Zum Inhalt der Seite

Evoke the truth

Weasley-Twins/ eig. Charakter
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der erste Tag

Valentine war jetzt schon seit 3 Wochen auf Hogwarts. Sie hatte nach dem Ende des letzten Schuljahres die Schule wechseln müssen, weil sie von der alten ehrwürdigen Schule für Hexerei und Zauberei Skagrot geflogen ist. Jetzt ging sie also in die siebente Jahrgangsstufe, und war nicht minder überrascht, dass sich schon am Tag der Ankunft sich kaum jemand für sie interessierte. Also brauchte sie auch niemanden erzählen warum sie jetzt auf Hogwarts ging, was ihr nur Recht war.
 

Während der Zugfahrt saß sie unbeachtet in einem Abteil mit ein paar Schülern, die aber eher mit sich selbst beschäftigt waren. Ab und an streiften sie ein paar Blicke, da sie wussten, dass sie sie noch nie vorher gesehen hatten. Aber dabei blieb es auch. Valentine blätterte, während der Zug durch die Landschaft raste, in einem Quidditch-Magazin. Sie liebte diesen Sport, auch wenn sie nie selber in einer Mannschaft gespielt hatte, und vielleicht würde sie es dieses Jahr mal probieren, wenn es irgendwelche freien Plätze geben sollte.
 

Sie blickte auf ihre Armbanduhr: um 19 Uhr sollte der Zug in Hogsmeade halten, und es war bereits halb sieben. Mit einem leisen Seufzer stand sie auf, um aus ihrem Koffer ihren Umhang zu suchen. Es war ein sehr teurer Umhang, ein schönes, tiefes, dunkelblaues Satin machte die Innenseite des Umhanges aus, welches gut zu ihren schulterlangen blonden Haaren passte. Ja, ihre Familie war nicht gerade arm, Reinblüter, und sie hegte seit Generationen einen gewissen Stolz auf sich. Warum weiß Valentine nicht, es war ihr auch eigentlich egal. Trotzdem spürte sie, dass Außenstehende, die ihre Familie nicht weiter kannten, sie sofort in die dunkle Ecke steckten. Zugegeben, ihre alte Schule hat auch nicht mit dunklen Künsten gespart, aber es ging Valentine eher um den Spaß als um den Sinn dahinter. Es ist manchmal ganz nützlich, den Willen von Gegenständen oder auch Lebewesen zu verändern, allerdings bekam man danach immer ein stechendes, flaues Gefühl im ganzen Körper, weswegen es die ganze Sache auch recht unangenehm machte.
 

Als sie ihren Umhang oben zuknöpfte, fiel ihr Blick auf eine Tüte Bonbons, die in ihrem Koffer lag. Es waren Loops, Valentines Lieblingssüßigkeit. Sie hatten gleichfalls wie Bertie Botts Bohnen verschiedene Geschmäcker, allerdings waren es statt Bohnen kleine Kugeln, und - der wohl wichtigste Unterschied – sie konnten die Stimmung beeinflussen. Das fiese war, dass man nie wusste, auf welcher Kugel dieser Zauber lag, es war reiner Zufall ob man eine erwischte, reiner Zufall welche Stimmung man abbekam, und diese hielt auch verschieden lang an. In Skagrot waren sie der Renner, doch wusste sie nicht, ob man diese in Hogwarts auch kannte. Deswegen hatte sie sich gleich einen kleinen Vorrat eingekauft, und wenn dieser alle wäre, würde sie sich einfach welche schicken lassen.

Sie entschied sich für ein gelbes Bonbon, lutschte drauf herum – es hatte Vanillegeschmack – und wartete welches Gefühl sie überkam. Von den Fingerspitzen bis zu den Zehen durchfuhr sie eine plötzliche Leichtigkeit, als ob alle Gedanken und Sorgen weg wären, und sie der zufriedenste Mensch auf Erden wäre. Sie fing an zu lächeln, schloss ihren Koffer und war froh, dass sie wenigstens keine Aufregung verspürte, als der Hogwarts-Express kreischend im Bahnhof anhielt. Sie stieg mit einer Schar Schüler aus, die sich an ihr vorbeidrängten und blickte sich auf dem dunklen Bahnhof um.
 

Ein riesiger Mann mit einer Laterne rief alle Erstklässler zu sich, und für einen Moment wunderte sich Valentine, dass es hier einen Halbriesen gab, als plötzlich der Riese ihren Namen rief: „Valentine Shapeheart?“ Langsam ging sie zu ihm, und betrachtete ihn. Von ihrer alten Schule kannte sie einen richtigen Riesen, also man sah ihn immer im Gebirge wüten, aber einen Halbriesen hatte sie noch nie gesehen. „Bist du Valentine?“, fragte er freundlich durch seinen Bart, und auch die Erstklässler schauten ihn staunend an. „Ja, das bin ich…!“ „Gut, ich bin Hagrid. Ich soll dir nämlich sagen, dass du mit den anderen Schülern die Kutschen benutzen sollst. Ich meine, es macht dir doch nichts aus, nicht über den See zu fahren, oder?“ „Äh…nein!“ Tatsächlich fand sie die Idee im Dunkeln über einen See zu fahren nicht sehr reizvoll. „Gut, und wenn du dann in die Große Halle kommst, setzt du dich bitte ganz vorne an irgendeinen Tisch, du musst natürlich nicht mit den Erstklässlern in der Mitte stehen, als Siebentklässlerin.“ Er zwinkerte ihr zu, und führte dann die kleine Schar einen Hang hinunter
 

Valentine hielt nach der Stelle mit den Kutschen Ausschau, setzte sich mit drei anderen Schülern in eine und versuchte zu enträtseln, von was die Kutschen gezogen wurden. Plötzlich sprach sie der Junge ihr gegenüber an: „Kannst du sie sehen?“ Valentine blickte ihn fragend an. Er hatte schwarze, verstrubbelte Harre und eine Brille auf. „Äh…nein, kann ich nicht. Von was werden sie denn gezogen?“ „Von Thestralen.“, sagte das Mädchen mit den braunen lockigen Haaren neben ihr. „Sie können nur von Leuten gesehen werden, die schon mal dem Tod begegnet sind.“ „Hermine, das Schuljahr fängt erst in ungefähr 12 Stunden an, also hör auf schon jetzt mit Wissen zu prahlen.“ Ein rothaariger Junge, der ihr gegenüber saß, rollte genervt mit den Augen. Hermine schien daraufhin eingeschnappt sein und starrte zum Schloss hoch. „Zu welchem Haus gehörst du?“, fragte wieder der Schwarzhaarige. „Ich? Zu gar keinem. Bin neu hier, ich heiße Valentine.“ „Ich bin Harry, und das sind Ron und Hermine.“ Er deutete auf die anderen beiden, und Ron nickte ihr zu. „Du bist Harry Potter, stimmt´s?“ „Ja, bin ich….“ Natürlich war es Harry unangenehm, gleich wieder irgendwelche Blicke zu spüren und Fragen zu hören, doch Valentine grinste, denn sie sah ihm die Gedankengänge an. „Wenn´s dich tröstet: Ich hab auch ne Narbe auf der Stirn, von der bösen Lord Voldestufe.“ Sie hielt ihren Pony beiseite, und alle vier fingen an zu lachen.
 

Die Große Halle war herrlich mit hunderten Kerzen erleuchtet, und eine Menge Schüler tummelten sich um die Tische. Die drei verabschiedeten sich von Valentine und wünschten ihr viel Glück, dass sie nach Gryffindor kommt. Sie ging an dem äußeren linken Tisch entlang, und ließ sich fast ganz vorne nieder. Kurze Zeit später kamen auch schon die Erstklässler in die Halle, angeführt von einer Professorin, die etwas streng dreinblickte. Sie trug einen Hut bei sich und setzte ihn auf einen Stuhl, drehte sich zu den Schülern um und begann: „Wie jedes Jahr werden zuerst die neuen Schüler in ihre Häuser eingeteilt. Danach wird Professor Dumbledore wie immer noch ein paar Worte sagen. Fangen wir an mit Valentine Shapeheart.“ Ihren Namen rief sie laut aus, und Valentine zuckte leicht zusammen. Musste sie denn unbedingt als erstes aufgerufen werden? Ging das hier nicht nach Alphabet? Die Schüler reckten ihre Hälse zu den Erstklässlern, doch als sich niemand dort bewegte und von der linken Seite plötzlich ein Mädchen auf den Stuhl zuging, fing an Gemurmel an. Valentine merkte, wie dir Wirkung des Loops augenblicklich nachließ. Sie war leicht aufgeregt. Natürlich hatte sie sich schon Gedanken darüber gemacht, in welches Haus sie hier käme. Am wahrscheinlichsten war Slytherin, wegen der dunklen Künste, die sie beherrschte, und danach Ravenclaw. Die andern beiden Häuser fielen komplett raus. Als sie sich auf den Stuhl setzte und den Hut aufsetzte, hielt sie den Atem an.

Blut und Kratzer

Einen Moment passierte nichts, doch da fing der Hut an zu sprechen. „Oh, dich hat schon mal ein Kollege von mir ausgewählt! Warum du wohl plötzlich hier bist? Aber egal – ich sehe großes Potenzial für Slytherin, sehr großes- “, bei diesen Worten fing der Slytherin-Tisch laut an zu grölen, „aber….hmmm…sag: wo willst du hin? Hier ist überall Potenzial!“ „Ähm….das ist mir ehrlich gesagt egal!“ „Egal??! Das gibt es nicht! Nun, wenn du so etwas zu mir frei heraussagst, dann…Gryffindor!“ Der zweite Tisch von rechts fing laut an zu Klatschen, und Valentine nahm sich verwirrt den Hut ab. Damit hatte sie eigentlich nicht gerechnet, aber na ja, es war ihr ja eigentlich egal.

Als sie zu dem Tisch hin ging, fielen ihr direkt zwei Jungs auf, die am wildesten klatschten. Sie sahen verdammt identisch aus, und begrüßten sie jubelnd indem ihr jeder die Hand schüttelte. „D…danke!“ Sie setzte sich neben die beiden, und sofort stellten sie sich vor: „Wir sind Fred und George, die Weasley-Zwillinge zu ihren Diensten!“ Fred fuhr fort: „Wenn dir der Unterricht hier zu langweilig wird, dann zögere nicht, und probier unsere Nasch-und-Schwänz-Leckereien aus!“ „Ja, wir verkaufen ehrenamtlich das Beste vom besten!“, fügte George hinzu. „Okay, ich werds mir merken! Allerdings glaube ich nicht, dass euer Zeug meine Loops schlagen wird!“, fügte sie hinzu. „Loops? Was soll das denn sein?“, fragte Fred und runzelte die Stirn. „Bonbons!“ Anscheinend kannten die Schüler in Hogwarts ihre Lieblingssüßigkeit nicht. Sie wollte ihm gerade erklären was das ist, als der Schulleiter anfing zu reden. „Willkommen zu einem neuen Schuljahr, liebe Schüler! Wie auch in jedem Jahr werde ich auf ein paar Dinge hinweisen, die wie immer wahrscheinlich von einigen nicht beachtet werden!“ „Wen meint er nur?“, murmelte George neben ihr, und beide lachten los. „Der Verbotene Wald ist immer noch verboten, genauso wie das Zaubern auf den Korridoren! Die Liste mit den verbotenen Gegenständen ist bei Mr Filch, unserem Hausmeister, zu erfragen! Den Fünft- und Siebentklässlern wünsche ich weiterhin viel Erfolg beim Lernen und bei ihren Prüfungen! Und nun…haut rein!“

Die Tische füllten sich mit allem möglichen Gerichten, und Valentine konnte gar nicht alle auf einmal erblicken; doch sie war sich sicher dass es mindestens 20 verschiedene waren. Sie tat sich gerade Gemüse auf, als George sie fragte: „Sag mal –wie hießt du noch gleich?“ „Valentine.“ „Entschuldige, dass mein Bruder manchmal ein Kopf wie ein Sieb hat.“, meldete sich Fred. „Ja, ja, wer-auch-immer-du-bist. Also Valentine, was führt dich zu den Erstklässlern?“ „Nun ja, ich hab von allen Lehrern ein >Troll< bekommen, worauf man mich zurückgestuft hat.“ George verschluckte sich an seinem Hühnchen. „Nein, Spaß beiseite. Ich hab die Schule gewechselt, bin jetzt hier in der Siebenten.“ „Ah, cool, sind wir auch. Bloß gut das es das letzte Jahr ist…!“ Er seufzte tief. „Wenn du irgendwelche Hilfe brauchst, sag Bescheid!“

Nach dem Dessert erhoben sich alle Schüler und gingen zu ihren Schlafsälen. Die Ravenclaws und Gryffindors stiegen die Marmortreppe rauf, während die Slytherins und Hufflepuffs in die unteren Etagen verschwanden. Valentine sah sich immer wieder um. Ihre alte Schule war bei weitem nicht mit soviel Bildern geschmückt, und alles war viel dunkler gewesen. Sie folgte der Schar Gryffindors, die sich alle schwatzend über ihre Ferien unterhielten, als Letzte. Sie überlegte, ob es hier auch Geheimgänge geben würde, denn wer würde nicht gerne manchmal unbemerkt raus aus der Schule wollen? Sie fixierte mehrere Statuen, und nahm sich vor sie mal irgendwann nach versteckten Mechanismen abzusuchen. Plötzlich blieb die Menge vor ihr abrupt stehen, und sie stieß fast gegen einen Jungen, der eine Kröte in seinen Händen hielt. „Also, das neue Passwort lautet: Octanus!“, verkündete eine Stimme vorne, und ein großes Porträt schwang zur Seite. Durch die gelblich-roten Töne, in denen der Gemeinschaftsraum gehalten wurde, kam es Valentine gleich viel wärmer vor. Vielleicht lag es aber auch an dem Feuer im Kamin.

Schnell verteilte sich die Schar Schüler in alle Himmelsrichtungen, und sie beschloss, in ihren Schlafsaal zu gehen, um sich Feder, Pergament und Tinte zu holen, denn sie wollte an jemanden einen Brief schreiben, der ihr noch vor den Sommerferien gesagt hatte, er wolle sofort alles über den ersten Tag wissen. Valentine teilte ihr Zimmer noch mit drei anderen Mädchen; Angelina, Alicia und Katie. Diese waren aber zu diesem Zeitpunkt nicht auf ihrem Zimmer, sodass Valentine wieder runter ging und sich an den Tisch setzte, wo die Zwillinge saßen.

„Na?“ Sie legte ihr Schreibzeug ab, und beobachtete Fred, der seine Taschen ausleerte. „Sagt mir Bescheid, wenn ihr einen kleinen Schlüssel seht…“, murmelte er, und auch George fing an seine Taschen zu leeren. Vielleicht hatte er ja den gesuchten Schlüssel. Es kugelten ein paar Nugat-Stücken herum, und Valentine, die der Süßteufel packte, fragte: „Kann ich eins haben? Biiiittteee!!!“ „Ja, mach doch…“, murmelte Fred, der jetzt sein Zeug mit den Händen durchforstete. Sie schnappte sich ein Stück und kaute genüsslich. „Ah, ich hab ihn!“, triumphierte Fred, dem plötzlich ein Schwall Blut auf die Hand traf. Valentine hatte auf einmal schreckliches Nasenbluten bekommen, und schockiert hielt sie sich die Hand vor die Nase und drehte schnell ihren Kopf dem Boden zu. „Das gute, alte Nasblutnugat!“, lachte George. „Was ist das?!“ „Verursacht Nasenbluten, ganz einfach.“ „Das ist wirklich genial!“, und sie grinste dem Boden zu. Dort hatte sich bereits eine kleine Blutlache gebildet. „Was für eine Sauerei! Na ja, ich versuchs mal mit einem Zauber! Blotuexo!“ Doch er wirkte nicht, und verwirrt blickte sie ihren Zauberstab an. „Das hilft nicht, dass ist ja der Trick dabei! George, hol doch mal bitte ein lilanes Gegenstück von oben!“ Als George weg ging, erklärte ihr sein Bruder: „Wir haben auch noch Tolleres im Angebot, zum Beispiel Kotzpastillen. Wir sind ständig mit Neuentwicklungen beschäftig! Zurzeit versuchen wir Tinte zu entwerfen, die nur von einer bestimmten Person gelesen werden kann. Aber das läuft nicht ganz so gut, deswegen halten wir uns lieber wieder an Essbares." „Also auf jeden Fall sagt mir das, dass ich von euch nichts mehr annehmen werde!“ „Ach, so verbissen solltest du das auch nicht wieder sehen. Wir sehnen uns doch nur nach Aufmerksamkeit!“ Er schaute sie mit einem Hundeblick an, wischte sich das Blut von seiner Hand, als auch schon George mit dem Lila-Gegenzauberstück wiederkam. „Hier bitte!“ Valentine schluckte es, und prompt hörte das Nasenbluten auf. Sie hob ihren Kopf wieder, und bereute es sofort. „Wooh….jetzt fühl ich mich ganz schwummrig… Ihr habt nicht zufällig auch Blutkonserven in eurem Sortiment?“ „Ich fürchte, wir haben das Vampirsein vor langer Zeit aufgegeben.“, bedauerte George. „Aber dein Pergament kannst du wegschmeißen.“ Er deutete auf das blutbesprenkelte Papier. „Ach, so ein Mist…muss ich eben morgen schreiben, ich hab jetzt keinen Bock noch mal hochzurennen.“ Sie knüllte es zusammen, ging zum Feuer und schmiss es rein. „Wolltest wohl deinen Eltern schreiben, oder?“ Sie lächelte Fred an. „Nein, einem Freund von mir, der leider nicht das Vergnügen hat, hier auf Hogwarts zu sein. Wozu ist eigentlich der Schlüssel?“ „Tja, das ist etwas Geheimes.“ „Lasst mich raten: um irgendetwas aufzuschließen?“ „Oh nein, sie hat uns, George! So was blödes aber auch.“ Valentine lachte herzlich auf, und so unterhielten sich die Drei an diesem Abend noch eine ganze Weile.
 

