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Bonds and Betrayal

Sasuke & Sakura! » Epilog online -> Story abgeschlossen!
von

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Falsche Entscheidung

Prolog: Falsche Entscheidung
 

Die vielen Krater und die zahlreichen Risse im Boden sowie einige verbrannte Bäume und Sträucher ließen einen Eindruck entstehen, was hier geschehen war.

Und nur dank der Dunkelheit der Nacht wurde dieser riesige Kampfplatz langsam aber sicher vor staunenden oder vielmehr erschütternden Blicken bewahrt. Zwischendurch hatte es geregnet und so die Flammen, die mit mehr oder weniger Absicht die Pflanzen töteten, versiegen lassen. Der dichte Wald hatte zwar hier und dort einige Schmerzen einstecken müssen, aber durch sein gewaltiges Ausmaß würde es ihm nicht allzu sehr schaden, zumal sich die beiden Kontrahenten immer schneller durch ihn bewegten, direkt nebeneinander her, ohne sich aus den Augen zu verlieren.
 

Es waren zwei Ninjas hohen Ranges, die sich schon seit einer Weile hier behakten und jeder von ihnen wollte gewinnen, den anderen bezwingen, ihn ganz offensichtlich töten.

Dies hier war ein Kampf zwischen alten Freunden, alten Teamkameraden, die einst Seite an Seite für das Dorf Konohagakure gekämpft hatten und nun waren die beiden Ninjas sich nach langer Zeit wieder begegnet.
 

Der eine Ninja war eine junge Frau, so um die 18 Jahre mit rosa Haaren und einem Kunai im Anschlag, hatte bereits des Öfteren erfolglos versucht, ihr Gegenüber mit den kraftvollen Faustschlägen oder Tritten zu treffen. Wenn er sie getroffen hatte, konnte sie sich wenigstens heilen und war ihm so im Vorteil, auch wenn sich seine Verletzungen ebenfalls schneller heilten als es bei einem Menschen der Fall sein durfte.

Aber Sakura hatte keine Zeit, sich zu überlegen, warum das so war, denn sogleich musste sie schnellstmöglich einem Schwertschlag mit einem Rückwärtssalto ausweichen, um sich von ihm leicht zu entfernen.
 

Der andere Ninja, der mit seinem Katana die junge Kunoichi verfehlt hatte, hatte dunkelblaues, fast schwarzes Haar, mehrere Narben auf seinem Rücken, die aber schon länger existierten und nicht erst bei diesem Kampf entstanden waren. Er selbst war nämlich mit einem Hauch von Leichtigkeit ihren bisherigen Angriffen ausgewichen.

Grund für seine guten Ausweichmanöver war nicht nur seine immense Geschwindigkeit, sondern auch seine Augen. Seine roten Augen mit den drei schwarzen kommataförmigen Punkten, welche die Bewegungen von Sakura voraussehen konnten.

Aber trotz seiner mächtigen und mittlerweile sehr gut trainierten Sharingan hatte sie ihn ab und zu mal erwischen können, vor allem mit einigen Wurfmessern und Shuriken, die sein luftiges Hemd mit dem kleinen Uchiha – Emblem am hinteren Kragenteil, zerschnitten hatten. Sasuke hatte es sich deshalb ausgezogen und war nun etwas umsichtiger geworden.
 

Aber dennoch war er zuversichtlich, diesen Kampf hier zu gewinnen, zumal er jetzt direkt auf sie zuhielt, von seinem Ast sprang, um ihrem Ausweichmanöver hinterher zu eilen.

Er schlitterte leicht auf dem Boden, streckte seinen linken Arm aus, über den sich kurzzeitig Blitze bewegten und dann in der Hand ballten.
 

Sie formten sich zu einem schwertähnlichen Säbel, dem Sakura nur sehr knapp ausweichen konnte. Die Medic – nin wurde am Arm geschnitten und verkrampfte das Gesicht, als die Paralyse durch sein Chidorisäbel den Arm kurzzeitig taub werden ließ.
 

Sasuke ließ diesen mächtigen Angriff versiegen, hielt jedoch sein Schwert von Kusanagai bereit, sah sie aus seinen Sharingan mit einer kalten und unbeeindruckten Miene an. Sie verstand einfach nicht, dass es keinen Sinn für sie hatte, gegen ihn anzutreten. Ihre Schläge, die mit Chakra gefüllt waren, brachten nichts, weil sie einfach nicht ankamen, da er sie früher sehen konnte als ein Normalsterblicher.

„Lass uns das beenden, Sakura. Deine Entscheidung zu diesem Kampf war falsch“, meinte er gefühlskalt und ging langsam auf sie zu, sein Schwert hebend.

Doch die Rosahaarige dachte nicht daran, ließ ihn weiter auf sich zukommen und dann plötzlich zog sie ein Kunai aus ihrer Tasche, hob es und Sasuke glaubte schon, es würde noch so ein sinnfreier Angriff werden, aber sie warf es zu seiner Verwunderung auf den Boden. Und als er zu diesem blickte, erkannte er einen kleinen Zettel an ihm hängen, der anfing zu glühen und urplötzlich ein grelles Licht erstrahlen ließ, was den Uchiha stark blendete. Es zwang ihn dazu, seine Augen zu schließen, das Schwert fallen zu lassen und schmerzerfüllt die Hände vor die Augen zu halten.
 

Das grelle Licht war nun, wo die dunklen Wolken den Himmel verdeckten und dieser Wald und seine zahlreichen Bäume zusätzlich zur Nacht alles verdunkelten, noch viel intensiver…
 

Und als Sasuke seine Augen wieder öffnete, tat er dies nicht, weil alles wieder in Ordnung war, sondern weil ein stechender Schmerz in seiner Brust auftrat, der ihn erstaunt den Mund öffnen und Blut spucken ließ, direkt auf den Arm der Kunoichi, die ihn mit einem weiteren Kunai diese tödliche Verletzung zufügte.

Und während sein Blut über ihren Arm floss, bemerkte der Uchiha eine warme Flüssigkeit, die von oben herab auf seine Schulter traf. Mehrere Tropfen kamen hinzu, die von einem Schluchzen der Rosahaarigen begleitet wurden – Tränen… Sakuras Tränen…
 

„Nein, Sasuke – kun“, sagte sie nach einer Weile, „Deine Entscheidung war falsch… Du hast dich falsch entschieden, als du gegangen bist…“
 

Und während sie das sagte, deaktivierte sich das mächtige Kekkei Genkai des Uchiha – Clans, um den schwarzen emotionslosen Augen zu weichen, die von den Lidern des Abtrünnigen bedeckt wurden, als sein Lebenslicht unter den verzweifelten Tränen der Konohanin erlosch…

Neue Mitglieder

Hey, hey! :D

Erstmal willkommen zu meiner neuen Story, die in einem wirklich sehr zeitnahen Anschluss an das Ende von CoC online gegangen ist - Timing ist eben alles^^ Erstmal: Nein, Sasuke ist natürlich nicht tot, aber ob das so bleibt, ist eine andere Frage, denn der Prolog war eine Vorschau auf eines der Kapitel in dieser FF. Aber lasst euch überraschen, was passiert. Würde mich über ein Kommentar freuen ;) Wünsche euch viel Spaß
 


 

Kapitel 1: Neue Mitglieder
 

Einige Tage zuvor.
 

Es war späte Nacht in Konoha, als der Regen heftig gegen die Fenster klopfte und der Wind um die Häuser und ihre Ecken und Kanten zog, dabei unheimliche Geräusche von sich gab.

In einigen Häusern fanden die Leute keinen Schlaf, entweder weil sie vergebens versuchten, das Unwetter zu ignorieren oder weil deren Kinder aufgewacht waren und sich fürchteten. Und die wenigen Leute, die doch irgendwie den Erfolg feiern durften, schlafen zu können, hatte jemanden, der mit ihnen durch das gemeinsame Beisammensein die Ruhe erschuf, um das Traumland betreten zu dürfen.
 

Sakura hatte nicht so jemanden… Vermutlich – so dachte sie manchmal – war sie die einzige, die auf diese Art und Weise alleine war. Zumindest kam ihr das in letzter Zeit so vor, nachdem in ihrer Umgebung immer mehr Leute zueinander fanden. Gut, dabei handelte es sich eigentlich jedes Mal um die Leute, die sowieso zueinander passten oder bei denen man sich dauernd fragte, wann die endlich mal den Mumm hätten, sich gegenseitig ihre Gefühle zu gestehen.

Ino, Shikamaru… Die totalen Gegensätze, wenn man so wollte. Naruto und Hinata. Auch die totalen Gegensätze. Aber wie hieß es nun einmal so schön? Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und verdammt nochmal, wenn selbst der legendäre Kopierninja mit einer Mitarashi Anko zusammenkam, dann schien diese alte Bauernweisheit tatsächlich zu fruchten – außer bei ihr.
 

Sie war allein. Immer noch. Seit drei Jahren. Und wahrscheinlich würde sich daran auch in den nächsten drei Jahren nichts ändern. Wie denn auch? Der einzige Junge, den sie geliebt hatte, war weg… Er hatte seine Freunde, sein Dorf und sie verraten und das alles nur, weil sein Machthunger zu groß war. Der Machthunger, den er besänftigen musste, um den vermeintlich einzigen Existenzgrund zu erfüllen – Rache an Uchiha Itachi.

Sicher, man konnte davon ausgehen, dass sie nicht das Gegenstück zu Sasuke war, denn immerhin war sie keine Plappertante, war nicht dauerhaft mit einem fröhlichen und warmen Gesichtsausdruck unterwegs und schon gar nicht jemand, der sich vom kleinsten Mist beeindrucken ließ. Und Sasuke war schweigsam, emotionslos und von allem und jedem unbeeindruckt.
 

Ja, sie musste zugeben, dass sie etwas für diesen eingebildeten aber noch viel mehr gefühlskalten Uchiha Sasuke empfunden hatte, obwohl dieser es nie erwidert oder es ihn auch nur ansatzweise interessiert hatte. Stattdessen war sie ihm auf die Nerven gegangen, oberflächlich gewesen und dennoch wert genug, ein Dankeschön von ihm zu kassieren.
 

Und seitdem sie vor einigen Monaten dem Schwarzhaarigen einmal nach drei langen Jahren wieder begegnet war, hatte dieser versucht, seinen offensichtlich ehemals besten Freund zu töten. Und er hätte wohl auch ohne Probleme jeden anderen von ihnen gerne in die Hölle geworfen. Seitdem lohnte es sich doch im Prinzip nicht mehr, auch nur ansatzweise etwas für ihn zu empfinden.
 

Und das wusste Sakura auch, weshalb sich seit diesem letzten Zusammentreffen an ihrer Einstellung ihm gegenüber einiges geändert hatte. Sie wollte ihn hassen und schaffte es zumindest auch, die tief verwurzelte Abneigung zu ihm in ihr zu finden und weiter zu festigen. Und das ließ sie auch gerne in der Öffentlichkeit raus, zeigte gerne mal, dass sie ihn nicht brauchte, nicht mehr liebte.

Aber warum wurde sie dann immer so bedrückt angesehen? Hatten die anderen etwa die Hoffnung nicht aufgegeben, Sasuke irgendwie doch noch nach Konoha zurückholen zu können? Und das, obwohl er sich nur für sein eigenes Ziel interessierte?

Die Kunoichi würde jedenfalls nicht mehr versuchen, ihn zu überzeugen. Das hatte sie einmal getan, war bis aufs Innerste verletzt worden und trug nun eine Narbe mit sich, die sie veranlasste, es auch nie wieder zu tun.
 

Aber wenn sie ganz alleine war, wie in dieser Nacht, da war alles irgendwie seltsam und vor allem anders.

Das Unwetter draußen weckte sie aus ihrem unruhigen Schlaf nicht. Sie drehte ihren Kopf hastig hin und her, schwitzte etwas und bewegte sich hektisch.

Die Rosahaarige keuchte leicht, als sie von ihrem Traum kontrolliert wurde…
 

Ganz sanft fuhr seine Hand langsam an ihrem Oberschenkel hinauf, berührte diesen kaum.

Und ebenso sanft wechselte diese kalte Hand auf die Innenseite, um sich dort dann noch etwas weiter aufwärts zu bewegen.

Vorsichtige Küsse drückte der Schwarzhaarige in den Nacken der Kunoichi, die diese Berührungen genoss.

„Weißt du was?“, meinte er schließlich und suchte mit seinem liebevollen Blick den von Sakura, die diesen etwas fragend erwiderte.

„Was…?“, wollte sie nur wissen und war leicht rot im Gesicht.

„Es war die richtige Entscheidung, wieder zurückzukommen.“ Dabei strich er ihr langsam über die Wange, kam ihrem Gesicht noch etwas näher.

„Ich hätte nicht gedacht, dass das hier doch wahr werden könnte“, entgegnete sie daraufhin und erwiderte den nun folgenden Kuss, musste kurz die Augen weiten, als die andere Hand die Erkundungstour über den Oberschenkel fortgefahren und das Ziel erreicht hatte, sich daraufhin zurückzog und stattdessen ermöglicht hatte, dass…
 

„Deine Oberflächlichkeit nervt mich!“, klang es plötzlich und…
 

…ein Blitz und ein Donnergrollen rissen die Kunoichi schreckhaft aus dem Schlaf, sodass sie in Sitzposition auffuhr, sich die schwitzende Stirn hielt und noch etwas keuchte. Nach und nach beruhigte sie sich langsam wieder, seufzte und hielt sich schließlich den Kopf mit beiden Händen, während sie die Arme auf den angewinkelten Beinen abgelegt hatte.

Verdammt… Schon wieder so ein Traum. Ein Traum, eine Vorstellung vielmehr, mit deren Hilfe sie ihre empfundene Einsamkeit ab und zu einstellte und doch nicht erleichterte.
 

Wieso musste es ausgerechnet Sasuke sein, der ihr in diesen dämlichen Träumen begegnete? Konnte man nicht einfach mal nach drei Jahren und der Feststellung, dass der ehemalige Schwarm keine Probleme damit hatte, einen zu töten, so eine Kindheitsliebe vergessen und darüber hinwegkommen? War das so schwer?

Sie hatte es doch geschafft, ihn hassen zu lernen. Wieso konnte sie es dann an solchen Stellen nicht auch tun? Wieso konnte sie nicht einen solchen Traum haben, der einerseits logischer und andererseits mit jemandem stattfand, der ihre Liebe wirklich erwidern konnte? Was hatte sie bitte getan, dass ihr so etwas nicht vergönnt war?
 

„Ach, verdammter Mist“, meinte sie dann, seufzte erneut, schlug den Rest der etwas weggerutschten Decke beiseite und setzte sich an den Rand ihres Bettes. Es würde doch ohnehin nie Wirklichkeit werden, dass Sasuke freiwillig zurück in sein Heimatdorf kommt, sie aufsucht, um mit ihr zusammenzukommen und mit ihr… Na ja…

Das einzige, was dieser herzlose Mensch als zweites Ziel in seinem Leben hatte, war der Wiederaufbau seines Clans, was er aber zweifelsohne mit einem solchen Auftreten nicht mit ihr tun könnte!
 

Was dachte sie da eigentlich…? Das würde er doch sowieso nie mit ihr machen… „VERFLUCHTER DRECK!“, schrie sie, nahm aus reiner Wut das Bild von ihrem ehemaligen Team und schleuderte es gegen die Wand, sodass das Glas zersplitterte und der Bilderrahm ebenfalls in mehrere Stücke zerfiel. Erst jetzt erschrak sie, als sie merkte, was sie getan hatte, stand auf und ging schnell zu dem Bild, um es aufzuheben. Aus Wut über sich selber und ihre völlig absurden Gedanken hatte sie beinahe die einzige Erinnerung an eine Zeit kaputt gemacht, die ihr etwas bedeutet hatte.
 

Eine Zeit, in der Uchiha Sasuke zwar schon irgendwie kalt war, aber niemals so kalt und emotionslos wie jetzt, in der er sich für sein Team stark machen konnte und nicht nur an sich und den Tod seines Bruders dachte. Eine Zeit, in der er ihr gegenüber zwar eine gewisse Distanz hatte, aber noch nicht unerreichbar war… Und während Sakura so auf das Bild von sich, Naruto, Kakashi und Sasuke sah, vermischte sich der aufgebaute und irgendwo gefundene Hass mit der doch noch existierenden, aber dafür vergrabenen Zuneigung zu diesem gefühlskalten Rächer, der niemals lieben würde…
 

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Auf Regen folgte die Sonne, wie man so schön sagte und so war es auch am folgenden Morgen, als gerade diese das Dorf unter sich erhellte, hier und dort die nassen Straßen noch trocknete und die Menschen aus ihren Häusern lockte.

Zwar waren ein paar Rückstände des Unwetters geblieben, aber das störte nicht unbedingt, da diese schnell beseitigt werden konnten. Ein blonder Chaosninja hatte die Fenster seiner Wohnung geöffnet, die Vorhänge beiseite geschoben und atmete nun die wohltuende Morgenluft ein, lächelte dem Himmel entgegen.
 

Ach ja… Was war die Welt nicht schön, wenn man es sich genau betrachtete.

„Hoi, Hinata – chan! Sieh’ mal! Hinata – chan?“ Naruto drehte sich um und entdeckte die Erbin des Hyuuga – Clans noch im Bett vergraben und von der bösartigen Sonne weggedreht schlafen. Grinsend lehnte er sich mit dem Rücken ans Fenster. Ihm würde niemand glauben, dass er früher aufstehen konnte als die blauhaarige Kunoichi und dann auch noch fit zu sein schien.
 

Ja, es hatte sich schon einiges geändert und eigentlich wäre er lieber im Bett geblieben, um selbst auch schön schlafen zu können, aber irgendwie war ihm heute Morgen nicht danach. Irgendwie wollte er einfach aufstehen, als er wach geworden war. Und irgendwie merkte er, dass es gar nicht so schlimm war, auch mal etwas früher aufzustehen. Der Uzumaki grinste immer noch etwas, schwächte es dann aber auf ein leichtes Lächeln ab.

Wer hätte gedacht, dass er – Uzumaki Naruto, das „Monster“ – doch tatsächlich mit der Erbin des mächtigsten Clans Konohas zusammenkam? Bestimmt keiner, was leicht niederschlagend war. Und was mit Sicherheit auch keiner gedacht hätte, war die Tatsache, dass der alte Hiashi das nicht zerstören oder rückgängig machen wollte. Offensichtlich war der momentan sowieso extrem gut gelaunt, was leicht auffällig war.
 

Mit Sicherheit hing es unter anderem auch damit zusammen, dass sein Clan mittlerweile den Ruf des Uchiha – Clans abgelöst hatte. Nun, kein Wunder, nachdem der (fast) letzte Erbe von diesem seit drei Jahren verschwunden war und noch dazu das Dorf verraten hatte.

Naruto legte die Stirn leicht in Falten und grübelte etwas.
 

Sasuke…
 

Er hatte Konoha verraten, seine Freunde verlassen, um zu Orochimaru zu gehen und stärker zu werden. Und Orochimaru wurde von ihm getötet. Warum kehrte er dann nicht wieder zurück? Klar, er wollte seine Rachepläne durchführen, aber konnte er das nicht auch als Konohanin? Zusammen wären sie doch sicherlich auch in der Lage, den älteren der beiden Uchihabrüder zu bezwingen.
 

Andererseits hätte Tsunade wahrscheinlich nie einer solchen Idee zugestimmt und Sasuke schien das zu wissen, weshalb es für ihn sinnvoller war, doch nicht wieder in sein Heimatdorf zu kommen, was zweifelsohne erst recht mit Schwierigkeiten verbunden war, denn schließlich war er ein Verräter und Verräter wurden nicht einfach wieder aufgenommen, als wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen.
 

Und in letzter Zeit schien sich die Hokage sowieso dagegen zu wehren, irgendjemanden auf die Suche nach dem Schwarzhaarigen zu schicken, mied und untergrub das Thema vollkommen, als ob sie es tabuisieren und somit dafür sorgen wollte, dass der Uchiha aufhörte zu existieren. Oder steckte doch noch etwas anderes hinter diesem Verhalten? Machte sie sich vielleicht Gedanken, ob und wie man Sasuke finden könnte, ihn von seiner sturen Racheplanung abbringen konnte? Nein, irgendwie würde das nicht zu Tsunade passen.

Sie war ohnehin allzu sehr damit befasst, mehr über die Akatsukis herauszufinden und vor allem für den Schutz von Naruto zu sorgen.
 

Apropos Akatsukis und Schutz… Die Hokage teilte außerdem in letzter Zeit die Meinung, es sei doch besser, den Blondschopf in Konoha zu lassen und nicht auf Mission zu schicken. Generell konnte man sagen, dass er auf den letzten Missionen vielleicht das eine oder andere Mal auf diese Organisation getroffen war, aber das Verhältnis war nicht in Relation zu setzen, was ihn noch viel mehr aufregte. Naruto wollte endlich wieder auf Mission gehen und einen Auftrag haben, sonst würde er hier verdammt nochmal versauern, weil er nicht wusste, wo er sein Engagement sonst ablassen sollte. Doch die alkoholsüchtige Regierung hier war einfach zu stur, als dass sie auf die Bitte des Chaosninjas eingehen würde. Selbst das Argument, dass man Gaara doch auch aus seinem Heimatdorf hatte entführen können, zog irgendwie nicht.
 

Es war einfach nur ätzend und zum Verrücktwerden…
 

„Ihr werdet Sasuke – kun schon wieder zurückholen… Es dauert vielleicht noch ein wenig, aber ihr kriegt das definitiv hin“, riss plötzlich eine leise und sanfte Stimme den Uzumaki aus seiner Konzentration, sodass er aufblickte und leicht überrascht zu der Kunoichi sah, die sich ohne sein Bemerken zu ihm gewendet hatte.

„W-Woher…?“, wollte er lediglich wissen.

„Dieser Gesichtsausdruck. Den hast du immer auf, wenn du darüber nachdenkst“, erwiderte Hinata, drehte sich jedoch wieder von der grausam störenden Sonne weg und hielt die Augen geschlossen.
 

Naruto lächelte anschließend milde. Es war seltsam… Momentan konnte er sich wirklich glücklich schätzen. Ihm ging es richtig gut, wenn man vom Thema Uchiha Sasuke absah. Aber dem Blonden war klar, dass er auf jeden Fall besser dran war als Sakura, denn dieses Problemchen mit dem Schwarzhaarigen saß bei ihr tiefer.

Es war jedoch noch viel schlimmer, dass Naruto allen Grund zur Vermutung hatte, dass seine beste Freundin nach und nach versuchte oder bereits versucht hatte, den Uchiha aus tiefsten Herzen zu hassen und das störte den Chaosninja natürlich.
 

Naruto seufzte…

„Ja, wahrscheinlich hast du Recht“, meinte er, streckte sich einmal ausgiebig gähnend, drehte sich um und wollte wieder hinaus auf die Straßen sehen, wo er jedoch direkt in das lüstern grinsende Gesicht seines Senseis sah. Dieser hatte offensichtlich schon seit einer Weile einen Blick auf den nackten Rücken der Blauhaarigen geworfen.

„ERO – SENNIN!!!“, erschrak der Uzumaki und Hinata schrie kurz auf, bedeckte sich vollständig mit der Bettdecke, sah unter dieser vergraben beschämt auf. „HAST DU SIE NOCH ALLE!! DU KANNST UNS DOCH NICHT SO ERSCHRECKEN UND STARR HINATA – CHAN NICHT SO AN, DU PERVERSER EREMIT!“ Der Blondschopf zeigte direkt mit dem Finger auf ihn, ehe sein Gegenüber beruhigend abwinkte.

„Ganz ruhig, ganz ruhig“, entgegnete er, Gelassenheit vorspielend, dann jedoch etwas selbstsicher lächelnd. „Ich bin nur ganz zufällig vorbeigekommen. Eigentlich wollte ich mich ohne Verabschiedung wieder auf den Weg machen!“
 

Naruto stutzte und war plötzlich wie ausgewechselt? Ero – sennin, ähm, Jiraiya, wollte sich ohne Verabschiedung auf den Weg machen? Was sollte denn das jetzt schon wieder bedeuten? Wollte er Konoha wieder verlassen?

Auch Hinata lugte etwas weiter unter der Decke hervor und sah leicht überrascht zum Weißhaarigen, der dort auf seiner Kröte saß und deshalb locker in das Fenster des höher gelegenen Stockwerks von Narutos Wohnung sehen konnte.
 

„Wohin willst du denn, Ero – sennin?“, wollte der Uzumaki jetzt etwas verwirrt wissen und sah den Sannin dabei ebenso verwirrt an.

„Ich muss mich mal wieder ein wenig umhören und Informationen sammeln, die uns vielleicht weiterbringen können. Tatsache ist, dass ich schon viel zu lange hier bin und mal wieder ein wenig austreten muss!“

„Du willst spannen“, meinte der Blondschopf abfällig, ging dabei nicht auf den missmutigen und von einem hängenden Kopf begleiteten Blick von Jiraiya ein, der sich nun räusperte und etwas ernster wurde.

„Wie dem auch sei“, wechselte er das Thema, „Es geht mir wirklich vorwiegend um die Informationen über die Akatsuki. Wir müssen herausfinden, was sie vorhaben, auf wen sie es als nächstes abgesehen haben und für was sie die Jinchuurikis brauchen! Sei deshalb vorsichtiger und aufmerksamer als sonst, Naruto…“
 

Obwohl der Chaosninja glaubte, in seiner Lage des im Dorf Festgehaltenen sowieso nichts mit den Wölkchenträgern zu tun zu haben, nickte er verständlich und blieb ernst. „Also dann… Wir sehen uns in ein paar Wochen! Und vergiss nicht, vorsichtig zu sein!“, sprach der kauzige Bergeremit, während er seine Kröte verpuffen ließ und mit ein paar gekonnten Sprüngen die Dächer erklomm. „Übrigens, hübscher Rücken, Hinata!“
 

Naruto riss verärgert den Mund auf, tat so, als wolle er den kleiner werdenden Weißhaarigen zerdrücken wollen, während Hinata nur vor Verlegenheit rot wurde.

„NAAAHH!! Ero – sennin!!! BLEIB STEHEN!!“

„N-Naruto – kun, bleib ruhig…“
 

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Kakashi stand vor Tsuande und sah jetzt schon eine Weile gelassen zu ihr, mit den Händen in den Hosentaschen auf eine Antwort wartend. Der Grauhaarige wusste, dass die Entscheidung schwer war, aber genauso wusste er, dass eine solche Entscheidung schnell gebraucht wurde, auch wenn das bedeuten würde, ein Risiko einzugehen und Naruto davon in Kenntnis zu setzen.
 

Die Hokage hingegen hatte ihre Augen geschlossen, die Hände vor sich ineinander gefaltet und dachte immer noch nach. Was hatte ihr Kakashi erzählt?

Mehrere hundert Kilometer vor Konoha hätten ein paar Bauern zwei seltsame Gestalten in schwarzen Mänteln mit roten Wolken gesehen? Das konnte nur auf die Akatsuki hinweisen. Aber warum sollten sie sich mit Absicht Konohagakure nähern? Vor allem, wenn sie sicherlich bemerkt hatten, dass man sie gesehen hatte? So unaufmerksam waren diese Typen nämlich überhaupt nicht. Und da man mittlerweile von ihnen und der somit ausstrahlenden Gefahr wusste, würden sie den Teufel tun und sich noch offener zeigen, es sei denn, sie waren sich ihrer Sache verdammt sicher!
 

Noch auffälliger war nämlich, dass der ANBU – Trupp, den man zur Erkundung der Lage ausgeschickt hatte, die Informationen des Bauern bestätigen konnte und noch dazu lebendig zurückgekehrt war, was selbstverständlich gut, aber mehr als nur seltsam war. Und nun stand der Kopierninja vor ihr, wartete auf eine Entscheidung, wie man weiter vorzugehen hatte.

Sollte man Naruto jetzt im Dorf behalten und riskieren, dass sie hier auftauchen würden, um ihn zu schnappen oder sollte man ihn auf eine Mission schicken?

Gute Frage, nächste Frage… Denn auf einer Mission bestünde ebenfalls die Gefahr, dass der Blondschopf auf die Organisation treffen würde. Aber verflucht nochmal – dauernd hier herumsitzen und auf die Typen warten, konnte er auch nicht und Tsunade wusste das. Ebenso wusste sie, dass das Dorf und die Bewohner selbst in mindestens gleich großer Gefahr steckten, denn diese Abtrünnigen würden natürlich nicht davor zurückschrecken, Unschuldige auf ihr Gewissen zu nehmen.
 

Doch Tsunade beunruhigte noch etwas. Etwas, was ihr auch von Kakashi übermittelt worden war. Man hatte mittlerweile Kenntnis über die Identitäten der einzelnen Akatsuki – Mitglieder, bis auf den Anführer und noch jemanden. Von den ehemals zehn – Orochimaru nicht mitgezählt, zumal er sowieso tot war – existierten jetzt nur noch fünf. Fünf waren getötet worden, drei von Naruto, Sakura und Shikamaru und zwei von Uchiha Sasuke. Das hatten einige sehr gute und zuverlässige Quellen Jiraiyas ergeben.
 

Und die beiden Akatsukis, die gesichtet worden waren, kannte man nicht. Würde das etwa bedeuten, dass der Anführer dieser Organisation und dessen Partner/Partnerin persönlich kämen? Nein… Das konnte eigentlich nicht sein, zumal der Überraschungsfaktor hinüber wäre.

Kakashi hatte zwischendurch eingebracht, dass es vielleicht neue oder unbekannte Mitglieder waren. Ja, das wäre eher wahrscheinlich und das würde aber wiederum bedeuten, dass die Akatsukis womöglich bald wieder zu zehnt wären, wenn sie schon neue Mitglieder aufnahmen. Genügend abtrünnige Ninjas gab es ja wie Sand am Meer.
 

„Also? Was sagst du?“, wollte Kakashi nun nach einer Weile wissen, blickte immer noch gelassen zu der Hokage, die nun ihre Augen öffnete und den Kopierninja direkt ansah. Sie hatte sich entschieden…

„Nun gut“, antwortete sie, „Wir schicken Naruto auf eine Mission, zusammen mit Sakura, dir und Neji.“ Kakashi hob eine Augenbraue?

„Und was ist mit dem Kyuubi? Wenn das Siegel zu zerbrechen droht, wäre Yamato nicht da, um Naruto unter Kontrolle zu kriegen“, erwiderte der Hatake immer noch recht gelassen.

„Das Risiko müssen wir eingehen, aber Narutos Fortschritte bezüglich der Kontrolle über den Fuchs sind bemerkenswert. Das hast du mir selbst gesagt!“

Der Grauhaarige musste zustimmen. In der Tat war es seltsam und doch bewunderungswürdig, wie der Uzumaki sich während seiner Zeit im Dorf und des dort anfallenden Trainings immer weiter unter Kontrolle hielt, teilweise sogar das Chakra des Neunschwänzigen ohne Mühe beherrschte. Könnte das etwa bedeuten, dass er so nach und nach mit Kyuubi, dem mächtigsten Dämon, zusammenarbeitete?

Jedenfalls nickte Kakashi auf die Feststellung der Hokage, die es kurz erwiderte.

„Und was hat es mit dieser Teamzusammenstellung auf sich?“

„Ganz einfach. Es ist besser, wenn Sakura, du und Naruto zusammen auf diese Mission geht, weil ihr eingespielt seid, euch lange kennt und sicherlich besser damit umgehen könnt… Neji wird in diesem Fall ebenfalls sehr hilfreich sein und mit ihm kommt Naruto sowieso besser aus als mit Sai… Mit dem komme selbst ich nicht klar…“
 

Nun legte Kakashi kurz die Stirn in Falten und sah dann leicht fragend zu Tsunade.

„Wir können besser mit der Mission umgehen? Was willst du uns da auftragen? Worum geht’s?“
 

Die Hokage schloss kurz die Augen, atmete ein paar Mal tief durch und öffnete sie dann wieder, um den Kopierninja ernst ansehen zu können. Und was sie nun sagte, ließ Kakashi die Augen weiten und sie völlig überrascht bzw. entsetzt anblicken…
 

„Findet… Uchiha Sasuke!“

Gesucht!

Hn. - Würde wahrscheinlich Sasuke sagen und ich sag's jetzt auch mal. Hier beginnt nämlich sozusagen eine Art Nebenhandlung zur Haupthandlung mit Sasuke und Sakura und ich hoffe, sie erscheint euch nicht zu aufgedunsen oder stumpfsinnig. Sagt mir bitte Bescheid, wie ihr das findet, denn es ist fest integriert in der Geschichte und übre 16 Kapitel habe ich schon geschrieben Oo Hinterlasst mir einfach kurz eine Meinung, das wär klasse ;)
 

Viel Spaß auf jeden Fall!
 


 

Kapitel 2: Gesucht!
 

Die zwei Ninjas standen auf einem Berg, von dem aus sie auf das Dorf hinausgucken konnten, während langsam die Sonne unterging. Ihre langen schwarzen Mäntel mit den roten Wolken flatterten leicht im Wind, obwohl sie fest verschlossen waren und einen Teil ihres Gesichtes verbargen.
 

Nur einen Spalt breit konnte man die Augen erkennen, da die zwei einen großen Hut trugen. Abfälligkeit und Vorfreude konnte man in ihnen erkennen.

„Ein schönes Dorf“, meinte die weibliche Kameradin des Shinobis, der sein Stirnband etwas schräg über dem linken Augen trug, ähnlich wie Kakashi es tat. Das Haar der Blondine war schulterlang und lugte etwas hervor, war jedoch zum größten Teil noch im großen Kragen des Mantels vergraben. „Kaum zu glauben, dass aus einem so friedlichen Städtchen teilweise so mächtige Ninjas stammen. Woran mag das liegen? Was denkst du, Takeshi?“
 

Zunächst antwortete ihr Partner nicht, denn der Blick seines freien Auges blieb an Konohagakure hängen. Die Kälte vermischt mit Ernst, die seinen Gesichtsausdruck zierten, wurde von seinem abfälligen Blick weiterhin untermalt.

„Zwei der drei Doujutsus kommen aus diesem Dorf. Und der Kyuubi – Jinchuuriki ist auch dort. Der Rest der dortigen Ninjas besteht aus Versagern“, antwortete er ihr schließlich, wand sich ab und drehte sich zum Gehen um. „Mei, lass uns jetzt endlich gehen und bis heute Abend ein Versteck suchen. Die haben uns zwar bemerkt, rechnen aber nicht mit einem Angriff…“

Finster schmunzelnd sah sie dem Schwarzhaarigen mit den kurzen Haaren hinterher, hatte zuvor einen Blick in sein freies blaues Auge geworfen und erhob sich schließlich, sah noch ein letztes Mal auf das Dorf hinab, ehe sie ihm schweigend folgte…
 

- - - - - - - - - - - - -

Das Entsetzen, welches Kakashi einige Stunden zuvor aufgelegt hatte, teilten der Blondschopf und die Rosahaarige auf ebenso prägende Weise, während Neji – der ja weiß Gott nicht wirklich viel mit Sasuke zu tun gehabt hatte – lediglich eine Augenbraue hob und sich erstmal nicht äußern würde.

Wozu auch? Der Uchiha war ein Verräter, obwohl er einst das Ansehen des gesamten Dorfes genossen hatte. Meine Güte… Stärke war wichtig, vor allem in einer Situation wie Sasukes, aber der Verrat des eigenen Heimatdorfes und der besten Freunde ging da doch zu weit. Dazu musste man bedenken, dass er sich für den Schwarzhaarigen eingesetzt und beinahe sein Leben riskiert hätte. Und wofür? Nichts…
 

Wieso musste er überhaupt als viertes Mitglied dieser Gruppe teilnehmen? Hatten die nicht Sai? Auch wenn die Meinung der anderen über diesen Shinobi nicht allzu hoch war, würde dieser doch wohl sicher mit Sasuke besser klar kommen, oder? Ach Blödsinn! Er war doch Hyuuga Neji und somit Besitzer des Byakugans! Würde es zu einem Kräftemessen zwischen diesen zwei Kekkei Genkais kommen, wäre er gewappnet, obwohl er es von sich aus gerne vermeiden würde.
 

Kurz sah er zu Kakashi, der neben der Hokage stand und wieder einigermaßen gelassen wirkte und zu seinen ehemaligen Schülern sah, die wiederum geteilte Gesichtsausdrücke trugen. Als Narutos Überraschung verflog, setzte er eine ernste Miene auf, nickte und lächelte ebenfalls etwas.

Einerseits fand er es super, mal wieder auf Mission zu kommen und andererseits war es einfach nur spitze, dass er eine zweite Chance erhielt, Sasuke wieder nach Konoha zu bringen. Natürlich wusste er auch, dass die Mission wohl auch als alternative Schutzmaßnahme für den Blondschopf diente und ihm war somit auch irgendwie bewusst, dass etwas bevorstand.
 

„Dieses Mal werden wir Sasuke definitiv zurückholen!“, warf er hoch und heilig versprechend in den Raum, ballte die Faust und hob sie in die Höhe, wurde leicht von Kakashi angelächelt, aber sofort von Sakura auf den Boden der Tatsache gestellt.

„Warum?“, fragte sie und zog die Aufmerksamkeit sowie leichte Verwunderung der anderen auf sich, „Warum sollen wir ihn zurückholen? Das hat doch überhaupt keinen Zweck!“, beschwerte sie sich weiterhin und der leicht verärgerte Gesichtsausdruck vermischt mit Ernst und Abneigung passte perfekt zu ihrem abfälligen Tonfall. „Sasuke“, das „–kun“ hatte sie sich abgewöhnt in der letzten Zeit, „hat versucht dich zu töten, Naruto! Wir sind ihm mittlerweile vollkommen egal, verstehst du das nicht? Er will nur eines und das ist seine verfluchte Rache! Lass ihn sich doch selbst umbringen, wenn er das will. Ich kann gut darauf verzichten, mich für diesen machthungrigen rachsüchtigen verdammten Bast-…“
 

„SAKURA!“, schritt Tsunade ein und erhob ihre Stimme, empört über ihre Schülerin, die sofort abbrach. „Was fällt dir ein, hier in einem solchen Tonfall zu sprechen?“
 

Die Angesprochene sah mit verkrampftem Gesicht weg, ballte die Fäuste, die aufgrund der Kraft leicht anfingen zu zittern, ehe sie sich nach und nach wieder beruhigte.

„Sakura – chan, Sasuke ist doch mittlerweile bestimmt wahnsinnig stark geworden. Wenn wir mit ihm reden, kommt er sicher wieder zurück und wir können Itachi und die Akatsuki gemeinsam fertig machen!“, schaltete sich der Blondschopf ein, versuchte auf seine beste Freundin einzureden, die ihn lediglich giftig ansah.

„Mit Sasuke kann man nicht reden, Naruto! Das hast du doch wohl selbst gemerkt, oder? Wieso willst du ihm so unnötig helfen und mit ihm ‚sprechen’, obwohl er dich verdammt nochmal versucht hat umzubringen? Warum? Dir muss doch endlich mal klar sein, dass er sich nur für sich selbst interessiert!“
 

„Nein“, meinte der Uzumaki entschlossen und blickte sie fest an, „Das glaube ich nicht! Ich glaube das einfach nicht! Sasuke ist nicht wie Orochimaru, falls du das denkst. Tief in seinem Herzen-…“

„Sasukes Herz ist kalt“, unterbrach sie ihn sofort, „Genau wie sein Schwert… Genau wie seine Augen… Genau wie seine Überzeugungen…“
 

„Es reicht jetzt“, kam es wieder von der Hokage, die nun wirklich genug von dieser Unterhaltung hatte. Ihr war natürlich bewusst, dass Sakura sich in den letzten Monaten geändert hatte. Dieser seltsame Hass, diese Abfälligkeit, die sie beim Thema Sasuke an den Tag legte, war nicht nur gestellt. Sie hatte offenbar einen Weg gefunden, den Uchiha zu hassen und untergrub nun ihre alten Gefühle vollständig, diese liebenden Emotionen, die unter einer großen Narbe verschlossen waren.
 

Und Naruto? Nun, ihm war völlig bewusst, dass Sasuke ihn wohl wirklich umgebracht hätte und seine Worte damals hatten ihn ebenfalls verletzt.
 

„Warum hast du mich damals am Leben gelassen? Warum hast du mich nicht sofort getötet? Ist das nicht dein Weg, um Bänder zu trennen?“

„Es ist nicht so, dass ich sie nicht getrennt habe… Ich habe dich nur aus einer Laune heraus nicht umgebracht…“

„Und dieses Mal wirst du – aus meiner Laune heraus – dein Leben verlieren…“
 

Aber der Blondschopf glaubte fest daran, dass in seinem alten Freund noch etwas Gutes steckte, die Bänder zwischen ihnen noch existierten und Sasuke die Bindung zu Sakura und Naruto noch etwas bedeutete.
 

Tsunade seufzte einmal, bereute schon beinahe ihre Entscheidung, die beiden in die Sache miteinbezogen zu haben.

„Ich dulde keine Widerrede! Ihr werdet diese Mission durchführen und sie nach bestem Gewissen und mit all eurer Kraft erfolgreich abschließen. Sie ist auf A – Rang eingestuft.“
 

„Aber wie sollen wir Sasuke finden?“, meldete sich nun zum ersten Mal in dieser Runde der Hyuuga zu Wort, sah dabei relativ neutral zu der Hokage, die ihm seine Aufmerksamkeit zuwendete, wie es auch der Blondschopf und die rosahaarige Medic – nin sowie Kakashi taten. „Mit dem Byakugan wird das wohl kaum möglich, wenn er nicht in einem gewissen Umkreis hier in der Umgebung ist. Und wirklich Informationen haben wir auch nicht.“
 

Tsunades Lippen wurden von einem wissenden Lächeln umschmeichelt und sie tat sich genüsslich daran, den Anwesenden dieses zu zeigen.

„Oh doch! Die haben wir“, meinte sie und ließ nun Kakashi etwas vortreten, der mit den vergrabenen Händen in den Hosentaschen wieder etwas gelassener wirkte.

„Wie ihr bereits wisst, wird die Wahrscheinlichkeit recht groß sein, Sasuke dort anzutreffen, wo auch Itachi sein wird. Natürlich haben wir generell keine Ahnung, wo genau wir hin müssen, allerdings bleibt uns eine Möglichkeit! Die verschiedenen Posten und Anwesen des Uchiha – Clans im Feuerreich ansteuern und dort in der Hoffnung zu sein, auf Sasuke zu treffen. Mit Pakkun wird es leicht werden, sagen zu können, ob er dort war oder nicht. Und wenn wir frische Spuren haben, können wir diesen auch folgen.“
 

Klang zwar logisch, aber dennoch war diese Idee recht gewagt, da die Chance nicht allzu groß war und es wohl schon einige Wochen Reise in Kauf nehmen würde, die Verstecke und Posten abzuklappern. Es hatte fast den Eindruck, als würde man die vier Shinobis absichtlich loswerden. Aber egal… Befehlen von der Hokage war (weitestgehend) Folge zu leisten.
 

„Und was ist, wenn Sasuke gar nicht wiederkommen will?“, hinterfragte Sakura störrisch, hatte dabei die Arme vor sich verschränkt und verdrehte etwas die Augen. Sie hatte wirklich absolut null Bock, auch keine Böcke, diesen eingebildeten Mistkerl anzutreffen, schon gar nicht, weil sie immer von ihm träumte.

„Dann werdet ihr ihn zur Besinnung bringen, wenn nötig mit Gewalt“, erwiderte Tsunade anschließend ruhig, bedachte ihre Schülerin mit einem schroffen Blick, der ihr verbot, auch nur ein Kommentar dazu abzugeben.

„Gleich morgen früh werdet ihr euch auf den Weg machen! Ich wünsche euch viel Erfolg und kommt mir alle gesund wieder… Riskiert nicht unnötig viel!“
 

Und mit diesen Worten gab Tsunade das Kommando zum Verlassen ihres Büros, wobei dieses nicht für den Kopierninja galt, der sich nach dem Schließen der Tür wieder zu der legendären Sannin umdrehte.

„Denkst du wirklich, dass es eine gute Idee ist, Sakura mitzunehmen? Generell hätte ich da genau dieselbe Entscheidung getroffen, aber mittlerweile hat sich bei ihr einiges geändert…“

Tsunade schloss wieder die Augen und ließ sich etwas in ihrem Stuhl zurücksinken.

„Es bleibt dabei. Sie wird mitkommen, da ich sonst keine Medic – nin für eine solche Mission freistellen kann. Außerdem muss sie sich langsam mal ihrem größten Problem stellen und sich nicht dauernd verkriechen, alles untergraben… Damit macht sie sich nur selbst kaputt. Wenn nötig, muss sie dieses Problem bekämpfen…“

„Du willst doch nicht ernsthaft sagen, dass Sakura im Fall der Fälle versuchen soll Sasuke zu töten?“, wunderte sich der Hatake und sah sie etwas entsetzt an, wohingegen Tsunade noch völlig ruhig blieb.

„Doch, genau das meinte ich. Wenn es dazu kommt, wird sie es versuchen müssen.“

„Ich vertraue zwar in Sakuras Entwicklung und ihre Kräfte, aber denkst du nicht, dass Sasuke eine Nummer zu hoch für sie ist und Naruto besser geeignet-…“

„Das ist mir schon klar, Kakashi“, unterbrach die Hokage den legendären Kopierninja, „Aber glaub’ mir… Die einzige Person, die Uchiha Sasuke zurückbringen oder aufhalten kann, ist Sakura… Auch Sasuke wird das einsehen… müssen…“
 

- - - - - - - - - - - - -

Der lange Flur dieses unterirdischen Verlieses war schon eine ganze Weile verlassen. Das hatten die vier jungen Ninjas auch schnell herausgefunden, nachdem man die entsprechenden Spuren dafür erkannt hatte und dennoch wagten sie sich weiter vor, unter der Führung eines alten Mannes, der zu dieser Tat gezwungen worden war.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Fremden hierunter zu bringen und sie durch dieses Versteck zu geleiten, dabei war es ihm selbst nicht einmal geheuer hier.
 

Warum hatte er sich auch so einfach dazu breit schlagen lassen? Ganz einfach… Dieses riesige Schwert, was ihm vor die Nase gehalten wurde, war ausschlaggebend dafür. Und nun hielt er seine kleine Lampe vor sich, den krummen Rücken stützend und mit den komischen vier Ninjas hinter sich.

Schließlich stoppte er und drehte sich dann zu einer Tür dieses langen Ganges, hob den Arm und deutete altersbedingt zitternd auf diese.

„Dort… Dort könntet ihr noch das finden, was ihr sucht“, meinte er krächzend, da auch seine Stimme schon unter den Alterserscheinungen litt und deshalb sehr schwach war.
 

Eine hübsche schwarzhaarige Frau ging an ihm vorbei, rückte ihr Brille zurecht und legte eine Hand auf die Türklinke, drückte sie vorsichtig herunter, doch gab sie direkt unter dem geringen Druck nach und fiel ab, woraufhin ihre Augen tellergroß wurden und sie den Gegenstand in der Hand hielt.

Ein genervtes Seufzen kam von dem jungen Mann mit den bleichen graublauen Haaren, der sich die Stirn hielt und den Kopf etwas schüttelte, ehe er zu seiner Kameradin blickte.

„Du kannst auch echt nichts heil lassen, oder?“, fragte er sie, wobei man ihm anmerkte, dass es ihm Spaß machte, die Fettnäpfchen der Schwarzhaarigen weiter zu vertiefen. Sofort widmete die Brillenträgerin sich ihm, rückte sich erneut ihre Sehhilfe zurecht und plärrte ihn an.

„HALT’S MAUL, DU IDIOT! Das ist morsch und alt gewesen. Da kann man nichts kaputt machen!“
 

Der alte Mann blickte nur etwas verwirrt zwischen den beiden jungen Leuten hin und her, wobei dieses mächtige Schwert auf dem Rücken des Graublauhaarigen immer noch eine Gänsehaut bei ihm entstehen ließ, sah dann kurz zu dem stämmigen und groß gewachsenen Shinobi, der neben ihm stand und nur völlig unberührt zu seinen beiden Kameraden sah.

Dieser stämmige Typ hatte kurze bräunliche Haare und war vom Gemüt her schon viel ruhiger als die zwei anderen, wirkte auch friedvoller, was den alten Fremdenführer sehr erleichterte.

„Ihr solltet ruhiger sein“, sprach der Stämmige, „Durch diese Lautstärke könnte hier in diesen alten Gemäuern locker etwas einbrechen…“

„Wenn dieser Schwertfanatiker anfängt mich zu provozieren? Schubst mich jemand, schubse ich zurück“, sprach die Schwarzhaarige und schubste den Schwertträger wirklich, der daraufhin kurz nach Gleichgewicht suchte.

„Du lässt dich nur immer wieder provozieren“, erwiderte er und hatte dabei ein spitzbübisches Grinsen aufgelegt, woraufhin die Brillenträgerin vor Verärgerung dicke Backen bekam.
 

„Mach die Tür auf, Karin“, drang die kalte und doch fordernde Stimme eines Vierten auf alle Anwesenden ein und zog sämtliche Aufmerksamkeit auf sich. Die Stimme wurde von einer Emotionslosigkeit begleitet, wie sie der alte Fremdenführer in seinem gesamten Leben noch nie gesehen hatte – nie und nimmer. Diesen Shinobi fand er von dieser kleinen Gruppe am Unheimlichsten und dachte sich irgendwie, dass es wohl der Anführer sein musste.
 

Das Schlimme war, dass er hier in den unterirdischen Gemäuern noch bedrohlicher und finsterer wirkte, als er es eh schon war. Da er noch Abstand von den anderen hielt, konnte man nur die schwachen Umrisse von ihm sehen. Der alte Mann hatte ihn jedoch bereits bei seiner Anforderung kennen gelernt. Diesen Shinobi mit den kalten leeren, schwarzen Augen, dem unbeeindruckten und emotionslosen Gesichtsausdruck, sowie den schwarzen Haaren. Er trug einen langen schwarzen Kapuzenmantel, darunter ein luftiges Outfit und das weiße Hemd dieser Kleidung hatte auf dem hinteren Kragenteil ein bekanntes Wappen aufgestickt – einen weißroten Fächer.

Der alte Mann kannte es und deshalb wusste er auch, mit wem er es zu tun hatte. Es war einer der letzten beiden Mitglieder dieses mächtigen Clans, der zu Konohagakure gehört hatte, bevor er fast vollständig ausgelöscht wurde. Es war ein Verräter, der sein Bluterbe in Perfektion beherrschte und Rache für die Tat seines Bruders nehmen wollte. Es war niemand anderes als…
 

„Ja, ist ja gut, Sasuke – kun“, meinte Karin schließlich und stieß die eiserne Tür mit ihrem Fuß leicht an, woraufhin sie nach innen aufging. Das Licht der kleinen Lampe fiel in den Raum, den die Schwarzhaarige und der Schwertträger nun betraten und sich umsahen. Doch irgendwie war hier drinnen gähnende Leere – wie in allen anderen Zimmern bisher auch, was die Stimmung nicht wirklich hob. „Toll“, meinte Karin ironisch, während sie sich von der Wand eine Fackel nahm und sie mit Hilfe der Kerze der Lampe des alten Mannes angezündet hatte. „Und was genau soll hier jetzt sein? Hier ist mal absolut gar nichts…“

Ihr ging diese seltsame Reise mindestens genauso auf den Keks wie dem Nebenstehenden, der lässig die Arme vor sich verschränkt hatte und den Raum ebenfalls leicht musterte.
 

„Ausnahmsweise muss ich Karin mal Recht geben, Sasuke… Ich dachte, du wolltest deinen Bruder suchen. Stattdessen schleppst du uns seit Wochen durch die Gegend auf der Suche nach irgendwelchen nicht mehr existierenden Kriegern. Die wurden alle vor Jahrhunderten gekillt“, ergänzte Suigetsu und seufzte anschließend einmal, ehe er weiter in den mittelgroßen Raum schlenderte und dabei über etwas stolperte.

„Ich sag’s ja – du bist ein Tollpatsch“, machte sich Karin über ihn lustig und wurde daraufhin von Suigetsu verärgert angesehen. Doch bevor er etwas erwidern konnte, schaltete sich der stämmige Shinobi ein, der lediglich auf den Boden sah.

„Da hat jemand etwas Hölzernes hingelegt“, sprach Juugo und zog somit die Aufmerksamkeit des alten Mannes, von Karin und Suigetsu auf dieses hölzerne Schild, über das Letzterer eben gestolpert war. Leicht fragend sahen sie zu diesem und die Brillenträgerin hob eine Augenbraue, kniete sich vor das Schild und leuchtete es leicht mit ihrer Fackel an.

„Nur irgendwie steht rein gar nichts drauf. Also wohl wieder ein Fehlschlag“, seufzte sie zu Ende, bemerkte, wie der Schwarzhaarige nun endlich ebenfalls den Raum betrat und vor dem Schild stehen blieb, es mit einem kalten Blick betrachtete.
 

„Tut mir Leid das sagen zu müssen, Sasuke“, meinte Suigetsu, erhob sich und klopfte sich den Dreck vom Hintern, während er leicht amüsiert lächelte, „Aber ich denke, deine komische Theorie ist rein für die Katz und das ist alles nur Schall und Rauch…“ Sofort reagierte die Schwarzhaarige, erhob sich ebenfalls, hielt dem Schwertträger fuchtelnd ihre Fackel vor die Nase und schrie ihn an.

„MAUL!! SASUKE – KUN HAT SICH NOCH NIE GEIRRT, VERSTANDEN?!“ Dabei rückte sie ihre Brille zurecht, während Suigetsu mit einer abdankenden Handbewegung die Fackel von sich bewegen wollte.

„Man, halt endlich deine Klappe, du Kuh!“

„Selbst Kuh, du Idiot!“
 

„Seid still!“, sprach schließlich der Uchiha emotionslos und blickte dabei weiter auf das hölzerne Schild. Sofort stoppten die beiden Streithähne ihre Diskussion und sahen zum Schwarzhaarigen.

„Vielleicht trägt es eine Innschrift aus Chakra“, wand Juugo hinter Sasuke ein, „Schließlich würde es zu den Geschichten passen…“
 

Der Uchiha neigte kurz den Kopf zu seinem Kameraden, sah dann wieder zu dem Holzstück und beobachtete Karin dann dabei, wie sie sich bückte, eine Hand drauf legte und ein wenig ihres Chakras darauf abgab, doch es tat sich rein gar nichts.

„Wohl kaum… Dann hätte es doch jetzt sichtbar werden müssen“, antwortete sie dem Stämmigen und erhob sich wieder.

„Nein“, erwiderte dieser erneut, „Nach den Legenden waren nur sie selbst in der Lage, ihre Innschriften für das menschliche Auge sichtbar zu machen.“
 

Sasuke hatte genug gehört und wendete nun vollends seine Aufmerksamkeit dem Schild, um jetzt sein mächtiges Bluterbe aktivieren zu können.
 

Sharingan!

Kurz zuckten die Augen des Schwarzhaarigen, was alle Anwesenden ernst werden ließ, denn diese Reaktion bedeutete, dass auf diesem Schild wirklich eine Chakrainnschrift war, die von einem normalen menschlichen Auge nicht gesehen werden konnte.

„Und? Was steht da, Sasuke?“, wollte Suigetsu gespannt wissen. Der Uchiha sah weiter zu der Innschrift und las dann laut vor.
 

„Wenn du hier bist, kannst du deinem Anführer ausrichten, dass wir zwei uns euch anschließen. Im Gegenzug erwarten wir Schutz für unsere Freunde und ein Dorf, in dem sie leben können. Ist die Zeit gekommen, schlagen wir gemeinsam zu. Zerstöre diese Botschaft, wenn du sie gelesen hast, Itachi…“
 

Während die drei Kameraden des Schwarzhaarigen mehr oder weniger überrascht wirkten, blieb Sasuke völlig kalt und unbeeindruckt, schwieg vor sich hin.
 

„Hey, das ist doch mal was“, meinte Suigetsu schließlich, „Jetzt müssen wir hier nur noch abwarten und Tee trinken. Dann kommt dein Bruder, du machst ihn kalt und wir können anderweitig Spaß haben!“

Bong! Sofort hatte er einen Schlag auf den Kopf von der Brillenträgerin bekommen.

„Halt endlich deine Klappe, man! Sasuke – kun entscheidet, was wir machen, verstanden? Aber der Trottel hat Recht, Sasuke – kun. Wir müssen nur warten, bis-…“, brach sie ab, als sie sah, wie der Uchiha einen knappen und kraftvollen Tritt tätigte, der das Holzschild völlig zerteilte, sodass Karin die Kinnlade zu Boden fiel.
 

Sasuke hingegen wendete sich ab, kehrte allen Anwesenden den Rücken und ging langsam in Richtung Ausgang.

„A-Aber, Sasuke – kun“, mischte sich die Brillenträgerin schnell ein, ehe auch sie hinter dem Schwarzhaarigen, Suigetsu, Juugo und dem Fremdenführer herging.
 

Natürlich schien es offensichtlich, dass Itachi noch nicht hier gewesen war, denn sonst wäre das Schild zerstört gewesen, aber es war seltsamerweise noch ein weiterer Satz unter der eigentlichen Botschaft, die auch nur von Sasuke gelesen werden konnte.
 

Und jetzt rate, kleiner Bruder…
 

Sasukes Unmut über den vermeintlichen Tod dieser legendären Kriegernatur war gestiegen, proportional zu dem Drang, mehr über diese gesamte Sache herauszufinden und dem Hass, seinen Bruder zu töten. Denn dieser war jetzt in die gesamte Situation mit verstrickt und somit wollte Sasuke seine selbst gesetzte Mission umso mehr erfolgreich zu Ende bringen. Er wusste genau, was für Zeiten anbrechen würden, wenn diese mächtigen Gegner doch noch existierten und sich noch dazu mit der Akatsuki verbündeten – aus welchem Grund auch immer, denn eigentlich konnte man nicht so schnell mit dieser mysteriösen Organisation in Einklang kommen, auch wenn sie im Prinzip nur noch fünf Leute waren.
 

Es würden Zeiten des Terrors anbrechen, sowohl für ihn und seine Pläne als auch für ein paar ihm ehemals wichtige Konohanins, die er aber jetzt rein gar nicht gebrauchen konnte. Ob er sie so auch irgendwo schützen wollte? Nein, garantiert nicht, aber sie würden ihn nur unnötig aufhalten und im Weg sein, wenn er sich mit Itachi oder ihnen, über die zahlreiche Geschichten kursiert hatten, auseinandersetzen würde – den legendären Samurai…

Begegnungen

Kapitel 3: Begegnungen
 

Die Nacht war in Konoha angebrochen und doch herrschte noch längst keine Ruhe, zumindest nicht bei zwei Konohanins, die ihren Heimweg antraten und dabei eine gewisse Strecke zusammen gehen mussten. Sakura war voller Wut über diese dämliche anstehende Mission aus dem Hokagegebäude gegangen und diese hassende Ausstrahlung an ihr nahm sogar Neji war, der ja nicht wirklich oft etwas mit ihr zu tun gehabt hatte. Dazu kam noch, dass sie nicht einsah, dass man diese Mission mal wieder als eine Art Schutzfaktor ansah.
 

Ihr zumindest war vollkommen bewusst, dass eine nahe liegende Gefahr bevorstand und man deshalb provisorisch den Uzumaki so schnell wie möglich aus dem Dorf schaffen wollte. Ach, wie ging ihr das doch alles auf die Nerven. Ihnen wurde noch nicht einmal gesagt, was es für eine Gefahr war, die da auf sie zueilte und mal wieder ließ man gerade Naruto im Unwissen darüber, zumal es doch wesentlich sinnvoller gewesen wäre, zumindest ihm alles davon zu erzählen, denn dann könnte er selbst auch wesentlich vorsichtiger sein.

Aber nein… Stattdessen machte man lieber einen aufwendigen Terz darum und verheimlichte die nötigsten Informationen am Liebsten, bestrich das Ganze mit einer wundervollen Glasur Missionsblödsinn, verziert mit einem oben aufliegenden Klecks Uchiha Sasuke – Sahne. Sahne, die Sakura überhaupt nicht ausstehen konnte – oder es zumindest glaubte. War es denn so wahnsinnig schützend für Naruto, wenn man sie gemeinsam auf die Suche nach „Mr. Ich-kann-alles-und-brauche-niemanden-außer-mein-tolles-Sharingan“ schickte? Wäre da die Gefahr, einem gewissen ebenso eiskalten Mörder mit Sharingan zu begegnen, der rein zufällig in der Akatsuki war, nicht relativ groß?
 

Gut, die Haruno konnte beiden (!) gerne die Fresse polieren, wenn es darauf ankäme. Dem älteren der beiden Brüder deshalb, weil er ihren besten Freund, fast sogar größeren Bruder, entführen und wahrscheinlich töten wollte. Den Jüngeren, weil er einfach ein emotionsloser und undankbarer Mistkerl war, der gerne mit den Gefühlen anderer Menschen, die ihn doch tatsächlich liebten, spielte. Undankbar? Nun, das vielleicht nicht unbedingt, denn er hatte sich bei ihr kurz vor seinem Verrat bedankt und Sakura wusste bis heute nicht, wofür…
 

Aber das zählte alles sowieso nicht!
 

Sasuke würde sie kennen lernen, wenn sie ihm begegnen und vielleicht gegen ihn kämpfen müsste. Sie würde ihm zeigen, wie „schwach“ und „oberflächlich“ sie war. Sie würde ihn so dermaßen „nerven“, dass er sich wünschen würde, Konoha nie verlassen zu haben.

Dann war er halt ein Uchiha… Und wenn schon. Sie war eine Haruno und die Schülerin der mächtigen Tsunade! Sie konnte man ebenfalls nicht so leicht verletzen – zumindest körperlich nicht. Diesen ganzen Hass mal an ihm auslassen, das würde sie tun…
 

„Sakura – chan“, kam es schließlich von Naruto, der hinter ihr ging, sie besorgt ansah und schwören könnte, ihre Gedanken zu lesen, zu erkennen, woran sie gerade dachte. „Ich weiß, du willst diese Mission nicht, aber-…“

Die Medic – nin drehte sich sofort zu ihm um und wenn Blicke töten könnten, dann wäre der Uzumaki tot und die Akatsuki hätte jeglichen Nutzen an ihm verloren.

„Ich will diese Mission nicht, sagst du? Ich will sie nicht? Ich verabscheue sie! Ich hasse sie… Ich kann diese Mission auf den Tod nicht ausstehen und würde sie am liebsten zerschlagen, zerfetzen, um endlich Ruhe zu haben…“ Selbst der Blondschopf hatte bemerkt, dass die arme Mission doch im Prinzip nichts dafür konnte und hier zu Unrecht als Synonym für den schwarzhaarigen Uchiha stand.

„Glaubst du denn wirklich, dass in Sasuke nichts Gutes mehr steckt?“ Sakura schnaubte einmal, schien aber an Aggression überhaupt nichts abbauen zu können. Ganz im Gegenteil – es steigerte sich offensichtlich nur weiter.

„Wie oft muss ich dir das noch sagen, Naruto?! Er hat versucht, dich umzubringen und wir sind ihm alle vollkommen egal geworden! Dieser Mensch ist ein Abtrünniger wie er im Buche steht…“

„Nein, das ist Blödsinn, Sakura – chan“, erwiderte er diesmal etwas energischer, „Du weißt doch gar nicht, ob das nicht alles nur gestellt war. Vielleicht musste er so agieren, weil Orochimaru in der Nähe gewesen ist.“

„Komm mir nicht mit so einer Theorie!“, brüllte sie ihn wütend an, „Das ist Nonsens! Sasuke hat Orochimaru nur wenige Wochen danach umgebracht, was er genauso gut zu dem Zeitpunkt auch hätte tun können, zumal wir dabei waren!“
 

Durchaus Recht hatte Narutos beste Freundin schon. Sasuke hätte doch damals locker diese verräterische Schlange umbringen können. Außerdem waren Naruto, Sakura und Yamato auch noch dabei, was bedeutete, dass es noch simpler gewesen wäre, den Sannin zu töten. Aber stattdessen schien es so, als hätte er seine alten Teamkameraden umlegen wollen.
 

„Im Übrigen ist Sasuke sowieso nur darauf erpicht, Itachi zu töten und seine ach so geliebte Rache zu erfüllen! Wenn er so scharf auf den eigenen Tod ist, lass ihn doch“, sprach sie und wurde dabei etwas ruhiger aber dafür zynischer.

„Ich kann nicht glauben, was du da sagst“, entgegnete Naruto und musterte sie immer noch besorgt.

„Es ist einfach nur die Wahrheit. Diese Rachsucht wird ihn umbringen und wenn er mit seinem Bruder untergehen will, kann mir das nur Recht sein!“

„Er wird garantiert nicht sterben“, meinte der Uzumaki nun entschlossener und blickte Sakura fest an, „Du weißt doch gar nicht, was Sasuke durchgemacht hat. Das wissen wir beide nicht! Er eifert seinem Ziel nach, genauso wie du und ich den unseren nacheifern!“

„Mit dem Unterschied, dass es bei ihm völlig absurd und krank ist! Würdest du ihn umbringen, um Hokage zu werden?“

„Nein, aber ich weiß, dass man durch einen Traum bzw. ein Lebensziel geblendet werden kann!“ Die Kunoichi rollte mit den Augen, sah wieder empört zum Blondschopf.

„Na klar, Sasuke wusste nicht, was er tat. Sicher“, zischte sie sarkastisch und verzog hasserfüllt ihr Gesicht.
 

„Ich erkenne dich gar nicht mehr wieder, Sakura – chan“, sprach Naruto schließlich betrübt, sah sie aus ebenso besorgt und bedrückten Augen an, woraufhin Sakura kurzzeitig verwundert über sich selbst zu ihm blickte und schwieg. „Ich weiß, dass du Sasuke geliebt hast“, meinte er und sorgte somit dafür, dass Sakura wegsah, sich fragte, woher er das wusste. War es denn so offensichtlich gewesen? „Und ich weiß, dass du bis heute nicht darüber hinweggekommen bist“, fuhr er fort und die Kunoichi schluckte schwer, verstand nicht, wieso er so etwas glaubte, obwohl es sogar die Wahrheit zu sein schien.
 

„Aber gerade weil du ihn immer noch liebst, darfst du die Hoffnung nicht aufgeben. Sasuke ist mein bester Freund. Ich habe versagt, als ich ihn zurückholen wollte und es zerbrach mir das Herz, dich so traurig zu sehen, mein Versprechen dir gegenüber nicht gehalten zu haben. Aber du hast mir verziehen, gabst mir eine zweite Chance, die ich nutzen will, damit du nicht leiden musst und damit wir wieder ein Team sein können, Freunde wie damals… Nur in letzter Zeit hast du diese Gefühle vergraben, sie durch Hass und Rachsucht ersetzt – wie Sasuke. Und wenn du dann noch solche Dinge sagst, habe ich Angst, dass wir Sasuke nicht zurückholen können, nein, dass unsere Bänder vollständig reißen und nichts mehr so wird wie damals…“
 

Was Naruto ihr da offenbarte, schmerzte der Kunoichi im tiefsten Inneren ihres Herzens. Sie hatte ihrem besten Freund wehgetan, mal wieder, aber es war die Wahrheit, sonst nichts, wie sie glaubte.
 

„Die Bänder zwischen uns und Sasuke sind schon längst gerissen, Naruto… Er hat es selbst gesagt“, meinte sie schließlich leiser und betroffener.

„Ich meinte die Bänder zwischen dir und mir“, ergänzte er schließlich und die Rosahaarige sah geschockt auf, als sie das hörte. Stimmte das etwa? Dachte der Uzumaki wirklich, dass ihre Freundschaft durch ihr Verhalten zerbrechen könnte? War es so? Hatte sie das nicht bemerkt, dass dieses Thema offensichtlich eine Distanz schuf?
 

Sasuke…
 

Schon wieder… Verdammt, es war doch die Wahrheit, dass er Schuld an diesen Glauben des Blondschopfes war. Oder war sie es doch? Hätte sie nicht wie Naruto reagieren können? Nein, irgendwie ging das nicht. Sakura wusste nicht, woran es lag, aber es funktionierte einfach nicht…

Eine Weile schwiegen die beiden in der Stille der Nacht, während der Mond auf sie hinab schien.
 

„Ich glaube nur einfach nicht daran, dass er jemals zu uns zurückkommen wird“, sprach die Medic – nin schließlich und Naruto spürte in ihrer Stimme einen Hauch von Sehnsucht und Hoffnungslosigkeit. „Und selbst wenn… Was soll dann sein? An seiner Art und seinen Gefühlen würde sich ohnehin nichts ändern.“

Der Chaosninja senkte noch etwas den Kopf, als er das kurze Schluchzen vernahm und hob ihn dann aber wieder, blickte etwas lächelnd zu ihr, auch wenn er nur den Rücken der Kunoichi ansprechen konnte.

„Menschen ändern sich, Sakura – chan. Das trifft auch auf Sasuke zu. Denn er musste sich auch zu demjenigen, der er jetzt ist, ändern. Ich meine, wenn wir es schaffen ihn zu finden, dann wird alles wieder gut…“
 

„Könntest du mal aufhören, immer so optimistisch zu sein?“, meinte die Rosahaarige langsam wieder etwas aufgebrachter und ließ den Uzumaki verwundert aufblicken. „Wann wirst du endlich erwachsen und sehen, dass nicht alles immer nur gut werden kann und sich alle Menschen immer ändern. Wenn das so wäre, müssten wir nicht dauernd Missionen erledigen. Es kann nicht immer alles gut laufen! NICHT FÜR JEDEN! MANCHE MENSCHEN HABEN EINFACH KEIN GLÜCK VERDIENT“, schrie sie, drehte sich zu ihm um und offenbarte die Tränen der Verärgerung und Verzweiflung, „DU SAGST MIR, DASS ALLES GUT WIRD, WEIL BEI DIR ALLES GUT IST, JA! WEIL DEIN LEBEN MITTLERWEILE OHNE PROBLEME ABLÄUFT, WEIL DU MIT HINATA ZUSAMMEN BIST, NACHDEM DU ENDLICH BEGRIFFEN HAST, DASS SIE SCHON SEIT JAHREN WAS FÜR DICH EMPFINDET! Und weil du nicht das Gefühl kennst, jemanden zu verlieren, den du liebst, der dich aber nicht einmal respektiert, sondern erniedrigt und demütigt…“
 

Anschließend schwieg sie und ließ einen betrübt dreinblickenden Uzumaki stehen, der nur kurz den Kopf schüttelte.

„Ich habe keine Probleme?“, sprach er leise und ohne Wut, „Was ist dann die Akatsuki für mich? Was ist das Missachten vieler Dorfbewohner für mich? Was ist Sasukes Verhalten und sein Verrat für mich? Und was ist dein Schmerz für mich? Du glaubst, dass es dir am Schlechtesten geht, nur weil ich in einer Beziehung mal mehr Glück habe als du… Und greifst mich deshalb an, weil deine Liebe zu Sasuke nicht erwidert wurde, als es darauf ankam. Ich möchte dir nur helfen, weil du für mich wie eine Schwester bist, meine beste Freundin, aber stattdessen bist du wie Sasuke und nimmst die Hilfe nicht an, verlierst die Hoffnung, die dir Kraft geben sollte.“
 

Naruto drehte sich um, kehrte ihr den Rücken zu und ging langsam davon, auch wenn er im Prinzip noch weiter in die gleiche Richtung wie Sakura gemusst hätte. Sie sah ihm hinterher und bereute sogleich, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte, wie egoistisch sie war. „Gib’ nicht auf, nur weil die Umstände dich dazu zwingen wollen“, hörte sie es noch von ihm kommen, ehe er in die nächste Straßenecke einbog und verschwand.
 

Sakura blieb allein in der Straße zurück und sah bedrückt zu Boden. Sie wusste doch genau, das Naruto mindestens ein genauso schlimmes Schicksal wie Sasuke und es noch immer kein Ende genommen hatte. Und trotzdem gönnte sie ihm nicht das kleine bisschen Glück in seinem Leben, zu dem sie doch wohl genauso gehörte.

Nein, sie hatte nur an sich und ihre nicht erwiderte Liebe gedacht, ihn dafür verantwortlich gemacht und somit indirekt gefragt, wie es angehen könnte, dass er mit der Person zusammen war, die ihn liebt und sie nicht!
 

Sie könnte sich schellen für ihre Eitelkeit, für die Tatsache, dass sie sich nicht helfen lassen wollte und ihren besten Freund, großen Bruder, so verletzt hatte. Die Tränen bahnten sich jetzt frei einen Weg über ihre Wange, während sie versuchte, den Weg nach Haus einzuschlagen. Es waren keine Tränen über Sasukes Verschwinden oder Hass auf diesen Uchiha.

Es waren Tränen der Reue, die sich wegen ihres Egoismus Freiheit verschafften. Und es waren Tränen der Angst, dass die Freundschaft zum blonden Chaosninja in Gefahr sein könnte…
 

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Naruto schlenderte langsam nach Hause. Die Hände hatte er bedrückt in seinen Hosentaschen vergraben und kickte nebenbei ein kleines Steinchen vor sich her, während er zu Boden blickte.

Er wollte Sakura nicht verletzen, aber es war nötig, ihr die Wahrheit zu sagen, denn dazu waren Freunde doch immerhin da, oder? Und wirklich fair war es auch nicht gewesen, dass sie ihn verletzt hatte, wobei das für Naruto weniger Ausschlag gegeben hatte, sie so persönlich anzugreifen.
 

Gut, vielleicht war er wirklich manchmal zu optimistisch und glaubte, dass alles irgendwie wieder in Ordnung käme. Aber so war er nun einmal und er setzte sich für diese Überzeugung ein, dass ein eiserner Wille und ein Ziel im Leben genügten, Berge zu versetzen.

Er hatte es auch schon oft bewiesen und immer wieder gezeigt, dass er nicht aufgeben würde, egal wie schwer eine Situation oder wie mächtig der Feind war.
 

Sasuke hatte sich anfangs immer darüber lustig gemacht, aber mittlerweile – so dachte Naruto jedenfalls – würde auch er nicht aufgeben, bis er sein Ziel erreicht hatte. Nur warum tat Sakura das nicht?

War sie etwa so überzeugt, dass es keine Hoffnung mehr für die Rückkehr des Uchihas gab?

Offensichtlich schon und der Blondschopf sah das nicht gern. Er sah es einfach nicht gern, dass sich seine beste Freundin nur deswegen kaputt zu machen schien, wenn es um Sasuke ging. Das konnte einfach nicht angehen und er würde versuchen, ihr wieder Mut und Hoffnung zu geben. Ja, dazu waren Freunde schließlich da!

Und wenn er Hokage werden wollte, so war ihm bewusst, war es seine Pflicht, Freunden und Mitmenschen zu helfen, ihnen zur Seite zu stehen, sie zu beschützen oder sie aus der Dunkelheit zu befreien.

Deshalb fing er jetzt langsam an zu lächeln, blieb stehen und sah auf den Stein vor ihm.
 

„Ich werde mein Versprechen halten, Sakura – chan, echt jetzt“, sprach er, nickte fröhlich und kickte den Stein mit ein wenig mehr Kraft von sich weg. Dieser kullerte schließlich über den Boden und stieß dann ungefähr zwanzig Meter weiter gegen den Fuß eines Mannes, den Naruto erst jetzt bemerkt hatte.

Dieser nahm seinen Hut ab, senkte ihn langsam und hielt ihn nahe seinem schwarzen Mantel mit den roten Wolken fest. Seine kurzen schwarzen Haare deckten sich schon fast mit dem Stirnband, dessen Symbol eine Art Blitz war und durch den wiederum ein waagerechter Strich verlief. Das Stirnband verdeckte sein linkes Auge, während das freie von einer blauen Kälte ausgestrahlt wurde, die einem einen Schauer über den Rücken jagen lassen konnte.
 

Naruto kam aus der Fassungslosigkeit gar nicht mehr raus. Es musste ein Mitglied der Akatsuki – Organisation sein. Daran bestand kein Zweifel, aber was suchten sie hier? Ihn, ganz klar… Dennoch schienen sie jetzt Ernst machen zu wollen, wenn sie ihn direkt in Konoha aufsuchten und keine Scheu hatten, das Dorf direkt zu betreten. Nun war ihm immerhin bewusst, welche Gefahr es war, die Tsunade veranlasste, ihn wieder auf Mission zu schicken.
 

„Uzumaki Naruto?“, fragte der Akatsuki schließlich ernst und fordernd, obwohl er sich die Frage schon selbst beantworten konnte, während er seinen langen Mantel aufknöpfte.

Naruto schwieg, war noch nicht ganz aus seiner Trance gekommen, kam aber wieder zu sich, als der Akatsuki sich nun ein paar Schritte auf ihn zu bewegte.

Der Blondschopf schritt automatisch ein paar Meter zurück, spürte jedoch sofort etwas hinter sich und drehte sich deshalb schnell um, erkannte nun mit verkrampften Gesichtsausdruck eine junge Frau mit blonden Haaren, die ihren Hut ebenfalls abgenommen hatte und auch den Mantel der Organisation trug. „Wir sind gekommen, um dich mitzunehmen“, kam es wieder von dem männlichen Shinobi, woraufhin Naruto sich erneut zu ihm umdrehte.
 

„Das könnt ihr knicken“, erwiderte der Uzumaki entschlossen, sah dabei direkt zu den beiden Eindringlingen. „Ihr geht mir sowieso schon eine Ewigkeit auf die Nerven! Ihr wollt Kyuubi, nicht?“

„Deine Schlussfolgerungen sind bemerkenswert“, meinte die blonde Kameradin des Einäugigen zynisch, schmunzelte finster vor sich hin und sah zu ihm, „aber uns beiden ist er eigentlich relativ egal… Es ist allerdings von Nöten.“

„Wenn er euch egal ist, warum wollt ihr ihn dann?“, fragte Naruto aufgebracht und sah zwischen den beiden verständnislos hin und her.

„Das ist für dich nicht von Interesse“, meinte schließlich der Akatsuki und sah den Blondschopf durchdringend an. „Folgst du uns nicht freiwillig, müssen wir zu anderen Mitteln greifen.“
 

Etwas verwundert blickte die junge Frau auf, als die Verärgerung aus Narutos Gesicht verschwand, er sich aufrecht hinstellte, ernst wurde und dann plötzlich hasserfüllt zu ihrem Kameraden sah – mit den roten Augen des Fuchses.

„Ihr wollt den Kyuubi?“, fragte er rhetorisch, „Dann kommt und holt ihn euch!“
 

Das Chakra des Neunschwänzigen drohte bereits auszubrechen, während beide Akatsukis den linken Teil ihres Mantels nach hinten schieben wollten, um offenbar nach etwas greifen zu können, doch stattdessen hielt der männliche Akatsuki schließlich inne und ging wieder in Ausgangsposition zurück.

„Ah. Ihr wusstet also Bescheid“, sagte er, drehte sich seitlich, sodass er nun zu dem ungebetenen Besuch sah, „Jiraiya – sama.“
 

Naruto hatte nun freien Blick auf den weißhaarigen Sannin, der den Blick des Akatsukis ernst erwiderte. Verwundert erlosch das Fuchsfeuer in den Augen des Uzumakis wieder. Wollte Jiraiya nicht eigentlich das Dorf verlassen? War das etwa nur ein Vorwand gewesen? Hatte er die ganze Zeit gewusst, dass die Akatsukis hier waren und wollte nur den Anschein waren, als würde er gehen, um diese in Sicherheit zu wiegen?
 

Sogleich drehte sich der schwarzhaarige Einäugige erneut um und sah auf das Dach, auf dem der Grauhaarige hockte, ebenfalls ernst hinab sah. Die blonde Kameradin des Akatsukis sah auf das gegenüberliegende Dach und entdeckte dort einen ANBU – Trupp.

Wieder drehte sich ihr Kamerad um, sah hinter seine Partnerin und erkannte die Hokage persönlich erscheinen. Ernst und doch irgendwie die Situation positiv einschätzend blickten die beiden Akatsukis sich noch ein wenig um.

„Wir haben euch offensichtlich ein kleines bisschen unterschätzt“, meinte die abtrünnige Kunoichi schließlich und lächelte finster vor sich hin.

„So einfach wie ihr euch das vorstellt, ist es nun einmal nicht“, sprach Jiraiya diesmal selbstsicher schmunzelnd, „Eure Organisation hat Gaara aus seinem eigenen Dorf entführt, da wäre es doch ebenso gut möglich, dass ihr es mit Naruto auch versuchen könntet. Denkt ihr denn wirklich, dass wir das zulassen würden? Wir hatten euch seit eurer Ankunft im Auge und haben jeden eurer Schritte verfolgt.“

„Es gibt keinen Ausweg mehr“, kam es jetzt von Kakashi. Irgendwie kam ihm dieser Akatsuki so geheimnisvoll vor, was wohl an dem, ebenfalls über das linke Auge quer gelegten, Stirnband lag. „Ihr seid eingekesselt!“

„Bevor wir euch gefangen nehmen“, fing Tsunade an und war doch auf irgendwelche Tricks gefasst, „wollen wir wissen, für welchen Zweck ihr die Bijuus braucht und wer eure Anführer sind.“
 

Eine Weile herrschte Schweigen, in der sich die Spannung deutlich vergrößerte. Gerade Naruto war erpicht darauf, den Grund für seine andauernde Verfolgung zu erfahren. Aber stattdessen fingen die beiden Umzingelten schon wieder an zu schmunzeln. Dachten diese dummen Konohanins denn ernsthaft, dass es so einfach war, zwei Mitglieder der Akatsuki – Organisation festzunehmen?

„Uns war vollkommen klar, dass ihr uns beobachtet habt. Und uns war auch bewusst, dass ihr uns umzingelt habt, noch bevor ihr aufgetaucht seid.“ Die junge und doch selbstbewusste Stimme des Mannes wurde von dessen vorfreudiger Mimik begleitet. „Ich sehe alles… Mei!“
 

Die junge Blondine reagierte, formte schnell ein paar Fingerzeichen und wie aus dem Nichts entstand ein gewaltiger Nebel.
 

„Kirigakure no Jutsu!“
 

Kakashi kannte dieses Jutsu nur zu gut, schob schnell sein Stirnband hoch und wich gerade eben so einem Kunai aus, das auf ihn zugeworfen wurde.

„Sechs Meter nach links“, hörte er den fremden Akatsuki, drehte sich im Sprung um und sah die Abtrünnige aus dem Dach des Hauses hervorkommen, was ihn zusehends überraschte und er es so nur knapp schaffte, dem Shurikenangriff zu entgehen.

Doch der Kopierninja ließ sich davon nicht unterkriegen, griff seinerseits zu einem Kunai und lief auf die Blonde zu, die jedoch wieder auf mysteriöse Weise im Dachboden verschwand.
 

„Zehn Meter hinter mir, Drehung um 90°… Jiraiya – sama…“

Sogleich wendete der Bergeremit seinen Blick nach rechts und erkannte die Akatsuki aus der Hauswand springen, mit einem Kunai im Anschlag. Er sprang schnell zur Seite und schlitterte dann auf dem Boden, um einige Meter von ihr entfernt stehen bleiben zu können.

Die ANBU waren währenddessen auf den Einäugigen zugesprungen, nachdem sich der Nebel auflöste und griffen ihn mit ihren Schwertern an. Schnell schob der Akatsuki seinen Mantel leicht zur Seite, packte den Griff eines kleineren Schwertes an seinem Gürtel, zog es und mit einem einzigen präzisen Schnitt fielen die Klingen der ANBU ab.
 

