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Just a closer walk with you

von

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Chû·koku

Da wäre nun der Prolog.

Erstmal Danke, dass ihr überhaupt reinlest, würde mich über Kritik freuen ;) (natürlich auch über Zuspruch oder so xD)

Wundert euch bitte nicht, warum es um Ruki geht, das ändert sich bald xD

Ansonsten viel Spaß.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

"NANI?!"

"Schrei doch nicht so, da wird ja der lauteste Schreihals taub."

"G-gomen... aber... das hätte ich jetzt nicht gerade erwartet, verstehst du?"

"Hai! Es soll eine Überraschung werden."

"Dir ist schon klar, dass du dir damit womöglich dein Grab schaufelst?!"

"Hum... Das werden wir ja sehen, hahaha. Gäb sicher 'ne nette Schlagzeile."

"Du bist dir deiner Sache ja ziemlich sicher."

"Schon. Muss dann wieder, dürfte jetzt eigentlich gar nicht telefonieren, wir seh'n uns dann, ne?"

"Nehm ich an, hai."

"Denk dran, das bleibt unser Geheimnis. Bye~ Ru-chan."

"Haii~. Bye bye."
 

Resignierend seufzte der schwarzrothaarige und drückte auf den roten Knopf seines Handys. Warum er? Hätte er nicht auch jemand anderen damit zumüllen können? Scheinbar nicht. Auch wenn er bei dem Gedanken daran leicht grinsen muss, hätte ihm das nicht unbedingt auf die Nase gebunden werden müssen. Er fährt sich durch das kurze Haar und sieht nocheinmal auf den Display seines Handys, ehe er aufstöhnt. Oh, Kami-sama! Er hatte eine geschlagene Stunde telefoniert! Und gleich würden die Proben beginnen! Verdammt nochmal! Er hatte eine halbe Stunde Zeit, um im Proberaum aufzukreuzen!

Sofort springt der Gaze-Vokal auf und stürmt ins Badezimmer, wobei man ihn immer wieder leise 'Kuso' fluchen hören kann. Jaja, Ruki hatte heute einen ziemlich schlechten Tag und das lag nicht zuletzt an dem Telefonat mit einer gewissen Person. Das ging ihm ja jetzt schon wieder auf die Nerven. Woher hatte der eigentlich seine Nummer? Auch egal. Danach konnte er ihn später immernoch fragen. Würde ihn ja nicht wundern, wenn eine gewisse Grinsebacke etwas ausgeplaudert hatte. Wenn sich das bewahrheiten würde, dann würde er dem Braunhaarigen den Hals umdrehen! Oder vielleicht auch nicht, naja.

Den Gedanken schiebt er beiseite, da ein Blick auf seine Uhr ihn wieder in die reale Welt zurückholt. Wenn er sich nicht beeilte würde er als Letzter eintrudeln, und das er, der immer am lautesten meckerte, wenn mal ein anderer seiner Bandkollegen auch nur fünf Minuten später kam, als es vereinbart wurde, weil er im Stau gestanden hatte. Schnell zieht er sich seine Jacke über, schlüpft in seine Schuhe, ehe er nach seinem Schlüssel greift, nocheinmal kurz zu Sabu-chan blickt und dann auch schon die Tür hinter sich zuschlägt und zu seinem Auto eilt.
 

Derweil warteten vier ungeduldige Musiker auf ihren Vokal. Sie beschäftigten sich mit ganz unterschiedlichen Dingen.

Aoi zupfte gedankenverloren an seiner Gitarre, Reita döste auf dem Sofa vor sich hin, Uruha nippte an seinem Kaffee und Kai stand an der offenen Tür und stierte in den Flur. Wo blieb Ruki denn? Sonst war er eher derjenige der meckerte. Schließlich hetzte der Kleinste der Band um die Ecke, um fast in den Drummer zu rennen, wäre er nicht vorher gestolpert. Ersteinmal wackelte er ein wenig, versuchte sich noch aufzufangen, ehe er dann der Länge nach, wortwörtlich zu Boden fiel und diesen knutschte.

"Itaiii~", entweichte es ihm nur leise, ehe er sich mit seinen Armen aufstemmen konnte, hatte ihn der Gaze-Drummer auch schon am Arm gepackt und schleifte ihn in den Proberaum.

Sofort waren alle Blicke auf die beiden gerichtet und Reita begann gleich zu grinsen. Ruki hielt sich seine Hand vors Gesicht und fluchte noch leise vor sich hin. Der Leadgitarrist stellte seinen Kaffee beiseite und streckte sich ersteinmal genüsslich.

"Können wir dann endlich anfangen?" Seine Geduld war eindeutig am Ende. Der schwarzblonde Bassist kehrte langsam in die Wirklichkeit zurück und raffte sich von dem Sofa auf. Kai hatte sich schon zu seinen Drums begeben und hielt bereits die Stiks in der Hand.

Der Vokal stellte sich vor das Mikro. Der Einzigste, der noch nicht bei der Sache war und wohl noch gar nichts mitbekommen hatte war Aoi. Dieser war noch vollkommen in Gedanken versunken, zupfte nochimmer an den Saiten der Gitarre, schien die Rufe seiner Bandmitglieder gar nicht mitzubekommen.
 

"-oi! Aoi, verdammt! Wach auf!" Der Schwarzhaarige schreckte auf, im selben Moment erlosch der Klang seiner Gitarre und er sah sich ein wenig verpeilt um.

"Ah?", gab er mit fragendem Blick von sich und erblickte den Vocal, der seine Hände in seine Hüfte gestemmt hatte und ihn mit vorwurfsvollen Blick musterte. "Ruki? Du bist auch schon da?" Er blinzelte leicht, als Angesprochener mit den Augen rollte.

"Du kriegst auch gar nichts mehr mit!", maulte der Kleinste und wendete sich schon wieder ab. "Wir wollen anfangen, also starr keine Löcher in die Luft!" Ruki stellte sich nun zum zweiten Mal an sein Mikrofon. Er dachte nocheinmal an das Telefonat mit einer gewissen Person zurück. Ob der wirklich wusste, was er tat? Schließlich würde er sich damit sein eigenes Grab schaufeln. Ob er schon sein Testament verfasst hatte? Sacht zuckt er mit den Schultern. Konnte ihm auch egal sein.

Nun verzog der Gitarrist das Gesicht, nickte aber ergeben. Nun begann the GazettE zu proben. Die Proben waren außnahmsweise mal ein voller Erfolg, nur selten vermasselte einer eine Note und Ruki konnte selbst dem englischen Text problemlos folgen.
 

"Oka~y. Das reicht für heute, denke ich. Was meint ihr?", fragte der Drummer. Er erntete einstimmiges Nicken seitens seiner Bandkollegen. Nun machten sich alle wieder fertig, um das Gebäude zu verlassen. Gerade als Aoi gehen wollte, wurde er allerdings von dem Vocalisten nocheinmal zurückgehalten.

"Kann ich mit dir reden?" Er sah kurz über seine Schulter, wo Reita und Uruha gerade dabei waren ihre Instrumente wegzupacken. Dabei wurden sie von einem, wie immer breit grinsenden Kai beobachtet. Ruki drehte seinen Kopf wieder zu dem Schwarzhaarigen. "Allein?"

Etwas verdutzt über diese Bitte, nickte der Gitarrist dennoch und sie gingen zusammen vor die Tür. Dort lehnte sich Aoi an die Wand, mit verschränkten Armen. Ruki stand ihm mit ernster Miene gegenüber. Leicht lupfte der Gitarrist eine Augenbraue. Hatte er irgendwas ausgefressen, oder warum stierte Ruki ihn so komisch an? Er konnte sich das wirklich nicht erklären. "Ist was?"

"Mehr oder weniger." Aoi hob nun auch noch die andere Augenbraue. "Kannst du dich klarer ausdrücken?!"

"Ich wollte dich nur warnen. Könnte sein, dass bald was Unerwartetes passiert." Nun legte der Gitarrist seine Stirn in Falten. Wollte Ruki ihn verarschen? "Häh?!", kam es daher nur sehr intelligent von ihm zurück, doch der Schwarzrothaarige wendete ihm schon wieder den Rücken zu.

"Bin dann mal weg~ Bye bye!" Nocheinmal sah Aoi den Vocal seine Hand heben, ehe er um die Ecke verschwunden war, einen ziemlich verwirrten Gitarristen zurücklassend.

Tazu~neru

So. Das hat mich echt viel Zeit gekostet, gomen ._.

Es ist nicht sonderlich gut und megakurz, aber meine - mir iwie nicht zu erklärende - Schreibblockade was meine FF betrifft, ist echt schwer zu überwinden. Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel trotzdem.

Wer Wünsche oder Vorschläge zu der Story hat, kann mir das gerne sagen ;)

Mata ne~
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Mit gerunzelter Stirn saß der Gitarrist in seinem Wagen. Er nutzte die Zeit, die er an einer roten Ampel verweilen musste, um über diese seltsame... Warnung -?!- Rukis nachzudenken. Was zum Teufel hatte der Vokalist denn damit sagen wollen? Ihm wollte es einfach nicht in den Schädel. Das ganze war für ihn verdammt unverständlich. Was sollte denn schon großartig passieren? Sollte etwa plötzlich sein Fernseher in die Luft fliegen? Kaum vorstellbar. Vielleicht plante der Kleine ja auch etwas. Er wusste nicht so recht was er von diesem Gedanken halten sollte, weswegen er ihn auch gleich wieder verwarf. Wahrscheinlich hatte er sich nur einen kleinen Spaß mit ihm erlaubt. Diese miese, kleine Kröte! Wehe, wenn nicht auch was passierte! Halt, moment. Er blinzelt. Keins von beidem wäre ihm Recht. Weder von Ruki verarscht zu werden, noch dass irgendetwas Unerwartetes passierte, dass ihm hinterher ganz und gar nicht in den Kram passte. Er schüttelt resignierend den Kopf und tut dieses Thema damit ersteinmal ab. Er sollte sich nicht so viele Gedanken machen.

Als er letztendlich bei seiner Wohnung angekommen war, stieg er aus seinem Auto aus. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl. Lag das an Rukis seltsamer Warnung? Quark. Jetzt wurde er ja schon paranoid. Also tut er den Gedanken, dass eventuell doch noch irgendetwas passieren könnte beiseite und öffnet die Tür zu seiner Wohnung.

Dort angekommen entledigt er sich ersteinmal seiner Schuhe und wirft seine Jacke achtlos ins Wohnzimmer, als er an diesem vorbeikommt. Momentan hatte er keine Lust ordentlich zu sein. Die Jacke konnte er ja genausogut auch später wegräumen. Erstmal würde er seine Küche besuchen. Gedacht - Getan. Und nach einigen Minuten saß der schwarzhaarige Gitarrist an seinem Küchentisch und nippte lustlos an seinem Kaffee. Der Rest des Abends verlief ruhig, sodass Aoi das Gefühl bekam, Ruki habe ihn wirklich nur verarscht. Leise vor sich hin grummelnd, begab er sich dann ins Bett.
 

Er wachte erst auf, als ein dumpfes Geräusch und ein stechender Schmerz in seinem Rücken ihn aufschrecken lies. "Was zum Teufel...?!" Im nächsten Moment wanderte eine seiner Hände an seinen Rücken. "Itaii~" Was war denn nun los. Und seit wann war sein Bett bitte so hart? Er sah sich noch ein wenig neben der Spur um. Er saß. Aber nicht in seinem Bett. Das stand neben ihm. Er seufzt genervt. Er war aus dem Bett gefallen. Da fing der Morgen doch gleich schoneinmal supergut an. Besser konnte es doch gar nicht mehr werden. Über den Sarkasmus in seinen Gedanken schüttelt er selbst nur den Kopf und fährt sich durch das schwarze, zerzauste Haar.

Mit einem Gähnen raffte er sich dann letztendlich auf. Wie spät es wohl war? Keine Ahnung. Also schlurfte er ins Wohnzimmer, darüber hinaus vergessend, dass er doch auch einen Wecker in seinem Schlafzimmer. Als ihn diese Erkenntnis erreicht, bleibt er stehen. Doch nun war die Wohnzimmeruhr näher, als der Wecker, sodass Aoi lediglich schauft. Langsam verging ihm die Lust auf diesen Tag. Mit mieser Laune kam der Schwarzhaarige dann schließlich doch noch im Wohnzimmer an, wo er auf die Uhr sah, um gleich die nächste negative Erkenntnis des Tages zu erlangen: Er hatte genau eine Stunde Zeit, um sich komplett fertig zu machen und zu den Bandproben zu erscheinen.

"Meeee~gasuperklasse.", murmelte er leise in sich hinein und rollte mit den Augen. Dennoch machte er keinerlei Anstalten in sein Schlafzimmer zu hetzen. Er schlurfte genauso langsam den Weg zurück, den er eben gekommen war. Und die Sekunden wurden zu Minuten. Erst nach fünf Minuten fand sich Aoi im Bad wieder. Dort ließ er es auch gemütlich angehen. Er stieg unter die Dusche, blieb dort ersteinmal eine viertel Stunde. Er hatte keine Lust sich zu beeilen und Hemmungen es zu zeigen hatte er wohl auch nicht gerade. Sonst würde er sich wohl anders verhalten. Dann wurden Haare geföhnt und gekämmt. Er hatte keine Lust heute großartig was zu machen. Es waren ja nur Proben und kein Live-Auftritt. Da brauchte er sich nicht so herauszuputzen. Dennoch schminkte er sich ein wenig. Ganz wie ein Monster wollte er dann nun auch wieder nicht herumlaufen. Kurz besah er sich im Spiegel, um dann einen aufkommenden Gähner zu unterdrücken. Beim morgendlichen Kaffeetrinken - er hatte sogar noch fünf Minuten Zeit - verbrannte er sich die Zunge und ging leise vor sich hinfluchend ins Wohnzimmer, wo er gestern seine Jacke gelassen hatte. Zu allem Überfluss verklemmte sich ein Teil des Stoffes im Reißverschluss und Aoi brauchte ersteinmal zwei geschlagene Minuten, um das wieder hinzukriegen. Als er seine Autotür schließlich endlich hinter sich geschlossen hatte seufzte er resignierend und lehnte seine Stirn gegen das Lenkrad.

"Heute wird ein Scheißtag~"

"Heute wird ein Supertag!", meinte Kai grinsend und lehnte sich zurück. Er saß auf dem Sofa, Ruki neben ihm. Reita und Uruha standen nebeneinander, schon ihre Instrumente umgelegt und unterhielten sich über irgendetwas.

Als Aoi den Satz des Braunhaarigen vernehmend, etwas zu spät in den Proberaum trat, glaubte er, dass er sich verhört hätte. So entweicht ihm nur ein leises "Von wegen", sodass er gleich alle Blicke auf sich haften hatte.

"Was ist denn dir für eine Laus über die Leber gelaufen?", fragte Uruha und hob sacht eine fein geschwungene Augenbraue an. So kannte er Aoi ja gar nicht. Gut, okay. Er litt unter ganz schönen Stimmungsschwankungen, die von Anhänglichkeit im nächsten Moment zu purer Wut wechseln konnte, aber das hatte dann auch meistens irgendeinen Grund. Meistens. Aber am Morgen war er noch nie so ... bockig gewesen. Zumal heute ein total schöner, sonniger Tag war.