Die erste Schulwoche verlief für Valentine relativ gut. Jeder Lehrer kam nicht umhin sie zu erwähnen, und meist sollte sie gleich darauf ein paar Zauber durchführen. Ihr bestes Fach war Zaubertränke, und obwohl sie ihren Lehrer Snape nicht ausstehen konnte, da er ihr als „Willkommensgeschenk“ einen besonders schwierigen Trank brauen ließ, und seine ganze Art sowieso einfach unliebsam war, war sie umso besser gelaunt, Snape den exakt gebrauten und an einigen Stellen verbesserten Trank abzugeben. Sie lächelte ihn genugtuend an, als sie den Kerker verließ, während Snape mit einer leichten missmutigen Miene die Probe musterte. In Verwandlung gewann sie gleich 10 Punkte für Gryffindor, indem sie nach nur vier Versuchen einen Papageien in eine regenbogenfarbene Truhe verwandelt hatte. Doch am schlimmsten war Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sie setzte sich mit den Jungs in eine der hinteren Reihen, und ihr neuer Lehrer Dungeon befasste sich gerade mit ein paar exotischen Wesen, die in einem Glasgehäuse gefangen waren. Sie sahen tatsächlich wie kleine Teufel aus, rötlich und golden schimmernd waren sie gerade so groß wie ein Gnom. Ihre langen Krallen, spitzen Hörner und kleine Flügel verliehen ihnen eine hohe Angriffslustigkeit.

Dann wandte sich Dungeon an die Klasse, und diese verstummte augenblicklich. Er musterte sie alle durch seine Brille, und begrüßte sie alle mit einem Lächeln. „Willkommen zu einem neuen Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste! Ich bin Ihr neuer Lehrer, Professor Dungeon, und ich hoffe sehr, dass ich Sie in ihrem letzen Jahr ausreichend auf Ihre Prüfungen vorbereiten kann!“ Ein Stöhnen ging durch den Raum, denn wirklich jeder Lehrer musste sofort die Prüfungen erwähnen. „Nichtsdestotrotz werden wir viele interessante Zauber durchführen, und nicht zuletzt die wirklich gefährlichen Kreaturen kennen lernen.“ Er betonte das Wort „gefährlich“ dramatisch, doch keiner der Schüler schien das großartig zu erschrecken. Sichtlich verwirrt über die ausbleibende Reaktion, lenkte er auch gleich das Thema auf die Wesen neben ihm. „Nun, Sie werden schon noch sehen, was das bedeutet. Hier zum Beispiel: Wer kann mir sagen, was ich hier gefangen habe?“ Vereinzelte Hände hoben sich in die Luft. „Das sind Skips, Sir.“, sagte ein drahtiger blonder Junge. „Sie leben in tiefen Bergschächten, und locken Menschen durch ihren goldenen Schimmer an.“ „Genau, sehr gut. Wenn sie ihre Opfer zu sich gelockt haben, dann war es das letzte, was sie getan haben. Wenn man Pech hat, wird man sterben, denn sie stürzen sich blitzschnell in Scharen auf ihre Opfer und zerkratzen und zerbeißen alles, was ihnen in die Quere kommt. Bevorzugt sind übrigens die Augen.“ Er lächelte die Klasse immer noch an, doch einige sahen bereits missmutig zu den kleinen Teufeln hin. „Nun, ich bitte Sie, folgenden Zauber in der nächsten halben Stunde zu üben, denn er verursacht, dass die Skips mit einem speziellen Licht geblendet werden, und sie daraufhin erstarren.“ Er räusperte sich, sagte: „Agnumos Finite!“ und führte eine komplizierte Zauberstabbewegung aus.

Ein gleißendes Licht erfüllte den Raum, und Valentine sah auch Sekunden danach immer noch Lichtstrahlen vor ihren Augen aufblitzen. „Also, ich weiß ja nicht, warum da nicht das gute alte Lumos helfen soll!“, meinte George und blickte mit zusammengekniffen Augen auf die Tafel, auf die Dungeon gerade die Stabbewegungen zeichnete. „Wer soll diese Bewegungen können?“ Man musste mindestens zweimal schwungvoll den Stab nach links schwingen, abrupt anhalten und sofort wieder nach unten schwingen, und dabei eine Art S bilden. Fred probierte es ziemlich schlampig, und sofort fing sein Buch Feuer. „Oh, das war wohl nichts.“ Er ließ aus seinem Zauberstab eine Wasserfontäne spritzen, doch er war nicht der einzige. Anscheinend beschwor man verdammt schnell eine Flamme statt eines Lichtes. Valentine versuchte die Bewegung ohne ihren Stab, obwohl sie wusste, dass es nichts bringen würde. Sie war eine wahre Niete in diesem Fach, und hoffte nur, dass sie irgendwie am Ende des Jahres die Prüfung hinter sich bekam. Dann nahm sie ihren Zauberstab, schwang ihn, und stieß eine Stichflamme auf Georges Haar aus. Es versenkte ihm zum Glück nur die Spitzen, da er sich rechtzeitig noch ducken konnte. „Oh Gott, Entschuldigung!“ „Schon in Ordnung, die müssen eh geschnitten werden.“ Er tastete über die versengte Stelle. „Vielleicht solltest du noch ein Stück weiter nach rechts zielen, da ist noch eine Ecke.“ Die halbe Stunde verging viel zu schnell, und man sah nicht wirklich ein gleißendes Licht von irgendjemandem. „So! Nun, wer möchte vorkommen und es ausprobieren? Niemand?“ Alle Blicke waren auf die Tische gesenkt. „Nun…vielleicht Sie, Miss? Dort hinten neben den beiden Herren?“ ,Oh nein, er meint mich!´, dachte Valentine erschrocken. „Kommen Sie, nur keine falsche Bescheidenheit!“ Langsam stand sie auf, und George murmelte ihr viel Glück zu. Als sie neben Dungeon stehen bleib, ging er zu dem Glaskasten und stellte sich dahinter. „Nun, Miss…-“ „Shapeheart.“ „Miss Shapeheart, bei drei lasse ich einen Skip auf Sie zu, und Sie werden ihn sicherlich in Handumdrehen besiegen können!“ ,Das glaube ich nicht…!` Valentine machte sich bereit, und hoffte inständig dass sie irgendwie den Zauber hinbekam. Es war schließlich keine schöne Vorstellung, zerkratzt aus dem Unterricht zu gehen! Dungeon zählte bis drei, hob schnell den Deckel an und ließ einen Skip hinaus. Dessen Augen verengten sich zu Schlitzen, und mit einem schrillen Schreien stürzte er sich auf Valentine. „Agnumos Finite!“ rief sie, und eine Feuerfontäne traf den Skip in seinem Flug. Er stoppte auch prompt, war kurz verwirrt, das er soeben geröstet wurde, und schien plötzlich nur noch angriffslustiger zu sein. Blitzschnell war er bei Valentine angekommen, hob schon seine kleine Pranke und verpasste Valentine drei schöne, tiefe Kratzer auf ihren rechten Handrücken, bevor Dungeon den Skip mit dem Lichtstrahl außer Gefecht setzte. „Oh, Miss Shapeheart, das war wohl noch nichts!“ Valentine hob ihren Zauberstab auf, den sie vor Schmerz fallen gelassen hatte, und verzog das Gesicht. Dungeon lächelte sie weiterhin an. „Nun, ich denke dass dieser Zauber sehr schwierig ist und nicht sofort klappt, deswegen denke ich sollten wir das ganze wiederholen, indem Sie erstmal den Levikorpus-Zauber anwenden. Er ähnelt nämlich der Zauberstabführung.“ Perplex sah sie ihn an. „Muss ich den ausführen, Professor?“ „Natürlich, er sollte zumindest mittlerweile in Ihren Grundzauberkenntnissen aufgelistet sein. Führen Sie ihn bitte an Ihrem Skip aus.“ Valentine war gar nicht wohl bei der Sache. Jetzt würde sie sich zum Gespött der Schule machen, denn es war pures Glück ob es ihr gelingen sollte. Seufzend richtete sie sich dem am Boden liegenden Skip zu, und versuchte sich die Stabbewegung ins Gedächtnis zu rufen. „Sind Sie bereit?“ Valentine nickte. „Levikorpus!“ Der Skip am Boden erhebte sich knapp über den Boden, bevor er wieder runterplumpste. Es war still, und dann fingen die ersten Schüler an zu lachen, denn so einen schwachen Zauber hatten sie zuletzt in der fünften Klasse gesehen. Da klingelte es schon, und die Meute packte ihre Sachen zusammen, um zum Mittagessen zu gehen. Valentine ließ die Schultern hängen, und Dungeon kam auf sie zu. „Ich habe gehört, Sie sind neu hier, oder?“ „Ja.“ „Nun, ich glaube sicherlich, dass Sie auf ihrer alten Schule ebenso Verteidigung gegen die dunklen Künste gehabt haben, doch sie haben einen hohen Übungsbedarf, sonst können Sie den weiteren Unterricht hier vergessen, geschweige denn die Prüfung.“ Valentine sagte nichts und starrte in dieses ewig lächelnde Gesicht, dass es ihr die Kehle zuschnürte und ihm am liebsten verhext hätte, als er in sein Büro ging. Genervt ging sie zu ihrem Platz, um ihre Sachen zu holen, doch die Zwillinge hatten auf sie gewartet. „Man, das war ja wohl mal echt nichts gewesen.“, meinte George und gab ihr ihre Tasche. „Dankeschön.“, antwortete sie bissig, und fügte hinzu: „Wie schnell ist der Buschfunk hier?“ „Oh, sehr schnell, die ganze Stufe dürfte es bereits wissen.“ „Ganz toll…“ Als sie zur Großen Halle gingen, klopfte Fred ihr auf die Schulter. „Ach mach dir nichts draus, Valie, Übung macht den Meister! - auch wenn es bei dir länger dauern sollte!“, fügte er schelmisch hinzu, woraufhin er schnell die Flucht vor Valies Tasche antreten musste.

Quidditch und Bonbons

Am Samstagabend ging Valentine freudestrahlend zum Abendessen, denn danach sollte das Quidditch-Auswahltrainig stattfinden. Es wurde auf den Abend verschoben, da es in den letzten Tagen sehr heiß war, sodass es abends einfach angenehmer war. Die Gryffindor-Mannschaft suchte dieses Jahr einen neuen Hüter, da ja Oliver Wood die Schule abgeschlossen hatte. Valentine wollte erstmal zusehen, wie die Mannschaft so ist, bevor sie sich entschied, mitzuspielen. Natürlich haben die Zwillinge ihr schon zum Besten gegeben, dass sie die schlagkräftigsten Treiber seit Jahren sind, und ermutigten sie immer wieder, es als Hüterin zu probieren. „Du hast die richtige Statur dazu!“, meinte George zu ihr, und beschmierte sich ein Brot mit Butter. „Danke dass ich wie ein Schrank aussehe!“, lachte sie. „Stimmt, du bist leicht zu schmächtig.“ Fred musterte sie, und schnappte sich eine Schüssel. „Deswegen bekommst du jetzt eine Extraportion Quark!“ Die weiße Masse platschte auf Valentines Teller. „Na lecker…ich will aber lieber ein Schnitzel!“

Es war ein herrlicher sonniger Abend, vielleicht der letzte Schöne in diesem Jahr, und die Drei machten sich auf den Weg über die grünen Wiesen zum Quidditchfeld hinunter. Viele Schüler lümmelten sich auf dem Schulgelände, und einige gingen ebenfalls zum Auswahlspiel. Bei den Kabinen angekommen, unterhielten sich dort gerade Harry und Ron. „Huch, was machst du denn hier?“, fragte Fred seinen kleinen Bruder ehrlich überrascht. „Ähm…na ja…“ „Er will sich als Hüter probieren.“, antwortete Harry für ihn. Ron schaute immer noch betreten zu Boden, und die Zwillinge lachten laut los. „Ach komm, das ist der Witz des Jahrhunderts! Also Valie, du hast gute Chancen die neue Hüterin zu werden bei so einer Konkurrenz!“ Damit gingen die beiden immer noch lachend sich umziehen, doch Harry klopfte Ron ermutigend auf die Schulter. „Lass dich nicht fertig machen, du schaffst das schon!“ Er folgte den Zwillingen, und Ron schaute missmutig zu den drei Torstangen hinauf. Valentine trat zu ihm hin. „Das war aber nicht sehr nett von den beiden.“ „Ach, die sind immer so…Was meinst du warum sie es nicht wussten.“ „Mach dir keine Platte, wahrscheinlich bist du eh besser als ich, ich bin eine wahre Niete im Bälle fangen. Auch wenn das deine Brüder gerne überhören…“ „Ach ja? Na dann…möge der bessere gewinnen, okay?“

Außer den Zweien hatten sich noch fünf andere beworben. Angelina, die Kapitänin, ließ alle nacheinander ein paar Runden auf einen Besen fliegen, wobei schon die drei Erstklässler sich ziemlich unsicher anstellten. Valentine hingegen kam sehr gut mit dem Fliegen zurecht, denn bei ihrer Oma auf dem Land ist sie früher oft herumgeflogen. Allerdings klappte das mit dem Quaffel fangen genauso wie sie es gewusst hatte: nämlich gar nicht. Die Zwillinge blickten völlig entsetzt zu ihrer auserkorenen Hüterin, doch diese machte sich nichts draus, denn so hatte sie wenigstens keine lästigen Trainingszeiten in der Woche am Hals. Außerdem fand sie es toll, wie sich das Gesicht von Ron gleich erhellte, als er an der Reihe war. Sie setzte sich auf die Tribüne, und beobachtete die anderen Spieler, wie sie untereinander übten. Harry schwebte auf einer Stelle über allen anderen und hielt nach dem Schnatz Ausschau. Da kam auch schon George auf sie zugeschwebt, und rief von weitem: „Was war das denn?“ „Na hast du doch gesehen!“ „Aber wir waren uns so sicher, dass du wenigstens besser als Ron bist…der hat schon 2 gehalten.“ Sie zuckte die Schultern. „Seid nicht traurig, dafür feure ich euch umso mehr an.“ „Achtung George!“ Fred pfefferte ihm einen Klatscher entgegen, den dieser gekonnt wieder wegschmetterte. „Aber sagt mal…müsste Harry nicht den Schnatz fangen?“ „Ja, wieso?“ „Na weil der der Schnatz, ich sag mal, ihm vor der Nase rumtanzt.“ Die Brüder blickten zu Harry hinauf, und tatsächlich war der Schnatz nicht weit von ihm entfernt. „Hey Harry!“, rief Fred „Wo hast du deine Augen? Schau doch mal!“ Und eh Harry perplex den Schnatz ausmachte, war dieser schon wieder weg. „Sorry, den hab ich echt nicht gepeilt…“, rief er zurück, und seine Augen suchten angespannt das Feld wieder ab. „Unten rechts!“, rief Valentine ihm zu, und der Schnatz tänzelte dort im Licht. Die Zwillinge blickten zu Valentine, zu Harry und zu dem Schnatz, ehe sie schon wieder einen Plan hatten. Kurz darauf vernahmen alle den Jubelschrei Rons, denn er hatte es in das Team geschafft, und fiel dabei fast von seinem Besen. Angelina sah zwar nicht so zufrieden aus, aber immerhin war er besser als alle anderen. Nach einer Stunde beendete sie das Training, woraufhin sich das Quidditchfeld so langsam leerte. Ron wurde nochmals von der ganzen Mannschaft vor den Umkleiden beglückwünscht, und auch Valentine hatte sich zu der Gruppe begeben, um ihm zu gratulieren. Da grinsten die Zwillinge sie unheilvoll an, und reichten ihr einen Sauberwisch sieben. „Was soll ich damit?“ „Wir wollen etwas testen!“ Sie dirigierten sie an den Schultern zurück aufs Quidditchfeld. „Und was? Also als Hüterin- “ „Ach, vergiss die Sache!“, beschwichtigte George sie. „Ja, wir denken du eignest dich viel besser als Sucherin!“ Fred öffnete seine Hand und hielt einen Schnatz darin, der augenblicklich in den Himmel losflatterte. „So, und jetzt such ihn!“ „Äh, es ist schon fast dunkel!“ „Und?“ Valentine verdrehte die Augen, bestieg den Besen und stieß sich vom Boden ab. Sie brauchte sich gar nicht lange umblicken: sie sah sofort, sobald der Schnatz sich auch nur einmal auf der Stelle bewegte. Sie raste über das Spielfeld, und hatte nach nur 2 Minuten den Schnatz in der Hand. „Wow!!!“ Fred strahlte Valentine an wie ein Honigkuchenpferd. „George, ist dir bewusst, dass sie besser ist als Harry?“ „Um Längen besser!“ Ihre Freundin sprang von ihrem Besen ab, und reichte Fred den kleinen goldenen Ball zurück. „Bekomm ich jetzt was dafür?“ „Ja, einen Platz in der Mannschaft! Wir müssen sofort Angelina Bescheid sagen!“ „Oh…“ Sie zögerte. „Was?“ „Na ja, ich hab gehört das Harry doch ziemlich stolz ist auf seine Sucherposition, und außerdem richtig gut…ich mein, ihr könnt ihn doch nicht einfach so rausschmeißen…“ George stutzte. „Stimmt, da hat sie Recht…!“ Fred war hin und her gerissen. Ihm gefiel der Gedanke, nur noch restlos zu gewinnen. Andererseits…dann würden ja die Spiele langweilig werden, wenn man wüsste das man gewinnen würde. „Okay, vielleicht bist du…zu gut.“ Valentine lächelte ihn an, und fügte beim Anblick seiner leicht bedrückten Miene an: „Ihr könnt mich ja als Ersatzspielerin und damit als Geheimwaffe einsetzen!“
 

Im Gemeinschaftsraum wurde bereits eine kleine Party für Ron geschmissen, und jeder bekam ein Butterbier in die Hand gedrückt, der durch das Porträt ging. Der Rothaarige erzählte jedem, der es hören wollte, wie er genau diejenigen Quaffel gehalten hatte, die am schwierigsten waren. Sein bester Freund Harry saß nur daneben, und stimmte ihm in den wildesten Manövern zu, obwohl er genau wusste dass alles eher unspektakulär abgelaufen war. Hermine hörte ihm ebenfalls interessiert zu, obwohl sie wie immer hinter einem Bücherstapel hing. Da fiel Valentine ein, dass sie noch einen unangenehm langen Aufsatz für Kräuterkunde aufhatte, und sie fand die Vorstellung nicht berauschend, diesen erst Sonntagnacht zu bearbeiten, denn sie war ein absoluter Morgenmuffel, und erst recht, wenn sie nicht ausgeschlafen war. „Jungs, ich geh mal meine Schultasche holen…!“ Diese schauten finster zu ihrem Bruder rüber, und Fred murmelte etwas von „Ruhm bekommt ihm nicht gut“, bevor er seine Flasche an den Mund setzte. Valentine stieg die Wendeltreppe hoch, und fand Angelina im Schlafsaal vor. Sie legte gerade ihre Quidditchsachen zusammen und schaute auf, als Valentine den Raum betrat. „Hi Angelina!“ „Hi!“ Valentine ging zu ihrem Bett, und sagte: „Das Training war echt gut, du machst deine Sache als Kapitänin super!“ „Oh, danke! Na ja, schade dass du nicht mit in die Mannschaft gekommen bist…“ „Ach, ist doch nicht so schlimm.“ Sie zog unter ihrem Bett ein Stoß Pergament hervor. „Die Vorstellung hätte mir aber gefallen, dass die Mannschaft fast nur aus Siebentklässlern besteht, und, na ja, Ron ist eben auch nicht der Beste…“, meint Angelina, seufzte und strich ihren Quidditchumhang glatt. „Das wird schon noch, ihr müsst bloß trainieren…“ Das Pergament in die Tasche gestopft, wollte Valentine gerade wieder runtergehen, als ihre Schulkameradin fragte: „Was wollten die Zwillinge eigentlich mit dem Schnatz?“ „Öhm…die wollten irgendetwas damit ausprobieren, hab aber selbst nicht ganz verstanden, worum´s da ging.“ Valentine zuckte die Schultern und lachte gekünstelt. Oh man, war das eine schlechte Ausrede, und sie fügte hinzu: „Bestimmt wieder irgendetwas für ihren Laden, denke ich.“ „Aha. Ihr versteht euch ja ganz schön gut.“ „Äh…ja.“, entgegnete sie leicht verwirrt, und fragte sich innerlich: ,Was soll das denn jetzt werden?’ „Ich meine…sie rennen nicht oft mit einem Mädchen herum, dass wundert eigentlich viele…“ „Na, dann wird’s ja mal Zeit! Sorry aber ich muss jetzt runter meinen Aufsatz anfangen!“ „Ja – ja klar, mach das!“ Angelina wirkte plötzlich aufgeregt und nervös, auch da sie ihren geglätteten Umhang mittlerweile mit ihren Fingern wieder zerknittert hatte.