Vor ihm kamen sie zum Stehen, hatten ihn umzingelt und griffen ihn gleichzeitig an, doch mit einem Hauch von Leichtigkeit sah er jeden Angriff kommen, wehrte die Attacken mit Schlägen und Tritten, sowie dem kleinen Schwert ab, drehte sich einmal schnell im Kreis und wie durch Geisterhand wurden die ANBU davon zurückgeschleudert.

Seine Kameradin erschien dann hinter ihm und nun standen die Akatsukis Rücken an Rücken, während der Nebel vollends verschwand und die zwei Sannin sowie der Kopierninja sich vor Naruto gestellt hatten, der das Ganze nur ungläubig mitverfolgt hatte.
 

„Ich denke, es könnte doch etwas unliebsam werden, wenn wir hier bleiben, meinst du nicht auch?“, fragte die Blondine leise und etwas verführerisch, erntete ein Schmunzeln ihres Partners.

„Da könntest du Recht haben“, erwiderte er schließlich, versenkte sein Kurzschwert in dessen Scheide, „Uzumaki Naruto. Wir sehen uns sicherlich wieder und dann wird dich keiner beschützen können.“

Mit zwei vor sich gehaltenen Fingerzeichen wurden die Akatsukis von einem Wirbelsturm umfahren und verschwanden schließlich auf geheimnisvolle Art und Weise.
 

Die Anwesenden entspannten sich wieder, die ANBU standen unter ein paar Schmerzen auf und Naruto fasste sich ebenfalls.

„Was… Was waren das für Typen?“, fragte er mehr sich selbst und blickte dann jedoch zu Tsunade, die wie Kakashi und Jiraiya ernst zu der Stelle sahen, an der eben noch die beiden Angreifer waren.

„Wir wissen es nicht“, antwortete sie ihm ehrlich, „aber deshalb ist es umso wichtiger, dass du auf der Mission vorsichtig bist und nicht zuviel riskierst.“

„Woher wusste der eine in diesem Nebel, wo wir standen und wann wir unsere Positionen geändert haben?“, fragte sich Jiraiya und rieb sich nachdenklich das Kinn, während Kakashi sein Stirnband wieder über das Sharingan legte, als er vom Dach aus zu den anderen gekommen war.

„Tja, da haben wir also noch ein Geheimnis, hinter das wir kommen müssen…“
 

Naruto wurde ernst. Die Situation verschärfte sich wieder und ihm war völlig bewusst, dass er wahrscheinlich auf der Suche nach Sasuke erneut auf die beiden unbekannten Akatsukis treffen würde.

Doch dann könnte er sich persönlich mit diesen befassen…
 


 

Danke nochmal an die letzten Kommentatoren^^

Auch diesmal würde mich eure Meinung sehr interessieren, also schreibt ruhig ein kleines Kommentar (große sind auch gern gesehen :P), wenn ihr möchtet! Freue mich jedenfalls immer riesig darüber :)

Wiederaufbau einer Organisation

Heyho! Es geht diesmal recht schnell weiter und die nächsten Tage wohl auch noch, aber lasst euch davon nicht zurückschrecken, mir eine kleine Kritik zu hinterlassen XDDDD

Bevor die Anmerkungen auftauchen bzgl. der Haarfarben des Team Hebi. Ich beziehe mich voll und ganz auf das Bild, was ich bei den Charakteren hochgeladen habe und es wäre ehrlich gesagt einfach nur anstrengend, das alles wieder umzuändern, wo ich doch recht viel vorgeschrieben habe Oo Naja, viel Spaß auf jeden Fall mit diesem Kapitel :)
 


 

Kapitel 4: Wiederaufbau einer Organisation
 

„Nun, da du ja weißt, wieso wir dich wieder auf Mission schicken, können wir generell sowieso Klartext sprechen“, meinte die Hokage, als sie sich in ihren Stuhl hinter dem Schreibtisch niederließ und zum Blondschopf sah, der mit einem ernsten Gesichtsausdruck neben dem gelassen dreinblickenden Hatake stand.

Jiraiya hingegen ließ sich auf die Couch in dem Büro nieder, wurde ebenfalls ernst. „Die beiden Akatsukis von vorhin wurden schon vor einigen Wochen von ein paar Bauern gesichtet und wir haben daraufhin einen ANBU – Trupp ausgesandt, um ihre Schritte zu beobachten, doch wie sich ja jetzt herausgestellt hat, haben die zwei das alles gewusst und trotzdem nichts unternommen. Mich wurmt aber, dass es offensichtlich zwei Mitglieder der Akatsuki – Organisation sind, die wir noch nicht kennen. Wahrscheinlicher ist aber, dass sie neu aufgenommen wurden. Wir haben deshalb zu befürchten, dass noch weitere unbekannte Abtrünnige auf uns zukommen…“
 

Naruto schwieg und hörte sich alles mit zunehmendem Ernst an. Er hatte zwar schon eine Ahnung gehabt, dass die plötzliche Meinungsänderung der Hokage bzgl. Missionen durchaus mit irgendeiner ankommenden Gefahr im Zusammenhang stand, aber dass es so ernst war, hätte er im ersten Moment nicht gedacht.

Die Akatsuki war sich also darüber im Klaren gewesen, dass sie durch den Verlust einiger ihrer Mitglieder geschwächt wurden und nun rekrutierten sie neue abtrünnige Ninjas. Es war nur irgendwie auch seltsam, dass sie diese dann sofort mit dem Auftrag beglückten, ausgerechnet Naruto, den Kyuubi – Jinchuuriki, aus seinem Heimatdorf zu entführen. Seltsam…
 

Tsunade wollte wieder ansetzen, ihren Vortrag auszuweiten und Naruto nun die Wahrheit über den Auftrag an sich zu verraten, aber dieser kam ihr zuvor.

„Deshalb sollen wir Sasuke finden und zurückholen“, sprach er zum Erstaunen der restlichen Anwesenden, „Du glaubst, dass ich in seiner Nähe am Sichersten bin, nicht wahr, obaachan?“
 

Kakashi blickte zu seinem ehemaligen Schüler und auch Jiraiya sah zu diesem. Hey, Naruto hatte sich offenbar gemausert, was Schlussfolgerungen anging.
 

„Zumindest wird es schwerer für die Akatsuki werden, an dich ranzukommen, wenn Sasuke in der Nähe ist“, ergänzte der weißhaarige Bergeremit und zog somit kurz die Aufmerksamkeit des Chaosninjas auf sich, „Die Tatsache, dass er zwei Mitglieder dieser Organisation umgebracht hat, lässt ihn zu einem ernst zu nehmenden Gegner werden und deshalb müssen sie sich vorsehen…“
 

„Aber in einem Fall muss ich Sakura – chan Recht geben“, gab Naruto zu Bedenken, „Die Wahrscheinlichkeit, dass Sasuke so einfach zu uns zurückkommt und noch dazu als Bodyguard fungieren will, ist nicht gerade groß, zumal er ein Abtrünniger ist. Desweiteren brauche ich keinen Beschützer! Ich komme auch gut alleine gegen diese Idioten an!“
 

„Er soll in dem Sinne ja kein Bodyguard für dich sein, Naruto“, erwiderte Kakashi nun lässig, „Es soll nur eine Abschreckung sein, wenn sie uns wirklich auf die Spur kommen, was ich momentan bezweifle. Da wir von Ort zu Ort wechseln, wird es nicht einfach für die Akatsuki werden uns zu folgen und dadurch verschaffen wir uns Zeit, in der wir zusätzliche Informationen erlangen können.“
 

„Ich vertraue in deine Fähigkeiten, Naruto. Aber glaub mir, es ist von äußerster Wichtigkeit, dass du in diesem Fall nichts auf eigene Faust unternimmst und vor allem nicht alleine in einen Kampf mit der Organisation gerätst, vor allem nicht mit den Neulingen, denn über die wissen wir noch gar nichts“, sprach schließlich wieder die Hokage, seufzte einmal ausgiebig und massierte sich kurz die Stirn.
 

Dem Blondschopf wurde kurz warm ums Herz, als die Blonde ihm gesagt hatte, sie vertraue in seine Fähigkeiten, doch je mehr er sich die Sache durch den Kopf gehen ließ, desto einleuchtender wurde es, dass die Nummer hier wirklich riesig war und deshalb sicherer im Team zu bewältigen wäre. Im Fall der Fälle würde er sich zwar auch – wie er es bereits erwähnt hatte – selbst klar kommen, allerdings musste er immer noch aufpassen, was die Kooperation mit dem Kyuubi anging und inwieweit er das Chakra des Neunschwänzigen benutzen durfte, denn so einfach vertrauen sollte man einem dämonischen Ungeheuer ja schließlich nicht.
 

„Aber“, kam es wieder vom Uzumaki, „Wenn wir Sasuke finden und folgen, ist es dann nicht auch möglich, dass wir auf Itachi und Kisame treffen? Wir rennen dann doch quasi direkt in die Hände der Akatsuki!“ Wieder ein kurzer anerkennender Blick des Kopierninjas. Früher hätte Naruto sich nichts dabei gedacht, wäre einfach wild drauf losgerannt.

Doch heute ließ er sich die Sachen zweimal durch den Kopf gehen, überlegte, was für Konsequenzen eine jeweilige Handlung hatte und was für Probleme dabei entstehen konnten, sodass sein Talent als Shinobi in den letzten Jahren gestiegen war.
 

„Natürlich… Wir haben in diesem Fall dieses Restrisiko zu tragen und deswegen bestehe ich auf absolutes Teamwork“, entgegnete Tsunade ihm und bedachte den Hatake und den Uzumaki mit ein paar gewichtigen Blicken, die ihr lediglich zunickten. „Gut… Dann geht jetzt und ruht euch aus. Morgen früh brecht ihr schließlich auf und ich möchte, dass ihr fitt seid.“
 

Die beiden Shinobis verbeugten sich und verließen anschließend das Büro, in welchem die zwei Sannins zurückgelassen wurden. Jiraiya hatte seinen Blick jetzt von der Tür abgewandt und sah zu seiner jahrelangen Freundin, die wieder die Augen geschlossen hatte.

„Restrisiko?“, fragte er skeptisch, „Dieses Restrisiko, von dem du sprichst, ist bei Weitem durch zwei Sachen ziemlich hoch.“ Die Blonde sah ihn lediglich an, erwiderte nichts, ließ ihn weiterreden: „Einerseits durch die vermeintliche Begegnung mit Itachi, das ist klar. Andererseits jedoch durch Sakuras labilem Zustand gegenüber Sasuke. Ich habe das Gefühl, dass ihre Wut auf ihn sie dazu treiben könnte, den eigentlichen Zweck dieser Mission aus den Augen zu verlieren. Versteh mich nicht falsch… Sie ist deine Schülerin und daher kann man in ihre Fähigkeiten und ihren gesunden Menschenverstand mehr als nur vertrauen, allerdings weißt du genauso gut wie ich, dass Emotionen diesen vernebeln können, bis es zu spät ist…“
 

Wieder schloss die Hokage die Augen und überlegte. Natürlich wusste sie das. Jeder normale Mensch hatte zumindest ansatzweise eine Erfahrung damit gemacht, was Gefühle mit einem anstellen konnten. Und Tsunade kannte Sakura nun mittlerweile sehr gut, sah sich selbst teilweise in ihr als sie noch „jünger als jetzt“ war.

Das Temperament und der leichte Wank zur Gefühlsduselei bzw. schnellen Verletzbarkeit – das alles kannte und sah sie.
 

„Ich weiß und ich hatte diese Unterhaltung auch schon mit Kakashi“, antwortete sie ihrem guten Freund schließlich, „Aber sie liebt Naruto wie einen Bruder und wird sich deshalb nicht so einfach ins Boxhorn jagen lassen, wenn es drauf ankommt. Wir müssen ihr einfach vertrauen und gleichzeitig hoffen, dass Sasuke sie nicht zum Äußersten treibt und… dass in seinem Herz doch noch ein Teil für seine einstigen Freunde schlägt.“

„Du meinst nicht wie bei uns damals und Orochimaru?“, ergänzte Jiraiya schließlich und erhielt ein Nicken als Antwort…
 

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Es war eine stürmische und regnerische Nacht in der großen Stadt, deren viele Lichter und Laternen noch mit voller Kraft leuchteten und somit dem Schundwetter trotzten.

Sie luden sogar zahlreiche Bewohner, Touristen und auch Ninjas ein, die Bars, Kneipen, Spielkasinos und Lokale zu besuchen, die allesamt dort in dem ominösen Viertel offen standen. Lautes Lachen der männlichen Betrunkenen und einige vergnügte Schreie von Kellnerinnen sowie anderen Frauen hallten auf die Straßen und vermochten es, den Regen zu übertönen.
 

Zwei Gestalten gingen durch die nasse Straße, traten durch die Pfützen und blieben schließlich vor einer Kneipe stehen, die ebenfalls mit guter Laune gefüllt war. Der stämmige Shinobi sah unter seiner aufgesetzten Kapuze hervor und zusammen mit seinem kleineren und dünneren Kameraden, betrat er die Gaststätte.
 

Normalerweise verstummten alle Anwesenden, wenn Fremde die Bar betraten, aber diesmal blieb alles laut und fröhlich, als würden sie die beiden Shinobis nicht bemerken.

Das bräunliche Haar des Stämmigen erschien, als er die Kapuze seines langen schwarzen Mantels zurückschob und sich nun etwas umsah. Auch die bleiche blaugraue Mähne des Kleineren stach hervor, während er etwas belustigt schmunzelte.

Juugo und Suigetsu schritten etwas tiefer in die Kneipe, setzten sich schließlich an einen Tisch, der noch frei war, während das Regenwasser an den Enden ihrer Mäntel auf den Boden tropfte.

„Hey, hey“, meinte Suigetsu, als er sich erneut etwas unter den Gästen umsah, „So macht Informanten suchen wirklich Freude. Ich bin Sasuke echt dankbar, dass er mich damals mitgenommen hat. Hier hat man echt schöne Aussichten.“ Dabei lugte er leicht unter den Rock einer Kellnerin, die sich an einem anderen Tisch etwas vorgebeugt hatte und sich amüsiert mit den dortigen männlichen Gästen unterhielt.

„Vergiss nicht, warum wir hier sind“, erwiderte Juugo daraufhin und sah sich noch etwas um, schien nach jemandem zu suchen.

„Jaja“, machte der Blauhaarige etwas genervt und seufzte einmal, um sich anschließend ebenfalls mit Blicken auf die Suche zu machen. „Aber denkst du echt, dass sie sich auf so ein Niveau sinken würde? Ich meine… Unter all den besoffenen und unglaublich lüsternen Saftsäcken hier lebt es sich nicht gut für eine wie sie…“ Suigetsu lehnte sich in seinen Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor sich und setzte eine gelangweilte Mimik auf.
 

Juugo hingegen beugte sich etwas vor und legte die Ellenbogen auf dem Tisch ab, sah sich weiter suchend um. Ihm gefiel eine solche Umgebung rein gar nicht, auch wenn er für Unwissende danach aussah. Viele Leute machten ihn nervös. Nicht im ängstlichen Sinne, sondern im mordlustigen.

„Das hat nichts mit Niveau zu tun“, konterte der Braunhaarige schließlich, vermied aber Blickkontakt, „Eri hat schließlich Orochimaru vor eineinhalb Jahren verraten und musste untertauchen. Es wäre nur gut für sie, sich in befüllten Gegenden mit vielen Leuten aufzuhalten und einem ‚normalen’ Leben nachzugehen.“

„Ich verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht ganz, wieso sie aus diesem Knast entkommen ist und du keinen Finger gerührt hast…“
 

Doch darauf erwiderte Juugo nichts, denn plötzlich galt ihre Aufmerksamkeit einer Frau mit goldbraunen Haaren, die vor ihrem Tisch stand, ein Tablett auf diesem abstellte und jedem der beiden ein Glas Bier hinstellte.

„Unser erstes Bier geht aufs Haus, ihr zwei, also genießt es!“, machte sie mit einem aufgesetzten Lächeln. Suigetsu weitete die Augen und sah sie direkt an, als hätte er einen Geist gesehen. Juugo war es, der sich als erstes wieder fing.

„Eri…“

„Psst!“, zischte sie und sah kurz hinter die Bar zu einem dicken Mann, der sich mit ein paar Thekenbesuchern unterhielt, „Sei nicht so laut, du Riesenbaby… Hier heiße ich Hanna. Was wollt ihr beiden Idioten hier?“

„Mit dir reden“, erwiderte der Braunhaarige darauf und hatte einen kurzen Blick auf das Juin geworfen, welches unter dem kurzen Top der Kurzhaarigen hervorgekommen war. „Wir brauchen ein paar Informationen.“

„Aber sicher, ihr zwei“, lachte Eri daraufhin gestellt, als der dicke Typ hinter der Theke skeptisch zu ihr gesehen hatte. „Ich hole euch gerne einen Doppelten. Moment!“ Und mit diesen Worten verschwand die Bedienung mit dem Mal des Fluches im Nacken, den knackigen Hintern schwingend.
 

„Oh man“, stöhnte Suigetsu und nahm einen großen Schluck seines Freibieres. „Sag mir bitte, dass das nicht wirklich Eri war, das Mädchen, dessen Juin noch weniger zu bändigen war als deines…“ Der Stämmige konnte es selbst kaum glauben, hatte dafür aber der Brünetten hinterher gesehen, wie sie kurz zu ihrem fetten Chef ging, der sie angrinste und zwei Doppelte einschenkte, um sich dann erstmal zurückzuziehen.
 

„So, hier bitte“, meinte die junge Frau, stellte die alkoholischen Getränke ab, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu den beiden, dabei ihren Blick ernster und finsterer werden ließ. „Seid ihr zwei eigentlich bescheuert, mich hier aufzusuchen? Woher wusstet ihr überhaupt, dass ich hier bin?“

„Karin…“, meinte Suigetsu lediglich und klang leicht genervt, wobei Eri etwas geschockt aufblickte. Natürlich… Karins Fähigkeit, Chakra zu spüren war schon fast unheimlich.

„Ihr… Ihr sollt mich töten, nicht? Ist Orochimaru auch hier?“, fragte sie etwas panisch und beruhigte sich aber sofort, als Juugo seine Hand auf ihre legte.

„Nein. Orochimaru ist tot“, sprach er und die Brünette seufzte einmal erleichtert. Moment mal… Orochimaru war tot? Wie jetzt? Was jetzt? Wer? Hä? Die Bedienung verstand irgendwie gerade gar nichts. Seit wann war er denn tot?

„Sasuke hat ihn umgenietet“, meinte der kleinere Shinobi ruhig und nahm noch einen Schluck des Bieres, wobei er es anschließend mit einem leicht angeekelten Blick betrachtete. Wie konnte man so etwas nur trinken? „Hm. Seltsam, dass du das noch nicht wusstest. Du weißt doch sonst immer alles…“

„Halt’s Maul, man… Jetzt sagt mir bitte nicht, dass er euch anschließend die Freiheit geschenkt hat.“

„So in etwa“, antwortete Suigetsu, „Wir sind mit ihm und Karin unterwegs, um seinen Bruder zu finden und ebenfalls zu töten.“ Eri schüttelte nur leicht den Kopf.

„Der hat auch keine Freizeit, was? Nun gut… Dann kann ich mich hier endlich bald vom Acker machen. Und wo ist jetzt Sasuke? Warum kommt er nicht selbst? Obwohl, vergesst es… Ich will ihn sowieso nicht sehen. Also, wie kann ich euch helfen?“
 

Der stämmige Juugo seufzte einmal, zog seine Hand zurück und sah sie dann wieder an.

„Wir brauchen ein paar Informationen über die Akatsuki“, schilderte er ihr in grober Zusammenfassung, „Hast du irgendeine Ahnung, ob sie neue Mitglieder angeworben haben? Wir haben jedenfalls Hinweise darauf.“

Die Brünette hob leicht eine Augenbraue, sah sich kurz bedächtig um und kam dem Tisch noch etwas näher, was die anderen beiden ihr gleichtaten.

„Wenn euch jemand fragt… Ihr habt das nicht von mir! Angeblich hat die Akatsuki bereits neue Mitglieder aufgenommen und sie außerdem nach Konoha ausgesandt, um den Kyuubi – Jinchuuriki in ihre Finger zu kriegen. Aber wer diese beiden sind, weiß niemand. Auf jeden Fall rekrutiert die Organisation weiter neue Abtrünnige mit außergewöhnlichen Fertigkeiten. Es heißt, sie habe außerdem ein Bündnis mit einer anderen Vereinigung geschlossen…“
 

Juugo und Suigetsu sahen sich kurz an, blickten dann wieder zu der Brünetten, die sich zurücklehnte und einmal beschwerlich seufzte.

„Und was weißt du über die Samurai?“, wollte der Schwertträger schließlich wissen, woraufhin Eri in schallendes Gelächter ausbrach, sich kaum noch einkriegte, aber doch wieder fing.

„Was für ein Blödsinn… Die Samurai wurden alle vor Jahrhunderten ausgerottet…“ Sie wischte sich kurz eine Träne weg, die während ihres Lachanfalls entstanden war, sah dann aber in die ernsten Gesichter ihrer einstigen Leidensgenossen. „Das ist euer Ernst? Glaubt ihr diesen Quatsch? Mein Gott… Es gibt ein Gerücht, ein kleiner Anhang der Samurai wäre untergetaucht, aber das ist Nonsens. Sie hätten nie bis heute überlebt oder gar ihre Künste vererbt. Dazu waren sie zu stolz… Wenn Sasuke das glaubt, dann habe ich die Befürchtung, dass er völlig abgedreht ist.“

Schweigen… Nun, Suigetsu und Juugo war irgendwo bewusst, dass Sasuke in einer Hinsicht garantiert „abgedreht“ war – in Bezug auf die Rache an seinem Bruder Itachi. Doch ansonsten war der Uchiha ein zuverlässiger, mächtiger und vor allem klar denkender Shinobi.
 

„War das jetzt alles? Ich habe gleich Feierabend und wollte ausnahmsweise mal eine Nacht ruhig schlafen können… Jetzt, wo Orochimaru tot ist.“

„Ja… Tu das… Danke, Eri“, meinte Juugo noch, ehe die Brünette sich erhob und ihm einmal zuzwinkerte.

„Für dich immer“, meinte sie und verließ die beiden, wurde aber noch komisch von Suigetsu beäugt.

„Die hat auch Stimmungsschwankungen, nicht? Meine Fresse… Ich denke, wir sollten uns mal lieber auf den Weg machen, sonst flirtet Karin Sasuke noch zu Tode.“ Mit diesen Worten erhob sich der Bleichblauhaarige, wollte bereits losgehen, doch blieb er stehen und sah verwundert zu seinem stämmigen Kameraden, der ernst zu Eri blickte, die gerade durch die Hintertür die Gaststätte verließ. Der Braunhaarige stand schließlich auch auf, ging voraus aus der Kneipe, gefolgt vom Schulter zuckenden Suigetsu und lief die Straße entlang.
 

„Sag mal“, konnte der Bleichblauhaarige seine Neugier nicht bändigen und schielte mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zu Juugo, „Habe ich irgendetwas verpasst oder lief da mal was zwischen dir und Eri?“ Der Stämmige erwiderte zunächst nichts, setzte dann jedoch ein leichtes Lächeln auf und seufzte einmal wehmütig, was irgendwie nicht zu ihm passte.

„Wir haben uns unter Orochimarus Experimenten mal einige Monate die gleiche Zelle geteilt“, gestand er und Suigetsu fing an zu grinsen, setzte einen schelmischen Blick auf.

„So, so… Davon wusste ich ja gar nichts. Muss ja eine ‚schöne’ Zeit gewesen sein, was?“ Wieder ein wehmütiges Seufzen.

„Ja, in der Tat… Die Hämatome und Rippenbrüche über den Körper verteilt, lange Schnittwunden am Hals und tiefe Fleischwunden an den Beinen. Wir haben uns leidenschaftlich verprügelt…“ Suigetsus schelmisches Grinsen war verschwunden und einem befremdeten und vor allem angeekelten Ausdruck gewichen. Ging es bitte schlimmer?

Doch Juugo hatte nicht die volle Wahrheit erzählt und war darüber auch ganz glücklich, denn wenn sie sich unter Kontrolle hatten, war durchaus anderes zugegangen.
 

Plötzlich hörten sie einen Schrei, der ganz eindeutig von Eri zu stammen schien und deshalb stürmte Juugo plötzlich in eine Seitengasse, ohne auch nur den Hauch einer Ankündigung zu geben. Suigetsu, der völlig überrascht von dieser Aktion war, sah ihm hinterher und setzte sich dann ebenfalls in Bewegung.

„Hey, was machst du denn?!“, rief er ihm nach, blieb am Ende der Gasse stehen und sah auf den nassen Boden, auf dem Juugo kniete und Eris Körper sachte anhob. Sie hatte eine Schürfwunde am Arm und ihr verkrampfter Gesichtsausdruck rührte von den Schmerzen her, die ihr durch diese kraftvolle Wunde zugefügt wurden und dazu ein wenig das Juin auslösten.

„Was ist passiert, Eri?“ Die Brünette sah ihn aus schwachen Augen an, legte kurz eine Hand auf seine Wange und keuchte dabei.

„Verschwindet… Verschwindet lieber… Solange… ihr noch könnt…“ Dann fiel ihr Kopf resignierend zur Seite und der Braunhaarige weitete geschockt die Augen, sah seine alte Freundin in seinen Armen sterben.
 

„Was zur… Hölle?“, fragte Suigetsu sich und spürte sofort eine ihm seltsam vertraute Aura hinter sich, die auch Juugo wahrnahm.
 

„Ihr hättet lieber nicht herkommen sollen“, meinte eine amüsierte Stimme in dem tosenden Regen. Suigetsu weitete die Augen, drehte sich schnell um, formte dabei ein paar Fingerzeichen und hielt dann mit einem Knall plötzlich sein gewaltiges Schwert auf den Feind zu, der in einem schwarzen Mantel mit roten Wolken und einem belustigten Grinsen vor ihnen stand – ebenfalls mit einem Schwert in der Hand, das offensichtlich zu leben schien.
 

„Hoshigake Kisame“, meinte der Schwertträger schließlich, verengte seine Augen und wurde ernst.

„Eure kleine Freundin hat ein wenig zu viel geplaudert und da musste ich mich ihrer leider annehmen“, meinte das Fischmonstrum freudig, sah aus den kleinen unheimlichen Augen zu seinem Gegenüber, während Juugo langsam aber sicher die Kontrolle über sich verlor und die schwarzen Male sich über seinen Körper auszubreiten drohten.
 

Suigetsu schnaubte schließlich einmal abfällig, legte dann seinerseits ein amüsiertes Schmunzeln auf und lugte leicht zu seinem Kameraden, um dann anschließend wieder Kisame anzusehen.

„Es war allerdings ein Fehler, das zu tun, Fischfresse“, spottete er, „mein Kollege hier wird nämlich gerade wütend und das wird für dich nicht wirklich gut enden.“
 

Dabei wusste der Teamkamerad des Uchihas, dass es für ihn ebenso wenig gut enden könnte. Denn wenn Juugo die Kontrolle über sich und somit das Juin verlor und niemand da war, der ihn bändigen konnte, was zweifelsohne nur Sasuke war, dann würde er Amok laufen und jeden mit sich in den Tod reißen können.

Aber egal. Zumindest wäre Kisame dann hinüber, der zu Suigetsus Verwunderung nur weiter grinste.
 

„Da wäre ich mir nicht so sicher“, sprach er und der Schwertträger hörte nur noch ein Plumpsen, sah schnell hinter sich und entdeckte Juugo ohnmächtig auf dem Boden liegen. Was war passiert? Was zur Hölle war mit dem passiert? Doch schnell beantwortete sich diese Frage für den Bleichblauhaarigen, als er aufsah und in zwei mächtige Augen blickte, die ihn musterten und die dazugehörige Person nun langsam aber sicher aus dem Schatten der Nacht trat.
 

Der Regen prasselte auf den Mantel, der ihn zu einem Akatsuki machte und die dunkelgrauen Haare passten zu dem trüb – kalten Blick, den er stets aufgesetzt hatte. Das Glühen der zwei roten Augen mit den drei kommataförmigen Punkten stach dabei natürlich heraus.
 

„Uchiha… Itachi…“ Verdammt nochmal! Das wurde ja immer besser. Erst diese blöde Hackfresse, die einem atomisierten Aquarium entsprungen war und nun der im Gesicht gelähmte Clanmörder von Uchiha… Argh! Wo war eigentlich Sasuke, wenn man ihn mal brauchte? Suigetsu war klar, dass er – wenn er aus dieser Sache lebend herauskommen würde – dem Schwarzhaarigen so was von die Fresse polieren würde, wenn er könnte. Doch kampflos ergeben würde er sich nicht.

Dann hatte er es halt mit zwei Akatsukis zu tun, na und? Solange es nicht drei oder vier wurden…
 

Und wie das Schicksal es zu wollen schien, erschienen zwei weitere finstere Gestalten als Projektion auf den Dächern dieser Sackgasse, wurden dabei teilweise vom Wind und vom Regen zum Zittern gebracht. Aus einer Hauswand traten plötzlich ein monströses Wesen, was aufgrund des Schattens, der auf ihn geworfen wurde, nicht identifizierbar war und eine offensichtlich weibliche Person. Hinzu kam schließlich und endlich ein junger Mann, der die Gasse entlangging und neben Kisame stehen blieb.
 

„Na geil…“, meinte Suigetsu nur noch und ließ sein Schwert fallen, ehe sich sein Todfeind aus dem Meer auf ihn stürzte…

Die Mission beginnt

Kapitel 5: Die Mission beginnt
 

Sasuke blickte völlig kalt in die Finsternis der Nacht hinaus, während eine kühle Brise durch sein Haar wehte. Er wusste nicht, was einige Leute so toll am Mond und den Sternen fanden. Für ihn hatte es nur Leid bedeutet und deshalb konnte er gut auf so ein Szenario verzichten. Nun gut, er sah es sich trotzdem an, denn irgendwie hatte er das Gefühl, es bald öfter zu tun, aus welchem Grund auch immer.
 

Nebenbei fragte er sich, was Suigetsu und Juugo so lange machten. Sie sollten doch nur nach Amegakure gehen, Eri aufsuchen – die dank Karin dort aufgespürt werden konnte – und ein paar Informationen locker machen. Was bitte konnte daran so schwer sein?

Er selbst hätte sich natürlich ebenso genehmen und auf den Weg machen können, aber es wäre seines Erachtens nach zu auffällig gewesen, zumal er hier in einem der ehemaligen Uchihaposten die Stellung hielt und allzeit bereit sein wollte, falls sein Bruder käme.

Natürlich wusste Sasuke, dass es blödsinnig war, hier zu bleiben und auf ihn zu warten, denn momentan hatte er weitaus andere Gedanken, die ihn sogar von dem Rachegedanken leicht ablenkten und größere Aufmerksamkeit forderten. Dieses Holzschild in dem unterirdischen Bunker war doch nicht nur seltsam, nein, es bestärkte Sasuke in seiner Theorie, die er vor kurzem aufgestellt hatte.
 

Eine Theorie, die nichts Gutes bedeutete und so langsam aber sicher wurde diese immer weiter untermauert. Und da er sie weiter untermauern musste, um sich sicher zu sein, hatte er seine zwei Mitläufer ausgesandt, um eben Bestätigung zu kriegen.

Aber bis jetzt waren sie nicht zurückgekehrt. Meine Güte nochmal… Selbst Naruto oder Sakura hätten nicht so lange gebraucht.
 

Der Gedanke an die beiden bedeutete ihm nichts, zumindest nahm er nichts war. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn sowieso nie weitergebracht, es aber gerne gewollt hatten. Vielleicht lag es aber auch an der Tatsache, dass er innerlich schon so von seiner Rache und dem Hass vereinnahmt war, dass all die guten Dinge und über allem jedoch die richtigen Entscheidungen begraben waren.

Nun, Sasuke hatte mittlerweile sogar seinen Hass untergraben und stattdessen mit einer Eigenschaft gefüllt, die ihn stark und unberechenbar machte – Kälte. Eine finstere Kälte, die ihn von innen heraus erfüllte. Aber sie brachte ihm wenigstens etwas. Sie hielt ihn davon ab, sich von irgendetwas beeindrucken zu lassen, klar und strukturiert denken zu können und über den Dingen zu stehen. Das verärgerte und verunsicherte seine Feinde und sorgte außerdem dafür, dass ihn nichts mehr verletzen konnte.
 

Aber manchmal, wenn es eine Nacht wie diese war und seine Gedanken abschweiften, tat sich etwas in dem Uchiha auf, was er normalerweise für nicht möglich gehalten hätte. Er spürte dann den Willen in sich, bestimmte Dinge rückgängig machen zu können, Entscheidungen nochmals zu überdenken und andere zu treffen.

Und manchmal fragte er sich sogar, wie es seinen einstigen Teamkameraden ging. Gut, er hatte sie vor ein paar Monaten wieder gesehen und innerlich gestand er sich ein, dass sie stärker geworden waren, auch wenn es auf den ersten Blick für einen Außenstehenden nicht danach ausgesehen hatte. Aber Sasuke wusste es, hatte es gespürt und erkannt, ließ es sich jedoch nicht anmerken. Sie waren erwachsener geworden wie er… Und gerade Sakura… Der Unterricht bei Tsunade hatte sich sehen lassen. Sie war stärker und hübscher geworden. Ob sie ihm mittlerweile noch im Weg stehen würde?
 

Ja, ganz sicher… Schließlich standen ihm so viele im Weg und wollten ihn an seinen Vorhaben hindern. Was ihm sofort bei ihr jedoch aufgefallen war, war der Blick, mit dem sie ihn angesehen hatte. Er wusste zwar nicht, ob sie mittlerweile – nach seinem Mordversuch – noch etwas für ihn empfand… Was zur Hölle dachte er da? Wieso interessierte es ihn, ob sie noch die gleichen Gefühle für ihn trug wie damals?
 

Dämlicher Mond!

Sasukes kalter und emotionsloser Blick war während dieser Gedanken geblieben und wollte sich sicherlich auch nicht zurückziehen. Der Uchiha drehte sich schließlich um, ging wieder ins Innere des doch recht ansehnlichen Postens bzw. Anwesens und erblickte dann völlig gleichgültig die schwarzhaarige Karin, die an der Wand gelehnt in dunkelblauer Unterwäsche, aber ohne Brille stand.
 

„Juugo und Suigetsu brauchen doch sicher noch lange… Was meinst du? Wollen wir da nicht ein wenig die Zeit nutzen? Na~, Sasuke – kun?“, kam es verführerisch von ihr, während sie eher vergebens versuchte, erotisch auf ihn zuzugehen. Sie stoppte kurz vor ihm, lehnte ihren Kopf auf seine Schulter, hauchte an seine Wange und sorgte somit nur dafür, dass er sein Haupt leicht abneigte.
 

Was bitte hatte die für Probleme, dass sie sich immer – immer und immer wieder – an ihn ran machte? Er wollte rein gar nichts von ihr! Absolut nichts! Sie bildete sich dauernd etwas darauf ein, dass er vor zwei Jahren der nervtötenden Pubertät nachgegeben hatte, als Orochimaru ein paar Monate in dem Gefängnis war, welches Karin beaufsichtigte. Verdammt, hätte er sich damals nur nicht so gehen lassen…
 

„Lass das“, meinte er kalt, entfernte sich von ihr und stellte sein Katana an der Wand ab, woraufhin Karin fast umgekippt wäre, weil sie sich ja mit vollem Gewicht gegen den Uchiha gelehnt hatte. Nun gut… Er wollte offenbar, dass sie auf Angriff ging, also ließ sie leicht einen Träger an der Seite hinab und lächelte ihn verführerisch an, was Sasuke jedoch mit einem unbeeindruckten Blick konterte.
 

Der Schwarzhaarige sah weg, hatte keine Lust mehr auf dieses kindische Getue und provozierte die eigentliche Brillenträgerin nur. Sie zuckte verärgert mit der Augenbraue.

„Sag mal, Sasuke – kun“, fing sie an, „Was soll das, huh? Ich ziehe mich hier vor dir aus und du? Du machst gar nichts! Was bitte ist dein Problem? Vor zwei Jahren wolltest du es doch auch!“

„Vor zwei Jahren…“, erwiderte er lediglich, nahm seine Armschienen ab und legte sie neben das Katana, was er wiederum doch auf den Boden neben seinen Futon legte. Karin plusterte die Backen auf.

„Dann sag mir, warum du mich jetzt nicht mehr willst!“
 

Sasuke schwieg und legte sich jetzt auf seinen Futon, den Rücken zu Karin gekehrt und die Augen schließend. Er hatte sie noch nie gewollt – das war die Wahrheit. Es war lediglich ein Bedürfnis, das damals gestillt werden musste und sie hatte sich angeboten, also warum nicht zuschlagen? Klar, es war nicht so, dass er es nicht wieder tun würde, aber aus irgendeinem schier unerfindlichen Grund wollte er es nicht nochmal mit dieser eingebildeten Zicke tun, die sowieso nicht sein Typ war.

„Würdest du mir mal meine Frage beantworten?“

„Du hast keine Klasse“, war daraufhin seine Antwort und allein, dass er ehrlich antwortete, erstaunte Karin mehr als die demütigende Aussage, die darin enthalten war.
 

Sie hatte keine Klasse! Erst jetzt wurde es ihr bewusst, was er da gesagt hatte und sie verengte ihre Augen, zog sich beleidigt wieder ein paar Sachen an und legte sich demonstrativ auf ihren Futon, den sie zuvor ebenso demonstrativ einige Meter weg geschoben hatte.
 

Endlich Ruhe… Klar, er könnte sie wohl jetzt trotz dieser indirekten Beleidigung jederzeit dazu bringen, sich ihm hinzugeben, aber darauf konnte er getrost verzichten. Es war so seltsam… Karin hatte keine Klasse, aber wer dann? Welche Frau dann? Sasuke hatte sich generell nie viele Gedanken darüber gemacht, aber irgendwie kam ihm sowieso auf diese Frage nur eine Antwort in den Sinn – Sakura.

Doch sein Verstand fand diese Antwort so absurd, dass es schon fast wehtat. Sakura hatte ihn doch genervt und war oberflächlich und schwach! Mittlerweile aber nicht mehr… Das hatte er bei der letzten Begegnung jedenfalls geglaubt.
 

Nein, das war Schwachsinn. Oder etwa nicht? Er würde es herausfinden müssen, auch wenn ihm das zurzeit echt völlig egal war. Vielmehr ging Sasuke momentan durch den Kopf, wie er wegen seiner Theorie weiter verfahren sollte…
 

Und wenn Juugo und Suigetsu in zwei Stunden nicht aufgetaucht waren, müsste er sich zwangsläufig doch nach Amegakure begeben, um nachzusehen, was der Grund für das Nichterscheinen sein könnte…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Der Morgen war endlich angebrochen und vor den Toren Konohas hatte sich bereits eine rosahaarige Kunoichi eingefunden, die am Eckpfeiler des Haupteinganges lehnte, nachdenklich auf den Boden blickend. Zwischenzeitlich hatte sich Sakura mit diesem Auftrag abgefunden, es akzeptiert und machte sich momentan nur noch Gedanken darüber, wie sie sich am besten bei Naruto entschuldigen könnte.
 

Noch immer war ihre größte Sorge, dass er sich ihr gegenüber jetzt anders verhalten könnte, dass die Freundschaft zu zerbrechen drohte und er wütend auf sie war.

Dabei hatte Naruto am wenigsten von ihnen beiden verärgert oder wütend agiert. Fast die ganze Nacht hatte Sakura wach gelegen, nachdem es ihr nicht vergönnt gewesen war, durchs Weinen einzuschlafen. Anschließend hatte sie an die Decke gestarrt und daraufhin das Bild von Team 7 angeguckt, bis sie schließlich irgendwann von der Müdigkeit übermannt wurde.
 

Aber als ob das so gut war…

Denn selbst im Schlaf hatten ihre Schuldgefühle sie übermannt und ihr Alpträume beschert. Alpträume, in denen der blonde Chaosninja sie abfällig ansah und ihr den Rücken kehrte, sie verließ und einfach ging. Und mit ihm auch die anderen, die hinter ihm standen, da sie Sakuras Reaktion einfach nicht tolerieren konnten.

Neben ihr war daraufhin Sasuke erschienen und sah den Freunden der Medic – nin hinterher, lugte aus seinen emotionslosen Augen zu der verzweifelten Kunoichi.
 

„Deine Oberflächlichkeit… nervt mich… und alle anderen auch“, hatte er gesagt, kniete sich neben sie und hob ihr Kinn mit einer Hand an, führte ihr Gesicht in seine Blickrichtung. „Schwach, oberflächlich und egoistisch – das bist du Sakura. Du und niemand anderes.“ Daraufhin erhob sich der Uchiha wieder und ging Naruto und den anderen hinterher, die sogar noch auf ihn gewartet hatten. Erst dann verschwanden sie alle und ließen Sakura allein zurück.
 

Die Kunoichi wollte sich daran lieber nicht wieder erinnern, aber je länger sie hier stand und je länger Narutos Erscheinen und seine damit verbundene Reaktion auf sich warten ließ, desto schlimmer wurde es.

Ob er ihr überhaupt verzeihen könnte? Sie würde verstehen, wenn dem nicht so wäre…
 

Sie war tief in ihren Gedanken versunken, doch sah sie sofort auf, als sie ein bekanntes fröhliches Lachen vernahm, das aus der Richtung des Dorfinneren kam.

Schon vom Weiten konnte sie anhand des blonden Schopfes, der orangefarbenen Kleidung und dem Fuchsgrinsen, das der Junge trug, erkennen, dass es sich um Naruto handelte, der die Hände hinterm Kopf verschränkt hatte und von einem leicht schmunzelnden Hyuuga Neji begleitet wurde. Offenbar hatten sich die zwei gerade über etwas Amüsantes unterhalten oder freuten sich einfach nur auf die Mission.
 

Was Sakura leicht verwunderte, war die Tatsache, dass Hinata offensichtlich nicht mitgekommen war, um ihren Cousin und ihren Freund zu verabschieden. Wahrscheinlich hatten sie sich schon beim Anwesen des Hyuuga – Clans getroffen und zögerten somit den Aufbruch vor den Toren Konohas selbst nicht unnötig raus.

Die Rosahaarige schwieg bisher, hatte ihren Blick schuldbewusst zu Boden gerichtet, wurde dann aber aus ihrem Selbstmitleid gerissen.

„Guten Morgen“, meinte der Weißäugige und stellte sein Gepäck erst einmal ab.

„Hoi, Sakura – chan“, flötete der Uzumaki fröhlich und sorgte deshalb für Verwunderung bei seiner langjährigen Freundin, die ihn verdutzt ansah. Was war denn jetzt los? Wieso war der so gut drauf? Hätte er sie nicht anschnauzen oder einfach ignorieren müssen? Wäre das nicht die gerechte Strafe für ihr Verhalten gewesen?
 

„Naruto“, fing sie dann leise und vorsichtig an, fast so, als hätte sie Hinatas Verhalten kopiert, „Du… Ich… Ich meine, es tut mir Leid wegen gestern, ich…“

Doch der Sohn des Vierten wank einmal ab, grinste fröhlich und munterte sie auf diese Weise leicht auf.

„Schon okay, Sakura – chan! Ich war ja auch nicht ganz unbeteiligt…“

„Nein, du hattest damit rein gar nichts zu tun. Ich war so egoistisch und hab… Ah, Naruto!“, schrie sie plötzlich, als er sie stürmisch umarmte und an sich drückte.
 

„Hör bloß auf, vor der Mission Trübsal zu blasen, Sakura – chan! Das verdirbt den Magen“, sprach er, ließ den Hyuuga dadurch eine Augenbraue heben. Seit wann verdarb Trübsal blasen den Magen? Gut, wenn man dauernd nur Ramen in sich hineinstopfte und eine psychische Abhängigkeit von dem Zeug entstanden war, traf das wohl zu…
 

„A-Aber…“, machte die Rosahaarige verwundert, merkte, wie sich der Chaosninja leicht von ihr löste und sie an den Schultern hielt, sie zuversichtlich anlächelte.

„Ich verspreche dir, dass alles gut wird. Wir finden Sasuke, befreien ihn aus seiner Dunkelheit und dann wird alles wieder so wie es mal war…“
 

Ziemlich naiv… Ziemlich einfältig… Ziemlich einfach vorgestellt…

Und doch glaubhaft und motivierend. Wieder so eine Eigenschaft an Naruto, die irgendwie bewundernswert und einmalig war. Er sagte das nicht nur so, sondern glaubte selbst fest daran und würde alles daran setzen, es wahr zu machen – ganz besonders seine Versprechen.
 

Eine Weile herrschte Schweigen und Neji beobachtete die beiden von seinem Platz aus. Narutos aufrichtiges Lächeln schien irgendetwas auszustrahlen, das Sakura dazu veranlasste, ihn nur verwundert anzusehen, dann ebenfalls ein Lächeln aufzusetzen und zu nicken.

Der Hyuuga machte sich nicht viel draus, seufzte dann einmal und riss die zwei Freunde aus ihrer Trance.
 

„Sagt mal… Wo bleibt eigentlich Kakashi – san?“, fragte er, nachdem das Warten sich jetzt schon eine Weile in die Länge zog und Sakura gab ein entnervtes Seufzen von sich, was Naruto ihr gleichtat. Gemeinsam schüttelten sie ihre Köpfe.

„Manchmal verspätet er sich um ein paar Minuten“, fing die Rosahaarige an.

„Manchmal um ein paar Stunden“, ergänzte der Blondschopf anschließend und Neji hob erneut eine Augenbraue. Bitte was? Eine Legende mit Namen Hatake Kakashi verspätete sich manchmal um einige Stunden? Ne jetzt, oder…? Ihm hatte man stets Pünktlichkeit eingeflößt und Gai war ebenfalls immer rechtzeitig. Neji erinnerte sich noch gut daran, wie er einmal nur einige Sekunden zu spät kam.
 

„Pünktlichkeit, Frohmut, tut dem Shinobi stets sehr gut“ , hatte er geflötet, den Daumen gehoben und dabei mit den Zähnen geblitzt.
 

Puff!

Tatsächlich gab sich Kakashi plötzlich die Ehre, indem er aus einer Rauchwolke heraus auftauchte, gelassen zu seinen Teamkollegen blickte und einen Arm um Anko gelegt hatte, welche die drei einstigen Schüler nett anlächelte.

„Hi!“, hob der Grauhaarige die Hand und begrüßte sein Team, das ihn missbilligend anblickte.

„Du bist zu spät“, stellte Sakura mit verschränkten Armen fest, während Naruto beleidigt zum Kopierninja sah. Dieser rieb sich den Hinterkopf und seufzte wehmütig.

„Entschuldigt, aber wir haben eine schwarze Katze getroffen und mussten dann natürlich einen Umweg nehmen“, versuchte er sich aus der Lage zu befreien, erntete dann aber sofort einen strafenden Blick der Rosahaarigen.

„Rede nicht so einen Quatsch, Kakashi – sensei“, belehrte sie ihn, „Sag uns die Wahrheit, warum du dich verspätet hast!“
 

Bestätigend nickte der Chaosninja darauf, während der Weißäugige nur interessiert zum Kopierninja sah. Dieser seufzte erneut, vergrub seine Hände nun in den Hosentaschen und wirkte immer noch gelassen.

„Ähm“, begann er und schielte zu Anko, „Sie wollte heute Morgen noch kurzfristig Sex, weil sie gestern eingeschlafen ist…“
 

Bong! Eine Bombe hatte eingeschlagen, die alle Beteiligten die Kinnlade zu Boden fallen ließ – außer Anko. Die lief rot an, erhärtete aber sofort wieder ihren Ausdruck und wirkte schlichtweg einfach nur wütend, packte ihrerseits Kakashi am Kragen und schüttelte ihn durch.

„DU PERVERSER IDIOT! WIE KANNST DU DAS VERRATEN!“, schrie sie ihn an und erschrak aber, als der Kopf des Hatake abfiel, was ihr Naruto, Sakura und Neji gleichtaten.

Doch es dauerte nicht lange, da hatten sie sich wieder gefangen und den Kopf als Strohhaufen identifiziert. Der echte Kakashi hockte auf dem Haupttor seines Dorfes, lächelte verkrampft und kratzte sich wieder am Hinterkopf.

„Wir sollten dann jetzt aufbrechen“, meinte er, sprang vom Tor und eilte davon, gefolgt vom Hyuuga, von der Haruno und vom Uzumaki.

„BLÖDER SPINNER! WENN DU ZURÜCK BIST, MACH ICH DICH FERTIG!“

„Ich liebe dich auch~…“
 

In sicherer Entfernung vergrub Kakashi wieder seine Hände in den Hosentaschen, bemerkte die immer noch angekratzten Gesichter seiner einstigen Schüler, die ihn von der Seite heraus anblickten und nur ganz leicht mit dem Kopf schüttelten.

„Was…?“, fragte der Hatake schließlich, erhielt jedoch keine Antwort.

„Wo geht es denn jetzt zuerst hin?“, wechselte Neji schließlich das Thema, als die Stimmung sich noch nicht gehoben hatte. Der Grauhaarige holte daraufhin eine kleine Karte hervor und reichte sie ihm.

„Die roten Markierungen zeigen uns die Standorte, die wir ansteuern. Es werden mit Sicherheit mehrere Tagesreisen werden, wobei wir heute sicherlich den ersten Posten erreichen. Je nachdem, bei welchem davon Pakkun Sasukes Geruch entdeckt, ändern wir dann unsere Planung.“

„Und wie reagieren wir, wenn wir auf Uchiha treffen?“, hinterfragte der Hyuuga sofort, schaffte eine ernste bzw. entschlossene Stimmung unter den Anwesenden, als er somit die Kernfrage gestellt hatte.
 

„Die Frage ist, wie er reagieren wird“, antwortete Kakashi lediglich. Er selbst könnte erst dann entsprechend reagieren, wenn er Sasukes Reaktion gesehen hatte.

Naruto würde versuchen mit ihm zu reden und notfalls gegen ihn kämpfen, ihn diesmal aber besiegen und zur Vernunft bringen.

Neji war es egal.

Und Sakura… Nun, Sakura würde erstmal gar nichts tun. Sollte sich jedoch die Gelegenheit geben, mit Sasuke alleine zu sein, dann würde endlich das Ventil geöffnet werden, was all den Hass und die Abneigung ihm gegenüber rauslassen würde…

Aufeinandertreffen

Immer munter weiter :D Morgen lade ich ein weiteres Neues hoch. Grund? Nun, ich bin ab Donnerstag für einige Tage mit meiner Berufsschulklasse auf Klassenfahrt. Deshalb hau ich hier schon mal ein paar Kapitel raus ;)

Viel Spaß!
 

Kapitel 6: Aufeinandertreffen
 

Der Regen, der in der Nähe Amegakures herrschte, wollte und wollte einfach nicht aufhören. Es war hier aber mittlerweile Gang und Gebe, dass es durchgehend am Schütten war. Die Bewohner der großen Stadt ließ das völlig kalt und sie störten sich kein Stück an dem Wetter. Im Gegenteil – es war sehr unüblich und ungewöhnlich, wenn es mal nicht regnete. Deshalb gingen die Leute ihren Beschäftigungen nach, die zum Großteil innerhalb eines Ladens durchgeführt wurden oder eben den Nebeneffekt hatten, zu jederzeit einen langen Regenmantel tragen zu müssen.
 

Ähnlich erging es auch dem jungen Shinobi, der auf dem Dach eines der vielen Hochhäuser dieser Stadt saß und auf Amegakure blickte. Sein kurzes schwarzes Haar war bereits klitschnass, das Stirnband, was quer über dem linken Auge lag, von Regen getränkt und nur sein schwarzer Mantel mit den roten Wolken hielt den Rest seines Körpers trocken. Die gestrige Nacht hatte ihn kaum geschlaucht, denn immerhin waren sie in der Überzahl gewesen und die beiden seltsamen Typen hatten sie schnell außer Gefecht gesetzt.

Dieser große Stämmige und der kleine Bleichblauhaarige hatten keine Chance gegen die Akatsuki gehabt, zu denen er selbst mittlerweile gehörte. Der Stämmige wurde durch Itachis Sharingan schlafen gelegt, bevor die Situation eskalieren konnte, den Schwertträger hatten sie in einem unfairen Kampf entwaffnet und ebenfalls bewusstlos geschlagen. Für die beiden offenbar abtrünnigen Shinobis würde es wohl bald der endgültige Schlaf sein, wenn man mehr über sie herausgefunden hatte. Wieso auch immer sie Informationen über die Organisation haben wollten – sie schienen diese für jemand anderen besorgen zu müssen.
 

Und es galt, diesen Jemand ausfindig zu machen und als potentielle Bedrohung zu eliminieren – so die befohlene optionale Mission an alle Mitglieder der Akatsuki.

Zwischenzeitlich hatten sich dann alle wieder auf die Reise gemacht, selbst der vermeintliche seltsam anonyme Anführer war mit seiner Partnerin aus Ame verschwunden, während Takeshi in dieser Stadt bleiben und Stellung halten musste. Er sollte zumindest für eine Weile im Auge behalten, ob nicht der Auftraggeber der beiden Shinobis nach seinen verschwundenen Kameraden suchen würde.
 

Wenn das der Fall war, sollte er sich um ihn kümmern und aus dem Weg räumen.

Generell hatte der Shinobi keine Probleme damit, jemanden zu töten. Das hatte er schon oft getan, aber in letzter Zeit hatte sich soviel geändert, das ihn zum Nachdenken brachte, ihn die eingeschlagenen Wege überdenken ließ.

Wieso hatte er sich eigentlich der Akatsuki angeschlossen? Es war für Takeshi eher eine rhetorische Frage, die jedoch stets nur wenige Sekunden später eine Antwort erhielt und somit den Beweggrund seines Handelns offenbarte. Und deshalb wurde mit einem Mal das ganze Grübeln abgeschafft, sodass nur eine Situation wie jetzt auch blieb – im strömenden Regen auf einem der Dächer Amegakures sitzen und aus dem freien blauen Auge die Stadt betrachten.
 

Der Shinobi war so in seinen Gedanken versunken, dass er die Schritte hinter sich überhaupt nicht bemerkte. Sie waren zierlich und vorsichtig, doch eigentlich deutlich zu erkennen, wenn man einigermaßen aufmerksam war. Dennoch hörte der Einäugige sie nicht und sah erst leicht erschrocken auf, als eine Hand auf seiner Schulter ruhte. Überrascht wendete er seinen Blick zu der dazugehörigen jungen Frau, die ebenfalls den Mantel der Akatsuki trug und sich leicht zu ihm runtergebeugt hatte. Unüblich für ein Mitglied dieser ominösen Organisation lächelte sie ihn leicht an.

„Du solltest nicht so versunken in deinen Gedanken sein“, sprach sie ihm zu, „Das könnte gefährlich enden, das weißt du doch…“

„Schon vergessen, dass ich alles sehe…?“, erwiderte er daraufhin mit einer rhetorischen Frage und sah sie ausdruckslos an. Seine Partnerin setzte sich im strömenden Regen neben ihn und folgte wieder seinem Blick, den er auf die Stadt warf.

„Dann hättest du mich kommen sehen. Es kostet dich jedes Mal viel Kraft, Takeshi. Aber sag mir lieber, was dich bedrückt.“
 

Der Einäugige lächelte kurz etwas. Sie kannte ihn einfach zu gut. Nun, kein Wunder, wenn man schon eine Ewigkeit miteinander unterwegs war, durch dick und dünn ging, den anderen mit seinem eigenen Leben jederzeit schützen würde.
 

„Denkst du, dass es richtig war, uns dieser Organisation anzuschließen? Wir wissen nicht einmal wirklich, was sie mit den Dämonenungeheuern vorhaben und dabei war es einst unsere Aufgabe, sie unter Kontrolle zu halten.“

Die Blonde sah ihn an, während er nachdenklich seine Arme auf den Beinen ablegte und zu Boden sah, auf welchem die Pfütze immer weiter vom Regen gesättigt wurde.

„Es war nicht unsere Aufgabe… Wir gehören doch nicht wirklich dazu und so wie ich das verstanden habe, ist der einzige Grund für das Sammeln der Bijuus, um mit ihnen Geld zu machen, indem sie für Schlachten zwischen Dörfern benutzt werden…“
 

„Aber gehören wir nicht doch irgendwie zu ihnen? Sie haben uns aufgenommen, obwohl es eine große Gefahr war. Und nicht nur das… Sie haben uns auch…“
 

Doch der Einäugige wurde unterbrochen, als seine Begleiterin ihm einen Finger auf die Lippen legte und somit die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen voll auf sich zog.

„Ich weiß… Aber wenn das hier durchstanden ist, haben sie wieder ein zu Hause und wir können uns für alles bedanken. Denkst du nicht, dass es das wert ist?“

„Doch, aber irgendwie… Ach, ich weiß auch nicht. Vielleicht mache ich mir auch einfach viel zu viele Gedanken“, gestand er ihr und sorgte für ein mildes Lächeln bei der blonden Akatsuki, die sich jetzt wieder erhob und ihn leicht an der Hand zog, um auch ihn nun aus seiner Sitzposition zu erheben. Leicht überrascht ließ Takeshi das Ganze über sich ergehen und sah ihr in die rehbraunen Augen.

„Lass uns doch reingehen… Du hast lange genug im Regen Ausschau gehalten. Und drinnen ist es wärmer“, dabei gab sie ihm einen Kuss auf die linke Wange, „trockener“, einen auf die rechte Wange, „und ungestörter“, einen auf die Stirn…
 

Und während Amegakure weiter von seinem nie enden wollenden Wetter übermannt wurde, verschwanden die zwei Akatsukis durch eine Tür ins Innere des Gebäudes, hatten ihre Wache für heute aufgegeben. Doch genau deshalb bemerkten sie nicht, wie zwei Ninjas in schwarzen Kapuzenumhängen die Stadt betraten, um sich auf die Suche nach ihren zwei verschwundenen Kameraden Juugo und Suigetsu zu machen…
 

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Sasuke und Karin hatten sich am frühen Morgen auf den Weg nach Ame gemacht, nachdem Juugo und Suigetsu immer noch nicht wieder aufgetaucht waren und betraten jetzt die Stadt, in der es dauerhaft regnete.

Aufgrund der Tatsache, dass hier zahlreiche Leute in Mänteln umher liefen und Kapuzen oder Schirme trugen, war es wirklich hilfreich für die beiden, ebenfalls ihre Kapuzenmäntel zu tragen und leicht das Gesicht verdecken zu können. Ausnahmsweise mal eine Sache, bei der ein solch dämliches Wetter gut war.
 

Sasuke wäre generell schon am Abend zuvor aufgebrochen, aber er hatte das Gefühl gehabt, dass seine zwei Kameraden in die Hände der Akatsuki gefallen sein könnten und es wäre zu sinnfrei – nicht gefährlich (!) – gewesen, ebenfalls früher aufzubrechen und dieser Organisation direkt in den Schoß zu rennen, auch wenn er dann umso schneller seinen Bruder hätte umbringen können.

Da Juugo und Suigetsu nicht wirklich schwach waren – andernfalls hätte der Schwarzhaarige sie ja logischerweise nicht mitgenommen – mussten sie in eine Falle gelaufen sein, die von mehr als nur einem Akatsuki umgeben war. Das wiederum bedeutete wohl, dass Amegakure eine Art Stützpunkt sein könnte. Und das würde außerdem heißen, dass hier eine stetige Überwachung an der Tagesordnung war.

Doch bisher war weder Sasuke noch Karin etwas aufgefallen und die Brillenträgerin hätte Itachis Chakra gespürt, geschweige denn ungewöhnlich andere starke Chakras.
 

Schweigend ging der Uchiha vor, lugte kalt unter seiner Kapuze hervor und blieb schließlich stehen, blickte auf das Dach eines zweier Hochhäuser von Amegakure. Karin, die irgendwie vom Anblick einer solch großen Stadt leicht gefesselt war, stieß natürlich deshalb genau in ihn rein und fiel dann zu Boden, genau auf ihren Knackarsch.

„Autsch… Sasuke – kun, bist du blöd? Sag gefälligst, wenn du stehen bleibst!“, plärrte sie und schob sich schließlich ihre Brille zurecht, erhielt aber wie immer keine Erwiderung auf ihre Beschwerde.
 

So war der Schwarzhaarige und dadurch wurde die „Arbeitsatmosphäre“ nicht wirklich gehoben. Mal abgesehen von seiner Schweigsamkeit, lief es Karin jedes Mal kalt den Rücken runter, wenn sie in die unbeeindruckten emotionslosen Augen des Uchihas blickte, wobei dieser Anblick schon langsam Gewohnheit wurde und sie sich deshalb darauf einstellte. Manchmal fragte sich Karin, wenn sie nicht gerade versuchte, ihn erfolglos zu umgarnen, ob er irgendwann mal hatte lächeln können. Denn obwohl sie sich schon ein paar Jahre kannten, hatte sie ihn nie fröhlich oder glücklich gesehen.

Als sie ihm die ersten Male begegnet war, hatte sie wenigstens Desinteresse oder Abneigung in seinem Gesicht gelesen, oft auch Wut oder Hass, wenn er im Training versagte oder es um Itachi ging.
 

Aber mittlerweile konnte sie nicht einmal mehr so etwas an ihm erkennen. Es war beinahe so, als würde jegliche Wärme, jegliche Emotion und jeder Hauch Menschlichkeit aus ihm entflohen sein.

Gut, Sasuke hatte bei Orochimarus Trainingseinheiten nie jemanden getötet, aber er begründete das liebend gern damit, dass die einzige Person, die er töten wollte, nun mal sein verhasster Bruder wäre. Doch die Brillenträgerin und die zwei anderen wussten, dass es nicht so war…
 

Sasuke tötete. Er tötete, ohne großartig Ausnahmen zu machen. Er tötete, auch wenn ihm sein Gegner haushoch unterlegen war. Und er tötete gnadenlos – völlig kalt und ohne Rücksicht.

Es war unheimlich und doch irgendwo beruhigend. Beruhigend deshalb, weil es schien, als könne Sasuke rein gar nichts im Weg stehen und man wäre deshalb auf der sicheren Seite. Beruhigend aber auch, weil er sich in dem Sinne von Orochimaru unterschied, der aus Spaß tötete und Sasuke nur, weil er es für nötig zu halten schien.
 

Von ihren Gedanken wieder loskommend, folgte Karin dem Blick des Uchihas zum Dach und sah dann etwas skeptisch zu ihm, stemmte ihre Hände in die Hüften. „Hey! Könntest du mir mal antworten?“
 

„Akatsuki“, war seine Antwort, die zwar nicht zur Frage passte, aber doch völlige Aufmerksamkeit erschuf. Die Brillenträgerin weitete kurz ihre Augen und wurde schließlich ernst.
 

„Sind sie dort oben?“ Doch sie erheilt erneut keine Antwort, bemerkte lediglich, wie Sasuke wieder losging und folgte ihm akzeptierend. Scheinbar dachte er sich etwas dabei, doch ihr fiel auf, dass er jetzt etwas schneller als vorher unterwegs war und offenbar auch ernster. Schließlich erreichten die zwei das Wirtshaus, welches Karin auf einer Stadtkarte an zwei Abenden zuvor als Standort Eris deklariert hatte. Doch der Uchiha ging geradewegs daran vorbei, hinterließ deshalb wieder eine eingeschnappt überraschte Karin, die ihm jedoch weiterhin folgte und schließlich erst in einer Gasse zum Stehen kam.
 

Während der Regen weiter die Pfützen sättigte, blieb Sasuke in diesem Hinterhof, der durch die Gasse einen einzigen Zugang bot, stehen und sah zu Boden.

Die Schwarzhaarige ging dann langsam an ihm vorbei, als auch sie ihren Blick abwärts richtete. Langsam kniete sie sich runter, weitete etwas überrascht ihre Augen und traute sich schon fast gar nicht, die gewaltige Klinge dieses mächtigen Schwertes anzufassen, da sie von einer trockenen roten Masse überzogen war und dort, wo es die Pfütze berührte, noch leicht flüssig tropfte.
 

„Blut…“, schlussfolgerte die Brillenträgerin und schluckte einmal schwer, als sie das Schwert ihres Teamkollegen ansah. Wieder so ein kalter Schauer über dem Rücken. „Also… sind die beiden wirklich in eine Falle gerannt… Diese Trottel“, schlug sie einmal fest mit der Faust auf dem kalten Steinboden. „Diese blöden Trottel! Die sollten doch nur Eri nach ein paar Informationen ausquetschen und nicht gleich in die Hände der Akatsuki fallen.“
 

„Karin“, kam es von der kalten Stimme im Hintergrund und sofort galt die Aufmerksamkeit der Angesprochenen dem Uchiha, der lediglich in eine andere Richtung nickte.

Die Brillenträgerin sah in eine Ecke des verlassenen Hinterhofs und erkannte dort die Leiche einer braunhaarigen Frau liegen, an deren Nacken das Mal des Fluches zu erkennen war – Eri…

Mit geschlossenen Augen und völlig durchnässt lag sie dort, hatte ihre letzten Atemzüge bereits vor Stunden abgegeben. Doch wo waren Suigetsu und Juugo?

Offenbar hatte man sie mitgenommen, also vielleicht noch nicht umgebracht, aber wieso sollten sie die zwei am Leben lassen, wo der Akatsuki doch klar sein musste, dass Sasuke generell kein wirkliches Interesse an den beiden hatte.

Dieser kehrte sowieso gerade dem Hinterhof seinen Rücken, machte sich bereits wieder auf den Rückweg.

Karin, die immer noch auf dem Boden kniete, erhob sich ebenfalls langsam, drehte sich um und begann ihm zu folgen. Was sollten sie denn jetzt tun? Und was in Gottes Namen wollte Sasuke jetzt tun?
 

„Was… Was hast du jetzt bitte vor, Sasuke – kun?“, fragte sie ihn schließlich, etwas aufgebracht über die Tatsache, dass ihm das Ganze hier scheinbar vollkommen egal war. „Wir müssen herausfinden, wo die beiden Trottel sind und sie mal wieder aus der Scheiße ziehen! Wo willst du überhaupt hin?“ Doch erneut erhielt sie keine Antwort, seufzte genervt, stutzte jedoch dann leicht bei dem Weg, den sie gerade einschlugen. Er führte zu den zwei Hochhäusern Amegakures und die Schwarzhaarige rannte vor den Uchiha, blieb stehen und zwang ihn so zu der gleichen Aktion.
 

„Moment mal, Sasuke – kun!“, wand sie ein, „Was bitte willst du gerade machen? Sag mir nicht, dass wir zu den blöden Wolkenkratzern gehen und der Akatsuki direkt in die Arme laufen sollen!“

„Was sonst…?“, war seine plötzlich Antwort darauf und Karin fiel aus allen Wolken.

„BIST DU BESCHEUERT?! Wir können doch nicht einfach dort hinrennen, die Tür eintreten, der ganzen Organisation einen schönen guten Morgen wünschen und die Trottel rausholen! Die killen uns und schlachten uns mit Leichtigkeit ab, wenn wir keinen Plan haben!“

„Es sind nur zwei“, erwiderte Sasuke darauf kalt und gefühllos, was Karin erneut erstaunt aufsehen ließ.

„W-Woher willst du das wissen?!“ Doch diesmal hoffte sie vergebens auf eine Entgegnung, kassierte stattdessen einen leichten Stoß zur Seite, als er an ihr vorbeiging und sich weiter auf den Weg zu dem vermeintlichen Versteck der zwei Akatsukis machte.
 

Er hatte die beiden Ninjas vorhin auf den Dächern erkannt. Sie trugen schwarze Mäntel mit roten Wolken. Und sie waren allein. Woher Sasuke das wusste? Er kannte das Verhalten von Mördern und Irren. Sie würden nicht wie normale Täter an den Ort ihres Verbrechens zurückkehren oder bleiben. Sie mussten weiterziehen, um ihre „Mission“ fortzuführen. Und dazu würden sie wohl kaum mehr als zwei Leute hier als Provokation für ihn, Uchiha Sasuke, delegieren.
 

Karin wollte bereits seufzend hinter ihm hergehen, doch dann sah sie sich aufmerksam um, sah in der Menschenmenge um sich herum eine Gestalt in schwarzen Mantel mit roten Wolken.

„Sasuke – kun!“, flüsterte sie, sodass der Angesprochene es aber verstehen konnte und sofort spürte sie seinen Rücken an ihrem.

„Ich weiß“, erhielt sie als Antwort vom unbeeindruckten Uchiha, der auf seiner Seite ebenfalls eine solche Gestalt stehen hatte.
 

Während es regnete und die Leute in dieser Straße sich einen Weg in andere Wegeseinschlagungen, Bars oder Wohnungen suchten, waren Sasuke und Karin von zwei Akatsukis umstellt.

Der Brillenträgerin war einer weibliche blonde Person gegenüber, die mindestens so ernst wie sie selbst dreinblickte und Sasuke sah völlig emotionslos in das erkennbare verengte Auge, welches den Ernst der Lage zu erkennen schien.
 

„Du hattest offensichtlich recht… Ich spüre sonst kein weiteres starkes Chakra in dieser Gegend. Sie scheinen tatsächlich nur zu zweit zu sein“, flüsterte ihm Karin zu, drückte sich noch etwas gegen seinen Rücken, schluckte einmal schwer.
 

„Dachtet ihr, wir würden euch nicht bemerken?“, fragte schließlich der junge Mann mit den kurzen schwarzen Haaren und dem linken verdeckten Auge, was Sasuke kurzzeitig an Kakashi erinnerte. „Aber offensichtlich habt ihr euch auch nicht wirklich Mühe gemacht, euch zu tarnen, deshalb wolltet ihr es sogar auf ein Aufeinandertreffen hinauslaufen lassen…“
 

Schweigen herrschte, während des erbitternden Regens von Amegakure.
 

„Scheinbar wollen die beiden uns keine Antwort geben, Takeshi. Müssen wir euch etwa ernsthaft dazu zwingen?“, ergänzte die Blondine, fing kurzzeitig an finster zu schmunzeln, was Karin provozierte. Sie hasste solche Schlampen. Noch dazu war ihr Geschmack für Mode ja mal so was von schlecht.

„Was habt ihr mit Juugo und Suigetsu gemacht?“, rief sie dann der Akatsuki entgegen, wobei sich der Blick der Angesprochenen nun erhärtete.

„Getötet!“, antwortete sie lediglich und entsetzt sah die Brillenträgerin zu ihr. Wie jetzt? Suigetsu und Juugo hatten sich von den Pappnasen hier umbringen lassen? Nicht wirklich, oder?

Sie waren blöd, aber doch nicht schwach, wie Karin fand… Wütend verkrampfte sie das Gesicht, sah weiterhin zu Mei, der blonden Akatsuki.
 

Sasuke und Takeshi hingegen sahen sich weiterhin an. Der Uchiha ließ sich von diesem seltsamen Einäugigen nicht beeindrucken und schon gar nicht unterkriegen. Der Akatsuki mit den kurzen schwarzen Haaren hingegen war irgendwie verwundert über diese seltsame Art seines Gegenübers und seine Ahnung, um wen es sich handeln könnte, steigerte sich immer mehr, denn er kannte diese Eigenschaft.

Dieses Kalte, Unbeeindruckte, Gleichgültige… Aber bei diesem Shinobi hier war sie noch um einiges ausgeprägter.

Doch, das musste er sein… Es ging gar nicht anders!
 

In diesem Moment hatte Karin auch schon ein Kunai gezogen und es auf ihre Gegnerin geworfen, doch diese trat mit dem linken Bein zurück, stand nun fest auf dem Boden, schlug ihren Mantel etwas nach hinten und griff zu etwas, was sie nun in einer irren Geschwindigkeit hervorholte und wehrte das Wurfmesser mit scheinbarer Mühelosigkeit ab. Aber die Schwarzhaarige war noch mehr davon überrascht, eher entsetzt, wie sich ihre eiserne Waffe in der Luft in zwei Teile zerlegt hatte.
 

„Es war ein Fehler, hierher zu kommen…“, sprach Takeshi ernst und sah weiterhin zu seinem Gegenüber. Er war ebenfalls einen Schritt nach hinten gewichen, schlug seinerseits den Akatsukimantel beiseite und zog unsehbar schnell ebenfalls eine kraftvolle Waffe, die einen starken Luftzug auf sein Gegenüber schleuderte und somit die Kapuze vom Kopf wehte, somit das Gesicht zu erkennen gab und Takeshis Vermutung endlich bestätigte. „…Uchiha Sasuke!“
 

Der Luftzug war so schnell gegangen wie er gekommen war, ermöglichte Sasuke das Öffnen der Augen und mit dieser Aktion offenbarte er dem Akatsuki sein legendäres Bluterbe…
 

Sharingan!
 

Der prasselnde Regen verringerte sich, stoppte doch tatsächlich, als hätten die Spannung in der Luft und das aufkommende Gefecht ihn verscheucht… Und die beiden mächtigen Klingen der Akatsukis glänzten in den wenigen Sonnenstrahlen, die auf sie trafen. Zwei Katanas, deren Macht vielen Shinobis in der Vergangenheit das Fürchten gelehrt hatte…

Wiedersehen

Kapitel 7: Wiedersehen
 

„Wer hätte gedacht, dass wir so schnell fündig werden“, sprach der Kopierninja gelassen, während er mit Naruto, Sakura, Neji und Pakkun das verlassene Uchiha – Anwesen durchsuchte.
 

Sie hatten am gestrigen Abend einmal Rast gemacht und sich etwas Schlaf gegönnt, bevor sie schließlich kurz vor Morgengrauen weiter aufgebrochen waren und in einem guten Tempo vorankamen, sodass sie nun einen der „Außenposten“ gefunden hatten.

Es schien beinahe schon kein Zufall mehr zu sein, dass Pakkun sogar noch frisch den Geruch des Uchihas wahrnehmen konnte, so als wäre er erst vor kurzem hier gewesen. Vielleicht war er es ja auch oder er war nur ganz kurz weg und würde jeden Moment wiederkommen?
 

Sicher war sich da keiner, allerdings sah das Anwesen wieder verlassen aus, wobei man jedoch vier Rucksäcke in einem der Gemächer liegen fand, die darauf hinwiesen, dass Sasuke und vermeintliche Begleiter wohl doch noch zurückkehren würden. Und dann wäre aber Holland in Not, wenn das der Fall wäre. Kakashi war klar, dass sie vorsichtig und aufmerksam vorgehen mussten, denn scheinbar hatte sich der Schwarzhaarige mit drei Shinobis auf seine Rachetour begeben, wobei es gerade Naruto sehr skeptisch machte, wieso er nicht einfach wieder nach Konoha gekommen und ihn, Sakura und Kakashi gefragt hatte.
 

Doch schnell wurde ihm klar, dass das ja so einfach nicht war. Irgendwie enttäuscht, starrte der Uzumaki zu den vier Rucksäcken und auf die vier Fuutons.

Hatte sich Sasuke wirklich auf so eine Art und Weise verändert, dass er sich ein eigenes Team zusammenstellte, welches voll und ganz seinen Vorstellungen entsprach und nicht von Teamwork oder Dorfzugehörigkeit geprägt war?

Klar, im Prinzip gehörte der Uchiha als Abtrünniger zu überhaupt keinem Dorf und vielleicht hatte Sasuke das ja auch nur getan, weil er nicht so einfach die Möglichkeit hatte, sein ehemaliges Team um Hilfe zu bitten. Aber… Wenn man ganz ehrlich zu sich selbst war, war die letzte Möglichkeit sehr unwahrscheinlich…
 

„Sieht ganz so aus, als hätte der Uchiha – Bengel sich ein paar merkwürdige Gestalten als Kameraden ausgesucht“, bemerkte Pakkun und zog somit die Aufmerksamkeit der vier Ninjas auf sich.

„Was meinst du damit?“, hinterfragte Kakashi seinen kleinen Begleiter, der zu ihm aufsah und mit einer Pfote kurz zu seiner Nase deutete.

„Normalerweise unterscheiden sich die Gerüche der Leute, die ich suche, immer, aber hier ist in allen vieren eine Ähnlichkeit vorhanden.“

„Eine Ähnlichkeit?“, hob Neji seine Augenbraue und wirkte irgendwie leicht skeptisch bzw. unwissend, genau wie der Blondschopf, doch der grauhaarige Leiter dieses Teams wurde ernst.

„Das Juin“, kam es von Sakura, die sich einen der Rucksäcke eine Weile genauer betrachtet hatte und feststellen musste, dass Sasukes drei Kameraden aus zwei Männern und einer Frau bestanden. Wieso in Gottes Namen kam eine Frau auf die blödsinnige Idee, einem gefühlskalten Mistkerl zu folgen? Wahrscheinlich war sie auf sein gutes Aussehen reingefallen… Genau wie sie damals… Innerlich war er schließlich wie tot, sodass man sich nur in sein Aussehen verlieben konnte. „Das Juin macht wohl diese Ähnlichkeit in dem Geruch aus.“
 

Kakashi nickte und Naruto blickte etwas fragend auf.

„Du meinst also, dass Sasukes Teammitglieder auch ehemalige Schüler von Orochimaru sind?“

„Teammitglieder?“, sprach die Rosahaarige das Wort mit einem ironischen Unterton aus, „Du glaubst doch nicht wirklich, dass Sasuke diese drei Begleiter als Team bezeichnet, oder? Ich denke, er wird sie nur gebrauchen, um Kisame oder so von seinem Leib zu halten, wenn er auf Itachi trifft…“
 

Die Medic – nin hatte die Arme vor sich verschränkt und drehte jetzt den Rucksäcken ihren Rücken zu. Doch sogleich schien sie ihre zickige Antwort zu bereuen, da sie Naruto doch nicht wieder extra verletzen wollte. Dieser ging jedoch nicht weiter darauf ein, denn er verstand sehr gut, was Sakura fühlte und ließ sie deshalb ihre Meinung sagen.

„Auf jeden Fall können sie noch nicht wirklich weit sein. Zumindest Sasukes Geruch und der von der Frau sind noch recht frisch“, ergänzte der kleine Mops schließlich, denn auch ihm war aufgefallen, dass einer von Sasukes Kollegen weiblicher Natur war.
 

„Dann müssten wir sie also recht schnell finden“, meinte der Hatake schließlich und sah dann zum Hyuuga, der verstehend nickte und ein Fingerzeichen schloss.
 

„Byakugan!“
 

Sofort aktivierte sich das Kekkei Genkai seines Clans. Einige Adern bildeten sich und liefen zu den Augen, deren Pupillen durch das in ihnen fließende Chakra ausnahmsweise Mal zu erkennen waren.

Für Außenstehende sah es so aus, als würde sich der Schwarzhaarige unsinnig in der Gegend umsehen, aber er hatte den vollen Durchblick, sah über das Anwesen und seine Umgebung hinweg, entfernte seine Sicht immer weiter und erforschte diese.

„Östlich habe ich nichts… Westlich und südlich auch nicht“, sagte er und konzentrierte sich weiter auf die Auskundschaftung der Umgebung, bis er schließlich das Fingerzeichen löste, das Byakugan aber aktiviert ließ, dann erwartungsvoll von Naruto an den Schultern gepackt wurde.

„Und nördlich? Was ist im Norden? Hast du Sasuke gefunden?“ Doch Neji schüttelte den Kopf, sodass der Chaosninja abrupt den Kopf hängen ließ.
 

„Das Byakugan ermöglicht mir mittlerweile zwar eine kilometerweite Sicht, aber irgendwann erreiche selbst ich meine Grenzen. Es gibt aber eine andere Möglichkeit!“ Neji ging ohne weitere Angaben aus dem Anwesen, wurde dabei widerstandslos und nur fragend verfolgt, blieb schließlich stehen und sah in den Himmel.

Selbst Sakura, die eigentlich mit Mühe ihre Wut unterdrückte, blickte jetzt verwundert auf, als der Hyuuga sich in den Daumen bis, einige Fingerzeichen formte und schließlich die flache Hand auf den Boden knallte. „Kuchiyose no Jutsu!“, rief er und ein Knall ertönte, gefolgt von einer kleinen Rauchwolke, die sich nach und nach auflöste.

Zum Vorschein kam ein mittelgroßer Falke, der stolz seinen Kopf empor hob und zu seinem Beschwörer blickte, ein paar Mal mit den kleinen Augen klimperte.
 

„Boah ey“, machte Naruto erstaunt und beugte sich weit vor, um dem Falken in die Augen sehen zu können. „Der ist ja cool!“ Mit diesen Worten grinste der Uzumaki und wollte den Vogel streicheln, kassierte aber sofort einen Schnabelhieb von diesem und lutschte sich die Hand, um den Schmerz zu besänftigen. Mucksch sah er nun zum Falken, während Neji seinem vertrauten Geist den Unterarm reichte, auf den dieser nun stieg und sich hochheben ließ.

„Nur diejenigen, die einen Pakt mit den Vögeln geschlossen haben, dürfen sie auch anfassen. Darüber hinaus ist Kotaro hier Fremden gegenüber nicht sehr aufgeschlossen“, erklärte der Weißäugige und blickte stolz zu seinem ebenfalls stolz aufsehenden Falken.
 

Kakashi und Pakkun blickten nur gelassen zu den beiden stolzen Wesen, die hier in ihrem Team waren, dachten beide gleichzeitig, dass es nicht angehen könnte, wie vertraute Geister doch ihren Beschwörer ähnelten und bemerkten nicht einmal, wie das bei ihnen auch der Fall war.

Deshalb musste die Haruno kurz einmal schmunzeln, ehe sie sich Neji zuwendete, der immer noch sein Bluterbe aktiviert hatte.
 

„Kotaro heißt er? Und wie soll er uns bei der Suche helfen?“, fragte sie, bekam ein wissendes Lächeln vom Hyuuga als Antwort. Dieser strich dem Falken nun über das Gefieder.

„Er wird weiter nördlich fliegen und die Gegend erkunden“, antwortete er ihr, ging etwas in die Knie und stieß sich dann leicht ab, streckte dabei den Arm aus und Kotaro flog hoch in die Lüfte, war kaum noch zu erkennen, als er seine kraftvollen Flügel für seine Tour einsetzte.

Neji hingegen formte kurz zwei Fingerzeichen und ein paar weitere Äderchen liefen zu seinen mächtigen Augen.
 

„Ah, verstehe“, machte Kakashi schließlich und nickte anerkennend, während er vom Blondschopf ahnungslos angesehen wurde.

„Was…? Was?“, drängelte dieser, bis sein Sensei einmal seufzte und die Hände in den Hosentaschen vergrub.

„Offensichtlich kann Neji das sehen, was der Falke sieht, das heißt, es besteht eine Verbindung zwischen ihnen. Und das wiederum bedeutet, dass er in noch entfernte Umgebungen sehen kann.“

„Dann müsste er doch damit auch die Schwäche des Byakugans ausgleichen können, oder Kakashi – sensei?“, schlussfolgerte der Blondschopf zum Erstaunen aller Anwesenden. Neji nickte.

„Ja, die hat mich ohnehin schon immer gestört. Ah, da haben wir was. Amegakure.“ Sofort stutzte der Hyuuga und weitete die Augen, erhielt somit wieder die Aufmerksamkeit seines Teams.
 

„Was ist da? Siehst du etwas?“, fragte Naruto ihn stürmisch und wollte ihn wieder an den Schultern schütteln, doch hielt Sakura ihn davon ab.

„Warte doch mal“, entgegnete sie, erkannte das überraschte Gesicht des Hyuugas und hatte schon so eine Vorahnung, „was“ er da sah.
 