"Wo soll ich anfangen?", fragte Aoi derweil und stieß einen stummen Seufzer aus. Sonne am Morgen bringt Kummer und Sorgen, oder wie?, ging es Reita durch den Kopf, der mal wieder ganz dezent die Klappe hielt. Er hatte keinen Bock auf Stress und dachte sich, wie fast immer nur seinen Teil dazu. Nun war es Ruki, der sich von dem Sofa erhob und auf den Zweitgitarristen zutrat, um ihm dann leicht in die Seite zu knuffen. "Was passiert? Irgendwas 'Unerwartetes'?" Er konnte sich da schon so eine gewisse Sache denken. Ihm gegenüber wurde schließlich etwas in der Art angeteutet. Herrje. Aoi tat ihm leid. Wenn diese ... Person diese Andeutungen wirklich wahrmachen würde, hätte der Älteste der Band einiges durchzustehen. Naja, besser Aoi als er, ne? Das war zwar gemein, aber er konnte diesen Typen nicht ab. Da kam Aoi viel besser mit ihm zurecht.

"Nein. Mein Morgen hat nur scheiße angefangen.", knurrte der Gitarrist zurück. Mit mieser Laune begann er damit seine Gitarre zu stimmen, nachdem er sich einfach irgendwo niedergelassen hatte. Kai, auch Sonnenschein der Band, versuchte derweil Aois Laune ein wenig zu heben.

"Das wird schon. Es geht sicher bald wieder Bergauf." Als Antwort erhielt er ein empörtes Schnauben seitens des Schwarzhaarigen. Er hatte keinen Bock auf diese Kindergartenkacke. Er war es zwar eigentlich, der sich nicht seinem Alter entsprechend benahm, aber momentan war ihm das egal.
 

Die Probe an sich verlief nicht sonderlich gut. Es hatte schon Schlechtere gegeben, aber auch schon Bessere. Mürrisch machten sich alle fünf Gaze-Members dann auf den Weg nach Hause.

Der Tag hätte für den Zweitgitarristen wohl wirklich nicht mehr schlechter werden können. Seine Laune war bereits in den Keller gesunken. Und dass sein Wagen nicht ansprach, machte es auf jeden Fall nicht besser. "Kuso, spring an! Sonst lass ich dich schrotten!", drohte er seinem Auto. Dieses ließ sich nicht beeindrucken, sondern streikte. Da blieb Aoi nichts anderes übrig, also zu laufen. Ganz und gar nicht nach seinem Geschmack. Also schlenderte er durch die Stadt, in der Hoffnung zu Hause wenigstens seine Ruhe vor den Leuten zu haben, die ihn momentan irgendwie alle ankotzten. Da er allerdings nichteinmal eine Sonnenbrille dabeihatte, wurde er schon bald von irgendwelchen Fangirls angehalten. Mit großen Augen sahen die drei Mädchen zu ihm auf, zwangen ihn geradezu dazu stehen zu bleiben, da sie sich direkt vor ihm positionierten. Jetzt musste er ans Image denken. Wenn er das hier jetzt versaute, konnte auch die Band leiden. Also sollte er sich ein wenig zusammenreißen, um seine Laune nicht zu zeigen.

"A-aoi-kun?", quiekte eines der Mädchen gleich auf und er zwang sich geradezu zu lächeln. "Gyaahh! Er ist es wirklich!", kreischte eine Andere. Es dauerte einige Zeit und ziemlich viel Geduld, bis er die aufgewühlten Mädchen wieder los wurde. Wirklich, er fand seine Fans voll klasse, aber wenn er schlechte Laune hatte, konnte ier die wirklich nicht gebrauchen. Das vergaß er allerdings auch schnell wieder, als sein Wohnblock in Sicht kam. Wenigstens ein bisschen besser gelaunt, stapfte er dann auch gleich darauf zu. Er schloss die Tür auf und trat ein. Verändert hatte sich in dieser kurzen Zeit natürlich nichts. Nachdem er sich Jacke und Schuhe entledigt hatte, stapfte er in die Küche, um sich dort ersteinmal einen Tee zu machen. Wirklich verbessert hatte sich seine Laune nicht. Noch bevor das Wasser allerdings kochen kann, klingelt es an der Tür. Verwundert legte Aoi seinen Kopf in die Schräge. Wer konnte das denn noch sein? Bestimmt keiner seiner Bandkollegen. Die hatten ja auch keinen Grund vorbeizuschauen. Bestellt hatte er auch nichts, wenn er sich richtig erinnerte. Wer also zum Teufel besuchte ihn?

Ohne weiter herum zu spekulieren, macht der Gitarrist sich einfach auf den Weg durch den Flur, direkt auf die Tür zu. Die Mühe durch den Türspion zu sehen, macht er sich nicht - was im Nachhinein besser gewesen wäre - und öffnet ganz einfach. "Ah?", entweicht ihm dabei leise und er besieht sich seinen Gast.

Im nächsten Moment hätte er die Tür am Liebsten einfach wieder zugeschlagen. Warum er das nicht tat? Erstens: Er war viel zu geschockt, von dem was er dort sah. Zweitens: Er befand sich nach wenigen Augenblicken bereits in einem festen Klammergriff. Geschockt riss er seine Augen weit auf.

"Na, Kleiner? Alles fit im Schritt?" Aoi rang um seine Fassung. Was bitte sollte das denn?! Er war sogar zu perplex um sich aus der festen Umarmung zu lösen.

"M-miyavi?!"

Hijô ni fun no warui kake

So. Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel.

Vielen Dank für die Kommis °_° ihr seid tolli <3 (wer will, dass ich ihn bei neuem Kapi mit ner ENS benachrichtige, muss mir scho bescheid geben :D)

Würd mich halt über Kommis freuen, usw.

Noch was Wichtiges : Es wird erstmal nix mehr kommen wegen weil ich ab dem 18. 12 Tage wech bin ^O^ ich broch uch Urlaub. Tut mir echt sorry, aba da werdsch nicht an nen PC können. Ich hoff ihr seid mir nich bös O.o danach geht's auch flott weiter *abtanz*
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

"Yo, Aoi!" Nochimmer hielt der Solist den Gitarristen in einer festen Umarmung. Dieser erwachte erst jetzt allmälich wieder aus seiner Starre. Was zum Teufel war denn hier auf einmal los?! Was machte denn Miyavi hier? Okay, er stand rum und umarmte ihn... Augenblick! Er umarmte ihn?! Sofort schüttelte der Kleinere den Kopf und begann sich mit den Armen gegen den festen Griff zu stemmen. "Lass los!"

"Was denn auf einmal?", fragte der Jüngere gut gelaunt, machte aber keinerlei Anstalten Aois Aufforderung nachzukommen. Stattdessen drückte er ihn noch ein wenig fester an ihn, sodass der Gitarrist fast glaubte ersticken zu müssen. Trotzdem machte ihn die Frage, was der Solokünstler bei ihm suchte immer stutziger. Also. Was könnte Miyavi von ihm wollen?

1. Seine Wohnung war abgebrannt und er besuchte jetzt alle seine Bekannte.

2. Jemand wollte ihm einen Streich spielen und hatte Myv bei ihm vorbeigeschickt.

3. Miyavi war einfach langweilig gewesen und er war deswegen einfach mal salopp vorbeigekommen.

4. Alles hatte sich gegen ihn verschworen.

5. Er träumte einen fürchterlichen Traum.

Er hoffte, dass es Nummer fünf war, doch es ob es überhaupt eine dieser Vermutungen war, konnte er erst feststellen, wenn sein ungebetener Gast mit der Sprache herausrückte. Kami-sama! Er wollte endlich aufwachen. Aoi legte nun mit Müh und Not seine Hände auf die Brust seines Peinigers und drückte ihn mit aller Kraft, die er in seinen Armen hatte von sich weg. "Lass mich endlich los, Miyavi!"

"Is' ja gut, is' ja gut.", murrte er Solist dann und entließ ihn aus der Umarmung, um seine Hände dann in seine Hüften zu stemmen. "Was bist du denn so zickig, hm?"

Aois Augen weiteten sich vor Unglaube. Er? Er und zickig?! Hatte er sich da gerade verhört? Nein. Ganz bestimmt nicht. So eine Frage passte schließlich zu dem penetranten Musiker."Ich bin nicht zickig!", stellte der schwarzhaarige Gitarrist gleich mal klar, woraufhin er sich von Miyavi auslachen lassen musste. Nun rang er um Fassung. Was fiel ihm eigentlich ein ihn einfach so auszulachen?! "Sag mal... gehts noch?! Hör gefälligst auf zu lachen!"

Doch Miyavi dachte gar nicht daran. Er hielt sich bereits den Bauch vor lachen. Nun verschränkte Aoi seine Arme und schloss die Augen.

Als nach schier endlosen Minuten das Lachen des Sängers allmälich erstarb, öffnete auch Aoi eines seiner Augen wieder. "Bist du jetzt fertig?"

"...fast...", brachte Miyavi lediglich heraus und kicherte nochimmer leise vor sich hin. Nun machte sich aber die Frage, was denn so lustig gewesen war, in Aoi breit. "Darf man erfahren, was gerade so komisch war?"

Er klang gereizt, das war er auch. Was fiel diesem Idioten eigentlich ein? "Du und nicht zickig?! Von wegen!"

"Und das fandest du jetzt so lustig?" Ungläubig hob der Gitarrist eine Braue.

"Hai." Aoi rollte mit den Augen. So ein Baka. Jetzt wurde ihm auch wieder klar, warum Ruki von ihm immer wieder so schnell genervt war. Eigentlich war ihm Miyavi ja ganz sympathisch und sie verstanden auch auch gut, aber jetzt war er echt der Letzte, den er gebrauchen konnte. Irgendwie musste er ihn wieder loswerden. Aber wie sollte er das anstellen? Wenn er ihn bitten würde zu gehen, würde er das wohl kaum machen... obwohl... dem war schließlich alles zuzutrauen und einen Versuch war es allemal wert. Was hatte er schon zu verlieren? Ohje... Einiges. Er schob den Gedanken beiseite und richtete sich an Miyavi.
 

"Ich will nicht unhöflich sein... aber...Könntest du deinen Arsch aus meiner Wohnung bewegen?!" Verständnislos sah Miyavi nun Aoi an. Das konnte er doch nicht etwa ernst meinen? Scheinbar schon. Der Blick des Gitarristen sprach gerade Bände. Schmollend schob er seine Unterlippe ein wenig vor und verschränkte trotzig seine Arme knapp unterhalb seiner Brust. "Komm schon Aoi-chan. Nur für ein paar Tage."

"Nein!", war die Antwort des Kleineren. Er dachte gar nicht darin diesen....Miyavi -!- bei sich wohnen zu lassen. Wo waren sie denn, dass er das einfach zulassen würde? Diese Knutschkugel würde doch nur seine Wohnung in Schutt und Asche legen. Wie er das dem Vermieter erklären sollte, wollte er sich gar nicht erst vorstellen. Nochimmer bockig, wie ein kleines Kind schmollte Miyavi Aoi an, bis dieser genervt aufseufzte. "Aoi! Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte!"

"Danke." Empört schnaubte der Solist auf und schob wieder seine Unterlippe vor, während er den besten Dackelblick aufsetzte, den er draufhatte. Wenn das den Gitarristen nicht überzeugte, wusste er auch nicht weiter. Seinen Kopf legt er dabei schief, um möglichst niedlich zu wirken. Doch auf Aoi hatte dies nicht gerade den gewünschten Effeckt. Angewidert verzog er das Gesicht. "Hör auf zu betteln, such dir wen anders bei dem du dich durchschnorren kannst!"

"Komm schon. Ich räum auch bei dir auf!", verkündete er und nickte dabei noch eifrig. Geistesabwesend ließ Aoi seinen Blick durch den Flur schweifen. Sollte das etwa heißen, bei ihm war es unordentlich? War es das, was die Knutschkugel sagen wollte? Okay. Das war es, aber das musste man ja nicht so direkt ansprechen. Er hatte eben keine Zeit zum Aufräumen, da sammelte sich der Staub schonmal ein paar Zentimeter hoch. Lust hatte er auch keine. Hm. Aber wenn Miyavi dieses Problem beseitigte...Was dachte er da eigentlich? Er zog es gerade in Betracht diesen... Miyavi - ihm viel kein anderes Wort für ihn ein - bei sich übernachten zu lassen? Da konnte er doch gleich aus dem Fenster springen!

Als Miyavi bemerkte, dass Aoi scheinbar gerade einen inneren Molog führt, wippt er gelangweilt von seinen Fersen auf seine Zehenspitzen und wieder zurück. Gerade will er wieder mit seinen Bittesängen beginnen - das Wippen war ihm langweilig geworden - als auch schon ein schrilles Klingeln die beiden Schwarzhaarigen zusammenzucken ließ. Telefon!, schoss es Aoi durch den Kopf und er rannte geradezu den Flur entlang, einen perplex dreinblickenden Miyavi zurücklassend. Doch lange blieb der Solist nicht stehen, sondern trabte einfach in das Wohnzimmer, nachdem er sich Schuhe und Jacke entledigt hatte. Er hatte sich soeben selbst eingeladen. Ohne, dass Aoi etwas davon mitbekam war er in der Küche angekommen. Lustlos fischte er das Telefon aus der Ladestation. Wollten ihn heute etwa alle nerven?! Seine Laune hatte sich durch den ungebetenen Gast nocheinmal ein wenig verschlechtert, wenn dies überhaupt noch möglich war.
 

"Moshi moshi. Aoi, desu."

"Hey, Aoi! Uruha hier."

"Was gibt's?"

"Ano. Nichts. Ich wollte dich einfach mal wieder anrufen."

Ein leises Brummen ging von Aoi aus.

"Was denn? Darf ich nichtmal mehr meinen besten Freund anrufen?"

"Doch Ruha. Is' nur grad ungünstig."

"Eh? Wieso? Hast du 'Besuch'?!"

Aoi konnte das dreckige Grinsen seines Kumpels geradezu vor sich sehen und allein bei dem Gedanken daran, verzog er das Gesicht.

"Nicht direkt."

"Was nu?"

"Miyavi kam eben vorbeigeschneit und will sich jetzt für ein paar Tage bei mir breit machen."

"Klingst ja sehr begeistert, Aoi-chan."

"Bin ich auch."

"Hmm. Also willst du ihn wieder loswerden?"

"Da fragst du noch?!"

"Wetten, dass du es keine drei Tage mit ihm aushälst?!"

"Soll das eine Herausforderung sein, Ruha?"

"Gut kombiniert, Dr. Shiroyama!"

Aoi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Na, das hörte sich doch einmal nach einem guten Geschäft an.

"Okay. Wenn ich es schaffe drei Tage mit Miyavi zu verbringen, gestehst du Reita endlich, was du für ihn empfindest!"

Eine Weile war es still. Aoi wusste genau, dass er mit dieser Aussage den Brünetten aus der Fassung gebracht hatte. Und er genoss es. Manchmal machte es einfach viel zu viel Spaß Uruha zu ärgern, zumal er immer darauf ansprang. Außerdem wollte er endlich, dass sein bester Freund glücklich wurde, wo er doch nun schon so lange heimlich für den Bassisten schwärmte.

"Hai. Meinetwegen. Und was ist, wenn ich gewinne?"

"Hmm... dann hast du einen Wunsch frei."

"...jeeeden Wunsch?"

"Genau, jeden! Ich mach alles."

"Auch nackt durch die PSC rennen?!"

Der Schwarzhaarige konnte Uruha lachen hören und er schluckte kaum merklich.

"Wenn ich alles sage, meine ich auch alles."

"Haha. Das merk ich mir."

"...tu das, Ruha, tu das. Aber denk an deinen Einsatz, ne?!"

"...H-hai. Wenn du es tatsächlich schaffst, dann... rede...ich mit...Reita..."

"Dann wäre das ja geklärt. Ich leg jetzt besser auf, bevor Miyavi meine Bude auseinanderreißt."

Nun lachte Uruha wieder.

"Viel Spaß. BaiBai."

"Werd ich haben..."

Damit legte er auf. Ja... 'Spaß haben'. Boah. Mit Miyavi? Eigentlich war er ja ganz in Ordnung. Aber er wusste auch nicht warum, irgendwie konnte er ihn momentan einfach nicht ertragen.
 