Kurze Zeit später saß Valentine auch schon voll konzentriert an ihrem Aufsatz, und hatte drei verschiedene Bücher aufgeschlagen. Die Zwillinge saßen neben ihr, und überprüften ihre Bestellungen und Abrechnungen von Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen. Tatsächlich war es mal ausnahmsweise ruhig zwischen ihnen. Alle drei arbeiteten still vor sich hin, und der Gemeinschaftsraum leerte sich so nach und nach. „Die richtige Pflege einer Alpus Dragonis…“, murmelte sie, streichte mit ihrer Feder über ihre Wange und blickte gedankenverloren zum Kamin. „Einen Kältezauber errichten.“ „Was?“ Sie blickte Fred verwirrt an. Dieser schaute von seinem Blatt auf. „Man muss einen Kältezauber um die Pflanze errichten, weil sie eigentlich nur im Hochgebirge vorkommt.“ „Stimmt…danke. Soviel Wissen hätte ich dir jetzt gar nicht zugemutet.“ „Oh, wir wollten mal die Blütenblätter verwenden, aber es hat sich herausgestellt, dass diese ungenießbar sind.“ Er strich etwas durch, und lehnte sich zurück. „Ich hab davon einen fürchterlichen Juckreiz bekommen. Aber überall!“ „Zuviel Information, Bruderherz.“, meinte George, der nach wie vor eine Art Inventur mit den Verkaufszahlen durchführte. „Was denn?“ Er beobachtete, wie Valentine abwesend in ihre Tasche griff, und sich danach ein Bonbon in den Mund steckte. „Ha! Schon wieder!“ „Was?“ „Du schiebst dir die ganze Zeit eins nach dem andern ein! Sind das diese... Loops?” „Ja. Willst du einen?” „Ja, gib mal.“ Sie reichte ihm die Tüte rüber, und Fred begutachtete diese. „Verändert die Stimmungen…davon hab ich noch nie was gehört.“ „Das gibt’s hier ja auch nicht beziehungsweise, wenn ihr das nicht kennt, dann wohl keiner.“ Er nahm sich eine blaue Kugel, und schmiss sie sich ein. „Schmeckt nach…Whisky…“ Nachdem er sie runtergeschluckt hatte, trat die Wirkung sofort ein. Sein Gesicht nahm eine rötlich Färbung an, und seine Augen schielten leicht. „Woah…sag nicht, dass ich jetzt irgendwie…betrunken bin?“, fragte er und musste direkt loslachen. „Was ist denn nun los?“ George schaute seinen Bruder an, und dann die Bonbons. „Er ist scheinbetrunken, aber wenn er Pech hat dauert es die ganze Nacht!“, grinste Valentine. „Das ist ja genial…Das könnte fast von uns stammen, oder Fred?“ „Jaaah…von uns…“ Fred lachte vor sich hin, während George sich ein Grünes genehmigte. „Hm, geschieht irgendwie nichts!“ „Das kann sein, es sind nicht alle mit dem Zauber belegt.“ Doch plötzlich sah George ziemlich schlecht aus, und er schaffte es gerade noch so zum nächsten Mülleimer und übergab sich lauthals. „Oh mein Gott!“, lachte Valentine lauthals. „Bist du in Ordnung?“ „Ja…also nein…“ Er taumelte zurück zu seinem Platz, und sah sehr krank aus. „Trotzdem sind sie genial.“, lächelte er schwach, und von einer Sekunde auf die andere war ihm wieder wohlzumute. Auch Fred blickte erschrocken, als er alles wieder gerade sah. „George, das wird zum Experimentieren genommen! Das müssen wir irgendwie irgendwo einbauen!“ „Meine Rede. Aber erstmal noch weitere Tests!“ Somit war die Tüte bald sehr schnell alle.

Post und Duell

„Weasley, wollen Sie wohl endlich arbeiten!“ Snapes schneidende Stimme hallte durch den Kerker, und George schreckte aus seinem Sekundenschlaf auf. Der Rest der Klasse hatte sich bereits zu dem Zutatenschrank begeben, um den heutigen Rubatz-Trank zu brauen, welcher gegen alle Gifte von magischen Wesen hilft. Fred, der ebenfalls Schlafringe um die Augen hatte, jedoch noch nicht eingeschlafen war, zerrte seinen Bruder vom Stuhl hoch und schleppte ihn halb schlafend zum Schrank. Sie hatten gestern viel zu lange an einer Verbesserung von einem ihrer Produkte gesessen, und dabei die Zeit vergessen. Sie wollten einen komplizierten Haltbarkeitszauber auf ihre Kanarienkremschnitten legen, doch als sie sich sicher waren, dass es endlich geklappt hatte, fingen die Kremschnitten im rasanten Tempo an zu schimmeln. Fred wollte sich gerade eine Messingwaage nehmen, als Valentine ihm auch schon allerlei Zutaten in die Hand drückte. „Bring das schon mal zu unserem Tisch, ich hol den Rest!“ Flink wie immer, wuselte sie zwischen den Schränken herum, und erklärte George, welchen Kessel sie bräuchten. Nachdem alles auf dem Tisch stand, teilte sie die Arbeit unter ihnen auf: Fred sollte alles abwiegen, George alles zerkleinern, und Valentine selbst schmiss alles in den Kessel und rührte. Zaubertränke war bekannterweise ihr Steckenpferd, und sie versuchte immer die Bestnote zu erreichen, was ihr auch gelang. Die Zwillinge hatten sich damit abgefunden, dass ihre Freundin in dieser Hinsicht eine Perfektionistin war. Sie selbst waren nie unbedingt schlecht in diesem Fach gewesen, aber durch Valentine bekamen sie doch das eine oder andere >Ohnegleichen<.

„George, du musst die Peru-Wurzeln feiner schneiden!“, zischte Valentine verärgert, und zählte in Gedanken die Anzahl der Umdrehungen. „Nur weil du übermüdet bist, musst du die Wurzeln nicht hacken!“ „Jawohl, Madame!“, grummelte George. Er nahm Valie´s Tonfall nicht übel, aber diese Wurzeln ließen sich echt bescheiden schön schneiden… Snape lugte misstrauisch in ihren Kessel hinein, aber wie immer gab es nicht das Geringste auszusetzen. Außer… „Mr Weasley, Sie sollten die Peru-Wurzeln feiner schneiden!“ „Ja, verd-, Sir!“ Er konnte seinen Fluch gerade noch so unterdrücken. „Man, verscherz es dir nicht mit Snape!“, flüsterte Fred ihm zu, als Snape seinen Rundgang weiterführte. „Ich weiß….“ „So Jungs, dann schmeißt mal alles rein!“, frohlockte Valentine und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Hä, du machst doch sonst alles in den Kessel rein?“, fragte Fred verwundert. „Ach, bei den letzten beiden Zutaten kommt es nicht mehr drauf an, wie viel darein muss!“ „Na denn…“ Die Zwillinge schütteten den Rest hinein, und sofort blubberte der Trank auf, und wechselte von Gelb zu Lila. „Von Gelb zu Lila…von Gelb zu Lila??! Das darf nicht Lila werden!“ Zutiefst erschüttert las sich Valentine das Rezept noch mal Zeile für Zeile durch. „Wehe das liegt an diesen bescheuerten Wurzeln…“, murmelte George und blickte finster den Trank an. „Ähm, Valie?“ „Was?“, fragte sie Fred bissig. „Der Trank muss Lila werden. Steht DA!“ Er tippte mit dem Zeigefinger auf die letzte Zeile. „Ja, aber er sollte blau werden, weil ich doch extra noch Perlmutkraut dazugegeben habe, warum hat das nicht funktioniert?“ Fred verdrehte die Augen, während George seelenruhig eine Probe abfüllte und sie Snape an den Lehrertisch brachte.
 

Beim Mittagessen war Valentine immer noch nicht über ihren „schwerwiegenden“ Fehler hinweg, schließlich war sie doch die beste in Zaubertränke! Als sie in ihrem Nachtisch stocherte, flatterte plötzlich eine Eule zu ihr hin. ,Nanu, die Post war doch schon da!’, dachte sie, und bindete den Brief von der Eule los. Doch plötzlich weiteten sich ihre Augen, und ein Lächeln bahnte sich über ihr Gesicht, als sie den Brief auffaltete:
 

Hallo Valentine!

Wie geht es dir? Bestimmt gut, laut deinen Schwärmereien über Hogwarts in deinem letzten Brief. Entschuldige, dass ich erst jetzt schreibe, aber ich hatte viel um die Ohren. Unser Lieblingslehrer Firus macht mir mal wieder die Hölle heiß, im wahrsten Sinne des Wortes, du weißt ja wie er ist. Abgesehen davon ist noch nichts Aufregendes hier in Skagrot passiert, außer dass es hier bedeutend stiller geworden ist, seid du weg bist. Ich glaube, ich bin der Einzige der hier noch ein gutes Wort über dich verliert, doch das macht mir nichts aus. Sollen die anderen doch denken was sie wollen…Themawechsel: Ich habe ein bisschen herumexperimentiert, und siehe da: ich habe mir einen eigenen Portschlüssel erschaffen! (Na ja, eigentlich hab ich nur den Zauber von einem registriertem Portschlüssel gebrochen, sodass ich ihn benutzen kann wann ich will, aber das ist erstmal zweitens.) Jedenfalls dachte ich mir, dass ich dich doch mal besuchen kommen könnte! Du musst mir nur schreiben, wann es dir passt, und schon werd ich da sein! Denn es ist echt scheiße hier ohne dich!

Schreib am besten gleich mit der Eule zurück!

Viele Grüße, Drake
 

Ihr bester Freund Drake hatte ihr endlich zurück geschrieben! Sie waren wie ein Herz und ein Seele gewesen, beinah wie sie es jetzt mit den Zwillingen war. „Hey George!“ Sie stupste ihren Nachbar an. „Ja?“ „Wann ist denn hier so ein…so ein Hogsmeade-Besuch?“ „Dieses Wochenende! Bloß gut, ich muss unbedingt wieder zu Zonkos…“ „Gibt’s da irgendwelche Orte zum Treffen?“ „Ja, zum Beispiel die Drei Besen oder-“ „Gut, danke!“ Valentine kramte aus ihrer Tasche ein Stück Pergament und eine Feder hervor, und schrieb:
 

Hi Drake!

Diesen Samstag wäre gut! Wir treffen uns um 16 Uhr im Dorf Hogsmeade bei den Drei Besen! Ich freu mich schon riesig!

Liebe Grüße, Valentine
 

Sie band den Zettel wieder an die Eule, und sofort erhob sich diese und flatterte davon. „Von wem ist denn der Brief?“, wollte George wissen. „Oh, von meinem Freund aus Skagerot! Wir wollen uns am Wochenende treffen!“ „Du hast einen Freund?“ George hob die Augenbraue. „Du verschweigst uns aber vieles, meine Liebe!“ Verwirrt schaute Valentine ihn an. „Hä, na- ach Quatsch, ich meine Freund im Sinne von Kumpel, Mensch!“ Sie lachte, und knuffte ihn an der Schulter. „Na, man muss doch wissen ob man träumen darf.“, erklärte er ihr sachlich, während er seinen Kürbissaft austrank. Dabei blickte er aus dem Augenwinkel zu ihr hinüber, jedoch sagte Valentine nichts dazu, und studierte den Brief noch mal. Er meinte einen leichten Rotschimmer um ihre Nase herum zu erkennen, und grinste in sich hinein.
 

Der Unterricht in Verteidigung gegen die dunklen Künste an diesem Nachmittag gestaltete sich wieder als recht schwierig. Es war das absolute Hassfach von Valentine, und sie fragte sich warum ihre gegensätzlichsten Fächer an einem Tag waren. Diesmal war nicht sie es, die alles bestimmte, sondern die Jungs, und mit deren Hilfe schaffte sie es immer mit Ach und Krach durch die Stunden. Valentine war sich sicher, dass ihr Lehrer Dungeon sich einen Spaß daraus machte, sie so oft es ging als Objekt darzustellen, wie man es nicht machen sollte. Wenn sie etwas vorführen musste, versuchte sie so oft es ging zu den Zwillingen zu schielen, die ihr die Zauberstabbewegungen hinter dem Rücken von Dungeon vormachten. Zum Glück kam es heute zu zwei theoretischen Stunden, sodass die gesamte Klasse nur von den Tafeln abschreiben musste. Valentine konnte es kaum fassen, mal nicht Zaubern zu müssen, als Dungeon das lang anhaltende Kratzen der Federn unterbrach. „So, das dürfte für heute genug sein! Ich glaube, Sie alle stimmen mir zu, wenn ich sage, dass der heutige Unterricht doch ziemlich langweilig war. Deswegen habe ich mir überlegt, noch die letzten paar Minuten ein kleines Zaubererduell abzuhandeln!“ Ein aufgeregtes Murmeln setzte ein, und sofort schossen einige Hände in die Höhe. „Oh, so viele Freiwillige! Na dann nehme ich…Frank- “- einer seiner Lieblingsschüler, der Dungen vergötterte- „und…“ Dungeon blickte sich um. „Steh schon mal auf.“, murmelte Fred seiner Freundin zu. „…und Valentine!“ Gequält lächelte sie Fred an, und erhob sich. ,Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn!’, schoss es ihr durch den Kopf. Auch diesen Frank aus Slytherin konnte sie nicht leiden, da er immer der erste war, der über sie lachte. Vorne angekommen, nahmen beide ihre Kampfhaltung ein und warteten auf den Startschuss. „Ach ja, ich werde keine besonderen Regeln aufstellen, Sie sollen uns ruhig Ihr Können zeigen!“, wobei Dungeon dies offensichtlich zu Frank sagte. „Außer natürlich die Unverzeihlichen Flüche, wobei Sie ja eigentlich nicht im Stande sind diese durchzuführen!“. Er lachte laut auf, und einige Slytherins grinsten blöde. Hatte Valentine sich gerade noch verlieren sehen, war sie sich plötzlich sicher zu gewinnen. Es gab keine Regeln, also konnte sie jeden x-beliebigen Zauber einsetzen, und nicht diese dämlichen die sie nicht hinbekam…Jetzt konnte sie mal zeigen was sie draufhatte!

Dungeon gab den Startschuss, und Frank schleuderte ihr einen Expelliarmus entgegen, wohl ganz sicher dass es nur so einen leichten Zauber bräuchte. Doch Valentine weichte ihm geschickt aus und rief: „Vertigo!“ Der Schwindelzauber verfehlte Frank nur knapp, und er war kurze Zeit völlig erstaunt, doch er riss sich schnell wieder zusammen. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf, und die gesamte Klasse plus Dungeon waren äußerst erstaunt darüber, wie gut sich Valentine hielt. „Hast wohl heimlich geübt!“, keuchte Frank ihr zu, „Mit deinen dämlichen Freunden, du Schlammblut!“ „WIE BITTE?! Niemand nennt meine reinblütige Familie Schlammblut! SECTUMSEMPRA!!!“ Angestachelt durch ihren Zorn, fegte der Fluch über Frank hinweg, und augenblicklich war sein gesamter Brustkorb aufgeschlitzt, und er fiel röchelnd zu Boden. „Du mieses Stück - !“ „AUFHÖREN, ES REICHT!“, schrie Dungeon plötzlich, und lief schnell zu Frank hin, um seine Wunden augenblicklich mit einem Singsang zu bearbeiten. Die anderen Schüler waren totenstill, während sich die Wunden leicht schließten. „Bringen Sie ihn sofort ins Krankenzimmer!“, rief er zwei kräftigen Jungs aus Slytherin zusammen, die Frank mit einer Leichtigkeit hochnahmen und ihn heraustrugen. Valentine bebte, doch es tat ihr nicht Leid, überhaupt nicht. Dungeon drehte sich zu ihr um: „WAS FÄLLT IHNEN EIN? WAS FÄLLT IHNEN EIN DIESEN FLUCH ZU BENUTZEN?“ „Es war doch alles erlaubt!“, antwortete Valentine schroff. Dungeon kam auf sie zu, und zischte: „Dieser Fluch ist in dieser Schule verboten, und das wissen Sie genau! Sie gehen jetzt mit mir augenblicklich zum Schulleiter, wo wir Ihren Rauswurf beschließen werden! Der Unterricht ist beendet!“, rief er den anderen zu, packte Valentine am Handgelenk und zog sie grob hinter sich her. Doch niemand rührte sich und alle schauten ihnen nach, außer die Zwillinge. „Lassen Sie sie los!“, riefen sie im Chor. „So können Sie mit einem Kerl umgehen, aber nicht mit einem Mädchen!“ „Haltet euren Mund, Weasleys! Sonst ziehe ich jedem fünfzig Punkte ab!“ Damit verschwand er aus dem Klassenzimmer, und ließ die beiden mit geballten Fäusten zurück.
 