„Sasuke…“
 

Ein Schock durchfuhr alle Anwesenden, bis auf Sakura, deren Mimik sich nur erhärtete. Ihr ehemaliger Schwarm war also in Amegakure.

„Und da scheint auch diese Frau zu sein, von der Pakkun vorhin gesprochen hat und… noch zwei weitere Personen.“

„Was für welche?“, kam es wieder vom Chaosninja, der erwartungsvoll und drängelnd zugleich seine Frage an den Hyuuga richtete.

„Zwei… Akatsukis! Sie scheinen gegeneinander kämpfen zu wollen.“
 

Der Kopierninja wurde jetzt ernst.

„Wir machen uns sofort auf den Weg. Vielleicht brauchen sie unsere Unterstützung.“

„Ich finde, wir sollten erstmal abwarten und erst dann eingreifen, wenn es schon fast zu Ende ist. Dann können wir Sasuke – kun besser nach Konoha bringen, wenn er sich nicht wehren kann“, meinte Sakura zynisch, kassierte aber sogleich einen missbilligenden Blick ihres einstigen Senseis.

„Das war keine Bitte, sondern ein Befehl. Also los!“
 

Und mit dieser Bitte, nein – mit diesem Befehl machten sich die vier auf den Weg nach Amegakure. Endlich…

Naruto war seinem Ziel zwar schon einmal so nahe gewesen, aber diesmal würde er es schaffen und Sasuke zurückholen, koste es, was es wolle!
 

Zumindest, wenn Sakura ihm da keinen Strich durch die Rechnung machen würde…
 

- - - - - - - - - - - - -

Sasuke blickte immer noch unbeeindruckt zu seinem Gegner, dem Akatsuki mit einem Auge, der gerade ein Katana auf eine Art und Weise gezogen hatte, wie es kein Shinobi je tun würde. Und noch dazu war es ein Schwert, welches Sasuke in Form und Länge noch nie gesehen hatte. Doch was ihn am meisten aufgefallen war und ihn irgendwo sicherlich ein kleines bisschen verwunderte, war die Tatsache, dass es Chakra abgab und um sich herum sammelte. Dieses Schwert, ein einfaches Katana, besaß Chakra…

Das erkannte er dank seines Sharingan, welches den Akatsuki nun gefährlich musterte. Und noch etwas hatte er an dem Schwert seines Gegners erkannt. Es war ein Symbol kurz vor Anfang des Griffes – ein Löwe. Und dieser Löwe war das Erkennungsmerkmal, welches Sasukes Theorie nun wohl endgültig untermauerte.
 

Denn dieser verengte das sichtbare Auge noch etwas, als er diese mächtigen Augen zum ersten Mal als Feind gegen sich hatte. Natürlich hatte er sie bereits öfter gesehen, aber irgendwie unterschieden sich diese Sharingan von Itachis. Obwohl sie auch rot waren und drei kommataförmige Punkte hatten, waren diese hier von etwas untermalt, was jedem einen kalten Schauer über den Rücken jagen ließ. Doch Takeshi war darauf vorbereitet und das wollte er Sasuke spüren lassen.
 

„Sasuke – kun… Ist es das, wofür ich es halte?“, wollte Karin wissen, als sie Meis Katana sah und ebenfalls den Löwen erblickt hatte. „Und antworte mir bitte diesmal. Wenn’s geht ehrlich…“
 

Hey, Sasuke antwortete nicht immer, aber wenn, dann sagte er die Wahrheit und das würde er auch jetzt tun.

„Ja“, sprach er, „Samuraischwerter.“

„Aber die Samurai sind doch alle tot“, widersprach die Brillenträgerin fassungslos, erhielt aber sogleich ein spöttisches Grinsen der blonden Akatsuki.

„Wie du siehst nicht…“ Doch Mei staunte nicht schlecht, als Karin dann ein selbstbewusstes Schmunzeln auflegte, sich ihre Brille zurechtrückte und beide Hände in die Hüften stemmte.

„Nun, was soll’s… Wir Ninjas haben euch schon einmal kräftig in den Arsch getreten, also können wir es auch ein zweites Mal tun.“
 

Plötzlich jedoch erschien die Akatsuki aus dem Boden vor ihr, sorgte somit für Entsetzen und als wenn sie sich irgendwo abgestoßen hätte, sprang sie hoch, versetzte Karin einen Knietritt ans Kinn und schleuderte sie somit weiter in die Höhe, wo sie von Mei einen heftigen Tritt in den Magen versetzt bekam, der sie direkt in die nächste Hauswand beförderte.
 

„Wir sind nicht das, was ihr glaubt… Also tut ihr nicht gut daran, uns zu unterschätzen“, prahlte Karins Gegenüber und während sie landete, drehte sie sich einmal, griff ihr Schwert fester und drohte damit Sasuke in der Seite zu treffen, doch dieser sah das kommen, sprang leicht hoch, sodass das Katana unter ihm war und drückte es dann mit seinem gesamten Gewicht nach unten. Auf diese Weise zwang er auch die Trägerin dieser Waffe leicht in die Knie, erkannte aber sogleich die Gefahr die von ihrem Kameraden ausging, der nun auf ihn zusprang. Sasuke drückte sich mit einer Hand an Meis Kopf ab und vollführte so einen Sprung über sie hinweg, woraufhin Takeshis Schlag geradewegs ins Leere ging.
 

Als der Uchiha landete, hielt er sich beide Hände über den jeweils anderen Unterarm und leitete Chakra in diesen, woraufhin zwei Bannsiegel entstanden, die mit einem leichten Puff zwei Kunais erscheinen ließen, welche er nun auf die beiden Akatsukis schleuderte.
 

Doch diese wichen den Wurfmessern aus.

„Mei, greif ihn an!“, befahl der Kurzschwarzhaarige, sah seine Kameradin mit dem Katana im Anschlag auf Sasuke zustürmen und führte eine Reihe von Fingerzeichen durch.

Sasuke sah unbeeindruckt zu Mei, die mit gezielten Schlägen immer wieder versuchte, den Uchiha zu treffen, doch auf unerklärliche Weise funktionierte dies nicht. Wollte sie seine Seite von oben herab treffen, neigte er sich noch lange Zeit zuvor zur anderen Seite. Wollte sie wiederum seine Beine treffen, sprang er ebenso zeitnah in die Luft und wenn sie einen tödlichen Schlag auf Brust oder Hals landen wollte, krümmte er sich nach hinten, sodass auch diese Schläge ins Leere gingen.
 

Takeshi hatte unterdessen seine Fingerzeichen beendet und mit dem letzten Siegel ließ er aus den Pfützen vor Mei, die sich immer noch auf den Straßen befanden, vier Löwen empor steigen, die mit einem Brüllen den Uchiha attackieren wollten.

Doch auch dazu hatte Sasuke eine passende Antwort. In einer unvorstellbaren Geschwindigkeit, welche die beiden Akatsukis noch nie gesehen hatten, formte auch er Fingerzeichen.
 

„Katon“, rief er und beugte sich dabei weit nach hinten, ehe er die Finger wie ein Blasrohr vor seinen Mund hielt und sich nun wieder nach vorne beugte, „Karyuu Endan!“

Sasuke spie eine breite und gewaltige Stichflamme auf die Wasserwesen zu, die von dem Feuer verdampft wurden und die Samurais dazu zwangen auszuweichen. Doch während Takeshi auf dem einen Dach in Sicherheit zu sein schien, musste Mei plötzlich feststellen, dass Karin sich geschickt einen Weg zu ihr gebahnt hatte und sie mit präzis gesetzten Tritten angriff, dazu noch den Schwerthieben zwar knapp aber ebenso geschickt auswich.

„Blond und blöd!“, sprach sie dabei.
 

Sasuke sah hinauf zu Takeshi, der ihn immer ernster musterte. Das Sharingan war ein schwerer Gegner, zumindest war es nicht so einfach, seinen Feind zu treffen. Bei Kakashi letztens hatte er es noch nicht in einem solchen Maß erlebt. Aber der Samurai durfte sich noch auf andere Sachen gefasst machen, wie er nun feststellte, denn Sasuke formte genau die gleichen Fingerzeichen wie Takeshi es vorhin getan hatte und um den Akatsuki bildeten sich aus den Pfützen die drei Löwen, die nun ihrerseits auf den Samurai zusprangen.

Doch der Einäugige blieb ruhig, stellte sich aufrecht hin, zog wieder sein mächtiges Katana und nur dank des Uchiha – Bluterbes war es Sasuke möglich zu erkennen, wie schnell die beschworenen Wasserlöwen zerstört wurden. Auch das Chakra des Schwertes konnte er wieder sehen, aber es rührte sich kaum und so ließ der Schwarzhaarige seinen Mantel fallen, griff seinerseits zu seinem Schwert von Kusanagai und sprang zu Takeshi hinauf.
 

Währenddessen schien sich Meis Lage nicht zu verbessern, als sie immer weiter zurückgedrängt wurde. Da ihre Gegnerin ihr wirklich sehr nah auf die Pelle rückte, konnte sie schlechter ausholen und musste nun unweigerlich ihre freie Hand zum Gürtel bewegen, griff nach dem Kurzschwert und drohte damit Karins Brustkorb zu treffen. Aber die Brillenträgerin zog ein Kunai und wehrte den Angriff gerade so ab, musste jedoch ganz knapp ausweichen, als sich das Kurzschwert einfach so durch ihr Wurfmesser geschnitten und sie sogar noch leicht getroffen hatte.
 

Die Blondine wurde wieder ernst und stand nun mit Katana und Wakizashi in einer gut ausgelegten Entfernung zu der Schwarzhaarigen, die sich die Schnittwunde hielt und mit einem vor Schmerz verkrampften Gesicht auf diese blickte.

Klar… Das Kurzschwert war vergiftet wie es aussah und so hatte sie natürlich etwas davon abbekommen, was ihre Chancen auf einen Sieg zu verringern schienen.

„Mach dir keine Sorgen. Dieses Gift wirkt nur leicht lähmend für ein paar Minuten, aber es reicht mir vollkommen aus.“

Mei schloss ihre Augen, hielt das Katana waagerecht vor sich, nachdem sie das Wakizashi zurückgesteckt hatte und formte nun mit einer Hand ein Fingerzeichen, welches sie über ihr Schwert hielt.
 

Takeshi zerstörte gerade einen Wassergeist nach dem anderen und in einer Drehung wandte er seinen Rücken dem am Boden stehenden Uchiha zu, doch dieser hatte offenbar diesen kurzen Moment genutzt und war in einer wirklich wahnsinnigen Geschwindigkeit zum Dach hochgesprungen, zog dabei sein eigenes Schwert und mit einem gut ausgeholten Hieb schien er den Kopf des Samurai treffen zu können. Aber seltsamerweise hatte dieser den Angriff bemerkt und sich rechtzeitig umgedreht. Somit gerieten die beiden Schwerter nun aneinander und die beiden Kontrahenten konnten sich in die Augen sehen.

Der Uchiha und sein emotionsloser Blick ließen das Chakra des Samuraischwertes links liegen und für einen kurzen Augenblick – so hätte Sasuke schwören können – glaubte er unter der linken Seite des Stirnbands, welches Takeshis Auge abdeckte, ebenfalls ein wenig Chakra gesehen zu haben.
 

Der Samurai – Akatsuki schmunzelte vor Freude wie es schien und es fiel ihm tatsächlich schwer, dem Uchiha standzuhalten.

„Ein Schwert von Kusanagai, huh?“, schlussfolgerte er, „Es gibt also mehr als nur das von Orochimaru, diesem Bastard. Ich nehme an, du hast es von ihm. Mich würden seine Fähigkeiten interessieren, aber egal, was für ein Gift oder was für eine Besonderheit dahinter steckt, es wird nicht reichen…“

„Wieso kannst du als Samurai Ninjutsu?“, lenkte Sasuke ab und klang bei dieser Frage jedoch gleichgültig und kalt, was seine Wirkung aber nicht verfehlte, denn der Einäugige schmunzelte noch etwas breiter, ehe er ein Fingerzeichen formte und es über die Klinge seines Schwertes hielt.

„Sagen wir, ich bin ein Allrounder“, antwortete er schließlich und Sasuke weitete leicht die Augen, als das Katana des Samurai, nein Ninja, nein – was auch immer – zu glühen begann.
 

Und fast zeitgleich sprachen die beiden Akatsukis eine Formel aus, die sie gegen ihre Gegner einsetzen wollten.
 

„Oniken, Katana no Izúma!“

Und mit diesen Worten erkannte Sasuke, wie sich das Chakra manifestierte, das Schwert seines Gegenübers zu zittern begann und schließlich von Blitzen umgeben war.

Doch Gefahr erkannt, Gefahr gebannt und der Uchiha stieß sich blitzschnell von seinem Feind ab, sprang rückwärts vom Dach und somit erreichten die machtvollen Blitze des Katanas ihn nicht mehr – so dachte er.

Denn Takeshi streckte das Katana nach ihm aus und schlug einmal durch die Luft, sodass nun ein sichelförmiger Blitz auf den Uchiha zuraste.
 

Auch Mei schwang ihr Schwert und schleuderte so einen Sichelblitz auf Karin zu, die aufgrund ihrer Lähmung kein Entkommen sah und ihre Augen zukniff, den Tod bereits willkommen heißend.

Aber stattdessen…
 

„Kage Bunshin no Jutsu!“, hallte eine Stimme von der Seite und vor Karin erschienen zahlreiche Schattendoppelgänger eines blonden Chaosninjas, die den Energieblitz abschwächten und verpufften. Die Brillenträgerin blickte verwundert auf, schrie ganz kurz, als eine rosahaarige Kunoichi sie packte und aus der Schussrichtung zog.

Mei hingegen weitete entsetzt die Augen, als derjenige, dessen Schattendoppelgänger gerade bis auf den letzten zerstört worden waren, hinter ihr aufgetaucht war – den Arm ausgestreckt und die Handfläche nach oben haltend. Dort manifestierte sich nämlich nun die Spiralkugel…
 

Sasuke wiederum – immer noch in der Luft – erkannte den sichelartigen Blitz auf sich zukommen, hatte aber die passende Antwort. Er setzte zu Fingerzeichen für sein Chidori an, doch ein grauhaariger Shinobi war von einem höher gelegenen Dach gesprungen und rammte nun einen Chakrablitz in das Jutsu des Samurai.

„Raikiri!“

Sasuke landete und sah unbeeindruckt dabei zu wie der Kopierninja vor ihm zum Stehen kam. Kakashi hatte den Blitz geteilt und neutralisiert.

Takeshi wurde die Situation nach und nach zu hitzig und schnell drehte er sich um, als er jemanden hinter sich sah.

„Hakke Kyousho!“ Die Luftdruckwelle des weißäugigen Hyuugas schnellte auf den Samurai zu, der wiederum den Blitz um sein Schwert versiegen ließ und den Angriff mit einem gekonnten Chakrahieb seines Katanas zerteilte, doch trotzdem noch einen schnittigen Treffer an seinem Stirnband bekam, welches nun abfiel und Neji geschockt die Augen weiten ließ, als er das linke Auge seines Feindes erkannte.

Dieser wiederum verkrampfte ernst das Gesicht… Sein Überraschungseffekt und sein Geheimnis waren gelüftet. Und noch dazu vor einem Hyuuga.

Dieser blickte verständnislos zu ihm und seine volle Aufmerksamkeit wich von dem rechten blauen Auge des Akatsukis zu dessen linken weißen Auge – einem Byakugan…
 

„Rasengan!“, rief Naruto, holte mit seinem Angriff aus und verfehlte Mei nur knapp, denn auf ihre seltsame Art und Weise war sie ihm Boden des Daches verschwunden und tauchte schließlich neben Takeshi wieder auf.
 

„Ein guter Abgang wäre sinnvoll, oder nicht?“, fragte Mei ihn und erkannte erst jetzt, dass er sein Stirnband nicht mehr trug, woraufhin sie kurz stutzte. Doch Takeshi behielt die Nerven und hielt sich sein Byakugan mit einer Hand zu.

„Wir verschwinden vorerst, ja…“, sagte er und gerade wollte Neji ansetzen, etwas gegen die Flucht der zwei zu unternehmen, da steckten sie ihre Schwerter zurück und mit vorgehaltenen Fingerzeichen verschwanden sie, ließen den Weißäugigen immer noch recht ungläubig links liegen.
 

„Dann… Dann ist es also doch wahr… Es gibt ihn wirklich“, stammelte der Hyuuga vor sich selbst hin, sammelte sich erstmal.
 

Unten hingegen drehte sich Kakashi langsam aber sicher zu seinem einstigen Schüler um, der gerade sein Sharingan deaktiviert hatte. Naruto, dessen Rasengan ein großes Loch in das Dach gebohrt hatte, sah von diesem zu seinem ehemals besten Freund, der kalt von Kakashi emotionslos zum Blondschopf blickte, den Ausdruck der Freude oder der Hoffnung kein Stück erwiderte.

Was machten die denn hier? Was zur Hölle machten ausgerechnet die hier?
 

Dann galt seine Aufmerksamkeit der rosahaarigen Medic – nin, die Karin stützte und mit einem verärgerten Gesicht zum Uchiha, ihrem einstigen Schwarm, sah. Aber Sasuke entdeckte in dieser Mimik noch etwas. Etwas, das er von ihr bisher noch nie gesehen hatte, geschweige denn kannte. Etwas, von dem er glaubte, Sakura hätte es nie aufbringen können – schon gar nicht ihm gegenüber.
 

Er entdeckte Hass…

Teufelsauge Takeshi

Kapitel 8: Teufelsauge Takeshi
 

Stille herrschte wieder in der Großstadt, in der sich die Sonnenstrahlen wieder vollständig verzogen hatten und es langsam wieder zu regnen begann.

Der Uchiha lenkte seinen Blick wieder von Sakura weg, nahm seinen Mantel auf und zog ihn sich über, wendete sich zur Überraschung aller Anwesenden ab, kehrte ihnen lediglich den Rücken.
 

„Karin, wir gehen“, waren seine drei Worte, die er von sich gab, doch die Angesprochene, die immer noch von Sakura gestützt wurde, hob verärgert den Kopf und blies ihre Backen auf, musste sich die Brille zurecht rücken.

„DUMMKOPF“, plärrte sie, „Ich kann mich immer noch nicht bewegen! Zeig’ den Typen hier mal ein wenig Dankbarkeit, du Idiot!“ Ja, Karin versuchte zwar regelmäßig den Schwarzhaarigen zu verführen und scheiterte seltsamerweise immer daran, obwohl sie ja zahlreiche Reize hatte, aber Probleme damit ihn zu beleidigen hatte sie auch nicht, wenn das zu ihrer Meinung passte.

Und hier war sie der Meinung, dass sie und Sasuke nur dank der Hilfe der vier Unbekannten überlebt hatten. Gut, dass sie selbst nur dank Hilfe der Unbekannten überlebt hatte.
 

Aber der Uchiha erwiderte natürlich nichts darauf, hatte den Konohanins den Rücken gekehrt, blieb jedoch stehen.

„Gib’ dir keine Mühe… Sasuke bedankt sich nicht“, hörte Karin plötzlich die Rosahaarige leise sprechen und sah leicht zu ihr auf. Woher… kannte diese Kunoichi denn Sasuke?

„Hoi, Sasuke“, machte Naruto erfreut und sprang vom Dach, stemmte zufrieden beide Hände in die Hüften und lächelte, „Da sind wir gerade noch rechtzeitig gekommen, was?“

Aber erneut erwiderte Sasuke nichts darauf und niemand vermochte auch nur ansatzweise eine Reaktion von ihm zu erkennen, wohingegen Karins Verwirrung noch mehr stieg und sie mit den Augen klimperte.

„W-Was…? W-Wie…? Hä? Sasuke – kun, sag mal, wer sind die?“
 

Sakura ging mit Karin ein paar Schritte zu einer Hauswand und setzte sie dort erstmal ab, formte wenige Fingerzeichen, sodass ihre Hände grün aufleuchteten und legte diese schließlich auf Karins Schnittwunde am Brustkorb.

„Ja, Sasuke… Sag ihr, wer wir sind“, klang die verachtende Stimme der Medic – nin in die Ohren des Uchihas, der aber immer noch keine Regung zeigte. Seit wann ließ Sakura bitte das „-kun“ weg? Und seit wann sprach sie mit einer solchen Verachtung in der Stimme? Nun, auch egal…
 

„Wir sind Ninjas aus Konohagakure“, kam es schließlich von Kakashi, der seinen Blick nun gelassen zu der Brillenträgerin gleiten ließ, die wiederum etwas verwundert auf die sich schließende Wunde blickte. Die rosahaarige Kunoichi war eine Medic – nin… Wie praktisch…

Dann klickte es bei der Schwarzhaarigen und überrascht sah sie zum Uchiha, dessen Rücken weiterhin entzückte.

„Konoha… Verstehe… Ihr seid aus dem gleichen Dorf wie Sasuke – kun. Aber wieso seid ihr hier?“

Sehr schön. Karin hatte die Frage gestellt, deren Antwort Sasuke am meisten interessierte, obwohl er sie sich im Stillen schon denken konnte. Bestimmt war das alles auf Tsunades Mist gewachsen und bestimmt war ihre Mission…
 

„Wir sollen dich zurück nach Konoha bringen, Sasuke“, offenbarte der Blondschopf das Geheimnis, grinste dabei leicht und rückte sich sein Stirnband zurecht. „Du sollst wieder Seite an Seite mit uns kämpfen, um die Akatsuki zu zerschlagen!“

Und endlich zeigte sich eine Reaktion auf Seiten von Uchiha Sasuke. Er neigte seinen Kopf leicht über die Schulter und blickte völlig gefühlskalt zu seinem ehemals besten Freund. War der bekloppt? Einerseits war er jetzt Abtrünniger und deshalb nicht mehr so einfach „zurückzuholen“, andererseits sollten sich seine „Freunde“ gefälligst aus diesen Sachen raushalten, zumal der Schwarzhaarige sowieso sein eigenes Ziel verfolgte, bei dem er die Hilfe der Konohanins nicht gebrauchen konnte.
 

„Ihr wisst nicht, mit wem ihr es zu tun habt“, sprach er schließlich.

„Was meinst du damit, Sasuke?“, fragte Naruto mit der Stirn in Falten gelegt, bekam aber eine Antwort der Schwarzhaarigen.

„Samurai… Die beiden Akatsukis waren Samurai…“
 

Kakashis, Sakuras und Narutos Augen weiteten sich entsetzt, als sie das hörten. Bitte was? Samurais? Die legendären Schwertkrieger? Nicht doch… Die waren vor Jahrzehnten im Krieg mit der Welt der Shinobis gefallen und vollständig ausgelöscht worden! Die konnten doch gar nicht mehr leben. Aber gut, dem Kopierninja waren die Katanas aufgefallen, doch hätte er nicht geglaubt, dass es sich dabei tatsächlich um Samuraiklingen handeln könnte.

Als sich die beiden Gestalten vor wenigen Tagen in Konoha eingeschlichen hatten, um Naruto entführen zu wollen, waren sie alle wirklich noch zu unbeschwert an die Sache rangegangen, wie Kakashi jetzt feststellen musste. Denn wenn es wirklich Schwertkrieger waren, dann hätten sie das doch in der Nacht zeigen können. Immerhin hatte der Einäugige mit Leichtigkeit und einem Kurzschwert eine ANBU – Einheit fertig gemacht.
 

„Nein, das waren nicht einfach nur Samurai“, meinte Neji, als er vom Dach sprang und sich zu seinen Kameraden und den beiden Abtrünnigen gesellte. Der Regen wurde wieder stärker und sättigte wieder die Pfützen, aus denen vor wenigen Momentan noch Wasserlöwen erschaffen worden waren. „Das waren Teufelsauge Takeshi und Kagura Mei…“
 

Selbst Sasuke hatte seine Aufmerksamkeit dem Hyuuga zugewendet und wirkte etwas ernster neben seiner kalten Ader. Wer waren die? Nie gehört…
 

Kakashi seufzte einmal und vergrub seine Hände in den Hosentaschen, blickte wieder zu Sakura und Karin.

„Wir sollten erstmal von hier verschwinden und uns einen Unterschlupf suchen.“

„Kannst du dich wieder bewegen?“, fragte die Rosahaarige Karin und half ihr auf. Die Brillenträgerin jedoch schüttelte nur den Kopf. „Offensichtlich ist noch etwas von dem Gift in deinem Blutkreislauf. Ich werde dich behandeln, wenn wir hier weg sind…“ Karin warf Sasuke einen Blick zu und der Uchiha wandte sich erneut ab. Jetzt musste er wohl oder übel doch mitkommen und generell die Suche nach Suigetsu und Juugo abbrechen.

Langsam schritt er davon.

„Wir gehen zum Außenposten“, meinte er, ließ dabei seine ehemaligen Kameraden und Freunde verwundert aufblicken. Doch Naruto fasste sich schnell wieder und grinste über beide Ohren, ballte die Faust und stieß sie in die Luft.

„Hoi! Dann mal los! Es gibt einiges zu klären!“

Kakashi schmunzelte unter seiner Maske. Man hätte beinahe denken können, es wäre alles wie damals, was natürlich lange nicht der Fall war.
 

Erstmal mussten sie jetzt auf den neuesten Stand der Dinge gebracht werden und wenn das nicht von Sasuke kam, so würde es wohl von der brillentragenden Kollegin des Uchihas kommen können. Gleichzeitig musste man erfahren, wer dieser Teufelsauge Takeshi war und dann wäre es vielleicht auch sinnvoll, die anderen in die kürzliche Begegnung mit den Samurai – Akatsukis einzuweihen und den wahren Grund, warum Naruto wieder auf Mission durfte…
 

Sakura stützte Karin wieder und ging nun hinter den anderen her, verzog dabei ihr Gesicht, als sie auf den Rücken dieses eingebildeten und kaltherzigen – nein herzlosen – Uchihas sah, der natürlich ihre Blicke wahrnahm, sich aber davon kein Stück beeindrucken ließ…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Nachdem sich also das Team aus Konoha und die beiden Abtrünnigen in den Außenposten des Uchiha – Clans begeben hatten, wurde von beiden Seiten erst einmal Aufklärungsarbeit geleistet.

Auch wenn es Sasuke sicher nicht gefiel, hatte Karin erstmal das Wichtigste in Kürze aufgerollt und den Konohanins von Juugos und Suigetsus Verschwinden berichtet, obwohl diese nicht einmal wussten, wer die zwei waren. Was aber viel interessanter war, war der Kampfesablauf bzw. die Tatsache, dass Sasuke schon länger die Vermutung mit den Samurai hatte und deshalb mit seinen drei Begleitern nach Hinweisen gesucht hatte.
 

„Jedenfalls ist wohl klar, dass diese Trantüten von Schwertpsychos mit der Akatsuki unter einer Decke stecken“, erklärte die Brillenträgerin und spürte langsam wieder Gefühl in ihren Körper zurückkehren, was ihr ermöglichte, sich nach und nach wieder bewegen zu können.

Sakura, die sich eine Weile um die Schwarzhaarige gekümmert hatte, war zum Balkon getreten und hatte stumm zugehört. Irgendetwas störte sie innerlich…

Und sie wusste auch genau, was es war, obwohl sie es nicht wahrhaben wollte, dass es sie störte. Warum sollte es sie schon interessieren, ob irgendetwas zwischen Sasuke und Karin war… Sie hasste Sasuke doch mittlerweile und ihr war egal, ob er sich durch die Weltgeschichte „knallte“. Andererseits, wieso sollte er – Uchiha Sasuke – so etwas tun, wo er sich doch kein Stück für so etwas wie Beziehungen interessierte, zumal das einzige, was ihn antrieb, Rache war? Dennoch nervte diese Frage die Haruno und sie ballte kurz ihre Faust. Was auch immer da war oder ist oder sonst was, ihr sollte es egal sein.

Ihr wäre es sowieso am liebsten gewesen, wenn sie überhaupt nicht hier sein müsste. Das einzige, was sie davon abhielt, hier auf der Stelle zu verschwinden oder Sasuke tot zu prügeln, war die neue Erkenntnis, dass diese beiden Samurais vor zwei Tagen ihren „großen Bruder“ entführen wollten und demnach neu auf ihn angesetzt waren.
 

Und deshalb fand sich Sakura mit dieser Situation ab, wobei es sie doch verwunderte, dass Sasuke es ebenfalls tat. Hatten sie vor wenigen Monaten noch einen Kampf begonnen, schien dieser jetzt völlig lahm gelegt zu sein.

Woran sie merkte, dass Sasuke sich damit abfand? Er lehnte an einer Wand, hatte die Arme vor sich verschränkt und die Augen geschlossen, schweigend.

Ob es ihn überhaupt interessierte, dass nur durch ihn Naruto vielleicht in eine große Gefahr geraten könnte? Andererseits wäre Tsunade dann mindestens genauso Schuld, denn sie hatte den Blondschopf auf diese Mission geschickt. Kakashi und sie begründeten es mit der Aussage, in der Nähe von Sasuke wäre die Chance größer, dass die Akatsuki sich einen Angriff zweimal überlegen würden. Oh ja, toller Uchiha Sasuke! Er würde natürlich ein größerer Schutz sein! Er würde die böse Organisation in die Flucht schlagen… Oder – was wahrscheinlicher war – völlig gleichgültig den Chaosninja in die Hände der Akatsuki fallen lassen…
 

Sakura musste doch irgendetwas tun können, damit so etwas nicht geschah und jedem endlich mal klar wurde, dass Sasuke ein egoistischer Mistkerl war, dem ein anderes Leben absolut nichts bedeutete und er überhaupt kein zusätzlicher Schutzfaktor war. Wieso vertraute Tsunade diesem Nuke – nin? Wieso?
 

„Aber wieso sollten sich diese zwei Samurais der Akatsuki anschließen? Das ergibt doch keinen Sinn“, warf Naruto ein und zog somit wieder Sakuras Aufmerksamkeit auf sich.

„Es sind nun mal Spinner, da muss es keinen Grund für geben“, antwortete ihm Karin und seufzte genervt von dieser ganzen Situation.

„Das sind keine Spinner“, konterte Neji, der im Schneidersitz auf dem Boden saß und ernst in die Runde blickte. „Warum auch immer sie sich der Organisation angeschlossen haben – es wird einen ganz bestimmten Grund haben. Teufelsauge Takeshi tut nichts grundlos… Und er wird sicher einen Nutzen haben, denn er lässt sich von niemandem etwas sagen…“

„Wer genau ist dieser Teufelsauge Takeshi eigentlich?“, wollte nun Kakashi wissen und lehnte sich an die gegenüberliegende Wand.
 

Sasuke warf Sakura einen kurzen kalten Blick zu, dem sie abgeneigt auswich. Anschließend lugte er zum Hyuuga, um nun ebenfalls seinen Erzählungen Aufmerksamkeit zu widmen.
 

„Eigentlich habe ich das immer für eine blöde Geschichte gehalten, die Hiashi – sama mir mal erzählt hat. Sie liegt nur ungefähr ein Jahrzehnt zurück und doch kann man es als eine Art Legende bezeichnen…
 

In einem Dorf des Blitzreiches wurde vor 25 Jahren ein Junge namens Nobu Takeshi geboren, Sohn des starken und loyalen Ninjas Nobu Arihiro, der für die Elite des Raikages arbeitete. Bekannt wurde er durch seinen starken Kampfeswillen und die Tatsache, dass er auf geheimnisvolle Weise so gut wie jede Verletzung oder Krankheit überlebte…
 

Wie man es von dem Sohn eines solchen Kriegers erwartete, verlief seine Karriere blitzartig aufwärts. Mit vier Jahren kam er in die Akademie und mit acht Jahren wurde er schon Genin, aber aufgrund Mangels an Mitbewerbern konnte er bis dahin in keinem Team eingesetzt werden, was wohl aber auch daran lag, dass sein Vater nur den besten Sensei und die besten bzw. stärksten Schüler an seiner Seite haben wollte. So kam es, dass Takeshi erst mit zwölf Jahren – also wie wir – in einem entsprechenden Team unterkam, darunter Kagura Mei, eine Erbin des Kagura – Clans, dessen Kekkei Genkai, die Geisterbewegung, sehr gefürchtet war.
 

Zusammen mit dem stärksten Sensei des Blitzreiches und einem weiteren talentierten Genin führten sie zahlreiche Missionen durch, bis das geschah, was wohl jedem Menschen irgendwann mal passierte… Mei und Takeshi verliebten sich ineinander, obwohl Arihiro dagegen war. Er hatte bereits etwas mit der Erbin eines befreundeten Clans arrangiert und Mei war ihm deshalb ein Dorn im Auge. Mit 15 erfuhr Takeshi davon, sträubte sich natürlich dagegen und widersetzte sich seinem Vater. Aber dieser wurde wütend und in seiner Wut verprügelte er seinen Sohn…

Anschließend veranlasste er, dass Takeshi aus dem Team genommen wurde und verbot ihm jegliche Treffen mit der Kagura – Erbin, kurz bevor er auf eine Mission aufbrach, die kurz nach Ende des Krieges mit unserem Dorf, Konohagakure, stattfand.

Obwohl ein Friedensvertrag herrschte, sollte er ein paar seiner untertänigen Jounins in unser Dorf schanzen und jemanden entführen…“
 

„Du sprichst doch nicht etwa von Hinata, oder?“, warf Kakashi erstaunt ein, lehnte aber immer noch gelassen an der Wand. Naruto wurde hellhörig und sah fragend und ebenfalls erstaunt zum Hyuuga, der schließlich nickte.

„Doch… Denn der Raikage wollte das Byakungan und hatte deshalb befohlen, Hinata – sama zu entführen. Glücklicherweise wurden die Entführer von Hiashi – sama daran gehindert…“

„Aber“, warf Naruto verwirrt ein, „wieso haben wir dann nichts unternommen? Was ist dann passiert?“

„Das Blitzreich stellte Konoha damals die Forderung, das Oberhaupt des Hyuuga – Clans auszuliefern, wenn sie den Friedensvertrag aufrechterhalten wollten. Der Öffentlichkeit über hatten sie den Angriff natürlich geleugnet. Wir brauchten damals starke Verbündete und waren noch etwas geschwächt vom Krieg“, erklärte Sakura ihm und der Blondschopf verstand, obwohl ihm das alles immer noch nicht ganz einleuchtete, weshalb er erneut mit der Stirn runzelte.

„Und wer ist dann der Hiashi, der jetzt den Clan als Oberhaupt vertritt?“

„Das ist Hiashi – sama…“

„Hä?“, machte Naruto und nach einigen Sekunden machte es dann Klick, als er sich erinnerte. „Ach so… Dein Vater…“

Neji nickte und fuhr fort…
 

„In einer Besprechung des Hyuuga – Clans mit dem dritten Hokage entschied sich mein Vater, Hizashi, dass er sich an Hiashi – samas Stelle ausliefern würde, damit aufgrund des Bannsiegels kein Experimente mit dem Byakugan angestellt werden konnten. Und so geschah es auch… Nobu Arihiro brachte den Leichnam meines Vaters ins Lichtreich. Aber egal, was sie taten. Das Byakugan konnte nicht erweckt werden. Man begründete es anschließend damit, dass ein toter Körper kein lebendiges Auge mit Chakra versorgen konnte, was ja auch logisch ist.
 

Arihiro und der Raikage entschieden deshalb, dass eines der Augen in einen lebenden Körper transplantiert werden sollte. Nachdem man ein Versuchskaninchen gefunden hatte, stellte sich aber heraus, dass es keinerlei Funktion hatte, denn die Wirkung des Bannsiegels wirkte sich weiterhin auf das Byakugan aus und kein normaler Shinobi würde es deshalb erwecken können.

Um das verbleibende Auge nicht in einem zweiten sinnfreien Experiment zu verschwenden, hielt man den Körper in einem kalten Raum…“
 

Neji seufzte einmal. Die Geschichte nahm ihn mit, wie jeder im Zimmer feststellte, schließlich ging es hier um seinen Vater und nicht um irgendeinen Fremden.

Doch der Hyuuga blieb tapfer und erzählte weiter.
 

„Als Arihiro am Abend in sein Anwesen zurückkehrte, musste er unweigerlich feststellen, dass sein Sohn nicht daheim war. Seine Frau hatte nicht mit der frühen Rückkehr gerechnet und auf die Nachfrage hin, wo Takeshi sei, gab sie keine Antwort, blickte lediglich bedrückt weg. Von seiner Wut und seiner Enttäuschung übermannt, schlug er sie und prügelte so die Antwort aus ihr heraus.
 

Wie er vermutet hatte, traf sich Takeshi heimlich mit Mei. Sofort schickte er einige Chuunin und Jounin auf die Suche und fand die beiden schließlich selbst, gemeinsam etwas außerhalb des Dorfes. Arihiro ließ seiner Wut in dieser Nacht vollen Lauf, prügelte Takeshi beinahe zu Tode, obwohl er sich zur Wehr setzte. Aber der Ältere und seine Tricks, den eigenen Standort zu verbergen, an einem anderen Fleck wieder aufzutauchen, waren einfach eine Nummer zu groß für ihn… Es heißt, dass in diesem Vater – Sohn – Gefecht Takeshis linkes Auge zur Erblindung demoliert wurde.
 

Erst die eintreffenden Jounin und Angehörige des Kagura – Clans schafften es, den erzürnten Vater zur Ruhe zu bringen. Sie versprachen ihm, dass Mei und Takeshi sich nie wieder treffen würden. Doch das war Arihiro nicht genug. Er sorgte dafür, dass Meis Vater schwören musste, seine Tochter im Auge zu behalten. Und so geschah dies auch…
 

Aber einige Tage später entstand in dem fünfzehnjährigen Takeshi der Wunsch, das Mädchen wiederzusehen und gleichzeitig wuchs in ihm der Hass auf seinen Vater… Diesem Hass ließ er im Arbeitszimmer Arihiros freien Lauf und stieß dabei zufällig auf einen Bericht.

Es heißt, Takeshi sei in dieser Nacht in den Raum eingebrochen, in welchem der Leichnam meines Vaters untergebracht war. Von Liebe und Hass geleitet, soll sich Nobu Takeshi mit einem Messer sein linkes erblindetes Auge raus geschnitten und das verbliebene Byakugan selbst implantiert haben.
 

Es geschah, was niemand für möglich gehalten hatte. Offensichtlich war der Grund für den Ruhm seines Vaters auf ihn übergegangen und das Byakugan, auch Teufelsauge genannt, erwachte wieder zum Leben.

Noch in der gleichen Nacht stellte Takeshi seinen Vater ein zweites Mal zum Kampf und dank seiner neuen Fähigkeit war er ihm überlegen… Er tötete Arihiro. Aber seine neu gewonnen Macht machte ihn blind, sodass er noch in der gleichen Nacht den Raikage tötet und sich damit zum Abtrünnigen machte. Als er wieder zur Besinnung kam, war ihm klar, dass er fliehen musste, aber das tat er nicht alleine… Mei kam mit ihm und gemeinsam verschwanden sie aus dem Dorf. Es heißt, die Flucht sei nicht reibungslos verlaufen und einige Ninjas des Lichtreiches wollten ihn aufhalten, doch fast alle wurden getötet. Die Überlebenden sagten, sie hätten das Auge des Teufels bei ihm gesehen. Man hörte jedoch nichts mehr von den beiden… Es existieren lediglich Gerüchte darüber, dass ihm das Byakugan ermöglicht haben soll, mehrere hundert Shinobis in einer Schlacht zu töten.“
 

„Nun, an dieser Geschichte scheint wirklich mehr daran zu sein“, machte sich Naruto das klar, strich sich nachdenklich über das Kinn.

„Ich habe das Byakugan gesehen. Es ist die reine Wahrheit… Ich frage mich, ob Hiashi – sama wusste, dass es ihn doch gibt…“
 

„Zumindest erklärt das, warum die zwei Ninjutsu beherrschen“, kam es nun zum ersten Mal vom Uchiha, der die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. „Wenn die beiden als Ninja geboren und aufgezogen wurden, ist das kein Wunder. Und da er jetzt die Künste der Samurai beherrscht…“

„…bedeutet das, dass sie auf ihrer Flucht irgendwann auch auf Samurais getroffen sein müssen, von denen sie unterrichtet wurden“, ergänzte Kakashi schließlich.

„Allein die Tatsache, dass sie sowohl die Künste der Ninjas als auch der Samurai beherrschen, macht sie zu gefährlichen Gegnern“, warf Karin ein und sprach aber mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Aber dieser Takeshi hat ein Byakugan und dieses Blondi ein Kekkei Genkai, mit dem sie durch alles durchgehen kann… Klasse… Als ob das nicht schon genug wäre, sind da auch noch die anderen Akatsukis.“
 

„Nun, dann haben wir zumindest die Informationen, die wir brauchen. Ich würde vorschlagen, wir bleiben heute Nacht hier und brechen dann morgen früh gleich wieder nach Konoha auf“, schlug der Hatake schließlich vor und warf wie die anderen einen ernsten Blick zum Uchiha, der jedoch keine Reaktion zeigte. Was war mit ihm los? Wieso widersprach er nicht?

Hieß das etwa, er würde das akzeptieren und tatsächlich mitkommen? War er so berechenbar? Nein… Das war er nicht, aber trotzdem seltsam…

„Nein, das könnt ihr knicken“, mischte sich die Brillenträgerin ein, erhob sich und stemmte wütend beide Hände in die Hüften. „Ich werde den Teufel tun und mit euch in euer paradiesisches Dörflein gehen. Pff…“
 

„Von dir war auch gar nicht die Rede“, sprach Sakura den Gedanken ihres einstigen Senseis aus und sorgte für Verwunderung bei der Schwarzhaarigen, die jetzt eingeschnappt wegsah. Gut, dann käme sie halt nicht mit! Pech gehabt!

Moment mal… Sie wollte doch auch gar nicht mit. Argh…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Es war spät nachts, als der Schwarzhaarige sich aus seinem Fuuton erhob, fast unhörbar seinen schwarzen Kapuzenmantel umlegte und auf ebenso leise Art und Weise das Gebäude verließ.

Die Instinkte der anderen waren geschult, aber dank einem netten Genjutsu war es ihm möglich, den Schlaf etwas tiefer werden zu lassen als den anderen lieb war.

Naruto, der eigentlich Wache halten sollte, war ohnehin eingeschlafen.
 

Tz.

Wenn sie glaubten, sie könnten ihn – Uchiha Sasuke – einfach so ohne Gegenwehr oder dergleichen mit nach Konoha nehmen, lagen sie leider falsch. Der Schwarzhaarige hatte nicht vor, in sein Heimatdorf zurückzukehren. Er musste sein Ziel erreichen. Er musste seine Rache durchführen. Den einzigen Grund erfüllen, für den er lebte. Er musste seinen Bruder töten und dabei standen ihm die anderen nur im Weg, gerade jetzt… Dann müsste er eben alleine weiterziehen. Karin, Suigetsu und Juugo hatte er sowieso nur mitgenommen, um eventuelle Störfaktoren zu beschäftigen.

Sie waren ihm nicht wichtig. Das einzige, was wichtig war, war seine Rache, sonst nichts…
 

Als er schließlich das Anwesen verlassen hatte, sprintete er davon, tief in den nächsten Wald hinein und dort von Ast zu Ast.

Sasuke war so in seinen Rachegedanken vertieft, dass er nicht bemerkte, wie er von einer einzigen Person verfolgt wurde. Von seiner Kälte und Finsternis erfüllt, hatte er in diesen Momenten, in denen er sich rasant fortbewegte, nicht auch nur ansatzweise eine Ahnung, wer ihm da folgte.
 

Sasukes Gedanken an den Tod seines Bruders schwanden auf seltsame Art und Weise und wichen dem Blick von Sakura, den er vor einigen Stunden noch bekommen hatte.

Hasserfüllt wurde er von ihr angesehen und diese Verachtung in ihrer Stimme bedeutete wohl, dass ihre Einstellung ihm gegenüber vollkommen gewandelt war. Während Naruto auf seine naive Art glaubte, er könne doch wirklich seinen einstigen besten Freunde einfach so aufsuchen und zurückholen, hatte Sakura diese Hoffnung wohl aufgeben und stattdessen das in ihm gesehen, was er nun mal war – ein Abtrünniger.
 

Sie hatte sich wirklich verändert… Charakterlich, äußerlich und in Bezug auf ihre Einstellung ihm gegenüber und irgendwo war Sasuke dankbar dafür. Wenigstens eine Person weniger, die ihn nervte und diesen dummen Gedanken besaß, er würde jetzt, wo er seinem Ziel immer näher kam, wieder nach Konoha kommen.
 

Vor allem wäre es besser für sie, wenn sie ihn hasste anstatt liebte. Denn mit ihm hätte sie keine Zukunft, dessen war er sich ohnehin sicher. Sasuke war vollkommen bewusst, dass er wegen seiner Besessenheit nicht lieben konnte und noch viel mehr war ihm klar, dass jemand wie er es nicht wert war, überhaupt geliebt zu werden…
 


 

So, das war jetzt erstmal das letzte Kapitel für diese Woche^^ Aber ich komme Montagabend wieder und werde dann spätestens Dienstag das neue Kapitle hochladen. Freut euch, denn dann wirds auch mal wieder Action geben ;) Also bis Dienstag!

Falsche Entscheidung: Sakura gegen Sasuke - Teil 1

Kapitel 9: Falsche Entscheidung: Sakura gegen Sasuke – Teil 1
 

Sasuke hatte nun schon etliche Kilometer zurückgelegt und zwischendurch seine Spuren immer wieder gut verwischt, sodass selbst Pakkun seine Fährte nicht mehr aufnehmen konnte.

Damit hatte er sichergestellt, dass keiner der anderen ihm folgen könnte, zumindest keiner der anderen, die ihm nicht bereits schon gefolgt waren, als er aufbrach.

Doch Sasuke hatte ganz genau erkannt, dass er nicht alleine unterwegs war, wog jedoch seinen Verfolger eine Weile in Sicherheit, immerhin wollte er weit von den anderen entfernt sein, um beim Kampf gegen diese Person nicht gestört zu werden.
 

Und so sollte es auch kommen.

Sasuke stoppte irgendwann abrupt und hielt auf einem der Äste an und drehte sich nicht um.

„Denkst du nicht auch, dass es langsam albern wird…?“, fragte er in die Stille des Waldes hinein, erhielt jedoch zunächst keine Antwort. Aber bei dieser Person konnte man sich sicher sein, dass sie antworten würde und Sasuke freute sich unbewusst schon auf diesen lang ersehnten zweiten Kampf gegen ihn, gegen seinen einstigen besten Freund – gegen Naruto!
 

Es hätte zwei Effekte, wenn er den Wettstreit dieses Mal vollständig für sich entscheiden und Naruto töten würde. Einerseits hätte er der Akatsuki einen kompletten Strich durch sämtliche Pläne gemacht und damit vielleicht die Welt gerettet, andererseits würde er eine neue mächtige Waffe erhalten, mit der er Itachi vernichten könnte – das Mangekyou Sharingan.

Und er hätte dann noch nicht einmal nach Itachis Plan gehandelt und aus freiem Willen heraus seinen besten Freund getötet, sondern weil sich dieser unbedingt umbringen wollte. Ha! Drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen!
 

Doch es kam alles ganz anders als Sasuke erwartet hatte. Der Uchiha weitete tatsächlich erstaunt und ein wenig entsetzt die Augen, als die Stimme, die ihm jetzt antwortete, zwar vertraut aber niemals zum Uzumaki gehörte.

„Kann es denn noch alberner werden, als deine offensichtliche Annahme, Naruto würde dir so weit folgen, obwohl er von sich aus lieber nur reden würde?“
 

Sofort – was für Sasuke eher unüblich war – drehte er sich um, hatte wieder seine kalte Mimik aufgesetzt und erkannte dann auf einem gegenüberliegenden Ast die rosahaarige Kunoichi stehen, ihn ernst und verhasst anblickend.

Eine Weile schwiegen die beiden und sahen sich lediglich an. Der Schwarzhaarige hätte nicht geglaubt, dass Sakura ihm folgen würde bzw. könnte, aber sie war schon immer gut gewesen, was Genjutsus anging und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich gegen das seine gut zur Wehr setzen konnte. Nur wieso war sie ihm gefolgt und vor allem so lange? Sie wäre doch jetzt vollkommen schutzlos… Brauchte sie mittlerweile überhaupt noch Schutz?
 

„Ich wusste ja, dass du egoistisch bist, aber dass du sogar dein eigenes zusammengestelltes Team fallen lässt und das nur, weil es dich nicht mehr unterstützen kann, überrascht mich…“ Sasuke antwortete ihr in keiner Weise.

Was hatte sie denn bitte anderes erwartet? Wieso sollte er sich noch um ein Team bemühen, das wohl sowieso nur noch zu 50 % am Leben war und die einen 25% davon einerseits nervtötend und noch dazu aufständisch waren? Er konnte eben nur auf sich setzen und so stand ihm jedenfalls niemand mehr im Weg. Aber die Tatsache, dass er nicht antwortete, provozierte die Kunoichi nur noch mehr. „Sasuke, Naruto glaubt immer noch, dass deine Besessenheit von deinem Bruder nur vorübergehend ist und wir dich ‚retten’ können. Sag mir, Sasuke, ist das wahr? Bedeuten wir dir überhaupt noch irgendetwas?“ Die aufkommende Wut in der Medic – nin nahm der Uchiha bildlich wahr und dennoch antwortete er nicht. Stattdessen drehte er sich um, wendete ihr auf diese Weise den Rücken zu und brachte sie zum verärgerten Zittern. „ANTWORTE MIR GEFÄLLIGST!“, schrie sie ihn an.

„Geh’ zurück…“, erwiderte er lediglich und wollte sich weiter auf den Weg machen, doch das Sausen eines Kunais veranlasste ihn zum Stoppen, nachdem er sich leicht zur Seite geneigt hatte, um dem Angriff auszuweichen. Anschließend drehte er sich wieder zu Sakura um, die ihren Mantel abgelegt und ihre Handschuhe straffer gezogen hatte.

„Nein… Das werde ich nicht!“, entgegnete sie ihm schließlich entschlossen und blickte ihn weiter hasserfüllt an, „Ich habe eine Mission. Und die lautet, dich wieder zurück nach Konoha zu bringen. Doch Tsunade – sama hat nichts davon gesagt, ob das lebendig…“ Nun ballte sie eine Faust und hielt sich den Arm mit der anderen Hand, „…oder tot sein soll!“
 

Sasukes Ausdruck veränderte sich kaum. Er wurde lediglich etwas ernster. Kaum hatte man sich wiedergesehen, wollte sie ihn schon töten, obwohl er nicht mal etwas gesagt hatte. Nun, wenn sie es unbedingt darauf anlegte, obwohl er von sich aus nicht vorhatte, sie umzubringen… Aber irgendwie war ihm nicht danach. Etwas in ihm sträubte sich gegen den Gedanken, ihr das Leben auszutreiben. Deshalb versuchte er nochmal (!) ihr ins Gewissen zu reden.

„Denkst du, dass du gegen mich eine Chance hast?“, fragte er sie ehrlich und provozierte sie trotzdem.

Sakura verkrampfte vor Wut immer mehr das Gesicht, gerade, als sie diese typisch eingebildete Frage von ihm hörte.

„Ich denke nicht, dass ich eine Chance habe“, erwiderte sie dann plötzlich ganz ruhig, aber Sasuke verengte kurzzeitig die Augen, als sich ein Schmunzeln auf ihr Gesicht schlich, was ihm seltsam vorkam. „Ich weiß, dass ich eine Chance habe! Und ich weiß, dass ich nicht aufgeben werde, ehe ich die Mission erfüllt habe! Ob du dabei nun stirbst oder nicht, ist mir vollkommen egal…“
 

Was waren denn das für Töne aus ihrem Mund? War sie nicht Haruno Sakura, die ihm vor einigen Jahren noch hinterhergelaufen ist, ihn für den tollsten und besten Shinobi auf der gesamten Welt hielt? War sie nicht das rosahaarige Mädchen, das ihm bei seinem „Abschied“ gestanden hatte, dass sie ihn liebte, aus ganzem Herzen, dass sie alles für ihn tun würde? Das einzige, was sie scheinbar jetzt noch für ihn tun würde, war es, ihm an seiner Stelle die Kehle aufzuschlitzen…

Aber Sasuke ließ sich davon nicht beeindrucken, obwohl in ihm nach diesen Worten kurzzeitig ein Stich in sein eiskaltes Herz versetzt wurde, den er sich aber nicht erklären konnte. Doch er respektierte sie für ihre Entschlossenheit und die Erkenntnis, dass sie mit ihm mittlerweile keine Zukunft mehr haben würde, dass sie aufgehört hatte, ihn zu lieben…
 

Sie ließ ihm keine Wahl…

„Du hast die freie Entscheidung, Sakura“, begann Sasuke noch einmal und schloss kurz emotionslos die Augen, „Willst du wirklich gegen mich kämpfen und mich notfalls aufgrund der Mission töten oder willst du lieber zurückkehren und mich weiterziehen lassen, damit du Naruto nachher nicht erklären musst, wieso du mich umgebracht hast?“

Eigentlich hatte der Uchiha drauf gewettet, dass sie sich davon ins Gewissen reden und überzeugen ließ. Denn er wusste, dass sie wusste, wie sehr Naruto an seinem besten Freund hing. Die Medic – nin senkte aber stattdessen kurz den Blick und sah schuldbewusst zur Seite.

„Wenn ich keine andere Wahl hatte, als dich zu töten, wird er es verstehen…“, meinte sie etwas ruhiger als vorhin und Sasuke öffnete wieder seine Augen. Bitte was? Sakura würde ihren besten Freund, der für sie eher schon eine Art großer Bruder war, anlügen? Sie würde ihn anlügen, dass sie ihn nicht von sich aus töten wollte, sondern die Situation sich so ergeben hatte, dass sie ihre Wut doch irgendwo unter Kontrolle hatte? Woher kam dieser Stimmungswandel überhaupt so plötzlich?
 

„Dann solltest du hoffen“, erhob der Schwarzhaarige wieder seine Stimme, zog seinen schwarzen Kapuzenmantel aus und legte diesen neben den ebenfalls abgelegten Rucksack, ehe er wieder zu ihr sah, „dass du nicht die falsche Entscheidung getroffen hast!“
 

Die Kunoichi sah wild entschlossen und ernst in seine schwarzen Augen, die plötzlich einem stechenden rot und drei kommataförmigen Punkten wichen. Sasuke hatte seine Sharingan aktiviert und zollte Sakura damit Anerkennung, was sie nicht gedacht hätte. Offensichtlich nahm er sie ernst, respektierte sie irgendwo auch, denn ansonsten hätte er sein Bluterbe doch nie aktiviert, wenn er sich seines Sieges ohnehin schon völlig bewusst war.
 

Doch Sasuke respektierte sie. Er hatte nicht nur an ihrer Art und ihren Aussagen gemerkt, dass sie stärker war. Auch die Tatsache, dass sie einen Akatsuki getötet haben soll und generell ihre Veränderung bei ihrem ersten Treffen war ihm aufgefallen und deshalb würde er ebenfalls ernst kämpfen.

Und als er ihr so gegenüberstand, fiel ihm etwas auf. Ihm fiel auf, dass sie beide etwas teilten. Etwas, das sie von jemandem unbewusst übernommen hatten. Von jemandem, der sich für beide stark machen würde, egal was passierte. Und das tat er mit der Eigenschaft, die sie beide jetzt ebenfalls teilten – den Willen, niemals aufzugeben…
 

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„Der Kyuubi – Jinchuuriki ist jetzt ungeschützter. Das Mädchen mit den rosa Haaren und Uchiha Sasuke haben das Anwesen verlassen“, berichtete Zetsu der schemenhaften Gestalt, die als Astralprojektion in dem Keller dieses verlassenen Gebäudes stand.

Im Kreis standen sie dort… Während zwei Mitglieder der Organisation sich nicht in diese Umgebung projizieren mussten, zuckten die Erscheinungen der anderen immer mal ein wenig, während sie in der Dunkelheit die Blicke ihres Anführers suchten.

„Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir einfach zuschlagen sollten“, meinte die gespaltene Hälfte des besten Spions der Akatsuki.

„Wer ist jetzt noch in seiner Nähe?“, hinterfragte die finstere Stimme der Scheme mit den gekringelten Augen und das Monstrum mit den zwei Persönlichkeiten würde ihm wieder Antwort geben.

„Sharingan Kakashi, ein Hyuuga und das schwarzhaarige Mädchen, das Sasuke begleitet hat…“
 

Eine Weile herrschte Schweigen in dem alten schäbigen Kellergebäude. Es schien, als warteten die sieben Mitglieder der Akatsuki auf Anweisungen.

„Wir werden vorsichtiger an diese Sache rangehen“, kam es schließlich vom mysteriösen Anführer, der zwischen seinen Anhängern hin und her sah. „Mei wird die Gruppe um den Kyuubi – Jinchuuriki trennen und sich um den Hyuuga und die andere davon kümmern. Itachi“, blickte er dann direkt zu der Projektion des Sharinganträgers, der ihn kalt ansah, „Du und Kisame kehrt sofort hierher zurück und werdet den Kopierninja beschäftigen und ihn von Uzumaki Naruto abgrenzen.“

„Und wer wird sich dann mit dem Jinchuuriki auseinandersetzen?“, wollte Kisame amüsiert grinsend wissen, während sein Partner nichts weiter zu dieser Planung sagte.
 

Die mächtigen Augen des Akatsuki – Anführers weiteten sich leicht, wirkten finsterer als sie es ohnehin schon waren und dann schwenkte er langsam den Blick zu dem bislang schweigenden Akatsuki, der neben seiner Partnerin stand.

„Das wird unser neuer Verbündeter hier tun. Sozusagen als kleinen Beweis seiner Stärke… Schließlich ist er Teufelsauge Takeshi, derjenige, der sowohl die Künste der Ninja als auch der Samurai beherrscht und damit über tausend Krieger niedergestreckt hat…“

Es war ein leichter Spott aus dieser Rede herauszuhören, von der sich der Samurai jedoch nicht beeindrucken ließ, lediglich sein sichtbares Auge verengte, während ihm Mei unbemerkt einen besorgten Blick zuwarf. Was sollte er machen? Sich mit dem Kyuubi – Jinchuuriki anlegen? Gut, sie vertraute in seine Kraft und seine Fähigkeiten. Er war immerhin eine Art Genie und der beste Schüler ihres gemeinsamen Senseis… Aber…
 

„Wäre es nicht sinnvoller, wenn ich mit ihm den Jinchuuriki angreife? Dann hätten wir ihn schneller in unserer Gewalt. Kisame könnte doch den Hyuuga übernehmen. Ich bezweifle, dass Itachi sich lange mit Sharingan Kakashi aufhalten muss“, schlug die Blondine plötzlich vor und zog die Aufmerksamkeit aller auf sich, wurde nur erhaben von Pein angesehen.

Plausibel klang der Vorschlag schon, zumal dann ein Erfolg garantiert wäre, denn zwei talentierte Ninjas mit Samuraikünsten würden auf jeden Fall für den Untergang des Kyuubi – Jinchuurikis sorgen, doch Pein und Mei stutzten, als der Einäugige vortrat, den Arm vor ihr ausstreckte und selbstsicher schmunzelte.

„Nein… Ich übernehme das… Nach meinem Versagen letztens werde ich diesen Fehler wieder gut machen“, sprach er zuversichtlich. Der Anführer schmunzelte finster.

„Der Geist der Samurai… Ich habe lange nicht mehr eine solche Einstellung gesehen. Nicht anders zu erwarten vom Schüler des großen Miyamoto Musashi… Ich denke, deine Forderung für den Beitritt dieser Organisation wird schneller eingelöst als abgemacht“, lachte der Träger des Doujutsus gruselig auf und nickte dann anschließend. „Nun gut… So wird es geschehen“, sprach er zu Ende und verschwand dann wie die anderen seiner Gefolgsleute, sodass die beiden Samurais alleine in dem Kellergebäude zurückblieben.
 

„Was sollte das?“, fragte die Blondine nun und sah unverständlich zu ihrem Partner, der ihr lediglich den Rücken zugekehrt hatte, „Glaubst du, Musashi – sama wäre stolz auf dich? Glaubst du, dass du es nicht übertreibst mit deiner Einstellung? In deinem Herzen bist du nicht nur ein Samurai, sondern ebenso ein Shinobi…“ Plötzlich drehte er sich zu ihr um und sah ihr mit seinem blauen Auge in ihre braunen.

„In meinem Herzen tobt schon lange ein Krieg zwischen diesen Welten. Es hat Priorität, dass Musashi – sensei und die anderen so schnell wie möglich in Frieden und nicht mehr untergetaucht leben müssen… Und der Beitritt in diese Organisation ermöglicht uns das… Hast du nicht gehört? Wie es aussieht, muss ich nur den Jinchuuriki bezwingen und dann wird unser Wunsch erfüllt.“
 

Mei schüttelte verständnislos den Kopf und sah bedrückt an eine gegenüberliegende Wand.

„Wenn du wenigstens darauf eingegangen wärst, dass ich an deiner Seite kämpfe.“

„Ein zu großes Risiko. Es ist wichtig, dass der Hyuuga überlebt…“ Die Kagura blickte nun wieder verwundert zu ihm auf, als er das sagte. Bitte? Es war wichtig, dass der Hyuuga überleben würde?

„Kannst du mir das erklären?“

„Du wirst es nicht verstehen, aber ich habe einen Schmerz in meinem Auge gespürt, als ich ihm gegenüberstand. Irgendetwas verbindet uns… Und ich muss herausfinden, was es ist… Du wirst dafür sorgen, dass ihm nichts widerfährt, aber bewahre deine Tarnung!“

„Dir ist schon klar, dass die Gefahr besteht, dass Uchiha Sasuke wieder auftaucht und den Kyuubi – Jinchuuriki versuchen könnte zu schützen, oder? Was willst du dann machen, wo selbst du deine Grenzen hast?“
 

Der Einäugige lächelte etwas bedrückt und doch leicht amüsiert.

„Dann ist die Legende um diesen Möchtegern – Samurai wohl Geschichte“, sprach er lediglich und veranlasste einen erschrockenen Blick auf Seiten seiner Partnerin.

„Sag so etwas nicht! Das verbiete ich dir, hörst du?!“, meinte sie mit einem leicht traurigen Ausdruck. Er hob ihr Kinn leicht an und sah ihr in die Augen.

„Uchiha Sasuke hin oder her… Wie ich ihn einschätze, wird ihm die Rache an seinem Bruder wichtiger sein und wenn sie sich gegenseitig töten, wird das all unsere Pläne erleichtern“, flüsterte er ihr ins Ohr, lugte soweit es ihm sein blaues Auge ermöglichte auf die Wand hinter sich, in der gerade das Gesicht Zetsus verschwand, der den letzten Satz nicht mehr hören konnte…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Noch immer schien der Mond auf die Lichtungen und auf die weniger geschützten Bereiche dieses endlosen Waldes, in dem ein kühles Lüftchen wehte.

Die beiden Kontrahenten sahen sich bereits seit einigen Minuten schweigend an, während die Haare der zwei durch die wenigen Luftzüge hin und hergeweht wurden.

Hass und wilde Entschlossenheit trafen auf Kälte und Gleichgültigkeit, grüne Augen voller Gefühl konterten die emotionslosen und unbeeindruckten Sharingan des Gegenübers.
 

Es schien, als wäre keiner bereit, den ersten Schritt zu machen und einen Konter zu provozieren. Offenbar tasteten sie sich ab, ließen zu, dass der jeweils andere ungeduldig werden würde, um diesen recht ungleich aussehenden Kampf zu beginnen.
 

Und da geschah es dann plötzlich wie aus heiterem Himmel! Sakura warf drei Kunais auf den Uchiha, der diesen mit einem Hauch von Leichtigkeit auswich, in dem er sich leicht zur Seite drehte, Sakura den Rücken kehrte und das letzte Wurfmesser mit einer seiner Armschienen abblockte. Doch als er sich wieder zu seiner Kontrahentin drehte, hatte diese bereits die zwischen ihnen liegenden Äste überquert und sprang mit voller Kraft von einem ab, holte mit ihrer Faust aus und drohte Sasuke direkt zu treffen.
 

Aber der Schwarzhaarige vollführte lediglich eine weitere Drehung auf dem Ast und wich somit dank seines Bluterbes gekonnt aus, sodass Sakura aufgrund ihres kraftvollen Sprunges an ihm vorbeiflog, was Sasuke ausnutzte.

Er schwenkte seinen rechten Arm zu sich und holte anschließend wieder mit diesem aus, wodurch plötzlich ein Kunai aus dem langen Ärmel geschossen kam, welches er fasste und in Sakuras Rücken rammen wollte. Aber diese drehte sich schnell im Flug, als sie gemerkt hatte, dass ihr Angriff ins Leere gegangen war, wehrte somit das Wurfmesser Sasukes mit dem ihren ab und drückte sich von ihm. Und auch der Uchiha sprang auf einen weiter entfernten und höheren Ast, warf das Kunai schließlich nach ihr.

Die Kunoichi tat es ihm gleich und so trafen sich die zwei Waffen auf ihrem Weg.

Sakura vollführte einen Salto im Flug, landete so auf dem Boden und sprang aber sofort erneut mit voller Kraft ab, um ihren Gegner wieder mal mit einem Faustschlag treffen zu können, doch dieser stand dort auf seinem Ast und blickte ihr entgegen.
 

Er hatte seine Arme ausgestreckt und die Haruno erstarrte innerlich, als sie sah, wie er mit einer Geschwindigkeit Fingerzeichen formte, die ein normaler Mensch nicht verfolgen konnte – ähnlich wie Kakashi es tat. Doch das hier schien noch viel schneller zu sein.
 

„KATON“, rief er schließlich nach dem letzten geformten Siegel und beugte sich weit nach hinten, „Goukakyou no Jutsu!“ Sasuke beugte sich wieder nach vorne, hatte seine Finger wie ein Blasrohr vor den Mund gehalten und spie jetzt den mächtigen Feuerball direkt auf die Medic – nin zu, die aufgrund ihres Fluges dem ankommenden Angriff nicht ausweichen konnte. Doch anstatt irgendwie abzubremsen und doch noch einen anderen Weg einzuschlagen, holte sie weiter mit ihrer Faust aus und schlug dann während ihres Kampfschreies in den Feuerball.
 

Sasuke sah sich das Spektakel unbeeindruckt an. Wenn Sakura so blöd war und glaubte, mit einem Faustschlag ein mächtiges Jutsu des Uchiha – Clans „kaputt hauen“ zu können, irrte sie sich gewaltig. Wer glaubte sie bitte zu sein? So etwas war nicht möglich. Feuer war keine stabile Masse oder etwas Derartiges.

Aber Sasukes Sharingan weiteten sich leicht, als der Feuerball sie nicht einfach verschluckte oder mit ihr explodierte, sondern sie sich wie eine Schneise durch die Flammen geschlagen hatte, nun weiter auf ihn zuhielt und ihn schließlich leicht perplex erreichte. Der Uchiha erhielt den Schlag nun direkt auf die linke Wange, sodass sein Kopf fast tödlich zur Seite gedrückt und er selbst durch die Wucht dieses Angriffes nach hinten geschleudert wurde. Wie ein Propeller jagte der Uchiha nun in den nächsten Baum und sein mächtiger Feuerball traf auf den Erdboden hinter Sakura, setzte somit die Rasenfläche und Sträucher in Brand.
 

Glück hatte er gehabt, denn der Angriff der Haruno war bereits abgeschwächt gewesen, da sie ja einen Teil der Kraft am Jutsu des Uchihas auslassen musste. Dieser erhob sich jetzt wieder und fühlte ein wenig Blut aus seinem Mundwinkel laufen, was er abwischte und sich kurz realisierend ansah, um schließlich wieder gewohnt kalt zu der Medic – nin zu blicken.

Ja, er gab zu, sie hatte ihn kurzzeitig überraschen können und dank dieser Überraschung war es ihr gelungen, ihn zu treffen. Ein zweites Mal würde das nicht funktionieren, dessen war er sich sicher. Und während er das dachte, bemerkte er, wie Reste von Sakuras Handschuh von der völlig verbrannten und schon fast krustigen Hand abfielen.

Aber er bemerkte ebenfalls das Chakra, welches nun zu der Faust floss und schließlich eine grüne Aura darum legte, sodass sich die Verbrennungen verzogen und die Hand heilten – wie selbstverständlich und von allein.
 

Sie hatte sich wirklich gemausert. Sie musste nicht einmal wirklich etwas dafür tun, sich selbst zu heilen. Das tat ihr Körper vermeintlich von sich aus.

„Es hat keinen Zweck, Sasuke“, meinte sie und blickte ihn weiter hasserfüllt an, während er ihren Blick emotionslos konterte. „Du kannst mich verletzen, soviel du willst. Alles regeneriert sich. So schnell kannst du mit deinen Sharingan nicht einmal gucken.“
 

Der Schwarzhaarige antwortete ihr nicht. Sie war selbstbewusst und glaubte tatsächlich, dass sie jede Verletzung überstehen würde. Wie dumm… Im Prinzip musste er sie nur dazu bringen, ihr Chakra zu verschwenden, dann würde es mit ihren Heilungskräften zu Ende gehen.
 

Und so hob der Uchiha stolz seinen Kopf, als die Kunoichi sich wieder von ihrem Standort abdrückte und mit einem erneuten Angriff ansetzte. Ihr war bewusst, dass es besser wäre, ihm nahe zu sein… Nahe sein? Nein, nicht das nahe sein!

Sie musste nah genug an ihn rankommen, dann wäre es kein Problem, gegen ihn zu kämpfen, denn Taijutsu war aufgrund ihrer immensen Kraft wirklich das Optimum und ihr großer Vorteil. Damit konnte sie gegen ihn bestehen und seine Ninjutsus hätten keine Möglichkeit der vollen Entfaltung. Mit einem weiteren Kampfschrei sprang sie deshalb auf ihn zu, stutzte aber kurz darauf, weil er offensichtlich überhaupt nichts unternahm. Er stand auf dem Boden und sah zu ihr – kalt und unbeeindruckt. Sasuke formte nicht einmal Fingerzeichen.

Was sollte das? Wieso machte er absolut gar nichts?! Hatte der gelitten? Wollte er den Schlag etwa gleich abfangen? Das konnte er knicken. Nein, niemals… Er würde es nicht schaffen, dachte Sakura.
 

Doch sie irrte sich gewaltig, denn erst als sie ausholte und ihren mächtigen Faustschlag nach vorne riss, fiel ihr wieder die Fähigkeit des Sharingans ein und noch schlimmer – Sasukes immense Geschwindigkeit…
 

Der Uchiha duckte sich, wich dabei zur Seite und noch während die Haruno drohte den Baum umzuhauen, ließ sich der Schwarzhaarige nach hinten fallen, stützte sich mit seinen Händen am Boden ab und trat Sakura mit voller Kraft in den Magen, sodass sie nach oben flog. Vom Schmerz kurzzeitig abgelenkt, richtete sie ihren Blick wieder zu Sasuke. Denn er war es jetzt, der sich abstieß und innerhalb eines Augenschlags war er direkt neben ihr, trat sie durch einen Knietritt noch höher, hielt sich kurz am Ast eines Baumes fest und drückte sich von diesem erneut ab, sodass er wieder neben ihr war.
 

Sasuke versetzte Sakura mehrere kleine Knietritte in die Lüfte, denen sie aufgrund seiner Geschwindigkeit nicht ausweichen konnte und dann, als sie durch die Äste und Blätter der Bäume über dem Wald selbst war, spürte sie den Uchiha über sich, vielmehr ganz nah an ihrem Rücken. Sakura neigte ihren Kopf leicht zu ihm, erkannte noch diesen unheimlich unbeeindruckten Ausdruck, ehe er sie am Kragen packte und in der Luft mit sich drehte.

Sakura kannte das… Sie hatte es schon mal gesehen… Bei den Chuunin – Auswahlprüfungen und sie konnte nicht wirklich glauben, dass er jetzt zum zweiten Mal eine ihr bekannte Technik gegen sie anwandte. War sie blöd?
 

„Shishi Rendan!“, rief er, zog sich an ihr seitlich nach oben und trat ihr in den Magen, geriet wegen des Schwunges auf die andere Seite und trat ihr in den Rücken, dann wieder mehrmals in den Magen und mit einem letzten gekonnt gesetzten Tritt bereitete sich Sakura schon auf den Flug zum Erdboden vor, doch weit gefehlt. Sasuke packte sie zuvor noch in der Luft an der Jacke, holte nun seinerseits mit der Faust aus und schlug ihr heftig ins Gesicht.

Daraufhin ließ er sie los und wollte sie ihrem Flug zum Erdboden aussetzten, aber Sakura packte ihn schließlich am Arm, zog ihn ganz dicht an sich ran, sodass sich ihre Gesichter beinahe berührten und ließ ihn nicht freikommen.
 

Nur für einen kurzen Moment glaubte die Haruno, einen überraschten und verkrampftes Gesichtsausdruck des Uchihas wahrzunehmen bzw. eine starke Hitzewelle in sich zu spüren, während sie ihn an sich drückte, doch das verflog mit dem Gedanken, ihn ebenfalls in den Erdboden des Waldes zu rammen.

Gemeinsam fielen sie nun wieder durch die Baumkronen in die Tiefe und die Kunoichi schloss die Augen, setzte bereits Chakra zur Selbstheilung für den Notfall frei.
 

Und Sasuke brachte es einfach nicht fertig, sich aus ihrem Griff zu lösen. Diese Kraft, die sie gerade aufbrachte, war scheinbar nicht nur auf Schläge ausgelegt. Ihm war klar, dass das Aufkommen nicht tödlich aber trotzdem sehr schlecht für ihn sein würde und somit zwang Sakura ihn doch tatsächlich zu diesem Mittel.
 

Die Medic – nin hatte ihre Augen noch geschlossen, aber sie fühlte, wie plötzlich Sasukes Haarspitzen ihre Wangen berührten und sie ihre Arme völlig unfreiwillig von ihm lösen musste, da sie einfach so weggestoßen oder gerissen wurden. Was war hier los?

Mit einem lauten Knall kam die Kunoichi auf dem Boden auf und die Wucht des Shishi Rendans hatte einen kleinen Krater hinterlassen. Die Haruno erhob sich langsam unter ein paar Schmerzen und doch war sie dankbar, kein Chakra für Heilungszwecke benutzen zu müssen. Es hatte gereicht, Spannung im Körper aufzubauen. Und doch lief ihr ein wenig Blut an der Schläfe herunter, während sie sich mit ein paar zusätzlichen Schrammen aus dem Krater erhoben hatte.

Wieso hatte Sasuke es geschafft, sich aus ihrem Griff zu lösen? Wie war das möglich? Nach einer Antwort suchend, sah sie jetzt zu einem der Äste, auf dem der Uchiha stand und entsetzt weitete sie die Augen, als sie sah, wie sich die gräuliche Haut des Uchihas verzog, in viele kleine Punkte auflöste und sich im Nacken sammelte und außerdem zwei große Risse in seinem Hemd hinterlassen hatte – das Juin… Nur dank ihm hatte er es also geschafft.

Aber dennoch… Woher war diese Wucht gekommen, mit der er sich von ihren Armen befreit hatte? Es war fast so, als hätten zusätzliche Arme oder ähnliches sie weggedrückt. Nun, Sakura wusste nicht, wie Sasukes zweite Gestalt aussah und irgendwo wollte sie es auch nicht wissen.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich nun wieder zu ihr um, sah aus seinen Sharingan zu ihr.

Es war gut gewesen, sein Mal des Fluches zu aktivieren und die beiden mächtigen Flügel entstehen zu lassen, die wiederum für seine Freiheit gesorgt hatten.

Die Pause herrschte nicht lange an, denn Sasuke formte wieder Fingerzeichen, hielt sich die Finger erneut blasrohrförmig vor den Mund, während Sakura sich wieder versuchte auf ihn zu stürzen.

„Katon, Karyuu Endan!“, rief er und spie einen Flammenstrahl in ihre Richtung, dem sie auswich und weiter auf ihn zu hielt. Doch Sasuke reagierte, sprang seinerseits rückwärts und spie weiter mit dem Jutsu nach ihr.
 

So bewegten sich die beiden ehemaligen Teamkameraden durch den Wald. Der Uchiha rückwärts mit weiteren Feuerstrahlen und die Haruno vorwärts, den Attacken ausweichend. Dabei gerieten die Pflanzen, Sträucher, Gräser und Bäume immer mehr unter Feuer, ehe der Mond schließlich verdunkelt wurde und langsam der Regen einsetzte, der zur Löschung beitrug.
 

Sakura konnte machen, was sie wollte, aber sie schaffte es einfach nicht, näher an den Schwarzhaarigen heranzukommen. Er war einfach zu schnell und verdammt nochmal, wieso war er sich seiner Laufrichtung so sicher, obwohl er keine Augen im Hinterkopf hatte?

Schließlich und endlich hatte sie die Nase voll. Während eines weiteren Feuerstrahls, dem sie ausweichen musste, wendete sie sich nach rechts, und schnappte sich aus ihrer Tasche einige Kunais, die sie nach dem Uchiha warf.

Dieser musste aber nicht einmal ausweichen und deshalb kam ihm eine Eingebung. Sie hatte ihn absichtlich verfehlt! Mist!

Der Uchiha neigte seinen Kopf nach hinten, brach sein Jutsu ab und erkannte hinter sich eine Art Netz aus Stahlsehnen, die sich zwischen den Ästen mit Hilfe der Kunais befestigt hatten. Verflucht…
 

Sasuke konnte nicht mehr anhalten, so schnell war er und fiel direkt in die Stahlsehnen, verhedderte sich in diesen, wurde quasi gefesselt und rollte damit rücklings über den Waldboden. Was für ein dämlicher Trick und er war darauf reingefallen. Hinzu kam, dass sich die Sehnen in seine Haut schnitten. Und während er vergebens versuchte, sich zu befreien, rannte die Kunoichi weiter auf ihn zu, zog ein neues Kunai, sprang in die Höhe und umfasste ihr Wurfmesser mit beiden Händen, um es Sasuke direkt ins Herz zu rammen.

Wieder trafen die beiden völlig gegensätzlichen Blicke aufeinander, aber davon ließ sich Sakura nicht verunsichern und traf den Uchiha schließlich, der sich allerdings mit einem gewissen Kraftaufwand auf die Seite drehen und somit ihre Waffe mit der rechten Schulter abfangen konnte. Verwundert über diese Aktion sah die Kunoichi auf, erkannte nicht die neue Gefahr, die sich jetzt aufbaute…
 

Sasukes Daumen fuhr schnell über seine Handfläche und ein kleiner Bannkreis entstand, der sich wiederum auflöste, als mit einem Knall ein Shuriken aufgetaucht war, welches er benutzte, um die stabilen Sehnen zu durchtrennen.

Und während sich die Seile lockerten, drehte sich der Uchiha wieder auf die andere Seite, schlug ihr die Beine weg und sprang selbst auf, um sich schließlich mit einem Rückwärtssalto in einige Meter Abstand zu bringen. Dort schlitterte er noch einmal leicht über den Boden und formte nebenher wieder eine Reihe von Fingerzeichen, nachdem er sich das Kunai aus der Schulter gezogen hatte.

„Doton, Doryuudan!“
 

Sakura erhob sich gerade in dem Moment, als der grasige Boden aufriss und ein Drachenkopf aus Erde vor ihr entstand und seinen Weg rasant zu ihr bahnte. „Doton, Doryuu Taiga!“ Der Drachenkopf zerfiel, doch riss der Schwall aus Erde die Kunoichi mit sich in tiefer in den Wald hinein. Sasuke sah sie noch in dem verschwindenden Haufen untergehen, ehe er seinen Blick kalt abwendete und sich wieder auf den Weg machen wollte, allerdings kam es anders als geplant. Er blieb stehen, drehte sich blitzschnell um und vernahm ein kraftvolles Krachen, sah anschließend einen sich weiter zu ihm hin ziehenden Riss im Boden und zog gerade in dem Moment seinen Kopf nach hinten, als die Kunoichi plötzlich von unten mit einem Faustschlag kam.

Sie war darauf vorbereitet gewesen und schlug deshalb mit der anderen Faust kräftig in den Magen des Uchihas, der davon gestoßen wurde, durch den Stamm eines dicken Baumes schlug und sich anschließend mehrmals überschlug, ehe er sich wieder durch ein paar Tricks auf die Beine stellen konnte. Doch sogleich kamen neue Gefahren auf ihn zu.
 

Zahlreiche Kunais schnellten zu ihm, alle hatten sie einen kleinen Zettel angebracht bekommen und obwohl das mächtige Sharingan ihm ermöglichte, allen Wurfmessern gekonnt auszuweichen, schien ihn die folgende Explosion voll getroffen zu haben…

Falsche Entscheidung: Sakura gegen Sasuke - Teil 2

Kapitel 10: Falsche Entscheidung: Sakura gegen Sasuke – Teil 2
 

Der Rauch verzog sich und doch war immer noch keine Spur von Sasuke, der in der Explosion der zahlreichen Kunais und ihrer Bannzettel scheinbar untergegangen war.

Sakura näherte sich mit einigen Schrammen und Wunden – die tieferen heilten sich selbst – dem Ort der Explosion, an dem nun ein großer Krater war.

Es war eine gute Idee gewesen, die Kunais mit den Bannzetteln zu versehen und dann zahlreiche davon auf den Uchiha zu schleudern. Ihr war völlig klar, dass er den einzelnen Wurfmessern ausweichen konnte, aber der Explosion würde er wohl kaum ein Schnippchen schlagen können.
 

Keuchend und schwitzend sah sie sich ernst um, erkannte jedoch nichts oder niemanden. Wo war er bloß? Sie glaubte nicht, dass es schon zu Ende war und selbst wenn, dann müsste hier irgendwo eine Leiche zu finden sein. Doch es war nicht so. Nicht zu ihrer Linken, nicht zu ihrer Rechten. Nicht hinter ihr, nicht vor ihr und auch nicht unter ihr.
 

Entsetzt weitete die Rosahaarige die Augen und blickte dann schnell nach oben, wo sie in die Sharingan blickte, die sich mit ihrem Träger zusammen von oben herab auf sie stürzten. Das Hemd war schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden und auch bei ihm waren Schrammen und Kratzer an der Tagesordnung. Doch war das wirklich alles? Waren das wirklich alle Wunden, die er davongetragen hatte? Wenn ja, warum? Die blutende Wunde, in der sie eine ihrer Waffen vergraben hatte, war schon fast wieder völlig geschlossen. Wie konnte das sein? Er hatte doch keine Ahnung von Medical – Ninjutsus… Und wie war er der Explosion entkommen, noch dazu in eine solche Höhe hinaufgestiegen? War seine Sprungkraft so immens groß?
 

Aber ihre Fragen würden sowieso nicht so schnell beantwortet werden können, da das Leuchten eines mächtigen Angriffes die Kunoichi völlig aus der Fassung brachte. Das Leuchten war hier in der Nacht des Waldes ziemlich intensiv. Noch intensiver jedoch war das Zwitschern der tausend Vögel, dem sie sich jetzt zu stellen hatte.

„CHIDORI!“, rief der Uchiha, wirkte dabei ernster, vernachlässigte seine Emotionslosigkeit jedoch kein Stück, als er während seines Sturzfluges mit seinem mächtigen Angriff ausholte und schließlich aus voller Kraft zuschlug…
 

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Neji ging gerade vor Schmach ein, als Naruto mit einem vor Ernst verkrampften Gesicht die Faust ballte und Karin wiederum wütend auf und ab stampfte. Kakashi hingegen war zwar ebenfalls ernst, dachte jedoch angestrengt über die derzeitige Situation nach.

