
 

Nun waren sie schon einmal an Bord. Ungünstigerweise kam gerade ein Soldat aus einem der vielen Zimmer. Angst und Entsetzen zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Sein Mund öffnete sich langsam und mit einem Mal brüllte er laut über das ganze Schiff ”Eindringling!”
 

Schnell kamen seine Kollegen an Deck. Einer von ihnen erkannte sie. Mit zitterndem Zeigefinger zeigte er auf sie und seine Stimme klang gebrochen als er sagte “Da… das i… ist Ruka!”
 

Ruka setzte nun ihren finsteren Blick auf. Die Angst der Soldaten stieg gewaltig an. Dennoch wollten sie mutig sein. Sie zogen ihre Schwerter und richteten sie auf die Frau ihnen gegenüber. Die Klingen zitterten wie Espenlaub und einige schlugen auch gegeneinander, sodass ein klirrendes Geräusch von Metall über das Schiff rann.
 

Der Kapitän dieses Schiffes erschein nun auf der Bildfläche. Er hörte wie die Schwerter aneinander klangen und kam nachsehen. Auch er erblickte Ruka. Sie warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Der Käpt´n aber blieb ruhig und befahl zum Angriff.
 

Nun fassten sich die Soldaten wieder und hielten ihre Schwerter ruhig. Mit lautem Kampfgebrüll rannten sie auf Ruka zu. Es waren mindestens 50 Mann. Das Schiff war recht klein für ein Marineschiff aber für den Zweck von Ruka war es ausreichend.
 

Ruka erhob ihre Arme. Diese fingen an zu brennen. Ein siegessicherer Blick und ein selbstbewusstes Lächeln verscheuchten ihren bösen Blick. Sie machte sich zum Angriff bereit. Schnell schwang sie ihre Arme nach vorne und die Flammen an den Armen schlugen nach vorn aus und sprangen auf die anrennende Meute Soldaten über.
 

Die erste Reihe ließ sofort ihre Schwerter fallen und klopfte die Flammen aus. Aber die zweite Reihe gab nicht auf und stürmte weiter auf sie zu. Nun erhob die Frau ihre Arme und die Flammen bildeten über sie eine riesige Kugel. Dann schlug sie ihre Arme wieder nach vorn und der Feuerball folgte ihrer Armbewegung.
 

Der Feuerball kappte von den flammenden Armen ab und flog auf die Soldaten zu. Schreiend flohen sie von dem Ball aus Feuer und sprangen über die Reling ins Meer. Auch die schon brennenden Soldaten aus der vormals ersten Reihe taten es ihren Kollegen gleich. Die Flammen auf ihren Sachen wollten sich einfach nicht ersticken lassen. Immer wenn sie ihre Hände von der erstickten Fläche nahmen, brannten sie Flammen wieder neu auf. Es war also aussichtslos und ihnen blieb nur die Möglichkeit, die Flammen mit Wasser zu löschen.
 

Da nun alle Soldaten im Wasser schwammen, musste der Käpt´n selbst Hand anlegen. Er griff nach seinem an der Hüfte hängendem Schwert und zog es heraus. Die Flammen, welche Ruka´s Arme bedeckten erloschen von selbst. Sie stand nun schutzlos dem Käpt´n und seinem Angriff gegenüber.
 

Kurz vor ihr holte er mit dem Schwert weit nach hinten aus. Er zog es nach vorn in Richtung Ruka. Der Himmel aber grummelte plötzlich und ein gleißend heller Strahl ging auf den Marinekäpt´n hernieder. Es war ein Blitz. Aber kein normaler. Kein einfacher Blitz könnte dieses Timing haben.
 

Ruka war die Ursache für diesen einen Blitz. Er kannte sie von früher. Er hat viel von ihr gehört. Er kannte um ihre Vergangenheit aber vergas, dass sie zwei Teufelsfrüchte aß und nun dessen Kräfte besaß. Schmerzlich wurde er wieder daran erinnert.
 

Völlig verkohlt und grau fiel er auf seinen Rücken und blieb Ohnmächtig liegen. Ruka konnte Blitze steuern, sie erzeugen und die Stärke der elektrischen Ladung beeinflussen. Daher hatte sie den Blitz nur mit soviel Energie geladen, dass das Opfer nur ohnmächtig wird.
 

Sie griff ihn und zerrte ihn zur Reling. Dort angekommen warf sie ihn über Bord. Dann holte sie den Anker ein und setzte die Segel. Nun erschien auch Troy. Er hatte sich anscheinend unsichtbar gemacht. Er half ihr beim Segel setzen. Das Schiff steuerte nun Richtung offenes Meer.
 

”Kann ich mit dir mitkommen?” fragte der Geist plötzlich.
 

Noch gab es die Möglichkeit am Ufer zu halten und ihn dort aussteigen zu lassen. Um diese Szene zu verhindern fragte er sie diese eine Frage. Er wollte unbedingt mitkommen. Zu lange schon war er in dieser Bibliothek alleine gewesen. Nun traf er zum ersten Mal einen Menschen. Er vertraute ihr vom ersten Augenblick an. Darum hatte er sie auch nicht erschreckt als sie ihn ansprach.
 

”Ich möchte unbedingt mit. Ich will ein Mitglied deiner Bande werden.”
 

”Warum ausgerechnet ich?” hakte die junge Frau nach.
 

”Weil ich dich nicht erschreckt habe. Und weil du auch keine Angst vor mir hattest. Ich habe dir vom ersten Augenblick vertraut. Das war bei noch keinem der Fall.” erklärte er schüchtern und mit leiser Stimme.
 

”Klar kannst du mitkommen. Du wirst sicher ein toller Pirat. Endlich habe ich ein Mitglied in meiner Bande.” freute sich Ruka.
 

Auch Troy lächelte glücklich. Er sagte ihr aber nicht, dass er nicht nur mit ihr kam, weil er ihr vertraute, sondern auch weil er so seinem Traum sicherlich näher kam und ihn eines Tages erfüllen könnte.

das nächste Mitglied

Zusammen segelten Ruka und Troy übers Meer. Am Horizont ist eine Insel zu erkennen. Die Sonne begann sich schon zu senken als sie dort ankamen. Ruka meinte, dass sie sich lieber ausruhen sollten um Kraft zu tanken. Also übernachteten sie dort. Ruka schlief gleich ein, ganz anders als Troy. Er blieb die Nacht auf und hielt Wache. Da er bereits tot ist, braucht er keinen Schlaf.
 

Am nächsten Morgen wurde Ruka von Troy geweckt, aber nicht gerade auf die sanfte Tour. Zuerst versuchte er sie mit freundlichen Worten aus dem Schlaf zu erwecken, aber Ruka wandte ihm nur den Rücken zu und schlief weiter. Dann rüttelte er sie etwas durch. Zum Dank bekam er eine Backpfeife von der schlafenden Ruka, da Troy aber ein Geist war ging die Ohrfeige durch ihm durch, so als wäre er Luft. Langsam wurde es ihm zu bunt und so zog er ganz andere Seiten auf.
 

“Steh auf!“ brüllte er und zog ein furcht einflössendes Gesicht.
 

Ruka wurde dadurch leicht aus ihrem Schlummer geweckt und sah Troy direkt an. Er zog immer noch diese Fratze und so segelt Ruka erschreckt rückwärts zu Boden. Ein dumpfes Geräusch wurde bei ihrer Landung ausgelöst.
 

“Kannst du mich nicht normal wecken?“ maulte die verschlafene Piratin.
 

“Du wachst ja nicht auf, wenn man es auf die normale Tour versucht. Nun steh endlich auf! Ich habe Frühstück gemacht.“
 

´Frühstück? Seit wann kann ein Geist Essen machen?´ fragte sich die junge Frau.
 

Sie ging in die Kombüse und setzte sich an den Tisch. Troy servierte das Essen und sie aß alles auf. Es war zwar keine Drei-Sterne-Gericht, aber es schmeckte ausgezeichnet, jedenfalls für einen Geist. Nun machten sie sich endlich auf den Weg. Sie wollten heute die Insel erkunden.
 

Nach einer ganzen Weile Fußmarsch kamen sie an einem Dorf an. Ruka erkundigte sich über die Gegend. Sie erfuhr, dass es hier nur wenige Dörfer gibt. Beide Piraten machten sich dann weiter auf den Weg, die Insel zu erkunden.
 

Niemand konnte Troy sehen, er hatte sich unsichtbar gemacht. Wenn sie ihn hätten gesehen, wären sie sicherlich kreischend weggelaufen. Und das war ja nicht die Absicht der beiden Reisenden. An ihnen rannte ein Junge mit grünen Haaren vorbei. Er schien es eilig zu haben. Kurze Zeit nach ihm kamen einige wütende Dorfbewohner des Weges.
 

Sie fragten Ruka ob sie einen Jungen hier vorbei kommen sah. Da er vor ihnen zu flüchten schien und diese Leute vor ihr keinen sonderlich netten Eindruck machten, zeigte sie ihnen den falschen Weg. Die Leute sahen einander an und rannten dann den Weg entlang, den ihnen Ruka gezeigt hatte.
 

Verwundert sah die junge Frau den Geist neben ihr an. Worte waren überflüssig in dieser Situation. Dann gingen sie weiter. Am Nachmittag hatten sie die ganze Insel abgeklappert. Kein Marinestützpunkt auf dieser Insel. Eine wahre Wohltat. Sie gingen zurück zu ihrem Schiff und wieder kreuzte dieser Junge ihren Weg. Aber keiner sprach den anderen an. Sie gingen aneinander vorbei.
 

Am Schiff angekommen, beschlossen die beiden das Schiff in eine Bucht zu bringen und dort vor Anker zu gehen. Ruka holte den Anker ein und Troy setzte die Segel. Einige Kilometer weiter war eine passende Bucht. Dort konnten sie hervorragend Halt machen.
 

Wieder brach die Nacht herein und Ruka ging wieder schlafen. Und wieder hielt Troy Wache. Der Nächste Tag sollte nicht so friedlich werden wie der nun zu Ende gehende. Zumindest wachte Ruka besser und leichter auf als den Morgen zuvor.
 

Wieder machte Troy Frühstück und sie gingen wieder in das Dorf, welches ihnen am nächsten war. Auf ihrem Weg kam ihnen wieder dieser Junge entgegen. Wieder verfolgt von einigen Leuten. Im Dorf angekommen fragte Ruka in einem kleinen Lokal, was das für ein Junge sei. Es kam ihr merkwürdig vor, wie er jeden Tag verfolgt wird.
 

“Das ist Leo. Er ist eigentlich Zimmermann.“
 

“Zimmermann?“
 

“Ja. Unsere Insel ist bekannt für ihre hervorragenden Zimmermänner. Aber viele sind von hier weggezogen.“
 

“Und warum?“
 

“Weil sie hoffen, woanders mehr Geld zu verdienen und um berühmt zu werden. Leo ist aber anders. Er sollte endlich von dieser Insel verschwinden.“
 

“Ist er so schlimm?“
 

“Ob er schlimm ist? Na und ob! Der Junge hat Teufelskräfte und darum ist er unbeliebt, um es mal höflich auszudrücken.“
 

“Er hat wirklich Teufelskräfte?“
 

“Ja. Darum wollte ihn auch niemand in die Lehre nehmen. Aber ein alter Mann hat es doch getan und ihn dieses Handwerk beigebracht. Trotzdem ist er hier geblieben.“
 

“Warum wollte ihn denn keiner unterrichten?“
 

“Na hör mal! Er hat Teufelskräfte! Er kann nicht schwimmen! Was würde das für ein Licht auf uns werfen wenn er bei der Arbeit ins Wasser fällt!! Außerdem mögen wir hier keine Teufelskräfte.“
 

“Und darum wird er immer verfolgt?“
 

“Ja. Er will einfach nicht von hier weg. Dabei mag ihn niemand und alle wäre froh wenn er endlich verschwinden würde.“
 

Dann erzählte der Lokalbesitzer noch mehr von Leo und dem Dorf. Nach einer Weile hörte man Schüsse von draußen. Schnell rannten alle auf die Straße um zu sehen was dort los war. Auf der Straße standen Marinesoldaten.
 

“Was wollt ihr hier? Diese Insel gehört nicht der Marine!“
 

“Schnauze! Wir haben den Befehl ab Heute die Steuern einzutreiben. Also seid schön brav und gebt und die Steuern! Übrigens haben sie sich um 50 Berry erhöht.“
 

“WAS? Das ist ja Wucher! So viel können wir nie im Leben aufbringen! Ihr wollt uns wohl ruinieren!“
 

“Seid still! Das war ein Befehl. Also gehorcht gefälligst!“ brüllte der Anführer der Marinesoldaten.
 

Plötzlich stellte sich ein Junge in den Weg. Es war der von gestern und heute Morgen, Leo. Mit bösem Blick sah er die Marineleute an. Diese aber lachten nur spöttisch über den Jungen. Daraufhin rannte er auf die Soldaten zu und streckte seine Arme nach vorne aus.
 

Plötzlich schossen Nägel auf die Marine zu. Überrascht konnten die Männer nicht ausweichen und einige wurden von den Nägeln getroffen. Der befehlshabende Soldat aber reagierte sofort und rannte auf den Jungen zu. Mit dem Griff seinem Waffe griff er den Jungen an.
 

Er schlug den Griff in den Magen des Jungen. Dieser ging daraufhin auf die Knie und hielt sich schmerzlich den Bauch. Dann bekam er noch einen Fußtritt und so landete er mit dem Rücken auf dem dreckigen Sandboden. Die Bewohner wollen ihm helfen, hielten dann aber doch inne. Immerhin war es Leo, der Junge, den niemand leiden konnte.
 

Von dieser Aktion der Marine wurde Ruka sauer. Sie setzte ihren bösen und bedrohlichen Blick auf und ging auf die Marineleute zu. Alle Bewohner sahen das. Die Marine aber fand das sehr lustig. Ein Mädchen will etwas gegen die Marine ausrichten. Das war wirklich lachhaft.
 

“Komm uns lieber nicht zu nahe, Kleine! Sonst ergeht es dir wie dem Jungen dort.“
 

Aber auf diese Warnung reagierte sie kein bisschen. Sie kam unaufhörlich auf die Männer zugelaufen. Leichte Angst verbreitete sich in der Menge der Soldaten. Ihr eiskalter Blick und die Tatsache, dass sie keine Reaktion auf die Warnung zeigt, beunruhigten die Männer. Aber sie wollten vor den Menschen keine Angst zeigen. Die Piratin stellte sich schützend vor Leo.
 

“Hey Troy! Kümmere dich um den Kleinen während ich spielen gehe.“ Dabei kam ein Grinsen über ihren Mund.
 

Die Dorfbewohner schauten sich gegenseitig an und wunderten sich mit wem die junge Frau sprach, da niemand zu sehen war. Nun kam einer der Männer auf die zu.
 

“Du bist ganz schön frech für dein Alter“ blieb der Mann mit einem Grinsen im Gesicht vor ihr stehen.
 

Da sie immerhin eine Frau war, wollte er nicht so hart sein und sie wie den Jungen behandeln. Er packte sie an der Schulter und wollte sie zurück drängen. Doch Ruka hielt dem Druck stand und rührte sich kein bisschen. Dann wurde die Stelle an der er sie packte immer wärmer. Sie wurde dann so heiß, dass er seine Hand schreiend von ihr riss. Dann pustete er seine Hand an um sie etwas zu kühlen. Ruka schaute derweil immer noch so bedrohlich. Die Stelle, an der der Mann sie gepackt hatte, loderte mit Flammen. Ihre Schulter brannte. Aber dann wurden die Flammen kleiner und verschwanden.
 

“Ihr solltet besser von dieser Insel verschwinden.“ riet ihnen Ruka.
 

Die Soldaten aber wollten dies nicht tun und griffen nun die junge Frau vor ihnen an. Eine Feuerwand bremste ihren Angriff. Ruka ging zu ihnen und durch die Feuerwand. Als sie hindurch ging, blieben keine Flammen an ihren Sachen haften und sie erhob ihre linke Hand. Die Handfläche war auf die Marineleute gerichtet und ein Feuerstrahl brach aus ihrer Handfläche auf die Soldaten los.
 

Die Feuerwand hinter ihr verschwand. Ruka zeigte mit ihren Fingern auf die Soldaten und die Flammen schossen nach vorn. Einige der Männer bekamen sogar Blitze ab. Es sah aus wie die Apokalypse. Die Augen von Leo und den anderen Dorfbewohner weiteten sich. Sie sahen wie ein Mädchen mit Teufelskräften die Marine fertig machte. Leo konnte seinen Augen kaum trauen wie gut Ruka mit ihren Kräften umzugehen weiß und kämpfen kann.
 

Schnell war die Schlacht vorbei und die Soldaten machten sich aus dem Staub. Diejenigen von ihnen, die nicht mehr laufen konnten, wurden von ihren Kollegen davongetragen. Ruka war kein bisschen erschöpft. Sie war es von früher gewohnt so zu kämpfen. Daher hat sie sich daran gewöhnt wie sie ihre Kraft einzusetzen hat.
 

“Komm Troy! Lass uns hier verschwinden“ meinte sie nur zu ihren unsichtbaren Freund während sie an Leo vorbei ging. Leo, der die ganze Zeit von Troy am Rücken gehalten wurde um aufrechen zu sitzen, fiel nun nach hinten. Ruka, ganz cool mit herunterhängenden Kopf, sodass ihre Augen verdenkt waren, ging an den Dorfbewohnern vorbei. In der Abenddämmerung gingen beide, Ruka und Troy, nun langsam zum Schiff zurück.
 

“Der Junge hat sich wacker geschlagen.“ deutete der Geist an.
 

“Ich weiß. Morgen werde ich ihn fragen ob er mitkommen will. Er sah vorhin beeindruckt aus. Vielleicht möchte er ja mitkommen. Dann haben wir ein neues Mitglied.“
 

Ruka ging zu Bett und Troy hielt wie auch die Nächte zuvor Wache. Am nächsten Morgen gingen sie in das Dorf. Am Rande dessen stand Leo und wartete auf etwas. Sie kamen ihn näher. Dann hielten die beiden, wobei der eine unsichtbar war, vor Leo an. Dieser erhob seinen Kopf und schaute Ruka an.
 

“Danke, dass du das Dorf beschützt hast.“
 

“Keine Ursache. Sag mal Keiner, könntest du dir vorstellen unter der Jolly Roger eines Piraten zu arbeiten?“
 

“Ja! Und ob!“ antwortete er, mit einen Lächeln im Gesicht, wie aus der Pistole geschossen.
 

Die Dorfbewohner standen einige Meter weiter und belauschten das Gespräch. Sie waren glücklich. Endlich geht Leo. Endlich macht er aus seinem Leben etwas. Keiner würde es zugeben, aber er war von allen Zimmermännern der beste.
 

Nachdem Leo auf Ruka´s Frage mit ja geantwortet hatte, kamen sie aus ihrem Versteck hervor und lächelten glücklich. Ruka ging dann wieder zurück zum Schiff. Leo folgte ihr sofort. Nachdem sie auf dem Schiff angelangt sind, tauchte Troy vor den Augen des Jungen auf.
 

“AAH!!“ brüllte er vor Schreck.
 

Dann fiel er auf den Boden des Decks. Ruka konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und auch Troy lachte ein wenig.
 

“Hast du noch nie einen Geist gesehen?“ fragte sie belustigt.
 

“Natürlich nicht!“
 

“Darf ich vorstellen: das ist Troy. Er ist bereits Mitglied in meiner Bande.“
 

“Freut mich.“ lächelte Troy Leo entgegen.
 

Leicht skeptisch betrachtete er Troy und meinte “Freut mich auch.“
 

Nun gab Ruka den Befehl zum ablegen. Sie reisten nun weiter. Jetzt waren sie schon drei Leute. Ruka´s Bande wurde immer größer.
 

“Was haben wir eigentlich für eine Flagge?“ platze Leo heraus.
 

“Keine Sorge. Troy hat eine angefertigt.“
 

Dann kam Troy heraus mit der Flagge in den Händen, welche von seinem Gewand verdeckt waren. Er breitete sie aus und das Zeichen ihrer Bande war zu sehen. Sie waren die Marine-Piratenbande.
 

Leo wollte dieses Zeichen auf ein Tuch gezeichnet haben. Troy tat dies auch. Dann nahm es Leo und band es um seinen Kopf. Das sah so gut aus, dass Ruka beschloss, auch eins zu tragen. Also musste Troy ihr auch eins zeichnen. Nun waren sie schon eine richtige Bande. Nur noch etwas wenig.

Willkommen an Bord

Auf der Marinestation auf der kleinen Insel Maroma schallte eine laute Stimme eines Mannes durch die Gänge. Es war der befehlshabende Offizier. Etwas hat seine Laune verdorben. Das war ganz klar in seiner Stimme zu vernehmen. Wieder rief er nach Izumi.
 

“Du hast die neuen Karten immer noch nicht übersetzt? Wie viel willst du noch haben? Wir haben keine Zeit um uns wie du auszuruhen. Ich will die Karten in einer Stunde übersetzt auf meinem Schreibtischen haben! Verstanden?!“
 

“Aber in einer Stunde schaffe ich es nicht. Das ist unmöglich.“
 

“Das ist mir egal! Dann beeilst du dich gefälligst ein wenig! Und danach habe ich eine neue Aufgabe für dich. Also steh hier nicht so rum, sondern geh gefälligst an die Arbeit!!“
 

Er war viel größer als das Mädchen. Also gehorchte Izumi dem Befehl. Sie wusste genau, dass es unmöglich war mehr als 50 Karten innerhalb einer einzigen Stunde zu übersetzen. Dennoch macht sie sich keinen Stress. Das Mädchen weiß nur zu gut, dass sie sowieso angemeckert wird. Das war sie schon gewohnt.
 