Erst vor einem Wasserspeier blieben Dungeon und Valentine wieder stehen. „Zitronensorbet!“, sagte er ärgerlich, und der Wasserspeier schob sich zur Seite und offenbarte eine steinerne Wendeltreppe. Er deutete an, dass Valentine sich auf eine Stufe stellen sollte, und mit eiserner Miene ging sie an ihm vorbei und betrat die Treppe. Sofort fingen diese an sich wie eine Rolltreppe nach oben zu drehen, bis sie vor einer Holztür stehen blieb. Dungeon klopfte dreimal an, und eine Stimme rief: „Herein!“ Er öffnete die Tür, und Valentine sah einen großen runden Raum dahinter. Es hangen viele Porträts an den Wänden, und merkwürdige Instrumente stellten den Raum voll. In der Mitte saß hinter einem Schreibtisch Dumbledore, der die beiden durch seine Halbmondbrille musterte. „Was gibt es, Marcus?“ Dungeon holte tief Luft, und versuchte in einem ruhigen Ton zu sprechen. „Diese Schülerin hat den verbotenen Sectumsempra-Zauber an einem Schüler während meines Unterrichts durchgeführt.“ „Doch sicherlich nicht ohne Grund?“, fragte Dumbledore ruhig und ließ seine Augen auf Valentine ruhen. „Nein, Sir, es war während eines Duells, das von Professor Dungeon vorgeschlagen wurde.“ Sie blickte ihren Lehrer dabei wütend an. „Ich habe vorher ganz klar die Regeln festgelegt!“, verteidigte sich dieser. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass…“ Er blickte Dumbledore an, der die beiden plötzlich anlächelte. „Oh, ich glaube da liegt ein einfaches Missverständnis vor. Sehen Sie…“ Er stand auf und ging um seinen Schreibtisch herum. „Miss Shapeheart war sicherlich vor diesem Duell nicht mit den Duellregeln von Hogwarts vertraut, da sie ja neu ist. Glauben sie mir, Marcus, in Skagrot herrschen andere Regeln.“, setzte er hinzu, als Dungeon den Mund öffnete, um zu protestieren. „Stimmt das in etwa, Miss Shapeheart?“ „Ja, Sir!“, antwortete sie Dumbledore wahrheitsgemäß. Es stimmte wirklich, in ihrer alten Schule machte keiner einen solchen Aufstand wegen eines simplen Fluches. „Aber…“, setzte Dungeon an. „Natürlich wird sie trotzdem eine Strafe bekommen.“ Das fand Valentine jedoch wieder ungerecht, doch sie wollte lieber nichts erwidern. „Würden Sie bitte rausgehen, Marcus, ich möchte die Strafe unter vier Augen besprechen.“ Professor Dungeon sah verdutzt aus, dennoch befolgte er Dumbledores Wort und verließ das Büro.

„Setzen Sie sich doch bitte.“ Er zeigte mit seiner Hand auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, und Valentine befolgte seine Worte. „Ich möchte ihnen keine Strafe aufgeben, die etwas mit Verteidigung gegen die dunklen Künste zu tun hat, wie ich merke ist das nicht gerade ihr stärkstes Fach.“ Valentine lächelte, und auch Dumbledore schmunzelte leicht. „Dennoch möchte ich, dass Sie versprechen, gegebenenfalls Nachhilfestunde zu nehmen. Diese müssen nicht unbedingt von einem Lehrer ausgeführt werden, ich kenne auch ein paar Schüler, die diese Sache sehr gut meistern würden.“ „Und die wären?“ „Nun, dazu gehören eine Menge Gryffindors, wie zum Beispiel ihre beiden Freunde, aber auch Harry Potter und Hermine Granger.“ Er machte einen längere Pause, und das Mädchen fragte sich gerade, ob das etwa die ganze Strafe gewesen sein soll, doch schon fuhr der Schuleiter fort: „Weiterhin möchte ich, dass Sie sich bei Mr Hall entschuldigen, denn Madame Pomfrey wird ihn sicherlich wieder zusammenflicken können.“ „Aber er hat mich als Schlammblut beschimpft!“, protestierte sie plötzlich. „Trotzdem rechtfertigt das ihre Tat nicht. Als Hexe müssen sie auch lernen, bestimmte Dinge einfach zu überhören, und sich nicht provozieren zu lassen.“ Widerwillig nahm Valentine diesen Satz auf. Sie glaubte, er würde sie gerade überhaupt nicht verstehen. „Diesen Samstag geht unser Wildhüter Hagrid in den Verbotenen Wald. Ich möchte, dass sie mit ihm mitgehen, und dann betrachtete ich ihre Strafe als abgeschlossen.“ „Und wann genau?“ Plötzlich fiel ihr schmerzhaft ihr Treffen mit Drake ein. „Um 20 Uhr.“ „Okay…“ „Aber ich möchte Ihnen sagen, dass es das letzte Mal war, das sie den Status der Neuen nutzen konnten. Sie können jetzt gehen.“

Angekratzte Erinnerungen

Während Valentine in Dumbledores Büro war, warteten die Zwillinge nervös im Gryffindorraum auf sie. Jedes Mal blickten sie auf, wenn jemand durch das Porträtloch kam, und ihrem Bruder Ron entging das nicht, der mit Harry eine Partie Zauberschach spielte; Hermine saß daneben und las ein Buch. „Worauf wartet ihr denn?“, fragte Ron seine Brüder, während einer seiner Türme einen Bauern von Harry platt machte. „Auf den Weihnachtsmann, du Dummkopf!“, meinte Fred gehässig. „Wo ist Valentine?“, fragte Harry, und blickte sich nach ihr um. „Na auf die warten wir ja. Es entscheidet sich gerade ob sie von der Schule fliegt oder nicht.“, meinte George düster. „Ist nicht wahr! Weswegen?“, meinte Ron erschrocken. „Wegen diesem Mistkerl von Dungeon.“ „Also ich finde ihn eigentlich ganz gut.“, meinte Harry beiläufig, während er die Überreste seiner Schachfiguren vom Brett wischte. „Ja, du bist ja auch Spitze in diesem Fach, aber Valentine, er macht sie richtig fertig, nur weil sie nicht so gut ist wie alle anderen.“ „Jedenfalls hat sie den Sectumsempra auf diesen Slytherin Hall angewendet, weil er sie als Schlammblut bezeichnet hat“, schloss Fred, während Ron auflachte: „Ha, geschieht jedem Slytherin recht!“ „Ronald!“ Hermine schlug mit ihrem Buch laut auf dem Tisch auf, wobei ein paar Schachfiguren umflogen. „Weißt du überhaupt was dieser Zauber bewirkt? Das ist nicht lustig!“ „Und ich finds nicht lustig, dass du unser Spiel kaputt machst!“, jammerte er und versuchte verzweifelt die Figuren wieder richtig hinzustellen. „Jedenfalls wäre es nur gerecht, wenn sie deswegen…“, sie sah den Todesblick der Zwillinge auf sich haften, „äh…wenn sie zumindest etwas bestraft wird. Ich meine, eigentlich ist sie ja ganz nett.“, schloss sie kleinlaut und vergrub sich wieder hinter ihrem Buch.
 

Plötzlich schwang das Porträt auf, und Valentine kletterte durch den Eingang herein. Sofort sprangen die Zwillinge auf, und fragten aus einem Mund: „Und?“ Auch Harry, Ron und Hermine drehten sich erwartend um. Leicht verdutzt über die vielen Blicke auf sich, antwortete sie ihnen: „Alles in… Ordnung!“ Ein Aufatmen ertönte, und im nächsten Moment sah sie sich stürmisch von George umarmt. „Na da hast du ja noch mal Glück gehabt! Auf Dumbledore kann man sich eben verlassen, der schmeißt seine kleinen Schafe nicht so schnell raus!“, stellte Fred erleichtert fest, jedoch regte sich für eine Sekunde ein eigenartiges Gefühl in ihm, als er die beiden so sah. War dies tatsächlich nicht sogar das erste Mal, dass George und Valentine sich umarmten? Ron unterbrach Freds Gedankengänge, indem er fragte: „Aber ganz ungeschoren bist du doch nicht weggekommen, oder?“ „Oh, nein, ich…“ Auf einmal wurde ihr bewusst, dass sie George immer noch umarmte, irgendwie eigentlich zu lange schon…! Schnell, aber nicht zu hastig, löste sie sich von ihm, und ging zu den anderen, um sich zu setzen und zu erzählen. Auch George schien einen Augenblick verwirrt, bevor er sich besann und sich neben seinen Bruder setzte. Valentine fing an: „Also, wie gesagt hat mich Dumbledore nicht von der Schule geworfen, auch wenn das Dungeon sicherlich gerne gehabt hätte…jedenfalls soll ich lediglich mehr Verteidigung gegen die dunklen Künste üben, mich bei Hall entschuldigen und mit Hagrid in den Verbotenen Wald gehen.“ Hermine sah von ihrem Buch auf und meinte: „Also, ich glaube mit dem Üben können wir dir hier alle helfen, oder?“ Es erfolgte ein einheitliches Nicken, dann grinste Ron: „Und der Verbotene Wald ist auch nicht weiter schlimm, jedenfalls solange Hagrid dabei ist.“ Er und Harry dachten sofort an ihre Erfahrungen mit dem Wald und das es doch mit Hagrid tausendmal besser war, wenn auch immer noch gefährlich. „Aber sich bei Hall entschuldigen?“, sagte Fred empört. „Er hat dich immerhin Schlammblut genannt!“ „Ach, ich werd mir da schon kein Bein ausreißen.“, winkte sie ab. Trotzdem wusste sie, dass dieses Unternehmen nicht so einfach werden würde. Hall würde vehement abstreiten, dass sie sich entschuldigt hätte, wenn es keinen triftigen Zeugen gäbe, sprich einen Lehrer. Also musste sie es irgendwie schaffen, dass es ein Lehrer mitbekam. „Aber ich glaube, die Slytherins werden dir die Hölle heiß machen.“, sagte Harry und lächelte mitleidig. „Denk ich eher nicht, diese Idioten haben doch viel zuviel Schiss, dass Valie das Gleiche mit ihnen anstellt. Außer ein paar bösen Blicken wird da nichts kommen.“, meinte George selbstsicher. „Von den anderen Häusern anscheinend auch…“, murmelte Valentine. Sie hatte längst bemerkt, dass die anderen Gryffindors sie immer wieder anblickten.
 

Am folgenden Tag behielt George mit seiner Prognose recht: die Slytherins warfen Valentine böse Blicke zu, und trauten sich nicht, sie irgendwie zu provozieren, wie sie es sonst bei anderen taten. Sie waren sichtlich verärgert über den Angriff, aber einige fühlten auch Ehrfurcht, denn welcher Slytherin würde nicht zu gerne diesen verbotenen Zauber ausführen wollen? Ein Junge aus der Sechsten flüsterte ihr sogar zu, dass sie im falschen Haus wäre. Die anderen Schüler sahen sie ebenfalls mit gemischten Gefühlen, und einige gingen ihr partout aus dem Weg. Jetzt wusste sie also, wie Harry sich manchmal fühlen musste…Mit der Zeit machte es sie ganz wuschig, ständig angeglotzt zu werden. Vielleicht würde es ja etwas durch ihre Entschuldigung besser werden… Deswegen machte Valentine sich an einem Freitagnachmittag auf den Weg zum Krankenflügel. Sie hatte gehört, dass es Hall den Umständen entsprechend wieder besser ging, jedenfalls soll er sich gerne darüber aufregen, dass er nicht das Krankenzimmer verlassen darf. Valentine klopfte an die Bürotür von Madam Pomfrey, und diese öffnete sie sofort. „Hallo ‚Madam Pomfrey, ich wollte fragen, ob ich Frank Hall besuchen kann.“ „Oh, sind Sie Miss Shapeheart?“ Die Krankenschwester betrachtete Valentine kritisch. „Ja.“ „Oh, ich glaube, dass Mr Hall Sie bestimmt nicht sehen will.“ „Ich weiß, aber…ich wollte mich entschuldigen.“ „Na dann versuchen Sie ihr Glück, bei diesem störrischem Esel.“ Somit ging Valentine in den Krankensaal, und sofort rief ihr Frank entgegen: „Ich hab Ihnen doch gesagt, ich nehme diese Drecksmedizin nicht!“ Doch bei Valentine Anblick verstummte er, und sein Gesicht wurde zornig. „Was willst du denn hier?“ „Mich entschuldigen.“ Frank schnaubte auf. „Das ich nicht lache! Nur weil es Dumbledore will!“ „Ja.“ Sie ging zu seinem Bett hin, und setzte sich auf das daneben. Frank konnte sich offensichtlich nicht wirklich aufrichten, da ein großer Verband ihm um den Oberkörper gebunden war, und somit versuchte er noch grimmiger zu schauen. Eine Zeit sagte keiner etwas, Frank kam sich scheinbar in seiner Lage unterlegen vor, somit ergriff Valentine das Wort. „Ich entschuldige mich nur, wenn du dich für das „Schlammblut“ entschuldigst.“ „Ich denk doch nicht daran!“ „Vielleicht würde es dich interessieren, dass ich reinblütig bin.“ „Denkst du das weiß ich nicht?“ „Warum hast du es dann gesagt?“ „Weil…man das halt so sagt.“ Valentine musste auflachen. So ein banaler Grund?! „Na ja, ihr seid halt doch nicht die Hellsten…“, murmelte sie. Frank war leicht erschrocken über die Härte in ihrem Gesicht, das passte einfach nicht zu ihrem Wesen. Sie blickte auf den Boden unterm dem Krankenbett, und fragte plötzlich tonlos: „Hast du einen Bruder?“ „Was interessiert dich das?“ Tatsächlich hatte er überhaupt nicht mit so einer Frage gerechnet. „Antworte mir. Bitte.“, setzte sie leise hinzu. „Haust du ab, wenn ich es dir sage?“ „Ja.“ „Ich hab keine Geschwister.“ Plötzlich ging die Tür auf, und Madam Pomfrey kam mit einem Tablett herein. „Mr Hall, es ist Zeit für ihre Medizin.“ Frank knurrte, und Valentine sprang vom Bett auf. „Also Frank, es tut mir leid, das mit dem Fluch. Wird nicht wieder vorgekommen.“ Er würdigte sie keines Blickes, da er wusste dass er verloren hatte, während ihm Madam Pomfrey die Medizin in einen Becher goss. Aber das war Valentine herzlich egal, schließlich hatte sie erreicht, was sie wollte: nämlich das eine glaubwürdige Person die Entschuldigung gehört hatte
 

Und ehe sich die Schüler von Hogwarts versahen, brach auch schon das erste Hogsmeade-wochenende an. Das hieß, es war bereits Ende Oktober, und das Wetter war schon lange nicht mehr gemütlich. Kühle Winde fegten über das Land, und die Bäume hatten schon längst ihre Blätter verloren. Eingehüllt in einen warmen Mantel und mit einem Schal um den Hals gewickelt, stand Valentine mit den Jungs in der Abmeldeschlange, denn jeder musste von Filch abgehakt werden. „Schau noch mal die Liste durch!“, erinnerte Fred seinen Bruder zum zehnten Mal. „Oh man, ihr habt doch alles aufgeschrieben!“, lachte Valie, während George eine Liste aus seiner Tasche kramte. „Das wäre aber nicht gut, wenn wir etwas vergessen würden!“, tadelte er sie, und die Reihe bewegte sich einen Schritt nach vorne. „Ja, aber es ist doch nicht das letzte Mal, dass es nach Hogsmeade geht, Leute!“ „Das weißt du nicht!“, grinste Fred, und Valentine gab sich geschlagen. Diese zwei waren einfach nur unmöglich! Nach fünf Minuten hakte Filch sie endlich von der Liste ab, und sie machten sich über die geschlungene Straße auf nach Hogsmeade. Lediglich ein Fußweg von nur 15 Minuten musste zurückgelegt werden, und schon sah man Dächer und Häuser aufblitzen. Es war viel los in dem kleinen Dorf, viele Zauberer und Hexen wuselten zusammen mit den Schülern umher. Die Drei schlenderten die Hauptstraße entlang, und Valentine ließ sich die ganzen Läden zeigen, die sich mit ihren Angeboten gegenseitig überboten. Am interessantesten war natürlich der Honigtopf, indem Valentine auch einiges an Geld ließ. Sie war eine echte Naschkatze (auch wenn dies in einer Freundschaft mit den Zwillingen durchaus gefährlich werden konnte), und sie musste einfach alles probieren was es zu probieren gab, und somit war ihre Tasche reichlich schwerer beim Verlassen des Ladens.

Gerade ließ Valentine ein paar rote Kaugummiblasen aufsteigen, die es ihr besonders angetan hatten, als sie dabei die Marktplatzuhr erblickte, die Fünf vor Vier anzeigte. „Oh, Jungs ich muss los!“ „Ach zu deinem Lover?“ „Man, wie oft muss ich es euch denn noch sagen?!“, lachte sie. „Wir sind Freunde, wie ihr und ich!“ Die Zwillinge zogen eine Schnute. „Wir dachten, wir wären etwas Besonderes!“, und Fred fügte mit einem theatralischem Schniefen hinzu: „Komm, George, lass sie ziehen, sie hat sich entschieden…“ „Ihr seid doch echt blöd!“ Und mit einem frechen Zunge rausstrecken aber dennoch den Worten „Bis später!“, gingen die Brüder in die entgegengesetzte Richtung von Valentine. Sie lächelte ihnen nach, und bog dann rechts in die Straße zu ihrem Verabredungsort ein. Durch die Fensterscheiben sah sie, dass der Pub gut besucht war, aber von Drake war noch nichts zu sehen. Langsam machte sich eine Vorfreude in Valentine breit: wenn sich es sich recht überlegte, hatte sie ihn ziemlich vermisst. Seit der ersten Klasse waren sie befreundet, durch unzählige Erlebnisse waren sie miteinander verbunden, sie waren einfach füreinander da gewesen. In letzter Zeit ging dies natürlich schlecht, wenn man auf verschiedene Schulen ging, aber sie war sich sicher, dass das ihrer Freundschaft nicht schaden würde. Während sie so in Erinnerungen schwelgte, ertönte plötzlich ein Plopp, und ein junger Mann erschien auf der anderen Straßenseite. Er war in einen Reiseumhang gewickelt, hatte die rechte Hand um etwas geschlossen und blickte sich um. Ein Mädchen mit längeren blonden Haaren als in seiner Erinnerung fiel ihm auf, die gedankenverloren auf den Boden vor sich hinstarrte. Er lächelte, sie hatte sich so gut wie gar nicht verändert. Als er die Straße überquert hatte, blickte Valentine plötzlich auf. Ihre Augen weiteten sich, als ihr bester Freund ihr auf einmal entgegenkam. „Oh mein Gott, Drake!“, rief sie ihm freudestrahlend zu. „Valie!“ Er rannte auf sie zu, und beide umarmten sich innig. „Ich kanns nicht glauben, dass du wirklich hier bist!“ „Tja, Portschlüssel eben!“ Er zeigte ihr den Schlüssel in seiner Hand, und grinste zufrieden. „Ein Portschlüssel, der wie ein Schlüssel aussieht! Genial, oder?“ „Oh, natürlich, das kann ja nur von dir stammen!“ Sie strubbelte ihm durch die schwarzen Haare, bevor sie gemeinsam in die Drei Besen gingen.