Er besah sich kurz seine Küche, ehe ihm auffiel, dass etwas fehlte. Hm. Vielleicht hatte er ja auch im Flur gewartet? Er lugte aus der Tür und blickte in den Flur. Kein Miyavi in Sicht. Hatte er sich etwa verzogen? Bitte nicht. Denn dann hätte Uruha ja einfach gewonnen, ohne dass es begonnen hatte! Aber das war doch kaum zu glauben! Grummelig, sah Aoi sich genauer um und konnte die Schuhe des Solisten ausmachen. Aha! Also lungerte er wohl irgendwo in seiner Wohnung rum! Oh nein! Hoffentlich machte er nichts kaputt! Schönes Wunschdenken, Aoi., dachte er sich nur und eilte auch schon in das nächste Zimmer - Wohnzimmer. Er riss die Tür geradezu auf und sah ihn dort. Er saß auf seiner Couch und winkte ihm fröhlich, als er ihn sah. "Miyavi!", brachte Aoi nur hervor.

"Richtig.", bestätigte der Solist den Ausruf des anderen und sah ihn sichtlich belustigt an, als er auf ihn zukam. Aoi ließ sich neben dem Größeren auf die Couch fallen. "Also...hör mal."

"Hai?", fragte Miyavi mit einem kindlichen Unterton und sah gespannt aus den Augenwinkeln zu dem Gitarristen, der seine Hände mittlerweile ineinandergefaltet hatte. Er war sich sicher die folgenden Worte, später zu bereuen, aber eine Wette war nuneinmal eine Wette. Was sollte er schon machen?

"Du kannst meinetwegen hier bleiben. Aber nur drei Tage, keine Minute länger, kapiert?!" Zuerst sah der Sänger ihn fassungslos, nein eher überrascht an. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Aoi tatsächlich zustimmen würde, aber dran stören sollte er sich nicht. Eher im Gegenteil. Das konnte immerhin lustig werden. "Aye! In drei Tagen bin ich wieder weg!"

Ein leichtes Nicken ging von Aoi aus. Das würden sicher drei anstrengende Tage werden. Drei... sehr anstrengende Tage. Nun lehnte er sich zurück und schloss die Augen, während Miyavi ihn nochimmer begeistert musterte. Die Stille wurde allerdings jäh unterbrochen.

"Warum hast du dich eigentlich umentschieden?", fragte er neugierig und drehte seinen Kopf wieder in Richtung des Gitarristen. Dieser suchte krampfhaft nach einer guten Antwort. 'Eh yo. Hab ne Wette mit Ruha abgeschlossen und so. Deswegen' wär scheiße. Los Aoi, mach hinne! Ihm musste einfach was einfallen. "Halt die Klappe, bevor ich mich nochmal umentscheide."

"Fahr die Krallen ein, Aoi. Ich hab doch nur gefragt.", nuschelte Miyavi bester Laune und hob abwehrend seine Hände. "Und ich hab nur geantwortet", schnarrt der Kleinere zurück. Grummelig verschränkte er nun seine Arme knapp unterhalb seiner Brust. Warum hatte er der Wette nochmal zugestimmt? Achja. Er wollte, dass Uruha endlich mal seinen Arsch zu dem Reita bewegte und ihm verklickerte was Sache war. Er war einfach zu gutmütig, dass er sogar bereit war Miyavi ein paar Tage bei sich wohnen zu lassen.

"Aoii-chaaaaaaan?" Genervt blitzte Aoi Miyavi aus den Augenwinkeln an und brummte leise, um ihm zu bedeuten, dass er seine Aufmerksamkeit hatte. "Ich hab Hunger. Kannst du was zu Essen machen, bitte?" Ein wenig perplex starrte Aoi den Anderen an. Wie bitte?! Erst breit machen und dann auch noch um was zu Essen betteln? Er schüttelte den Kopf. Außerdem hatte er eh keine Lust zu kochen. "Bitte, sonst verhunger ich noch!"

Doch daraufhin schwieg der Kleinere einfach nur und starrte die Zimmerdecke an, als seie sie besonders faszinierend oder so. Nicht, dass das der Fall wäre, aber naja. Da Miyavi gar nicht mehr aufhörte zu Quängeln, seufzte der schwarzhaarige Gitarrist irgendwann genervt auf.

"Dann bestellen wir eben was, aber du bezahlst, du Baka!", stellte er gleich klar. Erst sah der Sänger ein wenig verdattert drein, nickte allerdings nach kurzem Überlegen und drückte den Genervten an sich. "Alles klar!", quiekte er glockenhell, sodass sich Aoi die Ohren zugehalten hätte, wenn Miyavi seine Arme nicht fest im Griff hätte. Er hatte schon Angst gleich ersticken zu müssen, als der Größere auch schon überraschend von ihm abließ und ungeduldig auf seinem Platz hin- und herrutschte. "Und was wollen wir bestellen?"

"Sushi?", kam es gelanweilt von ihm zurück und er rollte mit den Augen, als der Jüngere auch noch begeistert nickte und sich sogar erhob. "Wo-?", setzte Aoi schon an, als Miyavi bereits lauthals 'Bad' trällerte und im Flur verschwand. Einen kurzen Moment sah der Ältere ihm nach und kam sich ein wenig verarscht vor. Warum wusste er auch nicht so recht, aber darüber wollte er lieber nicht nachdenken. Also raffte er sich ächzend auf und machte sich zum zweiten Mal auf den Weg zum Telefon, um irgendeinen Bringdienst anzurufen.
 

Einige Minuten später saß Aoi - mit seinen Nerven am Ende - auf seiner Couch. Es würde eine halbe Stunde dauern, bis der Bringdienst eintraf. Nein. Eine halbe Stunde mit Miyavi allein sein, wenn er Langeweile hatte, das war das Schlimmste was einem Sterblichen passieren konnte. Um dem Solisten irgendwie die Langeweile zu vertreiben hatte er den Fernseher eingeschaltet, glücklicherweise hatte dieser den gewünschten Effeckt und der Jüngere glotzte geradezu gebannt auf die Mattscheibe. Aois Glück - Er hielt den Mund. Innerlich die Stille genießend, lehnte er sich zurück. Er wusste noch nicht genau, wie er diese verhängnisvollen dreißig - ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es noch... dreißig waren, bis der Bringdienst kommen würde - Minuten überhaupt überstehen sollte. "Duuuuu~ Aoiiiiiiiii?!" Angesprochener ahnte Schlimmes....

Sanjippun ka sokora

Hier wäre dann endlich das dritte Kapitel der Story <3

Ich möchte mich für eure Geduld und die Kommis herzlich bedanken

und hoffe auch bei diesem Kapitel ein paar zu bekommen °_° Würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.

Aber ersteinmal wünsche ich euch viel Spaß damit x3 - hat ja auch lang genug gedauert...
 

*~*~*~*~*~*~*~*
 

"Was willst du, Nervensäge?" Empört zog der Größere eine Schnute. "Ich heiße aber nicht Nervensäge!"

"Du reagierst drauf, oder?", erwiederte Aoi gelangweilt. Er hatte jetzt wirklich keine Lust sich mit diesem Riesenbaby zu streiten. Er hoffte nur, dass dieser blöde Bringdienst pünktlich kam. Das würden schlimme dreißig Minuten werden. Das rief er sich immer wieder wahr. Eine halbe Stunde mit einem hungrigen und gelangweilten Miyavi verbringen, der angestrengt nach einer Beschäftigung suchte. Also ne. Das konnte doch nur Gesundheitsschadend sein. Doch dank der Wette würde er es noch ein paar Stunden mehr mit dem Anderen aushalten müssen.

"Naja... jedenfalls. Aoi! Mir ist langweilig! Unterhalte mich!" Sofort wanderte die Augenbraue des Gitarristen in die Höhe. "Wie meinen?!"

"Na los! Mach irgendwas lustiges, damit mir die Langeweile vergeht, Herr Gastgeber!", antwortete Miyavi gut gelaunt, wenn auch sichtlich gelangweilt. Da der Andere ihn allerdings nur ungläubig anstarrte, griff er sich die Fernbedienung und begann damit herum zu hantieren, bis sie ihm schließlich aus der Hand fiel und mit einem Knacken auf den Boden knallte. Aoi starrte das schwarze Ding einen Moment lang an, ehe er seine Augen schloss und tief durchatmete, um nicht jetzt schon die Beherrschung zu verlieren.

"Hoppalla!", war das Einzigste, was Miyavi wohl dazu zu sagen hatte. Er beugte sich ächzend herunter und klaubte das Ding wieder von dem Laminatboden - Ein Teppich war dem Gitarristen zu anstrengend. Er drückte prüfend auf einen der Knöpfe und es geschah... nichts. Er blinzelte, drückte auf einen anderen Knopf. Dieses Schauspiel wiederholte sich noch einige Male und irgendwann hatte der Jüngere dann alle Knöpfe durch. Aoi bekam davon nichts mit, da er immernoch krampfhaft, um seine Fassung rang. Mit verzweifeltem Gesicht tippte Miyavi Aoi dann schließlich auf die Schulter. Dieser riss sich zusammen und öffnete seine Augen einen Spalt breit, um den Solisten prüfend anzusehen.

"Aoiiii-chaaaaaaaa~n! Es ist furchtbar schrecklich!", jammerte der Größere und machte große Augen. "Was?"

"Die Fernbedinung! Sie geht nicht mehr! Aoi-chan! Was soll ich nur tun?!" Er würde doch nie wieder umschalten können! Er würde das gucken müssen, was auf diesem Programm lief. Allein die Vorstellung daran, schien ihn fürchterlich zu schockieren.

"Steh' auf und drück den Knopf am Fernseher...", erwiederte der Ältere augenrollend und warf einen Blick auf die Uhr, die ihm verriet, dass er noch achtundzwanzig Minuten Leiden vor sich hatte. Super. Kami-sama sollte die Zeit schneller vergehen lassen! Was hatte er nur getan, um so gestraft zu werden?! Derweil wurde er verständnislos von einem gewissen Sänger angestarrt. "Bitte was?"

"Taub auch noch, huh? Steh auf und drück auf den Knopf!" Der Kleinere rollte mit den Augen. Allmälich machte sich der Wunsch in ihm breit einfach nur zu sterben. Er würde Miyavi nicht mehr viel länger ertragen können, aber die Wette mit Uruha würde ihn wohl oder übel dazu zwingen, denn aufgeben würde er in tausend Jahren nicht.
 

Miyavi schüttelte den Kopf. "Das geht?"

"Ja, ein Wunder der Technik, beweg deinen Arsch zur Kiste, wenn du umschalten willst." Entrüstet schürzte der Jüngere die Lippen, bequemte seinen Hintern doch tatsächlich zur Mattscheibe und schaltete am Knopf um. Wow. Aoi war ja stolz auf ihn... obwohl, wenn er länger darüber nachdachte... eigentlich nicht. So verbrachten sie zehn Minuten lang damit sich irgendeine hirnlose Talkshow anzusehen, bis Aoi seinen Kopf stöhnend in den Nacken warf. "Ich halt das nicht aus!"

Grinsend sah Miyavi zu seinem Sitznachbarn. "Was ist los, Aoi? Ist das zu viel für dich?"

"Haaaaaaaaa~i. Wie hälst du das nur aus?", entgegnete Angesprochener und tat es sich nicht an nocheinmal auf den Bildschirm zu schauen, während der Größere dies allerdings ohne Probleme tat und auch noch Spaß zu haben schien, na prima. Wenigstens einer, der sich freute. "Keine Ahnung..."

"Bravo.", murmelte Aoi mit ironischem Unterton in der Stimme, sodass Miyavi sich wieder zu ihm drehte und ihm leicht in die Seite piekte. "Kann ich dich was fragen?"

"Hast du schon." Der Jüngere zog einen Schmollmund. "Ich frag mal einfach weiter... Was passiert eigentlich, wenn man ein Ei in die Mikrowelle tut?"

Aoi setzte seinen Kopf wieder in eine gesündere Position und starrte den Solisten irritiert an. Wie kam der nur immer auf diese Scheiße? Wen interessierte das überhaupt? Okay, Aoi, ganz ruhig. Der will dich sicher nur provozieren. Geh gar nicht drauf ein... beruhig dich... er will nur, dass du ausrastest. Er...

Grah!

"Wen interessiert das denn bitte, du Matschbirne?!" Grummelig drehte Aoi seinen Kopf auf die Seite und Miyavi gab einen empörten Laut von sich. "Na mich! Und ich bin keine Matschbirne! Warum bist du so gemein zu mir, Aoi?"

Dieser drehte seinen Kopf nun doch wieder zu Miyavi und wurde aus großen Augen angesehen. Der Sänger hatte einen Schmollmund gezogen und sah ihn ja fast schon mitleidserregend an. Für einen kurzen Moment wusste Aoi nicht, was er sagen sollte. Er starrte Miyavi einfach nur an. Was zum Teufel...? Doch dann schüttelte er heftig den Kopf und stand auf. "Egal!"

Schnurstracks marschierte er ins Badezimmer. Dort schloss er die Tür hinter sich und sah direkt in den Spiegel, der über seinem Waschbecken hing. Was war das denn gerade gewesen? Hatte er Miyavi gerade angestarrt? Ne. Das zählte nicht. Aber jetzt musste er ersteinmal wieder zu klaren Gedanken kommen. Blind drehte er den Wasserhahn auf kalt und wusch sich ersteinmal das Gesicht. Ein wenig Abkühlung würde ihm sicherlich gut tun. Nachdem das erledigt war, machte er sich wieder auf den Weg zu Tür, hielt mittendrin dennoch kurz inne. "Moment Mal..."

Er könnte doch hier bleiben, bis der Bringdienst kam, dann hätte er Ruhe vor einem gewissen Solisten, der sich in seinem Wohnzimmer gerade allein eine Talkshow antat. Halt! Augenblick! Miyavi allein. Miyavi allein in seinem Wohnzimmer. Miyavi allein in seinem Wohnzimmer Fernsehschauend. Miyavi allein in seinem Wohzimmer Fernsehschauend und hungrig! Scheiße! Aoi stürmte geradezu aus dem Badezimmer, hechtete den Flur entlang und rannte ins Wohnzimmer. Dort angekommen, hätte er den Solisten am Liebsten abgeknallt. Er saß brav auf der Couch und starrte auf den Fernsehbildschirm. Jetzt hatte er sich wirklich umsonst so beeilt. Eine Hand wanderte an seine Stirn und er seufzte auf.
 

"Oh, Aoi! Wie lange dauerts noch? Mein Magen hängt mir schon in den Kniekehlen!", beschwerte sich der Solist jammernd, sodass der Kleinere seine Hand wieder von seiner Stirn nahm und ihn ansah. Doch lange verweilte sein Blick nicht dort, denn er sah auf die Uhr. "Sechszehn Minuten."

Die Hoffnung, dass es vielleicht weniger sein könnten, war für Aoi sinnlos. Kamen Bringdienste früher, als sie sich ankündigten? Erlebt hatte er das jedenfalls noch nie, also weitere Minuten Qual. Die Hälfte hatte er doch schoneinmal fast überlebt. Nein... eigentlich nicht. Er musste es noch ein wenig länger mit dem Solisten aushalten und das passte ihm ganz und gar nicht in den Kram, wenn er ehrlich war. Wer hielt es denn auch schon länger als ein paar Stunden mit ihm aus? Kai. Okaaa~y, aber die Bandmami zählte jetzt ganz einfach mal nicht. Außerdem bestätigten Außnahmen die Regel. Murrend ließ sich der Ältere wieder auf der Couch nieder. Miyavi derweil hielt den Fernseher wohl mittlerweile für zu langweilig, da er sich an seinen Nachbarn wandte. "Hmm~ komm lass uns irgendwie die Zeit vertreiben."