Auf der anderen Seite dieser Insel landeten Ruka und ihre zwei Mitstreiter. Keiner wusste welche Insel das sei und auch nicht, dass es hier eine Marinebasis gab. Aber das würden sie noch früh genug herausbekommen. Also machten sie das Schiff erst mal fest und ließen den Anker ins Meer sinken.
 

“Dann wollen wir uns mal diese Insel ansehen.“ entschied Ruka fröhlich.
 

“Na du bist ja heute glücklich.“ bemerkte der junge Zimmermann.
 

“Kein Wunder! Es ist doch so schönes Wetter.“
 

Also gingen die drei an Land und sahen sich um. Sie konnten sich endlich die Beine vertreten. Mehr als zehn Tage auf einem Schiff ist schon sehr anstrengend, wenn man das noch nicht lange macht. Ruka war es schon gewohnt und Troy störte es nicht sonderlich, immerhin war er ein Geist. Nur Leo war derjenige, der es noch nicht so lange machte. Er genoss diese Ausflüge an Land regelrecht.
 

Da die Insel nicht besonders groß war, kamen sie schnell in ein Dorf, welches auf der anderen Seite der Insel lag. Es war hier schön. Die Menschen schauten alle glücklich aus und die Luft war wunderbar klar. Nur eins störte im Blickfeld von Ruka. Eine Marinebasis.
 

Und dann noch solch eine große. Aber solange sie sich nicht unmöglich benahmen, würden sie auch nicht auffallen und man würde sie nicht erkennen. So schlenderten sie durch das Dorf und schauten sich alles in Ruhe an. Aus heiterem Himmel hallte eine laute erboste Stimme durch das Dorf. Leo und Ruka wären beinahe die Ohren abgefallen.
 

“Was war das?“ fragte sie ins Nichts.
 

“Das war Kommandant Rayro.“ gab eine Frau aus dem Dorf bescheid.
 

“Und warum ist er so laut?“
 

“Er regt sich wieder einmal auf.“
 

“Wieder? Passiert das denn öfters?“ hakte Leo nach.
 

“Ja. Fast jeden Tag kann man ihn hören.“
 

“Und warum macht keiner was gegen dieses Gebrüll?“
 

“Bist du wahnsinnig, Mädchen?! Das würde sich kein Mensch trauen!“
 

“Ist er denn so stark oder schrecklich?“
 

“Beides. Er ist einer der stärkstem Offiziere in der Marine. Und außerdem ist er furchtbar grausam. Wenn wir nicht hören, sperrt er uns ins Gefängnis.“
 

Ruka Leo und Troy schauten sich an. Troy war für niemanden außer den beiden zu sehen, also schauten die beiden, als sie Troy ansahen, ins Leere. Dies weckte etwas Skepsis bei den Bewohnern. Dennoch sagten sie nichts. Nur ihre Blicke verrieten ihre Gedanken den beiden gegenüber.
 

Einige der Soldaten kamen gerade vorbei. Sie sahen, dass die Leute dort standen und miteinander redeten. Dies gefiel ihm nicht. Vor allem die Tatsache, dass dort zwei Besuchen standen, nervte ihn.
 

“Verschwindet! Ihr sollt eurer Arbeit nachgehen und nicht hier rum stehen und quatschen!“ forderte er sie Menschen auf.
 

Die Bewohner machten sich schnell aus dem Staub. Der Marinesoldat kam auf die zwei jungen Menschen zu. Kurz vor ihnen lief er gegen etwas unsichtbares. Es war Troy. Er hatte sich zwar unsichtbar gemacht, aber nicht durchlässig. Dies war auch eine seiner Künste. Er konnte sich unsichtbar machen und dennoch undurchdringlich. Ebenso anders herum. Er kann durch Wände gehen wenn er sichtbar ist. Aber das hat er bisher noch nicht ausprobiert.
 

“Verschwindet, ihr Pack.“ meinte der Soldat.
 

“Ganz ruhig, Alter! Sonst bekommst du noch ein Herzinfarkt.“ gab Leo frech zurück.
 

“Pass auf, Leo! Sonst verwandelt er sich noch vor deinen Augen in einen alten Mann“ sagte Ruka frech zu Leo.
 

“Du wagst es so etwas zu mir zu sagen?!!“
 

“Was willst du denn dagegen machen, Alterchen?“ konterte sie mit einem Grinsen im Gesicht.
 

Die Wut war im Gesicht des Soldaten abzulesen. Innerlich lachte Ruka schon. Es machte ihr riesigen Spaß, den armen Soldaten vor ihr, so auf die Palme zu bringen. Der Soldat kam näher. Leo stellte sich schützend vor sie. Aber der Soldat war größer und kräftiger. Er packte beide an den Oberarmen und nahm sie mit sich.
 

“Komm mit uns, Troy.“ flüsterte Ruka dem Geist zu.
 

Dieser folgte der Anweisung seines Käpt´n. Der Soldat war zu überheblich, als das er mitbekomme, dass die junge Frau mit irgendjemanden redete. Ruka und Leo wurden zur Marinestation gebracht. Nichts ins Gefängnis, denn sie waren Besucher und kannten die Regeln auf dieser Insel nicht. Er brachte sie zu dem Offizier, Rayro.
 

Das Gebäude hatte einige Stockwerke. Mindestens vier. Als sie Stockwerk für Stockwerk hochgebracht wurden schaute sich Ruka um, um später genau zu wissen, wo sie lang müssen um hier heil wieder raus zukommen. Im Obersten Geschoss des turmförmigen Hauptgebäudes war das Büro des Offiziers, des Kommandanten Rayro. Höflich klopfte der Soldat an die Tür.
 

“Komm rein:“ befahl eine tiefe brummige Stimme.
 

Schon öffnete sich die Tür und der Soldat trat mit seinen Gefangenen ein. Leicht schubste er die zwei nach vorn um diese vor dem Schreibtisch des Offiziers zu bringen. Als Ruka den Typen sah wurde ihr Blick eiskalt.
 

“Diese zwei Gäste waren frech.“ erläuterte der Soldat.
 

“Sieh mal einer an. Zwei junge Menschen. Wie könnt ihr es wagen, einem Marinesoldaten frech zu kommen?“
 

“Das waren wir nicht … wir …“ kam es sofort von Leo. Ruka fiel ihm aber mit ernster Stimme ins Wort “Ich habe mit ihm so geredet wie er mit mir.“
 

“Und wie hat er geredet?“
 

“Der hat mich dumm von der Seite angequatscht. Da bin ich ihm auch so gekommen.“
 

“Du wagst es, einen Soldaten frech zu kommen?!!“
 

“Jo, Alter“
 

“Niemand sagt zu mir Alter! Und noch dazu in einen solch unhöflichen Ton wie gerade! Dafür müsst ihr bestraft werden!“
 

Der Offizier begann wieder laut zu werden. Ruka konnte dabei nur genervt die Augen verdrehen. Natürlich sah der Kommandant dies und regte sich noch mehr auf.
 

“Pass auf! Gleich bekommt er einen Herzinfarkt“ kam es leise von Leo.
 

Der große Kommandant ergriff Ruka am Kragen und zog sie an sich heran. Dann sah er ihr böse ins Gesicht.

Ruka aber war davon reichlich wenig beeindruckt. Sie sah ihn gelangweilt an. Der Offizier holte zu einem Schlag aus.
 

“Wage es nicht! Sonst steht dein Leben auf dem Spiel“ gab die junge Piraten eiskalt an.
 

Er hörte nicht auf diese Warnung und wollte gerade zuschlagen, aber es ging nicht. Es war als würde jemand seine Faust festhalten. Und das war auch so. Nur konnte er es nicht sehen. Troy hielt seine Faut zurück, sodass er nicht zuschlagen konnte.
 

Dann formte Ruka einen bösen Ausdruck in ihrem Gesicht. Sie schaute ihn zornig an, als hätte er ein Verbrechen begangen. Nun kam jemand hinein.
 

“Ich habe die Karten übersetzt und neue gezeichnet.“ sagte die Stimme. Es war Izumi.
 

Sie schaute von dem Berg Blätter in ihren Händen auf und erblickte die Szenerie. Der Kommandant hielt eine junge Frau am Kragen und hatte zum Schlag ausgeholt, aber noch nicht zugeschlagen. Ein Soldat und ein Junge standen davor und sahen zu. Ein reichlich seltsames Bild.
 

“Ich habe gesagt in einer Stunde! Nun sind schon drei Stunden vergangen!“
 

“Ich habe etwas länger gebraucht um alles richtig zu übersetzen.“ erklärte das Mädchen mit gelassener Stimme.
 

“Dafür wirst du bestraft! Solche Ungehorsamkeiten kann ich nicht durchgehen lassen! Warte hier bis ich fertig bin.“ meinte der große Mann selbstsicher grinsend.
 

“Lass mich mal wieder los! Du machst sonst noch meine Sachen kaputt.“ störte Ruka.
 

Diese Frechheit konnte nur mit einem Gefängnisaufenthalt gesühnt werden. Er blickte sie wieder an und sein Blick verriet, dass er sehr aufgebracht war.
 

“Dafür kommst du ins Gefängnis!“
 

Ruka aber plante nicht ins Gefängnis zu gehen. Sie wollte auf die Grand Line. Sie wollte das One Piece finden. Und im Gefängnis würde sie es sicher nicht finden. Also blieb ihr keine andere Wahl. Sie musste sich jetzt befreien.
 

“Ich plane aber nicht ins Gefängnis zu gehen. Ich habe andere Dinge vor.“
 

“Und was wäre das bitte?“
 

“Das geht dich nichts an. Aber du wirst es noch mitbekommen.“ lächelte sie ihn überlegen an.
 

Dann erhob die ihren rechten Arm und legt ihn auf den des Offiziers, der sie noch immer am Kragen gepackt hielt. Ein verwunderter Blick von der Hand zu Ruka´s Gesicht, erhielt sie von dem Offizier vor ihr. Dann lächelte sie einen finsteren Blick und der Mann begann zu zittern.
 

Die junge Frau schickte Stromstöße durch ihre Hand in den Körper ihres Gegenübers. Schnell ließ er von ihr ab. Zitternd torkelt er durch das Büro. Schließlich landete er mit dem Rücken auf dem Boden, direkt neben seinem Schreibtischstuhl.
 

“Leo. Troy. Lasst uns gehen.“ waren die Worte der Piratin.
 

Nachdem der Offizier von ihr ließ, wandte sie sich um und ging zur Tür. Unterwegs sprach sie noch kurz zu ihren Mitstreitern und zusammen wollten sie das Zimmer verlassen. Doch der Soldat, der sie hierher gebracht hatte, stellte sich ihnen in den Weg.
 

“Ihr seid verhaftet! Leistet keinen Widerstand und wir werden euch nicht verletzen!“
 

Darüber konnte Ruka nur herzlich lachen. Sie wusste wie es bei der Marine zuging. Sie wusste, dass dieser Satz nicht ernst zu nehmen war. Sie warnte ihn kurz und schob ihn dann aus dem Weg. Die Kraft der Frau war beeindruckend. Troy und Leo waren sehr erstaunt. Sie und alle weiteren in diesem Raum hätten ihr diese gewaltige Kraft nicht zugetraut.
 

Dann rappelte sich der Offizier wieder auf. Er zitterte noch ein wenig, stand aber wieder sicher auf den Beinen. Sie hatte ihn ja auch nicht eine solche Menge Strom durch den Körper gejagt, dass er gleich sterben wird. Sie wollte, dass er es überlebt und den anderen Marineleuten Bescheid sagt. Er sollte die Leute vor ihr warnen. So macht man es, wenn man als Pirat berühmt werden will.
 

Ohne ein Wort zu sagen raste er auf die junge Frau zu. Er war wütend. Äußerst wütend. Aber Ruka machte sich keine Sorgen. Es schien als habe sie ihn nicht auf sich zurennen sehen. Wut macht blind.
 

“Pass auf Ruka!“ kam es besorgt von Troy. Er dachte, Ruka hätte ihn nicht gesehen .
 

Er ist so dermaßen wütend, dass er seine Kräfte nicht einschätzen kann. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken entsandte sie aus ihrem Zeigefinger, welchen sie Richtung Offizier hielt, einen Blitzstrahl.
 

Er war unglaublich hell. Keine Sekunde verging und Offizier Rayro wurde von diesem getroffen. Der Blitz durchfuhr seinen Körper und trat am Mund, an der Nase und an den Fingerspitzen wieder aus. Der Blitz rannte durch das ganze Zimmer und suchte einen Ausweg. Letztlich entkam er auch. Dabei zerstörte er die komplette Außenwand des Büros.
 

Rayro ging nieder. Er fiel vorn über auf den Boden und lag nun an Ruka´s Füßen. Diese sah auf ihn hinunter. Aber kein Wort entglitt ihren Lippen. Worte waren überflüssig. Der Mann war besiegt. Es reichte aus, dass er vor ihr lag. Dies zerstörte seine Ehre schon genug.
 

Ruka und Leo wandten sich dann wieder der Tür zu. Schnell wich dieser aus und machte die Tür frei. Er öffnete ihr die Tür sogar. Sie gingen hinaus. Der Soldat sah dann auf seinen am Boden liegenden Offizier, besiegt. Danach wanderte sein Blick durchs Zimmer. Er hielt an der Stelle an, an der Izumi eigentlich stehen müsste. Müsste, wohl bemerkt. Sie war verschwunden.
 

Sie rannte Ruka und ihre Leuten hinterher. Sie rief ihnen hinterher “Bitte wartet!“ Schon blieben sie stehen und wandten sich der Stimme zu. Izumi lief weiter auf sie zu. Bei ihnen angekommen, holte sie erst mal tief Luft.
 

“Ich danke dir.“
 

“Wofür?“ wunderte sich Ruka.
 

“Dafür, dass du diesen Kommandanten besiegt hast. Er hat mich wie eine Sklavin behandelt.“
 

“Ach, das war doch kein Problem. Das habe ich gern getan.“
 

“Darf ich mit euch kommen?“
 

“Musst du nicht hier bleiben? Immerhin gehörst du zur Marine.“ wandte Leo ein.
 

“Man hat mich dazu gezwungen. Aber nun bin ich frei und kann gehen wohin ich will. Und ich bin euch so dankbar, dass ich mit euch kommen möchte.“
 

“Von mir aus gern.“ antwortete Ruka. “Aber du musst wissen, dass wir Piraten sind. Kannst du damit leben?“
 

“Du könntest in eine Menge Probleme mit herein gezogen werden.“ warnte Leo.
 

“Sicher. Ihr seid netter als die Marine. Da ist es mir egal ob ihr Piraten seid oder nicht.“
 

“Kannst du vielleicht irgendetwas bestimmtes?“ wollte Leo, skeptisch dreinblickend, wissen.
 

“Ja. Ich bin Navigatorin. Das wurde mir von klein auf beigebracht. Ich kann auch viele Sprachen sprechen und lesen. Darum kann ich viele alte Karten übersetzen.“
 

Zusammen gingen sie aus der Marinebasis und in Richtung ihres Schiffes. Unterwegs riefen einige nach ihnen. Es war die Marine. Aber eine plötzlich auftauchende Feuerwand versperrte ihnen den Weg zu den Piraten.
 

“Was machst du bei denen, Izumi?“ rief der verletzte Offizier hinterher.
 

Er wurde von einigen Männern gestützt und konnte so aufrecht stehen. Izumi wandte sich kurz um, war über die Feuerwand erstaunt und antwortete auf die Frage von Rayro “Ich gehe mit ihnen. Ich bin endlich frei.“ lächelte sie.
 

“Wer zum Henker bist du, Mädchen?“ fragte er nun Ruka.
 

“Ich bin Ruka. Die zweifache Teufels-Piratin.“ wandte sie sich um und grinste finster.
 

Dann gingen sie unbeirrt ihren Weg weiter. Auf dem Schiff angekommen machten sie sch bereit zum ablegen und taten dies auch. Schnell stellten sich Ruka und Leo vor. Und auch Izumi tat dies. Nach einer Weile meinte Ruka sie habe Hunger und fragte ins Leere ob jemand Namens Troy ihr etwas zu Essen machen könnte.
 

“Wer ist Troy?“ fragte Izumi.
 

“Er hier.“ Zeigte sie mit dem Finger neben sich.
 

Auf einmal erschien ein Geist. Er hatte ein langes weißes Gewand an und seine Hände waren unter diesem Gewand versteckt. Beine besaß er nicht, daher schwebte er in der Luft. Das Gesicht war das, eines Jungen. Er hatte blaue Haare und Sommersprossen um der Nase herum.
 

Wie es sich für einen Menschen gehört, reagierte Izumi entsprechend auf den Geist. Genau wie Leo erschrak sie furchtbar. Vor lauter Schreck verlor sie das Gleichgewicht und fiel auf den harten Holzboden des Decks.
 

“Darf ich vorstellen. Das ist Troy. Ein weiteres Mitglied der Marine-Piratenbande.“
 

Nett begrüßte Troy das neue Mitglied und zusammen segelten sie einem weiteren neuen Mitglied entgegen.

ruhige Zeit

Am Horizont zeigt sich langsam die Sonne. Ihre Strahlen sind noch lange nicht so kräftig und wärmend wie den Tag über. Auch sie ist noch verschlafen. Auch auf dem Piratenschiff in Marineoptik ist noch alles ganz still. Alle Mitglieder schlafen noch. Fast alle.
 

Troy dreht wie jede Nacht seine Runden über das Deck und beobachtet den Himmel. Dieser wird mit jeder Sekunde um ein Stück heller. Es ist beruhigend zu sehen, dass sich in den Jahren, in denen er in der dunklen Bibliothek gelebt hatte, nichts verändert hat. Die Natur war noch immer so grün und der Himmel noch immer so atemberaubend schön.
 

Ein Geräusch war auf einmal zu vernehmen. Jemand schlich über das Schiff. Troy bekam bei diesem Geräusch Angst, aber da er in den Nächte Wache hielt, wollte er Ruka beweisen, dass er auch, wenn es darauf ankommt, das Schiff verteidigen und beschützen kann. Er folgte dann neugierig und dennoch mit etwas Angst dem Geräusch.
 

´Wer könnte denn schon wach sein? Normalerweise schlafen sie doch so lange.´
 

Vorne am Bug stand ein junges Mädchen mit lilafarbenem Haar. Es war Izumi. Sie sah der aufgehenden Sonne entgegen. Troy sah wie sich ihr Brustkorb hob. Sie holte tief Luft und roch den Geruch des salzigen Meeres. Der Geruch der Freiheit war es. Sie hatte wohl schon längere Zeit nicht mehr das Meer gerochen.
 

“Was machst du so früh schon an Deck?“ fragte er nun.
 

Leicht erschrocken drehte sie sich um. Ihr Blick blieb an Troy haften. Dann lächelte sie ihn an. Daraufhin wandte sie sich wieder der aufgehenden Sonne zu.
 

“Ich genieße den Sonnenaufgang. Weißt du, ich habe ihn schon lange nicht mehr vom Meer aus gesehen.“
 

Troy schwebte neben sie und so sahen sie sich gemeinsam den Sonnenaufgang an. Ein zufriednes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Geistes aus. Auch er hatte den Sonnenaufgang nicht mehr gesehen. In den ganzen Jahren lebte er in der Bibliothek und auch als er auf dem Schiff jede Nacht wache hielt, beachtete er den Sonnenaufgang nicht.
 

Aber nun, da ihn jemand darauf aufmerksam gemacht hatte, schaute er ihn sich an. Genauso schön wie eh und je. Genauso hat er es in Erinnerung. Genauso stellte es sich die ganzen Jahre über vor. Nie traute er sich das große Gebäude mit der Bibliothek darin zu verlassen. Nie, bis Ruka kam.
 

Nachdem die Sonne vollkommen aus de Meer aufgetaucht war, gingen die beiden wieder herein. Es wurde Zeit, die anderen zu wecken. Es war an der Zeit, den neuen Tag zu beginnen.
 

“Ich mache Frühstück und du gehst Ruka und Leo wecken.“ schlug Troy vor.
 

“Gut. Ich gehe sie wecken.“
 

Troy wusste genau warum er lieber das Frühstück macht. Ruka hat die Angewohnheit einen immer zu hauen, wenn man versucht sie zu wecken. Er war zwar ein Geist und daher gingen ihre Schläge immer ins Leere, aber es konnte auch mal einen anderen treffen. Er wollte, dass Izumi sich in der Mannschaft einlebt und was wäre da besser als vom Käpt´n eine gescheuert zu bekommen?
 

Während Izumi sich also auf den Weg in die Kajüten macht, erstellt Troy das Frühstück. Heute gab es Brot mit reichlich Fleisch und Gemüse. Er hatte keine große Ahnung vom Kochen. Immer hatte es damals seine Mutter gemacht und als Geist braucht er nichts essen. Dennoch war es gut genug, um es den anderen vorzusetzen. Ruka aß sein Essen immer mit großer Begeisterung. Aber eher aus Hunger.
 

Izumi kam als erst an Leo´s Zimmer. Leise öffnete sie es und schlich hinein. Einige male rüttelte sie ihn kräftig durch und schon öffnete er seine Augen einen Spalt breit.
 

“Wasch ischt denn?“ fragte er verschlafen.
 

“Steh auf! Die Sonne scheint schon hell am Himmel.“
 

Dann ging sie zum Fenster und schob die dunklen Vorhänge beiseite. Nun konnte die Sonne ungehindert eindringen. Die warmen Strahlen landeten direkt auf seinem Gesicht. Eine ekelhafte Grelle schien ihm ins Gesicht. Um sich davor zu schützen zog er schnell die Bettdecke über seinen Kopf. Dann drehte er sich in die andere Richtung. Weiterschlafen war wohl sein Ziel.
 