Sie alle waren ungefähr zeitgleich aus dem künstlichen Schlaf aufgewacht und hatten feststellen müssen, dass sowohl Sasuke als auch Sakura einfach so verschwunden waren und sich nicht mehr auffinden ließen.
 

Offenbar hatte einer von beiden – Sasuke war hier der Hauptverdächtige – ein Genjutsu angewendet und lediglich Sakura schien das irgendwie bemerkt zu haben, hatte sich dagegen gewehrt und jedoch ohne ein Bescheidgeben eine Verfolgungsjagd begonnen. Wieso musste das jetzt eigentlich so kommen? War sie so von ihrem vermeintlichen Hass vereinnahmt, dass sie den Uchiha unbedingt alleine stellen wollte? Während Kakashi sich ernsthaft Gedanken darüber machte, ob sie Sasuke tatsächlich umbringen wollen oder ob sie dann doch noch von ihren einstigen Gefühlen übermannt und dafür von ihm umgelegt werden würde, schnaubte Karin einmal abfällig.

„Toll… Echt toll… Sasuke – kun ist so ein Idiot. Wieso fragt der mich, ob ich ihm bei seiner Rachetour helfen will, wenn er mich dann ohnehin zurücklässt? Dass er Juugo und Suigetsu aufgibt, kann ich ja verstehen, aber mich? Männer…“

„Jetzt halt’ mal den Rand!“, beschwerte sich ein gewisser Hyuuga und seufzte genervt auf, als sich die Brillenträgerin vor ihm aufplusterte, die Hände noch dazu in die Hüften stemmte. Eigentlich hatte sie ihn niederbrüllen wollen, aber die letzten zwei Male hatte es auch nichts genützt, denn dieser Weißäugige war irgendwie leicht wie der Sharinganträger.
 

„Kakashi – sensei“, kam es nun wieder von Naruto, „Kann Pakkun wirklich nichts wittern? Er kennt doch Sasukes und Sakura – chans Gerüche!“ Recht hatte Naruto zwar, allerdings war die Sache nicht so einfach, wie sie für Außenstehende zu sein schien und genau deshalb schüttelte der Kopierninja den Kopf.

„Nein, unglücklicherweise nicht. Sasuke hat seine Spuren gut verwischt und offenbar hat Sakura es ihm gleichgetan. Sie scheint von ihrem Hass auf Sasuke mehr geleitet zu sein, als ich dachte“, seufzte der Hatake zu Ende und stockte jedoch, als Naruto ihm energisch widersprach.

„Nein! Sakura – chan hasst Sasuke nicht! Auf keinen Fall! Sie gibt es immer wieder vor, aber ich weiß, dass sie das tief in ihrem Inneren nicht kann!“
 

Sofort musste die Schwarzhaarige jetzt die Aufmerksamkeit durch ein weiteres abfälliges Schnauben auf sich ziehen. Naruto und Kakashi sahen zu ihr, wie sie mit einem selbstgefälligen Grinsen an einer Wand lehnte und die Arme vor sich verschränkt hatte.

„Dann wird Sasuke – kun leichtes Spiel mit ihr haben… Was immer die Kleine für ihn empfindet. Er erwidert es nicht und wird es niemals tun. Die einzige, die für Sasuke – kun wichtig ist, bin ich“, versuchte sie zu protzen und obwohl bei ihren vorigen Aussagen die bedrückten Blicke von Naruto und Kakashi eine gewisse Wirkung zu erkennen gaben, verengte der Blondschopf jetzt wie seine beiden Kameraden die Augen.

„Hoi, Kakashi – sensei“, flüsterte er dem Hatake ins Ohr, „Glaubst du ernsthaft, Sasuke könnte etwas mit dieser eingebildeten Schnepfe anfangen?“

Neji hatte die Frage gehört, lugte leicht missmutig zu der Brillenträgerin, die es offenbar ebenfalls wahrgenommen hatte und schüttelte wie aus Reflex den Kopf. Uchiha würde sich doch nie auf so ein Niveau begeben und eine solche Person als wichtig empfinden… Gott… Dann hätte er seinen Erzrivalen ja völlig falsch eingeschätzt. „Ich meine“, sprach Naruto weiter, „Sie hat nicht gerade einen guten Charakter… Und hübscher als Sakura – chan ist sie sowieso nicht…“
 

„MAUL, DU BAKA!“, plärrte die Schwarzhaarige den Uzumaki an, während sich Neji erhob und Kakashi nur den Kopf schüttelte.

„Neji – kun, können wir vielleicht deinen Falken noch einmal verwenden? Vielleicht findet er die beiden?“, fragte der Grauhaarige sein Teammitglied, der jedoch mit dem Kopf schüttelte.

„Leider ist Kotaros Sicht in der Nacht recht begrenzt und sollten sie nicht gerade auf offener Straße oder Wegen unterwegs sein, würde es sowieso schwer werden, sie zu sehen…“
 

Also fiel diese Möglichkeit auch schon einmal weg. Kakashi hielt sich nachdenklich das Kinn. Es war dann also im Grunde genommen nur noch eine Variante, die sie wählen konnten.

„Dann bleibt uns keine Wahl“, resignierte der Teamleiter, „Wir müssen uns aufteilen und nach ihnen suchen. Da führt kein Weg dran vorbei. Da allerdings noch die Gefahr besteht, dass die Akatsuki hier in der Nähe ist, sollten wir uns zu zweit zusammentun. Naruto und ich bilden die eine Gruppe und Neji und Karin die zweite.“ Während jetzt das Entsetzen des Hyuugas und der Brillenträgerin deutlich wurde, formte Kakashi Fingerzeichen und knallte die Hand auf den Boden. „Kuchiyose no Jutsu!“ Pakkun und ein anderer Ninjahund waren erschienen, blickten zu ihrem Herrchen hoch.
 

So also sah Kakashis Plan aus. Die zwei Teams bekamen einen Hund zur eventuellen Spurenfindung mit und sollten außerdem nach Möglichkeit versuchen, im stetigen Kontakt zu bleiben. Zu diesem Zweck erschuf Naruto einen Schattendoppelgänger, der bei Karin und dem Weißäugigen bleiben sollte und Neji rief nun doch seinen Falken, der wiederum direkt über Naruto und den Grauhaarigen fliegen sollte.

Die Brillenträgerin wurde letzten Endes dazu genötigt, auf seltsame starke Chakras zu achten, die in der Umgebung anzutreffen wären.
 

Als alle Vorbereitungen getroffen waren, trafen sie sich vor dem Anwesen und machten sich zum Ausschwärmen bereit.

„In Ordnung. Solltet ihr Sakura und Sasuke finden, geht je nach Situation vor. Wenn sie kämpfen sollten, versucht sie davon abzubringen und gebt uns Bescheid, indem Narutos Kage Bunshin verpufft. Finden wir sie, machen wir das Kotaro deutlich.“

„Was ist, wenn wir auf die Akatsuki treffen?“, hinterfragte Karin misstrauisch und fand sich gerade erst mit dem eigentlichen Plan ab. Kakashi wurde ernster und verfinsterte dazu seinen Blick.

„Kämpft nicht, wenn ihr es umgehen könnt. Versucht euch notfalls zurückzuziehen und gebt uns ebenfalls Bescheid, damit wir zusammen kämpfen können. In jedem Fall müssen wir vorsichtig sein!“

Neji, Naruto und Karin nickten und im nächsten Moment waren sie alle verschwunden…
 

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„CHIDORI!“, rief der Uchiha und schlug mit voller Kraft von oben herab auf Sakura, die zwar in ihrer Überraschung einen Schritt zur Seite machen, aber nicht vollständig ausweichen konnte, weshalb der mächtige Chakrablitz ihre Schulter traf und völlig demolierte.

Vor Schmerz schrie sie auf und wurde vom Uchiha nach hinten gestoßen, wo sie sich die blutende und knochentiefe Wunde hielt, während sie nach ein paar taumelnden Schritten auf dem Boden aufkam.
 

Sasuke keuchte leicht, während sein Chidori wieder versiegte und zu der immer noch vor Schmerz aufschreienden Kunoichi sah. Und da war es wieder! Etwas, mit dem Sasuke nicht gerechnet hatte. Etwas, das er vorhin schon einmal gespürt hatte und im Grunde jedes Mal, wenn er sie verletzt hatte, nur war es diesmal wieder deutlich zu spüren. Ein Stich in seinem Herzen, den er nicht begründen konnte. Woher kam das? Wieso musste er sich wegen so eines seltsamen Gefühls an die linke Brust fassen, ehe er wieder zur Besinnung kam und emotionslos zu Sakura blickte?

Was zur Hölle war mit ihm los? War es der Anblick, wie die Medic – nin so schwer verwundet und qualvoll aufschreiend einige Meter von ihm entfernt saß?

Der Uchiha schüttelte den Kopf, als wolle er seinen absurden Gedanken austreiben. Blödsinn…
 

Sakura hob vorsichtig den Kopf und wagte gar nicht erst, zu ihrer demolierten Schulter zu blicken. Es genügte ihr in diesem Moment schon zu spüren, wie kaum noch ein Hauch Gefühl in ihrem Arm war. Nicht, dass der Anblick von tiefen Wunden ihr Übelkeit verursachte – sie war immerhin Medic – nin, aber so in dieser Situation, in dieser Lage war es doch etwas Anderes.

Ihre Augen weiteten sich zusätzlich, als sie den zwar ebenfalls schwitzenden, aber dafür kaltherzigen Schwarzhaarigen sah, der sich das kaputte Hemd vom Leib riss und es achtlos fallen ließ.

Was sie da sah… Es erstaunte, nein, es entsetzte sie so sehr, dass sie ihren Hass für diesen Moment völlig vergas. Der Oberkörper des Uchihas… Er war von einer langen Narbe verziert, die unterhalb der linken Schulter anfing und sich senkrecht nach unten zog, offensichtlich erst vorm Becken stoppte.

Hatte er die schon immer? Ihr war es jedenfalls beim letzten Treffen nicht aufgefallen, genauso wenig wie die anderen kleineren Narben, die sich über seine Arme verteilten. Woher kamen die? Wer hatte ihm das zugefügt? Und wieso fühlte sich ihr Herz plötzlich so schwer an? Sollte sie es nicht genießen, Konsequenzen einer Tortur an ihm zu sehen? Nein… Es ging nicht. Mit Sicherheit – so dachte Sakura – würde sein Rücken ebenfalls von solchen grauenhaften Vernarbungen verziert sein.
 

„S-Sasuke…kun…“, kam es nur leise stotternd von ihr, als sie die Narben immer noch entgeistert musterte, den eisigen Ausdruck des Uchihas völlig ignorierte.
 

Erst jetzt bemerkte auch Sasuke, worauf Sakura hinauswollte, doch ließ er sich davon nicht stören. Stattdessen griff er hinter sich zu seinem Schwert von Kusanagai, zog es langsam und ging auf Sakura zu, die ihre eigenen Schmerzen nicht mehr zu spüren schien, so gefesselt und entsetzt war sie von dem Bild, was Sasukes Körper ihr bot. Ob Orochimaru das gewesen war? Waren das die Spuren des Trainings, welches Sasuke durchlaufen hatte? Spuren eines Trainings, dessen brutale Methoden einem Shinobi wie Uchiha Sasuke solche Wunden verleihen konnten?
 

Sasuke packte sie in dem Moment an der gesunden Schulter und zwang sie so, in seine Sharingan zu blicken. Während der Regen nun auch auf die blitzende Klinge des Katanas fiel und gleichzeitig die beiden Ninjas durchnässte, trafen sich erneut die zwei Blicke der Rosahaarigen und des Uchihas.

„Tu’ nicht so, als würdest du mich bemitleiden… Ich dachte, du hasst mich“, meinte Sasuke kalt und mit einem geringen Anteil Spott in der Stimme, ehe er schließlich mit seinem Schwert von Kusanagai unterhalb von Sakuras Hals zustach und ihr somit die Luft nahm. Anschließend stemmte er einen Fuß auf ihren Oberschenkel und zog es mit voller Wucht wieder aus ihr heraus, sodass eine neue blutende Wunde entstand, die ihre Jacke tränkte. Keuchend und mit einem weiteren Stich im Herzen ließ Sasuke von ihr ab, kehrte ihr den Rücken zu und ging davon.
 

Das Husten der Kunoichi ignorierte er gekonnt und auch ihre Blicke, die sie ihm kraftlos zuwarf. Es stimmte, was sie vermutet hatte. Sein Rücken war ebenfalls von einer langen diagonal verlaufenden Narbe und weiteren Kleineren heimgesucht worden. Aber verdammt… Es war nicht die Zeit, sich jetzt von ihm so verspotten und töten zu lassen! Sie hatte sich doch geschworen, ihn zu hassen und ihm das zu zeigen. Er respektierte sie, kämpfte mit seinen Sharingan gegen sie und was tat sie hier? Sie glaubte, doch noch positive Gefühle für ihn zu hegen… Nein, sie bemerkte, dass sie es noch tat. Aber diese durften doch nicht einfach so wegen ein paar blöden Narben aus der tiefen Grube geholt werden!

Deshalb stand sie langsam auf, kam auf ihren zitternden Beinen zum Stehen und zog somit Sasukes Aufmerksamkeit auf sich. Dieser neigte den Kopf zu ihr, sah völlig unbeeindruckt dabei zu, wie sie ihre Arme hob.
 

Obwohl ihre eine Schulter jegliche Kraft des gesamten Armes hätte nehmen müssen, brachte sie es trotzdem fertig, während dieses heftigen nächtlichen Regenfalls Fingerzeichen zu formen.

Sozo Saisei!“, sprach sie anschließend, als das letzte Siegel gebildet war. Der Uchiha musste unweigerlich die Augen leicht weiten, als er dabei zusah, wie sich die knochentiefe und blutende Schulterwunde, sowie die tödliche Verletzung durch sein Schwert mit einer Art Dampf bedeckten und sich langsam aber sicher schlossen. Doch es heilte nicht alles… Zwar waren jetzt diese beiden für sie todbringenden Wunden Geschichte, die anderen blieben jedoch noch, obwohl dieses Jutsu eigentlich zur völligen Regeneration gedacht war.

Doch Sakura wusste, dass sie noch nicht in der Lage war, es so einzusetzen wie Tsunade, zumal sie keine Proteine ansammelte, sondern einzig und alleine eine gewaltige Menge Chakra sehr präzise dafür einsetzte.
 

„Du siehst, Sasuke“, keuchte sie und stand nun wieder etwas sicherer auf den Beinen, „Du kannst mich nicht töten… Und jetzt… Bin ich an der Reihe!“

Mit diesen Worten stürmte sie auf den Schwarzhaarigen zu, der sein Schwert vor sich hielt, darauf bedacht, es immer und immer wieder einsetzen zu können, doch kurz bevor er damit zuschlagen wollte, wich Sakura nach unten aus und wollte ihm die Beine wegtreten, doch er sprang kurz hoch.

Während sie sich nun aus ihrer tieferen Position drehte und dabei hochkam, holte sie aus, wollte zuschlagen und traf aber nur die Armschiene des Uchihas, die einriss und zerbrach. Sasuke verkrampfte kurz das Gesicht, als sie nun seinen Arm umfasste, ihre andere Hand nicht zu einer Faust ballte, sondern flach auf seinen Oberkörper schlagen wollte.
 

Sakura wollte damit einen Impuls in seinen Körper abgeben, sodass die Nervenstränge gestört werden konnten und somit Bewegungen entweder unmöglich machten oder dafür sorgten, dass anstelle des Beines eine Hand bewegt wurde. Aber dazu kam sie leider nicht, denn Sasuke schien das kommen zu sehen.
 

Chidori Nagashi!“, rief er schnell und das Blitzkraftfeld um ihn herum erfasste die Kunoichi und schleuderte sie von sich weg zurück auf den nassen Boden. Die Gelegenheit nutzte Sasuke und kniete sich hin, schlug beide Hände ins Gras und leitete sein Chidori durch die feuchte Wiese direkt auf Sakura zu, die mit einem gekonnten Sprung gerade noch ausweichen und auf einem Ast landen konnte. Aber wieder hatte sie die Geschwindigkeit ihres Gegners unterschätzt und hatte ihn nun vor sich, wie er mit seinem Katana zuschlagen wollte.
 

Durch einen Rückwärtssalto entkam sie dem Angriff und entfernte sich jetzt wieder von ihm, er ihr direkt hinterher. Sie bewegten sich rasant durch den Wald, nebeneinander her, bemerkten gar nicht, wie der Regen aufgehört hatte. Schwert gegen Kunai hieß es jetzt und schließlich trafen sich die zwei Waffen, doch das Wurfmesser zog den Kürzeren, wurde von dem durch ein Chidori leuchtenden Katana zerschnitten.

Um nicht den nächsten Schnitt in sich zu spüren, schlug Sakura deshalb zu und verfehlte den Uchiha nur um wenige Millimeter. Dieser hatte durch einen Sprung schnell Reißaus vor ihrer gewaltigen Kraft genommen und schlitterte nun über den Erdboden.

Sasuke streckte nun seinen linken Arm aus, über den sich kurzzeitig Blitze bewegten und dann in der Hand ballten.
 

Sie formten sich zu einem schwertähnlichen Säbel, dem Sakura nur sehr knapp ausweichen konnte. Die Medic – nin wurde am Arm geschnitten und verkrampfte das Gesicht, als die Paralyse durch sein Chidorisäbel den Arm kurzzeitig taub werden ließ.
 

Sasuke ließ diesen mächtigen Angriff versiegen, hielt jedoch sein Schwert von Kusanagai bereit, sah sie aus seinen Sharingan mit einer kalten und unbeeindruckten Miene an. Sie hatte sich gut geschlagen, aber jetzt würde es zu Ende gehen… Letztendlich hatten die wenigen Treffer ihrerseits nichts gebracht und zu weiteren Treffern hätte er es ohnehin nicht mehr dank seines Bluterbes kommen lassen.

„Lass uns das beenden, Sakura. Deine Entscheidung zu diesem Kampf war falsch“, meinte er gefühlskalt und ging langsam auf sie zu, sein Schwert hebend.

Doch die Rosahaarige dachte nicht daran, ließ ihn weiter auf sich zukommen und dann plötzlich zog sie ein Kunai aus ihrer Tasche, hob es und Sasuke glaubte schon, es würde noch so ein sinnfreier Angriff werden, aber sie warf es zu seiner Verwunderung auf den Boden. Und als er zu diesem blickte, erkannte er einen kleinen Zettel an ihm hängen, der anfing zu glühen und urplötzlich ein grelles Licht erstrahlen ließ, was den Uchiha stark blendete. Es zwang ihn dazu, seine Augen zu schließen, das Schwert fallen zu lassen und schmerzerfüllt die Hände vor die Augen zu halten.
 

Das grelle Licht war nun, wo die dunklen Wolken den Himmel verdeckten und dieser Wald und seine zahlreichen Bäume zusätzlich zur Nacht alles verdunkelten, noch viel intensiver…
 

Und als Sasuke seine Augen wieder öffnete, tat er dies nicht, weil alles wieder in Ordnung war, sondern weil ein stechender Schmerz in seiner Brust auftrat, der ihn erstaunt den Mund öffnen und Blut spucken ließ, direkt auf den Arm der Kunoichi, die ihn mit einem weiteren Kunai diese tödliche Verletzung zufügte.

Und während sein Blut über ihren Arm floss, bemerkte der Uchiha eine warme Flüssigkeit, die von oben herab auf seine Schulter traf. Mehrere Tropfen kamen hinzu, die von einem Schluchzen der Rosahaarigen begleitet wurden – Tränen… Sakuras Tränen…
 

„Nein, Sasuke – kun“, sagte sie nach einer Weile, „Deine Entscheidung war falsch… Du hast dich falsch entschieden, als du gegangen bist…“
 

Wieso musste sie jetzt weinen? Sie hasste ihn doch, verdammt! Waren es Freudentränen? Nein, die fühlten sich anders an. Das, was sie hier spürte, war keine Freude… Kein Glück… Keine Erleichterung, dass das elendige Thema Uchiha Sasuke endlich ein Ende gefunden hatte. Sakura spürte Enttäuschung. Sie war enttäuscht von sich. Zwar hatte sie ihn getötet, aber zu welchem Zweck? Ihr Egoismus hatte sie blind gemacht. Blind für die Gefühle ihres besten Freundes und für ihre eigenen Gefühle. Mist… Sie liebte ihn doch noch und dieser ganze aufgestaute Hass war nur ein Haufen Wut über eine unerwiderte Liebe und ihre Unfähigkeit, davon loszukommen.
 

Nun hatte sie den einzigen Jungen, den sie geliebt hatte, getötet und dachte nicht einmal daran, was das für Konsequenzen bringen könnte. Wenn Naruto davon erfahren würde, dass sie es von sich aus gewollt hatte, dann wäre das Band zwischen ihnen gerissen – auf jeden Fall. Und wenn die Akatsuki davon erfahren würde, dann hätten sie noch weniger Skrupel den Blondschopf entführen zu wollen.

Nun gut, ihr würde nichts passieren, denn schließlich war Sasuke ein Abtrünniger und somit vogelfrei, aber ihr war völlig klar, dass sie in der entstehenden Einsamkeit und der fehlenden Hoffnung, die sie doch noch tief in sich trug, versinken würde… Sie würde daran zerbrechen, dass sie doch nicht an Sasukes Rückkehr geglaubt hatte, obwohl ihr in diesem Moment klar wurde, dass die mit Sicherheit irgendwann gekommen wäre… Spätestens, wenn er seinen Bruder getötet hätte. Dann hätte er nämlich sein Ziel erfüllt gehabt und der Wiederaufbau seines Clans wäre in den Vordergrund gerückt und daran zweifelte sie nicht… Ihr Glaube an den Schwarzhaarigen war immer noch da, aber auch der konnte jetzt erlöschen….
 

Jetzt, wo Sasuke tot war… Wo sie sein warmes Blut auf ihrer zitternden Hand spürte und immer noch Tränen vergoss, sich selbst strafte. Er hatte soviel durchgemacht und solange wollte er schon Rache nehmen. Ja, er hatte Konoha und seine Freunde verraten, aber es wollte auch niemand verstehen, warum das so war.
 

Mit seinem sinkenden Körper setzte sie sich jetzt langsam auf die immer noch nasse Rasenfläche, hob seinen leblosen Kopf und drückte diesen an sich, weinte vor sich hin, während sie ihre Augen schloss und einige Erinnerungen erschienen. Erinnerungen an Uchiha Sasuke, den Jungen, den sie geliebt, gehasst und doch geliebt hatte… Ja, er war ein eiskalter und gefühlsloser Mensch wie es schien, aber das war Fassade, sagte sie sich. Denn Rache war ein Gedanke, den man nur aufbringen konnte, wenn man lieben und hassen konnte. Er existierte nicht in Menschen, die nichts fühlten. Er keimte bei Menschen, die alles, was sie liebten, verloren hatten und denjenigen, der ihnen das genommen hatte, hassen konnten. Deshalb würde sie ihn nicht hassen können. Er hatte ihr nicht wirklich etwas genommen, verfolgte lediglich seine Rache, die ihn nicht blendete. Nicht ihn… Er war sich völlig bewusst, was er tat. Aber sie nicht… Sakura hatte sich von ihrem eingebildeten Hass völlig blind machen lassen und das erkannte sie jetzt als es zu spät war…

Sie wusste in diesem Moment nicht, ob sie, Naruto, Kakashi und die anderen dem Uchiha noch etwas bedeuteten…

Tatsache war nur, dass er ihr und den anderen noch immer wichtig war. Und jetzt verstand sie, warum das so war.
 

„SASUKE – KUN!“, schrie sie verzweifelt auf, stockte dann aber sofort wieder, als sie Schritte hinter sich gehört hatte. Langsam öffnete sie die Augen, während sie sich umdrehte und entgeistert zu der Person sah, die sich ihr genähert hatte. Unentwegt liefen die Tränen weiter an ihrer Wange herunter. Ihr Unglauben vermochte es, dem Blick standzuhalten, der ihr gerade zugeworfen wurde und sie im Tiefsten ihrer Seele zu erschüttern schien…

Völlige Umstellung

Kapitel 11: Völlige Umstellung
 

Eine Weile verweilten Neji und Karin bereits an diesem Ort. Sie hatten sich weiter in den Süden begeben und waren mit dem vierbeinigen Freund Kakashis sowie einem von Narutos Kage Bunshins jetzt an einem großen See angelangt, doch wirklich weiter brachte das die Ninjas an dieser Stelle überhaupt nicht.

„Ich spüre gar nichts. Kein Chakra, keine Aura, kein Gar nichts“, erzählte Karin dem Schwarzhaarigen und hatte entnervt die Arme vor sich verschränkt. Sie erhielt mal wieder keine Antwort. Wieso kam ihr diese Situation nur so bekloppt bekannt vor? Ach ja, dieser komische Hyuuga war scheinbar eine Art Verwandter achten oder zehnten Grades von Sasuke, auch wenn das rein biologisch totaler Blödsinn war. Aber momentan ähnelte er ihm so täuschend echt, dass man ihn glatt mit Sasuke hätte verwechseln können, zumindest unter den Bedingungen, dass man Augen, Haarschnitt, Kleidung und Gesichtsausdruck veränderte. Denn Nejis Ausdruck war nicht immer so einschneidend kalt und finster oder gleichgültig. „Hey, ich rede mit dir! Siehst du irgendetwas oder nicht?“
 

Neji hatte die Umgebung mit seinem Byakugan weiter erkundet, konnte aber ebenfalls nichts erkennen und so schüttelte er resignierend den Kopf, seufzte einmal und kehrte dem See wieder den Rücken.

„Scheint ganz so, als seien sie nicht ansatzweise hier oder wenigstens in dieser Richtung unterwegs gewesen“, gab er offen zu, erhielt ein enttäuschtes Seufzen vom blonden Schattendoppelgänger und machte sich langsam auf den Rückweg. Karin und Narutos Kopie folgten ihm schließlich, doch hielten sie inne und drehten sich doch noch einmal um, als der Hund plötzlich zu knurren anfing und böse zum See sah.
 

Allzeit bereit zum Ausweichen sahen sie nun zu der gewaltigen Welle, die aus dem Wasser geschossen kam und sich kurz darauf wieder legte. Der Hyuuga blickte ernst zu den Gestalten, die nun dahinter zum Vorschein gekommen waren.

„Ich dachte, du hast niemanden gesehen!“, beschwerte sich Karin, als sie in das amüsierte grinsende Gesicht ihres Gegenübers blickte und dabei leicht zurückwich.

„Und ich dachte, du hättest kein Chakra wahrgenommen!“, konterte Neji daraufhin, aktivierte sein Byakugan und sah kurz noch einmal zu Narutos Schattendoppelgänger, der sein Gesicht wutverzerrt verzog.

„Kisame…“

„Aber er ist nicht allein“, bemerkte die Brillenträgerin noch einmal und sah dabei zu der blonden Akatsuki, die neben dem riesigen Fischwesen stand. Sofort verpuffte der Kage Bunshin. „Hoffen wir mal, dass deine beiden Freunde schnell herkommen!“

„Das bezweifle ich“, sprach der Hyuuga, „Denn die zwei haben ebenfalls Besuch bekommen…“ Ja, Neji konnte dank Kotaro sehen, was bei Kakashi und Naruto los war. Diese beiden standen nämlich ebenfalls zwei Angehörigen der Akatsuki gegenüber…
 

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Gerade in diesem Moment zog der Kopierninja sein Stirnband nach oben und sah in die ebenfalls roten Augen des trüb emotionslos drein blickenden Shinobis.

„Uchiha Itachi und Teufelsauge Takeshi“, bemerkte er, sah zum Falken hoch, doch just in der Sekunde erhielt der Chaosninja die Informationen seines Kage Bunshins.

„Kakashi – sensei… Neji und Karin sind auf Kisame und Mei getroffen…“

Der Hatake weitete entsetzt die Augen, blickte dann aber ernst zu seinen beiden Gegnern.

„So trifft man sich wieder, Naruto – kun“, meinte Takeshi selbstsicher schmunzelnd, während Itachi ihm nur einen abfälligen Blick von der Seite zuwarf. „Wäre es nicht sinnvoller, wenn du freiwillig mit uns gehst? Dann lassen wir auch deinen Sensei laufen…“

„Niemals“, erwiderte Naruto aus seinen rot gewordenen Fuchsaugen und blickte hasserfüllt zu den zwei Akatsukis. „Ich habe euch Mistkerle schon lange genug auf dem Buckel. Langsam reicht es mir! Hier und heute werde ich diesem Treiben ein Ende setzen, habt ihr verstanden?!“
 

Kakashi verengte etwas die Augen, als er so zu seinem einstigen Schüler blickte. Das war kein gutes Zeichen, dass er offenbar jetzt schon das Chakra des Kyuubis verwendete. Aber wenn es stimmte, was er in Konoha gesehen hatte, so würde Naruto damit umgehen können. So hoffte es der Hatake zumindest.

Das würde gleichzeitig nämlich auch bedeuten, dass er den Blondschopf notfalls auch mit einem Akatsuki alleine kämpfen lassen könnte. Doch andererseits wollte er diese Situation vermeiden. Ihm war klar, dass die Organisation sicherlich versuchen würde, ihn von Naruto zu trennen, nachdem sie es scheinbar schon indirekt geschafft hatten, die Gruppe um den Kyuubi – Jinchuuriki zu verkleinern. Mist aber auch! Nun gut, Kakashi musste sich jetzt wohl auf den Kampf hier einlassen. Wenn er an Narutos Seite kämpfen würde, wäre dieser zumindest etwas sicherer, doch dann…
 

„Nun, wenn du es beenden willst, Naruto – kun, dann komm und kämpfe mit mir“, provozierte der Samurai den Jinchuuriki und sprang rückwärts, bahnte sich einen Weg weiter nach hinten, wurde sogleich vom wütenden Naruto verfolgt.

„Warte, Naruto!“, rief Kakashi ihm noch hinterher und wollte ihm nachrennen, aber Itachi stellte sich in seinen Weg.

„Du bist mein Gegner“, sprach der Uchiha, schien allerdings völlig gelangweilt. Er glaubte, in Kakashi hätte er keinen großen Gegner mehr zu fürchten.

Und obwohl der Hatake selbst wusste, dass Itachis Selbstüberschätzung ein großer Vorteil für ihn war, fluchte er innerlich. Warum konnte Naruto wohl das Fuchschakra aber nicht seine Wut kontrollieren? Warum musste er auf diesen Trick reinfallen und wieso hatte er, Hatake Kakashi, das nicht kommen sehen? Nun denn… Es blieb keine andere Wahl. Dann müsste er eben Sasukes Bruder zunächst töten, um Naruto folgen zu können… Und es gab eine sichere Methode, die anstrengend aber schnell zu vollführen war…
 

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Derweil sah Sakura in der Dunkelheit der Nacht immer noch entgeistert zu der Person, die hinter ihr aufgetaucht war.

Vom mittlerweile nicht mehr existenten Regen noch völlig durchnässt, sah sie zu ihm auf, versuchte ihr Staunen und ihr Entsetzen nicht einmal zu verbergen. Der Unglaube war einfach zu groß, als dass sie sich bewegen konnte.

Er stand vor ihr – die eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere hing locker an der Seite herab und hielt das Schwert in seiner Scheide fest im Griff.

Der kalte und emotionslose Blick seiner schwarzen Augen traf den ihren. Der unbeeindruckte und doch irgendwie ernste Gesichtsausdruck waren von ein paar Schrammen verziert.
 

„S-Sasuke – kun…“, meinte die Kunoichi leise und wollte immer noch nicht wahrhaben, dass es tatsächlich Uchiha Sasuke war, der hier vor ihr stand. Wie konnte das sein? Sie hatte ihn doch umgebracht. War das sein Geist? Nein, dazu war seine Präsenz zu real und seit wann hatten Geister Wunden, Schrammen und Narben? „Wie…Wie ist das…?“, fragte sie und blickte zurück auf den toten Sasuke, den sie eben noch in ihren Armen gehalten hatte.

Entsetzt und erschrocken schrie sie auf, erhob sich schnell, als sich dieser Körper dort in eine schleimige Masse verwandelte, die wiederum in viele kleine Schlangen zerfiel, welche nun vom Ort des Geschehens wichen.
 

Ein Genjutsu… Nichts weiter! Es war ein Genjutsu gewesen, das er in dem Moment angewendet hatte, als der Lichtblitz ihn zu blenden drohte. So also war es ihm gelungen, diesem tödlichen Angriff zu entgehen.
 

Sakura hatte sich von dem Schock noch nicht ganz erholt, tappte langsam rückwärts von den Schlangen weg und erstarrte dann, als sie mit dem Rücken gegen den Uchiha stieß. Sowas von unaufmerksam… Er würde die Gelegenheit nutzen und sie auf der Stelle endgültig töten. Zumindest schien das die logischste Variante zu sein. Aber es kam anders. Sakura hörte nicht, wie er sein Schwert zog. Sie spürte nicht, wie die kalte Klinge sich an ihren Hals legte und sie nahm nicht wahr, wie ihr warmes Blut aus der Kehle rann…
 

Stattdessen kam in ihr eine seltsame Hitze auf und ihre Starre löste sich immer noch nicht, als das Schwert auf den Boden fiel und sich zwei Arme um sie legten, die dafür Sorge trugen, dass die rosahaarige Kunoichi fester an den vernarbten Oberkörper des schwarzhaarigen Shinobis gedrückt wurde. Was ging hier vor? War das auch ein Genjutsu? Und wieso konnte sie sich immer noch nicht bewegen?

Ein solches Verhalten von Sasuke kannte sie nicht… Das war überhaupt nicht seine Art. Was sollte das? War es nur eine Falle? Würde er sie gleich auf irgendeine Art und Weise umbringen? Sei’s drum… Für einige Sekunden lang war ihr das egal. Für einige Sekunden verlor sie sämtliche Wut, alle Sorgen und diesen tief eingebrannten eingebildeten Hass sowie ihre Selbstschuldzuweisungen.
 

Warum tat er das? Sasuke wusste es selbst nicht genau, zumindest nicht wirklich. Als sie gegen ihn gestoßen war, als ihr weiches Haar leicht über seine Narben strich und der nicht ganz vollständig von den Anstrengungen übertünchte Geruch der Rosahaarigen in seine Nase drang, da hatte sich irgendetwas in ihm völlig umgestellt. Eine Art Kippschalter wurde betätigt, der seine Arme um sie legte.

Doch schon bevor sie gegen ihn gestoßen war, stimmte innerlich etwas nicht. Der Stich in seinem Herzen hatte sich wieder gemeldet und war stärker geworden, als Sasuke sie so verzweifelt vor seinem Genjutsu erblickt hatte. Mist… Was tat er hier nur? Diese Nähe fühlte sich gut an und doch war es ungewohnt… Wie ging man nochmal mit Nähe um? Umdrehen, ausziehen und ran? Gut, mit Karin konnte man so etwas machen…
 

Der Uchiha verlor in diesem Moment die Kontrolle über sich und seine Bewegungen. Völlig losgelöst von der Erde wie es schien, legte er seinen Kopf auf ihrer Schulter neben dem ihren ab und schloss kurz die Augen, was sie ihm gleichtat.

Wie seltsam befremdlich und doch schön dieser Moment war – zur Verwunderung aller nicht Anwesenden für beide.
 

Dann, ganz plötzlich, kam Sasuke wieder zu sich. Es war, als wäre der Kippschalter durch einen Wackelkontakt zurück in seine Ausgangsposition gesprungen und er riss die Augen auf, fragte sich, was nur mit ihm los war. Wieso umarmte er Sakura, obwohl sie ihn noch eben hatte töten wollen? Wieso umarmte er Sakura, obwohl er sie eben doch auch noch töten wollte? War er jetzt vollkommen abgedreht? Diese Frau… machte ihn irgendwie anders. Sie manipulierte ihn und das gefiel dem Uchiha überhaupt nicht. Aber was ihm gefiel – und das gestand er sich jetzt einfach mal ein – war die zarte Haut, die er spürte, da er seinen Kopf immer noch auf ihrer Schulter und seine Wange an ihrer hatte. Obwohl die Kunoichi noch so brutal auf jeden eindreschen konnte, war sie doch so wahnsinnig zart und empfindlich.

Ihm gefiel es, wie ihr Körper so nah an seinem war und deshalb drückte er sie diesmal bei vollem Bewusstsein an sich, jedoch so vorsichtig, dass Sakura es nicht merkte.
 

In dem Schwarzhaarigen hatte sich jetzt eine völlig andere Sache aufgetan, die ihn zwar ebenfalls annervte, weil sie ihn von seinem Ziel ablenkte, aber gleichzeitig so unglaublich groß war, wenn sie nicht gestillt wurde.

Ein Trieb wurde geweckt… Ein versteckter Trieb, der nichts mit Töten zu tun hatte und der nach und nach außer Kontrolle zu geraten schien, seltsamerweise aber nur bei Sakura. Doch Sasuke wäre nicht Sasuke, wenn er sich nicht vollends selbst beherrschte! Ha!

Doch je länger er in dieser Position verharrte und merkte, wie sie sich ihm völlig hingab, wollte er das umso mehr… Und er wusste auch schon, wie er sein optionales Ziel – so titulierte er es jetzt einfach mal – erreichen würde. Er hatte sie gesehen, wie sie seine vermeintliche Leiche behandelt hatte und wie sie geweint hatte. Dadurch und durch ihr jetziges Verhalten wusste er, dass sie ihn immer noch liebte. Naiv, fand Sasuke und doch fühlte es sich besser an, als die Tatsache, von ihr gehasst zu werden.
 

Und so begann Sasuke, eine Hand an ihren Oberarm wandern zu lassen, diesen auf und ab zu streichen, während die andere ganz vorsichtig die ihre rote Jacke untergrub und den Bauch zu streicheln begann.

Sakura erschrak. Was… Was war nun los?

„S-Sasuke – kun…? Was tust du da?“, fragte sie ihn verlegen, als er ihren Kragen etwas weg schob und den Nacken zu küssen begann, was ihr die Röte nur mehr ins Gesicht schob. Auch bei ihr hatte sich scheinbar der Kippschalter umgelegt und alles völlig umgestellt, denn sie wollte das hier nicht aktiv blocken, ließ ihn einfach gewähren, obwohl es mit Sicherheit Stumpfsinn war, das zu tun…

Die Medic – nin erhielt eh keine Antwort und fasste deshalb nach seiner Hand, die ihren Bauch erforschte.
 

Langsam und wirklich sehr langsam wanderte Sasukes andere Hand zu ihrem Reißverschluss, zog diesen nach unten und nur wenige Augenblicke nahm er leichten Abstand von ihr, um ihr die Jacke abzustreifen und sie dann weiter zu bearbeiten. Dem Uchiha gefiel es, wie sie sich entwickelt hatte. Hey, da kam ihm eine gute Idee, wie er die letzten kleinen Mauern seitens Sakura zu Fall bringen konnte.

„Du bist hübsch“, flüsterte er ihr ins Ohr und wie ein zweiter umgelegter Kippschalter schien sie völlig nachzugeben, wurde noch röter. Sasuke schmunzelte nicht fies oder freute sich gar gehässig auf das Kommende. Er fühlte sich nur nach und nach erleichtert, war schon viel zu sehr von seinem Trieb und seiner Finsternis beseelt, als dass er jetzt stoppen wollte. Deshalb fuhr die linke Hand nun sanft unter das T – Shirt hinauf, während die rechte ihren Weg den Bauch abwärts fortsetzte. Der Schwarzhaarige wollte es jetzt etwas schneller angehen, endlich das mit ihr tun…
 

Nun, er würde jetzt etwas tun, wofür Naruto und wohl noch so einige andere ihn töten und aus vollem Leibe hassen würden. Er würde etwas tun, was er schon einmal getan hatte… Er würde Sakura verletzen, ihr Herz wahrscheinlich noch einmal brechen. Er würde ihre Gefühle für seinen Zweck der Befriedigung ausnutzen, die Erwiderung ihrer Liebe vorspielen.
 

Ja, sie alle würden ihn deswegen hassen – Naruto, Kakashi, Ino, selbst Hinata… Aber ihm wäre es egal… Ihn hatte die Meinung anderer noch nie interessiert und das würde auch in Zukunft nicht so sein. Sasuke war vollkommen bewusst, dass er Sakura emotional kaputt machen könnte, wenn er am nächsten Morgen nicht mehr da wäre, sich weiter auf die Suche nach Itachi machte…
 

Itachi… Schon allein bei diesem Namen spürte er eine Aggression in sich hochkommen, die er auch der Außenwelt zeigte, selbst in diesem Moment.

„S-Sasuke – kun… Hör auf“, meinte sie, doch er hörte nicht. Mittlerweile kippte der Schalter bei der Haruno langsam zurück, als seine Berührungen nicht mehr sanft, sondern eher fordernd und schmerzhafter wurden, deshalb kam sie endlich nach und nach zur Besinnung. „Hör auf!“, sprach sie nochmal etwas lauter, doch es geschah immer noch nichts. „HÖR AUF!“, schrie sie schließlich, drehte sich in seiner Umarmung und verpasste ihm schließlich mit der verbliebenen Kraft, die sie hatte, eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte.

Sakura keuchte, als sie ihn zu Boden fliegen sah und hob zeitgleich ihre Jacke auf, nachdem sie sich ihre Klamotten wieder etwas gerichtet hatte. So im Nachhinein hätte sie sich ebenfalls ohrfeigen können, dass sie ihn so einfach freies Spiel hatte gewähren lassen. Er erwiderte doch überhaupt nicht ihre Liebe. Und dazu war sie sich zu schade…
 

Auch Sasuke kam wieder zur Besinnung, nachdem ihm eine solch schlagkräftige Aussage gegeben wurde. Mit gesenkten und doch kalten Blick fasste er nach der Stelle, an der sie ihn getroffen hatte. Wieso war er eben so seltsam gewesen? Wieso hatte er seine Gefühle eben nicht unter Kontrolle? Er hatte ihr nicht wehtun wollen, wenn man von dem Kampf vor einigen Minuten mal absah… Hä? Was zur…? Es war doch vollkommen egal, ob er ihr wehtat oder nicht… Was machte er sich darüber Gedanken?

Aber eine Sache beunruhigte den Uchiha jetzt wirklich. In Sakuras Nähe passierten so seltsame Dinge in ihm. Es war ihm nämlich gerade nicht egal, ob er ihr wehtat – psychisch oder physisch. Schon beim Kampf gegen sie hatte er ab und an diesen miesen Stich im Herzen gespürt und nachdem er sie hatte weinen sehen, war es schlimmer geworden. Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt!

Sie manipulierte ihn…

Und diese Manipulation hatte noch etwas bewirkt. Er rief sich seine Gedanken nochmal in den Kopf, als er sie dazu hatte bringen wollen, sich ihm hinzugeben. Und im Nachhinein fragte er sich, ob so etwas richtig war – ihr gegenüber. Nein, war seine Antwort, die ihn noch mehr verwunderte als alles andere. Wieso nur konnten ihm ihre Gefühle nicht egal sein wie mit Karin?
 

Der Uchiha erhob sich jetzt, sah noch leicht erschöpft keuchend vom Kampf zu ihr, schluckte und hatte wieder seinen ernsten Blick aufgesetzt. Die Verärgerung in Sakuras Gesicht und das Verletzte dahinter brachten ihn dazu, einige Schritte auf sie zuzugehen.

„Was… Was willst du…? Komm mir nicht näher oder der nächste Schlag wird nicht so sanft ausfallen“, versuchte die Kunoichi ihm zu drohen, hatte allerdings eher Angst als Wut in sich. Hier lief einiges falsch. Irgendwie fühlte sie sich so verletzlich und ungeschützt, nachdem er sie so berührt hatte und jetzt in seiner selbstsicheren Art auf sie zuging.

Aber sie trat nicht zurück, als er immer näher kam. Schließlich ließ sie ihre Jacke fallen und wollte ihm erneut eine Ohrfeige verpassen, doch er fing den Schlag vorher ab und packte ihr Handgelenk, sah sie aus seinen unbeeindruckten und ernsten Augen an.

Sakura versuchte mit der zweiten Hand zuzuschlagen, doch auch deren Handgelenk wurde gepackt und der Angriff gestoppt. Tränen sammelten sich in ihren Augen, als sie bereits schlimme Bilder vor sich sah… Wieso hatte sie ihn eben nur soweit gehen lassen? Wieso hatte sie ihm zu dem Zeitpunkt schon so seltsam vertraut? Wieso konnte sie sich jetzt, wo ihre Mauer aus eingebildetem Hass gefallen war, nicht mehr zur Wehr setzen?
 

Sie kniff ihre Augen zusammen und neigte den Kopf weg. Sie hatte sich das alles nie so vorgestellt, wie sie glaubte, dass es nun passieren würde. Aber plötzlich lockerten sich die Griffe um ihre Handgelenke und sie sah zu ihm auf, als er eine Hand auf ihre Wange legte.

Ihre grünen Augen trafen auf seine schwarzen, die dieses Mal nicht von Kälte, sondern von einer Art Interesse erfüllt waren. Und dieses Interesse verstärkte sich. Er ließ sie los, von ihr ab, sah sie einfach nur an und sie erwiderte es.

Keinerlei Worte wurden ausgetauscht und keinerlei Gesten zeigten sich dem jeweils anderen. Es war nicht einmal klar, welche Absichten hier vorherrschten. Eine völlig stupide Ahnungs – und Handlungslosigkeit war eingetreten.

Eigentlich hatte die Kunoichi jetzt fragen wollen, was das gerade gewesen war, wieso er sie so behandelt und nicht skrupellos umgebracht hatte, wenn sie ihm doch nichts bedeutete, allerdings kamen ihr ein paar Geräusche zuvor.
 

Auch Sasuke hörte diese, zog sie dann plötzlich etwas weg und sah einen sichelförmigen Luftzug an sich vorbeiziehen.
 

Sharingan!
 

Sasuke und Sakura kehrten sich den Rücken zu, standen mit diesen aneinander und blickten sich leicht um, während aus dem Waldinneren um sie herum fünf Gestalten traten und allesamt trugen sie Schwerter, um genauer zu sein Katanas.

„Sind das etwa alles…?“, stoppte Sakura ihre Frage abrupt, als ein groß gewachsener Mann noch ein wenig näher vortrat und auch sein kleineres Schwert, das Wakizashi, zog.

„Uchiha Itachi, es ist Zeit, dass dieses falsche Spiel endet“, sprach der Samurai mit den schwarzen Haaren, die zu einem kurzen Zopf nach oben gebunden waren.
 

Sakura blickte ungläubig auf. Die hielten Sasuke für Itachi? Waren die blind? Konnten sie die nicht voneinander unterscheiden, wer immer sie auch waren? Entweder waren die wirklich blind oder sie hatten Itachi noch nie gesehen. Dann wäre erklärbar, warum sie Sasuke – der ja Sharingan trug – mit dessen älteren Bruder verwechselten.

Doch der Uchiha blieb kalt und konterte den Blick seines Gegenübers vollkommen unbeeindruckt.
 

Im Bruchteil einer Sekunde trat er auf das Ende seines am Boden liegenden Schwertes, schleuderte es somit in die Höhe, fing und zog es und stürmte nun auf den Samurai zu.

Dieser hielt dem Schwerthieb Sasukes entgegen und drohte mit seinem Kurzschwert zuzuschlagen, doch der Schwarzhaarige sah das kommen und vollführte durch einen Sprung einen Salto über seinen Feind, um schließlich nach einer gut geführten Drehung die Seite des Samurais treffen zu können.

Allerdings war dieser darauf vorbereitet und stoppte auch diesen Schlag, hielt dafür das Wakizashi über die Klinge seines Katans und erneut musste der Uchiha mit ansehen, wie auch dieses Schwert von Chakra beseelt war, zu zittern begann und Blitze um sich fuhren ließ.

„Oniken, Katana no Izuma!“
 

Um diesem blitzenden Schwert Einheit zu gebieten, leitete Sasuke ein Chidori in sein Schwert, welches die Klinge verstärken sollte, doch scheinbar schien der Samurai weniger beeindruckt. „Um ehrlich zu sein, hatte ich mehr von dir erwartet, Uchiha Itachi… Da ich wirklich keine Lust habe mit dir zu spielen, beende ich das jetzt!“ Und mit diesen Worten schrie der Schwertkrieger vor Kampfeslust auf, drückte weiter mit seiner Donnerklinge gegen Sasukes Katana, bis es unter den geweiteten Augen des Uchihas und der Kunoichi zerbrach. Nur dank seines Bluterbes konnte er der mächtigen Klinge seines Feindes entgehen, indem er nach hinten schritt, erhielt aber trotzdem einen Schnitt an der Wange.

Was zur Hölle war das für ein Typ? Und wie hatte er es nur geschafft, ein Schwert von Kusanagai zu zerbrechen – ein Schwert, dessen Klinge so gut wie unzerbrechlich war – ein Schwert von Orochimaru? Sasuke konnte sich diese Fragen nicht beantworten. Ihm war bewusst, dass er in seinem momentanen Zustand keine Chance hatte, zumindest nicht so…
 

Und deshalb ließ er sein kaputtes Schwert fallen, sah aus den funkelnden Sharingan zu dem Samurai und beschwor das Mal des Fluches. Die zahlreichen Punkte verteilten sich über seinen Körper und mit diesen wollte er seine Verwandlung abschließen.
 

Der Samurai trat etwas zurück, steckte sein Kurzschwert weg und hielt ein Fingerzeichen über seine lange Klinge, während er bereits bemerkte, dass sein Gegner offenbar eine Art Fluch beschwor.

Mit einem anschließenden einfachen Schwerthieb drang wieder ein gewaltiger Luftzug auf Sasuke ein, der ihn vom Boden riss und gegen einen Baum schleuderte. „Kojiro“, nickte der Stämmige seinem Kameraden zu, der vielleicht nicht so muskulöse, aber trotzdem recht groß war. Er erwiderte das Nicken und stach schließlich mit seinem Schwert in Sasukes Schulter, sodass sich das Mal des Fluches einfach zurückzog und der Uchiha vor Schmerz aufschrie.

Es waren aber nicht allein die physischen Schmerzen, sondern vielmehr das Gefühl, er würde immer weniger Lebenskraft in sich spüren. Erst die endgültige Ohnmacht befreite ihn davon.

„Sasuke – kun!“, rief die Medic – nin von ihrem Beobachterplatz aus und hatte urplötzlich eine Frau neben sich stehen, die unhörbar zu ihr herangetreten war und ihr jetzt einen kraftvollen Schlag in den Nacken versetzte.
 

„Endlich haben wir diesen Bastard“, sprach der stämmige Samurai und vergrub sein Katana in der dazugehörigen Scheide.

„Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass wir nicht den richtigen haben, Musashi – san“, meinte daraufhin die Frau und warf sich Sakura über die Schulter, ehe sie auf den vermeintlichen Anführer zutrat.

„Was soll das heißen, Tomoe? Das ist doch Uchiha Itachi, oder nicht? Er hatte doch Sharingan…“

„Es gibt aber zwei Uchihas“, bemerkte schließlich derjenige, der jetzt sein Schwert aus Sasukes Schulter zog. „Das Mädchen hat ihn Sasuke genannt. Offenbar haben wir den jüngeren der zwei Brüder. Das habe ich in ihm gelesen.“

Musashi verkrampfte etwas das Gesicht und seufzte anschließend, ehe er die Arme vor sich verschränkte.

„Was willst du jetzt machen?“, kam es von einem weiteren Samurai, der etwas kleiner und dünner als sein Anführer war, dafür jedoch leicht amüsiert und gelassen wirkte.

„Sanada, halt dich mal ein wenig zurück“, sprach der letzte der Fünf, wirkte herablassend und etwas finster, sah aber nun doch leicht fragend zu Miyamoto Musashi.

„Wir haben wohl keine Wahl“, meinte dieser schließlich, „Wir nehmen sie vorerst mit. Der Uchiha wird wichtig sein, denn immerhin weiß er sicherlich mehr über seinen Bruder als wir. Ich habe lange genug einfach nur zugeschaut, wie die zwei von diesen hinterlistigen Dreckskerlen ausgenutzt werden.“

„Was sollen wir mit dem rosahaarigen Mädchen hier machen?“, deutete Gozen Tomoe auf ihre Schulter und damit auf die ohnmächtige Sakura. Musashi wendete ihr seine Aufmerksamkeit zu und überlegte kurz.

„Sie nehmen wir auch mit. Sie hat gegen diesen Uchiha hier gekämpft und auch, wenn er nicht seine volle Kraft gezeigt hat, hat sie sich nicht schlecht geschlagen… Gehen wir, bevor uns noch jemand entdeckt…“
 

Und mit diesen Worten nahmen die fünf Samurais ihre zwei Gefangenen mit, verschwanden schließlich in der Tiefe des Waldes, aus der sie gekommen waren…
 


 

Juhu! Wer sich ein wenig auskennt, wird merken, dass es diese Herrschaften in der japanischen Geschichte wirklich gab :D

Taktischer Rückzug

Wundert euch nicht... Die Kämpfe sehen abgeschnitten aus, weil bisher schon gekämpft wurde, ich das aber nicht extra alles beschreiben wollte Oo Das wäre echt übel geworden ^^
 

Kapitel 12: Taktischer Rückzug
 

Der legendäre Kopierninja schlitterte rückwärts auf dem Boden, hatte sein linkes Sharinganauge wieder bedeckt, was Itachi jedoch nicht zu überraschen schien. Innerlich aber fragte sich der Uchiha, wieso er das tat. Dadurch würde er doch noch schneller sterben als mit dem mächtigen Auge!

Zumindest war der Kampf bis jetzt nicht wirklich ebenbürtig gewesen – das hatte auch Kakashi selbst bemerkt. Die Angriffe, die er ausgeteilt hatte, waren nichts im Vergleich zu den Attacken, die er hatte einstecken müssen. Diese waren der Grund, warum er jetzt keuchend und mit ein paar Wunden vor dem Akatsuki stand, der aus seinen Sharingan zu ihm sah, lediglich kalt und mit einer gewissen Abfälligkeit im Blick.
 

Allerdings schien das bei Kakashi mittlerweile nicht mehr zu fruchten und unbewusst störte Itachi das. Warum waren seine Blicke beim Hatake nicht mehr so wirksam wie bei allen anderen Versagern? Auch der Uzumaki schien dagegen immun gewesen zu sein? Woran lag das?

Was Itachi jetzt aber noch mehr störte, war dieses wissende und gleichzeitig selbstbewusste Schmunzeln des Hatake.
 

„Schlimm, oder?“, sprach er, „Wenn man nicht mehr mit Blicken töten könnte? Du fragst dich wirklich, woran das liegt, nicht? Wir haben in Augen gesehen, die deine bei Weitem in den Schatten stellen. In deinen erkennt man Spott und Verachtung, in denen, die ich meine allerdings nur Kälte, Gleichgültigkeit und nicht die geringste Emotion.“

Bitte? Wer mochte solche Blicke denn haben? Gab es überhaupt jemanden, der in diesem Punkt „besser“ als er war? Wenn ja, wer war das? Kakashi schien diese Frage förmlich zu spüren, auch wenn man es dem Uchiha eigentlich nicht ansah. „Sasuke“, meinte der Hatake schließlich und Itachi weitete kurz seine Augen, „Sasukes Augen unterscheiden sich eindeutig von den deinen. Sie sind bedrohlicher und Furcht einflößender, kälter und zeigen wirklich gar kein Gefühl mehr… Aber es kommt noch etwas hinzu – seine Sharingan sind mächtiger als deine…“
 

An dieser Stelle schien selbst bei Itachi eine Art Geduldsfaden zu reißen und er warf ein Kunai auf Kakashi, der diesem zur Seite auswich und wieder zu seinem Feind sah, welcher nun gut zwei Meter von ihm entfernt stand und sich langsam aber sicher sein Bluterbe veränderte.

Ja, der Grauhaarige hatte einen wunden Punkt getroffen, denn sonst würde Itachi nicht das Risiko eingehen und jetzt versuchen, die erweiterte Form seines Kekkei Genkais zu beschwören, aber darauf war Kakashi ebenfalls vorbereitet, schloss jetzt sein rechtes Auge, zog sich schnell das Stirnband hoch und offenbarte ebenfalls ein verändertes Sharingan, was den Akatsuki zusehends überraschte.

Zeitgleich sprachen sie schließlich die Worte, die für viele Gegner das Ende einläuteten.
 

Mangekyou Sharingan!“
 

Auf eine unergründliche Weise wurde Itachi in der Luft zurückgeschleudert, so als wären die beiden zugeworfenen Blicke der Mangekyou Sharingan aufeinander gestoßen und hätten sich ein kleines Duell geliefert, welches der Uchiha tatsächlich verloren hatte.

Ganz zu Kakashis Glück, denn so öffnete sich jetzt zudem hinter Itachi auch das kleine schwarze Loch, welches begann Teile der Umgebung und den Akatsuki selbst einzusaugen. Ein kleines bisschen Entsetzen war in Itachis Ausdruck zu erkennen, als er sich gerade noch von dem gefährlichen Loch entfernen konnte, dafür aber einen Teil seines Armes einzubüßen hatte.
 

Kakashi verzog das Gesicht, versuchte Itachis Bewegungen zu folgen und ihn doch noch in die Fänge seiner Technik zu bekommen. Warum er sie jetzt schon angewendet hatte? Ganz einfach – er musste so schnell es ging zu Naruto kommen. Für ein zweites Mal würde er noch genug Kraft haben…
 

Warum hatte dieser Wurm, dieser Unwürdige, ein Sharingan und noch dazu ein Mangekyou Sharingan? Genau das fragte sich Itachi in der Sekunde, wo er mit seinem blutenden Arm vor dem Hatake auswich, dann aber schließlich stehen blieb, als der Grauhaarige keuchend für kurze Zeit sein linkes Auge schloss und das rechte öffnete.

„Es endet an dieser Stelle, Kakashi. Es steht ein wichtigerer Kampf als dieser vor mir… Und außerdem… Wenn du willst, dann töte Takeshi…“

Und mit diesen Worten verschwand Itachi, löste sich in zahlreiche Krähen auf, schien einfach davon zu fliegen.
 

Was? Das mit dem wichtigeren Kampf verstand Kakashi ja, aber wieso war es Itachi egal, ob ein Organisationsmitglied starb?

Er fand gerade keine Antwort, wie er feststellte und sackte vor Erschöpfung auf die Knie. Es war schon schwer genug gewesen, das Mangekyou Sharingan zu aktivieren, ohne Fingerzeichen und genug Konzentration zu bilden, aber das schwarze Loch in der Umgebung herumziehen, war noch Kräfte zehrender, als es auf einem einzigen Punkt zu halten. Egal!

Er musste weiter und Naruto helfen! Deshalb erhob er sich und machte sich schnell auf den Weg…
 

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Das Lachen des Fischungeheuers hallte und untermalte somit das Krachen einiger riesigen Welle auf den Boden des Waldes, während Neji und Karin sich von eben dieser entfernten, indem sie auf höher gelegene Äste sprangen. Bisher war es jedes Mal ein einziger Kraus gewesen, Kisame angreifen zu wollen. Abgesehen davon, dass man einfach kein Teamwork mit Karin durchführen konnte, waren für Nejis Angriffe auch nie der Raum und die Zeit da gewesen, in welcher er den Schwertträger mit seinem Taijutsu hätte angreifen können.
 

Neji war schon dankbar, dass er mit Hilfe seines Byakugans immerhin so gut wie jedem Angriff von Kisame ausweichen konnte, aber was ihn wirklich wurmte, war einfach die Tatsache, dass sich die Kagura kein Stück rührte. Sie stand dort am anderen Ufer des Sees an einem Baum gelehnt und verharrte dort.

Gut, Hoshigake Kisame schien es nicht zu stören. Scheinbar fand er es sogar gut, alleine zu kämpfen und sein Potential ausschöpfen zu können, aber dennoch war es seltsam, zumal Mei die ganze Zeit mit einem unergründlichen Blick zu ihm sah. Es gefiel dem Hyuuga überhaupt nicht, angestarrt zu werden.
 

„Suiton, Suijinheki“, hörte der Hyuuga plötzlich, kam aus seiner Geistesabwesenheit wieder zu sich und sah dank seines Bluterbes einen von Kisames Wasserdoppelgängern auftauchen, der seine offene Hand nach ihm ausstreckte, um ihn in einem Wassergefängnis einzusperren. Doch schnell reagierte Neji, drehte sich leicht zur Seite und griff den Bunshin mit einem Jyuuken an, sodass er zerfiel.

Dafür jedoch erwischte der andere Doppelgänger Karin und hatte sie somit in seiner Gewalt.

Das gehässige Grinsen des echten Fischmenschen war nicht zu übersehen.

„Beeindruckend“, sprach dieser belustigt, „Ich frage mich, ob du dich zu deiner kleinen Freundin durchkämpfen würdest. Nein, vielmehr interessiert mich, wie lange du dich durchkämpfen könntest!“, sprach er und formte ein Fingerzeichen, „Taju Mizu Bunshin no Jutsu!“
 

Nejis, Karins und auch Meis Augen weiteten sich, als um den Akatsuki herum eine gewaltige Zahl an Wasserdoppelgängern emporstieg, allesamt genauso gehässig grinsend wie ihr Erschaffer. In einem solchen Augenblick wünschte sich Neji, er könnte mit Sasuke tauschen. Der würde wenigstens den echten unter diesen tausenden erkennen. Doch es half nichts. Dann würde er sich eben durch die Massen schlagen und treten müssen, zumal es wichtig war, dass er sich jetzt so schnell wie möglich Naruto anschließen könnte. Außerdem war er ein Mitglied des Hyuuga – Clans, er selbst wurde als Genie tituliert, was er diesmal eben unter Beweis zu stellen hatte. Und wenn er sich so ansah, was ihm hier geboten wurde, kam ihm auch schon eine Idee…
 

Und so ging der Hyuuga in Kampfstellung, sah die breite Masse der Fischmenschen auf sich zukommen.

„Hakke Kusho!“ Mit der Luftdruckwelle zog der Hyuuga plötzlich eine Schneise durch die erste Reihe der Wasserdoppelgänger und zerstörte sie somit.

Anschließend sprang er zu Kisames Verwunderung genau in die entstandene Schneise, ließ sich somit von den Bunshins umzingeln und wartete scheinbar nur darauf, dass sie ihn angreifen würden. Natürlich taten sie das auch. Viele von ihnen sprangen sogar aus hinteren Reihen über ihre Kameraden hinweg, um ihn von oben attackieren zu können, hatten sich aber sehr überschätzt, denn Neji begann sich zu drehen, wurde immer schneller und schneller. „Hakkesho Dai Kaiten!“ Das gewaltige Chakrakraftfeld umgab ihn, wehrte die Doppelgänger mit Leichtigkeit ab, ließ sie wieder zu normalem Wasser zerfallen und reduzierte die Bunshins, ehe er sich wieder verlangsamte, eine neue Kampfhaltung einnahm und gleichzeitig mit seinem Byakugan die Feinde im Auge behielt. „Jyuukenho… Hakke Hyaku Ni Ju Hasho!“ In einer ziemlich beeindruckenden Geschwindigkeit schlug sich der Hyuuga durch die Reihen seiner Gegner. Karin war in ihrer Wasserblase zwar irgendwie so schon knapp mit der Luft, konnte aber nicht anders, als stutzend die Kinnlade in den Boden sacken zu lassen.
 

Die weibliche Kameradin des Akatsuki sah ebenfalls erstaunt auf. Das also waren die Techniken des Hyuuga – Clans, kombiniert mit ihrem Kekkei Genkai.

Schließlich und endlich war nur noch ein Kisame über, nachdem Neji mit seinen letzten Schlägen das Wassergefängnis zerstört hatte, in dem sich Karin befunden hatte. Er stützte sie kurz etwas, während sie hustete und sich schließlich an den Uferrand setzte.

„Nett“, bemerkte der Akatsuki, formte erneut Fingerzeichen, „Suiton, Daibakafu no Jutsu!“ Lachend formte sich die riesige Welle hinter dem Schwertträger und bewegte sich dann in rasender Geschwindigkeit auf die zwei Schwarzhaarigen zu. Ziemlich blöd war die Situation jetzt schon… Würde Neji sein Kaiten einsetzen, hätte er zwar sich gerettet, aber die Brillenträgerin wäre total untergegangen… Und so herzlos war er dann doch nicht, auch wenn sie ihm ziemlich auf die Nerven ging. Verfluchter Mist aber auch!
 

Und so half der Hyuuga ihr hoch, stützte sie und wollte sich bereits mit ihr in Sicherheit bringen, wenn nicht eine bestimmte Blondine aus dem Boden vor ihnen erschienen wäre und ihr Katana der Welle entgegen hielt. Ungläubig sahen sie zu ihr, wie das Schwert erzitterte und kurzerhand einen Schwall an Wasser vor sich aufbaute, das Jutsu von Kisame abfangend, sodass sich dieses „Aquaschild“ noch weiter aufblähte.
 

Entsetzt blickte das Fischmonster zu ihr und hielt dabei immer noch die Fingerzeichen aufrecht, ohne wirklich begreifen zu können, was diese blonde Akatsuki da tat! War die blöd? Der Hyuuga und diese Brillenträgerin sollten sterben und nicht von ihr gerettet werden!
 

Oniken, Katana no Mizú“, waren ihre einzigen Worte dazu, ehe sie ihr mächtiges Samuraischwert in die Höhe hielt und die Wasserwand sich darum schlang.

„Mei, was soll der Mist? Wieso hast du die beiden gerettet?!“

„Das war meine Aufgabe“, erwiderte sie ihm, erzürnte Kisame somit und sorgte dafür, dass er sein lebendiges Schwert zog, mit diesem auf sie zustürmte und den ersten Hieb setzte, den sie allerdings gekonnt mit ihrem eigenen Schwert abwehrte, woraufhin jedoch das Wasser einfach so abfiel und sie plötzlich ziemlich viel Kraft aufwenden musste, um gegenzuhalten. Was war denn jetzt schon wieder los? Wieso fiel es ihr plötzlich so schwer, Kisame standzuhalten? Ihr Schwert verfügte doch über Chakra, seines nicht…
 

„Was… Was ist denn jetzt?“, hinterfragte Karin leise und sah zu der Szene, die sich ihr bot.

„Kisames Schwert hat die Fähigkeit, Chakra zu entziehen. Ich kann deutlich sehen, wie selbst dieser Samuraiklinge das Chakra extrahiert wird.“

„Dann lass uns die Gelegenheit nutzen und die zwei Idioten gegeneinander kämpfen lassen. Wir verziehen uns“, meinte die durchnässte Karin und erhob sich bereits. Doch Neji rührte sich nicht. Es musste einen Grund gehabt haben, wieso die Akatsukis sich für sie eingesetzt hatte und den wollte er erfahren. Außerdem würde sie ihm vielleicht auch mehr über das Byakugan ihres Kameraden erzählen können.
 

Immer weiter drängte Kisame seine Partnerin zurück und proportional dazu verbreiterte sich sein Grinsen.

„Scheint ganz so, als seien die mächtigen Katanas deiner kleinen Freunde nicht so mächtig, wie es heißt“, sprach er belustigt, stieß schließlich gekonnt ihr Schwert in die Höhe und schlug ihr mit aller Kraft in die Seite, schob sie sogar noch in der Luft in Richtung See, in den sie hineinfiel.
 

Kisame lachte einmal auf, doch dann hörte er hinter sich die Stimme des Hyuugas.

„Hakke Hyaku Ni Ju Hasho!“ Entsetzt drehte sich das Ungeheuer um, sah Neji auf sich zukommen. Er war zu unvorsichtig gewesen und hatte dem Schwarzhaarigen die perfekte Gelegenheit geboten, in Reichweite und Position für seinen Angriff zu gehen. Er schaffte es nicht einmal mehr, diesen Attacken auszuweichen und fühlte nur, wie er dutzende von Schlägen abbekam, die ihm immer mehr das Gefühl gaben, sein Chakrakreislauf würde komplett abgeschottet werden.
 

Ein letzter präziser Schlag auf die Tenketsu führte dazu, dass Hoshigake Kisame weit durch die Luft geworfen wurde und schließlich an einen Baum knallte, kraftlos sein Samehada fallen ließ. Neji nutzte diese Gelegenheit, um auf Nummer sicher zu gehen, ging mit einem gezogenen Kunai zu ihm und wollte ihm dieses ins Herz rammen, doch plötzlich öffnete er noch einmal die Augen und griff nach seinem Schwert.
 

Ein Schrei folgte und mit diesem ein stockendes Gesicht des Akatsuki, aus dessen Mund plötzlich Blut floss, ehe er diesmal endgültig die Augen schloss und zur Seite kippte.

Der Hyuuga hielt inne, erholte sich erstmal von diesem Schock, drehte sich um und erkannte Mei in der Mitte des Sees stehen, wie sie ihr Katana keuchend vor sich hielt und anschließend ohnmächtig zusammensackte, langsam im Wasser versank.

„Meine Herren“, machte Karin erleichtert seufzend, „Das war ja nicht gerade unspannend… Jetzt können wir aber wirklich gehen, oder? Scheinbar nicht“, beantwortete sie sich selbst die Frage, als Neji in den See sprang und die Blondine aus dem Wasser schleppte, ihr den kaputten Mantel auszog und die Wunde an ihrer Seite betrachtete.

„Sie hat eine Menge Blut verloren“, stellte er fest, riss sich einen Ärmel ab und drückte diesen auf die tiefe Wunde, schuf somit einen Druckverband, indem er den Akatsukimantel ebenfalls in Stücke riss und ihn um ihren Bauch band.

„Wieso machst du das bitte?“, fragte die Brillenträgerin den Hyuuga verständnislos, „Sie wollte uns töten!“ Aber Neji antwortete ihr nicht.
 

Nein, Mei wollte sie nicht töten. Wenn dem so wäre, hätte sie von Anfang an bei diesem Kampf mitgewirkt und sie vor allem nicht vor Kisames Angriff beschützt. Außerdem war sie Teil der Legende der Samurai… Sie war Teil und Zeuge. Zeuge dabei, was mit seinem Vater passiert war und ob die Geschichte, die Hiashi ihm mal erzählt hatte, wahr war. Nun, sie musste ja eigentlich bereits wahr sein, aber der Anteil an Wahrheit war jetzt entscheidend…
 

„Takeshi…“, murmelte die Bewusstlose plötzlich leise und zog wieder die Aufmerksamkeit der beiden Ninjas auf sich. Für Neji stand jetzt mittlerweile eines fest – die beiden waren scheinbar nicht wirklich ihre Feinde… Und so nahm er Mei Huckepack, stürmte einfach davon, ohne auf Karin zu achten, die aber schnell zu folgen begann.

„Hey, kannst du mir mal verraten, was wir mit der jetzt machen?“

„Wir kehren kurz zum Außenposten zurück und holen meine bzw. Sakuras Tasche. Da sind Medikamente und Verbandszeug drin, sowie auch noch eine Decke. Dann verschwinden wir von dort und suchen ein besseres Versteck, um sicher zu gehen.“

„Sonst noch etwas?“, klang es leicht sarkastisch von der Schwarzhaarigen, die säuerlich zum Hyuuga blickte.

„Dann wirst du sie verarzten.“

„Ich? Wieso ich? Ich hasse die Tusse!“

„Du wirst ihr nichts antun, verstanden? Ich werde in der Zeit Ausschau nach Naruto und Kakashi – san halten!“

„Du hast mir gar nichts zu sagen!“, blähte Karin die Backen auf und folgte ihm schließlich schweigend.
 

Gut, dann nicht! Dann würde Neji das eben auch selbst machen und anschließend zum Blondschopf und zum Hatake eilen. Wobei, erstmal durch Kotaro prüfen, wie die Lage überhaupt war…

Byakugan!
 

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„Rasengan!“, rief der Blondschopf und schlug mit seinem mächtigen Angriff zu, doch wich der Akatsuki diesem durch einen gekonnten Sprung aus und sorgte somit dafür, dass lediglich ein Felsen zerstört wurde.

Takeshi vollführte einen Salto in der Luft und landete anschließend auf dem Boden, sah ernst zu Naruto, der sich hasserfüllt zu ihm umdrehte.
 

Langsam aber sicher stahl sich ein Schmunzeln auf das Gesicht des Samurais und er formte Fingerzeichen.

„Fuuton, Toppu no Jutsu!“, rief er und Naruto wurde von einem heftigen Windstoß weggestoßen, konnte sich aber dank einer Flugrolle wieder in eine gute Position bringen.

„Kage Bunshin no Jutsu!“ Zusammen mit seinen jetzt erschaffenen Doppelgängern umzingelte er schließlich den Samurai, der nun seinerseits sein Schwert zog.

„So… Also machen wir jetzt endlich ernst, ja? Ich hatte schon gedacht, es würde einzig und allein bei diesem Schlag – Ausweich – Spiel von vorhin bleiben“, provozierte er den Blondschopf, der daraufhin knurrte und dabei zusah, wie Takeshi mit der freien Hand sein Stirnband nach oben zog. Naruto lief ein kurzer Schauer über den Rücken, als er in das weiße Auge sah, welches nun offenbart wurde.

Dieser Kontrast von blau zu weiß – es war so seltsam und irgendwo unheimlich. Verdammter Mistkerl… Er hatte sich das Auge von Nejis Vater genommen, dieser verdammt Egoist. Nicht einmal einem Toten hatte er der Legende nach Ruhe gegönnt.
 

Mit einem wütenden Schrei sprangen die Narutos auf ihn, aber der Samurai reagierte entsprechend. Die zwei Doppelgänger, die ihn seitlich von oben angriffen, erledigte er mit einem entsprechenden Schwerthieb in deren Richtung. Zwei weitere kamen von vorne direkt auf ihn zu und so musste Takeshi lediglich sein in der Höhe gefasstes Schwert wieder nach unten ziehen und sie mit einem weiteren Hieb zerstören. Dank seines fremden Auges erkannte er die drei Doppelgänger von hinten und drehte sich einmal schnell, schlug während seines Manövers zu und eliminierte auch diese Gefahren, hatte allerdings keinen Moment der Ruhe, denn der echte Naruto war genau in dem Moment auf ihn losgegangen, als er sich gedreht hatte.
 

Der kraftvolle Schlag des Blondschopfes war gut platziert und traf Takeshi genau im Gesicht, schleuderte ihn ein paar Meter davon. Naruto rannte ihm sofort entgegen und trat ihn noch während seines kleinen Fluges in die Seite und somit gegen einen Felsen.

Anschließend sprang er zu ihm hin, packte ihn am Kragen und schlug ihm wieder ins Gesicht, dann in den Magen und wieder genau ins Gesicht. Der Blondschopf wollte nun einen Knietritt in den Bauch des Abtrünnigen abgeben, den dieser aber plötzlich mit seiner Hand abfing und ihn selbstsicher schmunzelnd ansah. Seinerseits drückte er nun das Knie des Chaosninjas abwärts, stieß sich somit leicht ab und trat ihn von sich weg.
 

Für den nächsten Angriff bereit, hielt er nun ein Fingerzeichen über die Klinge seines Katanas.

Oniken, Katana no Kasài!“

Die Klinge entflammte urplötzlich und der Samurai wirbelte damit vor sich, sodass nach und nach das Feuer immer größer wurde. Schließlich schlug er damit zu, schleuderte so das Feuer dem Blondschopf entgegen, der in seiner Wut genau hineinrannte und davon getroffen wurde.
 

Takeshi wusste, dass es dann doch nicht so einfach war und hielt sich für den nächsten Angriff bereit, blieb in Kampfhaltung, während das Feuer um seine Klinge erlosch. Sobald Naruto aus der Feuersbrunst springen würde, würde der Akatsuki einen Schwerthieb abgeben, der sich gewaschen hatte.

Aber daraus schien nichts zu werden, denn anstatt Naruto trat ein Arm aus den Flammen – ein Arm aus rotem Chakra, der nach Takeshi griff. Geschockt weitete dieser die Augen und sprang rückwärts, versuchte noch diesem Arm zu entfliehen und glaubte ihn mit einem Hieb zerteilt zu haben, doch weit gefehlt. Das Chakra fügte sich lediglich wieder zusammen und erwischte Takeshi schließlich, zog ihn zum Feuer hin, in dem die Gestalt Narutos in einem roten Chakramantel erschien und seinen eigenen Arm zurückzog. Der Samurai verstand.
 

Das rote Chakra gehörte zum Blondschopf, nein, vielmehr gehörte es zum Kyuubi und Naruto lenkte es. Schon sah er die nächste Gefahr auf sich zukommen. Der Uzumaki hatte in seiner anderen Hand bereits wieder diese blaue Spiralkugel erscheinen lassen, wobei sie noch intensiver leuchtete und größer war. Verdammt… Er musste hier doch irgendwie raus!

„Oodama Rasengan!“, brüllte Naruto und schlug mit der mächtigeren Variante seines Jutsus zu, doch in der Sekunde, in der er treffen sollte, zerschnitt das Katana des Schwertkriegers die Chakrafaust und ermöglichte somit ein Entfliehen zur Seite heraus. Schnell stand Takeshi wieder auf und sprang etwas außer Reichweite, während Narutos Angriff ins Leere ging.

Doch der Blondschopf drehte sich schließlich in seiner Rage zu ihm um und brachte seinen Gegner zum Staunen.

„Welch ein Chakrafluss“, stellte er durch sein Byakuganauge fest, „Das ist also das Chakra des Neunschwänzigen. Es strömt aus deinem Körper und umschlingt ihn mit einer Art… Mantel… Und diesen kannst du scheinbar, wie es dir beliebt, ausweiten… Ich habe noch nie so eine Kraft gesehen.“
 

Aber Takeshi fiel noch etwas auf und das waren die Schwänze aus Chakra, die sich in die Höhe ragten. Drei Stück an der Zahl und der vierte schien sich langsam zu erheben. Und mit diesem steigerte sich offenbar auch die Wut des Uzumakis, der jetzt unkontrolliert auf sein Opfer zuraste, mit einer Hand ausholte und einen Schlag ins Gesicht abgeben wollte, aber sehr knappt verfehlte, denn Takeshi hatte sich gerade noch nach hinten beugen können, spürte aber, wie seine Wange jetzt vier blutige Wunden hatte.

Er schlug schnell mit seinem Katana zu und zwang Naruto auf diese Weise zurückzuweichen.

„Verdammt bist du schnell geworden“, stellte er zu seinem eigenen Unglück fest und umschlang den Griff seines Schwertes mit beiden Händen. „Aber nicht schnell genug!“ Einen einzigen Schritt machte der Samurai nach vorne und stieß direkt in Richtung Narutos Kehle.
 

Das war eine tödliche Stelle und Takeshi beherrschte das Treffen dieses Punktes eigentlich in Perfektion. War man schnell genug und präzise, würde der Gegner gar nicht ausweichen können, wenn er nur nahe genug war. Und Naruto war nahe genug. Dem Samurai war in diesen Momentan gar nicht klar, dass die Organisation den Blondschopf lebend brauchte, sosehr gefiel ihm dieser Kampf, oder? Nein, es war viel eher der Drang zu überleben.

Und das hatte er geschafft – dachte er jedenfalls.

Plötzlich weitete er die Augen, als sein Angriff mehr oder weniger doch daneben gegangen war. Ohne jeglichen Skrupel hatte der Uzumaki nämlich seine Hand vor sich gehalten und somit vom Katana durchbohren lassen. Und er schrie nicht einmal vor Schmerz auf. Die Fuchsaugen durchdrangen den Akatsuki, ehe er sein Schwert schnell wieder aus der Hand des Chaosninjas zog, die sich zu heilen begann. Der vierte Schweif formte sich mehr und mehr und somit stieg Narutos Unkontrollierbarkeit, obwohl es dennoch so aussah, als sei er bei Bewusstsein, zumindest bis jetzt.
 

Urplötzlich schrie der Blondschopf wieder auf, fasste sich an den Kopf, beschmierte damit seine Haare mit dem Blut der kaputten Hand und trat einige Schritte zurück.

Naruto kniete sich hin und Takeshi konnte sich wieder aufrecht und einigermaßen gelassen hinstellen. Er beobachtete das Spektakel lediglich, sah ihn an, wie er vor Qual seinen Kopf hielt und drückte. Er verstand jetzt, was mit Naruto los war. Er kämpfte gegen den Kyuubi an, hatte ihm offensichtlich zu viel Spielraum eingeräumt, sodass dieser das natürlich ausnutzte.
 

„Du geschlagenes Wesen… Ein Jinchuuriki… Was muss das für eine Bürde sein, die du trägst?“, fragte Takeshi mehr sich selbst, „Was muss das für eine Macht sein, die du besitzt, aber nicht vollständig einsetzen kannst? Was muss es für ein Gefühl sein, mit der Angst leben zu müssen, der innere Dämon könnte ausbrechen? Ich kann mich glücklich schätzen, nur ein Auge und nicht den Teufel selbst in mir verinnerlicht zu haben…“
 

„NARUTO!“, kam es plötzlich aus dem Zugang zum Wald und der Nobu sah auf, erkannte den grauhaarigen Kakashi, wie er in seinem Lauf einen Bannzettel zog und diesen schnell an Narutos Stirn heftete. Aufgrund seines Byakugan konnte Takeshi mitverfolgen, wie das Chakra des Neunschwänzigen unterdrückt wurde, sich nun zurückzog und auch der Chakramantel verschwand. Der Blondschopf sackte zusammen, während Kakashi nun seinen Blick zum Samurai hob, sein linkes Auge wieder öffnete.

Er würde Naruto beschützen und notfalls noch einmal sein Mangekyou Sharingan einsetzen, wenn das erforderlich war, aber zu seinem Unglauben steckte der Akatsuki sein Schwert zurück, kehrte den beiden den Rücken zu.
 

„Was hat das zu bedeuten, Teufelsauge Takeshi?“, wollte Kakashi wissen, weil er nicht wirklich verstand, was hier vor sich ging. Der Angesprochene neigte noch einmal den Kopf in Richtung des Kopierninjas mit einem leichten Schmunzeln.

„Das nennt man taktischen Rückzug. Ich möchte nicht wirklich wissen, was dein verändertes Sharingan mit Itachi gemacht hat… Aber sei versichert, Hatake Kakashi, wir sehen uns wieder…“
 

Und mit diesen Worten verschwand der Samurai und ließ die zwei Konohanins zurück.

Kakashi widmete sich wieder Naruto, nahm ihn schnell Huckepack und entschied sich, erstmal von hier zu verschwinden, denn vielleicht waren doch noch Mitglieder der Akatsuki hier unterwegs. Außerdem war die Frage, wie es um Neji stand. Und hinzukam, dass er sich dringend ausruhen musste, auch wenn sein Mangekyou Sharingan sich deaktiviert hatte…

Sasukes Überlegungen

So... Dieses Kapitel wird eher ohne viel Action verlaufen. Stattdessen wird sogar eine "zärtliche Seite" an Sasuke aufgedeckt Oo Ich wünsch euch jedenfalls viel Spaß!^^
 

Kapitel 13: Sasukes Überlegungen
 

Langsam erwachte Sasuke aus seinem Schlaf. Nach und nach entschloss er sich auch dazu, die Augen zu öffnen. Wohltuende Dunkelheit empfing ihn, vermischt mit einem kleinen Licht, das offenbar von den Wänden kam. Moment mal… Wände?

Und wieso war es unter ihm so weich? Lag er etwa auf einem echten Bett? Vorsichtig neigte er seinen Kopf zur Seite und stellte fest, dass er auf einem Kissen landete, das wirklich zu einem Bett gehörte, auf dem der Rest seines Körpers verweilte.

Aber wieso lag er hier? Wo und wie war er hierher gekommen?
 