Irgendwo im hinteren Teil ergatterten die beiden mit ihren Butterbierkrügen noch einen freien Tisch, während sich die verschiedensten Zauberer zwanglos und lachend unterhielten. „Na dann, Prost!“ Sie stießen ihre Krüge aneinander, und tranken in großen Zügen, damit sich die wohlige Wärme des Getränkes auch in ihren Körpern ausbreitete. Valentine setzte als Erste wieder ab, und fragte: „Wie hast du es geschafft, unbemerkt rauszukommen?“ Damit meinte sie die ganzen Zauberbarrieren, die es ja schließlich um jede Schule gab. „Ganz einfach: ich hab eine undichte Stelle gefunden! Du kennst doch den Stachelbusch kurz vor dem Eingangstor. Diese Pflanze muss irgendetwas an sich haben, jedenfalls hat die Barriere dort ein Leck. Da eh niemand freiwillig in so einen Busch steigen würde, haben sie es wohl so gelassen.“ Er zuckte die Schultern. „Jedenfalls willst du nicht wissen, wie meine Klamotten unter dem Mantel aussehen.“ Valentine musste bei der Vorstellung, wie Drake sich durch einen Busch kämpfte, auflachen. „Ja, war keine schöne Sache! Und weißt du, wen ich noch abschütteln musste?“ „Lass mich raten…Sarah?“ „Bingo! Die verfolgt mich seit diesem Schuljahr bis zum Erbrechen…“ „Tja, für sie heißt es jetzt eben freie Bahn auf ihren Süßen! Ich steh ja schließlich nicht mehr im Weg!“ Sie streckte ihm die Zunge raus, während ihr Kumpel laut protestierte, das er nie mehr im Sinn gehabt hätte, als Sarah wegzusperren. So unterhielten sich die zwei noch lange über alte Zeiten, aktuelle Entwicklungen und sonstiges, als Drake dann das Gespräch auf ein bestimmtes Thema lenkte.
 

„Sag mal, Valie…“ „Ja?“ Sie lächelte ihn an, denn es gefiel ihr so richtig sich mal mit jemanden auszutauschen. „Über all die Themen, die wir angesprochen haben, lässt du eines weg…“ „Ach ja?“ Sie schluckte, denn gleich würde bestimmt… „Ich meine die Anhörung im Sommer.“ Sie hatte es gewusst, und seufzte auf. „Bin rausgekommen, siehst du doch.“ „Ach nee!“ Er verdrehte die Augen. Er beugte sich über den Tisch zu ihr vor und flüsterte: „Die Frage ist: Wie bist du da raus gekommen?“ Dieses Thema hatte Valentine erfolgreich die letzten Monate verdrängt. Denn zu Anfang des Sommers war sie zu einer Anhörung im Ministerium geladen, doch nicht wegen Minderjährigenzauberei, sondern wegen... „Dem Cruciatus!“ Valentines Augen weiteten sich bei diesen leisen Worten, die über den Tisch schwebten. Sie blickte Drake an, und in dessen Augen loderte Neugier auf, aber auch etwas Undefinierbares. „Die Leute aus meiner Verteidigung haben mich rausgehauen, und das, wie du weißt, zu Recht.“ „Das bezweifle ich auch nicht, aber alle anderen auf Skagrot.“ „Das ist mir egal.“ „Aber wie, Valie? Es gab auch Beweise gegen dich.“ „Und?!“ Eine Wut stieg urplötzlich in ihr auf. „Wär es dir lieber, wenn ich in Askaban gelandet wäre? Wenn ich…schuldig wäre?“ „Nein.“ „Dann hör auf zu fragen, wie du siehst ist es mir unangenehm darüber zu reden.“, meinte sie bissig und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. „Sorry.“, kam es von Drake, und er trank sein Butterbier aus. Wenn Valentine wirklich nichts weiter sagen wollte, musste es wirklich ernst sein. Sie saßen noch eine kurze Zeit schweigend zusammen, bevor Valentine fragte: „Wie spät ist es?“ „Um Sechs. Ich werd dann auch mal losmachen müssen, sonst fällt meine Abwesenheit zu sehr auf.“ „Okay, ich muss auch gehen, muss mich noch mental auf den Wald vorbereiten.“ Dieser Satz entlockte beiden schon wieder ein Grinsen. Sie bezahlten ihre Getränke, und gingen raus vor den Pub. „Na dann…“ Drake drehte sich zu Valentine um. „Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, beziehungsweise können wir uns ja auch schreiben!“ Er zwinkerte ihr zu. „Ja, war toll das du hier warst!“ Sie umarmten sich zum Abschied, bevor Drake seine Hand um den Schlüssel schloss, und mit einem Plopp in einer dunkleren Ecke verschwand.

-----------

sorry das es diemals etwas länger gedauert hat^^ hatte eine blockade, und deswegen gefällt mir das kapitel auch net ganz so doll, naja....falls ihr euch über irgendwelche sachen wundert: ist so beabsichtigt ;)

danke für die kommis übrigens^^

mfg Icecuby

Der verbotene Wald

Valentine seufzte kurz, bevor sie ihren Heimweg nach Hogwarts antrat. Jetzt hatte Drake doch tatsächlich in ihren Erinnerungen gekramt! Natürlich war es sein Recht, und es war bestimmt nicht gut die Sache zu verleugnen, aber es lebte sich soviel besser ohne diese Schande, zumal es ein hartes Stück Arbeit war, nicht mehr daran zu denken. Sie hatte beschlossen, alles schön ins hinterste Hintere ihres Kopfes zu verbannen und mit Stacheldraht zu versiegeln.

Gedankenverloren widmete sie sich wieder ihrem Kaugummi, und ließ rote Blasen in die Luft steigen. Jetzt galt es sich auf andere Gedanken zu bringen. Ob es im Wald sehr gefährlich werden würde? Sicherlich nicht, solange Hagrid dabei war, wozu ist ein Riese jedenfalls riesig? Bestimmt musste sie dann irgendetwas zählen oder aufsammeln, auf jeden Fall bestimmt nichts Gefährliches…

Der kalte Wind blies ihr ins Gesicht, und sie musste ihren Schal fester ziehen, damit ihr Hals besser geschützt war. Auch andere Schüler hatten bereits den Plan gefasst, wieder nach Hogwarts zu gehen, wobei einige immer wieder verstohlene Blicke zu ihr warfen.
 

Als sie durch das Porträtloch stieg, fasste sie den Entschluss, ihren Aufsatz für Geschichte der Zauberei anzufangen. Schnurstracks ging sie auf ihr Zimmer, doch während sie es sich auf ihrem Bett gemütlich machte, schlief sie langsam nach dem ersten Absatz ein…

In ihrem Traum fand sie sich auf einer Wiese wieder, allerdings nicht allein: Irgendjemand hielt sie an der Hand. Dieser Jemand zog sie plötzlich die von der untergehenden Sonne überfluteten Wiese entlang, und er war rothaarig. Valentine wusste sofort das es einer der Zwillinge war, aber eben auch nur einer: seltsamerweise konnte sie nicht ausmachen, ob es Fred oder George war. Das passiert ihr sonst nie! Doch das war nicht weiter schlimm, denn sie war einfach nur froh mit ihm an diesem Ort zusammen zu sein, und eine innere Zufriedenheit breitete sich in ihr aus. Zusammen blieben sie an einem Abgrund stehen, und ein weites Meer öffnete sich vor ihnen. „Wunderschön, oder?“ „Ja…“, schwärmte sie, und ließ seine Hand los. Aber ihr Zwilling zog sie langsam an sich ran, und drehte ihr Gesicht zu seinem, bevor Valie seine Sommersprossen zählen konnte...
 

„Hey Valie, aufwachen!“ Unsanft wurde sie aus ihrem Traum gerissen. „Was ist denn los, Katie?“, nuschelte sie und rieb sich die Augen. „Deine Strafarbeit fängt gleich an! In… exakt 10 Minuten!“ „Oh Mist!“ Sofort sprang sie aus ihrem Bett, schnappte ihren Zauberstab, und rief Katie noch „Danke!“ zu, als sie schon aus dem Zimmer stürmte und in rekordschnelle in der Eingangshalle war. Da erblickte sie auch schon ihre Jungs, die an den Punktegläsern der Häuser standen. Durch den Schall von Valentines Rennen aufgeschreckt, drehten sie sich zu ihr um und grinsten. „Mensch, wir dachten schon, du kommst gar nicht mehr!“, rief Fred ihr zu. Valentine bremste vor den beiden ab. „Wieso? Ach eigentlich egal, ich muss los!“ Sie sprintete zur Eingangstür in die beginnende Nacht hinaus, und sie hörte nur ein „Warte!“, ehe die Jungs sie auf halbem Wege eingeholt hatten.

„Wir wollen mitkommen!“, keuchte George. „Ihr habt echt nichts Besseres zu tun…!“
 

Draußen vor der Wildhüterhütte stand bereits Hagrid, der schon seine Armbrust geschultert und eine Laterne in der Hand hatte. Außer Atem kamen die drei vor ihm zum Stehen, und Hagrid runzelte die Stirn. „Sollte nicht nur Valentine kommen?“ „Ach weißt du, Hagrid, wir haben uns überlegt auch mal offiziell in den Wald zu gehen, stimmts George?“, meinte Fred, der sich die Seite hielt, und sein Ebenbild nickte grinsend. „Da hol mich doch der Teufel!“, lachte Hagrid. „Ihr habt echt nur Flausen in der Birne! Na ja, mir soll’s recht sein!“ Er gab George seine Laterne. „Passt auf: Ich muss im Auftrag von Professor Snape eine seltene Blume aus dem Wald holen.“ Er zog etwas aus seiner Manteltasche, und es entpuppte sich als eine tiefdunkelrote Blüte. „Das Zeug schimpft sich Amosus, und es wird ne schöne Adleraugenaufgabe, die in der Dunkelheit zu erkennen, nicht mal mit Licht sieht man sie gut genug.“ Er steckte die Pflanze zurück in die Tasche. „Wir gehen jetzt also in den Wald Blumen pflücken? Das ist die Strafe?“, fragte Valentine ungläubig. „Nun, das kann schwieriger werden als du denkst!“, brummte Hagrid, nahm sich dann eine zweite Laterne und die Gruppe machte sich auf in den Wald.
 

„Was gibt es denn hier so für…Kreaturen?“, flüsterte Valentine leise zu Fred. „Ach, alles was du dir vorstellen kannst.“ Sie verzog das Gesicht. „Vor allem kleine, böse Goblins, die sich von hinten an dich ranschleichen.“ „BUUH!“ „WAAH!“ Valentine sprang hoch und rannte ein paar Meter nach vorne, denn etwas hatte sie an den Schultern gepackt gehabt. Schon hörte sie Gelächter von hinten, und sie drehte sich um und erkannte die beiden lachenden Jungs. „George!!!“, rief sie empört. „Hey hey, Jungs, macht eurer Dame keine Angst!“, sagte Hagrid und wandte sich dann nach unten gebeugt an Valentine: „Wir werden nicht tief in den Wald gehen, oder jedenfalls nicht dahin wo es besonders gefährlich wäre.“ „Na toll…“ „Ah, wir sind schon da!“ Hagrid blieb an einer Gabelung stehen. „So, Jungs, ihr geht jetzt mit Valentine nach rechts, und immer schön auf dem Pfad bleiben! Dort dürften jede Menge Amosusse am Wegesrand wachsen. Ich werd noch ein Stück geradeaus gehen, da ist es schon wieder…na ja gefährlicher, jedenfalls braucht ihr auf eurer Route nichts zu befürchten!“, versicherte er Valentine aufmunternd. „Falls doch was sein sollte: rote Funken! In zwei Stunden treffen wir uns wieder hier! Ach ja, eure Beutel.“ Er reichte jedem einen kleinen Leinensack. Damit ging er pfeifend den Weg weiter, und George versuchte mit ihrer Laterne auf den rechten Weg zu leuchten. „Das bringt überhaupt nichts…Los, Zauberstäbe an.“ Alle drei murmelten Lumos, und dann gingen sie tiefer hinein.
 

Der Pfad war mit Wurzeln übersät; schwer vorstellbar das irgendwo dazwischen Blumen wachsen sollten. Fred ging voraus, gefolgt von Valie, und dann kam George mit der Laterne. Nach einem langen Fußmarsch hatten sie immer noch keine Blume entdeckt. Valentine spähte nach links in die Dunkelheit hinein, und da sah sie zwischen zwei kleinen Pflanzen etwas matt rötlich schimmern. „Hey haltet mal an, ich glaub da ist eine!“ Sie leuchtete mit ihrem Stab auf die Stelle, doch schon war die Blume weg. „Ich seh nichts.“, meinte Fred. „Da war aber was…“ Aus einem Reflex schwang sie das Licht wieder weg, und da war die Amosus wieder. „Ich glaub, wir sollten die Zauberstäbe wieder ausmachen, Jungs.“ Es folgte ein einheitliches Nox, und tatsächlich waren noch ein paar mehr Blumen aufgetaucht. „Na das war ja eine tolle Idee vorhin von dir, George.“, stöhnte Fred. „Ich wette wir sind schon an hunderten vorbeigetrampelt.“ „Kann ich doch nicht wissen!“ „Na los, lasst uns endlich welche aufsammeln, es wird kalt.“ Halb auf dem Boden kriechend machten sie sich ans Pflücken, doch trotzdem war ihre Ausbeute immer noch ärmlich. „Ich geh mal ein Stück abseits vom Weg, vielleicht findet sich da ja noch was!“, schlug Fred vor, und verschwand aus dem leichten Mondlicht, welches durch das Blätterdach der Bäume drang. „Pass bloß auf!“, sagte Valentine ihm besorgt nach, denn sie fand es hier überhaupt nicht gemütlich. „Lass uns weitergehen, George!“ „Okay. Fred, wir gehen weiter! Kommst du nach?“ „Ja!“, hallte es aus der Dunkelheit zu ihnen herüber, und sie hörten daraufhin Äste knacken. Als George Valentine voraus ging, fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken dass niemand hinter ihr ist, aber die Erste wollte sie auch nicht sein... Ein kalter Lufthauch fegte ihr im Nacken lang, und sofort schloss sie mit George auf und ergriff seine freie rechte Hand. „Huch, was ist denn nun los?“ Verwundert blickte er zu ihr, und lächelte. „Da hat wohl jemand Angst?“ „Na und?“, flüsterte sie zurück. „Bin auch nur ein Mädchen!“ Allerdings fiel ihr dabei ihr Traum ein, und sie war froh, dass er ihre einsetzende Röte im Gesicht nicht sah.

Zusammen gingen sie weiter als mitten auf dem Weg ein riesiger, halb hohler Baum stand. „Oh, das wars wohl.“ George runzelte die Stirn. „Ich schlag vor, wir gehen zurück und gucken noch mal richtig, sind ja auch schon lange unterwegs. Obwohl…“ Sein Blick schweifte links an dem Baum vorbei. „Hey, da scheint ja fast ein Feld mit Amosussen zu sein! Allerdings sind hübsche Sträucher drumherum…“ Fragend blickte er seine Freundin an. „Was?“ „Kannst du es verantworten mal gaanz kurz hier stehen zu bleiben, während ich mich durch die Büsche kämpfe? Dann musst du dich nicht zerkratzen.“ Sofort packte Valentine ihn fest am Arm. „WAS?! Du willst mich hier allein lassen?“ „Die Stelle ist doch gar nicht weit weg…ich lass dir doch auch das Licht da!“ „…na gut. Aber beeil dich!“ „Dann musst du mich jetzt nur noch loslassen.“ „Oh!“ Sofort ließ sie seinen Arm los, und nahm die Laterne an sich. Sie versuchte ihm hinterher zu blicken, doch kaum war er aus dem Licht gegangen, sah man ihn nicht mehr. Sie klammerte sich an ihre Lichtquelle, und hielt den Zauberstab bereit. Immer wieder blickte sie sich um. -KNACK- Genau neben ihr gab es plötzlich ein Geräusch, und sie leuchtete in die Richtung, aus der es gekommen war.
 

Ihr Herz blieb fast stehen.
 

Ein zerzauster und ausgemergelter Mann stand keine 2 Meter von ihr entfernt, und seine Augen sowie sein ganzes Gesicht sahen einfach nur geisteskrank aus. Ein irres Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, und in Bruchteilen von Sekunden konnte sie dem Mann einen Namen zuordnen: Terry Hunt.
 

Die Laterne fiel auf den Boden, Valentine wollte so schnell es geht abhauen, sie hastete durch Bäume, Gräser und Sträucher, um ihr Leben Angst habend, wie hatte er sie gefunden, er durfte sie nicht kriegen, sie musste weg, raus aus dem Wald und weg, ja nicht umdrehen, das kostete nur Zeit, Äste hingen im Weg, sie rissen ihre Kleidung an einigen Stellen auf, egal, weg von ihm, ihre Lunge strapazierte sich über, es stach ihr in den Seiten doch sie musste weiter, der Wald war zu Ende, sie rannte auf den See zu, See oder abbiegen, abbiegen dauert zu lange, rein in den See, irgendetwas schrie in ihr rein in den See – PLATSCH.

