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Bis zum letzen Namen...

Ein drittes Death Note..
von

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Eye contact

Kurai Magami kam gerade aus ihrer letzen Vorlesung und hatte eigentlich vor die To-Oh Universität für heute zu verlassen. Die Sonne schien und der Himmel war strahlend blau, als die junge rothaarige Frau das Universitätsgebäude verließ. Sie blieb für einen Augenblick stehen und schaute hoch. Sie musste ihre grünen Augen kurz zusammen kneifen, da sie das strahlende Blau blendete. Sie überlegte was sie den restlichen Tag tun sollte. Der Nachmittag war gerade angebrochen und sie hatte keine Lust den restlichen Tag zuhause zu verbringen. Am besten ging sie erstmal in ein kleines Cafe in der Nähe, um dort vielleicht in Ruhe nachzudenken. Hier um sie herum herrschte ein unerträglicher Lärmpegel, der immer mehr anschwoll, da die meisten Studenten Schluss hatten und sich jetzt mit ihren Freunden traf um den Nachmittag zu verbringen. Sie hatte als kleines Kind das letzte Mal Freunde gehabt, aber da war sie auch noch naiv gewesen und hatte in einer kleinen heilen Welt gelebt. Jetzt mit 20 war das alles anders. Sie hasste die Menschheit mehr als alles andere und hielt sich so gut es ging von Menschen fern. In der Psychologie nannte man es „Misantrophie“, was griechisch war und Menschenhass oder Menschenfeindlichkeit bedeutete. Sie selbst studierte Psychologie aus reiner Neugier und um vielleicht noch mehr Dinge zu finden, die sie an den Menschen hassen konnte. Sie erinnerte sich nicht einmal wann und warum sie anfing die Menschheit zu hassen. Aber das war Kurai egal. Sie hängte sich ihre Tasche um und beschloss sich auf den Weg zu dem kleinen Cafe zu machen. Ihre Schritte waren langsam und bedächtig. Sie hatte es nicht eilig. Sie hatte den ganzen Tag Zeit. Plötzlich vernahm sie lauten Rufe und sah die Menschenmenge, die sich um einen der Tennisplätze der Universität versammelt hatte. Interessiert was dort vor sich ging, mischte sie sich unter die Menge und kämpfte sich durch bis sie am Zaun stand.
 

Dort lieferten sich zwei junge Männer ein packendes Duell. Beide schienen gleich gut zu sein. Kurai brauchte einen Augenblick bis ihr einfiel, dass die beide die Rede bei der Begrüßungsfeier gehalten hatte. Der eine hieß Light Yagami und der andere war Ryuga Hideki. Wie die Mädchen, die in der Reihe vor ihr gesessen hatte, angefangen hatte zu schwärmen, als die beiden die Bühne betraten. „Wie Tag und Nacht“, hatten sie geflüstert. Jetzt wo Kurai die beiden sah, musste sie in der Hinsicht den Mädchen zustimmen. Light Yagami war genau das was man sich unter einem Mädchenschwarm vorstellte: Er sah gut aus, wusste wie man sich perfekt kleidete, schien einen guten Geschmack zu haben, war intelligent und talentiert und wusste wie man die Herzen der Mädchen für sich gewann. Ryuga Hideki war das genaue Gegenteil davon. Er trug schlabberige Kleidung, die Haare waren wild zerzaust, er hatte Augenringe und schien nicht einmal das Selbstvertrauen zu besitzen ein Mädchen überhaupt anzusprechen. Das einzige was er mit Light gemeinsam hatte, war die Intelligenz und er schien ebenso talentiert zu sein wie Light. Kein Wunder also, dass die halbe Universität ihnen bei ihrem Tennisduell zu sah. Keiner von beiden wollte verlieren. Jeder wollte siegen. Während alle gespannt dem Ballwechsel verfolgte, schoss Kurai urplötzlich der Kira-Fall in den Kopf. Sie beschäftigte sich selbst damit schon etwas länger, da sie die Psyche von Kira sehr interessant fand. Sie erinnerte sich daran, dass sie in ihren Notizen dazu den Satz „Er hasst es zu verlieren“ vermerkt hatte. Irgendwie erinnerte sie die jetzige Situation daran. Ob es wohl sein könnte, dass einer von beiden Kira war? Der Gedanke war zwar idiotisch, aber er ließ sie nicht los. Sie beobachtete weiter das Spiel und versuchte sich damit abzulenken. Sie selbst hatte nie Tennis gespielt. Sie kannte nicht einmal die Regeln. Sie empfand für keinen der beiden Sympathie und ihr war egal wer gewann. Die rothaarige Frau wollte einfach nur der Interesse halber zu schauen. Am Ende gewann Light Yagami das Duell und die Menge löste sich auf und ging, denn schließlich war das Spiel vorbei. Kurai blieb noch einen Weile stehen und sah zu wie die beiden sich unterhielten. Dann verließ auch sie den Platz und ging zu dem kleinen Cafe.
 

Kurai setzte sich in den hinteren Teil des Cafes und bestellte einen Kaffee. Während sie wartete, tauchten Light Yagami und Ryuga Hideki im Cafe auf. Sie setzten sich an den Tisch, der neben ihren stand und bestellten beide Tee. Eine Kellnerin brachte Kurais Kaffee sowie den Tee für Light und Ryuga. Kurai konnte nur Light sehen und hörte wie er sagte, dass dieses Cafe der perfekte Platz war, um sich unterhalten zu können ohne das jemand mithörte. Jetzt wurde sie erst recht neugierig. Irgendetwas kam ihr an beiden suspekt vor. Sie beschloss den Platz zu wechseln und nun mit dem Rücken zu den beiden zu sitzen. So sah sie die beiden zwar nicht mehr, aber sie konnte das Gespräch besser belauschen. Sie hörte wie Ryuga Light fragte was er wissen wollte. Doch Light antwortete, dass das warten könnte bis sich Ryuga sicher war, dass er nicht Kira war. Ihre Neugierde war nun mehr als geweckt. Sie hörte wie die beiden über Notizen sprachen, die drei der Getöteten vor ihrem Tod geschrieben hatten. Es gab sich ein Satz daraus, denn Light bildete, doch dann kam eine vierte Notiz dazu, die Lights Theorie auf den Haufen warf. Je mehr die beide miteinander redeten, um so mehr bekam Kurai das Gefühl, dass Ryuga L war, der Detektiv der an diesem Fall mit der japanischen Polizei arbeitete und das Light verdächtigt wurde Kira zu sein. Es klang in ihren Ohr sehr interessant. Ob sie wohl eine Chance hatte an diesem Fall mitzuarbeiten? Wohl kaum. Man würde ihr es nicht zutrauen. Dann hörte sie den Satz, der ihre Theorie bewies. Light sagte zu Ryuga, dass keiner der beiden beweisen kann, dass er nicht Kira ist, aber Ryuga beweisen kann, dass er L ist. Nebenbei erfuhr sie, dass Lights Vater ebenfalls zum Team des Kira-Fall gehörte. Das reichte ihr. Sie hatte genug gehört. Sie wechselte wieder den Platz und trank nun ihren inzwischen kalten Kaffee. Auf einmal klingelten die Handys der beiden und kurz nachdem sie telefoniert hatten, sprangen beide auf. Ryuga war bereits an ihrem Tisch vorbei, als Kurai aufblickte und genau in Lights Augen sah. Obwohl er es eilig zu haben schien und zudem recht blass im Gesicht war, erwiderte ihren Blick kurz und lief dann Ryuga hinterher. Kurai stand auf. Ihren Kaffee hatte sie bereits bezahlt. Sie kam aus dem Cafe, doch von keinem der beiden war mehr etwas zu sehen. Inzwischen war die Dämmerung bereits eingebrochen und Kurai beschloss nach Hause zu gehen. Ihr Entschluss stand bereits fest: Sie würde sich in den Kira-Fall einklinken koste was es wolle. Einen Plan begann sich bereits in ihrem Kopf zu formen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Prolog Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So das war der Anfang. Ich bin gespannt was ihr dazu sagt. Werft mir soviel Kritik an den Kopf wie ihr wollt. Über Lob oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich natürlich auch freuen. Bis zum nächsten Kapitel mit dem Namen „Pure Chance“. Eure Chiara

Pure Chance

Der Morgen war gerade angebrochen, als Kurai in ihrer Wohnung auf dem Fußboden saß und um sich herum einen Haufen Zettel liegen hatte. Es waren Notizen zu dem Fall Kira. Es sah im ersten Moment unordentlich aus, aber in Wirklichkeit war es eine nahezu perfekte Ordnung, die Kurai in ihrer Wohnung hatte. Es war nicht so, dass sie sich vor Einbrechern fürchtete, nein es war einfach nur eine Vorsichtsmassnahme. Nur sie fand sich hier zurecht und das war auch gut so. Sie hob mal hier eine Notiz auf und ließ sie dann wieder fallen und griff nach der nächsten. Sie wiederholte in ihrem Kopf noch einmal alles was sie bereits wusste. Sie wollte unbedingt in das Team, das den Fall Kira ermittelte. Nur dort konnte sie sich mit der Psyche von Kira am besten beschäftigen. Sie wollte Kira nicht fangen und zur Strecke bringen. Das konnten andere machen. Sie interessierte sich nur für die Person Kira und für nichts anderes. Kurai ließ seufzend den letzten Zettel fallen und stand auf. Es war Zeit einen Kaffee zu trinken. Sie stellte die Kaffeemaschine an und ließ sich in ihren Sessel fallen. Auf dem Kaminsims lag ein Katana in seinem Ständer. Es war ein altes Familienerbstück. Sie hatte eigentlich nur für ihre Cousine auf das Erbstück aufpassen sollen, als diese nach Amerika ging und es nicht mitnehmen konnte, doch nun wo ihre Cousine wieder in Japan war, hatte sie es immer noch nicht abgeholt. Kurai wunderte sich darüber schon etwas länger. Sie hatte versucht ihre Tante zu erreichen, doch dort hatte nie jemand abgenommen. Kurai blieb also nichts übrig als weiter zu warten. Sie hörte wie die Kaffeemaschine ausging und stand auf, um sich ihre Tasse Kaffee zu holen. Wieder zurück im Sessel überlegte Kurai, wie sie ihren Plan am besten bewerkstelligen wollte. Sie brauchte auf jeden Fall Geld. Am besten trank sie ihren Kaffee aus und machte sich noch jetzt gleich auf den Weg zur Bank. Es würde seine Zeit dauern bis ihr Plan komplett war und sie sich einklinken konnte, doch sie hatte Geduld. Mit schnellen Schlucken leerte sie die Tasse und ging ins Schlafzimmer um sich etwas Vernünftiges anzuziehen. Nachdem sie sich umgezogen hatte, verließ sie die Wohnung Richtung Bank. Obwohl erst früher Morgen war bereits draußen auf den Straßen viel los. Kurai hatte das Gefühl zurück in die Wohnung rennen zu müssen, um ihr Katana zu holen und danach alle auf der Straße töten zu müssen. Sie hasste diese Lärm der von den Menschen ausging. Sie wollte am liebsten ihre Ruhe, doch die bekam sie hier nicht. Es war einfach schrecklich, doch ändern konnte sie es nicht. Vielleicht war es gut so, dass Kira die Verbrecher tötete, dann gab es wenigstens weniger Menschen auf der Welt. Hätte sie die Kraft dazu, würde sie sicher die Menschheit auslöschen. Sie überquerte die Straße und ging auf die Bank zu. Dort wurde es bestimmt etwas ruhiger sein. Kurai ging durch die Drehtür und befand sich im selben Augenblick mitten in einem Banküberfall.
 

Verwirrt blieb Kurai stehen, als sie die Szene begriff, die sich vor ihr im selben Augenblick abspielte. Noch hatte der Mann sie nicht bemerkt. Er forderte eine der Frauen auf, dass Geld aus dem Tresor zu holen. Kurai verhielt sich komplett still, denn sie wusste nicht was sie anderes hätte tun können. Schließlich war dieser Mann bewaffnet und sie hatte nicht mal ein Handy mit, um die Polizei anzurufen. Zurückweichen und wieder hinausgehen war auch nahezu unmöglich. Er würde sie wahrscheinlich bemerken. Deswegen blieb sie stehen und fasste einen vielleicht irrsinnigen Plan. Sie hatte diesem Mann nur einen einzigen Vorteil voraus: Er wusste nicht, dass sie hier war, aber sie wusste, wo er war. Langsam ging sie auf ihn zu. Die andere Geiseln sahen sie erschrocken an, doch sie hielt nicht inne. Wenigstens wollte sie einen Angriff versuchen. Mehr als erschossen werden, konnte sie eh nicht. Als Kind hatte Kurai sich in vielen Kampfsportarten versucht und sie war nicht schlecht gewesen. Mit zunehmenden Alter musste sie immer mehr lernen und musste daher alles aufgeben, doch sie konnte noch einiges. Das einzige Manko war, dass sie aus der Übung war. Nun stand die Rothaarige direkt hinter dem Mann, der immer noch die Pistole auf die junge Frau gerichtet hielt. Ihr Karate-Lehrmeister hatte ihr beigebracht, dass ein Tritt in die Kniekehle sehr schmerzhaft war und genau das wand sie jetzt an. Mit einem gezielten Tritt trat sie ihm in die Kniekehle. Der Mann schrie auf und sank zusammen. Darauf hatte sie wiederum nur gewartet. Sie schlug ihm in den Nacken und er kippte vor Schmerzen vorne über. Die Pistole hielt er dabei festumklammert. Kurai wollte zu einem weiteren Schlag ansetzen, doch diesmal war er schneller. Er drehte sich um und traf sie mit voller Wucht am Bein. Für einen Augenblick verlor sie das Gleichgewicht und er drückte ab. Die Kugel durchbohrte ihr rechte Brusthälfte und sie fiel auf den Boden. Der Räuber hatte nun Panik bekommen und griff nach dem halbvollen Beutel, um damit die Bank zu verlassen. „Haltet ihn auf!“, schrie Kurai den anderen zu, doch keiner hielt den Mann auf, der fluchtartig das Gebäude verließ. Kurai stand mühsam auf und ignorierte die Schmerzen und das Blut, das aus der Wunde quoll und begann die Verfolgung. Der Räuber war nach rechts abgebogen und Kurai begann zu rennen, da er bereits einen großen Vorsprung hatte. Doch je mehr sie sich anstrengte, desto schwächer wurde und letztendlich brach sie auf dem Fußweg zusammen.
 

Watari kam gerade vom Einkaufen zurück, als er durch das Fenster der Limousine eine rothaarige Frau zusammenbrechen sah. Er bremste und fuhr die Limousine an den Straßenrand, wo er anhielt und ausstieg. Der Fußweg hier war menschenleer, was Watari ein bisschen wunderte. Er ging zu der Frau und stellte fest, dass sie angeschossen war. Die Wunde blutete stark und sie hätte dringend in ein Krankenhaus gemusst. Watari wusste, dass das nächste erst eine halbe Stunde entfernt lag und beschloss daher, dass Mädchen in das Hotel zu bringen, indem momentan das Hauptquartier der Ermittlung vom Kira Fall war. Dort konnte er die Wunde des Mädchen versorgen und sie danach in ein Krankenhaus bringen. Er hob sie hoch und stellte fest, dass sie sehr leicht war. Nachdem er sie auf die Rückbank gelegt hatte, beeilte er sich nur noch um so mehr zurück ins Hotel zu kommen. Dort angekommen brachte er erst sie nach oben und legte sie in das Schlafzimmer der Suite, wo normalerweise- wenn er mal schlief- L schlief. Im Zimmer nebenan hörte er L mit Yagami Souichirou sprechen. Er holte Verbandszeug aus dem Badezimmer, das sich im Schlafzimmer befand und begann erst einmal die rothaarige Frau auszuziehen, um sich die Wunde genauer betrachten zu können. Es war ein glatter Durchschuss. Der Schütze musste sehr dicht an ihr dran gewesen sein. Was wohl mit ihr geschehen war? Watari behandelte die Wunde und verband sie anschließend. Ihre Kleidung war voller Blut und er beschloss ihr ein T-Shirt von L anzuziehen. Es war ihr etwas zu groß, da sie viel kleiner als L war, aber es wurde erstmal reichen. Watari musste selbst einmal seinen Anzug wechseln, da dieser ebenfalls blutverschmiert war. Danach ging er zurück zur Limousine um die Einkäufe aus dem Auto zu holen. Erst dann konnte er zurück zu L und den anderen, die am Fall Kira ermittelten. „Watari wo waren Sie denn so lange?“, begrüßte ihn L, den hier alle Ryuzaki nannten, damit geheim blieb, das er L war. „Es gab einen kleinen Zwischenfall auf dem Weg hierher,“ antwortete Watari wahrheitsgemäß „Was ist passiert?“, fragte Matsuda einer der Polizisten. „Ich sah eine junge Frau zusammenbrechen und hielt an um ihr zu helfen. Dabei stellte sich heraus, dass sie angeschossen worden war und ich nahm sie mit hierher.“ L horchte auf. „Wo genau ist sie?“ „Im Schlafzimmer, Sir.“ L sah einen Augenblick aus, als wäre er dagegen, dass eine Frau im Schlafzimmer war, dann aber veränderte sich seine Gesichtszüge wieder und er fragte: „Ist die Verletzung schlimm?“ „Sie ist bewusstlos und die Wunde muss wahrscheinlich genäht werden. Ich werde sobald sie wach ist sie in ein Krankenhaus bringen.“ „In Ordnung.“ Und damit war für L die Sache beendet. Watari verließ das Zimmer, um sich um den Einkauf zu kümmern.
 

Kurai schlug die Augen auf und wusste nicht, wo sie sich befand. Der Raum gab ihr unbekannt vor und eins war klar sie befand sich auf jeden Fall nicht in einem Krankenhaus. Das Zimmer sah eher nach Hotel aus. Wie war sie hierher gekommen? Die Erinnerung an den Banküberfall kehrte zurück und sie nahm den Schmerz in der rechten Brust zum ersten Mal richtig war. Solche starken Schmerzen hatte sie noch nie gespürt. Als sie nach der Wunde schauen wollte, stellte sie fest, dass sie nur ein weißes T-Shirt trug, was ihr nicht gehörte. Zudem war es ihr fiel zu groß und es rutsche ihr bis über die rechte Schulter und man konnte darunter einen Verband erkennen. Irgendjemand musste sie gefunden haben und sie hierher gebracht haben, um ihre Wunde zu versorgen. Wo derjenige jetzt wohl war? Kurai entschied sich aufzustehen und suchen zu gehen. Sie brauchte einige Anläufe bis sie es schaffte stehen zu bleiben statt hinzufallen. Es gab drei Türen, die aus dem Raum führte. Die erste, die sie öffnete stellte sich als Badezimmertür heraus und so ging sie zur nächsten Tür. Sie wollte gerade die Türklinke herunterdrücken, als sie Stimmen hörte. Der Name „Naomi Misora“ fiel und Kurai lauschte auf. Das war doch der Name ihrer Cousine! Ging es dort im Gespräch um ihre Cousine oder um wen anders? Sie drückte ihr Ohr an die Tür und lauschte. Jemand fragte, ob es nicht an der Zeit war eine offizielle Suche einzuleiten. Ein ihr bekannte Stimme antwortete, dass wenn man das tat es nicht im Zusammenhang mit dem Kira Fall bringen sollte und Zeichnungen benutzen sollte statt Fotos. Kurai konnte ihr Glück kaum fassen. L und die anderen Ermittler des Fall Kiras waren im Zimmer nebenan. Durch reinen Zufall war sie hierher gelangt. Sie hörte wie ein anderer Mann das Zimmer betrat und jemanden namens Ryuzaki anwies Sakura TV anzuschalten, da es um ein Notfall ging. Der Fernseher war laut genug und Kurai konnte ohne Probleme verstehen was gesagt wurde. Es ging um vier Videobänder, die von Kira gesendet wurden. Das erste Band bewies, dass es Kira war, da er dort ankündigte zwei Verbrecher zu töten, was auch eingetreten war. Irgendwie machte Kurai das Ganze stutzig. Sie kannte Kiras Psyche bereits sehr gut und das passte nicht zu ihm. Sie lauschte aber dennoch weiter. Das zweite Videoband wurde nun abgespielt. Kira kündigte an den Fernsehersprecher von Taiyo TV um Punkt 6 zu töten. Er bat darum den Kanal zu wechseln und wirklich hörte sie nebenan wie der Kanal gewechselt wurde und aus den Worten der Ermittler hörte Kurai heraus, dass es wirklich stimmte. Sie wechselten zurück zu Sakura TV, wo Kira einen zweiten Mord ankündigte. Diesmal war es Sprecher von NHN und wieder wurde nebenan der Kanal gewechselt. Wieder hörte sie aus den Worten der Ermittler heraus, dass der Mann tot war. Nun habe er bewiesen, dass er Kira sei, sagte die Stimme. Das war eine Lüge! Kurai wusste es genau, dass derjenige vielleicht Kiras Fähigkeiten hatte, aber nie der echte Kira war. Sie hörte wie L ausrief, dass das Programm gestoppt werden musste. Sie öffnete die Tür einen Spalt und sah wie zwei Männer nach ihren Handys griffen um bei Sakura TV anzurufen. Beide erreichten niemanden. Einer verließ das Zimmer um dort hinzufahren. Der falsche Kira sprach weiter. Er sprach davon, dass andere Menschen sich seiner Mission anschließen sollte, um die Welt vom Bösen zu befreien. Auch sprach er davon keine Unschuldigen mehr zu töten, wenn man aufhörte ihn zu jagen. Er würde eine neue Welt erschaffen. Die Polizei sollte darüber nachdenken mit ihm zusammenzuarbeiten. Dann hörte Kurai wie eine Nachrichtensprecherin von einem Mann berichtete, der vor der Sakura TV Station zusammengebrochen war. Als sie die Reaktion von einem der Ermittler sah, wurde ihr klar, dass es der Mann gewesen war, der das Zimmer kurz zu vor verlassen hatte. Der zweite Kira musste ihn getötet haben. Das war endgültig der Beweis, dass dieser Kira nicht der Echte war, der Namen und Gesicht brauchte, um zu töten. Einer der Männer wollte den Raum verlassen. Kurai musste ihn davon abbringen sonst passierte ihm dasselbe. Sie riss die Tür ganz auf und schrie: „Gehen Sie nicht! Das ist nicht Kira! Das ist ein zweiter Kira!“
 

Verduzt blieb der Mann namens Aizawa stehen und drehte sich zu der Frau um, die nun im Raum stand. Auch die andere drehten sich zu ihr um. Matsuda und L liefen beide rot an, als sie die hübsche Rothaarige ansahen, die nichts trug außer einem T-Shirt, was ihr zudem viel zu groß war. „Aber.. aber wie kommen Sie darauf?“, fragte Matsuda sichtlich peinlich berührt. „Das ist nicht Kiras Stil. Das passt einfach alles nicht! Warum sollte er die Medien benutzen? Und was will er damit bezwecken? Das ergibt doch alles keinen Sinn! Außerdem hat dieser Kira getötet ohne den Namen seines Opfers zu kennen! Er hat vielleicht Kiras Fähigkeiten, nein er hat wahrscheinlich sogar noch bessere Fähigkeiten, aber er bleibt trotzdem nur ein zweiter Kira!“ Die Rothaarige schien wutentbrannt zu sein. Sie wand sich an Aizawa. „Wenn sie gehen, wird ihnen dasselbe passieren!“ Er blickte sie immer noch verwundert an. L starrte sie an. Wer war diese Frau? Woher wusste sie all das? Konnte sie Kira sein? Oder war sie einfach nur intelligent? Er hatte bereits ebenfalls an die Theorie eines zweiten Kiras gedacht. „Wer sind Sie überhaupt?“, fragte Aizawa. „Ich bin Kurai Magami und Studentin an der To-Oh Universität.“ Ihre Stimme klang nun kalt. „Sie hat Recht“, sagte L einfach nur. „Bleib hier Aizawa. Ukita ist tot. Versuch dich selbst zu kontrollieren. Wir können nicht auch noch dein Leben verlieren.“ Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder zum Fernseher gelenkt, als ein gepanzerter Truck in die Frontscheiben des Sakura TV Studios knallte. Die Ermittler rätselten wer das wohl sein könnte. Es kam ein Polizeiwagen dazu und die beiden Männer, die ausstiegen starben ebenfalls an Herzversagen. Kurai beobachtete das ganze haargenau. Das Gespräch zwischen L und Aizawa beachtete sie nicht einmal. Auch als L telefonierte beachtete sie es nicht. Erst als die Fernsehleute flüchteten und kurz darauf ein anderen Mann kam, den sie mit Chief Yagami ansprachen, horchte sie wieder auf. Man hatte sie einfach nicht mehr beachtet und erst als Yagami fragte, wer sie sei wurde man wieder auf sie aufmerksam. „Watari hatte sie gefunden und hierher gebracht. Sie hat sich eben einfach in die Ermittlung eingemischt.“ L tat Kurai einfach mit einem Wink ab. Er nahm die Tüte mit den Videobänder entgegen, die Chief Yagami aus dem Studio geholt hatte. Er hatte in dem gepanzerten Truck gesessen. L reichte Aizawa die Tüte und schickte ihn los, um alles untersuchen zu lassen. Chief Yagami hatte sich gesetzt, da es ihm nicht gut ging. L wand sich zu Kurai um. „Ich hab einige Fragen an dich.“ Er duzte sie einfach, da er das Gefühl hatte, dass sie ihm in Intelligenz ebenbürtig war. „Nur zu. Frag. Aber ich hab auch einige Fragen.“ Ihr Blick war lauernd und sie schien auf etwas zu warten. „Wer hat dich angeschossen?“ „Ich war in einem Banküberfall verwickelt. Ich schlug den Räuber nieder, aber konnte ihm die Waffe nicht abnehmen. Er schoss auf mich und floh. Da keiner versuchte ihn aufzuhalten bin ich ihm hinterher und dann zusammengebrochen.“ „Woher bist du dir so sicher, dass das Video nicht von Kira stammt?“ L blickte sie an. „Ich hab seine Psyche studiert. Er wurde nie etwas so bescheuertes tun. Da bin ich mir sicher!“ L wurde hellhörig. Diese Frau hatte sich also mit der Psyche Kiras auseinandergesetzt. Was hatte sie dazu getrieben? „Studiert du Psychologie?“ Sie nickte und dann stellte sie endlich die Frage, die ihr auf der Zunge brannte. „Ich weiß es ist vielleicht etwas unhöflichen, aber bitte lassen sie mich dem Team beitreten! Ich möchte mich näher mit dem Fall befassen, um endgültig herauszufinden wer Kira ist!“ Mit ihrer Bitte verbeugte sie sich und hoffte, dass man ihr eine Chance geben würde.
 