Normalerweise würde Troy langsam verzweifeln, aber nicht Izumi. Sie ging aus dem Zimmer und ins Bad. Dort nahm sie einen Eimer und füllte kaltes, eiskaltes, Wasser hinein. Nachdem der Eimer voll war, ging sie wieder in Leo´s Zimmer und kippte das Wasser über ihn.
 

Ein lauter Entsetzensschrei durchdrang das ganze Schiff. Auch Troy hatte es laut und deutlich gehört. Noch wusste er nicht warum Leo so schreit, aber bald würde er es wissen. Leo würde sicher wütend und meckernd durch die Tür kommen.
 

“Warum hast du das gemacht? Das Wasser ist eiskalt.“
 

“Um dich zu wecken. Und außerdem weiß ich, dass es kalt ist. Ich habe es schließlich in den Eimer gefüllt.“
 

“Und warum hast du es trotzdem gemacht?“ brüllte Leo durch sein Zimmer.
 

“Um dich wach zu kriegen. Wenn du nicht aufstehen willst, muss ich irgend einen Anreiz geben.“
 

“Und da nimmst du eiskaltes Wasser?!“
 

“Ja, natürlich. Wenn du nicht aufstehen willst, wenn ich dich nett wecke, muss es eben anders sein.“ lächelte Izumi freundlich. Sie tat als wäre es ganz selbstverständlich die Leute mit eiskaltem Wasser zu überschütten.
 

“Ich geh jetzt Ruka wecken. Zieh dich an und geh dann in die Kombüse. Troy hat Frühstück gemacht.“
 

Sie ging aus dem Zimmer und weiter ins nächste. Den Eimer aber ließ sie einfach stehen. Leo zog sich an und begab sich dann ins Bad. Den Eimer aus seinem Zimmer nahm er gleich mit sich. Einige Zeit später kam er dann in die Küche. Das Frühstück stand schon auf dem Tisch bereit.
 

Leo meckerte über Izumi und Troy wollte wissen was passiert sei. Als Leo es erzählte schmunzelte der Geist ein wenig. Er dachte nicht, dass sie solche Seite aufzieht. Gestern ist es Troy recht schwer gefallen, Leo zu wecken, aber er hatte es geschafft. Nun kam die Königsdisziplin: Ruka wecken. Das war mit Abstand die schwierigste Aufgabe.
 

Unbekümmert schlich Izumi genau wie bei Leo in das Zimmer von Ruka und rüttelte sie sanft durch. Als keinerlei Reaktion erfolgte, rüttelte sie etwas fester. Dieses Mal gab es eine Reaktion. Ruka rollte sich herum und mit der mitgerissenen Hand gab sie Izumi, die sich leicht gegen Ruka lehnte, eine Backpfeife.
 

Noch nie zuvor wurde Izumi von einem Schlafenden geschlagen. Aber es gibt immer ein erstes Mal. Dann ging sie erst mal zu Fenster und zog auch hier die Vorhänge bei Seite. Ruka bekam die Sonnenstrahlen frontal ab. Aber nicht die geringste Reaktion.
 

Kein verzogenes Gesicht, kein wegdrehen vom Licht und erst recht kein aufwachen. Ruka lag dort im Bett als sei es im Zimmer noch immer so dunkel wie in tiefster Nacht. Erst überlegt sie es genauso zu machen wie bei Leo. Diese Idee verwarf sie aber schnell wieder. Dann versuchte sie einige weitere Ideen im Kopf durchzugehen. Letztlich aber blieb auch hier nur der Eimer.
 

Schnell ging sie ins Bad, nahm den Eimer, füllte ihn mit Wasser und ging dann wieder zu Ruka ins Zimmer. Dort angekommen, staunte sie nicht schlecht. Ruka war schon auf. Das Bett war leer und neben diesem stand Ruka und zog sich gerade an.
 

“Wenn du nächstes Mal gehst, mach bitte die Tür hinter dir zu.“ bat die Kapitänin.
 

Als Ruka das Zimmer verließ, drückte Izumi ihr den Eimer Wasser in die Hand und meinte, sie solle das Wasser darin wegkippen. Dann ging sie in Richtung Kombüse.
 

“Troy hat Frühstück gemacht. Also beeil dich bitte.“
 

Ruka schaute Izumi irritiert an und wunderte sich über Izumi´s Verhalten mit den Eimer. Aber sie machte was die junge Dame befohlen hat und brachte das Wasser weg. Währendessen ging Izumi weiter bis zur Küche. Dort seufzte sie nur. Troy war neugierig und fragte wie es gelaufen sei. Izumi schilderte ihm alles. Ein Lachen überkam den Geist.
 

“Das kenne ich. Ich habe das auch schon hinter mir. Immer schlägt sie zu und wenn man dann etwas holen will um sie zuwecken ist sie aufgestanden. Es ist fast so, als wüsste sie was passieren wird.“
 

Nickend stimmte Izumi zu. Sie wusste warum Troy sie das hat machen lassen. Er wollte, dass sie sich besser zurecht findet. Sie war erst einen halben Tag auf diesem Schiff und war noch recht zurückhaltend. Aber nun solle es anders laufen. Sie wollte sich besser einfinden. Sie wollte ein richtiges Mitglied der Mannschaft sein.
 

Dann kam Ruka herein. Sie war überhaupt nicht mehr verschlafen. Sie strahlte als sei sie hellwach. Sie setzte sich an den Tisch und begann das Frühstück, welches vor ihr stand, zu verzehren. Dann sagte sie “Heute werden wir trainieren.“
 

Verwundert erntete sie die Blicke der anderen. Aber sie ließ sich davon nicht stören. Unbekümmert aß sie das Frühstück auf.
 

“Warum trainieren?“
 

“Weil wir stärker werden müssen. Und ohne Training geht das nun einmal nicht.“
 

Die drei sahen es ja auch ein. In der Vergangenheit haben sie nicht gerade viel geholfen. Izumi konnte es ja nicht. Sie war noch ein Mitglied der Marine und durfte Ruka nicht helfen. Aber während ihrer Auseinandersetzung mit Rayro erkannte sie, wie schwach sie noch war.
 

Troy war ein Geist, aber auch er hätte helfen können. Bei der letzten Aktion hatte er Ruka zwar etwas geholfen, aber das war kaum erwähnenswert. Eigentlich hätte sie es auch allein geschafft. Und Leo hatte ihr auch nicht geholfen. Weder im Kampf um sein Dorf, noch in der Basis gestern. Alle fühlten sich nutzlos und schwach.
 

Sie stimmten der Idee Ruka´s zu. Leo und Izumi holten ihre Waffen und dann konnte es losgehen. Izumi besaß einen Bumerang. Sie zeigte was sie mit dem Ding drauf hatte. Die anderen waren davon ziemlich beeindruckt. Applaus folgte der beendeten Demonstration.
 

Dann war Leo an der Reihe. Er kämpfte mit seinem Zimmermannswerkzeug und seiner Teufelskraft. Mit den Werkzeugen konnte er wirklich gut umgehen, aber bei der Teufelskraft mangelte es noch an Erfahrung und Sicherheit. So beschloss Ruka, dass Izumi noch etwas mit dem Bumerang trainiert und dann mit Troy etwas Nahkampf übt.
 

“Ich kann keinen Nahkampf. Ich kann nur aus der Entfernung kämpfen.“
 

“Darum übst du es auch. Mach dir keine Sorgen. Troy spürt keinen Schmerz.“ lächelte Ruka freundlich.
 

Dann begannen sie. Erst gab Troy ihr einige Anweisungen um welche Gegenstände Izumi ihren Bumerang schleudern sollte. Nachdem dies alles erfolgreich geschafft war, machten sie sich an den Nahkampf. Izumi bekam von Troy erklärt, wie man sich gut verteidigt und einige Angriffe. Zusammen übten sie dies ununterbrochen.
 

Ruka und Leo trainierten auf der anderen Seite des Schiffes. Sie brauchten viel mehr Platz und freie Fläche. Beide kämpften schließlich mit Teufelskräften. Den Kampf mit den Zimmermannswaffen brauchte Leo nicht üben. Diese Kampfart beherrschte er schon gut genug. Für den Moment zumindest.
 

Leo griff mit den Nägeln an. Dazu öffnete er seine Handflächen und aus diesen schossen dann die Nägel. Um einzelne Nägel abzufeuern, zeigte er mit den Fingern auf etwas. Die Nägel schossen mit einer Geschwindigkeit aus den Fingern, die kein normales und ungeübtes Auge erfassen kann.
 

Die ersten Male zielte er auf Holzwände, die noch zur Marine gehörten. Dann begannen sie einen echten Kampf. Leo gegen Ruka. Leo umrundete Ruka und schoss seine Nägel auf sie ab. Aber jeder einzelne Nagel ging ins Leere. Ruka´s Körper wurde zu einer einzigsten Flamme und so flogen die Nägel durch sie hindurch.
 

Ihr Kampf war hart und lang. Troy und Izumi hörten den Kampf. Leo wurde öfters von Blitzen getroffen, die vom Himmel auf ihn hinunter stürzten. Aber auch Leo landete einige Treffer. Da Leo keine großen Erfahrungen mit Teufelskräften hatte, war auch seine Ausdauer dem entsprechend. Ruka hingegen hatte noch viel Energie übrig. Sie hatte Leo jedenfalls besiegt, da er am Boden lag.
 

Deshalb ging Ruka nach zu beiden anderen. Sie sah wie sie kämpften. Nicht gerade so als ob sie einen ernsthaften Kampf hätten. Nein, es sah eher nach einem Schauspiel aus. Sie brachte Leo zu den anderen beiden und erklärte ihnen etwas.
 

“So wird das nix … Ihr müsst das Ganze ernster nehmen! Ich sag euch dreien jetzt mal was! Wir haben es jetzt genau 12 Uhr Mittags und bis 18 Uhr Abends möchte ich etwas Beeindruckendes von euch sehen, verstanden?!“
 

“Wie meinst du das mit beeindruckend?“ fragte Troy nach
 

“Ihr drei werden genau um Punkt 18 Uhr gegen mich kämpfen!“ kam es von Ruka ,die ihren Kämpferblick drauf hatte, zurück.
 

Dann drehte sie sich um und ging los, sodass die drei trainieren konnten. Ruka wollte, wenn sie schon nicht alleine gut kämpfen könnten, wenigstens im Team besser sind und immerhin sollte sich eine Piratenbanden zusammen durchsetzen können. Auch wenn die Lage aussichtslos ist.
 

Alle trainierten sehr hart, um vor ihrem Käpt´n ein gutes Bild zu machen und um zu zeigen, das jeder von ihnen auch den Willen hatte, um besser zu werden.
 

Izumi übte vor allem ihre Genauigkeit mit ihren Bumerang. Leo übte fleißig mit seinen Teufelskräften. Nur Troy wusste einfach nicht, wie er oder besser mit was er üben sollte. Immerhin hatten die anderen beiden wenigstens Waffen oder sogar besondere Kräfte.
 

Der Geisterjunge kam sich so richtig nutzlos vor . Er setzte sich auf die Aussichtsform des Schiffes, um zu überlegen. Eine ganze Weile verging und er saß immer noch da als plötzlich Ruka neben ihn Stand. Sie setzte sich zu ihm.
 

“Jeder kann etwas besonderes gut. Du musst nur herausfinden, was du für Vorteile und Stärken hast.“
 

“Aber ich bin doch nur ein blöder Geist, der nix kann …“
 

“Das stimmt doch gar nicht! … Auch Geister haben Vorteile!“
 

“…“
 

“Du glaubst mir nicht, stimmt´s?“
 

“…“
 

“Versuche, in dich zu gehen, um herauszufinden was nur du kannst, und kein anderer.“
 

“…“
 

“Glaube mir! Du brauchst mehr Selbstvertrauen und dann geht alles ganz wie von selbst.“
 

Nachdem sie ihren Satz beendet hatte stand sie auf und verließ die Aussichtsform, um Troy in Ruhe zu lassen und zu denken zu geben. Die Piratin wusste genau, welche Kräfte der Geisterjunge hatte. Nur wollte sie ihm das nicht alles vorsagen. Immerhin kann sie dies im Kampf auch nicht.
 

Aber sie wusste schon, wie sie ihn auf die richtige Spur bringen könnte. Ruka schaute sich vorsichtig um und dann sprang die übers Schiff und schrie um ihr Leben. Da sie Teufelskräfte hatte, konnte sie auch nicht schwimmen.
 

Troy, Leo und Izumi hörten ihre Schreie und waren auch sofort zur Stelle. Leo sprang ohne zu zögern hinterher, da er aber auch eine Teufelsfrucht gegessen hatte, war er jetzt in der gleichen Lage wie Ruka. Izumi musste nun die beiden Nichtschwimmer retten und das tat sie auch. Nur wie sollte sie mit den beiden die Leiter hinauf kommen, welche Troy gerade zu Izumi runtergelassen hat?
 

Troy schwebte vorsichtig zu Izumi und auf einmal vielen ihm wieder Ruka´s Worte von vorhin ein. Ja, Troy konnte etwas, was die anderen nicht konnten. Er schwebte in der Luft und war in der Lage auch andere schweben zu lassen.
 

Dies war also seine besondere Fähigkeit von der Ruka gesprochen hatte. Troy half Izumi dabei, die beiden Nichtschwimmer wieder an Bord zu holen.
 

“Warum bist du mir nachgesprungen, Leo? Du weißt doch, das, wenn man eine Teufelsfrucht gegessen hat, nicht mehr schwimmen kann!“
 

“WAS??? MAN KANN NICHT MEHR SCHWIMMEN???“
 

“Sag bloß, das wusstest du nicht?“
 

“Nein! Woher denn auch? Niemand hat mir etwas über meine Teufelskräfte erzählt … Ich habe das echt nicht gewusst.“
 

“Dann sage ich es dir halt jetzt. Wenn du eine Teufelsfrucht gegessen hast kannst du nicht mehr schwimmen.“
 

“…“
 

“Es war zwar schon zu spät, aber besser spät als nie.“
 

“Warum bist du eigentlich ins Wasser gefallen, Ruka?
 

“Ich bin nicht ins Wasser gefallen, Izumi. Ich bin gesprungen.“
 

“Gesprungen?? Warum?“
 

“Na um euch drei zu testen , Troy“
 

“Zu testen?“
 

“Ja! Ganz recht, Izumi. Es kann immer mal vorkommen, dass jemand mit Teufelskräften ins Wasser fällt. Deshalb dachte ich mir, als kleine Übung ist das nicht schlecht zu wissen.“
 

`Ruka muss ja Vertrauen in uns haben...` dachte sich Troy insgeheim.
 

“DU HÄTTEST ERTRINKEN KÖNNEN!!“
 

“Ganz ruhig … Ich wusste, dass einer von euch mich retten würde.“
 

“MACH DAS NIE WIEDER!!“
 

“Als Übung bestimmt nicht.“ lachte sie.
 

“Das will ich auch hoffen!“
 

“So! Schluss jetzt mit dem Rumgerede. Zurück zum Training, Leute!“
 

Ruka hatte zwar gesagt, sie hat das nur zur Übung gemacht. Aber Troy wusste, dass sie das gemacht hatte, um ihm zu zeigen, was er für Fähigkeiten hatte, die er jetzt auch trainieren würde.
 

Alle trainierten nun hart, um sich zu verbessern und um später ihr Bestes zu geben. Nur Ruka trainierte nicht. Sie backte lieber Kekse in der Küche, was man auch danach leicht erkennen konnte.
 

Danach machte sie auch noch das Abendessen. Dieses sah allerdings mehr als nur unappetitlich aus. Das Fleisch, oder was auch immer es einst war, sah mehr als nur verbrand aus und das dazugehörige Gemüse war viel zu labschig. Mittlerweile war es dann schon 18 Uhr und Ruka rief alle zusammen.
 

“Bevor wir anfangen zu kämpfen, gibt es noch eine kleine Stärkung.“
 

Alle setzten sich an den Tisch und sahen das Essen vor sich. Ruka begann gleich zu essen, aber die anderen überlegten, was das überhaupt darstellen sollte. Sie sahen zu Ruka, die brav ihr Essen aß und beschlossen, das Essen auch zu kosten.
 

´Vielleicht sieht es nur so schlecht aus.´ dachten alle, noch bevor sie das erste Stück aßen. Doch nein! Es sah nicht nur so aus, es schmeckte auch so. Nur was sollten sie tun? Immerhin ist Ruka ja ihr Käpt´n. Und sie hatte sich sicher große Mühe gegeben. Also aßen alle brav auf.
 

Dann gingen sie zusammen nach draußen, um zu sehen, was jeder in der freien Zeit dieses Tages gelernt hatte. Ruka stellte sich vor den dreien, die sie als Gegner sehen sollten. Und dann ging es auch schon los.
 

Leo , Izumi und Troy waren auf einmal wie ein eingespieltes Team. Jeder wusste genau, was er zu machen hatte. Zuerst sorgte Izumi mit ihren Bumerang dafür, dass Ruka genau in die Richtung ging, in der Izumi sie haben wollte.
 

Troy machte sich in der Zeit unsichtbar. Dann hielt er die Teufels-Piratin fest, sodass sie sich nicht wehren konnte. Nun stand Leo vor ihr und hob seine Hand , die genau auf sie zielte.
 

Ruka lächelte nur als sie all das mit ansah. Sie hatte ihr Ziel erreicht. Ruka gab vorher auf, noch bevor Leo zum Schuss ansetzte.
 

“Glückwunsch, ihr drei! Ihr habt verstanden, was ich erreichen wollte und habt das genauso gut umgesetzt. Ich bin wahnsinnig stolz auf euch, Leute!“
 

Das Ziel Ruka´s ,alle arbeiten in einen Team und unterschützen sich mit ihren Fähigkeiten, war auf jeden Fall erreicht. Sie wusste, sie konnte von nun an auf ihr Team zählen. Nun konnte sich auch jeder selbst verteidigen. Und auch, das von nun an, jeder etwas trainieren würde, um noch stärker zu werden.
 

Mit der Zeit wurde es dunkel und alle feierten noch ein bisschen, um sich dabei besser kennen zu lernen. Jeder erzählte von sich. Ruka wusste genau, dass sie mit diesen Leuten ein tollen Team auf die Beine gestellt hatte. Sie wollte unbedingt noch mehr solche Menschen in ihrer Mannschaft haben.
 

So segelten sie dem schon aufgegangenen Mond entgegen. Wieder eine Nacht, in der Troy Wache schiebt und seine Freunde und Kameraden einen friedlichen Schlaf genießen.

neue Schwierigkeiten

Nun waren Ruka und ihre drei Mitreisenden schon einige Tage auf dem Meer. Die Stille war zwar schön, aber es war auch langweilig. Besonders hart fand es Leo. Er war es gewohnt, immer durch sein Dorf gescheucht zu werden. Und überhaupt viel mehr herum zu rennen. Zwar war das Schiff recht groß, aber nicht für´s Austoben bestimmt.
 

“Mir ist so langweilig.“ jammerte der Zimmermann und hing dabei halb über die Reling.
 

“Dann mach irgendetwas.“ sprach Ruka.
 

Zwar trainierten sie jeden Tag fleißig, aber mit der Zeit wird auch das zur Routine. Izumi und Troy stören sich nicht an der ruhigen Lage. Troy mag sowieso keine Kämpfe, daher ist es ihm so recht. Und Izumi. Izumi liest oft und zeichnet Karten. Nun kommt sie endlich aus ihrem Zimmer heraus.
 

Sie schaut auf ihrem Kompass, welcher ihr um den Hals hängt und sagt dann “Wir kommen zu einer Insel. Es ist nicht mehr weit.“
 

“WIRKLICH?“ fragte Leo interessiert.
 

“Ja. In Kürze sollten wir die Silhouette sehen können.“ zeigte sie nach vorn.
 

Alle Anwesenden wandten sich in die Richtung, in der der Finger zeigte. Und in der Tat, langsam konnte man eine Inselsilhouette am Horizont erkennen. Es schien, als würde sie aus dem Meer auftauchen. Dort lag also ihr nächstes Ziel. Lebensmittel und alles hatten sie zwar noch reichlich an Bord, aber die Beine konnten sie sich allemal vertreten.
 

Nach etwa einer Stunde kamen sie endlich auf der Insel an. Sie legten bei einer felsigen Stelle, nahe der nächsten Stadt an. Dann gingen sie zusammen in die Stadt. Dort erfuhren sie, dass es in der größten Stadt auf dieser Insel eine Marinebasis gab.
 

“Wir scheinen die Marine irgendwie magisch anzuziehen.“ schlussfolgerte Ruka.
 

Die anderen konnten ihr nur zustimmen. Sie schienen die Marine wirklich anzuziehen. Immerhin waren sie schon auf genügend Inseln, die eine Basis der Marine besaßen. Zwar waren es nicht viele Inseln, aber für diese Zeit war es doch ziemlich viel. Und der Zufall spielte auch noch mit. Eigentlich hat man nicht das Glück, hintereinander Inseln anzusteuern, auf der die Marine einen Sitz hat.
 

Aber keiner von ihnen ließ sich entmutigen. Nur Troy machte sich etwas Sorgen, obwohl er das eigentlich nicht müsste. Er war ein Geist und sowieso schon tot. Ihm müsste das kein bisschen stören. Die Marine kann ihn nicht verletzen. Aber er war doch besorgt, um seine Freunde.
 

Auch diese Insel wollten sie erkunden. Daher mussten sie früher oder später sowieso in die Stadt mit der Basis. Nachdem sie die Insel durch hatten, war es Abend und sie kehrten wieder auf ihr Schiff zurück. Auch wenn die Marine auf dieser Insel ist konnten sie gut schlafen. Nur Troy, der wieder Wache hielt, war etwas besorgt. Aber in der Nacht passierte nichts.
 