Sie watete in das eiskalte Nass hinein, und durch die Wassermengen wurde sie langsamer. Als sie bis zum Bauchnabel im Wasser stand, wagte sie es kurz zurück zu blicken. Dort am Ufer stand Terry, doch er ging nicht ins Wasser sondern grinste sie nur weiter an. Ihr Pulschlag war fast am kollabieren, doch ganz langsam beruhigte er sich durch die Nachricht, dass sie irgendwie in Sicherheit war. Sie schluchzte ziemlich heftig auf, und biss sich auf ihre Faust damit ihre Zähne sich nicht sprengen würden. Was sollte sie nun tun? Gegen ihn konnte sie allein auf gar keinen Fall etwas ausrichten! „Fred!!!George!!!“, schrie sie laut in ihrer Verzweiflung, und schickte rote Funken in die Höhe. Erst nach einer Ewigkeit wie es ihr schien, sah sie zwei Gestalten aus dem Wald hechten, und Terry drehte sich zu ihnen um. Da geschah etwas Merkwürdiges: Terry verwandelte sich in einen zähnefletschenden Wolf, und eine Sekunde später in den Sensenmann, doch wie eine kaputte Schallplatte wiederholte er diese Verwandlungen immer wieder, und auf einmal brüllten die Zwillinge: „RIDDIKULUS!!!“ Der Irrwicht wurde zu einem quietschbunten Ball, und einer der beiden kickte ihn mit voller Kraft zurück in den Wald. Völlig entgeistert sah Valentine dem Szenario zu. War das etwa nur…? „Ein Irrwicht!“, rief George. „Alles in Ordnung, Valie!“ Ihre Angst wich einer Erleichterung, die wiederum sofort in Peinlichkeit umschlug, nicht zuletzt daher, dass die Zwillinge sich bestimmt über sie lustig machen würden. „Jetzt komm halt raus aus dem Wasser, oder müssen wir dich holen?“

Valentine ging lieber ein Stückchen weiter weg ans Ufer, damit sie nicht gleich ihre lachenden Gesichter sah. Doch sie vernahm kein Lachen sondern nur eilige Schritte auf sie zu. „Verdammt, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt!“ „Na ja, mit einem Irrwicht ist auch nicht zu spaßen, Fred!“ George sah, wie sehr Valentine noch zitterte, und hängte seinen Umhang um ihre Schultern. Es wunderte ihn, dass sie immer noch so aufgelöst war. „Wir dachten schon das schlimmste, und fragten uns wer dieser Typ ist!“, erklärte Fred auf den Weg zur Hütte, der diesmal um den Wald herum führte. „Aber dann hat er sich in mein Angstbild verwandelt, und da wussten wir, dass es nur ein Irrwicht sein kann.“ „Naja, Verteidigung gegen die dunklen Künste ist ja auch nicht mein stärkstes Fach…“, antwortete sie leise, die Augen starr auf den Boden gerichtet. „Aber wer um Himmels Willen war das?“, fragte Fred interessiert, doch George bedeutete ihm mit einem Stoß in die Seite, dass das wohl noch nicht der richtige Augenblick für diese Frage wäre. Stattdessen legte er seinen Arm um Valentine, die immer wieder aufschniefte.

Übung und Einsatz

Joooo, da bin ich wieder, sorry für die Wartezeit! Ich hoffe ich kann euch mal wieder etwas zufrieden stellen, und bitte hiermit auch um ein kleines Kommilein von euch^.^ Vielen Dank im voraus!
 

------------
 

Am nächsten Tag war Valentine schon wieder die Ruhe in Person und ließ sich nichts von den gestrigen Geschehnissen anmerken. Zwar hatte sie sich durch das unfreiwillige Bad im See einen Schnupfen zugezogen, doch der war mit einem kurzen Besuch im Krankenflügel behoben. Sobald die anderen Gryffindors auf den Wald zu sprechen kamen, ließ sie geschickt das Hauptgeschehen unerwähnt, und die Zwillinge verlauteten einfach das Gleiche. Zwar wussten sie, dass da mehr dahinter steckte, aber sie wollten Valentine damit lieber in Ruhe lassen. Doch eines war beschlossene Sache: die versprochenen Übungsstunden mussten unverzüglich anfangen! Also machten sich die Jungs mit Harry und den anderen einen Dienstagnachmittag im Raum der Wünsche aus.
 

Valentine war gerade in der Bibliothek in ein Buch vertieft, als Fred es ihr aus den Händen zog. „Hey!“ Verdutzt blickte sie auf. „Du kommst jetzt mit uns, denn deine Übungsstunden fangen gleich an.“ „Wie was Übungsstunden?“ „Na in Verteidigung gegen die dunklen Künste!“, riefen sie im Chor, und schleiften sie in den dritten Stock. „Und wenn ich gar keine Zeit habe?“, nörgelte Valentine, denn eigentlich hatte sie wirklich keine Lust sich mal wieder zum Deppen zu machen. „Keine Zeit?“, schnaubte George. „Du hast immer Zeit! Gekniffen wird nicht!“ „Und wo gehen wir da jetzt hin?“ „Da vorne.“ Sie spähte den Gang entlang und konnte nur eine Wand ausmachen, auf die sie zusteuern würden, doch während sie etwas erwidern wollte, formte sich langsam eine Tür aus der Wand. Abrupt blieb Valentine stehen und blinzelte mehrmals um sich zu vergewissern, dass ihre Augen ihr keinen Streich spielten. „Eine Tür…die da ist und…aber eigentlich nicht?!“, ließ sie ihren Gedanken freien Lauf. „Nun, das ist der Raum der Wünsche, beziehungsweise manchmal unser Testlabor.“, erklärte Fred und öffnete die Tür. Ein riesiger Raum kam zum Vorschein, der mit einem Haufen Kissen und Bücherregalen ausgestattet war. An den Wänden hingen vereinzelt Zeichnungen mit der Durchführung einiger Zauber, und Harry, Ron und Hermine warteten bereits auf die drei. Ron beobachtete beeindruckt, wie Hermine begeistert in einem Bücherstapel saß und die Seiten durchscannte. „Na los, aufstehen alle! Unser Lehrling ist da!“ Fred scheuchte Ron nach oben, während dieser mürrisch die Augen verdrehte. „Mit was wollen wir denn anfangen?“, fragte Harry, während er sich erhob und Valentine ansah. „Ähm…vielleicht als Einstieg…den Levikorpus?“ Zögerlich blickte sie Harry an, es kam ihm bestimmt wie ein Witz vor… „Okay!“ Er zuckte die Schultern und beide gingen etwas weiter in den Raum hinein.

„Also, ich stell mich jetzt einfach hier hin, und du versuchst mich zum Schweben zu bringen, in Ordnung?“ Sie nickte und konzentrierte sich. „Levikorpus!“ Harry hob ungefähr 10 cm ab, dann war auch schon alles vorbei. Sofort meldete sich Hermine zu Wort: „Du hast eine völlig falsche Zauberstabhaltung!“ „Ja“, stimmte Harry ihr zu. „Am besten fangen wir wohl auch mit einem Kissen an! Pass mal auf…“ Er stellte sich neben sie und führte jede Bewegung Stück für Stück mit Valentine gemeinsam aus. Nach einigen Minuten hatte sie alles verinnerlicht, und ihr Stab zielte auf ein rotes Kissen. Doch nach ihren Worten folgten leider keine allzu großen Taten: das Zielobjekt fiel auf halber Strecke dauernd runter. Immer wieder bot sich das gleiche Bild, und irgendwann war Valentine einfach nur noch verwirrt über die vielen Tipps, die ihr ihre Freunde gaben. Erschöpft setzte sie sich auf den Boden und schaute den anderen zu, die selber ihre Künste auffrischten und teilweise perfektionierten. „Es ist doch wirklich erbärmlich…“, dachte sie und ließ den Zauberstab zwischen ihren Fingern tänzeln. Vielleicht war ein 11 Zoll langer, aus Ahorn mit Drachenherzfasern gemachter Zauberstab nicht geeignet für so etwas? Aber das war unmöglich, es musste einfach am Können liegen, an ihr selbst…
 

Nach einer Weile gingen dann die drei Fünftklässler, da Hermine und Ron noch einen Termin als Vertrauensschüler wahrnehmen mussten und Harry ein Stapel Hausaufgaben erwartete. Er gab Valentine den Rat, einfach bis zum nächsten Mal weiter zu üben, er wolle vielleicht sogar mit ihr den Patronus ausprobieren. Dies verstand sie überhaupt nicht, und als die Zwillinge mit ihr allein zurückblieben, fragte sie: „Der Patronus ist doch ein sehr schwieriger Zauber, dachte ich? Das kann er doch wirklich nicht von mir erwarten!“ „Ach, so schwer ist das gar nicht!“ Fred schwang seinen Stab lässig durch die Luft, und ein silbriger Lemur entbrach aus der Spitze, der durch den Raum rannte, bevor er wieder verschwand. „Oh, wie niedlich!“, seufzte sie begeistert auf. „Tja, ich mache dabei immer eine gute Figur!“, säuselte Fred und strich sich elegant durch die Haare. „Sie meint deinen Patronus, du Knalltüte!“, lachte George, und er zauberte seinen eigenen zu Tage. Diesmal war es ein Wombat, und es tuckelte gemächlich durch den Raum. „Oooh, noch süßer!!!“ Valentine versuchte es zu berühren, doch es verschwand abermals. Triumphierend grinste George seinen Bruder an, der grummelnd die Hände in die Taschen steckte. „Na dann werd ich mal sofort weiter üben, damit ich auch so ein tolles Wesen zustande bringen kann!“, lächelte sie die beiden an und machte sich wieder konzentriert ans Kissen-hochfliegen-lassen. Die beiden beobachteten sie, bis ihre Freundin mal wieder entnervt den Zauberstab in die Ecke pfefferte.

„Du gibst viel zu schnell auf, Valie!“ George schüttelte den Kopf, ging zu der Stelle an der ihr Zauberstab gelandet war, und drückte ihn ihr wieder in die Hand. „Ich zeigs dir noch mal!“ Er stellte sich hinter Valentine, nahm ihre rechte Hand in seine und führte sie schwungvoll nach oben. „Merk es dir einfach...wie einen Tanz oder ein Lied.“, meinte er leise und verfolgte mit seinen Augen ihre Hände. Sie versuchte irgendeine Melodie zu den Bewegungen zu finden, was ihr allerdings merkwürdigerweise schwer fiel, mit einer Hand um ihre…..Hüfte?! Sie schielte langsam links an sich runter: da war das tatsächlich Georges andere Hand platziert! Jetzt lief ihr Herz auf einmal Amok, und ihre Hand verkrampfte sich plötzlich. „Was ist los?“, fragte George, der natürlich die erschwerte Handführung bemerkt hatte. „Nichts, nichts!“, meinte sie schnell und atmete tief ein. Doch ihr darauf folgender flüchtiger Blick nach rechts blieb nicht flüchtig, sondern lang, denn George sah sie eindringlich an. „Tolle Augen…“, surrte es in ihrem Kop herum...

KNALL

Beiden schreckten auf, und schauten zu Fred hinter, dem augenscheinlich ein Stapel Bücher aus dem Regal gefallen ist. „Oh, das tut mir jetzt aber leid, ich wollte niemanden einen Schrecken einjagen!“, entschuldigte er sich gespielt reumütig. Er konnte sich gerade so ein Lachen verkneifen bei dem Heute-Abend-bist-du-dran- Gesichtsausdruck von seinem Bruder, während er die Bücher auflas. Valentine nahm die Gelegenheit wahr, und ging schnell zu Fred hin um ihm zu helfen. „Vielleicht sollten wir es für heute sein lassen, Jungs! Ich hab schon Hunger!“ „Ausgezeichnete Idee! Madame, ich empfehle ihnen heute die Kürbispastete aus Kürbis und Pastete als Nachspeise!“, schnöselte der ältere Zwillling und bot ihr mit leicht gebeugten Oberkörper den Arm an „Das hört sich gar vorzüglich an!“, alberte sie zurück, und hakte sich bei Fred ein. Während beide erhobenen Hauptes aus dem Raum stolzierten, vernahm George das freche Zwinkern von seinem Ebenbild, und mit einem Tritt nach einem Kissen stapfte er ihnen innerlich missgelaunt hinterher.
 

Am zweiten November-Wochenende fand das erste Quidditchspiel der Saison statt, und dies war sogleich das Treffen der Giganten: Gryffindor gegen Slytherin. Die Mannschaften trainierten härter als sonst, denn es ging schließlich wieder einmal um die Ehre zwischen den rivalisierenden Häusern. Am Morgen des Spiels konnte man die Freude und Anspannung in der Großen Halle förmlich greifen. Alle hatten ihre Fanklamotten an, und es wurde überall aufgeregt diskutiert. Als Valentine sich an den Tisch setzte und sich ein Croissant griff, bemerkte sie wie die halbe Mannschaft ihres Hauses immer wieder verstohlen zur Eingangstür blickte. Besonders Ron schien einfach nur wieder ins Bett zu wollen. „Was seid ihr denn so nervös?“, fragte sie ihn deshalb, und goss sich Tee ein. „Na ja, Harry…er…“ Doch er kam nicht weiter, denn schon sprang er mit den anderen auf, als Hermine eilends zu ihnen hingerannt kam. Ihre Gesicht sah völlig verzweifelt aus, und außer Atem berichtetet sie: „Verdammt, Harry hat sich wirklich das Bein gebrochen, und Madam Pomfrey kann es nicht rechtzeitig zum Spiel wieder heilen lassen!“ Ein einstimmiges Fluchen erfolgte am ganzen Tisch, denn auch die anderen Schüler hatten Hermines Worte gehört. „Was machen wir jetzt?“, fragte Katie ihre Kapitänin, die sich auf die Bank fallen ließ und ihren Kopf in den Händen vergrub. „Wir haben keinen weiteren Ersatzsucher dieses Jahr gefunden…“, jammerte Angelina und raufte sich durch die Haare. „Wo sind eigentlich die Zwillinge?“ Sie blickte am Tisch entlang, und entdeckte die beiden in einem Schülerhaufen. „Sie nehmen ihre Wetten ein.“, meinte Valentine selbstverständlich. „Die sollen sich lieber einen Kopf um unser Spiel machen!“, knurrte Angelina, und bedeutete den beiden Brüdern mit einem Winken zu ihnen her zu kommen.

„Was ist denn?“, fragte Fred, der einen prallen Geldbeutel in der Hand hielt. „Die Wetteinsätze sind gerade heute sehr hoch!“ „Wir haben keinen Sucher, Harry hat sich das Bein gebrochen.“, erklärte Katie. „Und wo ist das Problem?“ „Wo das Problem ist?! Hast du mir nicht zugehört, George?!“ „Doch! Ich meine, unsere Aushilfe sitzt doch da und trinkt Tee!“ Valentine verschluckte sich erheblich und verschwappte den halben Tasseninhalt. „So war das aber nicht abgemacht!“, meinte sie erschrocken. „Wieso sollten wir gerade Valentine nehmen?“, fragte Ron, der immer nervöser wurde, und auch die anderen schienen sich das zu fragen. „Vertraut uns einfach!“, grinste Fred. „Ich meine: besser als nichts, oder?!“
 

Keine zehn Minuten später stand Valentine in der Umkleidekabine und bekam ihre Quidditch-Klamotten in die Hände gedrückt: Hose, Hemd, Umhang und Schützer. Ehe sie die komplette Ausrüstung anhatte, waren es nur noch fünf Minuten bis zum Anpfiff, doch mit Hilfe von den Jägerinnen bekam sie schließlich auch ihre Schienbeinschoner an, und so konnten alle noch schnell den Ratschlägen von Angelina zuhören. „Sie benimmt sich wie unser alter Kapitän Wood...“, flüsterte Fred rechts von Valentine, und sie antwortete: „Aha, aber sag mal, wann soll ich den Schnatz fangen?“ „Nun, natürlich noch vor dem anderen Sucher, aber lass uns wenn es geht, erst ein paar Tore schießen, sonst ist das Spiel ja zu kurz.“ „Oder wenn wir am Verlieren sind, falls Ron lieber die Luft als den Quaffel umarmt.“, fügte George bitter hinzu. „Und die Klatscher?“ „Das lass unsere Sorge sein, wir werden unter Einsatz unseres Lebens keinen Klatscher in deine Nähe kommen lassen!“ Fred hob drohend seinen Schläger. „Ja, klar…“ Da scheuchte Angelina auch schon alle mit ihren Besen auf den Rasen. Es war ein bewölkter Vormittag, und als hätte das Wetter immer etwas gegen Quidditchspiele, fing es leicht zu nieseln an. „Alles, aber bitte kein Regen!“, schimpfte Ron und wischte sich das Gesicht ab. „Steigt auf eure Besen!“, rief Madam Hooch, und alle außer den Kapitänen erhoben sich in die Lüfte. Valentine allerdings mit einer leichten Verzögerung, denn zu ihrem Missvergnügen entdeckte sie bei der Slytherin-Mannschaft Frank Hall, der auch sie kurz ansah und seine Miene auf eine boshafte Weise umschlug. „Na das dürfte ja lustig werden…

Der Anpfiff ertönte, und alle vier Bälle flogen in die Luft. Das Spiel war sofort im Gange, die rot-grüne Menge tobte. Valentine stieg erst einmal über das Spielgeschehen hoch, damit sie nicht im Wege war, und ein Adrenalin-Kick packte sie. Es war ein verdammt gutes Gefühl von Leuten bejubelt zu werden, und bestimmt noch ein besseres wenn man gewinnt… Sie beobachtete den Slytherin-Sucher Thompson, der angestrengt nach dem Schnatz suchte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, denn der goldene Ball hielt sich nicht in seiner Sichtebene auf, er tänzelte weit über ihm. Die Worte des Kommentators drangen an ihre Ohren, und der Quaffel flog das erste Mal durch einen Ring der Gryffindors. Ein lautes Aufstöhnen erfolgte. Allerdings schnappte sich Katie sogleich den Ball und schaffte es damit fast übers ganze Spielfeld, bevor sie den Ball an Alicia abgab und diese ihn im rechten Ring versenkte. Daraufhin kam ein Klatscher angeflogen, der sofort von George kraftvoll übers Feld zurückgeknallt wurde. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, und es kam immer wieder zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen in den Punkteständen.

Valentine flog immer mal durchs Spiel, um zum einem den anderen Sucher zu verwirren, aber auch nicht völlig untätig in der Luft zu verharren. Gerade jubelte sie über ein weiteres Tor, als Frank auf sie zugeschossen kam und knapp vor ihr abbremste. „Hast du Schiss, oder warum machst du so gut wie gar nichts?“ „Schon mal was von Ruhe vor dem Sturm gehört?“, erwiderte sie kühl. „Ich persönlich glaube ja, das du keinen Schimmer hast, wo der Schnatz ist.“, grinste er böse. „Das glaubst auch nur du!“ „Und warum peitscht unser Sucher gerade wie ein Irrer durch die Luft?“ Er blickte hinter sie, und sie drehte sich um: Tatsächlich befand sich Thompson im Angriff! Ihr Herz setzte kurz aus, bevor sie wie von einem Drachen gejagt über das Feld raste. Tatsächlich verharrte der Schnatz gut sichtbar in der Luft, und Valentine konnte nur beten dass er wieder sofort verschwand. Jetzt hatte sie sich doch tatsächlich von dem Typen ablenken lassen! Sie hatte den Slytherin fast eingeholt, und bevor er seine Hand um den Schnatz schließen konnte, war er wieder entwischt. Sie kam neben ihm zum Stehen, und beide vernahmen gleichzeitig ein feines Flirren über ihren Köpfen. Für eine Millisekunde sahen sich beide an, bevor sie in einem verbitterten Kampf nach oben schossen, jeder betend dass er schneller war und einen längeren Arm hatte. Es verging für Valentine eine unendliche Zeit, bis ihre Hand endlich etwas griff, und es eindeutig eine Kugel war.