Es herrschte Stille im Raum. Kurai wartete noch einen Augenblick, doch es kam keine Antwort und so hob sie ihren Kopf und sah die Ermittler an. Ein überraschten Ausdruck war in den Gesichter aller zu sehen. Vorallem L sah überrascht aus. Es kam und kam einfach keine Antwort. Chief Yagami war der erste, der es schaffte den Mund aufzumachen und etwas zu sagen. „Warum glauben Sie, dass sie uns weiterhelfen können?“ Kurai hatte mit so einer Frage gerechnet. „Ich bin sehr intelligent und glaube, dass die Psyche eines Menschen der Schlüssel zu seinem Handeln ist. Wenn ich herausfinden kann, wieso Kira so handelt kann ich ein Profil von ihm erstellen.“ L sah von seinen Füßen auf. „In Ordnung.“ Ihr Herz macht ein Freudesprung. „Aber natürlich müssen wir vorher überprüfen, ob du Kira sein könntest. Dafür wirst du doch Verständnis haben.“ Sie nickte. Sie hatte mit nichts anderem gerechnet. „Gut dann komm mit mir kurz ins Nebenzimmer.“ Kurai folgte L zurück ins Schlafzimmer. L zog die Augenbraue hoch, als er sah, dass das Bett mit Blut befleckt war. Er setzte sich trotzdem aufs Bett und Kurai ließ sich neben ihn nieder. Ihre wachen grünen Augen musterten L genauer. Sie musste feststellen, dass das eine Mädchen recht hatte, die angefangen hatte von ihm zu schwärmen. L sah wirklich gut aus. Er sollte vielleicht einmal ein bisschen schlafen, um die Augenringe loszuwerden, aber sonst sah er nicht viel anders aus als andere Männer. „Wirst du mich dasselbe fragen wie Light Yagami?“, fragte sie rein interessehalber. L zog seine Augen zu Schlitze zusammen. „Woher weißt du was ich Light gefragt habe?“ Er hatte Kurai also nicht bemerkt. „Ich saß am Tisch nebenan und als ihr über den Kira Fall geredet hab, bin ich hellhörig geworden und habe eurer Gespräch belauscht.“ „Dann bringt es ja nichts dir dieselben Fragen zu stellen.“ „Nein tut es wohl nicht. Was wirst du jetzt machen?“ „Ich werde dir eben andere Fragen stellen müssen.“ Er zuckte mit den Schulter und zog die Beine an den Körper heran. „Was interessiert dich so sehr an Kira?“ „Sagte ich das nicht bereits? Ich finde seine Psyche mehr als interessant. Wie oft hat man sonst die Möglichkeit die Psyche eines Massenmörders näher kennenzulernen? Darum möchte ich ins Team. Dort hab ich noch viel eher die Möglichkeiten seine nächsten Schritte vorherzusehen können.“ Ihre Augen funkelten leicht. „Es geht dir also nicht darum ihn zu fangen?“ L beobachtet interessiert die Rothaarige. „Nein. Wenn ich ehrlich bin stört es mich auch nicht sonderlich, dass er Menschen umbringt. Was mit ihm geschieht ist mir gleichgültig. Ich werde aber nicht die Ermittlungen behindern, falls es dir darum geht. Ich werde natürlich helfen, aber ihr solltet immer bedenken, dass ich es nur aus Eigennutz tue.“ L nickte. „Du gehörst mit zum Team.“ Er stand auf. „Aber ich hab dich immer noch unter Verdacht. Lass dich von Watari ins Krankenhaus bringen, damit deine Wunde versorgt wird.“ Sie nickte und verließ den Raum zusammen mit L.
 

Erst als Kurai verschwunden war, konnte sich L die Videobänder in Ruhe betrachten. Er musste Kurai recht geben: Es war zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit von jemand anderem als Kira. Er würde das vierte Videoband mit der „Nein“ Antwort ausstrahlen lassen. Seine Gedanken wanderte wieder zu Kurai. War es richtig diese Frau in die Ermittlungen mit einzubeziehen? Intelligent war sie auf jeden Fall. Sie erinnerte ihn ein bisschen an Light. Der reine Zufall hatte sie hierher gebracht und doch hatte er das Gefühl, dass sie bereits vorher unbedingt in das Team gewollt hatte. Hatte sie das etwa alles geplant? Nein, soweit würde sie nicht gehen. Aber etwas geplant hatte sie, da war er sich sicher. Mut schien sie auch zu haben. Er hatte sie – als sie gerade mit Watari gehen wollte- darauf hingewiesen, dass sie sterben konnte, wenn sie ins Team kam. Doch sie hatte nur mit den Schultern gezuckt und gesagt, dass das ihr egal wäre. Sie wollte auch ihren Namen nicht geheim halten. Wenn Kira sie töten wolle, dann solle er das tun, hatte sie lachend gesagt. Angst vor dem Tod schien sie keine zu haben. Sie war wirklich mehr als seltsam. Sie war ganz anders als er es war. Er fürchtete sich davor zu sterben. Er hatte nur weil es nicht anders ging sein Aussehen preis gegeben. Er würde nicht offen sagen wie sein wirklicher Name war. Was trieb diese Frau nur dazu so offen und ehrlich zu sein? Wollte sie etwa sterben? Nein das konnte er sich nicht vorstellen. Sie erinnerte ihn an irgendwen doch es fiel ihm nicht ein an wen. Seine Gedanken wanderten weiter. Er hatte vor Light in die Ermittlungen mit einzubeziehen. Er hatte Light zwar immer noch unter Verdacht, aber er war sich sicher, dass Light seinen und Kurais Verdacht bestätigen konnte. Außerdem würde Light die Ermittlung vielleicht weiter bringen können. Selbst wenn er Kira war, so würde er dennoch die Ermittlung weiter bringen, da er sicher dann den zweiten Kira stoppen wollte. Also würde es kein Problem sein ihn mit einzubeziehen. Aber er würde Light nichts von seinem Verdacht sagen. Wenn Light denselben Verdacht hatte, würde er es sagen. Er würde mit den anderen darüber sprechen und dann Light dazu holen.
 

Light war froh, als sein Vater ihn anrief und ihm die Bitte von L ausrichtete. Nichts anderes hatte er gewollt. Er musste vor den anderen herausfinden, wer der zweite Kira war. Als er das Hotelzimmer betrat, begrüßte L ihn. „Danke, dass du gekommen bist.“ Die beiden schüttelten sich die Hände. „Das ist kein Problem. Schließlich teile ich mit dir den Wunsch Kira zu fassen.“ „Nenn mich Ryuzaki, während wir hier sind.“ Auch die anderen stellten sich mit ihren falschen Namen vor. Light begriff. „Dann bin ich also Asahi Light?“ „Wenn du willst. Bitte schau dir das noch nicht ausgestrahlte Video an, das Kira an das Sakura TV Studio geschickt hat. Du darfst keine Dokumente aus diesem Raum mitnehmen und dir auch keine Notizen machen.“ „In Ordnung!“ Light setzt sich in einen Sessel und L schaltete den Fernseher an und ließ das Video laufen. Light wunderte sich darüber, dass keiner weiter etwas zu dem Video sagte. Was hatten sie vor? Als das Video zu Ende war, stellte L sich neben ihn. „Und Light hast du etwas herausgefunden?“ Light stand auf. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass es noch mehr Leute mit Kiras Fähigkeiten gibt.“ Sein Vater fragte laut: „Kiras Fähigkeiten? Was meinst du Light?“ „Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es nicht Kira ist mit dem wir momentan zu tun haben. Kira würde nicht Leute benutzen um wie hier Morde vorherzusagen. Und wenn man davon ausgeht, dass Kira Namen und Gesicht seines Opfers braucht, dann macht es keinen Sinn wie er die Polizisten vor dem Sakura TV Studio töten konnte.“ „Das ist genau dasselbe was Ryuzaki auch gesagt hat!“ „Und dasselbe was ich gesagt hab!“ Lights Aufmerksamkeit wurde auf eine rothaarige Frau gelenkt, die auf dem Fußboden in der Nähe der Tür saß. Er erkannte sie sofort wieder. Sie war die Frau aus dem Cafe. Die, die ihn so sehr an Naomi Misora erinnert hatte. Sie war ihr wirklich ähnlich. „Kurai wann bist du hier reingekommen?“, fragte L sie. „Ich bin hier seit Light mit seinen Schlussfolgerungen angefangen hat.“ Woher kannte sie seinen Namen? „Light darf ich dir vorstellen? Das ist Kurai Magami seit gestern Mitglied des Ermittlungsteams. Und falls du dich wunderst woher sie dich kennt: Sie ist ebenfalls Studentin an der To-Oh Universität.“ Dann wandte L sich wieder zu ihr. „Warum bist du hier? Du solltest immer noch im Krankenhaus sein.“ Sie stand auf. „Ich habe gestern etwas vergessen zu fragen. Ich möchte gern ein Bild von der vermissten Naomi Misora sehen.“ „Warum?“ „Weil ich wissen will, ob es sich dabei um meine Cousine handelt.“ Kurais Augen blitzen gefährlich, als Light sie anschaute. Wenn sie wirklich Naomi Misoras Cousine war, war es kein Wunder, dass sie ihr so ähnlich war. L holte ein Bild hervor und gab es Kurai. Sie betrachtete es ein Moment und flüsterte dann leise: „Also ist sie es wirklich…“ Und endlich fiel auch L wieder ein, wem Kurai so sehr ähnelte. „Jetzt weiß ich es wieder. Misora sprach von dir, als sie in Amerika unter mir arbeitete. Sie sagte, dass sie sich schon immer für die Verbrecherjagd interessiert hat, denn sie wollte ihrer jüngeren Cousine beweisen, das nicht alle Menschen schlecht sind. Sie sagte, dass ihre Cousine die schlimmste Misantrophin auf der Welt sei und sie ihr unbedingt beweisen wollte, dass es auch gute Seiten an der Menschheit gibt.“ Kurai blickte vom Foto auf. „Die gibt es nicht!“ Sie ließ das Foto fallen und verließ fluchtartig den Raum. Später als Light das Hotel verließ, nachdem er eine Nachricht an den zweiten Kira für L geschrieben hatte, wandte er sich an Ryuk. „Wenn jemand wie diese Frau das Death Note bekommen, hätte sie sicher die komplette Menschheit damit ausgerottet. Hätte dir das eher die Langeweile vertrieben Ryuk?“ „Es hätte es interessanter gemacht.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 1 Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Ich hoffe euch hat das erste Kapitel gefallen. Ich bin auf eure Meinung gespannt. Das nächste Kapitel wird „Investigation“ heißen. Lasst doch ein Kommi da und seid gespannt auf das nächste Kapitel. Eure Chiara

Investigation

L hatte vielleicht das Falsche gesagt. Zwei Tage lang ließ Kurai sich nicht blicken. L machte sich keine Sorgen. Er glaubte einfach, dass sie trauerte. Als das Video mit der Antwort des zweiten Kiras kam, war Kurai wieder da. Auch wenn die anderen sie nicht wirklich kannten, so wusste sie doch, dass sich die junge Frau verändert hatte. Was sich geändert hatte, konnte sie nicht sagen. Kurai ignoriert L völlig und sprach höchstens mit Light oder Mogi. Für die anderen besaß sie keine wirkliche Sympathie. Der einzigste, der es hin und wieder schaffte ihr ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern war Watari. Doch reden tat sie mit ihm trotzdem nicht. Sie sah ihn wohl als Diener von L an und wollte daher nicht mit ihm reden. Als das Video abgespielt wurde, saß sie in einer Ecke und es sah fast so aus, als würde sie nicht zuhören. In Wirklichkeit hörte sie aufmerksam zu. Trotz allem zeigte sie keine Reaktion als das Wort Shinigami vorkam. Light glaubte ein Anflug von Lächeln zu erkennen, als L erschrocken vom Sessel kippte. Für einen Augenblick fühlte Light sich vollkommen durchschaut, als wüsste Kurai bereits über alles Bescheid. Dann verschwand das Gefühl wieder und obwohl es verschwunden war, blieb Kurai ihm unheimlich . Er hatte sie vorher schon nicht gemocht, weil sie ihn zu sehr an Naomi Misora erinnerte, doch jetzt war selbst das letzte Stückchen Sympathie für sie verschwunden. Kurai mischte sich nicht in die Ermittlungen ein und verließ als das Gespräch zuende war den Raum. Als alle gegangen waren, wand sich L an Watari: „War es falsch von mir zu erwähnen was Misora gesagt hatte?“ Watari schüttelte den Kopf. „Nein denke ich nicht. Ich denke sie kommt einfach mit der Situation nicht klar. Wenn sie eine Misantrophin ist, fällt es ihr wahrscheinlich von Natur aus schwer sich in eine Gemeinschaft einzugliedern und deine Worte haben es vielleicht nur schwerer für sie gemacht. Ich denke sie interessiert sich nur für Kira, weil sie damit beweisen will, dass alle Menschen schlecht sind. Ich glaube sie fürchtet, dass man ihr das Gegenteil beweisen könnte.“ L dachte nach. Er war noch nie jemandem begegnet der die Menschheit verachtete und hasste. Wie sollte er mit Kurai umgehen? War sie überhaupt von Nutzen? Wollte sie wirklich helfen Kira zur Strecke zu bringen? Er war sich einfach nicht sicher, was er nun mit dieser Frau machen sollte. Wann hatte er es auch schon mal mit dem weiblichen Geschlecht zu tun gehabt? Manchmal hatte Frauen unter ihm gearbeitet, aber direkt hatte er nie etwas mit ihnen zu tun gehabt. Und dann musste er wieder daran denken, wie sie in seinem T-Shirt, was ihr viel zu großgewesen war, da gestanden hatte und bereits mehr wusste als er. Er würde einfach versuchen mit ihr Freundschaft zu schließen. Nützlich war sie sicher noch.
 

Kurai lag auf dem Fußboden ihrer Wohnung und starrte die Decke an. Es kam ihr vor, als hätte sie jede Millimeter der Decke anstarrt, als sie sich erhob und sich in den Sessel setzte. Aber sie blieb nicht lange sitzen, denn sie beschloss sich etwas zu kochen. Erst jetzt merkte sie, dass ihr Magen knurrt. Die letzte Mahlzeit war schon etwas her. Sie durchforstete ihre Schränke und fand noch eine Tüte Fertigsuppe. Also kochte sie Wasser und goss es in eine Tasse, wo sie bereits den Inhalt der Tüte hineingeschüttet hatte. Während sie wartete, rührte sie ein paar mal um. Dann war die Suppe fertig und sie setze sich – ganz entgegen ihrer Gewohnheit – an ihren Schreibtisch. Sie löffelte ihre Suppe und zog ein Blatt Papier aus dem Chaos auf ihrem Schreibtisch. Sie nahm ein Stift und begann zu zeichnen. Sie konnte es sehr gut, doch sie hatte sich nie etwas aus diesem Talent gemacht. Jetzt zeichnete sie jeden aus dem Ermittlungsteam. Als alle Bilder fertig waren, hatte sie auch fertig gegessen. Gebannt schaute sie sich ihre Arbeit an. Es waren wirklich schöne Bilder geworden. Als Kurai das Bild von L betrachtete, verspürte sie die Lust es zu zerreißen. Sie stand auf und wand sich ab. Sie wollte nicht an L denken. Sie sollte sich lieber mit dem Kira Fall beschäftigen. Sie setze sich wieder in die Ecke mit ihren Notizhaufen. Sie griff nach einem Zettel und betrachtet ihn kurz. Kurze Zeit später war sie vollkommen vertieft in ihre Arbeit. Sie versuchte auf Grund ihres Wissen über Kiras Psyche seine nächsten Schritte zu berechnen. Sie war sich sicher, dass Kira abwarten würde. Er war nicht der Typ, der mithilfe von Medien kommunizierte. Der zweite Kira war ganz scharf auf ein Treffen, also musste Kira nur abwarten, dass der zweite Kira wieder ein Schritt machte. Das würde sie auf jeden Fall an seiner Stelle tun. Mit den Töten aufhören würde er sicher nicht. Weiter vorausplanen konnte sie auch nicht. Seufzend stand sie wieder auf und wanderte zum Schreibtisch zurück. Das Bild von L lag immer noch ganz oben auf den Stapel und wieder wollte sie es am liebsten zerreißen. Sie griff nach dem Bild und begann es langsam zu zerreißen, doch weit kam sie nicht, da ihr Handy klingelte. Erschrocken ließ sie das Bild fallen, da sie es nicht gewohnt war angerufen zu werden. Sie suchte ihr Handy und nahm ab. „Hallo?“ „Ich bin es, Watari. Ich wollte mit ihnen sprechen. Hätte sie vielleicht Zeit mich zu treffen?“ Kurai warf ein Blick auf die Uhr. Es war bereits elf Uhr. „Ist in Ordnung. Wo wollen wir uns treffen?“ „Ich dachte da an ein nettes kleines Cafe ganz in ihrer Nähe. Es heißt „Okashi“. Kennen sie es?“ „Ja ich kenne es.“ „Gut. Sehen wir uns dann in einer Viertelstunde dort?“ „Ist okay. Bis dann.“ Watari legte nach seinem Abschied auf und Kurai legte ihr Handy wieder beiseite. Was wohl Watari um diese Uhrzeit von ihr wollte? Sie wusste es nicht. Das Cafe war nur fünf Minuten von ihrer Wohnung entfernt, aber trotzdem holte Kurai ihre Jacke heraus und zog sie an. Danach verließ sie ihre Wohnung und das Bild von L blieb auf dem Boden mit einem Riss liegen.
 

Obwohl Kurai früh losgegangen war, war Watari bereits dort. Sie setzte sich zu ihm und bestellte sich erstmal ein Kaffee. „Schön, dass sie gekommen sind“, begrüßte Watari sie. „Sie brauchen mich nicht zu siezen. Ich bin doch viel jünger als sie.“ „Gut, dann darfst du mich auch duzen.“ Er lächelte freundlich. „Ich sieze sie lieber. Also worüber wollte sie mit mir sprechen?“ „Es geht um L. Er macht sich Sorgen etwas falsches gesagt zu haben.“ Kurais Lächeln verschwand. „Es ist nicht so, dass es falsch war. Ich bin eigentlich nicht auf ihn sauer, sondern auf meine Cousine. Ich hatte nie gewusst, dass sie meinetwegen FBI-Agentin geworden ist. Ich fühlte mich einfach nur angegriffen von diesen Worten. Es war einfach wie ein Faustschlag ins Gesicht.“ Eine Kellnerin brachte ihren Kaffee und Kurai wurde kurz unterbrochen. „Ich hab das Gefühl an ihrem Verschwinden Schuld zu sein. Ich weiß es ist nicht so, aber ich habe Angst. Angst, den einzigsten Menschen zu verlieren, der mir etwas bedeutet hat.“ Sie machte eine Pause und wartete. „Das hab ich mir gedacht“, sagte Watari. „Ich hab es auch L gesagt, aber ich denke, dass weder du noch er von selber den Weg zu einer Freundschaft einschlagen werdet. Er hat einfach keine Erfahrung mit anderen und du, du hasst die Menschen. Ihr seid euch gar nicht so unähnlich.“ Darüber hatte Kurai noch gar nicht nachgedacht. Watari hatte Recht L war ihr gar nicht so unähnlich. Ob sie mit ihm Freundschaft schließen konnte? Sie trank ein wenig von ihrem Kaffee. „Ich hab mir schon immer jemanden gewünscht, der mit L Freundschaft schließen würde. Er liebt zwar seine Arbeit, aber er sollte auch begreifen wie wichtig ein Freund sein kann. Und als ich dich gesehen hab, hatte ich schon so eine Vorahnung. Seit ich dich beobachtet habe, hat sich dieser Vorahnung nur verstärkt. Du erinnerst mich sehr an L und ich denke, dass er dich bereits ins Herz geschlossen hat – auch wenn er es wahrscheinlich noch nicht gemerkt hat. Möchtest du ihm nicht seine Worte verzeihen und dich mit ihm anfreunden?“ Kurai trank weiter ihren Kaffee. Wollte sie mit ihm Freundschaft schließen oder wollte sie es nicht? Sie brauchte keine Freunde. Sie war schon immer sehr gut allein klargekommen. Sollte sie es dennoch wagen? Mehr als bereuen konnte sie es hinterher nicht und vielleicht würde sie das noch näher an Kira ranbringen. Sie sollte es versuchen. Sie leerte die Tasse aus und stellte sie ab. „Ich hab schon seit langem keine Freunde mehr gehabt, aber ich werde es versuchen. Mehr als schief gehen kann es ja nicht.“ Watari lächelt. „Das ist gut. Ich bin sicher, dass es funktionieren wird.“ Er trank nun sein Tee, den er schon vorher bestellt haben musste und sah glücklich aus. Kurai freute sich tief in ihrem Inneren darüber, dass sie den alten Mann glücklich gemacht hatte. Aber ob es so einfach werden würde? Nachdem Watari ausgetrunken hatte, verabschiedete er sich von ihr und ging. Sie blieb noch ein Moment sitzen bevor sie ebenfalls nach Hause ging. Dort angekommen ging sie zum Schreibtisch und hob L´s Bild vom Fußboden auf. Auf einmal tat es ihr Leid dem Bild ein Riss zugefügt zu haben. Sie strich über den Riss. Zum Glück hatte das eigentliche Bild keinen Schaden genommen. Der Riss ging nur bis kurz vor L´s linkem Auge. Ob sie es kleben sollte? Sie wusste es nicht. Sie legte es zurück auf dem Schreibtisch und ging dann doch schlafen.
 

