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Yan Ra

Kampf der Mächte
von

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Der Kristall

Meine erste FF in Sachen Animé^^ na ja aller Anfang ist schwer ;)
 

Der Krisall
 

Vor 5000 Jahren wurde in der weiten Wüste Ägyptens ein seltsamer Kristall entdeckt. Dieser Kristall besaß mystische und geheimnisvolle Kräfte. Drei Hohepriester zerteilten den Kristall in kleine Stücke, aus acht dieser Stücke wurden die Millenniumsgegenstände geschmiedet. Der Rest des Kristalls wurde in die ganze Welt zerstreut. Die Gegenstände wurden anschließend verschiedenen Menschen zugeteilt. Der Millenniumsstab wurde dem Hohepriester Seto, dem Pharaos rechte Hand, gegeben. Die Millenniumskette wurden den Grabwächter der Pharaonen gegeben. Das Millenniumspuzzle, dem Pharao Atemu. Der Millenniumsring wurde ebenfalls einem Hohepriester gegeben. Atemus jüngerer Bruder Jan Ra bekam den Millenniumsfingerring. Die andren drei Teile wurden in einer verborgenen Kammer in der Wüste versteckt. Dort wurden sie von einem Wächter, namens Shadi bewacht.

Viele Jahre vergingen und alle setzten die magischen Mächte der Gegenstände weise ein, bis eines Tages ein Fremder nach Ägypten kam. Dieser Fremder erfuhr von den Magischen Gegenstände und machte sich auf die Suche nach ihnen.

Er fand einen der Priester, der ein Millenniumsgegenstand besaß, und brachte ihn um. So bekam er den Millenniumsring. Er durchstreifte ganz Ägypten nach den anderen Gegenstände, bis er die verborgene Kammer fand. Doch der Pharao und die restlichen Priester hatten ihn bereits erwartet und mit der Hilfe von Shadi konnten sie den Fremden besiegen. Darauf hin bekam Shadi die Millenniumswaage und den Millenniumsschlüssel um jeden Eindringling zu überprüfen, der zu ihm kam. Nun war nur noch ein Gegenstand übrig. Das Millenniumsauge. So verbannte Shadi den Geist des Grabräubers ins Reich der Schatten. Jedoch gelang es diesem noch rechtzeitig ein Teil seines Geistes in den Millenniumsring einzuschließen.

Der Geist des Räubers, wartete aber geduldig im Millenniumsring, auf seine Stunde, die kommen würde, bis er wieder erwachen konnte. Er wusste nun das Geheimnis der Millenniumsgegenstände und aus was sie bestanden...

Jana

Heute – London, England

Es war Mitte Dezember und wahnsinnig kalt. Der Himmel war mit dicken, grauen Wolken überzogen und es würde bestimmt bald anfangen zu schneien.

Am Straßenrand, waren Reihenhäuser aufgebaut. Aus einem der Häuser kam eine junge Frau heraus. Sie war durchschnittlich groß und hatte dunkelblonde Haare. Ihr Name war Jana Muto und hatte lange schwarze Haare. Vom Beruf war sie Archäologin, doch im Augenblick arbeitet sie in einer Bücherei. Sie trug einen goldenen Ring am Finger mit einem ägyptischen Auge darauf. Gegenüber der Straße stand eine seltsam gekleidete Frau. Ein weißer Schleier bedeckte ihr schwarzes Haar, und sie hatte ein weißes Kleid an. Jana wusste es nicht so genau, doch sie glaubte, als würde diese Frau sie beobachten. Nein, so ein Blödsinn, dachte sie bei sich und stieg in ihr Auto. Als sie in den Rückspiegel sah, war sie verschwunden. Wenn sie gewusst hätte, dass diese Frau ihren Bruder kannte, wäre sie vielleicht nicht so schnell davongefahren.

In der Bibliothek angekommen, ging sie in den Aufenthaltsraum um sich einen Kaffee zu kochen. Ein junger Mann in ihrem Alter kam ebenfalls und zwinkerte ihr zu und meinte: „Du bist aber schon früh hier Jana.“

„Ich komme immer um diese Zeit, John. Das weist du doch. Außerdem ist es ja heut auch mein letzter Tag.“, erwiderte sie gelangweilt und nahm einen Schluck. John sah richtig geschockt aus: „Was soll denn das heißen, es ist dein letzter Tag. Gehst du wieder zurück nach Ägypten?“

„Nein. Ich besuche meinen Großvater in Japan und meinen kleinen Bruder, wenn du es genau wissen willst.“, sagte sie etwas gereizt. John sah sie überrascht an und betrachtete sie von oben bis unten: „Du siehst gar nicht nach einer Japanerin aus.“

„Das liegt daran, dass sich auch keine bin.“, gab sie bissig zurück. „So und ich muss jetzt an die Arbeit.“ Sie schob sich an ihm vorbei, während er ihr lauthals hinterher rief.

„Aber du hast doch gerade gesagt, du gehst zu deinem Großvater nach Japan! He, Jana!“ Doch sie beachtete ihn nicht mehr. Sie stellte ihre Kaffeetasse auf den Tisch ihres Bücherbereiches und begann Bücher einzusortieren. Dabei war sie so vertieft, dass sie zusammen zuckte, als sie eine männliche Stimme hörte: „Du warst ziemlich unhöflich zu John.“ Sie lies ihre Arme sinken und atmete erleichtert aus. Vor ihr stand ein schwarzhaariger, junger Mann.

„Jan Ra! Was zum Teufel machst du hier! Wenn dich jemand siehst!“

„Du weist ganz genau, dass mich, außer dir, niemand sehen kann. Also schrei hier nicht so herum.“, sagte er gelassen.

„Für einen Pharao bist du ziemlich frech, weist du das?“, erwiderte sie und stellte die Bücher in das Regal.

„Ich bin schon lange kein Pharao mehr, Jana. Sondern ein Geist.“

„Na gut. Dann bist du eben für einen Geist ziemlich frech!“ Jana musste ein wenig lächeln und als sie sich den Büchern wieder zuwandte, um sie weiter zu sortieren, war Jan Ra verschwunden. Stattdessen stand eine junge Frau in Janas Alter vor ihr in einem weißen Gewand. Jana erkannte sie, es war die Frau, die sie gegenüber ihrer Wohnung gesehen hatte.

„Jana Muto?“, fragte die Frau.

„J...ja?“ Jana war verwirrt. Woher kannte diese Frau ihren Namen?

„Mein Name ist Ishizu Ishtar und ich habe dich gesucht.“, ihre Stimme hatte irgendetwas mystisches an sich, fand Jana. „Ich kenne deinen Bruder, Yugi.“

„Yugi? Aber wie...“, sie kam nicht weiter denn Ishizu unterbrach sie.

„Du musst so schnell es geht, nach Japan fliegen.“

„Ich fliege nach Japan, morgen.“, gab Jana zurück.

Doch Ishizu schüttelte den Kopf: „Nein, du musst noch heute fliegen. Am besten sofort.“ Sie blickte auf den Millenniumsfingerring. „Dein Millenniumsgegenstand ist in Gefahr. Genauso wie die anderen sieben.“

Jana sah auf ihren Ring und blickte dann zu Ishizu, doch diese war verschwunden. Sie blickte sich suchend nach ihr um, doch diese Frau war nirgends zu sehen.

„Du solltest auf sie hören.“, Jan Ra war wieder aufgetaucht. „Wenn der Ring in Gefahr ist, bin auch ich in Gefahr.“ Jana blickte den Geist an und stellte die restlichen Bücher in das Regal.
 

Japan – Domino City

Das große Gebäude der Kaiba Corporation ragte anmutig über die restlichen Gebäude der Stadt. Vor dem Eingang war eine riesige Statue eines weißen Drachen mit eiskaltem Blick und noch andere Monster aus einem bekannten Kartenspiel, namens Duell Monsters. Vor zwei Wochen war das große Battle City Turnier zu Ende gegangen und das Leben ging wieder seinen gewohnten Gang. Natürlich wird in der ganzen Stadt darüber gesprochen, wie der junge Yugi Muto zuerst den großen Favorit Seto Kaiba und dann den mysteriösen, unbekannten Duellanten namens Marik Ishtar besiegt hatte.

Die Schule war gerade aus und Yugi kam mit seinen Freunden Joey und Tristan aus dem Klassenzimmer. Joey sah ihn nachdenklich an und meinte dann: „Hey Kumpel was ist los mit dir?“

„Nichts. Was soll los sein?“, fragte er.

„Na ja, du bist schon die ganze Zeit so... schweigsam. Irgendetwas bedrückt dich.“, gab Joey zurück und Tristan nickte: „Joey hat echt. Liegt dir das letzte Turnier noch in den Knochen?“ Yugi schüttelte den Kopf: „Nein. Das ist es nicht. Meine Schwester kommt morgen aus Europa zurück.“

„WIE BITTE! DU HAST EINE SCHWESTER!!“, riefen Tristan und Joey wie aus einem Mund. Yugi lächelte und nickte: „Ja. Ihr Name ist Jana und hat in London Ägyptologie studiert.“

„Studiert? Man oh man, dann ist sie ja ein richtiges Genie!“, rief Joey begeistert. Yugi verabschiedete sich von den beiden und ging nach Hause. Vor dem Kartenladen fand er seinen Großvater, der die Straße fegte, doch irgendwie schien er nicht so richtig bei der Sache. Immer wieder hielt er inne, schüttelte den Kopf und fegte dann weiter. Yugi ging auf ihn zu und fragte ihn: „Großvater, ist alles in Ordnung?“

„Was?“, er schien etwas zerstreut. „Oh ja. Alles großartig. Ich bin nur, wie soll ich es sagen... nervös. Wegen morgen, weist du?“

„Du meinst, weil Jana kommt?“, hackte Yugi nach und sein Großvater nickte. „Ich bin auch nervös. Wir haben sie schon so lange nicht mehr gesehen.“ Salomon Muto nickte nur und Yugi ging in den Laden, geradewegs in sein Zimmer. Dort stellte er seine Schultasche in die Ecke, ging zu seinem Schreibtisch und nahm das Bild vom Tisch. Drauf waren er, sein Großvater und Jana zu sehen. Im Hintergrund der Strand von Domino City.

„Wie lange habt ihr euch denn nicht mehr gesehen?“ Yugi sah auf und blickte in die Augen von Yami. Dann seufzte er und antwortete: „Fünf Jahre. Als sie achtzehn wurde ging sie nach London auf die Uni. Seit dem hab ich sie nicht mehr gesehen.“

„Hm. Sie sieht gar nicht nach einer Japanerin aus.“, stellte der Geist fest.

„Da hast du recht. Sie ist auch keine. Jana ist nicht meine wirkliche Schwester. Sie wurde adoptiert von meinen Eltern als sie sechs Jahre alt war.“, erzählte Yugi. „Damals war ich gerade mal ein Jahr alt. Doch ich habe sie immer als meine wirkliche Schwester angesehen.“ Er stellte das Bild wieder hin und begann seine Hausaufgaben zu erledigen

Geschwister Duell

England – London
 

Jana lief wie ein aufgescheuchtes Huhn in ihrer Wohnung herum. Auf ihrem Bett lag ein halbleerer Koffer. Jan Ra saß im Schlafzimmer auf einem Stuhl und sah Jana zu wie sie im Kleiderschrank wühlte. Zuerst schwieg der Geist und folgte ihr mit den Augen, doch dann wurde es ihm zu bunt und er stellte sie zur Rede: „Warum tust du das, was dir diese mysteriöse Frau gesagt hat?“ Jana hielt für einen Moment inne und blickte Jan Ra an. Dann zuckte sie mit den Schultern und sagte: „Ich weis nicht. Aber irgendwie glaube ich das an der Geschichte etwas dran sein könnte. Du weist doch, die Millenniumsgegenstände sind heißbegehrt. Es ist nichts neues, dass man mir meinen Ring stehlen will. Mich würde eher interessieren, woher Ishizu meinen Bruder kennt und vor allem mich.“ Sie packte weiter und sagte dann noch: „Eins steht auf jeden Fall fest. Sie kennt die Geheimnisse der Millenniumsgegenstände und das es Acht gibt, nicht sieben, wie die meisten glauben.“

„Was ist deine Vermutung?“, fragte Jan Ra.

„Was meinst du damit?“, wollte Jana verwirrt wissen.

„Du kannst mir nichts vormachen. Dazu kenne ich dich all zu gut.“, grinste der Geist.

„Na ja. Ich denke, sie ist auf jeden Fall Ägypterin und wie sie gekleidet war, nicht irgendeine. Sie war gekleidet wie eine Grabwächterin auf einem hohen Posten.“, erklärte Jana.

„Grabwächterin? Donnerwetter, du bist nicht schlecht.“, meinte Jan Ra beeindruckt.

„Kinderspiel. Ich bin schließlich auch Ägypterin, schon vergessen. Außerdem habe ich Ägyptologie studiert, da muss man so was erkennen.“ Sie machte den Koffer zu und trug in zur Haustür. Dann nahm sie sich ihren Mantel und wollte gerade aus dem Haus gehen, als das Telefon läutete. Mit einem Seufzen nahm sie ab und meldete sich.

„Hey Jana, ich bin es!“ Ein Schauer lief über ihren Rücken als sie seine Stimme vernahm und ihr Blick verfinsterte sich: „Daniel. Was willst du bitte noch?“

„Begrüßt man den so seinen Mann?“, er klang etwas beleidigt.

„Ex - Mann und jetzt entschuldige mich ich fliege heute nach Japan und mein Taxi wartet bereits auf mich. Leb wohl, Daniel!“ Damit legte sie auf, ohne ihm eine Chance zu geben darauf zu antworten. Dann ging sie entgültig aus der Tür und zum Taxi. Der Fahrer lud ihren Koffer in den Kofferraum und Jana nahm auf der Hinterbank platz. Auf dem Weg zu Flughafen begann sie darüber nachzudenken, wie es ihrem Großvater und Yugi ginge. Sie hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen. Natürlich wusste sie, dass Yugi das große Battle City Turnier gewonnen hatte und ihn darauf hin dann auch schließlich anrief.

Am Flughafen angekommen, bezahlte Jana das Taxi und machte sich mit der Hilfe eines Gepäckswagen zum Schalter. Sie löste ihr Ticket ein und gab ihr Gepäck zum Verladen auf. Sie hatte noch ein wenig Zeit, bevor ihr Flieger ging und sie holte sich in einem Zeitschriftenladen etwas zum lesen. Anschließend ging sie zum Gate und checkte ein. Ihr Platz war neben einem Fenster und sie machte es sich dort gemütlich. Ihren Rucksack, den sie dabei hatte, verstaute sie im Gepäckfach über ihr. Vorher holte sie aber eine Zeitschrift heraus, die sie sich vorhin gekauft hatte und begann zu lesen. Es war nichts interessantes darin und sie hatte das Heft schnell durch. Als sie es schließlich bei Seite legte, schloss sie die Augen und schlief. Sie begann zu träumen von der weiten Sandwüste der Sahara. Bis vor ihr Pyramiden auftauchten. Janas Geist ging in eine dieser Pyramiden hinein und in die Grabkammer eines Pharaos. Sie kannte dieses Gesicht, des Pharaos. Es war das Gesicht von Jan Ra.

Eine Klingel ertönte und Jana wachte schlagartig auf. Sie rieb sich die Augen und blickte sich um. Das Flugzeug war vollbesetzt und das Lämpchen zum anschnallen leuchtete auf. Sie fragte die ältere Frau neben sich: „Sind wir etwa schon da?“

„Ja. Wir sind bereits im Landeanflug.“, gab sie zurück. Jana blickte aus dem Fenster und dachte bei sich, habe ich etwa den ganzen Flug geschlafen.

Im Terminal wartete bereits Salomon Muto auf Jana. Nervös blickte er auf die Anzeigetafel und auf die Uhr. Als er las, dass das Flugzeug gelandet ist, lief er zum Gate. Es dauerte noch eine Weile, dann kamen die ersten Passagiere heraus. Dann leuchteten seine Augen auf, denn endlich kam Jana hervor. Er lächelte sie an und sie lächelte zurück. Jana lies ihren Rucksack fallen und viel ihrem Großvater um den Hals. Neben bei wunderte sie sich, weil Yugi nich da war.

„Schön dich mal wieder zu sehen, Jana.“, begrüßte er sie.

„Es ist schön mal wieder hier zu sein. Wo ist Yugi?“, fragte sie dann. Sie holten ihr Gepäck und gingen zum Auto. Auf dem Weg nach Hause erklärte Herr Muto, warum Yugi nicht da war.

„Da du ein Tag früher gekommen bist, konnte er leider nicht mitkommen. Die Schule, weist du?“, sagte er und sie nicke.

„Ah ja. Es tut mir auch leid, dass ich so kurz auf knapp gesagt habe das ich heute kommen würde.“, entschuldigte sie sich.

„Ach mach dir da mal keine Gedanken. Es ist schon in Ordnung so.“ Schließlich lächelte er sie an und sie sah ihn fragend an: „Du bist zu einer wunderschönen, jungen Frau herangewachsen, meine kleine Jana.“ Nun lächelte auch sie, etwas verlegen. Nach dem sie am Spielladen von Salomon ankamen betrachtete Jana in neugierig: „Duell Monsters. Ich habe es schon so lange nicht mehr gespielt. Früher hat mich Yugi immer besiegt.“ Ihr Großvater lächelte und nickte: „In England ist es wohl nicht sehr bekannt, oder?“

„Nein. Es gibt zwar vereinzelte, kleine Turniere aber so berühmt wie hier ist es nicht. Aber das Battle City Turnier schlug auch in England ein.“ Sie betrachtete die einzelnen Karten im Schaufenster.

„Willst du dir ein neues Deck zusammen stellen?“, fragte Muto und Jana sah ihn überrascht an. „Na ja. Irgendwie hab ich das Gefühl, als würdest du ein Deck brauchen.“ Sie lächelte und meinte: „Vielleicht. Mal sehen.“ Anschließend brachte Muto sie in ihr altes Zimmer von früher. Das Zimmer war direkt neben dem von Yugi. Jana legte ihren Koffer auf ihr Bett und Muto sagte: „Ruh dich aus. Der Flug war bestimmt anstrengend.“ Sie nickte und er schloss die Tür hinter sich. Jana ging zum Fester und blickte hinaus. Als sie sich zu ihrem Koffer zuwandte, saß Jan Ra auf dem Bett und sah sie an: „Hier bist du also aufgewachsen.“ Er lief zum Fenster, während Jana ihren Koffer auspackte: „Als Großvaters Tochter mit ihrem Mann nach Ägypten fuhren, haben sie mich dort aufgegabelt und mich adoptiert. Da war ich fünf Jahre alt. Yugi war da gerade mal erst ein Jahr alt.“
 

Nachmittags kam Yugi zusammen mit seinen Freunden Joey, Tèa und Tristan in den Kartenladen. Sein Großvater war gerade dabei neue Karten in die Schaufenster ein zu sortieren. Die drei Freunde begrüßten Salomon und sahen welche Karten er in die Truhen hinein legte. In diesem Moment, kam Jana in den Landen hinein. Yugi` s Augen leuchteten auf, lief zu seiner Schwester und sie umarmten sich: „Jana! Du bist da!“ Sie lächelte und fuhr ihm durch seine spitzen Haaren: „Ja. Wie geht’s meinem kleinem Bruder?“

„Gut.“, antwortete er und hörte hinter sich ein Räuspern. Er wandte sich zu seinen Freunden um und stellte sie Jana vor. „Jana, darf ich dir meine Freunde vorstellen? Joey, Tristan und Tèa. Das ist meine Schwester Jana.“ Jana gab ihnen nacheinander die Hände. Tèa lächelte sie an und meinte: „Es ist schön dich endlich mal kennen zulernen.“

„Bist du auch eine Duellantin? So wie Yugi?“, drängte sich nun Joey vor und schubste ausversehen Tèa beiseite. Jana schüttelte mit einem Lächeln den Kopf und antwortete Joey: „Nein. Als wir klein waren haben wir uns oft duelliert. Aber ich duelliere mich nicht mehr.“

Yugi sah sie überrascht an: „Ach nein?“ Muto kam nun dazwischen und meinte zu den drei: „Warum führt ihr Jana nicht etwas in der Stadt herum? Sie war schon lange nicht mehr hier und möchte bestimmt auf den neusten Stand gebracht werden.“

„Klar doch! Komm Jana, gehen wir.“ Sie hackten sie ein und schon waren sie durch die Tür verschwunden. Sie klapperten sämtliche Einkaufszentren ab und gingen anschließend ein Eis essen. Es war bereits dämmrig, als sie an der Kaiba Corporation vorbei kamen. Jana betrachtete den großen weißen Drachen mit eiskaltem Blick aus Stein und sagte: „Das ist also die Kaiba Corporation. Ich muss, sagen, ich bin beeindruckt.“

„Na ja. Das Gebäude ist schon beeindruckten. Aber der Mann, der diese Firma leitet, kann man in den Wind schreiben. Ein eingebildeter, reicher Schnösel der es nicht ertragen kann, wenn er verliert.“, posaunte Joey heraus.

„Pass lieber auf was du sagst, Weealer. Sonst könnte ich mich vergessen!“ Sie zuckten alle zusammen, als sie diese, wohlbekannte, Stimme hörten und Joey musste heimlich schlucken. Sie wandten sich alle vier um. Vor ihnen stand Seto Kaiba höchstpersönlich. Neben ihm stand sein kleinerer Bruder Mokuba. Seto ging auf Yugi zu und sah ihn mit so einem Hass in seinen Augen an, das es Jana regelrecht eiskalt den Rücken runter lief.

„Mit dir bin ich noch lange nicht fertig, Yugi! Und wer zum Teufel sind Sie?“, fragte Seto gereizt als er Jana erblickte, die neben Yugi stand.

„Ich bin Dr. Jana Muto. Yugi` s ältere Schwester.“, gab sie ruhig zurück. Mokuba lauerte hinter seinem Bruder hervor und betrachtete die Fremde.

„Schwester?“, fragte Kaiba nochmals ungläubig. Den Doktortitel hatte er bewusst überhört.

„Ja, und mir gefällt es gar nicht, wie Sie mit meinem Bruder reden, Kaiba!“, gab sie mit feste Stimme zurück und alle sahen Jana überrascht an.

„Es ist immer noch meine Sache, wie ich mit wem rede.“ Seine Augen verengten sich. Doch dann spiegelte sich ein gehässiges Lächeln auf seinem Gesicht und er wandte sich zu seinem Bruder. „Lass uns gehen, Mokuba. Wir sehen uns wieder.“

„Worauf Sie sich verlassen können.“, sagte Jana. Als er außer Sichtweite war, wandte sie sich zu den anderen zu und meinte voller Ernst: „Was für ein widerlicher Mann.“

„Daran musst du dich gewöhnen. So ist nun mal Kaiba.“, gab Joey zurück. Auf dem nach hause Weg, erzählte Yugi dann die ganze Geschichte, was es mit Kaiba und ihm auf sich hatte. Joey und Tèa waren bereits nach hause gegangen.

„Dann ist also dieser Kaiba ein ganz übler Bursche, wenn ich mir das so anhöre, was du so erzählst.“, stellte Jana fest.

Doch Yugi widersprach: „Nein, das denke ich nicht. Ich denke tief in seinem Innern, ist er ein ganz netter Kerl. Er wurde auch adoptiert, weist du? Genau wie du.“

Jana seufzte: „Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, andere Menschen so zu behandeln. Ich tue es ja auch nicht. Warum ist er so? Hast du vielleicht eine Ahnung?“

„Nicht so ganz. Sein Stiefvater hat ihn, so weit ich weis, seit er klein ist auf Erfolg getrimmt. Eine Niederlage wäre da nicht drin gewesen. Vielleicht ist er deswegen so verbissen.“, glaubte Yugi. Doch Jana dachte nicht so. Für sie war dieser Kaiba ein reicher, verzogener Bengel, der keine Manieren hatte. Ihr blick viel auf ihren Millenniumsgegenstand und da viel ihr das Gespräch wieder mit Ishizu ein.

„Hör mal, Yugi. Der Grund, warum ich ein Tag früher hergekommen bin, ist der, dass mich eine Frau Namens Ishizu Ishtar angesprochen hat.“ Yugi hob überrascht die Augenbrauen und fragte gespannt: „Du kennst Ishizu?“

„Na ja, nicht wirklich. Sie erschien plötzlich bei uns in der Bibliothek und erzählte mir, dass die Millenniumsgegenstände in Gefahr seinen.“, erklärte sie und erst jetzt, viel Yugi Janas Millenniumsring an ihrem Finger auf. Doch wie kann das sein? So weit er wusste, gab es nur sieben Gegenstände. „Ich weis, was du denkst. Viele glauben, dass es nur sieben gibt. Doch das ist falsch. Dieser Ring, den ich hier trage, ist der achte Gegenstand.“

„Woher hast du ihn?“, fragte Yugi voller staunen.

„Vor zwei Jahren habe ich ihn auf einer Ausgrabung in Ägypten gefunden. Ein seltsam gekleideter Mann, namens Shadi, überreichte ihn mir und wie ich sehe, trägst du das Puzzle.“ Er nickte: „Ja und weist du was, in diesem Puzzle verbirgt sich ein 5000 Jahre alter Geist. Sein Name ist Yami und er war im alten Ägypten Pharao.“

„Das ist ja seltsam. In meinem Gegenstand, wohn auch ein genauso alter Geist. Er heißt Jan Ra und war auch Pharao. Ist das Zufall?“, fragte Jana.

„Nein. Das glaube ich nicht. Ich denke, dass es Schicksal ist. Du sagtest die Millenniumsgegenstände sind in Gefahr?“, fragte noch mal Yugi.

„Ja. Doch leider hat sie mir nicht mehr sagen können. Also ich weis nicht von wem die Gefahr ausgeht. Sie hat nur gesagt, ich solle so schnell es geht nach Japan fliegen und hier bin ich.“, sagte sie.

„Hm. Egal wer es auch ist. Er wird sich bestimmt dann bald zeigen.“, gab Yugi zurück. Sie kamen am Spielladen an und gingen hinein. Drinnen wartete bereits ihr Großvater auf sie. Auf dem Ladentisch, lag ein Stapel Karten. Er nahm ihn und überreichte ihn Jana: „Hier. Ich hab es extra für dich zusammen gestellt. Dein Deck, du wirst es brauchen.“ Sie nahm das Deck mit großen Augen entgegen und schaute es an: „Oh, Großvater, dass wäre aber nicht Nötig gewesen.“

„Doch, doch. Nimm es und halt es in Ehren. Es ist ein gutes Deck und wird dir sicherlich helfen in Schwierigen lagen.“, nickte er. Yugi war begeistert und strahlte seine Schwester an: „Klasse! Los komm, wir probieren es gleich aus!“

Jana kam sich etwas überrumpelt vor: „W-Was? Jetzt gleich?“ Er zog sie mit in sein Zimmer und machte seinen Tisch frei. „Ich weis nicht, Yugi. Ich hab schon so lang nicht mehr gespielt und gegen deine Götterkarten hab ich doch keine Chance.“

Yugi war bereits dabei sein Deck durch zu schauen, bis er alle drei Götterkarten in der Hand hielt: „Keine Bange. Ich entferne sie aus meinem Deck. Somit stehen die Chancen gleich. Na los fang schon an zu mischen.“

Sie seufzte und begann ihr Deck zu mischen: „Ich hab ja doch keine Chance.“ Anschließend zogen sie ihre Handkarten und Yugi überlies ihr den Vortritt.

„Na schön. Ich spiele als erstes Verstärkung für die Armee. Ich darf mir jetzt ein Kriegermonster Stufe vier oder weniger aus meinem Deck auf die Hand nehmen.“ Sie durchsuchte ihr Deck und wurde auch schon bald fündig. „Ich nehme den Marauding Captain.“ Jana mischte ihr Deck neu und fuhr fort. „Nun lege ich ein Monster verdeckt und noch eine Karte verdeckt.“ Damit war sie fertig und beendete ihren Zug. Nun war Yugi dran.

„Ich spiele Gazelle und greife dein verdecktes Monster an.“ Jana lächelte und flippte das verdeckte Monster auf. Es war Magier des Glaubens. Nun durfte sie eine Zauberkarte aus dem Friedhof in ihre Hand nehmen. Da Verstärkung für die Armee die einzige Zauberkarte war, nahm sie diese. „Ich setzte noch eine Karte verdeckt. Du bist dran.“ Jana zog und aktivierte die Zauberkarte erneut und nahm sich den zweiten Marauding Captain aus ihrem Deck. „Ich spiele den Marauding Captain in Angriffsmodus. Wenn ich ihn rausbringe, kann ich ein weiteres Monster der Stufe vier oder weniger aus meiner Hand spezialbeschwören und ich nehme den zweiten Marauding Captain.“

„Was soll dir das bringen? Die beiden sind viel schwächer als mein Gazelle“, fragte Yugi verwirrt.

Jana lächelte: „Ganz einfach. So lange ein Marauding auf dem Feld ist, können keine anderen Monster von mir, die vom Typ Krieger sind, angegriffen werden. Wenn jetzt aber zwei Maraudings auf dem Feld sind, kannst du auch sie nicht mehr angreifen.“ Yugi sah beeindruckt aus. Jana beendete ihren Zug und Yugi war dran.

„Ich spiele die Zauberkarte Fusion. In dem ich meinen Gazelle und Berfomet von meiner Hand auf den Friedhof lege, kann ich nun Schimära auf das Feld holen. Anschließend lege ich noch eine Karte verdeckt und gebe an dich ab.“

Jana nickte: „Ich lege ein Monster verdeckt und gebe an dich ab.“

Yugi zog eine Karte und lächelte plötzlich: „Ich spiele die Zauberkarte Gehirnkontrolle. Zum Preis von 800 Lebenspunkten, kann ich mir jetzt ein offenes Monster von deiner Seite nehmen für eine Runde. Ich wähle einen Captain.“ Jana seufzte, nun war ihr anderer Captain ungeschützt. „Ich opfere ihn und spiele den Drachenfluch.“

„Hm. Ich aktiviere nun meine Falle Bodenlose Fallgrube. Dein Drache ist nun nicht nur vernichtet, sondern auch ganz aus dem Spiel entfernt.“ Jana sah zunächst beruhigt aus.

„Schade. Dann greife ich mit Schimära deinen Captain an und beende meinen Zug.

„Ich spiele den Topf der Gier. Ich darf zwei Karten vom Deck ziehen. Anschließend spiele ich noch elegante Wohltäterin.“ Zufrieden sah sie sich ihre Hand an. „Ich lege zwei Karten ab, dann spiele ich die Zauberkarte Smashing Ground. Somit ist deine Schimära Geschichte.“

„Aber durch ihren Effekt darf ich nun entweder Gazelle oder Berfomet aus dem Friedhof auf das Feld beschwören und ich wähle Berfomet in Verteidigung.“ Somit war ihr Plan futsch.

„Ich spiele noch ein Monster in Verteidigung und beende.“

„Das klappt doch ganz gut. So, ich opfere nun mein Berfomet und spiele das schwarze Magiermädchen. Anschließend greife ich dein linkes Monster an.“ Das Monster war Sangan.

„Ich wähle den Chaosrider Gustaph.“, sagte sie und mischte ihr Deck.“ Yugi nickte, legte noch zwei Karten verdeckt und beendete.

„Ich decke meine verdeckte Karte auf. Es ist der Mystische Schwertkämpfer LV 4. Dann spiele ich das Monster Exiled Force. In dem ich ihn gleich wieder opfere, darf ich ein Monster auf dem Feld zerstören und ich wähle dein Magiermädchen.“ Yugi sah zerknirscht aus. Jana schlug sich besser als erwartet. „Nun greife ich dich mit dem Schwertkämpfer direkt an.“

Yugi lächelte: „Nicht so schnell! Ich aktiviere meine Falle Faszinierender Kreis. Somit ist dein Monster lahm gelegt.“ Seine Schwester sah enttäuscht aus. „Was hast du? Du schlägst dich doch ganz gut.“ Sie lächelte ihn an und gab an ihn ab.

„Darf ich dir die Ritterin der Königin vorstellen? Dann darfst du wieder.“

Sie atmete tief durch: „Ich lege eine Karte verdeckt und spiele den Trugbilddrache.“

„Ich aktiviere meine Falle! Die gute alte Fallgrube!“, er grinste und sie sah ihn beleidigt an.

„Du bist dran.“

Yugi war sehr entspannt. Er hatte schon lange kein Duell mehr aus reinem Spaß mehr bestritten. Immer hing an seinem Sieg die Rettung der Welt dran. Nun konnte es genießen. „Nun kommt der Ritter des Königs und wenn er und die Ritterin der Königin auf dem Feld sind, kann ich den Ritter des Buben beschwören.“ In nur zwei Zügen hatte er drei Monster auf dem Feld. „Da dein Monster immer noch zu stak ist, muss ich nun leider passen.“

Jana seufzte: „Es sieht so aus, als müsste ich nun dringend aufräumen bei dir. Somit opfere ich nun meinen Schwertkämpfer und spiele Jinzo.“

„Du hast Jinzo in deinem Deck?!“, fragte Yugi überrascht. „Den hat Joey auch.“

„Gut. Dann kennst du ja seinen Effekt. Deine Fallen kannst du nun vergessen. Ich greife nun deine Ritterin an. Damit beende ich meinen Zug.“ Großvater hat ihr wirklich gute Karten ins Deck getan. Bin mal gespannt was da noch kommt., dachte sich Yugi.

„Ich habe immer noch zwei Monster, die ich nun opfere um meinen schwarzen Magier zu rufen!“ Seine Lieblingskarte, dachte sich Jana sofort, und sie ist um hundert stärker. „Das ist aber noch nicht alles. Ich rüste ihn noch mit der Zauberkarte das Buch der schwarzen Magie der dunklen Magier aus. Somit bekommt er noch siebenhundert Plus. Sag Lebwohl zu deinem Jinzo.“

„Schade. Na ja, kann man nichts machen.“ Sie zog und plötzlich hatten ihr Augen einen seltsamen Ausdruck. Sie leuchten regelrecht. „Ich entferne ein Licht und ein Finsternis Monster aus meinem Friedhof um ihn zu beschwören. Meine Lieblingsmonster. Du kennst ihn sicher noch von Früher. Den Black Luster Soldier – Envoy of the Beginnig!“ Yugi schluckte, dass war ganz und gar nicht gut. „Aber das ich noch nicht alles. Da es eine Spezialbeschwörung war, darf ich noch ein Monster spielen. Hier kommt der Chaosrider Gustaph. In dem ich zwei Zauberkarten entferne, erhöhen sich seine Angriffskraft auf 2000. Als erstes entferne ich deinen schwarzen Magier.“

Yugi seufzte schwer: „Na ja. Immerhin bekomme ich noch 1000 Lebenspunkte, da meine Zauberkarte vernichtet wurde.“

„Nun greife ich dich mit Gustaph direkt an. So langsam finde ich, dass ich gar nicht mal so schlecht bin.“

Yugi hob die Augenbrauen: „Das fällt dir jetzt erst auf?“ Er zog und atmete erleichtert aus. „Ich spiele Wiedergeburt und hole mir mein schwarzes Magiermädchen zurück. Dann spiele ich ein Ritual um den Magier des schwarzen Chaos zu beschwören. Zu dem aktiviere ich die Zauberkarte Kraft der Magie auf meinen Chaosmagier. Somit ist er stärker als dein Black Luster. Als erstes greift mein Magiermädchen dein Gustaph an. Anschließend wird dein Krieger eliminiert.“

„Da bin ich anderer Meinung. Ich aktiviere Sakuretsu Armor“, sagte sie und deckte ihre Falle auf. Doch Yugi konterte.

„Ich kontere mit dem Trap Jammer! Deine Falle ist vernichtet und dein Monster ebenso.“ Jana wurde es schwer ums Herz. Das war ihr bestes Monster gewesen.

„Wenn du nicht mein Bruder wärst, würde ich dich jetzt verhauen.“ Yugi lachte. „Aber egal. Ich hab da noch ein hübsches Monster, dass das für mich erledigt. Den Tribe – Infection Virus. Ich muss nur eine Karte ablegen um dein Feld zu räumen. Das tue ich nun aus und sagte ein Typ, nämlich Hexer. Nun werden alle Monster vom Typ Hexer vernichtet und nun habe ich freie Bahn. Ich greife dich direkt an.“ Yugi wurde blass. „Ich glaub es nicht! Ich habe gewonnen!“ Yugi seufzte und sah seine Schwester mit leuchtenden Augen an und lächelte: „Ich gratuliere dir. Du hast das erste Mal gewonnen!“

Sie erwiderte sein Lächeln und stand auf: „Ich muss sagen, dieses Deck hat es in sich! So jetzt wird es aber Zeit. Es ist schon ziemlich spät. Gute Nacht, Yugi.“

Yugi nickte: „Gute Nacht, Jana.“ Sie lächelte ihn noch mal an und ging aus der Tür. Als sie draußen war, erschien der Geist des Millenniumspuzzle.

„Sie ist gut.“, sagte er.

„Ja. Hast du das mitbekommen? In ihrem Millenniumsartefakt ist aus ein 5000 Jahre alter Pharao. Ist das nicht seltsam?“, fragte Yugi.

Yami nickte: „Es ist wirklich seltsam. Aber wenn wirklich die Gegenstände in Gefahr sind, so wie es Jana sagt, können wir ihre Hilfe und die, dieses Geistes sehr gut gebrauchen. Ich hab gesehen, dass sie eine sehr gute Duellantin ist. Man hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich schon so lange nicht mehr duelliert hat.“

„Ja. Großvater hat ihr wirklich ein sehr gutes Deck zusammen gestellt. Genau wie mir damals.“ Yugi nahm seine Götterkarten und betrachtete sie. „Aber ob sie gegen diese neuen dunklen Mächte auch ohne die Götterkarten bestehen kann? Ich hoffe es.“ Er fügte die Karten wieder in sein Deck und legte es auf seinen Schreibtisch. Anschließend ging er zu Bett.

Jana war gerade sich umzuziehen, als plötzlich Jan Ra vor ihr stand. Erschrocken bedeckte sie mit der Zudecke ihren nackten Oberkörper: „Jan Ra! Dreh dich gefälligst um!“

„Ich weis gar nicht was du hast? Ich hab dich doch schon öfters nackt gesehen.“, sagte er beleidigt und wandte seinen Blick von Jana ab.

„Ach wirklich? Daran kann ich mich gar nicht erinnern.“, wurde ihr klar und Jan Ra schluckte: „Äh na ja, es... ist ja... schon ne weile her.“

„Natürlich.“, sagte sie ironisch. „Du kannst wieder gucken.“ Er wandte sich wieder ihr um und sprach sie auf das Duell an: „Du warst nicht schlecht.“

Sie lächelte: „Nicht wahr. Das war das erste mal, wo ich Yugi besiegt habe.“ Dann verstummte sie und schwelgte in Erinnerungen. „Daniel konnte es nie verstehen, wenn ich ihm gesagt habe, dass ich auf ein Turnier gehe.“

„Ach Jana. Lass das doch endlich!“, befahl Jan Ra hart.

„Was meinst du damit?“

„Deine Gedanken über Daniel! Er ist es nicht wert. So und jetzt schlaf gut.“, sagte er und ohne weitere Worte, war er verschwunden. Sie lächelte und löschte das Licht.

Angriff auf Jana

Irgendwo in Japan in einem stickigem Lagerhaus, standen Männer in dunklen Kutten um einen dunkle haariger Mann herum. Vor diesem Mann stand ein Sarkophag mit seltsamen Symbolen. Auf dem Deckel des Sarkophages, sind acht Fächer, die, die Umrisse der Millenniumsgegenstände darstellten, eingemeißelt. Einer der Männer ging auf den dunkelhaarigen Mann zu und sagte: „Meister Amahl, hier bringe ich Euch den ersten Millenniumsgegenstand. Den Millenniumsstab. Wir haben ihn in Ägypten gefunden in einer alten Grabkammer. Sein Besitzer werdet Ihr bestimmt kennen. Er ist sehr bekannt, sein Name ist Marik Ishtar. Er war kein Gegner für uns. Seit er die Götterkarten nicht mehr besitzt, ist er ein schwacher Duellant geworden. Nun können wir die Splitter aufspüren.“

Amahl nahm den Stab an sich und meinte: „Sehr gut. Jetzt habe ich noch eine weitere Aufgabe für euch. Nehmt Yugi Muto seine Götterkarten weg und sein Puzzle. Mit dem Geist des Millenniumspuzzle werden wir die Splitter schnell zusammen haben.“ Er sagte zu einem seiner Diener. „Zum Glück haben wir die Raritätenjäger auf unserer Seite. Sie werden sich um die Sache kümmern.“ Er wandte sich an einige vermummte Gestallten, die im Raum standen. „Drei von euch gehen sofort nach Domino City und nehmt euch Yugi vor. Der Rest macht sich auf den Weg um die Splitter des Kristalls zu suchen. Sobald der Kristall komplett ist, haben wir die absolute Macht über alle Millenniumsgegenstände!“ Die Raritätenjäger verbeugten sich und verließen das Lagerhaus.

Es war zehn Uhr morgens, als Jana aufstand. Yugi war bereits in der Schule und Salomon war im Laden. Sie duschte, zog sich an und frühstückte. Danach ging sie hinunter in den Laden. Salomon begrüßte seine Enkelin mit einem freundlichen lächeln. Jana ging zu ihm hin und sagte: „Ich muss dir danken, Großvater, das Deck was du mir gegeben hast, ist echt spitze. Ich weis nicht, ob es dir Yugi erzählt hat, aber ich habe ihn gestern Abend damit besiegt. Natürlich hat er die drei Götterkarten entfernt.“ Salomon nickte bestimmt und fügte hinzu: „Ja, ja. Ich hab dir ein paar seltene Karten hinein getan.“ Sie nickte und sah auf ihre Armbanduhr: „Ich geh dann. Ich habe gestern eine Bibliothek in der Stadt gesehen und da will ich heute mal rein.“

„Tu nur das, wozu du Lust hast. Du machst hier schließlich Ferien.“, sagte er und Jana nickte. Ja, Ferien wollte sie hier eigentlich schon machen, doch was Ishizu gesagt hatte, waren ihre Ferien ernsthaft in Gefahr.

Auf dem Weg in die Stadt, überlegte sie noch, wo sie sonst noch hingehen könnte. Da fiel ihr ein, dass Yugi etwas von einer Duellmonsterarena erzählt hat. Vielleicht sollte sie mal vorbeischauen.

In der Bibliothek war nicht sehr viel los und Jana ging in die Abteilung der Ägyptischen Mythologie. Vielleicht stand irgendetwas in den Büchern etwas über die Millenniumsgegenstände darin. Sie sah sich ein Buch nach dem anderen an, doch nicht war zu finden.

„Jan Ra, wenn wir das nächste mal nach Ägypten fliegen, erinnere mich daran, etwas über die Millenniumsgegenstände zu erfahren.“, sagte sie leise zu ihrem Ring.

„Ich nehm dich beim Wort.“, vernahm sie die Stimme des Geistes. Dann stellte sie das letzte Buch wieder in das Regal und wandte sich mit einem Seufzer um und konnte ein paar Meter neben sich Mokuba Kaiba sehen. Als er bemerkte, dass er beobachtet wurde blickte Mokuba in Janas Richtung und lächelte sie zaghaft an.