Das ganze Stadion hatte die Luft angehalten, bevor ein ohrenbetäubender Lärm erklang, und sie vor Freude aufschrie: „ICH HAB IHN, ICH HAB IHN!!!“ Sie raste zu ihrer Mannschaft hinunter, sprang vom Besen ab und ließ sich von allen stürmisch umarmen! „YEAH, WIR HABEN GEWONNEN, WIR HABEN GEWONNEN!!!“, schrieen die Zwillinge, und gaben ihrer Siegerin gleichzeitig einen Kuss auf die Wangen. Sie sah das wütende Gesicht von Frank im Hintergrund, und sie grinste ihn überlegen an. „Das hast du großartig gemacht!“, jubelte Angelina. „Man müsste dich glatt in die Mannschaft aufnehmen!“ „Ach, lass das mal lieber Harry weiter machen!“, winkte sie fröhlich ab. „Ich bin nur- “ Doch weiter kam sie nicht, denn etwas Steinhartes traf Valentine am Kopf und ein riesengroßer, stechender Schmerz ließ sie augenblicklich ohnmächtig zu Boden sacken.

Wiederkehr mit Versteck

Es war helllichter Tag, als Valentine erwachte und die Augen aufschlug. Ein pochender

Schmerz in ihrem Kopf war die Ursache gewesen, und das Mädchen versuchte sich

aufzurichten. Warum dröhnte ihr Kopf nur so stark? Mit ihren Fingern erfühlte sie einen dicken Verband, doch schon wurde ihr bedrohlich schwindelig, es war unerträglich ihr Haupt nur eine Sekunde länger zu heben. Am besten legte sie sich gleich wieder zurück! Durch ein Fenster fielen Sonnenstrahlen auf ihr Bett, und sie versuchte sich zu erinnern, warum sie hier war, aber es gelang ihr nicht, es war wie eine innere Blockade. Was war nur passiert?
 

Ein lautes Türknallen von rechts ließ sie aufzucken, was wiederum nicht gut für ihren Kopf war. Sie zog scharf die Luft ein, und drehte ihn ganz vorsichtig. Eine Krankenschwester wuselte aufgeregt auf sie zu. „Miss Shapeheart, Sie sind aufgewacht! Wie geht es ihnen?“ „Ähm…bis auf meinen Kopf…“ „Das ist völlig normal! Hier, nehmen Sie, dann geht es Ihnen besser!“

Die Schwester drückte ihr einen Becher in die Hand, der auf dem Nachttisch gestanden hatte. Eine grünliche Flüssigkeit befand sich darin, und misstrauisch beäugte Valentine das Gebräu. Gerade wollte sie fragen, was genau das sei, als die Frau wieder anfing herumzuwuseln: „Oh, ich glaube ich sollte sofort ihren Freunden Bescheid sagen, zu dumm, dass sie genau jetzt nicht hier sind...!“ Sie huschte mit wehendem Kittel wieder aus dem Raum.

Leicht verwirrt sah Valentine ihr nach. Vielleicht sollte sie erstmal das Zeug trinken, die Kopfschmerzen nahmen doch ganz schön zu… Der Geschmack überraschte sie angenehm, es schien ihr sogar nach Waldmeister anzumuten. Auf jeden Fall keine schlechte Medizin, ihre Schmerzen waren auf einmal fast wie weggeblasen! Ihr Blick wanderte wieder zu ihrem Nachttisch, auf dem eine Unmenge an Schachteln und Tüten stand, höchstwahrscheinlich Süßigkeiten von einer Menge Leute. Sogar ein großer Strauß mit unheimlich duftenden Blumen in knalligen Farben. Aber wieso? Warum lag sie überhaupt in dieser Krankenstation?
 

Abermals wurden mit einem lauten Türkrachen ihre Gedankengänge unterbrochen. „Valie, du bist wach! Endlich!“ Zwei rothaarige Typen rannten auf sie zu, belagerten ihr Bett und begruben sie vor lauter Umarmungen. Freudig und erwartungsvoll sahen sie sie an.

Zutiefst erschrocken rückte Valentine ein Stück zurück, und starrte von einem zum anderen. Ihr Kopf spielte ihr doch einen Streich! Das Lächeln wich langsam aus dem linken Gesicht. „George, sie denkt, sie sieht uns doppelt.“ „Meinst du etwa…sie erkennt uns nicht?“ Unnötigerweise wedelte George mit seiner linken Hand vor ihrem Gesicht herum. „Hey, also bei Verstand bin ich schon noch!“, meldete sich Valentine empört. „Ach wirklich?“, meinte Fred, „Wie heißen wir?“

Valentine versuchte, sich an Namen zu erinnern, aber das funktionierte nicht, schließlich sah sie doch die beiden zum ersten Mal…oder etwa nicht? Dennoch wusste sie sofort, dass dies alles bestimmt kein gutes Zeichen wäre...Die Zwei sahen sie so unglaublich gespannt an, dass sie ihren Blick auf ihre Hände senken musste, während sie leise meinte: „Tut mir leid…ich weiß nicht, wer ihr seid.“
 

Die Worte bahnten sich durch den Raum, und nach einem kurzen Schweigen meinte Fred kalt: „Okay, das war’s, ich bring Hall um.“ „Hall?“ Valentine blickte fragend auf. „Frank Hall, der Idiot, dem du das hier alles zu verdanken hast!“ In seine Stimme gesellte sich Wut. „Nach unserem Quidditchspiel hat er dir einen Klatscher an den Kopf verpasst! Wir hätten ihm ja gerne eine reingehauen, aber…na ja, unsere Mannschaft hat uns bedauerlicherweise daran gehindert. Wenigstens ist er jetzt aus seiner Hausmannschaft geflogen und Slytherin wurde ein schönes Sümmchen an Punkten abgezogen.“ Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich mit verschränkten Armen und bösem Blick hin. George tat es ihm gleich, sah jedoch weit bestürzter aus als sein Bruder. „Jedenfalls sind wir Fred und George, deine besten Freunde…“

Die Verbitterung in Freds Stimme war nicht zu überhören. „Sorry…“. Valentine fühlte sich leicht mies. „Das muss euch ja echt toll vorkommen: eine Freundin, die ihre Freunde nicht kennt…“ „Hör auf, dir Vorwürfe zu machen! Ich denke doch, dass unsere gute Madam Pomfrey irgendein nettes Tränkchen hat, das dein Gedächtnis wieder auf Vordermann bringt!“ „Hoffentlich…“

George lächelte sie an. „Hauptsache ist erstmal, dass du wieder wach bist! Wie vegetieren schon seit einer Woche ohne dich rum!“ „Was denn, so lange? Beziehungsweise, so schlimm?“, denn Valentine fing herzhaft an zu lachen, als Fred bei Georges Worten einen Zombie imitierte und eine schreckliche Grimasse zog.
 

Dann betrachtete Valentine wieder ihren Geschenkestapel, und griff gezielt nach einer Schokofrosch-Schachtel. „Also soviel weiß ich: auf dem ganzen Tisch stehen nur leckere Sachen, für dich ich sterben würde! Ah, und da ist ja auch mein Zauberstab!“ Sie warf jedem eine Schokofrosch zu, bevor sie ihren Zauberstab griff und ihn glücklich betrachtete. „Ich hoffe, dass du noch weißt, wie man zaubert.“, sagte Fred, dessen Frosch geradewegs aus der Schachtel auf das Bett sprang. „Nichts leichter als das!“, grinste das Mädchen, räusperte sich, setzte ein konzentriertes Gesicht auf, zielte auf die wandelnde Süßigkeit und begann: „Hokus Pokus…“

Die Gesichter der Zwillinge entgleisten für eine Sekunde, eh Valentine ihnen zuzwinkerte, und gekonnt den Frosch zu Eis erstarren ließ. „Oho! Man könnte glatt meinen, dass du es gerade geschafft hast, uns, die obersten Tunichtgute, zu verarschen, meine Liebe! Danke für das Schokoeis!“, grinste Fred, während er versuchte, sich die Zähne an der Schokolade auszubeißen. „Tja, ich habe das Gefühl, dass das eben in unser aller drei Natur liegt! Fragt mich nicht woher, aber ich weiß genau, dass ihr mir diese ungewöhnlichen Blumen geschenkt habt, und irgendwas hat es mit denen auf sich!“

Sie zeigte mit ihrem Zauberstab auf den Strauß. „Na wenn du meinst, dass wir einer kranken Person so etwas schenken würden…!“ George angelte sich eine neonpinke Tulpe, und reichte sie ihr mit einem unschuldigem Blick. Sie sah auf jeden Fall wie eine echte Tulpe aus, und fühlte sich auch so an…dann hatte sie wohl nur einen sehr starken Duft!

Doch kaum hatte Valentine die Blume an ihre Nase geführt, wirbelte ihr auch schon mit einem Knall eine Konfetti-Wolke um die Ohren. „Darf ich vorstellen: unser neuestes Produkt, die Bluff-Blume!“, verkündete Fred geschäftlich. „Zurzeit noch in der Beta-Phase, jedoch sind wir bemüht, auch noch andere Dinge wie zum Beispiel diverse Flüssigkeiten in sie einzubauen. Demnächst auf ihrer Kaufliste!“ „Okay, das gibt Rache!“ Blitzschnell riss Valentine eine Bertie-Botts-Bohnen-Tüte auf, und schmiss die Leckereien scharenweise auf ihre Peiniger.
 

In diesem Moment kam wieder Madam Pomfrey herein, die sich natürlich über die umherfliegenden Geschosse beschwerte, und mit einem Schlenker ihres Zauberstabes alle Bohnen in den Müll beforderte. Bei dieser Gelegenheit teilte Valentine ihr mit: „Miss Pomfrey, wir haben festgestellt, dass ich gewisse Gedächtnislücken habe.“ „Oh, das ist völlig normal, vor allem nach einem Klatscher, aber keine Angst, ich braue bereits einen Spezialtrank, der allerdings noch eine Woche ziehen muss.“ „Was, noch eine Woche???“ Valentine malte sich schon aus, wie sie hier vor Langeweile sterben würde!

„Ja, eine Woche, das heißt aber nicht, dass Sie hier bleiben müssen.“ „Super, wann kann ich gehen?“ Sie schwang sich schon aus dem Bett und setzte ihre Füße auf den kalten Boden auf. „Auf jeden Fall nicht jetzt!!!“ Erschrocken beorderte die Krankenschwester ihre Patientin wieder ins Bett. „Wir müssen erst sicher sein, dass Ihre Kopfschmerzen vollständig weg sind!“ Resigniert ließ sich Valie wieder in ihr Kissen fallen. „Und dazu brauchen sie Ruhe, deswegen sollten ihre Freunde jetzt lieber auch gehen.“ „Aber wir können doch auch hier sitzen bleiben und ganz ruhig sein.“, schlug Fred vor. „Das glauben Sie doch nicht im Ernst!“, und sie scheuchte die bettelnden Brüder nach draußen, die ihrer Freundin nur noch schnell zuwinkten konnten, bevor sich die Tür schloss.
 

Tatsächlich wurde die Krankenstation noch ganze zwei Wochen von Valentine in Beschlag genommen – die hämmernden Kopfschmerzen kamen in unregelmäßigen Abständen einfach immer wieder - aber durch den mittlerweile fertigen Gedächtnistrank konnte sie sich zumindest wieder an den Hass erinnern, den sie gegenüber Hall hatte, der nun natürlich noch größer war. Sollte Dumbledore je auf den lächerlichen Gedanken kommen, diesmal Hall zu einer Entschuldigung vorbeizuschicken, dann würde sie diesem garantiert etwas Mieses aufhexen…

So wurde sie dennoch ungerechterweise an einem Freitagmorgen direkt in das Schulgeschehen entlassen, und es war schwierig dem verpassten Stoff zu folgen, sodass sie zusätzlich noch überall nachzuholende Aufsätze zu erledigen hatte. Da kam ihr abends die Überraschungsparty in ihrem Haus auch nicht wirklich recht, aber nach kurzem Zweifel und den Blick auf ihre zum Bersten überfüllte Tasche, dachte sie sich was solls, ließ die Tasche schön im Schlafsaal in einer Ecke liegen und stürzte sich ins Partygetümmel. Das feierlaunige Gryffindorvolk wollte auch unbedingt noch mal alles über das spektakuläre Quidditch-Spiel hören, und feierte bei dieser Gelegenheit gleich zum zweiten Mal den Sieg.
 

Nach einiger Zeit schaffte Valentine es, sich zu Harry und seinen Freunden zu kämpfen, denn ihr war wieder eingefallen, weshalb sie die Sucherin gemacht hatte, und so fragte sie Harry nach seinem Bein. „Ach, das war direkt nach dem Spiel wieder verheilt, wir haben uns sozusagen abgewechselt: ich kam raus und du kamst rein!“, grinste er. „Aber die Sache mit dem Klatscher tut mir echt leid, theoretisch hätte das ja nicht passieren müssen.“ „Quatsch, ich spring doch gern für unser Haus ein.“ Sie klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter, und blickte kurz aus dem Fenster; es regnete. „Hey Valie!“ Sie drehte sich um, und George kam mit zwei Butterbierflaschen auf sie zu. „Du hast ja noch fast gar nichts getrunken!“ „Ich musste mir ja auch den Mund fusselig reden!“ Sie stießen beide an und lehnten sich an die Wand. „Was macht euer Plan?“ Die Zwillinge werkelten nämlich seit einiger Zeit an einer wirkungsvollen, dennoch unauffälligen Rache. „Fast fertig, allerdings wäre es uns eine Hilfe, wenn du Halls Essgewohnheiten mit beobachten würdest.“ Valentine grinste. „Welch ehrenvolle Aufgabe…“ „Komm, dafür lassen wir dich ja dann bei der Herstellung mitmachen, du bist sowieso die bessere Brauerin.“ „Allerdings! Sag mal, wo geht’s hier eigentlich zur Küche?“ George verschluckte sich kurz an seinem Getränk. „Oh man, du hast echtes Talent zum Themawechseln! Warum fragst du?“ „Weil ich Hunger hab, ganz einfach!“ „Komm mit, ich zeig sie dir, ich wollte sowieso noch in den Kerkern vorbeischauen.“ „Was willst du denn da?“ „Wirst du schon sehen!“
 

„Die Hauselfen sind einfach fantastisch!“ Schwärmend kam Valentine mit George hinter dem Porträt mit dem Obstkorb hervor. „Ja, allerdings…!“ Er hatte seine Freundin gerade so davon abhalten können, eine ganze Platte mit Himbeerpudding mitzunehmen, sodass sie jetzt nur noch ein Stück Kuchen in der Hand hatte. „Fast ein Wunder, wie du da so eine Figur haben kannst!“, schmunzelte er, und ging mit ihr weiter in Richtung Kerker. „Oh, danke für das Kompliment, aber bei dem, was du und Fred esst, muss man sich das bei euch auch fragen!“ „Wir trainieren das eben in Muskelmasse um!“ Sie gingen weiter durch fackelbeleuchtete Gänge, bis Valentine erkannte, wo George hinwollte. „Was willst du denn bei Snape?“ Fragend schaute sie sich um. „Nicht zu Snape, ich will in seinen Zutatenschrank!“

Er blieb ein paar Schritte weiter rechts bei einer alten Tür stehen, kramte einen Draht aus seiner Tasche, spähte durch das Halbdunkel, spitzte seine Ohren, und fing dann an, an dem Türschloss zu werkeln. „Bist du dir sicher, dass niemand kommt?“ „Zufällig findet um diese Zeit eine kurze Lehrerkonferenz statt, bei der sogar Filch für einige Sekunden erscheint.“ „Und du willst jetzt also klauen?“ Mit einer Mischung aus Unglauben und Aufregung sah sie ihm zu. Das Schloss klickte. „Nein, ausleihen!“ George winkte sie zu sich, und bedeutete ihr Wache zu stehen. Hastig schob sie sich ihr letztes Stück Kuchen in den Mund. Er leuchtete mit seinem Zauberstab die Regale entlang, während Valie den Gang hin und her blickte. Sie versuchte, die Geräusche aus dem Raum zu überhören, um ungebetene Laute zu erkennen.
 

„Beeil dich mal lieber!“ „Ja, ich mach ja schon…!Ah, ich habs!“, hörte sie George nach einer kleinen Ewigkeit sich freuen, und er kam mit einem Blätterbüschel aus dem Vorratsraum. „Das ist Baldram, den brauchen wir für-“ Seine Augen weiteten sich, und auch Valentine hörte plötzlich rasche hallende Schritte. „Verdammt!“ Schnell und dennoch vorsichtig schloss er die Tür, was lautlos gar nicht so einfach war, doch schon sah er eine Laterne um eine Ecke biegen, die vielleicht vier Meter entfernt war! Geistesgegenwärtig schnappte George sich Valentines Hand, und zog sie hinter einen schweren Wandteppich, der genau neben dem Vorratsraum hing. Dort war lediglich eine kleine Nische, die nun wahrhaft nicht für Personen gedacht war. Der Teppich war nur Millimeter von Valentines Nase entfernt, und sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, damit ihre Füße nicht hervorlugten.

Professor Snape war stehen geblieben; hatte sich nicht eben der Wandteppich von Bubalus dem Blasigen bewegt? Langsamen Schrittes ging er darauf zu, und da blieb sein Blick bei der Tür daneben hängen. Was wäre wenn…? Er stellte sich genau vor den Teppich, und Valentines Herz klopfte wie verrückt. Sie sah genau, wie durch den winzigen Spalt zwischen Boden und Teppich Licht durchdrang, dass nun teilweise verdeckt wurde. Georges Puls rotierte auch, denn er umschloss mit seinen Armen so heftig Valentines Bauch, dass sie seinen Puls gegen ihren arbeiten fühlte. Sein Atem drang an ihrem linken Ohr vorbei, während sie es kaum wagte, auch nur Luft zu holen. Snapes Finger streckten sich dem Stoff entgegen...