"Und wie?" Irgendwie hieß Aoi das sogar willkommen. Wenn er Miyavi irgendwie beschäftigen konnte, würde dieser eventuell aufhören zu nerven und dieser Aussicht war er nicht abgeneigt. "Wir können Popcorn machen!", schlug der Jüngere begeistert vor.

"Eh?" Aoi sah aus den Augenwinkeln zu Miyavi, ehe er das Gesicht verzog. "Erstens, haben wir gerade Sushi bestellt und zweitens, habe ich gar kein Popcorn da."

"Du Spießer.", erwiederte Miyavi und rollte mit den Augen, woraufhin Aoi ihn etwas verdutzt ansah, es aber dabei beließ. Warum auch immer er deswegen jetzt ein Spießer war. Ihm konnte es egal sein. Wieder eine Minute Qual hinter sich gebracht, immerhin. Noch etwa zwei Minuten schwiegen sich die beiden an, ehe der Jüngere in die Hände klatschte. "Ich hab's!"

"Was hast du?" Die Nerven des Gitarristen waren bereits zum Zerreißen gespannt.

"Eine Idee, was wir machen können!", frohlockte Miyavi und grinste Aoi schon fast dämlich an. Da Aoi darauf nichts sagte, fuhr der Solist fort. "Wir spielen Fangen!"

"Nicht dein Ernst...!" Sie waren doch keine Kinder mehr. Doch Miyavis bittender Blick und der Schmollmund verriet ihm, dass es sein Ernst war. Hmm. Ob er damit Zeit tot schlagen könnte? Miyavi hätte was zu tun und... Halt! Dachte er gerade ernsthaft darüber nach Fangen zu spielen? Mit Miyavi? "Ich glaub ich brauch'n Aspirin..."

"Och komm schon, hab dich nicht so..." Wie ein kleines Kind, zupfte Miyavi dem Kleineren am Ärmel. Dieser seufzte. "Meinetwegen." Warum kam ihm das jetz vor wie ein Todesurteil?! Und.... wollte er das wissen?
 

Aoi hastete durch seine Wohnung. Warum hatte er sich nocheinmal darauf eingelassen? Miyavi hatte vor Freude gejauchzt und war mit einem 'Fang mich' abgehauen. Jetzt hieß es Miyavi fangen. Warum er sich nicht einfach hinsetzte und die Zeit verstreichen ließ, während der Solist sich lachend versteckte? Er hatte nicht den blassesten Schimmer! Nun konnte er sehen wie der Jüngere gerade hinter der Tür zur Küche verschwand! Hah! Er würde ihn schon noch kriegen.

Moment.

Machte ihm das etwa Spaß? Ja... irgendwie schon. Argh! Alle waren doch irgendwo noch Kinder, aber das hatte nichts mit der Tatsache zu tun, dass er mit Miyavi Fangen spielte, nein! Es ging lediglich darum mal wieder seine kindliche Ader zum Vorschein zu bringen. Ganz genau. Er öffnete vorsichtig die Tür zur Küche und konnte ihn sehen. Er stand nah des Fensters und zuckte leicht zusammen, als Aoi die Küche betrat. Mit einem fiesen Grinsen stand Aoi Miyavi nun gegenüber. Das hatte irgendwie etwas von einem schlechten Western. Komischer Gedanke, weswegen der Gitarrist auch nicht weiter darüber nachdachte, sondern mit katzenartiger Elleganz auf Miyavi zusprang und ihn gerade noch so am Ellebogen erwischte, da dieser natürlich zur Seite ausweichen wollte. "Hab dich!"

Auf dem Absatz machte er nun kehrt und rannte aus der Küche. Miyavi sah ihm erst ein wenig verdattert nach, begann dann allerdings ebenfalls zu grinsen und sprintete ihm nach. So leicht würde er sich sicher nicht abhängen lassen! Lange würde er nicht fangen müssen, da war er sich sicher. Es war eben doch eine gute Idee gewesen Aoi zu besuchen. Er verstand gar nicht, was Ruki dagegen einzuwenden hatte. Von wegen, er schaufelte sich sein Grab. Aoi war doch ganz lieb, wenn er nicht gerade rumzickte - was widerrum 23 Stunden vom Tag der Fall war...

Miyavi jagte Aoi durch das Wohnzimmer, den kompletten Flur, wieder zurück zum Wohnzimmer, erneut durch den Flur, bis er ihn schließlich verloren zu haben schien, denn als Aoi wieder im Wohnzimmer ankam, war Miyavi nicht hinter ihm. Hechelnd stützte er seine Hände auf seinen Oberschenkeln ab. Hah! Er war gut. Der Jüngere hatte ihn noch nicht erwischt! Er war eben gut. Doch so lange sollte er besser nicht in einem Raum verweilen, weswegen er hastig in die Küche eilte und die Tür hinter sich schloss... großer Fehler... wie sich gleich herraustellte...
 

Plötzlich stand Miyavi nämlich vor ihm, als er sich wieder umdrehte. "Wo kommst du denn her?!" Grinsend deutete der Solist auf den Küchentisch. Er hatte sich dort versteckt?! So etwas dämliches konnte auch nur ihm einfallen. Halt, moment! Er durfte sich nicht fangen lassen... er-!

Im nächsten Moment hatte Miyavi ihn an den Handgelenken gegriffen und pinnte ihn an eine der Küchenwände. Aoi gab ein leises Ächzen von sich, da er damit nicht gerechnet hatte und starrte den Solisten verständnislos an. Doch im nächsten Moment entgleißten seine Gesichtszüge und er starrte einfach nur in Miyavis Gesicht. Dieser starrte zurück und Aoi glaubte sich in seinen Augen zu verlieren. Dass sein Mund ein Spalt breit offen stand, bemerkte er nicht, zu fasziniert war er von diesen dunklen Augen. Einige Zeit starrten sich die beiden Musiker nun an, ehe von dem Solisten die erste Regung ausging. Eine Hand löste er von Aois Handgelenk und legte sie an dessen Wange. Dieser spürte die Berührung kaum, nahm nur die Wärme wahr, die von ihr ausging. Er hätte schwören können, dass er in diesem Moment ein wenig rot wurde. Selbstverständlich im negativem Sinn...! Er musste Uruha noch dafür umbringen, dass er diese Wette mehr oder weniger vorgeschlagen hatte. Aber momentan ... Momentan konnte er einfach nicht wegsehen, warum auch immer Miyavis Augen ihn so faszinierten. Die Hand des Größeren, wanderte von Aois Wange nun zu dessen Kinn und hoben es sanft an. Dann beugte er sich ein wenig vor und dem Gitarristen war klar, was jetzt kommen würde. Doch er unternahm nichts. Warum zum Teufel unternahm er denn nichts? Er hatte doch einen an der Klatsche! Wenn das allein nicht schon schlimm genug wäre... er wollte es ja auch! Miyavi sollte ihn - Verdammt nochmal - endlich küssen! Solche Gedanken war Aoi von sich gar nicht gewohnt und sie jagten ihm auch irgendwie Angst ein, aber das würde er natürlich niemals z u geben. Wer war er denn, dass er sich vor Miyavi einfach eine Blöße geben würde? Kurz bevor sich ihre Lippen - endlich! - treffen konnten ertönte ein schrilles Klingeln, dass die Musiker zusammenzucken ließ. Hastig zog der Solist seinen Kopf zurück und starrte entgeistert auf die Küchentür. Aoi hingegen lief Rot an, wie eine Tomate und sein Herz drohte schon fast seinen Brustkorb zu sprengen.

"S-sushi...", brachte er stotternd hervor. Na... er warf einen Blick auf die Küchenuhr. Er hatte die halbe Stunde mit Miyavi doch tatsächlich ausgehalten...! "...Klingel... i-ich geh...schnell...!"

Yaku sanjup·pun de

Da wäre nun das vierte Kapitel :3

Ich hoffe es wird euch gefallen (danke an die Kommischreiber und Favonehmer <3)

So. Für diejenigen die es interessiert...:

Es werden nach diesem Kapitel hier noch genau zwei folgen und ein Epilog :D

Also haben wir die Hälfte der Story schon hinter uns gebracht <3
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Nachdem Aoi dem Bringdienstfritz das Sushi abgenommen, den genauen Betrag bezahlt hatte und sich mit pochendem Herzen zurück in die Küche begeben hatte, wo Miyavi mittlerweile mit gefalteten Händen am Tisch saß, herrschte Schweigen zwischen den Musikern. Beide dachten über die ebige Situation nach. Das war seltsam. Für beide. Jedenfalls nahm Aoi das an. Denn Miyavi schwieg schon - er warf einen Blick auf die Uhr - seit etwa fünfzehn Minuten. Diese Stille war erdrückend, dennoch wusste keiner von beiden etwas zu sagen. Also nahmen sie ihr Mahl stumm ein. Nachdem das getan war, wurde Aoi nervös. Dieses Schweigen machte ihn halb wahnsinnig. Am Liebsten würde er Miyavi anfahren endlich seine blöde Klappe aufzumachen und ihm zu erklären was das eben gerade gewesen war, doch er hielt selbst den Mund. Wenn er jetzt rumschrie, würde das sicher wieder ausarten und dazu hatte er keine Lust.

Nach weiteren zehn Minuten des gegenseitigen Anschweigens platzte dem Kleineren schließlich der Kragen. "Okay! Jetzt reichts!"

Miyavi zuckte kurz zusammen und sah den Älteren ein wenig irrtiert an. Was für eine Laus war dem denn über die Leber gelaufen? "Boah! Miyavi! Du schweigst mich jetzt schon fast eine halbe Stunde an! Ich verlange eine Erklärung, du Matschbirne!"

"Häh? Was für 'ne Erklärung?" Stellte sich der Kerl etwa blöd? Aoi schnaubte leise. Er wollte jetzt wissen was Sache war, da er es sich selbst nicht erklären konnte. Warum hatte ihm diese Situation nichts ausgemacht? Er hatte sogar gewollt, dass der Solist ihn küsste! Das konnte doch nicht normal sein. Das war doch... krank! Einfach nur... krank! An sich nichts Schlimmes, doch die Tatsache, dass es sich um Miyavi handelte, brachte ihn dann doch zum Grübeln. Empfand er etwa was für ihn? Den Gedanken verwarf er sofort wieder. Das war doch absurd...! "Frag nich so blöd! Ich mein das eben!"

Jetzt schien auch die Knutschkugel zu kapieren, worum es ging, denn sein Gesicht klärte sich ein wenig auf, ehe er ein wenig - verlegen?! Ne, falscher Alarm. Er grinste. - auf die Tischplatte sah. "Naja... ich weiß auch nich...~"

Empört verschränkte Aoi seine Arme. "Dir ist schon klar, dass du mich fast abgeknutscht hast?!"

"Und?" Aoi klappte die Kinnlade runter! Der hatte vielleicht Nerven! 'Und'?! Das war alles, was er dazu zu sagen hatte?! Er war schockiert. "Nichts und!"

"Wundert dich das?" Einen kurzen Moment hielt der Kleinere inne und schien nachzudenken. Stimmte schon. Eigentlich sollte es ihn bei einem Menschen wie Miyavi nicht wundern, oder? Er hatte schließlich auch schon Kai geküsst - zwar auf die Wange, aber ein Kuss ist ein Kuss. Wahrscheinlich war das nur wieder einer seiner Späße gewesen. Ja, so musste es sein. Kaum merklich schüttelte er nun den Kopf um Miyavis Frage zu verneinen.
 

Dennoch wunderte er sich über sich selbst. War er etwa gerade enttäuscht oder so? Kaum zu glauben. Er schüttelte nocheinmal etwas bestimmter den Kopf, was ihm einen skeptischen Blick seitens Miyavi einbrachte, den er gekonnt ignorierte. Irgendwie verletzte -?!- ihn die Vorstellung, dass Miyavi ihn nicht für etwas Besonderes zu halten schien. Er knutschte schließlich jeden, dem er grad mal über den Weg lief. Seine Stirn legte sich in Falten. Er verstand seine eigenen Gefühle nicht. Oder er wollte sie einfach nicht verstehen! Das war ja fast so... als würde er Miyavi mögen! MIYAVI! Der Gedanke war für ihn gar nicht mal so schlimm, aber das würde er dem Solisten beim besten Willen nicht auf die Nase binden. Er war genervt von ihm und wie! Gefühle hin oder her, hip oder hop. Vielleicht nervte er ihn gerade deswegen! Genau! Das musste es sein! Was tauchte der auch einfach hier in seiner Wohnung auf?! Konnte er überhaupt irgendetwas richtig machen?!

Plötzlich schreckte der Gitarrist aus seinen Gedanken, als er etwas weiches auf seinen Lippen spürte. Im nächsten Moment riss er seine Augen weit auf. Das... glaubte er jetzt nicht! Und zum zweiten Mal an diesem Tag begann sein Herz zu rasen. Er war unfähig sich irgendwie zu bewegen. Wurde er bekloppt, oder küsste der Solist ihn gerade wirklich? Nein. Das konnte kein Traum sein. Das war ein Albtraum! Doch irgendwie... war das zu real, um ein Traum zu sein! Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen. Der Jüngere hatte seine Augen geschlossen und sich über den ganzen Tisch gebeugt. Eine Hand ruhte auf Aois Wange, mit der anderen stützte er sich auf der Tischplatte ab. Allmälich fielen Aoi die Augen fast schon von allein zu und er bewegte seine Lippen sanft gegen die des anderen. Es war ihm in keinster Weise unangenehm und er dachte gar nicht darüber nach, was sein würde, wenn sie den Kuss lösten. Es war ein ein wenig schüchterner Kuss, den intensiviert wurde er von keinem der Musiker. Aoi hatte das Gefühl, als würden Schmetterlinge wild durch seinen Bauch fliegen. Wenn das so weiterging würde er wohl noch abheben! Bloß nicht... Ein fliegender Aoi, war nicht gerade das, was er als positiv empfinden würde. Er verdrängte alle wirren Gedanken und konzentrierte sich einzig und allein auf das seltsam angenehme Gefühl, welches sich in ihm ausbreitete, wenn er Miyavis Lippen auf seinen spürte.

Nach schier endlosen Sekunden allerdings verschwand der Druck von Aois Lippen und er öffnete - vielleicht ein wenig enttäuscht - seine Augen wieder und sah in Miyavis. Nochimmer konnte er die Röte in seinem Gesicht spüren, da seine Wangen geradezu glühten. "Ich-"

"Hörst du mir jetzt zu?", wurde er von Miyavi unterbrochen, der nun grinste. Aoi blinzelte. "Uhm... Häh?"

"Naja. Du hast mir nicht zugehört und da dachte ich mir, dass ich so deine Aufmerksamkeit bekomme..." Bitte was?! Das war der Grund für den Kuss?! Miyavi hatte seine Aufmerksamkeit gewollt?! Mehr nicht? Empört warf Aoi seinen Kopf auf die Seite. Warum verletzte ihn das denn jetzt? "Pff~ das hättest du auch anders machen können!"

Kaum merklich zuckte Miyavi mit den Schultern. Allein mit dieser Geste brachte er Aoi zur Weißglut.

"Schon... aber irgendwie war mir danach~", fügte er nuschelnd hinzu, sodass der schwarzhaarige Gitarrist ihn ungläubig ansah. Wie sollte er das denn bitte verstehen? "Toller Grund."

Aoi zickte rum. Er war auf gewisseweise gekränkt. Die nächsten paar Minuten strafte er den Solisten mit Schweigen. Irgendwann beschloss er dann, dass er ins Bett gehen würde, da es schon recht spät seie und Morgen eine Bandprobe war. Miyavi sollte sich mit dem Sofa begnügen, sein Bett ihm überlassen oder mit ihm teilen, wollte der Gitarrist nicht. Er wünschte Miyavi etwas ruppig eine gute Nacht und verschwand ersteinmal in seinem Zimmer. Miyavi saß im Wohnzimmer, immernoch ein wenig irritiert. "Was hab ich nur diesmal falsch gemacht?"