„Uchiha Itachi, es ist Zeit, dass dieses falsche Spiel endet“

„Oniken, Katana no Izuma!“

„Da ich wirklich keine Lust habe mit dir zu spielen, beende ich das jetzt!“
 

Da drang es ihm wieder ins Gedächtnis! Sein Kampf mit Sakura und dann die Samurai. Dieser stämmige, groß gewachsene Typ mit seinem Katana hatte sein Schwert von Kusangai einfach so zerteilt, als wenn es ein Brotmesser wäre.

Und auch ansonsten war es erbärmlich, wie er ihn einfach hatte bezwingen können – ihn, Uchiha Sasuke! Gut, er war noch geschwächt gewesen, aber trotzdem war es nicht tragbar… Schon gar nicht, wenn diese Trottel ihn mit seinem älteren Bruder verwechselt hatten. Wie dumm musste man bitte sein?

Na ja, offenbar hatten sie gemerkt, dass sie den falschen Uchiha erwischt hatten, sonst wäre er sicher nicht in diesem Zimmer auf einem weichen Bett.
 

Sasuke setzte sich auf, verzog daraufhin kurz vor Schmerz das Gesicht, denn ein paar Verletzungen waren noch nicht ganz geheilt und ihm taten außerdem einige Knochen weh. Es war echt weinerlich… Er fühlte sich gerade so wahnsinnig schwach und erbärmlich, gedemütigt. Gut, Sakura war nicht schwach, wie sich herausgestellt hatte und er hatte im Endeffekt die Oberhand behalten, aber dennoch… War er wirklich in der Lage, seinen Bruder zu töten? Diesen arroganten, Familien massakrierenden Bastard?

Dämliche Heilkräfte von Orochimaru! Warum schienen sie gerade so faul zu sein?!
 

Sasuke riss sich wieder zusammen, setzte seine gewohnte Miene auf, sah sich schließlich etwas im Zimmer um und stellte fest, dass man es gar nicht wirklich als richtiges Zimmer betrachten konnte. Es war offenbar ein Raum in einer Höhle oder in einem Berg.

Vorsichtig, um nicht wieder von Schmerzen erfüllt zu werden, stand er auf, bemerkte erst jetzt, dass er einen Verband um den Kopf und um die Schulter trug… Sein Blick wanderte von den Wänden auf den Nachttisch neben dem Bett.

Dort lag sein Rucksack, sein schwarzer Kapuzenmantel und – oh wie super toll und sinnvoll – sein zerrissenes Hemd. Dann hing seine Aufmerksamkeit an etwas fest, was ihn irgendwie erstaunte, wobei man ihm das nicht ansah.

Sein Schwert von Kusanagai… Es lag dort ebenfalls, aber nicht in zwei Hälften, sondern wieder vollständig, so als wenn es irgendjemand repariert hätte.
 

Sasuke wollte es berühren, doch es gab einen elektrischen Schlag ab, als er sich ihm näherte. Völlig erkaltet blickte er zu dem Katana, packte es dann plötzlich, kassierte anschließend zwar noch ein paar weitere Schläge, aber letztlich unterwarf es sich.

Es unterwarf sich? War der Uchiha jetzt schon so verrückt, dass er glaubte, sein Schwert würde ein Eigenleben führen? Pah, Schwachsinn!
 

„Ein Schwert sucht sich seinen Besitzer aus, nicht umgekehrt“, trat plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund und der Uchiha drehte sich kampfbereit mit dem Katana zu ihr um.

Eine Frau hatte sein Zimmer betreten und sah ihn lächelnd an, trug neben her etwas zu Essen rein, was sie auf dem Bett abstellte. Seltsam… Sie hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt, als er sie unbeeindruckt gemustert hatte, gefährlich sein Schwert von Kusanagai ziehend.

„Wer bist du?“, ließ sich der Schwarzhaarige zu dieser Frage herab, blieb dabei natürlich misstrauisch.

„Mein Name ist Aki. Miyamoto Aki. Mein Mann hat dich und das Mädchen hierher gebracht. Sorgt euch nicht, ihr seid keine Gefangenen, zumindest nicht ganz“, lächelte sie ihn weiter lieb an und ging dann ganz einfach. Sie ließ Sasuke gar nicht erst weiter nachfragen und verschwand schließlich aus dem Zimmer. Der Uchiha nahm sich die Schwertscheide und vergrub sein Katana darin.
 

Miyamoto… War er hier etwa in einem Versteck der Samurai gelandet? Konnte das sein? Offensichtlich schon, denn diese Frau sah nicht nach einer Kriegerin aus. Also hatte man ihn und Sakura nach dieser Nacht im Wald mitgenommen, sogar verarztet.
 

Sakura… Da war er wieder – der Stich. Verflucht, was ging nur in ihm vor? Wieso war er so verdammt seltsam in den letzten Stunden, Tagen… Hey, wie lange war er eigentlich bewusstlos gewesen und wie viel Zeit war seit seinem Kampf gegen die Kunoichi vergangen? Sei’s drum. Gezwungenermaßen musste er die Rosahaarige finden, obwohl er sich fragte, warum er das musste… Egal…
 

Sasuke steckte sein Katana an den hinteren Teil seines Gürtels und nahm sich eines der Brote, die Aki gebracht hatte. Irgendwie hatte er keine Bedenken zu essen…

Und die hölzerne Tür war ebenfalls offen, also verließ er seinen Raum, sah nach links und nach rechts, als wolle er über eine Straße gehen. Der Uchiha entschied sich für den rechten Weg und ging diesen eine Weile entlang, hörte dann Schritte, die ihm entgegen kamen.
 

„Sanada, dein dämliches Grinsen nervt wirklich… Hör endlich damit auf. Es stört tierisch beim Training“, beschwerte sich der Samurai bei seinem Kameraden, neben dem er herging.

„Nein, falsch. Es stört nur dich, Tsunetomo“, sprach der andere amüsiert und kicherte etwas vor sich hin. „Und jetzt spiel hier nicht den ernsten finsteren Schwertkrieger. Tomoe – chan mag das nicht.“ Yukimura Sanada streckte die Zunge heraus und verschränkte die Hände hinterm Kopf, grinsend den Gang entlang gehend.

„Nenn sie nicht ‚-chan’!“, meinte Yamamoto Tsunetomo daraufhin eindringlich und folgte ihm weiterhin.
 

Sie hatten den Uchiha nicht bemerkt, der an der Decke hing, indem er Chakra in seine Finger – und Fußspitzen geleitet, sich somit gefestigt hatte und erst jetzt wieder auf den Boden trat. Waren das nicht gerade zwei der Typen gewesen, die ihn im Wald überrascht hatten? Dafür, dass das anscheinend Samurai waren, schienen sie sehr kindisch… Wieder so ein Grund, warum er sich erbärmlich fühlte.

Sasuke ging weiter und erreichte schließlich und endlich eine weitere Tür, legte seine Hand auf die Klinke und drückte diese runter, verschaffte sich somit Eintritt zum Zimmer selbst und sein emotionsloser Blick erkannte die rosahaarige Kunoichi schlafend in dem Bett liegen.

Wie seltsam… Es war kein Stich gekommen, also war wohl doch alles in Ordnung, aber dafür erfüllte eine merkwürdige Wärme gerade sein Inneres und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich unwohl in seiner Haut.

Es war so eine komische Wärme, die er in seiner Kälte nicht gebrauchen konnte. Gleichgültig sah er zu ihr, schloss die Tür hinter sich und ging langsam auf sie zu.
 

„S-Sasuke – kun… Hör auf“, hallte es schließlich wieder in Sasukes Kopf, während er vor ihrem Bett stoppte und sie einfach nur ansah.
 

„Hör auf!“, kam es wieder, diesmal lauter – in seinem Kopf!! Er setzte sich auf die Kante der Matratze und sah sie weiter gefühlskalt aber interessiert an. Da war es nämlich wieder… Dieses seltsame Interesse…
 

„HÖR AUF!“, hörte er sie brüllen, gefolgt von einer harten Ohrfeige auf seine Wange, die er sich jetzt einmal kurz hielt. Nie hatte ihn jemand geohrfeigt. Faustschläge, das hatte er schon dutzende Male zu spüren bekommen, auch wenn es in den letzten Jahren so gut wie nie vorgekommen war, weil seine Gegner nie dazu kamen. Aber eine Ohrfeige… Nicht einmal sein Vater hatte ihn geohrfeigt, jedenfalls nicht physisch. Und seine Mutter? Nein, die war eine zu liebe und nette Person gewesen, als dass sie so etwas einem ihrer geliebten Söhne angetan hätte. Es war schon seltsam… Itachi kam ganz klar nach seinem Vater, zumindest was das Emotionale und den Gesichtsausdruck anging. In Sachen Gerechtigkeitssinn jedoch konnte Itachi in keiner Weise an diesen heranreichen… Mittlerweile tat Sasuke das zwar auch, aber irgendwie hing das nur damit zusammen, dass genau dieser väterliche Teil in der Zeit bei Orochimaru geweckt worden war.

Hauptsächlich hatte die entstehende Dunkelheit, der gewachsene Hass und das Desinteresse an anderen dazu geführt. Früher war es anders. Da hatte er noch diese psychische Verletzbarkeit, Gefühlsausbrücke, sogar ein aufrichtiges Lächeln, was mittlerweile abgestorben war. Diese Dinge hatte er von seiner Mutter gehabt. Ob sein Vater dazu in der Lage war, hatte Sasuke nie herausfinden können.
 

Für den Uchiha war es aber besser so. Er konnte nur auf diese Weise stark werden. Unnahbar, emotionslos, unbeeindruckt, gleichgültig und kalt. Das hatte ihn stark gemacht. Zwar hatte es ihn von allen getrennt und abgeschottet, aber wie schon immer interessierten ihn andere nicht! Doch wie schafften es Leute wie Naruto oder Sakura stark zu werden? Wie machten sie das?
 

Ja, in der Tat. Sakura war stark geworden und hübsch, wie ihm gerade auffiel und er sich wegen dieser Feststellung hätte schellen können. Wie waren überhaupt seine Eltern zusammengekommen? Auch das hatte er nie erfahren… Aber irgendetwas musste dieser Mann, der sein Vater gewesen war, an der Frau, die seine Mutter war, Gefallen gefunden haben… Sicher, hier und da wurden Hochzeiten arrangiert oder Zwangsehen vollzogen, aber in Konoha und im Uchiha – Clan war das unüblich und eigentlich nie zu finden.

Also was war es, dass Sasukes Vater so verführt hatte?
 

Sasuke beobachtete die Kunoichi und musterte sie etwas, während sie schlief. Es schien, als suche er zwanghaft irgendetwas an ihrem Körper, was einen stolzen und ehrenhaften Mann zur Heirat und Zeugung von zwei Jungen bewegen könnte!

Doch je mehr er versuchte, auf Zwang etwas zu finden, desto ratloser wurde er und richtete seinen Blick kurzzeitig von ihr ab. Die Kälte war in seine Augen zurückgekehrt, hatte das Interesse verdrängt. Aber dann hörte er ein Seufzen der Medic – nin, lenkte somit wieder seine Aufmerksamkeit auf sie und seine Augen weiteten sich ganz kurz und unmerklich, trieben die gerade sesshaft gewordene Kälte wieder davon, ließen dafür das erleichterte Interesse eintreten.

Die Kunoichi legte ihren Kopf zur Seite, drängte schlafend die Decke etwas zurück und ließ ihren rechten Arm angewinkelt über dem Kissen hängen.
 

Der Uchiha sah in ihr Gesicht. Friedlich. Sanfte Züge. Süße Lippen. Schöne Nase.

In der Tat… Sakura war nicht nur stark, sondern hübsch geworden. In dem Uchiha tobten derweil die monströsen Eigenschaften der Kälte, Finsternis und ihres gemeinsamen Anführers – dem Hass auf Itachi! Sie wurden von einer scheinbaren Armee aus Wärme und Licht förmlich zertrampelt.

Instinktiv setzte Sasuke sich weiter auf das Bett und seine Hand wanderte in einer fließenden Bewegung zu ihrer Wange, hielt diese für eine kurze Zeit, ehe sein Blick ihrer Schulterwunde und dem mittlerweile verheilten Stich unter ihrer Kehle, deren Verursacher er selbst war, glitt. Sasukes Hand wanderte langsam zu ihren Haaren und strich sie hinter das Ohr.
 

Er glaubte langsam zu verstehen, was seinen Vater so angezogen hatte. Es waren nicht irgendwelche Merkmale, wie breite Hüften, große Brüste, die einzig und allein zum Zwecke der Fortpflanzung und Clanerhaltung dienlich waren!

Es waren unter anderem die Dinge, die Sasuke gerade selbst in einen seltsamen Bann gezogen hatten, aus dem er nicht mehr herauskam. Sein Verstand beklagte sich, er solle doch verflucht nochmal Uchiha Sasuke sein, aber so still wie es um Sasuke herum war, so stumm war sein Verstand in diesem Moment. Sakura öffnete langsam die Augen und riss diese dann verwundert auf, als sie den Uchiha vor sich erblickte, wie er sie zwar recht emotionslos aber interessiert, nein, irgendwie abwesend ansah.

Hä? Er berührte sie auch, wie sie gerade feststellte – ganz knapp hinterm Ohr. Es war eine vollkommen andere Situation als die im Wald… Es wirkte so vertraut, dabei hatte er etwas Derartiges doch noch nie gemacht. Woher kam also dieses Gefühl?
 

Der Uchiha blickte ihr in die grünen Augen und vergas dabei alles… Er vergas seinen Machthunger, vergas seine Gleichgültigkeit, vergas sogar Itachi… Sein Existenzgrund „Rache an Itachi“ war in dieser Sekunde nicht mehr auf Rang 1, sondern irgendwo verschollen. Sein Verstand glaubte währenddessen eine Möglichkeit gefunden zu haben, die Aufmerksamkeit seines kaltherzigen Besitzers wiederzuerlangen. Er preiste das Wort „Clanaufbau“ im Zusammenhang mit „Sakura“ ganz hoch, doch offenbar fruchtete selbst das nicht so wirklich, weshalb der Verstand sich grummelnd zurückzog.
 

Die Kunoichi wusste unterdessen nicht, was sie tun sollte. Aber es war nicht schlimm, zumindest nicht jetzt. Im Wald war es schlimm gewesen, aber jetzt gerade nicht, denn alles an dieser Situation wirkte so – sie wollte es gar nicht in Bezug auf Sasuke denken – so liebevoll… Traum? Nein, irgendwie nicht… Die waren anders…

Es war generell anders. Nicht nur wirkte das hier so liebevoll, es schien sogar liebevoll zu sein und was ihr zusätzlich auffiel, war Sasukes warme Hand. Normalerweise hatte Sasuke nicht nur kalte Blicke, sondern auch kalte Hände.
 

„Sasuke – kun…?“, kam es schließlich langsam von ihr und drang in das Unterbewusstsein des Uchihas, der dadurch offensichtlich wieder zu sich kam, seine Hand zurücknahm und eigentlich eine weitere Ohrfeige erwartet hatte, die aber nicht kam. Gut, er hätte sie abgewehrt, jetzt, wo er wieder bei Sinnen war.

Gleichzeitig mit der siegreichen Rückkehr seines triumphierenden Verstandes, der wieder eine eiskalte Mauer um das Herz seines Besitzers baute, welche aber labiler als die vorige war, waren auch die Truppen Kälte, Finsternis und Hass siegreich über das Licht und die Wärme – jedoch stark geschwächt.
 

Der Schwarzhaarige wirkte wieder so emotionslos und unnahbar, wendete auf eben diese Weise seinen Blick ab, während Sakura ihn nur weiter verwundert ansah.

„Verzeih’ mir…“, klang es dann plötzlich aus seinem Munde und die Kunoichi glaubte sich verhört zu haben. Bitte? War das gerade eine Entschuldigung von Uchiha Sasuke? War sie blöd oder hatte sie nur etwas verpasst? Wie dem auch sei, sagte sie sich innerlich und setzte sich leicht auf. Wofür genau er sich entschuldigte wusste sie nicht, aber die Rosahaarige vermutete, dass er auf die Berührung und das Starren anspielte.

„Schon gut“, entgegnete sie ihm nach einer Weile, war aber immer noch unschlüssig, was sie jetzt denken sollte. Dieses Geschehene eben war doch nicht normal… Hatte er doch Gefühle? Wenn ja, hatte er Gefühle für sie? Es waren wieder unbeantwortete Fragen, wie sich herausstellte, als die Tür zum Zimmer aufging und zwei Personen darin standen, die Sasuke dazu verleiteten, unbeeindruckt zu ihnen zu sehen. Eher unbewusst hielt er einen Arm vor die Kunoichi und machte sich innerlich kampfbereit.

Sakura wusste gar nicht, wie ihr geschah, als der Arm so schützend vor ihr war.

Und schon gar nicht wusste sie, wo sie hier waren… Aber die Personen erkannte sie wieder. Sie hatte sie im Wald gesehen. Konnte das bedeuten, sie wurden hier gefangen gehalten?
 

„Kommt mir das nur so vor oder habe ich diese Szene irgendwo schon einmal gesehen?“, meinte die weibliche Person mit dem Katana an ihrer Seite eher ironisch.

„Wie ich sehe, hat sich deine Schulter recht schnell wieder erholt, junger Uchiha“, sprach die andere männliche Person und wirkte recht neutral, als er das sagte. „Ich muss mich für die Wunde dennoch entschuldigen.“
 

Sakura erinnerte sich an den seltsamen Typen und sogar spärlich an die Frau. Die war nämlich der Grund für ihre Bewusstlosigkeit gewesen. Der Typ hingegen hatte sein Katana in Sasukes Schulter gerammt und es nicht gerade zimperlich wieder herausgezogen.

Und jetzt standen die hier in diesem seltsamen Höhlen – oder Bergzimmer und entschuldigten sich bzw. erkundigten sich nach dem Wohlbefinden der beiden Konohanins…

„Wer seid ihr?“, kam es schließlich vom Uchiha, der sich von den beiden in keiner Weise beeindrucken ließ. Mittlerweile fühlte er sich wieder kampfbereit und er würde jederzeit gegen sie antreten – Samurai hin oder her.

„Wie unhöflich von uns. Das hier ist Gozen Tomoe und mein Name ist Sasaki Kojiro. Wir gehören zu den letzten überlebenden Samurai.“
 

Etwas verwundert blickte die Rosahaarige auf, was der Uchiha ihr jedoch nicht gleichtat. Die zwei Schwertkrieger hingegen schienen auch leicht überrascht, denn eigentlich hatten sie mit einem verblüfften Blick der zwei gerechnet, was jedoch nicht zutraf. Die Jugend von heute war auch nicht mehr das, was sie mal war.
 

„Wo sind wir hier?“, wieder von Sasuke…

„In unserem Versteck, hoch in den Bergen“, trat nun eine weitere Stimme aus dem Hintergrund und Sasuke erkannte sie einwandfrei als den stämmigen Samurai, gegen den er gekämpft hatte. „Es freut mich, dass ihr wohlauf seid. Auch ich muss mich an dieser Stelle bei euch entschuldigen. Wir sind irrtümlich davon ausgegangen, auf Uchiha Itachi und nicht Uchiha Sasuke zu treffen. Es war ein Missverständnis.“
 

Missverständnis? Sakura war zwar leicht skeptisch und fand, dass diese Samurais leicht bedrohlich wirkten, allerdings waren ihre Absichten wohl kaum feindselig gesinnt. Sie waren tatsächlich Opfer einer blöden Verwechselung geworden. Hätte man sie doch nur vorher gefragt.
 

Eine weitere Frau trat hinzu und räusperte sich – Aki. Sofort reagierte der groß gewachsene Mann.

„Oh, entschuldigt. Mein Name ist Miyamoto Musashi, ich bin der Anführer unserer kleinen Gemeinschaft. Kojiro und Tomoe habt ihr bereits kennen gelernt. Als Ausgleich für unser Missverständnis – bleibt noch eine Weile hier und ruht euch aus.“

„Wir wären aber trotzdem erfreut darüber, nachher noch einmal mit dir reden zu können, Uchiha Sasuke“, meinte Tomoe kühl, hielt sogar dem Blick von Sasuke stand und entfernte sich schließlich, woraufhin Kojiro seufzte.

„Immer das Gleiche mit ihr… Nun denn, ich gehe mal und sammle noch ein wenig Feuerholz. Bis später.“ Weg war der nächste.

„Aki, bringst du der Medic – nin noch ihre Sachen?“, fragte Musashi seine Frau, die lediglich lächelte, nickte und dann ebenfalls verschwand.

„Wenn ihr mich bitte entschuldigen wollt“, kam es letzten Endes auch von dem Anführer dieser sogenannten Gemeinschaft.
 

„Äh, halt“, hielt Sakura ihn noch einmal kurz zurück, „Woher wissen Sie, dass ich Medic – nin bin?“ Musashi zwinkerte und schmunzelte milde, ehe er ohne eine Antwort gebend verschwand, die Tür schloss.

Und so waren Sasuke und Sakura wieder alleine in dem Zimmer, schwiegen vor sich hin.
 

Schließlich erhob sich der Schwarzhaarige wieder, verließ aber nicht den Raum. Etwas zwang ihn, hier zu bleiben. Und da war noch etwas… Etwas zwang ihn dazu, sich wieder zu ihr zu drehen, denn es war seltsam, dass Sakura bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte.

Ernst und emotionslos zugleich blickte er sie an und sie konterte es mit einem unergründlichen Blick. Eine Mischung aus trauernd und fragend…
 

Und als er das sah, trat wieder dieser kurze Stich in seinem Herzen ein, der ihn schließlich und endlich dazu veranlasste, ihr erneut den Rücken zu kehren und sich doch auf den Weg aus dem Zimmer zu machen, wenn nicht in diesem Moment…
 

„Sasuke – kun!“, hielt sie ihn auf, wobei es erschreckend war, dass sie mittlerweile den Präfix wieder verwendete und er hielt inne, „Warum?“

Der Uchiha hatte gerade seine Hand auf der Klinke und schwieg vor sich hin. Warum was? Was wollte sie? Kam jetzt die Frage, die durch ihren Blick bereits vorbereitet wurde? „Warum hast du mich im Wald nicht umgebracht…? Und… Wieso hast du nicht mit voller Kraft gekämpft?“ Sakura war sich sicher, dass er das nicht getan hatte. Es gab einige Indizien, die daraufhin wiesen, darunter z.B. das Juin, welches er jederzeit ohne Probleme hätte durchgehend nutzen können. Dann natürlich die nicht überraschenden Angriffe, denen er scheinbar nicht ausweichen konnte und zu guter Letzt – sein Chidori!

Hätte es seine volle Kraft entfaltet, wäre es ihr bestimmt nicht so einfach gelungen, sich wieder zu regenerieren. Aber jetzt blieb eben die Frage, warum das alles so war. Wieso hatte er nicht mit voller Kraft gekämpft und warum hatte er sie im Wald nicht getötet, sondern stattdessen von hinten umarmt? War er ein Wüstling? Nein, Sasuke doch nicht… Das wäre unter seinem Niveau…

Sie hatte ihren Blick gesenkt und starrte nun auf ihre Bettdecke, glaubte nicht einmal daran, dass sie eine Antwort bekommen würde, aber schließlich trat dieses Wunder doch ein.
 

„Ich habe kein Interesse daran, dich zu töten“, erwiderte der Shinobi ruhig und kalt, war offensichtlich an der Klinke kleben geblieben. Schnell sah die Kunoichi verwundert auf, betrachtete seinen freien Rücken mit den langen Narben.

Es war für Sasukes Verhältnisse eine wirklich erleichternde und irgendwie nette Antwort. Es interessierte ihn nicht, sie umzubringen. Hörte sich immerhin gut an… Aber… War das normal, obwohl der Schwarzhaarige wusste, dass sie ihn töten wollte? Nur, wollte sie das jetzt überhaupt noch? Nach diesem Kampf, nach dieser Sache im Wald und vor allem nach dieser plötzlichen Zärtlichkeit eben gerade? Eigentlich müsste sie ja… Immerhin war es ihre Mission, wenn auch nicht direkt, aber andererseits fühlte sie sich jetzt gar nicht mehr so richtig dazu in der Lage, weil sie noch nicht ganz einsatzfähig war und sich primär gesehen die vergrabenen Gefühle nach oben boxten, langsam aber sicher versuchten, aus ihrer Gefangenschaft zu entfliehen.
 

Das würde alles noch kompliziert werden…

„Aber ich bin dir im Weg, was deine Rache angeht“, sprach sie schließlich leise und hatte ihren Blick erneut gesenkt, „Ich will dich davon abbringen, damit das alles ein Ende hat… Und wenn ich dich dafür töten-…“

„Du stehst mir nicht im Weg, Sakura“, unterbrach er sie plötzlich, verwunderte sie bereits zum dritten Mal an diesem Tag. „Und du kannst mich auch nicht umbringen.“

„Wieso glaubst du das?“ Na, wieso? Warum unterstellte er ihr so was? Den Grund würde sie jetzt zu gerne hören.

„Weil sich an deinen Gefühlen immer noch nichts geändert hat. Du hast nur eine Mauer aufgebaut, die dich vor einer erneuten Verletzung schützen soll. Ruh’ dich aus… Wir verschwinden hier bald…“
 

Noch ehe sie etwas erwidern konnte, hatte Sasuke auch schon den Raum verlassen und die Tür hinter sich geschlossen.

In der Haruno staute sich unterdessen zunächst eine Wut auf. Wie konnte er es wagen, ihr zu unterstellen, dass sich ihre Gefühle nicht geändert hatten, dass sie ihn immer noch liebte? Sie hasste ihn doch! Nein, das tat sie nicht und Sakura wusste das auch. Es war die Wahrheit gewesen, dass der Uchiha ihr immer noch etwas bedeutete, aber von Liebe konnte hier jedenfalls keine Rede sein, oder?

Warum wusste er das überhaupt? Wie konnte er auch nur ansatzweise nachvollziehen, wie es ihr ging und wieso sie sich so verhielt? Wie konnte er verstehen, wie es ist, wenn einem das Herz gebrochen wird…?
 

Da kam ihr der Geistesblitz und vor ihren Augen erschienen nacheinander zahlreiche Bilder vom Uchiha – Bilder, auf denen er mit Gesichtsausdrücken war, die Wut, Verzweiflung, Hass, Trauer und sogar Einsamkeit zeigten. Natürlich wusste er, wie es war… Er hatte alle verloren, die er liebte und das als kleines Kind… Ihm wurde das Herz gebrochen und er hatte sich eine Mauer aufgebaut, die ihn vor einer erneuten Verletzung schützen sollte… Und vielleicht war das auch der Grund, warum er gegangen war, warum er sie alle nicht mehr in seiner Nähe haben wollte… Schutz… Vielleicht wollte er seine alten Freunde nur schützen.
 

Aber war der Sasuke, der er jetzt war, wirklich so ein Mensch? Sakura legte sich zurück und dachte darüber nach. Sie konnte es sich eigentlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass es so war, bis ihr ein Satz von eben in den Sinn kam…
 

[…]Ruh’ dich aus… Wir verschwinden hier bald…“ – Wir! Nicht ‚ich’! Wir… Warum? Warum das schon wieder? Was hatte das schon wieder zu bedeuten?
 

„Ich verstehe dich einfach nicht… Sasuke – kun…“
 

Mit den mal wieder unbeantworteten Fragen und Gedanken an die Geschehnisse der letzten Stunden (?) zog Sakura die Decke über sich und schloss ihre Augen. Schlaf würde jetzt sicherlich gut tun. Ausruhen würde jetzt gut tun…

Zurück nach Konoha

Danke erstmal für die Kommentare zu den letzten und bisherigen Kapiteln^^ Ich
 

@Aoki_lee: "Nur solltest du vielleicht die samurais so langsam aber sicher erklären... also warum sich der ein so verhält find ich.. weißt du?" <-- Generell wurde schon in vorigen Kapiteln kurz erwähnt - vielleicht zu kurz, sry - dass Takeshi das Ganze tut, weil er mit der Akatsuki ausgehandelt hat, dass die Samurai ihr eigenes Dorf kriegen, wenn alle Bijuus gefangen wurden.
 

Es sei vielleicht gesagt, dass im übernächsten Kapitel - auf das ich mich persönlich sehr freue - ein wenig mehr über Takeshis Vergangenheit ans Licht kommt, sozusagen, die "wahre Geschichte".
 

Aber genug geredet. Ich wünsche euch erstmal viel Spaß! :)
 

Kapitel 14: Zurück nach Konoha
 

Es hatte Gott sei Dank nicht allzu lange gedauert, bis Neji Kakashi und Naruto gefunden hatte. Glücklicherweise waren sie ihm sogar entgegen gekommen und so konnte außerdem verhindert werden, dass Karin der blonden Akatsuki an die Gurgel ging.

Wieso sie selbst überhaupt noch hier war, wusste sie selbst nicht. Immerhin hätte sie jederzeit verschwinden können und gesucht war sie von den Konohanins auch nicht. Andererseits war es demnach auch egal, ob sie nun doch Gesellschaft hatte oder nicht. Außerdem war sie ohnehin in diese ganze Story verstrickt, weshalb es mit Leuten um sich herum doch sicherer war, als alleine durch die Gegend nach einem inzwischen völlig verloren gegangenen Uchiha Sasuke zu eilen.
 

Der war bei ihr jetzt sowieso unten durch. Erst nahm er sie auf seine Rachetour mit, dann ließ er sie einfach hängen und brannte wahrscheinlich geradewegs mit dieser rosahaarigen Kunoichi durch. Sollte er doch! Sie war jetzt wieder Single – was sie vorher zwar auch war, aber na ja…

Wenn es jedoch nach ihr gegangen wäre, hätte sie Mei bereits umgebracht, schließlich schien diese immer noch bewusstlos zu sein, weshalb ein einfacher Stich durch ein Kunai ausgereicht hätte.

Aber als schließlich der Hyuuga und die beiden anderen Deppen wiedergekommen waren, hatte sie den Gedanken lieber verworfen, sich vielmehr selbst zur Ruhe gelegt.
 

Und inzwischen waren bereits einige Stunden ins Land gezogen, die bewirkten, dass zwar Naruto, aber lange noch nicht die Akatsuki aufgewacht war. Die Informationen über die verschiedenen Kämpfe waren bereits ausgetauscht worden und die erleichterten Seufzer vom Hatake über Kisames doch schon erbärmlichen Tod waren nicht zu überhören, wurden allerdings sogleich durch heftige Überlegungen gefolgt. Diese Überlegungen hatten im Übrigen jeden hier stutzig gemacht, denn die Frage war immer noch, warum sich diese Blondine für Neji und Karin eingesetzt hatte.

Natürlich – Akatsukis waren Abtrünnige, die wohl auch auf einen Kameraden mal verzichten konnten, aber die momentane Lage der Organisation und dieser offensichtliche Verrat ließen wirklich erhebliche Zweifel aufkommen.
 

„Wieso sollte es ihre Mission gewesen sein, dich zu beschützen, Neji?“, fragte der Chaosninja und hatte dabei skeptisch die Stirn in Falten gelegt, während er vom Angesprochenen ruhig angesehen wurde.

„Ich weiß es doch auch nicht“, antwortete er ihm, „Aber so hat sie es ausgedrückt.“

„Wollten die Kisame vielleicht loswerden, weil er ihnen zu schwach war?“ Nun, für Naruto jedenfalls war diese Theorie nicht von der Hand zu schlagen, was sich aber sofort änderte.

„Wohl kaum“, sprach Kakashi ihn deshalb an, „Hoshigake Kisame ist einer der stärksten Akatsukis und normalerweise sogar mit Itachi unterwegs, weshalb ich nicht glaube, dass sie ihn so einfach opfern würden.“

„Was mich ehrlich gesagt noch wurmt“, warf Neji ein, „Ich fand es ein wenig zu einfach, wenn ich ehrlich bin.“

Sofort blickten Naruto und Kakashi ihn an, während er das von sich gegeben hatte. Zu einfach? Gegen Hoshigake Kisame zu kämpfen, war einfach? Gut, Neji war ein talentierter Shinobi, aber dass er so einfach etwas Derartiges behaupten konnte, ging am Blondschopf nicht ganz vorbei.

„In der Tat“, ergänzte Karin, sich nachdenklich mit dem Finger über das Kinn fahrend und liegend zur Höhlendecke blickend, „Wir haben uns zwar eine Ewigkeit mit ihm aufgehalten, aber es war wirklich recht leicht, wenn man es mal im Nachhinein betrachtet.“
 

Kakashi vergrub beide Hände in den Hosentaschen und sah ernst zwischen den anderen hin und her, ehe er schließlich seine eigene Schlussfolgerung offenbarte.

„Es könnte natürlich wie damals sein… Es könnte rein theoretisch wieder eine dieser ‚Puppen’ gewesen sein, wenn ihr versteht, was ich meine.“ Neji nickte. Er konnte sich nur zu gut daran erinnern, als er mit Team Gai einmal auf Kisame getroffen war und sich nach dem Kampf herausgestellt hatte, dass es gar nicht der Fischmensch, sondern der Körper eines anderen Shinobis war. Erst jetzt bemerkte er, dass das natürlich ebenfalls eine Möglichkeit gewesen wäre und schellte sich innerlich, dass er nicht länger geblieben und das nachgeprüft hatte.

„Aber haben wir dann hier auch nur so einen Klon?“, gab Naruto zu bedenken und blickte missmutig zu der ohnmächtigen Akatsuki. Karins Stichwort war gefallen und sie erhob sich deshalb, nahm ein Kunai und ging auf sie zu.

„Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Wenn wir sie umbringen, müsste sich ihr Körper ja nach euren tollen Theorien in den eines anderen verwandeln.“ Sie umfasste ihr Wurfmesser etwas kräftiger und wollte es bereits ins Herz der Blondine rammen, wenn Neji nicht ihren Arm gepackt und vor dieser Attacke bewahrt hätte.

„Nein! Sie kann uns noch Informationen liefern!“

„Blödsinn… Wir müssen sie töten! Wenn wir sie hier behalten, kann sie uns noch gefährlich werden und ihr Pack anlocken.“ Die Schwarzhaarige hielt der Kraft des Hyuugas stand.

„Das wird nicht passieren, denn warum sollte sich ein Klon von ihr gegen Kisame stellen? Außerdem, wegen einer unnützen Puppe oder einer Verräterin werden die anderen wohl kaum auf die Suche gehen. Wir warten noch eine Weile ab, bis wir uns wieder erholt haben und Meis Wunde verschlossen ist…“
 

„Und dann, huh?“, ließ die Brillenträgerin entnervt von ihm ab, steckte ihr Kunai zurück in die Waffentasche und kehrte ihm verständnislos den Rücken zu.

„Dann kehren wir nach Konoha zurück“, kam es jetzt vom Kopierninja, der wieder einen relativ gelassenen Blick aufgesetzt hatte und das Entsetzen Narutos auf sich zog.

„Was? Aber Kakashi – sensei, was ist mit Sakura – chan und Sasuke? Wir müssen sie suchen und mitnehmen! Unsere Mission ist es doch, Sasuke auch nach Konoha zurückzuholen.“ Der Blondschopf sah nicht ein, wie sein doch sonst so verantwortungsbewusster Sensei auf die Idee kam, ein Teammitglied und das Ziel der Mission aus den Augen zu verlieren. Das war doch vollkommen absurd und eigentlich gar nicht seine Art.

„Die Umstände zwingen uns aber dazu, Naruto“, erwiderte er ihm, „Die Wahrscheinlichkeit, dass doch noch andere Mitglieder der Akatsuki ausströmen und nach dir suchen, ist groß. Wir haben außerdem eine von ihnen in unserer Gewalt und sollten sie an einem sicheren Ort festhalten. Sasuke und Sakura sind fähige Ninjas. Ich bin mir sicher, dass sie zu Recht kommen.“
 

„Aber… Was ist, wenn die beiden gegeneinander kämpfen? Wir können doch nicht zulassen, dass sie sich gegenseitig versuchen umzubringen!“

Als Naruto Kakashis Blick fand, erkannte er darin, dass ihm das völlig bewusst war und dass er selbst aber scheinbar keine andere Möglichkeit sah, da irgendetwas zu unternehmen.

„Letzten Endes müssen wir darauf vertrauen, dass die beiden doch noch etwas füreinander übrig haben, Naruto… Und wenn es nur bedeutet, dass Sasuke kein Interesse daran hat, Sakura zu töten…“
 

Karin schmunzelte. Wie blöd waren die bitte? Wenn der Uchiha einmal kämpfte, brachte er es mittlerweile auch zu Ende. Er nahm keine Rücksicht mehr, also wieso sollte er es bei der Rosahaarigen tun? Schwachsinn, nichts anderes…
 

Naruto gab nach und sah mit verkrampftem Ausdruck in eine andere Richtung, ballte eine seiner Fäuste und schluckte die aufkommende Enttäuschung über sich runter. Ja, er war von sich selbst enttäuscht, dass er das Genjutsu nicht bemerkt hatte und er war enttäuscht, dass er seine Zeit gegen diesen blöden Akatsuki verschwendet hatte. Er war enttäuscht darüber, dass er Kyuubis Chakra wohl immer noch nicht so unter Kontrolle hatte, wie er wollte. Was ihn aber am meisten enttäuschte, war die Unfähigkeit, seinen beiden Freunden zu helfen…
 

Neji schnappte sich währenddessen die verwundete Mei und nahm sie Huckepack, während er mit seinen beiden Teamkameraden aus der Höhle trat und sein Byakugan aktivierte, um die Umgebung im Auge zu behalten.

„Gut, dann machen wir uns jetzt auf den Weg“, sprach Kakashi, sah dabei noch einmal zu Karin, die weiterhin in der Höhle blieb. „Willst du nicht mit uns kommen?“ Ein eingeschnapptes „Hn“ folgte von ihr und die drei Konohanins machten sich auf den Rückweg, während sie anschließend einen bedrückten Seufzer von sich gab.

Wie konnte diese Reise so außer Kontrolle geraten? Aber mit diesen Konohanins mitgehen, konnte sie auch nicht, zumindest war das ihre Auffassung, der sie auch nicht widersprechen würde. Was blieb aber sonst? Eigentlich ja nichts, außer vielleicht… Na ja, wäre riskant, aber immerhin hätte sie dann etwas zu tun.
 

Und tatsächlich machte sich die brillentragende Karin mit einem so schwachsinnigen Gedanken auf den Weg…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Mit einem kräftigen Schlag wurde der Einäugige mit den kurzen schwarzen Haaren gegen die steinerne Höhlenwand geworfen und sofort am Hals dagegen gedrückt. Mit verkrampftem Gesichtsausdruck versuchte er vergebens den hasserfüllten Blick des anderen Akatsuki vor sich zu entkommen.

Da sein Hals zusätzlich noch gedrückt und so die Luftröhre abgeschnitten wurde, hatte er mit beiden Händen den Arm seines Gegenübers gepackt und wollte sich so befreien, doch es tat sich eigentlich gar nichts.

„WAS ZUR HÖLLE DENKT IHR EUCH EIGENTLICH, HUH?“, wollte Kisame wütend wissen und drückte noch etwas fester zu, um zumindest etwas Vergeltung zu bekommen. „DEINE KLEINE FREUNDIN HAT MEINEN KLON VERRATEN!“
 

Zetsu und Itachi sahen eher unbeteiligt zum kleinen Ausraster ihres Kameraden, während die letzten beiden Mitglieder per Astralgestalt aufgetaucht waren und Takeshi mit ihren Blicken durchbohrten. Auch sie hatten natürlich von Meis kleinem Verrat gehört, der ihnen nicht wirklich in den Kopf ging. Wenn ihr doch soviel am Wohlbefinden ihres Kameraden und ihrer „Freunde“ lag, wie es doch immer schien, warum hatte sie dann bitte Kisames Klon hintergangen und zugelassen, dass er vernichtet wurde? Gut, wenn es das Original gewesen wäre, wäre es sicherlich nicht so einfach für die Konohanins und die blonde Akatsuki geworden, aber dennoch… „Ich habe das Gefühl, dass du uns auch bald verraten wirst, du miese kleine Ratte! Vielleicht sollte ich dich lieber jetzt gleich zu Fischfutter verarbeiten, um deinen schmierigen Tricks vorzubeugen!“, wütete Kisame noch immer und kam dem Gesicht des Einäugigen noch etwas näher.
 

„Kisame“, sprach nun die männliche Astralgestalt und zog sofort die Aufmerksamkeit von Itachis Partner auf sich, bändigte scheinbar sogar mit diesem einen Wort die Wut des Fischmenschen, der seinen Griff langsam löste und Takeshi losließ, sein Samehada nahm und sich etwas von dem Samurai entfernte.

Dieser kniete nun auf allen vieren und hustete sich durch den minutenlangen Luftentzug die Seele aus dem Leib. Verdammt… So einen kraftvollen Griff hatte ja noch nicht einmal sein verfluchter toter Vater gehabt. Nach und nach bekam er wieder Luft und erhob sich, blickte dabei zum Anführer dieser Organisation, der ihn zusammen mit den anderen Mitgliedern erhaben musterte. „Nun? Was hatte das zu bedeuten? So sah unser Plan nicht aus, Nobu Takeshi…“ Der Schwarzhaarige rieb sich vorsichtig seinen Hals und plötzlich veränderte sich sein ernster zu einem schmunzelnden Ausdruck, während er sein sichtbares Auge schloss.

„Ich weiß echt nicht, was daran so lustig sein soll“, zischte Kisame erneut und umfasste den Griff seines Schwertes etwas fester, so als wolle er jeden Moment auf diesen aufgeblasenen Schnösel zustürmen und ihn in kleine Fetzen schneiden.

Doch ein einziger kurzer Blick Peins genügte, um ihn wieder zu bändigen. Takeshis Schmunzeln verging nicht, als er wieder sein rechtes Auge öffnete und zu seinem neuen Anführer blickte.

„Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es nicht geplant war“, sprach der Samurai mit dem Teufelsauge und ließ somit eine kurze Welle des Erstaunens durch die anderen Akatsukis wandern – außer durch Itachi, der eher unbeeindruckt wirkte. „Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass der Plan nicht darauf absah, unseren lieben Goldfisch hier den Piranhas vorzuwerfen“, scherzte Takeshi weiter und ließ Kisames Gesichtszüge hasserfüllt verzerren. Dieser musste sich nämlich ganz schön zusammenreißen.
 

„Was willst du damit genau sagen?“, wollte Zetsu an dieser Stelle wissen und der Schwarzhaarige sah wissend schmunzelnd zu ihm.

„Komm schon… Glaubst du denn wirklich, dass Mei sich so einfach von einem Klon bezwingen lassen würde? Das war abgekartet… Sie sollte nach dem Kampf von dem Hyuuga mitgenommen und nach Konoha gebracht werden, um näher an den Jinchuuriki heranzukommen.“

Zetsu weitete leicht seine Augen, als er das hörte, während Pein und seine Gefährtin doch noch misstrauisch zu ihm sahen. Was bitte? Er hatte das geplant? Takeshi hatte ohne jede Absprache einen solchen Plan mit seiner Partnerin aufgestellt?

Nun ja… Dumm war es nicht, denn Konoha würde keine Todesstrafe über Mei verhängen, bevor sie diese nicht über die Organisation selbst ausgefragt hätten. Es war gar nicht mal unklug, das zu schwache Herz und die Leichtgläubigkeit dieser Ninjas auszunutzen, um so erneut in das Dorf und an den Kyuubi – Jinchuuriki zu gelangen. Und jetzt war Zetsu auch klar, warum Takeshi den Hyuuga am Leben lassen wollte. Er sollte Mei nämlich mitnehmen, da er sicherlich an mehr Informationen interessiert wäre. Geschickt eingefädelt…

„Und du sagst uns die Wahrheit, Nobu Takeshi?“ Der Angesprochene schmunzelte immer noch selbstbewusst, ehe er seinen Befehlshaber direkt ansah und den Blick dieser seltsam mächtigen Augen konterte.

„Alles andere wäre ziemlich dämlich“, antwortete er ihm schließlich. „Mir war ehrlich gesagt relativ schnell klar, dass Aquaman und Itachi ihre Gegner unterschätzen würden und weil ich den Kopierninja und die anderen in Sicherheit wiegen wollte, haben Mei und ich uns diesen Plan ausgedacht.“
 

Mittlerweile konnte Itachi diesen eingebildeten Fatzke immer weniger leiden. Generell waren ihm alle egal, aber Takeshi konnte er von Anfang an nicht ausstehen, was wohl an dem selbstgefälligen Schmunzeln und noch so vielen anderen Sachen lag. Aber er zeigte es nicht. Das einzig wichtige für den Uchiha war nämlich momentan sein kleiner Bruder, der ja scheinbar wie vom Erdboden verschluckt war seit Zetsus letztem Bericht. Was er genau davon halten sollte, wusste Itachi nicht, doch eins war klar – Sasuke lebte noch und er würde ihn weiterhin aufsuchen, um ihn zu töten…
 

Was sieht dein Plan als nächstes vor, Takeshi?“, fragte Zetsus zweite Hälfte in einer grausam tiefen Tonlage, um somit wieder das Gehör des Shinobis zu erlangen.

„Wenn sich der Trubel um Meis Gefangenschaft in Konoha gelegt hat und die Konohanins dadurch unvorsichtiger werden, wird sie den Jinchuuriki entführen und zu uns bringen. Natürlich wird das ein paar Tage dauern, aber dank ihrer Fähigkeiten wird es einfacher als gedacht.“

„Tz“, machte Kisame verächtlich, „Die Kleine hat doch keinerlei Chance gegen den Kyuubi. Sobald das Balg seine Kräfte einsetzt, wird er sie töten und selbst wenn nicht, werden dadurch sämtliche Ninjas aus Konoha auf sie geschickt.“ Der Hoshigake hätte sich vor Wut übergeben können, als Takeshi die Aussage mit einem finsteren Grinsen zur Kenntnis nahm.

„Meis Kekkei Genkai ist nicht nur auf so Kleinigkeiten ausgelegt, wie dem Durchgehen von Wänden oder Böden… Sie kann damit noch einiges anderes, was es wirklich sehr erleichtern wird…“
 

Wieder sah Takeshi zu Pein und sein Blick schien zusichernd und siegesgewiss.

„Gut… Dann werden wir einige Tage abwarten. Aber Takeshi“, warf Pein sofort ein, „Noch eine Enttäuschung dulde ich nicht. Itachi“, dabei sah er zum Uchiha, der gleichgültig den Blickkontakt hielt. „Du wirst für die nächste Zeit bei unserem Neuzugang bleiben und etwas auf ihn achten, zumal deine Verletzung noch nicht ganz geheilt ist. Nur zur Sicherheit. Kisame und Zetsu – macht euch auf den Weg zu eurem Zielort. Ach und Takeshi, wenn das alles eine Falle ist, wirst nicht nur du mit deinem Leben dafür bezahlen…“
 

Mit dieser Warnung, einer Drohung vielmehr, verschwanden die Astralprojektionen des Anführers und seiner Partnerin und auch Zetsu zog sich bereits zurück, gefolgt vom hasserfüllten Kisame. Seltsamerweise verließ auch Itachi die Höhle, in der das Treffen der Akatsuki stattgefunden hatte. Scheinbar musste dieser erstmal mit dieser dämlichen Situation klar kommen, dass er jetzt den Babysitter für den Samurai spielen musste.
 

Takeshi fiel anschließend auf den Boden und legte sich hin, um an die Höhlendecke sehen zu können. Wie knapp war das gerade gewesen? Von wegen „Plan“… Er hatte nur mal darüber mit Mei gesprochen, aber generell stand eine solche Regelung nicht fest. Jetzt war nur die Frage, wie er sich aus dieser Affäre wieder rausziehen sollte, wenn er sowieso unter der Bewachung des Uchihas stand.

Vielleicht würde ihm keine andere Wahl bleiben. Vielleicht müsste er den Schritt gehen und Itachi töten, um mit seiner Freundin Kontakt aufzunehmen, damit sie zumindest heil aus dieser Sache rauskommen könnten. Dass der Dunkelgrauhaarige von Konohanins getötet wurde, würde er schon irgendwie drehen können, aber wenn seine schöne Lüge auffliegen würde, wäre die Vereinbarung erst recht hinfällig…
 

Während Takeshi aus seinem freien Auge weiterhin an die Decke sah und von dieser ein kleiner Wassertropfen auf seine Nase fiel, musste er feststellen, wie erbärmlich er gerade war. Tausend Shinobis sollte er getötet haben? Hunderte davon in einer einzigen Schlacht? Und nun lag er hier und ließ sich von einer Hand voll Abtrünnigen herumkommandieren. Gut, es waren eine Hand voll starke Abtrünnige… Dennoch, er untergrub seinen Stolz für das Ziel, was für ihn galt.

Aber um dieses zu erreichen, blieb ihm keine Wahl, wie er feststellte. Er musste es tun. Er musste Uchiha Itachi töten…
 

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„BIST DU VON ALLEN GUTEN GEISTERN VERLASSEN, KAKASHI?!“, schrie die Hokage den Grauhaarigen an, hatte sich dabei quer über ihren Schreibtisch gelehnt und in dieser Sekunde wirkte sie körperlich so überlegen und riesig, dass man sich selbst wie eine kleine Maus fühlte, die einem hungrigen Tiger gegenüberstand. Tsunades Gebrüll hatte das ganze Gebäude erschüttert und ängstlich sahen die Außenstehenden hinauf zum Büro ihrer amtierenden Hokage.

Nejis Augen hatten sich mit einem leichten Gefühl Unterlegenheit geweitet und nachdem das Gebrüll ein Ende gefunden hatte, vernahm er für eine Weile nur ein Piepen in seinem Ohr, als wäre eine Bombe neben ihm explodiert. Naruto war bis zur Wand gekrochen und auch seine Augen waren tellergroß, während er einmal kräftig schluckte. Jiraiya nahm sich die Finger wieder aus den Ohren und erschauderte kurz auf seiner Couch, als der schlimmste und tödlichste Blick seiner jahrelangen Freundin auf den Kopierninja traf.

Dieser jedoch schien völlig unberührt. Zwar hatte sich seine Frisur bei dem aufkommenden Windstoß durch die überlaute Frage leicht auf die andere Seite verlagert, aber gelassen und völlig entspannt sah er Tsunade an, wie die sich wieder in ihren Bürostuhl zurücklehnte und ihre Schläfen massierte. Mal abgesehen davon, dass sie jetzt ihre Akten wieder vom Boden aufheben und neu sortieren musste, kam langsam der Gedanken in ihr auf, dass wirklich niemand außer ihr noch bei Verstand war.
 

Wie zur Hölle kam Kakashi, der doch sonst so verantwortungs – und vertrauensvoll sowie zuverlässig war, auf die irrsinnige, nein, bescheuert dumme und einfach nur schwachsinnige, klappsmühlenreife Idee, Sakura zurückzulassen und nicht einmal den Hauch eines Interesses zu zeigen? Wie konnte er ihre Schülerin nur einer solchen Gefahr aussetzen? Gut, sie war ohnehin gefährdet durch den rachsüchtigen Sasuke, aber es war doch noch schlimmer, sie vollends zurückzulassen und zu riskieren, dass sie in die Hände der Akatsuki fällt!

Blödmann! Blödmann! Blöder Sharingan Kakashi! Tolle Legende! Toll! Wessen Verhalten hatte er da kopiert? Etwa das von Sasuke persönlich?
 

„Es war in diesem Fall notwendig“, meinte er schließlich auf seine ruhige und sachliche Art, doch strafte ihn die Hokage mit einem tödlichen Blick, der sich gewaschen hatte.

„Notwendig, sagst du? Was bitte war daran notwendig?“, fragte Tsunade ihn verhörend, sichtlich darum bemüht, ihre Aggressionen zurückzuhalten. Und Kakashi antwortete ihr, geriet so in eine kleinere Diskussion.
 

Naruto hatte sich aus seiner Starre gelöst und war zum weißhaarigen Eremiten gegangen, setzte sich neben ihn und zog die Aufmerksamkeit seines Senseis auf sich.

„Hoi, Ero – sennin“, flüsterte er, „Wieso hat Kakashi – sensei sich kein Stück gerührt nach obaachans Ausraster?“ Jiraiya neigte sich nun zu ihm und hielt schützend seine Hand seitlich vor seinen Mund, um dem Blondschopf eine Antwort flüstern zu können.

„Ich weiß es nicht. Eigentlich kann dieser Furienattacke von ihr keiner widerstehen.“

„Vielleicht verleiht einem ja das Sharingan so ein Coolheitsjutsu, was einen vollkommen kalt für so etwas lässt. Itachi und Sasuke sind ja auch so“, warf Naruto ein und erhielt ein Achselzucken vom Sannin.

„Vielleicht… Aber andererseits… Weißt du, Naruto, wenn Tsunades Falten richtig zu erkennen sind und dann noch eine Krampfader an ihrem Nacken entlang läuft, hat früher selbst Orochimaru eine Gänsehaut bekommen. Da widersteht bestimmt nicht mal Sasuke…“

Der Chaosninja hatte aufmerksam zugehört und bemerkte erst jetzt, wie Tsunades linkes Augenlid anfing zu zucken, als sie ihren Blick zu Jiraiya wendete, der erst jetzt erschrocken mitbekam, wie sie alles gehört hatte. Schützend hielt er die Hände vor sich und lächelte verkrampft.

„A-A-Allerdings wirst du mit zunehmendem Alter ja nur schöner wie wir alle wissen und… AU!“ Eingeschnappt rieb Jiraiya sich seine Beule, mit der er noch sehr glücklich davon gekommen war. Naruto hingegen lachte sich ins Fäustchen.
 

„Wie dem auch sei“, seufzte die Blonde und sah schließlich wieder zum Hatake, „Kakashi, da du uns diese Suppe eingebrockt hast, wirst du sie auch wieder auslöffeln. Sobald die Akatsukibraut aufgewacht ist, werdet ihr aufbrechen und Sakura suchen! Bis es soweit ist, sende ich zwei ANBU – Trupps aus. Verständigt mich sofort, wenn diese Samurai – Ninja – Akatsuki – Dings aus ihrer Bewusstlosigkeit kommt…“

Erneut folgte ein erleichterter aber vielmehr genervter Seufzer von Tsunade, welche den Anwesenden nun mit ihrer Hand bedeutete zu gehen. Die Tür schloss sich und der kauzige Bergeremit sah etwas fragend zu seiner Kameradin.

„Du solltest nicht so hart mit Kakashi ins Gericht gehen. Ich bin mir sicher, dass es nicht einfach für ihn war so zu handeln, das kenne ich zu gut. Das Herz möchte diese Entscheidung nicht treffen, aber der Verstand weiß, dass es richtig ist in der Situation, außerdem-…“

„Das brauchst du mir nicht zu sagen“, wurde Jiraiya von der Hokage unterbrochen und sie erhob sich, sah aus dem Fenster hinter sich, um ihm den Rücken zu kehren. „Ich hätte doch auch nicht anders entschieden, aber… aber…“
 

Der Sannin erhob sich, als er in Tsunades Stimme aufkommende Tränen vernahm und ging zu ihr, fasste ihr an die Schulter und wie auf Knopfdruck drehte sie sich zu ihm um und krallte sich an seine Brust.

„Wenn ihr nun etwas passiert ist… Oder wenn Sasuke sie…“ Jiraiya legte die Arme um sie und sah mitleidig aus dem Fenster. In den letzten Jahren hatte sich Sakura für Tsunade zu einer Art Tochter entwickelt, die sie nie gehabt hatte und ihr langjähriger Kamerad konnte das recht gut nachempfinden, da es ihm mit Naruto ähnlich erging… In vielerlei Belangen waren sich die Sannin und ihre jeweiligen Schüler ähnlich, was generell natürlich gut war, nicht aber bei Sasuke und Orochimaru…
 

„Sakura ist stark… Sie ist immerhin deine Schülerin, oder?“, versuchte er die Hokage etwas aufzumuntern. „Und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie sich so einfach von Sasuke oder der Akatsuki unterkriegen lässt. Wir finden sie wieder, ganz sicher…“
 

Wie eben schon angedeutet, war die Ähnlichkeit zwischen den drei Sannins und ihren Schülern recht groß und deshalb hoffte Jiraiya umso mehr, dass es ausnahmsweise bei Sasuke nicht zutraf, dass er Orochimaru eben nicht ähnlich war, dass er nicht so einfach seine ehemaligen Freunde ins Visier nehmen könnte…

Sasuke…

Sakuras Überlegungen

Kapitel 15: Sakuras Überlegungen
 

Es war spät nachts, als eine schläfrige Kunoichi aus ihrem tiefen Schlaf erwachte und sich die Augen rieb. Seltsamerweise hatte sie nicht schlecht geträumt oder einen ihrer „Sehnsuchtsträume“ gehabt, was für einen ruhigen und vor allem erholsamen Schlaf gesorgt hatte.

Warum sie diesmal ein solches Glück verdient hatte, wusste sie nicht, aber es war ihr auch irgendwo egal. Aber auch wenn ihr im Schlaf die Ruhe vor Sasuke vergönnt gewesen war, fielen ihre Gedanken jetzt sofort auf diesen zurück.

Was war nur los? Mit ihm… Mit ihr… Es ging ihr einfach nicht in den Kopf, warum sie ihn nicht voller Hass angegriffen hatte, als er sie so sanft und liebevoll berührt hatte. Eigentlich hätte sie platzen müssen aufgrund seines dreisten Verhaltens, aber stattdessen hatte Sakura das alles so überfordert, dass sie absolut erstarrt gewesen war. Mist…

Und nun warf sich die Frage auf, was mit Sasuke los war! Wieso war sein Verhalten ihr gegenüber so seltsam? Diese Gesten, diese Blicke und vor allem diese Antworten, die er ihr gab… Das alles war beim Uchiha doch höchst selten bis hin zu gar nicht.

Er sprach von einer Mauer, die sie sich aufgebaut hatte, um sich zu schützen. Einer Mauer aus Hass, die ihm und seinen verletzenden Worten und Taten galt. Aber nun, wo genau das Gegenteil von ihm gebracht wurde, schien die Mauer nicht zu helfen, als würde sie nach und nach eingerissen werden.
 

Sasuke war ein Menschenkenner, auch wenn man ihm das nicht ansah und gerade wenn es um Leid ging, konnte er die Leute sehr gut anhand ihres Verhaltens und ihren Mimiken analysieren. Das wusste Sakura und jetzt tat sich gerade für sie die Frage auf, ob er sich durch seine seltsame Verhaltensweise ihr gegenüber einfach nur ein paar Trümpfe erspielen und sie schwächen wollte oder ob er es ernst meinte… Ernst in dem Sinne, dass er sie verstand und Gefühle für sie hegte, die er eigentlich gar nicht zu haben schien.

Ersteres war doch viel wahrscheinlicher, wobei er dann ein sehr guter Schauspieler sein musste, was sich die Kunoichi nicht wirklich vorstellen konnte.
 

Hier stimmte mittlerweile einfach so einiges nicht mehr. Und die Gefühle der Medic – nin waren hier keine Ausnahme. Es konnte doch eigentlich nicht sein, dass sie sich diesen Hass einfach nur eingebildet hatte, oder? Er war doch so real und hatte bei ihrem Kampf seine volle Wirkung gezeigt, ihre Fähigkeiten nur geschürt… Nein, das hatte er nicht, wie sie feststellte. Sie hatte sich nicht ganz unter Kontrolle und war so auf den ein oder anderen simplen Trick des Uchihas reingefallen.

Sakura verstand langsam, warum Sasuke sich in den letzten Jahren so verändert hatte und ein so talentierter Shinobi geworden war. Da er seine Emotionen kontrollierte, machte ihn das zwar kalt und gefühllos, aber er konnte in einem Kampf wenigstens die Kontrolle über sich behalten und nicht ausrasten… Naruto hatte dies des Öfteren getan und es war bei ihm dann nie gut verlaufen. Es machte ihn stärker, aber dafür dachte er in dem Zustand nicht nach und nur dank seiner immensen Kraft war er dann in der Lage, den Kampf zu dominieren. Daran arbeitete er momentan… Und sie? Sie hatte das nicht getan.

Ein wehmütiger Seufzer entfloh ihrer Kehle und langsam erhob sie sich, stand auf, um dann jedoch wieder in Gedanken zu versinken.
 

Der Uchiha ging ihr nicht aus dem Kopf und es war einfach nicht auszuhalten, wie innerlich alles bei ihr kaputt zu gehen schien. Die Narbe, die sich bei ihr gebildet hatte, schien langsam aufgerissen zu werden, was sie auf jeden Fall verhindern wollte, während nebenher auch ihre Mauer bröckelte, was wiederum auch nicht geschehen durfte. Doch an zwei Baustellen zur selben Zeit zu arbeiten, ging nicht… Verdammter Sasuke! Warum tat er ihr das an?

Es gab nur eine Möglichkeit, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte, aber die musste sie auswählen. Zwei Optionen hatte sie immerhin offen. Entweder würde sie zulassen, dass ihre Hassmauer brach und wieder Gefühle für ihn entwickeln, ihn zu lieben beginnen wie vor drei Jahren und somit das Risiko eingehen, wieder verletzt zu werden…

Oder aber sie konzentrierte sich vollends darauf, die Mauer aufrecht zu erhalten und ihn zu hassen – zwar dann auf Verstandebene und nicht auf der des Herzens, aber sie würde wenigstens nicht mehr von ihm erniedrigt werden.

Anschließend blickte sie entschlossen auf und verzog ihr Gesicht vor Verärgerung, band sich ihren Waffengürtel um und verlies ihr Zimmer, ging den langen Flur entlang, ehe sie vor einer Tür stand. Sie interessierte es gerade gar nicht, dass jederzeit einer dieser komischen Schwertkrieger kommen könnte, aber sie waren ja nicht gefangen, also durfte sie sich ja wohl frei bewegen.
 

Leise öffnete sie schließlich die Tür und betrat das Zimmer, schloss die Tür vorsichtig hinter sich und ging zum Bett, in dem der Schwarzhaarige schlief. Wobei man das nicht als Schlaf bezeichnen konnte. Es war vielmehr ein andauerndes Wälzen, das hier zu beobachten war und Sakura kurz stutzen ließ. Die Kunoichi griff zu ihrer Waffentasche und zog ein Kunai, ging langsam neben das Bett und erhob das Wurfmesser in die Luft. Ja, so würde es für sie am Besten sein. So würde sie alles beenden, jegliche Gefühle für ihn ausschalten können und seine dämliche Rachetour bzw. den Machthunger zerstören, mit dem er alle Bänder getrennt und alle Leute verletzt hatte, die ihm wichtig waren.

Einen Moment lang zögerte sie noch, weil sie nicht sicher war, ob Sasuke nicht nur vortäuschte zu schlafen, aber das hier war so seltsam… Er schlief, tief und fest und doch so unruhig. Träumte er etwa? Wenn ja, von was? Schien ja mächtig abzugehen… Na ja, vielleicht hatte er gerade einen fröhlichen Moment, wie den Tod seines Bruders vor sich. Dann würde Sakura ihn wenigstens in einem Glücksmoment töten…

Aber dann, als sie gerade das Kunai in seinen vernarbten Rücken rammen wollte, drehte er sich zu ihr, verweilte auf der Seite und sie weitete entsetzt ihre Augen, als sie in sein verschwitztes Gesicht blickte.

Dieser Ausdruck… So… So gequält… So verletzt, beinahe panisch… Doch vielmehr noch von einer Eigenschaft geprägt, was sie zutiefst erstaunte… Einsamkeit.
 

In dieser einen Sekunde, wo sie ihn so ansah, war die Narbe endgültig aufgerissen und all diese vergrabenen Emotionen sprudelten wie wild durch die Gegend, schienen die Mauer abreißen zu wollen. Sie hatte Mitleid mit ihm und würde ihm so gerne beistehen…

Aber dann riss sie sich zusammen, schüttelte einmal ihren Kopf und in einer Welle der Verwirrung stach sie schließlich zu, um dieser ganzen Sache ein Ende zu setzen. Und während das Kunai unaufhaltsam jetzt seinen Weg suchte, bereute sie sogleich schon wieder ihre Tat, hätte am liebsten diesen Kraftaufwand rückgängig gemacht und blickte schließlich gleichzeitig geschockt und erleichtert auf, als ihr Angriff abgefangen wurde. Eine Hand hatte sich um ihr Handgelenk gelegt und so das Kunai, wenn auch nur sehr knapp, gestoppt.
 

Die kalten und emotionslosen Augen sahen sie wieder an, musterten alles von ihr – Gesichtsausdruck, Blick, Haltung und natürlich das Wurfmesser, welches ihn beinahe getötet hätte.

Sasuke wirkte binnen eines Augenschlages so, als wäre überhaupt nichts gewesen, als hätte er sich vor gut drei Sekunden nicht durch seinen Alptraum hin und her gewälzt.

Langsam erhob sich nun der Uchiha und setzte sich auf, drückte Sakuras Arm und das Kunai damit von sich, zwang sie sanft (!) dazu, zurückzuweichen und stand schließlich vollends auf, sah ihren geschockten Ausdruck.

Sie wollte ihn doch nicht töten! Das war eine dumme Reaktion gewesen und jetzt würde sie dafür büßen, so glaubte sie. Und wegen ihrer dämlichen Gefühlslage, würde sie sich nicht einmal richtig wehren können. Er würde sich jetzt nicht zurückhalten, obwohl er kein Interesse an ihrem Tod hatte. Doch es geschah nicht…

Der Schwarzhaarige umfasste mit seiner anderen Hand vorsichtig die ihre und strich leicht mit dem Daumen über ihre Finger, sodass diese sich wie von selbst lockerten und somit das Kunai freigaben, woraufhin es einfach so zwischen den beiden auf den Boden fiel.
 

Sasuke wirkte völlig unberührt, als er in Sakuras Augen sah und feststellte, dass diese sich langsam mit Tränen füllten. Und erst, als sie sich überraschend an seinen Oberkörper warf, weitete Sasuke kurzzeitig die Augen, korrigierte dies aber sofort wieder und blieb einfach so stehen. Die Kunoichi weinte immer noch und schlug dann leicht mit der Faust auf seine unverletzte Schulter, allerdings war überhaupt keine Kraft dahinter, weshalb es natürlich keinerlei Schaden zufügte.

„Du bist ein Mistkerl… Ein Mistkerl… Nichts weiter“, warf sie ihm an den Kopf und sorgte dafür, dass der Uchiha seinen Blick senkte, sodass seine Augen nicht mehr zu erkennen waren. „Was fällt dir ein, mir das anzutun? Wie kannst du es wagen, mir zu unterstellen, ich würde dich nicht hassen? Wieso weckst du Gefühle in mir, über die du gespottet, mit deren Hilfe du mich erniedrigt und gedemütigt hast? Sag mir, wieso…“
 

Zunächst erhielt sie keine Antwort, sodass ein Schweigen entstand, das irgendwie beruhigend wirkte. Es war fast so, als würde Sasuke diese Stille absichtlich erzeugen, um genau diese Reaktion zu erzielen, denn die Tränen zogen sich langsam zurück, auch wenn sie nicht stoppten. Erst dann, als Sakura ihre Stirn an seinen Oberkörper legte, schien auch von Seiten des Uchihas etwas zu kommen.

„Sakura“, klang seine klare kalte Stimme in ihr Ohr, „Wann habe ich dich über deine Gefühle hinweg gedemütigt und erniedrigt?“

Sie weitete daraufhin ihre Augen und musste jetzt plötzlich angestrengt nachdenken. Ja, wann hatte er das jemals getan? Wann hatte Sasuke sich über ihre Gefühle für ihn lustig gemacht? War das jemals der Fall gewesen? Hatte er diese Gefühle je ausgenutzt, um sie zu erniedrigen? Und hatte er je darüber gespottet, wie unsinnig das doch war? Nein… Nie… Aber dieser Satz damals, dass er sie für oberflächlich hielt. War das nicht Erniedrigung und Demütigung? Nein… Selbst wenn es eine simple Beleidigung war – nie hatte er sich darüber lustig gemacht oder ihre Gefühle direkt verletzt.

Erst jetzt wurde ihr das erstmals richtig bewusst, dass er nie diese Liebesgefühle angegriffen hatte. Gut, er hatte sie nicht erwidert, aber er hatte auch nie gesagt, dass er es nicht tat. Und schon gar nicht hatte er sie mit voller Absicht angegriffen, um ihr zu demonstrieren, wie schwach und naiv sie gewesen war. Niemals…
 

Während sie das dachte, schwieg er weiter. Scheinbar ahnte oder wusste er bereits, dass sie sich dessen langsam bewusst wurde. Dann hob Sakura ihren Kopf und sah ihn aus fragenden und immer noch leicht traurigen Augen an, die auf seine unbeeindruckten und gefühlskalten trafen. Mist, sie wollte ihn hassen, nicht Mitleid erregen!
 

„Wieso… hast du dich damals bei mir bedankt?“ Endlich war diese Frage raus und hoffentlich würde er sich dazu genehmen, ihr eine Antwort zu geben.
 

Aber Sasuke erwiderte zunächst nichts. Anstatt erstmal seiner Frage etwas Passendes zu entgegnen, hatte sie mit einer weiteren Frage geantwortet und plötzlich geschah das, was schon einmal bei ihrem Anblick passiert war. Der Stich, der Bann, der sich plötzlich um ihn legte und die Wärme, die sich ausbreitete. Die grausige Finsternis in ihm verzog sich erneut und es war ihm unerklärlich, warum er nicht standhalten konnte. Seit wann weichte ihn eine heulende Kunoichi auf? Dennoch, mit diesem „Aufweichen“ erhob sich ein Bedürfnis, ihr doch zu antworten, obwohl er es eigentlich nicht vorhatte.

Er würde ihr einen Einblick in sein Inneres gewähren, was er sonst bei niemandem tat. Er würde ihr sagen, warum er sich bedankt hatte, Schwäche bekennen, was er auch sonst niemals tat. Er würde seinen Stolz herabsenken, eine Sache, die er ebenfalls niemals tun würde… Aber hier würde er es jetzt tun, um auf ihre Frage zu antworten.
 

Sakura bemerkte, wie die Kälte aus seinen Augen diesem merkwürdigen Interesse gewichen war und schon wirkte er nicht mehr so bedrohlich und eiskalt.

Würde er diese Frage jetzt ernsthaft beantworten? Würde er wirklich beantworten, warum er sich damals bei ihr bedankt hatte?

Ja, er würde das tun…
 

„Du hast mir das Gefühl gegeben, geliebt zu werden“, antwortete er ernsthaft, aber neutral und hielt weiterhin den Blickkontakt. Überraschung machte sich auf dem Gesicht der Rosahaarigen breit, als sie das hörte. Bitte was…? Aber wieso gerade sie? Es liebten ihn doch so viele andere Mädchen damals. Wieder las er ihr diese Frage förmlich aus den Augen ab und reagierte. „Nicht wie diese Fangirls… Du gabst mir das Gefühl, richtig geliebt zu werden. Ich meine damit nicht freundschaftliche Liebe…“ Nun, das war ihr schon klar, aber dennoch zerstückelten diese Worte ihre Mauer immer und immer weiter. Freundschaftliche Liebe hatte er sowieso in seiner Zeit in Konoha erhalten – Naruto und Kakashi zum Beispiel. Aber diese andere Liebe hatte er nur durch sie gefühlt?

Die Medic – nin konnte das immer noch nicht ganz fassen.

„Aber… Warum… Warum bist du dann-…“, musste sie zwangsläufig abbrechen, als sie plötzlich seine Lippen auf ihren spürte.
 

Konnte sie auch mal mit ihren Fragen aufhören? Sasuke hatte es aus einem unerfindlichen Grund nicht mehr ausgehalten. Einerseits ihr Gerede, andererseits diese seltsame Anziehungskraft, die sich auf ihn ausgewirkt hatte und nicht von der Erde stammte.

Seine Frage, wie sich sein kaltherziger Vater in eine liebreizende Frau wie seine Mutter tatsächlich verlieben konnte, wurde nach und nach immer weiter beantwortet, aber dann fiel ihm ein, dass er dieses Risiko nicht eingehen durfte. Es war einfach nicht gerecht… Nicht gerecht in dem Sinne, dass er Sakura als vermeintlichen Schwachpunkt an die Backe geknallt bekommen würde, wenn er sich ihr öffnete und Gefühle entwickeln würde. Ihn würde es schwach machen und sie würde es umbringen, um es deutlich zu sagen.

Deshalb ließ er so schnell von ihr ab, wie er es begonnen hatte. Sie war ohnehin gerade dabei gewesen, ihn von sich zu stoßen, also hatte er diese Schmach noch einmal gekonnt abgewendet.
 

„Sasuke – kun… Wie kannst du…?“

Aber wieder konnte sie ihre Frage nicht zu Ende stellen, da öffnete sich bereits wieder die Tür nach einem kurzen Klopfen und der groß gewachsene Samurai betrat den Raum.

„Ähm, stör ich?“, fragte er eher rhetorisch, erhielt jedoch einen kurzen kalten und abweisenden Blick seitens des Uchihas, sowie ein Kopfschütteln der Kunoichi. „Gut“, machte er dann, „Ihr zwei habt gut zwei Nächte geschlafen, aber da ihr endlich mal wach seid“, fuhr mit einem leichten Schmunzeln fort, „kann ich euch soweit erstmal ein wenig unseren Unterschlupf zeigen und euch mit allen bekannt machen…“
 

Nun, es schien nichts anderes übrig zu bleiben und so musste wohl auch die Sache zwischen Sasuke und Sakura erstmal auf Eis gelegt werden. Der Uchiha hatte ohnehin bereits wieder seine eiskalte Seite aufgelegt, von daher passte es gut.
 

Gemeinsam gingen die drei durch den langen Flur und kamen schließlich in eine Halle. Man musste durchaus sagen, dass aus diesem Bergversteck hier ein recht ansehnlicher Unterschlupf geworden war. Es wirkte sogar teilweise recht gemütlich. Recht beeindruckt blickte die Rosahaarige sich deshalb in dieser Halle um, die an den Seiten Tische und Stühle hatte, also offenbar auch als Raum für Mahlzeiten und Versammlungen genutzt werden konnte. Okay, sie waren bisher nicht vielen Leuten begegnet, die meisten schienen sogar normale Leute zu sein, die aber alle trotz dieses versteckten Lebens glücklich schienen.

„Wie lange leben Sie schon so untergetaucht?“, konnte sich Sakura die Frage nicht verkneifen, während sie neben Sasuke herging und dieser lediglich einen Blick in einen weiteren großen Raum warf, wo zahlreiche Leute mit Holzschwertern trainierten.

„Nun, fast solange, wie die Legende sagt, dass wir alle tot wären“, meinte der Großgewachsene darauf etwas amüsiert, „Also gut um die achtzig bis neunzig Jahre. Ich bin hier aufgewachsen, wisst ihr? Alles, was ich weiß, habe ich hier gelehrt bekommen… Na gut, nicht unbedingt hier. Wir mussten von Versteck zu Versteck wandern und so blieben manche Kämpfe nicht aus…“
 

Der Schwarzhaarige verstand. Deshalb war die Höhle, die er damals mit Karin, Suigetsu und Juugo durchsucht hatte, vollkommen leer gewesen. Offenbar hatten sich die Samurai ein neues Versteck gesucht.

„Und wie viele von Ihnen gibt es noch, Miyamoto – sama?“, wieder von der Haruno.

„Bitte, nennt mich lieber Musashi“, sprach er verkrampft lächelnd und kratzte sich kurz am Kopf, „Um deine Frage zu beantworten. Von uns Samurai gibt es in dem Sinne nur fünf. Wir leben mit unseren Familien und einigen Herren – und familienlosen zusammen. Einer unserer letzten Senseis ist vor drei Jahren gestorben.“
 

„Und seitdem hast du hier den tollen Job des Anführers übernommen“, kam eine amüsierte Stimme zum Vorschein, die zu einem leicht grinsenden Schwertkrieger gehörte.

„Ihr habt ihn zwar schon kennen gelernt“, meinte Musashi unbegeistert und etwas mürrisch, „aber das ist Sanada Yukimura. Lacht, witzelt und grinst über alles.“

„Übertreib’ nicht… Nur, weil ich mehr Sake vertrage als du“, scherzte er und ging an den dreien vorbei, sodass diese weiterziehen konnten.
 

Musashi stellte Sasuke und Sakura noch die anderen drei Samurais vor, auch wenn sie diese nur für ein paar Minuten sahen, da entweder Wache schieben, Vorräte zusammensuchen oder Training anstand.

Wie schon vermutet, war diese kühl wirkende Frau tatsächlich ein Samurai, namens Gozen Tomoe, worüber die Rosahaarige innerlich irgendwie glücklich war. Sasuke hatte hingegen nur unbeeindruckte Blicke mit Sasaki Kojiro ausgetauscht, derjenige, der ihn mit seinem Schwert verwundet hatte. Ihr Fremdenführer hatte erläutert, er könnte über sein Schwert die Gedanken anderer lesen. Praktisch…
 

Dennoch ließ sich der Uchiha kein Stück von diesen supertollen Schwertkriegern beeindrucken. Ganz im Gegenteil. Dafür, dass sie angeblich soviel Ehre besaßen, wie immer gesagt wurde, war es ziemlich erbärmlich, dass sie sich jahrelang versteckt hielten und ihrem lustigen und glücklichen Familienleben hier nachgingen. Was wussten sie schon von der Welt, in der er lebte?

Trotzdem war es ziemlich erstaunlich, dass sie ihr Training so ernst nahmen und unterschätzen sollte man sie bestimmt nicht.

Unterschätzen… Da fiel Sasuke gerade etwas ein und seit etwa einer halben Stunde zog er jetzt wieder die Aufmerksamkeit auf sich.

„Habt Ihr diesen Teufelsauge Takeshi unterrichtet?“, lautete seine geschlossene Frage, die einfach nur ein simples „Ja“ oder „Nein“ erwidert bekommen sollte.

Musashi blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sein Blick hatte sich verfinstert, was Sakura leicht erschrak. Ernst hatte sie ihn schon gesehen, aber jetzt wirkte er auch aufgrund seiner Körpergröße ziemlich bedrohlich.

„Warum willst du das wissen und woher weißt du von ihm?“, kam die Gegenfrage des Samurai, der Sasukes gefühlskalten Blick standhielt.

„Ich habe gegen ihn gekämpft“, antwortete er, „Er ist ein Mitglied der Akatsuki. Ein ehemaliger Kamerad von mir kennt diese ‚Geschichten’ um ihn…“
 

Plötzlich schien es, als wäre dem großen Musashi ein Stein vom Herzen gefallen und er seufzte einmal ausgiebig und doch recht wehmütig, ehe sein Blick wieder weicher aber trüber wurde.

„Setzen wir uns in die Versammlungshalle… Ich werde euch jetzt ein paar Dinge erzählen, die euren Vorurteilen sicher nicht entgegenkommen…“
 

- - - - - - - - - - - - -

Derweil hatten sich Neji, Kakashi und Naruto im Krankenhaus von Konoha eingefunden und warteten jetzt immer noch darauf, dass die blonde Akatsukidame aufwachte.

Sie waren im gleichen Zimmer und sahen zu ihr, wie sie scheinbar immer noch ohnmächtig war.

Wäre sie wach gewesen, hätte Neji sie bestimmt mit seinem Blick durchbohrt. Diese Geschichte über den Kameraden dieser Abtrünnigen und die Tatsache, dass sein Vater darin indirekt verwickelt war, ließ ihn einfach nicht los. Er wollte mehr wissen, mehr Informationen. Er wollte die endgültige Bestätigung für diese Geschichte und sich dann rächen… Rächen dafür, dass man den Körper seines Vaters so respektlos behandelt hatte. Wie konnte es überhaupt angehen, dass ein gewöhnlicher Shinobi sich ein Byakugan einpflanzt – ohne medizinische Unterstützung – und es noch dazu benutzen kann? Das ging nicht!
 

„Hoi, Kakashi – sensei“, unterbrach Naruto dieses bedrückende Schweigen und der Angesprochene sah zu ihm, „Hattest du keine Angst, als Tsunade dich vorhin so angebrüllt hat?“ Die Augen des Blondschopfes hatten sich zu Schlitzen verengt und misstrauisch blickte er seinen einstigen Lehrer an, der den Blick zunächst gelassen erwiderte und dann die Arme vor sich verschränkte.

„Und wie!“, antwortete er plötzlich und lächelte über sich selbst, woraufhin Naruto von dem Krankenbett fiel, auf dem er saß. Dann wurde er wieder ernst. „Ich verstehe immer noch nicht genau, warum Takeshi einfach gegangen ist. Er hätte dich lediglich über die Schultern werfen müssen und mitnehmen können.“

„Vielleicht war es ihm zu gefährlich, als er dein Mangekyou Sharingan gesehen hat.“

„Nein, das denke ich nicht… Ich hätte es zwar noch ein zweites Mal anwenden können, allerdings…“

„…hat er durch das Byakugan erkannt, dass der Chakra – und Zeitaufwand zu groß gewesen wäre, als dass es einfach so ein zweites Mal funktioniert hätte“, ergänzte Neji den Satz und sah weiterhin zu Mei, hatte selbst die Arme vor sich verschränkt. Der Grauhaarige nickte. Mittlerweile konnte er zwar sein Mangekyou Sharingan schneller aktivieren und einsetzen, aber ein zweites Mal kostete immer noch einen Haufen an Chakra, den er erstmal aufbringen musste.

Es war schon recht dämlich, dass auch Itachi jetzt von dieser Form seines Sharingan wusste, denn so war ein Trumpf weniger im Ärmel.
 

Naruto grübelte eine Weile, ehe er sich wieder auf das Bett setzte und zur Decke hinaufsah.

„Hm, er hatte sich das linke Auge herausgeschnitten, um seinen Vater platt zu machen, oder? Und dann müsste es doch wie bei Kakashi – sensei gewesen sein. Er hat sich das Byakugan transplantiert und kann es deshalb einsetzen!“ Der Hatake blickte leicht ungläubig zu Naruto. Wieso konnte er vor ein paar Tagen noch so logische Schlussfolgerungen zu Tage bringen und heute gab er so einen Quatsch von sich?
 

„Nein, das ist Blödsinn“, konterte Neji sofort und wendete seinen Blick nun zum Blondschopf, „Mein Vater war bereits tot, als es ihm entfernt wurde. Es wurde demnach nicht mehr mit Chakra versorgt und so konnte es auch nicht aktiv sein wie bei Kakashi – san. Eine solche Transplantation funktioniert nur, wenn das Doujutsu durchgehend mit Chakra versorgt ist. Außerdem ist es unlogisch, dass er es aktivieren und deaktivieren kann. Bei Kakashi – san ist es durchgehend aktiv, bei Teufelsauge Takeshi nicht. Wenn dem so wäre, könnte er es bestimmt nicht durch eine simple Augenbinde verdecken, weil das Byakugan durch so etwas durchsieht.“
 

„Was wisst ihr schon über Takeshi?“, kam es auf einmal leise und kraftlos von der blonden Akatsuki, die immer noch erschöpft in ihrem Krankenbett lag und nun aber die Aufmerksamkeit der drei Shinobis genoss. „Ihr wisst doch gar nichts… Ihr kennt nur die Geschichten und Gerüchte… Die Wahrheit über ihn ist eine ganz andere“, sprach sie zu Ende und eine kleine Träne begann ihren Weg über Meis Wange…

Ein Auge des Teufels erwacht

Ich empfehle zum Hauptteil der Geschichte das SAW - Theme^^
 

Kapitel 16: Ein Auge des Teufels erwacht
 

Vor 10 Jahren…
 

Es war eine stürmische und regnerische Nacht in Raigakure, als die Gewitterwolken über das Dorf hinwegzogen und einige Blitze fast schon zeitgleich zum Donnergrollen zuckten. Man konnte froh sein, wenn man in dieser Nacht in seinem Haus im Warmen war.