Am nächsten Tag wurde Kurai vom Klingen ihres Handys geweckt. Noch vollkommen müde stolperte sie durchs Wohnzimmer und fand ihr Handy auf dem Schreibtisch. Sie nahm ab. „Ja?“ „Hier ist Watari. Ein neues Video ist aufgetaucht und dazu ein Tagebuch.“ Er nannte ihr den Namen des Hotels, wo das Hauptquartier für die nächsten Tage stationiert war und die Nummer der Suite. Danach legte er auf. Kurai war nun halbwegs wach, aber ihr fehlte immer noch ihre Tasse Kaffee. Dafür schien aber nun keine Zeit zu sein, also ging zurück ins Schlafzimmer und zog sich an. Fünf Minuten später verließ sie ihre Wohnung und an der frischen Luft wurde sie endgültig wach. Sie ging zu Fuß, da das Hotel ganz in ihrer Nähe war und hatte es auch fünfzehn Minuten später erreicht. Sie fuhr mit dem Fahrstuhl in den vierten Stock und traf auf dem Flur Watari. „Schon da?“ Er klang überrascht. „Sie haben angerufen und ich bin flugs hierher geeilt.“ „Noch ist keiner von den anderen da. Gehen sie doch schon mal in die Suite. Ich komme gleich nach.“ Kurai nickte und betrat die Suite. Als sie den Wohnraum betrat sah sie L auf seinem Sessel. Sie erinnerte sich wieder daran, worüber sie mit Watari geredet hatte und ging daher zu ihm. Doch als sie näher kam, stellte sie fest, dass er eingeschlafen war. Sie betrachtete ihn einen Augenblick und musste feststellen, dass er süß aus sah, wenn er schlief. Um ihn nicht aufzuwecken ging sie zum Fenster und sah hinaus. Der Morgen war gerade erst angebrochen. Der Himmel war noch ganz rosa. Kurai drehte sich wieder zu L um und ein Lächeln huschte ihr übers Gesicht. Sie setzte sich auf die Fensterbank und beobachtete L von dort aus. Wieviel Zeit verging bis L die Augen wieder aufschlug, wusste Kurai am Ende nicht mehr. Es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit. L rieb sich die Augen und entdeckte dann Kurai. „Wie lange bist du schon da?“ Sie zuckte mit der Schulter. „Vielleicht 5 Minuten, vielleicht 10 Minuten. Ich weiß es nicht.“ L blickte sich um und stellte fest, dass nur sie beide im Raum waren. Er wand sich wieder an Kurai und wollte etwas sagen, doch sie kam ihm zuvor. „Mir tut mein Benehmen leid. Ich will mich dafür entschuldigen, dass ich so unhöflich war.“ Sie deutete eine Verbeugung an. „Ist schon in Ordnung. Mir tun meine Worte auch leid.“ „Brauchen sie nicht. Es war gut, dass du das gesagt hast.“ L stand auf und ging auf Kurai zu. Er streckte die Hand aus. „Wie wäre es wenn wir Freundschaft schließen?“ Sie ergriff seine Hand. „Ich habe nichts dagegen.“ Für einen kurzen Augenblick schien der Moment magisch zu sein, doch dann betrat Aizawa den Raum und die beiden ließen die Hand des anderen los, als hätte man sie bei etwas Verbotenem erwischt. Aizawa betrachtete die beiden einen Moment und setzte sich dann hin. Auch L kehrte zurück zu seinem Platz und Kurai blickte wieder aus dem Fenster. Nach und nach trafen alle ein und Chief Yagami rief Light an, damit dieser ebenfalls anwesend war. Als Light auch anwesend war ging es los.
 

Chief Yagami reichte Light das Tagebuch, das alle anderen sich bereits angeschaut hatten. „Sieh dir den 30ten an“, wies L ihn an. Light sah es sich an und dachte nach. „Was denkst du Light?“ L war näher gekommen und stand nun direkt neben ihm. „Im Moment kann ich nur sagen, dass er ein Idiot ist.“ Light machte eine wegwerfende Handbewegung und fing ein Blick von Kurai auf. Ein kalter Schauer durchlief ihn. Jedes Mal wenn sich ihre Blicke kreuzten, hatte er das Gefühl aufgeflogen zu sein. Bestimmt lag es daran, dass sie ihn an Misora erinnerte. Sie konnte nicht wissen, dass er Kira war. Hinter ihm lachte Ryuk aus irgendeinem Grund. Matsuda stimmte zu. „Ist er das nicht? Es ist offensichtlich, dass sich beim Spiel der Giant treffen wollen.“ „Wenn wir die Information publik machen, wird Panik ausbrechen und das Spiel wird abgesagt. Versteht er das nicht?“, meinte Chief Yagami. L nahm sich gerade eine Praline aus einer Schachtel. „Ich seh kein andere Antwort, als das er dumm ist.“ Er stopfte sich die Praline in den Mund. Sein Blick glitt kurz zu Kurai, die trotz allem immer noch abseits stand und gerade Kaffee trank, dann sah er wieder zu den anderen. „Um ehrlich zu sein, weißt ich nicht genau was wir tun sollen.“ Er setzt sich wieder in sein Sessel. „Wenn wir die Information verbreiten, müssen wir bekannt geben, dass das Spiel am 30ten nicht stattfindet. Wenn wir das tun, wird der zweite Kira nicht handeln.“ „Das wird ihn vielleicht ärgern und wir wissen nicht was er tut“, äußerte sich Matsuda dazu. „Das ist nicht das Problem. Der zweite Kira erscheint aus Bewunderung zum echten. Wir können folgern, dass er nichts tut, womit er die Anerkennung des echten Kira riskiert. Und darum sollte wir die Nachricht publik machen. Es ist also notwendig zu bestreiten, dass der Zugang zum Dome kontrolliert wird. Wir müssen also eine Nachricht für den falschen Kira machen und ihm sagen. „Ich hab verstanden. Wir sehen uns.““ „Denkst du der zweiten Kira wird auch auftauchen, wenn er denkt, dass die Polizei dort sein wird?“, fragte Chief Yagami. „Der echte Kira wird sicherlich nicht kommen. Ich weiß nicht, wie dumm der andere ist. Aber wenn wir annehmen, dass er doch nicht so dumm ist, kann es gut sein, dass noch eine andere versteckte Nachricht in dem Tagebuch ist. Wenn er etwas benutzt, was nur die zwei Kiras verstehen, wird es unmöglich sein für mich es zu finden. Am besten sollten wir alle Orte kontrollieren, die im Tagebuch genannt werden. Am 22. Juni Aoyama und am 24. Juni Shibuya. Alles was wir tun können ist in Aoyama alle Leute zu kontrollieren die Notizen haben und ein Auge auf die Klamottenladen in Shibuya zu haben. In Aoyama und Shibuya können wir vorher Kameras installieren. Und einige Polizisten in Zivil sollte die Gegenden an den Tagen überprüfen.“ Matsuda lachte. „Dann sollte ich gehen. Ich sehe aus wie ein Typ, der umherwandert.“ „Ich auch.“ „Light!“ „Es wird alles gut gehen Vater. Ich gehe oft nach Aoyama oder Shibuya. Meine Präsenz wird dort genauso natürlich sein wie die von Matsui. Und dem falschen Kira geht es nur um den echten.“ Damit war es beschlossen. Light ging wieder und Matsuda begleitete ihn nach unten.
 

„Was ist mit dir Kurai?“, fragte Chief Yagami. „Ich beschäftigte mich lieber mit Kiras Psyche. Ich habe keine Lust den ganzen Tag durch die Gegend zu laufen. Nebenbei hab ich demnächst eine wichtige Prüfung und die darf ich nicht in den Sand setzten. Ich sollte mich gut darauf vorbereiteten.“ Die Rothaarige lächelte und warf L ein Blick zu, der gerade Matsuda anrief. „Was ist eigentlich mit deiner Aufgabe? Du erzählt nie was du über Kira alles weißt“, meinte Aizawa. L hatte fertig telefoniert. „Das würde mich auch interessieren. Was meinst du? Wird der echte Kira auftauchen?“ „Hundertprozentig ja.“ Die anderen machten überraschte Gesichter. „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ „Ich weiß es eben.“ Kurai zuckte mit den Schultern. „Ich muss jetzt los. Ich hab morgen eine wichtige Vorlesung und dafür sollte ich ausgeschlafen sein.“ Sie verließ den Raum und ließ die anderen mit noch mehr Fragen als vorher zurück. Auf ihrem Weg zurück dachte Kurai wieder an diese zwei wundersamen und magischen Augenblicke. Der erste war als völlige Ruhe geherrscht hatte und L geschlafen hatte. Der zweite als sie sich die Hände geschüttelt hatte. Sie hatte das Gefühl etwas wunderbares erlebt zu haben. Sie musste lächeln. Das sie oft lächelte war seltsam. Sie fühlte sich nicht ganz wohl. Das war nicht ihr normales Selbst. In ihrer Wohnung angelangt, klebte sie den Riss auf dem Bild von L zu. Dann holte sie ein Stück Leine und befestigte sie über den Schreibtisch. Sie hing alle Bilder mit Wäscheklammer auf. Die Bilder von L und Light kamen in die Mitte. Dann schnappte sie sich ihre Bücher und begann nachzuarbeiten was sie durch die Arbeit im Ermittlungsteam verpasst hatte. Manchmal hielt sie im Lernen inne und schaute zu den Bildern. Dann musste sie wieder lächeln und vollkommen irritiert davon, schaute sie wieder schnell zurück in ihre Büchern. Das sie sich nur ablenken wollte, war zu offensichtlich und nach einer Zeit gab sie das Lernen auf und machte sich stattdessen einen Kaffee. Kaum war der Kaffee fertig, setzte sie sich wieder in ihre Ecke mit den Notizen und arbeitete daran. Dort verlor sie sich endgültig drin und als sie später auf die Uhr schaute, stellte sie fest, dass es bereits nach Mitternacht war. Kurai stellte ihre Tasse weg und warf noch einen letzten Blick zu den Bildern hinüber bevor sie sich schlafen legte.
 

Einige Tage später wurde wieder eine Konferenz einberufen, doch Kurai konnte nicht teilnehmen, da an diesem Tag ihre Prüfung war. Sie wurde von Watari über Handy über alles informiert. Es hatte sich nichts ergeben in Aoyama oder Shibuya, aber es war ein weiteres Video von Kira 2 aufgetaucht, indem der Kira 2 sagte, dass er Kira gefunden habe. Nach Poststempel konnte es nur in Aoyama passiert. Es war nicht sicher, ob sie sich bereits getroffen hatten, aber die Polizei hatte eine direkte Nachricht an Kira 2 gemacht und sie im Fernsehen ausgestrahlt in der Hoffnung, dass der zweite Kira ihnen die wahre Identität von Kira verraten konnte. Kurai wusste, dass das nicht geschehen würde. Der zweite Kira würde Kira nicht verraten soviel stand fest. Kurai ahnte bereits, dass das noch viel eher zu einem Treffen zwischen den beiden führen würde, aber sie sagte Watari nichts. Sie hatte von Anfang nicht vorgehabt für eine Seite Partei zu ergreifen. Sie ließ einfach alles geschehen. Kurai war erst wieder anwesend, als die letzte Nachricht von dem zweiten Kira eintraf. Light kam zusammen mit dem Video an und sie sahen es sich alle gemeinsam. Ganz entgegen den vorherigen Videos stand Kurai diesmal nicht am Fenster, sondern neben Light. Light war das mehr als unheimlich. Der zweite Kira bedankte sich für die Warnung der Polizei. Er würde Kira nicht treffen, aber ihm weiter helfen und sich die Verbrecher vornehmen die Kira noch nicht getötet hat. Der zweite Kira wollte seine Fähigkeiten an andere weitergeben, die seine Vorstellung teilen, um die Welt besser zu machen. Kurai fing beim letzten Satz an zu lachen und sowohl Light als auch L warfen ihr Blicke zu. „Von wegen bessere Welt“ und „Wie blöd kann man sein“ war zwischen ihrem Lachen zu hören. Sie machte sich deutlich lustig, aber nicht über den zweiten Kira allein, nein Kurai spottete über alle Menschen. L mochte diesen Charakterzug nicht an ihr. Er wand sich an die anderen: „Nachdem ich das gesehen hab glaube ich, dass Kira und der zweite Kira mittlerweile Kontakt hatten.“ „Natürlich hatten sie das! Und daran ist euer dummes Video Schuld.“ Kurai schien heute keine Grenzen zu kennen. Mit einem spöttischem Lächeln machte sie sich nun über die Arbeit des Teams lustig. „Hättest du eine andere Idee gehabt?“, fragte Light sie. „Ich hätte gar nichts unternommen, aber ich wollte mich ja nicht einmischen, deswegen hab ich nichts gesagt.“ Den Rest des Gespräches zwischen L und Light schwieg sie. Sie stellte sich wieder ans Fenster und schaute hinaus. Bei manchen Sätze lachte sie noch einmal kurz auf und ihr Lachen war dem einer Wahnsinnigen sehr ähnlich. Doch später als sie ging, entschuldigte sie sich wieder bei L und Light für ihr Benehmen und die beiden jungen Männer wusste einfach nicht was mit dieser Frau los war. Sie nahmen ihre Entschuldigung zwar an, aber tauschten verwirrte Blicke aus. Als Kurai endgültig gegangen wand sich Light an L. „Was ist mit dieser Frau eigentlich los? Wieso hast du sie ins Team geholt Ryuzaki? Hat sie uns bis jetzt irgendetwas gebracht?“ L fasste sich an den Kopf. „Ich weiß auch nicht, was mit ihr ist. Ich hatte gedacht sie wäre intelligent, aber sie beweist mir eher das Gegenteil davon momentan. Vielleicht sollte ich sie einfach aus dem Team werfen.“ Watari war während dem Gespräch in den Raum gekommen. „Davon würde ich abraten. Sie ist sehr intelligent. Ich denke sie ist näher an Kira dran, als wir es sind.“ „Wenn sie es ist, warum sagt sie uns dann nichts?“, fragte Light. „Junger Mann ist es dir noch nicht aufgefallen? Sie macht sich Sorgen.“ „Sorgen?“, wiederholten L und Light gleichzeitig überrascht. „Natürlich. Sie will es sich bloss nicht selber eingestehen, dass es das ist, was sie davon abhält sich euch zu offenbaren. Sie arbeitet wie eine Besessene am Kira Fall. Ich habe mit ihren Professoren telefoniert und die haben mir gesagt, dass sie manchmal sogar in den Vorlesung einschläft und ihre Prüfung war auch nicht die beste. Ihr sollte ihre Arbeit nicht damit belohnen, dass ihr sie aus dem Team hinauswerft oder hinten ihrem Rücken über sie redet.“ Und damit war das Thema Rauswurf beendet.
 

Am nächsten Tag hatte Kurai den kompletten Tag Vorlesungen. Ursprünglich hatte sie nur zwei gehabt; aber da sie das Gefühl hatte sich wenigstens ein bisschen über Polizeiarbeit schlau zu machen, hatte sie sich entschieden zwei von Lights Vorlesungen zu besuchen. Er hatte sie nicht bemerkt, da sie ziemlich am Rand und ziemlich weit hinten saß. Er flirtete während der Vorlesung mit einem hübschen Frau, die ebenfalls in seinem Alter war. Kurai musste das Lachen unterdrücken, als sie sah wie die Frau auf Lights schmeichelhafte Bemerkungen reinfiel. Er meinte es ganz sicher nicht so, wie er es sagte. Aber vielleicht lag es auch nur daran, weil Kurai nicht glaubte, dass es aufrichtige Menschen gab. Sie konnte einfach an nichts glauben. Nach der letzten Vorlesung verließ sie wie Light und seine Freundin das Gebäude. Draußen konnte sie endlich wieder aufatmen. Sie hasste die Luft in den Räumen der Universität. Es war dort viel zu stickig. Sie sah L bevor ihn Light entdeckte. Als Light ihn sah, ging er auf ihn zu und schickte seine Freundin weg. Kurai kam näher an die beide ran und als keinem der beiden auffiel, dass sie ebenfalls da war, lehnte sie sich an dem Baum, der direkt neben der Bank stand auf der L saß. Die beiden redeten vollkommen offen über den Kira Fall und Kurai musste den Kopf schütteln. Kein Wunder, dass sich deren Gespräche so leicht belauschen ließen. Nicht mal auf ihre Umgebung achteten sie. Die beiden standen auf um in das kleine Cafe zu gehen. Kurai fühlte sich nun völlig ignoriert und beschloss sich bemerkbar zu machen. Sie war mit drei Schritten bei ihnen. Mit einem ihrer Bücher schlug sie beiden auf den Kopf. „Hey – au – was sollte das?“ „Schon mal was von dem Wörtchen Geheimhaltung gehört? Kein Wunder das ich eure Gespräche jedes Mal belauschen kann, wenn ihr nicht mal darauf achtet, dass jemand neben euch steht.“ Light und L sahen sie betroffen an. „Entschuldigung!“ Die beiden entschuldigten sich nahezu gleichzeitig. „Achtet das nächste Mal einfach drauf.“ Die beiden nickten. „Light!“ Die drei drehten sich um und hinter ihnen stand eine hübsche Blondine. „Da bist du ja! Ich hatte ein Fotoshooting in der Nähe, deshalb…Wer ist dein Freund? Der sieht ja echt einmalig aus. Und wer bist du?“ Sie sah erst L an und dann Kurai. „Ich bin Lights Freundin Misa Amane, freut mich.“ Ihr entging Kurais belustigter Blick, als sie „Freundin“ sagte. „Ich bin Ryuga Hideki.“ „Ryuga Hideki?“ „Ja genau wie der große Popstar. Interessant nicht?“ Light stellte sich vor Misa. „Ich bin Kurai Magami. Wenn er dein Freund ist, solltest du auf ihn aufpassen…“ Light warf Kurai einen finsteren Blick zu und Misa sah sie fragend an. L starrte Misa an. „Light, ich beneide dich. Ich bin seit der Märzausgabe von Eighteen ein Fan von Misa.“ „Wirklich? Wie toll!“ Auf einmal wurde eine Menge Leute auf Misa aufmerksam, die ziemlich berühmt zu sein schien. Dann schrie Misa auf. „Jemand hat mein Hintern angefasst!“ L stand direkt hinter ihr. „Was für eine schreckliche Sache! Wie kann man so eine Situation nur derartig ausnutzen? Ich finde den Übeltäter!“ „Ryuga ist so witzig.“ Misa lachte. Dann tauchte ihr Managerin auf und nahm sie mit. Die Menge löste sich auf und L, Kurai und Light blieben zurück. „Gehen wir Yagami?“ „Ja. Geh schon mal vor. Ich verschwinde nochmal kurz auf die Toilette.“ „In Ordnung.“ Die beiden wanden sich jeweils in die entgegengesetzte Richtung und Kurai blieb einfach stehen. Sie wusste nicht ob sie ebenfalls ins Cafe wollte und daher setzte sie sich auf die Bank. Light zog sein Handy hervor, während er ging und tippte eine Nummer ein. Er blieb stehen und sah wie bei L das Handy klingelte. Er dachte sich nichts dabei, aber Kurai wusste es besser. Sie hatte beobachtet wie er Misa das Handy aus der Hosentasche gezogen hatte. L ging an das Handy ran und erst da begriff es Light. Er forderte L auf ihm Misas Handy zu geben. L gab es ihm und ging weiter. Light setzte ein weiteres Mal an eine Nummer einzutippen, als wieder ein Handy bei L klingelte. „Oh diesmal ist es mein eigenes Handy.“ Kurai war ohne das es die beiden gemerkt hatten wieder näher gekommen und stand nun hinter Light. L nahm ab und legte kurze Zeit später auf. „Ich weiß nicht, ob das eine gute oder eine schlechte Nachricht für dich ist, aber wir sind uns sicher, dass Misa Amane der zweite Kira ist.“ Kurai hatte es irgendwie schon geahnt, dass es wieder interessant werden würde. „Du erinnerst dich an die Videobänder, die uns der zweite Kira zukommen ließ? Wir haben Misas Haare und Fasern ihrer Kleidung an den Umschlägen gefunden. Ihr Zimmer war gespickt mit Hinweisen. Um einen Tumult zu vermeiden haben wir sie nicht als zweiten Kira, sondern wegen Drogenbesitzes verhaftet, zumindest haben wir das ihrer Managerin erzählt, die darüber aber bestimmt kein Wort verlieren wird.“ Lights Gesichtausdruck zeigte Entsetzen. L wandte sich um, um zu gehen. „Kurai, wenn du möchtest kannst du mitkommen. Wenn sie der zweite Kira ist, könntest du das vielleicht herausfinden.“ Kurai nickte und lief L hinterher. Light blieb geschockt zurück.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 2 Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So das war das zweite Kapitel. Ich bin wie immer gespannt auf eure Meinung. Das dritte Kapitel wird „Reflection“ heißen. Bis dann eure Chiara

Reflection

Kurai und L erreichten mit L´s Limousine das Hotel. L ging voraus und Kurai folgte ihm einfach. Plötzlich wand sich L um. „Kann es sein, dass du dir Sorgen um uns machst und deswegen nicht mit uns über deine Arbeit redest?“ „Was? Warum sollte ich mir Sorgen machen? Es ist eben meine Arbeit und solange ich nicht hundertprozentig, damit Kira finden kann, behalt ich es lieber für mich.“ „Ach ja?“ Er drehte sich wieder um. „Vielleicht mach ich mir nur ein ganz bisschen Sorgen…“ Kurai murmelte es leise, aber L verstand es trotzdem. „Wirklich? Das freut mich.“ L ging weiter und Kurai lief leicht rot an. Sie versuchte das Glücksgefühl zu ignorieren das sie über strömte und beeilte sich L zu folgen. Gemeinsam betraten sie das dunkle Zimmer, wo alle anderen bereits versammelt waren. Nur Watari und Light waren nicht anwesend. Light war nicht mitgekommen und Watari befand sich bei der eingesperrten Misa. L setzte sich in Sessel und direkt vor ihm war der Tisch mit dem Bildschirm und dem Mikro drauf. Kurai ließ sich auf dem Sofa dahinter nieder. „Watari hat sie bereits gestanden?“ „Nein kein Wort.“ „Zeigen sie mir sie.“ „Ist das in Ordnung?“ „Ja ist es. Beeilung.“ Misa tauchte auf dem Bildschirm aus. Die Polizisten blickte erschrocken drein, als sie sah wie Misa gefesselt war. „Ryuzaki, was soll das?“, fragte Chief Yagami entsetzt. „Wir denken sie ist der zweite Kira. Dies alles dient nur unserer Sicherheit.“ „Sicherlich waren in ihrem Zimmer genügend Indizien, um sie zu überführen, aber..“ Chief Yagami war immer noch entsetzt. „Ja. Wir irren uns nicht. Jetzt müssen wir entlocken, wie sie getötet hat ob und wie sie Kira getroffen hat und wer er ist.“ Einen Augenblick war Stille im Raum. Dann sprach L wieder durchs Mikro mit Watari. „Watari, sie können sie ruhig etwas härter anfassen, aber seien sie vorsichtig. Bring sie zum Reden.“ „Gut!“ „Nun Yagami, Light ist nun unser Hauptverdächtiger. Werden sie sich dessen bewusst.“ Wieder herrschte Stille im Raum. Dann wand sich L an Kurai. „Ich möchte –wenn es für dich in Ordnung ist– das du hier bleibst und Misa die ganze Zeit beobachtest. Du darfst auch Notizen anfertigen, solange sie hier bleiben.“ Er betonte das Wort „hier“. „In Ordnung.“ Sie seufzte. Matsuda wand sich an Aizawa und fragte ihn: „Seit wann hat sie eine Sonderstellung?“ „Wie kommst du darauf, dass sie eine Sonderstellung hat?“ „Na sie darf sich Notizen anfertigen! Das dürfen wir nicht!“ Aizawa rollte mit den Augen und wand sich ab. Kurai hatte gehört was Matsuda gesagt hatte. Sie wand sich L. „Wenn ich eine Sonderstellung habe bekomm ich dann auch mein eigene Suite von wo aus ich Misa beobachten kann?“ „Du besitzt keinerlei Sonderstellungen. Du wirst hier bleiben wie die anderen.“ „Hm schade.“ Sie lachte und lehnte sich zurück.
 