Diese Frage stellte er laut in den Raum, bekam jedoch keine Antwort. Er fuhr sich durch die Haare. "Baaaaaaaa~h! Warum muss das auch so kompliziert sein?!" Solche und andere Fragen dieser Richtung stellte er sich noch etwa eine Stunde lang. Irgendwann war er dann doch eingeschlafen.
 

Der nächste Morgen wurde für Aoi der reinste Horror. Miyavi war quietschend in sein Zimmer gerannt, war auf sein Bett gesprungen und hatte ihn mit einer stürmischen Umarmung aus dem Schlaf gerissen. Zusammen mit dem Solisten, hatte er sich dann auf den Zimmerboden befördert, hatte ihn eine halbe Stunde lang vor Wut schäumend durch die Wohnung gejagt und war schließlich - einem Nervenzusammenbruch nahe - in die Küche gegangen, um sich einen starken Kaffee zu machen. Angenervt saß er nun am Küchentisch und kippte sich bereits die zweite Tasse in den Rachen. Miyavi saß ihm breit grinsend gegenüber, hielt allerdings den Mund, was wohl auch besser für seine Gesundheit war.

Nach weiteren Minuten, fiel Aoi dann wieder ein, dass noch die Bandprobe anstand. Mit einem Seufzen stand er auf. Es kostete ihn ganze zehn Minuten Miyavi zu erklären, dass er zur Bandprobe musste und nicht zu Hause bleiben würde, um sich um den Solisten zu kümmern. "Dann komme ich eben mit!"

Das war der Satz, den der Gitarrist am Liebsten nicht gehört und für den er Miyavi auf den Mond geschossen hätte. Doch besser, wenn er mitkam und er ein Auge auf ihn haben konnte, er wollte in eine einigermaßen ganze und keine zerlegte Wohnung zurückkommen. Also hatte er lediglich geseufzt und sich daran gemacht sich für die Probe fertig zu machen.

Keine halbe Stunde später hatten sich beide auf den Weg gemacht. Zu Fuß. Aois Wagen war ja freundlicherweise nicht angesprungen und stand noch vor der PSC. Er hoffte nur, dass sich das Auto heute als gnädig erweisen würde und er wenigstens zurückfahren konnte. Miyavi würde er schön laufen lassen. Als sie letztendlich dann doch bei dem Gebäude angekommen waren, war Aois Laune gefährlich gefallen, denn der Jüngere hatte es für nötig gehalten ihn mit einem Lied besänftigen zu wollen, was ganz schön in die Hose gegangen war.
 

Wie dem auch sei. Jetzt standen beide vor dem Proberaum, dessen Tür der Älteste mit einem leichten Ruck öffnete. Wie erwartet war er der Letzte, war eigentlich nicht unbedingt seine Art. Es war schon ein Kunststück nach Reita einzutreffen, der schon wieder teilnahmslos auf dem Sofa saß. Ruki unterhielt sich angeregt mit dem Drummer, irgendwas über irgendeinen Song - Aoi war es egal. Und sein Wettpartner hatte es sich an der Wand gemütlich gemacht, an der er lehnte. Er zwinkerte ihm grinsend zu und Aoi knurrte darauf nur leise.

"Bin da.", murmelte der Schwarzhaarige gerade laut genug, dass seine Bandkollegen das auch mitbekamen. Ruki drehte seinen Kopf zu ihnen und war sehr 'erfreut' Miyavi zu sehen. Er schnaubte leicht, schien allerdings nicht sonderlich überrascht über das Auftreten zu sein, genauso wenig wie Uruha. Nur Kai und Reita waren ein wenig verdutzt, wobei Reitas Freude im Gegensatz zu Kai sehr in Grenzen zu halten.

"Aoi! Warum hast du ihn mitgebracht?!", fragte der Kleinste gereizt und hielt sich seine Hand theatralisch an die Stirn. "Der versaut uns die Probe!"

"Naja ich - " Aoi hielt Inne und blickte den Schwarzrothaarigen ein wenig verwundert an. "Woher weißt du bitte, dass er bei mir war?!"

"Ich hab dir doch gesagt, dass etwas Unerwartetes passiert...", schnarrte Ruki lediglich und verschränkte seine Arme knapp unterhalb seiner Brust. Kai stand von seinem Drums auf und ging direkt grinsend auf Miyavi zu. Die beiden Dauergrinser umarmten sich glücklich, was Ruki ein Augenrollen entlockte und ein paar unverständliche Worte, die er vor sich hinmurmelte. Nun sank die Laune des Sängers ebenfalls in den Keller, dank Miyavi.

Reita zeigte seinen Unmut nicht so sehr, doch auch er zog ein Gesicht wie 'Sieben Tage Regenwetter'. Uruha regte sich allerdings nicht, sondern schien über seinen Gedanken zu brüten. Aoi war entrüstet. Ruki hatte es gewusst?! "Warum hast du mich nicht gewarnt?!"

"Hab dich doch...~", murrte Angesprochener zurück. Aoi stand erst ein wenig bedröppelt da. Stimmte schon. Trotzdem. "Du hättest auch genauer sein können!"

"Hätt ich sagen sollen 'Eh, pass auf! Knutschkugelalarm!'? Das hättest du auch nicht gerafft!" Aoi öffnete seinen Mund, um zu einer schnippischen Erwiderung anzusetzten, ehe man ein Klatschen hörte und alle ihre Köpfe zu Uruha drehte, der das Klatschen verursacht hatte, indem er seine Handflächen gegeneinander geschlagen hatte. "Reißt euch mal zusammen. Ich dachte wir sind zum Proben hier?!"

"Und was ist mit Miyavi?", wandte nun Reita ein, sodass Uruha seufzte. "Er kann ja zugucken oder so."

Ein Schulternzucken seitens Uruha, ein Schnauben je von Ruki und Aoi, ein zustimmender Laut von Kai und lediglich ein Nicken von Reita. Damit war es beschlossen. Miyavi durfte der Probe beiwohnen. Von Kai wurde der Solist zur Couch befördert. Alle anderen versammelten sich je an ihrem Instrument, wobei Ruki das Mikrofon aufsuchte und sie konnten anfangen.
 

Schließlich beschlossen sie eine Pause einzulegen. Miyavi hatte seinen Schnabel nicht halten können und so waren nun drei GazettE-Members schlecht gelaunt, einer kämpfte mit seinen Nerven und der letzte schaffte es immernoch zu lächeln. Die drei Genervten versammelten sich in der Ecke, die am weitesten weg war von der Couch. Reita, Ruki und Aoi zogen es vor zu schweigen und versuchten den Solisten einfach zu ignorieren.

Uruha seufzte leise und zog sich aus dem Proberaum zurück, um eine Zigarette zu rauchen. Kai hatte sich neben Miyavi auf das Sofa gesetzt und die beiden waren in ein fröhliches Gespräch vertieft. Schließlich schnaufte Aoi einmal laut auf, sodass Ruki und Reita ihn mit gehobenen Brauen betrachteten. "Ich geh auch eine rauchen."

Er brauchte jetzt Nikotin, sonst würde er entgültig die Nerven verlieren. Er fand den Gitarristen schnell und gesellte sich zu ihm. "Bereust du die Wette?"

Aoi drehte seinen Kopf zu Uruha, während er sich einen Glimmstängel anzündete. Er zog den giftigen Rauch in seine Lungen, pustete ein wenig entspannter wieder aus. "Wieso fragst du?"

"Du siehst genrevt aus." Kaum merklich schmunzelte der Ältere. "Bin ich auch."

"Also?", hakte Uruha nach und Aoi rollte kaum merklich mit den Augen. Kurz dachte er nach. Bereute er es? Oder bereute er es nicht? Die Gefühle, die er scheinbar für Miyavi hatte, verwirrten ihn und das ließ seine Laune nicht sonderlich ansteigen, also... "Ich bereue es nicht wirklich."

"Inwiefern?" Uruha nahm seine Zigarette zwischen Zeige- und Mittelfinger, während er dem Kleineren fragende Blicke zuwarf. "Wegen dir."

"Häh?" Nocheinmal zog Aoi an der Kippe, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Dann musst du Reita sagen, was du empfindest..."

Daraufhin schwieg der Leadgitarrist. Musste er das kapieren? Hoffentlich nicht, denn er tat es nicht. "Ich gewinne."

"Pff~ du hälst es doch kaum mit ihm aus!", meinte der Jüngere lachend und Aoi grinste ihn an. "Unverhofft kommt oft, überleg dir schonmal, wie du das unserem Bassisten beibringst. Ich will, dass du endlich glücklich bist."

"Boah! Faule Ausrede! Du willst doch nur sehen, wie ich mich vor ihm blamiere!", keifte Uruha zurück und hatte seine Zigarette nun aufgeraucht, schmiss sie in den vorgesehenen Behälter und sah Aoi beleidigt an. Dieser lachte. "Ich würd sagen, es ist eine Mischung aus beidem!"

"Wenn du meinst. Du musst es mit Miyavi aushalten, nicht ich." Das stimmte allerdings...

Fun·ran - Kazoku to tsure·datte dôbutsu·en e okonatta

So.

Hier wären wir nun mit dem vorletzten Kapitel ;)

Ich bedanke mich bei den Kommischreibern und Favonehmern <3

Der Ernst in diesem Kapite ist irgendwie verloren gegangen, aber ich hoffe, dass stört niemanden xD

So far Mero~
 

*~*~*~*~*~*
 

Aoi schwor es sich. Irgendwann würde er Kai durch den Fleischwolf drehen. Vielleicht war heute doch der beste Zeitpunkt dafür? Seitdem er dieses Gespräch mit Uruha geführt hatte, war alles drunter und drüber gegangen. Nach der Probe hatte er Miyavi mit zu seinem Auto geschleift, dieses war glücklicherweise dann doch wieder angesprungen und sie waren in seine Wohnung gefahren. Klang ja eigentlich noch gar nicht so schlimm, war es auch nicht. Wenn man mal von der Nervensäge absah. Doch dann musste natürlich ein gewisser Drummer anrufen, um Aois Nerven noch mehr zu strapazieren. Und in seiner Dummheit hatte er den Lautsprecher seines Telefons angeschaltet, sodass sein eher ungebetener Gast jedes Wort mitbekam, das er mit der Bandmami wechselte.

Wie immer total überglücklich hatte Kai gefragt, ob sie - Miyavi und er - nicht auch Lust hätten am nächsten Tag mit in den Zoo zu fahren. Die anderen Bandmembers hätten auch schon zugestimmt - Reita und Ruki zwar nur unter Brummen und Knurren - und er würde sich sehr über ihre Anwesenheit freuen. Miyavi hatte einfach mal zugestimmt ohne Aois Zusage - die, durch seine Laune bedingt, nicht gekommen wäre - abzuwarten und nun stand Aoi hier. Mitten im Zoo. Als erwachsener Mann. Mit fünf anderen, erwachsenen Männern, die sich nicht wie solche benahmen... oh nein, ganz und gar nicht.

Miyavi hatte sich in irgendeinem der Souvenirshops eine Mütze mit Pandaohren gekauft, die er sich natürlich aufgesetzt hatte und trällerte fröhlich vor sich hin. Der Versuch Aoi dieses lächerliche - wie dieser fand - Ding aufzusetzen, endete in einer heftigen Schimpftriade seitens des Gitarristen, sodass einige Mütter ihren Kindern die Ohren zuhielten.

Kai fand das ganze ziemlich amüsant, niedlich wie er meinte und trug ein 'I love Cooking'-T-Shirt. Im Zoo. Aoi fand das einfach nur dämlich. Er nahm Kai den Zoo-Vorschlag immer noch übel. Deswegen suchte er sich jetzt einfach irgendetwas um daran rummeckern zu können.

Ruki hielt einen riesigen - Betonung auf 'riesigen' - kreisrunden, in Regenbogenfarben schillernden Lutscher in der Hand, der einen Durchmesser von gut zwanzig Zentimetern hatte. Wo er den herhatte wollte der Älteste der Runde lieber nicht wissen.

Und Reita und Uruha? Tja. Er drehte seinen Kopf von links nach rechts und von rechts nach links. Dann stoppte er. Die anderen hielten Inne, blickten ihn mit fragenden Gesichtern an. "Was ist los, Aoi?"

"Sagt mal... wo sind eigentlich Reita und Uruha?" Alle blinzelten, sahen sich um. Ruki zuckte teilnahmslos mit den Schultern, sah auf den Lutscher und er sah einen Moment lang so aus, als würde er sich fragen, warum er das Ding überhaupt in der Hand hielt. Kai machte sofort ein sorgevolles Gesicht. Und Miyavi legte theatralisch seine Hand an seine Stirn. "Die beiden sind bestimmt auf dem Klo und schieben 'ne Nummer! Hat Reita nicht gesagt er wolle dahingehen?"
 

Auf einmal waren alle still. Man hätte glatt eine Stecknadel fallen hören können, wenn um sie herum nicht weiterhin lautes Treiben wäre. Ruki war der Erste, der wieder reagierte. Er blinzelte, drehte seinen Kopf nach links, wo ein Schild auf die Besuchertoilette hinwies. Er drehte sich zu den anderen um, machte dann auf dem Absatz kehrt und rannte geradezu zu den Toiletten. Niemand zögerte ihm nachzukommen. Abgesehen von Aoi, der genervt seufzend hinterher trabte. Gerade als die kleine Gruppe, die momentan um zwei Mitglieder erleichtert war, bei den Zootoiletten ankam, öffnete sich – wie durch Zufall – eben die Tür von den Herrentoiletten und Reita kam aus dieser. Sofort stand Ruki vor ihm. „Okay! Es geht mich zwar nichts an, wo und mit wem du ’nen Quickie hast, Reita, aber du hättest uns wenigstens vorwarnen können!“

„Häh?!“ Reita sah den Kleineren verständnislos an, fragte sich wohl gleichzeitig, was dieser genommen hatte, richtete dann seinen Blick auf Aoi, Kai und Miyavi, wobei letztere Beiden ihn interessiert musterten, der Gitarrist dagegen schweigend rum stand und so tat, als würde er die anderen nicht kennen. „Gib es doch zu! Du hast mit Uruha eine Nummer auf dem Klo geschoben!“

„Da wüsste ich aber was von.“, meinte Reita nun, ein wenig mit seiner Fassung ringend. Was wurde ihm denn hier bitte unterstellt? So etwas würde er nie tun, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. „Und wie kommt ihr darauf, dass gerade ich das getan haben soll?“

„Weil ihr beide weg wart. Dich haben wir gefunden. Und… wo ist Uruha?“, mischte sich Kai nun ebenfalls in das Gespräch ein. Zuerst sah der Bassist ihn ein wenig irritiert an, ehe er sich eine Hand an die Stirn legte. „Sag bloß unsere Diva ist verschwunden.“

„Sieht ganz so aus, ja…“ Man konnte den Schwarzblonden seufzen hören. Dann schritt er einfach an der Gruppe vorbei. „Ihr wartet hier. Ich geh ihn holen…“

Die anderen sahen ihm nach. „Weiß er etwa, wo Uruha-chan ist, Aoi?“

„Woher soll ich das wissen, Miyavi?! Sei einfach ruhig.“
 

Unterdessen hatte sich der Bassist nun auf die Suche nach dem verschollenen Gitarristen gemacht. Reita war verständlicherweise schlecht gelaunt. Was haute Uruha auch einfach ab? Er hätte wenigstens Bescheid sagen können. Aber nein. Er verpisste sich einfach stumm. Ein leises Grummeln entwich ihm, während er zielstrebig auf ein ganz bestimmtes Gehege zustapfte.