Doch selbst jetzt, als der Regen fast schon wie ein Wasserfall auf die matschigen Straßen schlug, waren drei Personen unterwegs. Zwei von ihnen gingen voraus. Einer von ihnen trug den dritten im Bunde Huckepack, da er bewusstlos war. Die zwei Jounin des Dorfes verließen nach und nach die Hauptstraßen ihrer Heimat und kamen schließlich vor einem gewaltigen Gebäude an, in welchem der Raikage persönlich seiner Arbeit nachging. Allerdings nicht mehr um diese Uhrzeit. Gemeinsam schleppten sie den schwarzhaarigen Jungen die Treppe hinauf und klopften schließlich dreimal an der großen Tür in einem bestimmten Rhythmus, woraufhin ihnen geöffnet wurde.
 

Der Regen peitschte hinein und anschließend wieder gegen das große Tor, als es geschlossen wurde. Die zwei Jounin folgten einem groß gewachsenen und stolzen Mann, der zur Elite des Blitzreiches gehörte. Sie gingen den breiten Flur entlang, ehe sie erneut eine verschlossene Tür hinter sich brachten und nun eine lange Treppe hinab gingen. Am Ende dieser Treppe führten drei verschiedene Wege weiter abwärts und die drei bzw. vier Personen entschieden sich für den rechten Weg, gingen diesen entlang und trafen schließlich wieder auf eine Tür, die sie durchquerten. Erst jetzt öffnete der Junge auf dem Rücken des einen Jounin langsam seine Augen, fror sofort wegen seiner völlig durchnässten Klamotten und der Kälte, die in diesem verliesartigen Gemäuer herrschte. Als sich sein gesundes Auge an das Licht gewöhnte, konnte er seinen warmen Atem sehen und sah sich erschöpft um. Langsam gewöhnte sich auch das linke, noch etwas angeschlagene Auge an die Dunkelheit. Es verheilte mittlerweile recht gut und dafür war der Junge dankbar. Aber wo war er hier?

„Arihiro, bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, vernahm der schwarzhaarige Junge eine Stimme, die von einer vertrauten gefolgt wurde.

„Es ist der sinnvollste Weg und ich bin zu alt dafür. Wir testen es an ihm“, sprach diese kaltherzig und mit einem Schwall von Verachtung. „Er ist wach. Lasst ihn runter!“
 

Die zwei Jounin reagierten und der eine setzte den frierenden Jungen ab, der sich daraufhin leicht erhob und zu den vier Leuten sah, die ihn umgaben.

„V-Vater… Was…?“, fragte er irritiert und erntete sofort einen Schlag ins Gesicht des Angesprochenen.

„Schweig!“, schrie ihn dieser nur an und packte ihn am Kragen, um ihn hochziehen zu können. Die Verachtung, die in seiner Stimme zu erkennen war, spiegelte sich auch in seinem Gesichtsausdruck und seinem Blick wieder. „Du warst bisher nichts weiter als eine pure Enttäuschung, Takeshi… Obwohl ich es dir verboten hatte, hast du dich erneut mit diesem kleinen Flittchen getroffen.“
 

Sofort reagierte der Junge und wollte seinem Vater ebenfalls eine Schlag ins Gesicht verpassen, aber seine Faust wurde mit der freien Hand des Älteren einfach abgefangen, so als wenn es eine Leichtigkeit wäre, seinen Attacken auszuweichen.

„Nenn’ sie nie wieder so!“, drohte ihm Takeshi, doch der stolze Krieger schleuderte ihn gegen die Wand am anderen Ende dieser großen Halle, die mit Kacheln ausgelegt war. Die anderen drei Anwesenden sahen dieses Spiel hier gleichgültig und doch amüsiert mit an. Der fünfzehnjährige Junge sah zu ihnen und erkannte an dritter Stelle den Raikage… Was machte der hier? Und wieso schritt er nicht ein? War das nicht seine Aufgabe als Oberhaupt dieses Dorfes?

„Sonst was, Takeshi? Du warst dazu bestimmt, an meine Stelle zu treten, ein ehrfürchtiger Nachfolger des Nobu – Clans zu werden, mit einer Frau an der Seite, die ich dir als würdig anerkennen würde! Aber stattdessen hast du mich enttäuscht, deinen Rang in unserem Clan nicht eingesehen! Du bist nicht länger mein Sohn, sondern ein Haufen Dreck…“
 

Die Wut und der Hass auf den eigenen Vater zeichneten sich auf dem Gesicht Takeshis ab, der sich unter einigen Schmerzen und seinem Zittern erhob.

„Dann töte mich doch, wenn ich nichts wert bin“, sagte er zu ihm und spuckte ein wenig Blut aus.

„Noch nicht, Nobu Takeshi“, sprach nun der Raikage, der vorgetreten war und hinterlistig schmunzelte, „Vorher wirst du uns noch für einen kleinen Versuch zur Seite stehen. Dann überlasse ich dich den verantwortungsvollen Händen deines Vaters!“ Takeshi sah ihn aus seinen blauen Augen misstrauisch an und beobachtete, wie er einmal schnippte und die zwei Jounin schließlich samt Arihiro auf ihn zugingen und dann jedoch vor einer der Kühlkammern stehen blieben. Moment… War er hier etwa in einer Art Leichenschauhaus? Und von was für einem Versuch sprach dieser verräterische Raikage?
 

Einer der Jounin öffnete die Kühlkammer und zog eine stählerne Trage heraus, auf der ein abgedeckter Mensch lag. Takeshi wich zurück, bis er wieder an die Wand stieß. Schock und Furcht vermischten sich, als das Laken vom Gesicht dieser Leiche abgenommen wurde und einen schwarzhaarigen Mann mittleren Alters offenbarte, der nur noch ein Auge hatte. Und dieses Auge war weiß…

„Was… Was hat das zu bedeuten?“, fragte Takeshi mehr sich selbst als die anderen und doch sollte er eine Antwort bekommen.

„Unser erstes Experiment erwies sich als nutzlos und wir waren aus politischen Gründen dazu gezwungen, die Spuren ganz zu beseitigen“, sprach das Oberhaupt des Blitzreiches, „Doch wir hoffen, dass du uns nicht so enttäuschen wirst, junger Nobu…“
 

Die Aufmerksamkeit des schwarzhaarigen Jungen hatte bis jetzt auf dem Raikage gelegen, doch nun wendete er seinen Blick langsam zu der Trage, wo einer der Jounin ein Messer nahm und es langsam über das Auge wandern ließ. Doch ehe er genau etwas sehen konnte, schritt sein Vater in die Blickrichtung und kam nun ebenfalls mit einem Messer auf ihn zu.

„Enttäusche mich nicht nochmal, Takeshi“, sprach er hasserfüllt und drückte den Kopf seines Sohnes unter vergeblichen Wehrattacken an die Wand, sodass ihn das verheilende linke Auge gerade noch erkennen konnte.

Arihiro hob sein Messer, holte damit aus und…
 

„AAAAAAAHHHHHHH!!“, schrie Takeshi schmerzerfüllt und nur durch das Gewitter, den peitschenden Regen und die dicken stählernen und steinernen Wände dieses verliesartigen Kellers vernahm niemand seine qualvollen Schreie.
 

Der Raikage hatte während dieses Schauspiels angeekelt weggesehen, doch Arihiro blickte immer noch zu seinem Sohn, ließ das Messer fallen und das Blut strömte aus der leeren Augenhöhle, während die Schreie seines Sohnes immer noch nicht verstummten.

Das stolze Oberhaupt des Nobu – Clans drückte weiterhin den Kopf seines wertlosen fünfzehnjährigen Sohnes zur Seite, neigte nun seinen Blick zu einem der Jounin. Dieser ging nun vorsichtig zu ihm und hielt in seiner Hand das weiße Auge, welches sie dem toten Fremden genommen hatten, umgeben von einer grünlichen Aura.

„Sollen wir es transplantieren“, fragte der Jounin und blickte geschockt auf, als Arihiro das Auge einfach so zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und es dann unter erneuten Schreien mit einem leichten Druck, der dem Auge jedoch nicht schadete, in Takeshis Augenhöhle drückte. Fast schon schützend hielt Arihiro eine Weile seine Hand darüber, während Takeshi noch immer qualvoll schrie, aber nicht wusste, was er dagegen machen konnte…
 

„Funktioniert es?“, kam es nun erwartungsvoll vom Raikage, der ein paar Schritte auf die beiden zutat. Arihiro schloss für einen kurzen Moment seine Augen, erhob sich dann aber und nahm schließlich seine Hand von seinem Sohn.

„Natürlich funktioniert es. Er ist ein starker Nobu, wenn auch unloyal und von Gefühlen geleitet. Als Werkzeug wird er dienlich sein… Hör auf zu jammern, Takeshi!“, schrie er anschließend, „Du bist ein Nobu und stammst von mir, Nobu Arihiro, ab! Dein Körper verfügt über die einzigartige Fähigkeit, jegliche Organe anzunehmen und zu verwenden. Deine Selbstheilfähigkeiten sind einzigartig im gesamten Blitzreich! Warum glaubst du, habe ich jahrelang so überlebt? Wenn mich ein Feind beinahe getötet hatte oder eine Krankheit mich dahingerafft hätte, habe ich mir einfach neue Organe genommen… Dein Leid und dein Schmerz sind nichts im Vergleich zu dem, was ich durchlebt habe, also stell dich nicht so an! Es ist nur ein Auge…“

Der Raikage schmunzelte wieder hinterlistig und leicht belustigt, während sich auch die anderen beiden Jounin um ihn scharten. Der schwarzhaarige Junge jedoch kauerte sich zunächst auf dem Boden zusammen und hielt sich sein linkes Auge, versuchte offenbar, die Schmerzen zu lindern. Seine Schreie erstickten langsam, aber dafür fror er umso mehr, während sein warmes Blut an der Wange hinunterlief.

„Du darfst deinem Vater dankbar sein, junger Takeshi. Dir wurde eine Gabe verliehen, die-…“ Plötzlich brach er ab, als ein spitzes Kachelstück seinen Rachen durchbohrt hatte. Arihiro und die beiden Jounin sahen ihren Befehlshaber nur noch umfallen, ehe sie sich wieder Takeshi zuwandten, der sich offenbar kraftlos erhob, die Arme hängend und sich mit dem Gesicht zuerst an die Wand vor sich lehnte.
 

Was passierte hier? Irgendetwas stimmte doch nicht… Langsam veränderte sich die Umgebung, nein, sie erweiterte sich, so als würde er mehr sehen als zuvor. Er sah plötzlich die Kühlkammern, die Leiche und die drei Männer hinter sich. Auch wenn es schwarzweiß war, er konnte sie sehen… Wieso? War es das Auge?

Plötzlich zog einer der Jounin ein Kunai und warf es auf seinen Rücken, doch Takeshi ging lediglich einen Schritt zur Seite und es prallte an der verkachelten Wand ab.

Nach und nach zogen sich ein paar Adern zu seinem linken Auge, zu diesem weißen Sehorgan… Und war seine Umgebung zuvor noch leicht verschwommen, nahm er sie jetzt vollkommen scharf war.
 

„Jetzt bist du wieder etwas wert, mein Sohn“, sprach Arihiro und schmunzelte selbstsicher, doch schreckte er sofort zurück, als Takeshi sich mit einem hasserfüllten Ausdruck zu ihm umdrehte. Das Oberhaupt des Nobu – Clans musste zugeben, dass dieser Anblick ihn erschreckt hatte. Nicht der Hass in seinem Gesicht, sondern dieses Auge… Es hatte nichts Gutes zu bedeuten… Es war wie ein Auge des Teufels, was ihn gerade musterte, als könne er durch ihn hindurchsehen.

Um nicht alles außer Kontrolle geraten zu lassen, griffen die beiden Jounin ihn von zwei Seiten ein, um ihn in die Zange zu nehmen, aber er sah diese Angriffe kommen. Der erste Schlag wurde lediglich durch die Hand abgewehrt und der andere ebenfalls.

Mit einem geringen Kraftaufwand zog er die beiden Jounin mit sich und als er genug Platz hatte, drehte er sich einmal im Kreis, ließ sie während dieser Drehung einfach los, sodass sie gegen die Wände flogen. Takeshi reagierte, zerschlug noch eine der Kacheln auf dem Boden in zwei Hälften und warf die eine hinter sich, die andere vor sich – er traf beide. Diese Präzision und allein schon die Tatsache, dass er die beiden zeitgleich sehen konnte, obwohl der eine hinter ihm war, faszinierten ihn unbewusst…
 

Arihiro hatte genug gesehen. Er griff jetzt ein und attackierte seinen Sohn von hinten mit seinem Kurzschwert, doch der Jüngere wich mit einer Seitwärtsrolle aus, schnappte sich ein Kunai aus der Waffentasche des toten Jounin und fing somit den Sprungangriff seines Vaters ab. Natürlich würde er im Punkt „Kraft“ nicht gegen ihn ankommen und deshalb verzog er sein Gesicht, blinzelte einmal und konnte dann noch etwas Neues sehen. Die Figur seines Vaters… Zahlreiche leuchtende Bahnen verliefen durch ihn und überall waren Punkte verteilt, an denen das Leuchten noch intensiver war.

War das etwa der Chakrakreislauf? Wenn ja, dann würde er diesen doch…

Takeshi versuchte es. Er leitete etwas Chakra in seine Finger und schlug dann auf den Arm seines verhassten Vaters, der daraufhin zurückwich und das Schwert fallen ließ, weil er darin keine Kraft mehr spürte.

Takeshi nutzte die Gelegenheit und warf das Kunai genau auf ihn zu, doch der Ältere fing es mit der anderen Hand ab, in der das Wurfmesser stecken blieb. Wieder blinzelte Takeshi eher ungewollt und da war wieder etwas… Das Skelett, die Muskulatur, die Organe… Er nahm wieder ein Kunai aus der Waffentasche des Jounin und stürmte auf Arihiro zu, der wieder versuchte, sein Kurzschwert zu heben und hielt es schützend vor sich, doch sein Sohn sprang über ihn hinweg, landete Rücken an Rücken und stach seine Waffe ins verlängerte Rückenmark, worauf ein kurzer Aufschrei des Oberhauptes kam, ehe er zusammensackte. Mit einem verkrampften Gesichtsausdruck voller Schmerz drehte sich der Vater noch einmal zu seinem Sohn um – den Hass zeigend.

„Du… hast… deinen Clan verraten, Takeshi… Und das Blitzreich… Du hast deinen Untergang besiegelt… Aber… Jetzt bist du wirklich etwas wert, Teufelsauge…“ Arihiro fiel seitlich auf den Boden und starb. Die angesammelten fremden Organe versagten aufgrund seines Alters und ließen ihn endgültig das Leben aushauchen…
 

Erschöpft und immer noch irritiert ließ Takeshi das Kunai fallen, schritt zunächst langsam rückwärts zur Tür hin und rannte dann hinaus, einfach weg von diesem Ort. Mit einem Hauch von Panik im Gesicht verließ der Fünfzehnjährige dieses Gebäude und rannte in den peitschenden Regen hinein, lief durch die Straßen… Was hatte er getan? Er hatte zwei Jounin, seinen Vater und den Raikage umgebracht… Und das hatte er dem Auge und seinem innerem Dämon namens Überlebenswillen zu verdanken… Aber jetzt war er ein Verräter, der sein eigenes Dorf hintergangen hatte. Ein Abtrünniger würde er jetzt sein… Und durch seine schreckliche Tat würde er noch vielmehr ein Teufel sein… Wo sollte er hin? Es gab keinen Ausweg, er musste Raigakure verlassen… Doch halt… Konnte er einfach so gehen? Ohne Abschied? Nein, das wäre nicht richtig gewesen, auch wenn ihm dadurch viel Zeit verloren gehen würde.

Natürlich würde er sie nicht mitnehmen können, das wäre zu gefährlich. Aber wenn sie hier bliebe, würde ihr nichts passieren, genauso wenig seiner Mutter.
 

Und so erreichte der klitschnasse Nobu Takeshi das Anwesen des Kagura – Clans, sprang über die Mauer und kletterte auf den Baum vor Meis Fenster, klopfte leise. Sie schlief bereits, doch nahm sie die leisen Geräusche wahr und drehte sich zum Fenster. Ein Blitz erzuckte in dieser Sekunde und sie erkannte Takeshi, der dort in dem schlimmen Regen hockte, das linke Auge zugekniffen… Scheinbar schmerzte es noch ein wenig.

Doch schnell riss sie sich zusammen, stand auf, öffnete das Fenster, sodass er eintreten konnte und schloss es wieder.

Anschließend fiel sie ihm in die Arme… Es tat gut, ihn wiederzusehen, auch wenn sie ganz genau wusste, dass es ihr verboten war, den Fünfzehnjährigen überhaupt nur ansatzweise zu treffen.

„Takeshi… Was, was machst du denn hier? Wenn mein oder dein Vater uns sieht…“

„Mei, ich…“

„Du bist ja völlig durchnässt“, stellte sie fest, als ihr Nachthemd ebenfalls durch die Umarmung vollkommen nass wurde. Schnell griff die Fünfzehnjährige in eine Schublade und holte ein Handtuch hervor, ehe sie ihn musterte und stutzte. „Und was ist mit deinem Auge? Tut es noch weh? Warte, ich habe noch die Tropfen, mach es mal auf…“ Doch er tat es nicht, wendete lediglich den Blick seines rechten Auges ab. „Jetzt stell’ dich nicht so an. Mach dein Auge auf, na los!“
 

Schließlich tat er es doch und sofort ließ Mei das Handtuch fallen und geschockt ging sie einige Schritte zurück, starrte entsetzt zu ihm, woraufhin er das linke weiße Auge sofort wieder schloss… So etwas hatte Mei noch nie gesehen. Und der Kontrast zwischen den beiden Augen ihres Freundes verängstigte sie. Das tiefe meeresfarbene Blau, welches Gefühle entgegenbrachte, sie oft liebevoll angesehen hatte – es war vereinsamt. Jetzt zierte die linke Seite ein kaltes, nichts sagendes und völlig undurchschaubares, fast schon bösartiges Weiß.
 

„Ich bin nur hier, um mich zu verabschieden…“

„W-Was… Was meinst du damit? Was ist passiert? Dein Auge…“, stotterte die Erbin des Kagura – Clans vor sich hin und zitterte noch etwas. Dem Nobu war klar, dass diese Sache alles verändert hatte und sein Leben umkrempeln würde.

„Ich muss von hier weg… Fliehen… In wenigen Stunden werden sie nach mir suchen…“

„A-Aber wieso?“ Mei verstand noch weniger als eben schon. Die Frage nach seinem Auge hatte sie nicht beantwortet bekommen, zu sehr irritierte sie seine Aussage.

„Ich habe den Raikage umgebracht“, sprach er und ein Blitz erhellte das Zimmer, ehe er sich umdrehte und gehen wollte, doch hatte er die Rechnung ohne seine Freundin gemacht, die ihn noch einmal aufhielt, indem sie schnell zu ihm ging, an der Schulter fasste und ihn zu sich drehte, dabei wieder dieses unheimliche weiße Auge musterte.

„Du gehst nicht ohne mich“, meinte sie plötzlich entschlossen, „Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich lasse dich nicht alleine gehen… Dazu… liebe ich dich zu sehr! Egal, was du getan hast oder was mit dir passiert ist!“ Mit diesen Worten zog sie ihn am Kragen leicht zu sich runter und gab ihm einen Kuss auf das linke Auge, welches er zuvor noch geschlossen hatte.

Noch etwas überrumpelt von dieser Aktion sah Takeshi ihr dabei zu, wie sie sich auf einmal einen Rucksack schnappte und einige Sachen einpackte, sich selbst noch umzog und einen Zettel schrieb. Erst jetzt fing der Nobu sich wieder und blickte entsetzt zu ihr.

„Mei, du machst dich damit zu einer Verräterin! Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben wegwirfst“, versuchte er störrisch ihr diese dämliche Idee auszureden, doch wurde er erneut überrascht, denn Mei konterte seinen Blick, der mit Entschlossenheit gefüllt war.

„Ich würde es wegwerfen, wenn ich dir nicht folgen würde…“ Der ungläubige Ausdruck auf dem Gesicht des Fünfzehnjährigen verschwand und wich einem Lächeln…

„Mei…“
 

- - - - - - - - - - - - -
 

„Natürlich hatte man wenige Stunden später sofort die Verfolgung aufgenommen und jagte die beiden durch fast das gesamte Blitzreich. Sie kamen nicht drum herum, einige ihrer Verfolger zu töten, zumal auch ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt war“, erzählte Musashi weiter, „Ihr Wille zu überleben, ließ sie töten… Es war eine Abstumpfung und gleichzeitig ein gutes Training für Takeshi und seine neue Fähigkeit… Doch irgendwann verließen auch ihn die Kräfte und ein Trupp an Gegnern war ihnen auf den Fersen… Wir fanden sie verletzt und ausgehungert, konnten sie gerade noch rechtzeitig vor dem Ende bewahren. Daraufhin nahmen wir sie mit und unterrichteten sie in unseren Künsten…“
 

Sakura hatte aufmerksam zugehört und wirkte nun leicht abwesend, während Sasuke total unberührt an der Wand lehnte und die Arme vor sich verschränkt hatte. Eine banale Geschichte…

„Also war er es gar nicht alleine, der so viele getötet haben soll“, stellte der Uchiha kalt fest und sah schließlich doch zu dem großen Samurai, der etwas gluckste und sich zurücklehnte.

„Nun, summiert würde das bis heute sicherlich hinkommen, aber ein Fünfzehnjähriger kann in einer einzigen Schlacht keine fünfhundert oder gar tausend Mann töten, egal, wie talentiert er ist. Diese Schlacht haben wir gemeinsam bestritten. Dennoch… Takeshis Talent im Umgang mit dem Schwert ist einfach unglaublich. Er hat so schnell wahnsinnige Fortschritte gemacht…“
 

Nun herrschte eine Weile Schweigen, in dem Musashi die Augen schloss und etwas in sich kehrte.

Sakura hingegen warf einen mitleidigen Blick auf den hölzernen Tisch vor sich. Also war diese Mitgliedschaft bei der Akatsuki letzten Endes nichts Weiter als ein Versuch, die Samurai aus diesem Leben zu befreien und ihnen ein eigenes Dorf zu geben, in dem sie frei und in Frieden leben konnten. Deshalb kämpften Mei und Takeshi an der Seite der Akatsuki. Sie wollten ihren Freunden helfen…

„Papa“, klang es dann plötzlich von der Seite und die Rosahaarige sowie der Samurai sahen in die Richtung, aus der die Stimme kam. Ein kleines Mädchen, das nicht älter als sechs war und ein hölzernes Schwert in der Hand hielt, blickte aus ihren großen Augen zu Musashi, „Ich will endlich Oniken lernen!“
 

Oniken? Sasuke horchte auf. Dieser Begriff kam ihm so bekannt vor und nur wenige Sekunden später kam ihm die richtige Erinnerung.
 

„Oniken, Katana no Izúma!“
 

„Ich weiß, meine Kleine“, lächelte der Samurai verschwitzt, „aber dafür ist es noch etwas zu früh, glaub mir! Du weißt doch, was ich dir gesagt habe!“

Eingeschnappt schlug das Mädchen mit ihrem Bokken auf den Boden und sah weiterhin zu ihm.

„Dann trainier’ wenigstens mit mir!“ Musashi seufzte. Seine Tochter war manchmal wirklich anstrengend, auch wenn dieser Ehrgeiz wirklich gut war.

„Hey, wie wär’s, wenn ich etwas mit dir trainiere?“, schlug Sakura lächelnd vor und das Mädchen sprang sofort drauf an, rannte bereits in die Mitte des Saales, woraufhin Sakura ihr folgte und sich von der Kleinen ein anderes Holzschwert zuwerfen ließ.
 

Der Samurai lächelte ebenfalls und nur Sasuke sah gefühlskalt zu dem Bild, auf dem die Rosahaarige mit dem Mädchen ein wenig „trainierte“, bis schließlich das geschah, was zwangsläufig passieren musste. Die Tochter des Miyamoto Musashi stolperte, fiel hin und schürfte sich das Knie auf, woraufhin natürlich das große Weinen begann. Zunächst wollte ihr Vater zu ihr eilen, aber Sakura kniete sich zu ihr hin, streichelte ihr über den Kopf und flüsterte ihr beruhigende Worte zu, während sie mit ihrer anderen Hand die Wunde zu heilen begann.
 

Wieder so ein Moment… Sasukes Kälte verflog urplötzlich wieder, als er sie so sah und wie sie mit dem Mädchen umging, fürsorglich lächelte. Das Interesse und dieses warme Gefühl breiteten sich aus. Dieses Lächeln hatte wieder einen seltsamen Bann um ihn gelegt, dem er einfach nicht entkam.

Von dieser Art Zauber oder Jutsu vereinnahmt, bemerkte er nicht einmal, wie Musashi ihn beobachtete und eine Augenbraue hob, leicht wissend zu schmunzeln begann. Eigentlich hatte er die Gelegenheit nutzen wollen und mit dem Uchiha über Itachi sprechen wollen, aber dazu war noch etwas Zeit. Kojiro hatte damals im Wald noch einige andere Dinge über den Uchiha und die Haruno herausgefunden, die er Musashi im Stillschweigen erzählt hatte, wie z.B. den Grund des seltsamen Kampfes, den sie geführt hatten. Nun gut, Musashi entschied sich, noch ein wenig mit weiteren Verhören abzuwarten und die zwei Ninjas erstmal sich selbst zu überlassen, was scheinbar bitter nötig war… So konnte er erstmal den Tisch und den Versammlungsraum verlassen, ohne dass Sasuke überhaupt etwas davon mitbekam…
 


 

Soo, also ich hoffe, euch hat die Story über Takeshi gefallen. Schreibt's mir einfach, wie ihr es fandet und was ihr JETZT von ihm haltet XD

Meine Euphorie gerade verlangt nämlich, dass ich eure Aufmerksamkeit erstmal auf etwas anderes lenke:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/214830/191132/
 

Seht es euch an^^

Zwischen Hass und Liebe

Kapitel 17: Zwischen Hass und Liebe
 

Es wieder Nacht geworden in der Berggegend und der Uchiha hatte sich recht früh ins Bett begeben, nachdem sein Kopf so seltsam geschmerzt hatte und sein Herz sich anfühlte, als hätte jemand ein schweres Bleigewicht darumgelegt. Vielleicht ja ein finsteres Jutsu von diesen Samurai oder von Itachi!

Diese dämlichen Theorien hatte der Schwarzhaarige aber sofort verworfen, als er feststellte, dass er nicht mehr wirklich klar denken konnte, zumindest nicht in Gegenwart von Sakura. Verflucht nochmal, was war mit ihm los? Irgendwie schaffte sie es, durch ihre bloße Anwesenheit, ihn zu manipulieren und das war offenbar noch nicht einmal beabsichtigt, was die Sache zusätzlich verschlimmerte.

Wenn die Rosahaarige nicht bei bestem Bewusstsein und mit all ihrer Kraft versuchte, ihn zu manipulieren bzw. seine Gedanken durcheinander zu bringen, dann war es ziemlich erbärmlich, dass er sich dagegen nicht wehren konnte.
 

Um von diesem seltsamen Einfluss loszukommen, war er deshalb recht früh zu Bett gegangen, um Abstand zu gewinnen. Einen Abstand, den er verdammt nochmal brauchte, damit er wieder in seine alte Form zurückkehren konnte, doch eigentlich wusste Sasuke ganz genau, dass das im Schlaf ebenso wenig möglich war, denn in diesem wurde er hin und wieder von Alpträumen geplagt. Alpträume, die genau das wiedergaben, was Itachi ihm auch schon mal durch ein Tsukuyomi gezeigt hatte – der Tod seiner Eltern und das Massaker am gesamten Uchiha – Clan. Auch diese Nacht war es nicht viel besser.

Der Uchiha schwitzte und drehte sich von einer Seite auf die andere. So tief und doch ruhelos war sein Schlaf, dass er nicht mitbekam, wie die Kunoichi sein Zimmer betrat.
 

Sakura wusste selbst nicht genau, was sie dazu trieb, schon wieder zu so später Stunde in sein Zimmer zu gehen, aber nachdem sie letztens ihren erfolglosen Mordversuch durchgeführt und dabei seine Qualen beobachtet hatte, schienen die Aufbauarbeiten ihrer Mauer noch länger zu dauern als ohnehin schon.

Vielleicht erhoffte sie sich, ihren einstigen Teamkollegen besser zu verstehen, doch artete es eher in Mitleid aus, wenn sie ihn so sah. Es war das komplette Gegenteil von seinem sonstigen Ich. Zunächst stand sie einfach nur vor seinem Bett und beobachtete mitfühlend seine Qualen. Dabei schien es ihr relativ egal zu sein, dass sie lediglich ein weites T-Shirt und eine kurze Hose trug, die sie mehr oder weniger als Schlafanzug benutzte. Diese seltsamen Schweißausbrüche beim Schwarzhaarigen und die riesige Anspannung konnten auf Dauer doch nicht gesund sein, dachte sie sich. Immerhin sollte Schlaf doch als Erholung dienen und das hier war es weiß Gott nicht.

Ja, sie hatte begriffen, dass sie immer noch Gefühle für ihn hegte, aber der Zusammenbruch ihrer Mauer bedeutete nicht, dass dieser eingebildete Hass vollständig verschwunden war, jedenfalls durfte sie nicht zulassen, noch einmal so verletzt zu werden. Am liebsten hätte sie ihm aber trotzdem irgendwie geholfen, nur wusste sie nicht, wie sie das tun sollte… Zwar meinte er, dass sie ihm nicht im Weg war, aber wenn sie sich jetzt quer stellte und versuchen würde, mit ihm zu gehen, würde sie sich dabei selbst nicht gut fühlen.
 

Aber ihn dann so wie jetzt zu sehen, schmerzte, obwohl es das nicht durfte, um Himmels Willen!

Endlich schien eine kurze Pause in Sasukes grausamen Alpträumen eingetreten zu sein, die sie ausnutzte und langsam ihre Hand zu seiner Wange wandern ließ. Noch zögerte die Kunoichi etwas, ehe sie diese berühren wollte, tat es dann aber und bereute es sofort.
 

Denn in diesem Moment riss er die Augen auf, schnappte ihr Handgelenk, setzte sich rasch auf, packte mit der anderen Hand ihren Hals und stieß sich mit einem Fuß vom Bett ab. Durch die Wucht stieß er Sakura gegen die gegenüberliegende Wand und drückte sie an dieser leicht hoch, hatte seine Sharingan aktiviert.

„AH! Sasuke!“, schrie sie erschrocken und griff nach seinem Arm, der sie würgte. Was war denn jetzt passiert? Wieso war er so außer sich? Hatte er das absichtlich gemacht oder war er so urplötzlich aus seinem Traum geweckt worden? War dieser so real, dass er sich von diesen Qualen befreien musste, egal wo und an wem? Doch Sakura hatte nicht vor, den Sündenbock zu spielen und drückte seinen Arm mit einer Kraft nach Tsunades Rezept ein, worauf der Uchiha jedoch zunächst nicht zu reagieren schien. „Sasuke – kun, komm zu dir! Ich bin’s, Sakura! Komm bitte zu dir!“

Plötzlich deaktivierte sich das Bluterbe des Uchiha – Clans und wich einem ungläubigen Ausdruck. Ebenso schnell, wie er jetzt plötzlich wieder bei Bewusstsein war, ließ er von ihr ab und ignorierte dabei noch die Schmerzen seines Arms, der zwei rote Handabdrücke aufwies. Verdammt… Was hatte er gerade getan? Sasuke konnte es sich nicht erklären – wie so vieles in den letzten Tagen nicht und irgendwie schien er kurz bedrückt wegzusehen, so hätte Sakura es jedenfalls gedeutet, wenn er nicht in dieser Sekunde einfach nur scheinbar erschöpft nach vorne gefallen wäre und seinen Kopf auf ihrer Schulter bzw. in ihrer Halsbeuge abgelegt hätte.

Die Rosahaarige sah daraufhin kurz verwundert auf, wendete dann aber ihre Aufmerksamkeit Sasukes schwarzen Haaren, die teilweise ihre Wange streichelten.

„Verzeih’ mir, Sakura“, sprach er leise. Schon wieder… Er hatte sich schon wieder bei ihr entschuldigt. Was war nur los mit ihm? Vor zwei oder drei Tagen war die Distanz zwischen den beiden doch noch so groß und seine Kälte bzw. sein Desinteresse übertraf alles, was Sakura je erlebt hatte. Doch nun, als er so resigniert oder eher schwach Halt bei ihr suchte, schien er zerbrechlich und war auch anders zu ihr geworden. Diese zärtlichen Gesten ihr gegenüber und sein Verhalten. Die Kälte war gewichen, das Eis schmolz.

Sakura wagte es zunächst nicht, irgendetwas zu tun, hatte Angst, dass gleich wieder etwas passieren würde. Doch dann legte sie langsam die Arme um ihn, umgab ihn mit dieser wohltuenden Wärme, die er seit Neuestem so sehr mochte. Als ihre Hände seinen Rücken erreichten, trafen sie ohne Umschweife auf die Narben und für den Uchiha schien es, als würden diese vollständig heilen, auch wenn sie es nicht taten.
 

Nein, sie manipulierte ihn schon wieder… Er ließ sich wieder schwächen und sein Hass, die Finsternis in ihm und seine Kälte wichen davon… Die Wärme und ein angenehmes Licht, welches er schon so lange nicht mehr gespürt hatte, erfüllten nach und nach sein Inneres. Dieses Gefühl, was sie ihm gab, kam wieder… Dieses wundervolle Gefühl, richtig geliebt zu werden. Und es tat so unglaublich gut…

Er seufzte wohlig und schob seinen Kopf noch ein wenig vor, in der Hoffnung, seinen Körper noch dichter an ihren führen zu können. Nebenbei nahm er ihre zarte Haut wahr, atmete ihren schönen Duft ein und versank vollständig in diesem Bann, mit dem sie ihn belegte. Aber Sasuke wollte mehr von diesem Bann, diesem Jutsu, diesem Zauber… Er wollte es mehr spüren…

Allerdings war es anders als im Wald, als seine Triebe geweckt wurden. Vorsichtig schob er sich und sie ein Stück von der Wand, sodass er jetzt ebenfalls die Arme um sie legen konnte.
 

Die Kunoichi wusste nicht, wie ihr geschah, als er sie ebenfalls umarmte und noch dazu nun sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub, allerdings weder mit irgendwelchen Küssen begann, noch mit irgendwelchen anderen Berührungen. Es war wieder so anders wie im Wald… Es war wieder so wie letztens, als er ihre Wange angefasst hatte. Und seltsamerweise konnte man das genießen, nicht verabscheuen… Zuneigung statt Abneigung. Liebe statt Hass?
 

Sasukes Puls und sein Herzschlag hatten sich währenddessen normalisiert, waren wieder so ruhig wie sonst auch. Aber warum schaffte sie das? Wie konnte es nur möglich sein, dass sie seine Gedanken, seine eigentlich ausgeschalteten Gefühle und jetzt sogar seinen Körper manipulierte und seine Reaktionen veränderte? Und wie passierte das nur durch ihre simple Anwesenheit und etwas vollkommen Banales wie eine Umarmung, die er unverständlich erwiderte?

Aber sie beruhigte und ließ ihm eine Art von Erholung zukommen, die er lange nicht mehr erhalten hatte. Doch die große Frage nach dem „Wie“ überwog…

„Sasuke – kun“, kam es schließlich unsicher von ihr, als er sie noch ein wenig fester an sich drückte, „Warum… Warum tust du das?“
 

„Ich weiß es nicht“, antwortete er ihr ehrlich und sorgte somit für Erstaunen. „Warum lässt du es zu?“, fragte der Schwarzhaarige sie daraufhin leise…

„Ich weiß es nicht“, gestand sie ihm auf gleiche Weise, „Ich darf das nicht, Sasuke – kun. Ich will nicht wieder… verletzt werden…“
 

Endlich zog sich der Uchiha leicht zurück, sah wieder in ihre grünen Augen und hielt sie an den Schultern fest. Wieso… Wieso passiert das hier? Wie machte sie das? Und wie konnte es angehen, dass er in ihrer Nähe so anders war? Das war doch vor wenigen Tagen noch nicht gewesen… Ein paar dumme Tage…
 

Wieder herrschte nun ein so bedrückendes Schweigen. Erneut stellte Sakura fest, wie Sasukes Verhalten ihr gegenüber so extrem anders war, wie er sie von einem Moment auf den anderen überraschte und wie er vor allem das Grab ihrer Gefühle für ihn aufgerissen hatte. Der logische Sachverstand zog sich in diesen Momenten bei beiden zurück und erneut schien ein Kippschalter umgelegt worden zu sein. Es war so, als wären die Fragen nach dem „Wie“ und dem „Wieso nur“ einfach zu überfordernd gewesen. Und dann geschah das, was diese seltsame Bindung zwischen ihnen noch seltsamer gestaltete…

Der Uchiha fasste ihr Kinn und beugte sich etwas zu ihr runter, woraufhin Sakura sich ein wenig auf die Zehen stellte und schließlich seinem Gesicht näher kam. Die Zentimeter wurden zurückgelegt und schließlich küssten sie sich…
 

Nein, eigentlich durfte sie sich das nicht antun… Sie durfte dieser Sache nicht nachgeben und trotzdem machte sie es. Wie unglaublich dumm von ihr! Und noch dümmer war es, ihm freie Hand zu gewähren, was man weitaus wörtlicher nehmen konnte, als gedacht, denn Sasuke begann ihre Arme hinab zu fahren und schließlich am Saum ihres Shirts zu stoppen. Für einen kurzen Moment lösten sie sich voneinander und hielten inne, ehe die zwei Blicke sich wieder trafen und das Treiben sich auf eine schnellere Stufe verlagerte.

Überwältigt von diesen Berührungen ignorierte die Kunoichi gekonnt, dass er sie langsam aber sicher zum Bett navigierte, wo er sich mit ihr niederließ. Sasukes Hände bahnten sich einen Weg über den frei gemachten Körper seiner einstigen Teamkameradin, ehe er sich doch dazu entschied, die Decke über sie und sich selbst zu ziehen. Das fiel ihm nicht einfach, während ihre warmen Hände wiederum über seinen Oberkörper strichen, dabei die Narben nachfuhren. Wieder hatte er das Gefühl, als heilten sie, als wäre der Schmerz niemals da gewesen.

Sakuras wohliges Keuchen und ihre Seufzer über diese angenehmen Empfinden nahmen immer mehr zu, doch diese hielten für einen Moment des Schmerzes Inne, ehe sie weiter fortfuhren…
 

Sasuke verstand es einfach nicht. In ihm entstand eine Wärme, die er vorher noch nicht gespürt hatte. Und diese veranlasste ihn, sie erneut zu küssen – von sich aus… Warum… Wieso… So langsam schien die Antwort zu kommen, auf die er so lange gewartet hatte, aber sie war eigentlich eher entsetzlich, zugleich jedoch aufgrund seines derzeitigen Zustandes eigenartig schön…
 

Er empfand etwas für sie, mehr als nur Desinteresse, Gleichgültigkeit, Freundschaft. Er hatte sich doch tatsächlich in sie verliebt…
 

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Es waren sicherlich ein oder zwei Stunden in die Nacht gezogen, als Sasuke aufwachte. Inzwischen war seine unbeeindruckte Miene zurückgekehrt und er saß am Bettrand, nachdem er seine Umarmung von ihr gelöst hatte und sah zu Boden.

Er – Uchiha Sasuke – hatte sich in sie verliebt. Das war nicht gut… Das war ganz und gar nicht gut… Sie schwächte ihn. Ein Schwachpunkt hatte sich jetzt geschaffen, der ihn verwundbar machte. Ein Schwachpunkt, der brutal ausgenutzt werden konnte.

Und Sasuke musste etwas dagegen unternehmen. Er musste irgendwie versuchen, dieser Sache zu entfliehen, diese Schwäche wieder auszumerzen. Deshalb erhob er sich und wollte das einzig Richtige tun – Abstand von ihr gewinnen! Ja, er würde sie wohl wieder verletzen, aber es war notwendig. Sasuke ging einen Schritt, hörte dann das Rascheln der Decke hinter sich und neigte seinen Kopf zu ihr. Aber Sakura war nicht wach, sondern hatte sich lediglich auf den Bauch und den Kopf auf die Hände gelegt.
 

Der kalte und unbeeindruckte Ausdruck verschwand nicht, während er so auf ihren freien Rücken starrte. Der Schalter war umgekippt und die Wärme verschwand dafür, das Licht wurde von der Finsternis gefressen, so plötzlich, wie sie eigentlich in die Flucht geschlagen war. Und die Kälte erschien auch wieder – Hass auf Itachi! Ja, er war zurückgekehrt.

Ein weiterer Grund für seine Entscheidung, jetzt dieses Zimmer zu verlassen und sich sobald wie möglich, auf den Weg zu machen, ohne dass einer dieser Samurai oder die Medic – nin selbst es mitkriegen würden. Seine Entscheidung war gefallen.

Und deshalb drehte er sich wieder zum Bett, legte sich wieder darauf und neigte sich zunächst etwas über sie. Was machte er sich vor? Als ob es so einfach wäre, wie er eben gerade gedacht hatte. Mist… Er hatte sich verliebt… Und es zerriss ihn innerlich, doch gab er nach, zumindest jetzt. Der Uchiha legte die Hände an ihre Seiten und hielt sie auf diese Weise etwas fest, während er seinen Kopf nun auf ihrem Rücken abgelegt hatte.
 

Nur wenige Tage in ihrer Nähe und es war etwas geschehen, was er nicht für möglich gehalten hatte. Es war etwas geschehen, was vor Jahren, als sie noch ein Team waren, niemals passiert wäre… Wieso jetzt, obwohl sie sich doch noch gegenseitig hatten umbringen wollen? Wieso jetzt, obwohl Sasuke so nah davor war, Itachi zu finden und den letzten endgültigen Kampf gegen ihn zu bestreiten? Wieso musste die Rosahaarige ihm da einen Strich durch die Rechnung machen?
 

Es war schon fast so, als wäre ihm eine Art Stromschlag durch das Wiedersehen und die plötzliche „viele“ Zeit mit ihr versetzt worden, was alles veränderte. Seine Rache, die er sich auf den zweiten Platz gesetzt hatte, wegen dieser Samuraigeschichte, war nun wieder an vorderster Stelle, da man offenbar nichts vor diesen Schwertkriegern zu befürchten hatte. Aber da war noch etwas… Etwas, das sich den ersten Platz mit der Rache streitig machte oder vielmehr auf gleicher Ebene war.

Sasuke wollte nicht, dass seiner Schwachstelle jemand wehtat. Er wollte nicht, dass dieser Schwachpunkt ausgenutzt wurde. Um es auf den Punkt zu bringen, wollte er nicht, dass Sakura durch ihn getötet oder auch nur dieser Gefahr ausgesetzt wurde. Zeitgleich wollte er sie aber auch nicht missen…
 

Der Uchiha befand sich in einer tollen Zwickmühle, wie er zwangsläufig feststellen musste. Noch immer ruhte er in dieser Position, die doch so erbärmlich wirkte, aber wen interessierte das schon… Niemand war hier… Niemand sah ihn, wie er seine hohe Niveaustufe völlig verlassen hatte und weit nach unten gefallen war.

Wie verdammt töricht er doch war… Sasuke wusste, dass er das irgendwann bereuen würde, was ihm hier widerfahren war und aus irgendeinem unerfindlichen Grund glaubte er, dass das schon recht bald der Fall sein könnte…
 

- - - - - - - - - - - - -

Die Umgebung schien sich an dem prasselnden Regen kein Stück zu stören. Beinahe machte es den Eindruck, als wäre es das Normalste auf der Welt, dass es schon wieder regnete.

Nun gut, es war logisch, dass sich weder Pflanzen noch Tiere davon großartig stören ließen und sie würden sich auch nicht beschweren können, allerdings sah das bei Menschen doch meistens anders aus, oder etwa nicht? Nein, jedenfalls nicht bei dem dunkelgrauhaarigen Akatsuki, der außerhalb des Versteckes stand und die Nässe nicht einmal wirklich spürte, während er trübkalt in die Gegend guckte. Warum musste er gleich nochmal hier sein? Ach ja, der Anführer seiner Organisation hatte ja befohlen, dass er hier auf den selbstverliebten Samurai „aufpassen“ sollte, während dieser hier die Stellung hielt und auf seine tolle Freundin wartete, die ja angeblich den Kyuubi – Jinchuuriki entführen sollte. Tz… Itachi glaubte das nicht und das verriet ihm sein Instinkt. Sein Instinkt als Abtrünniger. Er war es auch, der hinter dieser Fassade dieser scheinbaren Legende wesentlich mehr Verrat wahrnahm als die anderen…
 

Und so bestätigte sich seine Wahrnehmung nur noch mehr, als der ältere Bruder Sasukes die Schritte seines vermeintlichen „Kameraden“ hörte und wie diese dann nur einige Meter von ihm entfernt verstummten. Itachi spürte die ernsten und doch todbringenden Blicke, die ihm in den Rücken geworfen wurden. Endlich also hatte er sich entschlossen…

„Du zeigst dich letztlich doch…“, stellte der Uchiha fest und drehte sich schließlich um, sodass er nun Takeshi direkt ansah, wie dieser wiederum seinem eiskalten Blick standhielt.

„Und du wusstest also, dass es dazu kommt“, meinte Itachis Gegenüber mit einem siegessicheren Schmunzeln auf den Lippen. Eine Hand hatte er bereits zum Schwert wandern lassen. Der Uchiha hingegen sah ihn einfach nur stumm an. Sollte er es doch versuchen, dieser einäugige Möchtegernninjasamuraimischling…
 

Sharingan!
 

Mit dem Bluterbe des legendären Uchiha – Clans schob Takeshi hingegen sein Schwert mit dem Druck seines Daumes leicht aus dessen Scheide, sodass sich nun der Ansatz seiner Klinge offenbarte.

„Überschätze dich nicht.“ Schon wieder ließ der Schwarzhaarige nicht von seinem selbstsicheren Auftreten ab, was Itachi innerlich wirklich ein wenig aufregte.

„Ich werde dir eine Macht vorstellen, der dein Sharingan nicht gewachsen ist, Teme! Eine Macht, die so schnell an dir vorbeiziehen wird, dass du es selbst mit diesen tollen Äuglein nicht erkennen wirst!“
 

Siegesgewissheit traf auf Gleichgültigkeit. Zusicherung auf Kälte. Blau auf Schwarz.

Der Regen strömte immer noch auf die zwei Akatsukis nieder, die sich gegenüberstanden und ein Gefecht beginnen wollten, welches somit zwischen zwei Legenden ausgetragen wurde. Uchiha Itachi – Mörder seines gesamten Clans und Besitzer des Mangekyou Sharingan – gegen Nobu „Teufelsauge“ Takeshi – der Ninja, der unter Miyamoto Musashis Lehre der Samurai hunderte von Kriegern getötet haben soll…
 


 

Aahahaha, ich freu mich so!! Endlich startet ein Superfight!! Hoffe, dass war nicht sooo stark abzusehen, auch wenn es vorher bereits einmal erwähnt wurde. Freut euch auf das nächste Kapitel, in dem Itachi und Takeshi ihr Gefecht austragen - Kapitel 18: Klinge des Teufels!!

Klinge des Teufels

Ich bedanke mich erst mal wieder für die Kommentare von euch zu den bisherigen Kapiteln und es freut mich, dass euch die Geschichte bis hierhin gefällt, wobei ich hoffe, dass das so bleiben wird^^

Es gibt jetzt wieder Action - ein volles Kapitel, das ans Ende des vorigen anschließt! Have fun!
 

Kapitel 18: Klinge des Teufels
 

Und immer noch hatte der Regen nicht nachgegeben, als Takeshi in einem Zug sein mächtiges Katana zog und durch diese Aktion bereits ein kraftvoller Windhauch sich wie eine Schneise durch den Niederschlag kämpfte, immer weiter auf Itachi zuhielt, der sich jedoch einmal drehte und dabei leicht zur Seite ging, sodass er dieser Windsense ausweichen konnte. Doch kaum hatte er seinen neuen Feind wieder in Sicht, schnitt dieser erneut mit seinem Schwert durch die Luft und schleuderte so einen weiteren schnittigen Luftzug auf den Uchiha.

Doch auch diesmal wich er ihm aus. Aber je öfter er das tat, desto mehr bemerkte Itachi, dass die Windsensen immer schneller hintereinander kamen und das Ausweichen somit erschwerten. Zwar war es ihm möglich, durch sein Sharingan recht flink den Angriffen zu entfliehen, aber irgendwo wurde es auch eintönig.

Der Samurai, der sein Stirnband im Übrigen nach oben geschoben hatte, schlug von unten hinauf durch die Luft und sendete einen neuen Angriff auf den Uchiha, der sich davor leicht nach unten duckte und währenddessen Fingerzeichen formte. Takeshi wiederum schlug nun wieder nach unten und die nächste Windsense hielt genau auf Itachi zu.

„Katon“, sprach er und beendete seine Siegel, „Goukakyou no Jutsu!“ Blasrohrförmig hielt er seine Finger vor den Mund und spie den Feuerball direkt auf den nächsten Luftzug, der sich damit verband und noch etwas größer wurde, allerdings wieder auf Takeshi zuhielt.
 

Schnell reagierte dieser, hob und drehte seinen Arm, sodass die Klinge des Katanas nach unten zeigte, hielt es so vor sich und verbreiterte etwas seinen Stand. Mit der anderen zurückgehaltenen Hand bildete er ein Fingerzeichen und das Chakra um sein mächtiges Schwert wurde sichtbar.

„Oniken, Katana no Kasaí“, waren seine Worte, die seine Klinge schließlich entflammen ließen. Takeshi hob seinen Arm nun erneut, umfasste nun auch mit der linken Hand den Griff und ließ das Schwert mit der Klinge zuerst auf den Feuerball treffen, der sich mit den Flammen des Schwertes zusammenschloss und schließlich kleiner und kleiner wurde, dafür jedoch die Schneide des Schwertes verbreiterte.

Anschließend ging er einen Schritt zurück, zog das Schwert an sich heran, nur um dann wieder einen Schritt vorzugehen und direkt nach vorne zu stechen, sodass die Klinge seinerseits einen riesigen Feuerball abgab, der auf Itachi zuhielt. Dieser schien jedoch weniger beeindruckt, formte erneut einige Fingerzeichen.

„Doton, Doryu Joheki no Jutsu!“ Vor Itachi schlug plötzlich eine große aus Erde bestehende Wand aus dem Boden, die sich vor ihm aufbaute und den Feuerball abfangen sollte. Zwar verkleinerte sich dieser, doch die Mauer riss ein und wurde so ebenfalls zerstört, woraufhin eine Staubwolke aufstieg und die Sicht leicht vernebelte. „Katon, Housenka no Jutsu!“
 

Zahlreiche Flammen kamen nun wie aus dem Nichts auf Takeshi zu, der sich mit einigen Handstandüberschlägen nach hinten bewegte und schließlich durch seinen letzten Sprung seitlich über dem Höhleneingang hinaufschlitterte, wo er sein Schwert in der Scheide vergrub und seinerseits einige Fingerzeichen formte. Nun breitete er die Arme aus.

„Raiton, Gian!“, rief er und streckte seine Arme wieder in Itachis Richtung, woraufhin zwei mächtige Blitzstrahlen auf diesen rasten.

Anschließend sprang Takeshi in die Höhe.
 

Der Uchiha wirkte keineswegs beunruhigt und schien die zwei Blitzstrahlen auf sich zukommen zu lassen, doch in wirklich allerletzter Sekunde ließ auch er sich zu einem leichten Rückwärtssprung hinab, sodass die beiden Angriffe in den Erdboden fuhren und ihn aufrissen.

Wenn Takeshi wirklich glaubte, er könne ihn mit so etwas tatsächlich treffen, hatte er sich bei Weitem geirrt. Denn durch sein unschlagbares Bluterbe würde Itachi so gut wie jedem Angriff ausweichen können. Dann jedoch stutze er leicht, als er noch im Rückwärtssprung nach oben sah und den Samurai dort entdeckte, wie er gerade wieder ein Siegel geformt hatte. Aber der Uchiha sah dies vielmehr als eine endgültige Gelegenheit, dieses kleine Problem aus der Welt zu schaffen. Er würde so seinen Untergang besiegelt haben und deshalb formte auch er wieder einige Siegel.

„Katon“, sprach er, holte tief Luft, beugte sich nach hinten, „Gouenkyu!“, spie schließlich aus vollem Halse eine Feuerkugel auf Takeshi, die diesen erfasste und weiter hinauf in den Himmel drängte, ihn umschlang und dann schließlich in einer gewaltigen Explosion aufging, deren Druckwelle selbst den Uchiha dazu veranlasste, einen Arm schützend vor seine Augen zu halten.
 

Ebenso schnell, wie diese Druckwelle ihn ein wenig zurückschlittern ließ, hatte sie auch schon von ihm abgelassen und wanderte dafür durch die restliche Umgebung. Itachi nahm seinen Arm wieder runter und sah trüb gefühlskalt in den Himmel, drehte sich zunächst um und wollte gehen, spürte dann aber plötzlich etwas von der Seite und konnte nicht einmal mehr reagieren, da bekam er schon einen kraftvollen Tritt in den Magen, der ihn zurückschleuderte und neben den Höhleneingang prallen ließ. Was ihn allerdings noch ein wenig mitnahm, war der seltsame Stromschlag, der ihm verpasst wurde. Zwar hielt er nicht lange an, aber dennoch war er nicht gerade schwach.

Kurz schüttelte er den Kopf, um klar denken zu können, ehe er aufsah und sein Sharingan sich leicht weitete, als er den Nobu entdeckte. Der Körper dieses Verräters war nämlich von einer Art Blitzhaut umgeben, die ihn offenbar vor seinem mächtigen Angriff beschützt hatte.

„Ninpo“, erklärte Takeshi und die seltsame Blitzhaut erlosch, „Raigeki no Yoroi! Die Technik hat mir in diesem Fall wirklich gut getan. Anders als so manch anderes Raitonjutsu, ist es sowohl defensiv, als auch offensiv einsetzbar. Sie ist vielleicht nicht so stark, veränderbar oder vielfältig wie andere Blitztechniken, aber hin und wieder durchaus nützlich.“
 

Takeshi sah ernst zu seinem Gegenüber, als Itachi sich vom Erdboden erhob und desinteressiert zu ihm sah. Gut, er musste zugeben, dass er den Samurai vielleicht ein klein wenig unterschätzt hatte. Allerdings würde ihm das jetzt nicht mehr passieren. „Wollen wir nicht mit diesem kindischen Geplänkel aufhören und endlich ein wenig ernsthafter werden? Ich hasse Vorspiel in Kämpfen…“

So, Takeshi wollte also unbedingt ernst machen… Das konnte er haben, auch wenn er sich offenbar nicht bewusst war, wen er hier herausforderte. Aber gut, Itachi hatte nicht wirklich ein Problem damit. Vielmehr würde es eine Barriere weniger sein, die dann im Weg stand, auch wenn das gleichzeitig den Verlust eines weiteren Mitglieds der Organisation bedeuten würde.

Der Uchiha schnellte hervor und schlug mit der rechten Faust zu, die jedoch abgefangen und festgehalten wurde. Sofort kam auch die linke Faust zum Einsatz, wurde aber ebenfalls abgefangen, sodass Takeshi sein Gegenüber mehr oder weniger an Ort und Stelle hielt. Eher weniger, wie sich jetzt herausstellte, denn Itachi sprang nun in die Höhe, überschlug sich und landete hinter Takeshi, der seine Fäuste losgelassen hatte. Grund dafür war die Gefahr, vom Uchiha sonst davon geschleudert zu werden. Jetzt konnte er sich wenigstens auf den seitlichen Tritt einstellen, den er dank seines Byakugan kommen sah und parierte diesen mit dem Unterarm. Aber überrascht wurde er daraufhin von Itachis Sprung und dem nun folgenden Lufttritt mit dem anderen Fuß, der den Nobu vollends am Kopf traf und ihn zur Seite beförderte.
 

Über einige Meter rollte er über den Boden, ehe er wieder Halt fand, sich leicht abstieß und wieder fest auf beiden Beinen stand, um jetzt seinerseits die Rolle des Angreifers übernehmen zu können.

Takeshi war schon recht schnell, doch das Sharingan sah jede Bewegung, jeden Schlag, jeden Tritt kommen, sodass es überhaupt keinen Sinn machte, auf diese Weise zu kämpfen. Reine Energieverschwendung, zumal er gerade eben noch einen Schatten hinter sich gesehen hatte und deshalb in letzter Sekunde durch einen Sprung zur Seite einem Schwertangriff entging.

Als Takeshi sich erhob und nun zu Itachi sah, erkannte er neben diesem einen Schattendoppelgänger, der mit seinem Schwert zu seinem eigentlichen Opfer blickte.

Na ja, es war ja irgendwie klar, dass Itachi die Schwäche des Byakugan kannte, denn immerhin stammten beide Doujutsus aus dem gleichen Dorf und so musste ihm ja jedes Geheimnis dieser Augen bekannt sein, wohingegen Takeshi noch nicht wirklich etwas über das Sharingan wusste. Er stellte lediglich Überlegungen an. Es konnte die Bewegungen seiner Gegner vorhersehen und außerdem Chakra Farbe zuweisen, Techniken kopieren, wenn sie auch nur einmal gesehen wurden und außerdem Genjutsus durchschauen. Hatte es keine Schwäche? War es vollkommen unbesiegbar? Nein, das war unmöglich, auch wenn es eine gute Erklärung dafür wäre, dass es so gefürchtet war. Aber vielleicht lag das auch daran, dass niemand – den Takeshi kannte (!) – die Schwächen herausgefunden hatte. Und hey, er hatte immerhin (fast) eine Rundumsicht, was das Sharingan nicht hatte… Moment mal…
 

Na klar, das war eine Schwäche. Und die musste er nutzen.

Der Regen ließ natürlich nicht nach, während er zwei Fingerzeichen formte.

„Inázuma Bunshin no Jutsu!“ Zwei Blitze zuckten plötzlich aus dem Himmel und schlugen auf dem Boden auf, hinterließen zwei Abbildungen des Samurai und gemeinsam mit diesen umzingelte er den Uchiha, der kurz zu den beiden Doppelgängern lugte und seinen dann in Raben auflöste, die davonflogen.

Nun, offenbar hatte der Nobu eine Schwäche des Sharingans entdeckt, die er jetzt tatsächlich attackieren wollte. Ja, so war es dann auch. Die drei ehemaligen Ninjas des Blitzreiches stürmten gemeinsam auf Itachi zu, der sich jetzt wohl oder übel mit allen anlegen musste.

Er verhakte sich recht schnell in einem Taijutsuabtausch, der ihn ein wenig mehr forderte als gedacht. Denn die Angriffe kamen natürlich von allen Seiten, sodass es nicht einfach war, ihnen auszuweichen oder sie zu kontern.

Takeshi selbst griff ihn von vorne mit einigen Faust – und Trittkombinationen an, die den Uchiha zurückdrängten, während dieser vom linken Bunshin teilweise in der Seite getroffen und dann mit weiteren Schlägen attackiert wurde. Der Rechte sprang in diesem Moment hoch und vollführte in der Luft einen Halbkreistritt, dem Itachi nur knapp mit dem Neigen seines Kopfes entging, jetzt aber schließlich einen kraftvollen Schlag auf die Brust bekam, der ihn wieder neben den Höhleneingang prallen ließ.

Sofort waren die zwei Bunshins zur Stelle und hielten ihn dort fest. Mit bloßer Kraft konnte Itachi hier jedenfalls nicht so einfach von der Stelle kommen, wie er sich dachte und trotzdem ließ er sich das alles nicht anmerken.

„Ein Wunder, dass es schon so früh zu Ende geht, nicht wahr?“, schmunzelte der Samurai, zog sein Schwert und stürmte damit direkt auf den Uchiha zu, rammte seine Klinge in dessen Brust und weitete dann aber die Augen als er einfach so durch den Körper seines Gegners hindurch glitt und daraufhin einen Tritt von einem seiner eigenen Doppelgänger in die Magengegend versetzt bekam. Dann packte der andere seinen Kopf und versetzte ihm einen Kniekick ins Gesicht. Aber zu Ende war es deshalb noch lange nicht. Der andere Bunshin packte ihn jetzt und würgte seinen Erschaffer, der dabei zusah, wie sich Itachis vermeintliche Leiche in Einzelteile zerlegte und sich in mehrere Raben verwandelte, die sich in die Lüfte erhoben, dann auf Takeshi zuhielten und sich im Flug in Kunais verwandelten.

Ohne auch nur etwas dagegen tun zu können, wurde er von allen getroffen und weiterhin gewürgt. Nur mit viel Mühe schaffte er es dann doch schließlich, sich loszureißen, nach hinten zu stolpern und mit einer Hand ein Fingerzeichen zu formen.
 

Kaum eine Sekunde später kam er keuchend zu sich und sah zu Itachi, der unverletzt – bis auf ein paar Schrammen und hier und da einem eingerissenen Kleidungsstück – vor ihm stand. Beeindruckend… Dieser Nobu hatte es doch tatsächlich geschafft, durch das bloße Unterbrechen des Chakrakreislaufes aus dem Genjutsu freizukommen. Eigentlich war das nicht ohne weiteres möglich. Und dafür, dass Genjutsus eigentlich nie die Stärke von Ninjas aus dem Blitzreich oder von Samurais waren, war es generell seltsam.

Aber gut, er hatte es geschafft und daran war wohl nichts mehr zu ändern. Zumindest auf diese Weise nicht und deshalb schloss Itachi die Augen, was Takeshi misstrauisch werden ließ. War der jetzt bekloppt? Wieso schloss er seine mächtigen Sharingan? Nun gut, wenn er seinen Tod finden wollte – bitte. Er würde die Gelegenheit nutzen und das hier ein für allemal beenden! Und mit diesem Gedanken umfasste er den Griff seines Schwertes fester, rannte erneut auf Itachi zu und wollte bereits zuschlagen, als der Uchiha seine Augen nun wieder aufschlug. Sofort stoppte der Nobu schockiert von dem Bild, was sich nun bot. Die drei kommataförmigen Punkte waren verschwunden und hatten sich stattdessen zu einer großen schwarzen Pupille vereint, die drei sichelartige Abschweifungen besaß.
 

Mangekyou Sharingan!“, sprach Itachi und hielt den Blickkontakt mit Takeshi aufrecht, der nur ungläubig dabei zusah, wie sich die Umgebung plötzlich veränderte. So gut wie alles um ihn herum, einschließlich er selbst, wurden schwarz und nur die Umrisse ließen Objekte und andere Dinge voneinander unterscheiden. Der Himmel wurde rot und ein schwarzer Mond erschien an diesem.
 

Verwirrt sah sich der Samurai um, stolperte dann rücklings über etwas und fiel eine große Schlucht hinab, ehe er dann hart auf etwas aufkam. Als der Schmerz nachließ und er seine Augen öffnete, sah er tausende Itachis vor sich, die allesamt sein Schwert trugen. „96 Stunden voller Qual und Schmerz.“ Mit diesen Worten begannen der Uchiha und seine unzähligen Doppelgänger, auf ihr Opfer einzustechen. Voll Pein schrie Takeshi auf, als das Blut an ihm herunter floss und nahezu jede Stelle seines Körpers zerschnitten oder zerstochen war. Aber sie hörten nicht auf… Es ging immer weiter. Die Wunden schmerzten wieder und wieder auf, als die gesammelte Mannschaft in diesen bohrte und die Klinge tiefer vergrub.

Erst nach einer Weile waren sie mit einem Mal verschwunden und ließen den Nobu vom Kreuz fallen, woraufhin er sich langsam keuchend und mit verkrampftem Gesicht erhob. Es schien zu enden, aber da irrte er sich gewaltig, als der Schwertkrieger langsam ein Geräusch über sich wahrnahm, weshalb er diesem seine Aufmerksamkeit widmete und einen gewaltigen Feuerball am Himmel erkannte, der mit einer solchen Geschwindigkeit auf ihn zuraste, dass er nicht mehr ausweichen konnte und getroffen wurde…
 

Ein gequälter Schrei folgte, als sich die Umgebung wieder normalisierte und Itachi sein Mangekyou Sharingan deaktivierte und damit das Tsukuyomi auflöste.

Trübkalt und gleichgültig sah er dabei zu, wie der Nobu vor ihm auf die Knie ging und dann mit dem Gesicht zuerst auf den Boden fiel. So schnell konnte es zu Ende gehen… Der Uchiha atmete einmal tief aus und langsam ging er an dem vermeintlichen Toten vorbei, seinen Schweiß ignorierend. In letzter Zeit kostete das Mangekyou Sharingan nicht nur mehr und mehr seines Chakras, es verschlechterte seine Augen, auch wenn es noch schleppend voranging. Aber nun ja… Besser, es war schnell beendet, als irgendwelche bösen Überraschungen zu überleben, dachte sich Sasukes älterer Bruder und stockte dann aber, weitete sogar leicht die Augen, als er glaubte, etwas zu hören.

Nur sehr langsam und innerlich ungläubig verneinend, drehte er sich zu Takeshi um, der doch tatsächlich aufstand. Zuerst drückte er sich auf alle viere, dann brachte er sich durch viel Kraftaufwand ins Knien und anschließend erhob er sich vollständig.

Wie war das möglich…? Klar, zweiundsiebzig Stunden konnte ein talentierter Shinobi, der zumindest ein Sharingan besaß, in der Welt von Tsukuyomi und ihren Qualen überleben, aber einer wie Takeshi doch nicht… Er besaß kein Sharingan und hätte viel schneller daran zu Grunde gehen müssen. Doch er war es nicht… Er lebte, keuchte zwar schwer und sah ziemlich fertig aus, aber er lebte…
 

Und nun drehte dieser sich auch noch zu ihm um, mit einem Blick, den Itachi so noch nie gesehen hatte. Es war ein finsterer und hasserfüllter Ausdruck zugleich, der den Uchiha jedoch nicht wirklich beeindruckte. Trotzdem hatte er im ersten Moment einen leichten Schauer verspürt, wobei dieser schnell verschwand, als in ihm selbst ebenfalls eine Art Wut aufkam. Niemand widerstand seinem Mangekyou Sharingan, wenn er das nicht wollte. Und das würde er ihm jetzt gleich beweisen. Sechs oder zwölf Stunden müssten reichen, um einen endgültigen Schlag zu versetzen. Deshalb aktivierte er wieder die erweiterte Form seines Sharingans und blickte damit zu Takeshi, der jedoch das Stirnband über sein Teufelsauge legte und gleichzeitig das rechte schloss. „Mangekyou Sharingan“, sprach Itachi erneut, weitete dann aber leicht seine Augen, als absolut nichts passierte. Weder er noch sein Gegner waren in der Welt von Tsukuyomi. Er war nicht im Bewusstsein des Schwarzhaarigen… Und erst jetzt realisierte er, warum das so war – der Blickkontakt fehlte. Dadurch, dass Takeshi sein rechtes blaues Auge geschlossen und das Byakugan mit dem Stirnband abgedeckt hatte, konnte kein direkter Blickkontakt zwischen ihnen entstehen.

Deshalb war er vor einem weiteren Tsukuyomi geschützt. Aber seinerseits bedeutete das nicht, dass er jetzt nichts sehen konnte. Nein, durch das Bluterbe des Hyuuga – Clans konnte er durch sein Stirnband sehen und noch weiter, was ihm gestattete, alles wahrzunehmen.

Trotzdem schwieg der Uchiha, während Takeshi sein Schwert vom Boden aufhob und außerdem noch sein Wakizashi zog. Das Kurzschwert kreuzte kurz die Klinge des Katanas und dann hielt er beide Waffen parallel zueinander waagerecht vor sich.

„Ich muss zugeben, dass ich nicht erwartet habe, dass du mein Tsukuyomi überstehst“, sprach Itachi dann doch, beließ es aber bei einem gleichgültigen Blick, „Dennoch kannst du mich nicht treffen, egal, was du versuchst.“ Sogleich weiteten sich die Augen des Uchihas erneut, als der Ernst Takeshis einem amüsierten und leider auch siegesgewissen Schmunzeln wich.
 

„Wenn du dich da mal nicht irrst. Du hast die Ehre, durch etwas zu sterben, was bisher so gut wie niemand zu Gesicht bekommen hat“, sprach er und sein Schmunzeln wurde breiter, ein leichter Wahnsinn war darin ebenfalls zu erkennen.

„Deine Oniken – Techniken sind zu langsam für das Sharingan“, konterte Itachi immer noch kalt, wobei sich die Anspannung langsam bemerkbar machte.

„Diese hier nicht… Ich hoffe, du wirst es merken, nein, vielmehr hören! Noch ehe du reagieren kannst, wird dich ein Schrei zermatern. Ein Schrei des Teufels, erschaffen durch die Klinge des Teufels, ausgeführt durch das Auge des Teufels!“
 

Itachi erkannte den Ernst der Lage, auch wenn er dieses Gewäsch für eine dümmliche und naive Einschüchterungstaktik hielt. Dennoch machte er sich bereit auszuweichen, vor was auch immer. Durch sein Sharingan erkannte er, wie die zwei Chakras der beiden Schwerter immer greller wurden, sich sogar für das menschliche Auge zu manifestieren begannen. Die Klingen erzitterten unter ihrer entstehenden Macht und dieses Zittern hörte man ganz deutlich. Es wurde immer lauter, fast schon unerträglich. War das der Schrei des Teufels, den Takeshi erwähnt hatte?
 

Oniken ougi – Akuma Ryuu Nirentotsu no Jutsu!“ [Geheimes Teufelsschwert, Technik des Zwillingsdrachendämons]
 

Die Kunst dieser Technik liegt darin, das Chakra beider Schwerter getrennt und doch kombiniert einzusetzen und mit dem eigenen Chakra in Einklang zu bringen“, sprach der große Samurai und hatte die Arme vor sich verschränkt.

„Ich verstehe nicht ganz“, warf der junge Ninja ein, „Wie soll man etwas getrennt und doch kombiniert einsetzen?“ Musashi lächelte wissend und untermalte seine folgenden Worte mit den entsprechenden Gestiken.

„Es ist ähnlich wie im echten Leben. Nehmen wir Mei und dich… Ihr führt getrennte Leben, agiert aber zusammen. Eine Einheit, die aus zwei verschiedenen Teilen besteht. Zusammen, unzertrennlich und doch zwei einzelne Individuen.“ Takeshi legte zunächst noch fragend seinen Kopf schief, ehe er einen Blick zu seiner blonden Kameradin warf, die sich in einiger Entfernung mit Gozen Tomoe unterhielt. Anschließend nickte er.

„Aber vergiss nicht, Takeshi“, meinte Musashi und hob gewichtig den Finger, „Diese Technik kostet nicht nur viel Kraft… Sie kann ihren Anwender immens schädigen, schwächen, im schlimmsten Fall sogar töten. Nutze sie nur, wenn du keinen anderen Ausweg siehst, um dich und diejenigen, die du liebst, zu beschützen…
 

Es war soweit… Er würde sie einsetzen, diese geheime Technik, mit der er wahrscheinlich sein Leben riskierte… Aber dennoch waren sein Glaube und sein Wille stark genug, um zu überleben. Schließlich hatte er noch einiges vor im Leben…
 

Takeshi umfasste das Wakizashi und hatte nun beide Klingen nach außen zeigend, aber immer noch parallel übereinander. Dann erhob er sie und zog sie dann plötzlich zurück nach unten, woraufhin um Itachi – trotz des tosenden Regens – ein Flammenkreis wie aus dem Nichts entstand, der sich weiter nach oben zog. Hin und wieder öffnete sich ein kleiner Weg im Flammenkreis und ließ sichelartige Luftzüge hineindringen, denen Itachi nur knapp auswich. Planlos, wie er sich hieraus befreien sollte, fasste Itachi den einzigen sinnvollen Schluss und wollte in die Höhe springen, erkannte aber dank seines Sharingan, dass das nicht die sinnvollste Idee war, denn über ihm zuckten Blitze wie fliegende Drachen in den Wolken, die mit Chakra gefüllt waren. Es schien keinen Ausweg zu geben, zumindest jetzt noch nicht… Nun, dann würde der Uchiha jetzt eben zu einen Mittel greifen, das er lange nicht mehr einsetzen musste. Er formte ein Fingerzeichen und konzentrierte sein Chakra.

Und dann, ganz plötzlich, öffnete sich der Flammenkreis, sodass Itachi seine Aufmerksamkeit dorthin wandern ließ, als der kampfeslustige Schrei Takeshis auf ihn zu kam – mit beiden grell leuchtenden Schwertern im Anschlag. Und dieses Leuchten schien nur darauf zu warten, seine volle Kraft entfalten und das künftige Opfer zu Staub machen zu können.

„STIRB!“, schrie der Nobu noch, ehe der Uchiha sein rechtes blutendes Auge aufriss, zu dessen Pupille unzählige Adern fuhren… Zeitgleich geschah es dann…
 

„Amaterasu!“

„Mukuí!“
 

Der Feuerkreis schloss sich und sein Licht ließ schwarze Flammen im Inneren erkennen, die sich mit einem grellen Leuchten vermischten und dann in einer endgültigen finalen und gewaltigen Explosion aufgingen…
 


 

Also mal abgesehen von meinen wortgetreuen Übersetzungen, die wohl nie wirklich so im japanischen lauten würden, hoffe ich, dass ihr den Kampf soweit in Ordnung fandet. Ich habe mir schon was dabei gedacht, dass die zwei mehr oder weniger ebenbürtig sind, sonst wäre Takeshi nicht der, auf den so große Stücke gelegt werden würden Oo
 

Im nächsten Kapitel werden Sasuke und Sakura noch einmal kurz ins Geschehen kommen, da die sich zugespitzte Lage auch bei den Samurais nicht unbemerkt geblieben ist. Außerdem trifft Naruto eine ziemlich schwerwiegende Entscheidung - Kapitel 19: Narutos Entscheidung
 

Ich wollte an dieser Stelle aber nochmal auf die Fortsetzung zu "Chains of Chaos" und "Cursed Blessing" aufmerksam machen, die ihr unter folgendem Link finden könnt. Das ENS-System ist da aber anders. Ich bin mal mit dem Trent mitgegangen, der sich neuerdings hier auf Animexx finden lässt^^
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/191132/

Narutos Entscheidung

Here we go mit dem 19. Kapitel! Diesmal wieder leicht ruhiger, aber die stetige Action bleibt noch ein wenig erhalten, auch wenns hier zwischendurch tiefgründiger wird. Viel Spaß und dankbar bin ich für jedes Kommentar :P
 


 

Kapitel 19: Narutos Entscheidung
 

Erst spät nachts hatte Naruto es einigermaßen geschafft, die Augen zu schließen. Diese Geschichte über den vermeintlichen Akatsuki und somit abtrünnigen Ninja Teufelsauge Takeshi war ihm einfach nicht aus dem Kopf gegangen. Sie beschäftigte ihn…

Gut, der Blondschopf hatte quasi ein Talent darin, das Leid anderer zu teilen und doch war es hier etwas anderes. Wie musste es wohl sein, vom eigenen Vater so misshandelt, gedemütigt und dann als „Versuchskaninchen“ für ein solches Experiment nach Macht ausgenutzt zu werden?

Naruto wusste es nicht und er wollte es auch gar nicht wissen. Jemand wie Takeshi wäre wohl ohne Vater besser dran gewesen. Aber es war nun einmal das passiert, was Mei den Konohanins erzählt hatte. Und sie zweifelten auch nicht daran, auch wenn Neji mehr wütend als verständnisvoll das Krankenhaus verlassen hatte. Für ihn war die ganze Sache natürlich noch etwas anderes. Denn Neji hatte Zweifel an dieser Geschichte. Niemand konnte bestätigen, dass Takeshi das nicht mit Absicht getan hatte! Es sah natürlich besser aus, wenn er dazu gezwungen wurde.

Aber Naruto glaubte der blonden Akatsuki… Die wenigen Tränen und einfach ihre bloße Anwesenheit hatten ihn dazu getrieben. Außerdem würde sein seltsames Verhalten von vor ein paar Tagen dafür sprechen. Kakashi hatte Recht – Takeshi hätte sich Naruto nach ihrer kleinen Auseinandersetzung einfach nur schnappen müssen, nicht mehr und nicht weniger. Aber das hatte er nicht getan und die Frage war nun einfach immer noch, warum…

Jedenfalls würde diese Geschichte eine Antwort darauf geben. Eine Antwort, deren Inhalt daraus bestand, dass die beiden unfreiwilligen Akatsukis nicht ihre Feinde waren.
 

Dennoch war jetzt ein Thema entstanden, das Naruto bestimmt auch noch andere Nächte wach halten würde. Aber nicht mehr diese… Die Müdigkeit hatte ihn schließlich übermannt und seine Augen zum Schließen verleitet. Sicherlich würde eine Mütze Schlaf gut tun, zumal es sicherlich anstrengend werden würde, sich gegen Tsunades Anordnung auf die Suche nach Sasuke und Sakura zu machen…
 

Der Blondschopf war eingeschlafen und das auch noch ziemlich tief, sodass er natürlich nicht bemerkte, wie auf dem Dach, welches seinem Schlafzimmerfenster gegenüberlag, die hübsche Gestalt der blonden Akatsuki erschien. Sie blickte gedankenverloren in das friedliche Gesicht ihres Opfers. Es war doch nicht gerecht, jemanden wie ihn zu entführen und umzubringen, auch wenn er einen Dämon in sich trug, den man für dunkle Machenschaften benutzen wollte. Es war auch nicht gerecht, ihn aus der Blüte seines Lebens zu reißen, seinen Freunden und seiner Liebe zu entziehen, ihm seine Träume und Ziele zu nehmen. Und doch wusste Mei, dass sie keine andere Wahl hatte, wenn sie die Akatsuki davon überzeugen wollte, dass ihr „Verrat“ nur gestellt war, auch wenn er das in dem Sinne nicht war – zumindest nicht ganz. Vor allem sorgte sie sich um ihren einäugigen Kameraden, dem es bestimmt nicht allzu gut erging. Deshalb riss sie sich zusammen, atmete einmal tief durch und sprang dann vom Dach durch die Wand zu Narutos Schlafzimmer, in dem sie leise zum Stehen kam. Langsam drehte sie sich um und schritt ebenso lautlos neben sein Bett, erhob ihren Arm, der kurzzeitig transparent aufflackerte und stockte dann jedoch.

Sie hatte schon viele Leute getötet, aber das auch nur, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Es waren notwendige Schritte gewesen, die nicht umgangen werden konnten und die Situationen hatten keine andere Möglichkeit geboten. Im Grunde hasste sie sich jetzt in diesem Moment, als sie schwer schluckte und ihre Hand im Körper des Blondschopfes vergrub, der geschockt erwachte und seine blauen Augen aufriss. Die Hand der Kagura war einfach so in seinen Körper gedrungen, ohne etwas aufzustechen, eine blutende Wunde entstehen zu lassen oder den Körper sonst zu verletzen.

„Verzeih’ mir, Uzumaki Naruto“, sprach sie leise und bewegte ihre Hand in Richtung seines Herzens, welches sie leicht drückte. Ihr Bluterbe erlaubte ihr nicht nur, durch jedes Material zu wandern, nein, es ermöglichte ihr zusätzlich in die Körper ihrer Feinde einzudringen und die Organe direkt zu schädigen. Je nachdem, wie stark sie das tat, konnte sie beeinflussen, ob derjenige sterben oder nur bewusstlos werden sollte. Und der Chaosninja sollte bewusstlos aber trotzdem stark geschwächt sein, damit sie keine bösen Überraschungen erleben würde.
 

Aber eine solche böse Überraschung musste sie genau jetzt doch erleben, denn der Naruto, der hier im Bett lag, verpuffte urplötzlich und Mei riss entsetzt ihre Augen auf, als sie nur knapp einem Kunai auswich, das ihr von hinten an die Kehle geworfen wurde. In ihrem Ausweichmanöver drehte sie sich um und erkannte Naruto, wie er sich ein neues Kunai nahm, damit zuschneiden wollte. Und ebenso reaktionsschnell ging das Wurfmesser einfach durch den Körper der Akatsuki hindurch, wie auch die Angriffe von oben oder von der Seite, die sie dazu zwangen, weiter zurückzugehen.

Und dort wurde sie schließlich von einem weiteren Schattendoppelgänger gepackt, der ihr zusätzlich ein Kunai an die Kehle hielt.

Der Uzumaki selbst blieb vor ihr stehen und sah sie aus seinen blauen Augen ernst an.

„Warum tust du das? Ich weiß, dass du nicht wirklich zu der Akatsuki gehörst… Warum lässt du dir stattdessen nicht helfen, anstatt diesen Dreckskerlen weiter zu Füßen zu liegen? Denkst du nicht, dass euch das nur abhängiger von ihnen macht? Sie werden ihr Versprechen nicht halten!“

„DU WEIßT GAR NICHTS!“, schrie sie Naruto daraufhin an, riss sich los, sodass der Doppelgänger zurückgestoßen wurde und innerhalb eines einzigen Augenschlages war die blonde ehemalige Kunoichi aus Raigakure wie ein Luftzug durch den Chaosninja vor sich gezogen, sodass er schmerzerfüllt nach hinten auf den Boden fiel und dort verpuffte. Mei weitete wieder erstaunt ihre Augen. „Ein Kage Bunshin? Schon wieder… Aber wo…?“ Ihre Frage beantwortete sich, als sie aus dem Fenster blickte und Naruto auf dem gegenüberliegenden Dach stehen sah. Vor Wut verkrampfte sie ihr Gesicht, sprintete durch die Wand und sprang ihm nach.
 

Der Blondschopf sah sie jetzt auf sich zuspringen, hielt seine Handflächen offen und seitlich von sich, in denen sich jetzt zwei Spiralkugeln sammelten. Die Akatsuki hatte das schon ein paar Mal jetzt gesehen und würde sich davon nicht unterkriegen lassen, doch seltsamerweise geschah noch etwas. Narutos blaue Augen wichen dem Rot des Fuches, er ballte langsam die offenen Handflächen und sie glühten rötlich auf. Auf diese Weise drückte er die Rasengans weiter ein, sodass ihr Glühen zwischen den Fingern noch deutlich zu erkennen war.

Und dann, mit einem finalen Drücken, zersplitterte er die beiden Spiralsphären…

„Rasen Senbon!“, rief er und warf die zahlreichen kleinen Chakrakugeln auf die blonde Akatsuki, die einen Haufen davon auf sich zukommen sah. Nur mit Mühe und Einsatz ihres Körpergewichtes schaffte sie es, einigen auszuweichen, aber wurde dann doch von anderen getroffen, sodass sie schmerzerfüllt aufschrie und gerade noch so auf dem Dach landen konnte, wo sie wieder feste Gestalt annahm. War das Zufall, dass er die Schwäche ihres Bluterbes kannte? Wirklich intelligent wirkte der Uzumaki ja nicht…

„W-Woher…?“, fragte sie ihn und hielt sich die peinigenden Verletzungen, die von einigen kleinen Senbons zugefügt wurden.