Am nächsten Morgen gingen sie nach dem Frühstück in die größte Stadt auf der Insel. Die Leute gestern nannten sie Kalaiko. Dort war auch die Basis der Marine. Aber heute wollten sie keinen Stress. Möglichst jeden Kampf und jede Konfrontation aus dem Weg gehen. Aber eins konnte sich Ruka nicht nehmen.
 

Sie wollte die Marine schädigen. Aber wie? Als sie so beim gehen überlegte, fiel ihr Augenmerk auf ein Schiff, welches im Hafen stand. Es war ziemlich groß. Wenn sie dieses Schiff verlieren würden, würde die Marine einen ziemlichen Rückschlag erleben.
 

Sie und die anderen schlichen zum Schiff hinüber. Ruka entschied sich, dieses Schiff zu kapern. Wie es für einen Piraten üblich war. Nur um die Marine zu ärgern. Nur um sie zu schädigen. So warteten sie bis keiner von der Marine zu sehen war und dann schlichen sie schnell auf das Schiff. Doch sie dachten nur, dass alle waren sind. Sie wurden von einige Leute gesehen und diese stellten sie zur Rede.
 

“Was macht ihr da? Zivilisten dürfen nicht auf das Schiff!“ rief einer der Männer.
 

“Wir halten sie auf! “ sagte Izumi zu Ruka und zerrte Leo mit sich.
 

Verständlich nickte sie und ging dann mit Troy weiter. Sie holten den Anker ein und setzten die Segel. Auf dem Schiff waren nicht viele Soldaten. Nur wenige, als diese aber Ruka sahen, ergriffen sie die Flucht. Scheinbar kannten sie die junge Frau und wussten um ihre Kraft.
 

Dann aber kam ein großer Mann. Er hatte kurze blonde Haare. Sein Marinemantel hing ihm über die Schultern und seine muskelbepackten Arme waren wegen des kurzen weißen Shirts hervorragend zu sehen. Er stellte sich Ruka in den Weg.
 

“Was wollt ihr hier? Nur die Marine hat auf diesem Schiff Zutritt.“
 

“Wie wollen das Schiff kapern.“ lächelte Ruka ihn frech ins Gesicht.
 

“Das wäre ja noch schöner. Ich werde euch aufhalten. Ich lasse nicht zu, dass du mein Schiff kaperst!“
 

Er holte zu einem Schlag aus, dem Ruka aber grazil auswich. Ihr rechter Arm tauchte sich in Flammen und Ruka rannte auf den Offizier zu. Sie schlug ihm direkt auf die linke Backe. Doch der Mann blieb stehen und gab Ruka einen gewaltigen Schlag in den Magen. Der Schlagabtausch war im ganzen Hafen zu hören.
 

Zwei junge Männer, die noch auf dem Schiff waren, kamen hinaus. Der eine war braun gebrannt, hatte dunkelbraune Haare und trug eine Sonnenbrille. Der andere hatte einen Zopf, trug eine Schürze und ein Schwert. Im Gegensatz zu seinem Nachbar war er richtig blass.
 

“Du solltest besser aufgeben!“ brüllte der eine zu Ruka.
 

“Ja. Admiral Wolfa ist einer der stärksten Männer bei der Marine! Sei vernünftig und ergreif die Flucht!“ rief der blasse Mann ihr zu.
 

“Ich denke ja nicht daran aufzugeben und zu flüchten! Ich werde ihn besiegen!“
 

“Aber er ist ein Admiral! Sei vernünftig!“ brüllten sie zugleich.
 

Aber der Blick des vor Ruka stehenden Marineoffiziers brachte die beiden zum schweigen. Er musste wirklich stark sein, wenn schon ein Blick solche Angst auslösen kann. Zwar kannte sich die junge Frau hervorragend in der Marine aus, dennoch wusste sie nicht, wer alles so stark sein soll. Sie ließ sich nicht von dem Blick, den der Admiral auch nun auf sie warf, unterkriegen.
 

Wieder holte der große Mann vor ihr zum Schlag aus. Ruka konnte die Attacke gerade so abwehren. Sie hielt mit aller Kraft gegen die Faust des Mannes. Der Druck, der von ihm ausging, war enorm. Aber die Willenskraft macht einen stärker und so schaffte sie es, die Faust in eine andere Richtung zu lenken.
 

Als der Mann zur Seite fiel, nahm sie die Chance wahr und schoss einen gewaltigen Feuersturm auf ihn los. Der Offizier griff mit der linken Hand nach seinem Umhang und wehrte mit diesem die Feuerwand ab. Der Mantel fing Feuer und sackte langsam zu Boden.
 

Die Feuerstreifen, die an dem Offizier vorbei gingen, klebten sich an das Holz und färbten dieses schwarz. Binnen weniger Minuten loderte das ganze Schiff in hellem Feuerrot. Alle Soldaten an Bord retteten sich an Land, indem sie ins Wasser sprangen. Nur Ruka und der Admiral standen sich in Mitten der Feuerhölle, gegenüber.
 

Jeder hatte einen Blick im Gesicht, mit dem man einem anderen das Blut in den Adern gefrieren ließe. Doch weder der Admiral, noch Ruka ließen sich vom Blick des jeweils anderen einschüchtern. Sie standen sich starr gegenüber.
 

Ein leichtes Kackgeräusch des Hauptmastes läutete den Kampfbeginn ein. Ein fixer Schlagabtausch erfolgte. Jeder traf einige Male und andere wiederum wurden abgewehrt. Jeder Schlag wurde mit einer Kraft ausgeführt, die Holz locker splittern ließ. Der Admiral hatte genau wie Ruka eine Teufelsfrucht gegessen. Es war bei ihm die Schakal-Frucht.
 

Dadurch konnte er sich in einen Schakal verwandeln und seine Schläge und Tritte wurden noch stärker. Aber Ruka ließ sich nicht entmutigen. Sie kämpfte tapfer weiter. Sie an Bord und ihre Freunde und Kameraden an Land.
 

Leo und Izumi hielten die Soldaten davon ab, dem Admiral zur Hilfe zu kommen. Nach dem Training der letzten Tage, wurden sie locker mit der Menge an Menschen fertig. Der Bumerang Izumi´s hatte ein Seil an seinem Ende und damit konnte sie die Soldaten fesseln. Leo kämpfte mit seiner Teufelskraft. Bedauerlicherweise hatte er sein Zimmermannswerkzeug auf ihrem Schiff liegen lassen und konnte so nicht damit kämpfen.
 

Dann wurde er von einigen Soldaten immer mehr in die Ecke gedrängt. Verzweifelt sah er sich um und entdeckte seine Rettung. Zimmermannswerkzeug. Zwar hatte er in den letzten Tagen fleißig mit seiner Teufelskraft geübt, aber noch war er nicht stark genug, um es mit mehreren Gegnern aufzunehmen. Dafür aber konnte er hervorragend mit seinem Werkzeug kämpfen. Er griff nach den Waffen und sein Kampfes- und Siegeswille entflammte erneut.
 

Mit schnell und präzisen Schnitten und Schlägen ließ er die Gegner hinter sich fallen. Er kam Izumi zur Hilfe. Kurz drehte er sich zum Schiff, um zu sehen wie weit Ruka schon war. Der Atem stockte ihm. Leo konnte seinen Augen kaum glauben.
 

Das Schiff war einige Meter vom Ufer abgetrieben und die Flammen umrahmten das ganze Schiff. Die Rauchschwaden gingen einige hundert Meter in die Höhe. Der Himmel über der Stadt verdunkelte sich zusehends. Ein Schlachtfeld wie aus dem Bilderbuch. So war es auch vor einigen Jahren. Es sah genauso aus wie es der alte Mann, bei dem er in der Lehre war, immer erzählt hatte. Solche Szenarien gab es früher öfter. Früher, als es noch wesentlich mehr Piraten gab.
 

Doch Leo hatte keine Zeit, um ihr zur Hilfe zu eilen. Er wurde wieder von den Soldaten angegriffen. Er musste sich wehren, um nicht gefangen genommen zu werden. Egal, wie sehr er Ruka helfen wollte, die er bewunderte, er konnte es nicht. Um die Bande nicht in Schwierigkeiten zu bringen, um keine Last zu sein musste er kämpfen und konnte ihr nicht helfen.
 

Auf dem Schiff ging der Kampf noch immer weiter. Der Admiral verfolgte Ruka in seiner Schakalgestalt. Diese wich ständig mit gewaltigen Sprüngen aus. Immer wieder ließ sie Flammenstöße auf ihn hernieder hageln. Zwar wurde er langsam schwächer, aber nur langsam. Er ergriff Ruka an der Hüfte.
 

Sie aber wusste sich zu helfen. Sie schlug ihre Handflächen auf die Fellhand ihren Gegners und setzte es in Flammen. Schreiend vor Schmerzen ließ er von ihr ab. Dann startete sie einen weiteren Angriff. Mit Feuerkugeln an jeder Hand raste sie auf ihn zu und brannte ihm das Fell auf seiner Brust weg. Der Schmerz war so gewaltig, dass er auf den Rücken fiel und sich krümmte.
 

Doch keine drei Sekunden vergingen und er sprang auf und landete auf seinen Pfoten. Böseartig schaute er sie an. Die Wut entbrannte in seinen Augen. Er stieß ein lautes Kampfgebrüll aus und stürzte sich auf die junge Frau.
 

Diese aber konnte im allerletzten Moment ausweichen. Ruka spürte, wie ihr die Energie ausging und ihr Körper an seine Grenzen stieß. Aus diesem Grund konnte sie auf den nächsten Angriff erst später reagieren. Zwar konnte sie noch einmal ausweichen, aber seine Klauen hinterließen schwere Kratzer an ihrer Hüfte.
 

Tropf, tropf. Kleine Tropfen des roten Lebenssaftes fielen auf den Holzboden des Schiffen herunter. Die Wunde blutete. Ruka legte eine Hand über diese Wunde, um die Blutung etwas zu stoppen. Mit der freien Hand ging sie zum finalen Angriff über.
 

Auch ihr Gegner, der Offizier, der Admiral, war völlig erschöpft. Er stand noch aufrecht, aber sein Körper zitterte durch die ungewohnte Anstrengung. Es war nicht mehr viel von seiner Kraft übrig. Nur mit starkem Willen konnte er sich auf den Beinen halten.
 

Die freie Hand der jungen Frau richtete sich nach oben in den dunklen Himmel. Ihre offene Handfläche zum Himmel gerichtet. Die Haare des Admirals richteten sich leicht auf. Die Umgebung war voller Spannung. Ruka rief einen Blitz herbei.
 

Mit lautem Getöse und einem unglaublich gewaltigen Rumms krachte der Blitz auf das Schiff. Er war so stark, dass er ein Loch in das Schiff bohrte und Wasser eindrang. Die Spannung, die beim Einschlag des Blitzes über das Deck rannte, gab dem Offizier den letzten Rest. Ohnmächtig fiel er nach hinten und bewegte sich nicht mehr. Er war besiegt.
 

Schnell stieg das Wasser und zog das Schiff in die Tiefe des Hafens. Auf dem Schiff gab es kein Rettungsboot mehr, auf welches sich Ruka hätte retten können. Alles wurde von den Flammen verschlungen oder durch den Blitz in Einzelteile zersprengt. Ruka bekam daraufhin etwas Panik, weil sie nicht fliehen konnte.
 

“WAS MACH ICH DENN JETZT NUR??!!!“ schrie die junge Piratin ganz aufgeregt und hektisch auf dem untergehenden Schiff. Auf einmal griff ihr jemand an ihre Schulter woraufhin Ruka mächtig zusammenzuckte.
 

´Der Admiral konnte es doch nicht sein … Immerhin habe ich ihn doch … oder etwa doch nicht ..?´ waren ihre Gedanken als sie sich langsam umdrehte.
 

“Wir müssen schnell weg hier!“ rief Troy panisch.
 

Ruka atmete auf. Es war nur Troy, der als einziger noch auf dem Schiff war. Sie sah Troy mit beruhigendem Blick an, sodass er nicht mehr ganz so viel Angst hatte. Denn Angst konnten sie nun gar nicht gebrauchen. Immerhin wusste Ruka ganz genau, dass sie nicht schwimmen konnte und somit im Nachteil war. Ganz anders als Troy. Dennoch ging sie zur Reling und schaute von dort an Land. In den Hafen. Sie schaute zu ihren Freunden. Diese kämpften noch immer gegen die Soldaten der Marine. Auch die zwei Männer, die sie vorhin auf dem Schiff sah, kämpften gegen die Marine. Ein seltsamer Anblick, da sie eigentlich nicht zu ihrer Mannschaft gehörten.
 

Plötzlich gab es an Bord einen heftigen Ruck und Ruka verlor ihr Gleichgewicht, woraufhin sie ins Meer stürzte.
 

“RUKAA!“ brüllte Troy panisch.
 

Jeder im Hafen hatte es gehört. Aber keiner wusste genau woher der Schrei kam. Niemand außer der jungen Frau war im Wasser. Woher kam also der Schrei. Doch niemand hatte die Zeit, um sich darum Gedanken zu machen. Sie mussten gegen die Feinde kämpfen. Nur Leo und Izumi wussten, wer eben den Namen ihres Käpt´n gerufen hatte.
 

Ruka planschte im Wasser umher und versuchte sich dadurch über der Wasseroberfläche zu halten. Troy griff immer wieder nach ihrem Arm. Doch dauernd rutschte er weg. Nachdem er ihren Arm gepackt hatte und festhielt, zerrte er an diesem. Doch er schaffte es nicht, sie aus dem Wasser zu zerren. Er war ein Geist und darum zu schwach. Er hatte keine Möglichkeit sie zu retten.
 

Im Hafen machte es dann PLATSCH. Jemand war ins Wasser gesprungen. Dann kam diese Person auf die beiden zu geschwommen. Es war der Mann mit der Sonnenbrille. Auch jetzt trug er sie noch. Als er bei Ruka und Troy ankam, schnappte er sie und zog die Frau an Land. Er schwamm vom Hafen weg. Weg von der kämpfenden Menge.
 

Leo, Izumi und der Kerl mit der Schürze gingen in ihre Richtung, rückwärts. Sie kämpften trotzdem weiter gegen die Soldaten. Als der Mann mit Ruka an Land kam, machte Troy sich sichtbar.
 

“Wie geht es ihr?“ fragte der Geist verzweifelt.
 

Ein kurzer Blick des Mann auf Ruka reichte für ihn aus, um sagen zu können, wie ihre Situation im Moment ist.
 

“Sie ist schwer verletzt. Sie muss sofort behandelt werden.“ Dann wandte er sich den Kämpfenden zu. “Hey, Yuto! Ich brauche meinen Koffer!“
 

Der junge Mann mit dem Pferdeschwanz reagierte auf diese Aufforderung. Er rannte der Soldatenmenge entgegen und wich dieser gekonnt aus. Auf der anderen Seite des Hafens angekommen, griff er nach einem Koffer und machte sich auf den Rückweg. Einige Soldaten wollten ihn nicht durchlassen, so schubste er sie oder besiegte sie. Je nachdem wie sehr sie sich ihm in den Weg stellten.
 

Noch einige wurden von ihm in die Luft geworfen und schon war er wieder zurück. Schnell übergab er den Koffer an dem Mann mit der Sonnenbrille. Dieser nahm den Koffer dankend ab und öffnete ihn. Im Inneren des Koffers waren Verbandsmaterialien und Medikamente. Alles in diesem Koffer gehörte zu den Untensielen eines Arztes.
 

Der Mann mit der Brille holte Verbandsmaterial heraus, reinigte die Wunde und verband diese. Nun öffnete Ruka ihre Augen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht richtete sie sich auf und sah wie viele Soldaten noch kämpften. In der Ferne des Hafenbeckens schwamm ein Soldat und hiefte den Admiral mit sich an Land.
 

“Wir müssen schnell verschwinden.“ stellte Ruka schwer atmend fest.
 

“Du kannst nicht gehen! Du bist zu schwer verletzt!“
 

“Das ist egal. Wir sind zu erschöpft, um das noch länger durchzuhalten. Ich kann ihnen nicht zumuten, all ihre Kraft zu verschwenden. Wir müssen zurück auf unser Schiff.“
 

“Habt ihr einen Arzt an Bord?“ fragte der Mann mit der Brille nun.
 

“Nein.“
 

“Dann lass ich dich nicht gehen! Du musst behandelt werden!“
 

“Ich komm schon klar. Ist nicht besonders schlimm.“
 

“Und ob das schlimm ist! Die Wunde ist tief! Du hast Glück, dass keine Organe beschädigt wurden! Ich lasse dich nicht ohne Arzt gehen!“
 

“Das ist dein Pech. Ich gehe. Ob es dir passt oder nicht.“ Schnaufte sie schwer.
 

Sie wollte es zwar nicht zugeben, aber die Wunde war wirklich schwer. Sie hatte Schwierigkeiten beim aufstehen. Eigentlich musste sie wirklich von einem Arzt behandelt werden. Aber es war wichtiger nun von hier zu verschwinden. Wenn sie es nicht tun würden, würde die Marine sie früher oder später festnehmen. Das wollte sie ihren Freunden nicht antun.
 

“Wir gehen jetzt!“
 

Der braungebrannte Mann seufzte nur und schüttelte unverständlich den Kopf.
 

“Also gut. Dann komme ich mit. Ich kann dich nicht allein mit dieser Wunde lassen.“
 

“Von mir aus. Solange wir nur endlich verschwinden.“ erklärte sich Ruka einverstanden.
 

Zusammen mit den beiden jungen Männern rannten sie zurück zu ihrem Schiff. Ruka wurde von dem Mann mit der Brille getragen. Auf dem Schiff angekommen, legten sie sofort ab. Izumi setzte die Segel und Leo holte den Anker ein. Troy zeigte dem scheinbaren Arzt das Zimmer von Ruka. Dort angekommen legte er sie aufs bett und verarztete ihre Wunde vernünftig.
 

Die Zeit verging und Leo, Izumi und der Kerl mit der Schürze warteten in der Küche auf eine Nachricht. Troy blieb zusammen mit dem Arzt bei Ruka. Diese wachte dann auf und sah sich um. Sie war hell wach und schaute sich im Zimmer um. Nun entdeckte sie Troy und den Mann mit der Brille.
 

“Was macht ihr hier?“
 

“Wir haben auf dich aufgepasst.“ lächelte der Mann.
 

“Ein Glück! Es geht dir wieder gut. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“
 

Als Troy das sagte, liefen ihm einige Tränen über das Gesicht. Er dachte eigentlich nicht, dass er noch einmal in der Lage wäre zu weinen. Aber er war es doch. Ein erleichtertes Lächeln legte sich über sein Gesicht. Ruka schaute den Mann an und dieser nickte zustimmend.
 

Nun setzte sie sich hin. Ein stechender Schmerz war zwar noch vorhanden, aber man konnte damit leben. Die Wunde ist in der kurzen Zeit sehr schnell verheilt. Zwar war sie noch nicht ganz weg, aber bewegen konnte Ruka sich schon. Sie stand auf und ging, mit den beiden aus ihrem Zimmer, zu den anderen.
 

Als sie Ruka sahen, standen sie auf.
 

“Wie geht es dir?“ wollte Leo besorgt wissen.
 

“Gut. Ich habe kaum noch Schmerzen.“ scherzte sie.
 

“Wie es aussieht, müssen wir euch bei der nächsten Insel absetzen.“ bemerkte sie noch.
 

“Das ist nicht nötig. Wir beide möchten mit euch kommen.“ entgegnete ihr der Mann mit dem Zopf.
 

“Wirklich? Aber wir sind Piraten. Meint ihr, ihr könnt unter einem Piraten segeln und selbst zu einem werden?“
 

“Na aber sicher. Wenn man es bei der Marine schafft, dann sicher auch bei Piraten.“ lachten die beiden.
 

“Wie heißt ihr eigentlich?“ fiel es Izumi gerade ein.
 

“Ich bin Kevin.“ stellte sich der braungebrannte Mann mit der Brille vor.
 

“Und mein Name ist Yuto.“ sagte dann der mit dem Zopf.
 

“Sehr erfreut. Ich bin Ruka, die Kapitänin dieses Schiffes. Der Junge hier ist Leo, er ist der Zimmermann. Daneben steht Izumi. Sie ist unsere Navigatorin. Und der hier ist Troy. Zusammen sind wir die Marine-Piratenbande.“
 

Kevin und Yuto sahen Troy etwas genauer an.
 

“Du bist wohl ein Geist.“ stellte Kevin fest.
 

“Ja, das bin ich.“ lächelte Troy.
 

“WAS?! Ein Geist? Aber es gibt doch keine Geister!“ rief Yuto erschrocken.
 

“Doch es gibt sie. Sieh ihn doch mal an. Er sieht eindeutig wie ein Geist aus.“ meinte Ruka frech.
 

Dann knurrte ihr Magen laut. Sie bekam Hunger. Der Kampf hatte sie zu sehr erschöpft und ihre Kräfte verbraucht. Nun schrie ihr Magen nach Energie.
 

“Wir brauchen dringend einen Koch.“ stellte Izumi fest.
 

“Wir haben doch Leo!“ lachte Ruka leicht. “Und außerdem kann ich auch kochen.“
 

Kevin und Yuto guckten etwas entsetzt, als die anderen 3 sich darüber aufregten.
 

“Ich kann doch was kochen.“ schritt Yuto ein.
 

“Du? Bist du denn Koch?“
 

“Ja. Ich bin Schwertkämpfer und Koch.“
 

“Das ist ja hervorragend. Dann mach mal etwas tolles zum Essen. Ich verhungere schon.“ freute sich Ruka.
 