Drei Tage später kam endlich von Watari die Nachricht das Misa sprach. „Schnell zeigen sie mir das Band!“ Alle eilten zum Bildschirm. Das Band zeigte Misas Worte. Sie rief: „Ich kann das nicht mehr ertragen. Töte mich. Na los töte mich.“ Chief Yagami war entsetzt. „Wir hätten ihr nicht so zusetzten dürfen.“ Auch Matsuda stimmt zu. „Es war wohl zu viel für sie.“ L drückte auf den Schalter des Mikros um mit der verzerrter Stimme zu Misa zu sprechen. „Amane Misa hörst du mich?“ „Ich höre. Bitte, töte mich!“ „Soll das heißen du gibst zu der zweite Kira zu sein?“ „Nein. Ich weiß nichts von einem zweiten Kira. Ich halte das nicht aus. Ich sterbe lieber. Na los, töte mich. Schnell! Ich weiß, dass du mich sofort töten kannst. Ja töte mich.“ Sie wiederholte es immer wieder. Dann schrie sie auf. „Wenn du mich nicht töten willst, dann werde ich..“ „Watari, sie darf sich nicht auf die Zunge beißen.“ Man sah Watari im Bildschirm auftauchen und er verpasste Misa einen Knebel. „Ist es möglich, dass Kira sie bereits derartig unter Kontrolle hat?“ L war entsetzt. „Möglich ist es. Es kann aber auch sein, dass sie diesen Wunsch verspürt, weil sie nicht will, dass Light auffliegt. Wenn Light wirklich Kira ist, dann ist es kein Wunder, dass sie aus Liebe zu ihm sterben will.“ Kurai war die ganze Zeit im Hintergrund geblieben. „Würdest du das an ihrer Stelle tun?“ „Nein ich würde es nicht tun. Ich würde nicht aus Liebe mich für jemanden opfern, aber Misa ist ganz anders gestrickt als ich. Sie würde es tun.“ Kurai kam näher. „Bist du dir sicher?“, fragte Chief Yagami. Er wollte nicht, dass sein Sohn weiter unter Verdacht fiel. „Ja bin ich.“ Mehr sagte sie nicht dazu. Kurze Zeit später wurde Misa ohnmächtig und Kurai bat darum einen kurzen Spaziergang zu machen. L erlaubte es und so verließ sie das Hotel. Ganz in der Nähe war ein Park und Kurai beschloss dort spazieren zu gehen. Sie brauchte die frische Luft. In der Hotelsuite hatte sie das Gefühl wahnsinnig zu werden. Warum hatte sie dem Ganzen nur zugestimmt? Sie hatte in den letzten drei Tagen kaum geschlafen. Sie fühlte sich schlapp und gerade hier draußen merkte sie wie müde sie war. Sie gähnte ausgiebig und kam endlich im Park an. Hier war die Luft noch besser. Nicht so verpestet. Sie machte einen sehr langen Spaziergang. Bewegung zu haben tat ihr mehr als gut. Als sie zurückging, fühlte sie sich wieder richtig gut. Bestimmt war sie viel zu lange weggeblieben und bekam Ärger, aber gelohnt hatte sich das allemal. Sie war überrascht, als ihr kurz vor dem Hotel L entgegenkam. Sie blieb stehen und wartete bis er sie erreicht hatte. „Da bist du ja“, sagte er. „Ich war spazieren hab ich doch gesagt.“ „Du warst ziemlich lange weg.“ „Na und? Hast du dir etwa Sorgen gemacht?“ Sie wollte an ihm vorbeigehen. „Ja ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“ Sie wollte sich nach ihm umdrehen, weil sie überrascht war, doch er ging einfach an ihr vorbei und ließ sie verduzt hinter sich zurück. Noch hatte sich jemand Sorgen um sie gemacht. Okay ihre Eltern hatten sich immer Sorgen gemacht, aber das war ja normal gewesen. Naomi hatte sich Sorgen um sie gemacht. Naja Naomi war ja auch etwas besonderes gewesen. Sie war der einzigste Mensch gewesen, den Kurai mochte. Kurai holte L wieder ein. „Warum hast du dir Sorgen gemacht? Ich war doch nur spazieren.“ Er antwortete ihr nicht sofort. Nach einer Weile sagte er: „Du gehörst mit zum Team. Ich will nicht, dass irgendeinem von euch etwas geschieht. Deswegen mach ich mir Sorgen.“ Die beiden betraten das Hotel. „Achso.“ L sah aus, als wollte er noch etwas sagen, doch er machte den Mund wieder zu und schwieg. Er schwieg bis sie wieder in der Hotelsuite waren. „Das nächste Mal begleitet dich jemand.“ Damit ging er zurück zu seinem Sessel.
 

Als Misa wieder erwachte, stimmte etwas nicht. Das hatte Kurai sofort im Gefühl. „Stalker? Hey Stalker wo bist du?“ L sah von seinen Pralinen hoch. „Hör endlich damit auf!“ Misa redete weiter. „Stalker?“ Die anderen im Raum rätselten. „Was meint sie?“ „Ein plötzlicher Sinneswandel?“ „Stalker, das ist gesetzeswidrig. Hör auf! Okay Stalker?“ „Seitdem sie ihr Bewusstsein wiedererlangt hat, redet sie wirres Zeug.“ „Denkt sie etwa sie kann uns für dumm verkaufen?“ Misa fing wieder an zu reden. „Kannst du mir nicht wenigstens die Augenbinde runternehmen? Ich möchte dich sehen Stalker.“ L wand sich zu Matsuda. „Bitte rufen sie Mogi an.“ Matsuda wählte die Nummer und reichte L das Handy. „Mogi? Haben sie Misa Amane bei der Verhaftung den Grund mitgeteilt?“ Wie sich herausstellt hatte man ihr gesagt, dass sie als zweiter Kira verdächtig wird. Warum also redet sie jetzt also so ein wirres Zeug? Kurai begriff es nicht. Das ergab keinen Sinn. „Du bekommst ein Autogramm und eine Umarmung und ja ich gebe dir eine echte Chance. Okay? Ich laufe nicht weg.“ L entschied sich mit Misa zu reden. „Misa Amane.“ „Stalker was ist? Lässt du mich frei?“ „Du hast kaum ein Wort gesprochen und verlangt, dass ich dich töte. Hältst du mich zum Narren?“ „Was redest du da? Du hast mich bewusstlos geschlagen und hierher gebracht, Stalker. Du willst Misa ganz für dich alleine haben, schon klar.“ „Was denkst du wieso du gefesselt bist?“ „Weswegen wohl? Misa ist ein Star. Obwohl du der erste bist der so weit geht mich zu kidnappen.“ Matsuda wurde es zuviel. Er ging zum Mikro und brüllte hinein. „Hey Amane hör auf zu lügen.“ „Ich hab Angst. Was soll das? Hör auf! Lass mich gehen! Außerdem muss ich aufs Klo. Ich muss aufs Klo.“ „Du warst erst auf der Toilette. Halte es einfach.“ „Was soll das? Du kannst mich nicht für immer hier behalten. Du kannst mir wieder beim Pinkeln zusehen. Das gefällt dir doch? Ekelhafter Perversling!“ Kurai fing an zu lachen. „Sie nennt mich Perversling?“ L sah überrascht aus. „Kurai hör auf zu lachen. Das ist nicht nett.“ Matsuda versuchte Kurai wieder zu beruhigen, die sich vor Lachen schüttelte. „Amane wenn du auf Toilette willst, musst du mir ein paar Fragen beantworten. Du kennst doch Light Yagami. Was hast du mit ihm zu tun?“ „Was werde ich wohl mit meinem Freund zu tun haben?“ L´s Handy fing an zu klingeln. „Light ruft an.“ Alle blickten zu ihm herüber. „Mach das aus“, sagte L zu Watari und der Bildschirm ging aus. „Ja? Ja ich verstehe. Wir sind im Raum K 2801.“ „Mein Sohn kommt hierher?“, fragte Chief Yagami. „Ja!“ Kurai, die sich endlich wieder beruhigte hatte, sah L fragend an. „Was will er?“
 

Matsuda kam mit L zusammen wieder. L saß mit dem Rücken zu Light als er anfing zu reden. „Ryuzaki ich sagte es bereits am Telefon. Möglicherweise bin ich Kira.“ Zum Glück achtete in diesem Augenblick niemand auf Kurai, den ihr schoss ein breites Grinsen über das Gesicht. Chief Yagami stürzte zu seinem Sohn und schüttelte ihn. „Un…unmöglich! Was redest du da Light? Was soll denn das?“ „Vater wenn Ryuzaki L ist, dann ist er der beste Detektiv der Welt. Und L ist sicher, dass ich Kira bin. Also könnte es wirklich so sein.“ „Was sagst du da Light?“ „Der FBI-Agent Ray Penber starb nachdem er mich observiert hatte. Ich war am 22. Mai in Aoyama. Und seit Misa in die Kanto-Region gezogen ist, ist sie mit mir zusammen. Es ist wahr. Wäre ich L würde ich auch schlussfolgern, dass ich Kira bin. Was ist, wenn es unbewusst passiert ist? Nachts im Schlaf werde ich zu Kira?“ „Light.“ Sein Vater schien mehr als entsetzt zu sein. „Ich zweifele an mir selbst. Wenn es unterbewusst geschieht, während ich schlafe und ein anderes Ich diese Menschen tötet?“ „Das ist unmöglich.“ „Was meinst du damit Ryuzaki?“ „Wir hatten Kameras in deinem Zimmer installiert und dich fünf Tage observiert.“ „Kameras?“ „Ja. Nachts hast du tief geschlafen. Und obwohl Kriminelle starben, von denen du nichts wissen konntest, zerstreute das nicht meine Vermutung, sondern beweist nur, dass durch eine Überwachung kein brauchbares Ergebnis erzielt wird.“ „Weil es nicht beweist, dass ich Kira bin? Das könnte stimmen. Ehrlich gesagt wünsch ich mir manchmal insgeheim diese Verbrecher wären tot. Wenn diese Gedanken Kira entstehen lassen, könnte es jeden treffen..“ Matsuda trat einen Schritt vor. „Light es geht mir doch genauso. Ich denke oft, dass wir ohne manche Leute besser dran wären! Doch dadurch töten wir doch nicht wirklich jemanden. Oder? Und ohne, dass Light etwas davon wissen konnte, starben diese Kriminellen. Die Überwachung hat es gezeigt.“ Kurai hob den Kopf und mischte sich ein. „Also ich würde gerne durch bloßen Gedanken Menschen umbringen.“ Ihr Lächeln hatte wieder etwas wahnsinniges an sich. „Nicht jetzt Kurai“, murmelte L und sie schwieg wieder. „Wir hatten Light nur solange im Blick wie er im Haus war. Wir konnten ihn nicht rund über die Uhr überwachen. Vielleicht hat er getötet, während er aus dem Haus war“, warf Aizawa ein. L schwieg einen Augenblick. „Ich missbillige diese Entwicklung zutiefst, aber gut. Fesselt Light Yagami an Armen und Beinen und steckt ihn in eine Zelle.“ „Was?!“ Chief Yagami schien diese Entwicklung ebenfalls zu missbilligen. Ebenso Matsuda. “Light einsperren?“ „Ja und es muss sofort geschehen. Bevor er irgendwo hingehen kann, wo ich ihn nicht sehen kann.“ „So ein Blödsinn. Mein Sohn kann nicht….Und sogar wenn…“ „Ist schon in Ordnung Vater.“ „Aber Light?“ „Wie soll ich Kira zur Strecke bin ohne selbst sicher zu sein, dass ich nicht Kira bin? Solange Ryuzaki nicht von meiner Unschuld überzeugt ist, möchte ich hier in Gewahrsam bleiben. Und erst wenn alle Zweifel beseitigt sind, dürft ihr mich wieder freilassen.“ „Einverstanden.“ L blickte stur geradeaus. „Chief Yagami können sie ihrer Familie sagen, dass Light einige Tage nicht nach Hause kommen kann? Erfinden sie einfach etwas.“ „Wie stellen sie sich das vor? Wieso wollen sie mein Sohn einsperren?“ „Hör auf Vater. Das geschieht in meinem Sinne.“ „Meinst du das ernst Light?“ Light stimmte zu. „Ja. Nur so werde ich herausfinden, ob ich Kira bin oder nicht.“ Damit war es beschlossen. Light wurden Handschellen und eine Augenbinde angelegt und Aizawa brachte ihn weg. Nur wenige Stunden später ließ sich Lights Vater ebenfalls einsperren aus Angst nicht mehr Herr über sich selbst zu sein. Zurück blieben Aizawa, Matsuda, Kurai und L. Als Light im Gefängnis saß wand sich Ryuk an ihn. „Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich diese Kurai mag? Sie ist wirklich sehr interessant.“ Light konnte nicht antworten, doch es gefiel ihm gar nicht, dass Ryuk Kurai mochte.
 

Kurai entfloh dem Hotelzimmer so oft sie konnte. Meistens wurde sie von Matsuda begleitet, denn sie hasst, weil er ihr zu viel redete. Aizawa mochte sie lieber, aber am allerliebsten wäre es ihr, wenn L sie begleitete, doch das tat er nicht. Er blieb immer in der Suite und schlief nie. Kurai konnte nichts tun um die Ermittlung voranzubringen. Sie konnte nur wie alle anderen darauf warten, dass Kira wieder anfing zu morden und tagtäglich Misa, Light und Chief Yagami in ihren Gefängnissen zu beobachten. Die ganze Situation begann sie zu langweilen. Wenige Tage später. „Geht es dir gut Kurai?“ Sie lag auf dem Fußboden und starrte die Decke an als L sie fragte. „Mir geht es wunderbar..“ Es klang nach genau dem Gegenteil. „Mach ein Spaziergang wenn es dir nicht gut geht. In einer schlechten Verfassung kannst du uns nicht helfen.“ Kurai erhob sich. „Mir geht es gut. Wirklich!“ Dieses Mal betonte sie es deutlich. Matsuda wand sich zu den beiden um. „Ryuzaki ich war erst vor einer halben Stunde mit Kurai draußen. Daran kann es nicht liegen. Kurai du siehst wirklich nicht gut aus.“ Kurai starrte nun starr hinaus aus dem Fenster. Sie hatte die Vorhänge aufgeschoben um wenigstens ein bisschen Sonnenlicht zu sehen. „Wie oft soll ich es noch sagen? Mir geht es gut!“ Ihre Stimme nahm nun schon ein aggressiven Ton an. Doch L gab nicht auf. „Wenn es irgendetwas ist, dann sprich darüber.“ „Machst du dir etwa wieder Sorgen?“ Die Frage klang herausfordernd und spöttisch zugleich. „Ja ich mach mir Sorgen um dich.“ L war aufgestanden und ging zu Kurai hinüber. Kurai drehte sich um. „Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.“ Sie schien nur noch wütender zu werden. „Dann sag mir wenigstens worüber du dich so aufregst.“ L wollte nicht aufgeben und das hatte selbst Kurai begriffen. Mit ihrer Wut würde sie nicht weiterkommen. „Es langweilt mich. Diese ganze Situation langweilt mich…“ Sie drehte sich wieder um zum Fenster und wand damit L den Rücken zu, der inzwischen hinter ihr stand. „Daran ist momentan nichts zu ändern.“ „Ich weiß. Ich hasse es nur nichts zu tun zu haben. Ich muss mich beschäftigen.“ Matsuda verließ den Raum in der Absicht auf Toilette zu gehen, doch in Wirklichkeit wollte er die beiden nur alleine lassen. Aizawa war eh nicht da also konnten die beiden sich vielleicht endlich mal aussprechen. „Das verstehe ich ja. Aber wir müssen da durch. Anders können wir nicht beweisen, dass Light Kira ist oder nicht. Erst wenn wir dort zu einem Ergebnis gekommen sind können wir weitermachen.“ Kurai nickte. Sie wusste es ja selber. Sie hatte eigentlich keinen Grund schlecht gelaunt zu sein. Den anderen ging es schließlich nicht besser als ihr. L klopfte ihr auf die Schulter. „Wir schaffen das schon.“ „Das hoffe ich doch mal.“ Damit war ihr Gespräch beendet. L sprach noch mit Chief Yagami, der mitgenommener aussah als Light oder Misa. Kurai dagegen blieb am Fenster stehen und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages.

Fast 1 ½ Wochen waren vergangen seit dem Gespräch von Kurai und L. Es war immer noch nichts aufregendes passiert. Kurai versuchte sich mit allem möglich zu beschäftigen. Sie hatte sich sogar ein riesiges Sudokuheft gekauft um sich damit zu beschäftigen. Watari teilte L gerade mit, dass Kira wieder angefangen zu töten. Er hatte alle Verbrecher der letzten zwei Wochen ausgeschaltet. Aizawa machte sich sofort auf dem Weg die neuste Zeitung zu kaufen. „Kurai hast du das gehört?“ L wand sich um zur Rothaarigen und sah, dass sie auf dem Sofa eingeschlafen war. Er erinnerte sich daran, dass sie ihm auch beim Schlafen beobachtet hatte. Nun war er es, der sie beobachtete. Kurai sah im Schlaf ganz anders aus. Von ihr ging im Schlaf eine friedliche und sanfte Aura aus. Wenn man sie sah, würde man glauben, dass sie niemandem etwas zu leide tun konnte. Sie hatte einfach etwas süßes beinahe kindliches im Schlaf an sich. L stand auf und holte aus dem Schlafzimmer eine Wolldecke mit der Kurai zudeckte. Er wollte sie jetzt nicht wecken. Sie hatte sich etwas Schlaf verdient. Aizawa kam wieder herein. Er entdeckte die schlafende Kurai und lächelte. Dann setzte er sich auf den Sessel und las still die Zeitung. Er hatte auch nicht vor Kurai zu wecken. Ihm ging ähnliches durch den Kopf wie L. Er empfand sie auch als beruhigend wenn sie schlief. L lächelte noch einmal als er Kurai betrachtete bevor er sich wieder zurück zum Bildschirm drehte. Die Stille in dem Raum hatte etwas magisches an sich. Dann platze Matsuda rein und es war vorbei mit der Stille. Kurai schlug die Augen auf und wachte auf. „Was ist denn nur los? Alle Verbrecher der letzten beiden Wochen sind gestern gestorben.“ „Was?!“ Kurai war schlagartig wach. „Ja. Kira ist zurück,“ sagte Aizawa. „Hast du es bereits dem Chief gesagt?“, fragte Matsuda hell aufregt. „Nein noch nicht.“ Matsuda stürzte sofort zum Mikro um Chief Yagami die Nachricht mitzuteilen. Doch Chief Yagami wusste, dass L immer noch misstrauisch sein würde. Aber wenigstens hellte es sich der Verdacht von tiefschwarz auf grau. Matsuda meinte hellgrau. Er war so begeistert, dass er es auch gleich Light mitteilen wollte, doch L hielt ihn davon ab. „Light soll es noch nicht wissen.“ „Wieso nicht?“, fragte Matsuda, der es überhaupt nicht verstand. Kurai klärte ihn auf, während L mit Light sprach. „Ganz einfach. Wir wissen doch das Kira die Todeszeit manipulieren kann nicht wahr?“ Matsuda nickte. „Was ist also wenn ein Trick dahinter steckt und es bereits alles von Kira geplant war? Dann könnte es gut sein, dass Light trotzdem Kira ist. Wenn er aber im Glauben ist das sein Plan nicht aufgegangen ist, macht er vielleicht ein Geständnis, wenn er wirklich Kira ist. Außerdem wenn er es geplant hat, muss er wissen, dass die Morde fortgesetzt wurden und das würde ihm vielleicht auch irgendwann rausrutschen, wenn er Kira ist. Verstanden?“ Matsuda nickte wieder. Er hatte es nicht völlig verstanden, aber größtenteils. „Und genau das macht L gerade mit Light. Er setzt ihn unter Druck und sagte ihm, dass immer noch keine weitere Morde geschehen sind. Er will, dass er gesteht.“ Doch Light tat das nicht. Er war fesselnfest davon überzeugt nicht Kira zu sein. Auch Misa wusste nicht, wer Kira war. L schien verzweifelt zu sein. Was zur Hölle geht hier vor, fragte er sich in Gedanken.
 

Es waren 50 Tagen vergangen seit Light bereit gewesen war sich einsperren zu lassen. L sorgte sich um Chief Yagami, der in einer miserablen Verfassung war, doch Chief Yagami wollte weiter ausharren bis L davon überzeugt war, dass Light nicht Kira war. L beschloss Light wieder unter Druck zu setzten, doch auch diesmal beharrte Light darauf nicht Kira zu sein. L sprach nun mit Misa, der es ebenfalls immer schlechter ging. „Die drei sind wirklich in einer schlechten Verfassung“, sagte Matsuda. „Ryuzaki warm lassen sie Light nicht frei?“, fragte Aizawa. „Er ist unschuldig. Beenden sie dieses Spiel. In diesem Moment sterben Verbrecher, ohne dass Misa oder Light etwas davon wissen können. Das sollte ihnen langsam klar sein.“ „Nein mir ist lediglich klar wie sehr Misa in Light verliebt ist.“ „Ryuzaki verzeihen sie, aber für mich sieht es so aus, als wollten sie sich nicht eingestehen, dass sie Unrecht hatten.“ „Denken sie das ja?“, fragte L Aizawa. „L hatte Recht. Kira hat Lind L. Tailor und die FBI-Agenten ermordet. Wenn er selbst unter Beobachtung mit Hilfe seiner Gedanken töten könnte dann wären ihm diese Menschen nicht im Weg gewesen. Sofern es keine sichtbare Beweise gibt, hätten sie sowieso nichts rausgefunden. Kira tötet nicht sinnlos. Das haben sie selbst gesagt, Ryuzaki.“ „Verstehe. Wenn er in der momentane Situation noch töten könnte, wäre die FBI-Agenten für ihn kein Problem gewesen.“ Matsuda verstand was Aizawa sagen wollte. „Bereits 50 Tage. Ich verstehe das einfach nicht. Wir sollten endlich versuchen den wahren Kira zu finden.“ L sagte einen Augenblick nichts. „Einverstanden.“ Dann sprach er durchs Mikro zu Chief Yagami und bat ihn ins Hauptquartier zu kommen um dort über seine Entscheidung zu reden. Chief Yagami erklärte sich einverstanden. Kurai hatte die ganze Zeit auf dem Fußboden gelegen und stand jetzt erst auf. „Kurai was ist mir dir? Wie ist deine Meinung dazu?“, fragte Aizawa sie. „Ich verstehe völlig was in dir vorgeht Aizawa. Ich teile nicht komplett deine Meinung, aber ich finde auch, dass es an der Zeit ist alle drei aus den Zellen zu holen.“ „Auch Misa?“ „Auch sie. Keiner hat es verdient noch einen Tag länger dort drin zu sein.“ Kurai wand sich an L. „Ich teile aber auch deinen Gedankengang.“ L zog die Augenbraue hoch. „Du weißt was ich denke?“ „Ich ahne es.“ Sie lächelte und ging durchs Zimmer um ihre Muskeln nach dem langen Liegen wieder wachzubekommen. Kurze Zeit später erreichte Chief Yagami das Hauptquartier und Kurai hörte dem Gespräch zwischen L und Chief Yagami interessiert zu. Nachdem sie von L´s Plan erfahren hatte, hatte Kurai bereits eine Ahnung was geschehen würde.
 