„Nanu? Du warst doch gestern mit diesem Kaiba zusammen. Du bist sein Bruder.“, viel Jana ein und er nickte.

„Ja und Sie sind Yugis Schwester.“, viel ihm ein und betrachtete sie verwirrt.

„Ich weis, was du denkst. Wir sehen uns nicht gerade ähnlich. Yugi und ich, nicht war?“, fragte sie ihn und Mokuba nickte. „Nun das liegt daran, dass wir nicht wirklich Geschwister sind. Ich wurde von seinen Eltern adoptiert als ich noch klein war und Yugi noch nicht auf der Welt.“ Sie lächelte und meinte dann. „Also dann, mach’s gut.“ Mokuba nickte und sah ihr hinterher, wie sie zum Ausgang ging. Egal was Seto auch von ihr hielt, er mochte Jana. Mit einem Seufzer verließ er ebenfalls die Bibliothek.

Jana war bereits an der Duellmonsterarena angekommen und betrat das Gebäude. Es waren reichlich Besucher da und auf verschiedenen Monitoren konnte man jedes Duell in den Arenen verfolgen. Innerlich musste sie lächeln, was wohl Daniel dazu sagen würde, wenn er sie jetzt sehen konnte. Sie ging in ein Restaurant das sich in dem Gebäude befand und bestellte sich etwas zu essen.

„Ich spüre etwas Böses auf uns zukommen, Jana.“, meldete sich plötzlich Jan Ra und Jana sah auf. Ein Mann mit einer schwarzen Kutte kam unaufhaltsam auf sie zu marschiert. Sie sagte nichts sondern wartete bis er an ihrem Tisch war und ihr mit kaltem Ton befahl: „Jana Muto! Sie sind Yugi Mutos Schwester!“ Er sah auf ihren Ring. „Wie ich sehe, tragen Sie auch einen Millenniumsgegenstand. Ich muss Sie bitten, mir den Ring auszuhändigen.“ Jana sah den Raritätenjäger nur an und dachte bei sich, Ishizu hatte also recht. Es beginnt also. Anschließend nahm sie sich zusammen und sah dem Kartenjäger mit festen Blick an: „Wenn Sie glauben, ich übergebe Ihnen meinen Ring so einfach, müssen Sie dümmer sein als ich dachte.“

„Äh, Jana? Ich weis nicht ob das so eine kluge Idee ist, ihn zu ärgern.“, stellte Jan Ra fest und der Raritätenjäger lächelte zynisch: „Was wollen Sie schon gegen mich ausrichten? Los geben Sie ihn mir!“

„Niemals!“

„Schön! Dann fordere ich Sie hiermit zu einem Duell!“, reif er und Jana lächelte ihn an mit blitzenden Augen: „Wie kommst Sie darauf, das ich ein Duellant bin?“ Sie stand auf und lief an ihm vorbei. „Und wenn ich einer wäre, würde ich mich bestimmt nicht mit Ihnen duellieren. Auf wiedersehen!“ Sie schob sich an ihm vorbei und wollte in Richtung Ausgang. Doch er hielt sie am Handgelenk fest und zog sie zu sich hin. Die Passanten, sahen das Schauspiel verwirrt an.

„Wenn Sie glauben, dass Sie mir einfach so entkommen, täuschen Sie sich.“ Ihr Handgelenk fing an zu schmerzen, doch sie lies sich nichts anmerken.

„ Was wollen Sie den tun? Mich hier vor allen Augen töten?“, fragte Jana mit nervöser Stimme. Aus dem Augenwinkel konnte sie einen Wachmann sehen, der in sein Funkgerät sprach.

„Sie zu töten, würde mir nicht weiterhelfen.“ Er betrachtete sie von oben bis unten und plötzlich bekam Jana ein mulmiges Gefühlt. Dieser Blick, mit dem er sie ansah, gefiel ihr gar nicht. Warum half ihr niemand? Warum standen die ganzen Leute nur um sie herum und starrten sie an?

In diesem Moment kamen zwei Wachmänner und in ihrer Mitte Seto Kaiba. Die Wachmänner überwältigten Janas Angreifer und führten ihn zu Kaiba: „Was zum Teufel sucht ihr Raritätenjäger wieder in Domino City! Ich möchte dich oder einer deiner Kameraden nicht wieder hier sehen!“ Er wandte sich zu den Wachmänner. „Führt ihn ab.“ Jana rieb sich das Handgelenk und nahm ihre Handtasche wieder auf, die auf den Boden gefallen war. Sie sah zu Kaiba und er erwiderte ihren Blick: „Ungewöhnliche Freunde haben Sie.“

„Sah es so aus, als wäre er ein Freund?“, gab sie verbissen zurück und schob sich ärgerlich an ihm vorbei. Es passte ihr gar nicht, dass Kaiba sie gerettet hatte. Doch zu allem Überfluss trat er noch darauf herum: „Glauben Sie nicht, ein Danke schön wäre angebracht?“ Jana entging nicht, dass er es genoss sie zu triezen. Doch diesen Gefallen würde sie ihm nicht geben: „Ich habe Sie nicht darum gebeten, mich zu retten.“ Sein Blick verfinsterte sich und sie lächelte ihn an. „Schönen Tag noch.“ Sie verlies das Gebäude und Kaiba brodelte innerlich.

„Ich hab das nicht wegen Ihnen getan. Ich hab es nun mal nicht gern, wenn in meiner Arena randaliert wird!“, rief er ihr mit einem gleichgültigem Ton hinter her. Doch Jana konnte ihn nicht mehr hören. Er sah ihr ärgerlich hinterher. In diesem Moment kam Mokuba zu Kaiba und sagte überrascht: „Hey! War das nicht Jana?“ Seto ging an seinem Bruder vorbei: „Ja und?“

„Ich bin nur überrascht, dass sie hier war. Weist du das Jana gar nicht wirklich die Schwester von Yugi ist? Sie wurde von Yugis Eltern adoptiert.“, sagte Mokuba doch sein Bruder sah ihn ernst an: „Woher weist du das, Mokuba?“

Unter dem Blick seines großen Bruders, wurde Mokuba ängstlich: „Ich... ich hab sie in der Bibliothek getroffen. Da sind wir ins Gespräch gekommen.“ Er machte eine kleine Pause. Dann atmete er tief ein und sagte ehrlich: „Ich weis zwar nicht, warum du sie nicht leiden kannst, aber ich finde sie nett. Was hast du gegen sie?“ Sie waren in Kaibas Büro angekommen und Seto nahm hinter seinem Schreibtisch platz. Mokuba blieb vor ihm stehen und sah ihn scharf an.

„Sie ist nun mal die Schwester meines größten Rivalen. Außerdem hat sie so eine Art an sich, die ich absolut nicht leiden kann. Sie ist eingebildet und aufbrausend. Ich will, dass du dich nicht mehr mit ihr triffst oder mit irgendjemanden aus diesem Kindergarten. Hast du mich verstanden, Mokuba?“, gab er zurück und Mokuba sah ihn finster an. Er wandte sich um und ging Richtung Tür. Dabei warf er seinem Bruder noch an den Kopf: „Kein Wunder, dass du keine Freunde hast. Ich werde mich jedenfalls weiter mit ihnen treffen. Egal, was du sagst!“

„Mokuba!“, rief Kaiba sauer, doch Mokuba war schon längst aus dem Büro.

Jana setzte ihre Besichtigung fort und machte Fotos von den Sehenswürdigkeiten. Den Vorfall in der Duellarena hatte sie bereits vergessen. Nur, dass jemand hinter ihrem Millenniumsring her ist, gefiel ihr ganz und gar nicht. Ishizu hatte anscheinend die Wahrheit gesagt und die Millenniumsgegenstände sind tatsächlich in Gefahr. Sie holte ihr Deck heraus und betrachtete die einzelnen Karten. Vielleicht hatte ihr Großvater recht und das Deck konnte ihr wirklich helfen.

Sie seufzte und setzte den Heimweg an. Doch sie kam nicht weit. Vor ihr stand plötzlich der Raritätenjäger wieder und versperrte ihr den Weg. Er grinste sie hinterlistig an und meinte: „Dieses mal wird kein Seto Kaiba hier sein um dich zu retten!“ Sie lächelte nur und zuckte mit den Schultern: „Wer sagt denn, dass er mich gerettet hat? Er hat dir nur gesagt, dass er dich nich in seiner Duellarena haben möchte.“

„Pech für dich! Und nun verlange ich ein Duell von dir. Und wenn ich gewinne, gehört mir deine seltenste Karte und dein Millenniumsring!“, forderte er und Jana erkannte, dass sie keine andere Wahl hatte.

„Na schön. Dann sollst du dein Duell bekommen!“ Er warf ihr eine Duell Disk entgegen und sie streifte sie sich über. Jan Ra erschien und sagte zu ihr: „Keine Bange. Ich werde dir helfen!“

Sie zogen ihre Karten und der Raritätenjäger sagte: „Ladys first!“

„Wie du willst. Ich beschwöre den Trugbilddrachen im Angriffsmodus und spiele noch zwei Karten verdeckt. Ich beende meinen Zug“ Er sah seine Handkarten an und grinste: „So. Ich spiele den Neo Bug im Angriff und greife deinen Trugbilddrachen an.

„Nicht so hastig, ich aktiviere meine Zauberkarte Buch des Mondes dein Monster wird zugeflippt und somit der Angriff unterbrochen.“

Er sah sie ärgerlich an: „Von mir aus. Ich spiele noch eine Karte verdeckt und gebe an Sie ab!“

„Ich beschwöre den D.D. Überlebender und greife mit ihm deinen Neo Bug an. Deine Fallen kannst du übrigens in meiner Battle Phase vergessen. Solange Trugbilddrache offen auf dem Feld ist, kannst du keine Fallen aktivieren. Somit greift er dich direkt an.“ Der Raritätenjäger verzog das Gesicht.

„Ich würde mich nicht so früh freuen. Ich spiele ein Monster verdeckt. Das wars.“

Jana nickte: „Ich opfere meinen D.D Überlebender und spiele den Freed the Matchless General und greife mit ihm deine verdeckte Karte an.“

„Das war der Riesenkeim. Du verlierst nun 1000 Lebenspunkte und ich darf zwei weite aufs Feld rufen in Angriffsposition“, sagte er und mischte sein Deck, nach dem er die anderen beiden auf das Feld gebracht hatte.

„Na schön, dann greife ich eben noch mal an und kassiere noch mal 1000 Punke.“

Jan Ra sah sie etwas skeptisch an: „Du bist aber mutig.“

Plötzlich grinste er: „Ich aktiviere meine Zauberkarte Schwerer Sturm! Anschließend opfere ich meinen letzten Riesenkeim und beschwöre das Ende von Anubis!“ Oh nein, er ist stärker als mein General und ich habe nichts um ihn zu schützen, dachte sich Jana. „Ich greife deinen Trugbild an!“

Sie atmete tief durch. Er hatte einen schwerwiegenden Fehler gemacht und den nutzte sie nun: „Ich an deiner Stelle hätte das nicht getan. Nicht nur, dass du keine Fallen hast um deinen Anubis zu schützen, du hast auch noch meinen General am Leben gelassen.“

„Und kannst du mir dann sagen, warum ich einen Fehler gemacht habe?“, fragte er nichts ahnend.

Jana lächelte: „Ganz einfach, weil ich jetzt seinen Effekt nutzen kann und somit dieses Duell gewonnen habe!“

„Wie das?“, fragte nun etwas panisch.

„In dem ich anstatt eine Karte ziehe ein Kriegermonster der Stufe vier oder niedriger von meinem deck auf die Hand nehmen darf und ich wähle Exiled Force!“ Sie konnte sehen, wie er schluckte. Anscheinend kannte er den Effekt dieses Monsters. „Nun opfere ich sie und vernichte deinen Anubis! Mein General erledigt dann noch den Rest mit einem direkten Angriff auf deine Lebenspunkte!“ Der Raritätenjäger schrie und fiel entsetzt auf die Knie. Jana ging auf ihn zu und packte ihn an den Schultern.

„Wer zum Teufel seid ihr und für wen arbeitet ihr?“ Der Raritätenjäger sah zu ihr auf und lächelte: „Du wirst schon bald erfahren, wer hinter dir und den andren her ist!“ Dann riss er sich los und lief davon. In diesem Moment kamen Yugi und seine Freunde angerannt.

„Jana! Wir haben dir zugeschaut. Du warst klasse!“, rief Joey. Doch Jana betrachtete nur den Mann, der um die nächste Ecke verschwand

„Wer war dieser Typ?“, wollte Tristan wissen. Jana nahm die Duell Disk von ihrem Arm und meinte: „Keine Ahnung, aber er hat die hier vergessen und er wollte meinen Ring.“ Sie sah ihren Bruder an und dieser nickte: „Das heißt also, dass wir aufpassen müssen.“ Sie sah auf die Uhr und seufzte: „Es ist ziemlich spät. Lasst uns nach Hause gehen.“ Damit waren sie alle mit einverstanden und sie machten sich auf den Heimweg. Yugi war nachdenklich und schwieg vor sich hin.

„Was ist los mit dir?“, fragte Jana schließlich.

„Ich frage mich, wer hinter den Millenniumsgegenstände her ist. Jana... ich glaube, es wäre am besten, wenn ich dir eine Götterkarte überlasse...“, sagte er ernst und sie sah ihn mit großen Augen an. Dann lächelte sie und schüttelte den Kopf: „Nein. Lass mal lieber. Du brauchst die Götterkarten. Du hast sie gewonnen und sie gehören dir. Außerdem sind sie zusammen viel stärker als alleine. Ich brauche keine Götterkarte und diese Typen fertig zumachen. Keine Sorge kleiner Bruder, ich werde es schon ohne diese Karten schaffen.“ Sie zwinkerte ihm zu und er lächelte sie an. Aber er hatte ein ungutes Gefühl. Sie hatte zwar diesen Raritätenjäger geschlagen, aber was war mit den anderen, die kommen würden? Konnte sie diese auch schlagen?

Duell am Strand

Duell am Strand
 

Es war halb fünf Uhr Morgens, als jemand bei den Mutos Sturm klingelte. Salomon Muto schleppte sich die Treppe herunter. Yugi und Jana kamen aus ihren Zimmern und sahen ihrem Großvater verschlafen hinter her. Dann, als Muto die Tür öffnete, konnten sie Kaibas aufgebrachte Stimmer hören. Sie sahen sich verwundert an und Jana ging, in ihren Bademantel gehüllt, hinunter zu ihrem Großvater. Als Kaiba sie sah verschlug es ihm regelrecht die Sprache und betrachtete Jana von oben bis unten. Ihr rabenschwarzes Haar viel wie Seide auf ihre Schultern. Der seidene Bademantel betone ihre schlanke Figur und auf einmal wurde ihm bewusst, wie schön sie eigentlich war.

„Ich weis wirklich nicht wo er ist, Kaiba!“, sagte Muto und Seto kam in die Wirklichkeit zurück. Er wandte den Blick von Jana und blickte ihren Großvater an: „Wo sollte er denn sonst sein?“

„Was ist denn eigentlich los?“, schaltete sich nun Jana ein.

„Mokuba ist verschwunden.“, beantwortete Kaiba ihre Frage. Jana sah ihn überrascht an und er blickte zurück.

„Und Sie glauben, er ist hier bei uns?“, fragte sie mit aufsteigender Wut. Dieser Mann war einfach widerlich.

Kaiba nickte: „Mokuba scheint Sie und Ihren Bruder zu mögen, was ich zwar nicht verstehen kann, aber so ist es. Also, wo ist er?“ Sie warf ihrem Großvater einen Blick zu, dass er wieder ins Bett gehen könne. Dann wandte sie sich wieder Kaiba zu und sagte dann wieder etwas freundlicher zu ihm: „Ich versichere Ihnen, dass er nich hier ist. Aber wenn es Ihnen hilft, werde ich Ihnen bei der Suche nach ihm helfen.“ Auch wenn es ihr widerstrebt, mit Kaiba in der Gegend herumzufahren, Mokuba war verschwunden und sie machte sich Sorgen um ihn. Kaiba schien mit sich zu ringen. Er wollte sie nicht bei sich haben, er würde Mokuba schon selbst finden. Er wollte die Hilfe von Yugis Schwester nicht.

„Danke, aber das ist nicht Nötig. Ich...“

„Ich habe Sie nicht um Erlaubnis gefragt. Ich werde Ihnen helfen ihn zu finden. Ich ziehe mir nur schnell etwas über.“ Mit diesen Worten lies sie Kaiba an der Tür stehen und lief schnell in ihr Zimmer. Jan Ra sah ihr verständnislos zu, wie sie sich einen dicken Pullover überzog und eine Hose.

„Ich weis wirklich nicht warum du ihm helfen willst.“

Jana seufzte: „Das weis ich selbst nicht.“ Sie wollte schon aus dem Zimmer gehen, als Jan Ra sie aufhielt: „Dann nimm wenigstens dein Deck mit. Sicher ist sicher.“ Sie nickte und lies es in ihrer Jacke verschwinden.

Seto wartete schon ungeduldig auf sie. Sie stiegen in Kaibas Luxuslimousine ein und er fuhr los. Jana wunderte sich etwas, das er keinen Fahrer hatte.

„Wo geht Mokuba hin, wenn er alleine sein will?“, fragte Jana ihn und somit unterbrach sie die Stille.

„Zum Strand, glaube ich.“, gab er zurück und Jana hob überrascht die Augenbrauen. Dann raffte sie sich auf und meinte: „Für das, dass Sie sein Bruder sind, wissen Sie ziemlich wenig über ihn.“ Darauf antwortete er nicht sondern blickte stur gerade aus. Jana ging nicht weiter darauf ein. Sie schwiegen, bis sie am Stand ankamen. Kaiba parkte den Wagen außerhalb und sie liefen den Rest zum Strand. Doch von Mokuba war keine Spur. Stattdessen stand ein Mann mit schwarzem Cape auf einer Klippe, wo sich die Wellen an den Felsen brachen. Möwen stiegen auf und segelten auf den Windböen. Der Mann ging auf die beiden zu und sagte zu Jana: „Du trägst ein Millenniumsgegenstand! Gib ihn mir sofort!“

„Wenn du ihn willst, musst du ihn dir holen!“ Sie holte ihr Deck hervor und Kaiba war sichtlich überrascht. Das muss wohl in der Familie liegen, dachte er bei sich.

„Ein Moment. Ich bin gleich wieder da.“ Kaiba lief zurück zum Auto und kam mit zwei Duell Disk und seinem Koffer zurück. Er öffnete ihn und gab Jana eine Karte. Sie sah ihn fragend an und er meinte: „Ich leihe Ihnen diese Karte für dieses Duell. Machen Sie ihn fertig. Ich werde Mokuba suchen.“ Sie nickte und betrachte die Karte. Es war ein Drache und er sah sehr mächtig aus. Sie bereiteten das Duell vor und Kaiba begann nach Mokuba zu suchen.

„Mach dich bereit deinen Ring zu verlieren! So, als erstes spiele ich ein Monster verdeckt in Verteidigung und eine Karte. Ebenfalls verdeckt. Ich beende meinen Zug.“

Jana zog ihre Karten und sagte ihren Zug: „Ich spiele auch ein Monster verdeckt und eine weitere Karte. Du bist dran.“

Der Raritätenjäger grinste hinterhältig: „Ich spiele Jinzo #7 und greife dich direkt an. Dank seinem Effekt.“

Jana verzog ihr Gesicht und Jan Ra erschien: „Du musst ihn schlagen!“

Sie atmete tief durch und setzte eine Monster: „Ich decke mein verdecktes Monster auf. Den Mystischen Schwertkämpfer LV4 und greife deinen Jinzo #7 an. Zum Schluss wird mein Schwertkämpfer weiterentwickelt in den Mystischen Schwertkämpfer LV6. “ Somit lag wieder Jana vorne.
 

Kaiba hatte währenddessen fast den ganzen Strand nach seinem Bruder abgesucht. Bis er zu einer kleinen Fischerhütte kam. Doch bevor er hinein gehen konnte kam ein weiterer Raritätenjäger aus der Hütte heraus und versperrte ihm den Weg. Der Mann sagte nichts sondern sah Kaiba nur mit leeren Augen an.

„Geh mir aus dem Weg!“, befahl er. Doch der Jäger machte keine Anstallten sich zu bewegen. Kaiba versuchte in die Hütte hineinzuspähen, ein kleiner Lichtstrahl erhellte die dunkle Hütte und er konnte Mokuba in einer der dunklen Ecke erspähen. „Mokuba!“ Er wollte sich an dem Jäger vorbeischieben, doch dieser hielt ihn fest und sagte endlich: „Wenn du deinen Bruder wieder haben willst, musst du dich mit mir duellieren!“ Kaiba wurde wütend und sah wieder zu seinem Bruder, der sich nicht rührte.

„Was hast du mit ihm gemacht!“

„Er schläft. Wenn du gewinnst, wird er wieder ganz der alte sein.“, antwortete er. Kaiba schloss die Augen und setzte sein hinterhältiges Grinsen auf: „So, du wagst es wirklich gegen mich anzutreten.“ Er zog seine Duell Disk hervor und streifte sie sich über: „Na schön. Du wirst es bereuen meinen Bruder gefangen genommen zu haben und mich zu einem Duell heraus gefordert zu haben. Zeit für ein Duell!!!“

Der Jäger, der gegen Jana kämpfte hatte eine Zauberkarte gespielt. Mit Überläufer hatte er sich Janas Schwertkämpfer genommen, ihn geopfert und den Vampirlord gespielt. Damit wollte er nun angreifen, doch Jana aktivierte ihre Falle Sakuretsu Armor. Jana Ra sah sie darauf besorgt an.

„Du weist, dass der wieder kommt.“

Sie nickte: „Keine Panik ja? Ich mach das schon.“

„Ich mein ja nur.“

Jana war wieder am Zug: „Zuerst spiele ich die Hexe vom schwarzen Wald im Angriffsmodus. Dann aktiviere ich Wiedergeburt um den Schwertkämpfer LV6 auf das Feld zu bekommen. Meine Hexe greift dich direkt an und mein LV6 tut es ihr gleich.“

„Nicht wenn ich diese hier aktiviere. Meine Falle Shadow Spell! Nicht nur das dein Krieger jetzt gefangen ist, er verliert auch noch siebenhundert Punkte in seiner Angriffskraft!“ Jana atmete tief durch. Sie musste nur ruhig bleiben. „Bevor ich an dich abgebe, aktiviere ich noch meine Lichtschwerter.“

Der Jäger lächelte herablassend und zog eine Karte: „So und nun begrüßen wir wieder den Vampirlord. Außerdem setze ich noch ein Monster verdeckt. Du bist dran.“

Jana war erleichtert. Sie hatte genau die Karte gezogen, die sie gebraucht hatte.

„Ich spiele den Marauding Captain und durch seinen Effekt darf ich noch ein Monster der Stufe vier oder weniger von meiner Hand beschwören und ich wähle den zweiten Captain.“ Er verzog ärgerlich das Gesicht. Anscheinend wusste er welchen Effekt die beiden Karten hatten. „Ich beende meinen Zug.“

„Ich setzte eine Karte verdeckt. Da ich nicht angreifen kann, gebe ich ab.“

Jana zog und sah erleichtert aus: „Perfekt. Ich opfere nun meine Hexe und spiele meinen Freed the Matchless General. Der greift deinen Vampirlord an. Ein Marauding greift dein verdecktes Monster an.“

„Zu dumm. Das Monster war Spirit Reaper. Er kann im Kampf nicht zerstört werden. Ich gehe mal davon aus, dass du fertig bist. Ich lege zwei Karten verdeckt und bin fertig.“

„Ich setzte den Effekt von meinem General ein und hole mir Exiled Force aus meinem Deck auf die Hand. Ich spiele sie und opfere sie gleich wieder um deinen Reaper zu vernichten. Nun greife ich mich meinen drei Monstern an. Du bist erledigt!“

Doch er grinste: „Das sehe ich anders. Ich aktiviere meine Falle. Spiegelkraft!“

„Nein!“, rief Jana. Ihre ganzen Monster waren vernichtet. Nun stand sie ohne Schutz da.

„Tja. Wie sagt man so schön, wie gewonnen, so zerronnen. Nun kommt mein Showdown. Ich spiele den Soldat der Erzunterweltler und greife dich direkt an. Danach greift noch mein Reaper an und du verlierst eine Handkarte!“ Jana verzog schmerzhaft das Gesicht und sackte auf die Knie. Jan Ra sah sie besorgt an.

„Geht es?“

Sie nickte: „Ich lebe immer noch.“

Er lachte: „Fragt sich nu wie lange!“

Jana rappelte sich wieder auf: „Ich bin dran.“ Sie zog und hob die Augenbrauen. Sie hatte die Karte gezogen, die ihr Kaiba gegeben hatte. So könnte es funktionieren. „Ich spiele den Trugbilddrachen und gehe in die Battle Phase. Dadurch kannst du keine Fallen aktivieren. Ich greife deinen Reaper an. Er mag zwar nicht zerstört werden, aber Lebenspunkte verlierst du trotzdem.“

„Wenn das alles ist, was du drauf hast, dann ist das wirklich erbärmlich!“, meinte er und Lachte. Doch Jana sah ihn selbstbewusst an: „Ich habe auch nicht gesagt, dass ich fertig bin. Denn nun entferne ich ein Licht- und ein Finsternismonster und beschwöre den Chaos Emperor Dragon – Envoy of the End. In dem ich 1000 Lebenspunkte zahle werden alle Karten auf dem Feld und der Hand beider Spieler auf den Friedhof gelegt. Doch das ist nich längst nicht alles. Für jede Karte, die auf den Friedhof wandert, verlierst du dreihundert Lebenspunkte. Das Duell ist vorüber. Du hast verloren!“ Ihr Gegner lies seine Karten sinken und blitzte Jana zornig an: „Das war nur Glück! Das nächste mal mache ich dich fertig!“ Er packte seine Karten zusammen und rannte davon. Jana seufzte erleichtert und sah die Karte an, die ihr den sieg gebracht hatte.

„Diese Karte ist sehr mächtig. Warum hat mir Kaiba die gegeben?“, fragte sie Jan Ra.

„Keine Ahnung. Komm wir suchen ihn.“ Sie nickte und machte sich in die Richtung, wo Kaiba hingelaufen war.
 

Das Duell hatte gerade begonnen. Kaiba und sein Gegner zogen ihre ersten Karten. Sein Gegner, Jamal, machte den ersten Zug.

„Als erstes aktiviere ich Topf der Gier. Dann spiele ich Marauding Captain im Angriffsmodus. Sein Effekt erlaubt mir nun ein weiteres Monster Level 4 Monster oder weniger aufs Feld zu rufen und ich spiele meinen zweiten Marauding Captain. Zum Schluss setzte ich noch eine Karte verdeckt aufs Feld. Ich beende meinen Zug.“ Kaiba grinst hämisch und meine: „War das alles. Willst du mich etwa beleidigen? Ich glaube das Duell ist schneller vorbei als ich dachte!“

Jamal grinste: „Ach ja? Ich wette du wirst dich an meinen Kriegern die Zähne ausbeißen.“ Darauf lachte Kaiba nur und machte seinen Zug: „Ich spiele als erstes auch Topf der Gier. Dann beschwöre ich meinen Schimmerdache und greife einen deiner Marauding Captain an.“ Jamal lachte plötzlich und schüttelte den Kopf: „Tut mir Leid Kaiba. Aber das kannst du nicht.“

„Wieso nicht?“, fragte er und zog die Augenbrauen zusammen.

„Ganz einfach. Der Marauding Captain beschützt alle Krieger auf meiner Seite des Feldes und da ich zwei dieser Captains habe, beschützen sie sich gegenseitig. Deine Angriffe laufen somit ins leere.“

Kaiba lies sich nichts anmerken und blieb gelassen: „Gut, von mir aus. Dann setzte ich noch eine Karte verdeckt und du bist dran.“

„Ich spiele den schweigsamen Schwertkämpfer LV3 und auf ihn aktiviere ich die Zauberkarte Aufgestiegen. Nun darf ich sofort den LV5 aus meinem Deck beschwören.. Versuch erst gar nicht irgendwelche Zauberkarten an ihm auszuprobieren, denn die funktionieren bei ihm nicht. So und nun verabschiede dich von deinem Drachen.“ Jamal ging zum Angriff über, doch Kaiba hielt ihn auf: „Moment. Ich aktiviere meinen Magischen Zylinder, der wirft den Angriff zu dir zurück.“

Jamal sah ärgerlich aus: „Gut ich beende meinen Zug.“

Kaiba zog seine nächste Karte: „Ich lege ein Monster verdeckt in Verteidigung und wechsle mit meinem Schimmerdrache ebenfalls in die Verteidigung. Das wars.“ Wenn mir nicht bald etwas einfällt, sitze ich mächtig in der Tinte, dachte er bei sich.

Jamal grinste plötzlich: „So nun pass auf. Ich spiele Gearfried den eisernen Ritter und dann aktiviere ich meine Zauberkarte Befreiung, um den wahren Gearfried zu holen. Sag hallo zu, Gearfried, der Schwertmeister!“ Er lachte lauthals und Kaiba begann zu schwitzen. „Mein Schweigsamer, greift noch mal deinen Schimmerdrache an. Gearfried attackiert deine Verdeckte.“

„Das war Truppendrache. Nun darf ich einen weiteren Truppendrachen aufs Feld holen.“, erklärte Kaiba.

„Das macht mir nichts. Marauding Captain greift dein Monster an.“ Der nächste Truppendrachen kam und auch der wurde von Jamal platt gemacht. „So, du bist dran.“

„Ich setze ein Monster verdeckt und du bist dran.“ Hoffentlich greift er die Verdeckte an, betete Kaiba.

„Gut. Gearfried greift dein verdecktes Monster an.“ Doch sobald sein Monster Kaibas Monster vernichtet hatte, bereute er es schon. Das verdeckte Monster war nichts anders, als die Cyberdose.

Kaiba lachte zufrieden: „Nun sind alle deine Monster futsch. Ich hoffe du kennst den Effekt.“

„Ja.“, sagte er nur knapp. Der Effekt von der Cyberdose ist folgendes. Alle Monster auf dem Spielfeld werden zerstört. Dann nehmen beide Gegner die fünf obersten Karten von ihrem Deck. Alle Monster der Stufe vier oder niedriger werden Spezialbeschworen. Der Rest kommt auf die Hand. Die Gegner müssen sich die Karten, die sie gezogen haben, gegenseitig zeigen.

Kaiba hatte den Speerdrache, die Drachenflöte, den Bewaffneten Drachen LV5, den Tyrannen Drachen und die Lichtschwerter gezogen. Jamal den Mystischen Schwertkämpfer LV2, den Don Zaloog, den Freed the Matchless General, Aufgestiegen und den Reißenden Tribut.

„Schön ich gehe in die Main Phase 2 und aktiviere Aufstieg auf meinen Schwertkämpfer. Dann setzte ich noch eine Karte verdeckt und beende meinen Zug.“

„Ich aktiviere meine Zauberkarte, schwerer Sturm. So, dann opfere ich meinen Speerdrache um meinen Bewaffneten Drache LV5 so holen. Dann aktiviere ich meine Lichtschwerter und greife deinen Don Zaloog an. Nun darf ich den LV7 beschwören. Ich beende meinen Zug.“ Jamal nickte: „Netter Zug. Doch pass mal auf, was ich jetzt mache. Ich spiele voreiliges Begräbnis und hole Gearfried den Schwertmeister zurück. Dann aktiviere ich seine Fähigkeit. Ich rüste in mit der Ausrüstungszauberkarte Kraft der Magie aus. Er hat jetzt nicht nur 1000 ATK mehr, ich darf jetzt auch noch ein Monster von dir zerstören. So um das ganze noch etwas auszufeilen beschwöre ich noch die Amazonen Schwertkämpferin. Da ich nicht angreifen kann, kommst du dran.“

Kaiba zog seine Karte und in diesem Moment kam Jana. Ihre Blicke trafen sich, doch er sagte nichts, sondern konsentrierte sich auf das Duell.

„Sieht nicht gerade gut aus für ihn.“, fiel Jan Ra auf. Jana nickte.

„Ich spiele meinen Herrn der Drachen und die Drachenflöte. Mit ihr darf ich nun zwei Drachen aufs Feld rufen. Ich hole meinen Tyrannen Drachen und meinen Horus LV4 aufs Feld. Horus greift deine Amazone an.“

„Jedoch verlierst du die Lebenspunkte und nicht ich.“, lächelte Jamal zufrieden.

„Die hundert Lebenspunkte nehme ich gern in Kauf. Tyrannen Drachen greift dann noch deinen Schwertkämpfer LV4 an. So jetzt kommt Horus LV6 aufs Feld. Du bist dran.“

„Ich spiel Exiled Force, opfere ihn und zerstöre deinen Herrn der Drachen. Ich beende meinen Zug.“

„Ich lege eine Karte verdeckt und gib ab an dich.“

„Ich setzte ein Monster verdeckt in Verteidigung und nun sind deine Schwerter weg.“

Kaiba seufzte: „Ich wechsle mit meinen beiden Monster in die Verteidigung und du kommst.“ Jamal zog und setzte ein breites grinsen auf: „Jetzt pass mal auf, mein Lieber Kaiba. Diese Karte ist dein Untergang. Ich opfere meine beiden Monster und rufe den Buster Blader im Angriffsmodus. Er bekommt für jedem Drachen auf deinem Feld und deinem Friedhof 500 ATK plus. Nun hat er eine ATK von satte 7600 und ich greife deinen Tyrannen Drachen an. Ich bin mal gespannt, ob du an Buster vorbeikommst.“

Kaiba blieb erstaunlich ruhig: „Ich spiele ein Monster verdeckt und eine verdeckte Karte. Damit beende ich.“

„Ich spiele Mataza the Zapper. Buster greift deinen Horus an, Mataza deine verdeckte und dich dann noch mal direkt. Du bist dran.“ Jamal schien seines Sieges sicher. Doch er kannte Kaiba schlecht.

„Ich aktiviere meine Falle! Reproduction Clone. Er produziert einen exakten Klon deines Busterbladers. Dann spiele ich Fusion und rufe meinen Blauäugigen Ultra Drache.“

„Vergiss es dein Ultra Drache kommt nicht an die ATK meines Busters daran. Er hat nun eine ATK von 10100.“

„Ich bin ja auch noch nicht Fertig. Ich spiele noch mal Fusion. Verschmelze meinen Ultra Drache und den Klon des Buster Bladers zu einem neuen Monster. Und hier kommt Buster, der Drachenritter!“

„Schön und gut. Doch dein Monster ist um die hälfte schwächer als mein Buster.“, sagte Jamal.

„Nicht ganz. Zu seinen 5000 ATK bekommt er 300 ATK pro Krieger und Drache die sich auf dem Friedhof beider Spieler befinden.“

„Was!?“

„Somit hat er eine ATK von 13100! Sag leb wohl zu deinem Buster Blader.“ Jamal wurde in die Knie gezwungen doch er rappelte sich wieder auf: „Das Duell ist noch nicht vorbei! Ich habe immer noch 1300 Lebenspunkte. Ich gehe mit Mataza in die Verteidigung, lege eine Karte verdeckt und aktiviere die Lichtschwerter. Du bist dran.“

„Ich hole ein Monster vom Friedhof zurück. Meinen Blauäugigen Ultra Drache. Ich beende meinen Zug.“

„Ich lege ein Monster verdeckt und du bist dran.“

„Warum schindest du Zeit? Du hast verloren.“

„Solange ich noch Lebenspunkte habe, gebe ich nicht auf! Bist du fertig?“ Kaiba nickte. Jamal zog und er fing plötzlich an zu lachen: „Ich hab die Karte gezogen um das Duell noch zu gewinnen. Ich entferne Licht und Finsternis aus meinem Friedhof und beschwöre Black Luster Soldier! Er erlaubt mir ein beliebiges Monster aus dem Spiel zu entfernen und ich entferne deinen Drachenmeister!“

„Macht nichts. Ich habe immer noch meinen Ultra Drache. Einen Angriff auf deinen Black Luster und du bist erledigt. Doch zuerst spiele ich Monster Reinkarnation und hole ein Monster zurück auf meine Hand. Dann aktiviere ich meine Falle DNA Operation und sage Drache. Nun spiele ich den Herrn der Drache und somit ist mein Ultra Drache von allen deinen Fallen immun. So und nun, mach dich auf dein Ende bereit! Ich greife deinen Black Luster an und somit hat du das Duell verloren.“ Jamal sah geschockt aus. Ohne weitere Worte packte er zusammen und zog davon. Jana ging bereits in die Hütte um nach Mokuba zu sehen. Dieser öffnete nun langsam die Augen und sah in ihre.

„Jana? Was, was ist los?“ Nun kam auch Kaiba herein und kniete sich zu Mokuba hinunter, der schlang seine Arme um Kaibas Hals und schluchzte: „Tut mir leid, Seto. Es tut mir so leid!“ Kaiba nickte nur und hüllte Mokuba in seinen weißen Mantel. Er würdigte Jana keinen Blick und schob sich an ihr vorbei. Zusammen gingen sie zum Auto zurück. Seto legte seinen kleinen Bruder auf den Rücksitz. Es war bereits acht Uhr Morgens und sie Sonne war aufgegangen. Jana durchsuchte ihr Deck und überreichte Kaiba seinen Drachen wieder.

„Mit Dank zurück. Er ist ein wirklich starkes Monster.“

Kaiba nahm ihn entgegen und legte die Karte zurück in seinen Metallkoffer: „Ich wollte nur mal sehen, ob Sie mit ihm umgehen können.“ Sie hob ihre Augenbrauen und sah ihn zornig am: „Und? Wie lautet Ihr Urteil?“

Er grinste hämisch und stieg in das Auto: „Da ich das Duell nicht gesehen habe, kann ich auch kein Urteil fällen. Doch da Sie ja noch vor mir stehen, denke ich, dass Sie den Drachen ganz gut im Griff gehabt haben.“

Jana traute ihren Ohren nicht und atmete hörbar aus: „Ganz gut im Griff!? Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind!“

„Ich bin jemand, der weis, wie man sich duelliert.“, gab er trocken zurück.

Janas Puls raste nun vor Wut: „Sie sind ein widerlicher, hochnäsiger und ein eingebildeter Kerl!!“ Sie wandte sich vom Auto ab und begann davonzulaufen.

„Wollen Sie nicht einsteigen?“, rief Kaiba noch hinterher.

„Nein, danke, ich laufe!“, entgegnete sie ohne sich um zu drehen.

Treffen mit Ishizu

So hier kommt das nächste Kapitel, hatte am WE leider keine Zeit um weiter zu posten ;)
 

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Treffen mit Ishizu
 

Als sie zuhause ankam, war ihr Großvater bereits im Laden und Yugi in der Schule. Jana war nun Hundemüde und wollte nur noch ins Bett. Ihr Großvater rief ihr hinter her, ob sie Mokuba gefunden haben und sie sagte nur knapp, ja. Sie zog ihren Pullover und die Jeans aus und lies sich in ihr Bett fallen. Jan Ra saß auf dem Sessel, der neben dem Bett stand und betrachtete sie.

„Mich würde wirklich interessieren, wer diese Typen waren. Du nicht auch?“ Jana seufzte nur und antwortete: „Ja. Aber nicht jetzt. Ich bin müde und gereizt.“

„Warum lässt du dich auch von Kaiba so auf die Palme bringen?“ Nun wandte sie ihren Kopf zu Jan Ra und sah ihn genervt an: „Jan Ra?“

„Ja?“

„Halt die Klappe und lass mich endlich schlafen.“ Sie drehte sich auf die Seite und der Geist verschwand. Jana schlief sofort ein und erwachte erst wieder am Nachmittag. Yugi war mit seinen Freunden im Laden, als Jana herunter kam. Einige Kinder waren ebenfalls im Laden und schauten sich begierig die Karten an. Yugi ging zu seiner Schwester und überreichte ihr einen weißen Briefumschlag.

„Der lag draußen vor der Tür, mit deinem Namen drauf. Hier.“ Jana sah ihn überrascht an und nahm den Umschlag entgegen. Sie öffnete ihn und nahm den kleinen Zettel heraus, der in dem Umschlag lag. Auf den Zettel stand eine kurze Botschaft: „Komm um 17 Uhr zum Kay von Domino City.“, las Jana laut vor. Sie drehte den Zettel um und wieder zurück. Doch es stand kein Absender. „Hm. Von wem der wohl ist?“, fragte sie laut.

„Völlig egal von wem der ist. Das stinkt nach einer Falle!“, sagte nun Joey.

Tristan nickte: „Joey hat recht. Geh lieber nicht dahin. Das ist hundertpro eine Falle.“ Jana sagte nichts, sondern betrachtete die Nachricht. Nach einer Weile meinte sie: „Ich weis nicht. Ich glaube nicht das es eine Falle ist.“

„Wie kannst du dir da so sicher sein, nach allem was jetzt schon passiert ist?“, fragte nun Tèa. Jana zuckte mit den Schultern: „Das hab ich einfach im Gefühl.“

Yugi nickte: „Na schön, aber du wirst da nicht alleine hingehen. Wir kommen mit dir.“

Nicht nur Jana hatte so eine Nachricht erhalten. Auch Seto Kaiba wurde einen solchen Brief zugeschickt und so trafen sie auch ihn und seinen Bruder am genannten Treffpunkt. Jana war nicht sehr erfreut darauf, ihn wieder zusehen und auch Kaiba schien von ihr Abgeneigt. Aber das war ja auch nichts Neues und egal war es ihr auch.

„Na toll, der Kindergarten ist auch da.“, protzte er wieder los und Jana musste sich zurückhalten ihm nicht ins Gesicht zu schlagen.

„Wir begleiten nur Jana. Was machst du eigentlich hier?“, gab Joey zurück.

Kaiba blieb wie immer kalt und ohne irgendwelche Emotionen: „Ich wüsste nicht was dich das angeht, Weealer.“

„Es sieht so aus, als hätten Sie auch so eine Einladung bekommen.“, stellte Jana fest und hielt seinem Blick stand. Darauf erwiderte Kaiba nichts, denn in diesem Moment tauchte jemand aus dem Schatten hervor und unterbrach sie: „Ich bitte euch, hört auf euch zu streiten.“ Jana sah überrascht aus, als sie erkannte wer die Person war, die plötzlich auftauchte.

„Ishizu. Du?“, fragte Yugi überrascht. Sie nickte Yugi kurz zu und schob sich an Kaiba und Jana vorbei.