Nun hatte die Mannschaft wieder zwei Mitglieder mehr. So konnten sie sich zur Grand Line aufmachen. Endlich würde Ruka ihrem Ziel ein großes Stück näher kommen. Aber noch waren sie weit weg vom Rivers Mountain. Alle nutzten die Zeit um an Bord zu trainieren.
 

Yuto räumte die Küche seinen Vorstellungen entsprechend um. Und Kevin beschlagnahmte eines der zahlreichen Zimmer als sein Behandlungszimmer, in dem er Medikamente herstellte und das Verbandszeug aufbewahrte. Die beiden bekamen auch ein Zimmer, dass sie sich selbst aussuchen durften. Wie auch schon Izumi durfte jeder einmal Ruka wecken gehen. Aber nachdem sie erfolglos waren, übernahm Izumi diese Aufgabe. Morgen für Morgen.
 

Einige Zeit später kam ein Postvogel über dem Schiff vorbei. Er flog hinunter und überreichte Izumi einen Brief. Dieser war an Ruka adressiert. Verwundert über diese plötzliche Post aus dem South Blue, ging sie zu Ruka und gab ihr den Brief. Auch die anderen bemerkten es und wunderten, von wem sie einen Brief bekommen würde.
 

Ruka nahm ihn freundlich dankend ab und ging in eine ruhige Ecke. Sie wusste nicht, von wem der Brief war. Wen kennt sie denn aus dem South Blue? Ihr wollte kein Name einfallen. Plötzlich bemerkte Ruka, dass die anderen ihr folgten. Leicht schmunzelnd ging sie auf die Aussichtsplattform, um dort ihre Ruhe zu haben.
 

Dort angekommen, las sie sich dann den Brief durch.
 

Liebe Ruka,
 

Endlich habe ich es geschafft. Ich bin Piratin. Und ich habe auch schon einige Mitglieder. Sie sind zwar alle etwas seltsam. Aber nicht sehr viel mehr als ich. Ich muss auch zugeben, dass ich wirklich beeindruckt bin, wie viele sich einverstanden erklären, ein Piratenleben zu führen. Noch dazu in solch einer schwierigen Zeit für Piraten.
 

Mein neustes Mitglied heißt Edward, er ist Koch. Und ein ausgezeichneter noch dazu. Er sagte mir, er habe im West Blue einen kleinen Bruder. Er soll bei der Marine arbeiten. Vielleicht triffst du ja mal auf ihn. Dann versprich mir, ihn nicht zu sehr zu verprügeln.
 

Wie dem auch sei. Wir segeln noch etwas hier im South Blue herum und dann machen wir uns auf zur Grand Line. Dann bin ich meinem Ziel auf einen Schlag viel näher. Ich hoffe, wir treffen dort bald aufeinander.
 

Hoffentlich hast du auch schon eine gute Mannschaft zusammen. Ich wünsche es dir jedenfalls.
 

Liebe Grüße
 

Sen
 

Mit einem Lächeln legte Ruka den Brief beiseite. Es ist lange her, dass sie von Sen einen Brief bekommen hat. Nun weiß sie, dass sie nicht mehr die einigste Piratenbande sind. Auch Sen hat es geschafft. Ruka hoffte auch, dass sie sich irgendwann auf der Grand Line begegnen. Es wäre wirklich schön.
 

“Bist du neugierig?“ fragte sie plötzlich.
 

Troy erschien nun neben ihr. Sie hatte seine Anwesenheit gespürt und ihn nun enttarnt.
 

“Ich wollte nur sehen, wer dir geschrieben hat. Es muss ein guter Brief gewesen sein.“
 

“Wie kommst du denn darauf?“
 

“Weil du lächelst.“
 

“Du hast recht. Das ist ein Brief von meiner Brieffreundin aus dem South Blue.“
 

“Ach so. Weiß sie denn, dass du Piratin bist?“
 

“Ja. Sie hat mir geschrieben, dass sie es auch endlich ist. Wir haben uns versprochen, dass wir einmal Piraten werden. Jetzt sind wir es.“
 

“Hast du sie denn jemals getroffen?“ wollte Troy nun wissen.
 

“Ja. Aber da waren wir noch sehr klein. Ich glaube, da war ich gerade 8 Jahre alt. Aber wir haben uns die ganzen Jahre über geschrieben.“
 

Dann begab sich Ruka wieder nach unten und erklärte ihnen von wem der Brief ist. Die anderen freuten sich für Ruka. Aber nun machten sie sich auf zum Rivers Mountain, dem Eingang zur Grand Line.

Im Reich der Feuerwerksmeister

Schon einige Tage auf See und keine Insel weit und breit zu sehen. Wie lange sie noch so herumsegeln würden? Izumi studiert die ganze Zeit die Karten der Marine. Keine aber ist von großem Nutzen.
 

“Wer hat solchen Schund nur gezeichnet?“ fragte sie gelassen.
 

Jeder andere an ihrer Stelle hätte die Karten wütend in die Ecke geworfen. Sie nahm nun eine andere Karte hervor und schaute auf diese. Ruka linste über Izumi´s Schulter auf die Karte. Alles nur Kauderwelsch. Jeder zweite Fleck darauf sah sich extrem ähnlich. Die Piratin konnte auf der so genannten Karte nichts erkennen.
 

Irgendetwas schien Izumi dann aber gefunden zu haben. Sie zeigte mit dem Finger auf eine leere Fläche und zog mit einem anderen über das Papier zu einem Fleck. Dann sah die Navigatorin auf das Zeichen oben in der Ecke der Karte. Es markierte die Himmelsrichtungen.
 

Freudig eilte sie zum Steuer und erklärte Kevin, wohin dieser zu segeln hatte. Jeder der Mitglieder übernahm von Zeit zu Zeit das Steuer. Normalerweise macht das zwar Izumi, aber wenn diese schwer beschäftigt ist, übernimmt die Aufgabe des Steuerns auch mal ein anderer.
 

Kevin folgte der Anweisung des Navigators und sie segelten zu einer Insel. Sehr lange brauchten sie nicht. Nach ungefähr drei Stunden sahen sie bereits die Insel. Sehr groß schien sie nicht zu sein. Die Piraten segelten zur Insel und legten dort an einer seichten Stelle, nahe einer Bucht, an.
 

Mit einem kleinen Ruderboot kamen sie an Land. Das Boot wurde schnell mit Ästen und etwas Gebüsch getarnt und schon konnten sie die Insel genauer betrachten.
 

Nach kurzer Zeit kamen sie in eine große Stadt. Von dieser konnte man nicht gerade gut das Meer sehen. Der Grund, warum sie vom Schiff aus auch nicht diese riesige Stadt gesehen haben. Beeindruckt schritten sie in der Stadt voran. Die Schaufenster der Geschäfte waren bunt und reich geschmückt. Überall wurde Feuerwerk und Knallzeug verkauft.
 

“Was ist das für eine Stadt?“ fragte der Geist.
 

“Das ist wohl Pyromia, die Stadt der Feuerwerksmeister.“ erklärte Izumi.
 

“Eine Insel mit Feuerwerkmeistern? Ist ja cool!“ kam es von der Kapitänin.
 

“Gibt es nicht auf der Grand Line so eine Stadt?“ hakte Troy nach. Er wusste nur aus Büchern, dass es eine solche Stadt auf der Grand Line geben soll.
 

“Das stimmt. Es gibt aber auch in jedem Meer eine solche Stadt. Nur die auf der Grand Line ist die Berühmteste.“ betonte Kevin
 

“Aha!“ gab Troy von sich.
 

“Wie wäre es, wenn wir uns etwas zu Essen besorgen und dann auch unsere Vorräte auffüllen?“ fragte Leo in die Runde.
 

“Ja.“ kam es gleich von Ruka. “Gute Idee! Wer weiß, wann wir die nächste Insel erreichen.“
 

Sie gingen weiter und es war ziemlich voll. Es schienen immer mehr Menschen zu werden. Ruka wurde geschubst und rammte eine Person. Diese ließ die eingekauften Dinge auf den Boden fallen.
 

“Tut mir Leid.“ entschuldigte sich die junge Frau.
 

“Das hast du doch mit Absicht gemacht! Kannst du nicht aufpassen?!“ kam es wütend zurück.
 

“Ich habe doch gesagt, dass es mir Leid tut!“
 

“Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“
 

“Oh doch!“
 

“Das ich nicht lache! Du hast einfach nicht aufgepasst. Nur wegen dir sind mir die Sachen runter gefallen! Alles ist kaputt gegangen!!“
 

“Das war nicht meine Schuld! Ich wurde geschubst. Da bin ich zufällig gegen dich geprallt. Das war nur ein Versehen!“
 

Die Auseinandersetzung wurde immer lauter. Viele der Leute schauten die beiden nur skeptisch an. Die zweit Streithähne störte es aber recht wenig. Langsam wurde es Ruka´s Begleitern unangenehm und sie beruhigten ihre Anführerin. Leo, Kevin und Yuto hielten sie zurück
 

“Beruhige dich doch!“ versuche Yuto Ruka zu beruhigen.
 

Wütend sah sie es dann ein und wandte sich von der streitsüchtigen Person ab. Nachdem sie einige hundert Meter von diesem zickigen Mädchen weg waren, beschloss die Mannschaft sich aufzuteilen und die Stadt allein zu erkunden. Es wurde vereinbart, dass sie sich um 17 Uhr wieder hier treffen würden. Aber vorher wurde noch geklärt, wer was einkaufen sollte. Dann teilten sich alle auf.
 

Izumi ging in einen Navigatorenladen und schaute sich die ganzen Karten und Messinstrumente zur Vermessung einer Insel an. Kevin ging in eine Apotheke und holte für ihr Schiff Verbandsmaterial und Medikamente. Yuto ging zusammen mit Ruka und Troy einkaufen. Vielleicht war es die letzte Insel vor der Grand Line und sie wollten gut ausgerüstet ihr großes Abenteuer beginnen.
 

Leo schlenderte durch die Straßen und traf auf das Mädchen, mit dem Ruka sich vorhin beinahe geprügelt hätte. Dieses Mal aber sah sie nicht so wütend aus. Sie trug neu eingekaufte Sachen. Wahrscheinlich die gleichen Dinge, die sie vorhin versehendlich fallen ließ.
 

Auch dieses Mal drängelten die Leute. Das Mädchen wurde geschubst und ließ wieder die Sachen fallen. Schnell reagierte Leo und fing ihren Einkauf. Sie sah zu ihm und er lächelte sie an.
 

“Vielen Dank.“
 

“Hab ich doch gern gemacht.“
 

Er überreichte ihr die Sachen und sie bot ihm an ein Stück mit ihr zu gehen. Sie stellte sich als Hikari vor. Auch Leo stellte sich ihr höflich vor. Jedoch verschwieg er, dass er Pirat war.
 

“Irgendwoher kenne ich dich. Ich habe dich schon einmal gesehen.“ überlegte sie laut.
 

“Stimmt. Ich gehöre zu Ruka. Du hast dich vorhin heftig mit ihr gestritten.“
 

“WAS!? Die?! Aber du bist viel netter als diese Zicke!“
 

“Ruka ist keine Zicke. Sie ist sehr nett. Ich bewundere sie aus tiefstem Herzen.“
 

“Warum das denn?“
 

“Weil sie so unglaublich stark ist. Sie kann es mit vielen Männern gleichzeitig aufnehmen. Sie ist wirklich klasse. Sie hat mich auch mal gerettet. Seitdem bin ich immer bei ihr und den anderen.“
 

“Die soll so stark sein? So siehst sie aber nicht aus.“
 

“Ich weiß. Aber genau das ist es ja. Sie scheint zwar nicht stark aber sie ist es. Sie kann wahnsinnig gut kämpfen. Sogar gegen die Marine kann sie gewinnen.“
 

“Was? Gegen die Marine?“
 

“Ja. Meine Heimatinsel wurde mal von Marinesoldaten beherrscht. Und Ruka hat sie vertrieben und mich dabei gerettet.“
 

“Sie ist also so toll?“
 

“Und ob! Ich kenne niemanden, der stärker ist.“
 

Hikari dachte über die Worte Leo´s nach. Ruka schien aber so gemein. Ob sie ihr Unrecht getan hatte? Dann aber wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Schreie hallten durch die Straßen. Sie waren sehr laut. Hikari und Leo sahen einander an und rannten dann in Richtung der Schreie.
 

Sie kamen am Ort des Geschehens an. Ihnen gegenüber standen zahlreiche Marinesoldaten. In der Mitte vor ihnen stand ein großer, kräftiger Mann. Er trug die gleiche Kleidung wie die anderen Soldaten, nur hatte er auch noch einen Mantel über seine Schultern geworfen.
 

Ohne Zweifel war das ein Marinekäpt´n. Sein böser Blick führte auf den Boden. Dort saß ein junger Mann. Er hatte unzählige Kratzer und kleine Wunden. Scheinbar wurde er von der Marine verprügelt. Der Mann war ein bekannter von Hikari. Diese stellte sich ohne lange nachzudenken, schützend vor ihn.
 

“Was machst du da, Kari? Diese Männer sind gefährlich. Geh schnell aus den Weg!“
 

“Nein! Du bist ein ehrlicher Mensch. Ich glaube nicht, dass du etwas verbrochen hast.“ antwortete sie dem Mann.
 

“Dieser Mann dort hat seinen Zoll für Feuerwerkskörper nicht bezahlt.“ erklärte der große Marinekäpt´n.
 

“Das ist nicht wahr! Er bezahlt immer alles!“ gab Hikari zurück.
 

“Dann hat er eben nicht genug bezahlt. Jedenfalls hat er gegen das Gesetz verstoßen!“
 

Die Soldaten ließen sich von Hikari nicht unterkriegen und verstreuten sich in alle Richtungen. Verzweifelt und ohne zu wissen, was sie tun sollte, sah Hikari den ausschwärmenden Männern hinterher.
 

“Einer von euch hat gegen das Gesetz verstoßen. Er ist sicher nicht der einzigste. Wir werden die ganze Insel durchstreifen und die erhöhten Zölle einfordern.“ lächelte der Marinekäpt´n hinterhältig.
 

Er erhob seine Hand und ballte diese zur Faust. Es war klar, dass er Hikari schlagen wollte. Ein großer Mann wollte ein Mädchen schlagen. Das ist Feige. Leo konnte das nicht mit ansehen und stellte sich schützend vor Hikari. Er warf seine Arme nach vorn und seine Finger zeigten auf den Käpt´n. Dann schnellten Nägel aus den Fingern und flogen auf en Mann vor ihm zu.
 

Der Käpt´n aber machte eine kleine Bewegung und warf seinen Mantel den Nägeln entgegen. Durch die schnelle Bewegung des Mantels wurden die Nägel gestoppt und fielen zu Boden. Der Mantel hatte keine Löcher. Es war, als wäre der Mantel aus Stein.
 

Ein fieses und siegessicheres Grinsen überkam dem Käpt´n. Er rannte auf Leo zu und schlug ihn direkt ins Gesicht. Die Wucht des Schlages schleuderte ihn nach hinten.
 

“Hol schnell Ruka!“ flüsterte Leo.
 

Hikari hörte seine Worte, wusste aber nicht mit wem der Junge sprach. Sie konnte er nicht gemeint haben. Er hätte sonst ihren Namen gesagt oder sie angesehen. Aber nichts dergleichen machte er. Leo sprach ins Leere.
 

Dann rappelte er sich wieder auf und schnellte zu dem Käpt´n. Dieser wehrte die Attacke einfach ab und gab Leo einen Schlag in den Magen. Aber dieses Mal konnte Leo nicht nach hinten fliegen. Denn er wurde vom Käpt´n am Arm gehalten.
 

Die führte zu einem erheblichen Schmerz in der Magengegend. Leo hatte keine Möglichkeit den Schmerz irgendwie zu lindern oder zu stoppen. Er hing in der Luft und der Käpt´n schlug weiter auf den wehrlosen Jungen ein.

gerade rechtzeitig

Der Schmerz in Leo´s Magen wurde immer stärker. Der Schmerz lähmte ihn und er konnte sich kaum noch wehren. Dennoch gab er nicht auf. Der Junge schwang seinen freien Arm in einer Kreisbewegung umher. Ohne Vorwarnung schossen Nägel blitzschnell in Richtung seines Gegners. Dieser ließ ihn los, um sich zu schützen.
 

Leo kam hart auf dem Steinboden auf. Nun lag er dort und konnte sich nicht mehr bewegen. Hikari lief zu ihm und half ihm auf. Aber er war schwerer als er aussah und so hatte das Mädchen Schwierigkeiten ihn aufzurappeln.
 

Der Käpt´n kam mit wütendem Blick auf die zwei zu. Einige der Nägel hatten ihn erwischt. Schürfwunden waren deutlich in seinem Gesicht und dem Oberkörper zu erkennen. Er wurde mit jeden Schritt schnell und holte erneut zu einem Schlag mit seiner Faust aus.
 

Aber eine Feuerwand erhob sich und verhüllte Leo und Hikari hinter sich. Diese Wand trennte den Käpt´n von den zweien. Leo konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er war zu schwach um aufzustehen. Daraufhin hörte er wie jemand neben ihn schritt.
 

“Gerade rechtzeitig.“ meinte er nur atemlos.
 

“Leo, Leo, Leo …Kommst du noch immer nicht mit deinen Kräften klar? Sag mal , wie hast du ihn eigentlich bemerkt?“
 

“… ich habe seinen Atem in meinem Nacken gespürt.“
 

Ruka blieb ganz cool und grinste nur. Sie setzte nun einen ernsthaften Blick auf. Hikari schaute überrascht zu ihr. Der Blick, den sie nun sah, machte sie etwas nervös. Der Blick der jungen Frau war beängstigend. Man könnte meinen, ein wildes Tier wurde geärgert und ist nun auf Rache aus.
 

“Wo sind die anderen?“ wollte Leo nun wissen.
 

“Sie kümmern sich um die Soldaten in der Stadt. Mach dir mal keine Sorgen und ruh dich aus, mein tapferer Krieger.“
 

Nun wurde die Feuerwand kleiner und der Marinekäpt´n sprang über die Flammen. Dahinter entdeckte er nun eine dritte Person, eine junge Frau. Selbstsicher grinste er sie an.
 

“Du solltest verschwinden, meine Kleine. Ich muss diesen Knaben bestrafen.“
 

“Kommt ja mal gar nicht in Frage! Wenn du was von meinem Zimmermann willst, musst du erst an mir vorbei!“ gab Ruka eiskalt und mit einem noch kälteren Blick zurück.
 

Überrascht sah der Käpt´n sie an. Doch dann wandelte sich das überraschte Gesicht wieder in ein selbstsicheres Grinden. Er wusste, dass er gegen so eine schmächtige Person im Vorteil sei.
 

“Wie du willst. Aber dann beschwer dich im nachhinein nicht.“ lachte er.
 

Ruka aber war nicht nach lachen zumute und so sah sie ihn nur mit bösem Blick an. Ruka wandte sich dann an Hikari.
 

“Bring Leo hier weg! Ich brauche Platz und will nicht, dass er noch mehr verletzt wird.“
 

Hikari nickte einverstanden und hielt Leo nun auf seine Beine. Sie legte seinen Arm über ihre Schulter und zusammen gingen sie die nahe Treppe hinauf und somit in Sicherheit. Dort angekommen setzte sie ihn auf den Boden und sah sich zusammen mit dem Verletzten den Kampf an.
 

Ruka blickte währenddessen noch immer zu dem Käpt´n und ihre Wut wurde immer größer, je mehr der Marinesoldat lachte. Er fand es lustig, einen Unschuldigen zu verprügeln und sich auch noch an einen ihrer Leute zu vergreifen.
 

Flammen umgaben Ruka. Ihre Armen bestanden nur aus Flammen. Die Augen vom Käpt´n wurden stetig größer. Er ahnte nicht, dass sie eine Teufelskraft besaß. Die Flammen schossen in die Höhe und Ruka kam auf den Käpt´n zu. Ihre Augen entbrannten. Der Kampfesgeist stieg mit jedem Schritt.
 

Ohne eine Hand zu heben schossen nun Feuerbälle auf den Käpt´n zu. Der Boeden bebte unter den beiden Gegnern. Kleine Steinstücke erhoben sich in die Luft und schwebten. Die Luft war heiß und das Schweiß rann dem Käpt´n hinunter. Nervosität packte ihn und er versuchte mit aller Mühe, seine Gedanken klar zu halten.
 

Plötzlich stieß ein grelles Licht in den Boden zwischen Ruka und dem Marinekäpt´n. Ein Blitz schlug ein. Nachdem das grelle Licht langsam verschwand sah der Marinesoldat zu Ruka. Diese hatte sich kein Stück bewegt. Nur ein finsteres, siegessichere Lächeln zierte ihr Gesicht.
 

Der Mann war noch von der Helligkeit geblendet, da fragte die junge Frau ihn “Können wir endlich anfangen?“
 

Der Soldat wurde rasend vor Wut. Wie konnte ein halbes Kind ihm so frech kommen? Wie konnte sie es wagen, so mit ihm zu reden? Einen lauten Wutschrei brüllend stürzte er auf Ruka zu. Diese aber wich ohne Probleme aus. Der Mann war vor lauter Wut geblendet. Entweder würde der Kampf sehr leicht oder sehr hart werden.
 

Während Ruka auswich ließ sie einen Blitz hinunter fahren und den Käpt´n treffen. Doch seine rasende Wut machte ihn gegen den Blitz scheinbar resistent. Er taumelte nicht, fiel nicht zu Boden. Er hatte nur einige Kratzer.
 