Warum die anderen nicht auch einfach darauf gekommen waren, dort nachzusehen, war ihm ein Rätsel. Vor allem Aoi hatte er ein wenig mehr Grips zugetraut. Nicht sonderlich nett, aber seine Meinung eben. Mithilfe der Ausschilderung hatte er das gesuchte Pinguingehege auch schnell gefunden.
 

„Gyahh! Kawaii!“ Über das ganze Gesicht strahlend starrte Uruha auf die Pinguine, die sich im Becken tummelten oder auf den kleinen Trockenflächen herumwatschelten. Verzückt von den Vögeln quiekte er immer wieder auf. Reita hatte es gewusst. Es war klar gewesen, dass er ihn hier finden würde. Er machte ein paar Schritte auf den Größeren zu, tippte ihm schließlich auf die Schulter. Irgendwie war seine schlechte Laune wie weggeblasen. Uruha so glücklich zu sehen, war wohl irgendwie ansteckend, oder so. Mit fragendem Blick drehte Uruha seinen Kopf. „Hm? … Oh, Reita!“

„Schlau erkannt. Was verpisst du dich einfach ohne was zu sagen?“, fragte er mit leiser Stimme, musterte den Brünetten mit prüfendem Blick. Dieser legte seinen Kopf in die Schräge, sah zu Reita, mit großen Augen, ein wenig verständnislos. „Huh? Ich bin doch gar nicht weggegangen.“

„Wa-?!“ Dann allerdings dämmerte es dem eher ruhigen Mann und er seufzte wieder einmal. „Lass mich raten. Du bist einfach stehen geblieben, als du das Pinguinbecken gesehen hast?“

„Ja!“ Super. Und sie waren so blöd gewesen und hatten gar nicht gemerkt, dass Uruha auf einmal gefehlt hatte. Darüber konnte der Bassist nur den Kopf schütteln, was ihn einen fragenden Blick seitens des Jüngeren einbrachte. Doch er winkte lediglich ab. „Komm. Wir gehen zu den anderen zurück.“

Erst jetzt bemerkte Uruha, dass die anderen gar nicht dabei waren, sagte aber lieber nichts, um sich nicht vor dem anderen zu blamieren. „Uhm, okay.“

Die leise gesprochenen Worte ließen Reita lächeln und er griff sich einfach Uruhas Hand, umschloss sie mit seiner. Die Augen des Brünetten weiteten sich ein wenig. Unschlüssig sah er den Älteren an. „Damit du nicht wieder plötzlich irgendwo stehen bleibst.“

„… Ach so…“, murmelte er auf Reitas Worte hin, so leise, dass dieser ihn nicht verstehen konnte. Auch besser so, denn seine Stimme hatte einen komischen Unterton gehabt. Aber besser, wenn er seine Hand aus so einem Grund hielt, als dass er sie gar nicht hielt. Also erwiderte er den Druck nun nach kurzem Zögern, doch das schien den Bassisten nicht zu stören, denn er sagte nichts weiter. Recht glücklich mit der Welt ließ Uruha seinen Blick schweifen. Dieser fiel schon bald auf einen kleinen Souvenirstand. Sofort blieb er stehen, sodass auch der Nasenbandträger gezwungen war, in seinen Bewegungen inne zu halten.
 

„Huh?“, gab er mit fragendem Blick von sich und der Jüngere deutete auf den Stand. „Schau mal da!“

„Was soll da sein? ’N Souvenirschuppen.“ Doch er schüttelte nur den Kopf. „Nein! Guck genauer hin! Da ist ein riesiges…“

„…Pinguinstofftier.“, sprach Reita den Satz zu Ende und Uruha nickte lediglich benommen. Aus den Augenwinkeln schielte der Ältere zu ihm, konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, schleifte Uruha dann mit zu dem Stand. „W-was hast du vor?“

„Ich kauf dir das Ding.“, erwiderte der Bassist ernst und hätte Uruha welche an, wäre er wohl aus den Latschen gekippt. „Eh?“

Doch Reita ging darauf nicht weiter ein, sondern kaufte – wie angekündigt – den Stoffpinguin und drückte ihn Uruha in dessen freie Hand. „Da und jetzt bleib nicht mehr stehen.“

Verdattert wurde der Pinguin entgegen genommen und Uruha drückte ihn direkt an sich, lächelte glücklich über das ganze Gesicht. „Danke.“

„Schon gut. Aber lass uns los, bevor die andren noch auf die grandiose Idee kommen uns zu suchen.“ Uruha lachte. „Ja, dann finden wir uns nie wieder… Apropos finden… Wie kamst du eigentlich darauf am Pinguinbecken zu suchen?“

„Keine Ahnung.“, antwortete Reita wohl ein wenig zu schnell, denn Uruha hob nur misstrauisch eine Augenbraue, beließ es allerdings dabei. Zusammen machten sie sich dann wieder auf den Weg zurück zu den Toiletten, an denen die anderen auf sie warteten.
 

„Ich bin dafür, dass wir sie suchen!“, verkündete ein Pandaohren-Mütze tragender Solist und hob demonstrierend eine Faust in die Höhe. „Und ich bin dafür, dass du endlich die Klappe hältst.“

„Man, Aoi. Sei doch nicht immer so gemein zu mir.“, jammerte Miyavi und legte seine Arme um den kleineren Gitarristen, um ihn an sich zu drücken. Aoi überrollte ein angenehmer Schauer. Aber das konnte er nicht akzeptieren. Oh nein. Er würde den Teufel tun und die Umarmung erwidern! Diese Blöße würde er sich nicht geben. Auch wenn er nicht widersprechen konnte, dass es angenehm war. Trotzdem drückte er Miyavi von sich weg. „Lass mich los.“

„Gib es doch einfach zu, Aoi-chan! Eigentlich magst du das!“ Darauf hatte Aoi nur ein empörtes Schnauben übrig. „Stimmt gar nicht!“

„Do-hoch!“

„Nein!“

„Hört auf zu streiten!“

Miyavi und Aoi drehten sich zu Kai um, der sie gerade dazu verleiten wollte sich nicht wie Kindergartenkinder zu benehmen. Ruki derweil hielt sich dezent zurück, sondern betrachtete lieber den riesigen Lutscher, den er noch in der Hand hielt. Gerade als Aoi den Mund aufmachen und irgendetwas Schnippisches erwidern wollte, tauchten Uruha und Reita wieder auf. „Ach! Reita, hast du das verlorene Schäfchen etwa wieder gefunden?“

„Sieht so aus, ja.“, gab der Bassist ein wenig gelangweilt auf Rukis Frage zum Besten. Aoi betrachtete den Plüschpinguin in Uruhas Armen – die Hände hatten Bassist und Gitarrist wieder voneinander genommen – an. „Sag mal… was zum Teufel ist das?“

„Ein Pinguin?!“ Der Schwarzhaarige kam sich verarscht vor. Er verzog leicht das Gesicht. „Nein. Ich meine, woher hast du das Vieh?“

„Aus ’nem Souvenirladen, hat Reita mir gekauft.“, murmelte Uruha so leise, dass nur Aoi es mitbekam. Dieser begann leicht zu grinsen. „Ahh~ ich versteh schon…“

Damit war dieses Gesprächsthema auch abgeharkt… bis auf eine Sache.

„Und? Habt ihr noch ’ne Nummer geschoben?“ Miyavi grinste. Doch die Blicke, die er nun seitens allen anderen erntete, brachten ihn dazu dieses ganz schnell zu unterlassen. Er räusperte sich und kratzte sich leicht am Hinterkopf. „Also? Wohin wollen wir unsere Knackärsche jetzt schwingen?“

„Ich wäre dafür uns irgendwo hinzusetzen und etwas zu essen.“, warf Kai in die Runde, alle schienen diesbezüglich einverstanden und Aoi marschierte gleich als erster los, damit es nicht so auffällig war, dass er wirklich zu dieser Chaotengruppe gehörte. Ohne wirklich auf eben besagte zu achten, latscht er direkt in irgendein Restaurant rein. Gerade öffnete er die Tür, trat ein. Die Tür schwang gerade wieder zurück. „Aoi! Hier lang!“

Er drehte sich um, um aus dem Restaurant zu treten, hatte dummerweise aber ein wenig zu viel Schwung, sodass er einen Vollcrash mit der Tür hatte. Der fiel dann aber auch noch so stark aus, dass ihm schwummrig wurde. Erst wurde ihm schwarz vor Augen und dann hatte er das Gefühl immer tiefer und tiefer zu fallen…
 

Als er seine Augen wieder aufschlug blickte er direkt in das Gesicht von Miyavi. „Na, Schlafmütze? Auch wieder wach?“

„Was ist passiert?“, fragte der Ältere und legte sich eine Hand an den schmerzenden Kopf. „Du bist gegen eine Tür gelaufen und ohnmächtig geworden.“

„Ach so.“, antwortete er auf Kais Erklärung und richtete sich auf. Sein Blick fiel auf Uruha und dessen Plüschpinguin. „Und … wie lang war ich weggetreten?“

„Och so zwei Stunden… der Zoo ist schon zu.“, murmelte Ruki grinsend. „Und… warum sind wir noch hier?“

Aoi sah jeden von ihnen einmal, teils geschockt, teils verständnislos an. Was sollte das denn bitte werden?! „Naja. Uruha will sich noch ’nen Pinguin mitnehmen. Jürgen reicht ihm nicht.“

„…Jürgen?“, fragte Aoi verdattert und sah zu Kai. Dieser grinste nur. „Ja, so haben wir das Stofftier getauft.“

Alle anderen nickten zustimmend und der Schwarzhaarige bekam immer mehr das Gefühl, dass ihn hier jemand verarschen wollte.

„…wo ist Reita?“, fragte er dann schließlich, als er den Bassisten nicht sehen konnte. Er nahm jetzt einfach mal an, dass die anderen ihn mit dieser Pinguinsache nur auf den Arm nehmen wollten. „Der geht grad den Pinguin für Uruha-chan holen.“

„Was?!“, schrie Aoi schon fast und drehte sich zu Miyavi um, der lediglich seinen Zeigefinger auf seine Lippen legte. „Psst! Bevor uns die Nachtwächter noch hören.“

Das Ganze hier war doch lächerlich! Irgendetwas stank hier und das ganz gewaltig!
 

Als Reita dann nach etwa weiteren zehn Minuten Wartens wieder zurückkam, mit einem Pinguin im Arm, hätte Aoi sich am Liebsten gleich selbst die Kugel gegeben. „Sagt mal, habt ihr sie noch alle?!“

„Du kannst uns später anschreien, lasst uns erstmal abhauen.“, erwiderte Reita gelassen und alle schienen damit einverstanden zu sein. Also machte sich die ganze Gruppe auf dem Weg zum Eingang. Immer wieder malte Aoi sich die schlimmsten Dinge aus. Das konnte doch nicht gut gehen. Was für eine Schlagzeige das werden würde! Er wollte sie lieber gar nicht sehen. Und natürlich kam es, wie es kommen musste. „Heh! Was macht ihr noch hier?! Und was wollt ihr mit dem Pinguin!“

Uruha krallte sich direkt das arme Tier von Reita und rannte los. „Ihr kriegt mich nie, ihr Schweine!“

Alle anderen rannten ihm nach, bis auf Aoi. Denn der blieb einfach nur verdattert stehen, drehte sich zu den Nachtwächtern um, die irgendwie in Zeitlupe liefen. Das Bild verschwamm immer weiter und weiter…
 

„Wah!“ Aoi schnellte hoch. Sein Atem ging ein wenig schneller, als es normal wäre. Hektisch sah er sich um. Er sah keinen Pinguin weit und breit. Daraus schloss er jetzt einfach mal, dass er den ganzen Mist eben nur geträumt hatte. Er legte sich eine Hand an den Kopf. „Oh Kami-sama…“

Neben ihm regte sich jemand. Nur langsam drehte Aoi sich zu dem Körper neben ihm. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er absolut nichts anhatte, genauso wenig wie derjenige, der gerade seine Augen aufschlug.

„Morgen, Honey.“, murmelte Miyavi.
 

„Wah!“ Schon wieder schnellte Aoi hoch. Ein kalter und nasser Lappen fiel von seiner Stirn. Hechelnd legte er sich eine Hand an die Brust. Das war… nur ein Traum gewesen. Beides. Der Pinguin war nur Schwachsinn gewesen und das mit Miyavi auch. Apropos. Direkt drehte er sich zu dem Solisten, der zu seiner Erleichterung noch alle Kleidungsstücke vollständig anhatte, ebenso wie er selbst. Uruha hatte auch keinen geklauten Pinguin an der Hand. Kai musterte ihn mit besorgtem Blick und die Frage, ob alles in Ordnung sei, bekam er gar nicht mit. „Uruha!“

„Hm?“ Angesprochener machte ein paar Schritte auf Aoi zu, der erst jetzt bemerkte, dass er auf irgendeiner Bank saß. Der Größere beugte sich ein wenig zu dem anderen hinunter. „Was ist denn?“

„Erstens: Nenn dieses Vieh nicht Jürgen! Zweitens: Wehe, du kommst auf die Idee einen Pinguin zu entführen!“

Uruhas Augen weiteten sich und er sah Aoi an, als wäre dieser nicht ganz dicht. „Ähh… sag mal Aoi. Bist du sicher, dass du dir nur den Kopf gestoßen hast, oder hast du auch gesoffen?“

Wie auf Kommando legte Aoi wieder seine Hand an die große Beule auf seiner Stirn. „Vergiss es.“

Haku•jô - Kazoku to tsure•datte dôbutsu•en e okonatta

Danke für die Kommis

Viel Spaß mit dem letzten Kapitel~

Der Epilog, der noch folgen wird, hat an sich nichts mehr mit der Story zu tun.

Ich wollte ihn nurnoch unbedingt schreiben <33

Würde mich megadollesupi über Kommentare freuen :3

lG Meroyui
 

*~*~*~*~*~*
 

Nun saßen die sechs Musiker doch noch in einem Restaurant, draußen auf der Terrasse von eben diesem. Gerade wurde ihnen bestellter Kaffee gebracht und Aoi hatte schon die Hoffnung, dass die Peinlichkeiten für diesen Tag endgültig vorbei waren, doch…

„Betrug!“, stieß Ruki plötzlich ohne jede Vorwarnung aus. Er schlug einmal kräftig mit seiner linken Faust auf den Tisch, sodass alle anderen – wenn sie es nicht eh schon waren – heftig zusammenzuckten. „Sag mal, was denn jetzt los?“

„Was los ist? Ich hab keinen Zucker!“, erwiderte der Vokal theatralisch auf Miyavis Frage hin. Aoi hätte seinen Kopf am Liebsten zur Tischplatte gleiten lassen. So viel dummes Zeug auf einmal, tat ihm wirklich nicht gut. Er würde noch in die Klapsmühle eingeliefert werden, wenn das so weiterging. Und das meinte er vollkommen ernst. „Boah. Ruki, reg dich ab!“

„Ich soll mich abregen, huh?! Ich will meinen Zucker, verdammt noch mal!“ Beschwichtigend hob Kai seine Hände, doch auch das schien Ruki nicht dazu zu bringen seine Wut nicht laut kund zu tun. Sehr zum Leidwesen Aois. „Halt die Klappe!“

„Ich will Zucker!“ In dem Moment pfefferte der Schwarzhaarige dem Kleinsten seine Zuckertüte an den Kopf. „Niemand hat den Krümel gerufen, also Klappe zu!“

Grummelnd über diese Verarsche, grabschte sich Ruki den Zucker, hielt aber tatsächlich den Mund und widmete sich seinem Kaffee. Wenigstens war das genug fürs Erste … aber wenn Aoi dachte, dass er es damit überstanden hatte, sollte er sich gewaltig irren...
 