„Ich war es, der euch beiden, die Nachricht zukommen lies.“ Sie sah die zwei an und fuhr fort. „Ich habe nun mehr über diese Leute in Erfahrung bringen können, die hinter den Millenniumsgegenstände her sind.“ Jana sah sie Erwartungsvoll an, doch Kaiba schien gelangweilt. „Vor vier Tagen kamen schwarzgekleidete Männer zu meinem Bruder und mir. Sie wussten anscheinend, dass Marik im Besitz des Millenniumsstabes war. Er hatte keine Chance gegen sie und sie verbannten ihn ins Reich der Schatten.“ Yugi und die anderen, ja selbst Kaiba sahen nun überrascht aus. „Nach dem Anschlag, durchsuchte ich nun sämtliche Schriftrollen meiner Vorfahren und wurde tatsächlich fündig.“ Sie machte eine Pause um sich wieder an alles zu erinnern. „Ich hab herausgefunden, wie die Gegenstände tatsächlich erschaffen wurden.“ Jana und Yugi sahen sich kurz an und dann wieder Ishizu. „Ein geheimnisvoller Kristall von magischem Ursprung wurde vor 5000 Jahren in der Wüste Ägyptens von Hohepriester entdeckt. Aus diesem Kristall, wurden die acht Gegenstände hergestellt. Jedenfalls von den Bruchstücken.“

Yugi sah sie verwirrt an: „Moment mal, was meinst du mit Bruchstücken?“

„Der Kristall wurde zerschlagen in kleine Stücke. Acht dieser Stücke wurden verwenden, um die Gegenstände herzustellen. Was mit dem Rest ist, weis ich nicht. Sie sind irgendwo auf den Kontinenten in verschieden Ländern verteilt.“, erklärte sie.

„Ja und? Was kümmert mich das?“, fragte Kaiba

Ishizu sah ihn an: „Es sollte dich kümmern, Kaiba. Die Jäger, die hinter euch her sind, sind auf der Suche nach den restlichen Stücken des Kristalls. Wenn sie alle Stücke beisammen haben und die Gegenstände noch dazu, bedeutet das, der Untergang der Welt.“

Joey seufzte: „Nich schon wieder.“

„Dann müssen wir die Stücke vor denen finden.“, sagte Yugi.

Ishizu nickte: „Ja. Doch diese Aufgabe ist dieses Mal nicht dir bestimmt, Yugi, sondern deiner Schwester.“

„Was? Mir?“, fragte nun Jana verwirrt. „Wieso mir?“

Ishizu lächelte: „Ich weis, Jana, dass du nach Antworten suchst, wo du her kommst und wer du bist. Das ist nun deine Chance. Auch Jan Ra möchte Antworten.“ Jan Ra, der die ganze Zeit neben Jana stand, sah nun sehr entschlossen aus. Dann sah Ishizu Kaiba an und fuhr fort: „Nicht nur die zwei, sind auf Antworten erpicht. Auch du Kaiba, deswegen wirst du Jana auf ihrer Suche begleiten.“

Das ging nun Kaiba zu weit: „Was!? Niemals! Warum sollte ich?“ Jana sah auch nicht gerade erfreut darüber aus.

„Das muss wirklich nicht sein, Ishizu, ich schaff das auch alleine. Jan Ra ist ja auch an meiner Seite.“, versuchte sie Ishizu davon abzubringen.

„Ich weis, dass ihr euch beide nicht sonderlich gut versteht...“ Sie machte eine kleine Pause und sah Kaiba an, dann wieder Jana. „Doch wenn du glaubst, dass Kaiba nicht mit dir mithalten kann...“

Seto wurde nun wütend: „Moment mal! Was soll das heißen, ich kann nicht mit ihr mithalten. Ohne mein Monster, hätte sie das letzte Duell gar nicht gewinnen können.“

Jana funkelte ihn an: „Wer sagt das? Natürlich hätte ich das Duell auch ohne Ihren Drachen gewonnen.“

Kaiba funkelte zurück: „Ach ja? Wieso waren Sie dann so erleichtert ihn zu bekommen?“ Yugis Schwester brodelte vor Zorn und sah wieder zu Ishizu: „Ich schaff das auch allein. Ich brauche diesen eingebildeten Schnösel nicht!“ Bevor sie etwas darauf antworten konnte meldete sich Kaiba: „Nichts da, ich komme mit, ob es Ihnen passt oder nicht.“ Yugi musste lächeln, natürlich war das Absicht von Ishizu Kaiba so wütend zu machen. Doch warum wollte sie, dass die beiden zusammen gehen?

„Prima. Ich habe euch schon mal einen Plan angefertigt, wo ihr als erstes hin müsst. Euer erstes Ziel wird Indien sein. Von da aus geht’s weiter nach, Saudi Arabien, dann mit dem Flugzeug nach, Indonesien und von hier aus mit dem Schiff nach Australien. Aber hier verliert sich die Spur der Splitter. Dann seit ihr auf euch allein gestellt.“ Dann richtete sie sich an Seto. „Kaiba ihr müsst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Reißen. Also ohne deine Privatjets und so. Ihr dürft auf keinen Fall Aufsehen erregen um somit den Jägern, zeigen wo es lang geht. Haltet euch im Verborgenen.“ Sie übergab den beiden Flugtickets und zwei Umschläge mit verschiedenen Banknoten der Länder, die sie bereisen würden. „Hier. Eurer Flieger geht morgen früh um neun. Yugi und die anderen werden mit euch immer in Verbindung bleiben.“ Sie sah auf die Uhr und meinte dann. „Ich werde jetzt gehen, vielleicht kann ich noch mehr herausfinden. Ich wünsche euch viel Glück und wir bleiben in Kontakt.“ Damit verschwand sie wieder im Dunkeln. Jana seufzte und betrachtete die Flugtickets. Kaiba sah sie an und meinte: „Glauben Sie ja nicht, ich spiele für sie den Babysitter.“

„Das brauchen Sie auch nicht, keine Sorge.“, gab sie schlagfertig zurück. Seto sah sie nur skeptisch an und meinte: „Na dann. Sehen wir uns morgen Früh am Flughafen.“ Damit ging er ebenfalls und Mokuba hinterher.

Yugi und die anderen sahen Jana skeptisch an: „Meinst du das geht gut mit dem?“ Sie sah sie schweigend an und sie machten sich ebenfalls auf den Heimweg. Joey, Tristan und Tèa versprachen morgen auch zum Flughafen zukommen um sie zu verabschieden und Jana bedankte sich.

Jana und Yugi aßen schnell zu Abend und gingen dann in Janas Zimmer um ihren Koffer für die lange Reiße zu packen. Yugi saß auf ihrem Bett und sah ihr Deck durch. Er ergänzte es durch neue Karten, die er unten vom Laden geholt hatte und sagte dann zu ihr: „Diese drei tue ich dir auch rein.“

Sie wandte sich zu ihm um und fragte: „Welche drei?“ Yugi hielt die drei hoch und Jana riss die Augen auf. Es waren Slifer der Himmelsdrache, Obelisk der Peiniger und der geflügelte Drache des Ra. „Yugi, nein. Das sind deine Götterkarten. Die kannst du mir nicht geben!“ Er lächelte und meinte: „Ich gebe sie dir aber. Du brachst sie nun mehr als ich. Yami hat nichts dagegen.“ Er fügte die Karten dem Deck zu und überreichte es Jana. „Bei dir weis ich, dass sie in guten Händen sind. Außerdem sind sie hier nicht mehr sicher.“ Er seufzte und dann streifte er sich sein Millenniumspuzzle ab und übergab es ebenfalls Jana. „Die Jäger werden auch hinter dem hier her sein. Der Geist wird dich beschützen und mit deinem Geist seid ihr ein unschlagbares Team. Nimm das Puzzle Jana und beschütze es.“ Sie nahm es entgegen, legte es um ihren Hals und umarmte ihren kleinen Bruder. „Wenn alles vorbei ist, gebe ich dir deine Götterkarten und das Puzzle wieder zurück.“ Er nickte nur und drückte sich an sie. Jetzt musste sie ihn schon wieder verlassen. Das war nicht fair. So lange hatte er sie nicht mehr gesehen und nun musste sie wieder fort um die Welt zu retten und das auch noch mit dem Ekelpaket von Seto Kaiba

Die Reise beginnt

Die Reise beginnt
 

Um sieben Uhr war für Jana morgen. Ihr Großvater machte bereits das Frühstück und sah Jana immer wieder bedenklich an. Sie hatte ihm noch gestern Abend bescheid gesagt, was sie vorhabe. Auch wenn er behautet hatte, dass es ihm egal sei, was sie mache, da sie ja schon längst erwachsen war, hatte er doch bedenken.

Yugi kam in die Küche hereingeschlürft und rieb sich noch verschlafen die Augen. Er setzte sich an den Tisch und lies sich von seinem Großvater einen heißen Kakao eingießen. Yugi bedankte sich und wandte sich dann an seine Schwester: „Wie hast du geschlafen?“

Jana trank aus ihrer Tasse Kaffee und sagte: „Na ja, es ging. Mir gefällt es einfach nicht, dass dieser Kaiba mitkommt. Ich hätte das auch allein mit Jan Ra hinbekommen und jetzt wo auch noch Yami dabei ist, so wieso.“ Sie seufzte und nahm nochmals ein Schluck Kaffee. Yugi nickte nur.

„Versprich mir nur eins Jana, dass du vorsichtig sein wirst.“, mahnte der Großvater. Jana lächelte, stand auf und umarmte ihn liebevoll.

„Keine Sorge. Was soll mir schon passieren, ich hab doch zwei Pharaonen an meiner Seite und die Götterkarten.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und er tätschelte ihren Arm. Dann wandte sie sich an Yugi. „Mach dich fertig in einer Stunde will ich am Flughafen sein.“ Ihr Bruder nickte und trank schnell seinen Kakao aus. Dann ging er in sein Zimmer um sich umzuziehen.

Nach zwanzig Minuten waren sie bereits im Wagen und fuhren zum Flughafen. Salomon Muto saß am Steuer und Yugi auf dem Rücksitz. Jana trug ein weißes Top und ein Beiges offenes Hemd. Ihr schwarzes Haar hatte sie hochgesteckt und sie trug eine Sonnenbrille. In den Händen hielt sie eine Landkarte von Indien.

„Wie weist du eigentlich, dass du einen Splitter gefunden hast?“, fragte Muto seine Enkelin. Jana sah von der Karte nicht auf und antwortete: „Die Millenniumsgegenstände müssten auf die Splitter des Kristalls reagieren. Das glaubt jedenfalls Jan Ra.“

„Das glaube nicht nur ich! Sondern auch Yami!“, beschwerte sich Jan Ra, doch sie ging auf den Geist nicht drauf ein: „Wie auch immer, ich werde es schon bemerken.“

Um viertel neun kamen sie am Flughafen an. Yugi besorgte einen Gepäckwagen und Muto half Jana ihren Koffer aus dem Kofferraum zu hieven. In der Eingangshalle kamen ihnen Joey, Tristan und Tèa entgegen von Kaiba war noch keine Spur zusehen. Vielleicht hatte er es sich auch anders überlegt, hoffte Jana. Doch sie irrte sich. Denn im selben Augenblick kam auch Kaiba mit seinem Bruder Mokuba hereingeschlürft. Kaiba hatte wie immer seinen Metallenen Kartenkoffer dabei und einen Reisekoffer. Seto würdigte Jana keines Blickes und ging geradewegs zur Rezeption. Nur Mokuba lächelte ihr etwas zu.

„Na das kann ja heiter werden.“, seufzte sie.

„Ich werdet euch schon irgendwie zusammenraufen.“, versuchte Tèa sie zu beruhigen. Joey sah sie verwirrt an: „Wohl kaum.“

Sie gingen nun ebenfalls zur Rezeption und anschließend gab sie ihr Gepäck auf. Sie konnte sehen, wie Kaiba sich von Mokuba kurz verabschiedete und dann durch das Terminal verschwand.

„So. Nun ist es Zeit.“ Muto umarmte Jana und sagte noch. „Pass gut auf dich auf und das du mir heil zurück kommst.“ Sie nickte und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie schüttelte Yugi Freunden kurz die Hand. Dann vielen sich Bruder und Schwester um den Hals. Yugi hatte mit den Tränen zu kämpfen und sagte mit erstickter Stimme: „Geh ja kein Risiko ein, hörst du! Und lass dich von Kaiba nicht so auf die Palme bringen.“

Sie nickte und kniete sich zu ihrem kleinen Bruder hinunter: „Wir bleiben im Kontakt.“ Dann lächelte sie ihn liebevoll an und umarmte ihn noch mal: „Ich hab dich lieb, kleiner Bruder.“

„Ich dich auch.“ Sie lösten sich von einander und Jana ging in Richtung Terminal die anderen winkten ihr zum Abschied, bis sie nicht mehr zu Gesicht war.

Jana wurde von einer Stewardess auf ihren Platz gebracht und sie seufzte genervt, als sie Kaiba neben ihren Platz sitzen sah. Sie klappte ihre Sonnenbrille zu und klemmte sie sich ans Top. Seto warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und sah dann gleich wieder aus dem Fenster. Jana versuchte ihn nicht zu beachten und stöberte in einer Zeitschrift, die man ihr gebracht hatte. Jan Ra und Yami betrachteten Kaiba ärgerlich, bis dieser sich wieder Jana zuwandte und die zwei verschwanden.

„Könnten Sie mir vielleicht diese Daten geben, die Ishizu uns gab?“, fragte er sie und Jana erwiderte seinen Blick. Dann seufzte sie und holte aus ihrem Rucksack, den sie dabei hatte, ihren Laptop. Jana klappte ihn auf und schaltete ihn ein. Nach kurzer Zeit war auf dem Monitor eine Weltkarte zu sehen. Sie gab die Koordinaten, die Ishizu ihr gab, ein und der Computer berechnete sie. Schon bald hatte er den Ort gefunden.

„Ishizu nimmt an, dass sich einer der Splitter hier befindet.“, erklärte Jana und Kaiba betrachtete den Ort genauer.

„Das ist nicht Ihr Ernst!? Das ist mitten im Dschungel!“, rief er und sah Jana mit fassungsloser Miene an. Diese nickte und klappte den Laptop wieder zu. Dann verstaute sie ihn wieder in den Rucksack und sah Kaiba an: „Doch, das ist mein voller Ernst.“

Kaiba musste lachen. „Haben Sie vielleicht eine Ahnung, wie groß dieser Dschungel ist? Das ist wie die Stecknadel im Heuhaufen! Das ist praktisch unmöglich!“ Jana sah ihn finster an und Kaiba erwiderte ihren Blick. Ohne ein Wort, lehnte sie sich nun zurück und schloss die Augen. Sie konnte hören, wie Kaiba auf seinem Laptop herumtippte und wie sich die Passagiere im Flugzeug unterhielten. Ohne es zu wollen, schlief Jana kurze Zeit später ein. Kaiba packte seinen Laptop ein und lehnte sich ebenfalls zurück. Er fand es lästig mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu reißen. In seinem eigenem Flugzeug, wäre es ihm wohler gewesen. Sein Blick ging hinüber zu Jana und dann zu ihrem Ring. Jedoch nicht zu dem Millenniumsring. Sie trug noch einen anderen Ring an der rechten Hand. War das etwa ein Ehering? Welcher Trottel würde diese Frau heiraten wollen? Kaiba grinste gehässig und wandte sein Blick wieder von Jana.

Jan Ra und Yami waren in ein Gespräch vertieft. Erstaunlicher weiße, hatten die beiden Geister viel gemeinsam.

„Wie ich an diesen Ring gekommen bin, weis ich nicht mehr. Ich weis überhaupt nicht von meiner Vergangenheit“, erzählte Jan Ra.

Yami nickte: „Mir geht’s genau so. Ich weis nur, dass ich früher einmal ein Pharao war und die Welt gerettet habe. Aber das ist auch schon alles.“ Yami sah zu Jana. „Wie habt ihr euch kennen gelernt?“

Jan Ra lächelte: „Das ist eine lange Geschichte.“

„Na ja, wir haben einen vier Stunden Flug vor uns. Perfekt für lange Geschichten“, gab der ältere zurück.

Jan Ra nickte: „Ich glaube, dass war vor fünf Jahren. Wie du weist, ist Jana Archäologin und war wegen Ausgrabungen in Ägypten. Man hat in der Wüste eine verborgene Pyramide gefunden. Zusammen mit ihrem Ausgrabungsteam machte sie sich auf den Weg dorthin. Es dauerte einige Tage, bis sie in die Pyramide hineinkamen. Doch als sie es geschafft hatten, waren sie erstaunt. Es war nämlich die Grabstätte eines Pharaonen.“ Er lächelte. „Meine Wenigkeit.“

Yami war gespannt: „Und wo hat sie den Ring gefunden.“

„Bei meiner Mumie natürlich! Ich hatte den Ring am Finger.“ Er musste lachen. „Sie war ganz schön geschockt, als sie mich als Geist sah.“ Jan Ra erzählte dann noch, wie die letzten Jahre verlaufen waren. Jana war inzwischen wieder aufgewacht und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, den sie sich bestellt hatte. Sie waren nun zwei Stunden in der Luft und ihre Beine begannen an zu schmerzen. So stand sie auf und ging in Richtung Toiletten. Jedoch waren sie alle besetzt und Jana musste warten. Sie sah sich in der ersten Klasse um und konnte Kaiba sehen, dass er wieder seinen Laptop aufgeschlagen hatte. Drei Reihen hinter ihm, saßen zwei dunkelangezogene Männer. Als Jana bemerkte, dass die beiden Männer sie beobachte lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Sie versuchte das Millenniumspuzzle so gut es ging zu verstecken und mischte sich unter eine kleine Gruppe von Leuten, die vom Cockpit zurückkamen. Kaiba sah sie verwundert an, als sie sich gebückt auf ihren Platz nieder lies.

„Drei Reihen hinter uns sitzen drei Männer, die mir sehr verdächtig nach alten Freunden von uns aussehen“, berichtete sie und Kaiba wandte sich vorsichtig nach hinten. Sie hatte Recht, dort saßen drei finstere Raritätenjäger.

„Haben die Sie gesehen?“, fragte er.

„Ich bin mir nicht ganz sicher.“ Sie seufzte. „Aber es könnte Möglich sein.“ Kaiba nickte und widmete sich wieder seinem Laptop. „Versuchen sie sich unauffällig zu verhalten.“ Jana richtete sich aufrecht hin und sah Kaiba verärgert an: „Ich soll mich unauffällig verhalten?! Was zum Teufel machen Sie dann!!“

Seto blieb locker: „Ich weis nicht, was Sie damit meinen.“ Wieder einmal stieg die Wut in ihr hoch und sie funkelte ihn an. Auf einmal waren die Raritätenjäger vergessen.

„Ich meine damit, dass Sie seit dem Abflug nur an diesem Ding hängen und sich so verhalten, als wären Sie der King!“

„Ich bin Geschäftsmann. Ich leite eine Firma. Das hat absolut nichts mit König zu tun“, gab er kühl zurück und ignorierte ihren spöttischem Blick.

Kampf im Dschungel

Kampf im Dschungel
 

Es war Nachmittag, als das Flugzeug in der Hauptstadt von Indien landete. Müde und genervt, verlies Jana hinter Kaiba das Flugzeug. Es war heiß und die Sonne brannte vom strahlendem Himmel herunter. Eigentlich war sie große Hitze gewohnt, da sie die meiste Zeit ja in Ägypten gewesen war und bis zu ihrem fünften Lebensjahr auch da gewohnt hatte. Doch die kalten Jahreszeiten in England, hatten ihre Spuren hinterlassen.

Jana setzte sich ihre Sonnenbrille auf und zusammen mit Seto holten sie ihr Gepäck. Von dem Raritätenjäger war keine Spur mehr zu sehen und darum war Jana mehr als froh. Mit einem Taxi machten sie sich dann anschließend auf ins Hotel. Kaiba bezahlte das Taxi und sie gingen zur Rezeption. Nachdem sie ihre Schlüssel hatten, gingen sie ohne umschweife auf ihre Zimmer. Kaibas Zimmer lag genau neben Janas und sie betraten gleichzeitig ihre Zimmer ohne ein Wort zu verlieren. Das Hotelzimmer bestand aus einem großen Bett mit jeweils zwei Nachtischchen an beiden Seiten. An den Wänden hingen Gemälde von verschiedenen Stränden. Mitten im Zimmer standen zwei weiße Sessel und einem Tisch. Das Badezimmer lag in einem zweiten Raum.

Jana stellte ihren Koffer vor den Schrank und setzte ihre Sonnenbrille ab. Sie ging auf die Balkontür zu und öffnete sie. Ein kühler Wind fuhr ihr durch die schwarzen Haare und sie trat auf den Balkon hinaus. Von hier aus konnte man das Meer sehen und einige Klippen, wo Möwen aufstiegen. Es war einfach nur Traumhaft und sie schloss die Augen. Jana ging wieder ins Zimmer und gleich ins Badezimmer. Es bestand aus einer Dusche und einer Badewanne. Neben der Wanne war ein kleines Waschbecken mit einem Spiegel. Sie betrachtete sich darin und konnte die Augenringe sehen.

„Ich seh wirklich schrecklich aus“, sagte sie zu sich.

„Das wundert mich nicht“, drang Jan Ras Stimme an ihr Ohr. Sie sah zur Tür und sah die beiden Geister darin stehen. „Mich würde es auch anstrengen, wenn ich mich dauernd mit diesem Kaiba auseinander setzten müsste.“ Jana seufzte und trat zu den beiden hin. Dann lächelte sie die zwei an und während sie die Tür schloss, sagte sie: „Wenn ihr mich entschuldigt, Jungs, ich würde gern ein Bad nehmen.“

Yami sah etwas verlegen aus und sah zu Boden: „Tut mir leid. Ich bin es nicht gewohnt…“

„Schon in Ordnung“, lächelte sie ihm zu und er verschwand. Jan Ra dagegen, rührte sich nicht von der Stelle. „Das gilt auch für dich, mein Lieber.“

Der Pharao sah sie etwas verwundert an: „Wieso denn? Wir kennen uns doch schon ziemlich lange. Und außerdem habe ich dich bereits schon einmal nackt gesehen.“ Kaum hatte er es ausgesprochen, bereute er es bereits. Denn Jana sah ihn sichtlich geschockt an: „Du hast was!“

„Ich hab nicht gespannt, wenn du das meinst! Eigentlich habe ich auch nichts gesehen“, er überlegte kurz. „Na ja… jedenfalls nicht richtig!“ Jana hatte bereits die Tür geschlossen und atmete tief durch. Dieser Geist, kostete sie den letzten Nerv. Ob er früher, als er noch gelebt hat, auch so frech war?

Eine viertel Stunde später lag sie in der Badewanne und schloss die Augen. In Gedanken war sie dabei zu überlegen, wie sie diese Splitter finden sollten. In dieser Sache musste sie Kaiba Recht geben, es würde wirklich wie die Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Die Splitter konnten wirklich überall sein. Noch dazu kamen die Raritätenjäger im Flugzeug. Waren sie auch auf der Suche nach den Splittern? Ganz bestimmt, dachte sich Jana

Nach der wohl verdienten Ruhephase in der Badewanne, schlüpfte Jana in ihren Schlafanzug und ging zu Bett. Jan Ra und Yami ließen sich nicht mehr blicken.
 

Yugis und Janas Großvater war im Laden gerade dabei die frischgelieferten Boosterpäckchen ein zu sortieren. Yugi war in der Schule und würde erst am späten Nachmittag nach hause kommen. Muto musste an Jana denken und frage sich, ob sie mit Kaiba zu Recht kam. Er sah auf die Straße und seufzte. Genau in diesem Moment klingelte das Telefon. Muto legte seine Arbeit beiseite und nahm den Hörer ab. Es war ein Mann an dem anderen Ende der Leitung.

„Guten Tag. Mein Name ist Daniel Owens.“, sagte er und schwieg. Als der alte Mann jedoch nicht darauf antwortete, räusperte sich Daniel kurz und fuhr fort: „Ich bin Janas Mann.“ Muto hob überrascht die Augenbrauen: „Sie hat mit erzählt, sie sei geschieden.“

„So hat sie das? Wie auch immer. Ist sie hier? Ich muss mit ihr reden.“, erwiderte er etwas gereizt. Wie konnte sie sagen, sie seinen Geschieden, wenn es doch noch gar nicht feststand, dass sie sich überhaupt scheiden lassen würden.

„Ich muss Sie enttäuschen, Jana ist nicht hier.“, sagte Muto gelassen.

„Wie sie ist nicht hier? Ich dachte, sie wolle Sie besuchen?“, fragte Daniel verwirrt.

„Das stimmt schon. Jedoch kam etwas dazwischen. Sie musste ganz schnell nach Indien…“

„Indien!“, rief Daniel. „Was zum Teufel macht sie in Indien!“ Mit jeder Sekunde wuchs Mutos Missfallen gegenüber von Daniel.

„Das ist etwas kompliziert zu erklären.“, sagte er gedehnt und meinte darauf. „Hören Sie, sobald Jana wieder zurück ist, werde ich ihr sagen, dass Sie angerufen haben.“

Daniel seufzte: „Und wann wird das sein?“

„Ähm… das weis ich nicht genau. Aber ich denke, dass es nicht lange gehen wird.“ Er hoffte, dass Daniel sich darauf einließ, jedoch hatte er sich da geirrt.

„Können Sie mir nicht das Hotel sagen, wo sie abgestiegen ist? Ich muss wirklich dringend mit ihr reden.“ Er legte eine kurze Pause ein und sagte dann etwas leise. „Ich liebe sie und ich möchte ihr das gerne sagen.“

„Sie wollen ihr durchs Telefon sagen, dass Sie sie lieben? Verstehen Sie das jetzt nicht falsch, Herr Owens, aber das ist etwas geschmacklos. Außerdem glaube ich kaum, dass Jana Ihnen das glaubt.“

Daniels Stimme hörte sich nun etwas misstrauisch an: „Was hat sie denn Ihnen erzählt über uns.“

„Im Grunde genommen, so gut wie gar nichts. Nur das sie sich scheiden lassen hat.“

„Wir sind nicht geschieden! Jedenfalls noch nicht. Deshalb will ich ja mit ihr reden. Bitte, geben Sie mir die Nummer des Hotels.“ Muto zögerte und gab Daniel schließlich die Nummer. Als er auflegte, kam Yugi hereinspaziert. Er grüßte seinen Enkel und sah ihn fragend an.

„Sag mal, Yugi, hat Jana dir erzählt, warum sie sich scheiden lassen will?“, fragte Muto und Yugi sah ihn überrascht an. Doch dann schüttelte er den Kopf: „Nein. Wieso?“

„Weil mich gerade ihr Mann angerufen hat und ziemlich verzweifelt klang. Sie hat dir wirklich nichts erzählt?“

„Ganz bestimmt. Sie hat überhaupt nichts über ihn erwähnt. Das hat mich schon etwas gewundert.“ Sie hingen ihren Gedanken nach und Muto begann schließlich die neuen Karten weiter einzusortieren.
 

Hätte Jana gewusst, dass Daniel sie versucht hatte bei ihrem Großvater zu erreichen, wäre sie wahrscheinlich an die Decke gegangen. Auch wenn Daniel nun die Telefonnummer des Hotels hatte, konnte er sie dort ebenfalls nicht erreichen. Es war nämlich genau an diesem Tag, wo Jana und Kaiba sich auf den Weg in den Dschungel Indiens gingen. Jana glaubte zu wissen, wo sich einer der Splitter befinden könnte. Sie hatte im Internet nachgeforscht und herausgefunden, dass vor sehr langer Zeit, hier ein Meteoridenschauer herunterging. So jedenfalls hatte man es beschreiben. Wie sich herausstellte, war dieser Schauer nicht nur über Indien, sondern über der gesamte Erdkugel. Jana kam das etwas spanisch vor. Es war seltsam, dass zur selben Zeit überall auf der Welt das gleiche Schauspiel zu sehen war. So ging sie einigen Hinweisen der Geschichten und Legenden in Indien hinterher und wurde fündig. Vor ca. 2000 Jahren, lebten tief im indischen Dschungel Priester, die einem geheimen Orden angehörten. Man berichtete von einem Splitter eines Kristalls, der den Priestern eine seltsame Macht verlieh. Was genau diese Macht jedoch war, konnte Jana jedoch nicht feststellen. Jedenfalls, so hieß es in der Legende, hatten diese Priester im Dschungel einen Tempel errichtet. Dieser Tempel wurde im Jahre 1879 entdeckt und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Jana glaubte, dass in diesem Tempel der Kristall sein musste.

Kaiba hörte ihr geduldsam zu und zu ihrer Überraschung, hatte er keine Einwende zu ihrer Theorie. Besser als gar nichts, hatte er gesagt. So nahmen sie sich einen Führer und machten sich auf den Weg in den Dschungel. Sie nahmen nur das Nötigste mit und natürlich ihre Karten. Wer auch immer diese Leute waren, die hinter ihnen her waren, sie waren Duellanten und schraken vor nichts zurück. Sie liefen ihrem Führer, einem Inder mittleren alters, der sehr gut Englisch konnte, dicht hinter her, während er sich durch Laub und Geäst kämpfte. Jana und Kaiba redeten nur das nötigste miteinander. Bali, so hieß der Führer, plauderte jedoch mit Jana sehr angeregt.

„Sie sind Ägypterin, hab ich recht?“, fragte er.

„Ich habe in Ägypten gelebt bis ich neun Jahre alt war. Diese Zeit möchte ich lieber vergessen, denn sie war nicht sehr schön“, erzählte sie und Kaiba hörte schweigend zu. Was interessierte ihn das, wie sie gelebt habe? „Äußerlich bin ich vielleicht Ägypterin, aber im Innern bin ich Japanerin, denn da bin ich aufgewachsen.“ Die nächste Frage, überraschte sie ein wenig: „Sind Sie verheiratet?“ Kaiba entging nicht der Schatten, der plötzlich über ihre Augen huschte. Bali wandte sich zu ihr um, als sie nicht antwortete, nickte ihr kurz zu und lief weiter. „Wie sieht es bei Ihnen aus, Mr. Kaiba? Sind Sie verheiratet?“ Jana sah Kaiba schief von der Seite an. Sie glaubte nicht, dass er überhaupt jemals eine Freundin besessen hatte. Wenn doch, ist diese wohl aufgewacht und hatte ihn verlassen.

„Es geht Sie wohl einen feuchten Kehricht an, was ich bin und was nicht!“, brauste er los. Jana sah ihn an und schüttelte nur den Kopf.

Sie brauchten fast den ganzen Vormittag um zum Tempel zu gelangen. Jana war es zwar gewohnt in der Wildnis zu sein. Als Archäologin gehörte das schließlich dazu. Jedoch war sie etwas außer Übung. Es war schon etwas anderes im Dschungel zu laufen oder im Wüstensand nach Antiken Sachen zu suchen. Kaiba jedoch, war alles andere als begeistert. Mürrischer als sonst, trottete er Jana hinterher und er fragte sich, warum er sich auf das eingelassen hatte. Er hatte eine Firma zu leiten und keinen Nerv dazu im Dschungel einen Tempel zu suchen, wo sich angeblich einer dieser Splitter zu sein scheint.

Endlich wurden die Bäume und Pflanzen weniger und der Tempel, nach dem sie gesucht hatten, tauchte majestätisch vor ihnen auf. Er war fast vier Meter hoch und hatte einen goldenen Schimmer, der in der Sonne glitzerte. Er muss vor 2000 Jahren wunderschön gewesen sein, dachte sich Jana.

„Da sind wir. Das ist der Tempel.“, sagte Bali und setzte sich auf einen Baumstamm, der auf dem Boden lag und stieß seine Machete in den weichen Boden. Jana sah sich den Tempel aufgeregt an, sie spürte, dass die Archäologin wieder in ihr vorkam. Kaiba trat neben sie und sah den Tempel ebenfalls an: „Und nun?“

Jana lächelte: „Wir gehen rein.“ In diesem Moment, tauchten der Pharao und Jan Ra auf und sagten zu Jana: „Wir spüren etwas. Anscheinend sind wir richtig.“ Der Eingang in den Tempel war zugewachsen und Jana entfernte die Zweige und Wurzeln. Kaiba folgte ihr mit etwas Abstand. Im Tempel war es stockfinster und man konnte nichts sehen. Doch Jana sah eine Fackel an der Wand und nahm sie. Sie sagte zu Kaiba, er solle sie mal kurz halten und sie holte ein Feuerzeug heraus. Es dauerte auch nicht lange, und die Fackel erleuchtete den Raum. Er war riesig und schien endlos nach oben zu gehen. An den Wänden waren Zeichnungen von den Priestern, die um etwas herumstanden, dass aussah wie ein Altar. Tatsächlich war es der Altar, der am Ende des Raumes stand. Kaiba ging herum und zündete alle Fackeln nach einander an. Doch von dem Splitter war nichts zu sehen. Jana nahm alles unter die Lupe und plötzlich reagierten die Millenniumsgegenstände. Sie zogen Jana regelrecht an eine Stelle des Tempels. Eine Art Steinschlange mit Aufgerissenem Maul ragte aus der Wand, hinter dem Altar. Jana sah ins Maul der Schlange, doch es war nichts zu sehen. Wie in Trance streckte sie aber die Hand aus und strich den Staub aus dem Maul der Schlange. Zum Vorschein, kam etwas Kleines und glitzerndes. Sie hatte ihn gefunden. Der erste Splitter. Mit einem Lächeln nahm sie ihn und zeigte ihm Kaiba: „Ich hab ihn.“ Er ging zu ihr hin und sah sich das kleine Ding näher an. Er sah aus wie ein Glassplitter und nicht wie ein Splitter von einem bedeutendem Kristall. Der Pharao und Jan Ra sah sich zufrieden an. Plötzlich hörten sie ein Klatschen und sie wandten sich zum Eingang hin. Dort stand Bali und lächelte zynisch: „Bravo. Jetzt können Sie mir den Splitter ja geben.“ Das freundliche Gesicht von ihm war verschwunden.

„Sie gehören zu denen?“, fragte Jana ungläubig.

Bali nickte: „Ich bin hier um den Splitter von Ihnen wieder abzunehmen.“ Jana umschloss den Splitter fest mit ihrer Hand und sah Bali wütend an: „Lieber würde ich sterben, als Ihnen den Splitter zu geben!“

Ihr Führer nickte nur: „Ich wusste schon bereits, dass Sie mir ihn nicht freiwillig geben würden.“ Wie aus dem Nichts erschien plötzlich an seinem Arm eine Duelldisk. Jana und Kaiba sahen sich kurz an. „Ich mach euch einen Vorschlag. Wir machen ein Duell. Sie beide gegen mich. Wenn ihr gewinnt, könnt ihr gehen aber der Splitter bleibt bei mir. Wenn ich gewinne, nehme ich mir den Splitter einfach und verschließe den Eingang mit euch darin.“ Jana schluckte. Sie konnte sich erinnern, dass sie schon einmal in einer Pyramide eingeschlossen war, zusammen mit Daniel. Doch nun war nicht Daniel hier sondern Kaiba und mit ihm zusammen in einem dunklen Raum eingesperrt zu sein, behagte ihr ganz und gar nicht.

„Sie fordern mich zu einem Duell heraus?“, fragte Kaiba spitz. „Das ist ja wohl ein Witz!“

„Ihr hab gar keine andere Wahl. Denn sonst kommt ihr hier nicht heraus!“ Er ging zu ihren Sachen und warf ihnen ihre Duelldisk zu. Kaiba sah ihn finster an und holte sein Deck heraus. Jana tat es ihm gleich.

„Ganz wie du willst“, meinte Kaiba und mischte sein Deck. „Aber sag nachher ich hab dich nicht gewarnt.“ Jan Ra und der Pharao sahen Jana mit bedenken zu, als sie ihr Deck mischte.

„Die Götterkarten werden euch helfen, das Duell zu gewinnen.“, sagte der Pharao. Jana nickte und zog ihre Karten. Bali fing an.

„Ich spiele die Zauberkarte Ruf der Mumie! Sie erlaubt mir ein Zombiemonster von meiner Hand auf das Feld zu beschwören. Voraussetzung ich habe kein Monster auf dem Feld.“ Kaiba und Jana sahen sich flüchtig an. Eins stand fest, sie mussten im Team arbeiten. Sonst konnten sie nicht gewinnen. „So ich spiele das Monster Verzweiflung aus der Finsternis!“ Jana musste schlucken. Das Monster hatte satte 2800 im Angriff. „Ich lege noch zwei Karten verdeckt und beende meinen Zug.“ Kaiba sah nicht ein bisschen beunruhigt aus. Mit einem lächeln zog er eine Karte und lächelte nur noch breiter: „Ich spiele die Zauberkarte Ritual des weißen Drachens! In dem ich ein Monster der Stufe vier oder Höher aus meiner Hand auf den Friedhof lege, kann ich Paladin des weißen Drachens aufrufen!“

Bali sah ihn herabkommend an: „Soll das ein Witz sein? Dein Monster ist viel schwächer als meins!“

Kaiba lächelte: „Ich bin ja auch noch nicht fertig. Denn ich opfere jetzt mein Monster um das hier aufzurufen! Meinen weißen Drachen mit eiskaltem Blick!“ Jana musste zugeben, dass sie beeindruckt war. Sie wusste natürlich, dass Kaiba ein Duellant der Superelite war. „Außerdem spiele ich noch zwei Karten verdeckt.“

Jana atmete tief durch. Nun war sie an der Reihe und sie durfte nun auch angreifen. Doch ihre Handkarten konnten es nicht nur annähernd mit dem Monster von Bali aufnehmen. So blieb ihr nur eins übrig: „Ich spiele ein Monster verdeckt in Verteidigung und eine Karte verdeckt. Das wars.“ Kaiba lächelte spöttisch, doch Jana ignorierte es.

Bali war wieder dran: „So es ist Zeit für meine verdeckte Karte. Die Fallenkarte Verstärkung! Sie gibt meinem Monster zusätzliche 500 Angriffspunkte dazu! Verabschieden Sie sich schon einmal von Ihrem weißen Drachen, Kaiba!“

Kaiba hatte die Arme vor der Brust verschränkt und blieb ruhig: „Ich decke meine Falle auf! Ring der Zerrstörung!“

Bali grinste: „Das hätten Sie wohl gerne! Meine zweite Fallenkarte tritt in Kraft! Die Tutan Maske!“ Der Ring wurde vernichtet. Ebenso Kaibas Monster. Setos Plan ging nach hinten los.

„Wie das!?“, fragte er mehr zu sich als zu Bali.

„Meine Falle annulliert die Falle- oder Zauberkarte, die ein Monster vom Typ Zombie betrifft. So mit ist dein Drache, Zombiefutter!“, Bali lachte, dass es im ganzen Tempel hallte. „Ich beende meinen Zug in dem ich eine Karte verdeckt lege.“ Verärgert zog Kaiba eine Karte und sah sich sein Blatt an. Es sah nicht gut aus: „Ich spiele ein Monster verdeckt. Das wars.“ Nun lag es an Jana und sie hatte nun auch die richtige Karte gezogen: „Ich spiele Truppen im Exil! Wenn ich sie opfere, kann ich ein beliebiges Monster von Ihrer Seite vernichten. Verabschieden Sich von Ihrem Monster.“ Nun waren seine Lebenspunkte ungeschützt. „Ich wechsle mit meinem anderen Monster in den Angriffsmodus, der mystische Schwertkämpfer LV 4! Direkter Angriff auf die Lebenspunkte!“ Jan Ra jubelte! Doch Jana blieb cool.

„Schön. Mein Monster ist vernichtet. Aber nicht für lange. Ich spiele Buch des Lebens! Nun darf ich ein Monster vom Typ Zombie zurück auf das Feld bringen und ich wähle Verzweiflung aus der Finsternis!“ Jana seufzte. „Doch das ist noch nicht alles! Nun darf ich auch noch ein Monster von meinem Gegner, das auf dem Friedhof liegt, aus dem Spiel entfernen! Sag für immer leb wohl zu Ihrem weißen!“ Kaiba verzog wütend das Gesicht. „So und nun zu Ihrem Schwertkämpfer, der wird nun auch den Friedhof besuchen!“ Nun war es Jana, die lächelte: „Das sehe ich anders. Ich decke meine Falle auf! Sakuretsu Armor! Das Monster das angreift wird sofort vernichtet!“ Kaiba musste mürrisch zugeben, dass sie gar keine schlechte Duellantin war. Man merkte, dass sie zu Yugis Familie gehörte.

„Schön! Von mir aus! Dann spiele ich noch ein Monster verdeckt in Verteidigung!“, sagte Bali gereizt. Nun war Kaiba wieder dran.

„Ich setze mein Monster Speer Drache in den Angriffsmodus. Außerdem Spiele ich Gefräßiger Angreifer im Angriffsmodus. Speer Drache greift dein verdecktes Monster an und zieht dir die Differenz zwischen der Angriffkraft meines Monsters und die Defensive deines Monsters ab!“

„Mein verdecktes Monster war die Pyramidenschildkröte. Nun darf ich ein Zombie von 1500 in Verteidigung aus meinem Deck auf das Spielfeld beschwören und ich wähle den Vampirlord!“ Somit konnte Kaiba nicht mehr angreifen. Der Vampirlord hatte eine Angriffskraft von 2000. Er musste seinen Zug beenden. Jana zog eine Karte und stockte. Sie hatte eine Götterkarte gezogen. Slifer, der Himmelsdrache. Sie sah zu Kaiba und flüsterte: „Ich kann das Duell beenden!“

„Ich brauche Ihre Hilfe nicht, um das Duell zu gewinnen!“, sagte er herablassend und Jana versuchte ruhig zu bleiben. Sie zeigte Kaiba die Karte und sagte: „Ich aber brauche Ihre Hilfe.“ Er sah Slifer mit großen Augen an. Yugi hatte ihr die Götterkarten gegeben. Kaiba schloss die Augen und lächelte gleichgültig: „Von mir aus.“

Jana sah zu Bali: „Ich opfere mein Monster und die beiden Monster von Kaiba und spiele die Götterkarte Slifer, der Himmelsdrache!“ Jana konnte die Macht, die von der Karte ausging regelrecht spüren. Aus Balis Gesicht, wich die Farbe. „Dann siele ich die Zauberkarte Topf der Gier, somit darf ich zwei weitere Karten ziehen!“ Slifers Stärker betrifft die Anzahl der Karten, die sein Besitzer auf der Hand hatte, mal tausend. Jana hatte vier Handkarten und somit betrug Slifers Kraft 4000. „Slifer! Greif den Vampirlord an und lösche seine restlichen Lebenspunkte aus!“ Das Duell war vorüber und als sich der Staub legte, lag Bali bewusstlos auf dem Boden. Jana atmete schwer und sie zitterte. Der Pharao legte ihr seine Hand auf die Schultern und Jan Ra zwinkerte ihr zu: „Gut gemacht.“ In diesem Moment rieselte jede Menge Staub von der Decke und man hörte ein Krachen und Knacksen. Jana und Kaiba sahen sich um und da kam auch schon ein Steinbrocken vom Dach auf den Boden geprescht, der Tempel stürzte ein!

„Die Erschütterung durch Slifers Macht, hat den Tempel instabil gemacht! Wir müssen sofort hier raus!“, rief Kaiba und sammelte ihre Sachen ein. Dann stürmten sie zum Eingang und konnten gerade noch so herauskommen, bevor hinter ihnen der Tempel zusammenbrach. Eine riesige Staubwolke stieg in die Luft. Kaiba und Jana sahen den Tempel, der jetzt nur noch Staub und Asche war, atemlos an.