Drei Tage später wurde L´s Plan umgesetzt. Kurai machte zu dem Zeitpunkt einen Spaziergang. Diesmal wurde sie von niemandem begleitet, da Matsuda und Aizawa gespannt waren was passieren würde. Kurai hatte nicht vor einen kurzen Spaziergang zu machen. Sie legte eine weite Strecke zurück und kam schließlich zu einer kleinen Kirche. Sie hatte sie noch gesehen. Die Kirche war alt und hübschverziert. Kurai ging durch das Tor und betrat den Vorhof der Kirche. Einige hundert Jahre alt war sie sicher schon. Der christliche Glaube war eigentlich nicht so verbreitet in Japan und gerade daher war Kurai überrascht eine so alte Kirche hier vorzufinden. Die Kirche war leider verschlossen. Kurai war sich sicher, dass das Innere der Kirche überwältigend war. Kurai ging um die Kirche herum und fand einen kleinen Friedhof dahinter. Es waren viele amerikanische Soldaten hier begraben. Es waren nicht viele Gräber, aber es gab wunderschöne Kreuze als Grabsteine und Kurai war immer mehr entzückt von diesem Ort. Sie würde sicher noch einmal herkommen. Dieser Ort übte einen gewaltigen Zauber auf sie aus, doch noch ahnte selbst Kurai nicht wieso es so war. Es wurde langsam dunkel und Kurai beschloss zurückzugehen. Am Ende machte sich L wieder Sorgen um sie. Sie merkte sich den Weg um die Kirche wiederzufinden. Sie war nicht überrascht als sie zurückkam und Misa und Light auch da waren. Sie amüsierte sich gleich im ersten Augenblick über die Handschellen, die L und Light aneinander ketteten. „Wo warst du die ganze Zeit?“, fragte L. „Ich hab schon ungefähr geahnt, was passieren würde und da Light nun kaum noch unter Verdacht steht, muss ich mich ja nicht weiter um ihn kümmern. Schließlich ist meine Aufgabe Kira.“ Kurai lachte leicht und setzte sich in einen Sessel. Misa beschwerte sich gerade darüber wie sie ein Date mit Light haben sollte, wenn er an L angekettet war. „Wenn ihr ein Date habt werden wir eben zu dritt sein.“ Misa fing an zu schreien. „Sollen wir uns etwa vor dir küssen und so was?“ „Das habe ich nicht gesagt. Aber ich werde zusehen können.“ „Was? Niemals! Du bist also doch pervers!“ „Light kannst du Misa nicht beruhigen?“ „Misa sei nicht so egoistisch. Wenn du willst kann Kurai ja auch mitkommen. Dann machen wir einfach ein Doppeldate daraus.“ Kurai warf Light einen Blick, der tödlich gewesen wäre. „Du…“, doch weiter kam Kurai nicht, denn Misa hatte sich bereits einverstanden erklärt. L sah von der Idee auch nicht gerade begeistert aus, aber anders ließ sich Misa wohl im Augenblick nicht beruhigen. Als Light Misa gestand, dass er sie nicht liebte, ging das Geschrei wieder von vorne los. „Das erste Mal hast du ihn damals am 22.Mai in Aoyama gesehen, richtig Misa?“, fragte L. „Ja.“ „Warum warst du an diesem Tag dort? Was hattest du an?“ „Es gab keinen bestimmten Grund für mich da zu sein. Ich weiß jetzt auch nicht mehr, was ich an dem Tag getragen oder gemacht habe. Kann ich mir nicht grundlos die Zeit in Aoyama vertreiben?“ „Und als du an diesem Abend nach Hause kamst, wusstest du, dass du dich in Light verliebt hattest?“ „Ja.“ „Aber du weißt nicht mehr wie du seinen Namen herausgefunden hast?“ „Ja das stimmt!“ „Wenn Light Kira wäre, was würdest du davon halten?“ „Hä? Wenn Light Kira wäre?“ „Richtig.“ Misa griff nach Lights Arm. „Das wäre toll. Ich bin Kira wirklich sehr dankbar, dass er den Mörder meiner Eltern bestraft hat. Wenn Light Kira wäre, würde ich ihn nur noch mehr lieben. Obwohl es kaum möglich ist ihn noch mehr zu lieben als ich es jetzt schon tue.“ „Wir reden von Kira. Du würdest Kira lieben? Hättest du keine Angst?“ „Du meinst wenn Light Kira wäre richtig? Dann hätte ich keine Angst. Ich würde Kira unterstützen und ihm helfen wo ich nur kann.“ „Du würdest ihm wohl eher Probleme bereiten anstatt ihm eine Hilfe zu sein. Doch deine Reaktion macht wirklich deutlich, dass du der zweite Kira bist. Es ist so offensichtlich, dass ich es kaum glauben möchte.“ „Ja besser du glaubst es nicht. Ich bin nicht Kira!“ „Wie auch immer wir behalten dich im Augen Misa. Kontaktiere uns bitte über die Sondernummer für diesen Raum, wenn du nach draußen gehen willst. Was dein Privatleben und dein Beruf angeht so wird dich Matsuda als neuer Manager Matsui rund um die Uhr begleiten und er wird auch dein Geld verwalten. Er ist als verdeckter Ermittler unterwegs, also erzähl keinem, dass er Polizist ist.“ „So ein uncooler Typ soll mein Manager sein?“ „Wieso? Was stimmt den nicht mit mir Misa-Misa?“, fragte Matsuda. Jetzt platzte Aizawa endgültig der Kragen. „Was soll dieses ganze Geschwätz über Homos, Dates, Geknutsche und Misa-Misa?! Das ist eine polizeiliche Ermittlung! Reißt euch gefälligst zusammen!“ Matsuda entschuldigte sich sofort. Ihm war es wohl peinlich. „Nein mir tut es leid. Ich weiß ihr meint es nicht so.“ Aizawa ging rüber zu Misa. „So Amane du gehst auf dein Zimmer.“ „Hä??“ „Nix hä!“ Aizawa schob Misa in ihr Zimmer. „Light lass uns wieder etwas unternehmen ja?“, rief Misa noch bevor Aizawa die Tür zuknallte.
 

L fragte Light, ob es ihm ernst mit Misa wäre und die beiden begannen ein Gespräch darüber bis Light das Thema wechselt und auf das System mit dem Hotelwechsel zu sprechen kam. „Ja daran hab ich bereits gedacht. Als Yagami und den anderen mein Gesicht zeigte, um mit ihnen zu ermitteln, habe ich die Errichtung eines Hauptquartiers veranlasst.“ L zog Light zu dem Laptop. Auch Kurai war neugierig geworden und folgte den beiden. „Es wird in einigen Tagen fertiggestellt sein. Seht selbst.“ Er tippte etwas ein und auf dem Bildschirm erschien ihr neues Hauptquartier. „23 Stockwerke, zwei Tiefgaragen. Auf dem Dach befinden sich zwei Helikopter samt Landeplätzen. Ab sofort werden wir alle dort leben. Falls wir mehr Leute benötigen, können bis zu 60 Personen dort unterkommen. Misa wird ihr eigenes Stockwerk haben. Wenn es Kurai es möchte, kann sie auch ein eigenes bekommen.“ „Das ist unglaublich. Dass du so weit gehst..“ Light war beeindruckt. Auch Kurai staunte nicht schlecht. Sie konnte ein eigenes Stockwerk haben. „Aber Ryuzaki woher kommen die entsprechenden Gelder?“, fragte Matsuda. „Ich möchte diesen Fall unter allen Umständen aufklären. So ist es eben.“ „Das ist keine Antwort auf die Frage.,“ warf Aizawa ein. „Ja ganz recht. Abgesehen von den Serienmorden werde ich Kira nie verzeihen was Vater und ich durchmachen mussten. Was es auch kostet, ich werde diesen Fall lösen.“ Light meinte es völlig ernst. L fing wieder an, dass er ja dann Misa doch etwas vorspielen könnte. Doch Light verneinte. Das war gegen seine Prinzipien. „Ach ich bin selbst ganz aufgeregt. Yagami, Light, Kurai und Ryuzaki wir werden Kira zur Strecke bringen.“ Matsuda versuchte sich bemerkbar zu machen. „Du hast mein Namen vergessen.“ Kurai klopfte ihm auf den Rücken. „Das schaffst du auch.“ Matsuda war Kurai für die aufmunternden Worte dankbar. „Beim nächsten Spaziergang begleite ich dich wieder“, sagte er freudenstrahlend. „Nein danke. Außerdem bist du doch jetzt Misas Manager.“ „Ach stimmt.“ Er kratzte sich verlegen am Kopf. Kurai wand sich an Light. „Was sollte das eben? Warum soll ich mitkommen?“ „Damit Misa die Klappe hält. Du wirst es schon überleben. Und das mit dem Doppeldate musst du mir nicht krumm nehmen. Das war nur zur Beruhigung für Misa. Hätte nicht gedacht, dass ihr beide das so ernst nimmt. Sag bloss Ryuzaki du magst Kurai?“ L blickte auf den Boden. „Ich finde sie nett mehr nicht.“ „Und was ist mit dir Kurai na?“ „Vergiss es!“ Kurai warf Light einen wütenden Blick zu und verließ das Zimmer um einen weiteren Spaziergang zu machen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 3 Ende~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So das war das dritte Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen und schreibt mir eure Meinung dazu. Das nächste Kapitel wird sehr lang werden und trägt den Titel „Realization“. Bis dann eure Chiara

Realization

Der Einzug ins neue Hauptquartier ging wenige Tage später über die Bühne. Kurai bedauerte es ein bisschen ihre Wohnung verlassen zu müssen und da sie gerne dorthin wieder zurück wollte, sobald der Fall gelöst war, behielt sie die Wohnung. Miete würde L bezahlen, so hatte er es ihr versprochen. Kurai ließ viele Dinge zurück in der Wohnung. Ihre ganzen Notizzettel blieben zurück und auch die Bilder, die sie gezeichnet hatten blieben zurück. Kurai nahm nur Kleidung und einige kleine Habseligkeiten mit wie z.B. das Katana ihrer Familie. Jetzt wo Naomi wahrscheinlich tot war, gehörte es nun endgültig Kurai, die traurig darüber war es so zu bekommen. Kurai hatte auf das Angebot mit dem ganzen Stockwerk für sich verzichtet und bezog nur zwei Zimmer. In den restlichen Zimmern des 23. Stockwerks wohnte niemand. Also gehörte ihr das Stockwerk auf eine Art und Weise doch ganz allein. Kurai hatte offiziell nun der Universität mitgeteilt, dass sie ein Jahr Pause mache. Sie hoffte es ging schneller. Sie wollte gern wieder zurück in die Psychologie-Semester. Um sich um den Verlust drüber hinweg zu trösten, hatte sie sich eine Menge Bücher über die Psychologie gekauft und man sah sie fast nur noch mit einem Buch in der Hand. In der Regel nahm Kurai kaum noch an den Ermittlungen teil. Sie verbrachte die meisten Zeit in ihrem Zimmer und arbeitete dort. Was genau sie dort trieb, wusste keiner. Watari brachte ihr des Öfteren Kaffee auf ihr Zimmer und manchmal blieb er sehr lange bei ihr, um sich mit ihr zu unterhalten. Das Watari Kurai mochte, wussten alle. Selbst L sagte, dass Watari in Kurai eine Art Tochter sah. Seit Light frei war, verliefen alles ruhiger und es gab kaum Spuren, den sie folgen konnte. Der Alltag wurde langweilig. Kurai saß in ihrem Zimmer auf dem Fußboden und schrieb sich Notizen zum Kira Fall. Durch den Laptop, der in ihren Zimmer stand, konnte sie sehen wie die Ermittlungen voranging. Manchmal benutzt sie den Laptop um sich zum Fall zu äußern, denn das Zimmer verließ sie nur zu ihren Spaziergängen. Sie ging so oft wie möglich zur alten Kirche, doch sie war immer verschlossen gewesen. Das fand Kurai sehr schade, da sie sich sicher war, dass die Kirche im Inneren noch viel schöner war als man von außen erahnen konnte. Plötzlich tauchte L auf ihrem Bildschirm auf. Hinter konnte sie Light sehen, der immer noch an L gekettet war. „Kurai bist du da?“ Er konnte sie nicht sehen, da sie hinter einem Sessel saß. „Ja bin ich.“ Sie stand auf und ging zum Laptop. „Was gibt es? Ist irgendetwas weltbewegendes passiert?“ „Nein Misa verlangt nur ihr versprochenes Doppeldate.“ Kurai sprach nun zu Light. „Light sagtest du nicht, dass du es ihr nur zur Beruhigung gesagt hast? Ich hab zu tun und keine Zeit für ein Date.“ „Misa lässt uns nicht damit in Ruhe. Könntest du uns nicht ein Gefallen tun.“ Kurai rollte mit den Augen. „In Ordnung, aber nur dieses eine Mal.“ „Gut. Wir sind treffen uns dann bei Misas Zimmer.“ „Okay.“ Die Verbindung ging wieder aus und Kurai seufzte. Womit hatte sie das nur verdient?

Kurai verließ ihr Zimmer und nahm die Treppe um in Misas Stockwerk zu gelangen. L und Light wartete bereits vor der Tür auf sie. Light warf ihr ein Blick und meinte dann belustigt zu L. „Oh mein Gott. Ich glaube, ich seh ein Geist. Kurai schön dich mal wiederzusehen. Wie lange haben wir uns jetzt nicht gesehen?“ „Du tust ja fast als wäre vier Tage ewig lang.“ Light klopfte bei Misa an und Misa riss sofort die Tür auf. „Light!“ Sie fiel ihn um den Hals und zog ihn mit rein. L wurde hinterher gezogen und ergriff Kurais Hand um sie mitzuziehen. Dann waren alle in Misas Raum. Kurai ging sofort zum Fenster. Misa sah spöttisch zu ihr rüber. „Weißt du nicht wie man sich bei einem Date benimmt?“ Kurai drehte sich zu ihr um. „Ich hatte noch nie ein Date!“ Misa machte ein überraschtes Gesicht. „Aber du bist doch total hübsch. Gab es nie ein Jungen, der dich gefragt hat?“ Kurai ließ sich neben Misa auf dem Sofa fallen und saß somit L gegenüber. „Sie hatten zuviel Angst mich zu fragen.“ „Wieso denn das?“ „Haben dir Light und L nicht erzählt was ich für ein Typ Mensch bin?“ Light fand auf einmal urplötzlich das Bild interessant, was über Misas Kommode hing und L wand sich den Kuchen zu und begann ihn zu verspeisen. „Nein haben sie nicht.“ „Dann muss ich dich wohl aufklären. Ich verachte Menschen zutiefst. Ich hasse die gesamte Menschheit. Ich bin also eine Misantrophin.“ Misa lachte. „Da kommt ja Misa drin vor. Wie lustig. Aber warum magst du die Menschen nicht? Hat dir jemand etwas böses getan?“ „Nein, ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Es ist schon lange her.“ Kurai nahm sich ein Keks und begann ihn zu essen. Misa seufzte, als sie Light ansah, der nun mit verschränkten Armen hinter dem Kopf die Decke anstarrte. „Mann! Also so hab ich mir mein Date nicht vorgestellt.“ L hob den Kopf. „Ignoriert uns einfach. Sag mal willst du das Stück Kuchen noch?“ L sah zu Misas Kuchenstück. „Ich esse kaum Süßes. Ich muss auf meine Linie achten. Was ist mit dir Kurai?“ Kurai blickte von ihrem Kuchenstück. „Was soll mit mir sein?“ Misa sah sie einen Augenblick an und winkte dann ab. „Du wirst nicht zunehmen solange du mit Sinn und Verstand isst.“ „Machst du dich über mich lustig? Lässt du mich und Light einen Moment alleine, wenn ich dir ein Stück Kuchen gebe?“ „Entweder bin ich hier oder beobachte euch über die versteckten Kameras, wo ist der Unterschied?“ „Perversling! Lass endlich diesen widerlichen Kram.“ L stand auf. „Sag was du willst, aber ich nehm mir jetzt den Kuchen.“ Er nahm den Kuchen und setzte sich wieder. „Dann schließe ich die Vorhänge und mache das Licht aus.“ „Es gibt auch Infrarot-Kameras.“ Misa sah beleidigt aus. Kurai bot ihr ein Keks an. „Das macht dich bestimmt wieder munter.“ Misa nahm den Keks dankend an.
 

„Wie auch immer. Obwohl wir endlich unser neues Hauptquartier bezogen haben, scheinst du nicht gerade motiviert zu sein, Ryuzaki,“ wand sich Light an L. „Motiviert? Bin ich nicht. Ich bin eher betrübt.“ „Betrübt?“ „Ja. Ich war felsenfest davon überzeugt , dass du Kira bist. Der Schock aufgrund meiner Fehleinschätzung sitzt wohl noch tief. Aber irgendwie glaube ich nicht so recht daran deshalb auch dies hier.“ Er hob die Hand an der die Handschelle saß. „Aber wenn es wirklich wahr ist, dass Kira Menschen und ihre Handlungen beeinflussen kann und er dich und Misa unter Kontrolle gebracht hat, dann fügen sich die Puzzleteile zusammen.“ „Wenn das zutrifft, waren Misa und ich Kira, ohne uns dessen bewusst zu sein.“ „Ja. Das wäre das Naheliegendste. Ihr wart beide Kira. Wenn du mich fragst warst du Kira, als wir dich einsperrten. Zu dieser Zeit haben auch die Morde aufgehört. Deshalb musst du Kira gewesen sein. Doch zwei Wochen später fingen die Morde wieder an. Dies führt mich zu folgender Annahme: Kiras Macht kann auf andere übertragen werden.“ „Ein interessanter Gedanke, aber so wird es schwierig werden Kira zu schnappen.“ „Ja darum bin ich auch betrübt. Selbst wenn wir ihn erwischen, wird diese Macht weiterwandern und die Erinnerung daran gelöscht. Also egal wie viele wir schnappen es hat keinen Zweck.“ „Aber noch ist nicht gesagt, dass dies zutrifft. Kopf hoch!“ „Kopf hoch? Du hast leicht Reden. Ich sollte vielleicht einfach aufhören. Ich will ihn unbedingt schnappen, doch ich setzte nur unnötig mein Leben aufs Spiel. Denkst du nicht auch?“ Light stand auf. Kurai und Misa sahen die beiden an. „Ryuzaki!“ L schaute hoch und bekam Lights Faust ins Gesicht. Er flog vom Sofa und Light hinterher, da die beiden ja immer noch aneinandergekettet waren. Misa sprang auf und schrie. Dann stolperte sie in ein Stück Kuchen und schrie nur noch mehr. Kurai blieb sitzen und verfolgte es ganz interessant. „Das tat weh.“ „Ganz recht. Du bist also unmotiviert, weil ich nicht Kira bin?“ „Vielleicht hab ich es falsch ausgedrückt. Ich meinte wir sollten aufgeben. Am Ende verlieren wir ja doch.“ „Wenn wir das tun, wird er nie geschnappt! Weißt du wie viele unschuldige Menschen er schon auf dem Gewissen hat?“ Light packte L am Pullover und zog ihn hoch. „Und du hast Misa und mich ins Gefängnis stecken lassen.“ „Ja ich weiß. Aber aus welchem Grund auch immer….“ L riss sich los und trat Light ins Gesicht. „Einmal ist genug!“ Misa schrie wieder und Kurai sprang auf als L durch die Handschellen Light hinterflog. Langsam war es besser sich aus der Gefahrzone zu verziehen. Die beiden landeten auf dem Sofa und fielen damit um. „Es geht nicht darum, dass ich falsch lag, sondern dass selbst, wenn du Kira und Amane der zweite Kira war, dieser Fall nicht gelöst wurde. Darum bin ich etwas niedergeschlagen. Ist das so unbegreiflich für ein menschliches Wesen?“ Light richtete sich auf. „Ja ist es. Du redest als wärst du erst zufrieden wenn ich Kira bin.“ L stellte sich auf. „Erst zufrieden wenn du Kira bist? Das könnte sogar stimmen. Und wenn ich darüber nachdenke habe ich gewollt, dass du Light Kira bist.“ Light schlug L mit der Faust ins Gesicht. „Einmal ist genug. Ich hab auch was drauf.“ L drehte sich und trat Light wieder. „Ist mir egal“, schrie Light. Das Telefon klingelte, als die beiden sich gerade am Kragen packte und zuschlagen wollten. L nahm ab. „Ja?“ Am anderen Ende der Leitung war Matsuda. „Ryuzaki hören sie zu! Misa-Misa hat den ersten Platz in den Leserumfragen der Eighteen erreicht!“ „Oh wirklich?“ „Deshalb ist ihr eine Rolle im nächsten Film von Regisseur Nishinaka so gut wie sicher.“ L warf den Hörer zurück auf die Gabel. „Was war?“, fragte Light. „Matsuda übliches Geschwätz.“ „Matsuda ist wohl wieder in seinem Element.“ Damit endet das Doppeldate im Chaos.
 

Am nächsten Tag bekam Kurai bei ihrem Spaziergang einen Anruf. Für sie war es nicht nur ein sehr überraschender, sondern auch ein Anruf, der ihr viel Freude bereitete. Ein alter Freund von ihr und ihrer Familie rief an und bat sie darum sie treffen zu können. Kurai willigte ein, denn man hatte sie dazu erzogen nie unhöflich zu sein. Nachdem sie von ihrem Spaziergang zurückkehrte, besuchte sie Misa. Sie klopfte an und Misa öffnete. „Hi! Was willst du hier?“ Misa klang ein bisschen enttäuscht. Sie hatte wohl gehofft, dass Light sie besuchen kam. „Kann ich reingekommen? Ich möchte dir etwas erzählen.“ Misa ließ sie herein und die beiden setzten sich aufs Sofa. „Also? Worum geht es?“ „Ich hab in zwei Tagen ein Date.“ „Du hast ein Date?“ Misa sah aus als würde sie gleich sofort loskreischen. Kurai nickte. „Ja ich treffe mich mit einem alten Freund aus Kindertagen.“ Misa kicherte. „Ist er etwa deine Sandkastenliebe?“ Kurai schüttelte den Kopf. „Ich dachte du hättest Lust mich zu beraten. Ich kenn mich ja mit so was nicht aus.“ Misa strahlte. „Natürlich mach ich das. Wo geht ihr denn hin?“ „Ich begleite ihn zu einem Essen.“ Kurai verschwieg lieber wohin sie genau ging. Sie hatte keine Lust etwas darüber zu offenbaren. „Dann solltest du ein schlichtes Kleid tragen, was deine Figur betont. Hast du so was?“ Kurai nickte. Hauptsache Misa wollte nicht ihre Kleider sehen, denn dann würde selbst bei Misa der Groschen fallen. „Gut. Habt ihr euch denn lange nicht mehr gesehen? Du musst mir alles über ihn erzählen.“ Misa hatte ihre Hände gefaltet und Kurai wusste, dass Misa sie solange damit nerven würde bis sie eine Antwort bekam, also zog Kurai es vor jetzt zu antworten. „Wir haben uns sehr lange nicht mehr gesehen. Das letzte Mal glaub ich vor fünf Jahren. Momentan arbeitet er in einer Firma. Er hat mir nicht gesagt welche. Er sagte nur, dass er dort Geschäftsführer sei und gut verdiene. Früher als Kind wollte er schon Chef einer großen Firma werden. Wir kennen uns durch unsere Familien, die miteinander befreundet sind. Das heißt wir sind eigentlich miteinander groß geworden. Naja heute hat er angerufen und gefragt, ob ich ihn begleiteten möchte und ich habe zugesagt. Mehr gibt es eigentlich nicht zu erzählen.“ Misa hatte ganz aufmerksam zugehört. „Sieht er gut aus? Wie alt ist er?“ Misa schien gar nicht genug hören zu können. „Er ist gutaussehend das kann nicht einmal ich leugnen. Er ist ein paar Jahre älter als ich, aber das stört mich nicht. Und bevor du fragst nein ich weiß nicht mehr wie alt er genau ist.“ Misa seufzte. „Schade. Aber du musst ihn unbedingt danach fragen. Du musst mir alles vom Date haarklein erzählen!“ Kurai nickte ergeben. „Naja gut ich gehe dann wieder. Ich muss schließlich arbeiten und mich nebenbei aufs Date vorbereiten.“ Kurai stand auf und verließ das Zimmer wieder. Sie fragte sich als sie auf dem Flur stand, warum sie überhaupt zu Misa gegangen war und ihr das von dem Date erzählt hatte. Irgendwie bedauerte es Kurai Misa nicht die ganze Wahrheit erzählt zu haben. Größtenteils hatte sie doch gelogen. Zurück auf ihrem Zimmer seufzte sie. Sie würde Misa die Wahrheit erzählen, aber erst nachdem Date, das so offiziell war, das es eigentlich klar war, das es um keinen Gefallen ging, den sie ihm einem alten Freund tat.
 

Zwei Tage später war es dann soweit. Das Date würde bereits am Nachmittag beginnen, daher hatte Kurai sich in ihrem Zimmer fertig gemacht und schlich nun nach unten. Sie wollte auf gar kein Fall, dass jemand sie in ihrem Dress sah. Sie schaffte es ohne entdeckt zu werden in die Tiefgarage zu gelangen, wo Watari bereits auf sie wartet. Ihm hatte sie als einzigster, die ganze Wahrheit erzählt. Als sie vor ihm stand, staunte er nicht schlecht. „Du siehst wunderschön aus. Du wirst bestimmt allen Leuten auf der Gala den Kopf verdrehen. Würde sie bitte einsteigen?“ Er öffnete die Tür und Kurai stieg ein. Watari winkte ihr zum Abschied. Er konnte sie leider nicht zu ihrem Date fahren, aber ein anderer Mann, dem er vertrauen konnte, würde sie hinfahren. Kurai war gespannt darauf ihren alten Freund wiederzusehen. Als sie die Gala erreichte, entdeckte sie ihn sofort. Er hatte sich kaum verändert. Seine Haare waren vielleicht länger und er sah dadurch noch besser aus, aber sonst hatte er sich nicht vom Äußeren groß verändert. Ihr wurde die Tür geöffnet und sie stieg aus. Er hatte sie noch nicht entdeckt und daher ging sie auf ihn zu. Er schien ihn ein Gespräch verwickelt zu sein. „Reiji?“ Er drehte sich um und strahlte als er sie erkannte. „Kurai du siehst bezaubernd aus.“ Kurai trug ein langes schwarzes Kleid, dem man sofort ansah, das es ein kleines Vermögen gekostet haben musste. Ihre Haare waren hochgesteckt und nur zwei Strähnen umrandeten ihr Gesicht. Sie trug Schuhe mit Absatz, da sie wusste, dass Reiji Namikawa viel größer war als sie. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Wer ist deine hübsche Begleitung?“, fragte sein Gesprächspartner. „Higuchi darf ich dir meine Verlobte Kurai Magami vorstellen?“ Reiji legte den Arm um sie. Für Kurai war das nichts besonderes. „Du bist verlobt? Wie hast du es nur geschafft eine so Hübsche abzukriegen?“ „Unsere Familien haben es arrangiert als wir noch Kinder waren.“ Kurai hatte nicht vor für den kompletten restlichen Tag als Begleitung abgestempelt zu werden. „Ah arrangiert. Ich hab von den Magami Familie gehört. Es überrascht mich Namikawa, das du in solchen hohen Kreise verkehrst.“ Reiji bedachte ihn nur mit einem Lächeln und zog Kurai mit sich. „Es ist schön dich wiederzusehen“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln. „Es ist auch schön dich wiederzusehen. Ich hab dir viel zu erzählen. Was alles in den letzten fünf Jahren geschehen ist. Und ich bin auch gespannt darauf deine Geschichte zu hören.“ „Das muss aber noch ein bisschen warten. Jetzt heißt es erstmal alle möglichen Leute begrüßen und mit ihnen plaudern. Ich hoffe du hast nichts von deine Manieren verlernt. Wir wollen ja keinen schlechten Eindruck machen.“ Sie nickte und beide betraten gemeinsam den Saal in dem die Gala der Yotsuba-Firma stattfand.
 