Ruka legte die Hände zusammen und formte eine Faust aus ihnen. Das Feuer um ihre Hände herum wurde größer. Sie riss die Hände auseinander und die Flammen formten sich zu Messern. Diese warf sie auf ihren Gegner. Er aber legte seine Arme vors Gesicht und schützte sich somit. Die Flammenmesser prasselten auf seine Arme. Dennoch kam keinerlei Reaktion über die Hitze.
 

“Wer bist du?“ fragte der Mann keuchend und mit dem letzten bisschen Vernunft.
 

“Ich bin Ruka. Die zweifache Teufelspiraten! Und ich lasse es nicht ungesühnt, dass du einem meiner Leute verletzt hast!“
 

Wieder kam der Mann auf Ruka zugestürmt. Diese formte schnell einen langen Speer aus dem Feuer und schwang sich damit über ihren Gegner. Eine schnelle Armbewegung und Ruka schleuderte eine Wand aus Feuer in den Rücken des Soldaten. Dieser schrie entsetzlich auf und wandte sich zu ihr.
 

Wie eine wilde Bestie rannte er auf sie zu. Aber Ruka ließ wieder einen Blitz auf ihn hinabsausen. Auch dieser zeigte keine Wirkung. Der Soldat rammte seine Schulter in ihren Magen und drängte sie mit aller kraft gegen eine Hauswand. Die Steinziegel zerbrachen und Ruka landete im Haus.
 

Aus der ferne hörte Leo Rufe. Er wandte sich zu diesen um und sah seine Crewmitglieder. Sie kamen zu ihnen.
 

“Was macht ich hier?“ fragte er verblüfft.
 

“Wir haben die Marine besiegt. Sie sind geflohen. Darum sind wir jetzt hierher gekommen. Wie steht es?“
 

“Ruka wurde gerade in ein Haus befördert. Es sieht nicht gut aus.“ machte Leo den momentanen Stand klar.
 

Ruka erhob sich langsam aus den Trümmern. In ihren Augen sprudelte der Hass und die Wut. Dennoch waren sie klar. Die kam aus dem Haus und ging auf den Soldaten zu. Ihre Arme ausgebreitet stiegen zwei riesige Feuersäulen aus ihren Händen und drehten sich wie ein Tornado. Sie warf ihren linken Arm nach vorn und ließ den Feuertornado auf ihren Gegner los.
 

Der kleine Tornado nahm schnell an Größe zu und verschlang den Käpt´n. Dieser schlug wild um sich, doch er konnte sich nicht befreien. Die Hitze in dem Kreis nahm mit jeder Sekunde zu. Er rannte mit seiner Schulter voran dem Feuer entgegen und entkam ihm.
 

Ein weiterer Feuertornado wartete auf den Mann. Er wurde von diesem eingekreist
 

“Thunder Fire Tornado!“ schrie Ruka und ließ einen Regen aus Blitze zum Tornado leiten. Einige der Blitze gingen ins Innere und trafen den Marinesoldaten. Die meisten Blitze aber prallten auf das Feuer.
 

Jede einzelne kleine Flamme wurde elektrisch aufgeladen. Spannung umgab den Tornado. Der Marinekäpt´n konnte nicht entkommen. Doch er wollte nicht aufgeben. Seine blinde Wut brachte ihn dazu, wie auch zuvor schon, aus dem Tornado zu stürmen. Dieses Mal aber traf er nach der Feuerwand auf ein unsichtbares Netz voller Spannung und herabstürzenden Blitzen.
 

Gleich mehrere Blitze trafen den Mann und er fiel bewusstlos zu Boden. Der Kampf war nun vorbei und Ruka hatte gewonnen. Einige der Soldaten kamen angerannt und schleiften ihren Käpt´n in Sicherheit. Sie flohen auf die Marineschiffe, welche im Hafen vor Anker lagen.
 

“Das war super.“ lobte Izumi ihre Kapitänin.
 

“Ach, ich habe viel zu lange für ihn gebraucht.“
 

“Sag nicht so was! Du warst super.“ gab Kevin zum Ausdruck.
 

Hikari stand neben Leo, der von Yuto aufgeholfen wurde. Sie schaute zu ihm und er nickte freundlich. Dann fasste sich das Mädchen Mut und ging zu Ruka. Diese wandte sich zu Hikari um.
 

“Es tut mir Leid. Ich habe mich wie ein kleines Kind benommen. Aber ich hatte Unrecht. Bitte verzeih mir.“ entschuldigte sich Hikari.
 

“Natürlich verzeihe ich dir. Sag mal, kennst du hier vielleicht jemanden, der sich mit Sprengstoff und so auskennt?“
 

“Ja! Ich.“
 

“Du? Hmm... Willst du, als Piratin, unter meiner Flagge die Weltmeere unsicher machen?“
 

“Ja, gern.“ freute sie sich.
 

“Aber eine Anforderung habe ich!“
 

“Und welche wäre das?“
 

“Ich will für die Kanonen zuständig sein, aber ganz allein!“
 

Ein gütiges Lächeln zauberte Ruka auf ihr Gesicht und erklärte sich lächelnd über diese Forderung einverstanden. Sie gingen noch zu Hikari nach Hause und dort packte diese ihre Sachen. Auf dem Weg zur Bucht, erklärte das neuste Mietglied den Bewohnern, dass sie mit den anderen auf Meer geht und dort ein Leben als Piratin führen würde.
 

Seltsamerweise war keiner der Bewohner verwundert oder erschrocken über diese Entscheidung. In dieser Zeit ist es eine grauenhafte Tat auch nur an ein Piratenleben zu denken. Aber diese Menschen hier gingen sehr gelassen damit um. Sie wunderten sich kein bisschen und versuchten auch nicht, Hikari davon abzuhalten.
 

Als sie die Stadt verlassen wollten, sahen sie in der Ferne die Marineschiffe. Es waren sieben an der Zahl. Die Kanonen waren auf die Stadt gerichtet. Ein unverständliches Gebrüll hallte durch die Gegend und es folgten mehrere knallende Geräusche. Es wurden Kanonenkugeln zur Stadt geschossen.
 

Die Marine wollte sich wohl noch immer nicht geschlagen geben. Ruka machte eine leichte Handbewegung, was die anderen aufforderte, etwas zurück zu gehen. Dann hielt sie ihre Hände den fliegenden Kugeln entgegen. Einige kleine Flammenstrahlen schossen aus ihren Händen und trafen die Kugeln.
 

Nun schritt Leo neben sie und hielt auch seine Händen den Kugeln entgegen. Blitzschnell schossen die Nägel aus seinen Fingern und trafen einige Kugeln. Diese explodierten und konnten die Stadt nicht mehr erreichen.
 

Die anderen Mitglieder konnten den beiden in diesem Moment nicht helfen. Keiner von ihnen hatte Teufelskräfte. Ihre Waffen waren nur für den Nahkampf geeignet oder waren gegen die Metallkugeln machtlos. So sahen sie den beiden nur zu. Keine Fünf Minuten vergingen und alle Kanonenkugeln waren zerstört.
 

Zum Schluss wollte Ruka noch sicher gehen, dass die Marine sie nicht verfolgen könnte. So atmete sie tief ein und jagte riesige und gewaltige Blitze mit einer unvorstellbaren Spannung auf die Marineschiffe hinunter. Die Blitze waren so stark, dass sie mühelos die Schiffe durchbohrten und Wasser hinein ließ.
 

Die Soldaten konnten nur von den sinkenden Schiffen fliehen. Ruka und ihre Bande ging zu ihrem Schiff und setzten die Segel, nachdem sie alles an Sachen und Lebensmittel an Bord gebracht hatten. Der Anker wurde eingeholt und schon konnte es los gehen. Nachdem sie dann weit auf dem North Blue waren, räumten sie alles ordentlich weg. Sie hatten nun Zeit.
 

Yuto begann das Abendessen zu kochen. Izumi studierte einige Karten. Kevin las einige neu gekaufte Bücher über Medizin. Ruka trommelte alle zusammen und stellte sie dem neuen Mitglied vor.
 

“Mein Name ist Ruka, ich bin hier der Käpt´n.“
 

“Ich heiße Yuto und bin hier der Koch.“
 

“Ich bin Izumi. Ich bin dafür verantwortlich, dass wir den richtigen Kurs halten.“ lachte Izumi.
 

“Leo kennst du ja schon. Er ist unser Zimmermann.“ erklärte Ruka.
 

“Und das hier ist Troy.“ Zeigte sie mit der Hand neben sich.
 

Dort erschien aus dem nichts ein Junge mit blauen Haaren und Sommersprossen. Seine Sachen waren komplett weiß. Hikari musterte ihn von oben nach unten und sie bemerkte, dass er keine Füße zu haben schien.
 

“Hast du denn keine Füße?“
 

“Nein. Ich bin ein Geist. Und Geister haben keine Füße.“
 

“Ihr seid wirklich eine seltsame Mannschaft.“ meinte Hikari lächelnd. “Ich bin übrigens Hikari. Aber ihr könnt mich ruhig Kari nennen. Mein Spezialgebiet ist Sprengstoff und Feuerwerk.“
 

Danach gingen alle wieder ihrer Beschäftigung nach. Ruka zeigte Kari währenddessen ihr neues Zimmer. Die Neue war sehr glücklich. Das Zimmer war ziemlich groß. Sie packte ihre Sachen aus und räumte das Zimmer entsprechend ihren Vorstellungen um. Nachdem das erledigt war, ging sie zu den anderen an Deck.
 

Kurze Zeit später rief Yuto. Das Essen war fertig. Sie aßen zusammen Abendbrot und plötzlich fragte Kari “Wie heißt unsere Bande eigentlich?“
 

“Wir sind die Marine Piratenbande.“ sagte Ruka kurz und aß dann weiter.
 

Der Abend verging und alle hatten ihren Spaß. Nun sollte die Reise zur Grand Line beginnen

unfreiwillige Pause

Es ist schon einige Tage her, dass Kari neu in die Mannschaft kam. Alle verstanden sich hervorragend. Sie lachten und machten ihre Späße zusammen. Doch dann passierte es.
 

“Vorsicht!” brüllte Izumi.
 

Doch da war es schon zu spät. Ein Rumms und das Schiff wurde durchgeschüttelt und mit ihm auch die ganze Besatzung. Ruka fiel fast vom Schiff, wenn Troy sie nicht am Arm festgehalten hätte. Auch Leo fiel fast runter, aber er hielt sich an Ruka fest.
 

“Was ist denn passiert?” stürmte Yuto aus der Küche, völlig mit Essen beschmiert.
 

“Wir sind aufgelaufen.” erklärte die Navigatorin kurz.
 

Schon kamen auch die anderen heraus. Izumi erzählte ihnen das gleiche wie auch schon Yuto. Sie waren auf eine Insel aufgelaufen.
 

”Wie konnte das denn passieren?” schritt Kevin ein.
 

”Leo hat das Steuer nicht schnell genug herumgedreht und so ist das passiert.”
 

”Wieso war Leo am Steuer?”
 

”Naja, eigentlich war ja Ruka am Steuer. Sie hat daran rumgespielt und das Steuer gedreht. Hat sie direkt auf diese Insel zugehalten als ich eingriff. Als Izumi es bemerkt habe, hab sie noch Vorsicht gerufen. Aber ich konnte das Steuer nicht mehr so schnell rumdrehen.” verteidigte sich Leo.
 

”Na was soll´s. Dann haben wir Zeit, uns die Insel genauer anzusehen und das Schiff zu bearbeiten.” grinste Ruka fröhlich.
 

Yuto und der Rest waren sauer von Ruka´s Gelassenheit und sie schrieen “DU HAST DOCH DAS SCHIFF KAPUTT GEMACHT!”
 

”Außerdem, was heißt da `das Schiff bearbeiten´?” fragten alle weiter im Chor.
 

”Ja natürlich bearbeiten. Oder glaubt ihr, eine Piratenbande segelt ewig mit einem Schiff, dass wie eines der Marine aussieht?”
 

Es kam keine Antwort. Alle wussten, dass das Schiff so nicht bleiben konnte und sollte. Aber keiner hatte so wirklich Lust, etwas daran zu ändern. Doch da die Gelegenheit sich gerade bot, ergriff Ruka sie auch. Die Piratin schnappte sich Leo und zerrte ihn in die Kombüse. Auf dem Esstisch breitete sie ein Blatt Papier aus und zeichnete grob, wie das Schiff aussehen sollte.
 

Zum Glück hatte das Schiff keine Schäden genommen und war nur auf das Land getrieben worden. Es setzte die Ebbe ein und das Schiff war dort nun gefangen. Der arme Leo hatte eine ganze Menge zu verändern. Das Steuer sollte überdacht werden, und die Zimmer den Wünschen der Crew entsprechend umgebaut. Auch einen etwas andren Anstrich sollte das Schiff kriegen. Ganz zu schweigen, dass die Galionsfigur wie ein Rubin aussehen sollte.
 

Leo machte sich erstmal an die Zimmer der Mannschaft. In jedem Zimmer gab es nur kleine Änderungen. Entweder sollte ein Regal ab oder angebaut werden und auch Regale sollten entstehen. Das Krankenzimmer, inklusive Apotheke, sollte auch mehr Regale und Schränke bekommen. Das Gleiche galt für Izumis Kartenzimmer, welches durch eine Wand mit Tür vom Poolraum, der neu gebaut werden sollte, getrennt wurde.
 

Nachdem das erledigt war, machte er sich an das Waffen- und Kanonenlager. Kari erklärte ihm, wo etwas weggenommen, hingebaut und verändert werden sollte. Als das endlich erledigt war, kam er zur Werkstatt. Schnell einige Regale und Ablagen gebaut und er war dort fast fertig. Die Wand wurde noch mit Haken geschmückt, um Werkzeug anzuhängen.
 

Sein Weg ging weiter zum Lebensmittellager. Yuto wollte bestimmte Trennwände für die einzelnen Lebensmittel. Danach wurde die riesige Kühltruhe, die eher einem Zimmer glich, nachträglich ordentlich abisoliert.
 

Als Nächstes musste der neue Poolraum gebaut mit einige Liegestühle und kleine Tische. Zum Glück war noch so viel Holz auf dem Schiff zu finden. So verschwanden die ganzen Holzbretter auch aus dem Waffenlager.
 

Das Schiff bekam sogar ein geheimes U-Boot-Lager mit einem U-Boot. Der Raum war ganz unten und mit einem digitalem System, um die Luke für das U-Boot zu öffnen und zu schließen. Man erreicht diesen geheimen Raum von Leo´s Werkstatt und dem Lebensmittellager aus.
 

Als die Wünsche der Besatzung erfüllt wurden, machte sich der Profizimmermann beim Antrieb bei. In der Werkstatt lag ein neuer Turbomotor. Leo, Kevin und Yuto buckelten das schwere Teil nach draußen. Allein war es ihm unmöglich, den Motor anzubringen. So mussten Kevin und Yuto ihm helfen.
 

Nachdem der Motor eingebaut und verkleidet wurde, machte er sich an die Verkabelung. Geplant war ein Hebel im Steuerzimmer, mit dem man den Turbo ein oder aus schalten konnte. Sogar Kabel waren auf dem Schiff vorhanden. Aber nicht in ausreichender Menge.
 

Aber Leo war voraussichtig und hat Ruka und Kari beauftragt, Kabel einzukaufen. Die beiden waren vor einiger Zeit losgegangen, um Farbe in der Stadt einige Kilometer von ihrer momentanen Position entfernt zu holen. Sie wollten das Schiff etwas umstreichen.
 

Letztlich kamen sie mit mehr als nur einigen Eimer Farbe und Kabel zurück. Auch schwarzen Stoff hatten sie besorgt. Kari konnte gut nähen und schneiderte aus dem Stoff das neue Segel. Ein schwarzes Segel, als Zeichen für die Piraten, welches Ruka unbedingt haben wollte.
 

Da Izumi wunderbar Karten zeichnen konnte, war sie auch in der Lage ihr Piratensymbol zu zeichnen. Das Symbol zeichnete sie auf eine kleine schwarze Flagge und auf das große Segel. Außerdem wurden sämtlichen Marine-Zeichen durch das Piratensymbol ersetzt. Während Leo mit der Verlegung der Kabel beschäftigt war, bemalten Ruka, Troy und Izumi das Schiff.
 

Kari räumte in der Waffenkammer auf. Kevin sortierte alle Medikamente und anderen Utensilien. Alles verschwand in den Regalen und Schränken. Kari tauschte dann mit Izumi, nachdem die Waffenkammer ihren Vorstellungen entsprechend umgeräumt war. So konnte Izumi ihr neues Kartenzimmer gestalten. Das tat sie auch gleich.
 

Yuto sortierte währenddessen das Lebensmittellager und die Kühl- bzw. Eistruhe. Nachdem alle so langsam fertig wurden, trafen sie sich auf dem Deck zusammen.. Ruka und Kari sahen ziemlich bunt aus. Die Farbe klebte an ihren Sachen. Troy aber blieb sauber. Er konnte anscheinend gut streichen. Aber er war schließlich ein Geist und konnte es bewerkstelligen, dass er durchsichtig wird und auch, dass man durch ihn hindurch gehen kann. So vermied er es sich selbst anzumalen.
 

Leo meinte dann, er wolle allen etwas Neues zeigen. Er führte sie zur Steuerkabine. Dort zeigte er ihnen den neu installierten Hebel.
 

”Dieser Hebel steuert die Geschwindigkeit unseres Schiffes. Ich habe neben dem einfachen Antrieb noch einen Turbomotor eingebaut mit zwei riesigen Schrauben. Mit diesem Hebel kann man ihn aktivieren und die Geschwindigkeit regeln.”
 

”Woher hast du denn einen Turbomotor?” stellte Izumi die Frage.
 

”Der war in der Werkstatt unten. Der Motor ist noch ganz neu. Die Marine wollte ihn wohl irgendwann hier einbauen. Nun habe ich das gemacht.”
 

Alle applaudierten dem Zimmermann für seine hervorragende Leistung.
 

”Wie lange müssen wir eigentlich hier bleiben?” fiel es Kari ein.
 

”Nun, die Flut kommt bald. Aber wir sind zu weit an Land, um von der Flut ins Meer zurück getrieben zu werden.” machte Izumi klar.
 

Aber dann fiel es ihr ein. Die rettende Idee.
 

”Ruka, Kevin, Leo und Yuto könnten ja das Schiff weiter zum Wasser schieben. Dann könnte die Flut uns erreichen.”
 

”Also gut. So machen wir es!” entschied die Käpitänin.
 

Die anderen Betroffenen waren davon zwar nicht sehr erfreut, aber ihnen blieb keine andere Wahl. So kletterten hinunter und schoben das Schiff mit aller Kraft Richtung Meer. Nach einigen Malen vergeblichen schubsen, fing das Schiff sich dann doch an zu bewegen. Izumi lozte sie immer weiter. Sie wusste, wie weit das Schiff am Wasser sein musste, um dass die Flut es mit sich nimmt.
 

”Stop!” rief die Navigatorin.
 

Völlig erschöpft ließen sie den Druck nach und lehnten sich gegen das Schiff zum ausruhen. Nachdem sie dann wieder etwas mehr Kraft hatten, gingen sie wieder an Bord. Yuto bereitete das Abendessen zu und die anderen räumten ihre Zimmer auf.
 

Einige stellten auch die Möbel um oder tauschten sie mit den Möbeln der anderen. Letztlich hatte jeder sein Zimmer eingerichtet und war zufrieden. Auch Yuto hatte die Zeit, seines aufzuräumen und Möbel zu tauschen. Heute wechselten sie sich mit dem Kochen ab. Alle außer Ruka durften sich beim Kochen abwechseln. Denn Ruka´s Kochkünste waren alles andere als ansatzweise ausreichend.
 

Als sich alle zum Abendessen versammelten, kam Ruka mit einen Berg von Sachen an und gab jeden einige dieser Sachen.
 

“Was ist das?” fragt Leo neugierig.
 

“Diese Sachen habe ich gefunden. Hier auf dem Schiff.” erklärte Ruka. “Die Sachen waren schon vorher hier. Das sind Marine-Klamotten, um uns besser unter die Marine zu schleichen nutzen wir diese Sachen an Land, wenn wir sehen das die ganze Insel voll von denen ist
 

“Ja! Gute Idee.” kam es von Kari.
 

Beim Essen erzählten sie noch weitere Dinge wie sie die Marine zu Fall bringen könnten und wie sie diese austricksen könnten. Nach dem Abendessen dauerte es nicht lange und die Flut kam. Die Mannschaft war an Deck und schaute, ob sie wirklich ins Wasser zurück kamen. Und Tatsächlich. Das Schiff war weit genug geschoben worden, sodass die Flut es umringte und mit sich zog.
 

Nun konnten sie Kurs auf die Grand Line nehmen.

in den Fluten der Erinnerung

Nun sind sie vollzählig. Zumindest genug, um endlich zur Grand Line zu reisen. Izumi bekam von Ruka den Auftrag, den Kurs zu bestimmen und auch Kurs auf den Rivers Mountain zu nehmen. Sie waren einen halben Tag unterwegs. Dann sahen sie den Berg schon in der Nähe.
 

Eine gewaltige Wand aus braunem Stein ragte aus dem Wasser. Eine Wasserstraße grub sich einen Weg in den Stein. Aber nicht waagerecht. Der Wasserweg stieg gen Himmel auf. Alle waren sprachlos als sie es vor sich sahen. Zwar wussten sie, dass das Wasser nach oben geht. Oft genug hat man auf den Inseln davon erzählt. Aber es selbst zu sehen war das was völlig anderes.
 