„Und jetzt?“, fragte Kaiba. „Jetzt haben wir keinen Führer mehr, der uns zurückbringt!“ Jana setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen einen Baum. Jan Ra und der Pharao taten es ihr gleich. Jana klopfte den Staub von ihrer Kleidung und sah zum Himmel: „Es wird bald dunkel. Heute kommen wir bestimmt nicht mehr zurück.“ Kaiba sah sie funkelnd an. „Setzten Sie sich. Oder wollen Sie die ganze Nacht hier stehen?“ Widerwillig setzte sich Kaiba auch gegen einen Baum. Jedoch weit weg von Jana.

„Irgendwie erinnert mich das vor vier Jahren. Als wir in dieser Pyramide festsaßen.“, sagte Jan Ra und sah Jana an.

„Das hier ist aber keine Pyramide, Jan Ra und festsitzen tun wir auch nicht.“, sagte sie und schloss die Augen. Kaiba tat so, als ob er nicht zuhören würde.

„Ihr ward mal in einer Pyramide eingeschlossen?“, fragte der Pharao erstaunt. Jan Ra nickte und begann zu erzählen: „Wir haben endlich den Eingang dieser Pyramide entdeckt. Jana und ihr Mann Daniel gingen hinein und sich umzuschauen. Doch dann löste sich ein Mechanismus und der Eingang verschloss sich hinter ihnen.“

„Wie sied ihr da wieder herausgekommen?“, fragte der Pharao Jana.

„Ich konnte die Hyroglyphen an der Wand entziffern, da stand ein Hinweis, wie man den Eingang wieder aufbekommt.“ Jana hing ihrer Erinnerung nach. Denn Ein Jahr später, hatte sie Daniel geheiratet.

Janas Vergangenheit

Janas Vergangenheit
 


 

Sobald die Sonne aufging, machten sich Kaiba und Jana auf den Rückweg. Sie schulterten ihre Rucksäcke und marschierten los. Zum Glück hatte Jana einen Kompass und so wussten sie, wie sie zu laufen hatten. Sie waren eine viertel Stunde unterwegs, als Kaiba ein Gedanke kam: „Werden die uns nicht fragen, was mit Bali geschehen ist? Was werden wir sagen?“ Jana wich einer Liane aus, die herabhing und antwortete: „Ich bezweifle, dass Bali ein richtiger Führer war. Wer weis, ob ihn überhaupt jemand hier gekannt hatte.“

„Und was wenn doch?“, fragte er und Jana wandte sich zu ihm um.

„Dann sagen wir, dass uns ein Tiger oder irgendwas angegriffen hat und Bali verschleppt hat. Wir konnten gerade noch so entkommen.“, sagte sie und lief weiter. „Wovor haben Sie Angst Kaiba? Wir sind an seinem Tod nicht Schuld.“

„Ich habe vor gar nichts Angst!“, rief er gereizt und etwas beleidigt.

„Sie sollten aber Angst haben. Angst zu haben, ist manchmal gar nicht so verkehrt. Da weis man, wo seine Grenzen liegen.“, sagte sie ohne ihn anzusehen. Als sie noch in Ägypten gelebt hatte, hatte sie das nur zu oft erkannt.

Diesmal dauerte es länger als der Hinweg, bis sie endlich wieder aus dem Dschungel und in der Zivilisation waren. Sie waren müde und ausgehungert und sehnten sich nur noch nach ihrem Hotelzimmer. Es war kurz vor sechs Uhr abends, als sie im Hotel eintrafen. Die Leute sahen sie mit großen Augen an. Jana flüsterte zu Kaiba: „Sehen wir wirklich so schlimm aus, wie die uns ansehen?“ Tatsächlich waren ihre Kleidung über bis über mit Schmutz bedeckt und ihre Haut war schwarz. Erschöpft ließen sie sich ihre Schlüssel geben und wollten auf ihre Zimmer, als der Mann hinter der Rezeption Jana rief: „Ähm… Mrs. Owens!“ Jana blieb wie angewurzelt stehen und Kaiba sah sie verwundert an. Also war sie tatsächlich verheiratet. Sie atmete tief durch und ging zurück. Jana lehnte sich zu dem Mann rüber und flüsterte: „Mein Name ist Muto. Ich habe den Namen Owens abgelegt und mein Mädchenname wieder angenommen.“

Der Mann nickte: „Oh. Ja. Entschuldigung. Es ist nur, Ihr Mann hat versucht sie zu erreichen.“

Janas Blick verfinsterte sich. Warum konnte er sie einfach nicht in Ruhe lassen? Ohne Kaiba anzusehen, ging sie an ihm vorbei und verschwand in ihrem Zimmer. Jan Ra und der Pharao sahen ihr zu, wie sie sich das schmutzige Oberteil auszog. Nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet, ging sie ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Danach öffnete sie ihre Haare und versuchte sie mit der Bürste zu bändigen. Sie war kurz davor in die Badewanne zu steigen, als sie sich dann doch wieder anders entschieden hatte. Jana griff zum Telefon und wählte die Nummer von ihrem Großvater. Es dauerte eine Weile bis sich Muto meldete. Noch bevor er Hallo sagen konnte, begann Jana loszusprudeln: „Warum hast du ihm gesagt, wo ich zu erreichen bin!?“

„Jana?“, fragte er.

„Warum hast du es ihm gesagt?!“, fragte sie richtig verzweifelt. Das fand jedenfalls Muto.

„Er hat nach dir gefragt. Ich wusste nicht, dass du nicht willst, dass er weis, wo du bist.“, entschuldigte er sich. „Was ist zwischen euch vor gefallen, Jana? Warum willst du dich von ihm Scheiden lassen?“

Jana seufzte: „Er hat mir sehr weh getan… Ich kann nicht darüber reden, Großvater.“

„Ist ok. Willst du mit deinem Bruder reden?“, versuchte er vom Thema abzulenken. Jana wischte sich eine Träne weg und nickte: „Ja.“ Es dauerte nicht lange und Yugi kam ans Telefon gespurtet. Dicht gefolgt von Joey, Tristan und Tèa.

„Hey, Schwesterherz! Wie ist die Lage?“, fragte er aufgebracht.

„Wie haben den ersten Splitter.“, sagte sie nun wieder mit einem Lächeln.

„Das ist ja Großartig!“, rief er. „Was macht der Pharao?“

„Er grüßt dich und wir beide vermissen dich. Ich muss dir übrigens für die Götterkarten danken.“, sagte sie und erzählte schnell, was im Tempel vorgefallen war.

„Da bin ich aber froh, dass ich sie dir gegeben habe.“, meinte Yugi. Sie unterhielten sich noch einige Minuten, dann verabschiedeten sie sich. Jana zog sich aus und huschte schnell unter die Dusche. Danach ging sie, nur mit dem Bademantel bekleidet, hinaus auf den Balkon, der am Zimmer angrenzte. Es war bereits dunkel und die Sterne funkelten am schwarzen Himmel. In Gedanken versunken, stützte sich Jana auf der Brüstung ab und legte das Kinn in die Hände. Jan Ra und der Pharao standen in einiger Entfernung hinter ihr.

In diesem Moment, wurde links neben ihr im anderen Zimmer, ebenfalls die Balkontür aufgemacht. Jana sah beiläufig herüber und stand plötzlich kerzengerade, als sie erkannte, wer da auf den Balkon gegangen war. Es war Kaiba. Ihre Blicke trafen sich und als Jana bemerkte, wie Kaibas Blick an ihr herunterwanderte und an ihrem Dekolteé stehen blieb und dort verweilte, zog sie schnell ihren Bademantel enger um sich. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er sich leicht geöffnet hatte. Ohne ein Wort zu sagen, ging Kaiba wieder zurück in sein Zimmer und schloss die Balkontür. Jana sah ihn verwirrt hinterher. Anschließend, ging sie ebenfalls wieder hinein. Was sie nicht ahnen konnte war, dass Kaiba noch hinter seiner Balkontür stand und die Stirn an der Scheibe lehnte. Ihm war plötzlich sehr heiß geworden, als er Jana sah.
 

Es war zehn Uhr morgens, als Jana und Kaiba aus dem Hotel auscheckten. Ihr nächstes Ziel war Saudi Arabien und sie würden wieder mit dem Flugzeug fliegen, dass um halb eins startete. Sie nahmen sich ein Taxi und machten sich auf den Weg zum Flughafen. Keiner von beiden sagte auch nur annähernd etwas von gestern Abend. Kaiba sah sie nicht einmal wenn sie miteinander redeten und da das sowieso selten vorkam, sah er sie gleich gar nicht an.

Für diese Uhrzeit war es schon sehr warm und Jana trug ein enges T-Shirt. Selbst Kaiba, der immer lange Kleidung trug, hatte ein T-Shirt an. Jana hatte ihr schwarzes Haar zusammengebunden und trug ihre Sonnenbrille. Um elf Uhr kamen sie am Flughafen an. Während Kaiba die Tickets holte, machte es sich Jana auf einen der vielen Plätze im Terminal bequem und holte ihren Laptop heraus. Sie wollte schauen, ob sie etwas über den zweiten Splitter herausbekam. Tatsächlich wurden auch in Arabien, zur gleichen Zeit wie in Indien, enorm viele Meteoridenschauer gesichtet. Zeugen nach soll ein Meteor auf die Erde niedergegangen sein. Irgendwo in der Wüste Rub al Khali. Sie versuchte noch mehr herauszubekommen, doch das war alles. Jana schaltete den Laptop aus und blickte hoch. Kaiba war mit den Tickets gekommen.

„Den zweiten Splitter zu finden, wir noch schwieriger als der Erste.“, erzählte sie, während sich Kaiba neben sie setzte.

„Wenn schon.“, sagte er nur und Jana sah ihn fragend an. „Ich weis wirklich nicht, was das soll? Warum sollen wir eine halbe Weltreise machen, noch um so dämliche Splitter zu suchen? Ich hab weit aus wichtigeres zu tun!“

Schweigend sah sie an und er wich ihrem Blick aus: „Sie haben es immer noch nicht kapiert, oder? Das Schicksal der Welt steht auf dem Spiel!“

Kaiba lachte gekünstelt: „Das sagt jedenfalls Ishizu.“ Zum ersten Mal seit diesen Morgen, sah er sie an. „Ich kenne Ishizu schon länger als Sie und ich traue ihr nicht.“

Jana nickte: „Trauen Sie eigentlich überhaupt jemand?“ Darauf gab er nichts zurück und Jana fuhr fort. „Es ist wahr, ich kenne Ishizu noch nicht sehr lange. Doch Yugi hat mir sehr viel von ihr erzählt und bis jetzt ist immer alles eingetroffen, was sie vorausgesehen hatte.“

„Wie Sie meinen. Ich habe jedenfalls keinen Nerv irgendwelchen Splittern hinterher zu jagen.“

„Warum sind Sie dann überhaupt mitgekommen?“, wollte sie nun wissen und funkelte ihn an.

„Weil ich sehen wollte, wie Sie sich zum Idioten machen.“ Er lächelte sie hinterhältig an. „Nur deshalb bin ich mitgekommen. Ich lasse mir das doch nicht gehen.“ Jana glaubte nicht, was sie da hörte. Schnaubend packte sie ihren Laptop, stand auf und funkelte ihn an. Noch nie war sie auf jemanden so wütend gewesen. Na ja, vielleicht doch. Doch das war etwas anderes gewesen. „Sie sind der widerlichste, eingebildete Mann, der mit je unter die Augen gekommen ist! Kein Wunder, dass Sie keine Freunde haben!“ Rasend vor Wut ging sie zur Gepäckabgabe und dann zur Toilette. Zur Beruhigung wusch sie sich ihr Gesicht mit kaltem Wasser hab und atmete tief durch. Als sie dann in den Spiegel sah, sah sie Jan Ra und den Pharao hinter sich stehen. Sie wandte sich zu den beiden um: „Warum wollte Ishizu, dass dieser… dieser Kerl“ ein anderer Namen viel ihr in diesem Moment nicht ein. „Unbedingt mit kommt!“

Der Pharao hoch leicht die Schultern: „Keine Ahnung. Um ehrlich zu sein, stell ich mir dieselbe Frage.“ Jana trocknete sich das Gesicht ab und schwieg. „Wie auch immer. Wir müssen auf jeden Fall alle Splitter finden, bevor es die andere tun.“

Jana nickte: „Das ist mir auch klar. Aber diesem Kaiba scheint das total egal zu sein!“

Jan Ra sah sie an: „Das gibt er jedenfalls vor. Ich aber denke, dass er ganz genau weis, wie wichtig das ist, die Splitter zu finden. Er will es nur nicht zugeben.“ Der Pharao stimmte dem anderem Geist zu: „Ich kenne Kaiba länger als ihr und ich kann euch sagen, dass er ziemlich stur und eigensinnig ist. Aber er hat auch Yugi und mir schon oft geholfen. Wenn auch nicht mit Absicht.“ Er sah Jana an. „Ich glaube, tief in seinem Innern, ist er ein ganz netter Kerl. Er zeigt es nur nicht.“ Jana lächelte zynisch und wandte sich wieder dem Spiegel zu.

„Es bleibt dir nichts anderes übrig.“, meine Jan Ra. „Du musst mit ihm auskommen.“ Jana seufzte gab aber kein Wort zurück.

Nach einer halben Stunde, kam sie wieder aus der Toilette heraus. Kaiba war bereits beim einchecken und machte sich nicht die Mühe, auf sie zu warten. Ohne ein Wort und ohne ihn ein Blick zu schenken, folgte sie ihm durch das Gate und zum Flugzeug.
 

Yugi und seine Freunde kamen gerade aus dem Schulgebäude, als Mokuba auf sie zugerannt kam. Er wollte fragen, ob es Neuigkeiten von Jana und seinem Bruder gab. Sie gingen zusammen ein Stück und Yugi erzählte ihm alles, was Jana ihm berichtet hatte. Mokuba hörte ihm aufmerksam zu und als Yugi fertig war mit erzählen seufzte er: „Ich wünschte ich hätte auch so eine Schwester wie Jana.“ Die anderen sahen Mokuba fragend an. „Seto hat sich sehr verändert in den letzten zehn Jahren. Er war früher nicht so, wie er jetzt ist.“ Mokuba sah zum blauen Himmel hinauf. „Aber unser Stiefvater hatte ihn sehr auf Erfolg getrimmt, wie ihr wisst und dann hat er eines Tages aufgehört zu lachen und mit mir herum zu albern.“ Die anderen schwiegen. Doch dann, lächelte Tèa und beugte sich zu Mokuba herunter: „Vielleicht wird dein Bruder irgendwann mal wieder so wie früher, Mokuba. Und ich bin mir da ganz sicher, dass er sein Lachen nicht verloren hat.“

„Er wird Jana ziemlich auf Trab halten und sie triezen wo er nur kann“, sagte er traurig.

Yugi lächelte: „Da kennst du meine Schwester schlecht. Sie kann auch manchmal auch ziemlich giftig sein, wenn sie will. Ich denke, sie hat Kaiba ganz gut im Griff und so schnell lässt sie sich nicht von ihm unterkriegen.“ Mokuba sah Yugi mit einem zaghaften Lächeln an.

„Du hast Jana sehr gern, stimmt´s?“, fragte Tèa. Mokuba wurde rot und nickte leicht. Zusammen setzten sie sich im Park auf eine Bank und ließen die Frühlingssonne auf ihre Gesichter scheinen.

„Ich habe es Seto nie gesagt“, sagte Mokuba.

„Was hast du ihm nie gesagt?“, fragte Joey. Mokuba seufzte und blickte zum Himmel.

„Ich wünsche mir so was Ähnliches wie eine Mutter.“ Tèa und die anderen sahen ihn überrascht an. „Ich vermisse meine Mutter, auch wenn ich sie nie gekannt habe.“ Yugi nickte und sah ihn an: „Ich verstehe dich. Auch ich vermisse meine Eltern. Aber ich habe meinen Großvater und Jana.“ Er hielt einen Moment inne. „Weist du Mokuba, Jana erging es viel schwerer als euch. Ihr hattet das Glück in einem Heim unterzukommen. Meine Schwester lebte auf der Straße, bis sie adoptiert wurde.“ Erschrocken sahen sie Yugi an. „Mein Großvater hat mir die Geschichte erzählt. Jana weis nicht einmal wer ihre Eltern sind. Seit ihrer Geburt lebte sie auf der Straße von Ägypten. Hatte stehlen müssen um nicht zu verhungern. Sie weis nicht, wer sie als Säugling versorgt hatte. Sie wusste nur, dass sie auf der Straße geboren wurde und da hatte sie auch noch gedacht, dass sie auf der Straße auch sterben wird. Doch sie hatte Glück, dass meine Eltern sie fanden.“ Gespannt lauschten sie den Worten von ihrem Freund. „Als meine Eltern nach Ägypten reisten, wollten sie die Pyramiden erforschen. Dabei begegnete ihnen Jana als sechsjähriges Straßenkind. Jana wollte das Geld meinen Eltern klauen, doch sie bemerkten es und hielten sie fest. Aus Angst vor der Polizei, lief Jana schnell weg. Meine Mutter aber konnte das kleine Mädchen mit den schwarzen Haaren nicht vergessen und machte Jana ausfindig. So wurde Jana meine Schwester.“

Mokuba senkte betroffen das Gesicht: „Das war wirklich ein härteres Leben, als das von Seto und mir.“ Joey und Tèa sahen Yugi beeindruckt an.

„Wie hat Jana das alles verkraftet? Ich meine, so ein Straßenleben hinterläst doch Spuren. Vor allem, weil sie ja noch so klein war.“

Yugi nickte: „Der Anfang bei uns war für sie auch sehr schwer. Doch nach und nach hat sie sich bei uns eingelebt. Sie ging zur Schule und ging danach ins Ausland um zu studieren. Jana holte sich den Doktortitel und wurde zu einer sehr guten Archäologin. Jetzt wenn man sie ansieht, kommt man nicht auf die Idee, welche Vergangenheit sie hatte.“

Mokuba sah Yugi fragend an: „Warum wurde sie Archäologin?“ Yugi lächelte: „Jana hat natürlich nicht vergessen woher sie stammt und da Ägypten voller Geheimnisse steckt, wollte sie es auch erforschen.“ Mokuba atmete tief durch. Nach all dem, was er nun über Jana erfahren hatte, gefiel sie ihm immer besser. Heimlich stellte er sich vor, wie es wäre wenn sie und Seto ein Paar werden würden. Doch leider konnten sich die beiden ja nicht leiden und Seto hatte bisher kein Interesse am anderen Geschlecht gezeigt. Überhaupt glaubte Mokuba, dass Seto überhaupt nicht wusste, welche Rolle Frauen im Leben eines Mannes spielten. Er war blind dafür oder es interessierte in einfach nicht.

Ein Streit mit Yan Ra

Ein Streit mir Yan Ra
 

Es war abends, als das Flugzeug aus Indien in Riad landete. Um diese Uhrzeit war nicht mehr viel los am Terminal und so bekamen Jana und Seto schnell ihr Gepäck. Ohne miteinander ein Wort zuwechseln, stiegen die beiden in ein Taxi und ließen sich zu ihrem Hotel fahren.

Obwohl Jana schon fast überall in der Welt gewesen war, in Arabien war sie nun das erste Mal. Leider war sie zu müde um sich die Gegend genauer aus dem Taxi anzusehen.

Am Hotel angekommen, bezahlte Seto den Fahrer und folgte Jana ins Innere des Hotels. Da es nun spät am Abend war, waren nicht mehr viele Gäste in der Lobby. Nur vereinzelte Paare, die noch ausgehen wollten, kreuzten ihren Weg. Kaiba und Jana holten sich ihre Schlüssel zu ihren Zimmern und kaum war Jana hinter der Tür, lief sie zu ihrem Bett und lies sich erschöpft fallen. Die beiden Geister standen neben dem Bett und blickten auf sie herab.

„Du machst doch etwa nicht schon schlapp?“, fragte Jan Ra. Jana sah ihn finster an und meinte: „Nicht nur, dass ich diese anstrengenden Flugreisen nicht mehr gewohnt bin. Dieser Kaiba kostet mich noch den letzten Nerv!“

Jan Ra grinste: „Du bist schon mit schlimmeren Typen fertig geworden. Warum lässt du dich von Kaiba so fertig machen?“ Jana schloss die Augen: „Das tue ich doch gar nicht. Ich kann es nur nicht verstehen, warum er so ablehnend gegen alles ist.“

Yami seufzte: „So ist Kaiba nun mal. Nach außen hin ist er unausstehlich. Aber ich glaube...“

Jana unterbrach ihn: „Wenn du jetzt sagen willst, dass er einen guten Kern hat, spar dir die Worte.“ Yami lächelte und Jan Ra ebenfalls. Sie ging zur Balkontür und öffnete sie. Eine kühle Brise fuhr ihr durch das schwarze Haar und sie seufzte.

„Irgendwie erinnert mich das hier an Ägypten.“ Jana lehnte sich an den Türrahmen und schloss die Augen. Ihre Gedanken kreisten und sie atmete tief durch.

„Über was grübelst du jetzt schon wieder?“, fragte nun Jan Ra und riss sie aus ihren Gedanken. Jana öffnete die Augen und seufzte.

„Über nichts“, gab sie schließlich zurück.

„Für das, dass du über nichts grübelst, sieht du aber sehr nachdenklich aus“, gab Yan Ra zu verstehen. Jana ging wieder zurück in ihr Zimmer.

„Soweit ich weis, ist der Besitzer, der den nächsten Splitter besitzt, ein Scheich“, sagte sie schließlich und öffnete ihren Koffer. „Das heißt, es wird nicht leicht werden, an ihn heran zu kommen.“

Yami nickte. „Da könntest du Recht haben.“

„Ach seht doch nicht immer alles so negativ“, kam es plötzlich von Yan Ra. „Jana verdreht dem Scheich ein bisschen den Kopf und er frisst ihr schließlich aus der Hand.“

Bei diesen Worten, wandte sich Jana zu ihm um. „Du meinst, ich soll ihn verführen?“

„So würde ich es jetzt nicht ausdrücken“, gab er schnell zurück, als er ihren erbosten Gesichtsausdruck sah. „Aber ein bisschen mit ihm flirten dürfte reichen.“

„Um mit ihm zu flirten, müsste sie erstmal an ihn heran kommen“, warf Yami ein.

„Könnt ihr zwei bitte mal damit aufhören?“, stoppte Jana sie schnell, bevor die beiden noch weitere, verrückte Ideen bekamen.

Jana zog sich schnell um und verließ das Zimmer zum Abendessen. Sie trug nun ein luftiges Top und eine Leinenhose. Obwohl es Abend war, herrschten immer noch Temperaturen von über zwanzig Grad. Sie ging zum Restaurant, was zum Hotel gehörte und wurde an einen freien Tisch geführt. Jana bestellte sich ein Glas Wein und studierte die Speisekarte. Schließlich kam der Wirt zurück und übereichte Jana den Wein.

„Mit freundlicher Empfehlung, von diesem Herrn“, sagte er und deutete auf einen Mann, der am Tresen saß und ihr sein Glas als Begrüßung anhob. Jana sah ihn überrascht an und erwiderte den Gruß. Als der Wirt ihre Bestellung aufnahm und anschließend den Tisch verlies, kam der fremde Mann zu Jana herüber und lächelte sie freundlich an. Er war groß gewachsen, dunkel braune Haut und schwarzes Haar. Er sah noch recht jung aus und hatte elegante Gesichtszüge.

„Entschuldigen Sie mich“, sagte er schließlich und gebrauchte, zu Janas Verblüffung, englische Worte. „Ich hab Sie von da drüben ein wenig beobachtet und musste Ihnen einfach dieses Glas Wein zukommen lassen.“

Überrascht hob Jana die Augenbrauen und deutete mit einem freundlichen Lächeln auf den Stuhl, der gegenüber von ihr stand. Dankend nahm der Mann platz und stellte sich vor: „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Almadhi El Rasul.“

„Oh, dann sind sie Arabier?“, platze es aus Jana heraus.

„Gewiss“, lächelte er sie an.

„Oh verzeihen Sie, ich war nur so überrascht, dass Sie so gut englisch können“, gab sie etwas verlegen zu. „Ich bin Jana Muto.“ Sie streckte ihm seine Hand entgegen, doch anstatt sie zu nehmen, hauchte er ihr einen Handkuss darauf. Jana war über diese Tat total überrascht und ohne es zu wollen, errötete sie.

„Ich hab in dieser Wüste, noch nie eine solch schöne Frau wie sie gesehen“, gab er zu und sah sie verführerisch an.

„Was soll denn das, der macht sich an Jana heran!“, kam es plötzlich von Jan Ra, der Almadhi finster ansah.

„Sie schmeicheln mir, El Rasul“, sagte Jana schließlich.

„Oh bitte, nennen Sie mich Almadhi. Sie sehen so aus, als würden sie auch aus dem Süden der Welt stamme“, lächelte er sie und dieses Lächeln, verzauberte Jana vollkommen.

„Das ist richtig. Ich bin Ägypterin“, sagte sie schließlich. Immer noch hielt er ihre Hand und genau in diesem Augenblick, kam Kaiba in das Restaurant. Er sah sich nach einem freien Platz um und erkannte Jana, wie ein Mann ihre Hand hielt. Auch sah er ein glänzen in ihren Augen, wie er es noch nie bei ihr gesehen hatte und er musste sich eingestehen, dass es ihm gefiel. Jedoch nicht, wie dieser Typ an ihr hing. Doch dann atmete Kaiba tief durch und versuchte sich wieder zu beruhigen. Was kümmerte es ihn, mit wem sich diese Frau unterhielt?

Er fand ein Tisch und nahm daran Platz. Nicht weit weg, von Jana und diesem Unbekannten.

„Dann sind Sie also Archäologin?“, fragte Almadhi aufgeregt. Jana gefiel ihm, das wahr nicht zu übersehen und er machte daraus auch kein Geheimnis. „Sind Sie deshalb in Arabien?“

Sie nickte. „So kann man es sagen.“ Sie hatte bereits ihre Hand zurückbekommen und nahm zusammen mit Almadhi ihr Mal ein. Sie redeten über alles Mögliche und schon lange hatte sich Jana nicht mehr so befreit gefühlt. Als schließlich noch die Hotelband anfing zu spielen, forderte Almadhi sie zum Tanz auf. Kaiba beobachtete sie dabei, wie sie sich zu der Musik bewegten und stach kräftiger als nötig in seinen Salat hinein. Er wusste nicht warum, aber wie sich Jana an diesen Kerl schmiegte, trieb ihn zur Weisglut.

So war es weit nach Mitternacht, als Almadhi Jana noch bis auf ihr Zimmer begleitete. Kurz vor ihrer Tür wandte sie sich zu ihm um und sagte: „Vielen dank, für diesen wunderbaren Abend.“

„Ich hab zu danken“, gab er zurück. „Wie lange sind Sie noch in Arabien, Jana?“

„Das ist schwer zu sagen. Ein paar Tage sicher noch“, gab sie zurück und ihr Herz begann wild zu schlagen, als Almadhi ihr näher kam.

„Dann sehen wir uns hoffentlich noch mal“, gab er leise zurück.

„Bestimmt“, flüsterte Jana kaum hörbar und langsam beugte er sich auf sie herab und küsste sie auf den Mund.

Yami musste Yan Ra festhalten, denn der versuchte alles um sich auf den Mann, der Jana küsste, zu stürzen.

Jana begann den Kuss zu erwidern und als sie es bemerkte, stieß sie Almadhi sanft von sich und sah ihn atemlos an.

„Es ist jetzt besser, wenn wir jetzt gute Nacht sagen.“

Er lächelte sie an und sagte ruhig. „Ich verstehe. Also dann, ich hoffe wir sehen uns wieder, Jana.“ Erneut suchte er ihre Lippen und hauchte in ihr Ohr. „Gute Nacht.“ Danach verließ er sie und lief den Gang hinunter.

Jana glaubte, den Erdboden unter ihren Füßen zu verlieren, als sie in ihr Zimmer ging und die Tür hinter sich schloss. Schon lange wurde sie nicht mehr so geküsst und das brachte ihr Blut in Wallung. Ihr war unglaublich heiß und ihr Puls raste immer noch.

„Was ist eigentlich in dich gefahren?!“, erklang nun ein aufgebrachter Yan Ra vor ihr.

„Wieso?“, fragte Jana unschuldig und knipste das Licht auf ihrem Nachttisch an.

„Du kennst diesen Typ erst knapp drei Stunden und lässt dich von ihm küssen, als wäre er dein Geliebter“ So aufgebracht hatte sie den Geist noch nie erlebt.

„Es war doch nur ein `Gute-Nacht-Kuss´“, verteidigte sie sich, obwohl sie wusste, dass diese Kuss viel zu leidenschaftlich gewesen war, als das er als Gute-Nacht-Kuss eingestuft werden konnte.

„Das war er absolut nicht“, gab Yan Ra zu verstehen. Doch dann atmete der Geist tief durch, um sich selbst zu beruhigen und fuhr dann mit einem weicheren Tonfall fort. „Hör mal, ich weis ja, dass dich Daniel zutiefst verletzt hat und das du dich nach Nähe zu einem Mann sehnst, aber muss es denn gleich der erst Beste sein, der dir schöne Augen macht?!“

Anscheinend war das nun zu viel des guten und kaum hatte Yan Ra die Worte ausgesprochen, bereute er es auch schon wieder. Denn Jana wurde nun sehr blass im Gesicht und das wohlige Gefühl, das sie vorher noch hatte, war mit einem Schlag ausradiert worden.

„Das hat gar nicht, rein gar nichts mit Daniel zu tun!“, zischte sie bedrohlich und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als die Erinnerung an Daniels Seitensprung hoch kamen und an jenen Tag, an dem das Schicksal so grausam zu geschlagen hatte und ihr Leben für immer verändert hatte.

„Es tut mir leid Jana, so war das nicht gemeint“, sagte Yan Ra kleinlaut, als er ihre Tränen sah, die nun unaufhaltsam aus ihren Augen traten. Doch Jana ignorierte ihn und verkroch sich in ihr Bett, wo sie ihren Tränen freien Lauf lies.

Yami hatte diesen Streit Schweigend mit angesehen und fühlte sich nun etwas Unbehagen in seiner Haut. Das war kein kleiner Streit gewesen, wie sie ihn sonst gelegentlich hatten, dieser Streit war mehr als ernst gewesen und äußerst heftig. Natürlich hatte Yan Ra Recht, doch Yami hatte das Gefühl, als wenn sich Jana zu gern diesem Fremden hingegeben hatte. Mehr noch, sie hatte es richtig genossen. Was war nur geschehen, dass sie jedes Mal, wenn ihr Mann zur Sprache gebracht wurde, in ein solches Tief gerät wie jetzt?

Der Scheich

Der Scheich
 


 

Am nächsten Morgen lag Jana wach in ihrem Bett und starrte hinaus, zum blauen Himmel. Ihre Gedanken waren sehr weit weg und so hörte sich zunächst das Klopfen an der Tür nicht. Erst als er lauter und energischer wurde, raffte sie sich auf, warf ihren Morgenmantel über sich und ging zur Tür.

Als sie sie öffnete sah ihr Kaiba, ungeduldig entgegen und ohne das Jana ihn hereingebeten hatte, betrat er ihr Zimmer.

„Während Sie Ihren Schönheitsschlaf tätigten, habe ich mich schon mal über diesen Scheich schlau gemacht“, berichtete er und Jana schloss die Tür hinter sich. „Er ist im Moment hier in Riad um nach neuen Araber Pferden zu suchen. Ich konnte uns für heute Mittag einen Termin bei ihm besorgen.“ Während Kaiba ihr alles erzählte, hatte sich Jana im Schneidersitz auf ihr Bett gesetzt und ihm mit nur halbem Ohr zugehört. Kaiba sah sie an. Ihre schwarzen Haare hingen ihr, wie Seide über ihre Schulter und Kaiba musste sich eingestehen, dass sie wunderschön war, wie sie so da saß und doch spürte er eine unglaubliche Traurigkeit, die von ihr ausging.

Kaiba blickte auf den Boden und fragte: „Haben Sie mir überhaupt zugehört?“ Jana seufzte, nickte und stand auf.

„Ich werde mich fertig machen.“ Sie öffnete, unter den Augen von Kaiba, ihren Morgenmantel und lies ihn auf das Bett fallen. Sie trug nur ein langes T-Shirt, das knapp über ihren Po reichte und verschwand im Bad. Kaiba wurde schwindelig und er musste kräftig durchatmen, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Was war nur mit ihm los?

Nach circa zwanzig Minuten kam Jana wieder aus dem Bad. Nun hatte sie wieder ein Top an und Leinenhosen, auch trug sie eine Sonnenbrille, die ihre traurigen Augen versteckte. Die Haare hatte sie zusammen gebunden und während sie ihre Tasche nahm, sagte sie: „Gehen wir.“

Der Scheich würde sie auf einer Rennbahn treffen, die außerhalb der Stadt lag und sie somit eine weite Strecke fahren mussten. So war es bereits Mittag, als sie an ihrem Ziel ankamen. Kaiba gab dem Taxifahrer sein Fahrgeld und zusammen mit Jana betrat er den Eingang der Rennbahn. Es war ein wahrlich sehr warmer Tag und doch sind viele Besucher hier um sich das Rennen aber auch einige Pferde zum verkauf ansahen.

Die beiden nahmen auf der Tribüne platz und sahen direkt auf die Rennbahn. Bereits wurden einige Pferde eingeführt und von dem Sprecher über Lautsprecher vorgestellt. Jana beobachtete die Tiere, wie sie wie eine Katze an der Führhand des Stallburschen tänzelte und wie sich ihr Fell in der Sonne spiegelte.

Kaiba sagte ihr, dass sie den Scheich nach dem Rennen treffen würden. Einer seiner Begleiter, würde sie dann zu ihm führen. Sie nickte nur und sah wie die Pferde in die Startbox geführt wurden. Es gab einen lauten Knall, die Türen der Boxen sprangen auf und die Tiere explodierten aus ihrem engen Gefängnis. Ihre Jockeys trieben sie über die Bahn, während Jana jeden einzelnen Muskel dieser wunderschönen Rasse erkennen konnte. Die Pferde flogen regelrecht über die Rennbahn und als er zum Sprint kam, wurden sie noch extra angetrieben. Am Ende gewann ein prachtvoller Rappe knapp vor einem Schimmel das Rennen.

Kurze Zeit später, kam ein Mann mit weißem Turban auf sie zu, verbeugte sich vor ihnen und bat sie mit sich zu kommen. Er führte Jana und Kaiba zu den Ställen, bei dem ein weißgekleideter Mann mit ebenfalls weißen Turban und drei anderen Männern, vor einem weißen Hengst stand und ihn begutachtete.

Der Mann, der Jana und Kaiba begleitete, bat sie hier kurz zu waren und ging dann zu dem Scheich. Er flüsterte ihm etwas ins Ohr und während das Pferd weggebracht wurde. Als der Scheich zu Jana und Kaiba umdrehte, glaubte Jana ihr Herz würde stehen bleiben, als sie ihn erkannte.

„Almadhi“, keuchte sie erschrocken.

Der Scheich kam nun näher und lächelte Jana genau mit dem Lächeln an, wie er es gestern Abend getan hatte.

„Jana“, sagte er zuckersüß nahm ihre Hand und hauchte ihr einen Handkuss darauf. Kaiba gab er kurz die Hand und nickte ihm zu.

„Sie sind der Scheich?“, fragte Jana fassungslos.

Resigniert zuckte Almadhi mit den Schultern. „Tja, erwischt.“

„Wieso haben Sie nicht gesagt, wer sie sind?“, fragte Jana etwas beleidigt.

„Hätten Sie dann ein Wort mit mir geredet, geschweige denn mit mir getanzt?“, fragte er sie und sah sie abwartend an.

Jana lächelte. „Anscheinend nicht.“ Es war das erste Lächeln, das Kaiba an diesem Tag von ihr sah und unwillkürlich wanderte sein Blick auf den Scheich.

„Lasst uns in mein Zelt gehen“; sagte der Scheich schließlich und ging voraus. Dabei nahm er Jana an seine Seite und lies Kaiba, zusammen mit den Begleitern des Scheichs, hinter her laufen.

Das Zelt war enorm groß und geräumig. Es befanden sich viele Kissen und Teppiche darin. In der Mitte stand eine Wasserpfeife und daneben stand ein kleines Kästchen aus Metall. Jana schien gleich zu wissen was sich darin befand. Der Splitter des Kristalls.

Kaum wurde das Zelt geschlossen, war es dunkel darin und nur wenig Licht wurde von den Kerzen, die Almadhi entzündete, in den Raum geworfen.

„Ich bin echt überrascht, dass Sie es sind, die nach dem Splitter fragen“, sagte er und schnippte mit den Fingern. Auf einmal traten Männer hinter Jana und Kaiba und hielten sie an den Armen fest. Sie wehrten sich und somit wurde der Griff nur noch stärker.

„Was soll das?“, fragte Kaiba ärgerlich.

Der Scheich wandte sich zu ihnen um und sein Lächeln hatte sich stark verändert. Das freundliche Lächeln, das Jana von ihm kannte, hatte sich in ein gehässiges und unmoralisches Lächeln verwandelt.

„Habt ihr wirklich geklaubt, ich überlasse euch den Splitter einfach so?“, fragte er mit einem höhnischen Lachen. Jana versuchte sich aus dem Griff zu befreien und als der Scheich zu ihr kam, sah sie ihn mit funkelndem Blick an.

„Sie haben mich ausgenutzt, um zu erfahren wie viel wir bereits von den Splittern und Ihnen wussten“; erkannte sie verbittert.

„Nana, meine Liebe. Ausgenutzt würde ich das nicht nennen. Ich hatte wohl wahr meinen Spaß und hatte gehofft, Sie würden mich noch in ihr Zimmer lassen, nach unsrem Kuss“, gestand Almadhi und Kaiba sah überrascht zu Jana. „So ausgehungert wie Sie waren, hatte mich das wirklich überrascht.“

Jana wollte auf ihn los, doch der Mann hinter ihr, hielt sie eisern fest. Almadhi war nun ganz dich bei ihr und fuhr ihr zärtlich über die Wange. Sie wehrte sich gegen seine Berührungen und er lächelte. Dann fasste er ihr an den Nacken, zwang ihren Kopf in seine Richtung und presste seine Lippen auf die ihre.

Nun war es an Kaiba, der sich mit aller Kraft gegen seinen Bewacher wehrte und dem Scheich am liebsten eine verpasst hätte. Doch Jana wusste sich selbst zu wehren, indem sie ihrem Peiniger direkt auf die Lippe biss. Der unterbrach sofort den Kuss, hielt sich die Lippe, die blutete, und schlug mit der bloßen Hand Jana direkt ins Gesicht. Durch die Wucht des Schlages, war Jana kurz benommen und sackte auf den Boden. Immer mehr versuchte sich Kaiba zu befreien und zu Jana zu eilen. Doch nicht nur Kaiba, versuchte dem Scheich eins auszuwischen. Auch Yan Ra ließ sich nach dem Schlag nun endlich wieder Blicken und wollte den Scheich angreifen, stolperte jedoch direkt durch ihn durch.

„Oh Mr. Kaiba, wie ich sehe liegt die junge Dame Ihnen am Herzen“, sagte der Scheich nun zu Kaiba. „Verständlich, sie ist wunderschön und hat einen sehr Temperamentvollen Charakter.“

Augenblicklich hatte Kaiba seine kühle Fassade wieder aufgesetzt und lächelte den Scheich herabfallend an. „Was interessiert mich diese Frau? Sie ist stur und geht mir auf die Nerven.“

Der Scheich lächelte. „Das sagen Ihre Worte, doch ihre Augen, sagen mir etwas anderes.“ Darauf antwortete Kaiba nichts, sondern sah den Scheich finster an. „Nun gut. Sie wollen den Splitter… ich möchte meinen Spaß“, sagte er schließlich und blickte zu Jana, die wieder bei Sinnen war.

„Was verlangen Sie?“, fragte Kaiba.

„Ein Duell. Der Gewinner bekommt nicht nur den Splitter, sondern auch als Preis, einen Kuss von unsrer Schönheit hier und da ich sowieso gewinne, wird sie ganz mir gehören“, sagte er mit einem finsteren Lachen.

„Na schön, ganz wie sie wollen“, der Kuss war Kaiba im Grunde egal, er hatte besseres zu tun als irgendeine Frau zu küssen und wenn sie noch so schön war. Doch bei dem Splitter sah es anders aus.

Sein Bewacher lies ihn los und der Scheich übergab ihm eine Duell Disk. Kaiba holte sein Deck heraus und machte sich bereit.

„Eine Andeutung zur Flucht und die Kleine ist tot“, sagte der Scheich und in dem Moment hielt man Jana ein Messer an die Kehle.

Kaiba blieb ruhig. „Ich hab keinen Grund zu fliehen. Zeit für ein Duell!“ Sie begannen ihre Decks zu mischen und Jana sah zu, wie Kaiba seinen ersten Zug spielte. „Ich spiele den Schimmerdrachen im Angriffsmodus und zwei Karten verdeckt.“

Almadhi grinste und nickte. „Ich hab viel von Ihnen gehört, Kaiba, auch hab ich Ihr Duell mit dem kleinen Yugi gesehen, das Life übertragen wurde.“

„Können Sie mal aufhören zu quatschen und ihren Zug machen?“, fragte Kaiba gereizt.

„Schon gut. Ich spiele Goblin Elite Angriffstrupp im Angriffsmodus und greife Ihren Drachen an.“ Kaiba konnte nichts machen und somit war sein Schimmerdrache Geschichte und wanderte auf den Friedhof. „Ich setzte noch zwei Karten verdeckt und beende.“

Kaiba zog, sah sich seine Karte an und sagte: „Ich spiele Horus, der Schwarzflammendrache Level 4. Außerdem aktiviere ich meine verdeckte Karte! Mystischer Raum Taifun!“ Die rechte verdeckte Karte des Scheichs wurde vernichtet und somit befand sich nur noch eine Karte in verdeckter Position. „Anschließend aktiviere ich die Zauberkarte Aufgestiegen und kann somit, meinen Horus Level 6 auf das Feld rufen. Sag auf wieder sehen zu deinem Angriffstrupp!“

„Nicht so schnell, Kaiba! Ich aktiviere meine Falle! Sakuretsu Armor!“ Die Falle bewirkte, dass der Horus von Kaiba vernichtet wurde und er auf den Friedhof wanderte. Ärgerlich sah Kaiba den Scheich an und beendete seinen Spielzug mit einer weiteren verdeckten Karte.

„Ich bin dran. Ich wechsle mit dem Angriffstrupp wieder in den Angriffsmodus und spiele noch Optiklop!“ Das waren nun zwei Monster im Angriffsmodus und Kaiba hatte kein einziges Monster auf dem Feld. „Zuerst greift mein Optiklop dich direkt an und dann meine Goblins.“ Kaiba konnte sich gerade noch rechtzeitig von der ersten Attacke erholen, dass er seine Falle aktivieren konnte.

„Ich aktiviere die Falle, Ruf der Gejagten und hole meinen Horus Level 6 zurück aufs Feld!“ Jana atmete erleichtert durch und Almadhi musste zähneknirschend seinen Angriff abbrechen. Anschließend gab er an Kaiba ab.