Zur selben Zeit hatte Light im Hauptquartier gerade entdeckt, dass Kira etwas mit Yotsuba zu tun haben könnte. Das ausgerechnet Kurai sich gerade mitten unter den Geschäftsführern von Yotsuba befand, ahnten weder Light noch L. Misa stürmte gerade die Treppe hinauf. „Light! Sag ist Kurai schon gegangen?“ Light blickte sie verwirrt an. „Ich weiß nicht ob sie gerade einen Spaziergang macht.“ „Hat sie es etwa euch nicht gesagt? Sie hat heute ein Date!“ Misa vergass ganz auf L´s Gefühle zu achten, was sie sich eigentlich festvorgenommen hatte, doch es rutsche ihr einfach hinaus. „Sie ist auf einem Date?“ L und Light hatte ihre Aufmerksamkeit völlig auf Misa gerichtet. „Ja mit einem alten Freund von ihr.“ Watari betrat den Raum. „Entschuldigung Ryuzaki das ich es dir nicht gesagt habe, aber sie bat darum Stillschweigen zu bewahren.“ Er trug ein Tablett. „Sie wussten es auch? Hat Kurai ihnen gesagt wo das Date stattfindet? Oder wann sie wiederkommt?“ „Ich denke sie wird nicht vor 11 Uhr zurück sein. Schließlich ist es die Gala der Yotsuba Firma.“ „Von der Yotsuba Firma?“ Alle hatten sich zu Watari umgedreht und alle hatten es gleichzeitig ausgerufen. Chief Yagami, Matsuda und Mogi, die übrig geblieben war nachdem Aizawa das Team verlassen hatte, hatte ebenfalls ihre Aufmerksamkeit Watari zugewandt. „Mit wem ist sie dort?“ „Ich weiß es nicht genau. Den Namen hat sie mir nicht gesagt. Sie meinte nur er sei Geschäftsführer und ihr…“ Watari stoppte. „Und ihr Freund aus Kindertagen.“ Misa machte große Augen und bevor jemand anders sagen konnte, fing sie an zu schwärmen. „Was hat Kurai nur für ein Glück! Nicht das ich mit Light nicht zufrieden wäre, aber ein Geschäftsführer von Yotsuba verdient mehr als gut. Das sie nur mit so einem befreundet ist…“ Watari lächelte nur über Misas Schwärmerei. „Ich würde eher sagen, dass ihr Freund Glück hat mit einer jungen Frau aus den höchsten Kreisen befreundet zu sein.“ Auch wenn Matsuda eigentlich wie die anderen Watari vor der Gefährlichkeit der Yotsuba-Firma warnen wollte, fragte er dennoch: „Wie müssen wir das verstehen, wenn sie sagen aus den höchsten Kreisen?“ Watari schmunzelte. Kurai hatte wirklich niemand Verdacht schöpfen lassen von ihrer wahren Herkunft. „Ihr Vater war ein englischer Lord und ihre Mutter ein Mitglied der kaiserlichen Familie. Kurai ist von Geburt an adeligen Blutes.“ Jetzt war die Gefahr durch Yotsuba endgültig vergessen. „Adelig?“ „Das glaub ich nicht!“ „Ob sie wohl viel sehr reich ist?“ „Sie ist eine echte Lady! Ich bin mit einer echten Lady befreundet!“ „Danach sieht sie gar nicht aus.“ Alle riefen durcheinander. Nur L schwieg. Ihm schien es immer noch schwer im Magen zu liegen, dass sie ein Date hatte. Die andere Information von wegen sie wäre adelig schien ihn nicht zu interessieren. Vielleicht fühlte er sich in dem Augenblick auch einfach nur von Kurai hintergegangen. Er wusste auch nicht, woher dieser plötzlichen Schmerz in seiner Brust kam.
 

Endlich hatten Reiji und Kurai Zeit für sich. Die beiden setzten sich nach stundenlangen Gesprächen mit Reijis Kollegen und hochangesehene Persönlichkeit an einen Tisch. Sie hatten sich etwas vom Büffet mitgenommen und nun waren die beide gespannt auf die Geschichte des anderen. „Erzähl. Was macht dein Leben? Ich hab gehört, dass du Psychologie studierst.“ Reiji sah von seinem Teller auf und schaute Kurai an. „Das stimmt wohl. Ich studiere Psychologie, aber momentan hat man mich für einen Fall bei der Polizei zu Rate gezogen und daher muss das Studium ein bisschen warten.“ Sie lächelte und nahm ein Schluck Wein aus ihrem Glas. „Klingt interessant.“ „Ja das ist es wohl. Und wie sieht es bei dir aus? Du hast es ja weitgebracht.“ „Das war auch harte Arbeit. Es ist ja nicht so, dass man sofort aufsteigt. Für so etwas muss man hart arbeiten und ich habe es geschafft.“ Er trank ebenfalls Wein. „An was für ein Fall arbeitest du denn?“ Kurai aß gerade ein Stück Brot und musste runterschlucken, um antworten zu können. „Am Kira Fall.“ Reiji verschluckte sich und musste husten. „Alles in Ordnung?“, fragte Kurai ihn besorgt. „Spinnst du?“, fragte Reiji zurück als er aufgehört hatte zu husten. „Nein tu ich nicht!“ Ihr Blick war eisern. „Aber ausgerechnet am Kira Fall! Was ist wenn du stirbst?“ Er machte ein besorgtes Gesicht. Sie griff über den Tisch nach seiner Hand. „Mir passiert schon nichts. Mach dir um mich keine Sorgen.“ Sie drückte kurz sein Hand und wollte sie wieder zurückziehen, doch er hielt sie fest. „Manchmal hab ich das Gefühl, dass du dir es wünschst zu sterben. Du solltest aufhören an die Vergangenheit zu denken. Lebe bitte im Hier und Jetzt. Der Tod ist keine Lösung.“ Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. „Nächstes Wochenende ist wieder ihr Todestag. Ich war seit acht Jahren nicht mehr in England, um ihr Grab zu besuchen“, flüsterte Kurai leise. „Lass uns hinfliegen ja? Du solltest deinen Schmerz freien Lauf lassen. Flieg mit mir nach England nächstes Wochenende. Nehmen wir uns beide frei und teile den Schmerz.“ Sie nickte schwach. Sie hatte das Gefühl weinen zu müssen, doch keine Träne tauchte auf. „In Ordnung. Ich glaub ich sollte jetzt gehen. Du hast gleich doch noch eine Besprechung. Ich sollte nicht hier sein.“ Reiji ließ ihre Hand los und ließ Kurai gehen. Sie tat ihm Leid. Sie hätte nicht bei den Ermittlung des Kira Falls helfen sollen. Es tat ihr nicht gut. Er verspürte einen Augenblick das Verlangen ihr hinterrennen zu müssen und ihr zu erklären, dass seine Besprechung die nächsten Morde bestimmte, die Kira ausüben sollte. Jetzt hatte er ein Problem. Was war ihm wichtiger? Sein Beruf oder seine Verlobte? Er konnte ihr nicht hinterrennen. Stattdessen ging er zur nächsten geheimen Besprechung.
 

Kurai rief nicht Watari an um sich abholen zu lassen. Sie ging auch nicht zurück zum Hauptquartier. Sie ging zu der kleinen Kirche. Sie ließ sich auf eine Bank fallen, die gegenüber der Kirche stand und fragte sich warum sie dem Team beigetreten war. Hatte Reiji Recht und sie hatte es nur wegen ihrer Vergangenheit getan? Was hatte sie dazu getrieben? Die Besessenheit die schlechten Seiten der Menschen hervorzuholen? Die Spannung, die der Fall mit sich gebracht hatte? Sie wusste es nicht. Sie kannte darauf keine Antwort. „Alles in Ordnung junge Dame?“ Ein älterer Herr musterte sie. „Ich..“ „Ah warte sie mal. Ich kenne sie doch! Sie kommen fast jeden Tag zu meiner Kirche und schauen sich um.“ „Das ist ihre Kirche?! Ich finde diese Kirche einfach wunderschön!“ Der Mann lächelte. „Das freut mich. Es gibt nur sehr wenig Leute, die diese Kirche überhaupt wahrnehmen. Kommen sie mit mir, dann zeige ich ihnen das Innere der Kirche.“ Kurai sprang auf. Darauf hatte sie sich seit Wochen gefreut. Endlich konnte sie diese wunderschöne Kirche betreten. Sie folgte dem Mann zur Tür der Kirche. Er zog ein Schlüsselbund aus der Tasche und schloss mit einem altmodischen Schlüssel die Tür auf. Er bat Kurai als erstes einzutreten und sie ging hinein. Einen Augenblick stand sie im Dunkeln, dann entzündete der älteren Herr, dessen Namen sie immer noch nicht kannte einige Kerzen. Nur lag das Innere der Kirche im Halbdunkel. Gespannt schaute sich Kurai um und ihre Erwartungen wurde gar übertroffen. Die Wände und Decke zierten wunderschöne Malereien und Schnitzereien. Die Bänke waren aus guten dunklem Holz und wie alles andere in der Kirche gab es einem das Gefühl ins Mittelalter zurückversetzt worden zu sein. Es war als hatte man eine geheime Zuflucht vor der Außenwelt betreten und würde sich nun in einer anderen Zeit befinden. „Es ist wunderschön hier.“ Kurai drehte sich zu dem Mann, der weitere Kerzen anzündete. „Wie ist überhaupt ihr Name?“, fragte Kurai ihn. „Ich bin Mister Kawashi.“ Kurai verbeugte sich. „Nett sie kennenzulernen. Mein Name ist Kurai Magami.“ „Sie müssen wissen, dass sie die erste Person hier sind seit 7 Jahren. Damals musste ich die Kirche schließen, weil keiner mehr kam.“ „Das ist schade. Dabei ist diese Kirche doch wunderschön. Ich fühle mich geehrt diese Kirche betreten zu dürfen nach so langer Zeit.“ Wieder machte Kurai eine Verbeugung. „Eine Frage. Was treibt sie mitten in der Nacht in einem wunderschönen Abendkleid hierher?“ „Verzweiflung und die Suche nach Antworten.“ „Die suchen wir alle. Gehen sie lieber nach Hause bevor sie ihr schönes Abendkleid ruinieren und kommen sie morgen wieder.“ Kurai wollte eigentlich nicht gehen, aber sie wusste, dass Mister Kawashi Recht hatte. Sie verabschiedete sich und eilte zurück zum Hauptquartier. Dort angekommen taten ihr die Füße weh, weil sie die ganze Zeit in hochhakigen Schuhen gelaufen war. Sie zog sie aus und betrat nach dem Sicherheitsscheck das Hauptquartier. Da sie barfuss war, hörte niemand sie kommen und so konnte Kurai ein Blick in den Raum werfen wo die anderen normalerweise arbeiteten. Nur L saß vor seinem Computer, als sie die Tür ein Spalt weit öffnete. Die anderen schienen schlafen gegangen zu sein. Sie hörte L immer wieder leise fluchen und entschied sich ihn in Ruhe zu lassen. Sie ahnte nicht, dass sie Schuld an seine Flüchen war. Sie ging hinauf in ihr Zimmer und legte sich kurz darauf ins Bett um ein bisschen zu schlafen.
 

Je näher das Wochenende kam, desto seltener bekam man Kurai zur Gesicht. Manchmal fragte sich Light, ob sie überhaupt noch da war. Seit ihrem Date hatte Kurai eine seltsame Wandlung durchzogen. Sie schien nur noch der Schatten ihrer selbst zu sein. Sie verließ nur an den ersten zwei Tagen danach das Gebäude und verbrachte die restliche Zeit in ihrem Zimmer. Nicht einmal Watari durfte hinauf in ihr Zimmer. Sie sprach mit niemanden und keiner wusste, was mit ihr los war. Der Fall ging seit der Entdeckung des Zusammenhangs zwischen Kira und Yotsuba endlich mit neuen Erfolgen weiter, doch Kurai schien das völlig egal geworden zu sein. Alle machten sich Sorgen um sie, da sie nicht einmal mehr auf den Laptop reagierte. Misa versuchte jeden Tag aufs Neue mit ihr zu reden, doch wie allen anderen gelang es auch ihr nicht. Keiner konnte ahnen, dass Kurai jedes Jahr diese Wandlung durchzog. Keiner konnte wissen, dass der Todestag von Kurais Eltern immer näher rückte. Und was sie am allerwenigsten nicht wissen konnten, war das Kurai zum ersten Mal nach acht Jahren in ihre Heimat zurückkehrte und dort das Grab ihrer Eltern besuchen würde. Kurai selbst versuchte ihre Vergangenheit zu verdrängen und nicht daran zu denken, doch besonders zu dieser Zeit gelang es ihr nicht. Sie wurde auf qualvolle Weise immer wieder an den Tod ihrer Eltern erinnert. Das Ereignis was sie wie Alptraum verfolgte und nicht los ließ. Kurai las in dieser Zeit sehr viel und versuchte alles um sich herum zu vergessen. Sie vergass sogar, dass sie an einem Fall arbeitete und dass sie stickige Räume hasste sogar ihren Menschenhass vergass sie. In völlige Gleichgültigkeit versank sie, doch diesmal konnte sie nicht fliehen. Sie würde mit Reiji nach England fliegen und am Freitagmorgen tauchte sie wieder auf. Misa klopfte wie auch die vorherigen Tage an ihrer Tür. Sie wollte gerade wieder gehen, als Kurai die Tür öffnete. „Kurai!“ Misa fiel Kurai um den Hals. „Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Geht es dir gut? Was war mit dir los?“ Misa redete die ganze Zeit auf sie ein. „Mir geht es gut. Danke der Nachfrage.“ Diesmal merkte Misa sofort, dass es eine Lüge war. „Nein geht es dir nicht! Du hast dich fast sechs Tage ununterbrochen in deinem Zimmer aufgehalten! War das Date etwa schlecht? Ist irgendetwas passiert? Alle haben sich solche Sorgen um dich gemacht!“ Misas Augen waren fest auf Kurai gerichtet, die dem Blick auswich. „Hast du überhaupt etwas gegessen?“, fragte Misa als sie hörte wie Kurais Magen knurrte. „Ein bisschen…“, murmelte Kurai. „Was?! Komm mit!“ Misa griff nach Kurais Hand und zog sie mit sich. Sie schubste sie durch die Tür ins Hauptquartier, wo Watari sich gerade aufhielt. „Mr. Watari! Wir brauchen etwas zu essen. Am besten soviel wie möglich!“ Watari verschwand sofort nachdem er Kurai einen besorgten Blick zugeworfen hatte. Misa zwang Kurai dazu sich auf einen Stuhl zu setzten und zu warten. Kurai starrte den Boden an, weil sie alle Blicke spürte, die man ihr zuwarf. Sie befand sich immer noch in einem Apathie-Zustand und zeigte daher kaum eine Regung. Auch als Watari einen Speisewagen voll mit den leckersten Sache hineinschob, zeigte sie kaum Interesse. Sie nahm sich ein Croissant und knabberte lustlos daran. Ihr Blick löste sich immer noch nicht vom Boden. Misa stemmte die Hände in die Hüfte. „Kurai du musst etwas mehr essen! Du hast sechs Tage lang so gut wie nichts gegessen! Du brauchst Kraft und Energie! Kein Wunder, dass du so schlapp bist. Iss noch mehr!“ Und Kurai bekam ein neues Croissant in die Hand gedrückt. Diesmal war es beschmiert mit Marmelade. L hatte es ihr gegeben. Er war sofort aufgesprungen als er Misas Worte gehört hatte und hatte versucht ihr ein Croissant zu beschmieren. Es war ihm nicht ganz geglückt, aber Kurai aß es trotzdem. Matsuda und Mogi halfen Misa und Watari weitere zu beschmieren. Kurai aß einfach alle und merkte nicht einmal, dass es über dreißig Stück gewesen waren. Endlich waren alle zufrieden und überzeugt, dass Kurai genug gegessen hatte. Kurai beschäftigte sich diesmal mit dem Anstarren der Wand. „Kurai alles in Ordnung?“, fragte Light sie. Fast als wäre ihr erst jetzt wieder eingefallen was sie wollte, hob sie den Kopf und sagte: „Ich fliege heute Abend nach England.“ „Warum?“ „Um das Grab meiner Eltern zu besuchen. Dieses Wochenende ist ihr Todestag.“ Kurai stand auf und verbeugte sich kurz. „Danke für das Essen. Wir sehen uns dann am Montag wieder.“ Damit verließ sie den Raum wieder und ging. Den restlichen Tag sah keiner sie mehr und am Abend verließ sie das Hauptquartier mit einem kleinen Koffer. Keiner wusste was in ihr vorging, doch als sie am Montag zurückkam war sie wieder wie immer, als hätte es diese Woche niemals gegeben. Niemand wusste sich dieses Rätseln zu erklären.
 

Eine Woche später war alles bereits für die Überwachung der geheimen Sitzung der acht Yotsuba Mitglieder. Kurai war wieder bei den Ermittlungen anwesend und trug manchmal etwas dazu bei. Meistens aß sie L den Kuchen weg und amüsierte sich danach über L´s Wutattacke. Doch heute wurde es ernst. Kurai hatte sich in sichere Entfernung gesetzt um von dort aus alles zu verfolgen. Nach ihrem Date hatte niemand sie weiter ausgefragt, was vielleicht ihr Glück war, denn sie ahnte bereits, dass Reiji ebenfalls an diesen Sitzungen teilnahm. Sie hatte Matsuda ausgefragt und wusste daher, dass ein dunkelhaariger Mann dabei war. Nach den Namen hatte sie nicht gefragt. Matsuda warf Kurai einen seltsamen Blick zu bevor die Sitzung begann. Kurai erkannte Reiji sofort. „Gut beginnen wir unsere Sitzung wie gehabt.“ Light sah sich das Bild an. „Das sind nur sieben und nicht acht.“ „Einer wurde möglicherweise getötet“, äußerte L dazu. „Um Yotsubas Wachstum weiterhin zu fördern, wen sollte wir da töten?“ Kurai erkannte die Stimme wieder. Es war Ooi einer von Reijis Kollegen. Sie hatte mit ihm gesprochen. „Seht ihr? Genau wie ich gesagt habe!“ Matsuda deutete auf den Bildschirm, als wolle er seine Worte damit unterstreichen. Ooi sprach weiter. „Doch zuvor müssen wir ein paar Punkte besprechen. Erster Punkt: Hatoris Tod.“ Jetzt sprach Reiji. „Es ging nicht anders. Ehrlich gesagt bin ich über seinen Tod sogar erleichtert. Kira hat uns gezeigt, was passiert, wenn einer von uns versucht auszusteigen.“ Kurai war entsetzt über seine Worte. Sie war sich hundertprozentig sicher, dass er nicht Kira war, aber das er so etwas überhaupt unterstützen konnte, war ihr ein Rätseln. Ihm ging es eben doch nur um die Karriere. „Ich hoffe, dass ihr von Hatoris Tod gelernt habt. Seid nicht zu leichtsinnig. Als Nächstes Eraldo Coils Bericht.“ Sie berieten sich über den Bericht und darüber wie sie die Morde so unauffällig wie möglich geschehen lassen konnten. Dann sprachen sie über die nächsten Morde. Auch Light, L und Chief Yagami berieten sich, denn sie waren völlig verschiedener Ansichten. Kurai beachtete es nicht weiter. Erst als Light Reiji anrufen wollte, wurde sie wieder hellhörig. Sie beobachtete seine Reaktion während des Telefonats und fragte sich, wie er nur so tief sinken konnte. Sie war ein bisschen näher gekommen. Als das Gespräch beendet war, fragte Ooi mit wem Reiji am Handy gesprochen hatte. „Meine Verlobte, falls du dich noch an sie erinnerst.“ „Ja sie war doch hier auf der Gala! Und du warst am Wochenende mit ihr in England nicht wahr?“ „Ja wir sind hingeflogen, weil der Todestag ihrer Eltern war.“ Mido horchte auf. „Ja ich hab davon gehört. Soll damals eine ziemlich schreckliche Tragödie gewesen sein. Ein Schock für die ganze Magami Familie.“ Schon bevor der Name „Magami“ ausgesprochen worden war, hatte Matsuda sich bereits zu Kurai umgedreht, doch nun rissen auch die andere ihre Köpfe herum. „Ich hab es gewusst! Du bist die Verlobte von Reiji Namikawa!“ Matsuda rief es unverblümt heraus. L wand den Kopf wieder ab, denn er spürte wieder diesen unsagbaren Schmerz in der linken Brust. „Ja na und?“ Kurai war es egal. Er war zwar mit an den Morden beteiligt, aber vielleicht tat er es ja nur aus Angst. Er war sicherlich kein schlechter Mensch. Er folgte sogar Lights Anweisungen und verschob die Morde um einen Monat. Die Besprechung ging zuende. Alle starrten immer noch Kurai an. „Wie kannst du nur etwas mit einem Mörder zu tun haben wollen?“, fragte Matsuda angeekelt. „Er ist nicht so! Er ist nicht so!“, schrie Kurai und stürmte dann hinaus.
 

Später saß Kurai in ihrem Zimmer. Es war die Zeit gekommen die nächsten Schritte von Kira und L zu berechnen. Bis jetzt hatte alle ihre Berechnungen gestimmt. Sie war überrascht wie gut sie durch das Kennen einer Psyche die nächsten Schritte ausrechnen konnte. Sie war Kira immer ein Schritt voraus. Sie wusste bereits, was er als nächstes tun würde bevor er es wahrscheinlich selber wusste. Sie genoss diese Art von Macht. Sie konnte jederzeit die Handlung von Kira oder L manipulieren, denn schließlich wusste sie, was passieren würde. Sie konnte sogar ziemlich genau das Datum bestimmen. Sie hatte immer gewusst, dass Psychologie perfekt zu ihr passte. Sie setzte sich auf den Fußboden und breitete neue weiße Notizblätter vor sich aus. Mit einem Stift bewaffnet, fing sie an zu schreiben. Zwischendurch hörte sie auf, denn sie dachte immer wieder an L´s gekränktem Blick. Was hatte sie ihm angetan? Hatte Light vielleicht Recht und L war wirklich in sie verliebt? Dann wäre es kein Wunder gewesen, das er so geschaut hätte, denn dann hatte sie ihm das Herz gebrochen. Eigentlich liebte sie Reiji nicht einmal. Es war seit ihrer Kindheit beschlossen gewesen und sie hatte sich nie dagegen geäußert. Doch nun kamen ihr Zweifel. L´s Bild schoss ihr ständig durch den Kopf und sie hatte das Gefühl davon verfolgt zu werden. Sie konzentrierte sich wieder auf ihre Arbeit. Doch dann hörte sie wieder auf zu schreiben. Konnte es sein… Nein sicher nicht. Sie schüttelte den Kopf und wollte sich wieder den Notizen zuwenden. Sie mochte L. Sie mochte L sogar sehr. Aber sie war auf gar kein Fall in ihn verliebt. Sie war noch nie verliebt gewesen. Schließlich hasste sie die Menschheit. Warum also einen Menschen lieben? Aber L war ganz anders als andere Menschen, die sie kannte. Light, Watari und Misa waren ebenfalls anders. Kurai seufzte. Über was zerbrach sie sich eigentlich gerade den Kopf? Sie wand sich wieder den Notizen zu. Sie schrieb einige Minuten und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Natürlich liebte sie L! Sie tat es schon die ganze Zeit. Warum bemerkte sie diese Tatsache erst jetzt? Alles hatte sie schon lange vorher bemerkt nur dieses Detail war ihr wohl entgangen. Ihr war doch wirklich entgangen, dass sie nicht mehr alle Menschen hasste. Sie hatte Freunde gefunden und sie hatte lieben gelernt. Nein lernen konnte man so etwas nicht. Sie sollte besser sagen, dass sie die Liebe entdeckt hatte. Sie war von sich selbst überrascht. Die Erkenntnis hatte sie wirklich ziemlich spät gehabt. Sie blickte auf die letzte Notiz, die sie geschrieben hatte. „Das ist also…Das ist also mein neues Schicksal. Nein wahrscheinlich war es schon immer mein Schicksal….“, murmelte sie leise vor sich. Es tat ihr Leid, dass sie es jetzt erst bemerkt hatte. Nun hatte sie L bereits das Herz gebrochen. Sollte sie es ihm dennoch sagen? Würde es etwas bringen? Sie seufzte. Sie sollte morgen zur Kirche gehen und dort in Ruhe über alles Nachdenken. Dort –da war sie sich sicher– würde sie einen Antwort finden. Sie sammelte alle Notizen zusammen und verstaute sie in einen Schuhkarton. Danach legte sie sich schlafen. So wie es aussah, würde sie die nächsten Tage sehr beschäftigt sein. Sie brauchte den Schlaf jetzt.
 