Nachdem sie sich aus dem Restaurant verzogen hatten – das Einnehmen der Mahlzeiten war seltsamerweise ohne Vorkommnisse erledigt worden – kamen sie an einem Kinderspielplatz vorbei. „Oh! Seht mal! Lasst uns dahin, los! Los!“, quiekte die Knutschkugel gleich los und die anderen unterlagen seinem ‚Charme’ hoffnungslos. So kam es, dass es sich ‚the GazettE’ auf den – eigentlich für Eltern vorgesehenen – Bänken gemütlich machten, während ein gewisser Solist sich auf dem Spielplatz austobte. Das Ganze sah dann so aus, das Miyavi mit einem kleinen Jungen eine Sandburg im Sandkasten baute, mit einem Mädchen Seilhüpfte und Schaukelte, mit einem anderen Mädchen an den Stangen kopfüber hang, um dann mit zwei weiteren Jungs an einer Kletterwand zu klettern und schließlich mit einem Kleinkind die große Rutsche hinuntersauste. Alles in allem spaßig… jedenfalls für Miyavi. Der Rest war eher minder begeistert davon und sie saßen blöd in der Gegend rum, langweilten sich. Wobei Uruha und Kai noch am meisten Spaß hatten. Kais Laune konnte eh niemand trüben und der Gitarrist beschäftigte sich mit seinem Pinguin, den er – laut Aoi – nicht Jürgen nennen sollte, hätte er auch nicht vorgehabt. Aber vielleicht gerade weil der Schwarzhaarige es nicht wollte, den Pinguin auf diesen dämlichen Namen taufen? Nein. Das arme Stofftier. Außerdem war es ein Geschenk von Reita, das hatte einen viel besseren Namen verdient.

Irgendwann war Aoi dann doch der Kragen geplatzt, als Miyavi anfing mit einem Mädchen Mutter-Vater-Kind oder sonst etwas in der Art zu spielen. Er sprang auf. „Jetzt reichts…“

„Aoi, reg dich nicht auf.“, versuchte Kai den Rhythmusgitarristen irgendwie zu beruhigen. Doch dieser wollte davon nichts wissen. „Ich reg mich auf, wann es mir passt, Kai.“

Reita nickte nur bestätigend drauf. „Genau… hol den Idioten mal zurück, ich hab keinen Bock mehr hier rum zu sitzen.“

„Ich auch nicht!“ Hoffentlich war Miyavi jetzt einigermaßen ausgelastet und müde, damit er wenigstens den Abend seine Ruhe hatte, wenn der Solist direkt auf der Couch einpennte. Seine Hoffnungen waren zwar gering, aber sie waren da…

„Heh! Miyavi! Komm, wir wollen weiter!“, rief er zu Miyavi, der gerade einer Puppe einen Kuss aufdrückte. „Ne, lasst uns gleich abhauen.“

Kurz drehte Aoi sich zu Reita, nickte. Das war ihm auch recht. Den Tag würde er ja eh mit dem Solisten verbringen, da musste er seine Bandmember ja nicht gleich mitquälen. „Wir wollen jetzt gehen!“

Nicht gerade begeistert von dieser Ansprache begann Miyavi zu schmollen. „Schon?“

„Ja! Und jetzt beweg dich, oder wir lassen dich hier!“ Dies schien zu wirken, denn er verabschiedete sich von dem kleinen Mädchen, indem er es kurz knuddelte und einen Moment lang wünschte Aoi sich, dass er das kleine Mädchen wäre. Den Gedanken schob er aber beiseite. Das war lächerlich! Auch wenn er zugeben musste, dass er mehr für den Solisten empfand. Er würde den Teufel tun und es ihm sagen. Aber nun fiel ihm auch noch der Kuss wieder ein. Unbewusst fuhr er sich mit seinem Daumen über die Lippen, was den Leadgitarristen dazu brachte sich an ihn zu wenden. „Ist was, Aoi?“

„Hm? Warum?“ Er drehte sich mit fragendem Blick zu Uruha um. „Na, wir wollen gehen. Du hast es doch eben so eilig gehabt, was stehst du dann noch rum, wie bestellt und nicht abgeholt?“

„Es ist nichts.“
 

Der Rest des Tages war eigentlich ganz in Ordnung gewesen. Uruha hatte – zur Erleichterung Aois – keinen Pinguin entführt. Nun saß er im Auto, zusammen mit Miyavi, der er sich auf dem Beifahrersitz gemütlich machte. Aoi ließ niemand anderen fahren, jedenfalls nicht, wenn es dabei um sein Auto ging. Wenn jemand einen Unfall damit baute, dann war das ja wohl er! Also… nicht, dass er das vorhatte, es ging hier nur ums Prinzip! Und… um nichts anderes. Aus den Augenwinkeln schielte er ab und an mal zu dem Solisten hinüber. Doch immer wieder, wenn er das bemerkte, ohrfeigte er sich gedanklich und sah wieder auf die Straße. Ja, verdammt. Er konnte nicht widersprechen, er fand Miyavi … nett. Mehr als nur nett, aber wenn er ihm das sagen würde, würde dieser ihm ewig damit in den Ohren liegen. Außerdem erwiderte die Knutschkugel seine Gefühle sicher nicht. Okay. Er hatte sich ihm genähert, aber das machte er auch bei Kai. Er wollte sich keine falschen Hoffnungen machen, die am Ende ja doch nur wieder zerstört würden.

Also brachte er die Fahrt schweigend hinter sich, sich krampfhaft auf die Straße konzentrierend, damit er nicht zu oft zu Miyavi sah. Dieser bekam von den inneren Monologen des Gitarristen nichts mit, sondern summte das Lied – das das Autoradio gerade von sich gab – einfach nur breit lächelnd mit, noch immer die Pandaohrenmütze auf dem Kopf.
 

Ein leises Gähnen entwich Aoi, während er nun den Fernseher ausschaltete, wodurch sein Gast nur unwillig murrte. „Hör auf zu quengeln, der Film war Mist.“

„Schon, aber du hättest ja einfach umschalten können!“ Dass Miyavi immer noch so viel Tatendrang hatte, wunderte den Kleineren. Er hatte sich so sehr auf dem Spielplatz ausgetobt, nur scheinbar – zu seinem Leidwesen – nicht genug. Ein stummer Seufzer kam über seine Lippen, während er ein wenig von Miyavi wegrutschte, der ihm schon wieder ein wenig mehr auf die Pelle gerückt war. Was bezweckte der Solist denn damit? Er musste doch bemerken, dass Aoi ihm auswich?! Na ja. Der hatte eine so große Matschbirne, dass er ihm zutraute, einen Kuchen nicht zu erkennen, wenn er vor ihm stand. Okay. Essen war ein schlechtes Beispiel, doch er glaubte selbst zu wissen, was er sich selbst zu sagen versuchte – oder so. Komischerweise war er ein wenig nervös. Innerlich schalt er sich einen Dummkopf. Er sollte sich nicht aufführen, wie in pubertierender Teenager! Er war wohl alt genug, um seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen! Nur, weil Miyavi ausgerechnet zu ihm gekommen war, obwohl er doch selbst hier in der Stadt wohnte, sollte er sich nicht gleich irgendwas einbilden und …

Augenblick!

Miyavi wohnte auch hier, also hier in dieser Stadt! Warum zum Teufel hatte er sich dann bei ihm – Aoi – eingenistet, obwohl er doch eine eigene Wohnung hatte, die der Gitarrist zu gerne mal von Innen sehen würde – halt! Das gehörte jetzt nicht dorthin! „Eh, Matschbirne!“

„Nenn mich nicht Matschbirne!“, fauchte der Jüngere, wurde aber im nächsten Moment wieder zahm wie ein Lämmchen und sah ihn aus kindlichen Augen an, sodass Aoi dem Drang widerstehen musste, Miyavi zu umarmen. „Was ist denn, Aoi?“

„Ich will dich was fragen…“, eröffnete er ihm sein Anliegen, sodass Miyavi bloß nickte, um zu zeigen, dass er zuhörte. Nun war der Solist wohl neugierig. „Warum wolltest du dich hier breit machen, obwohl du selbst ’ne Wohnung hast?“

Miyavis Augen weiteten sich einen Moment, er schien Aoi ein wenig überfordert, da er nun auf seine Knie sah, dann seufzte. Schließlich lehnte sich der Größere zurück, schloss die Augen – derweil folgte ihm Aois Blick unaufhörlich.
 

„Irgendwann musste die Frage kommen…“, begann der Solist und Aoi spitzte seine Ohren. Auf einmal schienen ihm alle seine Sinne geschärft zu sein und er sah angespannt auf den Jüngeren, der wohl noch nach den richtigen Worten suchte. Ungeduld war wohl gerade der zweite Vorname des schwarzhaarigen Gitarristen, denn er hielt diese Stille kaum noch aus. „Na ja. Ich gebe zu, es war Absicht. Ich wollte zu dir.“

Das hatte sich Aoi schon gedacht, aber warum? Er hätte ihn auch einfach so mal besuchen können. „Warum wolltest du gleich länger hier bleiben?“

„Ich hatte gehofft dir damit näher zu kommen.“ Aoi blinzelte ein wenig ungläubig. Dann wurden seine Augen immer größer und größer. Eine Hand legte er sich auf seinen Mund und er zeigte zittrig mit einem Finger auf seinen Gegenüber. „S-soll das etwa heißen, dass…?“

„Ja.“ So ernst wie Miyavi die letzten Worte gesprochen hatte, konnte Aoi nicht anders, als ihm zu glauben. So wie er ihn nun ansah, konnte der Jüngere ihn gar nicht verarschen. „Ich… mag dich, Aoi. Ich mag dich mehr, als du glaubst.“

„Wie viel mehr?“, flüsterte Aoi zurück und verlor sich fast wieder in den dunklen Augen des Größeren, der sich nun ein wenig zu ihm vorbeugte, seine Hand an sein Kinn legte. Die Hand hatte Aoi schon wie von selbst sinken lassen. „Willst du das wirklich wissen?“

Wie benommen wurde die Frage mit einem Nicken bejaht. Die Augen des Solisten schlossen sich, ein Zeichen für den Kleineren dies ebenfalls zu tun. Nur wenige Sekunden danach konnte Aoi die Lippen Miyavis wieder auf seinen spüren. Doch dieses Mal war es anders. Der Kuss wirkte so schüchtern und zurückhaltend, dass er sich fast schon erschreckte, dass Miyavi so sein konnte. Seine Arme hoben sich wie von selbst, er schlang sie um den Nacken des Solisten, erwiderte den Kuss.
 

Damit hatte jener nun wirklich nicht gerechnet, schien fast schon ein wenig überfordert mit der Situation, schlang jedoch nach einem kurzen Moment der Irritation seine Arme um den Jüngeren, drückte ihn noch näher an sich hinan. Dies ließ Aoi nur zu gerne zu. Doch er löste den Kuss zu schnell, Miyavi murrte unwillig. „Ich… mag dich wohl auch ein wenig mehr, als du geglaubt hast, hm?“

Der Solist begann zu grinsen, nickte. Sie brauchten nichts weiter zu sagen. Sie wussten, was sie füreinander empfanden. Aoi lächelte. „Ich gewinne die Wette!“

„Wette?“ Miyavi blinzelte ihn verwundert an. Erst jetzt fiel dem anderen ein, dass der Solist gar nichts davon wusste. „Äh…ja. Ich hab mit Uruha gewettet, dass ich es drei Tage lang mit dir aushalte.“

„Bitte?!“, empörte sich Miyavi und ließ Aoi wieder los. „Du hast mich nur bei dir bleiben lassen, damit du eine doofe Wette gewinnst?“

„Na ja, äh, ja.“, murmelte der Kleinere betreten. Einen Moment lang war es still zwischen den Beiden, ehe der Jüngere das Wort schüchtern wieder ergriff. „Musst du immer mit Uruha wetten, damit ich bei dir bleiben darf?“

Aoi hob seinen Kopf, sah Miyavi einen Moment lang ungläubig an, begann dann zu lächeln. „Nein. Du Matschbirne.“

‚Matschbirne’ konnte sich nicht einmal über den Spitznamen aufregen, zu sehr machten ihn die eigentlichen Worte glücklich und er drückte Aoi wieder fest an sich. „Ich liebe dich!“
 

„Nun mach schon, Uruha!“

Die drei Tage waren um. „Aber Aoi…“

„Kein ‚aber Aoi’, jetzt geh rein und sag’s ihm! Er ist allein, also die beste Gelegenheit!“ Weinerlich sah der Lead- auf den Rhythmusgitarristen. „Muss das sein? Ich tu auch alles was du willst, wenn du mich nicht dazu zwingst!“

„Nichts da! Du sagst es Reita und jetzt…“ Aoi schubste Uruha durch die Tür zum Proberaum. „…red endlich mit ihm!“

„HOOOOOONEEY!“ ‚Honey’ drehte sich bei dem nicht gerade leisen Ruf um und schon hing ihm ‚Matschbirne’ am Hals. „Ich hab dich sooo~ doll vermisst, Aoi-chan!“

„Wir… haben uns gestern Abend gesehen.“, meinte Aoi und hob leicht eine Braue. „Ja, das ist schon so lange her. Ich hatte solche Sehnsucht nach dir!“

„Ich hab … dich auch vermisst, Matschbirne.“ Miyavi drückte den Kleineren ein wenig von sich weg. „Echt?“

„Klar, oder glaubst du ich verarsch dich?“ Für das folgende Nicken, fing sich der Solist eine Kopfnuss á la Aoi ein.
 

Im Proberaum derweil, legte Uruha eine unelegante Landung hin. Durch Aois ‚Hilfe’ hatte er sich auf die Nase gelegt und stemmte sich gerade wieder vom Boden auf. „Äh…was sollte das werden, Uruha?“

Nein! War ja so klar, dass Reita ihn sah. Logischerweise. Er war – wie Aoi es angekündigt hatte – im Proberaum, allein. Ob Uruha sich darüber freuen, oder lieber doch weinen sollte, wusste er nicht. Aber Wetteinsatz war Wetteinsatz und jetzt musste er da durch, ob es ihm nun gefiel oder nicht. Er stand recht elegant auf – jedenfalls eleganter, als er ich hingelegt hatte – und tappste mit zitternden Knien auf das Sofa zu. Auf dieses ließ er sich nieder. Und ohne, dass er etwas sagen musste, setzte sich Reita neben ihn. „Ich muss mit dir reden.“

„Dann… rede.“, meinte der Bassist lediglich, lehnte sich zurück und ließ seinen Blick rastlos durch den Raum gleiten. Dass er den Gitarristen neben sich damit nur noch nervöser machte, war ihm nicht bewusst. „Also … ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll…“

Reita erwiderte nichts. Er war nun einmal nicht unbedingt der Typ für sinnfreie Konversation und was sollte er auch schon darauf erwidern? Gar nichts? Gar nichts. Daher fuhr der Brünette nach kurzem Schweigen auch fort. „Ich muss Aoi umbringen…“

„Wieso das?“ Eigentlich hatte Uruha gehofft, dass man sein Gemurmel nicht verstehen würde, aber da hatte er sich wohl getäuscht. „Äh! Weil er Schuld dran ist, dass ich jetzt schon mit dir Reden muss.“

Und auch dieses Genuschel hatte Reita durchaus verstanden. „Egal. Was willst du mir sagen?“

„Ich… dass ich… dass ich dich…“ Nun legte der Bassist seine Stirn in Falten. „Dass du mich was?“

Uruha hatte nicht damit gerechnet unterbrochen zu werden, geriet fast vollkommen aus dem Konzept und drehte sich ein wenig zu schnell zu Reita.