„Ich spiele den Speerdrachen und greife Ihren Optiklop an. Anschließend greift mein Horus ihre Goblins an. Nun spiele ich die Zauberkarte Topf der Gier. Damit beende ich nun meinen Zug und somit kann ich Horus Level 8 auf das Feld rufen.“ Nun hatte Almadhi ein Problem, denn Horus sind seiner jetzigen Form, konnte jede Zauberkarte vom Gegner annullieren und zerstören.

„Na schön. Sie haben Horus auf das Feld gebracht. Wenn Sie jedoch glauben, sie können mich damit schlagen, haben Sie sich getäuscht, Kaiba. Ich setzte ein Monster verdeckt in Verteidigung und eine weitere Karte verdeckt!“, mehr konnte er anscheinend nicht tun.

„Ist das alles? Wie Sie meinen, ich spiele Elegante Wohltätern und darf drei Karten von meinem Deck ziehen und zwei Karten aus meiner Hand abwerfen.“ Als Kaiba sah, welche Karten er gezogen hatte, lächelte er zufrieden, legte einmal Herr der Drachen und heiliger Drache Ragnarok auf den Friedhof. „Schließlich spiele ich die Zauberkarte Spiegel des Drachen. In dem ich Herr der Drachen und heiliger Drache Ragnarok auf dem Friedhof entferne, kann ich König Dragoon auf das Feld rufen.“ Nun hatte er eine wahre Mauer um seine Lebenspunkte gebaut. Durch Dragoon waren Zauber, Fallen und Effektmonster die ein Drache als Ziel bestimmte, völlig nutzlos. „Durch den Effekt von Dragoon kann ich dazu noch in jeder Runde ein Monster vom Typ Drachen aus meiner Hand aufs Feld rufen und ich wähle den Trugbilddrachen!“ Kaiba konnte nun die Schweißperlen auf dem Gesicht seines Gegners erkennen und er genoss es. „Zuerst greift mein Speerdrachen Ihr verdecktes Monster an.“ Dies war Sangan und Almadhi durfte sich ein Monster von einer Angriffskraft von 1500 oder weniger aus dem Deck suchen. Seine Wahl viel auf Spirit Reaper. „Das Duell ist beendet! Horus, Trugbild Drache und Dragoon greifen direkt an und somit sind Ihre Lebenspunkte auf null!“ Die Hologramme verschwanden und Kaiba sah den Scheich herabfallend an. „Und Sie nennen sich ein Duellant? Da spielt selbst mein Bruder noch besser, als Sie.“ Almadhi viel auf die Knie und starrte auf den Boden, während Kaiba das Kästchen nahm und sich zu dem Mann umdrehte, der immer noch Jana in seinem Griff festhielt.

„Lassen Sie sie los!“, befahl Kaiba ihm, doch der Mann regierte nicht sondern legte das Messer nur noch stärker an den Hals von Jana.

„Keinen Schritt näher, oder sie ist tot!“

Doch dann erklang die Stimme von Almadhi. „Lass sie los Raoul. Er hat ehrlich gewonnen und hat seinen Preis verdient.“ Nur wieder willig lies Raoul Jana los und Kaiba lief zu ihr hin. Er nahm ihren Arm und legte ihn über seine Schultern. An ihrer rechtern Schläfe hatte sie eine Platzwunde, die jedoch schon aufgehört hatte zu bluten.

„Können Sie laufen?“, fragte er sie mit einem sanften Ton, wie sie es noch nie von ihm gehört hatte.

„Ich denke schon“, gab sie dünn zurück, doch ihre Knie wackelten bedrohlich und so führte Kaiba Jana stützend aus dem Zelt hinaus.

Kaiba besorgte ein Taxi so schnell es ging und sie fuhren zurück zum Hotel. Immer wieder wurde es Jana schwindelig und sie war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren.

„Geht es Ihrer Frau nicht gut?“, fragte schließlich der Taxifahrer. Kaiba schluckte und sah Jana an, die ihren Kopf auf seine rechte Schulter gelegt hatte, wohl nicht mir Absicht, an.

„Ein kleiner Schwächeanfall. Hat sie in letzter Zeit immer häufiger“, winkte er schnell ab. Yan Ra war verblüfft und auch Yami sah ihn fragend an. Der Taxifahrer hatte Jana als Frau von Kaiba gehalten und Kaiba hatte ihn nicht korrigiert.

Als sie im Hotel ankamen, brachte Kaiba Jana zunächst in sein Zimmer und legte sie zu sich auf das Bett. Ihr Schädel brummte unglaublich und so lag sie mit geschlossenen Augen im Bett, während Kaiba Eiswürfel und ein nasses Tuch holte. Schließlich setzte er sich neben Jana auf das Bett und wischte ihr das getrocknete Blut aus dem Gesicht. Langsam öffnete sie die Augen und blickte direkt in die von Kaiba.

„Sie haben sicherlich eine Gehirnerschütterung“, sagte er und wich ihrem Blick aus.

Sie lächelte zaghaft. „Geschieht mir ganz recht.“

Ohne darauf einzugehen, legte Kaiba die Eiswürfel in das nasse Tuch und hielt es Jana auf die Wange. Es schien als wäre sie eingeschlafen, denn sie hatte ihre Augen wieder geschlossen und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig.

Kaibas Augen betrachteten jeden Millimeter ihres Gesichtes. Die geschwungenen Augenbrauen, die dunkel und voll waren. Ihre schmale Nase, die wunderbar zu ihren weichen Gesichtszügen passte. Seine Augen wanderten zu ihrem Mund, der leicht geöffnet war und blieben an ihren sinnlichen Lippen hängen. Wie war es wohl ihre Lippen zu berühren? Schlief sie wirklich?

Eine schwarze Strähne hing ihr über die geschlossenen Augen. Langsam hob er Kaiba seine Hand und entfernte vorsichtig die Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie bewegte sich nicht.

Doch dann atmete Kaiba tief durch und entfernte sich von Jana. Was sollte das? Wieso lies er sich so gehen? Was war das nur? Wieso fühlte er sich zu Jana immer mehr hingezogen?

Yami hatte Kaiba die ganze Zeit beobachtet. Es war das erste Mal, dass der kaltherzige Geschäftsmann so was wie Gefühle zeigte. Das war echt verblüffend und so musste Yami etwas lächeln. Yan Ra hatte sich neben Jana auf einen Stuhl gesetzt und sah sie besorgt an.

„Es geht ihr bestimmt bald wieder besser“, versicherte Yami dem anderen Geist. Kaiba hatte sich nun auf den Balkon, mit einer Flasche Wein, zurückgezogen und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Der Fluch

Der Fluch
 


 

Amahl kniete vor dem Sarkophag und hielt sein Haupt gesenkt. Es schien fast so, als würde er mit jemand reden. Jedoch war außer ihm niemand in diesem Raum.

Die Tür des dunklen Raumes wurde aufgestoßen und einer der Raritätenjäger trat herein. Er ging zu Amahl nach vorne, blieb einige Meter hinter ihm stehen, kniete sich hin und sagte: „Entschuldigt die Störung, Meister.“ Amahl stand auf und wandte sich zu seinem Untergebenen um. „Wir haben soeben erfahren, dass ein zweiter Splitter in die Händen von Jana Muto und Seto Kaiba gefallen ist.“

Amahl ballte die Faust. „Dieser Scheich hat also versagt? Nun gut. Zwei sind in den Händen unser Feinde, einen Besitzen wir. Die anderen letzten zwei, werden wir auch noch in unsren Besitz bekommen und dann nehmen wir uns Jana und Kaiba vor.“ Er sah zu dem Sarkophag und nickte. „In Ordnung. Wir fliegen umgehend nach Ägypten. Sag den anderen bescheid.“ Der Raritätenjäger nickte kurz und verlies den Ort. Erneut kniete sich Amahl vor den Sarkophag und sprach: „Es ist alles in die Wege geleitet, Herr. Die Splitter werden bald unser sein und dann werde ich Euch ins Leben zurück rufen.“

„Doch ohne die Milleninumsgegestände, werde ich keinen lebensfähigen Körper besitzen, sonder nur eine geisterhafte Hülle“, erklang plötzlich eine dumpfe, kalte Stimme wie aus dem Nichts und erfüllte den ganzen Raum.

„Die Gegenstände zu bekommen, wird um einiges schwieriger werden, als angenommen“, gab Amahl mit dünner Stimme zurück.

„In unsrem Besitz befindet sich einer… mit diesem Gegenstand und dem kompletten Kristall, könntest du mir einen Körper erschaffen, der meiner würdig ist“, sagte die Stimme. „Mein eigener Körper ist kaputt und kann nicht mehr vollständig hergestellt werden. Bis wir die Gegenstände haben, muss es anders gehen.“

„Es wird nicht leicht werden, die Splitter von Jana und Kaiba zu bekommen. Nur wenn man die Besitzer in einem Duell schlägt, ist man dazu berechtig den Splitter an sich zu nehmen“, erklärte Amahl und richtete seine Augen auf den Boden.

„Habt ihr schon herausgefunden, wo sich der nächste Splitter befindet?“, fragte die kalte Stimme.

„Gewiss. Ein angesehener und korrupter Politiker in Australien besitzt ihn. Es wird nicht leicht werden, an ihn heran zu kommen. Geschweige denn, ihm seinen Splitter abzunehmen“, gestand Amahl und seufzte.

„Das lass meine Sorge sein, ich werde sehen was sich machen lässt. Nun geh und helfe deinen Leuten bei der Abreise nach Ägypten.“ Die Stimme verstumme und Amahl verlies, nach einer kurzen Verbeugung den Raum. Die Kerzen, die in dem Zimmer aufgestellt waren, begannen zu flackern und die Inschriften des Sarkophages wurden einen Moment lesbar. Die Augen der Totenmaske, die am Kopf befestigt war, leuchten kurz auf und als eine Stimme anfing höhnisch zu lachen, schrak Jana viele Kilometer weiter weg, aus dem Schlaf auf.

Sie war schweißgebadet und saß aufgerichtet im Bett. Ihr Atem ging schnell und vor ihrem geistigen Auge sah sie diese Bilder immer wieder. Ein Sarkophag mit Hieroglyphen in einem dunklen Raum stehen, der nur durch Kerzenlicht erleuchtet wurde und eine Totenmaske, deren Augen rot glühten. Noch dazu kam ein gespenstisches Lachen, dass den ganzen Raum erfüllt hatte.

Jana fuhr sich durch die schwarzen Haare und ertastete ihre Wunde seitlich an ihrer Schläfe. Die Erinnerung an die letzten Stunden wurden wach und als sie den Kopf hob, sah sie Kaiba schlafend in einem Stuhl, sitzen.

Seine langen Beine waren ausgestreckt und der Kopf war zurückgelehnt. Beide Hände lagen auf seinem Bauch und sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Als sich Jana kurz umsah, musste sie feststellen, dass sie nicht in ihrem Zimmer lag. Sie schlug die Bettdecke bei Seite, griff nach ihren Schuhen und schlich sich auf leisen Sohlen aus Kaibas Zimmer.

Kaum bei sich angekommen, knipste sie das Licht an, holte ihren Laptop her vor und setzte sich mit ihm an den Schreibtisch.

Kurz darauf erschienen die beiden Geister und sahen ihr über die Schulter, während Jana in sämtlichen Internetseiten surfte.

„Was suchst du?“, fragte Yami.

„Ich weis nicht genau“, kam es Gedankenversunken von Jana zurück.

„Solltest du nicht im Bett sein? Du hast ne Gehirnerschütterung“, kam es von Yan Ra und blickte sie besorgt an. Der Streit vom letzten Tag schien vergessen zu sein.

„Es geht mir schon wieder besser“, sagte sie und ignorierte das Pochen gegen ihre Schläfen. Schließlich hielt sie inne und verweilte an einer Seite. Danach minimierte sie die Seite und rief eine Datei auf ihrem Laptop auf. Plötzlich sprang sie auf, rannte zur Tür und hämmerte an Kaibas Zimmer.

„Kaiba, wachen sie auf!“

Es dauerte eine Weile und ein verschlafener und angespannter Kaiba öffnete die Tür. Zuerst war er überrascht sie zu sehen und nicht bei ihm im Bett.

„Es scheint Ihnen ja wieder gut zu gehen“, sagte er trocken und rieb sich den Nacken. Dieser Stuhl war alles andere als bequem gewesen.

„Kommen Sie, ich muss Ihnen etwas zeigen“, sagte Jana ungeduldig, packte ihm an Arm und zerrte ihn in ihr Zimmer. Sie schleifte ihn zu ihrem Laptop und zeigte ihm einige Hieroglyphen.

„Was soll ich damit?“, fragte er entnervt.

„Das sind Hieroglyphen von fünf ägyptischen Göttern. Apophis, Neith, Osiris, Sachmet und Seth“, zu jedem der aufgezählten Göttern, zeigte sie auf das dazupassende Zeichen.

„Ja und?“, fragte er darauf gelangweilt.

„Ihre Hyroglyphen sind auf einem Sarkophag aufgelistet“, sagte sie ruhig und ignorierte seine Teilnahmslosigkeit. „Ich hab mal ein bisschen recherchiert und stieß auf eine Art Fluch, der von einem Hohepriester im alten Ägypten aufgelegt wurde.

Der Hohepriester wird als Kriegsgott wieder auferstehen und das ewige Leben erlangen. Als Feind des Gottes Ra, wird er als Krieger von Apophis über das Böse, die Wüste, der Stürme und der Vernichtung gebieten.

Zimmer zu zweit

Zimmer zu zweit
 


 

Nachdem Jana Kaiba alles erzählt hatte, wo sich der nächste Splitter befinden könnte, buchten sie den nächsten Flug nach Australien. Er hatte sie nicht mehr auf diesen so genannten Fluch angesprochen und schien ihn vergessen zu haben. Anders jedoch Jana, deren Gedanken immer noch um den Traum kreisten. Die rot glühenden Augen gingen ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Mit gepackten Koffern betraten sie den Flughafen und checkten ein. Jana war froh, dieses Land endlich zu verlassen. Daran würde sie mir Sicherheit keine schönen Erinnerungen haben.

Als sie zusammen mit Kaiba im Flugzeug saß, nahm sie noch mal ihren Laptop hervor und rief die Seite auf, auf der sie den Fluch entdeckt hatte. Doch mehrer Anhaltspunkte was es mit diesem Fluch auf sich hatte, fand sie nicht heraus.

Sie spürte wie Kaiba gelegentlich einen Blick auf den Monitor war, er kurz den Kopfschüttelte und sich dann wieder seinen Berichten zuwandte, die er von Roland fast täglich bekam.

Schließlich beschloss Jana ihrem alten Professor eine Email zu schreiben. Vielleicht wusste er ja, was es mir diesem Fluch auf sich hatte.

So wurde es später Nachmittag, als sie in Canberra landeten. Sie suchten sich ein Hotel und mussten feststellen, dass es dieses Mal nicht ganz so einfach war, wie bei den anderen Ländern. In Australien war es bereits Sommer und somit fing gerade die Hauptsaison der Urlaubsgäste an. Das spürten sie, als am letzten Hotel waren, das sich in der Nähe des Museums befand. Bis auf ein Doppelzimmer waren alle belegt. So langsam glaubte Jana, dass auf ihnen auch ein Fluch herrschte. Sie nahmen, trotz aller Verachtung für einander, das Zimmer und wurden von dem Hotelpagen begleitet. Was sollten sie auch schon machen? Sie würden sicherlich einige Tage wieder in Australien bleiben müssen, bis sie herausgefunden haben, wie sie den Splitter bekommen konnten.

Kaiba übergab dem Pagen ein sehr klägliches Trinkgeld und sah sich im Zimmer um. Es befanden sich zwei Betten im Raum, mit zwei Schränken und einem Bad in einem Zimmer neben an. Vom Fenster aus konnte man auf den Fluss Burley Griffin schauen und nicht weit davon entfernt, befand sich auch das Museum.

Jana setzte ihre Sonnenbrille ab und betrachtete die Bette, die nur durch einen Nachttisch getrennt waren. Ist ja super, dachte sie sich.

„Ich hoffe Sie schnarchen nicht“, sagte sie schließlich zu Kaiba und öffnete ihren Koffer.

„Und ich hoffe, das Sie nicht im Schlaf reden… oder noch solche seltsamen Träume haben“, gab er mir einem grinsen zurück. Jana warf ihm einen finsteren Blick zu und machte sich daran ihre Kleidung auszupacken. Kaiba wandte sich zu ihr um und sah, wie sie schnell ihre Unterwäsche verschwinden lies. Er musste lächeln und warf sich, mit einem eleganten Schwung, auf sein Bett. Jana sah ihn an, wie er seine Arme unter den Kopf legte und die Augen schloss.

„Wir sollten gleich heute noch ins Museum fahren“, sagte sie und schloss ihren Koffer. Kaiba öffnete ein Auge und sah sie müde an.

„Sie wollen gleich heute noch ins Museum?“

„Je schneller wir erfahren, ob es das ist was wir suchen, desto besser“, gab sie bestimmt zurück. „Aber wenn Sie nicht mir möchten, gehe ich eben alleine.“

„Dann gehen Sie ruhig. Ich denke, Sie können alleine auf sich aufpassen.“

Jana war ihm einen bösen Blick zu, setzte ihre Sonnenbrille auf und verlies das Zimmer.

„Dieses eingebildete, kleine Ekel!“, fluchte sie vor sich hin, während sie das Hotel verlies.

„Ich hoffe, die zerfleischen sich nicht in den nächsten Tagen“; flüsterte Yan Ra Yami zu.

„Das hab ich gehört Yan Ra“, gab Jana an Stelle von Yami zurück.

„Ist doch wahr! Also wenn ihr am Ende mit kompletten Gliedmaßen aus diesem Hotel kommt, ist das schon ein Wunder“, sagte Yan Ra bedenklich.

„Ihr werdet euch schon zusammenraufen diese paar Tagen“, versuchte Yami sie aufzubauen. Doch Jana war sich da nicht so sicher.

Das Museum war nicht weit weg und so konnte sie zu Fuß hinlaufen. Was ihr sehr gelegen kam durch das lange Sitzen im Flugzeug. Das Museum an sich war riesig und so beschloss Jana sich erstmal einer Führung anzuschließen.

Der Führer zeigte ihren viele Arten von Ausstellungsstücken. Unter anderem archäologische Funde, von den eingeborenen Einwohnern Australien, als auch seltene Gemälde und Schmuckstücke. Jana hätte sich zwar für die archäologischen Dinge interessiert, doch leider hatte sie dazu keine Zeit.

Das Museum war sehr gut besucht und so konnte sich Jana unbemerkt von ihrer Gruppe abkapseln. Sie nahm ein Prospekt zur Hand und suchte darauf den Ausstellungsraum, wo dieser Politiker den Splitter ausgestallt hatte. Nach einigen Umrundungen vieler Räume, fand sie ihn schließlich. Mitten in einem hellen Raum, mit anderen Ausstellungsstücken von seltenen Diamanten und Rubinen, stand eine Vitrine. Doch diese war leer.

„Da haben Sie Pech“, erklang plötzlich die Stimme, eines älteren Herren an ihr Ohr. Jana drehte sich um und sah einen Wachmann, der gut die Sechzig überschritten hatte, vor sich. „Dieser Diamant, wurde gestern Abend von dem Besitzer persönlich wieder abgeholt.“

„Oh, wie schade. Ich hätte ihn mir zu gerne angesehen“, sagte sie mit einem charmanten Lächeln.

„Das können Sie auch. Er gibt in zwei Tagen eine Party auf seinem Anwesen um den Diamant persönlich vorzustellen“, sagte der Wachmann und erwiderte ihr Lächeln. „Nur bezweifle ich, dass sie da hineinkommen. Nur angesehne und bekannte Persönlichkeiten sind eingeladen. Jedenfalls hab ich das gehört.“

Jana nickte. „Ich danke Ihnen.“ Sie verlies den Ausstellungsraum und ging Richtung Ausgang.

„Das ist ja großartig. Somit ist der Splitter für uns nicht erreichbar“, sagte Yan Ra verbittert als sie den Weg zurück zum Hotel einnahmen.

„Nicht unbedingt“; gab Jana zurück. „Du vergisst, dass Kaiba eine wichtige Persönlichkeit in der Unterhaltungsbranche ist. Vielleicht schafft er es, zu der Party zu kommen.“

„Er scheint aber nicht eingeladen zu sein“, viel Yami auf und seufzte.

„Noch nicht“, erwiderte Jana mit einem seltsamen Leuchten in den Augen.

Als sie im Hotelzimmer wieder eintraf, kam Kaiba gerade aus der Dusche. Er trug nur ein Handtuch um seine Hüften und schien etwas erschrocken zu sein, als Jana plötzlich vor ihm stand. Unwillkürlich musste sie auf seinen muskulösen und schlanken Oberkörper starren, an dem die Wassertropfen entlang rannen.

Kaiba schien das ganze zu amüsieren und grinste sie an. „Gefällt Ihnen was Sie sehen?“

Bei diesen Worten stieß ihr die Zornesröte wieder ins Gesicht. Wobei sie nicht wirklich sagen konnte, ob diese Röte von dem Zorn kam, der in ihr brodelte oder noch von wo anders her.

„Ich hab schon mal einen nackten Mann gesehen, Kaiba. Also denken Sie nicht, Sie seien was besonderes, nur weil ich Sie mit Handtuch bekleidet gesehen habe“, gab sie schlich mit doch ruhiger Stimme zurück. Das Lächeln wich nicht aus seinem Gesicht und er verschwand wieder im Bad, während Jana ihre Sonnenbrille und die beiden Ringe und Yugis Puzzle auf das Nachttischchen legte.

„Ist das so eine gute Idee, den Millenniumsring abzulegen?“, fragte Yan Ra etwas besorgt.

„Guter Versuch Yan Ra. Ich möchte unter die Dusche und da ich dir nicht mehr traue, wirst du schön hier bleiben. Da dein Geist an den Ring gebunden ist, solange ich ihn nicht trage, wirst du schön hier bleiben müssen“, sagte sie mit einem zufriedenen Lächeln, doch Yan Ra schien etwas beleidigt zu sein. Genau in diesem Moment kam Kaiba, fertig angezogen für die Nacht, wieder aus dem Bad und gab es für Jana frei.

Er trug nur ein T-Shirt und seine Boxer Shorts, mit dem er sich nun auf sein Bett setzte. Sein Blick viel auf die beiden Millenniumsgegenstände und auf einen weiteren, goldenen Ring, den er auch schon bei Jana entdeckt hatte.

Kaiba schielte zur Badezimmertür und hörte das Wasser laufen, als er entschlossen nach dem Ring griff und ihn betrachtete. Er war schmal und außergewöhnlich leicht. Kaiba drehte ihn und entdeckte schließlich eine Gravur in der Innenseite des Ringes. Feine Linien waren in das Metall eingebrannt worden und formten den Satz: In ewiger Liebe, Daniel

Das Wasser stoppte und Kaiba legte den Ring schnell wieder an seinen herkömmlichen Platz zurück. Genau in diesem Moment kam Jana aus dem Bad, tropfnass und mit einem Handtuch um ihren Körper gewickelt.

Kaiba hatte sich auf seinem Bett zurückgelehnt und tat so als würde er eine Zeitschrift lesen. Schnell durchschritt Jana das Zimmer, zog ein T-Shirt aus ihrem Schrank und verschwand wieder im Bad. Natürlich hatte Kaiba sie gesehen, wie die schwarzen, nassen Haare an ihrem bloßen Rücken klebten und wie das Handtuch etwas zu tiefe Einblicke in ihr Dekollete zuließen. Diesen Anblick würde er mit Sicherheit nicht so schnell vergessen.

Schließlich lagen sie beide in ihren Betten und starrten an die Decke. Jana hatte ihm erzählt was im Museum geschehen war und wo sich der Splitter nun befand.

„Das ist in der Tat, ein kleines Hindernis“, gestand er schließlich.

Jana sah ihn an. „Dann glauben Sie nicht, dass Sie in diese Gesellschaft hineinkommen?“

Er erwiderte ihren Blick und lächelte. „Ich hab gesagt, es ist ein kleines Hindernis, kein großes. Ich werde morgen mal Roland anrufen und ihn fragen, was er machen kann.“ Nun lächelte Jana ebenfalls und drehte sich auf die andere Seite.

„Gute Nacht“, flüsterte sie und Kaiba starrte auf ihren schlanken Rücken.

„Gute Nacht“, gab er zurück und löschte schließlich das Licht.

Die Party

Ab jetzt dauert es immer ein bisschen, bis ich ein Kapitel beendet habe. Die anderen waren alle vorgeschrieben und lagerten auf meinem PC^^ nun muss ich erst wieder nachschreiben. Also nicht wundern, wenns jetzt etwas länger geht und Kapitel noch nicht abgeschlossen sing ;)

Und vielen dank, für eure netten Kommis *knuddel*
 

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Die Party
 

Sobald sie gefrühstückt hatten, rief Kaiba Roland in Japan an und gab ihm den Auftrag, ihm eine Einladung zu dieser Party zu besorgen.

Roland war davon zwar nicht ganz so begeistert, doch bisher hatte er immer gemacht, was sein Chef ihm befohlen hatte. So rief er nach fast einer Stunde wieder zurück mit der Nachricht.

„Also Mr. Smith tut es sehr leid, dass er Ihnen noch keine Einladung zugeschickt hatte und wird das sofort nachholen.“

Kaiba nickte zufrieden. „Das klingt ja sehr gut.“

„Er hat mir aber noch etwas dazu gesagt…“

Jana kam ins Zimmer und in dem Moment beendete Kaiba das Gespräch. Sie sah ihn fragend an und er nickte.

„Ich hab eine Einladung.“

„Sehr gut“, sagte sie und Kaiba sah sie an.

„Haben Sie ein Abendkleid?“

Jana hob die Augenbrauen. „Hätte ich gewusst, dass ich eins brauche, hätte ich eins mit eingepackt.“

Kaiba lächelte. „Na dann gehen Sie und kaufen sich eins. Man kommt nur mit Abendgarderobe in diese Gesellschaft hinein.“ Mit diesen Worten, verließ er das Zimmer und lies Jana mit hängenden Schultern zurück.

„Du in einem Kleid? Das kann ich mich irgendwie nicht vorstellen“, lachte Yan Ra.

Jana sah ihn finster an. „Ich hab schon mal ein Kleid getragen.“

„Ja bei deiner Hochzeit und wie viele Jahrhunderte ist das her?“, gab der Geist zurück.

Sie warf ihm einen bösen Blick zu, ging ins Bad und betrachtete sich in dem großen Spiegel. Natürlich hatte sie die Figur und auch das Aussehen ein Kleid zu tragen. Aber es letztendlich dann auch zu tun, war etwas anderes.

Es half alles nichts, sie brauchte ein Kleid und so ging sie mit den beiden Geistern auf Shopping Tour. Jana wusste nicht wie viele Boutiquen, sie abgeklappert hatten. Doch am späten Nachmittag fand sie endlich das richtige Kleid für sich. Yan Ra und Yami, die als männliche Berater halfen, waren begeistert von diesem Kleid und Jana war gespannt darauf, wie Kaiba darauf reagierte.

Die zwei Tage verflogen im nu und schon stand der Abend, wo die Party stattfinden sollte, vor der Tür. Der Politiker Alan Smith, hatte Kaiba eine Limousine bestellt und entschuldigte sich bei ihm, ihn nicht eingeladen zu haben. Er kannte ihn natürlich von den Medien, da sein Neffe auch Duellant war und die Duelle vom Battle City begeistert mit angesehen hatte.

Kaiba befand sich im Schlafzimmer um sich zu Recht zu machen, während sich Jana im Bad verschanzt hatte. Sein Anzug war schwarz und samtig, mit einer dunkelroten Fliege. Kaiba betrachtete sich in einem Standspiegel, der im Zimmer stand und blickte zur Badtür die sich langsam öffnete.

Langsam kam Jana heraus und bewirkte, dass Kaiba sie voller Verzauberung ansah. Ihr Kleid war dunkelrot, war Schulterfrei und wurde ab der Teile immer weiter. Die Kleid an sich wurde schon dünnen Trägern gehalten und aus dem Oberteil funkelten Pailletten, die sich von ihrer rechten Brust bis zur ihrer linken Tallié erstrecken. Schwarze, samtige Handschuhe, gingen ihr bis zu den Ellenbogen. Ihr Haar war gelockt und bis auf wenige Strähnen hochgesteckt. Das Make-up war dezent aufgetragen und doch wirkte es sehr Eindrucksvoll. Ihre Lippen waren mit einem hellen Lippenstift bedeckt und die Wimpern nur leicht angeschwärzt, ebenso die Lider.

Kaiba war wie in einem schönen Traum versetzt und er musste kräftig schlucken. Noch nie hatte er eine solch schöne Frau, in einem solch zauberhaften Kleid gesehen

„Sie… Sie sehen…“, er suchte angestrengt nach den richtigen Worten. „akzeptabel aus.“ Akzeptabel? Hatte er das wirklich gesagt?

Jana sah ihn etwas vor den Kopf gestoßen an. Es war wohl an der Art von Kaiba, jemand ein Kompliment zu machen.

„Danke, sie sehen auch gut aus“, sagte sie dann schließlich.

Er atmete tief durch, nickte kurz und zu Janas Überraschung, bat er ihr seinen Arm an.

„Können wir gehen?“

Sie lächelte und hackte sich bei ihm ein. „Auf in den Kampf.“

An diesem Abend trug Jana nur ihren Ehering und den Millenniumsring bei sich. Das Puzzle hatte sie gut versteckt im Hotelzimmer gelassen. Yami machte dies nichts aus und Yan Ra erst Recht nicht. Endlich hatte Janas Aufmerksamkeit für sich alleine… na ja fast.

Die Limousine fuhr sie direkt zu dem Anwesen von Mr. Smith. Ein riesiges, weißes Haus mir großem Garten gehörte dem angesehenen Politiker. Viele Gäste befanden sich bereits auf dem Weg ins innere des Hauses, während Kaiba und Jana gerade aus der Limousine ausstiegen.

Eingehackt an Kaibas linkem Arm, liefen die beiden den anderen ankommenden Gästen hinter her und betraten das Haus. Die Eingangshalle war hell und groß. Ein prachtvoller Kronleuchter hing von der Mitte herab und tauchte den Tanzsaal in ein warmes Licht. Eine Band war bestellt worden zu denen schon einige Paare das Tanzbein schwangen.

Der Gastgeber stand am Eingang und begrüßte herzlich die Neuankömmlinge. Also er Kaiba entdeckte gab er ihm freudig die Hand und sagte: „Mr. Kaiba, es freut mich Sie hier zu sehen.“ Schließlich viel sein Blick auf Jana und seine Augen begannen an zu leuchten. „Oh mit Gattin.“

Jana hob überrascht die Augenbrauen. „Oh nein, nein. Wir sind nicht verheiratet“, sagte sie schnell.

„Ms. Jana Muto ist meine Assistentin“, erklärte Kaiba schließlich.

Mr. Smith lächelte. „Ach so, na wenn das so ist…“ Er nahm Janas Hand und hauchte ihr einen Handkuss drauf. „Dann müssen Sie mit mir heute Abend unbedingt einen Tanz gewähren.“

Jana erwiderte sein lächeln und nahm ihre Hand wieder zurück. „Wenn Sie darauf bestehen.“

„Na aber sicher. Einer so wunderschönen, jungen Dame kann ich schlecht widerstehen“, sagte er und zwinkerte ihr zu.

Kaiba und Jana liefen weiter und stellten sich an den Rand der Tanzfläche.

„Und? Hat er den Splitter bei sich?“, flüsterte er Jana anschließend hinzu.

„Nein“, erwiderte sie mit einem Seufzen. „Er wird ihn wohl erst später zu sich nehmen.“

„Möchten Sie auch etwas trinken?“, fragte er und sah sie an.

„Gerne“, gab sie zurück und Kaiba ging los um etwas Trinkbares zu finden.

Die Party war voll und es schienen sich alle zu amüsieren. Viele tanzten und die, wo es nicht taten, unterhielten sich angeregt mit einander. Es dauerte auch nicht lange und Männer standen bei Jana Schlange. Jedoch gab sie jedem einzelnen einen Korb.

„Wieso willst du nicht tanzen?“, fragte schließlich Yan Ra neugierig.

„Haben wir nicht ausgemacht, dass du dich über den Abend im Stillen verhältst?“, flüsterte Jana zurück.

„Ja schon“, gab er gedehnt zurück.

„Na dann tu das auch.“

Mürrisch sah er sie an und verschwand mit einem beleidigten Murmeln wieder. Schließlich kam Kaiba mit zwei Gläsern Weißwein zurück und überreichte ihr eines davon.

So vergingen die Minuten langsam, eine um die andere, bis schließlich Mr. Smith wieder auftauchte. Er nahm sofort Janas Hand und gab ihr einen Kuss darauf.

„Würden Sie mir die Ehre erweisen und mir den nächsten Tanz schenken?“, fragte er und sah sie mit einem freundlichen Lächeln an. Jana erwiderte es und willigte ein. Mr. Smith führte sie auf die Tanzfläche wo er sie in seine Arme nahm und sie sich langsam zu der Musik bewegten.

Kaiba beobachtete die beiden und trank ein Glas Wein nach dem anderen. Nach dem fünften Glas, fasste er schließlich einen Entschluss. Er ging geradewegs auf die Tanzfläche und auf Jana und den Politiker zu. Kaiba tippte ihm auf die Schulter und sie unterbrachen ihren Tanz.

„Darf ich abklatschen?“, fragte er und Jana sah ihn verwundert an.

„Oh natürlich. Ich muss mich jetzt eh vorerst verabschieden“, sagte Smith mit einem freundlich Lächeln, verbeugte sich kurz vor Jana und verlies die Tanzfläche. Kaiba fuhr mit der rechten Hand um Janas Hüfte, nahm ihre rechte Hand in seine Linke und zog sie an sich.

„Was sollte das, Kaiba?“, fragte sie, als sie anfingen sich zu der Musik zu bewegen.

„Was sollte was?“, fragte er unschuldig.

„Sie wissen genau, was ich meine.“

Kaiba sah ihr in die Augen. „Ich wollte mit Ihnen tanzen. Ist das verboten?“

Sie hob überrascht die Augenbrauen zusammen und wich schließlich seinem Blick aus. Unwillkürlich zog er sie noch näher an sich und Janas Herz fing immer stärker an zu pochen.

Sie wussten nicht, wie lange sie so getanzt hatten, als die Musik aufhörte zu spielen.

Die Gäste verließen die Tanzfläche und schon gleich drauf kam Alan Smith, gefolgt mit zwei weitern Männern, die eine kleine Vitrine trugen, auf die freie Fläche und lies Vitrine abstellen.

Schließlich konnte Jana ihn entdecken und auch ihr Millenniumsgegenstand reagierte. Es war ein Splitter von dem Kristall. Eingebettet auf einem blauen Samttuch, lag er behütet in dieser Vitrine.

Die Gäste sahen ihn mit großen, leuchtenden Augen an und Mr. Smith erzählte poetische Geschichte, wie er ihn bekommen hatte.

„Es ist einer“, flüsterte Jana zu Kaiba, der dicht hinter ihr stand.

„Dann wissen wir ja, was wir zu tun haben“, gab er im Flüsterton zurück.

„Wie sollen wir das schaffen? Das wird nicht so einfach werden.“

„Uns wird schon was einfallen“, glaubte Kaiba zuversichtlich.

Es war bereits weit nach Mitternacht, als sie wieder im Hotel ankamen und Jana glaubte, das Kaiba etwas betrunken war.

Er öffnete seine Fliege und Jana zog ihre Handschuhe aus. Sie wollte jetzt nur noch eins und das war ihr Bett.

„Wir müssen uns überlegen, wie wir am besten an Alan Smith herankommen könnten“, kam es auf einmal von Kaiba.

„Das ist schon richtig, nur können wir das auch noch morgen früh bereden“, sagte Jana müde. Kaiba sah sie an und mit überraschter Mine, lief er so schnell auf Jana zu, dass sie einige Schritte zurück trat und sie schließlich die Wand hinter sich spürte.

„Was ist denn los?“, fragte er und kam ihr immer näher.

„Wieso?“, erwiderte sie etwas nervös.

„Auf einmal sind Sie nicht mehr so erpicht drauf zu sein, die Splitter zu bekommen“, glaubte er und in seiner Stimme schwang ein gewisser Unterton mit.

„Natürlich möchte ich sie so schnell wie möglich bekommen“, sagte sie schnell und wollte sich aus Kaibas ungewohnter Nähe befreien. Doch schnell lies er seine beiden Arme vorschnellen und versperrte ihr somit den Weg. Erschrocken sah sie ihn an. Mit starrem Blick musste sie feststellen, das Kaiba ihr immer näher kam und sein Gesicht nun dicht über ihrem war.

„Was tun Sie da, Kaiba?“, fragte sie ihn mit zittriger Stimme.

„Ich tue doch nichts“, gab er leise zurück.

„Das tun Sie sehr wohl.“ Er war nun so dicht bei ihr, das sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte und dabei nahm sie eine enorme Fahne wahr.

„Lass Sie das, Kaiba. Sie sind betrunken.“

Er lachte. „So ein Unsinn. Ich war noch nie betrunken.“

Jana hob die Augenbrauen, legte ihre Hand auf seine Brust und drängte ihn von sich fort. „Das mag ja sein, aber nun sind Sie es.“ Schließlich konnte sie dieser ungewöhnlichen Situation befreien und verschwand ins Bad.

Darin musste sie erstmal kräftig durchatmen. Was sollte das den jetzt werden?

„Das war ja eine ganz brenzlige Situation“, erschien plötzlich Yan Ra angelehnt an der Wand. „Noch eine Minute länger und er hätte dich geküsst.“

Jana sah ihn mit einem lächeln an. „Sei nicht albern.“

„Also ich hatte jedenfalls den Eindruck“, gab er bestimmt zurück.

„Das hast du ja in so manchen Dingen“, konterte Jana. „Jetzt verschwinde. Ich will mich umziehen.“ Er seufzte schwer und verschwand. „Dieser kleine, freche Pharao“, flüsterte Jana noch hinter her und entledigte sich ihres Kleides.

Nachdem sie komplett umgezogen und abgeschminkt war, verließ sie das Bad und musste feststellen, dass Kaiba in voller Montur auf seinem Bett lag und fest schlief.

Von wegen nicht betrunken, dachte sie mit einem lächeln und legte sich ebenfalls ins Bett.

Ein riskanter Plan

Ein riskanter Plan
 

Kaiba fühlte sich am nächsten Morgen ganz und gar nicht gut. Sein Kopf schien bei dem kleinsten Geräusch zu platzen und sein Magen rebellierte. Noch dazu kam, dass er sich an die letzten Stunden von gestern Abend so gar nicht richtig erinnern konnte.

So saß er nun auf seinem Bett, den Kopf in die Hände gestützt und versuchte der Helligkeit, die von draußen herein kam, zu entfliehen. Kurze Zeit später, kam Jana ins Zimmer mit einem Glas Wasser und einer Kopfschmerz Tablette. Sie gab Kaiba die Arznei und wandte sich ihrem Laptop zu.

„Ich hoffe, Sie sind fit für später“, sagte sie ohne den Blick von ihrem Monitor zu entfernen.

„Es wird schon gehen“, erwiderte Kaiba und schluckte die Tablette. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nie so betrunken wie gestern Abend, was er nun stark bereute.

Jana konnte einen Termin mit Alan Smith ergattern, wo sie ihn darum bitten konnte, ihnen den Splitter zu überlassen. Ob das jedoch funktionieren würde, glaubte sie eher weniger. Smith hielt den Splitter für äußerst wertvoll und auch die Begutachter schienen das zu tun. Sie glaubte im Grunde wirklich nicht, ob er ihnen Splitter einfach geben würde.

Es war am frühen Nachmittag, als Jana und Kaiba zurück zu dem Anwesen, des Politikers fuhren. Kaiba trug eine Sonnenbrille um wenigstens etwas, dem Sonnenlicht zu entgehen.

An der Tür empfing sie ein Dienstmädchen, die sie in einen Arbeitsraum führte. Der Raum war groß, aber dunkel und stickig. An den Wänden befanden sich Regale mit unzähligen Büchern und in der Mitte des Zimmers befanden sich eine Couch, ein Sessel und ein kleiner Tisch. Vor dem Fenster stand ein großer Schreibtisch mit Tischlampe und geordneten Seiten Papier. Das Mädchen bot ihnen etwas zu trinken an und Jana bestellte eine Tasse Tee, während Kaiba dankend ablehnte.

Kurze Zeit später, traf der Hausherr ein und gab Kaiba einen Händedruck. Jana gab er dafür einen Handkuss und bot ihnen sich zu setzten.

„Ich war gestern etwas verblüfft, dass Sie so schnell die Party verlassen hatten“, sagte er, das Dienstmädchen kam herein und übergab Jana ihren Tee.

„Wir waren leider noch auf einer anderen Party eingeladen“, winkte sie schnell ab und nahm einen Schluck von dem dunklen Getränk.

„Ah ja, na ja wenn das so ist. Was kann ich denn jetzt für Sie beide tun?“, fragte er schließlich.

Jana räusperte sich. „Nun ja wie soll ich sagen. Ich fand diesen Diamant, den Sie besitzen und vorgestellt haben, wunderschön und wollte fragen…“ Weiter kam sie nicht, denn Smith unterbrach sie mit einem Lachen.

„Ja, ja er ist wirklich bemerkenswert. Ich verstehe, dass er Ihnen gefällt“, nickte er. „Doch leider muss ich sagen, dass der Diamant nicht zum Verkauf steht. Egal welchen Preis Sie mir für ihn anbieten.“ Er stand auf, ging zu einem Gemälde, schob es beiseite und hervor kam ein versteckter Tresor. Er öffnete ihn und holte eine kleine Schatulle hervor. Smith klappte den Deckel auf und Jana spürte sofort wie die Millenniumsgegenstände reagierten. „Er ist mir einfach das wertvollste.“

Selbst mit den noch so tollen Überredungskünsten, gelang Jana nicht den Politiker umzustimmen. Somit hatten sie ein ernsthaftes Problem, dass schnellstens behoben werden wusste. Sie brauchten den Splitter, egal ob mit legalen oder illegalen Methoden.

„Du willst was!?“, rief Yan Ra überrascht, als Jana ihm von ihrem Vorhaben erzählt hatte.

„Du hast mich schon richtig verstanden“, gab sie schlicht zurück, während sie in der Bibliothek ein Buch nach dem anderen durch las, über Grundrisse von Häusern. Kaiba war inzwischen wieder im Hotel um seinen Kater zu überwältigen.

„Du bist völlig verrückt!“

„Ich muss Yan Ra Recht geben“, sagte schließlich der andere Geist. „Dafür könntest du ins Gefängnis wandern und zwar für sehr lange Zeit.“

„Das ist mir durchaus bewusst“, sagte sie unbeeindruckt. Schließlich stellte sie das Buch zurück in das Regal und wandte sich den beiden Geistern zu. „Hört mal, ich weis was ich tue. Es ist ja schließlich nicht das erste Mal.“ Yami hob überrascht die Augenbrauen.

„Ja aber damals wusstest du es noch nicht besser und außerdem, ist das 16 Jahre her!“, sagte Yan Ra fast verzweifelt.

„Was man einmal gelernt hat, vergisst man nicht“, sagte sie schließlich und brachte Yan Ra damit nur noch mehr in Verzweiflung.