-------------

A/N: *evilgrins*

Das ungewöhnliche Schauspiel

Sooo, es geht weiter! xD Meine dauernde Unzufriedenheit mit meinen Texten fordert leider die Zeit als Opfer, sprich es hat diesmal viiiiel zu lange gedauert, aber ich hoffe es finden sich wieder einige Leser an! Wer gar nichts mehr weiß sollte sich eventuell das Ende des letzten Kapitels nochmal durchlesen^^
 

------------------------------
 

Ein lautes „ Huuuuiiiii!!!!!“ ertönte, als Peeves der Poltergeist mit einem Haufen Kreide bewaffnet den Gang entlang flog. „Was zum…?“ Abgelenkt nahm der Zaubertränkelehrer seine Hand wieder weg, und bellte Peeves hinterher, er solle gefälligst die Kreide zurückbringen, als auch schon ein dumpfes Klonk aus der Richtung in die der Geist verschwand, zu vernehmen war. Der Schatten vor dem Wandbehang lichtete sich, schnelle verklingende Schritte nach links ausführend.

Es waren bereits 20 Sekunden vergangen, bevor Valentine tief einatmete. Ihr war es plötzlich unangenehm, so nah bei George zu stehen. Ihr Rücken schmiegte sich an seinen Oberkörper, und beide atmeten leise stoßweise das Restadrenalin aus. Doch wurde ihr Puls nicht durch die frechen Lufthauche, die an ihrem Nacken vorbeischwebten, wieder angestachelt? „Ist er weg?“, flüsterte George so leise wie möglich. Eine Gänsehaut durchfuhr die Angesprochene. „Wa…? Ja, ja ich glaub schon!“ Er ließ sie los, und Valentine lugte hinter dem Wandbehang nach links und rechts, bevor beide vollends auf den Gang traten. „Das war knapp!“, staunte George, und streckte sich. „Noch ne Minute länger und ich hätte einen Ganzkörperkrampf bekommen!“ „Ja…Lass uns lieber schnell wieder in den Turm!“ Gerade wollten sie einen Schritt in Richtung Treppe nehmen, als beide zusammenzuckten.

„WEASLEY!“ Die laute Stimme Snapes hallte lautstark durch die Gehörgänge der beiden Schüler. Mit seinem wehenden Umhang rauschte der Lehrer in riesigen Schritten auf sie zu. Dadurch machte er jeder Fledermaus Konkurrenz, und ein flüchtiges Grinsen durchfuhr Valentines Gesicht. „Und Miss Shapeheart! Was zum Teufel machen Sie beide nach der Ausgangsperre hier? Und was gibt es da zu Grinsen?“ Schnell setzte sie eine ernste Miene auf. „Ähm…“ „Na ja“, fing George an, „wir verbringen die Zeit miteinander?“ „Verschonen Sie mich mit ihrem Liebesleben! Wo ist eigentlich ihr vermaledeiter Bruder?“ „Der ist ausnahmsweise mal nicht hier zugegen!“, meinte der jüngere Zwilling eine Spur ärgerlich. Vermaledeit? Snapes Blick streifte von den zweien auf die Vorratskammertür. Ein böses Lächeln kräuselte seine Lippen. „Ich weiß ganz genau, dass Sie - was ist das da in ihrer Hosentasche?!“ Snape fixierte etwas an Georges rechter Tasche, und Valentine sah geschockt, dass dort ein einzelnes Blatt des Baldrams rausragte.

„Ach das ist nur…Pfefferminze!“ Mit ihren Fingern zupfte sie das Grüne elegant aus dem nichtsehbaren Büschel, und steckte es sich sogleich in den Mund. „Wissen Sie, George und ich lieben Pfefferminze!“, kaute sie, wobei sie das Blatt am liebsten wieder ausgespuckt hätte. Es verklebte ihr regelrecht den Mund „Ja, es geht doch nichts über einen frischen Atem!“, fügte George hinzu, und sah anscheinend einen Tick zu schelmisch zu Professor Snape. Dessen Miene verdunkelte sich noch mehr als es ging, trat bedrohlich nahe trat zu den beiden heran und zischte: „Sollte irgendetwas aus meinem persönlichen Zutatenschrank fehlen, auch nur ein Krümel, dann werde ich persönlich dafür sorgen, dass Sie von dem UTZ in meinem Fach ausgeschlossen werden!“ Valentine schluckte die klebrige Masse mühsam hinunter. „Sie werden sich beide Montagabend in mein Büro einfinden, haben Sie das verstanden? Und jetzt ab mit Ihnen ins Bett!!!“

Schleunigst traten die zwei Gryffindors den Rückzug an, und erst im zweiten Stock wagten sie es langsamer zu gehen.

Das Mädchen blickte sich noch mal um, bevor sie meinte: „Na toll, jetzt dürfen wir uns auch noch eine Strafarbeit abholen…“. Der Rothaarige sah sie von der Seite an. „Aber immerhin hat es sich gelohnt!“ „Und was, wenn er entdeckt, dass dieses…Zeugs fehlt? Was übrigens sehr widerlich schmeckt.“ „Darüber mach dir keine Sorgen, er hat doch gar keine Beweise gegen uns...“ Leichte Unbehaglichkeit spiegelte sich jedoch in seiner Stimme wieder. „Aber das Baldram hätte ich an deiner Stelle nicht gegessen!“ „Ach, hätte ich uns lieber verraten sollen? Aber was bewirkt dieses Kraut eigentlich…?“ „Dieses nette Pflänzchen bewirkt einen starken Schlaf, aus dem man jemanden nicht wirklich wecken kann.“ Sie blieb stehen und sah ungläubig in Georges Gesicht. „Hättest du mir das nicht früher sagen können?!“ „Wann denn?“ Er lächelte. „Keine Sorge, bis zu deinem Bett wirst du es schon noch schaffen! Lass uns hier langgehen.“ „Mit dir lebt man echt gefährlich…“, hörte er sie noch grummeln, bevor beide auf eine Treppe abbogen, die sich plötzlich auf der Hälfte des Weges anfing nach links zu bewegen. Erschrocken griff Valentine nach dem Geländer. „Na ganz toll, musste das jetzt sein? Blöde Treppe! Jetzt gehen wir bestimmt den riesen Umweg!“ „Reg dich ab, du vergisst, dass du mit einer wandelnden Hogwartskarte unterwegs bist!“ Die Stufen führten zu einem dunklen Korridor, der recht dreckig aussah und mit Spinnweben versetzt war. Wie immer hatte sie das Gefühl, die Statuen, die dicht an dicht die Ränder säumten, würden jeden ihrer Schritte verfolgen. Valentine stellte fest, noch nie hier gewesen zu sein. Unsicher sah sie George an, der sich ebenfalls irritiert umsah. „Du weißt wirklich wo es hier langgeht?“ „Seh ich grad so aus? Aber…“ Sein Blick blieb an einer Tür hängen, die halb offen stand, und aus deren Raum einzelne Lichtpunkte geheimnisvoll auf dem dunklen Flur tanzten. Leises Kichern kam aus dem Zimmer. Unweigerlich flüsterte Valentine: „Was meinst du was dort drin ist?“, die genauso gebannt die Augen auf den Lichtspielen hatte. Ein schelmisches Grinsen trat auf Georges Gesicht. „Lass es uns rausfinden!“
 

Leise schlichen sich die zwei Rumtreiber zur Tür, und wagten es sie so weit zu öffnen, das beide problemlos das Geschehen, was sich ihnen bot, beobachten konnten: Winzige, nicht mehr als eine Hand große, schimmernde Gestalten schwirrten durch den fensterlosen Raum, durch das Steingebälk an der Decke hindurch und wieder im Kreis herum. Sie reflektierten ihr Leuchten gegenseitig, kicherten sich ständig zu und schienen überhaupt nicht ihre zwei Gäste zu bemerken. „Was sind das für Wesen…?“ Valentine hatte bei Dreißig aufgehört zu zählen, es mussten an die Hundert sein. „Keine Ahnung…Elfen oder Feen oder so was! Sieh mal!“ George deutete auf den Steinboden unter einer Traube von diesen geheimnisvollen Gestalten: eine runde silberne Fläche, die wie ein Teich anmutete, erstreckte sich dort, die genauso ein starkes Licht aussendete. „Scheint eine Beschwörung zu sein…“, murmelte sie, bevor ihr bewusst wurde, dass George einfach mitten in den Raum gegangen ist. „Hey, komm zurück!!!“ „Komm her, die tun einem nichts!“ Er versuchte sogar solch eine <Fee> mit seinen Händen zu fangen, doch sie entwischten ihm immer wieder.

Zaghaft trat Valentine zu ihm hin und besah sich den Teich genauer an. Die Flüssigkeit schlug leichte Wellen, war jedoch klar vom Boden abgetrennt, als ob jemand einen glibberigen Teppich hierher gelegt hätte. Sie kniete sich nieder und beugte sich leicht nach vorne, konnte jedoch nicht ihr Spiegelbild sehen. Was in aller Welt sollte das sein? George gesellte sich ihr gegenüber, kniete sich ebenfalls hin und zog seinen Zauberstab. „Was hast du vor?“ „Herausfinden, was das ist!“ Er stach mit seinem Stab in die Masse hinein, doch es passierte nichts. Es blieb nicht mal etwas hängen. „Scheint ungefährlich zu sein.“ Er krempelte seinen Ärmel hoch. „Willst du da jetzt etwa hineinfassen?“ Er sah sie an, als ob es das natürlichste der Welt wäre. „Immer neugierig bleiben, Valie!“ „Und wenn was passiert?“ „Dann hab ich halt Pech gehabt!“ Valentine sah unsicher zu den kleinen Wesen hinauf, die immer noch wie bisher sich nicht in ihrem Treiben stören ließen, bevor sie sich entschloss: „Dann lass es uns gemeinsam machen.“ Mit einem letzten Blick aufeinander streckten beide ihren rechten Zeigefinger nach vorn, bevor diese die Oberfläche berührten. Es war ein kühles, dennoch luftiges Gefühl, dass durch ihre Hände drang, und Valentine hatte den Verdacht, so seltsam es auch in ihrem Kopf klingen musste, dass dieses Gefühl sich durch ihren Arm bis zu ihrem Herzen zog. Sie fragte sich gerade, ob George das gleiche erlebte, als plötzlich alle feenartigen Wesen auf die silberne Fläche zuströmten und darin verschwanden. Ein Glitzern erfüllte die Luft um sie herum. Vorsichtig nahmen sie die Hände wieder heraus, und es war um einiges dunkler um sie herum als es vorher war. Lediglich der Teich erhellte ihre Gesichter. Ratlos sah George seine Freundin an, wobei sich plötzlich ein Rotschimmer um seine Nase schlich. Das Licht umspielte frech Valentines Haare, die ihr halb ins Gesicht hingen, und er fand, dass sie auf einmal…so unheimlich süß aussah…?! „Sieh mal George!“

Unfreiwillig wendete er seinen Kopf wieder dem geheimnisvollen Wasser zu, aus dem gerade zwei kleine Phiolen hinaufstiegen, von denen eine rot und die andere grün war. „Die sind für uns…“, murmelte Valentine abwesend und griff mechanisch nach dem grünen Fläschchen. Zwei blaue Augen sahen sie zweifelnd an. „Wenn diese undefinierbaren Flüssigkeiten von undefinierbaren Wesen für uns sein sollen…“, begann er langsam, „Was sollen wir dann damit machen? Einen heben?“ „George!“ Ein helles Lachen durchhallte den Raum. „Ich glaube nicht dass wir das trinken sollen. Lass es uns einfach…behalten!“
 

Wie ein stilles Abkommen erwähnte keiner der beiden am nächsten Tag die Geschehnisse des letzten Abends, was ihnen allerdings ein paar böse Blicke von Fred einbrachte. „Jetzt hör doch mal auf zu Schmollen!“ George riss der Geduldsfaden, da Fred seit dem Aufstehen kein einziges Wort mit ihm gewechselt hatte, und nun schon seit 15 Minuten den ergatterten Baldram in ihrem geheimen Hogwarts-Forschungsraum zermörserte. Es fiel George zwar schwer seinem Bruder mal ausnahmsweise nicht die Wahrheit zu sagen, aber er musste ja nun wirklich nicht immer alles wissen.

„Weißt du, wenn du nicht gleich mit mir kommunizierst, gehe ich davon aus dass hier jemand gehörig eifersüchtig ist.“ Seine Worte verfehlten nicht ihre Wirkung, jedenfalls bequemte sich Fred dazu seinen Bruder anzusehen. „Das hat überhaupt nichts mit Eifersucht zu tun.“ „Mit was dann?“ „Ich nehme es dir bloß übel, dass du einfach ohne mich durchs Schloss ziehst. Und du hast mich mit unserer Butterflaschenjongliernummer ganz schön stehen gelassen.“ „Oh mann, das ist ja wohl die schlechteste Ausrede die ich je von dir gehört habe!“ „Gleiches mit gleichem, mein Lieber.“ George verdrehte die Augen, schnappte sich die Schüssel und schüttete alles in einen brodelnden Topf. Im nächsten Moment klappte auch schon das Porträt eines miesmutig dreinschauenden Trolls, welcher immer mal ein paar Grunzlaute von sich gab, zur Seite, und Valentine sprang mitsamt ihrer Schultasche durch ein Loch, das gerade so zum Durchkriechen reichte. „Wieso müssen Geheimgänge immer so klein sein?“, beschwerte sie sich und klopfte jahrhundertealten Dreck von ihren Knien.

„Lass mich raten: weil sie geheim sind?“, brummelte Fred als Antwort, und fügte hinzu:„Lasst uns am besten gleich das nächste Mal unsere Produkte auf dem Lehrertisch in der großen Halle herstellen.“ Verwirrt blickte Valentine auf. „Was hat dir denn den Zauberstab verknotet?“ „Ach, unser lieber Freund ist nur etwas verärgert über unseren Nachtausflug!“, grinste George und tätschelte seinen Zwilling kameradschaftlich auf die Schulter, der sich jetzt stur mit einer Mixtur aus faulen Eiern und Algengrütze beschäftigte. „Daher weht der Wind? Och Freddie…“-bei diesem Wort zerbrach das Reagenzglas in seiner Hand- „Pass auf, ich mach dir ein Angebot: Ich mache mit dir einen Monat lang zusammen Hausaufgaben, und du schaltest ab sofort wieder auf den alten Fred um!“ Das Angebot schien bei dem enormen Arbeitspensum im siebenten Schuljahr nicht verkehrt, aber… Mit einem teuflisch anmutenden Grinsen drehte sich der Rothaarige um und kam ihr näher. „Einen Monat lang, sagst du? Und du spielst mir auch das Versuchskaninchen?“ „Ja, ich spiel dir auch das- Moment, das hab ich nicht gesagt!“ „Gut, dann ist der Deal auch geplatzt!“ Er wollte sich gerade wieder umdrehen, als das Mädchen entnervt die Augen verdrehte. „Ist ja gut, ich mach auch das Versuchskaninchen!“ „Dann sind wir im Geschäft!“

Nachdem ein geschäftiges Händeschütteln erfolgte, ging es daran, endlich das Rachemittel für Hall fertig zu stellen. Nach eifrigem Umrühren und Umschütten, Dampfwolken und Verpuffungen, verkorkte schließlich George eine Flasche mit einer Flüssigkeit, die einfach nur….unbeschreiblich widerlich aussah. „Meine Dame und mein Herr: der Rundum-Lahmleger!“, sagte er ehrfurchtsvoll, und alle drei bestaunten das Fläschchen in seiner Hand. „Auf das es hält, was es verspricht!“ „Hmm, stimmt, das wissen wir ja gar nicht! Äh Versuchskaninchen?“ „Vergiss es Fred, alles aber nicht das!“ „Na gut, das wäre zu teuflisch von mir…So, aber jetzt brauchen wir nur noch eine Gelegenheit, wo wir es Hall unterjubeln können.“, überlegte Fred und setzte sich auf die Tischkante. „Oh, da fällt mir ein, dass ich vorhin was Neues am Schwarzen Brett gelesen habe. Dieses Wochenende ist ein riesen Halloweenball mit Band und allem drum und dran! Das wäre doch die perfekte Gelegenheit!“, schlug Valentine vor. „Ein Ball?“, runzelte George die Stirn. „So etwas gibt’s doch immer erst zu Weihnachten?“ „Wer weiß, was sich da Dumbledore wieder ausgedacht hat!“, seufzte Fred und streckte sich. „Aber umso besser für uns! Halloween, wo eh alles nicht mit rechten Dingen zugeht, ein Ball, wo man einen Partner hat und mit ihm tanz-“

Er brach plötzlich ab, blickte Valentine an, und schließlich langsam zu seinem Zwilling hin, der exakt den gleichen Gedankengang hatte. Das Mädchen schluckte innerlich, auch sie hatte ein mögliches Bild vor Augen: auf dem Ball, zu zweit und nicht zu... Hastig blickte sie auf ihre Uhr, es war kurz vor 22 Uhr. „Oh Jungs, es ist schon so spät, lasst uns lieber schnell aufräumen, ich bin auch irgendwie müde, ihr nicht auch?“, rasselte sie mit einem gekünstelten anschließenden Lachen herunter und schob die zwei Jungs in Richtung des Chaos dass sie veranstaltet hatten, um die peinlich Pause nicht noch länger hinaus zu zögern. Alles in allem verlief das Aufräumen dennoch recht schweigend.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-12-18T21:40:16+00:00 18.12.2007 22:40
Das wird ja immer interessanter. Auch wenn ich nich glaube das es gleich wieder erwähnt wird aber ich freue mich schon zu erfahren was da passiert ist mit Valie im Sommer.
Und die Zwillinge beginnen Gefühle zu entwickeln - weiter so ^_~
Von: abgemeldet
2007-12-11T16:03:16+00:00 11.12.2007 17:03
Ich kann's kaum erwarten bis sie endlich auf Drake, die Strafarbeit, Hogsmeade etc. trifft *_*
Weiter so ^-^
Von:  SaniLin
2007-12-10T18:22:13+00:00 10.12.2007 19:22
Hajj^^
Als das Kapi is toll und meine güte sie hat sichja fast wie Draco Malfoy aufgeführt ... naja bin schon aus Hogsmade wochenende gespannt!

lG
Von: abgemeldet
2007-12-08T21:42:13+00:00 08.12.2007 22:42
klingt so toll *_*
ich will weiterlesen und nein, deine FF wird nicht ignoriert ! xD
Die Kommis kommen doch schon ... irgendwann ^^'
Von:  SaniLin
2007-12-07T23:07:35+00:00 08.12.2007 00:07
uiii hört sich vielversprechend an! hoff es geht bald weiter!

lG
Von:  dragoncat16
2007-12-07T21:38:50+00:00 07.12.2007 22:38
< -- is ja eher der faule typ un mag es nich gerner kommis zu schreibn ^^
aba ich wollte, dass du weißt das die ff nich ignoriert wird xD
is nämlich klasse =)
mfg
da catty


Zurück