Die Strömung wurde immer stärker und zog das Schiff Richtung Berg. Izumi gab einige Befehle, um das Schiff nicht auf die spitzen Felsen, welche vor der großen Steinwand aus dem Wasser ragten, zuzusegeln. Sie beherrschte ihr Handwerk perfekt. Alle befürchteten, das Schiff wäre zu breit um durch den recht schmalen weg zu kommen. Aber Izumi wusste es besser und brachte die ganze Besatzung sicher auf den Wasserkurs gen Himmel.
 

Vor ihnen lag ein Weg völlig aus Wasser. Der Weg vor ihnen war verdeckt durch die weißen Wolken. So was das Ende beziehungsweise die Spitze des Berges nicht zu sehen. Alle erinnerten sich an ihre Kindheit und das sie nun ihr größtes Abenteuer erleben werden. All die schrecklichen Erinnerungen gehören der Vergangenheit an.
 

Troy stand neben Ruka, die an der Reling am Buck bei der Galionsfigur stand. Seine Erinnerungen kamen ohne jede Vorwarnung hoch.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Der junge Troy, der gerade mal 13 Jahre war und Archäologie studierte, rannte mit einem Buch vor der Brust, welches er mit seinen Armen festhält, über die ganze Insel. Eine alte Frau mit grauweißen Haaren jagt hinter ihm her. Der Junge dreht sich beim rennen um und erblickt die Alte hinter ihm, die schreit, er solle endlich stehen bleiben.
 

Doch unglücklicherweise stürzt er und fiel zu Boden. Die alte Frau kam schnell näher. Als sie vor ihm stand, riss sie dem Jungen das Buch aus den Armen und verfluchte ihn.
 

“Du bist ein mieser Dieb. Dafür wirst du auf Ewig büßen!“
 

Die brubbelte irgendwelche unverständlichen Worte und ging dann mit dem Buch fort. Troy saß nur auf dem Boden und schaute ihr verwundert hinterher. Selbst als er zu Hause war, spürte er keine Veränderung. Einige Tage später war auch noch nichts zu spüren.
 

´Vielleicht wollte sie mich nur erschrecken.´ dachte er.
 

Doch ein halbes Jahr später, als Troy sein Studium beendet hatte, kam die Marine auf die Insel. Sie waren aber nicht gut gesinnt. Im Gegenteil. Troy und andere Archäologen waren gerade in der großen Bibliothek als es geschah. Aus dieser Bibliothek hatte er vor einem halben Jahr ein Buch entwendet. Er wollte es nicht stehlen, sondern nur für einige Tage ausleihen, doch es war im verboten worden. Daher nahm er es heimlich mit und wurde so von der alte Frau verfolgt.
 

Ein lauter Rumms ging über die Insel. Erschrocken waren die Leute in der Bibliothek wie angewurzelt. Dann waren weitere laute Geräusche zu hören. Die Archäologen rannten hinaus, um zu sehen, was es war. Ihnen bot sich ein schrecklicher Anblick.
 

Maste von unzähligen Marineschiffen waren am Horizont zu sehen. Geschrei von den Menschen war zu hören. Kanonenschüsse jaulten auf. Die Insel wurde überfallen. Nein, sie wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Marine zerstörte die Häuser und die Felder. Alles, was ihnen unter die Finger kam, wurde zunichte gemacht. Soldaten waren auf den Weg zur Bibliothek. Man konnte sie schon sehen.
 

“Stehen bleiben!“ rief ein Soldat aus der Ferne.
 

Jeder der Archäologen ahnte, was ihnen nun blühen würde. Sie rannten zurück in die Bibliothek, packten einige der wertvollsten Bücher ein und verschwanden durch den Hinterausgang. Kleine Boote in einer Höhle bei einer Bucht auf der anderen Seite der Insel, sollte ihnen zur Flucht verhelfen. Doch nicht alle passten dort hinein. So wurde entschieden, dass nur wenige mit den Büchern fliehen sollten.
 

Troy war nicht unter diesen Auserwählten. Sie vermuteten, dass die Marine keine Kinder töten würde und auch Troy dachte so. So gab der älteste und weiseste Archäologe ihnen eine Karte mit. Dort waren die Inseln der vier Meere und die Grand Line abgebildet.
 

Ihr Ziel war Ohara, eine Insel im West Blue. Mit den Archäologen und Wissenschaftlern dort, kooperierten sie und die Leute dort würde ihnen Schutz gewähren. Ihre Errungenschaften zur Entschlüsselung der wahren Geschichte musste bewahrt werden. So segelten die Auserwählten los.
 

Die anderen, auf der Insel Verbliebenen gingen zurück und wollten die restlichen Bücher schützen. Die Marine war schon vor der großen Eingangstür. Sie öffnete die einfach mit dem herunterdrücken der Türklinke. Dann stürmten sie hinein und zerrten die Menschen aus dem ganzen Gebäude. Auch Troy und die Alte waren dabei.
 

Schnell sprach die Alte noch einen Zauber, der die Bibliothek beschützen soll. Alle wurden hintereinander erschossen. Selbst die alte Frau. Einige Schüsse weiter war Troy an der reihe. Schnell sprach der weiseste Archäologe zu den Soldaten.
 

“Er ist doch noch ein Kind! Verschont ihn bitte! Ich flehe euch an, er hat nichts getan!“
 

“Schweig alter Mann.“ Der Soldat gab ihm eine gewaltige Backpfeife, sodass der Mann zu Boden fiel.
 

“Dieser Junge gehört zu euch Archäologen! Er ist genauso schuldig wie ihr, selbst wenn er noch ein Kind ist. Er ist ein angehender Archäologe oder vielleicht schon ein richtiger. Wir werden niemanden verschonen! Niemanden!!“
 

Man sah in Troy´s Gesicht die unermessliche Angst. Er verstand nicht wie Menschen andere einfach so töten konnten, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Der Marinesoldat drückte einfach ab und Troy´s Körper fiel regungslos nach hinten auf den Boden. Das Gras um seinen Kopf herum wurde mit rotem Blut benetzt. Den restlichen Archäologen und Wissenschaftlern erging es genauso. Niemand der Archäologen wurde verschont. Nur einige Menschen auf der Insel, die nichts mit den Archäologen zu tun hatten, wurden am Leben gelassen.
 

Die Soldaten der Marine begossen das Gebäude mit der Bibliothek mit Benzin und steckten das Gebäude dann an. Troy´s Seele trennte sich von seinem Körper und nun trug er ein weißes Gewand, das Gewand eines Toten. Mit Entsetzen musste er zusehen, wie das Haus lichterloh brannte. Die Flammen überragten die höchsten Bäume auf dieser Insel und war noch etliche Kilometer weit auf dem Meer zu sehen.
 

Noch während das Gebäude brannte, machten sich die Soldaten wieder auf den Weg zu ihren Schiffen. Hämisch und schadenfroh lachend, gingen sie zurück. Troy konnte nichts gegen sie machen. Er konnte sie nicht bestrafen oder sie schlagen. Obwohl er hinter ihnen her rief, wandten sie sich nicht um. Sie wollten ihn anscheinend nicht hören.
 

Der Junge sah sich dann um. Die toten Körper seiner Freunde lagen auf der Wiese vor dem Haus, welches noch immer brannte. Sich selbst fand er auch. Ebenfalls tot. Nun realisierte er erst diese Situation. Er war ein Geist. Das war wohl der Fluch der alten Frau. Diese fand er auch unter den Toten.
 

Er schaute an sich hinunter. Der Junge hatte keine Beine mehr und seine Hände waren unter den langen Ärmeln verborgen. Langsam zog er die Ärmel nach oben und betrachtete seine Hände.
 

Nachdem das Haus ausgebrannte war, das war mitten in der Nacht, ging er in das Haus. Dort sah er alles leicht verkohlt. Der Junge stellte sich vor einen Tisch und pustete gegen die auf dem Tisch stehende Vase. Der Ruß verschwand und die Vase glänzte wieder in voller Pracht. Auch bei anderen Gegenständen im Haus war dies der fall. Um genau zu sein, bei allen.
 

Schnell schwebte er in die Bibliothek. Diese war unversehrt. Kein Ruß. Rein gar nichts. Es sah hier aus, als wäre nichts passiert. Das war eindeutig das Werk der alten Frau. Ihre Spruch hatte dies bewirkt. Das Haus wurde beschützt. Seit diesem Tag blieb er in der Bibliothek und verscheuchte alle, die hier einbrachen. Wie lange er dort verbrachte, wusste er nicht. Der Junge zählte die Jahre nicht, die er dort verbracht. Nach Jahren traf er dann auf Ruka …

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Izumi hielt das Steuerrad fest. Lenken aber musste sie nicht. Das Schiff fuhr von ganz allein. Es wurde die ganze Zeit gleichmäßig in der Mitte des Stroms gehalten. Die hellen Wolken brachten sie auch in ihre Vergangenheit.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Als Izumi drei Jahre alt war, zeigte ihr ihre Mutter wie man eine Karte liest. Es war die Karte ihrer Insel. Das Mädchen konnte die Karte in kürzester Zeit hervorragend lesen. Sie hatte echtes Talent. Ihre Mutter erzählte ihrem Mann über diese Entdeckung und so beschlossen sie, dem Mädchen die Kunst des Kartenlesens beizubringen.
 

Schon mit vier Jahren konnte sie verschieden Stile von See- und Landkarten lesen und bezeichnen. Ihre Eltern lernten sie ununterbrochen diese Kunst. Eines Tages, als sie sieben war, kam die Marine. Izumi lief ihnen zufällig über den Weg und ließ ihre Karte fallen. Die Soldaten sahen wie genau diese Karte war.
 

“Wer hat denn diese Karte gezeichnet?“ fragte einer der Männer.
 

“Ich war das.“
 

“Was? Du? Kannst du das denn?“
 

“Ja. Meine Mama und mein Papa haben mir das beigebracht.“ lächelte das kleine Mädchen.
 

“Ach wirklich? Bringst du uns zu deinen Eltern? Ich würde sie gerne kennen lernen.“
 

Ohne zu zögern brachte Izumi die Soldaten zu dem Haus ihrer Eltern. Dort angekommen klopfte der Soldat an die Tür und Izumi´s Eltern öffneten diese. Ein fieses Grinsen verriet den beiden, dass etwas Schlimmes nahen würde.
 

“Wir müssen Ihre Tochter mit uns nehmen.“
 

“Warum denn?“ fragte ihre Mutter verzweifelt.
 

“Sie kann Karten zeichnen und lesen. Solche Talente brauchen wir bei uns. Darum nehmen wir sie mit.“
 

Ihre Eltern redeten gegen diese Entscheidung, doch die Marine war zu mächtig und so mussten sie ihre Tochter hergeben. Izumi musste ihre Sachen zusammen packen und wurde daraufhin auf das Marineschiff im Hafen gebracht.
 

“Ich freu mich, wenn meine Eltern sehen was aus mir geworden ist.“ lächelte das Mädchen.
 

“Sie werden sich sicher auch freuen.“ meinte der Soldat heuchlerisch.
 

Aus der Ferne waren zwei Schüsse zu hören. Einige Zeit später kam ein Soldat an Bord des Schiffes. Dann legten sie ab und fuhren in ihr Hauptquartier.
 

“Hast du sie erledigt?“
 

“Ja, Sir.“
 

Nach einer Weile im Hauptquartier der Marine, wollte Izumi ihre Eltern besuchen. Doch der Soldat, der sie hierher brachte, erklärte dem Mädchen, dass ihre Eltern tot seien. Sie wurden bei einem Überfall auf die Insel getötet worden. Geschockt und traurig ging Izumi in ihr Zimmer.
 

Kaum drei Tage später entschied man, dass sie weitere Sprachen lernen sollte. Sie soll alle Karten lesen können. Egal aus welcher Epoche der Zeit. Nur die Schrift, in der auch das Porneglyph geschrieben wurde, wurde ihr nicht beigebracht.
 

Mit jedem weiteren Tag wurde ihr Leben mehr zur Hölle. Aber Izumi beklagte sich nicht. Sie hatte sich angewöhnt, stets ruhig zu bleiben. Selbst das Geschrei und die Anpöbeleien ihrer Vorgesetzten nahm sie stumm hin. Für etliche Flotten musste sie Karten übersetzen und neu zeichnen. Sie wurde herumgereicht wie ein Spielzeug.
 

Bei schweren Stürmen und miesem Wetter musste sie Wege weisen, egal wie nass sie wurde. Letztlich landete sie bei einem furchtbaren Offizier. Dort ließ sie alles über sich ergehen und eines Tages kam Ruka.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Kevin stand an der Tür zur Küche. Neben ihm kam kurz bevor sie den Rivers Mountain hochfuhren, Yuto hinausgekommen. Beide schauten sich die schneeweißen Wolken an und ihre Erinnerungen an ihre Kindheit blitzten an ihrem inneren Auge vorbei.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Die Stimme von Chopper, dem berühmten Arzt, schallte durch die Gegend und verlangte nach Kevin. Der Neunjährige rannte durch die Flure und seine Schritte hallten durch den langen Gang. Dann kam er zu einer Tür, die er öffnete. Vor ihm stand ein kleiner blaunasiger Elch. Er trug einen rosafarbenen Hut mit einem weißen X in der Mitte.
 

Chopper zeigte ihm einige Kräuter und wie noch vieles mehr. Der kleine Kevin lernte sehr viel bei seinem Mentor. Doch im Alter von 15 Jahren ging er Kräuter sammeln. Die Marine kannte ihn und wusste, dass er bei Chopper, dem Arzt des Piratenkönigs lernte.
 

Sie konnten Chopper nichts nachweisen. Er hatte Immunität. Aber es war verboten, bei dem Elch zu lernen. So nutzen sie die Gelegenheit und ergriffen den Teenager. Er lebte nicht bei seinen Eltern, sondern bei Chopper. Doch dieses mal würde er nicht mehr zum Elcharzt zurückkehren.
 

Kevin versuchte sich zu befreien. Er wehrte sich mit aller Kraft. Doch gegen die großen und viel stärkeren Männer hatte er keine Chance. Sie zerrten ihn auf das Marineschiff. Chopper sah es von seinem Heim, welches auf einem Hügel lag, aus. Aber er konnte ihm nicht helfen. Hätte er es getan, wüssten sie, dass der Junge Chopper kennt und er würde sehr wahrscheinlich hingerichtet werden.
 

So musste der Elch mit ansehen wie sein Schüler, Kevin, auf das Marienschiff gebracht wurde. Sie fuhren mit ihm zu ihrem Stützpunkt. Während der Fahrt dorthin, musste er die Verwundeten versorgen. Immerhin hatte er hervorragende Kenntnisse über Medizin.
 

Nach einigen Tagen Fahrt, kamen sie endlich auf einer Insel im North Blue an. Dort wurde er vor den verantwortlichen Offizier gebracht und dieser entschied, dass Kevin nun für sie arbeiten musste. So sollte er das Verbrechen, bei Chopper gelernt zu haben, wieder gut machen. Nach kurzer Zeit kam ein junger Koch zu ihm. Er hatte sich geschnitten.
 

Dieser Junge nannte sich Yuto. Kevin verarztete ihn und beide freundeten sich an. So überstanden sie die ganzen Jahre in dieser Basis.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Auch Yuto dachte an seine Zeit in der Basis und der davor. Er hatte sich neben Kevin gestellt, der an der Tür zur Kombüse stand.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Yuto, ein achtjähriger Junge lernte auf einem Marineschiff den Beruf des Smutje. Das war schon immer sein Traum. Auf diesem Schiff war sein Vater der befehlshabende Offizier. Eigentlich wollte der junge kein Marinekoch werden. Ein einfacher Koch hätte ihm gereicht. Aber nicht seinem Vater. Dieser fand es schrecklich, dass sein Sohn denkt, es wäre nicht schlimm ein einfach Koch zu sein. Aber das war es, zumindest aus der Sicht seines Vaters.
 

Eine Mutter hatte Yuto nicht mehr. Sie und ihr älterer Bruder waren von einigen Jahren weg gegangen. Sie ertrug ihren Mann nicht mehr. Sie und sein Bruder, Edward, reisten in ein anderes Meer, um von seinem Vater wegzukommen. Eigentlich wollte sie auch Yuto mit sich nehmen, doch ihr Mann wehrte sich dagegen. So musste sie schweren Herzens Yuto bei seinem Vater lassen.
 

Immer und immer wieder meckerte sein Vater mit ihm. Er mache nie etwas richtig und wäre eine Schande für seinen Vater. Dadurch wollte der Junge unbedingt besser werden. Er wollte seinem Vater beweisen, dass er keine Schande ist. Weniger für seinen Vater als mehr für seine Mutter und seinen großen Bruder.
 

Die Jahre gingen ins Land und Yuto wurde älter und auch erfahrener. Mit 13 Jahren war er nun endlich ein richtiger Smutje. Seine Ausbildung war beendet. Er konnte nun alles alleine und brauchte keinerlei Hilfe mehr. Aber es wurde entschieden, dass er nicht länger auf diesem schiff bleiben sollte. Ein Koch wurde auf einer anderen Basis gebraucht.
 

Sein Vater ließ ihn ziehen. Er dachte nicht einmal daran, gegen diese Entscheidung zu sprechen. In den Jahren der Ausbildung seines Sohnes entfremdeten sich die beiden immer mehr. Yuto´s Vater wollte nichts mit seinem Sohn zu tun haben. Es war ihm ganz recht, dass er endlich versetzt würde.
 

So ging Yuto zu der Basis, in der er gebraucht wurde. Schon am ersten Tag seiner Ankunft spürte er die Blicke seiner viel älteren Kollegen. Am darauf folgenden Tag fing seine Arbeit an. Seine Kochkünste waren mit den der anderen nicht zu vergleichen. Yuto hatte viel mehr Talent und konnte mit diesem jungen Alter schon besser kochen als alle anderen.
 

Diese Tatsache traf auf Unmut der anderen. Sie wollten sich nicht gefallen lassen, dass ein kleiner Junge, ein Teenager, sie so in die Ecke kochte. Sie fingen an, ihm Stolpersteine zu setzen. `Zufällige` Unfälle waren an der Tagesordnung.
 

Einmal wurde er sogar mit einem Messer, welches einem Kollegen `zufällig` aus der Hand geglitten war, gestreift. Seine Wunde wollte er versorgen lassen. Sie war zwar nicht sonderlich groß und tief, aber spaßen wollte er nicht damit. Besonders da er als Koch auf Sauberkeit achten musste.
 

Er ging zum Arzt und vor ihm stand ein junger Mann, nicht viel älter als er selbst. Während dieser Arzt ihn verband redeten sich miteinander und freundeten sich an. Der Arzt hieß Kevin und war neu auf dieser Basis. Durch seine Freundschaft mit Kevin hielt er die Ärgereien seiner Kollegen aus und schaffte sich mit der Zeit sogar ihren Respekt.
 

Nur der befehlshabende Offizier, Wolfa, behandelte die beiden wie den letzten Dreck. Respekt hatte er überhaupt nicht. Sie waren jünger als er und so sah er es als sein Recht sie so mies zu behandeln. Die Zeit verging und beide ließen alles über sich ergehen. Sie hätten sowieso nichts gegen den Wolfa ausrichten können. Jahre später aber kam Ruka und nahm beide in ihre Piratenmannschaft auf.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Kari befand sich mitten auf dem Deck. Sie stand neben dem Hauptmast. Die Bewunderung über dieses Meisterwerk der Natur. Langsam tauchte das Schiff in den Wolken ein. Der weiße nebelartige Rauch aus dem die Wolken bestehen versetzte sie in Erinnerung. Zwar war sie noch nicht lange bei dieser Bande, aber auch sie erinnerte sich an ihre Kindheit.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Die kleine Kari rannte lachend über den Hof ihrer Familie. Er war ziemlich groß und lag am Rande der Feuerwerksstadt. Ihre Eltern waren gerade einkaufen. Die zweijährige fand eine Rakete und tat so, als würde die Rakete in den Himmel abheben, indem sich damit durch die Gegend rannte und die Rakete so hoch wie möglich hielt.
 

Kurze Zeit später kamen ihre Eltern nach Hause und sahen die Freude in den Augen des Kleinkindes. Sie beschlossen, Kari bald die Kunst des Feuerwerks beizubringen. An Kari´s 4. Geburtstag war es dann so weit. Sie lernte wie man mit Sprengstoff vernünftig und sorgfältig umgeht und alles, was sie noch so über Sprengstoff wissen sollte.
 

Das Mädchen lernte schnell und ihre Eltern waren unglaublich stolz auf sie. Eines Tages, da war Kari ungefähr 6 Jahre alt, kamen einige Banditen auf die Insel. Sie überfielen die Stadt. Auf der Insel hatten sich vor einigen Monaten Piraten angesiedelt.
 

Kari war von diesen Piraten sehr beeindruckt, da sie ihr immer von ihren Abenteuern erzählten. So rannte Kari zu den Piraten und bat diese gegen die Banditen zu kämpfen. Diese erklärten sich auch einverstanden. Aber als sie die Banditen sahen, bekamen die Piraten Angst und ergriffen die Flucht. Die allein gelassenen Bürger schafften es letztlich auch allein, die Banditen in die Flucht zu schlagen.
 