Yami dagegen wurde nur noch mehr verwirrter. „Kann mich mal wer aufklären?“

„Als Jana noch auf den Straßen von Ägypten lebte, hatte sie sich mit kleinen Diebstehlen und Einbrüchen über Wasser gehalten“, erzählte Yan Ra. „In Japan hat sie das schließlich auch noch getan, obwohl sie gut versorgt wurde von Yugis Eltern. Mit vierzehn wurde sie verhaftet und sechs Monate und musste eine Therapie machen. Danach hat sie für die Schule gearbeitet, ging ins Ausland und so weiter. Den Rest kennst du ja.“

„Das ist ewig her“, seufzte sie und sah auf die Uhr. „Und einen anderen Weg haben wir nun mal nicht.“

Es war bereits nach zwanzig Uhr, als Jana mit Hotel wieder ankam. Kaiba sah sie fragend an, als sie ins Zimmer kam.

„Sie sehen schon besser aus“, stellte sie fest und warf ihre Tasche auf das Bett. Er sah ihr nach, wie sie im Bad verschwand und nach ein paar Minuten wieder auftauchte. Sie trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd. Dabei eine ebenso dunkle Wollmütze über dem dunklen Haar. Verwundert sah Kaiba sie an.

„Können Sie mir mal sagen, was Sie vorhaben?“

Sie seufzte und sah auf die Uhr. „Etwas, das ich später vielleicht bereuen könnte.“

Kaiba schien es zu ahnen und konnte noch rechtzeitig ihr den Weg zu Tür versperren.

„Gehen Sie mir aus dem Weg Kaiba!“, befahl sie ihm und wollte sich an ihm vorbeidrängeln, doch Kaiba hielt sie an den Armen fest. „Lassen Sie mich los.

„Sie sind vollkommen verrückt! Das ist Diebstahl! Wenn man Sie erwischt, wandern sie in den Bau!“, sagte er aufgebracht ohne sie loszulassen.

„Das ist mir durchaus bewusst!“, entgegnete sie energisch. „Aber ich habe keine andere Wahl! Wir brauchen den Splitter!“ Er sah ihr in ihre braunen Augen, die soviel Entschlossenheit ausstrahlten, dass Kaiba seufzte und sie los lies.

„Na schön. Aber ich werde mitgehen“; sagte er schließlich.

Bei diesen Worten hob Jana ihre Augenbrauen. „Was? Nein, ich werde Sie nicht auch noch damit reinziehen!“

„Entweder ich komme mit, oder ich werde Sie an Ihr Bett fesseln.“ Er schien es wirklich ernst zu meinen. „Ich komme mit, ob es Ihnen passt oder nicht.“

Jana seufzte geschlagen. Sie wollte sich jetzt nicht mit ihm anlegen. Dafür hatte sie im Augenblick keinen Nerv dazu.

„In Ordnung. Wenn Sie darauf bestehen, von mir aus“, schließlich sah sie ihm ernst in die Augen. „Aber unter einer Bedingung, Sie tun was ich Ihnen sage.“

Kaiba zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie meinen.“

„Ich meine es ernst, Kaiba!“

„Ist ja schon gut“, erwiderte er schließlich ungeduldig.

Yan Ra sah erst zu Jana, dann zu Kaiba und schließlich entnervt zu Yami.

„Jetzt sind sie beide verrückt geworden!“

Die Uhr schlug 23 Uhr und das Dröhnen der Glocken, läutete die Aktion mit lauten Schlägen ein.

Erstes Treffen

Erstes Treffen
 

Der Mond stand voll am Himmel und die Sterne funkelten. Jana und Kaiba verschmolzen fast mit der Dunkelheit, als sie sich in die Nähe des Anwesens von Alan Smith schlichen.

Hinter einer Hecke gingen sie in Deckung und beobachteten das Haus. Janas Augen flogen über den Platz und sie konnte sofort den Wachmann erkennen, der vor dem Haus patrouillierte. Andere Wachmänner waren nirgends in der Nähe zu sehen. Selbst mit einem einzigen, würde es schwierig werden unbemerkt an ihm vorbei zu kommen.

„Und nun?“, flüsterte Kaiba.

„Wir müssen ihn ablenken“, gab Jana zurück.

„Und wie sollen wir das anstellen?“

Sie überlegte kurz, warf schnell einen Blick in alle Richtungen und zog ihr Hemd aus der Hose.

„Was haben Sie vor?“, fragte Kaiba nervös, als sie anfing das Hemd von oben aufzuknöpfen.

„Ich werde ihn ablenken.“ Immer weiter knöpfte sie das Kleidungsstück auf, so dass man nun einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt werfen konnte. Dann öffnete sie auch noch die untersten Knöpfe, band die beiden Enden zu einem Knoten zusammen und schob das ganze noch weiter nach oben.

Kaiba schluckte und zwang sich, sie nicht anzusehen. Diese weiblichen Reize, die Jana nun bei sich hervor holte, machten ihn mehr als nervös und er spürte wie sich bei ihm etwas regte. „Sobald er sich komplett auf mich fixiert hat, schleichen Sie sich von hinten an ihn heran und schlagen ihn, wenn nötig nieder.“ Nun musste er sie doch ansehen und riss die Augen auf.

„Ich soll ihn niederschlagen?“ Sie überraschte ihn immer mehr.

„Natürlich oder glauben Sie, er lässt uns so rein?“, fragte sie ihn, während sie den Wachmann weiter beobachtete.

„Das ist jetzt nicht nur Einbrauch, sondern auch noch Körperverletzung!“, sagte er fassungslos.

Jana seufzte. „Sie können auch gern wieder umdrehen. Dann geh ich eben allein.“

Schnell schüttelte Kaiba den Kopf. „Nein, ist schon gut. Gehen Sie schon.“ Sie nickte ihm zu und lief langsam und in einem sehr aufreizenden Gang zu dem Wachmann zu. Verblüfft schaute Kaiba ihr zu, wie sie dem Wachmann den Kopfverdrehte und konnte gut nachvollziehen, was in diesem Mann nun vorging. Ihm selbst ging es im Augenblick nicht anders.

Doch nun musste er klaren und kühlen Kopf bewahren. Kaiba sah wie der Wachmann sich immer näher an Jana ranmachte, was ihn die Faust ballen lies. Dieser Kerl benahm sich alles andere als einen Gentleman. Das konnte Kaiba nicht auf sich sitzen lassen und so würde es auch nicht schwierig werden dem Kerl eins über zuziehen.

Bevor er Jana noch zu nahe kam, versetzte Kaiba ihm einen gezielten Schlag in den Nacken und der Wachmann kippte vornüber. Jana konnte gerade noch ausweichen, sonst wäre er direkt auf sie gefallen.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Kaiba, zu Janas Überraschung besorgt.

„Natürlich“, erwiderte sie locker. „Netter Schlag.“ Sie lächelte ihm zu und er erwiderte ihr lächeln. Zusammen schleiften sie den bewusstlosen Mann hinter ein Gebüsch und fesselten ihn.

„Er hat Ihr Gesicht gesehen“, sagte Kaiba mit bedenken zu Jana. „Das heißt er könnte Sie identifizieren.“

„Hmm… ich hab ein Alibi“, sagte sie und sah Kaiba an. „Ich kann sagen, ich war die ganze Nacht über bei Ihnen und so ganz ungelogen ist das ja nicht, schließlich teilen wir uns ein Zimmer.“ Sie lächelte ihn an, tippte ihn mit der Handfläche kurz auf seine Brust und ging an Kaiba vorbei, der etwas benommen drein schaute. „Kommen Sie schon!“, rief sie ihm schließlich hinter her und mit einem amüsierten Seufzten folgte er ihr.

Sie befanden sich nun vor der Haustür und Kaiba sah mit erstauntem Blick zu, wie Jana etliches Sortiment an Einbruchsmaterialien aus ihrer Tasche herausholte. Wie gelernt machte sie sich nun dran, das Schloss aufzuknacken.

„Haben Sie das schon einmal gemacht?“, fragte er schließlich überrascht, als die Tür plötzlich aufsprang.

„Nicht nur einmal“, erwiderte sie und zwinkerte ihm zu. Kaiba war mehr als verblüfft, ja er war fast geschockt. Yugi hatte eine Verbrecherin als Schwester!

Auf leisen Solen schlichen sie durch die Tür und während Kaiba die Tür vorsichtig schloss, entschärfte Jana die Alarmanlage. Es war finster im Haus und sie musste genau aufpassen, wo sie entlang liefen. Zum Glück wussten sie, wo sich der Splitter befand und so bahnten sie sich ihren Weg durch das dunkle Haus, hin zum Arbeitszimmer.

Jana öffnete die Tür und ging geradewegs zu dem Gemälde, hinter dem sich der Tresor befand. Kaiba stand unterdessen vor der Tür und passte auf, falls jemand kam. Jana legte ihr Ohr an den Tresor und begann das Rädchen zu drehen. Es dauerte einige Minuten, bis es „Klack“ machte und der Tresor sprang auf. Aber…

„Er ist weg!“, entfuhr es ihr geschockt und sie ertastete den ganzen Tresor, doch keine Schatulle war darin zu sehen oder zu ertasten.

Kaiba lief zu ihr hin. „Was soll das heißen er ist weg?“

„Das heißt, dass er nicht da ist“, sagte sie ungeduldig.

„Aber das kann nicht sein, wir haben doch gesehen, wie er ihn wieder zurückgelegt hatte“, sagte Kaiba ungläubig und auch er durchsuchte den Tresor. Doch genau wie Jana fand er nichts. Sichtlich nervös und auch genervt lies er die Arme sinken. „Ist ja großartig. Ein wirklich sehr durchdachter Plan war das!“

Jana funkelte ihn böse an. „Hey! Jetzt geben Sie nicht mir die Schuld!“

„Es war schließlich Ihre halsbrecherische Idee, in das Haus eines Politikers einzubrechen!“, fuhr er sie an und wurde etwas lauter.

„Ich hab Sie nicht drum gebeten mit zukommen!“, sagte sie zornig. Plötzlich horchte Kaiba auf. „Sie wollten ja unbedingt mitkommen…“ Angestrengt versuchte er zu lauschen, doch Jana hielt im weiter eine Moralpredigt und so tat er es ohne nachzudenken, fasste er sie an ihren Handgelenken und senke seine Lippen auf ihre zu einem Kuss.

Jana erstarrte und Kaiba spürte wie sie sich gegen den Kuss wehrte. Kurze Zeit später ließ er auch wieder von ihr ab, doch ihre Handgelenke behielt er fest. Im ersten Moment war Jana wie gelähmt und war unfähig etwas zu sagen. Sie starrte ihn an und er starrte zurück.

„Was sollte das?“, fragte sie ihn schließlich atemlos.

Kaiba wusste selbst nicht, was ihn da geritten hatte. „Ich wollte Sie beim Sprechen hindern“, sagte er fast tonlos.

Jana hob überrascht die Augenbrauen. „Und da fällt Ihnen nichts besseres ein, als mich zu küssen?“

Bevor Kaiba darauf antworten konnte, ging plötzlich die Tür auf und niemand anderes als Alan Smith stand vor ihnen. Plötzlich war der Kuss vergessen und die Farbe wich aus Kaibas und Janas Gesichtern. Smith lächelte sie an und hob eine kleine Schatulle in seiner Hand hoch.

„Suchen Sie etwa das hier?“, fragte er mit einet seltsamen Stimme. Sie klang irgendwie nicht nach seiner eigenen.Sie klang irgendwie nicht nach seiner eigenen. „Ich hab mich wirklich gefragt, wann Sie beide hier auftauchen würden.“ Er ging in den Raum, schloss die Tür hinter sich und lief um Kaiba und Jana herum. „Ich war echt erstaunt, als ich Sie beide auf meiner Party angetroffen habe.“ Kaiba stellte sich schützend vor Jana und war bereit alles zu tun. „Aber das gehörte ja alles zu meinem Plan.“

„Plan? Was für ein Plan?“, fragte Jana verwirrt.

„Na Sie beide hier her zu locken. Als ich erfahren habe, dass Sie auf dem Weg nach Australien sind, habe ich alles in die Wege geleitet“, erzählte er und Jana schien zu glauben, dass Smith mit zwei Stimmen sprach. „Ich lies den Splitter aus dem Museum holen, um Sie beide in das Haus zu locken.“

„Wie bitte? Wieso das?“, wollte Kaiba wissen und sah ihn verwirt an und da sah Jana es. Es war genau in dem Moment, als Smith von Mondlicht getroffen wurde. Seine Augen waren nicht normal, sie waren glühend rot. Das Selbe rot, das Jana im Traum bei der Totenmaske gesehen hatte.

Ihr lief es, bei dieser Erkenntnis, eiskalt den Rücken runter. „Sie sind nicht Alan Smith!“

Kaiba sah sie verdutz an. „Was?“

Smith lächelte. „Ganz Recht. Ich benutze seinen Körper! Der arme Tropf weis gar nicht, was mit ihm passiert.“

„Wer bist du?“ Janas Stimme war ruhig, obwohl das sie innerlich zitterte.

„Ich bin der, der Euer Leben in einen Alptraum versetzt!“ Smith lachte hell, laut und gleichzeitig in einem schallenden Echo, das nicht am dem Raum lag. Es war das andere Wesen, das in ihm steckte.

Mit einem Mal, wurde die Tür mit einem lauten Knall verschlossen, die Läden an den Fenstern und die Haustür unten waren zu. Jetzt kam keiner mehr rein, aber auch keiner mehr raus. Sie saßen in der Falle.

Das Zimmer wurde in ein seltsames grün gehüllt und selbst Kaiba, lies diese Atmosphäre erschaudern.

„Ihr seid wirklich erstaunlich, ihr zwei“, begann das Wesen wieder zu reden. „Schon zweimal habt ihr es geschafft den Raritätenjägern zu entkommen und selbst, dem Scheich seid ihr entkommen. Ihr seid ein gutes Team, das muss man euch lassen. Doch etwas habt ihr übersehen!“

„Ach ja?“, fragte Jana spitz.

„Man kann die Splitter nicht einfach so stehlen, wenn sie bereits einem gehören. Mann muss sie in einem Duell gewinnen“, sagte er zuckersüß.

„Ihr wollt die Splitter doch auch, wieso hat ihr dann den hier nicht gleich genommen?“, fragte Jana und deutete auf die Schatulle in Smith Hand.

„Wieso Einen, wenn man gleich alle haben kann?“, erwiderte er mit einem dämonischen Grinsen. „Traust du dich, gegen den Teufel persönlich anzutreten, Jana?“

„Ich habe keine Angst vor dir“, sagte sie mutig.

Kaiba hielt sie am Arm fest, als Smith ihr eine Duel Disk zuwarf und sie an ihrem Arm befestigen wollte. „Warten Sie, Jana. Lassen Sie mich, gegen ihn antreten!“

„Das ist sehr nett von Ihnen, aber sie brauchen mich nicht zu beschützen, Kaiba. Ich hab in meinem Leben schon schlimmeres durchgemacht, als gegen einen Verrückten anzutreten. Glauben Sie mir“, sagte sie schließlich und befreite sich aus Kaibas Griff. Jana aktivierte die Disk und begann ihr Deck zu mischen, während Kaiba aus dem Weg ging.

„Mach dich auf etwas gefasst, Schätzchen. Das hier wird kein normales Duell!“, rief der Politiker in Hochstimmung.

Jana lächelte und sah ihn auffordernd an. „Das hab ich mir schon fast gedacht!“

„Zeit für ein Duell!“, riefen sie schließlich beide und der Kampf begann.

Dunkles Duell der Vergangenheit

Dunkles Duell der Vergangenheit
 

Smith zog als erstes, sah sich seine Karten an und begann das Duell. „Ich spiele Erfahrener dunkler Magier in Angriffsposition und zwei Karten verdeckt.“ Jana schluckte, gleich ein Monster im 1900 und Angriff.

„Du musst dich vorsehen. Das ist kein normales Duell“, sagte Yami besorgt. Bevor Jana ihn fragen konnte, was er damit meinte, erklärte es Smith ihr.

„Wie du sicherlich gemerkt hast, ist dieses Duell anders. Es ist ein Schattenduell!“

Yan Ra schluckte. „Klingt böse.“

Smith lächelte hinterhältig. „Du wirst noch früh genug herausfinden, was es damit auf sich hat.“ Bei Kaiba schienen sich auch langsam die Sorgenfältchen breit zu machen. Auch wenn er nicht an solchen Unsinn glaubte, die Schattenduelle existierten wirklich und sie waren gefährlich, das hatte er am eigenen Leib erfahren.

„Wenn du jetzt fertig bist, mit deinem Gequatsche, dann lass mich endlich meinen Zug machen“, sagte Jana unbeeindruckt. Sie hatte nicht wirklich etwas Gescheites in auf der Hand. Keine einzige Falle, nur eine Zauberkarte und der Rest nur Monster, die es mit dem Magier von Smith nicht im Entferntesten aufnehmen konnten. „Ich lege ein Monster verdeckt und beende meinen Zug.“ Mehr konnte sie nicht tun.

„Das ist alles? Na schön, ich rufe das Monster Erfahrener weißer Magier und aktiviere die Zauberkarte, Elegante Wohltäterin.“ Smith zog drei Karten und legte zwei ab, Unheilverkündende Schlange und Mystisches Ungeheuer Cerberus. Somit hatten beide Magier ihren ersten Zähler darauf und Jana befürchtete schon, was das heißen würde, wenn die Counter ihre Maximalzahl erreichen würden. „Zuerst greift mein weißer Magier dein verdecktes Monster an.“

„Mein verdecktes Monster war Sangan und so darf ich mir ein Monster aus dem Deck holen“, sagte Jana und suchte aus ihrem Deck ein Monster mit einer Angriffskraft von 1500 oder weniger. Ihr Wahl viel auf den Plündernden Hauptmann. „So und nun mach dich auf etwas gefasst. Mein andere Magier greift dich direkt an!“ Jana zuckte zusammen, als sie angegriffen wurde und ihr direkt 1900 Schaden abgezogen wurde. „Das ist noch nicht alles, schau was ein Schattenduell bewirken kann.“ An der Wand des Raumes fing eine Stelle an zu Zittern, die gegenüber von Jana sich befand und plötzlich war eine Stadt zu erkennen. Die Straßen waren voll und die Autos fuhren auf den Staubigen Wegen. Menschen liefen geschäftig auf und ab und mitten unter ihnen, konnte Jana ein kleines Mädchen entdecken. Sie hatte schwarze Haare, zerrissene Kleidung und war schmutzig. Es dauerte eine Weile, bis sie erkannte, wer dieses Mädchen war.

„Was?“

„Da staunst du was?“, sagte der gesteuerte Politiker. „Jedes Mal wenn einer von uns Lebenspunkte verliert, muss derjenige seine Schlimmsten Erinnerungen noch einmal ansehen.“

Kaiba sah zu dem Mädchen, das die Wand zeigte. Es lief ziellos durch die Straßen und bettelte bei den Passanten um Geld. Ab und zu bekam sie etwas doch häufiger wurde sie weggestoßen oder auch angeschrieen. Er konnte nicht glauben was er da sah. War das wirklich Jana?

Sie selbst musste gegen die Wut ankämpfen, die in ihr hoch kam und zwang sich zur Ruhe. „Diese Zeit ist sehr lange her. Ich kann mich kaum noch daran erinnern.“

„Anscheinend aber doch. Diese Erinnerung lag tief verborgen in deinem Unterbewusstsein“, sagte Smith mit voller Zufriedenheit. „Ich bin mal gespannt, was da noch so alles hervor kommt. Sie auch, Kaiba?“, richtete er plötzlich das Wort zu dem Geschäftsmann.

„Ihnen wird das Lachen schon noch vergehen“, erwiderte Kaiba mit böser Stimme.

Jana atmete tief ein und lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie hatte mit dieser Vergangenheit abgeschlossen. Es war viele Jahre her und bestimmte nicht mehr ihr Leben.

„Ich bin dran. Ich spiele Mystischer Schwertkämpfer Level 2, aktiviere die Zauberkarte Aufgestiegen…“ Auch wenn die beiden Magier nun einen weiteren Zähler bekamen, das Risiko musste Jana eingehen. „… und beschwöre den Mystischen Schwertkämpfer Level 4!“ Kaiba nickte ihr zu, das war ein guter Spielzug gewesen. „Ich greife mit ihm deinen weißen Magier an!“

„Glaubst du wirklich, es ist so einfach?“, fragte Smith gelassen. „Ich aktiviere die Zauberkarte Buch des Mondes!“ Bevor der Angriff stattfinden konnte, wurde Janas Monster zugeflippt in verdeckter Verteidigung. Doch das war nicht alles, die beiden Magier, hatten nun ihre drei Zähler und Jana hatte immer noch keine Falle. Weder auf der Hand, noch auf dem Feld. Sie konnte nur eine weitere Zauberkarte verdeckt auf das Feld legen.

„Da du es nicht geschafft hast, meine beiden Magier zu opfern, kann ich nun einmal den weißen Mager als Tribut anbieten und den Buster Blader auf das Feld rufen.“ Jan schluckte, so was hatte sie schon geahnt. „Ebenso den anderen Magier, um den Schwarzen Magier auf das Spielfeld zu holen.“ Yami ballte ärgerlich die Hand, als er seine Lieblingskarte auf der Seite des Bösen sah. „Du musst aufpassen Jana, ich glaub ich weis, was er vorhat“, sagte er zu Jana gewandt.

„Nun aktiviere ich die Zauberkarte Polymerisation um die beiden neuen Monster zu vereinen. So erhalte ich das Monster Dark Paladin!“, rief er und vor Janas Augen ein gewaltiges Monster mit einer Angriffskraft von 2900. „Doch das ist noch nicht alles. Ich rufe Kycoo Geisterzerrstörer!“ Zu allem übel konnte Jana nun auch nicht mehr Monster aus dem Spiel entfernen, solange Kycoo auf dem Feld war und so war der Black Luster Soldier in ihrer Hand erstmal nutzlos. Smith lies zuerst Kycoo angreifen, der Janas Mystischen Schwertkrieger erledigte und dann griff der Paladin sie direkt an.

„Ich aktiviere meine Zauberkarte, Sündenböcke!“, rief sie als letzte Rettung.

„Netter Versuch, aber nutzlos! Durch den Effekt von Dark Paladin kann ich eine aktivierte Zauberkarte annullieren und zerstören, indem ich eine Karte von meiner Hand ablege.“ Die Wucht, die Jana durch das Monster traf, schleuderte sie auf den Boden und zur gleichen Zeit, flackerte wieder die Wand. Kaiba blickte darauf und diesmal zeigte es Jana im Alter von circa sechs Jahren, wie sie von einem Mann verprügelt wurde, da sie Brot gestohlen hatte.

Diese Bilder nagten jetzt doch ziemlich an ihr und mit den Nerven am Ende, viel sie auf die Knie.

„Eine wirklich harte Kindheit und ein hartes Leben“, sagte Smith mit einem gehässigen Unterton. Kaiba sah ihn mit funkelnden Augen an.

Mit Mühe rappelte sich Jana auf. „Du weist gar nichts über mein Leben!“

Jana zog die nächste Karte und endlich war es eine Falle. „Ich spiele eine Karte verdeckt und ein Monster in Verteidigung.“

Smith seufzte. „Das wird langsam langweilig. Na schön, mein Paladin greift dein verdecktes Monster an…“

Jana lächelte zufrieden. „So war es auch gedacht. Mein verdecktes Monster, war D.D Kriegerin und somit darf ich deinen Paladin und meine Kriegerin aus dem Spiel nehmen!“ Smith sah sie wütend an und Jana atmete erleichtert aus. Eine Gefahr war gebannt.

„Schön, du hast meinen Paladin entfernt, doch deine Lebenspunkte sind vor meinem Kycoo nicht sicher!“, rief er und lies das Monster angreifen.

„Sicher?“, sie lächelte spitzbübisch. „Ich aktiviere die Falle Sakuretsu Rüstung und somit ist dein Kycoo Geschichte!“

Yan Ra jubelte. „Jawohl! Das ist unser Mädchen!“

Smith sah sie mit wütenden und funkelnden Augen an und beendete seinen Zug indem er ein Monster verdeckt legte.

Endlich schien es besser für Jana zu laufen. „Ich spiele das Monster Klingenritter im Angriffsmodus. Außerdem aktiviere ich die Zauberkarte Mystischer Raum-Taifun und zerstöre deine verdeckte Karte!“ Wie sie sehen konnte, war es die Feindkontrolle, die nun auf den Friedhof wanderte. „Nun gehe ich in den Angriff und greife dein verdecktes Monster an.“ Es war der Magier des Glaubens und Smith holte sich mit ihr die Zauberkarte, Elegante Wohltäterin zurück auf die Hand. „Schließlich setze ich noch eine Karte verdeckt und beende meinen Zug.“ Vorerst waren ihre Erinnerungen gesichert. Doch für wie lange? Einen wirklichen Vorteil hatte sie nicht auf dem Feld, mit einem Monster und einer FalleFalle und Smith sah auch nicht beunruhigt aus.

„Wenn du glaubst, du hast nun das Ruder herumgerissen, muss ich dich leider enttäuschen. Schön, du hast einer meiner mächtigsten Monster aus dem Spiel entfernen können, aber eben nur eines“, sagte Smith ruhig und das Grinsen auf seinem Gesicht, gefiel Jana ganz und gar nicht. „Als erstes aktiviere ich die Lichtschwerter und lege eine Karte verdeckt. Danach aktiviere ich Voreiliges Begräbnis und hole meinen Schwarzen Magier zurück auf das Spielfeld.“ Die Wand bei Smith fing an zu flimmern und man konnte einen kleinen Jungen sehen, der von zwei älteren Jungen, geärgert wurde. „Doch diesen opfere ich wieder um den Finsteren Ausrottungshexenmeister zu rufen!“ Das kann doch wohl nicht wahr sein, dachte Jana bei sich. „Nun sag leb wohl zu deinem Krieger.“ Sie hatte keine Wahl, als den Angriff durchgehen zu lassen. Sie brauchte ihn auf dem Friedhof und so zitterte erneut die Wand und nun konnte man Jana im alter von circa zwanzig Jahren sehen. Kaiba sah, wie sie einem Mann glücklich in die Arme viel, als er ihr einen Ring ansteckte. Smith hob überrascht die Augenbrauen. „Na so was. Ein angenommener Heiratsantrag ist für dich eine schlechte Erinnerung?“

Yan Ra ballte die Faust und sah Janas Gegner mit Wutverzerrtem Gesicht an. Jana selbst blieb gefasst, auch wenn es ihr schwer viel und Kaiba betrachtete den Mann, den Jana in ihrer Erinnerung küsste.

„Wenn du glaubst, du kannst mich mit deinen Psychospielchen aus der Ruhe bringen, hast du dich getäuscht“, sagte sie schließlich und zog eine Karte von ihrem Deck. „Ich spiele den Plündernden Hauptmann und durch seinen Effekt kann ich noch ein Monster vom Typ Krieger mit Stufe vier oder weniger auf das Feld rufen und ich wähle meinen zweiten Hauptmann!“ So konnte sie wenigstens etwas Zeit schinden, bis die Zeit gekommen war, um den Black Luster auf das Feld zu rufen.

„Du schindest Zeit. Aber gut, wenn du es so willst, habe ich nichts dagegen“, sagte Smith und lächelte. „Ich spiele die Elfenzwillinge und eine Karte verdeckt. Da ich nicht angreifen kann, beende ich meinen Zug.“

Jana seufzte, sie musste jetzt die Richtige Karte ziehen. Doch anstatt, das erhoffte Monster zu ziehen, zog sie eine Zauberkarte. Die war die Karte Topf der Gier. Wenn sie die einsetzten würde, würde sie durch den Effekt des Hexenmeisters 1000 Lebenspunkte verlieren. Nicht nur, dass sie dann Gefahr laufen würde, das Duell zu verlieren, sie befürchtete auch, dass ihre aller schlimmste Erinnerung auftauchen würde. Die sie schon seit ein paar Monaten vergessen wollte. Doch hatte sie eine Wahl? Konnte sie es verantworten, das Wohl ihrer über der ganzen Welt zu stellen? Die Antwort war schnell gefallen.

„Ich aktiviere die Zauberkarte Topf der Gier!“ Es kam was kommen musste. Der Hexer zog ihr 1000 Lebenspunkte ab und gleich darauf tauchte die Erinnerung auf der Wand auf, die Jana zu gefürchtet hatte.

Sie sah sich in einem Krankenhaus und ein Arzt durchführte ein Ultraschallbild von ihrem ungeborenem Kind durch. Kurz darauf verblasste die Erinnerung und eine neue tauchte auf. Mit dem Ultraschallbild in ihrer Hand, lief sie zu Daniel, der sich über den Familienzuwachs nicht wirklich freuen konnte.

Tränen traten schließlich in die Augen, der gegenwärtigen Jana und sie schloss die Lider. Doch diese Erinnerung war die letzte und so blieb ihr die schlimmste vorerst doch erspart.

Kaiba war erstaunt und sah Jana an. Sie hatte ein Kind? Wo war es dann?

„Dein Mann schien sich ja nicht sehr über euer Kind gefreut zu haben“, kam es nun von Smith mit langsamer und quälender Stimme. Jana selbst war erstarrt und die Tränen traten ihr aus den Augen.

„Dieser… dieser… psychokranke Kerl!“, schrie Yan Ra aufgelöst. „Jana reiß dich zusammen! Mach ihn fertig!“ Er sah zu ihr und schließlich öffnete sie die Augen. Ihr Blick wanderte zu Kaiba, der ihr aufmunternd zu nickte.

„Ich kann es fühlen. Die nächste Karte ist die Richtige“, sagte schließlich Yami bestimmt. Mit diesen Worten zog Jana die zwei Karten und hielt sie tatsächlich in der Hand.

„Ich entferne ein Licht und ein Finsternismonster aus dem Spiel und hole den Black Luster Soldier auf das Feld!“, fing sie an.

„Was?“, sagte Smith und tat zunächst unbeeindruckt.

„Ich aktiviere seinen Effekt und entferne deinen Hexenmeister aus dem Spiel. Dann opfere ich ihn zusammen mit meinen beiden Hauptmänner und spiele Obelisk der Peiniger!“ Sobald die Götterkarte die Duel Disk berührte, begann sie zu zittern und mit ihr das ganze Haus. Bücher vielen aus den Regalen und die Scheiben klirrten, als der mächtige, blaue Körper von Obelisk auftauchte.

Während sich Kaiba versuchte, durch die herabfallenden Bücher zu schützen, wich die Farbe aus Smiths Gesicht.

„Eine Götterkarte! Wie kannst das sein, dass du sie kontrollieren kannst?!“ Er sah sie verblüfft an. „Nur die, wo das Blut der Pharaonenfamilie in sich tragen, sind berechtigt sie zu spielen!“ Jana sah ihn fragend an und auch der Rest der Anwesenden war verwirrt. „Natürlich… du gehörst auch dazu… in dir fließt ebenfalls das Blut der Pharaonen!“

„Was?“, fragte Jana verdutzt.

„Natürlich kannst du dich nicht an diese Zeit vor über 3000 Jahren erinnern. Genauso wenig wie ich oder die beiden Geister, die dich begleiten“, sagte er mehr zu sich als zu Jana. „Nur im Gegensatz zu euch, kann ich mich an Bruchstücke erinnern.“

„Es ist mir völlig egal, ob du dich an etwas erinnern kannst“, sagte Jana entschlossen. „Du wirst dieses Duell verlieren!“ Yan Ra und Yami standen jeweils links und rechts neben ihr und stärken ihr den Rücken, doch sie spürte auch Kaiba, der am Rand des Spielgeschehens stand und ihr ebenfalls Mut zusprach. Wenn auch nicht mit Worten. „Ich aktiviere die Zauberkarte schwerer Sturm“, somit waren die Lichtschwerter weg und der Weg frei, nicht in irgendeine Falle zu laufen. „Dann spiele ich Voreiliges Begräbnis und hole meinen Black Luster zurück ins Spiel. Schließlich greift dieser deine Elfenzwillinge an“, erneut tauchte eine Erinnerung von Alan Smith auf, doch Jana kümmerte es nicht. Sie wollte das Duell nun schnell hinter sich bringen. „Durch den Effekt von Black Luster kann ich dich noch einmal angreifen.“ Smith schrie laut als ihm satte 3000 Lebenspunkte abgezogen wurden. „So und den Rest macht Obelisk.“ Durch den Angriff von Obelisk zitterte das Haus bedrohlich und Smith sackte in sich zusammen. Seine Lebenspunkte vielen in einem Zug, auf Null und somit hatte Jana das Duell gewonnen.

Die Hologramme verschwanden und das grüne Licht ebenso. Smith jedoch fing an laut und hol zu lachen. „Wenn ihr glaubt, ihr könnt Ashamenthu so einfach besiegen, habt ihr euch getäuscht!“

Kaiba lief zu Jana und in dem Moment, verlies eine dunkle Rauchwolke mit rot glühenden Augen, den Körper seines Wirtes und verschwand im Nichts.

Völlig entkräftet, fiel Jana auf die Knie und zog die Duel Disk von ihrem Arm.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte Kaiba besorgt und kniete sich vor ihm hin. Sie sah zu ihm auf und ihre Blicke begegneten sich.

„Es geht mir gut. Nur etwas geschafft“, gestand sie mit einem kleinen Lächeln.

„Kann ich verstehen, das war auch ein Wahnsinns Duell!“, sagte er ehrlich.

„Das fasse ich nun mal als Kompliment auf“, sagte sie und Kaiba lächelte. Er meinte es ernst, was er gesagt hatte.

„Ich will ja nicht euren Kaffeeklatsch stören, aber wir sollen hier raus!“, sagte Yan Ra und beobachtete das Haus, das immer mehr knarrte.

Jana stand auf, nahm den Splitter an sich und mit Kaibas Hilfe, schleppten sie den bewusstlosen Smith aus dem Haus heraus und verschwanden dann in der Dunkelheit.
 

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Puh dieses Duell zu schreiben, verlangte einiges ab^^ vor allem da ich schon lange nicht mehr Yu-Gi-Oh! gezockt habe -.-

Ich hoffe aber es hat euch gefallen ;)

Gefühlschaos

Gefühlschaos
 


 

Den ganzen Weg über, bis zurück in ihr Hotel, sagten Jana und Kaiba kein Wort zueinander. Beide waren in Gedanken versunken und selbst der Kuss, schien vergessen zu sein. Zu viel war einfach danach passiert.

Ashamenthu… der Name ging Jana seit Smith ihn gesagt hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Er war das Wesen, das sie damals im Traum gesehen hatte. Die gleichen rot glühenden Augen, die auf der Totenmaske auftauchten. Ashamenthu… noch nie hatte sie von dem Namen gehört und sie kannte so manchen Namen aus dem alten Ägypten.

Lange stand Jana schließlich im Bad ihres Hotelzimmers und starrte in den Spiegel Yan Ra und Yami machten sich Sorgen um sie, da sie mit ihren Gedanken weit fort war und noch immer kein Ton gesagt hatte.

Selbst Kaiba schien das zu beunruhigen. Das was er von Jana erfahren hatte, durch die Erinnerungen, beschäftigten ihn zutiefst. Er hatte keine Ahnung gehabt, was für eine Kindheit sie gehabt hatte und was sie alles durch machen musste. Er seufzte und sah zu der Badtür, die schon lange verschlossen war.

Jana atmete tief durch und blinzelte, während sich eine Träne aus ihren Augen stahl.

„Jana…“, sagte Yan Ra schließlich tonlos.

„Es geht mir gut“, sagte sie schlicht und wusch sich das Gesicht.

„Bist du sicher?“

„Ja doch“, erwiderte sie nun etwas ungeduldig. Schließlich öffnete sie endlich die Badetür und verlies es. Kaiba fing ihren Blick auf, doch Jana wich ihm schnell wieder aus. Es war ihr unangenehm, das Kaiba nun soviel privates von ihr erfahren hatte und sie wusste, dass er sich darüber Gedanken machte, was er gesehen hatte.

Jana nahm ihren Laptop und ging hinaus auf den Balkon, obwohl es schon weit nach Mitternacht war. Sie checkte ihre Emails, musste jedoch feststellen, dass keine Nachrichten eingegangen waren. Seufzend klappte sie ihn wieder zu und sah zum Himmel auf. Die Sterne funkelten ihr entgegen und der Mond leuchtete kräftig. Schließlich viel ihr Blick auf ihren Ehering, den sie eigentlich nur noch aus Gewohnheit trug. Sie fing an ihn an ihrem Finger in und her zu drehen, als Kaiba plötzlich die Balkontür aufmachte und sagte: „Wollen Sie nicht herein kommen?“ Schnell lies sie ihre Hand sinken, nickte und schob sich dabei an Kaiba vorbei. Direkt auf seiner Höhe hielt sie inne und sagte, ohne in anzusehen: „Ich hab diesen Kuss nicht vergessen, Kaiba.“ Er schluckte und sie sah ihn an.

„Na ja… Sie haben mir immerhin noch einen geschuldet… oder haben Sie das schon vergessen?“, sagte er ausweichend. Sie lehnte sich an den gegenüberlegenden Türrahmen und sah Kaiba, der ihr gegenüber stand, tief in die Augen.

„Ich hatte gedacht, Sie machen sich daraus nichts.“

Er ging auf sie zu, stütze seinen Arm gegen die Tür und Jana schielte darauf, da er ihr den Weg versperrte. Diese Situation kam ihr irgendwie bekannt vor.

„Ich mach mir immer etwas daraus, wenn es um meinen Preis geht“, flüsterte er fast und kam ihr immer näher. So langsam wurde Jana nervös, während Kaibas Kopf ihrem immer näher kam.

„Selbst bei so einem Preis?“, flüsterte sie ebenfalls zurück. Sein Gesicht war nun knapp über ihrem und sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut fühlen, der sie wie zu lähmen schien. Es waren nur noch wenige Millimeter, bis sich ihre Lippen berühren würden, doch genau in diesem Augenblick, klingelte das Telefon.

Schnell lösten sie sich von einander und versuchten dem Blick des anderen auszuweichen. Während Kaiba zum Telefon torkelte, stand Jana noch immer wie angewurzelt an dem Türrahmen stehen. Ihr Herz pochte wie wild und sie schien keinen klaren Gedanken mehr zu bekommen. Janas Sinne waren wie benebelt und sie musste tief durchatmen, als sie Kaibas Stimme vernahm.

„Das war Roland… Ishizu Ishtar wurde angegriffen und ihre Halskette fehlt.“

„Die Millenniumshalskette?“, fragte sie nach und sah ihn an. Kaiba wich jedoch ihrem Blick aus.

„Wenn Sie es so nennen möchten.“

Jana verließ ihren Platz an dem Türrahmen, schloss die Tür und stellte ihren Laptop auf den Tisch.

„Das hängt alles mit zusammen… die Splitter, dieser Ashamenthu und nun auch das stehlen der Gegenstände. Ishizu hatte Recht, irgendetwas braut sich zusammen. Etwas böses, dass die ganze Welt vernichten kann.“

Kaiba seufzte. „Fangen Sie jetzt schon wieder damit an?“

Jana hob ärgerlich die Augenbrauen zusammen. „Sie wollen es immer noch nicht sehen, hab ich Recht?“

„Von wollen, kann hier keine Rede sein“, erwiderte er nüchtern.

„Sie sind so ein Sturkopf!“, entfuhr es ihr. „Egoistisch, kaltherzig und Gefühllos!“

Kaiba hob überrascht die Augenbrauen. „Das weis ich, danke.“ Er wusste anscheinend nicht, dass er mit dem Feuer spielte. Jana war kurz davor die Fassung zu verlieren, stürmte jedoch an Kaiba vorbei und verlies wutentbrannt das Zimmer. Er fuhr sich fluchend durch die Haare und hätte am liebsten laut los geschrieen. Was war nur mit ihm los…

Jana saß an der Hotelbar und nippte gelegentlich an dem Glas Rotwein, der vor ihr stand. Es war halb eins und eigentlich war sie hundemüde. Doch die Aktion von Kaiba, bevor das Telefon geklingelt hatte und seine arrogante Art dann danach. In was sollte sie das einordnen. Auf der einen Art ist er nett, freundlich und hilfsbereit und auf der anderen wieder, genau das Gegenteil. Er war wie Ebbe und Flut.

Sie seufzte und nahm einen kräftigen Schluck aus ihrem Glas. Schließlich spürte sie, wie sie zwei Augen anstarrten. Yan Ra saß neben ihr und sah sie fragend an.

„Was ist?“, fragte sie ihn darauf achtend nicht zu laut zu sprechen, da der Barkeeper noch anwesend war.

„Ach was würde ich darum geben, einen Schluck nehmen zu dürfen“, sagte er fast träumerisch. „Ich wünschte, wir hätten so eine Verbindung wie Yami und Yugi.“ Bei diesen Worten verschluckte sie Jana beinahe und Yami tauchte nun auch noch auf. „Ich meine, somit könnte ich auch mal wieder etwas essen und Wein trinken… wenn ich in deinen…“

„Denk ja nicht mal daran“, unterbrach Jana ihn mit einem warnenden Ton.

„Wieso?“, wollte Yan Ra wissen. „Yami und Yugi wechseln ständig ihre Persönlichkeit und ihren Körper.“

„Ständig? Stimm doch gar nicht!“, protestierte Yami.

„Du bist ein Geist und du bleibst ein Geist, Yan Ra. Es ist nun mal nichts mehr mit trinken und essen“, sagte Jana trocken und trank das Glas leer. Mit Tränen in den Augen, starrte Yan Ra erst das Glas an und dann Jana.

„Mein Gott, bist du grausam!“, sagte er wimmernd und Jana schüttelte entnervt den Kopf.

„Und du bist peinlich… mich wundert es, das es Ägypten noch überhaupt gibt. Ich kann irgendwie nicht glauben, dass du Pharao warst“, sagte Jana, bezahlte ihr Getränk und ging zurück auf das Zimmer. Yan Ra sah ihr ärgerlich hinter her, während sich Yami das Lachen verkneifen konnte.

Als Jana das Zimmer betrat, stelle sich Kaiba schlafend. Er nahm wahr, wie sie in das Badezimmer ging und nach ein paar Minuten wieder heraus kam. Ohne ein Wort knipste sie das Licht aus und schlief ein.

Tauchgang

Tauchgang
 

Ihr nächstes Reiseziel führte nun nach Indonesien auf die Insel Bali. Jana hatte den genauen Ort im Internet nachgeforscht. Vor ein paar tausend Jahren, soll ein Komet ins Meer eingeschlagen sein. Jedoch hatte man bisher keinen großen Krater oder ähnliches entdecken können. Somit bestand die Möglichkeit, dass dieser Einschlag von einem der Splitter stammen könnte.

Kaiba war seit dem Vorfall in ihrem Hotelzimmer wieder abweisend und kühl zu Jana. Genau wie vor ein paar Monaten, als sie ihre Reise antraten. Jana fand diese Art von Kaiba doch irgendwie angenehmer, denn sie verwirrte sie nicht so sehr als die freundliche und fürsorgliche Art von ihm

Der Flug war diesmal nicht sehr lange, da die Insel nicht weit von Australien lag und so kamen sie schon am frühen Nachmittag an. Die Hotels waren wieder alle voll, aber sie hatten Glück und bekamen zwei Bungalows direkt am Strand. Es tat gut, nicht nur ein ganzes Zimmer sondern gleich ein ganzes Haus für sich zu haben.