Am nächsten Morgen informierte Kurai sich kurz über den Ermittlungsstand und verließ dann das Gebäude um ihren Spaziergang zur Kirche zu machen. Sie hoffte dort Mister Kawashi anzutreffen, denn sie hatte eine wichtige Frage an ihn. Desweiteren erhoffte sie sich dort die Antwort, die sie suchte zu finden. Diesmal wollte sie es nicht auf Berechnungen ankommen lassen, sondern wie jeder andere Mensch mit dem Herzen entscheiden. Die Sonne strahlte und der Himmel war blau und das obwohl der Herbst bereits eingebrochen war. Wäre Kurai abergläubisch gewesen, hätte sie es vielleicht als gutes Omen angesehen, doch sie beachtete es nicht weiter. Ihre Schritte war zielstrebig und schnell. Es sah nicht aus als würde sie laufen, sonder eher als hätte sie es eilig. Es war als hätte ihre Erkenntnis ihr neue Kraft gegeben, doch Kurai wusste es besser. Doch sie dachte nicht darüber nach. Sie freute sich viel mehr auf das Wiedersehen mit Mister Kawashi und die Stille und Schönheit der Kirche. Zeit zum Nachdenken hatte sie wann anders. Jetzt ging es ihr nur darum so schnell wie möglich die Kirche zu erreichen. Sie schaffte den Weg in einer viel kürzeren Zeit als sonst und traf beim kleinen Friedhof Mr. Kawashi, der gerade einen der Grabsteine putzte. „Kurai! Schön dich wiedersehen!“ Kurai lächelte. „Ich bin auch erfreut Sie hier zu treffen, denn ich habe eine Frage an sie.“ „Stell sie ruhig mein Kind.“ „Kann man sich hier eigentlich noch beerdigen lassen?“ Mr. Kawashi sah von seiner Arbeit auf. „Warum fragst du?“ „Ich würde gern hier beerdigt werden.“ Kurai blickte über den Friedhof. „Hier ist viel besser als in England neben meinen Eltern begraben zu werden.“ „Kind, hör auf so zu reden.“ Er richtete sich auf. „Du klingst, als müsstest du bald sterben. Du bist noch viel zu jung! Du hast dein ganzes Leben noch vor dir!“ Kurai seufzte. „Ich wollte es einfach nur wissen. Vielleicht sterbe ich wirklich bald. Ich arbeite zurzeit am Kira Fall und dort besteht ein hohes Risiko von Kira getötet zu werden.“ Mr. Kawashi riss die Augen weit auf. „Warum tust du so etwas?“ Er fasste sie an den Schulter. Er war etwas größer als sie und konnte ihr daher direkt in die Augen schauen. „Versprechen sie mir, dass sie mich hier beerdigen lassen, wenn ich sterben sollte. Ich will nur vorsorgen! Sie müssen mich verstehen!“ Er ließ sie los. „Na gut ich verspreche es dir! Aber jetzt lass uns nicht mehr drüber reden.“ Er drückte ihr den Schlüssel für die Kirche in die Hand. „Geh rein und bete zu Gott. Das wird schon helfen.“ Sie nahm das Angebot an und ging in die Kirche um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Im Inneren hatte sie sich eigentlich schon längst entschieden, aber wieder musste sie sich das selbst erst einmal begreiflich machen. Zum Abschluss betete sie dann wirklich. Sie gab Mr. Kawashi den Schlüssel wieder und teilte ihm mit, dass sie die nächste Zeit nicht kommen konnte. Sie verabschiedete sich von ihm und ging zurück zum Hauptquartier. Es war Zeit endlich zu sagen, was zu sagen war.
 

Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel als Kurai nach einem Besuch in ihrer Wohnung zurück zum Hauptquartier ging. Sie hatte sich für den Umweg entschieden, da ihr etwas eingefallen war. Nachdem sie sich versichert hatte, dass alles noch in ihrer Wohnung vorhanden war und zudem erledigt hatte, was sie vergessen hatte zu tun bevor sie ins Hauptquartier eingezogen war, betrat sie nun endlich das Gebäude und machte sich auf den Weg zum Hauptraum. Sie hatte heute morgen bereits erfahren, dass Misa den Köder für den Yotsuba-Kira spielte und war daher nicht überrascht, dass kaum einer da war. Mogi hatte Misa begleitet und die andere genossen den Moment Ruhe, den sie hatten. L war da, wie erwartet. Watari war ebenfalls da. „Schön, dass du zurück bist“, sagte Watari. L sprach kein Wort mit ihr und aß seinen Kuchen weiter. „Wo warst du?“, fragte Watari, als er merkte, dass L nichts sagen würde. „Ich hab mich um meine Beerdigung gekümmert.“ L drehte sich mit dem Stuhl um. „Du hast was?“ Er sprang auf und stand nun direkt vor ihr. „Ich mach mir eben über so was Gedanken.“ Kurai war froh, dass L wieder mit ihr redete, aber mit ihrer Aussage bereitete sie ihm nur noch mehr Kummer. Warum verdammt nochmal konnte sie nicht mit Gefühlen von anderen umgehen? „Du solltest dir um so was keine Gedanken machen! Das bereitet mir nur noch mehr Sorgen!“ Er musterte sie eindringlich. Statt einer patzigen Antwort versuchte sie es diesmal anders zu lösen. „Ich weiß, dass du dir Sorgen machst und ich bin auch froh darüber, aber es lag mir nun mal einfach auf dem Herzen!“ Kurai wollte seinem Blick ausweichen, doch sie war einfach zu stur. Watari stand auf und ging. Die beiden bemerkten es nicht einmal. „Sprich nie wieder von deiner Beerdigung!“ „In Ordnung mach ich nicht.“ Kurai ging an L vorbei und setzte sich auf seinen Stuhl. „Wehe wenn du es wagst mein Kuchen anzufassen!“ L schnappte sich sein Kuchen und setzte sich auf den Stuhl, auf dem normalerweise Light saß. „Wo sind die anderen eigentlich?“, fragte Kurai um überhaupt irgendein Gespräch anzufangen. „Weg.“ Mehr hatte L nicht dazu zu sagen. Kurai schwieg ebenfalls. Eigentlich hatte sie sagen wollen, was sie fühlte, doch irgendwie schien es nicht der richtige Augenblick zu sein. L schien immer noch sauer auf sie zu sein. „Ich hätte nie gedacht, dass er so etwas macht…“, flüsterte Kurai. Ihr fiel wieder Reiji ein. „Von wem sprichst du?“ „Ich hätte nie gedacht, dass Reiji so etwas macht.“ „Dein Verlobter?“ Es klang, als hätte er einen Kloß im Hals. „Ja das ist er wohl. Aber das ist mir egal. Es wurde so arrangiert, als ich vier Jahre alt war. Es ist nicht so, dass ich ihnen heiraten muss. Ich hab mich einfach, damit abgegeben, aber ich glaube nicht, dass ich ihn jemals heiraten werde.“ Kurai sagte das alles in der Hoffnung, dass L ihr verzieh. Schließlich hatte sie wirklich keine Schuld an dieser Verlobung. „Aha..“, murmelte er nur. „L ich l..“ Sie stockte. Nein sie konnte es nicht sagen. Das konnte sie einfach nicht jetzt tun. Er guckte sie an und wartete auf den Rest des Satzes. „Ich lass dich jetzt allein hier.“ Damit stand sie auf und flüchtete wie so oft einfach durch die Tür. In ihrem Zimmer lehnte sie sich an die Wand und fragte sich, warum sie es nicht einfach gesagt hatte. Es war doch nur ein einfacher Satz! Kurai könnte sich am liebsten selbst ohrfeigen. Wer weiß? Vielleicht war das ja gerade ihre letzte Chance gewesen. Wer wusste schließlich was als nächstes passieren würde? Kurai seufzte und fing an zu weinen. Sie wusste, dass sie Reiji anrufen musste und die Verlobung auflösen musste. Sie konnte es nicht länger vor sich hinschieben. Sie griff nach dem Telefon und wählte unter Tränen die Nummer von Reijis Handy. Er nahm auch sofort ab. „Ja?“ „Ich bin es. Kurai. Ich muss mit dir reden.“ „Worum geht es?“ Er klang besorgt. Er hatte wohl bemerkt, dass sie weinte. „Ich…ich möchte die Verlobung auflösen.“ „Geht es dir gut? Wieso weinst du?“ „Ich liebe dich nicht und ich hab jemand anders gefunden, dem ich mein Herz geschenkt habe.“ Ihr liefen nur noch mehr Tränen übers Gesicht. „Deswegen musst du doch nicht weinen. Ich werde schon drüber hinweg kommen.“ Sie musste unter ihren Tränen lächeln. „Es tut mir so Leid. Ich hätte dich geheiratet, dass weißt du doch? Du bist mein bester Freund und das werde ich dir nie vergessen..“ Sie legte auf. Sie hatte es gesagt. Die Verlobung gab es nicht mehr und sie hatte L nicht gesagt was sie fühlte….
 

Einige Tage später war aufgeflogen wer Kira in der Yotsuba Firma war und es wurde Jagd auf Higuchi gemacht. Kurai hatte sich rausgehalten, denn sie wusste ja was passieren würde und sie wusste auch, was sie zu tun hatte um das Spiel zu manipulieren. Als Light und L mit dem Helikopter losflogen, setzte sie sich oben aufs Dach und blickte in den Sternenhimmel. Die Beine hatte sie sich an den Körper gezogen. Sie hatte noch einige Mal mit Reiji telefoniert. Die Gründe für ihre Tränen blieben selbst ihr unbekannt, aber die Verlobung hatte endgültig ihre Gültigkeit verloren. Sie hatte beim Telefongespräch einfach den Kopf verloren. Dafür schämte sie sich. Sie hasste es mehr als alles andere, wenn sie ihre Gefühle so offen zeigte. Und jetzt saß sie hier und hatte L immer noch nichts gesagt. Das war genauso schlimm. Wieso schaffte sie es einfach nicht? Es war wirklich so schwer, wie alle immer sagten. Sie hatte das nie geglaubt und nun wusste sie es besser. In den letzten Wochen hatte sich viel geändert und Kurai war von sich selbst überrascht. Noch einige Monate zuvor hatte sie ganz anders über alles gedacht. Ein Leben konnte sich wirklich schnell ändern. Sie hatte manches noch gar nicht ganz verarbeitet. So viel war geschehen. Gerade die Liebe zu L brachte sie durcheinander und machte aus ihr ein kleines hilfloses Kind. Sie blickte in die Sterne und fragte sich, wann die anderen wieder zurückkommen würde. Sie konnte Misa besuchen, doch irgendwie war es nicht das, wozu sie Lust hatte. Sie stand auf und verließ das Dach. Die Sternschnuppe, die hinter ihr über den Himmel huschte, verpasste sie leider. Vielleicht hätte sie sich gewünscht endlich den Mut zu fassen L die Wahrheit zu sagen. Kurai ging nach unten und hatte Glück. Sie hörte Stimmen und beeilte sich schneller hinunter zu kommen. Dann fiel ihr ein, dass Light und L mit dem Helikopter kamen und sie blieb auf dem Treppenabsatz stehen und drehte um. Warum hatte sie nicht oben gewartet? Als L ihr entgegen kam, verschwand sie schnell im Schatten. Er bemerkte sie nicht und ging vorbei. Light kam erst einige Minuten später. Er ging an ihr vorbei und sie löste sich aus dem Schatten. „Deine Erinnerung sind wohl wieder zurück?“ Light sah hoch und erkannte Kurai sofort. Ihr allwissendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Ich weiß nicht was du meinst.“ Ihr Lächeln erinnerte ihn wieder an eine Wahnsinnige. „Hast du es immer noch nicht begriffen Light?“ Er starrte sie an und wusste nicht was sie meinte. „Ich bin eine Shinigami.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 4 Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So ja das war Kapitel 4. Ich hoffe ihr mochtet es. Ich selbst bin nicht wirklich zufrieden damit und würde es gern nochmal überarbeiten. Vielleicht hab ihr ja einige Verbesserungsvorschläge für mich. Ich hoffe ich hab euch an einigen Stellen überrascht und noch neugieriger auf das nächste Kapitel mit dem Titel „Resis“ gemacht. Schreibt mir eure Meinung. Bis dann eure Chiara

Resis

~Oktober 1989~15 Jahre zuvor~
 

Es regnete. Ein kleines rothaariges Mädchen saß auf der Fensterbank eines großen Fenster und sah begeistert zu wie der Regen fiel. Sie mochte den Regen. Die dunklen Wolken bedeckte den kompletten Himmel und es sah nicht aus, als würde es aufhören zu regnen. Die fünfjährige Kurai konnte sich nicht satt sehen am Regen. Leise kicherte sie und sprang von der Fensterbank. Ihr war langweilig und sie wollte ihre Mutter suchen gehen, um von ihr eine Geschichte über England erzählt zu bekommen. Kurai liebte ihre Heimat England. Natürlich mochte sie auch Japan die Heimat ihrer Mutter, aber in England war sie aufgewachsen. Hier lebten ihre Freunde. Kurai war bei allen sehr beliebt und mochte es im Mittelpunkt zu stehen. Sie wurde hier wie eine Prinzessin behandelt. Sie war nicht verwöhnt, aber sie hatte sich einfach daran gewöhnt. Für sie war ihre kleine Welt alles. Mit schnellen Schritte eilte sie den Gang hinunter in der Hoffnung ihre Mutter zu erblicken. Sie riss die Tür zum Schlafzimmer ihrer Mutter auf, doch dahinter war niemand. Draußen regnete es immer noch und der Regen wurde mit Minute zu Minute stärker. Ein Gewitter näherte sich. Kurai fürchtete Gewitter nicht und machte sich daher weiter auf der Suche nach ihrer Mutter. Das Anwesen war groß und ihre Mutter konnte überall sein. „Mutter?“ Kurai lief die Treppe hinunter und stolperte. Die restliche Stufen fiel sie hinunter und schlug unten hart auf. Sie versuchte ihre Tränen zu unterdrücken, da sie ihrem Vater versprochen hatte immer tapfer zu sein und stand mit wackeligen Beinen wieder auf. Ihre Knie blutete und Kurai wollte jetzt nur noch mehr zu ihrer Mutter. Wo konnte sie denn nur sein? Kurai spürte erneut Tränen aufsteigen, doch wieder unterdrückte sie diese. Sie lief durch die Halle. Vielleicht war sie ja im Wintergarten. Ganz bestimmt war sie da. Dort war sie immer zu finden. Kurai beschleunigte ihre Schritte und schoss durch den nächsten Gang ohne ein Blick auf die Porträts der Familie ihres Vater zu werfen. Sie kannte diese schließlich schon und außerdem beschlich sie immer mehr ein ungutes Gefühl. Sie redete sich ein, dass sie vielleicht doch Angst vor Gewitter hätte, doch sie wusste es war eine Lüge. „Mutter!“, rief sie bevor sie in den Wintergarten rannte. Niemand antwortete dem verängstigten Mädchen. Das Blut lief ihr Knie herunter und tropfte auf die weißen Fliesen. Ihre Mutter konnte Kurai nirgendwo entdecken. Sie spürte wie ihr eine Träne übers Gesicht lief und wischte sie schnell weg. Ich muss mutig sein, versuchte sie sich einzureden. Sie wand sich um und beschloss im Arbeitszimmer ihres Vater nachzusehen. Vielleicht war sie ja da. Oder ihr Vater war da und konnte ihr vielleicht sagen, wo ihre Mutter war. Es donnert fürchterlich und ein Blitz zeichnete sich am Himmel ab. Kurai verfiel in Panik und Angst schlich sich in ihr Herz. Das ungute Gefühl wurde immer stärker. Kurai rannte wieder. Schneller und schneller. Dann hörte sie viele Dinge auf einmal, als sie in den Flur zum Arbeitszimmer ihres Vaters einbog. Es donnerte mehrmals gewaltig und ein Schuss fiel zwischen dem Getöse des Donners. Kurai blieb stehen und hatte Angst weiterzugehen. Sie zwang sich innerlich dazu und ging langsam Schritt für Schritt zur Tür des Arbeitszimmers. Die Tür war ein Spalt breit auf und Kurai sah etwas rotes auf dem Boden. Sie stieß die Tür auf und sah ihre Mutter am Boden liegen. Eine rote Lache war um sie herum. Kurais Augen waren weit aufgerissen und sie begriff die ganze Szene nicht. Ihr Vater hatte ihr Hereinkommen nicht bemerkt. Er stand beim Fenster und betrachtete das Gewitter, was sich genau über dem Anwesen entlud. In seiner Hand hielt er seinen Revolver. Kurai machte einige Schritte auf ihre Mutter zu und begann langsam zu begreifen was passiert war. Ihr Verstand war zu diesem Zeitpunkt bereits hochentwickelt. „Mutter?“, flüsterte sie leise und kniete sich neben sie. Das Blut von ihrem Knie vermischte sich mit dem ihrer Mutter. Sie hatte ein Lächeln auf dem Gesicht und sah aus, als würde sie schlafen, doch Kurai wusste, dass dem nicht so war. Sie blickte hoch zum Vater und musste feststellen, dass sie weinte. Ihr Vater hatte sie immer noch nicht bemerkt und hatte sich den Revolver an die Schläfe gesetzt. „Vater nein!“, schrie Kurai mit aller Kraft. Doch es donnerte so laut, dass ihr Vater sie nicht hörte. Er drückte ab. Kurai schrie als der Schuss ertönte.
 

~April 2004 ~
 

Kurai wachte schweißgebadet auf. Sie hasste diesen Alptraum. Als sie erkannte, dass sie in ihrer Wohnung war, sank sie zurück in ihr Kissen. Sie atmete tief durch und versuchte zu vergessen was sie gesehen hatte. Es gelang ihr auch einigermaßen. Nach einigen Minuten stand sie auf und ging ins Badezimmer. Sie drehte das Wasser in der Dusche auf und stellte sich darunter. Sie ließ die eiskalten Wasserstrahlen den Rest erledigen. Als sie wach war, war der Traum bereits wieder in die Ferne gerückt und Kurai duschte sich richtig. Danach setzte sie sich in die Küche und aß eine Schüssel Müsli. Zum Glück hatte der Alptraum sie zur rechten Zeit geweckt sonst hätte sie vermutlich verschlafen. Nun hatte sie genug Zeit sich fertig zu machen und dann zur Eröffnungsfeier der To-Oh Universität zu gehen. Eigentlich hasste sie solche Veranstaltungen und sie wäre nicht gegangen, hätten ihre Professoren ihr nicht gedroht. Jetzt musste sie wohl oder übel wie das Jahr zuvor die ganze Veranstaltung über sich ergehen erlassen. Menschenversammlung! Wie sehr sie so etwas hasste. Vielleicht sollte sie auf krank spielen. Aber nein das würde nichts bringen. Sie musste wohl hingehen. Genervt allein nur von den Gedanken unter so vielen Menschen zu sein, ging sie ins Schlafzimmer und kramte nach halbwegs passabler Kleidung. Ganz unordentlich wollte sie ja auch nicht erscheinen. Obwohl… Sie überlegte einen Augenblick ob sie es wagen sollte völlig zerzaust zu erscheinen, ließ es aber dann doch sein und zog sich normal an. Ihre langen rote Haare kämmte sie gemütlich, denn sie hatte es nicht sonderlich eilig. Als sie fertig damit war, stellte sie fest, dass in zehn Minuten bereits die Eröffnungsfeier begann. Sie hatte wohl doch zu viel Zeit vertrödelt. Sie schlüpfte in ihre Jacke und verließ ihre Wohnung. Draußen strahlte die Sonne und es versprach ein schöner Tag zu werden. Kurai blieb einen Augenblick stehen und genoss die Sonne auf ihrem Gesicht. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie spät dran war und sie beeilte sich. Sie schaffte es in letzter Minute im Saal anzukommen. Sie ließ sich unauffällig in einer der hinteren Reihen nieder und hörte gelangweilt der Rede des Direktors zu. Sie hatte das Gefühl gleich einschlafen zu müssen, da wurde – durch das Geflüster der Mädchen vor ihr – ihre Aufmerksamkeit wieder zur Bühne gelenkt. Die beiden Vertreter der Neulinge sollten ihre Rede halten. Kurai begriff im ersten Augenblick nicht, was die Mädchen daran so toll fanden, aber dann erkannte sie den Grund dafür. Es hatten zwei junge Männer die Bühne betreten und Kurai wollte ihre Augen schon wieder abwenden – da sie nichts tolles an den beiden fand – da hatte sie Gefühl, dass etwas besonderes von den beiden ausging. Sie blickte zurück, doch das Gefühl war verschwunden. Sie musterte die beiden noch einen Augenblick bevor sie weiter den Boden anstarrte und sich den Kopf über den Kira Fall zerbrach, den sie sehr interessant fand. Ihr Gefühl brachte sie in dem Augenblick nicht mit dem Kira Fall in Verbindung. Wie hätte sie auch auf den Zusammenhang kommen sollen? Stattdessen verließ sie sobald die Eröffnungsfeier vorbei war die Universität und ging zurück in ihre Wohnung, wo sie anfing sich Notizen zum Kira Fall zu machen. Auf der letzten Notiz, die sie schrieb, stand: „Kira hasst es zu verlieren“.
 

~April 2004~Zwischen dem Kapitel Pure Chance & Investigation~
 

Kurai hatte das Gefühl weinen zu müssen, als sie aus dem Hotelzimmer stürmte. Naomi ihre geliebte Cousine wurde vermisst – war vielleicht sogar schon tot – und das nur weil sie ihre Nase in jeden Fall hineinstecken musste. Warum nur? Warum war Naomi hierher gekommen? Kurai eilte durch die Straßen und achtete gar nicht wirklich auf ihre Schritte. Sie wusste gar nicht wohin sie rannte. Sie hatte in ihrer Wut und Trauer völlig die Orientierung verloren. War Naomi wirklich ihretwegen zum FBI gegangen? Kurai ging alles durch und fühlte sich von Sekunde zu Sekunde schuldiger. Doch sie war es nicht und gerade das trieb sie in Verzweiflung. Sie blieb endlich stehen und merkte, dass sie in eine völlig falsche Richtung gelaufen war. Niemand war in ihre Nähe und die Umgebung kam ihr auch völlig unbekannt vor. Es war nicht das Problem, das sie Angst. Nein sie wusste einfach nicht wo sie war und wie zurückkommen sollte. Aber genau dieser Umstand brachte sie wieder auf den Boden der Tatsache. Sie stampfte mit dem Fuß auf und schimpfte auf L. Sie war sauer auf sich selbst und ging einfach los in der Hoffnung irgendwo jemand zu treffen, den sie nach dem Weg fragen konnte. Doch je weiter sie ging, desto weniger Häuser waren um sie herum und sie fragte sich ehrlich wie weit sie gelaufen war. Sie konnte schließlich nicht durch ganz Tokio gestürmt sein. Wo befand sie sich also? Plötzlich fiel etwas von oben auf ihren Kopf. Sie rieb sich mit der Hand den Kopf und hob das kleine schwarze Notizbuch auf. Es stand der Titel „Death Note“ drauf und neugierig geworden öffnete sie es. „The human whose name is written in this note shall die“ las Kurai. Sie war bereits wieder uninteressiert an dem Heft und warf es an die Wand des Hauses. Was interessierte sie schließlich ein Notizbuch, das vom Himmel fiel? Sie ging weiter und versuchte es diesmal in einer anderen Richtung. Sie nahm endlich Stimmen wahr und schien zum Großstadtleben zurückgefunden haben, als wieder etwas auf ihren Kopf fiel. Ungläubig starrte sie das schwarze Notizheft an, das wieder vor ihren Füßen lag. „Du willst mich wohl veräppeln?“ Ihre ganze Wut richtete sich nun gegen dieses kleine, unschuldige Notizbuch. Wieder hob sie es auf und stopfte es in eine Mülltonne, die in einer Ecke stand. „Jetzt kannst du mich auch nicht mehr verfolgen!“ Kurai stürmte durch die letzte Gasse und stand wieder mitten in der Großstadt. Zum Glück wusste sie nun von selber, wo sie sich befand und sie konnte endlich nach Hause gehen. Doch als sie die Wohnungstür aufschloss, erblickte sie auf dem Fußboden ein kleines schwarzes Notizbuch mit der Aufschrift „Death Note“, was ihr sehr bekannt vorkam. „Du willst mich wohl wirklich veräppeln oder?“, zischte Kurai und schloss die Tür hinter dir. Sie wollte dieses kleine Ding am liebsten zerreißen. Sie nahm es hoch und starrte das „Monster“ an, was vor ihr auftauchte. Doch es brachte sie nicht aus der Fassung. Sie beachtete die Erscheinung nicht einmal und wand sich den Regeln des Death Notes genauer zu. Diesmal las sie sich alles durch und als sie anfing zu begreifen, was sie da in ihren Händen hielt, breitete sich ein riesiges Lächeln über ihr Gesicht aus. Sie hatte das letzte Puzzleteil zum Kira- Fall gefunden. Sie hob den Kopf und sah der Shinigami ins Gesicht. „Na fertig gelesen?“ Die gelben Augen der Shinigami leuchteten auf. „Ja hab ich. Das heißt man kann mit diesem Buch wirklich Leute umbringen?!“ „Du kannst es ja probieren.“ Kurai setzte sich in ihren Sessel. „Nein, ich glaube es auch so schon. Schließlich hab ich das beste Beispiel was so ein Buch anrichten kann vor Augen. Sag Shinigami wie ist dein Name?“ „Ich heiße Resis. Aber was heißt du hast das beste Beispiel vor Augen?“ Die Neugierde sah man der Shinigami an. Kurai war sich sicher, dass sie in Resis eine Verbündete finden würde und begann ihr von Kiras unglaublichen Taten zu erzählen. Im Gegenzug erzählte Resis ihr viel von der Welt der Shinigami und was man mit einem Death Note anstellen konnte. Wie Kurai erahnte, blieb Resis bei ihr, die – wie sie erfuhr- sie ausgewählt hatte, um einen alten Freund wiederzufinden.
 