Kari aber war zutiefst von den Piraten enttäuscht. Zwar wusste sie schon, dass man sich eigentlich nicht auf Piraten verlassen sollte, oder sie gar als Freunde haben, sie vertraute ihnen dennoch. Nun wurde ihr Vertrauen auf solch eine harte Weise zerstört. Sie begann Piraten zu hassen, da sie alle nur Angeber seien und nichts konnten. Aber die Marine war immer nett und half den Bürgern. Das Vertrauen in die Marine brach, als ihre Insel vor einigen Tagen ihre Stadt überfiel. Als Ruka und ihre Crew kamen und sie von Gegenteil überzeugte, änderte sich bei Kari alles.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Der entgegenkommende Wind in den Wolken nahm auch Leo mit sich in die Vergangenheit. Seine Kindheit und Leben vor dem Auftauchen Ruka´s zog an ihm vorbei.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Der Magen knurrt unglaublich laut und Leo hat nichts zu Essen bei sich. Seine Eltern waren schon lange tot und er musste alleine über die Runden kommen. Die Dorfbewohner nahmen ihn nicht besonders zur Kenntnis. Er war ein Energiebündel und hatte nichts als Flausen im Kopf. Dennoch hatte er einen Traum. Schon immer hat ihn die Zimmermannskunst interessiert und er war fest entschlossen, ein Zimmermann zu werden.
 

Auf seinem Weg, auf der Suche nach etwas Essbarem, kam er an einer alten Hütte vorbei. Diese war ihm vorher noch nie aufgefallen. Er ging hinein. Hier lebte keiner mehr. Die Hütte war ziemlich staubig und kaputt. Eine starke Windböe und es würde in sich zusammen stürzen.
 

Auf dem alten morschen und wackeligen Tisch stand eine Truhe. Neugierig ging er zum Tisch und öffnete die Truhe. In dieser lag eine lilafarbene Frucht. Sie sah seltsam aus, roch aber noch nicht schlecht. Neben der Frucht lag ein Zettel.
 

“Achtung! Teufelsfrucht namens Nagel-Nagel-Frucht. Nicht essen!!“ stand auf dem Zettel.
 

Leo´s Magen meldete sich erneut mit lautem Grummel. Der Hunger war zu groß und er biss in die Frucht. Egal, was auf dem Zettel stand. Solange nur der Hunger aufhört. Nachdem er die Frucht gegessen hatte, verließ er die Hütte wieder. Er ging in sein Dorf. Dort erzählte er einem gleichaltrigen von seinem gerade Erlebten. Er erzählte es nur, weil der andere ihn nicht in Ruhe ließ. Scheinbar war es ihm anzusehen, dass er etwas seltsames gegessen hatte.
 

Der gleichaltrige Junge lief dann weiter. Er erzählte allen im Dorf, was Leo ihm sagte. Daraufhin wurde Leo noch mehr abgelehnt. Keiner wollte mehr etwas mit ihm zu tun haben. Einige Jahre später war er alt genug, um Zimmermann zu werden. Aber keiner wollte ihn. Diese Insel war im ganzen North Blue für ihre hervorragenden Zimmermänner bekannt.
 

“Du hast eine Teufelsfrucht gegessen! Du hast also Teufelskräfte und bist eine Gefahr für uns alle. Egal, ob du nun Begabung hast oder nicht. Jemand mit Teufelskräften kann und darf kein Zimmermann werden! Das kann ich einfach nicht verantworten.“
 

Diese und ähnliche Antworten bekam er immer und immer wieder. Nach zwei Tagen vergeblicher Suche nach einer Lehre ging er an einen alten Mann vorbei. Dieser sprach ihn an. Er fragte Leo, ob er wirklich Zimmermann werden wolle. Leo war über diese Frage empört und äußerte seine Antwort mit Nachdruck.
 

“Ich werde auf jeden Fall ein Zimmermann! Egal, was die anderen sagen! Wenn mich niemand unterrichten will, dann bringe ich es mir halt selber bei!“
 

Der Alte lächelte daraufhin. Leo hatte das Zeug und die Überzeugung, um ein Zimmermann zu werden. Das erkannte das alte Mann gleich in Leo´s Augen. Aus diesem jungen Mann wird noch viel werden, vor allem ein hervorragender Zimmermann und der erste mit Teufelskräften. Das Alte fragte Leo dann, ob er sein Lehrling werden wolle. Leo nahm das Angebot dankend und glücklich an. Er wusste, dass ihn sonst niemand haben wollte. Natürlich erzählte Leo dem Mann auch von seiner Teufelskraft, was der alte Mann aber schon wusste. Der Mann wollte nur wissen, welche Kraft er besitzt.
 

“Die Nagel-Nagel-Frucht. Aber ich habe keine Ahnung wie man sie einsetzt.“
 

“Das macht nichts. Diese Frucht wird dir noch von großem Nutzen sein.“ versicherte der Alte.
 

So begann Leo seine Lehre bei dem alten Mann. Nach etwa zwei Jahren konnte der Junge alles ziemlich perfekt und so übergab der Alte ihm sein Zimmermannswerkzeug. Er selbst hatte keine Verwendung mehr dafür. Keinen Monat danach verstarb der alte Mann. Leo war der letzte Schüler, den der Alte hatte. Auch wenn Leo es nicht wusste, er war der beste Zimmermann auf der ganzen Insel. Den sein Lehrer gehörte zu den besten fünf Zimmermännern der Welt.
 

Von nun an machte der Junge wieder nur Unsinn. Er trieb es soweit, dass er täglich mehrere male verfolgt wurde. Alle wussten, dass er ein hervorragender Zimmermann war, aber trotzdem wollte ihn keiner haben.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Ruka stand am Bug, bei der Galionsfigur und neben Troy. Auch ihre Erinnerungen wurden wieder hervorgerufen. Ruka holte tief Luft und atmete die klare Luft ein. Sie schloss ihre Augen und die Bilder ihrer Kindheit kamen hervor.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
 

Die kleine Ruka lebte zusammen mit ihrer Mutter auf einer kleinen friedlichen Insel im North Blue. Solange sie denken kann, weiß sie nichts von ihrem Vater. Sie weiß nicht ob er schon tot ist oder wenn nicht, wo er lebt. Auch weiß sie nicht wie er aussieht, wie er heißt, welchen Beruf er hat. Sie wusste und weiß noch immer gar nichts.
 

Im Alter von 10 Jahren musste Ruka eine Mutprobe überstehen, um bei den anderen Kindern anerkannt zu werden und sich mit diesen anzufreunden. Sie sollte eine Teufelsfrucht essen, eine Feuer-Frucht. Diese besondere Frucht haben die Kinder aus dem Marineschiff geklaut, welches gerade bei dieser Insel halt gemacht hatte.
 

Die Soldaten vermissten die Frucht schon und wussten, dass nur die Kinder sie gestohlen haben konnten. Sie waren die einzigsten, die einen Rundgang auf dem Schiff machten durften und auch gemacht hatten. Obwohl ihnen strikt verboten wurde, etwas zu klauen, taten sie es trotzdem. Damit sie keinen Unsinn mit der Frucht machen konnte, wollten die Soldaten die frucht wieder zurück haben.
 

Als die Soldaten die Kinder in der Ferne sahen, sahen sie auch wie ein Mädchen in die Frucht biss. Ein lautes “NEIN!“ brüllte einer der Soldaten, doch es war schon zu spät. Ruka biss in die Frucht und schluckte das Stück hinunter. Ein grässlicher Geschmack.
 

“Bin ich jetzt eure Freundin?“ fragte sie erwartungsvoll.
 

“Nein! Du bist ein Monster! Du hast Teufelskräfte. Wir wollen nichts mit dir zu tun haben. Verschwinde bloß!“
 

Nun waren auch die Soldaten zur Stelle. Sie packten die Kinder am Kragen und gingen mit ihnen in das Dorf. Nur Ruka brauchte nicht gepackt zu werden. Sie stand noch immer dort und starrte auf den Boden.
 

`Du bist ein Monster!` hallte es ich ihren Ohren. `Wir wollen nichts mit dir zu tun haben.`
 

Sie war so dumm und hatte blindlings getan, was die anderen verlangt hatten. Sie hatte nicht darüber nachgedacht, welche Folgen das haben könnte. Ein Offizier der Marine legte seinen Arm um ihre Schulte und führte sie ins Dorf.
 

Dort angekommen erzählten sie den Eltern der Kinder was geschehen sei. Entsetzt über eine solche Tat bekamen alle Hausarrest. Nur Ruka nicht. Die anderen sollten sich bei ihr entschuldigen, aber sie weigerten sich strikt auch nur daran zu denken.
 

“Sie ist ein Monster! Ich werde mich auf keinen Fall bei einem Monster entschuldigen!“
 

Diese Worte schmerzten in Ruka´s Herzen wie stechende Nadeln. Sie wurde nie von den anderen respektiert und wird es jetzt noch weniger. Auch Ruka´s Mutter kam nun herbei. Der Soldat erzählte ihr von den Geschehnissen und ihre Mutter fing an zu weinen.
 

“Wir können Ihrer Tochter dabei helfen, diese Kräfte unter Kontrolle zu bringen. Sie kann bei uns arbeiten.“
 

“Was meinst du dazu, Ruka?“ wandte sich ihre Mutter an das zehnjährige Mädchen.
 

Der Soldat redete auf Ruka ein, was ihre Kraft alles für Folgen haben könnte. Unter anderem erzählte er, dass sie das ganze Dorf zerstören könnte, wenn sie ihre Kräfte nicht unter Kontrolle bekommen würde. Erschrocken von dieser Tatsache stimmte die Kleine zu.
 

Noch am selben Tag packte Ruka ihre Sachen und ging mit der Marine mit. Zum Abschied drückte ihre Mutter sie noch einmal und dann fuhren sie fort. Die Basis dieser Marineeinheit war ziemlich weit entfernt. Sie segelten etwa eine Woche bis zum Stützpunkt.
 

Nach kurze Zeit in der Marinebasis konnte sie ihre Kraft hervorragend kontrollieren. Sie entschied aber hier zu bleiben, da sie wusste, in ihrem Heimatdorf wurde sie sowieso nicht akzeptiert. Aber hier akzeptierten sie alle so wie sie ist. Das einzigste, was sie vermisste, war ihre Mutter. Aber diese war stolz auf ihre Tochter, dass wusste Ruka ganz genau. So lebte sie die ganzen Jahre bei der Marine und erfüllte ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit.
 

Doch nach und nach bekamen die Soldaten Angst vor ihr, weil sie immer besser und stärker wurde. Auch wenn sie von der Marine waren, hatten sie Angst vor dem Mädchen und wie schnell sie ihre Kraft so gut unter Kontrolle hatte. Als sie 12 war, nahm die Marine sie fest. Der Grund war, dass sie eine Gefahr für ihre Umgebung war.
 

Ruka sollte hingerichtet werden. Doch Admiral Bairu überlegte, dass es eine doch zu grausame Tat gegenüber eines Kindes war. So wurde die Idee der Hinrichtung Ruka´s verworfen. Dem Admiral aber viel eine weitere Methode ein, um Ruka loszuwerden.
 

Begleitet von mehreren Soldaten reisten er und Ruka zu einer Insel. Dort lebten nicht viele Menschen. Dort gab es auch eine Schlucht. Zusammen gingen alle zu dieser Schlucht. Bei dieser angekommen, hielten sie an und Admiral Bairu gab ihr noch eine weitere Teufelsfrucht.
 

“Sie macht dich noch etwas stärker und dann kannst du gegen viele starke Gegner kämpfen.“
 

“Und warum sind wir dann hier?“ fragte die zwölfjährige.
 

“Damit wir hier gleich deine neue Kraft trainieren können.“ lächelte der Admiral freundlich.
 

Ruka glaubte dem Mann und biss in die Frucht. Kurz kauen und dann schluckte sie das Stück hinunter. In diesem Moment spürte sie zwei Hände, die sie mit aller Kraft nach vorne stießen. Sie fiel in Richtung Schlucht und diese hinunter. Sie hörte im Fall ein lautes fieses Lachen.
 

“Auf nimmer Wiedersehen!“ lachte Admiral Bairu.
 

Ruka fiel gut und gerne 300 Meter tief. Sie prallte auf den Boden auf. Nach einigen Stunden öffnete sie dann ihre Augen. Überrascht sah sie nach oben. Das Licht, das durch die Spalten der Schlucht linste, war weit entfernt. Warum hatte sie das überlebt?
 

Dann sah sie auf den Boden. Statt ein harter Boden oder gar Felsen war sie auf einer Moosfläche gelandet. Dennoch hätte sie den Sturz aus einer solchen Höhe nicht allein durch Moos überleben können. Ruka kratzte kleine Moosstellen beiseite und darunter kam eine dicke Schlammschicht zum Vorschein. Darum hatte sie überlebt.
 

Der Schlamm hatte den Fall gedämpft und das Moos verhinderte, dass sie in den Schlamm hineinsackte. Das Mädchen stand auf. Der Boden unter ihr war weich und so wackelte sie langsam und vorsichtig den Schluchtweg entlang. Sie kam auf einer Seite der Insel heraus. Das Marineschiff war nirgends zu sehen.
 

Hass brodelte in ihr hoch. Admiral Bairu hat sie wirklich die Schlucht herunter gestoßen. Er war immer so nett und dennoch hat er es getan. Die Wut und der Hass wurde immer stärker. Auf einmal schlug ein hell gleißender Blitz in sie ein. Aber die wurde nicht bewusstlos oder starb, wie es eigentlich üblich war.
 

Noch verwirrt von diesem Ereignis ging sie in das Dorf. Dort war eine kleine Kneipe. Sie hatte noch Geld bei sich, dass seltsamerweise nicht geschmolzen war. Als der Blitz sie traf, fühlte sie sich irgendwie erleichtert. Nun bestellte sie etwas zu Essen und Trinken. Dann fragte sie den Wirt, was passieren würde, wenn man zwei Teufelsfrüchte essen würde.
 

“Man explodiert.“
 

“Was? Man explodiert? Und wenn man zwei von der gleichen Art isst? Also, sagen wir mal, zwei Naturkräfte?“
 

“Man explodiert.“
 

“…“
 

“So heißt es zumindest. Noch kein Mensch hat es gewagt, zwei zu essen. Aber einer muss es mal gemacht haben, sonst wüsste man es ja nicht.“
 

Ruka aß zu Ende und machte sich dann wieder auf den Weg. Auf dieser so gut wie verlassenen Insel übte sie sich in ihrer neuen Teufelskraft. Seitdem stieg mit jedem Tag der Hass auf die Marine, und dass sie ein Kind töten wollten. Ruka entschied sich, das Leben eines Piraten, welches sie damals nie leben wollte da sie die Marine bewunderte, zu leben. Diese waren frei und konnten gegen die Marine kämpfen ohne das sie Angst haben musste, bestraft zu werden. Allein das Leben als Pirat würde schon gestraft.
 

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Auf geht´s!

Jeder schwebte in seinen Erinnerungen, und nicht alle waren nur glückliche Erinnerungen. Das Schiff fuhr noch immer durch die dichten weißen Wolken. Dann aber lichteten sich die Wolken und die Mannschaft war an der Spitze angekommen.
 

Für ein paar Sekunden hob das Schiff ab und die Crew schwebte in der Luft. Ein recht harter Aufprall folgte und ihr Weg führte die Piraten den Rivers Mountain hinunter. Mit jeder vergehenden Sekunden nahmen sie mehr fahrt auf.
 

Eine Weile sahen sie nichts außer die weißen Wolken vor sich. Doch dann verschwanden sie und der Blick war frei. Der Fluss des Berges ging steil hinunter und war schier endlos. Das einstige Marineschiff sauste den Flussberg hinunter. Der Wind wehte allen kräftig ins Gesicht und wedelte die Haare aller durcheinander.
 

Aber nicht nur die Haare. Auch ihre Erinnerungen wurden durchgeweht. Der Wind riss all die schlimmen Erinnerungen mit sich. Nun waren sie auf dem Weg zur Grand Line. Ein neues Leben begann für sie. Ein Leben voller Spannung, Spaß und Abenteuer. Ihre Vergangenheit war weg. Sie waren nur noch Piraten und nichts anderes mehr.
 

Das Ende der Abfahrt war schon zu erkennen. Jeder in der Mannschaft freute sich und fast alle waren leicht angespannt. Sie wussten nicht, was auf sie zukommen würde. Aber ist das nicht gerade das Spannende? Ruka war überglücklich. Endlich waren sie auf dem Weg auf die Grand Line. Ihr Traum kam ein ganzes Stück näher an sie heran. Nun war der Weg bis zum Ziel nicht mehr so weit.
 

Langsam wich bei den anderen auch die Anspannung. Sie sahen die Freude und Hoffnung in Ruka. Zwar konnten sie ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, da sie bei der Galionsfigur stand, aber sie sahen es an ihrem Körper. Keinerlei Anspannung. Kein leichtes Schaudern oder Zittern. Sie war völlig entspannt und glücklich.
 

Das färbte auch auf die anderen ab und aller Zweifel wich von ihnen. Sie kamen dem Ausgang immer näher. Das Schiff wurde langsamer, ganz von selbst. Das konnte nur der Fluss gewesen sein. Unten angekommen fuhrt das Schiff zu langsam als würde keinerlei Strömung existieren.
 

Am Ausgang war links ein Leuchtturm und ein kleines Haus. Ein alter Mann kam hinaus und begrüßte sie.
 

“Ihr wollt auf die Grand Line?“
 

“Ja, alter Mann! Das sieht man doch.“ konnte sich Ruka nicht verkneifen.
 

Das alte Mann aber war nicht beleidigt von Ruka´s Worten. Er wusste, dass er alt war. Er lachte über ihre Freude in der Stimme.
 

“Also gut. Dann kommt mal her.“ forderte er die Mannschaft um Ruka auf.
 

“Ihr seid nun auf der Grand Line. Ein einfacher Kompass nutzt euch hier nichts. Die elektromagnetischen Felder lassen den Kompass verrückt spielen. Ihr braucht einen Lock Port.“
 

“Ein Lock Port?“ schaute Ruka verwirrt.
 

“Ein Lock Port ist so was Ähnliches wie ein Kompass. Nur das der Lock Port nur von Insel zu Insel zeigt. Wenn man eine Insel erreicht hat, muss sich der Lock Port erneut aufladen. Je nach Insel kann es lange oder kurz dauern. Wenn er die Magnetdaten der neuen Insel ermittelt hat, kann man weitersegeln.“ erklärte ihr Izumi in ihrem Navigatorenton.
 

“Ganz recht. Ohne Lock Port seid ihr hier verloren. Wenn ihr keinen habt, schafft ihr es nicht mal bis zur ersten Insel.“
 

“Können Sie uns einen zeigen?“ fragte Izumi den Mann.
 

Das alte Mann zeigte ihr, wie der Lock Port aussah. Izumi sah diesen Lock Port so seltsam an. Dann rannte sie ins Schiff und in ihr Zimmer. Nach kurzer Zeit kam sie wieder hinaus. Sie hielt eine Kette in der linken Hand.
 

Wieder bei den anderen angekommen, holte sie tief Luft und zeigte dem Alten die Kette.
 

“Was ist das?“
 

“Ein Lock Port.“
 

“So sieht doch kein Lock Port aus.“ meinte der Alte nur.
 

“Doch. Sieh nur.“
 

Sie öffnete die Kette und darunter kam ein Kompass zum Vorschein. Er sah genauso aus wie ein Lock Port. Nur war dieser Flach. Die meisten, oder besser eigentlich alle, Lock Port sind Armbänder und haben in einer runden Kugel eine Nadel angebracht.
 

Dieser Lock Port in Izumi´s Händen sah ganz anders aus. Er war nicht rund, sondern flach. Aber er hatte alle Bestandteile eines normalen Lock Ports.
 

“Das ist eine Spezialanfertigung. Die Marine hat ihn für mich machen lassen. Ich sollte nämlich irgendwann zur Grand Line.“ erklärte sie.
 

“Also gut. Ihr habt einen Lock Port und könnt weiter reisen. Aber ihr müsst euch entscheiden welchen Weg ihr einschlagen wollt. Es gibt sieben verschiedene Möglichkeiten. Ihr müsst nämlich wissen, dass man nicht jede Insel ansteuern kann. Auf jeder Route gibt es mehrere Inseln und diese steuert der Lock Port an.“
 

“Das heißt also, dass wir nicht jede Insel auf der Grand Line besuchen können.“ schlussfolgerte Ruka.
 

“Ganz recht. Aber die Wege führen zusammen und die Wege verbinden sich mit jeder Insel.“
 

Um es besser sichtbar zu machen, holte der alte Mann eine Karte hervor. Dort waren keine Inseln zu sehen, sondern nur Linien. Diese waren aber nicht gerade. Zum Ende der Karte verbanden sich die Linien miteinander.
 

“So ungefähr ist die Grand Line aufgebaut. Die Linien zeigen die Wege, die der Lock Port zeigt. Ihr müsst euch für einen Weg entscheiden.“
 

Ruka sah ihre Mannschaft an. Ohne Worte berieten sie, wo lang sie segeln wollten. Sie entschieden sich für die dritte Linie auf der Karte. Die Crew ging an Bord, setzte die Segel und fuhr los.
 

“Bis bald, alter Mann!“ rief Ruka zurück und winkte.
 

Der Alte winkte ebenfalls und ein Lächeln war auf seinem Gesicht.
 

“Es ist lange her, dass sich Piraten hierher trauen. Ich wünsche ihnen und den anderen Piraten viel Erfolg.“ sagte er, obwohl niemand in der Nähe war, der es hören konnte.
 

Ende



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sen-San
2012-07-02T22:36:07+00:00 03.07.2012 00:36
Eine Fortsetzung von One Piece... ziemlich gewagt muss ich sagen, denn immerhin ist One Piece noch nicht einmal ansatzweise zu Ende... nja, ich bin mit meinen Stories ja auch nicht besser XD

Irgendwie mag ich Troy, er hat was... außerdem würde er super in Ruffy´s Mannschaft passen, schon allein weil er ein Geist ist

es fehlte mir die Spannung... es war mehr eine kleine Infosammlung wie sich die mannschaft zusammengestellt hat

aber da ich dich ja kenne, wird bestimmt irgendwann in ferner Zukunft eine Geschichte mit ihnen rauskommen, oder^^


Zurück