Nachdem sie sich eingerichtet hatte, nahm sie ihren Laptop, setzte sich damit auf ihr Bett und rief ihre Emails ab. Ihre Augen leuchteten, als sie endlich die ersehnte Email ihres alten Professors bekam.
 

„Hallo Frau Muto. Es ist schön mal wieder etwas von Ihnen zu hören. In den Kreisen der Archäologen und auch in ihrer Sparte, die Ägyptologie, vermisst man Sie sehr.

Auf ihre Frage… ich kann mit dieser Prophezeiung, die Sie mir da gegeben haben, leider nichts Anfangen. Eine Solche dunkle Vorhersagung ist mir nicht bekannt. Aber es freut mich, dass Sie sich wieder für solche Dinge interessieren.

Ich kann Ihnen nur eins sagen, kehren Sie zurück in ihren wahren Beruf und lassen sie die Bibliotheken hinter sich. Sie vergeuden Ihr Talent als Archäologin.“
 

Jana seufzte, als sie die Zeilen las. Jedes Mal sagte er ihr das Gleiche, wenn sie ihn kontaktierte oder ihn persönlich traf. Es war einfach noch zu früh, zurück zukehren. Sie fühlte sich dafür noch nicht in der Verfassung.

Das er jedoch nichts von dieser Prophezeiung wusste, machte ihr sorgen. Er wusste normaler weise immer etwas über jegliche Vorhersagungen, Legenden und Mythen die jemals im alten Ägypten verfasst wurden. Wieso kannte er diese nicht? Hatte sie es womöglich falsch gedeutet? Es war ja doch nur ein Traum. Aber das Duell vor ein paar Tagen, war echt und auch was danach geschehen war, nach dem es beendet war. Ashamenthu… wer steckte hinter diesen Namen? Was plante er als nächstes?

Erschöpft und mit rauchendem Kopf, lies sich Jana auf die Lacken fallen. Ihr war unglaublich heiß und die Schweißperlen standen auf ihren Gesicht. Schließlich fasste sie einen Entschluss, indem sie aufsprang und ihren Bikini heraus zog. Sie hatte ihn einfach mal so mitgenommen, sie hatte zwar nicht daran geglaubt, in den Genuss zu kommen jemals ihn zu benutzen auf der Reise. Aber sie waren nun mal genau am Strand und sie brauchte eine Abkühlung. Sie nahm ein Handtuch mit nach draußen, legte es in den Sand und stürmte in die Fluten.

Kaiba kam aus seinem Bungalow mit gesenktem Blick und den neusten Berichten aus der Kaiba Corporation. In seiner rechten Hand hatte er ein Glas Saft und als er seinen Blick auf das Meer richtete, tauchte Jana genau in diesem Moment aus dem Wasser auf. Da die Entfernung nicht sehr groß war, konnte er sie genau erkennen. Das Wasser lief an ihrem Körper entlang und ihre nasse Haut glänzte in der Sonne.

Noch nie hatte er ihre weiblichen Reize so deutlich gesehen wie jetzt und so konnte er den Blick nicht von ihr abwenden. Ohne dass Jana ihn bemerkte, setzte er sich auf die Veranda und beobachtete sie. Die Berichte und sein Glas Saft, hatte er vollkommen vergessen. Er prägte sich jeden Millimeter ihrer nackten Haut ein, die er zu Gesicht bekam und für einen Augenblick, wünschte er sich sie berühren zu dürfen.

Bei diesem Gedanken fuhr Kaiba innerlich zusammen, stand auf und ging zurück in seine Hütte. Er warf die Papiere auf das Bett, stellte das Glas auf den Tisch und verschwand schnell im angrenzenden, kleinen Bad des Bungalows.
 

Am nächsten Tag gingen Jana und Kaiba zum Hafen, um sich ein Boot zu mieten. Sie wollten zu der Stelle fahren, in die der angebliche Komet eingeschlagen hatte. Jana ließ sich die Koordinaten geben und während Kaiba das Boot besorgte, lieh sich Jana Tauchrüstung aus. Sie hatte vor ein paar Jahren den Tauchschein erworben und würde ihn jetzt zum Einsatz bringen.

Kaiba handelte mit dem Besitzer des Bootes gerade den Preis aus, als dieser plötzlich verstummte und mit großen Augen an dem Geschäftsmann vorbei sah. Verwirrt folgte Kaiba seinen Blick und musste schlucken. Jana kam mit Sonnenbrille auf und den Neoprenanzug bis zur Hüfte trug, während das Oberteil noch schlaff an den Seiten hang. Sie trug ihren weißen Bikini, den er gestern schon bei ihr gesehen hatte und die Haare wie immer offen. Egal wo sie hin ging, überall zog Jana die Blicke der Männer auf sich und von einem ganz besonders.

Hinter Jana lief ihr ein Mann nach, der die Tauchflaschen schleppte. Jana begrüßte den Bootsbesitzer freundlich, während der andere Mann die Tauchflaschen ins Boot hievte.

„Stimmt etwas nicht, Kaiba?“, fragte sie schließlich ihn, als sie bemerkte, dass Kaiba sie immer noch anstarrte.

Er schluckte und schüttelte den Kopf. „Wieso fragen Sie?“

„Weil Sie mich anstarren“, erwiderte sie.

Kaiba versuchte zu lächeln. „Stimmt doch gar nicht.“ Plötzlich klatschte ihm der Mann, der ihnen das Boot gemietet hatte, auf dem Rücken und sagte in gebrochenem englisch und mit einem grinsen.

„Was für ein Glück du haben!“ Er zwinkerte die beiden an, lächelte und verlies die Anlegestelle. „Viel Spaß!“ Hörten sie ihn über die Schultern riefen. Sowie Jana als auch Kaiba sahen ihm verwirrt und fragend hinter her.

Kurz darauf stachen sie auch in See und Kaiba steuerte das Boot geschickt aus der Bucht hinaus. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne lies das Wasser glitzern. Sie mussten auch nicht lange fahren und so befanden sie sich schnell an dem Ort, wo sie die Koordinaten hingeführt hatten. Kaiba hielt das Boot an und lies den Anker herunter, während sich Jana für den Tauchgang fertig machte. Sie zog den Anzug nun komplett an und ließ sich von Kaiba helfen, die Sauerstoffflasche auf den Rücken zu schnallen.

„Seien Sie vorsichtig da unten“, sagte er und sah ihr direkt in die Augen, die bereits hinter der Tauchmaske verborgen lag. Jana nahm das Mundstück in den Mund und ließ sich rückwärts in das Wasser gleiten.

Es war das erste Mal seit ein paar Monaten, dass sie wie tauchen ging und sie genoss es. Das Wasser war klar und so hatte sie ausgezeichnete Sicht, während sie dem Krater entgegen schwamm. Korallen und Amöben ragten aus dem Boden und baten vielen Fischen und anderen Tieren im Wasser Nahrung und zu Hause. Vorsichtig schwamm Jana über die Korallen um keine zu zerstören oder sie zu verletzen.

Selbst wenn der Splitter hier unten war, wie sollte sie ihn hier finden? Selbst wenn die Millenniumsgegenstände ihn orten könnten, er war so klein und in dem Sand geradezu unsichtbar. Immer weiter entfernte sie sich vom Boot, doch von einem Krater ist nichts zu sehen und viel Zeit, hatte sie nicht mehr.

Schließlich ging ihr Sauerstoffvorrat zu ende und sie musste zurück zum Boot schwimmen. Als Kaiba sah, dass sie auftauchte, kam er zum Rande des Bootes um ihr die Flossen und die Tauchbrille abzunehmen. Mit einem Schwung aus dem Wasser, setzte sie sich auf den unteren Rang des Bootes und befreite sich von den Flaschen.

„Die Zeit hat nicht ausgereicht. Ich hab den Einschlagspunkt nicht gefunden“, keuchte sie und wrang sich das Wasser aus den Haaren. Kaiba stellte die Flaschen beiseite und sah noch mal auf den Radarschirm, der in der Führkabine des Bootes befestigt war.

„Wir sind aber richtig“, sagte er und sah wie sich Jana wieder aus dem Neoprenanzug schälte. Nun stand sie komplett mit ihrem Bikini vor ihm und war ihm noch näher als gestern Abend.

„Das weis ich, dass wir richtig sind“, sagte sie und ging zu Kaiba und blickte ebenfalls zu dem Radar.

Der Wind frischte auf und sie begann zu frösteln. Jana zog sich ein Hemd über, dass sie sich mitgenommen hatte und als sie aufblickte, kam ihnen ein anderes Boot entgegen gefahren.

Kaiba gesellte sich neben sie, während das fremde Boot neben dem ihren anhielt. Doch ein Boot in dem Sinne, war es ganz und gar nicht. Es glich eher einer riesigen Yacht und die Bugwellen, von ihr, lies die kleine Nussschale von Jana und Kaiba gefährlich wanken, sodass Jana den halt verlor und sie hingefallen wäre, hätte Kaiba nicht seine Arme um sie geschlungen. Er genoss es sie zu halten und bemerkt kaum, wie drei Männer sich auf der Yacht blicken ließen.

„Na da schau einer an, wen haben wir den da?“, sagte der Älter. Er war so knapp über fünfzig und hatte bereits an gegraute Haare. Die beiden Männer neben ihm, waren erst um die dreißig und sahen äußerst finster aus, wie sie mit Sonnenbrillen auf und schwarzer Kleidung neben dem älteren standen.

„Wer sind Sie?“, fragte Jana und löste sich von Kaiba.

„Mein Name ist Raisuhl, mehr brauchen Sie nicht zu wissen“, erwiderte der Ältere.

„Ihr seid welche von den Raritätetenjäger“, viel Kaiba auf und zeigte auf den linken, der drei Männer. „Diesen Typ kenne ich genau. Er hat zusammen mit seinen Kumpels im Battle City Turnier, für aufsehen gesorgt.“ Der Raritätenjäger, den Kaiba erkannt hatte lächelte und auch Raisuhl, schien das ganze zu amüsieren.

„Was wollen Sie?“, wollte Jana nun wissen.

„So eine dumme Frage. Die Splitter die Sie beide haben und den, den Sie im Moment suchen“, erwiderte Raisuhl. „Schnappt sie“, sagte er dann zu seinen beiden Männern. Sie sprangen auf das Boot von Jana und Kaiba und hielten sie fest.

„Dafür wandern sie hinter Gittern!“, warf ihm Kaiba wütend an den Kopf, während er sich gegen den Griff seines Angreifers wehrte.

Raisuhl lachte. „Das werden wir noch sehen.“ Er sah zu seinen Helfern und deutete auf das Boot. „Bringt sie hier her. Ihn sperrt in eine Kajüte, während ich mich mit dieser hübschen jungen Dame unterhalte.“ Als Jana an ihm vorbeigeführt wurde, zwinkerte Raisuhl sie an und spitze die Lippen. Mit Händen und Füßen, versuchte sich Kaiba zu wehren.

„Wenn Sie ihr etwas antun, dann garantiere ich für nichts!“, schrie Kaiba, während er in die Kajüte gebracht wurde. Erstaunt sah Jana ihm hinter her und konnte nicht glauben, dass er das wirklich gesagt hatte.

„Na so was… ihm scheint etwas an Ihnen zu liegen“, sagte Raisuhl amüsiert. „Wer hätte das gedacht. Der eiskalte und gefühlslose Geschäftsmann Seto Kaiba, verliebt sich in die Schwester seines Erzrivalen.“ Plötzlich fing er an zu lachen. „Das ist ja wirklich zu komisch.“

„Sie werden damit nicht durch kommen“, sagte Jana verbissen ohne auf seine Worte einzugehen. Raisuhl ging zu ihr hin und lächelte sie hinterlistig an.

„Das, werden wir noch sehen.“

Kampf auf dem Wasser

Kampf auf dem Wasser
 

Kaiba lief nervös in seinem Gefängnis auf und ab. Er suchte überall eine Möglichkeit aus dieser Kajüte zu entkommen, aber es war aussichtslos. Er klopfte mit der Faust gehen die verschlossene Tür und hoffte, dass sie Jana nichts tun würden. Der Gedanke daran, lies in unglaublich wütend werden und so hämmerte er noch stärker.

„Sei endlich still!“ Drank eine Stimme von draußen dumpf an sein Ohr.

„Lasst mich raus!“, rief Kaiba dem Mann von draußen entgegen.

„Wieso sollten wir?“, fragte die Stimme und begann zu lachen. Der Raritätenjäger ging an Deck und Jana befand sich wieder in Tauchmontur. Genau wie der dritte Mann der Sippe, der nun die Tauchflaschen anlegte.

„Eine unangemessene Aktion da unten und ihr Freund erlebt den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr“, warnte Raisuhl sie. Mit finsterem Blick sah Jana ihn an und zusammen mit ihrem Begleiter, lies sie sich ins Wasser fallen.

Raisuhl wandte sich an den Mann, der oben geblieben war. „Hol ihn herauf. Ich möchte, dass er dabei ist.“ Der Mann nickte, verschwand unter Deck und kam darauf mir Kaiba zurück. Er hielt ihn an beiden Armen fest, währen Kaiba sich auf Raisuhl stürzen wollte.

„Wo ist sie?“, fragte er, als er Jana nirgends entdeckte. „Was haben Sie mit ihr gemacht.“

Raisuhl grinste, ging auch Kaiba zu und blieb zu vor ihm stehen, dass er ihn gerade so nicht berühren konnte.

„Sagen Sie Kaiba, ich hab da mal eine Frage.“ Er ging um ihn einmal herum. „Ich hab ihre Laufbahn und ihr Leben schon mit verfolgt, seit dem Kaiba, Sie und Ihr Bruder adoptiert hat. Ich habe erlebt wie eiskalt sie die Firma übernommen haben und sie niemand, außer ihren Bruder, an sich heran lassen. Sie würden für den kleinen Mokuba ihr Leben geben. Soviel ist sicher.“ Kaiba schwieg und folgte Raisuhl mit seinen Augen. „Aber würden sie auch ihr Leben, für die Schwester ihres bittersten Rivalen geben?“

Ohne lange zu zögern gab Kaiba ihm die Antwort. „Ja, das würde ich.“ Die Erkenntnis, dass er es wirklich tun würde, kam ihm im gleichen Moment, als man ihn in die Kajüte gesperrt und er von Jana getrennt wurde.

Raisuhl lächelte. „Hab ich’s mir gedacht. Sie lieben sie.“ Genau in diesem Moment tauchte Jana zusammen mit dem anderen Mann auf. Ihre Hand umschloss etwas, da nasser Sand draus rannte. Sie hatte den Splitter gefunden. Sie wurde von ihrem Begleiter zum Boot dirigiert und sie entdeckte Kaiba, der sie mit erleichtertem und auch besorgen Blick ansah.

Unsanft wurde sie aus dem Wasser gezogen. Da sie diesmal nicht ihren Neoprenanzug getragen hatte, waren ihre Schultern rot. Die Laschen der Sauerstoffflaschen hatten ihr ins Fleisch geschnitten. Ihr Hemd klebte schwer an ihr und als man ihr die Flaschen abgenommen hatte, wurde sie wieder festgehalten. Doch den Splitter behielt sie fest in der Hand.

„Sie haben ihn also gefunden“, stellte Raisuhl fest. Er griff nach ihrem Handgelenk und zwang sie die Faust aufzumachen. Jana konnte nicht anders als dieses dann auch zu tun. Der Splitter lag eingebettet in Sand und nur schwach konnte man ihn erkennen. „Sehr schön.“ Raisuhl wollte ihn nehmen, doch plötzlich stieß ihn eine unsichtbare Kraft weg und er fiel im weiten Flug direkt auf seinen Rücken. Mit schmerzverzerrtem Gesicht, rappelte er sich auf und funkelte Jana an. „Was soll das?“

Jana selbst verstand es auch nicht, doch dann vielen ihr die Worte, die Smith gesagt hatte. „Er hat sich bereits seinen Besitzer gewählt. Nun kann er nur noch durch ein Duell mit entrissen werden“, sagte sie und lächelte Raisuhl zufrieden an. Dieser schien kurz zu überlegen. „Es sei denn, Sie legen ihn freiwillig ab.“ Plötzlich zog er eine Pistole und hielt sie Kaiba an die Schläfe. „Wollen doch mal sehen, ob Sie genauso empfinden, wie der Herr für Sie.“ Geschockt sah Jana ihn an. „Legen Sie den Splitter auf den Boden oder Mr. Kaiba hat ein Loch mehr im Gesicht.“ Verzweifelt sah Jana zuerst Raisuhl an und dann Kaiba.

„Tun Sie es nicht“, sagte Kaiba gepresst und erwiderte ihren Blick. Was sollte sie nur tun? Sie konnte doch nicht Kaibas Tod auf dem Gewissen haben, nur wegen eines kleinen Glasstückchens. Sie hörte die Stimmen von Yami und Yan Ra, die ihr leise zuflüsterten.

„Du hast keine Wahl!“, sagte Yan Ra. „Entweder er oder die ganze Welt.“

„Sie kann doch nicht Kaibas Tod auf sich nehmen!“, entgegnete Yami.

Raisuhl wurde ungeduldig und schob den Riegel seiner Waffe zurück. Das Klicken lies Jana zusammenzucken und sie hob die Hand.

„In Ordnung!“, sagte sie und legte den Splitter langsam auf den Boden der Yacht. Kaum richtete sie sich wieder auf, wurde sie von einem der Raritätenjäger festgehalten.

„Verbrennt ihr Boot und werft sie über Bord!“, befahl Raisuhl und die beiden wurden zur Reling geschleppt.

„Halt! Stopp!“, rief Kaiba in letzter Not. „Gewährt man uns keinen letzten Wunsch?“ Jana sah ihn mit großen Augen an und Raisuhl lachte.

„Von mir aus.“

Kaiba sah Jana direkt in die Augen. „Ich hätte gern einen Abschiedskuss.“

Raisuhl hob überrascht die Augenbrauen und lachte noch lauter. „Nur zu. Gewährt ihm den Wunsch.“ Der Raritätenjäger ließ Kaiba los und Raisuhl zielte auf ihn mit der Waffe. Janas Herz schlug wie wild, als Kaiba zu ihr ging. Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht und legte seine Lippen auf die ihrer. Sie erwiderte seinen Kuss und er flüsterte zwischen durch so leise, dass es nur Jana verstehen konnte.

„Können Sie sich von dem Typen befreien, wenn es sein muss?“ Wieder trafen sich ihre Lippen und sie nickte kurz. „Ich gebe Ihnen ein Zeichen.“ Kurz bevor der Kuss inniger werden konnte, wurde Kaiba von ihr weggerissen. Sie sahen sich an und Kaiba zwinkerte ihr zu. Bevor Kaibas Gegner wusste wie ihm geschah, wurde er in den Magenbeboxt und sackte zusammen. Jana dagegen lies ihren Kopf zurückschnellen und brach ihrem Bewacher die Nase. Unter Schmerzen ließ er von Jana los und hielt sich seine blutende Nase. Bevor Raisuhl realisieren konnte, was hier grad geschah, riss ihm Kaiba die Waffe aus der Hand und verpasste ihm ein Fausthieb. Jana schnappte sich den Splitter und sie sprangen in ihr Boot. Schnell startete Kaiba den Motor und sie fuhren los. Doch weit kamen sie nicht, denn der Motor fing an zu krächzen und zu rattern, dass er letztendlich ausfiel. Kaiba fluchte und sah zurück zur Yacht, auf der sich allmählich die drei Männer zu rühren begannen.

Er sah zu Jana, die neben ihm stand und fragte. „Können Sie soweit schwimmen?“ Der Strand musste nicht weit weg sein, denn am Horizont, konnten sie Häuser und Berge sehen.

„Muss ich wohl.“ Sie nahm die kleine Schatulle aus ihrem Rucksack, der im Boot lag, und legte den Splitter zu den anderen drei dazu. Mit einem Klebeband, band sie es schließlich an ihr Handgelenk und zusammen mit Kaiba stürzte sie sich in die Fluten.

So schnell sie konnten, schwammen sie Richtung rettendes Ufer und Jana spürte wie ihre Kräfte nachlassen. Es dauerte gut zwanzig Minuten, bis sie endlich den Strand erblickten. Völlig entkräftet, kroch Jana aus dem Wasser und lies sich schließlich im Sand fallen. Das Wasser umspülte noch ihren Körper und sie war nicht fähig noch einen weitern Schritt zu tun.

Kaiba kletterte schließlich auch aus dem Wasser und krabbelte direkt auf Jana zu. Das Wasser aus seinen Haaren tropfte ihr entgegen, als er über ihr war. Seine Lippen suchten ihren Mund und fanden ihn schließlich. Der Kuss war leidenschaftlicher als der letzte und wurde immer fordernder. Jana erwiderte seinen Kuss mit der gleichen Leidenschaft und fuhr mit beiden Händen zu seinem Nacken. Kaiba platzierte seine Hand an ihrer Hüfte und bahnte sich langsam seinen Weg unter das nasse Hemd.

Doch urplötzlich unterbrach Jana den Kuss, schob Kaiba von sich weg und schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht“, sagte sie mit zittriger Stimme.

Kaiba senkte den Kopf und flüsterte: „Tut mir leid.“ Er fürchtete etwas falsch gemacht zu haben.

Jana schüttelte den Kopf. „Nein…“ Sie stand auf und ihr Blick glitt auf das Meer hinaus. Kaiba sah, wie die Tränen in ihren Augen glitzerten. Doch dann weiteten sich ihre Augen vor Schreck und sie fasste Kaiba am Arm. „Schnell, wir müssen gehen!“

Ein Beiboot, das zu der Yacht gehörte von der sie gerade geflohen waren, kam dem Strand im rasanten Tempo immer näher. Kaiba sah sie nun auch und mit Jana an der Hand rannten sie los. Sie wussten zwar nicht wo sie waren, doch nicht weit weg von dem Strand, auf dem sie strandeten ohne Boot, befand sich dicht besiedeltes Touristenparadies. Strandlokale, Restaurants und Bars fanden sich in Massen auf dem Strand und Menschen liefen kreuz und quer herum. Familien versuchten ihre Kinder in Schach zu halten. In diesem ganzen Trubel, mischten sich Jana und Kaiba ein und waren somit unsichtbar. Genau in diesem Moment tauchten Raisuhl und seine Männer auf. Sie liefen durch die vielem Menschen und blickten sich suchend um. Doch Jana und Kaiba waren verschwunden.

Heimreise

Ohne ein Wort zu sagen, gingen Jana und Kaiba jeweils getrennt in ihre Bungalows. Jana riss sich förmlich die Schatulle von ihrem Arm und legte sie auf den Tisch. Danach streifte sie das nasse Hemd herunter, wobei noch eine große Ladung Sand mitging.

Yan Ra und Yami standen nun mittlerweile sehr lange im Raum, doch Jana schien sie nicht zu bemerken. Sie sahen, wie sie im Bad verschwand und nach kurzer Zeit das Wasser anfing zulaufen.

Jana stand in der Dusche und lies das lauwarme Wasser über den Kopf gleiten. Ohne sich zu rühren, starrte sie vor sich hin und betrachtete den Ring an ihrem rechten Ringfinger. Er war das Einzigste, was sie noch mit Daniel verband. Er war aber auch immer noch das Zeichen, dass sie ihm im Grunde noch gehörte. Sie war noch verheiratet, solange er die Scheidungspapiere nicht unterschrieb und anscheinend hatte er das so beabsichtigt. Seit dem sie die Scheidung eingereicht hatte, versuchte Daniel sie mit allen Tricks zurück zu gewinnen.

Genau wie Jana stand auch Kaiba unter der Dusche und auch her war in seinen Gedanken versunken. Immer noch glaubte er Janas Lippen auf seinen zu spüren und ihren Körper unter sich.

Es lehnte seine Stirn an die Duschwand und versuchte wieder klar denken zu können. Doch es half nichts, immer wieder tauchte ihr Gesicht vor seinem geistigen Auge auf.

Jana war bereits aus der Dusche und fertig angezogen, als es an der Tür klopfte. Ihr Blick viel sofort auf die Schatulle mit den Splittern und sie versteckte sie rasch. Doch als sie die Tür öffnete, stand sie Kaiba gegenüber.

„Hi“, sagte er angebunden und sah auf den Boden. Er konnte sie nicht ansehen, sonst konnte er für nichts garantieren.

„Hi“, erwiderte Jana ebenso kurz.

Schließlich seufzte er. „Jana ich weis nicht was ich sagen soll und ich weis noch nicht mal warum ich hier bin.“ Er zwang sich jetzt doch sie anzusehen und sie erwiderte seinen Blick. „Ich kann mir noch nicht mal selbst erklären, was da passiert ist. Aber ich entschuldige mich bei dir, wenn ich zu weit gegangen bin.“

Jana schüttelte den Kopf und schluckte. „Seto…“ Es war das erste Mal, dass sie ihn beim Vornamen ansprach. „Ich bin verheiratet.“

Kaiba nickte nur. „Ich weis…“

„Die Scheidung läuft seit ein paar Monaten aber kommt immer wieder ins Stocken“, sagte sie tonlos und wich seinem Blick aus.

„Ich verstehe…“, erwiderte Kaiba langsam. Er wandte sich von ihr ab und wollte wieder gehen, doch dann blickte er noch mal zurück. „Wir sollten übrigens die Insel verlassen. Wer weis ob die Raritätenjäger uns noch suchen.“

Jana nickte. „Wir können zurück nach Domino City fliegen. Dieser Splitter war der letzte, der bekannt war.“

„In Ordnung. Dann werde ich den frühsten Flug buchen.“ Mit diesen Worten ging er zurück in seinen Bungalow und Jana schloss dir Tür. Als sie aufsah, blickte ihr Yan Ra entgegen.

„Ihr zwei seid ein echtes Phänomen!“ Sie ging an ihm vorbei und legte sich auf ihr Bett.

„Ich weis nicht, was du meinst“, erwiderte Jana.

„Na zuerst zerfleischt ihr euch gegenseitig und jetzt…? Liebst du ihn etwa?“

Jana schloss die Augen und seufzte. „Yan Ra…“ Weiter kam sie nicht, denn der Geist plapperte weiter.

„Ich meine, ihr habt euch geküsst und das war, wenn ich das mal so sagen darf, kein freundschaftlicher Kuss.“

„Yan Ra!“, rief Jana jetzt fast.

„Was?“, fragte der Geist.

„Es ist genug. Ich hab selbst nicht die Antworten auf die Fragen, die du mir stellst“, sagte Jana schließlich. „Dieser Kuss am Strand… ich weis ihn selbst nicht einzuordnen.“ Sie schloss die Augen und musste tief durch atmen.
 

Kaiba konnte noch einen Flug nach Japan ergattern, der noch am selben Tag starten würde. Jana hatte Yugi angerufen, dass sie zurückkommen würden und hatte ihm gesagt, wann sie laden würden.

So trafen sie am späten Abend im Flughafen von Domino City ein. Yugi, seine Freunde und ihr Großvater winkten ihr schon von weitem zu. Jana erkannte auch Mokuba, der zusammen mit Kaibas rechter Hand Roland, auf seinen Bruder wartete.

Jana umarmte ihren Bruder und ihren Großvater und begrüßte auch den Rest der Sippe, während Mokuba seinem Bruder um den Hals viel.

„Du musst uns alles erzählen, was ihr erlebt habt“, sagte Tea aufgeregt. Jana lächelte und nickte ihr zu. Yugi, seine Freunde und der Großvater gingen langsam Richtung Ausgang. Jana folgte ihnen, hielt jedoch kurz inne und sah zu Kaiba zurück. Dieser war gerade in ein Gespräch mit Roland vertieft, doch als er den Blick von Jana spürte, hob er den Kopf und sie sahen sich an. Dann wandte sie sich jedoch ab und folgte Yugi und den anderen nach draußen.

Erst spät am Abend verließen Joey, Tea und Tristan Yugi und Jana. So saßen die Geschwister nun in Yugis Zimmer und Jana streifte sich das Millenniumspuzzle vom Hals und hängte es ihrem Bruder um. Außerdem holte sie die Götterkarten aus ihrem Deck und gab sie Yugi.

„Mit dank zurück. Sie haben mir ziemlich oft ein Duell gerettet“, sagte sie und lächelte ihn an.

„Dann bin ich ja froh, dass ich sie dir gegeben habe“, sagte Yugi.

„Ich auch.“ Sie seufzte und stand von seinem Bett auf. „So wenn du nichts dagegen hast, werde ich jetzt ins Bett gehen.“

„Jana?“ Seine Stimme klang besorgt und sie sah ihn an. „Ihr konntet nicht alle Splitter ausfindig machen. Was wird nun geschehen?“

Sie seufzte und senkte den Kopf. „Ich weis es nicht. Doch wenn es stimmt, was ich herausgefunden habe. Dann stecken wir in ernsten Schwierigkeiten.“

„Anscheinend brauchen unsre Gegner jedoch den Kristall“, sagte Yami.

„Und sie wollen die Millenniumsgegenstände“, fügte Yan Ra hinzu.

Jana seufzte. „Sie haben die Millenniumskette und den Stab, soweit wir wissen.“

Yugi nickte und umfasste sein Puzzle. „Sie werden alles daran setzten auch die anderen sechs zu bekommen und die Splitter ebenso.“

„Ich hoffe, sie werden es nicht heute Nacht versuchen“, gähnte Jana. „Ich wünsche dir eine Gute Nacht, kleiner Bruder.“

„Dir auch Jana“, gab Yugi zurück und Jana ging in ihr Zimmer. Sie setzte sich auf das Fensterbrett und sah zum Sternenhimmel hinauf. Jana lehnte die Stirn an die Scheibe und ihre Gedanken wanderten zu Kaiba.

Auch Kaiba lag mit offenen Augen in seinem Bett und musste an die letzten Tage denken. Er versuchte sich klar zu werden, was genau er für Jana empfand. War es nur ein Rausch der Sinne, der schnell wieder verfliegen würde? War es aber doch Liebe?

Noch nie hatte er sich für die Liebe interessiert und lies solche Gefühle auch nicht zu. Aber er hatte sich geändert in den zwei Monaten, wo er mit Jana auf dieser verrückten Reise war. In wie fern er sich geändert hatte und wie ausschlaggebend, wusste er selbst noch nicht. Doch etwas war anders.

Erkenntnisse

Erkenntnisse
 

Kaiba musste sich erst an den Alltag der Firma gewöhnen. Er saß in seinem Büro und tätigte ein Anruf nach der anderen. Die Entwickler der Duellhologramme hatten eine neue Technik gefunden, wie man die Monster noch realistischer darstellen konnte. Die Techniker der Duellfelder meldeten Störungen oder Ausfälle, die schnellstens behoben werden mussten. Die Toiletten im untern Stockwerke waren defekt und der Klempner, lies auf sich warten.

„Dann lassen Sie sich etwas anderes einfallen! Für was bezahl ich sie eigentlich!“, schrie Kaiba in den Hörer und legte energisch auf. Roland war bei diesem Wutausbruch zusammen gefahren und blickte seinen jungen Chef verwirrt an. Es war ja nicht so, als wäre das das erste Mal passiert aber es kam in den letzten Tagen immer öfters vor und er war noch eiskalter als zuvor.

Entnervt lies Kaiba sich in seinem Bürostuhl zurück fallen, drehte sich in Richtung des großen Fensters und blickte auf die Stadt hinunter. Seit drei Tagen war er nun wieder in der Stadt und seit dem hatte er Jana nicht mehr gesehen. Was sehr an seinem Gemütszustand zerrte und dementsprechend, reagierte er schließlich darauf. Er bekam sie einfach nicht aus seinem Kopf. Immer wieder träumte er von ihr, egal ob es Nacht oder Tag war. Sein ganzer Körper sehnte sich nach ihr. Er möchte sie wieder sehen, in ihre Augen sehen und einfach nur in ihrer Nähe sein.

„Ich denke, wenn wir uns in den nächsten Tagen ran halten, können wir das schaffen“, drang Rolands Stimme an sein Ohr. Er hatte gar nicht gemerkt das Roland mit ihm sprach und so wandte er sich zu ihm um und fragte ihn: „Darf ich Sie etwas persönliches fragen, Roland?“

Roland starrte Kaiba regelrecht an und war im ersten Moment etwas verwirrt. „Natürlich“, sagte er schließlich.

Kaiba wusste nicht so Recht, wo er anfangen sollte.

„Waren Sie schon einmal verliebt?“ Kaiba wusste, wie bescheuert diese Frage klingen musste und er sah es Roland an, das es auch so war.

Roland jedoch hatte mit dieser Frage erst gar nicht gerechnet und schon gar nicht von Seto Kaiba.

„Sicher“, sagte er schließlich und plötzlich wurde Kaiba hell wach. „Meine Frau.“

Seto hob überrascht die Augenbrauen. „Sie sind verheiratet?“ Das war seltsam, da arbeitet dieser Mann schon so viele Jahre bei ihm Seite an Seite und er wusste noch nicht mal, dass er verheiratet war.

„So ist es. Seit genau sechzehn Jahren“, gab Roland stolz zurück.

Kaiba räusperte sich. „Und… und wie haben Sie es ihrer Frau damals gesagt, dass Sie sie lieben?“

Dieses Gespräch verlief immer merkwürdiger und so langsam machte Kaiba ihm Angst. „Nun ja ich… ich hab es ihr einfach gesagt.“

„Einfach so… mitten in einem Gespräch?“, fragte Kaiba erstaunt.

Roland musste lächeln. „Natürlich nicht. Es war schon etwas romantischer.“ Schließlich sah er ihn fragend an. „Aber wieso wollen Sie das wissen?

Wie ein kleiner Junge, der beim Naschen erwischt wurde, schüttelte Kaiba schnell den Kopf und wich seinem Blick aus. „Och… nur so… aus Neugierde.“ Doch Roland hatte ihn nun an der Angel. Er senkte seinen Notizblock und sah Kaiba an.

„Sind Sie etwa verliebt, Sir?“

Kaiba starrte ihn an, lachte, stand von seinem Stuhl auf und sah wieder zum Fenster hinaus. „So ein Unsinn.“

So leicht lies sich Roland nicht abschütteln. Doch er wollte seinen Chef nicht in Verlegenheit bringen. Er hatte genug schlechte Laune und nun schien er zu ahnen, woher die rührte.

„Nun, falls Sie es aber doch sind, gebe ich Ihnen einen Rat.“ Er vergewisserte sich, dass Kaiba zu hörte auch wenn er nicht den Anschein machte. „Sagen Sie es der jungen Dame und ich kann Ihnen sagen, dass es Ihnen besser gehen wird.“ Er verbeugte sich kurz vor Kaiba und verließ dann dessen Büro. Kaiba lehnte seinen Arm gegen die Scheibe und stützte seinen Kopf darauf. Es ihr sagen? Selbst wenn er ihr es sagen würde, änderte sich nichts an der Situation, dass Jana verheiratet war und da sie den Ehering noch trug, schien sie an ihren Mann auch noch zu hängen. Aus welchem Grund, würde sie ihn sonst tragen, selbst wenn sie von ihm getrennt lebte.

Kaiba ballte die Faust und schlug mit aller Kraft gegen die Scheibe des Fensters, dass sie bedrohlich zitterte.

„Verdammt noch mal!“, entfuhr es ihm. Er drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken an die Scheibe und schloss die Augen. „Oh Jana…“ Er sah sie vor sich, zuerst mit ihrer Jeans, der Bluse und ihrer Sonnenbrille, dann in ihrem Abendkleid und schließlich in dem weißen Bikini den sie auf Bali trug. Mit jeder weitern Erinnerung, sehnte er sich mehr nach ihr.

Kaiba öffnete die Augen und war sich sicher, so sicher wie er noch nie im Leben war. Er liebte Jana. Er liebte sie so sehr, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und das war nicht nur seit den letzten Tagen so, es fing schon vorher an. Ganz langsam und heimlich, hatte sie sich in sein Herz geschlichen und sich nun da eingerichtet.

Schließlich nahm Kaiba den Hörer wieder in seine Hand und wählte eine Nummer.

„Ist mein Bruder schon im Gebäude?“, fragte er und wartete auf die Antwort. „Ah… nein ich werde selbst zu ihm gehen.“ Er legte auf, schalt den Computer ab und verließ sein Büro. Kaiba wusste, das Mokuba in den letzten Tagen viel mit Jana und Yugi zusammen war. Auch wenn er es vor ihm geheim zu halten versuchte, vor Kaiba konnte er nichts vormachen auch wenn er sich noch so anstrengte.

Er fand seinen Bruder schließlich in einer Duellarena, wo man gegen einen Computer antreten konnte. Eigentlich machte sich Mokuba nicht viel aus Duel Monsters, doch gelegentlich fand man ihn dann doch bei einem Duell. Er war jedoch nicht annähernd so gut wie Seto oder hatte ein überragendes Deck. Er spielte einfach nur um Spaß zu haben.

„Hallo Seto, ich werde immer besser“, sagte Mokuba stolz als er seinen Bruder bemerkte und sprengte den Wilden Kobold seines Computergegners mit seinem Zombiedrachen.

„Freut mich für dich, Mokuba“, erwiderte Kaiba. „Kann ich mal kurz mit dir reden?“

Fragend sah er seinen großen Bruder an und nickte. Er stellte den Computer auf Pause und wartete ab, was Kaiba zu sagen hatte.

„Hast du dich in letzter Zeit wieder mit Jana getroffen, seit dem wir zurück sind?“, fragte er schließlich.

Mokuba schluckte. „Tut mir Leid Seto, ich weis du kannst sie nicht leiden…“

„Nein, nein“, sagte Kaiba schnell und schüttelte den Kopf. „Ich… ich wollte einfach nur wissen… wissen was sie so macht… und ob es ihr gut geht.“ Er versuchte beiläufig zu klingen, was ihm anscheinend nicht gut gelang, denn Mokuba sah ihm mit verwunderten und überraschten Augen an.

„Na ja… als ich sie das letzte Mal gesehen habe, schien es ihr gut zu gehen. Aber sie kam mir bisschen traurig vor doch das ist sie ja öfters… kommt mir jeden falls so vor.“

Kaiba nickte, das ist ihm auch schon aufgefallen. Gerade in dieser Zeit wo sie sich ein Zimmer geteilt hatten. Er wusste nun, was für eine harte Kindheit sie gehabt hatte und womöglich hatte diese Kindheit auch ihre Spuren auf der erwachsenen Frau hinterlassen. Doch es schien da noch etwas anderes zu geben, dass wohl auch mit ihrem Mann zu tun haben schien.

„Hast du sie gestern gesehen?“, fragte Kaiba und sah seinen Bruder abwartend an.

„Nein. Sie und Yugi suchen nach den letzten Splittern und mit Ishizu haben sie auch schon gesprochen“, hab Mokuba zurück.

„Sie suchen nach den Splittern?“, wollte Kaiba mit energischem Ton wissen und die Enttäuschung kroch in ihm hoch. Wieso hatte sie ihn nicht gefragt, ob er auch mit helfen möchte?

Mokuba nickte und sah seinen Bruder besorgt an. „Ist alles in Ordnung mit dir, Seto?“

Kaiba ballte die Faust. „Ja es geht mir gut.“

„Ist sonst noch irgendetwas?“, hackte Mokuba nach.

„Nein. Spiel ruhig weiter. Ich werde noch mal fort gehen. Wenn irgendetwas sein sollte, weist du wie du mich erreichen kannst“, sagte Kaiba und ging Richtung Ausgang

Er brauchte nicht lange mit zum Kartenladen von Yugis Großvater. Als Kaiba vor dem Eingang stand, zögerte erst noch einen Moment und trat dann entschlossen ein. Er war überrascht Yugi und seinen Großvater anzutreffen, die anscheinend an der Tür lauschten, die zum Wohnhaus führte. Als sie Kaiba entdeckten, sprangen sie schnell zurück und sahen ihn überrascht an.

„Kaiba… was machst du denn hier?“, fragte Yugi.

„Ich wollte mit Jana reden. Ist sie hier?“, gab Kaiba zurück und sah wie Yugi ihn beiseite nahm.

„Das ist ein etwas ungünstiger Augenblick. Sie hat Besuch und es scheint kein freundlicher Besuch zu sein“, sagte Yugi und zeigte mit dem Finger nach oben. Nun hörte Kaiba zwei Stimmen, die energisch mit einander stritten.

„Es ist ihr Mann“, kam es von Herrn Muto. „Er tauchte heute Morgen überraschend hier auf.“

Yugi nickte und seufzte. „Seit dem sind sie oben in Janas Zimmer und lassen die Fetzen fliegen. Viel konnten wir nicht heraushören… aber es sind noch keine freundlichen Worte gefallen.“ Kaum hatte Yugi zu Ende gesprochen, da hörten sie wie die Haustür in Schloss viel. „War das Jana?“, fragte Yugi und blickte zu seinem Großvater.

„Es war Jana“, gab Kaiba zurück, der sie gerade noch um die nächste Ecke biegen sah. Ohne zu zögern folgte er ihr bis hinunter zum Strand. Dort stand sie und blickte ins offene Meer hinaus. Der Wind zerrte an ihrer Kleidung und die Haare flogen ihr wirr um den Kopf. Vorsichtig ging er auf sie zu und trat hinter sie. Noch schien sie ihn nicht bemerkt zu haben, erst als er ihr seine Jacke über die Schultern legte, zuckte sie zusammen. Sie wandte sich um und sie sah direkt in die Augen von Kaiba. Er konnte ihre verweinten Augen sehen und langsam hob er seine Hand und wischte ihr eine Träne von der Wange.

„Es steht dir nicht, wenn du weinst“, flüsterte er ihr zu. Er lies seine Hand auf ihrer Wange ruhen und Jana schloss die Augen. Sie lehnte sich gegen seine Hand und genoss die Wärme die, sie ausstrahlte. Kaiba zog Jana zu sich und schlang die Arme um sie. Er war so froh, sie endlich wieder zu sehen, sie zu halten und einfach nur ihren Duft einzuatmen.

„Was tust du hier?“, kam es leise von ihr.

„Ich wollte dich sehen und mit dir reden“, sagte er und Jana löste sich von ihm.

„Das ist kein guter Zeitpunkt, Seto“, gab sie zurück und sie setzte sich in den Sand.

„Ich weis. Yugi hat mir erzählt, dass dein Mann aufgetaucht ist“, sagte er und gesellte sich neben ihn. „Ich wäre eigentlich auch nicht so unangekündigt hier aufgetaucht und hätte ich gewusst, dass er da ist, wäre ich erst auch gar nicht gekommen.“ Jana sah hinaus aufs Meer. „Er stand heute Morgen plötzlich vor der Tür.“ Plötzlich lachte sie sarkastisch auf. „Er glaubt wirklich, nach allem was geschehen war, dass ich ihn zurück nehme.“ Sein Blick ruhte auf ihr und ihm viel die Erinnerung ein, die er unfreiwillig zu Gesicht bekam, als sie sich mit Smith duelliert hatte.