„Dass ich dich liebe, verdammt!“, flüsterte er mit einem verzweifelten Unterton. Im nächsten Moment schlug er sich die Hände auf den Mund. Mist! Verplappert! Derweil weiteten sich die Augen des Älteren. „Du… du liebst mich?“

Ein Nicken.

Schweigen.

Uruha glaubte gleich losheulen zu müssen. Warum sagte er nichts? Wahrscheinlich, weil er nichts für ihn empfand und nun die besten Worte suchte, um ihn nicht zu sehr zu verletzen. Ja. Das wäre genau Reitas Art. Er war so ein schweigsamer Mann, aber eigentlich auch ganz sanft. Das sollte er ihm besser nicht sagen, sonst würde er ihn umbringen.

„Uruha?“

Angesprochener drehte seinen Kopf zur Seite und schon fand er sich in einer festen Umarmung wieder. „Ich dich auch.“

Gu no kotchô

Leute TT__TT

Ich fass es nicht.

Ich... habs tatsächlich geschafft Q________Q

Ich hab es beendet >o< das hätte ich irgendwie nie geglaubt.

Danke für eure lieben Kommentare und die Favoriten ^____^

Ich würde mich auch noch über Kommis beim Epilog freuen <3

Der übrigens vollkommen sinnfrei ist - ich wollte das nur unbedingt festhalten xD

(Ne, Lykh? xDD)

lG Mero

PS: Vielleicht liest man sich ja mal wieder :3
 

*~*~*~*~*~*
 

Zum ersten Mal seit ein paar Tagen war Aois Laune so gut, dass er sogar lächelnd zu den Proben erschien, auch wenn diese sicher wieder anstrengend werden würden, sah man mal ganz von seinen Stimmungsschwankungen der letzten Tage ab. Er war momentan einfach nur glücklich. Und das lag allein an ‚Matschbirne’. Heute würde er es den anderen erzählen. Uruha war der Einzige, der davon wusste. Es freute ihn für ihn, dass er jetzt endlich mit Reita glücklich werden würde.

Aus den Augenwinkeln sah er zu dem Leadgitarristen. „Auf geht’s.“

Sie standen mittlerweile vor der Proberaumtür. „Ja…“

Aoi öffnete die Tür und sie traten ein. Ihm wären beinah die Augen aus dem Kopf gefallen, als er sah was sich in dem Proberaum befand. „Miyavi?!“

„Oh, Aoi-chan, Uruha-chan! Da seid ihr ja endlich!“ Was zum Teufel machte er denn hier? Wollte er etwa dem ‚Geständnis’ beiwohnen? Schien so. Denn er hatte es sich neben Kai und Ruki auf unserer Couch bequem gemacht. „Sieht so aus.“

Eine Weile herrschte einfach nur Schweigen zwischen Miyavi und ‚the GazettE’.
 

„Ähm… ja. Uruha und ich… müssen euch ein Geständnis machen...“, begann der Schwarzhaarige nach kurzem Zögern. Sofort hatte er gesamte Aufmerksamkeit. „Du hast Uruha geschwängert?!“

Alle drehten ihre Köpfe zu Ruki. Kai klappte die Kinnlade runter, ebenso wie Aoi. Uruha war geschockt, Reita runzelte die Stirn und Miyavi war der Einzige, der den Worten wirklich Bedeutung zuschrieb. „Waaaa~s?! Aoi! Wie konntest du…?!“

„Red keinen Müll, Ruki! Natürlich hab ich Uruha nicht geschwängert!“ Uruha gab ein zustimmendes Nicken zum Besten. Der Rhythmusgitarrist räusperte sich kurz. „Was ich eigentlich sagen wollte war… Miyavi …“

„Miyavi hat Uruha geschwängert?“ Aoi rollte mit den Augen, Uruha dagegen verschränkte empört seine Arme knapp unterhalb seiner Brust. „Nein! Miyavi und ich sind zusammen!“

Ruki blinzelte. Dann sah er zur Seite. „Du und Miyavi?“

Im nächsten Moment lachte er los. „Guter Witz, Aoi! Ich hätte es dir fast geglaubt!“

„Aber das ist kein Scherz!“, empörte sich nun der Solist.
 

Nach fünf Minuten hatten sie Ruki dann davon überzeugen können, dass das wirklich der volle Ernst von Aoi und Miyavi war. Der Vokal räusperte sich. „Und… was hat das Ganze Theater mit Uruha zu tun?“

Uruha blickte kurz auf Kai, biss sich dann auf die Unterlippe. „Na ja. Also. Ich …“

„Wer hat dich geschwängert?“, unterbrach Ruki ihn mitten im Satz und fing sich einen bösen Blick von Aoi ein, sodass er gleich wieder still wurde. „Reita-“

„Reita hat dich geschwängert?!“ Ruki konnte es nicht lassen. Doch nun hatte niemand die Chance irgendetwas dagegen zu sagen, denn Reita warf ein „Was?!“ in den Raum, sodass alle zu ihm sahen. „Du… warum hast du mir das nicht gesagt?!“

Aoi und Uruha kamen sich vor, als wären sie im Irrenhaus, erst recht, als Miyavi „Wann ist der Geburtstermin?“, flötete. Kai war der Einzige, der vernünftig zu sein schien, doch gegen diese drei Trottel war er momentan machtlos. „Klappe!!“

Die drei zuckten zusammen, drehten sich zu Uruha um, der seine Fäuste geballt hatte. „Erstens: Niemand hat mich geschwängert! Ich bin ein Mann, das geht gar nicht!“ Ein leises Raunen ging durch die Runde, man hörte Miyavi leise „Stimmt ja…“ vor sich hinmurmeln, was Uruha jetzt einfach mal ignorierte. „Und Zweitens: Reita und ich sind auch zusammen!“
 

„Was? Seit wann denn das?“, fragte Kai neugierig und sein Grinsen kehrte wieder zurück. „Eine knappe Woche.“, erwiderte Uruha und konnte nicht anders als zu lächeln.

„Wo ihr nun schon alle beim gestehen seid…“, begann dann plötzlich Ruki und schon hafteten alle Blicke auf dem Schwarzrothaarigen. „Kai und ich sind ebenfalls zusammen!“

„Was?!“, rief Kai – seltsamerweise – am Lautesten von allen, sodass Miyavi, Reita, Uruha und Aoi ihn verständnislos anstarrten. „Warum bist du denn bitte überrascht?“

„Ähh… ich wollte es dir erzählen, Kai ehrlich. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir allein gewesen wäre, aber als alle mit ihren Geständnissen gekommen sind, konnte ich mich nicht zurückhalten… du … hast doch nichts dagegen, dass wir zusammen sind, … oder?“

Kai blinzelte ihn an. „Nein… eigentlich nicht.“
 

Owari~



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Kommentare zu dieser Fanfic (36)
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Von:  --baozi
2009-03-19T11:54:52+00:00 19.03.2009 12:54
Ich kann es mir so gut Vorstellung wie verpeilt Kai bei dieser ganzen Situation sein musste XD
Achja~
Ich liebe deine FFs, wirklich <3
(schon wieder eine die in meinen Favos landet |D)
Du kannst so witzig, aber wiederum auch traurig und ernst schreiben
und es reißt einen immer wieder mit *-*
LG Kigo
Von:  life_is_melody
2008-06-22T19:28:10+00:00 22.06.2008 21:28
*lach*
ich krieg mich nicht mehr ein ...
das war ja vielleicht ein geiler epilog. ich bin schlicht und einfach begeistert. vor allem von ruki und seinem kommentaren. ich hab schon laut aufgelacht, als er meinte uruha sei schwanger von aoi und als das dann so weiterging ... super gemacht. also besser könnte der epilog nicht sein ... auch reitas reaktion war toll ... toll mitgespielt, ehrlich. wobei miyavis "stimmt ja.." auch super gepasst hat
*lach*
und der letzte absatz... ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber er war super. kai und ruki... also ruki mag ich in dieser ff besonders gerne ... (jetzt fällt mir auch noch der lollie ein, den ich im zoo-kapitel noch erwähnen wollte - geniale vorstellung ruki mit riesen-lollie*lach*)...
also fazit: extrem tolle FF ... und ich find's schade, dass ich sie erst so spät entdeckt habe
^^
*knuddel*
Von:  life_is_melody
2008-06-22T19:20:12+00:00 22.06.2008 21:20
sü~ß
das ganze kapitel ist einsame spitze. auch das mit dem zucker ^^ armer ru-chan
*ruki patt* bekommt der einfach keinen zucker zum kaffee ts ts...
und der spielplatz erst .... ich verstehe nicht, was manche menschen dagegen haben, am spielplatz zu spielen, auch wenn man schon 'etwas' erwachsener ist. ich tu das heute noch gerne ^^
es geht nichts über nen schönen spielplatz...
ähm... wieter im text...
mein gott, ich hab im vorigen kapitel vergessen mich zu jürgen zu äußern.... also ich hätte den pinguin sofort so genannt ^.^
wär doch lustig gewesen ...
ja... zu den beiden liebeserklärungen.
die von aoi und myv war toll. besonders, da nicht einfach sofort 'ich liebe dich' gesagt hat, sondern einfach mal ich mag dich mehr ... war toll...hat mir gefallen. und uruha und reita ... toll. besonders der verpeilte reita. armer uruha. das war sicher nicht einfach über seinen schatten zu springen.
*uruha knuddel* aber jetzt hat er noch reita ... ich bin ja mal auf den epilog gespannt
*schnell in epilog husch*
Von:  life_is_melody
2008-06-22T19:04:45+00:00 22.06.2008 21:04
*lach*
man, wie toll.
aaaaaalso... die idee in den zoo zu gehen war einfach nur genial. ich wäre gerne mitgegangen. dann wäre uruha auch sicher nicht verloren gegangen. ich wär schon bei ihm bei den pinguinen geblieben. pinguine sind ja sooo süß ^.^
aber miyavis kommentar zu reita und uruha von wegen ne nummer am klo. das war genial. schade, dass miyavi nicht recht hatte...-.-
aber okay. aber reitas aktion fand ich süß und einfach nur toll.er wusste ja sofort das uruha bei den pinguinen war ... ja ja
hm... aois "traum" ... ich dachte zuerst das wäre echt ... ich hätte es reita wirklich zugetraut, dass er für uruha nen pinguin klaut....wäre eine echt geniale vorstellung *lach*
und der zweite "traum" .... OO.. schade, dass es eben nur ein traum war
*lach*
ja... das kapitel war toll... jetzt lese ich die letzten beiden auch noch ^^, wo ich schon dabei bin und so schön eingelesen bin und die FF und dein schreibstil mir einfach total gut gefallen ^^

Von:  life_is_melody
2008-06-22T18:41:08+00:00 22.06.2008 20:41
also.
das kapitel war geil....besonders der kuss ^^
aber miyavis kommentar dazu hätte mich beinahe vom stuhl gehauen... ich dachte jetzt kommt irgendetwas romantisches und dann kommt sowas. das geht doch nicht. aber aoi war so schön süß verpeilt *lach*
ach ich kann mri schon in etwa denken wie die probe abgelaufen ist.
*reita und ruki pattet* tja-ja
...hm.. wobei ich glaube bei "achtung knutschkugelalarm" hätt es aoi kapiert. ich halt ihn nicht für sooo dumm ^^
aber knutschkugel.... süßer spitzname für myv ^^ ...werde ich mir merken ^^
aoi sit einfach zu gut *aoi knuff* ohne ihn würden uruha und reita niemals zusammenkommen.... ich glaube ja an ein happy end ^^
*mal schnell ins nächste kapitel hoppel*
Von:  life_is_melody
2008-06-22T18:20:52+00:00 22.06.2008 20:20
sooo.
ich glaube ich sollte anfngen mir notizen zu amchen. bei diesem kapitel hab ich mir nur oft gedacht "das muss ich in mein kommi schreiben"... hoffentlich weiß ich noch alles
*lach*
war schon süß, wie aoi beinahe jede minute gezählt hat, bis das Essen endlich gekommen ist. nya und miyavi war mal wieder selten dämlich wegen dem fernseher. ich hab mich fast tot gelacht. ich konnte mir das echt gut vorstellen, wie aoi halb dabei sit auszurasten und mit miyavi eine runde würgen zu spielen *lach* und als die beiden dann auch noch fangen gespielt haben...
ach ja. das hast du gut umgesetzt. damit meine ich, wie aoi langsam aber sicher doch gefallen an dem fangen spielen gefunden hat. das war toll und jetzt zum schluss in der küche. die beiden hätten nur noch eine minute gebraucht, zwei, höchstens. wieso konnte sich dieser lieferservice nicht eine minute länger zeit lassen -.-
*schmoll*
nya .... ^^
auch da smit dem popcorn wr toll *gerade wieder eingefallen ist* ich hatte in etwa die selben gedanken wie aoi ^^'
und eine sache war noch ... ach ja, als aoi aus dem bad gestürmt kam und miyavi friedlich vor dem fernseher saß .... ich hätte aois blick nur allzu gerne in natura vor mir gesehen, obwohl ich es mir doch recht gut vorstellen konnte ^^
tolles kapitel, wirklich.
ich hab es genossen es zu lesen...
^.^
Von:  life_is_melody
2008-06-19T19:15:32+00:00 19.06.2008 21:15
So... endlich bin ich wieder zum Lesen gekommen.
Das Kapitel war einsame Spitze. Hm... Die WEtte ist ja toll, wobei ich bezweifle, dass Uruha auch nur den hauch einer chance hat, wobei ich Aoi schon sehr gerne nackt durch das PSCgebäube laufen sehen würde *___*
miyavi find ich knuffig. also ich würde mich freuen, wenn er beschließt bei mir einzuziehen *lach*
nun gut. hm.. der lezte absatz war toll. miyavi ist mit dem ferhseher ruhig zu stellen. das fand ich eine tolle idee .. wie bei kleinen kindern ^-^
und nun ... ja was kommt nun auf Aoi zu ... sicher irgendwas, was dem gitarristen nicht gefällt.
...aber aoi ist auch einfach zu nett. hm... uruha und reita ... süßes pärchen.... hoffntlich wird aus den beiden auch noch was
^^
*knuddel*
Von:  Aki-ra
2008-06-15T20:48:06+00:00 15.06.2008 22:48
*sich am boden kringelt* wie geil wie geil XDDDD
OH MEIN GOTT du bist die beste!!!
*knuff*

Von: abgemeldet
2008-06-15T01:39:08+00:00 15.06.2008 03:39
so scheeeeeeen xDDD oke *räusper* es is halb 4, wir kommen vom japan tag wieder (6 stunden autofahrt!!!!) und ich hab grade meine freunde wieder aufgeweckt, weil ich so lachen musste !!! xDDD

ne aba echt scheen ^^ freu mich das se endlich fertsch is ^^

toll gemacht ^_______^
Von:  life_is_melody
2008-06-14T14:51:45+00:00 14.06.2008 16:51
*lol*
also ich wäre froh, wenn mich miyavi mal so besuchen kommen würde *lach* aber armer aoi. da hat er wirklichen keinen guten tag *Aoi pattet* Ja~ solche Tage gibt's leider auch. hm. besonders der schluss jetzt hat mr gut gefallen, also die paar zeilen auf der zweiten seite. die sind dir gut gelungen. dass du ds mit dem türspion erwähnt hast, war toll und auch miyavis erste Worte zu Aoi ... ich wär fast vom stuhl gefallen
^^
ach und ruki war auch super ... wie er wieder das "unerwartete" erwähnt.
da fällt mir noch ein. war auch gut, dass du anfangs erwähnt hast, wie viele gedanken sich aoi doch um dieses unbekannte macht ... hat mir gut gefallen. da sieht man richtig, das ihn das beschäftigt.^^
joah ... das wars von mir zu diesem kapitel
*knuddel*


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