„Die Geisterbewegung“, sprach Naruto dann und wurde ernst, während sich seine Augen wieder normalisierten, „Das Kekkei Genkai des Kagura – Clans von Raigakure. Stark, um sämtliche Materialien zu durchdringen, sodass eine physische Verwundung unmöglich erscheint, aber je unerreichbarer man gegenüber Kunais, Schlägen oder ähnlichem wird, desto verwundbarer ist man gegen Ninjutsus…“
 

Der Uzumaki hatte in den letzten Monaten nach der Begegnung mit Sasuke einiges gelernt. Unter anderem hatte er den Vorteil darin erkannt, mehr über seine Feinde zu wissen. Das brachte einen doch wirklich in die Siegerposition. Deshalb hatte es sich gelohnt, nach dem Verlassen des Krankenhauses die Bücherei aufzusuchen, auch wenn ihn alle verdutzt angesehen hatten.

Keuchend und sich doch langsam erhebend, sah Mei ihn an.

„Na los doch… Bring’ es zu Ende…“ Aber Naruto tat nichts dergleichen.

„Wenn du mich unbedingt der Akatsuki ausliefern willst“, meinte er dann langsam, „hättest du nur fragen müssen…“ Die Kagura blickte ihn völlig überrumpelt und perplex an. Bitte was hatte er da gerade gesagt? Und warum fing er jetzt so dämlich zu grinsen an, während er sich sein Stirnband zurechtrückte. „Bring’ mich hin. Es ist an der Zeit, diese Geschichte ein für allemal zu beenden…“
 

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Irgendwann war Sakura aufgewacht. Sie wusste nicht, wie spät es war. Sie wusste nicht einmal, ob es Tag oder Nacht war. Nun, das konnte sie auch nicht wissen, weil in diesem Bergversteck nämlich nicht ein einziges Fenster war. Gut, es wäre auch ein wenig auffällig und vor allem merkwürdig gewesen, wenn mitten in einem Berg ein Fenster wäre. Müde drehte sie sich um und mit einem Mal fröstelte sie, sodass sie sich die Decke noch etwas über ihren nackten Körper zog… Moment mal… Nackt? Oh, da war ja etwas.

Die Kunoichi wurde unweigerlich rot, wobei sich dieses sofort wieder verdrängte, nachdem sich die Frage in ihr Bewusstsein geschlichen hatte, was zur Hölle gestern Nacht mit ihr los gewesen war. Wieso hatte sie sich dem Mann, den sie vor einigen Tagen noch hasste, überhaupt zu dieser zwischenmenschlichen Leidenschaft hingegeben? Sie war doch weder ein Flittchen noch ein verknallter Teenager. Na ja, dass sie doch noch Gefühle für Uchiha Sasuke hegte, hatte sie sich ja wieder bewusst gemacht, auch wenn sie diese eigentlich am liebsten verbannt hätte. Aber das hatte er ihr nur weiter erschwert, als er in letzter Zeit so seltsam war, so untypisch, dass er sagen konnte, sie wäre ihm nicht im Weg, er hätte kein Interesse daran sie zu töten. Er war außerdem so seltsam zärtlich zu ihr gewesen, wie sie festgestellt hatte. Sei es nun diese Berührung von ihm, kurz bevor sie aus ihrer Ohnmacht erwachte oder der ziemlich plötzliche Kuss, über den sie bis jetzt noch nicht geredet hatten. Generell hatten sie überhaupt nicht wirklich geredet, was ja eher untypisch war.
 

Handeln statt Denken – das war wohl offensichtlich beiderseitige Struktur in diesem seltsamen Liebesspiel gewesen, für das sie beide verantwortlich waren. Die Medic – nin wusste aber, dass spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen war, mit ihm zu sprechen und einige Dinge zu klären, auch wenn es nicht einfach war, mit Sasuke überhaupt ein Wort zu wechseln, geschweige denn eine Antwort zu kriegen. Früher hatte er wenigstens mehr gesprochen oder mit einem abfälligen „Tz“ oder „Hn“ geantwortet. Heute machte er nicht einmal mehr das.

Dennoch, die Frage war ganz einfach, was mit dem kaltherzigen Schwarzhaarigen los war, dass er sich so exzentrisch verhielt. Wollte er vielleicht einfach nur auf dieses eine hinaus und hatte deshalb so gut geschauspielert?

Sakura konnte den Gedanken trotz Zweifel gut verwerfen, denn wenn Sasuke etwas nicht tat und auch nicht konnte, dann war es schauspielern. Und verstellen tat er von sich aus sehr ungern. Natürlich könnte sich auch das in den letzten Jahren geändert haben, aber daran glaubte die Haruno nicht. Diese seltsamen Ereignisse und Geschehnisse zwischen ihm und ihr waren nicht geschauspielert, das hatte man ihm angesehen. Und wer Sasuke kannte, der wusste, dass man ihm eigentlich nichts ansah. Generell stand noch so viel offen, was eine Antwort verlangte, wobei sich alles auf eine Frage konzentrierte:
 

Wie soll es jetzt weitergehen?
 

Gute Frage, nächste Frage… Selbst wenn der Uchiha unter Umständen bei einer sehr geringen Chance ihre Gefühle erwidern würde, war nicht ansatzweise klar, wie er damit umgehen würde und wie sie beide das handhaben wollen würden. Er konnte ja schlecht einfach so wiederkommen und mit ihr eine Beziehung führen, die harmonisch und glücklich war! Hallo? Es handelte sich hier um Uchiha Sasuke, einen Abtrünnigen, der noch dazu der Rache an seinem Bruder nacheiferte. Immer mehr drängten sich deshalb die schönen Erinnerungen bei Sakura in den Hintergrund und wichen deshalb diesen Gedanken.
 

Also sollte sie die Initiative ergreifen und versuchen mit ihm zu reden, da von seiner Seite sowieso nichts kommen würde, wie sie dachte. Aber halt! Sie merkte erst jetzt, dass sie scheinbar völlig alleine aufgewacht war und riss deshalb schnell die Augen auf. War er etwa gegangen? Hatte er sie einfach sitzen gelassen und sich aus dem Staub gemacht? Wenn das der Fall wäre, hätte er die Samurai ohnehin wieder im Nacken, auch wenn er diesmal nicht so einfach niederzustrecken wäre.

Als sie ihren Blick schnell zur Tür wenden wollte, stockte sie und stellte dann erleichtert fest, dass Sasuke doch hier war. Er saß mit Hose und Stiefeln aber freiem Oberkörper am Bettrand und hatte ihr seinen narbenverzierten Rücken zugewendet. Dieser ließ Sakura immer noch betrübt drein blicken, doch vielmehr verwunderte sie die Haltung, die er in dieser sitzenden Position angenommen hatte. Die Arme lagen kraftlos auf seinen Oberschenkeln und sein Kopf war gesenkt. Er wirkte in diesem Moment ja schon fast irgendwie… verzweifelt…
 

„Du bist wach“, stellte er zu Sakuras Verwunderung fest und lugte leicht über seine Schulter, um sich selbst scheinbar noch einmal zu vergewissern, ehe er wieder auf den Boden blickte. „Wir müssen reden…“

Schweigen. Hatte sich die Kunoichi gerade verhört? Wären hier andere im Raum, hätte sie diese gefragt, ob sie das auch von Sasuke vernommen hatten. Sasuke wollte von sich aus reden… Er zwang sich offensichtlich nicht einmal dazu.

„Ich weiß“, erwiderte die Rosahaarige und setzte sich weiter auf, wickelte sich die Decke um ihren Körper.

„Die Sache würde nie funktionieren“, kam es dann wieder vom Uchiha, dessen Worte Sakura natürlich einen ziemlichen Schlag versetzten, der aber nur einen Moment anhielt, „Und doch glaube ich nicht daran.“ In der Tat. Sasuke glaubte nicht, dass es nicht funktionieren würde, auch wenn quasi alles dafür sprach.
 

Fakt 1: Er war ein Nuke – nin. Was Konoha mit ihm machen würde, war unklar. Aber die Wahrscheinlichkeit war nicht klein, dass man seinen Verrat mit dem Tode bestrafen würde.

Andererseits würde Naruto so lange jammern und quengeln und andere würden sich für ihn einsetzen. Auch Tsunade wäre wohl unter Umständen auf seiner Seite.

Fakt 2: Itachi. Er musste Rache nehmen. Er musste ihn verdammt nochmal töten, denn sonst wäre alles umsonst gewesen. Sein Verrat. Sein Training. Die verdammten Narben.

Doch auch hier… Wen kümmerte schon Itachi, wenn man plötzlich feststellte, dass es wichtigeres im Leben gab, als die Erfüllung einer Rache, die einen sowieso alles kaputt machte? Und weiterhin – wenn Itachi doch so scharf auf einen Kampf war, dann würde er von sich aus kommen. Zumindest dann, wenn er merkte, dass kein Interesse von Sasukes Seite aus bestand.

Fakt 3: Er war ein gefühlskalter, desinteressierter und egoistischer Dreckskerl. Er kümmerte sich nur um sein eigenes Wohl und der einzige Mensch, der ihm wichtig war, war Sasuke selbst. Er würde sein Herz nie für jemand anderen öffnen können und Gefühle entwickeln.

Nein, nicht wirklich… Gerade in den letzten Tagen war genau das passiert. Er hatte sich in Sakura verliebt, auch wenn man es ihm nicht wirklich ansah.
 

Es waren diese drei Fakten und ihre Gegensprüche, die Sasuke doch tatsächlich dazu verleiteten, dass diese Sache doch funktionieren könnte. Es würde schwer werden, aber versuchen müsste man das…

„Ich glaube auch nicht daran, Sasuke – kun… Ich weiß nicht warum, aber in den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass ich mich kein Stück verändert habe und-…“ Sie wurde unterbrochen, erneut zu ihrer Verwunderung.

„Du hast dich verändert. Ich habe es gemerkt und gesehen. Und das hat mich auch verändert, obwohl ich nicht verstehe, wieso… Das wollte ich nicht.“

„Für manche Dinge gibt es keine Erklärung.“ Das leuchtete ein. Sakura konnte sich immer noch nicht erklären, warum sie es einfach nicht schaffte, über den Uchiha hinweg zu kommen. „Die Ursache fehlt… Aber die Wirkung bleibt nicht aus. Ich liebe dich immer noch…“ Eigentlich hatte sie noch anhängen wollen „auch wenn du das nicht tust“, aber dazu waren ihre Zweifel an Sasukes Innerem zu groß.
 

Und dieser erinnerte sich gerade an die Momente, in denen seine Finsternis einem gleißenden Licht entfloh, die Kälte von Wärme verdrängt und sein Hass auf Itachi dieser Zuneigung – nein, dieser Liebe – zu Sakura wich. Es machte ihn eigentlich total kaputt. Diese vielen verschiedenen Gefühle und Gedanken warfen alles um, aber es brachte ihn zu der einzig sinnvollen Antwort, zu der er sich nicht einmal wirklich zwingen musste.
 

„Und ich habe mich in dich verliebt…“ Erst als er es jetzt ausgesprochen hatte, dabei erneut leicht zu ihr gelugt hatte, realisierte er, was mit ihm geschehen war. Diese Veränderung in nur so wenigen Tagen, diese Manipulation, die durch seine einstige Teamkameraden ausging, ersetzten eine Welt, die ihn am Ende ohnehin zerstört hätte. Eine Welt, in der Itachi durch seine Hand gestorben, aber danach nichts Anderes mehr übrig war. Was bitte sollte er denn tun, wenn Itachi tot war? Sein Lebensziel wäre erfüllt gewesen und sonst hätte es nichts mehr gegeben. Ein sinnloses Ziel, was zwar Genugtuung verschaffte, aber keine Zukunft bot. Anders als die Veränderung, die ihm ein Ziel setzte, dessen Erfüllung eine Zukunft für ihn bereitstellte, für die es sich vielmehr zu kämpfen lohnte…
 

Überrumpelt von dieser Offenheit starrte Sakura den Uchiha einfach nur an. Er hatte sich in sie verliebt? Es war also wirklich alles nicht einfach nur Fassade, um ein wenig Spaß zu haben. Er hatte Gefühle entwickelt, Emotionen geweckt, sein Herz enteist. Und das nur wegen ihr?
 

Langsam rückte er wieder weiter auf das Bett und näherte sich ihr, was sie ihm gleichtat. Ein unbeschreibliches Gefühl kam in ihr auf, als er eine Hand auf ihre Wange legte und sich nach und nach ihrem Gesicht näherte. Sie schlossen die Augen und ihre Lippen bewegten sich wie in Zeitlupe aufeinander zu, bis sie nur wenige Millimeter voneinander entfernt waren. Und dann…
 

…klopfte es kurz an der Tür, die dann auch sofort aufgerissen wurde, sodass sich die zwei Ninjas leicht erschrocken abwendeten und zu Miyamoto Musashi sahen, der mit einem ernsten und leicht finsteren Gesichtsausdruck in den Raum getreten war. Sasukes Blick war wieder kalt, Sakuras fragend.

Was war los…?
 

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Der Morgengrauen würde bald anbrechen. Es war gut gewesen, sofort loszueilen, als es noch dunkel war. Das wusste Mei und das wusste Naruto. Sie hatte auf seine Aufforderung nicht lange gefackelt, war aber dennoch skeptisch, was das alles zu bedeuten hatte.

Wieso wollte er – der Kyuubi – Jinchuuriki – sich freiwillig in die Hände der Akatsukis fallen lassen? Es war doch totaler Irrsinn… Und dann auch noch zu sagen, dass die Sache jetzt ein für allemal beendet werden würde. Mei wusste, dass sie zu Ende ging, klar… Nur wäre es dann wohl in dem Sinne, dass die Akatsuki ihr lang ersehntes Ziel erreichen und Narutos Bijuu entziehen würde. Daraufhin wäre es ein leichtes, die noch verbleibenden Dämonenungeheuer zu finden und sie ebenfalls ihren Wirtskörper zu extrahieren.

Aber scheinbar glaubte dieser Blondschopf, der sich mit ihr durch den Wald bewegte, wirklich, dass er die verbleibenden Mitglieder der Organisation bezwingen könnte.
 

Dabei würde sie ihm hinterrücks in den Rücken fallen, auch wenn das nicht ihre Art war und sie im Prinzip jetzt schon bereute, so etwas zu planen. Aber es war der einzige Weg, aus dieser gesamten Nummer hier heil raus zu kommen, zumal Pein und die anderen dachten, dass sie eine Verräterin sei.

Sie mochte diesen Gedanken nicht… Mei war immer jemand gewesen, der niemandem ein Messer in den Rücken stach, es sei denn, es war bitter nötig und selbst dann trug sie über Wochen manchmal ein schlechtes Gewissen mit sich. Diesmal war es nicht anders. Aber auf merkwürdige Art und Weise war es noch schlimmer als sonst. Dieser blonde Chaosninja, der sich flink hinter ihr bewegte, hatte ihr mit seiner naiven Aussage Mut gemacht, ihr Hoffnung geschenkt, dass sich alles zum Guten wenden würde. Wieso nur? Wie machte er das? War er nicht nur ein plärrender und sich überschätzender Shinobi, der noch nicht einmal sehr talentiert war und nur durch seinen Bijuu zum Ninja wurde? Nein… Nein, das war er nicht.
 

Die Kagura schüttelt kurz den Kopf. Sie musste Fassung bewahren und sich nicht von solchen Gedanken verwirren lassen, zumal sie jetzt dem Versteck näher kamen, von dem Mei zuletzt wusste. Natürlich könnte es sein, dass die Akatsuki längst weiter gezogen war, aber sie konnte darauf zählen, dass Takeshi sich irgendetwas ausgedacht hatte. Es wäre natürlich ein Traum, wenn nur er als Wachposten dort geblieben wäre, aber die Wahrscheinlichkeit war nicht groß, das Misstrauen der anderen Akatsukis hingegen schon.

„Wir sind fast da!“, rief die Blondine dem Uzumaki zu, der jedoch nur ernst zu ihrem gemeinsamen Zielort blickte, woraufhin Mei kurz stutzte und dann seinem Blick folgte, sofort erschrak und die Augen weitete.
 

Was war das…? In der Ferne sah sie schwarze Flammen, die sich noch ein wenig durch die Baumkronen und den Wald fraßen. Und der Himmel über dem Versteck erstrahlte noch in einem gleißenden Licht, das langsam nachließ.

Je näher die beiden diesem Ort kamen, desto schlimmer wurde der Anblick. Die endlose Verwüstung dieses Platzes wurde immer deutlicher. Das Höhlenversteck war vollständig verwüstet, in tausend Felsen zerschlagen und teilweise zerstäubt, während die schwarzen Flammen sich selbst hier einige Löcher durchgefressen hatten. Aber der Feuerkreis war offenbar ebenfalls durch eine andere Kraft ein wenig verkleinert worden. Naruto und Mei kamen auf einem umgefallenen Baum zum Stehen und sahen zu dem Schlachtfeld, dessen Zerstörung ein Bild des Schreckens vermittelte.
 

Meis Augen weiteten sich immer mehr, als sie das gleißende Licht und die Zerstäubung bzw. Zerschneidung der Felsen und der Höhle interpretierte.

„Takeshi… Du hast doch nicht…“, murmelte sie entgeistert mehr sich selbst zu, „Takeshi!“ Ihr Ausruf wurde von einem sofortigen Sprung über eine Flammenwand gefolgt und sie lief jetzt über den Kampfplatz, den Namen ihres Freundes rufend, um diesen zu finden.

Auch Naruto hatte sich mit einem gekonnten Sprung über das schwarze Feuer bewegt und sah sich jetzt langsam um. Er ging über ein paar Felssplitter und blieb ernst. Wer hatte hier gekämpft und ein solches Ausmaß an Zerstörung bewerkstelligt? Welches Jutsu, wessen Kraft, war dafür verantwortlich?

War das hier etwa alles von Nobu „Teufelsauge“ Takeshi ausgegangen? Dieses Schlachtfeld hier? Nein, das konnte Naruto irgendwie nicht glauben. Schon gar nicht wegen dieser schwarzen Flammen. Moment… Dem Blondschopf kam eine Eingebung. Er hatte dieses Feuer schon einmal gesehen, nur viel kleiner und bei Weitem nicht so bedrohlich. Damals, als er mit Jiraiya auf der Suche nach Tsunade war.

Akatsuki.

Itachi.
 

Stammten diese Flammen etwa wirklich von Uchiha Itachi? Wenn ja, könnte das bedeuten, dass Takeshi und Itachi gegeneinander gekämpft hatten? Ja, es gab keinen Zweifel für Naruto. Und damit stand auch fest, dass Takeshi nicht sein Feind war. Denn wie hieß es so schön: Der Feind meines Feindes ist mein Freund! Aber wo war dieser? Und vor allem – wo war Itachi? War er etwa tot?
 

„TAKESHI!“, riss die Stimme der blonden Akatsuki Naruto aus seinen Gedanken und er folgte mit seinem Blick der Richtung, aus der die Stimme kam. Sie zog dank ihres Bluterbes gerade den Körper ihres Freundes aus einem steinernen Grab. Es war ein grauenhafter Anblick, der Naruto dazu veranlasste, seine Augen zu weiten. Die zerfetzten Klamotten, die zahlreichen Schürfungen, die teilweise in tiefen Wunden mündeten, aus denen immer noch Blut floss. Dreck durch das felsige Grab, in dem er eben noch gelegen hatte, hatte sich überall befestigt. Es war ein Wunder, dass die schwarzen Flammen ihn nicht immer noch heimsuchten, wo sie das doch mit der restlichen Umgebung taten. Dafür hatte er an einigen Stellen Verbrennungen dritten Grades. Dieses Bild… Es widersprach all dem, was Naruto bisher von Teufelsauge Takeshi gesehen hatte. Sein siegesgewisses Schmunzeln, das selbstsichere Auftreten, die provozierenden Sprüche…

All das war jetzt nicht mehr da… Es war einer tödlichen und stillen Bewusstlosigkeit gewichen. Nur langsam fing der Chaosninja sich und ging langsam auf Mei zu, die den Kopf ihres jahrelangen Freundes auf ihrem Schoß abgelegt hatte und verzweifelt versuchte ihn zu wecken. „Wach auf… Bitte… Wach doch endlich auf…“
 

Naruto wusste nicht, was er jetzt sagen sollte. Stillschweigend beobachtete er die Szene, die ihn mitnahm, obwohl er die beiden kaum kannte. Aber die Geschichte und die jetzige Situation hatten ihn überzeugt, dass die beiden keine schlechten Menschen waren, dass sie nicht wie die anderen Akatsukis waren. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte diese Organisation nun noch mehr Leid gebracht. Leid über zwei Schicksale, die nur keine andere Möglichkeit für ihre Freunde und ihre Familie gesehen hatten. Der Uzumaki senkte den Kopf, während das Herz des einstigen Rai-nins immer schwächer wurde. Er lebte noch, aber lange schien das nicht mehr der Fall zu sein. „Lass mich nicht allein… Das kannst du nicht… Das darfst du nicht… Ich bin mit dir gegangen, habe dich nicht im Stich gelassen. Jetzt lass du mich nicht im Stich, Takeshi! Hörst du?!“ Tränen bahnten sich einen Weg über die Wangen der Kagura, die sich hinunterbeugte und mit ihrer Nasenspitze die von Takeshi berührte.
 

„Welch rührende Szene“, meinte plötzlich eine amüsierte Stimme aus dem Hintergrund und zog Meis Aufmerksamkeit auf sich. Schnell drehte sie ihren Kopf in die Richtung von Kisame, der mit seinem belustigten Grinsen auf einem der zertrümmerten Felsen stand und sein Schwert über die Schulter gelegt hatte. Wieso lebte der noch? Sie hatte ihn doch beim See zusammen mit dem Hyuuga umgebracht? Es sei denn… „Dein kleiner Freund hat leider nicht standhalten können“, lachte er leise auf und sah dann zu Naruto, der ihm immer noch den Rücken zugewendet und den Kopf gesenkt hatte. „Wie ich sehe, hat doch eine Absprache zwischen euch stattgefunden. Wie dumm es doch von Takeshi war, nicht einfach abzuwarten.“

„Itachi hat ihn aber leider auch ein wenig unterschätzt, obwohl er wesentlich lebendiger ist“, kam eine weitere Stimme hinter Kisame hervor, die zu Zetsu gehörte, der den ebenfalls bewusstlosen Uchiha mehr schleifte als stützte.

Diese Samuraikunst hat teilweise sogar Amaterasus Feuer in Nichts aufgelöst. Kein Wunder, dass Itachi so am Ende ist“, sprach die zweite Stimme des monströsen Spions, der ebenfalls zum Blondschopf blickte. Doch dieser rührte sich immer noch kein Stück. Und Mei wusste nicht, was sie tun sollte. Am liebsten würde sie jedem einzelnen dieser Bastarde die Kehle aufschlitzen, aber dazu war sie jetzt nicht im Stande, zumal hinter Zetsu und Kisame plötzlich die Umgebung verschwamm und zwei Astralprojektionen erschienen.
 

„Nun begegnen wir uns endlich, Uzumaki Naruto – kun“, meinte die männliche der beiden, „wenn auch nicht persönlich. Aber das wird sich bald ändern, nur wirst du davon nichts mitbekommen.“ Seine Partnerin schwieg und schien aber dafür Naruto mit ihrem Blick quasi zu erstechen.

„IHR DRECKSKERLE! WARUM HABT IHR DAS GEMACHT?!“, schrie Mei dazwischen und zog sogar kurzzeitig die Aufmerksamkeit der vier Shinobis auf sich.

Das waren nicht wir, sondern Takeshi selbst“, erklärte Zetsu, „Ja, er hat Itachi von sich aus angegriffen. Er wollte es auf die Konohanins schieben und dann seine Belohnung kassieren, wenn du den Kyuubi – Jinchuuriki bringst.“

„Wenigstens warst du so verlässlich und hast das getan, auch wenn es nichts ändern wird, dass ich dich töte, schließlich hast du meinen Klon verraten“, sprach Kisame weiter vorfreudig und sein amüsiertes Grinsen verbreitere sich sogar. Aber Meis blickte senkte sich. Wie gebannt starrte sie auf das schwache und ausdruckslose Gesicht von Takeshi.

„Falsch. Er wollte, dass ich ihn hierher bringe“, sprach sie leise und doch hörbar, während sie mit ihrem Daumen über die Wange des vermeintlich Sterbenden sah.

Die Akatsukis begannen kurz zu stutzen. Bitte was? Naruto war zwar ein Hitzkopf, aber würde er ernsthaft eine solche Forderung stellen? War er wirklich so dämlich? Das konnten die letzten Mitglieder der Organisation nicht wirklich glauben.
 

„Wie dem auch sei“, sprach die weibliche Astralprojektion Konans nun, „Es ist Zeit für dich, Naruto – kun, uns-…“ Aber die Astralprojektion wurde urplötzlich unterbrochen und von einer kleinen fliegenden Spiralkugel vernichtet. Ernst machte sich unter den drei Shinobis in den schwarzen Mänteln breit, während sich Narutos Haare etwas aufstellten.
 

„Merkt ihr eigentlich, was ihr tut? Wisst ihr eigentlich, wem ihr mit euren dämlichen Machenschaften schadet? Scheinbar nicht. Aber glaubt mir“, begann Naruto, hob seinen Kopf, drehte sich langsam um, offenbarte so die fuchsroten Augen und ein finsteres Schmunzeln, „Für all das werdet ihr bezahlen. Und zwar endgültig!“ Die letzten beiden Worte hatte der Blondschopf in einer Stimme ausgesprochen, die offenbar nicht ihm gehörte. Zu grausam, zu laut, zu tief und viel zu mächtig war sie…

In einer unsagbaren Geschwindigkeit hatte sich der Mantel des Neunschwänzigen um Naruto gelegt, vier Schweife empor ragend und Chakra auffächernd. „Ihr wollt Kyuubi unbedingt?“, kam es wieder rhetorisch vom Uzumaki, dessen Eckzähne und Fingernägel sich verlängerten und spitz zuliefen, „Dann könnt ihr ihn haben!
 

Das rote Chakra strömte immer weiter aus und Naruto schrie auf, während es sich immer weiter um ihn legte und veränderte. Die drei Akatsukis und Mei starrten unentwegt und vielmehr entsetzt zu dem Blondschopf, dessen gewaltiges ausströmendes Chakra mehrere Druckwellen erzeugte und alle Anwesenden dazu veranlasste, sich die Arme schützend vor die Augen zu halten und noch dazu die Projektion Peins eliminierte. Dieses Mal würde die Akatsuki das zu Gesicht bekommen, was sie sich so sehnlich wünschten…
 

Kyuubi…
 


 

Oh ja.. Kyuubi oder zumindest zum Teil^^ Wie ich das meine? Naja, lest es im nächsten Kapitel selbst, aber es wird sowohl für die Akatsuki als auch für Naruto eine ziemlich "untolle" Wendung geben.. Lasst euch überraschen :)

Kapitel 20: Neun Schweife der Zerstörung

Neun Schweife der Zerstörung

So, wir starten durch mit dem zwanzigsten Kapitel dieser Geschichte und mit dem Einläuten des Finales, was langsam aber sicher auf euch zu kommt^^ Hinterlasst mir ein Kommentar, wie es euch gefallen hat :) Würde mich freuen!
 

Jedenfalls viel Spaß :D
 


 

Kapitel 20: Neun Schweife der Zerstörung
 

Das Innere dieser Gemäuer, die teilweise einer Kanalisation ähnelten, wurde nur durch ein sehr geringes Licht erhellt. Ansonsten vermittelten die Dunkelheit und der Boden, der leicht mit Wasser überschwemmt war, ein unschönes Gefühl. Doch es waren nicht nur diese Eigenheiten, sondern vielmehr die gewaltigen Gitterstäbe, die in die Höhe ragten und wie eine Art Käfig wirkten. Ein Käfig mit einem einzelnen Blatt Papier daran. Ein Käfig, der eine Bestie unter Kontrolle halten sollte, die hier im Inneren dieses blonden Konohanins lebte.

Eigentlich war der Käfig immer von Dunkelheit erfüllt, doch jetzt strahlten die roten Augen dieser Bestie auf und mit ihnen ein amüsiertes und vorfreudiges Grinsen, gefüllt mit Grausamkeit, als der Sohn des vierten Hokage vor ihm stand, ernst und doch entschlossen zu seinem inneren Teufel aufblickte.

Du hast dich also endlich entschlossen, ja?“, fragte das Ungeheuer und sein mächtige Chakra strömte langsam durch die Gitterstäbe auf den Uzumaki zu.

„Es ist an der Zeit, dieser ganzen Sache ein Ende zu setzen… Und auch wenn ich es nicht wahrhaben will – dazu brauche ich deine Hilfe!“ Kyuubi sah erhaben wie ein Dämonengott auf seinen Unterdrücker hinab und sein Grinsen schien mit jedem von Narutos Worten breiter zu werden.

Dann löse das Siegel und ich setze dem ein Ende, wie du es wünschst!“, sprach er vorfreudig und lachte anschließend leise auf.

„Nein“, erwiderte Naruto und das Grinsen des Fuchses verschwand mit einem Schlag, wich einer fragenden Mimik, „Alleine hast du auch keine Chance und das weißt du selbst. Die Akatsuki hat bereits einige Bijuus und sicherlich wird der eine oder andere nicht in einem Menschen eingeschlossen gewesen sein. Trotzdem haben sie ihn gekriegt…“

Deine Theorie basiert auf Vermutung, Kleiner… Du bist ohne mich zu schwach! Löse das Siegel! Ich zeige dir, dass ich nicht auf dich angewiesen bin und-…

„SEI STILL! Ich rede und du wirst mir jetzt zuhören! So viele Kämpfe habe ich mit deinem Chakra bestritten. Und fast jedes Mal hast du versucht, die Kontrolle über meinen Körper zu erlangen, da das Siegel schwächer wird. Aber du weißt genau, dass ich dir niemals freie Hand lassen werde! Und genau das hast du gemerkt, nicht wahr? Solange ich will, kann ich dich beherrschen, denn ich werde nicht zulassen, dass du nochmal irgendjemandem wehtust! Akzeptiere dein Schicksal! Ohne meinen Willen kannst du nichts bewirken, am allerwenigsten die Zerschlagung der Akatsuki!“
 

Die riesige Nase des neunschwänzigen Fuchses erzitterte und er fletschte seine Zähne unter der aufkommenden Wut, die Narutos Worte erweckten. Wie konnte dieser kleine, nichtsnutzige Bengel es wagen, seine unglaubliche Macht so zu denunzieren? Wie konnte dieser sterbliche Abschaum ihn so verspotten, obwohl er ihn jahrelang um Kraft angebettelt hatte? Die Augen des Kyuubi glühten auf und sein Knurren wurde von einem kraftvollen Schnauben gefolgt, das Naruto in seinem Inneren etwas zurückwarf, doch hielt er gegen und trat näher an die Gitterstäbe heran.
 

„Also was ist…? Siehst du deine Situation endlich ein und kooperierst oder willst du deine Existenz, die ja so gefürchtet ist, aufgeben, indem du mich untergehen lässt? Ich kämpfe auch ohne dein Chakra, aber dann kann ich für nichts garantieren…“
 

Das mürrische Knurren erklang erneut und eine Weile herrschte daraufhin ein Stillschweigen. Doch dann, ganz plötzlich, wich die Verärgerung des Dämonenungeheuers und wich einem – für ihn ungewöhnlichen – ernsten Ausdruck.
 

Nun gut… Aber du solltest wissen, dass dein Körper unter dem ausströmenden Chakra nahezu in allen Belangen geschädigt wird. Es könnte dein Bewusstsein niederringen und da du das Siegel nicht löst, kann ich ebenso wenig die Kontrolle wahren… Ist dir das klar?!
 

Naruto blickte in die Augen des Kyuubi und nickte dann, ballte die Faust.

„Das ist mir klar. Aber das Risiko gehe ich ein… Für alle…“ Urplötzlich erschien das erwartungsvolle Grinsen des Neunschwänzigen wieder, als Naruto durch die Gitterstäbe ging und das gewaltige Gefängnis dahinter in dem Orange des Fuchses aufglühte…
 

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Die gewaltige Druckwelle stieß die zwei Akatsukis und Mei um einige hundert Meter von sich, während zugleich auch einige Felsen und Steinsplitter in die Luft geworfen wurden. Um sich fangen zu können, ließ Zetsu den verwundeten Körper Itachis einfach fallen, beachtete ihn gar nicht mehr, wie der regungslose Uchiha in den Wald fiel.

Kisame, absorbier das Chakra!“, befahl seine zweite Seite, doch der Fischmensch war nicht nah genug dran, um sein mächtiges Schwert und dessen besondere Fähigkeit einzusetzen. Stattdessen musste er einem roten Strahl aus Chakra ausweichen und schaffte dies nur sehr knapp. Die Verärgerung auf seinem Gesicht war nicht zu übersehen.

„Dieser Bengel… Hat er dem Kyuubi etwa freien Lauf gelassen?“

„Wo ist er?!“, wechselte Zetsu das Thema, erhielt die Antwort auf seine Frage aber jedoch erst, als der Boden unter ihm aufriss, die Felsbrocken nach oben preschten und ihn dazu zwangen, ebenfalls nur knapp einer schnellen Gestalt auszuweichen. Der Akatsuki kam schlitternd zum Stehen und sah dann überrascht und entsetzt zu der Gestalt, die jetzt durch ihr Aufkommen auf dem Boden einen kleinen Krater entstehen ließ.
 

Sieben Schweife ragten in die Höhe. Sie alle bestanden aus einem rotschwarzen Chakra, doch veränderten sie sich von Moment zu Moment, nahmen eine orange Farbe an und wirkten auch beinahe wie eine neue Haut. Und je mehr sich der Uzumaki veränderte, desto mehr zeigten sich die Ansätze von zwei weiteren Schweifen, die langsam aufstiegen.

„Suiton, Baku Suishoha“, rief der Hoshigake schnell und spie eine riesige Menge Wasser aus seinen Mund, um die Vorteile seines Hauptelementes nutzen zu können, was auch sofort geschah. „Suiton, Suiryuudan-…“ Aber sogleich wurde er durch ein Hervorschnellen des Kyuubi – Jinchuurikis gehindert und stattdessen seine rechte Körperhälfte mit einem mächtigen Klauenhieb zerfetzt. Allerdings löste sich der Rest sofort in einen Haufen Wasser auf, wodurch klar war, dass es sich um einen Wasserdoppelgänger handelte. Der echte Kisame tauchte aus dem kühlen Nass wieder auf und sah ernst zu Naruto. „Sieht ganz danach aus, als würde das hier nicht so leicht werden wie mit den anderen…“

Zetsu widmete ihm einen kurzen Blick, sah dann aber auch zu Naruto.
 

Sein Kollege hatte allerdings Recht. Dieser Kampf hier würde sicherlich nicht einfach werden und es war schon sehr unklar, warum die Gestalt, die sie vor sich sahen, nicht der Fuchs selbst war. Es machte doch den Anschein, als hätte der Blondschopf das Siegel gelöst und so leicht unkontrolliert wirkte er ebenfalls, auch wenn das noch nicht so hervorstach. Also warum zur Hölle verwandelte er sich nicht in den wahren neunschwänzigen Fuchs?
 

Nun gut… Es müssten stärkere und vor allem extremere Mittel aufgefahren werden, um in diesem Kampf zwar als Sieger hervorzugehen, gleichzeitig aber den Tod ihres Gegners zu vermeiden, denn ansonsten könnten sie den Bijuu ja nicht mehr extrahieren.

Sofort setzte Kisame wieder zu neuen Fingerzeichen an, was Zetsu ihm gleichtat und gemeinsam bereiteten sie sich jetzt auf den hervorstürmenden Kyuubi – Jinchuuriki vor…
 

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Währenddessen hatte Mei es unter zitternden Umständen und mit viel Mühe geschafft, Takeshi aus dem Kampfgebiet zu ziehen, weg von den schwarzen Flammen, den ganzen Geröllen und mehr noch – dem aufgetretenen Wasserschwall. Eigentlich hatte ihr Gewissen geraten, Naruto zu helfen, allerdings war die Sorge um ihren langjährigen Freund und dazu der Gedanken, sie würde nur im Weg stehen, einfach zu groß, als dass sie das hätte tun können.

Stattdessen zog sie sich nun ihren Mantel aus und faltete ihn zu einem eher schmächtigen Kissen, auf dem sie den Kopf des Nobu ablegte. Immer mehr Tränen kullerten ihre Wange hinunter, weil sie einfach nicht wusste, was zu tun war. Sie hatte keinerlei Ahnung von Medical – Ninjutsus und die einzigen, die überhaupt medizinisches Verständnis hatten, waren Gozen Tomoe und Miyamoto Aki. Doch Mei selbst kein Stück…
 

Es war alles so kompliziert in letzter Zeit… Alles war irgendwie in sich zusammengebrochen, seit sie der Akatsuki beigetreten waren, um einem Ziel nachzueifern, das vielleicht gar nicht so nötig war. Im Grunde war es doch gut gewesen, wie sie gelebt hatten. Ja, man hatte sich mehr oder weniger „verstecken“ und hie und da durch Söldneraufträge unerkannt durchs Land reisen müssen, um Geld oder dergleichen zu erhalten. Aber verdammt nochmal – brauchte man unbedingt ein eigenes Dorf, um in einer Familie zu leben? Nein!

Mei und Takeshi hatten ihre Familie in den Samurais gefunden, die sie bei sich aufgenommen hatten, die sich um sie gekümmert und ihnen immer zur Seite gestanden hatten. Letzten Endes war es eine dämliche Idee zweier unreifer und übermütiger Ex – Rainins, sich einer so ominösen Organisation anzuschließen, um doch ein eigenes Dorf zu erhalten, das populär für seine Kenjutsukünste werden würde. Musashi war von Anfang an eher skeptisch und hatte sich dann aber trotzdem von Takeshis Eifer in dieser Sache breitschlagen lassen.

Aber wie sich herausstellte, hatte diese ganze Idee alles verschlimmert. Sie hatte bewirkt, dass sie zu vermeintlichen Entführern wurden, die Menschen umzubringen hatten, um ein Ziel zu erreichen und nicht zum Überleben. Sie hatte bewirkt, dass sie einen jugendlichen Blondschopf von seinen Freunden und aus seinem Dorf holen mussten, ihm Ziele und Träume zerstören sollten. Und all das nur, damit ein Superwesen oder ähnliches erschafft werden sollte, was nur mehr Zerstörung und Leid bringt.
 

Doch diese Idee hatte auch bewirkt, dass es jetzt war, wie es war, dass Takeshi hier bewusstlos lag und wohl nicht mehr lange zu leben hatte, wenn nicht ein Wunder geschehen würde. Aber Wunder gab es nicht, wie Mei immer wieder feststellte. Wunder hatten doch zur Folge, dass alles gut wurde und keine Konsequenzen enthielt. Allerdings war das vollkommener Schwachsinn… War es ein Wunder, dass sie mit Takeshi zusammenbleiben konnte? Nein. Wäre es das, hätten sie nicht das Dorf verlassen und so viele töten müssen, die einst zu ihren Verbündeten zählten. Wäre es ein Wunder, hätte Takeshi nicht das Auge eines Fremden, der sich für seinen Clan und die Zukunft seines Sohnes geopfert und als Experiment für die Machenschaften eines verrückten Raikages gedient hatte.

Und es war auch kein Wunder, dass die Akatsuki immer weiter zerschlagen wurde. Denn dann müsste sie hier nicht mit ansehen, wie der Mann, den sie liebte, starb und nach und nach sein Lebenslicht erlosch.
 

Je weiter sie ihn ansah, desto freier rollten die Tränen. Erinnerungen an Zeiten kamen in ihr auf, in denen alles gut schien. Erinnerungen an Momente, die sie gemeinsam geteilt hatten.

Schon als sie gemeinsam in ein Team gekommen waren, hatten sie sich gut verstanden, sich gemocht, auch wenn sie sich vorher nie begegnet waren.
 

„Also dann, stellt euch vor…“, hatte ihr Sensei damals gesagt und führte somit wohl ein typisches Ritual durch, das von allen Lehrmeistern genutzt wurde, egal aus welchem Dorf oder welchem Reich sie kamen. Ihr war bis heute nicht aufgefallen, dass Takeshi sie damals schon verlegen und doch verzaubert angesehen hatte.

„Ich bin Kagura Mei, 12 Jahre alt und möchte die stärkste Kunoichi des ganzen Blitzreiches werden! Ich trainiere gerne mein Kekkei Genkai und mag Süßes!“ Obwohl der Sensei recht fragend drein blickte, ging er kurz darauf auf das zweite Teammitglied ein, der sich ebenfalls vorstellte, während Mei schließlich merkte, dass sie angesehen wurde und deshalb ihren Blick zu Takeshi wendete, der aber schnell seinen Kopf wegdrehte und vollkommen gelassen vom Dach dieses Hauses sah.

„Okay, jetzt bist du dran, stell dich vor!“, forderte der Jounin den jungen Schwarzhaarigen auf, der eher desinteressiert wirkte, aber doch Aufmerksamkeit widmete. Er versuchte möglichst cool zu sein.

„Mein Name ist Nobu Takeshi, bin 12 Jahre alt und außerdem seit vier Jahren Genin. Das einzige Hobby, das ich habe, ist Training. Mein Ziel ist es“, und dabei legte er ein selbstsicheres Schmunzeln auf, „meinen Vater zu übertreffen und an seiner Stelle den Raikage zu schützen!“
 

Ja, das war einmal sein Traum gewesen und der war zerplatzt, als das Oberhaupt des Dorfes und der eigene Vater dieses grauenhafte Experiment durchführen wollten, dazu das Bluterbe des Nobu – Clans ausnutzten. Aber davor hatte Takeshi immer alles gegeben, täglich bis spät abends trainiert und seine Fähigkeiten steigerten sich immer weiter. Er war der talentierteste junge Ninja des Dorfes, schien keine Schwäche zu haben, außer Mei gegenüber.

Es fiel auf… Egal, in welcher Situation. Seien es Verletzungen durch Angriffe, gefährliche Momente bei Missionen oder einfach nur Trauer über ein Ereignis. Takeshi stand ihr zur Seite, hatte sie beschützt, sich um sie gesorgt und ein Lächeln gezeigt, was er keinem anderen zeigte… Er liebte sie aufrichtig und das tat sie auch, aber Arihiro hatte stets versucht, das zu ändern und funkte dazwischen. Letzten Endes war es doch nicht anders zu erwarten gewesen. Er hatte seinen Sohn quasi provoziert, ihn zu töten. Doch dadurch mussten sie fliehen, auch wenn Takeshi Mei erst nicht mitnehmen wollte.

Gemeinsam hatten sie sich lange durchgeschlagen, ihre Verfolger abgeschüttelt und im Fall der Fälle getötet, bis sie schließlich drei Nächte lang durchgelaufen waren und keine Pause gemacht hatten.
 

Keuchend fiel Mei auf den klitschnassen Boden, als ihre Beine unter ihr nachgaben und sie vor Schwäche, einigen Schrammen und Verletzungen noch weiteren Dreck an ihrer Kleidung in Kauf nehmen musste.

„Ich… Ich kann nicht mehr…“, sprach sie und ihre Augen fielen ihr schon fast zu, während Takeshi sich zu ihr umdrehte und aus ebenfalls müden Augen zu ihr sah.

„Wir können jetzt nicht anhalten. Ich kann die Jounin schon hören… Mei, komm“, versuchte er vergebens, seine Freundin zu motivieren und kniete sich vor sie, um ihr aufzuhelfen, doch seine Kraft war ebenfalls am Ende. Und als er versuchte, wieder aufzustehen, gaben auch seine Beine nach und der Nobu lag vor ihr, hob den Kopf und legte eine Hand auf ihre.

„Tut mir Leid“, meinte sie leise bei dem tobenden Sturm und doch verstand er sie, widmete ihr ein Lächeln.

„Nein… Mir tut es Leid… Ich hätte dich nicht mitnehmen sollen…“

„Sag so etwas nicht. Es war meine… Entscheidung…“
 

„DA SIND SIE!“, kamen die fünf Stimmen näher und erreichten ihre Zielobjekte, hatten sie umzingelt und das Ziehen von Kunais war zu vernehmen. Die letzte Kraft der beiden jungen Ninjas zeigte sich in dem Verhaken ihrer Hände, als einer der Jounin vortrat, sich neben sie kniete und sein Wurfmesser in die Höhe zog.

„Kleine Drecksbälger… Es war der größte Fehler, den ihr begehen konntet. Verräter…“, waren seine Worte und er wollte nun seine Waffe in den Rücken Takeshis rammen, doch stattdessen erstarrte er innerlich wie seine Kameraden, als er kalten Stahl an seinem Nacken bemerkte und ein fremder groß gewachsener Mann erschienen war.

Der Jounin musste sich nicht mehr die Frage stellen, warum seine Kameraden ihm nicht halfen, denn auch sie hatten diesen kalten Stahl, der zu einem Katana gehörte in ihrem Nacken, vielmehr jedoch drang es bei diesen bereits durch den Körper.

„Welch unglaubliche Mut es doch benötigt, um zwei erschöpfte und schwache Jugendliche zu verfolgen und zu töten. Ihr Ninjas und eure Wertvorstellungen… Ein Jammer, dass man euch doch so hoch schätzt.“ Mit einem kurzen und knappen Schnitt war der Kopf des Jounin nicht mehr da, wo er hin gehörte und der Riese trat zu den zwei Abtrünnigen, kniete sich zu ihnen runter und strich dabei nacheinander beiden auf den Kopf, erkannte den noch leicht überraschten Blick in dem glasigen und weißen linken Auge des Schwarzhaarigen. „Es ist vorbei… Bald ist alles wieder in Ordnung, ihr zwei…“ Anschließend erhob er sich und sah zu seinen Gefolgsleuten. „Kojiro, Tsunetomo… Nehmt die beiden Huckepack und dann beeilen wir uns… Die zwei holen sich sonst noch den Tod…“

„Aber es sind Ninja, Musashi – san… Noch dazu wurden sie von Rai-nins verfolgt. Denkst du, es ist klug, sie mitzunehmen?“

„Denkst du, es ist klug, wenn wir sie hier draußen sterben lassen. Sei nicht so töricht, Sanada… Für die beiden ist es zu früh zu sterben… Das haben sie nicht verdient…“
 

Ja, Musashi… Er hatte sie aufgenommen, obwohl er nicht einmal wusste, mit wem er es zu tun hatte. Bei ihm und den anderen hatten sie es gut gehabt. Sie kamen zu Kräften und waren schließlich bei Leuten angelangt, zu denen sie Vertrauen aufbauen, Zuneigung entwickeln konnten und die dazu noch die gegenseitige Liebe akzeptierten.

Außerdem lernten sie viel von den Samurai, obwohl diese Künste nur innerhalb der dazugehörigen Familie vererbt wurden. Aber sie hatten sich zu einem Teil dieser Familie entwickelt und nun sollte das alles enden?

Mei konnte es nicht fassen…
 

„Du darfst einfach nicht sterben, hast du gehört…? Sonst nehme ich dir das für immer übel…“ Kurz legte sie ihren Kopf vor Verzweiflung auf dem Oberkörper Takeshis ab, sah dann aber sofort wieder auf, als eine Gestalt aus dem Wald trat – humpelnd und sich an den Bäumen entlang tastend, trat sie aus den Schatten. „Du?!“, stieß die Kagura vor Hass hervor und sah in die schwarzen Augen von Uchiha Itachi, der sich seine tiefe Bauchwunde hielt und scheinbar einen Dreck darauf trat, das aus seinem Mund laufende Blut wegzuwischen. Aber dennoch sah er kalt und gleichgültig zu ihr, obwohl er nicht wirklich scharf darauf war, ihr zu begegnen. Und obwohl Itachi am Ende zu sein schien, aktivierte er seine Sharingan und sah noch dazu an Mei vorbei, die stutzte und sich dann langsam umdrehte, diesmal zwei Gestalten erblickte, die jetzt hinter ihr hervorkamen…
 

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Die gewaltige Chakraklaue raste über das Wasser, teilte es sogar bis zum Erreichen des Erdbodens und packte schließlich nach dem monströsen zwiespältigen Akatsuki, der aber mit einem gekonnten Sprung diesem Angriff entgehen konnte. Zeitgleich raste eine erneute Flutwelle auf den Uzumaki zu, verband sich in der Luft und traf ihn wie ein Stein, während der Verursacher dieses Jutsus nur auflachte.

Kisame landete jetzt auf dem Wasser und sah zufrieden hinunter, wie Naruto auf dem Grund seines erschaffenen Sees angelangt war. Sofort formte er neue Fingerzeichen.

„Suiton“, sprach er und legte seine rechte Hand auf das Wasserbett, „Goshokuzame!“

Fünf mächtige Haie erschienen und bewegten sich nun bedrohlich um den Kyuubi – Jinchuuriki hin und her, attackierten ihn und schleuderten ihn zwischen sich her, während dieser noch nicht ganz mit der Situation klar kam. Letzten Endes jedoch ragte sich durch diese dauernden Verletzungen und Schläge – auch wenn sie aufgrund der Chakrahaut nicht extrem ausfielen – ein erneuter Schweif in die Höhe, der achte…
 

Und mit dem Erscheinen dieses erneuten Schweifes wurde eine weitere Druckwelle an Chakra abgegeben, die alle fünf Haie augenblicklich eliminierte, dazu das Wasser in näherer Umgebung zum Kochen brachte. Kisame sprang in sichere Entfernung, als sich die Hitze auch zu ihm hingearbeitet hatte. Die Situation richtig eingeschätzt hatte er, wie sich nun herausstellte, denn der Uzumaki stieß sich vom Grund des „Sees“ ab und mit einer enormen Geschwindigkeit sprang er in die Höhe, durchbrach die Wasseroberfläche und hob in der Luft seinen Kopf, erschuf einen schwarzen Chakraball und schoss diesen auf die beiden Akatsukis, welche diesem aber durch ein erneutes Springen auswichen. Die entstandene Flutwelle ignorierten sie gekonnt.

Kisames Grinsen war zurückgekehrt, was für Naruto nichts Gutes zu bedeuten hatte.

„So, scheint ja ganz so, als würde keiner von beiden den Körper kontrollieren, hehe!“

Da das Siegel nicht gelöst ist, kann der Kyuubi nicht die Kontrolle übernehmen, aber das Chakra ist zuviel für den Jungen… Es hat sich schon fast verselbstständigt“, erklärte Zetsus zweite Hälfte und formte einige Fingerzeichen. Daraufhin schossen mächtige Dornenpranken aus dem Meer und packten Naruto an den Beinen, schleuderten ihn mit voller Wucht wieder auf das Wasser und wiederholten dies, bis sie von ihm abließen und genau auf Kisame zuschleuderten. Dieser holte mit seinem Schwert aus und schlug damit aus voller Kraft zu, als Naruto in Reichweite war. Es geschah, was geschehen musste – die Fähigkeit des Samehada absorbierte einen Teil des Chakras, löste somit ein wenig die Chakrahaut und verletzte Naruto seitlich am Bauch.
 

Durch den Schlag selbst wurde er gegen die letzten herausragenden Felsreste geschleudert und prallte von dort aus ins Wasser, wo sich seine Blutlache ausbreitete.

Die Wunde selbst verschwand aber, da sich die mächtige Chakrahaut wieder um sie gelegt hatte.

„Der Kleine ist ja wirklich hartnäckig!“, sprach der Fischmensch, als der Jinchuuriki sich wieder erhob, die beiden Akatsukis bedrohlich musternd und nun seine zwei Klauen öffnete, in dem zwei mittelgroße Spiralsphären entstanden, die ihr leuchtendes Blau in ein dämonisches Schwarzrot verwandelte und weiterhin von zuckenden roten Blitzen umgeben waren. Mit einem weiteren Abstoß stürmte er auf die beiden nebeneinander stehenden Abtrünnigen zu, die sich kurz ansahen und nickten.
 

„Suiton, Suikodan no Jutsu!“ Ein aus Wasser erschaffener Hai schoss aus dem See und attackierte Naruto, der jedoch einfach eine seiner Klauen nach ihm ausstreckte, ihn somit zerstörte und weiter auf Kisame zuhielt, der sein Schwert dem veränderten Rasengan entgegenhielt. Die Wucht dieses mächtigen Angriffes schien zwar Wirkung zu zeigen, doch nach und nach verzog sich das Chakra durch die besondere Fähigkeit dieses scheinbar lebendigen Schwertes.

Aber dann, als Naruto mit der zweiten Klaue und somit dem zweiten Rasengan ausholte und dieses ebenfalls gegen das Samehada schlug, wurde Kisame zurückgedrängt, der Verband um sein Schwert löste sich auf und dessen Schuppen und Zacken nach und nach ebenfalls.

Die aufsteigende Verwunderung vermischt mit purem Entsetzen steigerte sich, als sich der Ansatz eines neunten Schweifes zeigte, der sich bedrohlich weiter in die Höhe ragte und doch tatsächlich drohte, das bekannte Schwert zu zerbrechen.

Das wäre zweifelsohne passierte, wenn Zetsu nicht eingegriffen und eine erneute Dornenpranke direkt durch den Körper des Uzumaki befehligt hätte, der davon getroffen und weggedrückt wurde, bis er schmerzerfüllt grölend an einem kaputten und aus dem Wasser herausragenden Baum hängen blieb.

Einige weitere Pranken ragten nun aus diesem und fesselten ihn vollständig, bohrten sich tief durch die Chakrahaut in das Fleisch des unkontrollierten Blondschopfes…
 

Die zwei Akatsukis keuchten, denn auch an ihnen war die Erschöpfung nicht vorbei gegangen und Kisame sah immer noch wie erstarrt mit verkrampften Gesicht zu seinem mächtigen Schwert, das teilweise seine blaue Farbe und die erwähnten Schuppen gegen ein Verbrennungsschwarz einbüßen musste.

Dieses Kind ist gefährlich…

„Aber er wird schwächer“, ergänzte die andere Hälfte, „Das Chakra kontrolliert seinen Körper, aber der wird nach und nach zerstört. Nicht mehr lange und die Wunden und Verletzungen werden ihn töten. Wenn das passiert, kann das Chakra nicht mehr getragen werden.“

„Im Grunde müssen wir nur noch abwarten“, meinte Kisame dann und war wieder etwas amüsierter drauf, obwohl sich das binnen Sekunden wieder verzog, als der neunte Schweif sich plötzlich in die Luft vorwagte, ein mächtiger Schwall an Chakra abgegeben wurde, der die Pflanzen und Pranken vernichtete und Naruto sich somit befreite.

Blitzschnell stürmte er auf die überraschten Abtrünnigen zu, wodurch Zetsu nun die volle Breitseite des Uzumakis zu spüren bekam. Das zersetzende Chakra des Neunschwänzigen hatte sich einen direkten Weg in die Brust des Monsters gebahnt, dessen Blut über den Arm des Uzumakis strömte. Auch aus seinem Mund schoss Blut und das große Loch in seiner Brust, was nur vom Arm des Chaosninjas gefüllt war, weitete sich, als es mit dem Chakra in Berührung kam.

So schnell er dort hinein gestoßen hatte, so schnell zog er den Arm auch wieder heraus, packte das schon fast tote Monster am Kragen und warf ihn schließlich mit voller Wucht hinter sich gegen die letzte rausragende Felswand, wo er abprallte und in den Tiefen dieses Sees versank.
 

Kisame starrte nur unweigerlich zu dem Geschehen und wendete dann seinen Blick zu dem neunschwänzigen Ungeheuer, dessen Chakrahaut hauptsächlich orange war und nur wenige Teile noch rotschwarz waren. Und je mehr der Hoshikage dieses Monstrum anblickte, desto mehr lehrte es ihm Furcht, denn jetzt war er auf sich allein gestellt. Das überlegene Grinsen verschwand vollends, als dieser Jinchuuriki seine Macht unbewusst noch weiter verteilte und aufgrölte, scheinbar die ganze Welt zu erzittern versuchte…
 

Und dann stürmte Naruto erneut los, diesmal war Kisame sein Ziel, der das Schwert hob. Wenn noch jemand hier Zeuge war, dieser Jemand hätte geglaubt, dass der Fischmensch seinem Ende geneigt war, aber weit gefehlt. Zu seiner eigenen Verwunderung erhob sich hinter dem Uzumaki der stark in Mitleidenschaft gezogene Körper Zetsus aus dem Wasser in die Höhe – mit einem gehaltenen Fingerzeichen vor sich.

Erneut schoss etwas direkt unter Naruto aus dem beschworenen See, doch waren es diesmal keine richtigen pflanzlichen Pranken, sondern stählerne Spieße, die sich nun durch den Körper des Jinchuuriki bohrten und dem anderen Akatsuki jetzt endlich die Zeit gaben, in die Höhe zu springen, sein Samehada zu schwingen und damit einen Schlag auf das Genick seines Feindes zu setzen.

Es würde funktionieren. Dessen war sich Kisame sicher. Sein Schwert würde die verbleibende Kraft nutzen und das Chakra an der Stelle absorbieren. Die Klinge selbst würde das Genick aufschlitzen und anknacken. Und dann wäre es ohnehin vorbei. Dann müsste er endlich bewusstlos sein.

In seinem Sprung beobachtete er noch das Blut, welches von den Bohrungen an den Spießen hinunter tropfte. Es war schon nicht mehr greifbar, welche Macht dieses Chakra besaß, wenn es jetzt einerseits in Hochtouren den Wirtskörper heilte und andererseits noch soviel Energie für Angriffe parat hielt.

Aber jetzt würde es endlich ein Ende haben, doch da irrte er… Die Spieße verzogen sich plötzlich, lösten sich einfach in Luft auf, als Zetsu seinen letzten Atemzug tat und dann wieder ins Wasser zurückfiel und unterging. Naruto fiel auf die Wasseroberfläche und endlich verheilte das Chakra in rasanter Geschwindigkeit seine Wunden.

Doch Kisames Schlag schien nicht mehr aufhaltbar, wenn ihn nicht ein Tritt aus dem Nichts davon abgehalten hätte. Keuchend stand der Fischmensch wieder auf und sah dann in die kalten schwarzen Augen, die ihn musterten, sofort aber wieder abließen, da sie kein Interesse an ihm hatten.
 

Sasuke war erschienen und hatte Kisames Angriff abgewehrt. Der Uchiha drehte sich wieder zum Uzumaki, der sich sofort wieder erhob und unkontrolliert einen Prankenhieb an seinem eigentlich besten Freund ausprobierte, welcher davon getroffen wurde. Doch sein Körper zerfiel einfach in einige Schlangen, die über das Wasser schwammen.

„Naruto…“, kam es mehrere Meter hinter dem Jinchuuriki vor und er drehte sich mit seinen neun Schweifen zu der Stimme, die eindeutig zu Sasuke gehörte. Emotionslos und unbeeindruckt konterte er die aufglühend weißen Augen seines einstigen Kameraden, in denen hin und wieder eine rote Pupille zum Vorschein kam.
 

Sasuke war klar, dass dieser Tag irgendwann erneut kommen würde, aber er hatte nie gedacht, dass es so ausarten würde und schon gar nicht, dass er mit einer „schlechten Imitation“ (?) des Kyuubi zu kämpfen hatte. Aber es hatte sich nun einmal einiges verändert, auch in den letzten paar Wochen, Tagen und Stunden…

Währenddessen machte sich Kisame erstmal aus dem Staub, mit dem Hintergedanken, dann zurückzukehren, wenn sich die beiden gegenseitig zur Bewusstlosigkeit geprügelt hatten.
 

Und diese beiden standen sich immer noch gegenüber. Dann, ganz langsam, geschah es. Sasuke schlüpfte aus seinem Hemd, ließ es an den Seiten hängen und aktivierte sein mächtiges Bluterbe – das Sharingan. Die drei Tomoen rotierten leicht und das Rot dieser Augen glühte etwas auf, als das Juin in Sasukes Nacken aus seiner Siegelung sprang. Die vielen schwarzen Male breiteten sich über den Körper des Uchihas aus, vereinten sich und ließen Sasukes Haut ergrauen.

Gleichzeitig verlängerten sich seine Haare und aus seinem Rücken wuchsen die beiden Flügel. Der eine, der aussah wie eine mächtige Klaue, die alles zu zerdrücken drohte und der andere, der aus zahlreichen zusammen gewachsenen Schlangen bestand, die ihre Augen ebenfalls auf den Uzumaki lenkten.
 

Der Todesengel mit den rot glühenden Augen war erschienen und machte sich bereit, das Monster, die wilde Bestie, die sein bester Freund gewesen war, zu zähmen und zu zerschlagen.

Sasuke wusste, dass Naruto bereits geschwächt war und das musste er ausnutzen, denn so musste er vielleicht nicht zu dem grausamen letzten Mittel greifen, welches ihm vorhin eingeredet wurde…

Ein Band zerreist: Sasuke gegen Naruto - Teil 1

So.. Erstmal natürlich nochmal Danke für die Kommentare^^ Und dann muss ich noch sagen, dass ich für die nächsten Wochen nicht da sein werde, was seine Gründe hat, aber damit will ich hier niemanden langweilen Oo

Tatsache ist aber, dass ich vorher noch dieses und ein weiteres Kapitel hochlade, sodass dies erstmal als kleine Vertröstung in Ordnung ist, wie ich hoffe :) Ich melde mich zurück, wenn ich wieder da und einsatzfähig bin^^

Viel Spaß auf jeden Fall beim "Kampf der Giganten"
 

Kapitel 21: Ein Band zerreist: Sasuke gegen Naruto – Teil 1
 

Kurz zuvor…
 

„Du darfst einfach nicht sterben, hast du gehört…? Sonst nehme ich dir das für immer übel…“ Kurz legte sie ihren Kopf vor Verzweiflung auf dem Oberkörper Takeshis ab, sah dann aber sofort wieder auf, als eine Gestalt aus dem Wald trat – humpelnd und sich an den Bäumen entlang tastend, trat sie aus den Schatten. „Du?!“, stieß die Kagura vor Hass hervor und sah in die schwarzen Augen von Uchiha Itachi, der sich seine tiefe Bauchwunde hielt und scheinbar einen Dreck darauf tat, das aus seinem Mund laufende Blut wegzuwischen. Aber dennoch sah er kalt und gleichgültig zu ihr, obwohl er nicht wirklich scharf darauf war, ihr zu begegnen. Und obwohl Itachi am Ende zu sein schien, aktivierte er seine Sharingan und sah noch dazu an Mei vorbei, die stutzte und sich dann langsam umdrehte, diesmal zwei Gestalten erblickte, die jetzt hinter ihr hervorkamen…
 

Itachis Sharingan weiteten sich bei den zweien, die jetzt zu ihnen stießen und vor allem bei dem Blick, der ihm von einer der beiden Personen zugeworfen wurde. Diese tiefe Kälte in ihnen, dieses Schwarz, was nun ebenfalls dem stechenden Rot des Uchiha – Doujutsus wich, aber wesentlich kraftvoller und stärker wirkte…

„Sasuke…“, war das einzige, was der ältere Bruder hervorbrachte, während Sakura zu der blonden Ex – Akatsuki und ihren halbtoten Freund lief, sich sofort vor ihn kniete, ihre Handschuhe auszog und mit einer Reihe von Fingerzeichen zum Beginn der Behandlung begann. Die Rosahaarige stellte fest, dass die Vitalfunktionen des Nobu so gut wie am Nullpunkt angelangt waren und sich stetig verschlechterten. Erste Hilfe würde hier wohl kaum langfristig etwas bringen…

Trotzdem musste sie zumindest versuchen, den Zustand des angeschlagenen Byakuganträgers zu stabilisieren.

„Sasuke – kun, reich’ mir die Schriftrolle aus meiner Tasche! Schnell!“ Aber er reagierte nicht.

Stattdessen sahen die beiden Kunoichis auf, als der Uchiha einfach so an ihnen vorbei ging, währenddessen sein Schwert zog und langsam auf seinen Bruder zuhielt, bis er vor ihm stehen blieb.

Aufgrund der gebückten Haltung des Älteren, der sich immer noch am Baum abstützte und an seinem kleinen Bruder vorbei sah, ruhte Sasukes völlig emotionsloser Blick fast schon erhaben auf dem älteren Uchiha, ehe er ihn doch senkte und seine Haare die Sicht auf seinen Ausdruck verdeckten.
 

„Du kommst zu spät, Sasuke… Jemand war schneller als du“, sprach Itachi dann plötzlich, während Sakura sich die Schriftrolle selbst genommen und mit ihrer Behandlung weitergemacht hatte. Ein kurzer Blick zu Itachi verwirrte sie für eine Sekunde, denn dieser schien ein Lächeln aufgesetzt zu haben und hob dazu langsam seinen Arm, bis seine Hand kurz vor Sasukes Stirn stoppte und diese mit nur zwei Fingern ganz sachte berührte.

Doch Sasuke schien darauf nicht zu reagieren. Eigentlich hatte Sakura damit gerechnet, dass er ihn auf der Stelle töten würde, aber es passierte nicht… „Tut mir Leid, kleiner Bruder… Vielleicht ein anderes Mal“, hustete er anschließend hervor und spuckte an Sasuke etwas Blut vorbei, ehe er schwer schluckte, bevor er drohte, auf den Boden zu krachen, da seine Beine nachgaben. Doch er hielt sich auf halber Höhe an dem Arm seines Bruders fest.

Itachis Blick hingegen wirrte in der Gegend herum, als sein Sharingan sich deaktivierte, so als würde er nach etwas oder jemandem suchen. Umso gelegener kam ihm deshalb die Stütze, die er sich gesucht hatte, an der er jedoch noch weiter auf die Knie absackte. Sein Augenlicht, was ihn jahrelang durchs Leben hatte gehen und viele Kämpfe hatte überstehen lassen, schwand von Sekunde zu Sekunde. Es war fast so wie beim Empfang eines Sattelitenfernsehers, der durch schlechtes Wetter gestört wurde. Dauernd kam dieses Schwarz um Itachi, dann konnte er kurzzeitig wieder etwas erkennen, um dann doch wieder zu erblinden.
 

Immer noch herrschte Schweigen, während Sakura sich die Schriftrolle selbst besorgt hatte und weiterhin versuchte, Takeshi zu stabilisieren und ihn zumindest für jetzt über den Berg zu retten.
 

Es knallte plötzlich und die Blicke der Medic – nin und von Mei richteten sich in die Richtung dieses Knalls, sodass sie am Himmel aufleuchtendes rotes Chakra erkennen konnten.

„Es wird immer mehr“, stellte die ehemalige Akatsuki fest und die Rosahaarige schien sofort zu verstehen, als sie das mächtige Chakra gesehen hatte.

„Naruto… Du bist doch nicht…“
 

„Das Chakra… des Kyuubi hat sich selbstständig gemacht“, sprach plötzlich wieder der ältere der beiden Uchihabrüder, „Ohne dass das Siegel gelöst wurde… Kyuubi kann den Körper nicht kontrollieren… Und Uzumaki Naruto – kun das Chakra nicht…“

Sakura blickte erschrocken auf, als sie das hörte, sofort aber wieder ein Auge auf ihren Patienten hatte, denn jede Sekunde war für diesen überlebenswichtig. „Es gibt nur noch einen Weg… ihn zu stoppen… Und das bist du… Sasuke… Du… und mein endgültiger Tod… durch deine Hand!“

Der Schwarzhaarige reagierte jedoch nicht. Immer noch ließ sein Blick sich aufgrund seines Haarschopfes nicht erkennen und es schien beinahe, als sei er vollkommen abwesend. „Deine Rache… Sie ist jetzt nicht mehr wichtig… Das weiß ich und du auch… Beende es endgültig, Sasuke, bevor die Zerstörung Überhand gewinnt… Du brauchst… etwas, das ich jahrelang hatte… Etwas, das unser beider Leben zerstört hat… Du brauchst sie!“
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Und so standen sich der Uchiha und der Uzumaki jetzt gegenüber, viel eher jedoch standen hier zwei monströse Wesen, deren auszutragender Kampf jeden Moment beginnen würde. Kein Kampf zwischen zwei Shinobis. Ein Kampf zwischen zwei Ungeheuern, zwei dämonischen Kreaturen.
 

Sasuke besaß nicht nur den großen Vorteil, dass Naruto irgendwie schon geschwächt sein musste, auch wenn das Chakra seinen Körper heilte, sondern auch noch zwei Trümpfe, die er im Fall der Fälle anwenden konnte, allerdings hoffte er, einen davon überhaupt gar nicht erst einsetzen zu müssen.

Noch immer rührte sich allerdings keiner von beiden. Vielleicht war das auch gut so, denn für Sasuke stand eines fest: Das war nicht Naruto selbst, gegen den er kämpfte, sondern vielmehr das außer Kontrolle geratene Chakra des Neunschwänzigen, was den Körper des Blondschopfes ausnutzte. Irgendwie fragte sich der Uchiha, wie man auf so eine Idee kommen konnte. Nun, aber vielleicht war auch das ein Vorteil, wobei die Vorstellung, dass Chakra ein Eigenleben führte, nicht gerade berauschend war.
 

Nur wie sollte er jetzt gegen ihn bzw. dieses Chakra vorgehen, wenn nicht einmal zwei Akatsukis es geschafft hatten, ihn zu bändigen. Na ja, im Endeffekt mussten sie ihn ja schon gut geschwächt haben und wenn Sasuke damit jetzt weitermachen würde, dürfte sich in absehbarer Zeit das Chakra nach und nach zurückziehen, weil es ja auch nicht unendlich wahr. Dass die Reserven allerdings riesig waren, stellte wiederum ein ebenso riesiges Problem dar. Also musste Sasuke nicht nur darauf achten, Naruto möglichst viel Chakra zu entlocken, sondern zeitgleich auch sein eigenes Chakra sehr präzise und bedacht einzusetzen.

Wie würde er am besten verfahren…?
 

Die Frage konnte sich der Schwarzhaarige nicht mehr beantworten, da schoss der Uzumaki plötzlich vollkommen in Rage auf ihn zu, holte mit seiner Chakrapranke wieder aus, um schon zu Beginn einen todbringenden Hieb zu versetzen.

Allerdings reagierte Sasuke und wich diesem mächtigen Schlag durchs Ducken nach unten aus. Anschließend – als Naruto direkt über ihm war – stieß er sich ab und drückte ihn somit in die Luft, ignorierte dabei gekonnt das Brennen des roten Chakras auf seiner vom Juin verfluchten Haut und tat das einzig sinnvolle.

„Chidori Nagashi!“ Sofort tobten die tausend Vögel um seinen gesamten Körper, erfassten das manifestierte Kyuubi – Chakra und pressten ihn weiter nach oben.

Sasuke schlug mit seinen mächtigen Flügel zu, um weiter empor zu steigen, Fingerzeichen zu formen und die Finger nun wieder blasrohrförmig anzusetzen. „Katon, Hiendan no Jutsu!“ Der Feuerball, der nun auf Naruto zuraste, war zwar kleiner als beim Goukakyou no Jutsu aber dafür zeigte er die entsprechende Wirkung. Er drückte Naruto wieder weit nach unten in die Nähe des Wassers, wo er jedoch vorher noch einmal explodierte und Naruto somit vollständig unter die Wasseroberfläche verfrachtete.
 

Sasuke landete auf einem der herausragenden Felsen und legte seine Hände flach auf das Wasser. „Chidori Nagashi!“ Die Blitze des Raitonjutsus fuhren seine Arme zu seinen Händen hinunter und dann ins Wasser, welches die Elektrizität vollständig aufnahm und in der gesamten bewässerten Umgebung verteilte, teilweise sogar noch verstärkte. So wurde auch Naruto davon getroffen und man konnte sogar hören, wie er unter Wasser vor Schmerz aufgrölte, sich wand und diesen Qualen irgendwie nur entkommen wollte.

Sasuke leitete weiter und weiter sein Chidori in den entstandenen See, bis er nichts mehr hörte und erhob sich dann. War es jetzt schon vorbei? So schnell? Irgendwie wollte er das nicht ganz glauben… Das war viel zu einfach… Oder hatten Kisame und Zetsu etwa doch so gute Vorarbeit geleistet?

Es knallte plötzlich hinter Sasuke, der sich schnell umdrehte, aber trotz seines Sharingans nicht mehr dem kräftigen Faustschlag entkam, der ihm direkt in den Magen versetzt wurde, wodurch er etwas Blut spuckte. Das Kyuubi – Chakra packte sein Gegenüber nun am Arm und zog ihn zu sich, sodass ein Ausweichen gar nicht mehr möglich war und schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht, dann wieder in den Magen. In der linken Hand des Monsters sammelte sich nun wieder diese schwarze Spiralsphäre, die mit roten Blitzen umgeben noch intensiver und stärker wurde als zuvor. Damit holte der Blondschopf aus und wollte sie nun in Sasukes linke Brusthälfte rammen, traf jedoch „nur“ den Flügel, den der Uchiha in letzter Sekunde noch davor bewegen konnte und damit den Angriff einigermaßen abfing.

Die Explosion und deren Druckwelle schossen den Todesengel fast bis ans Ende des Sees, wo er gegen einen anderen Felsen schlug und schnell wieder auf die Knie ging, sich etwas Blut vom Mund abwischte und erst jetzt den Schmerz in seinem linken Flügel realisierte, zu diesem blickte und feststellte, dass ein großes Loch in diesem entstanden war, das sich sogar noch zu vergrößern schien. Es war schon fast so, als würde das Chakra des Neunschwänzigen ihn weiter auffressen oder so etwas. Schnell sah Sasuke wieder zu Naruto, der auch sofort erneut auf ihn zustürmte - mit einer weiteren dämonischen Spiralsphäre in der Hand und diese ebenfalls wieder auf die linke Seite rammen wollte. Erneut schlug Sasuke deshalb den linken – wenn auch kaputten – Schlangenflügel vor sich und war dann aber umso mehr überrascht, als Narutos Angriff versiegte und er sich stattdessen an diesen Schlangen zu Gange machte. Er packte den Flügel, zog daran und warf Sasuke damit über sich, ließ jedoch nicht los. Stattdessen begann seine Chakrapranke zu dampfen und er versuchte mit dieser, dieses sowieso schon demolierte „Schild“ zu brechen.
 

Aber so einfach wollte Sasuke es ihm dann auch nicht machen und formte wieder ein paar Fingerzeichen, sodass die Schlagen, die seinen Flügel darstellten, sich lösten und sich um den Arm des Uzumakis schlängelten. Zeitgleich ließen sie vom Körper des Uchihas vollständig ab, der die Gelegenheit nutzte und sich mit einem kräftigen Sprung abstieß, um einen gewissen Sicherheitsabstand einzunehmen, während sich neue Schlangen aus seinem Rücken erhoben und einen neuen Flügel erschufen.

Das unkontrollierte und offenbar wirklich lebendige Kyuubi – Chakra hingegen traute seinen Augen nicht ganz, als die Schlangen sich zwar langsam durch die Berührung mit dem Chakra auflösten, es trotzdem aber noch schafften, sich um den Hals zu schlängeln und zu würgen. Er grölte erneut auf und packte die Schlangen mit beiden Händen, versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien.
 

Sasuke keuchte etwas, als er dieses Schauspiel mit ansah. Das war eine gute Gelegenheit. Er stieß sich durch seine beiden Flügel wieder ab, um in die Luft zu fliegen, verharrte dort einen Moment und begann dann mit dem Formen von Siegeln, während er Naruto weiterhin mit dem Sharingan musterte, da dieser sich nun langsam befreite.
 

„Katon“, rief er und beugte sich in der Luft weit nach hinten, „Gouenka!“ Mit einem weiteren Flügelstoß drückte er sich noch weiter nach oben und spie zeitgleich drei gewaltige Feuerbälle aus dem Mund, die auf Naruto zuhielten. Nun, soviel zum Thema, sein Chakra bedacht einzusetzen, aber für Sasuke schien das hier die beste Möglichkeit.
 

Der Kyuubi – Jinchuuriki blickte zu den drei Feuerbällen, die auf ihn zu kamen und seine Wut war deutlich auf dem Gesicht abzusehen, doch war ihm mehr oder weniger bewusst, dass er davor fliehen konnte. Und das versuchte er auch, indem er sich umdrehte und wegrennen wollte, doch wurde er an den Füßen festgehalten und sah deshalb unter sich, wo er den Uchiha mit geweiteten aber kalten Sharingan erkannte. Wie kam der jetzt hier hin? Und war der bitte lebensmüde?

Naruto versuchte sich erneut loszureißen, doch Sasuke ließ unter dem Wasser einfach nicht locker, beachtete dabei allerdings, dass sein Zielobjekt über dem kühlen Nass blieb. Und so blieb es auch…

Die drei mächtigen Feuerbälle kamen auf der Wasseroberfläche und noch vielmehr auf dem Kyuubi – Jinchuuriki auf, umgaben ihn und es folgte eine gewaltige Explosion, die den erschaffenen See teilte, das viele Wasser für kurze Zeit in die Lüfte erhob, sodass dieses wie Regen wieder niederprasselte. Die Druckwelle war stark und riss sogar ein paar der am Boden liegenden Bäume davon. Auch Zetsus toter Körper blieb davon nicht verschont.
 

Des Weiteren wurden einige der Felsen durch die Explosion noch etwas zerstückelt, sodass Sasuke in seiner normalen Gestalt auf einem dieser landete, als er selbst durch die Druckwelle in die Luft geworfen wurde. Keuchend, schwitzend und mit zahlreichen Schrammen am Körper sah er erstmal einfach nur geradeaus.

Es war eine gute Idee gewesen, die er gehabt hatte. Sofort nachdem er die drei Feuerbälle entsendet hatte, war er selbst schnell an diesen vorbei und ins Wasser geflogen. Gesehen wurde er von seinem Gegenüber dabei nicht, da einer der mächtigen Flammenkugeln ihn geschützt hatte. Anschließend hatte er sich selbst durch ein Suitonjutsu mit einer zusätzlichen Wasserwand umgeben, die ihre Energie und Entstehung vor allem natürlich durch den See gezogen hatte. Dann musste er nur noch Naruto an den Beinen packen und abwarten.
 

Es musste auf jeden Fall Wirkung gezeigt haben, denn bei ihm war das jedenfalls so. Ein einziger Blick auf seine Hände reichte dazu schon, denn diese waren ziemlich hart verbrannt, auch wenn sie noch schlimmer ausgesehen hätten, wenn Orochimarus Heilkräfte nicht da gewesen wären. Endlich war diese verfluchte Schlange mal zu etwas gut.

Der Uchiha wischte sich etwas Dreck von der Wange, ehe er sich wieder vollständig erhob und sich nun leicht umsah, ein wenig unter dem immer noch niederprasselnden Wasser in die Gegend ging. Wo war sein ehemals bester Freund?

Lange musste er nicht suchen, als das Gegröle hinter ihm auftauchte und Sasuke dazu zwang, sich doch etwas überrascht umzudrehen. Mist!

Der Schwarzhaarige entging gerade noch dank seines Bluterbes einem hervorspringenden Kyuubi – Chakra und dessen versuchter Kopfnuss. Er wich aus und trat ihm dann seinerseits in die Seite, um wieder Abstand zu ihm zu gewinnen. Doch das Ungeheuer vollführte einen Salto, grölte erneut auf und stürmte wieder auf Sasuke zu. Die Hände der beiden verhakten sich ineinander und sie standen sich Gesicht an Gesicht gegenüber. Doch der Sharinganträger musste feststellen, dass das Chakra seine Haut ziemlich zu schädigen begann und er außerdem dieses Kräftemessen verlieren würde. Also aktivierte er wieder sein Juin und schon schien sich dieser ungleiche Abtausch wieder zu verändern, denn nun konnte der Uchiha den unkontrollierbaren Uzumaki zu sich ranziehen, einen Kopfnuss verpassen und anschließend wieder von sich schlagen, sodass dieser rückwärts über den Boden schlitterte, aber trotzdem wieder aufstand.

Doch scheinbar verging das Chakra nach und nach, was in Sasuke eine gewisse Hoffnung schuf. Seine mächtigen Angriffe hatten wohl doch Wirkung gezeigt.
 

Der Kyuubi – Jinchuuriki hingegen wurde dadurch nur wütender und somit noch gefährlicher. Er öffnete seine linke Handfläche und erneut erschien darin dieser kraftvolle Angriff, mit dem er offenbar nun auf Sasuke zuhalten wollte.

Dieser jedoch formte drei Fingerzeichen und hielt ebenfalls seine linke Hand zu Boden, worin sich nun sein Chakra manifestierte und durch die Raiton – Manipulation zunächst grell leuchtete, sich dann aber aufgrund des Juins schwarz färbte. Dieses mächtige Jutsu, was Sasuke von Kakashi gelehrt bekommen hatte, war in diesem Zustand nicht einfach zu bändigen.

Erinnerungen kamen auf, als diese Szene sich für den Uchiha wiederholte und sein einstiger Freund nun auf ihn zustürmte. Sasuke riss die Blitzkugel zurück und raste ihm mit wutverzerrten Gesicht entgegen, holte genau wie Naruto aus.
 

„CHIDORI!!“, schrie er und rammte eines seiner mächtigsten Jutsus in das Akuma Rasengan des Chakrawesens, was den Körper seines besten Freundes benutzte…
 

Das Licht, was bei diesem Aufeinandertreffen entstand, hüllte die gesamte Gegend ein und nur die zwei Kontrahenten konnten sich in die Augen sehen. Stechendes Rot mit drei kommataförmigen Punkten traf auf ein grelles Weiß, das teilweise immer mal wieder eine rote Pupille aufleuchten ließ, die eindeutig einem höheren Wesen gehörte. Die Sharingan traf auf das Auge des neunschwänzigen Fuchsungeheuers, der aber selbst nicht auch nur ansatzweise eine Kontrolle erlangen konnte… Sasukes Eifer stieg mit jedem dieser Momente. Eifer? Ja, Sasuke eiferte plötzlich wieder nach etwas… Nicht nur danach, die elendige Zerstörung zu beenden, sondern vielmehr seinen besten Freund aus den Fängen dieses monströsen Chakras zu befreien. Es war verwunderlich, dass die letzten Tage ihn scheinbar so verändert hatten und irgendwie veränderte sich alles wieder – zum Guten. Doch damit das wirklich so werden konnte, musste Sasuke jetzt all seine Kraft, all seinen Willen aufbringen!
 

Beide hielten sie dem Blick des jeweils anderen stand, als die beiden zerstörerischen Jutsus in einer weiteren Explosion ihre Macht voll entfalteten…

Ein Band zerreist: Sasuke gegen Naruto - Teil 2

Kapitel 22: Ein Band zerreist: Sasuke gegen Naruto – Teil 2
 

Kisame hatte sich schon etwas weiter zurückgezogen und verharrte nun auf einer Waldlichtung, wo er sich von seinen Verletzungen und von dem Chakraverlust erholte, die er beide im Kampf gegen den Kyuubi – Jinchuuriki hatte einstecken müssen.

Jetzt würde er Kraft tanken und nur abwarten brauchen, bis die beiden Trottel sich gegenseitig fertig gemacht hatten. Der Fischmensch hatte beschlossen, noch ein wenig zu ruhen und dann zurückzukehren, den finalen Stoß zu geben, um Naruto mitnehmen zu können. Sicherlich würde Sasuke es nicht schaffen, diesen zu töten, schon allein deshalb nicht, weil er das aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit nicht wagen würde – so dachte jedenfalls Kisame.
 

Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, wenn die Sache mit dem Kyuubi endlich besiegelt wäre. Pein war im Übrigen auch schon mit seiner Gefährtin auf dem Weg, sodass diesem Sieg nichts mehr im Wege stehen würde.

Wäre der Kyuubi erstmal in ihrer Gewalt, würde nichts und niemand mehr ein Problem darstellen, denn der mächtigste Bijuu wäre aus dem Spiel und die anderen waren im Gegenzug einfach zu bezwingen.