„Jana…“, er wusste nicht wie er sie das fragen sollte, ohne das diese Erinnerung in ihr hoch kam. „Jana was ist mit dem Kind geschehen?“ Geschockt sah sie ihn an. „Diese Erinnerung, mit dem Ultraschallbild…“

Sie schloss die Augen und senkte den Kopf. „Es gab ein Unfall bei einer Ausgrabung, wo ich dabei war. Die Arbeiten fanden an einem Steilhang statt. Ich verlor plötzlich den Halt, der Sicherheitsgurt hatte zwar mein Sturz abgefangen, aber ich knallte gegen die Felswand.“ Tränen traten aus ihren Augen. „Ich hatte nur minimale Prellungen und eine gestauchte Wirbelsäule… aber mein Kind… hab ich dadurch verloren.“ Sie zitterte und schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Ich hab mein Kind verloren, wegen meiner Leichtsinnigkeit! Hätte ich auf meinen Arzt gehört und wäre der Expedition fern geblieben, würde ich es jetzt mein Kind in den Händen halten!“ Sie weinte so bitterlich, dass Kaiba seinen Arm um ihre Schultern legte und sie zu sich zog. Nun brach die ganze Verzweiflung über sie herein und die Tränen flossen unaufhaltsam aus ihren Augen.

Als sie sich wieder beruhigt hatte, hob er mit seinem Finger ihr Kinn an und legte seine Hand auf ihre Wange.

„Wie hättest du es ahnen können, dass dieser Unfall passiert? Gibt dir nicht die Schuld daran, Jana“, sagte er leise. „Und vor allem, darfst du nicht zulassen, dass der Schmerz dich auffrisst.“ Jana schloss die Augen und atmete tief ein. Sie fühlte wie seine Hand ihre Wange streichelte und sie bekam eine Gänsehaut.

„Wenn das nur so einfach wäre“, gab sie mit tränenerstickter Stimme zurück.

Kaiba nickte. „Ich weis aber ich weis auch, dass du es schaffen wirst.“ Er lächelte und sah ihr in die Augen. „Du bist so eine starke, selbstbewusste und energische Frau. Wenn du es nicht schaffst, diese Trauer zu bewältigen, dann weis ich auch nicht…“ Trotz allem musste Jana lachen. Das gerade Kaiba das zu ihr sagte, war mehr als ungewöhnlich. Sie sahen sich schweigend an und ganz langsam senkte Kaiba seinen Kopf zu ihr herunter. Ihre Lippen berührten sich und verschmolzen zu einem langen und innigen Kuss. Kaiba zog sie näher zu sich heran und Jana legte ihre Arme um seinen Hals. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und fordernder. Sachte drängte Kaiba Jana hinunter in den Sand und legte seine linke Hand auf ihren Bauch. Kurz darauf begann er einen Knopf nach dem andern an ihrer Bluse zu öffnen. Sie hielt ihn nicht auf, sondern erwiderte seinen Kuss mit der gleichen Begierde.

Die Schatten werden länger

Die Schatten werden länger
 

Mokuba war an diesem Tag früher wach als sonst. Er hatte seinen Bruder am Vorabend nicht nach hause kommen hören. Er wird wohl wieder im Büro übernachtet haben, wie sooft auch schon.

Noch verschlafen und nicht wirklich wach, schlürfte Mokuba in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Er holte sich die Tüte Milch heraus, eine Schüssel und die Cornflakes. Damit setzte er sich an den Tisch und begann zu frühstücken. Er las dabei eine Computerzeitschrift und so bemerkte er nicht, wie jemand die Küche betrat.

„Guten Morgen, Mokuba“; sagte eine Frauenstimme die er kannte.

„Guten Morgen, Jana“, sagte Mokuba wie von selbst, wollte den beladenen Löffel an seinen Mund führen und stutze. Jana? Er sah auf und sah Jana, die nur mit einem Hemd bekleidet vor der Kaffeemaschine stand und sie bediente. Er brauchte erst eine weile bis er wusste, wem dieses Hemd gehörte. Es war Setos Hemd und Jana trug es.

Jana füllte den fertigen Kaffe in zwei Tassen, nahm diese, warf dem verblüfften Mokuba ein Lächeln zu und verschwand aus der Küche. Wie versteinert saß Mokuba auf seinem Platz, während er den Löffel immer noch in der Hand hielt. Langsam vielen die Cornflakes von seinem Löffel zurück in die Schale mit Milch.

Jana öffnete mit dem Ellenbogen die Tür zu Kaibas Schlafzimmer und schloss sie mit einem Schwung ihres Beines wieder. Kaiba lag mit freiem Oberkörper im Bett und als Jana herein kam richtete er sich mit einem lächeln auf. Jana gab ihm eine der beiden Tassen und setzte sich auf das Bett.

„Mokuba war in der Küche“; sagte sie und nahm einen Schluck ihres Kaffees. „Ich glaube, er war ein bisschen geschockt, als er mich sah.“ Sie lächelte bei dem Gedanken an Mokuba und seinem verblüfften Gesichtsausdruck. Kaiba stelle seine Tasse auf das Nachttischchen und krabbelte auf Jana zu. Er legte ihren Hals frei, indem er ihre Haare mit seiner Hand wegstreifte. Kaiba begann ihren Hals zu küssen und Jana schloss die Augen.

„Er ist es halt nicht gewohnt, dass eine Frau im Haus ist“, sagte er zwischen seinen Küssen. Danach griff er nach ihrer Tasse, legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie zu sich komplett auf das Bett. Er strich ihr zärtlich über den Arm und betrachtete ihr Gesicht.

„Was ist?“, fragte Jana belustigt.

„Nichts“, entgegnete Kaiba und lächelte. „Ich schaue dich einfach nur an.“ Hätte man ihm vor ein paar Monaten gesagt, dass er sich in die Schwester seines Rivalen verlieben würde, hätte er denjenigen für verrückt erklärt. Sie sahen sich in die Augen und Kaiba hauchte ihr ins Ohr. „Ich liebe dich.“ Jana glaubte, ihr Herz war stehen geblieben, so schnell schlug es aus einmal.

Sie fuhr ihm durch die Haare und flüsterte zurück: „Ich liebe dich auch.“

Sie küssten sich lang und innig, als plötzlich Kaibas Handy klingelte. Entnervt stöhnte er auf und sank auf Jana zusammen. Jana lachte und sah ihm zu, wie er in den Taschen seines weißen Mantels, nach dem Handy suchte.

„Was ist?!“, fragte er barsch und Jana schaute ihn amüsiert an. Nun war er wieder der Mann, den sie kennen gelernt hatte und der sie so in mancher Hinsicht auf die Palme gebracht war. Nun war er wieder der eiskalte und Gefühlslose Geschäftsmann. Doch Jana wusste es nun besser. Sie kannte nun noch seine andere Seite, die leidenschaftlich und einfühlsam war. „Na wenn es unbedingt sein muss.“ Er legte auf und sah Jana an. „Ich muss in die Firma. Es gibt Probleme.“

Sie nickte und gab ihm einen Kuss. „Ich muss eh nach hause. Nicht das mein Großvater und Yugi noch eine vermissten Anzeige aufgeben.“ Sie mussten beide lachen und Kaiba lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter.

„Sehen wir uns heute Abend?“, fragte er und sah sie an.

„Ich werde dich anrufen“; sagte sie schließlich. Sie küssten sich noch ein letztes Mal und danach zogen sie sich an.

„Mokuba hat mir gesagt, dass du und Yugi nach weitern Splittern recherchiert habt“, sagte Kaiba und streifte sich seinen Pullover über.

Jana nickte und knöpfte ihre Bluse zu. „So ist es. Kurz nach dem wir zurückkamen. Aber wir konnten nichts herausfinden.“

„Vielleicht können wir beide noch mal suchen“, sagte er und warf sich seinen Mantel um die Schultern. Jana sah ihn mit überraschtem Blick an. „Was ist?“ Er lächelte nun und sah sie fragend an.

„Ich dachte, du fandest das unsinnig“, sagte sie und sah ihn erstaunt an.

„Das finde ich immer noch. Aber irgendetwas scheint da faul zu sein“, gab er zu und dachte an Janas Duell mit Smith.

„Ach glaubst du mir also endlich?“, fragte sie und erwiderte sein Lächeln. Kaiba ging auf sie zu und zog sie an sich.

„Ich muss zugeben, diese Splitter sind seltsam und dieses Duell, das du gegen Smith bestritten hast, war mehr als unheimlich. Aber glaubst du wirklich an so was, wie an einen Weltuntergang?“ Er sah sie fragend an.

„Es hört sich verrückt an, aber ja. Diese Hieroglyphen bedeuten nichts Gutes“, sagte sie und erwiderte Kaibas Blick. „Ich hoffe ja selbst, dass ich mich irre aber… du hast es doch selbst erlebt Seto.“

Kaiba seufzte. „Es erscheint mir einfach nur so… so… bizarr und unglaubwürdig.“

Nun musste Jana lächeln. „Unglaubwürdig? Das ist es durch aus.“ Sie sahen sich an und beide wussten, dass es nun nicht mehr um das Unheil ging, das wohl oder übel hereinbrechen würde, sondern um das was letzt Nacht zwischen ihnen passiert war. „Wenn du heute Nachmittag Zeit hast… dann komm in die Bibliothek von Domino“, sagte Jana schließlich und Kaiba strahlte.

„Ich werde da sein“, sagte er und küsste sie. Danach verließen sie beide das Haus. Mokuba hatte bereits das Haus verlassen und ging Richtung Schule.

Als Jana im Game Shop ankam, traf sie nur ihren Großvater an. Sie hatte gestern Abend noch angerufen und ihm gesagt, dass sie nicht nach hause kommen würde. Er hatte sie gefragt, was denn los sei mit ihrem Mann aber Jana konnte mit ihm darüber nicht reden.

So sah er nun auf, nachdem Jana den Laden betreten hatte und lächelte sie an. Aber das Lächeln war nur aufgesetzt und Jana wusste, dass er mehr über sie und Daniel wissen wollte.

„Guten Morgen, Großvater“, begrüßte Jana ihn und lächelte ihm entgegen.

„Wünsch ich dir auch Jana.“ Er sah seiner Enkelin zu, wie sie sich die neusten Karten in den Vitrinen ansah und fragte schließlich. „Wo warst du denn jetzt heute Nacht? Du wolltest es mir gestern Abend ja am Telefon nicht verraten.“

Sie seufzte und nach kurzem zögern gab sie zurück: „Ich war bei Kaiba.“ Jana konnte nicht feststellen ob der Gesichtsausdruck von ihrem Großvater Überraschung oder Schock darstellte. Doch dann sammelte er sich und meinte: „Bei Kaiba? Das überrascht mich jetzt doch sehr.“ Muto ging von der Ladentheke hervor und stand nun Jana direkt gegenüber. Er nahm ihre Hände in seine und sah sie mitfühlend an. „Kind, was ist geschehen? Mit dir und deinem Mann? Und wieso hast du uns, Yugi und mir, nicht erzählt das du verheiratet bist?“

Sie wich seinem Blick auch und sah auf den Boden. „Großvater… Es tut mit leid. Ich weis du hast Fragen und ich kann dir leider nicht die Antworten geben. Nur soviel, ich liebe Daniel nicht mehr und die Scheidung läuft. Aber er will es nicht einsehen und aus diesem Grund, lässt er nicht locker.“

Muto nickte und schien mit dieser Antwort einverstanden zu sein. Jana war eine erwachsene Frau und wenn sie ihm nicht sagen wollte, was vorgefallen war, war das ihre Entscheidung. Doch es gab noch etwas anderes, was ihn verwirrte.

„Und was ist mit Kaiba?“

Sie musste lachen und wiegte den Kopf. „Sagen wir mal so, diese Reise hat so einiges ans Licht gebracht was Seto und mich angeht.“

Er nickte und sah sie ernst an. „Liebst du ihn denn?“

„Ja, das tue ich“, gab sich bestimmt zurück. „Ich weis ja, dass er nicht gerade einfühlsam ist und manchmal arrogant. Aber ich hab eine andere Seite an ihm kennen gelernt.“ Ihr Lächeln steckte ihn sichtlich an.

„Na wenn das so ist. Aber richte ihm von mir aus, wenn er dir das Herz bricht, breche ihm das Genick!“, sagte er und es klang ernst gemeint. Jana lachte und küsste ihn auf die Stirn. Schließlich ging sie hoch in ihr Zimmer und suchte sich frische Kleidung heraus.

„Ich muss schon sagen, dass mit Kaiba überrascht mich.“ Kam es plötzlich und Jana wirbelte herum. An ihrem Fenster stand Yan Ra und blickte hinaus.

„Was denn genau?“, fragte sie ihn und der Geist sah sie mit erhobenen Augenbrauen an.

„Das fragst du noch? Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich freu mich für dich und so.“ Er blickte sie an und hob die Schultern. „Aber es ist Kaiba!“

„Ich weis, dass es Kaiba ist. Was ist so schlimm daran?“, fragte sie und sah Yan Ra wütend an.

„Nichts… ich mein ja nur. Es ist halt eigenartig, da du noch vor ein paar Wochen gesagt hast, er ist arrogant, gefühllos und noch so ein paar andere Dinge, die…“ Wie aus heiterem Himmel verschwand Yan Ra plötzlich und tauchte nach einigen Sekunden flackernd wieder da. Wie versteinert stand er nun Jana gegenüber und sah auf sich herab.

„Yan Ra… was ist geschehen?“, fragte Jana besorgt und ging auf ihn zu. So etwas war ihm noch nie passiert.

„K-keine Ahnung. Plötzlich wurde alles dunkel und ich konnte nicht mehr hören.“ Er sah zu ihr auf und Angst stand in seinen Augen. Dann geschah es erneut. Ein kurzes flackern und er war weg, danach wieder flackern und er war wieder da. Jana betrachtete den Ring, doch er sah aus wie immer.

„Was geschieht nur mit dir?“, fragte sie ihn verwirrt.

„Das fragst du mich? Du bist hier die Archäologin!“, rief er mit panischer Stimme. Genau in diesem Moment ging die Tür, dass vermuten lies, das Yugi zu hause war. Jana sah, wie er die Treppe hoch kam und bevor er sich versah, schnappte ihn Jana und zog ihn zu sich ins Zimmer.

„Was soll das? Jana, was ist?“, fragte er etwas gereizt.

„Wo ist Yami?“, fragte sie schnell und kurz darauf erschien er auch.

„Was ist los?“, fragte Yami und sah fragend zwischen Jana, Yugi und Yan Ra, der immer noch verängstigt im Raum stand, hin und her.

„Geht es dir?“ Jana sah ihn prüfend an, doch sie konnte nichts Außergewöhnliches feststellen.

„Was soll die Frage? Ich bin ein Geist, schon vergessen?“, warf Yami zurück.

„Dann geschieht es anscheinend nur Yan Ra“; gab Jana zurück und blickte zu ihrem Geist.

„Was denn?“ Yugi sah seine Schwester an und in genau dem Augenblick geschah es erneut. Nur dieses Mal für länger und als Yan Ra wieder auftauchte, schien er außer sich.

„Was um alles in der Welt… wieso geschieht das nur mir! Wieso nicht auch Yami?“

Ra Yugi lief um ihn herum und auch Yami sah ratlos aus. „Das ist wirklich sehr ungewöhnlich.“

„Mit dem Ring ist alles in Ordnung?“, fragte Yugi und zeigte auf Jana Millenniumsgegenstand.

„Ja. Ich hab jedenfalls nichts entdecken können, das es nicht so wäre“, hab sie zurück.

Yami überlegte. „Vielleicht ist das nur eine vorübergehende Anomalie. Hat bestimmt nichts zu sagen.“

„Bist du sicher?“, fragte Yan Ra mit besorgter Stimme.

„Nicht ganz. Aber könnte sein“, gab der Pharao zurück.

Jana sah ihn an. „Ist dir denn schon mal so was passiert?“

„Nicht das ich wüsste“, gab Yami mit einem gequälten Lächeln zurück.

Yugi seufzte. „Wie auch immer wir müssen in die Bibliothek. Die anderen warten sicherlich schon.“

„Stimmt ja und Seto kommt womöglich auch noch“, sagte Jana, schnappte sich schnell eine frische Hose und Oberteil und verschwand im Bad.

„Wie bitte? Seto kommt auch noch und seit wann nennt sie ihn so?“, fragte Yugi angespannt.

„Das soll sie dir lieber selber sagen“, wich Yan Ra schnell aus.
 

Sie trafen Joey, Tea und Tristan vor der Bibliothek. Jana und Yugi liefen zu ihnen und kurz darauf kam auch Kaiba um die Ecke gebogen. Die anderen sahen ihn skeptisch und erwundert an, als er geradewegs auf sie zu steuerte. Doch das brachte sie nicht in erstaunen, eher als Jana auf einmal auf ihn zu ging, sie an sich zog und vor den Augen aller sie küsste. Jedem einzelnen viel die Kinnlade herunter und alle starten Jana und Kaiba mit großen Augen an.

„Kaiba und deine Schwester?“, fragte Tea schließlich total perplex und sah Yugi an.

„Nein, nein… das scheint nur… nur ein Begrüßungskuss gewesen zu sein“, sagte Joey schnell und versuchte das ganze als witzig da stehen zu lassen.

„Das sieht mir aber nicht danach aus, Joey“, kam es von Tristan. „Die scheinen aneinander angewachsen zu sein.“ Als sich Jana und Kaiba endlich trennten und zu den drei verblüfften Gesichtern starrten, musste Jana lachen.

„Ich glaub, ich muss da was erklären.“

Yugi nickte wie von selbst. „Das scheint mir auch so.“

Kurz darauf gingen sie zusammen in die Bibliothek und breiten sich kurz danach, an einem ruhigen Fleckchen aus. Jana besorgte verschiedene Bücher über das alte Ägypten und Aufzeichnungen über seltsame Einschlagskrater.

„Tja ja, was sich liebt das neckt sich“, kam es leise von Tristan, als Jana zu ende erzählt hatte. „Das sag ich immer wieder.“

„War eigentlich vorauszusehen“, gab Tea nickend zurück.

„Wie bitte?“, fragte Kaiba und schaute von seinem Buch auf.

„Tea hat Recht. Ihr habt zwei Monate Tag und Nacht zusammen verbraucht und auch viel zusammen durch gestanden. So was schweißt zusammen“, gab Joey zurück.

„Das wir zwei Monate Tag und Nacht zusammen verbracht haben, stimmt aber nicht“, sagte Kaiba mit der gewohnten arroganten Stimme und Jana musste lachen.

„Stimmt, das war nur eine Woche noch nicht mal ganz“, sagte sie schließlich.

Die Zeit verflog wie im Zeitraffer und so verließen sie ohne Erfolg die Bibliothek. Es war bereits spät und viele Passanten waren bereits schon zu Hause. Die Gruppe kam gerade über die Straße, als über zehn Raritätenjäger wie aus dem Nichts auftauchten und ihnen jeglichen Fluchtweg nahmen. Die vier Männer stellten sich vor Jana und Tea und sahen jeden einzelnen an.

„Was wollt ihr?“, fragte Kaiba. Genau in dem Moment traten einige Jäger auseinander und ein alter Herr trat in die Mitte. Es war Raisuhl, der Mann dem Jana und Kaiba in Bali begegnet waren.

„Nana, begrüßt man den so einen alten Freund, Kaiba?“, sagte er mit gespielter Freundlichkeit. „Als Sie und Ms Muto einfach so gegangen sind, ohne sich zu verabschieden, habe ich die ganze Insel nach Ihnen zwei abgesucht, doch anscheinend konnten Sie sich gut verstecken.“

„Oh entschuldigen Sie, wenn wir Sie enttäuscht haben“, sagte Jana und trat neben Kaiba.

„Das haben Sie nicht, im Gegenteil. So kam ich ja erst auf ihre Fährte hier her. Einen Flug mit einer Kreditkarte zu bezahlen ist wirklich genial. Es lebe die moderne Technik!“ Er gab seinen Männern ein Zeichen und kurz drauf nahmen alle bis auf Jana und Kaiba fest. So schnell Yugi konnte, versteckte er sein Puzzle und hoffte, dass es kein Jäger gesehen hatte.

„Was wollen Sie?“, fragte Jana.

„Sie wissen ganz genau, was ich möchte“, gab er zur Antwort.

„Sie können den Splitter nicht bekommen“, sagte Jana herausfordernd. „Ich werde ihn Ihnen niemals geben.“

„Das habe ich mir schon gedacht. Aber wissen was? Es ist mir gleich. Ich bin sowieso aus einem anderen Grund hier“, sagte er und schien die Situation zu genießen.

„Und das wäre?“, fragte Kaiba.

„Der Meister möchte Sie“, gab Raisuhl zurück und deutete auf Jana. Sie selbst erstarrte und Kaiba stellte sich schützend vor sie.

„Dann müssen Sie erst an mir vorbei.“ Genau in diesem Moment geschah etwas Seltsames mit dem alten Herr. Sein Kopf schnellte zurück und nach kurzem Augenblick richtete er ihn wieder auf. Als Raisuhl seine Augen öffneten glühten sie rot. Jana sah den alten Mann mit blanken entsetzen an.

„Kein Problem“, sagte er schließlich und seine Stimme hatte sich verändert. Er hob den Arm und mit einem Schwung, verlor Kaiba plötzlich den halt und wurde unsanft von Jana weggeschleudert. Joey, Tristan und Yugi wehrten sich erbittert doch konnten sie nichts tun. Sie konnten nur mit ansehen, wie Jana auf einmal in sich zusammen sackte und von Raisuhl aufgefangen wird.

„Auf wieder sehen“, sagte er noch und kurz darauf verschwand er mit Jana im Nichts. Nach einander lösten sich auch die Raritätenjäger im Nichts auf. Kaiba rappelte sich auf und wollte der schwarzen Rauchwolke hinter her, die Raisuhl hinter lassen hatte.

„JANA!!!!“, rief er verzweifelt und wurde von Joey und Tristan festgehalten. „Lasst mich los! Sie brauch meine Hilfe! JANA!“

„Und was willst du tun?“, fragte Joey und stemmte sich mit aller Macht gegen Kaiba. „Ihr blindlings hinter her rennen? Du weist doch gar nicht, was da auf die zukommt!“

„Das ist mir egal!“

„Kaiba, Joey hat Recht. Du weist nicht, was auf dich wartet und wenn das eine Falle ist?“, sagte Tea mitfühlend. Yugi stand mit geballten Fäusten da und gesenktem Kopf. Tränen liefen ihm aus den Augen, während Kaiba noch erbittert gegen Joey und Tristan wehrte.

Die Auferstehung

Da es langsam zum Ende hin geht, kommt ich leider jetzt bisschen ins stocken, was meine Ideen angehen -.- Also nicht wundern, wenn es jetzt etwas länger gehen sollte mit den neuen Kapitel, aber es soll ja gut werden^^
 

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Die Clique saß bei Yugi zu Hause und bedrückendes Schweigen herrschte über ihnen. Seto saß auf einem Stuhl, die Ellenbogen auf die Beine gestützt und hatte seinen Kopf in die Hände gelegt. Keiner wusste recht, was er sagen oder geschweige denn was er tun sollte.

Es klopfte an der Tür und Herr Muto kam herein mit einem Tablett Getränke. Er sah sich im Raum um und stutzte.

„Wo ist denn Jana? Ist sie nicht mit euch zurückgekommen?“

Sie sahen sich kurz an. Yugi atmete tief durch und nahm seinem Großvater das Tablett ab.

„Ähm, sie muss noch etwas erledigen. Das kann eine weile dauern“, sagte Yugi und zwang sich zu einem Lächeln.

„Na wenn das so ist“, gab Muto zurück und verlies das Zimmer.

„Wir müssen etwas tun“, kam es schließlich von Kaiba. „Wer weis, was sie mit ihr anstellen.“ Wütend ballte er die Fäuste und Tea seufzte.

„Wir verstehen ja, wie du dich fühlst“, sagte sie und sah ihn mitfühlend an. „Aber wir wissen ja noch nicht mal, wo sie Jana hingebracht haben.“

Genau in diesem Moment, ging die Tür erneut auf und Ishizu stand vor ihnen.

„Sie ist in Ägypten“, sagte sie und sah in die Runde. Alle sprangen auf und starrten sie an. Sie sah etwas mit genommen aus, was wohl noch von dem Angriff herführte.

„Woher weist du das Ishizu?“, fragte Yugi.

Kaiba war aufgesprungen und ging auf sie zu. „Ist doch völlig egal! Warum in Ägypten? Was wollen sie mit ihr machen?“

„In Ägypten begann das Schicksal von Jana.“ Sie atmete tief durch und setzte sich. „Es hat lange gebraucht, bis ich es herausgefunden habe. Erst jetzt bin ich wirklich dahinter gekommen.“ Sie sah in die Runde und begann zu erzählen. „Vor ein paar Monaten tauchte erneut eine ungewöhnliche Steintafel auf. Genau wie die, wo Yugi und Kaiba abgebildet sind. Diese Steintafel jedoch, zeigt etwas vollkommen anderes. Es zeigt ein Hohepriester, der im alten Ägypten für Chaos sorgte. Der damalige Pharao verbannte ihn schließlich und er wurde beim lebendigen Leibe in einen Sarkophag gelegt. Der Hohepriester verfluchte sich selbst indem er während seines Prozesses folgendes sagte: Ich werde als Kriegsgott wieder auferstehen und das ewige Leben erlangen. Als Feind des Gottes Ra, werde ich als Krieger von Apophis über das Böse, die Wüste, der Stürme und der Vernichtung gebieten.“

„Moment… das ist dieser Fluch, von dem Jana glaubte, er würde eintreffen“, viel Kaiba auf und er erstarrte.

Ishizu nickte. „So ist es. Doch das ist noch nicht alles. Die Anhänger, des Hohenpriesters, glauben durch den Kristall und durch die Millenniumsgegenstände ihn wieder auferwecken zu können. Wenn das geschieht, wird der Fluch eintreten.“

„Aber sie haben doch die Splitter und die Gegenständen nicht alle“; sagte Yugi. „Und was hat das alles mit Jana zu tun?“

„Der Priester kann durch das Blut durch einen Nachkommen der Pharaonenfamilie wieder erweckt werden. Genau wie Yugi und Kaiba, ist auch Jana nicht nur ein Nachfahre dieser Familie, sie ist die Reinkarnation einer Prinzessen, die vor 3500 Jahren in Ägypten gelebt hat.“ Die Worte von Ishizu prallten auf sie ein und keiner war im Stande etwas zu sagen. „Durch ihr Blut, wird der Priester wieder auferstehen können.“

Der Raum war erfüllt mit lauter Kerzen, die ihn in einem unheimlichen Licht erfüllten. Jana lag auf einem steinernen Tisch mit geschlossenen Augen und neben ihr lag der Sarkophag. Yan Ra lief neben ihr nervös auf und ab. Immer wieder sah er zu ihr und seufzte nervös.

„Jana, bitte mach die Augen auf. Wir müssen hier weg!“ Genau in diesem Moment, kam Amahl in den Raum gefolgt von drei Raritätenjägern. Er ging auf Jana zu und betrachtete sie genau. Schließlich sah er ihren Millenniumsring und sagte zu einem seiner Leute: „Nehmt ihr ihn ab.“

In Panik versetzt, redete Yan Ra immer energischer auf Jana ein. „Jana bitte! Sie nehmen mich dir weg! Wach auf! Jana!“ In diesem Augenblick, als der Ring ihren Finger verließ, verschwand Yan Ra und tauchte nicht mehr auf. Amahl zog ein Messer und die Raritätenjäger schoben den Sarkophag näher zu ihr heran. Amahl schnitt ihr das Kleidungsstück auf, so dass ihre Schulter frei lag. Mit einem langen Schnitt, fügte er ihr eine Wunde zu und langsam floss das Blut ihren Arm entlang und tropfte von den Fingern auf den Sarkophag.

Die Augen der Totenmaske glühten rot und die Flammen der Kerzen begannen zu zittern. Amahl und auch die anderen traten erschrocken zurück, als aus dem Sarkophag eine pechschwarze Rauchwolke heraustrat. Diese Rauchwolke, verformte sich langsam aber stetig zu einem festen Körper. Die ganze Haut war schwarz und als sich der Kopf formte, war es kein menschlicher Kopf. Es war der Kopf eines Schakals, der Kopf von dem Gott Anubis.

Kaum war der Hohepriester auferstanden, warfen sich Amahl und die anderen vor ihm auf die Füße. Der Priester betrachtete seine Gliedmaßen und befühlte seinen neu gewonnenen Körper.

„Herr, es ist schön Euch endlich unter uns zu sehen“, sagte Amahl mit Erfurcht erfüllter Stimme.

Der Priester lächelte und zeigte das Gebiss eines Raubtieres.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Amhal.“ Seine Stimme war rauchig und tief. Er streckte seine Arme in die Höhe und rief. „Ashamenthu ist wieder da!“

Genau zur selben Zeit, befanden sich Yugi, Joey, Tristan, Tea, Kaiba und Ishizu in der Luft. Kaiba hatte einen Privatjet angeheuert und sie waren sofort los geflogen Richtung Ägypten. Tristan sah aus dem Wetter und stutzte.

„Wir fliegen wohl in ein Gewitter.“

Sie sahen alle hinaus und wie auf Knopfdruck, verdunkelten sich die Wolken pechschwarz.

„Das sind keine Gewitterwolken“, sagte Ishizu langsam und besorgt.

„Sondern?“, wollte Kaiba wissen und in dem Moment zuckte ein Blitz direkt neben ihnen am Flugzeug vorbei.

„Der Hohepriester ist erwacht“, prophezeite Ishizu.

Ein ruck ging durch das ganze Flugzeug und alle landeten auf dem Boden. Der Pilot sprach durch den Lautsprecher, dass sich alle anschnallen sollen. Schnell nahm jeder seinen Platz ein und zog den Gurt fest.

„Er soll erwacht sein?“, fragte Kaiba. „Aber was ist mit Jana?“

„Keine Sorge Kaiba, es geht ihr gut. Sie werden ihr nichts antun, jedenfalls nichts Lebensbedrohliches“, beruhigte ihn Ishizu.

„Wenn der Fluch so stimmt, wie er heißt, dann ist er doch jetzt nicht mehr aufzuhalten“, sagte Tea ängstlich.

Ishizu atmete tief durch. „Es gibt eine Möglichkeit. Aber nur eine einzige.“

Trotz Schwierigkeiten konnte die Maschine, wenn auch mit Problemen, auf dem Flugplatz landen. Während die Clique schnell durch das Terminal eilte, schlug Ishizu einen anderen Weg ein.

Es herrschte ein gewaltiger Sturm, der sämtliche Menschen ins inner der Häuser und des Flughafens zurück drängte. Während das ganze Wetter verrückt spielte, war es um ein Haus relativ ruhig.

Tristan viel es als Erster auf. „Seht mal, das Haus da drüben.“ Mit geduckten Köpfen und mit den Händen schützend vor das Gesicht haltend, schritten sie alle Richtung das Haus, wo so gut nichts los war und tatsächlich, kaum traten auf das Grundstück, war es windstill.

Im Innern des Hauses, sah es eigentlich völlig normal aus und es schien auch nicht bewohnt. Am Putz fehlten Stellen und auch die Treppen sahen Morsch aus.

„Das gefällt mir nicht“, sagte Joey.

„Halt die Klappe, Wheeler“, blaffte Kaiba und ging entschlossen voran.

Joey blitze ihn an. „Was findet Jana nur an ihm?“

Yugi seufzte und eilte Kaiba hinter her. „Warte Kaiba! Joey hat Recht, es könnte eine Falle sein.“

„Für das, das Jana deine Schwester ist, bist du ja nicht gerade besorgt um sie!“, sagte Kaiba zu ihm und die Worte durchfuhren Yugi wie ein Messer.

„He! Was fällt dir ein?!“ Joey wäre beinahe auf Kaiba losgegangen, hätte Tristan ihn nicht festgehalten.

„Jungs! Es ist wirklich nicht der Zeitpunkt, um zu streiten“, sagte Tea und zitterte. „Wir sollten zusammen halten.“

Yugi nickte. „Tea hat Recht. Gehen wir Jana suchen.“

Sie begannen mit äußerster Vorsicht jeden Raum zu durch suchen aber von Jana war keine Spur. Es war im Grunde genommen, viel zu still in diesem Haus. Waren sie überhaupt im richtigen Gebäude?

„Das gibt’s nicht. Wenn Jana hier sein sollte, dann müsste doch auch hier sein“, sagte Joey genervt. Er lehnte sich an eine Wand, diese krachte merkwürdig und sprang zur Seite. Verblüfft auf diese Neuentdeckung, sahen sie lange Joey an.

„Gut gemacht.“

„Tja ja ich sag es immer wieder… ohne den großen Joey… he ich war noch nicht fertig!“, rief er ihnen hinter her, während die anderen durch den Geheimgang gingen. Er folgte ihnen und zusammen schlichen sie einen langen, engen Gang entlang, an dessen Wänden Fackeln brannten.

„Das ist echt gruslig“, sagte Tea und klammerte sich an Yugi. Der Gang endete und drei Kammern tauchten auf. Zwei waren verschlossen und die letzte war auf. Kaiba öffnete sie und erschrak, als er Jana darin liegen sah. Sie lag immer noch auf dem steinernen Tisch und trug ein weißes, elegantes Kleid. Kaiba lief auf sie zu und fuhr ihr zärtlich über die Wange. Doch Jana rührte sich nicht.

„Jana bitte wach auf. Mach die Augen auf“, sagte er flüsternd zu ihr. Die anderen traten heran und ihr Blick viel auf den leeren Sarkophag.

„Das ist nicht gut“, sagte Tristan.

Kaiba nahm Janas Hand in seine eigene und sah auf ihre verschlossenen Augen. Sein Blick glitt auf die Wunde, die man ihr zugefügt hatte und Wut stieg in ihm auf.

„Was hat man dir angetan?“ Eine Träne von ihm wanderte über seine Wange und viel Jana direkt auf die Stirn. Ein zucken durchfuhr ihren Körper und ihre Lider begannen zu flattern. Langsam öffnete Jana die Augen und sah sich orientierungslos um.

„Jana!“ Kaiba rief ihren Namen voller Glück und als sich ihre Blicke trafen, lächelte sie ihn an.

„Hi“, brachte sie nur schwach über ihre Lippen.

„Kaiba, nimm sie und dann nichts wie raus hier!“, sagte Tristan und blickte sich nervös um. Kaiba legte Janas rechten Arm um seinen Hals und hob sie hoch. Genau in diesem Moment, kam ein enormer Sturm wie aus dem Nichts und riss sie fast alle von den Beinen.

„Ah, was ist das?“, rief Yugi, während er sich mit aller Kraft gegen den Wind stellte. In diesem Augenblick tauchte aus einer schwarzen Wolke, ein Schakalköpfiger Mann auf und blickte jeden einzelnen zufrieden an.

„Ich wusste, wie man euch hier her locken konnte“, sagte Ashamenthu. Jana war nun wieder voll bei Bewusstsein und starrte das seltsame Wesen an, während Kaiba sie herunter lies. Kaum hatte der Priester Jana entdeckt, lächelte er sie an und zeigte eine Reihe scharfe Zähne. „Du bist wach.“ Mit einer Handbewegung, wurden Kaiba und die anderen wie Staubkörner aus dem Weg gestoßen und wurden von unsichtbarer Hand, festgehalten. Jana sah geschockt zu ihnen und wollte auf sie zu laufen und kaum hatte sie sich bewegt, wurde sie von einer unsichtbaren Kraft festgehalten. Sie sah zu dem Wesen, das immer näher kam und erkannte die Rotglühenden Augen.

„Sie sind der Hohepriester!“, rief sie mit fester stimme. Ashamenthu stand ihr nun direkt gegenüber und fuhr ihr mit seiner großen, schwarzen Hand über ihre Wange.

„Fass sie nicht an!“, rief Kaiba und versuchte sich aus seiner Lage zu befreien. Der Priester wandte sich zu ihm um und zeigte Kaiba die Zähne.

„Aufbrausend und ehrgeizig, genau wie früher!“ Er packte Kaiba am Hals und hielt ihn hoch. Verzweifelt strampelte der Geschäftsmann unter Luftmangel. „Dieses Mal wird sie mir gehören!“

„Lass ihn los!“, rief Jana und sah mit angsterfülltem Blick zu Kaiba. Ashamenthu grinste und warf Kaiba gegen eine Wand, wo er danach reglos am Boden liegen blieb.

„Seto!“, rief sie und sah den Schakalköpfigen Mann, wütend an.

„Kein Sorge. Noch lebt er“, sagte er und sah Jana voller Begierde an. „Amahl!“ An der Tür tauchte plötzlich ein Ägypter auf und verneigte sich vor Ashamenthu. „Bring unsre Besucher in ihr angerichtetes Gemach.“

„Sehr wohl“, sagte Amahl und mit Hilfe von anderen Raritätenjägern, wurden Yugi und die anderen fortgebracht, bis auf Jana. „Und was ist mit ihr?“, fragte Amahl und deutete auf sie.

„Sie, bekommt ein ganz bestimmtes Gemach“, er lachte und Jana gefror das Blut in den Adern. „Nämlich bei mir.“

Noch offen

Ihr Gefängnis war ein kleiner Raum, der wohl früher als Vorratslager gedient hatte. Während Yugi, Tea und Kaiba, der immer noch bewusstlos war da saßen, rannten die anderen beiden Jungs gegen die Tür. Doch diese knarrte nur hin und wieder und nach einigen Minuten gaben sie es auf. Sie rieben sich die Schultern und setzten sich zu den anderen.

„Hat keinen Zweck. Die Tür ist verriegelt“, sagte Tristan und seufzte. Sein Blick viel auf Kaiba. „Wie geht’s ihm?“

„Er ist immer noch bewusstlos. Ich hab die Wunde an seiner Stirn so gut es ging versorgt“; berichtete Tea.

„Jana trug ihren Ring nicht mehr“, kam es plötzlich von Yugi und alle sahen ihn an. „Ihren Millenniumsring. Sie trägt ihn nicht mehr.“

„Das heißt, die haben ihn?“, fragte Joey und Yugi nickte.

„Yami sagte zu mir, er kann Yan Ra auch nicht mehr spüren. So als wäre er von dieser Erden verschwunden.“ Er überlegte und sah auf sein Puzzle herunter. „Es kann aber auch sein, dass er deswegen weg ist, da Jana den Ring nicht mehr trägt.“ Tea wollte drauf etwas sagen, doch in diesem Moment, rührte sich Kaiba.

Ein stechender Schmerz durch fuhr seinen Kopf als er die Augen öffnete und er hielt sich mit seiner Hand den Kopf. Kaiba rappelte sich auf und sah in die Runde.

„Was ist geschehen? Wo sind wir?“ Als er bemerkte, dass Jana nicht unter ihnen war sah er zu Yugi. „Wo ist Jana? Wo ist sie?“

Anstatt Yugi antwortete Tea: „Sie ist noch bei ihm.“

„Was? Etwa bei diesem… diesem Ding?“

Yugi seufzte. „Mir schien es so, als würde er Jana kennen.“

Joey nickte und sah auf die Tür. „Stimmt. Wenn wir es nur schaffen können, diese Tür aufzubekommen.“ Kaiba stand auf und ging zu der verschlossenen Barriere. Mit den Fäusten trommelte er dagegen.

„Lasst mich raus! Wehe ihr tut ihr etwas, ich schwöre euch, dass werdet ihr bereuen. Habt ihr mich gehört? Jana!“ Mit aller Kraft hämmerte er gegen die Tür. Immer und immer wieder, jedoch tat sich nichts.

Tea seufzte und beugte sich zu Yugi. „Er muss sie ja wirklich sehr lieben.“

Yugi seufzte, nickte und stand schließlich auf. Er ging zu Kaiba und legte ihm seine Hand auf die Schultern. Kaiba sah auf und sah Yugi an, der etwas Spitzes in der Hand hielt.

„Das hab ich vorhin gefunden. Ein Holzsplitter. Ich mein, ich könnte versuchen… ich bin nicht so gut wie Jana… aber ein Versuch wäre es wert.“

Kaiba nickte und machte ihm Platz. Kurz drauf hantierte Yugi mit dem Schloss und versuchte es aufzubrechen. Es dauerte geraume Zeit und plötzlich, sprang die Tür auf. Alle sahen Yugi erstaunt an.

„Woher kannst du das?“, fragte Joey überrascht und sah Yugi mit schiefem Blick an.

„Jana hat es mir mal beigebracht“, sagte er und sah mächtig stolz an.

„Tolle große Schwester, die ihrem kleinen Bruder zeigt, wie man wo Türen aufbricht“, bemerkte Tea mit etwas Sarkasmus in der Stimme.

„Das heißt jetzt also, Tristan und ich haben und völlig unnötig die Schultern zertrümmert?“, fragte Joey ungläubig.

Yugi lächelte schwach. „Tut mir leid.“

„Oh Yugi!“

Die verließen ihr Gefängnis und verschlossen die Tür. Es war kein Raritätenjäger zu sehen und so schritten sie zügig voran.



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Kommentare zu dieser Fanfic (35)
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Von:  fahnm
2009-06-03T01:48:52+00:00 03.06.2009 03:48
Kaiba der Spanner.
Das macht man doch nicht.
Schäm dich.
*grins*
Von:  fahnm
2009-06-02T01:39:17+00:00 02.06.2009 03:39
Jana kann also mit einer Götterkarte umgehen.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-05-31T01:44:43+00:00 31.05.2009 03:44
Na toll Drei Raritäten jäger im genick und ein Saurer Kaiba neben ihr.
Die Arme Jana mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-05-30T02:07:05+00:00 30.05.2009 04:07
Das wird ein spass.
Mal sehen Wie es weiter gehen wird mit dieserm zusammen arbeit von Kaiba und Jana.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-05-26T01:35:58+00:00 26.05.2009 03:35
Sie hat ihren Ersten Raritäten Jäger erledigt.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon auf das nächste kapi.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-05-23T01:24:45+00:00 23.05.2009 03:24
Jana ist Cool.
Sie hat Kaiba eine reingewürgt.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-05-21T02:09:54+00:00 21.05.2009 04:09
Jana hat also Ishizu getroffen und ihr geraten sofort zurückzufliegen.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.

mfg
fahnm
Von:  fahnm
2009-05-20T01:54:15+00:00 20.05.2009 03:54
Spannend der Prolog.
Mal sehen wie es weiter gehen wird.
Freue mich schon darauf.

mfg
fahnm
Von:  babilon
2008-04-14T17:24:46+00:00 14.04.2008 19:24
hahaha das kappi is voll witzig
also ich muss mir gerade yugi als gangster vorstellen xD
hoffentlich retten die jana bevor der typ ihr was tut
ich glaub dann bringt seto den persönlich wieder zurück in die hölle ne
schreib schnell weitaaaaaaaaa
deine patti^^
Von:  fahnm
2008-04-12T16:49:52+00:00 12.04.2008 18:49
Yugi hat also von seiner Schwester gelernt wie man Schlösser knackt.
Naja man hat ja gesehen das es sehr nützlich war. Hoffentlich schaffen sie
es Jana aus der gewalt dieses Hohenpristers zu befreien, bevor es zu spät ist. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.

mfg
fahnm


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