Deshalb wurde das Grinsen immer größer und ging in ein Lachen über, was den Wald erfüllte.
 

„Was gibt’s da zu lachen, Flipper? Ist dir das Fischfutter nicht bekommen?“, kam plötzlich eine Stimme hervor und Kisames Gesichtszüge entgleisten zusammen mit seinem Lachen. Entsetzt und ungläubig blickte er in die Richtung der Stimme, die aus dem Schatten des Waldes hervorkam und mit ihr noch zwei weitere Gestalten.

Kisames Ausdruck verkrampfte sich, während die Kunoichi mit ihren zwei Kameraden auf ihn zu kam und dabei eine Hand in die Hüfte stemmte, überlegen auf den Akatsuki hinab sah. „Na? So trifft man sich wieder, nicht?“

„Aber… Aber wie…?“, waren die einzigen Worte des Hoshikage, bevor er ein mächtiges Schwert an die Kehle gehalten bekam, dessen Träger ein süffisantes Schmunzeln aufgelegt hatte. Der dritte Stämmig im Bunde blieb hinter der Schwarzhaarigen stehen und sah neutral zum Fischwesen.
 

Karin, Suigetsu und Juugo waren erschienen und gefährdeten gerade Kisames abtrünniges Leben. Die Brillenträgerin verschränkte nun die Arme vor sich. Eine Antwort würde er nicht bekommen. Sie hatte sich zu dem Zeitpunkt, als die dämlichen Konohanins in ihr ebenso dämliches Dorf zurückkehren wollten, auf die Suche nach ihren beiden Kameraden gemacht und sie sogar nach ein paar Tagen Reise in einem offenbar ehemaligen Versteck der Akatsuki gefunden, ausgehungert, bewusstlos und bewacht durch ein paar Ninjas aus Amegakure. Diese hatte sie selbst sogar niedergestreckt und ihre beiden Trottel befreit. Der Bleichblauhaarige und der Braunhaarige waren deshalb ziemlich verwundert, dass sich ausgerechnet Karin auf die Suche nach ihnen gemacht hatte.
 

„Da Sasuke – kun offenbar mit diesem rosahaarigen Flittchen durchgebrannt ist, soll er bleiben, wo der Pfeffer wächst. Ein supercooler aber untreuer Blödmann kann mir gestohlen bleiben. Da sind mir zwei Treudoofe wesentlich lieber“, waren ihre Worte daraufhin gewesen. Es sollte wohl so etwas bedeuten wie: „Ihr seid mir wichtig, auch wenn ich das nicht zugeben will.“
 

„Und jetzt mal raus mit der Sprache, du Clownfisch, was ist mit Sasuke?“, fragte Suigetsu nun, erhielt jedoch lediglich ein Spucken von Kisame, dem der Schwertträger jedoch mit Leichtigkeit auswich und seine Klinge noch etwas fester an Kisames Kehle drückte. „Na los… Sterben wirst du, aber wir wollen Einzelheiten!“ Kisames Gesichtsausdruck verkrampfte sich nur noch mehr… Wer hätte das hier ahnen können…?
 

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Sasuke erhob sich mit seinem ziemlich verschrammten und teilweise aus ein paar Wunden blutenden und normalen Körper. Keuchen und Schwitzen tat er mittlerweile immer mehr. So langsam aber sicher gingen ihm sowohl Kraft als auch Chakra aus. Mit Mühe konnte er einen Felsen über sich beiseite schieben und kam nun hervor.

Das Juin würde er ein drittes Mal jedenfalls nicht einsetzen können. Als sein Chidori auf Narutos Akuma Rasengan getroffen war, hatte die daraus resultierende Chakraexplosion sowohl ihn als auch Naruto davon geschleudert und es war verwunderlich, dass er so gut davon gekommen war. Es musste eigentlich gereicht haben, um den Rest des bestialischen Chakras um Naruto herum aufzubrauchen, denn das letzte Mal hatte das auch gereicht.
 

Dunkle Wolken zierten mittlerweile den Himmel und es fing nach und nach auch an zu regnen, während der Uchiha einmal zu Boden sah und seiner Erschöpfung für einen kurzen Moment freien Lauf ließ.
 

Aber als Sasuke seinen Blick und somit seine Sharingan erhob, traute er seinen Augen nicht, als unter einer Art steinernen Grab plötzlich die wilde Bestie von vorhin wieder auftauchte. Zwar hingen die Arme, aber der Körper des Uzumakis war immer noch von der mächtigen Chakrahaut umgeben, die ihn kontrollierte und sich verselbstständigt hatte. Wie konnte das sein? Wenn das nur das Chakra des Kyuubi war, wie würde dann das Dämonenbiest selbst sein? Sasuke wollte die Antwort auf diese Frage irgendwo gar nicht haben, doch verstand er zumindest umso mehr, warum ein einziges Wesen so viel Schrecken und Leid gebracht hatte. Wenn man bedachte, dass er – Uchiha Sasuke – mit voller Kraft in diesen Kampf gegen einen bereits geschwächten Gegner angetreten war…
 

Musste Sasuke etwa doch zu dem Mittel greifen, zu dem ihm Itachi geraten hatte? Musste er das? War er wirklich gezwungen, das zu tun, wo er doch nie wieder dem „Rat“ seines Bruders Folge leisten wollte? Nein… Es gab noch einen anderen Weg, der hoffentlich reichen würde.
 

Sasukes Blick weitete sich etwas, als der Kyuubi – Jinchuuriki seinen Arm in die Luft streckte und sich darin nicht nur eine schwarze Kugel bildete, sondern vielmehr ein schwarzes riesiges Shuriken, das von roten Blitzen umzuckt wurde.

„Fuuton…?“, fragte Sasuke mehr sich selbst und musterte diese Technik mit seinem Sharingan. Ja, das war es… Ein Windelementjutsu. Sehr gut. Damit konnte Sasuke umgehen und das würde er locker kontern können. Diese Unkontrollierbarkeit des Chakras veranlasste wohl dumme Taten. Das zeigte sich, als der Jinchuuriki direkt auf den Uchiha zuhielt, der lediglich ein paar Fingerzeichen formte.

„Katon, Goryuka no Jutsu!“, rief er und spie eine Flamme, die wie der Kopf eines Drachen aussah, auf das Rasen Shuriken. Doch Naruto wich diesem Angriff einfach durch einen Sprung aus und überraschte den Schwarzhaarigen, der dem mächtigen Jutsu nun scheinbar ausgeliefert war. Sasuke wich nicht zurück. Er blieb einfach stehen und ließ das Kyuubi – Chakra auf sich zu kommen. Erst kurz vor Auftreffen des Shurikens griff er zu seinem Schwert von Kusanagai, zog es rasant, drehte es und duckte sich nach hinten weg. Dabei stieß er sein Katana in den Solarplexus seines Gegenübers, spießte ihn somit auf und leitete ein kurzes Chidori hinein. Allerdings durfte er erneut seine Augen weiten, als der Uzumaki trotzdem mit seiner neuen Technik ausholte und zuschlagen wollte. Sasuke gab einen einzigen Tritt in den Magen ab und stieß sich in letzter Sekunde weg, sodass ein gewaltiger Krater entstand.
 

Diesen Krater kletterte der Uchiha mit Mühe hinauf und erhob sich wieder, drehte sich um und erkannte den Jinchuuriki mit sich kämpfend am Grund dieser Kuhle. Sein Sharingan verriet ihm, dass das Chakra nach und nach weniger zu werden schien. Es war jedenfalls nicht mehr so kraftvoll wie vorhin. Irgendwie konnte Naruto auch nicht ganz mit dem Katana in der Brust umgehen, denn er versuchte zunächst vergebens, es herauszuziehen.

Der Uchiha keuchte weiterhin und glaubte eigentlich nicht einmal wirklich, was er hier sah. Wie viele verdammte Verletzungen hatte Narutos Körper jetzt einstecken müssen? Und wie in Gottes Namen konnte es sein, dass er all diese überstand? War das wirklich nur die Heilfähigkeit des komplett ausströmenden Chakras? Aber schädigte das nicht seinen Körper selbst? Offenbar nicht, denn sonst müsste Naruto schon längst tot sein und dann wäre das Chakra von selbst verschwunden.

Nun, es gab wohl keine Wahl, um diesen Kampf jetzt zu beenden. Sasuke musste handeln, solange er noch konnte. Er musste diesem selbstständigen Chakra den Rest geben und es zerstören, verschwinden lassen, sodass Narutos Bewusstsein zurückkehrte.

Und deshalb war jetzt die perfekte Gelegenheit, während der Kyuubi – Jinchuuriki noch dort unten mit sich kämpfte und das Schwert, welches auf mysteriöse Art und Weise immer noch ein Chidori aktiviert hatte, herauszuziehen begann.
 

Sasuke stand gerade vor dem Krater, während der Regen auf ihn niederprasselte. Er hatte zwar noch Chakra, aber nicht mehr so viel. Dennoch würde es reichen, um dieses Jutsu einzusetzen. Ein Jutsu, das er selbst entwickelt hatte. Ein Jutsu, das auf der Basis von Kirin arbeitete, aber noch stärker war und außerdem keine Vorbereitungen benötigte außer eben einer gewissen Menge an Chakra und das Sharingan, damit eventuelle Fallen, Doppelgänger oder ähnliche erkannt werden konnten und damit der Angriff auch dort traf, wo man mit dem Bluterbe des Uchiha - Clans hinsah.

Ein tödliches Jutsu war es schon, aber Sasuke war sicher, dass es Naruto nicht umbringen würde.

Und genau deshalb begann Sasuke jetzt mit einer scheinbar endlosen Reihe an Fingerzeichen und hob nach dem letzten Siegel den Arm in den Himmel, woraufhin bereits ein erstes Donnergrollen einsetzte.
 

„Kámi Raiton“, sprach der Uchiha recht leise und das nächste Donnergrollen gefolgt von einigen Blitzen, die wie Drachen aussahen, ertönte im dunklen Himmel. „Raíu Dagéki no Jutsu!“ [Gottesblitzelement, Jutsu des Gewitterschlages]

Plötzlich schossen die zahlreichen Blitze im Himmel durch die Gegend und der Uzumaki, der das Schwert endlich wegwerfen konnte, blickte nach oben in den Himmel. Sasuke verkrampfte sein Gesicht, während er seinen gehobenen Arm ruckartig nach unten schlug und dabei das Kyuubi - Chakra genau im Blickfeld seines Sharingans fixierte. Diese Geste genügte und plötzlich vereinten sich die vielen Blitze zu einem mächtigen Angriff, der nun direkt auf den Jinchuuriki einschlug, ihn vollends traf und den Krater noch viel tiefer machte als er es eh schon war.
 

Das Geräusch dieses alles zerstörenden Blitzes war so laut, dass er selbst in Konoha noch gehört wurde und Unruhe erschuf.
 

Karin, Suigetsu und Juugo sahen in den Himmel und auch bei ihnen zeigte sich neben dem Unverständnis eine leichte Unruhe.

Auch Sakura und Mei hatten dies durchaus mitbekommen, auch wenn sich die Konzentration immer noch auf den am Boden liegenden Takeshi hielt.
 

Sasuke keuchte und seine Atmung hätte ihm jeder ansehen können, als er leicht nach hinten stolperte und sich auf dem Boden niederließ, wo er tief durchatmete und kräftig schluckte. Die Blitze waren wieder verschwunden und nur der Regen war jetzt noch da. Der Uchiha zitterte am ganzen Körper aufgrund dieses Jutsus, was ihm erneut extrem viel Kraft gekostet hatte und noch dazu seinen linken Arm für eine gewisse Zeit außer Gefecht setzten würde. Aber es hatte sicherlich geholfen. Dessen war sich Sasuke sicher. Diesem Angriff entkam niemand, da er viel zu schnell war. Selbst mit dem Sharingan konnte man ihr nicht ausweichen.

Und ihre Zerstörungskraft war gewaltig, doch dem Schwarzhaarigen war klar, dass in diesem Fall wohl nur das Chakra besiegt worden wäre. Um sich jedoch zu vergewissern, erhob er sich langsam unter Mühe und ging langsam zum Krater, hielt sich dabei den überanstrengten Arm und sah dann langsam hinunter, hatte jedoch nicht einmal mehr Zeit, seine Augen geschockt zu weiten, als Naruto plötzlich von unten hervor geschossen kam und ihm Hals packte, zu Boden drückte und anknurrte.
 

Ja, der Gewitterschlag hatte zwar Wirkung gezeigt und die Chakrahaut zerstört, sie zum Rückzug gezwungen, aber es hatte nicht gereicht, um das Chakra vollends aufzubrauchen, was Sasuke in diesem Moment einfach nicht in den Kopf wollte.

Warum… Warum konnte jemand nur so mächtig sein und diese Macht nicht beherrschen? Was zur Hölle war mit Naruto los gewesen, als er diese Kraft so gedankenlos entfesselt hatte? War er vollkommen durchgedreht?

Der Mantel des Neunschwänzigen war um Naruto erschienen und tatsächlich wirkte er recht unverletzt, auch wenn noch einige Schrammen und blutende Wunden sowie zerfetzte Klamotten vorhanden waren.
 

Sasuke glaubte nicht ganz, was hier vor sich ging und schloss deshalb die Augen. Warum war er nicht mächtig genug? Warum war er nicht stärker? All die Jahre hatte er geglaubt, er wäre stärker. Doch hier schien er zu versagen und dann auch noch gegen jemanden, der unkontrolliert vor sich hin prügelte. Er hatte versagt… Er, Uchiha Sasuke, versagte und das in mehreren Hinsichten. Er hatte es nicht geschafft, dieses Monstrum zu bändigen. Er hatte es nicht geschafft, seinen einstigen besten Freund wieder zu Bewusstsein zu bringen. Er hatte es nicht geschafft, seinen Bruder selbst zu töten. Und er hatte es nicht geschafft, seinen Clan wieder aufzubauen, erst recht nicht mit der Person, in die er sich seltsamerweise in den letzten Tagen verliebt hatte und die ihn auf ebenso unerklärliche Weise liebte.
 

Bilder gingen ihm durch den Kopf. Bilder aus vergangenen Tagen, als sie noch ein Team waren, als er noch ein Konohanin war, als er noch Bänder hatte. Bänder, die er endgültig zerrissen hatte, um dann festzustellen, dass er sie behalten wollte.

Bänder mit Leuten, die ihre Hoffnung noch nicht aufgegeben hatten und denen er immer noch wichtig war oder denen er wieder wichtig geworden war.

Sasuke wehrte sich nicht gegen Narutos Griff und das langsam einsetzende Würgen. Die Kraft dazu hätte er eh nicht mehr gehabt. Was sie wohl sagen würden? Der letzte Uchiha würde nun zu Grunde gehen wie es schien und das als Versager.
 

Nein! Nein, das durfte nicht passieren! Vor einigen Tagen noch und vor wenigen Minuten noch hatte er den Willen verspürt, der jedem Shinobi und jeder Kunoichi aus Konoha angeboren war – der Wille des Feuers. Ein Wille, niemals aufzugeben, niemals zu resignieren. Und auch das würde er jetzt nicht tun.

Er würde sich nicht von einem unkontrollierten selbstständigen Chakra töten lassen. Er würde seinen besten Freund nicht dieser höllischen Energie überlassen. Und er würde ihn mal wieder aus der selbst eingeschütteten Suppe ziehen. Dabei musste er sogar ganz kurz schmunzeln, was das Knurren des Kyuubi – Jinchuuriki nur etwas verstärkte.

Doch dann verschwand das Schmunzeln wieder und wich der Kälte, der Gleichgültigkeit.
 

„Die letzten Tage… Es hat sich viel geändert, Naruto. Ich weiß, dass du mich hören kannst, sonst wäre ich schon tot. Und deshalb sage ich dir, dass deine Hoffnung nie unbegründet war. Sie war nie schwachsinnig, nie kindisch. Ich war kindisch. Kindisch, dass ich geglaubt habe, ich müsste einen Lebenszweck erfüllen, der keinerlei Zukunft hätte, keinerlei ‚danach’. Dazu habe ich alles aufgegeben und auch wenn ich es nicht verdient habe, eine zweite Chance zu bekommen, würde ich sie nutzen, wenn ich sie doch bekäme… So viele sind jetzt da draußen und kämpfen, helfen, leisten einfach nur Beistand…“
 

Während Sasuke sprach, schien für kurze Zeit eine Art Lähmung beim Blondschopf eingesetzt zu haben, die bewirkte, dass er sich kein Stück regte und wie versteinert zu sein schien. Und während er sprach, beendete Suigetsu ein Spiel, was Kisame seinerzeit begonnen und nun endgültig verloren hatte.

Kakashi, Neji, Pakkun, Hinata, Yamato und sogar Tsunade kamen derweil zu Sakura und Mei, woraufhin die Hokage persönlich mit der Notfallversorgung fortfuhr. Erklärungen waren jetzt nicht nötig, Handlungen mussten gebracht werden. Sogleich eilten Kakashi und Sakura weiter, folgten den Spuren der Zerstörung.

Und nur wenige Kilometer weiter waren die letzten beiden Akatsukis umstellt von fünf tot geglaubten Schwertkriegern, deren Stolz und Ehre ihren Hochpunkt erreicht hatten.
 

„Und all diese tun das aus einem bestimmten Grund. Sie wollen ihre Bänder mit den Menschen, die ihnen wichtig sind, bewahren. Ihnen ist klar, was ein Band bedeutet und wie wichtig es ist. Wenn man eines geknüpft hat, sollte man alles tun, um es zu verteidigen und zu erhalten. Ich habe das zu spät erkannt und dafür… möchte ich mich… entschuldigen.“
 

Die Starre hielt immer noch an, doch die Augen des Chakraungeheuers waren für einen Moment lang geweitet, als würde derjenige, der eigentlich die Kontrolle über diesen Körper haben sollte, all das hier mitbekommen. Doch dann knurrte der Jinchuuriki wieder und festigte wieder seinen Griff.
 

„Verzeih’ mir… Naruto“, waren Sasukes Worte, ehe er seine Augen öffnete und ein völlig neues Sharingan offenbart wurde. Es war nicht wie das von Itachi oder Kakashi. Es war vollkommen anders. Wie ein Ritualkreiszeichen stachen die Pupillen hervor und glühten auf, als ihre Macht entfesselt wurde.
 

Mangekyou Sharingan…
 

Der Blickkontakt entstand und mit ihm wich plötzlich das Chakra des Neunschwänzigen davon. Es wurde immer und immer weniger, obwohl es versuchte, sich an dem Körper zu halten. Stattdessen verflüchtigte es sich weiter, während das gequälte Grölen langsam aber sicher zu einem qualvollen Schreien wurde.

Sasuke bekam lebhaft mit, wie er derjenige war, der das Chakra minimierte, wie er im Inneren mehr als nur erschien und einem Fuchs die Nase einquetschte. Durch bloße ruckhafte Bewegungen seiner Hand im Inneren des Uzumakis drängte er das Chakra weg, weiter zurück hinter die Gitter, wo ihn der Neunschwänzige selbst mit ungläubigen Augen musterte. Zwar war Sasuke schon einmal in der Lage gewesen, den Kyuubi in Naruto zu sehen, doch diesmal war noch etwas anderes. Diesmal war es schon beinahe so, als hätte er das hier alles unter Kontrolle, als würde er bestimmen, wo es lang ging. Es war kein einfaches Tsukuyomi, keine Illusion, die man vorgaukelte. Es war ein Tsukuyomi, welches ihm ermöglichte, das Bewusstsein des Gegners zu beherrschen.
 

Die Qualen, die Naruto erlitt, schienen nur Sekunden anzudauern, für ihn waren es aber Stunden, doch ließen sie nach, als Sasuke von ihm abließ und sein Sharingan komplett deaktivierte, während Naruto zur Seite kippte und erschöpft keuchte. Zwar hatte ihm diese Augentechnik zugesetzt, doch schien sie absichtlich nicht so stark zu sein wie sie eigentlich hätte sein können, weshalb er es unter Mühe schaffte aufzustehen und nun zum Uchiha sah, der dort auf dem Boden lag, mitgenommen, ausgelaugt und scheinbar halb tot. Seine Augen waren zugefallen und er gab keine Reaktion mehr von sich. All die Anstrengung, die ihn jetzt überkam und all die Verletzungen, die er zugesetzt bekommen hatte, schienen ihm jetzt die Konsequenzen zu bereiten.
 

„Sasuke…“, sprach Naruto ungläubig, ehe er endlich aufstand und den Schwarzhaarigen an den Schulter hochhob. „Sasuke, wach auf! Wach auf! Komm zu dir! SASUKE!!“, schrie der Uzumaki verzweifelt und versuchte vergebens, seinen mittlerweile wieder besten Freund zu sich zu bringen…
 

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Unterdessen hatte Tsunade es doch mit Unterstützung zweier weiterer Medic – nins und Shizune und natürlich dank Sakuras Vorarbeit geschafft, das ehemalige Akatsukimitglied mit dem Byakugan über den Berg zu bringen, wobei sein Zustand immer noch zu wünschen übrig ließ, weshalb sie eine Trage beorderte.

„Wir müssen ihn sofort ins Krankenhaus von Konoha schaffen. Dort werden wir ihn weiter behandeln, damit-…“, doch sie wurde unterbrochen.

„Nein, wir nehmen ihn mit“, hallte die Stimme eines groß gewachsenen Mannes, der mit seinen vier Kameraden den Platz des Geschehens erreichte. Tsunade sah ernst zu ihm und man sah ihr bildlich an, dass es ihr nicht passte, was dieser Typ vorhatte.

„Musashi – sensei…“, kam es lediglich von Mei, als sie den riesigen Samurai erkannte und hier und dort ein paar Schürfungen sowie Verletzungen auffand.

„Wer seid Ihr, dass Ihr so etwas bestimmen wollt?“, fragte Tsunade recht zickig und stemmte ihre Hände in die Hüften, während die blonde Kagura ihrem Lehrmeister in die Arme fiel und ihren Tränen erneut an diesem Tage freien Lauf ließ. Der groß Gewachsene lächelte und sah Tsunade fest in die Augen, während er über Meis Kopf strich.

„Miyamoto Musashi, Hokage – sama… Ich bin der Sensei von Mei und Takeshi.“

„Und wenn Ihr der Feudallord persönlich wärt! Der junge Mann muss in ein Krankenhaus! Ich dulde hier keine Widerrede, sonst gibt’s Ärger!“
 

Yukimura Sanada schmunzelte amüsiert und wischte sich das letzte Blut vom Mundwinkel, während Koujiro nur eine Augenbraue hob. Bitte, wie sprach diese blonde Kunoichi – auch wenn sie Hokage war – mit dem Anführer der letzten überlebenden Samurai? Das ging nicht. Das ging so einfach nicht!! Hatte die Frau keinen Anstand?

Doch Musashi blieb ruhig und lächelte besonnen.

„Nun, dann werde ich mich mal nicht widersetzen. Ich denke, wir haben sowieso das eine oder andere zu besprechen, Hokage – sama. Tomoe, Tsunetomo, nehmt sie mit!“
 

Die beiden letzten der fünf Samurai traten hervor und über ihren Schultern hingen zwei Körper, die über der eigentlichen Kleidung jeweils einen Umhang trugen, die mit roten Wolken bestickt waren…
 

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Naruto wollte es nicht wahrhaben. Er hatte mitbekommen, was Sasuke gesagt hatte und allein schon die Tatsache, dass er etwas gesagt hatte, hatte sein eigenes Bewusstsein wach gerufen.

Und nun sollte das wieder enden? Nun, wo alles wieder gut werden könnte wie Naruto es sich stets gewünscht hatte?

„Naruto!“, kam es hinter ihm plötzlich und eine wohl bekannte Stimme drang in das Ohr des Blondschopfes, der diese sofort identifizieren konnte. Als sich der Uzumaki deshalb schnell umdrehte, rutschten seine Hände von Sasukes Schultern und er drohte nach hinten auf den Boden zurückzufallen, aber es geschah nicht… Stattdessen erschien Kakashi in einer Rauchwolke und kniete nun hinter ihm, sodass der Kopf des Uchihas auf seinem rechten Knie landete und deshalb nicht mit dem harten Boden Bekanntschaft machen musste.

„Hoi, Kakashi – sensei, was ist mit Sasuke?!“, kam es sofort besorgt von Naruto und die Stimme, die er vorhin gehört hatte, war die von Sakura, die jetzt ebenfalls bei den dreien ankam. Geschockt sah sie zum Schwarzhaarigen, als sie seine Verletzungen begutachtete. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Dies hier schien schlimmer als alles zuvor. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, aber trotzdem war das Bild so befremdlich…

„Sakura, komm zu dir und mach was!“, fuhr der Kopierninja sie schroff an und holte die Kunoichi aus den Gedanken zurück. Diese begann mit einigen Fingerzeichen und legte danach sofort ihre Hände auf seinen Oberkörper, heilte ein paar tiefere blutende Wunden und versuchte anschließend nach Möglichkeit die inneren festzustellen und ebenfalls zu heilen.

„Das ist alles meine Schuld… Alles meine Schuld! MIST VERDAMMTER! Du hättest nicht kommen dürfen… Sasuke, du Teme…“
 

„Wen nennst du hier Teme, Dobe…?“, sprach der Uchiha dann plötzlich und jagte eine neue Welle der Ungläubigkeit durch die drei Personen um ihn herum, während sich auf seine Lippen ein leichtes Schmunzeln legte.

„Sasuke!“

„Sasuke – kun…“

Sofort warf sich die Kunoichi ihm um den Hals, worauf er kurz vor Schmerz inne halten musste, weil das zu schnell und zu plötzlich kam, doch legte er dann beruhigend eine Hand auf ihren Hinterkopf, während er selbst von Kakashi väterlich eine Hand auf dem Kopf ruhen hatte. Seine andere Hand hatte der Hatake in die seine genommen. Naruto kniete neben ihm und stützte sich mit einer Hand auf dem Boden und der anderen auf Kakashis angewinkelten Knie ab.

„Wir dachten, du wärst vielleicht…“, sprach Naruto nur, vollendete den Satz aber nicht. Im Gegensatz zu vor wenigen Sekunden wirkte der Uchiha schon wieder lebendig. Und das hatte er wohl nicht nur seinem Überlebenswillen oder Sakuras Medical – Ninjutsu zu verdanke, sondern wohl auch irgendwie – und das musste er leider zugeben – Orochimarus Heilkräften.

„Sasuke – kun… Gott sei Dank geht’s dir gut…“, meinte die Medic – nin und ihr kamen vor Freude die Tränen. Dass alles wieder hätte kaputt sein können, wo doch jetzt scheinbar alles gut werden konnte – diese Vorstellung wollte sie ebenso wenig Realität werden lassen.

„Wenn wir etwas für dich tun können, sag es, Sasuke“, sprach Kakashi ebenfalls erleichtert, bekam aber nur wenige Sekunden später ein Nicken von seinem einstigen Schüler.
 

„Ich will nach Hause… Nach Konoha…“
 

Kurz setzte bei Naruto und Kakashi leichte Verwunderung ein, doch stimmten sie in Sakuras anschließendes Lächeln ein.

„Das wirst du… Wir bringen dich nach Hause… Nach Konoha… Zu uns…“, versprach die Kunoichi ihm und fuhr ihm mit einer Hand über die Wange.
 

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Als Karin, Suigetsu und Juugo ebenfalls den Kampfplatz erreicht hatten, sahen sie aus der Ferne ihren Anführer von den drei Konohanins umgeben und sein leichtes Lächeln, was er im Gesicht trug.

Nie hatten sie ihn lächeln gesehen. Nie hatten sie ihn fröhlich gesehen. Nie war er glücklich in ihrer Nähe. Kälte und Gleichgültigkeit. Unbeeindruckt und desinteressiert hatte er gewirkt. Stark, unbesiegbar. All das, aber nie so wie jetzt. Scheinbar fröhlich und sehnsüchtig, trotz der Verletzungen und der Erschöpfung…
 

Es war ein seltsames Gefühl für die drei, die den Uchiha einige Zeit lang auf seiner Rachetour begleitet hatten. Sie kannten ihn zwar schon etwas länger, aber man hatte sich trotzdem selten gesehen zu Orochimarus Zeiten.

Suigetsu war der erste, der sich regte und verschränkte die Arme vor sich, nachdem er sein großes Breitschwert und Samehada (!) über seinen Rücken gelegt hatte. Irgendwie musste er plötzlich ebenfalls anfangen zu lächeln. Auch bei seinem stämmigen Gefährten, der neben ihm stand, war das nicht zu verhindern.

„Wer hätte gedacht, dass einer wie Sasuke lächeln kann? Vor ein paar Tagen war er doch noch so kalt wie die Arktis. Was ist nur passiert?“, scherzte der Bleichblauhaarige und seufzte einmal akzeptierend.

„Er ist glücklich… Und ich denke, diese drei dort sind der Auslöser.“

„Und was machen wir dann jetzt?“

„Gute Frage…“

„Hey, Karin. Was machen wir? Leisten wir ihnen Gesellschaft oder was?“, grinste Suigetsu vor sich hin, ging neben die Brillenträgerin und stockte dann aber in seiner Mimik, als er eine seltsame Flüssigkeit an ihren Wangen hinunterlaufen sah, die er bei ihr zuvor noch nie auch nur ansatzweise gesehen hatte. „Karin…? Was…?“

Tränen rannen über das Gesicht der Schwarzhaarigen, als sie zum Uchiha blickte. Sie nahm ihre Brille ab und drehte ihr Gesicht weg, verdeckte es etwas mit dem Ärmel ihrer Jacke, während sie Juugos Hand auf ihrer Schulter spürte.

„Ach komm schon, Karin“, setzte Suigetsu wieder an, „Du wusstest doch, dass du nicht Sasukes Typ bist. AAH!“ Sofort erhielt er einen Schlag ins Gesicht durch Juugos freie Faust. „Was denn, man?! Ist doch wahr!“
 

„Nein, du Trottel“, kam es jetzt erst von der Brillenträgerin, die jetzt wieder ihren Kopf hob und ein Lächeln offenbarte, dabei jedoch immer noch zum Uchiha blickte. „Ich freue mich nur für ihn…“ Das tat sie und zwar von Herzen. Sie hatte all die Jahre und gerade in den letzten Monaten immer nur seine kalte Seite kennen gelernt, aber die Geschichte über ihn hatte ihr stets gesagt, wie sehr er hatte leiden müssen. Sie verstand ihn und seine Beweggründe, auch wenn andere es nicht taten. Sie verstand, warum er so geworden war und sie hatte deswegen Mitleid mit ihm.

Aber jetzt, wo er tatsächlich aufrichtig lächelte, umgeben von seinem alten Team, geborgen bei einer Frau, die ihn wirklich liebte und wohl noch besser verstand, da freute sie sich für Sasuke…

Einmal schluckte sie noch kräftig die Tränen herunter und atmete tief durch, ehe sie ihre Hände in die Hüfte stemmte und sich umdrehte.

„Du hast gefragt, was wir als nächstes machen, oder?“, wollte sie rhetorisch wissen, „Wir gehen und gucken, was auf uns zukommt!“ Die beiden anderen sahen sich an, zuckten mit den Schultern und schmunzelten, ehe sie ihr zu folgen begannen.
 

„Hey, ich hätte da eine tolle Idee… Warum bilden wir drei nicht einfach einen coolen Söldnertrupp, der für andere Dörfer, die keine Ninjas haben und Schwächlinge Aufträge erledigt? Wir könnte uns ‚Suigetsu – Force’ nennen oder ‚Zwei Engel für Suigetsu’ oder…“

„MAUL BAKA!“, schlug sie ihm auf den Kopf, „Wir würden uns nie so nennen!“
 

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Nur gute drei Kilometer weiter saß eine Gestalt am Ende einer Klippe. Das rechte Bein war angewinkelt und in der rechten Hand spielte er mit einem Steinchen, während er aus dem Guckloch seiner Maske auf das Schlachtfeld hinab sah.

Unbemerkt hatte er alles mitbekommen, hin und wieder den Standort gewechselt und sich den Kampf der Samurai angesehen. Jetzt weilte er an diesem Platz und schien dabei kaum mitgenommen.
 

Die orange Maske, die nur dem rechten Auge ermöglichte, durch sie hindurch zu sehen, hatte in den letzten Monaten zu seiner Tarnung bei der Akatsuki gehört, denn auch er war Mitglied dieser Organisation, was man zweifellos an dem Mantel erkannte, der natürlich auch rote Wolken aufgestickt hatte.

Schließlich warf er den Stein die Klippe hinunter und erhob sich dann langsam mit einem leichten Seufzer.

Der Shinobi strich sich über das Kinn und nahm dabei schließlich seine Maske ab, worauf ein zufriedenes Schmunzeln zu Tage kam.
 

„Herzlichen Glückwunsch, Uchiha Sasuke… Du hast die Schlacht erfolgreich beendet und begriffen, was wirklich wichtig ist. Damit hast du dieses Spiel gewonnen. Scheinbar ist meine Hilfe nicht weiter von Nöten. Und dieses ganze Spektakel nur wegen deines Bruders und dir. All die Kämpfe, die Toten und das Gründen dieser sinnfreien Organisation… Jetzt ist es endlich zu Ende“, seufzte er erneut und öffnete seine Augen, die seine einzigartigen Sharingan offenbarten. „Aber Sasuke, achte darauf, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Solche Umstände werde ich mir nicht noch einmal machen, ein solches Spiel nicht noch einmal spielen, zumal ein Clan auch ohne seinen Gründer klar kommen muss… Ein Clan, dessen Macht noch lange keine Grenzen gefunden hat… Ein Clan, der sich seiner Verantwortung über diese Macht bewusst sein sollte… Meinem Clan!“
 

Der ehemalige Akatsuki drehte sich um und verließ diese Klippe, streifte seinen Mantel ab und ließ ihn vom Wind davon wehen, während er sich wieder seine Maske aufsetzte und nach dem nächsten Schritt und einem selbstsicheren Schmunzeln plötzlich verschwunden war…
 


 

So, das war jetzt erstmal das letzte Kapitel für ein paar Wochen. Keine Sorge, noch ist die Story nicht vollständig beendet. Und ich gebe euch Bescheid, wenn's weitergeht, keine Sorge^^

Ich muss sagen, dass ich von dem Kapitel nicht so begeistert bin, außer der letzte Abschnitt - den fand ich toll XD Hab dazu auch das "SAW - Theme" gehört, wie man hoffentlich merkt. :P

Wieder vereint

Sop, ich melde mich mal zurück - tatsächlich früher als ich gedacht hatte. Und damit kommt natürlich auch das nächste Kapitel online, wobei ich finde, dass es ein wenig plump wirkt, aber bildet euch selbst eine Meinung :P

Tatsache ist, dass die Story im nächsten Kapitel abgeschlossen wird und ich mich dann voll und ganz "A Clan's legacy" widmen werde, die für euch natürlich auch zugänglich ist XD
 

Aber erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel :)
 


 

Kapitel 23: Wieder vereint
 

Eher zögerlich und ein wenig übervorsichtig hatte man sich über den Tod der letzten beiden Akatsukis vergewissert, die von den Samurais bezwungen und ziemlich übel zugerichtet worden waren. Auch die Leichen von Kisame, Zetsu und Itachi hatte man misstrauisch beäugt und es mussten jeweils fünf verschiedene Medic – nins inklusive Tsunade nachsehen, ob die auch wirklich zu einhundert Prozent richtig tot waren. Man hasste ja schließlich Überraschungen.

Doch alle waren tot. Sämtliche Akatsukis verweilten nicht mehr unter den Lebenden. Man hatte sich ihnen entledigt und so bestand diese jahrelange Gefahr, die durch diese mysteriöse Organisation ins Leben gerufen wurde, nicht mehr. Nun, vielleicht waren doch nicht alle tot, denn schließlich existierten noch zwei Praktikanten? Konnte man das so nennen? Mittlerweile sicherlich nicht mehr, zumindest war das gerade Thema im Büro der blonden Hokage, die in ihrem Stuhl lehnte und die Hände ineinander gefaltet hatte – darauf bedacht, ihr Gegenüber immer noch leicht misstrauisch und mucksch anzublicken.
 

Und dieses Gegenüber hingegen hatte ein Lächeln aufgesetzt, während er die Situation erläuterte, teilweise war es ein wenig verkrampft aufgrund der Unannehmlichkeiten, teilweise wirkte es einfach nur offen und ehrlich. Man glaubte im Grunde genommen gar nicht so wirklich, dass dieser groß gewachsene Mann mit dem Zopf ein mächtiger Schwertkrieger war, der seine letzten wenigen Kameraden anführte.

Doch er war es – Miyamoto Musashi.

Und die vergangenen letzten drei Stunden hatte man – nach der Ankunft in Konohagakure – damit zugebracht, die Geschichte etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die Skepsis war aus Tsunades Gesicht unterdessen verschwunden, denn eigentlich gab es doch überhaupt keine Samurais mehr, da diese schließlich in den ersten Shinobi – Kriegen umgenietet wurden. Doch mal wieder in ihrer „fast“ fünfzigjährigen Laufbahn hatte sie dazu gelernt. Wenige dieser edlen und stolzen Krieger hatten sich damals das Überleben gesichert, indem sie sich versteckt hatten, auch wenn das zweifelsfrei an ihrer Würde nagte und nicht gerade ihre Ideale verkörperte.
 

Und mittlerweile – so stellte sich außerdem heraus – hatten sich diesen letzten Schwertkriegern sowohl Verjagte, Verwaiste und unschuldig Verurteilte angeschlossenen, die aus verschiedenen Dörfern stammten. Unter ihnen keine Ninjas – bis auf zwei. Und wie eben bereits erwähnt, waren die beiden auch Gesprächsthema.
 

„Sie sehen also, Hokage – sama“, sprach Musashi weiter, „Takeshi und Mei sind nicht das, was sie vorgegeben haben zu sein. Diese Idee mit der Akatsuki haben sie nur uns zuliebe getan. Die Idee mit einem eigenen Dorf, um nicht mehr versteckt zu lieben, stieg Takeshi zu Kopf. Sogar soweit, dass er mich dazu überreden konnte. Obwohl ich damals schon ein schlechtes Gefühl hatte, konnte ich nicht ahnen, dass es zu solchen Ausmaßen kommt.“
 

Ein wehmütiges Seufzen folgte vom groß gewachsenen Schwertkrieger, der Tsunade gegenübersaß und hinter sich seine vier Gefolgsleute stehen hatte, die mehr oder weniger begeistert über dieses „Klärungsgespräch“ waren. Kojiro konnte man absolut nichts ansehen, schließlich vertraute er auf die Meinung seines Anführers. Yukimura schmunzelte wie immer amüsiert vor sich hin, während er seinem leicht aufbrausenden Kameraden Tsunetomo die Zunge herausstreckte, da dieser mal wieder unbemerkt mit seiner Kameradin getuschelt hatte.
 

„Und trotzdem“, entgegnete die Hokage schließlich, „haben sie versucht, einen Bewohner von Konoha zu entführen und ihn der Akatsuki zu überlassen. Mal abgesehen davon, dass sie andere meiner Shinobis angegriffen haben!“
 

„Ich fordere Sie nicht dazu auf, dass zu vergessen, Tsunade – hime und auch ich toleriere das nicht sonderlich, aber…“ Musashi überlegte eine Weile. Was konnte man darauf denn jetzt am Besten sagen? Eigentlich gar nichts so wirklich, denn zu rechtfertigen waren diese Taten ohnehin nicht, weshalb sich auch die Erklärung schwer gestaltete. „Sehen Sie, Takeshi ist ein Hitzkopf“, meinte er dann verschwitzt lächelnd, „Ich weiß nicht, ob Sie wissen, was das bedeutet, nur können Sie mich glauben, dass sein Gewissen nach diesem Versuch Überhand gewonnen hat… Er würde nichts Unrechtes tun, wenn er sich darüber im Klaren ist…“
 

Die Blondine wusste genau, was es mit Hitzköpfen auf sich hatte, denn immerhin kannte sie sich verflucht gut damit aus, da zufällig ein gewisser blonder Chaosninja ebenfalls ein Hitzkopf war. Mit Naruto müsste sie im Übrigen auch noch sprechen und ihm eine gehörige Standpauke zu geben. Der war einfach so aus dem Dorf verschwunden hatte sich der Akatsuki ausgehändigt, darüber hinaus dem Chakra des Kyuubis freien Lauf gelassen und durchaus Menschenleben gefährdet.
 

Deshalb seufzte die Hokage einmal ausgiebig und kratzte sich kurz den Kopf, ehe sie wieder zu Musashi blickte.

„Na ja… Mal abgesehen von diesen schon schwerwiegenden Zwischenfällen ist ja niemandem etwas Ernstes passiert und zum Guten gewendet hat sich letztendlich ja auch alles“, gestand sie ein und dem war auch so. Takeshi hatte immerhin einen gesuchten Abtrünnigen Clanmörder aus Konoha getötet – zumindest glaubten das alle. Es konnte ja keiner ahnen, dass er ihn lediglich fast tot gemacht hatte und der Endstoß von jemand anderem gesetzt worden war.

Der groß Gewachsene verschränkte zufrieden die Arme vor sich und nickte einstimmend.

„Daraus darf ich schließen, dass Sie die beiden nicht bestrafen werden?“, lautete seine Suggestivfrage.

„Nein, auch wenn sein Dasein als Abtrünniger aus Raigakure uns dazu bekräftigen würde. Nur haben mich diese Rainins schon immer angenervt, also müssen die ja nicht erfahren, dass wir zwei ihrer Nukes hier in unserem Dorf haben oder hatten…“
 

Musashi lächelte und erhob sich dann sowie auch Tsunade. Er reichte ihr dankend die Hand, was sie mit einem milden Lächeln entgegennahm. Selbst Tsunade gegenüber wirkte der Samurai riesig, was ein ziemlich lustiges Bild zur Folge hatte.

„Ich muss mich bedanken… Dafür stehen wir in Ihrer Schuld, Tsunade – hime…“
 

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Dank der beachtlich talentierten rosahaarigen Kunoichi und anschließend intensiver Behandlungen im Krankenhaus von Konoha, war Takeshi mittlerweile wieder einigermaßen gut drauf. Zumindest soweit, dass er wach war und sitzen konnte. Noch etwas prüfend sah er dabei auf seine linke Hand, über deren Handrücken bis hin zum Oberarm eine ziemlich unschöne Brandnarbe verlief. Auf seinem rechten Arm war lediglich eine kleine Verbrennung zu erkennen, doch klar war, woher sie stammten. Bei seinem finalen Angriff gegen den Uchiha hatte er den linken Arm samt Wakizashi vor sich gehalten, sodass dieser natürlich von Amaterasus Flammen in Mitleidenschaft gezogen worden war.

Dennoch war stark verwunderlich, dass sein Arm nicht gänzlich aufgefressen war und er schlussfolgerte daher, dass dies an seinem eigenen Konterangriff liegen musste, was die Flammen abgewehrt bzw. abgeschwächt hatte.
 

„Scheint ganz so, als würde ich mich irgendwann vollends zu einem hässlichen Individuum verwandeln“, sprach er und fuhr dabei leicht mit der rechten Hand über die lange Brandnarbe und offenbarte dabei noch eine normale Narbe auf dem rechten Handrücken.

Die Schürfungen und tieferen Wunden würden durch die Zeit sicherlich irgendwann verfliegen, aber diese Verbrennung und diese Narbe sicherlich nicht – dessen war sich der Nobu sicher.

„Rede nicht so einen Blödsinn, Takeshi“, widersprach ihm Mei und sah ihm in sein blaues und sein weißes Auge, während sie seine linke Hand in ihre nahm. „Es sind nur Spuren eines Kampfes, den du Gott sei Dank überlebt hast. Und dein Körper erholt sich erstaunlich gut davon“, meinte sie und strich dann mit der anderen Hand über die langen Narben auf seinem Oberkörper, die von einem der Skalpelle der Operation stand. „Man hat dir sowohl eine Lunge als auch eine Niere vollständig ersetzen müssen. Die Felssplitter und Gewichte, die auf ihnen gelastet haben, hätten dich beinahe getötet. Sei dankbar, dass du diese einzigartige Fähigkeit besitzt… Ich jedenfalls bin es…“
 

In der Tat konnte er dankbar sein. Hätte Mei den Ärzten nicht von diesem Bluterbe erzählt, das in Takeshis Clan von Generation zu Generation weitergegeben wurde, wäre viel zu viel Zeit mit Blut – und DNA – Analysen verschwendet worden. Auf diese Weise hatte man mehr oder weniger willkürlich Ersatz suchen können.

Und Takeshis Körper nahm diese Organe mit Freuden an, wie sich zeigte, denn er reagierte extrem gut darauf, fast schon, als würde seine alte Kraft bereits zurückgekehrt sein. Doch das war wohl noch etwas übertrieben…

Der Nobu seufzte einmal und sah seiner blonden Freundin dann mit einem unergründlichen Blick in die Augen, ehe er einmal nickte und schließlich auf den Tisch neben seinem Bett blickte, auf dem das Wakizashi und das Katana lagen, welches er stets benutzte – zerbrochen.
 

Das sogenannte Nito ryu, Musashis Stil mit beiden Schwertern gleichzeitig zu kämpfen, hatte seinen Meister offenbar in der Technik gefunden, die Takeshi gegen Uchiha Itachi zum finalen Angriff angewendet hatte, der Technik des Zwillingsdrachendämons. Oder aber er war unfähig, sie richtig zu nutzen, sodass seine beiden Klingen unter ihrer falsch eingesetzten Macht den Geist aufgegeben hatten. Und das war der Hauptgedanke, den Takeshi beim Anblick dieses Bildes verspürte. Genau das schien die Kagura ihm anzusehen.
 

„Musashi – sensei meinte, die Klingen wären unter dem starken Willen ihres Trägers zerbrochen… Je stärker der Wille, desto stärker die Technik“, erklärte sie mit einem Lächeln, was den Nobu verwundert aufblicken ließ. Hatte er es doch richtig gemacht? Offensichtlich…

Und das ließ auch ihn milde zu lächeln beginnen.

„Danke“, meinte er daraufhin und berührte seine Nasenspitze mit ihrer, woraufhin sie die Gelegenheit nutzte und ihm einen sanften Kuss gab, den er nur freudig erwiderte, allerdings dann abrupt stoppte, als er die Augen öffnete und hinter seiner Freundin jemanden stehen sah.

Ernst sah er zu dieser Person und drückte Mei dann leicht von sich, weshalb auch sie sich umdrehte und schließlich Neji im Türrahmen stehen sah mit dem gleichen Blick wie Takeshi ihn hatte. „Mei, lässt du uns kurz allein?“

„Klar“, antwortete sie und verließ das Zimmer, sodass der Hyuuga nur weiter in dieses eintreten konnte und schließlich vor dem Teufelsauge stehen blieb.
 

Eine Weile herrschte Schweigen, doch schließlich wurde dieses gebrochen, als Takeshi sich etwas abstemmte und vom Bett aufstand.

„Nur zu“, fing er an und ging dabei ans Fenster, um Neji den Rücken zu kehren, „Stell mir die Fragen, die du hast…“

„Das habe ich nicht nötig. Ich kenne die Geschichte – beide Versionen“, entgegnete der Weißäugige schließlich dem Abtrünnigen, der das ohne große Reaktionen zur Kenntnis nahm.

„Warum bist du dann hier? Sollst du es für deinen Clan wieder holen? Ich kann mir vorstellen, dass es nicht in eurem Sinne ist, dass ein Fremder ein Byakugan hat.“

„Nein, das ist es nicht… Das Auge, was du trägst… Es ist das meines Vaters.“
 

Takeshi lugte über die Schulter und sah ihn dabei natürlich aus seinem linken weißen Teufelsauge an. Erneut trat eine Runde des Schweigens ein, doch dann fing der Nobu an zu schmunzeln.

„Verstehe“, meinte er und erinnerte sich an die erste Begegnung mit dem Schwarzhaarigen, als er das Stechen gespürt hatte. Ein seltsames Stechen, ein vertrautes…

„Ich möchte nur, dass du weißt, wessen Macht du da trägst und dass du darauf Acht gibst. Mehr nicht…“

„Wir reden hier immer noch über ein Auge, oder?“, scherzte der Samurai daraufhin, was Neji etwas schmunzeln ließ, als er das Zimmer wieder verließ. „Sein Vater, huh? Komische Unterhaltung“, ergänzte Takeshi leise mehr zu sich selbst und blickte weiterhin aus dem Fenster hinaus, wo mittlerweile auch die Sonne schien…
 

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Währenddessen war auch ein ziemlich erschöpfter aber zumindest gut verarzteter Uchiha Sasuke wieder erwacht und blickte seit einigen Minuten an die Decke, um sie genauer zu inspizieren, obwohl das totaler Schwachsinn war, denn sie war nur weiß.

Aber er tat es dennoch, weil er sich ziemlich seltsam fühlte. Was war da eigentlich während und nach dem Kampf mit ihm passiert? Er hatte viel mehr geredet als ihm eigentlich lieb war und hatte außerdem darum gebeten, wieder nach Hause – nach Konoha – gebracht zu werden. Umgeben von seinem ehemaligen Team, umgeben von seinem einstigen Sensei Kakashi, seinem einstigen besten Freund Naruto und von Sakura. Diese seltsamen Dinge, die seit einigen Tagen in seiner Magengegend und seiner Brust umherschwirrten, wirkten so fremd.

Und eines musste Sasuke sich zwangsläufig jetzt eingestehen, wo er hier in Konoha war und seinen Kopf zur Seite legte, um aus dem Fenster zu sehen, nur um dann die strahlende Sonne und einen kleinen Rahmeneindruck seines ehemaligen Heimatdorfes zu gewinnen.
 

Er war glücklich.
 

Was es genau war, dass ihm verriet, dieses jahrelang verlorene Gefühl wiedergefunden zu haben, wusste er nicht. Ihm war nur bewusst, dass er hier bleiben wollte. Es schien alles aufgerissen worden zu sein, was diese Emotionen zurückgehalten hatte und wer war daran schuld? Sakura… Sie war der Auslöser dafür gewesen, obwohl es nur so eine kleine Zeitspanne war, in der er sie wiedergesehen hatte.

Oh man, wer war er jetzt nur? Uchiha Sasuke war er, aber einer, der nicht mehr kalt, emotionslos und unbeeindruckt wirkte, sondern ebenso tatsächlich verliebt und glücklich war. Klar, zeigen tat er es dennoch nicht und es kam noch eine andere Sache hinzu, die ihn dazu nicht befähigte und das war die Tatsache, dass sein älterer Bruder Itachi, der seine gesamte Familie umgelegt hatte, tot war – ermordet durch seine eigene Hand, durch sein mächtiges Schwert von Kusanagai.

Doch die gewünschte Genugtuung war danach nicht gekommen, sie blieb völlig aus und Sasuke ahnte, woran das lag.
 

Itachi war schon verwundet gewesen und ohnehin kurz vorm Krepieren, sodass es keine wirkliche Erfüllung der Rache gewesen war wie er es sich immer „erträumt“ hatte. Er war es nicht gewesen, der ihn so verletzt und beinahe zerstört hatte.

Und außerdem – Itachi hatte ihn mehr oder weniger auch noch darum gebeten, den finalen Stoß zu setzen. Was bitte war das für eine Rache? Das war keine Rache? Das war Sterbehilfe, sonst nichts…

Und das war es, was den Uchiha doch wieder so gefühlskalt wirken ließ wie zuvor.

Sasuke sah wieder hinauf zur Decke und fragte sich innerlich, was ihm dieser lange Weg jetzt eigentlich genau gebracht hatte? Dieser Weg der Rache, den er eingeschlagen hatte, war letzten Endes überhaupt nicht mit der befriedigenden Sackgasse geendet, sondern stattdessen war er jetzt an einer Kreuzung angelangt, der ihm jetzt neue Möglichkeiten bot. Und der Weg mit der Sackgasse war nicht zugänglich – Durchfahrt verboten, wie es so schön ausgeschildert war.
 

Doch halt… Irgendwo war das doch gut, oder? Ja, es war gut. Das hatte der Sharinganträger in den letzten Tagen bemerkt. Was brachte einem schon eine Sackgasse? War eine Kreuzung nicht viel besser an dieser Stelle? In der Tat. Sasuke konnte jetzt einen Weg einschlagen, der ihn viel weiter bringen würde als diese „Sasuke – nimmt – Rache – Allee“. Und der neu eingeschlagene Weg hatte mit Sakura begonnen, mit der Veränderung ihr gegenüber, mit dem Kuss, mit der Nacht und dem beiderseitigen Geständnis.

Mal abgesehen von dem neuen Mangekyou Sharingan, das er erhalten hatte, würde er jetzt wohl – sofern die Ältesten und die Hokage zustimmen würden – wieder in seinem Heimatdorf bleiben können. Und der Gedanke war doch tatsächlich schön…
 

Ziemlich befremdlich war es dennoch für Sasuke, sich wohl zu fühlen auf eine Weise, die ihm im Grunde seit seiner Kindheit nicht mehr widerfahren war. Das war nämlich das letzte Mal gewesen, seit er sich wirklich wohl gefühlt hatte, seit es ihm gut ging, seit er halt glücklich war.

Doch nun fing es wieder an und so verschränkte der Uchiha tief durchatmend die Hände hinterm Kopf und ein wirklich nur sehr schwaches aber bedeutsames Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

„TEME, DU BIST WACH!“, plärrte es dann plötzlich vom Fenster aus und das Lächeln war wieder verschwunden, einem leicht genervten Knick im Ausdruck gewichen, während der Chaosninja hinein kletterte und freudig grinste. Nur wenige Augenblicke später trat jemand die Tür auf und eine ziemlich verärgert wirkende Sakura kam herein, schritt schnurstracks am Bett vorbei, um Naruto am Kragen zu packen und ihn kräftig durchzuschütteln.

„SAG MAL, BIST DU BLÖD?! DU HAST MIT DEINER MAUERKLETTERAKTION DIE PATIENTEN GEWECKT! UND WER HAT DIR GESAGT, DASS SASUKE – KUN SCHON WACH IST?!“, schrie sie und bemerkte nicht mal, wie sie damit noch mehr Patienten aus dem Schlaf riss, als sie den Blondschopf mit voller Wucht gegen die nächste Wand beförderte.

„Aber Sakura – chan“, maulte Naruto, ehe sie noch ein paar Mal auf den am Boden liegenden herum trat, bevor schließlich Kakashi gelassen dreinblickend und mit dem Flirtparadies in der Hand auch Sasukes Zimmer betrat.

„Yo, Sasuke. Du siehst ja schon wieder ziemlich gut aus“, bemerkte er.
 

Yep… Hier war es gut… Hier konnte man glücklich sein. Das hier war der Weg an der Kreuzung, den Sasuke einschlagen wollte und entschied, ihn auch genau jetzt einzuschlagen…

Richtige Entscheidung

Epilog: Richtige Entscheidung
 

Der sonnige Tag in Konoha hatte für ein schönes und fröhliches Aufstehen der Bewohner gesorgt, sodass sogar die extremsten Morgenmuffel voll auf ihre Kosten kamen und gut gelaunt in den Tag starten konnten.

Selbst die wirklichen Ausnahmen, was das frühe Aufstehen betraf, waren bereits wach und grinsten nun fröhlich. Im Grunde durfte man diese „Ausnahmen“ nicht im Plural bezeichnen, denn es war nur eine Person – Naruto.

Und dieser war mit Tsunade, Jiraiya und auch Kakashi am Haupttor, um sich dort von den sieben Schwertkriegern bzw. Schwertkriegerinnen zu verabschieden.
 

„Ich muss mich nochmal bei dir bedanken, Naruto“, gestand Mei und verbeugte sich brav vor ihm, woraufhin der Blondschopf allerdings etwas errötete und sich den Kopf kratzte.

„Ähm… Nicht doch… Da gibt es nichts zu bedanken“, erwiderte er und erhielt sogar fiese Bestätigung.

„Stimmt. Er hätte schließlich alles nur noch schlimmer gemacht“, meinte Jiraiya aus dem Hintergrund und zog Narutos Aggression auf sich, „Du hast immerhin dem Chakra des Kyuubi volle Kontrolle überlassen! Wenn ihr euch bei jemandem bedanken wollt, dann bei Sasuke…“
 

Der Uzumaki musste da leider nickend einstimmen. Klar, er hatte durch diese Aktion zwei Akatsukis immens geschwächt und ihr endgültiger Tod war demnach einfach herbeizuführen gewesen, allerdings hätte sein „Ausraster“ wohl schlimme Konsequenzen haben können, wenn der Uchiha nicht eingegriffen hätte.

In der Tat hatte Sasuke mehr oder weniger den Morgen gerettet und mit diesem wohl auch das Schicksal vieler Menschenleben und deren Dörfer. Doch typisch für ihn war natürlich, dass er sich das nicht zu Kopf steigen ließ. Es schien sogar beinahe so, als würde ihn das absolut nicht interessieren.
 

„Teme ist aber nicht hier“, meinte Naruto dann schmollend und verschränkte die Arme vor sich, bevor er sich wieder zu den Samurais drehte und grinste, „Aber ich werde es ihm gerne ausrichten!“

„Wo ist er denn überhaupt?“, wollte Takeshi wissen und sah sich noch einmal kontrollierend um.

„Er bereitet sich wahrscheinlich auf die Kommission mit den Ältesten vor, die in einer Stunde stattfinden wird. Zwangsläufig wird er sein Handeln und seine Taten vor ihnen und mir verantworten müssen“, antwortete Tsunade dem Nobu und verschränkte ebenfalls die Arme vor sich. „Diese alten Schmarotzer werden wohl alles tun, damit er bestraft wird, obwohl sie ihm wahrscheinlich ihre wenigen letzten Lebenstage verdanken.“ Die Hokage zuckte mit einer Augenbraue und jeder Anwesende konnte spüren, dass Tsunade nicht sonderlich gut auf diese „alten Schmarotzer“, die sich auch gern als Älteste bezeichneten, zu sprechen war.

Musashi, Takeshi, Mei und Naruto sowie seine beiden Senseis lächelten etwas verkrampft auf diese Bemerkung hin und widmeten dann ein letztes Mal ihre Aufmerksamkeit den Samurais, die sich bereits per Handschlag bei den hinteren verabschiedet hatten.
 

„Also dann… Wir müssen los! Die anderen warten sicherlich schon und ihr wisst ja, wie Aki reagiert, wenn wir zu spät zum Abendessen kommen“, warf Musashi weise voraussehend ein, ehe er sich bereits zum Gehen mit seinen vier Kameraden widmete.

Takeshi hingegen bot noch einmal seine Hand an, die Naruto entgegennahm und schüttelte.

„Und ihr wollt wirklich nicht alle nach Konoha kommen?“, fragte der Blondschopf, „Tsunade – obaachan kann da sicher was drehen, auch wenn sie nicht so aussieht! AUA!!!!“, rief er am Ende, da die Erwähnte gerade einen Stein auf seinen Kopf geworfen hatte.

Doch der Nobu lachte einmal und lächelte dann.

„Nein… Unser Platz ist nicht hier… Es ist ohnehin besser, wenn nur wenige wissen, dass es uns gibt. Die vielen Flüchtlinge, Abtrünnigen und Versklavten, die bei uns Unterschlupf gefunden haben – sie sind unsere Familie, unsere Heimat. Wenn bekannt werden würde, dass wir alle auf einem Fleck tatsächlich noch lebend existieren, dann wäre der Ärger größer… Aber danke… Ich denke, wir treffen uns irgendwann einmal wieder“, sprach er und wendete sich dann ebenfalls ab, um sich zu seinen Kameraden zu gesellen, die bereits einige Schritte gegangen waren und lief dann neben seiner Freundin Mei her.
 

Es hatte sich dennoch alles zum Guten gewendet, obwohl Takeshi geglaubt hatte, dass es unmöglich wäre. Im Grunde hatte er noch nicht einmal gedacht, dass er den letzten Kampf überleben würde und doch hatte er das getan.

Seine Naivität hatte ihn dazu gebracht, sich der Akatsuki anzuschließen und auch noch Mei, die Frau, die er liebte, dorthin mitzureißen. Seine Naivität war es gewesen, die erlaubt hat, dass er den Tod von Menschen in Kauf nahm, um andere zu entführen und sie dann wegen einer „Eigenart“ umzubringen.

Und seine Naivität war es gewesen, die ihn nicht hatte erkennen lassen, dass ihre Art zu leben im Prinzip überhaupt nicht unter jedermanns Würde stand. Es war sogar ein gutes Leben… Klar, man musste aufpassen, dass die Deckung nicht fiel, aber selbst wenn das passierte, so würde es sich lohnen, dafür zu kämpfen.
 

Und mit diesen Worten sah der Nobu hinauf in den blauen Himmel, den wenigen Wolken entgegen, lächelte sogar ein wenig.

Mei bemerkte diesen Ausdruck auf seinem Gesicht und musterte ihn leicht verwundert, ehe sie sich überraschend bei ihm einhakte.

„Du siehst so glücklich aus. Woran denkst du?“, fragte sie ihn und erhielt sofort seine ungeteilte Aufmerksamkeit.

„An uns… Und an das, was bisher war und was noch auf uns zukommt. Ich habe dich bisher in ziemliche Schwierigkeiten gebracht, was? Ich werde das lieber ändern, sonst hört das nie auf“, erwiderte er mit einem leichten Schmunzeln und dennoch meinte der Samurai das ernst. Seine Verwunderung war deshalb umso leichter zu erkennen, als die Kagura nur lächelte und einmal mit dem Kopf schüttelte.

„Schwierigkeiten? Nein… Abenteuer vielleicht. Und außerdem hast du mich jedes Mal gefragt, ob ich dir folge oder nicht. Es war meine Entscheidung und ich habe sie nie bereut“, gestand sie daraufhin und blickte in sein freies rechtes blaues Auge, in welchem man seine Freude sehen konnte.
 

Der Nobu warf nochmal einen kurzen Blick zurück zum Dorf, das versteckt hinter den Blättern lag und schüttelte innerlich über sich den Kopf. Er erinnerte sich noch gut daran, dass er behauptet hatte, aus Konoha kämen nur Schwächlinge. Jetzt jedoch musste er feststellen, dass jeder von ihnen sicherlich stärker war als er, zumindest vom Charakter her. Und die wenigen Begegnungen mit Konohanins, darunter Kakashi, Naruto und auch Sasuke, hatten ihn verändert, ihn auch stärker werden lassen.

Der Wille des Feuers… Ein unbeugsamer Wille… Unzerstörbar. So etwas hatte er zuvor nie gelernt oder gar besessen, bis er gegen Itachi gekämpft hatte.
 

„Ach ja“, holte Mei ihn dann aus seinen Gedanken zurück und befreite sich, um ein wenig vorlaufen zu können, „Was dieses ‚was auf uns zukommt’ betrifft… In den nächsten neun Monaten wirst du ganz genau erfahren, was auf uns zukommt“, lächelte sie und errötete verlegen dabei, während der Nobu nur etwas verwundert hinterhersah, während sie an den anderen Samurais vorbeilief.

Im Anschluss schien Takeshi zu verstehen und ihm ging ein Licht auf.

„Ähm… Hey Mei! Warte! Überanstreng’ dich nicht!“, rief er und lief hinterher, während die anderen Schwertkrieger nur amüsiert lächelten, grinsten oder lachten…
 

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Tsunade hätte sich beinahe verspätet, was die Anhörung vor den Ältesten betraf, denn die Straßen hatten sich urplötzlich gefüllt und nur der rettende Sprung auf die Dächer Konohas hatte ihr gestattet, ihr Ziel doch noch rechtzeitig zu erreichen.
 

Und nun saß sie hier auf der Couch, neben den beiden Ältesten und verzog etwas missgelaunt das Gesicht, hielt aber dann ihren Stolz aufrecht und wirkte ernst. Die beiden anderen sahen mit leicht verengten und auch missmutigen Augen zum Uchiha, der ihnen gegenüber breitbeinig auf der anderen Couch saß und die Arme vor sich verschränkt hatte. Konsequent und wohl auch etwas respektlos mied er den Blick der „alten Schmarotzer“ und hatte seine Augen geschlossen.

Die fünfte Hokage wusste, dass das nicht gerade das beste Benehmen war, was man in seinem Falle an den Tag legen konnte, aber es amüsierte Tsunade innerlich, dass die beiden Ältesten sich dadurch offensichtlich persönlich angegriffen fühlten, nachdem Sasuke kein Stück auf den Sachverhalt reagiert hatte.

Seine unbeeindruckte und völlig kalte Aura war einfach zu stark für die beiden gewesen, sodass die Vorwürfe des Hochverrats und Abtrünnigendaseins mehr als nur überhaupt nichts brachten.
 

„Uchiha Sasuke, dir ist bewusst, dass deine Taten und dein Handeln absolut untragbar sind. Das Dorf ohne Erlaubnis verlassen, sich einem der gefährlichsten Abtrünnigen, einem weiteren Verräter Konohas, anzuschließen…“, meinte Homura.

„…und sogar gegen Ninjas aus deinem eigenen Dorf feindlich agiert zu haben. Darüber hinaus die Tatsache, dass du mehr als einen von ihnen fast getötet hättest, darunter den Kyuubi – Jinchuuriki“, ergänzte Koharu noch.
 

„Blödsinn“, entgegnete Tsunade dann, „Sasuke hatte allen Grund für diesen Kampf. Wäre er nicht gewesen, hätte das Chakra des Kyuubi vollständig die Kontrolle über Narutos Körper behalten und wer weiß, was dann passiert wäre.“

„Aber was ist mit dem ersten Versuch, wo er nicht nur Uzumaki Naruto, sondern auch dessen Team verwundet hat? Mal abgesehen von Haruno Sakura, deiner eigenen Schülerin, gegen die er ebenfalls bei bestem Gewissen-…“, wollte Homura fortfahren, wurde dann aber von der Hokage unterbrochen.

„Er hatte nicht mit voller Kraft gekämpft! Das habe ich von Sakura persönlich erfahren!“

„Der Umstand rechtfertigt nicht die Fakten, Tsunade“, erwiderte Koharu daraufhin ruhig und ließ somit die Angesprochene die Nase rümpfen.
 

„Ach nein? Dann ist es euch vielleicht lieber, wenn wir ihn in die Arrestzelle werfen, aus der er ohnehin entkommen wird? Es wäre für das Dorf das Beste, wenn er und somit auch das Sharingan wieder hierher nach Konoha kommen würden. Die Tatsache, dass er selbst wieder zurück wollte und die Aufopferung wegen dieser Kyuubi – Chakra – Geschichte dürften-...“
 

„Sei still, Tsunade“, sprach Homurai in einem schroffen Ton, der die Blondine zwar ruhig stellte, aber dafür nur umso mehr zu provozieren schien, „Du bist nicht sein Anwalt. In der Tat wäre es das Beste, für das Dorf, wenn das Sharingan wieder dorthin zurückkehren würde, wo es her kam, allerdings…“

„…können wir uns ja nicht sicher sein, dass ein solcher… ‚Ausfall’ noch einmal vorkommt“, meinte Koharu daraufhin und sah den Uchiha nur etwas durchdringender an.
 

Dieser hatte sich bislang immer noch kein bisschen geäußert, dafür jedoch wieder die Augen geöffnet und sah nun unbemerkt zwischen den Ältesten hin und her. Sie kümmerten sich logischerweise nicht um die Bedürfnisse oder geänderten Verhältnisse des Einzelnen, sondern betrachteten lediglich die Fakten. Und diese waren zum Großteil gegen ihn, obwohl der Punkt mit dem Sharingan wohl sehr viel wog.

Klar, Konoha würde wieder an Stärke gewinnen, wenn dieses mächtige Bluterbe und ihr Träger wieder für das Dorf agieren würden, erst recht, wenn der Uchiha – Clan wieder größer sein würde als ein einziger Angehöriger.

Alte Schmarotzer…
 

„Uchiha Sasuke, was hast du zu dieser Sache zu sagen? Bisher scheint dich dein Schicksal kein Stück zu interessieren!“
 

Der Schwarzhaarige lehnte sich etwas auf der Couch zurück, ehe er sich schließlich erhob und überlegen bzw. stolz (aber somit auch respektlos) zu den Ältesten blickte.
 

„Ich bereue nichts, da ich lediglich für mein Überleben gesorgt habe“, meinte er, „Aber ich gebe zu, nicht nur einmal die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.“
 

Und mit diesen Worten ging Sasuke an den Ältesten und somit auch an Tsunade vorbei zur Tür, nahm die Klinke bereits in die Hand und verließ nun diesen dämlichen Raum. Tsunade seufzte innerlich wehmütig. So machte er es doch im Grunde nur noch schwerer, ihm eine weitere Chance zu geben. Das dachte sie jedenfalls, ehe auch Koharu einmal schwermütig seufzte und somit die Aufmerksamkeit der Hokage auf sich zog.

„Ich denke, es geht nicht anders… Die Tatsache, dass eine so mächtige Waffe wie das Sharingan mit ihrem letzten Träger ausstirbt, kann nicht zugelassen werden“, meinte sie und ließ nun auch den letzten im Bunde zögerlich nicken.

„In der Tat. Uchiha Sasuke wird die Wiederaufnahme ins Dorf gestattet.“
 

Tsunade nickte dann ernsthaft und lachte sich tierisch ins Fäustchen, ohne dass es einer der beiden mitbekam, bevor auch sie das Büro verließ und sich bereits entschlossen hatte, heute Abend mit Jiraiya einen drauf zu machen, um diesen triumphalen Sieg zu feiern!
 

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An diesem Abend nach der Verbreitung der guten Neuigkeit stand Sasuke auf der Brüstung des Hokagefelsens und sah auf das Dorf hinab. Den ganzen Trubel, der gemacht worden war – gerade von Naruto aus – war ihm auf die Nerven gegangen. Sicherlich war es schön, dass sich sogar mehr als nur ein oder zwei Personen freuten, dass er wieder ein Konohanin war, aber diese „Feier“ war irgendwann außer Kontrolle geraten, nachdem Jiraiya und Tsunade einen über den Durst getrunken hatten.

Und das wiederum hatte leider geführt, dass sie den einen oder anderen ebenfalls dazu verleitet hatten. Darunter Naruto, der genauso blöd grinste wie Jiraiya und nur von seiner Freundin Hinata einigermaßen unter Kontrolle gehalten werden konnte, was das Besaufen seiner Kage Bunshins anging. Sehr verwundernswert war nämlich, dass der Promilleanteil oder zumindest die Auswirkungen davon beim echten Naruto ihren Einfluss zeigten, wenn einer der Bunshins verpuffte. Ja, er war sogar soweit gegangen, dass er der Hyuuga – Erbin vor versammelter Mannschaft einen leidenschaftlichen Kuss gegeben hatte. Das hatten die beiden zwar schon mehrere Male gemacht – sie warne ja immerhin zusammen – aber vor so vielen Leuten wurde das der armen Hinata einfach zuviel und ihre Röte endete in einer kurzzeitigen Bewusstlosigkeit.
 

Schlimmer als das war jedoch Lee, der ebenfalls zum Trinken verleitet wurde und dann fast die gesamte Kneipe in Schutt und Asche gelegt hatte, wenn Neji, Sasuke und Kakashi ihn nicht gemeinsam zu Fall gebracht hätten.

Sasuke war das zu dem Zeitpunkt wirklich Recht gekommen, denn Lee hatte Sakura sogar an den Hintern gefasst, wobei das nur ein blöder Zufall war. Der Uchiha hatte zwar kaum eine Mine verzogen, dennoch hatte er ganz klar dieses Wut – und Eifersuchtsgefühl in sich aufkommen gespürt, was letzten Endes wieder einmal bestätigte, dass er in sie verliebt war.
 

Und nun lehnte er hier an der Brüstung und genoss die Abendluft unter dem wolkenlosen, dafür aber mit Sternen gesegneten Nachthimmel.

Soviel hatte sich von einen auf den anderen Tag plötzlich verändert. Eigentlich konnte der Uchiha noch gar nicht wirklich sagen, ob es nicht ein wenig zu schnell gegangen war. Eine so plötzliche Begegnung mit Sakura, die dann für ein paar Tage angehalten hatte, sollte ihn – den stolzen und unbeeindruckten, emotionslosen Uchiha Sasuke – einfach so dazu gebracht haben, Liebes – und Freundschaftsgefühle neu zu erwecken? Klang irgendwie ziemlich unrealistisch und vor allem unlogisch, wenn man es noch einmal genauer betrachtete…
 

Aber es war real.
 

Auch dass Itachi tot war, war real und somit die Tatsache, dass er der einzige lebendige Uchiha war. Die „Sasuke – nimmt – Rache – Allee“ war unterdessen ohnehin in weite Entfernung geraten, sodass sie sowieso nicht mehr eingeschlagen werden konnte.

Sasuke atmete einmal tief durch und sah gefühlskalt zu den Sternen hinauf, bemerkte erst jetzt, wie sich neben ihm noch jemand auf das Geländer lehnte und seinem Blick folgte. Und diese Person verdrängte diese Emotionslosigkeit mit ihrer bloßen Anwesenheit, schlug die Finsternis nieder durch einen einzigen Blick und erfüllte sein oft geschändetes Herz mit Glück…
 

„Sakura?“, stellte er nur fest und beließ seinen Blick dennoch am Himmel.

„Du bist so schnell verschwunden“, sagte sie, „Ist etwas nicht in Ordnung gewesen?“

Der Sharinganträger schüttelte leicht den Kopf, um sich dann schließlich doch etwas von der Brüstung abzustoßen und dieser den Rücken zu kehren.

„Nein, bis auf Dobe“, meinte er, was Sakura amüsiert schmunzeln ließ, als sie sich an das Bild erinnerte, wie der Blondschopf letztlich mit einem Mal aus seiner alkoholischen Hyperaktivität in einen tiefen Schlaf gefallen und von Hinata und Neji nach Hause gebracht werden musste.

Und nun kehrte auch die Rosahaarige der Brüstung den Rücken zu, um sich ihm jetzt etwas zu nähern.

„Was hast du dann?“, fragte sie und kaum hatte sie das ausgesprochen, nahm er ihre Hand und legte seine eigenen auf ihre Wange, um sie liebevoll zu küssen.

Ein wenig verwundert ging sie darauf ein und erst nach einer Weile lösten sie sich dann voneinander und mit einem festen und ziemlich entschlossenen Blick sah Sasuke in ihre grünen Augen.
 

„Könntest du dir vorstellen… immer an meiner Seite zu bleiben?“
 

Die Verwunderung zeigte sich deutlich auf Sakuras Gesicht, nachdem der Uchiha diese Frage ausgesprochen hatte.

Bitte was? War das jetzt gerade so etwas wie ein Antrag gewesen? Oder zumindest eine Vereinbarung der ewig anwährenden Bindung?

Jedenfalls meinte er es ernst, denn einerseits log Sasuke nicht bei so etwas und schon gar nicht scherzte er. Die Vorstellung, dass Sasuke scherzte, war ohnehin viel witziger als Narutos Besäufnis von vorhin…
 

„Ja, ja das kann ich… Und… das will ich auch“, antwortete sie ihm dann ebenso plötzlich wie seine Frage gekommen war, untermalte es dazu mit einem glücklichen Lächeln, was den Sharinganträger ebenfalls leicht zu lächeln anfangen ließ.

Und daraufhin küssten sie sich erneut umarmend, scheinbar von den riesigen steinernen Felsköpfen der Hokage beobachtet.
 

Sasuke war glücklich. Sakura war glücklich.

Noch vor wenigen Tagen waren sie das beide kein Stück gewesen und mit einem einzigen Treffen, der wenigen Momente, in der sie einander nahe waren und in denen doch soviel passiert war, hatte genau das geändert.

Unerklärlich und doch einfach zu begreifen…
 

Erst nach einer scheinbaren Ewigkeit trennten sich ihre Lippen wieder und sie sahen sich gegenseitig in die Augen. Schwarz traf auf Grün. Emotionslosigkeit und Hass waren aus ihnen verschwunden und der innigen Zuneigung gewichen.
 

„Ich liebe dich, Sasuke – kun!“, gestand sie ihm dann und es dauerte nicht einmal lange, da folgte eine Antwort ihres Gegenübers…

„Und ich…“, setzte er leicht an, holte dann noch einmal Luft, „…liebe dich, Sakura…“
 

Und seit langem hatte Sasuke das Gefühl, nicht die falsche, sondern die richtige Entscheidung getroffen zu haben… Denn diese hatte ihm einen neuen Lebensinhalt gegeben, eine bessere Zukunft… Eine Zukunft mit Sakura hier in Konoha…
 

Ja, es war die richtige Entscheidung…
 


 

So, das war der Epilog zu "Bonds and Betrayal". Ich muss sagen, ich bin auch ziemlich glücklich, die Geschichte beendet zu haben, denn so kann ich mich voll und ganz auf meine neue konzentrieren und so langsam wäre mir auch nichts mehr eingefallen. Ihr habt sicher bemerkt, dass so nach und nach die Luft bei mir raus war XD

Aber ich hab dennoch versucht, nach bestem Gewissen einen Epilog zu verfassen, der zumindest mit dem Prolog im Einklang steht, wobei ich dazu sagen muss, dass er auf mich leicht abgehakt wirkt und ich deshalb nicht ganz zufrieden bin.

Na ja, aber ich hoffe, das Ende und vor allem die Geschichte insgesamt haben euch gefallen :)
 

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal für all die netten Kommentare bedanken, die ihr mir hinterlassen habt und natürlich auch meine treuen Leser, die schon bei den bisherigen Stories immer dabei waren! Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin so :) Würde mich jedenfalls sehr freuen.

Danken tue ich weiterhin den heimlichen Lesern (ich weiß, ihr seid irgendwo da drauen^^) und den Leuten, die mich zumindest auf ihre Favouritenliste getan haben :)

Damit der Schluss hier nicht länger wird als das Kapitel Oo nur noch einmal Werbung für die Fortsetzung zu "Chains of Chaos" und somit auch zu "Cursed Blessing":
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/214830/191132/
 

Wer die Vorgänger noch nicht kennt, der kann sie hierunter finden:
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/tags/42649/
 

Würde mich drüber freuen, wenn ihr wieder dabei seid ;)
 

See ya!



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Kommentare zu dieser Fanfic (152)
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Von:  Shyla_Uchiha
2021-09-22T15:42:10+00:00 22.09.2021 17:42
Hi!
Ich hab eben deine FF fertig gelesen und fand sie sehr gut. Vor allem die Kampfszenen waren super beschrieben. Dein schreibstil gefällt mir und es finden sich sehr sehr wenige Rechtschreibfehler, sodass das ganze schön flüssig zu lesen war.

Liebe Grüße :)
Von: abgemeldet
2012-10-03T12:53:33+00:00 03.10.2012 14:53
Gute Arbeit!^^
Die Kampfszenen fand ich besonders gut beschrieben. ;) Glaub' mir, das kriegt nicht jeder so hin. Ich werde demnächst einen ersten Kampf schreiben müssen. Ich glaube, ich nehme mir dich als mein Vorbild. :D
Mach weiter so!
LG Liz
Von:  MiezMiez
2012-07-06T23:22:11+00:00 07.07.2012 01:22
Super Geschichte...Interessante Sicht der Dinge und ein anderes Schema. Ist dir wirklich super gelungen. Konnte nicht auf hören zu lesen xD.
Von:  Veronika
2011-01-08T15:15:55+00:00 08.01.2011 16:15
So toll. ich liebe diese Geschichte einfach. Klasse geschrieben und voll das süße Ende.

LG
Von:  Ichiraku-Sama
2011-01-07T18:23:00+00:00 07.01.2011 19:23
ohgott der epilog ist so süß!
ich kann mir das so bildlich vorstellen *___*
super ff, toller schreibstil<3
Von:  bells-mannequin
2009-08-17T11:18:06+00:00 17.08.2009 13:18
Whoa. Mir ist erst jetzt aufgefallen, dass Prolog und Epilog ja richtig aufeinander aufbauen: "Richtige Entscheidung" - "Falsche Entscheidung"^^

Auf jeden Fall ist der Epilog die richtige Entscheidung xD Die ganze FF hat mir wirklich gut gefallen, mit Sakura und Sasuke, dem ganzen Ding mit Naruto und Sasuke und natürlich all dem Kram, den du erfunden hast, und auf den ich niemals in sieben Leben gekommen wäre.

Gratulation zu einer tollen FF.

bells (die es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedem ihrer Favoriten ein Review zu liefern)
Von:  dannysahne
2008-12-18T08:30:52+00:00 18.12.2008 09:30
>.<
Was soll ich sagen, ich mag deinen Schreibstil - tolle FF!
Deine Chara-Ausarbeitung und Ausdrucksweise sind sehr gut!
Gibt rein gar nichts zu meckern...
Weiter so!

LG
Von: abgemeldet
2008-10-11T15:43:48+00:00 11.10.2008 17:43
die geschichte war richtig cool, spannend und trotz allem etwas romantik, genau die richtige mischung find ich :-)
lg Jule18
Von:  Niji-Mizu
2008-09-25T15:35:48+00:00 25.09.2008 17:35
Tagchen!^^
Ja, ich gehöre auch zu den Lesern deiner FF's. Bisher bin ich leider nur auf deiner Favo-Liste zu sehen gewesen. Hatte einfach keine Zeit irgendwelche FF's zu lesen, geschweigedenn zu kommentieren.
*drop*
Nun ja, bei dieser FF wird es bei einem einzelnen Kommi meinerseits bleiben, denn ich habe deine FF förmlich an ein bis zwei Tagen verschlungen und weiß deswegen leider net mehr, was ich zu welchem Kapi sagen sollte! *seufz*
Ich wollte eigentlich nur hier vermerken, dass ich diese und auch deine anderen FF's echt wahnsinnig faszinierend finde. Deine FF's haben alle eine klare Struktur, folgen einem roten Faden. Was mich besonders erstaunt und wieder fasziniert ist, dass jedes, wirklich jedes Ereignis, jeder Satz, jede Person sich in deine Story einfügt. Wie ein Puzzle, das zusammengfügt wird. Nichts scheint überflüssig zu sein und auch, wenn du geschrieben hast, dass dir die Luft zum Ende hin ausgegangen ist, so hat der Leser nichts davon bemerkt. Weil du deine eigene Story wirklich einwandfrei verkauft hast.
So auch diese.
Das Ende war wirklich toll, überhaupt nicht zu abrupt beendet, was du ja scheinbar zu bemängeln hattest. Ne, mal ehrlich, wenn alle, die FF schreiben, so schreiben würden, wie du es tust und getan hast, dann wäre die Welt wirklich bereichert!^^ Denn die Art und Weise, wie du erzählst, ist so wie sie ist einmalig und einfach unglaublich schön und fesselnd.
So, lange Rede kurzer Sinn - so bin ich halt - eigentlich wollte ich damit nur sagen, dass "Bonds and Betrayal" wirklich klasse war. ...vom Anfang bis zum Ende, vom ersten bis zum letzten Wort!^^

lg die Niji
Von:  stone0902
2008-09-22T21:06:45+00:00 22.09.2008 23:06
die geschichte ist wunderbar!!! ich liebe deine fanfictions zu sasuke und sakura und finde diese wieder mal total gelungen!

du schreibst so toll und fesselnd, dass man das gefühl hat dabei zu sein und man gar nicht aufhören will zu lesen... die charaktere sind auch gut getroffen und die handlung der story, könnte wirklich in die nauro-geschichte passen.

mir persönlich gefallen die liebesszenen am besten ;)
der schluss ist auch toll, jeder will doch sasuke wider in konoha sehen ^^... schön das es ein happy-end gab!

ich werde weiterhin deine ff's lesen.

ganz liebe grüße, steinchen


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