~April-Mai 2004~Vor dem Kapitel Investigation und während dem Kapitel Investigation~
 

„Kurai! Wach auf!“ Seit zwei Tagen wohnte Resis nun schon bei Kurai. Kurai war seitdem nicht mehr im Hauptquartier gewesen, obwohl Resis ihr versicherte hatte, dass man sie nicht sehen könnte. Dennoch war Kurai lieber zuhause geblieben. Jetzt wo sie wusste, wie Kira tötete war es ihr ein Graus Light gegenüber zu treten, denn das er Kira war, war für sie nun 100 % klar. „Kurai!“ Resis rief sie noch einmal. Kurai schlug langsam die Augen auf. „Na endlich!“ Resis schwebte einige Zentimeter über dem Bett. „Was ist?“ „Du musst endlich wieder in die Ermittlungszentrale gehen! Ich will Kira sehen!“ Kurai ließ ihren Blick zur Seite schweifen. Es war sechs Uhr morgens. Jetzt hatte es keinen Sinn mehr weiterzuschlafen. Sie setzte sich auf. „In Ordnung. Heute gehe ich wieder hin.“ Resis machte einen Salto und Kurai stand endgültig auf. Resis konnte oft genug genauso nervig sein wie die gesamte Menschheit zusammen, doch damit musste Kurai jetzt leben. Die Besitzrechte an dem Death Note aufgeben, würde ihr im Traum nicht einmal einfallen. Benutzen würde sie es nicht, aber gerade deswegen war es in ihren Händen gut aufgehoben. Und im Notfall konnte sie damit immer noch Kira ausschalten. Aber wenn sie in die Ermittlungszentrale ging, würde sie L wiedersehen. Sie blieb auf der Bettkante sitzen. Wollte sie L überhaupt wiedersehen? Er hatte mit seinen taktlosen Worte ihre Gefühle verletzt. „Kurai!!“ Resis hüpfte auf und ab. Kurai würde ihn einfach ignorieren. Das machte sie eh oft genug mit den Leuten, also würde es ihr nicht schwer fallen. Sie sprang von der Bettkante und suchte sich ihre Klamotten zusammen. Nachdem sie geduscht hatte und anzogen war, rief sie Watari an, der ihr liebend gerne das Hotel nannte, in dem die Ermittlungszentrale im Augenblick untergebracht war. Das sie sich sogar sofort auf den Weg machen würde, erfreute ihn nur noch mehr. Aber sie bat ihn darum ihr zu verzeihen, da sie später kein Wort mit ihm sprechen würde. Watari verstand zwar den Grund nicht, sagte aber dennoch das er es ihr verzeihen würde. Kurai frühstückte noch kurz, obwohl Resis schrecklich drängelte. Dann –nach einer halben Ewigkeit wie Resis betonte- verließen sie die Wohnung. Das Death Note hatte Kurai vorsichtshalber eingesteckt. Sie hoffte nur, dass es keiner entdeckte. Vorallem durften Light und L es nicht sehen. Resis redete die ganze Zeit auf sie und Kurai kam daher völlig entnervt an ihr Ziel an. Auf dem Flur vor der Suite begegnete sie Mogi. Er grüßte sie und tat sein Beileid kund. Kurai konnte nichts anders: Sie beschloss mit Mogi zu reden. Die anderen würde sie ebenfalls mit Schweigen strafen. „Ist das Kira?“ Resis sprang hinter ihr auf und ab. Wie schaffte Light nur es mit seinem Todesgott auszuhalten? Kurai und Mogi betraten zusammen das Zimmer. L schaute nicht einmal auf. Watari begrüßte sie freundlich und Kurai musste lächeln. Wenigstens noch eine weitere gute Seele gab es in diesem Raum. Sie beachtete L nicht weiter und ging so weit wie möglich auf Abstand. Resis nervte immer noch, aber da Light noch nicht da war, konnte sie ihr noch nicht Kira zeigen. Aber es dauerte nicht lange und alle waren versammelt. Kurai konnte nicht offen zu Resis sagen, wer nun Kira war, aber sie machte es recht geschickt. Sie sprach Light an und ließ im Gespräch das Kommentar fallen, dass er sich ja am besten in Kira hineinversetzen konnte. Resis begriff sofort und gab Ruhe. Auf dem Nachhauseweg sprach Resis keine Wort. Kurai genoss die Ruhe.
 

~kurz nachdem Ryuk in die Menschenwelt ging~ In der Shinigami Welt~
 

Resis saß auf einem Felsen und um sie herum war nur trostloses Land. Die anderen hatten sie aufgefordert mitzuspielen, doch ihr war nicht danach. Seit Tagen nun hatte sie Ryuk nicht mehr gesehen. Er war der einzige mit dem man sich vernünftig unterhalten konnte. Die meisten anderen Shinigami hatte nichts im Kopf und interessierten sich nur für ihre Spielchen. Manche waren dazu noch so blöd, dass sie vergaßen Namen in ihr Death Note zu schreiben. Resis wünschte sich oft genug, dass alle anderen um sie herum starben. Das würde das Leben angenehmer machen. Dann würde sie ihre Ruhe haben und sie könnte sich endlich lang und ausführlich mit Ryuk unterhalten. Von den anderen hatte sie erfahren, dass Ryuk sein Death Note in der Menschenwelt verloren hatte. Sie glaubte nicht, dass er es versehentlich verloren hatte. Er hatte es mit Absicht fallen gelassen, da war sie sich sicher. Sie kannte ihn schon seit Ewigkeiten und bei Todesgöttern konnte man wirklich von Ewigkeiten sprechen. Ohne Ryuk würde die nächste Zeit langweilig werden. Resis seufzte. Es gab keinen anderen Shinigami, der nicht halb so interessant wie Ryuk war. Langeweile wäre also vorprogrammiert. Und wer wusste schon, ob nicht ein Mensch Ryuks Death Note gefunden hatte und er bei ihm bleiben musste bis dieser Mensch starb. Das konnte eine lange Zeit sein. Was bezweckte Ryuk nur damit? Und vorallem wie konnte er sie allein zurücklassen? Es machte sie wütend. Zog er etwa die Menschenwelt ihrer Gesellschaft vor? Auch wenn Menschen immer glaubten, dass Todesgötter keine Gefühle besaßen, stimmte diese Aussage nicht. Resis fühlte sich verletzt von Ryuk. Vielleicht war sie sogar verliebt in ihn. Konnte ein Todesgott überhaupt lieben? Dieser Frage hatte sie sich noch nie gestellt, denn bis jetzt war Ryuk immer da gewesen. Merkte sie erst jetzt was sie empfand? Es war seltsam. Sie fühlte sich so leer und alleingelassen. So hatte sie sich noch nie gefühlt. Sie mochte dieses Gefühl auch nicht. Resis hörte hinter sich Stimmen. Zwei Todesgötter kamen über die Ebene. Resis wollte schon wegfliegen, als Ryuks Name fiel. Interessiert blieb sie wo sie war. „Erst verschwindet Ryuk und jetzt ist Rem auch in die Menschenwelt gegangen. Was ist denn so interessant an der Menschenwelt?“ Der eine Shinigami schien einer von den ganz Dummen zu sein. „Hast du schon gehört? Jealous soll tot sein! Hat so einer Menschenfrau das Leben gerettet. Wie idiotisch ist das?“ Noch ein Dummer. Resis schwang sich in die Luft. Sie hatte gehört, was sie hören wollte und einen Plan gefasst. Sie würde ebenfalls in die Menschenwelt gehen. Warum sollte sie auch hier bleiben, wenn ihr bester Freund sich dort unten vergnügte? Sie würde Ryuk finden und bei ihm bleiben. Doch was noch viel wichtiger war: Sie brauchte auch ein zweites Death Note, um es einen Menschen zu geben, denn nur mithilfe eines Menschens könnte sie den Menschen finden, der Ryuks zweites Death Note hatte. Das würde sicherlich mehr Spaß machen als hier von einem Haufen Dummen umgebt zu sein und sich zu langweilen. Es würde tausendmal mehr Spaß machen, da war sie sich sicher. Jetzt musste sie nur noch ein zweites Death Note finden. „Und wie hast du das zweite Death Note gefunden?“ Kurai hatte sich Resis Geschichte angehört ohne sie zu unterbrechen. „Das erzähle ich die wann anders. Heute reicht es erstmal. Es ist schon spät.“ Kurai blickte auf die Uhr und nickte. „Du hast Recht. Ich leg mich schlafen.“ „Gehst du morgen wieder die Ermittlungszentrale? Ich will Light wiedersehen. Ich bin sicher, dass Ryuk bei ihm ist.“ „Und Rem ist dann beim zweiten Kira nicht wahr?“ Resis nickte. „Und ich bin jetzt bei dir!“ Kurai streckte sich. „Das wird bestimmt noch interessant.“
 

~ Während dem Kapitel Investigation ~ Bei Kurai in der Wohnung~
 

Resis hatte sich auf dem Sofa ausgestreckt und betrachtete von dort aus die Bilder, die Kurai gezeichnet hatte. Kurai lernte gerade und warf ebenfalls zwischendurch ein Blick auf die Bilder und lächelte kurz bevor sie mit irritiertem Gesicht wieder in ihre Bücher schaute. Resis fühlte sich ignoriert und links liegen gelassen. Zeit sich mal zu Wort zu melden. „Zeichnest du von mir auch so ein Bild?“ „Ich muss lernen.“ Kurai hatte nicht einmal hochgeschaut. „Du lernst doch gar nicht. Du starrst alle fünf Minuten das Bild von diesem L an.“ Resis versuchte Kurai dazu zu bringen hoch zuschauen. Es klappte. „Ich starr überhaupt nicht alle fünf Minuten das Bild von L an.“ Kurais grüne Augen funkelten böse. Resis fand Gefallen daran Kurai zu ärgern. „Gib es doch zu! Du hast dich in L verliebt! Du findest ihn süß! Du magst ihn!“ „Das stimmt gar nicht! Er ist nett, aber das ist auch alles. Ich bin nicht in ihn verliebt!“ Resis schwebte inzwischen über dem Sofa, da Kurai ein Buch nach ihr geworfen hatte. „Ich dachte du bist am Lernen!“ Resis grinste breit. „Wie soll ich lernen, wenn du mich nervst?!“ Kurai sprang aufs Sofa, doch Resis flog noch ein Stückchen höher, damit Kurai sie nicht erwischen konnte. „Gib doch endlich zu, dass du nur an den Kira Fall denkst! Du willst ihn für deinen geliebten L lösen.“ „Will ich überhaupt nicht!“ „Willst du doch!“ „Gar nicht wahr!“ „Dann stört es dich nicht wenn ich L umbringe?“ Jetzt war Kurai richtig wütend. „Das wagst du nicht! Außerdem kennst du gar nicht seinen richtigen Namen!“ „Wenn du wütend bist, vergisst du wohl einige Sachen. Ich kenne L´s richtigen Namen, denn ich kann ihn mit meinen Augen sehen. Du bist diejenige, die den richtigen Namen nicht kennt.“ Kurais Wut verflog und sie ließ sich auf das Sofa fallen. „Du hast Recht. Ich hab nicht dran gedacht.“ Resis ließ sich auf dem Sessel nieder. „Ich kann dir seinen Namen leider nicht verraten. Auch Namen anderen Menschen kann ich dir nicht sagen, dass verbieten die Regel der Shinigami Welt. Aber es gibt einen Handel!“ „Ich erinnere mich daran. Du hast ihn mal erwähnt. Der Augenpakt nicht wahr?“ Kurai wand den Blick zu Resis hinüber. „Ja genau. Damit kann ich dir das Augenlicht eines Todesgottes schenken. Es kostet dich die Hälfte deiner verbleiben Lebenszeit.“ „Ein hoher Preis findest du nicht?“ Resis zuckte mit den Schultern. „Ich hab diesen Brauch nicht erfunden.“ „Ich finde es trotzdem ziemlich unverschämt soviel für das Augenlicht eines Todesgottes zu verlangen. Der Handel bringt mir außerdem keinen Vorteil. Ich will niemanden töten, also brauch ich auch keine Namen zu sehen. Obwohl mich L´s richtiger Name interessiert, bin ich nicht bereit dafür die Hälfte meines Lebens zu opfern. Wer weiß wie lange ich überhaupt noch leben werden. Es macht keinen Sinn für mich den Handel einzugehen.“ „Da hast du wohl Recht, aber denk daran du kannst ihn jeder Zeit eingehen. Es dauert nur ein paar Sekunden.“ „Falls ich jemals in so eine Situation kommen sollte, sag ich dir Bescheid.“ „Gut! Und du bist doch in L verknallt!“ Das geworfene Buch verfehlte Resis nur knapp. „Bin ich nicht!“ Und die ganze Streiterei fing von vorne an.
 

~einige Jahre zuvor~
 

Kurai kam gerade aus der Schule und war auf dem Weg zur Wohnung, als Naomi sie einholte. „Hallo Kurai!“ Kurai blickte ihre Cousine überrascht an. „Was machst du denn hier in Japan? Ich dachte du wärst schon in Amerika.“ „Ich kann doch nicht fahren bevor ich dir Auf Wiedersehen gesagt habe. Außerdem hab ich noch etwas auf das du aufpassen musst, während ich in Amerika bin.“ „Du willst also wirklich FBI Agentin werden?“ Naomi nickte. „Du musst mir aber auch ganz fest die Daumen drücken, damit ich es schaffe!“ Kurai nickte. „Das wird schon.“ Die beiden gingen nebeneinander auf dem Gehweg. „Gefällt es dir eigentlich in Japan? Du lebst hier ganz allein in deiner Wohnung. Du könntest zu meinen Eltern ziehen, dann wärst du nicht so einsam!“ „Du weißt, dass ich niemanden um mich herum haben will. Es gefällt mir allein zu leben. Ich brauch keine Gesellschaft.“ „Jeder Mensch braucht Freunde und Familie um sich herum.“ Naomi zuckte zurück. Sie wusste bereits das sie das Falsche gesagt hatte. „Ich hab keine Familie mehr und Freunde brauch ich nicht! Wenn es nach mir ging, wäre ich nicht mal als Mensch geboren worden.“ Naomi wollte Kurai beruhigen, doch sie wand sich ab. „Aber du hast doch noch mich!“ Es fing an zu regnen. „Ja, aber du gehst jetzt. Du erfüllst dir deinen Traum im fernen Amerika.“ „Du kannst doch mitkommen! Du kannst mit mir in Amerika leben, wenn du willst!“ Der Regen fiel auf die beiden Frauen, die für einen Augenblick schwiegen. Kurai wand sich wieder zu Naomi um. „Ich bleibe hier. Nur hier in der Heimat meiner Mutter fühl ich mich wohl. In Amerika müsste ich außerdem wieder englisch sprechen. Ich möchte nicht an damals tagtäglich erinnert werden.“ „Ich verstehe.“ Naomi trat auf Kurai zu und umarmte sie. „Ich werde dich vermissen, wenn ich in Amerika bin.“ Kurai erwiderte die Umarmung. „Ich werde dich auch vermissen. Komm lass uns zu mir gehen bevor wir komplett durchnässt sind.“ Die beiden schwiegen bis sie Kurais Wohnung erreichten und im Trockenen waren. „Möchtest du ein Handtuch?“, fragte Kurai Naomi. „Gerne.“ Kurai holte zwei Stück und gab eines Naomi. Nachdem beide wieder einigermaßen trocken waren, stellte Kurai die Frage, die ihr schon etwas länger auf der Zunge lag. „Auf was soll ich aufpassen, wenn du in Amerika bist?“ „Ach stimmt. Ich wollte dir ein Familienerbstück zur Aufbewahrung geben.“ Naomi öffnete den großen Rucksack, den sie schon die ganze Zeit bei sich hatte und holte ein Katana hervor. „Es wird von Mutter zu Tochter weitergeben. Meine Mutter hat es mir an meinem 18.Geburtstag gegeben. Ich finde du solltest es für mich aufbewahren, denn damit kannst du dir auch sicher sein, dass ich nochmal zu dir komme, um das Katana zu holen.“ Kurai nahm es ehrfürchtig in die Hand. „Und falls mich jemand überfällt, steche ich ihn damit ab.“ „Du bist wirklich eine geborene Schwarzseherin.“ Naomi lachte. „Ich denke höchstens praktisch.“ „Bewahrst du es denn für mich auf?“ „Wieso sollte ich dir diesen Wunsch abschlagen? Außerdem wenn ich es bei mir behalte, musste du wiederkomme, um es dir zu holen. Das hast du mir doch gerade versprochen nicht wahr?“ „Ja das hab ich. Und ich werde wiederkommen um es mir zu holen. Versprochen!“ „Kurai schläfst du?“ Resis Stimme weckte Kurai wieder auf. Kurai musste auf dem Sofa eingeschlafen sein. Sie hatte im Schlaf das Katana festumklammert und nun ließ sie es wieder los. Sie wusste, dass Naomi ihr Versprechen nicht mehr erfüllen konnte, da Kira sie getötet hatte, weil sie ihm im Weg war. Aus diesem Grund müsste sie schon den Wunsch hegen Kira zu töten. Doch sie tat es nicht. Sie hatte etwas anderes vor. „Bist du jetzt wach?“ „Ja ich bin wach. Erzählst du mir jetzt wie du das zweite Death Note bekommen hast?“ „Okay ich erzähl es dir.“ Und Resis begann zu erzählen.
 

~In der Shinigami Welt~ Kurz nachdem Resis losgeflogen ist~
 

Ein Todesgott konnte nicht die Lebenszeit eines anderen Todesgott sehen, also musste sich Resis ganz auf ihren Instinkt verlassen. Eigentlich waren ihrer Meinung alle Todesgötter dumm bis auf ein paar wenigen Ausnahmen. Doch es ging darum einen zu finden, der so dumm war, dass er vergessen hatte sein Leben mit dem Death Note zu verlängern. Es gab nur wenige von dieser Sorte und so würde es schwer sein einen zu finden, der bald sterben würde. Doch manchmal war es gut den Gesprächen der anderen Todesgöttern zuzuhören, denn so hatte sie von einem erfahren, der die Menschen um ihre Sterblichkeit beneidete und daher keinen Namen in sein Death Note schrieb. Sein Name war Rex und er wurde von allen Todesgöttern gemieden. Viele munkelten, dass er wahnsinnig sei, doch um dieses Gerücht konnte Resis sich jetzt nicht scheren. Sie musste das Death Note von Rex haben um jeden Preis, damit sie ebenfalls in die Menschenwelt gehen konnte. Sie ertrug es nicht allein in der Shinigami Welt zurückzubleiben. Sie wollte dasselbe wie Ryuk tun. In die Menschenwelt gehen und einem Menschen ihr zweites Death Note gehen. Rex zu finden war nicht sonderlich schwer. Er lebte in der trostlosesten Gegend, die es in der ganzen Shinigami Welt gab. Er wirkte auf Resis ganz anders, als all die anderen Todesgötter. Er war sicherlich nicht dumm. Er war klug und das einzigste was falsch an ihm war, war die Tatsache, dass er ein Mensch sein wollte. Sonst wäre er sicherlich ein ebenso guter Gesprächspartner gewesen wie Ryuk. Rex starrte sie trostlos an, als sie zu ihm kam. „Eine Shinigami, die mich besucht! Hast du nicht gehört, wer ich bin?“ „Ich weiß, wer du bist und ich habe eine Bitte an dich.“ Er lachte. „Eine Bitte? Was kann ich dir schon für eine Bitte erfüllen?“ „Ich möchte dein Death Note haben, um es einem Menschen zu geben.“ Resis hatte genau das richtige Stichwort fallen gelassen. „Mein Death Note soll einem Menschen gehören? Einem Menschen?“ Er klang wirklich wahnsinnig. „Das ist interessant. Sollte ich es hergeben und einen Menschen zu einem Shinigami machen? Werde ich dann wohl ein Mensch? Möglich wäre es! Wenn ein Mensch ein Shinigami mit Death Note wird, dann wird ich ohne Death Note zu einem Menschen. Sicherlich wird ich das.“ Resis verdrehte bei Rex Selbstgespräch die Augen. „Du wirst sicherlich ein Mensch und wenn du mir das Death Note gibst, mach ich einen Menschen zu einem Shinigami.“ Resis war nicht sonderlich geduldig und wollte das Death Note so schnell wie möglich haben. „Aber woher soll ich wissen, ob du es nicht in Wirklichkeit für dich haben willst? Wer bestätigt mir, dass du es einem Menschen gibst?“ „Schau doch hinab in die Menschenwelt. Wenn du willst, kannst du sogar bestimmen, wer das Death Note bekommen soll. Mir ist egal wer es bekommt. Ich werde es der Person geben und bei ihr bleiben.“ „Du willst bei einem Menschen bleiben? Und ich darf bestimmen, wer es ist? Oh da weiß ich schon jemanden. Komm ich zeige sie dir!“ Resis folgte Rex zu einem der Portale durch die man in die Menschenwelt sehen konnte. Ihr fiel die rothaarige Frau sofort auf. Kurai Magami war ihr Name. „Sie soll es sein! Sie hasst alle Menschen! Sie ist bestimmt ein guter Shinigami! Gib ihr das Death Note.“ Er holte sein Death Note hervor und gab es Resis. Endlich hatte sie es geschafft. Sie hatte ein zweites Death Note und konnte Ryuk in die Menschenwelt folgen. Und Kurai Magami schien genau diejenige zu sein, die ihr helfen konnte. „Gut! Dann geh ich jetzt zu ihr und gebe es ihr.“ Sie wollte losfliegen, doch Rex hielt sie auf. „Geh mit ihr den ultimativen Pakt ein ja?“ Dann ließ er sie los und Resis flog durch das Portal. Hinter sich hörte sie noch Rex murmeln. „Schön. Ich werde ein Mensch sein! Ein Mensch!“ Sicherlich tanzte er bereits durch die Gegend und hielt sich für einen Menschen. Resis schwebte direkt über Kurai, die sich anscheinend verirrt hatte und ließ das Death Note fallen. Sie schlug es auf und Resis wollte sich gerade bemerkbar machen, als Kurai es einfach gegen die Wand warf und weiterging. Resis seufzte und hob das Death Note auf. Beim zweiten Versuch steckte Kurai es in die Mülltonne und ging weiter. Resis flog einfach weiter hinter ihr her und als Kurai ihre Wohnungstür aufschloss, flog sie durch die Wand und platzierte das Death Note vor der Tür. „Und dann hat es endlich geklappt nicht wahr?“ „Ja. Ich dachte schon ich müsste mir jemand anderes suchen, doch dann hast du es endlich aufgehoben.“ Kurai lachte, doch Resis konnte nicht lachen. „Aber eines hab ich nicht verstanden. Was ist der ultimative Pakt, den du mit mir eingehen sollst?“ „Der ultimative Pakt ist seit Jahrtausenden verboten. Willst du dennoch wissen, was es für ein Pakt ist?“ „Ja. Erzähl mir davon.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 5 Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tut mir Leid, dass es mit dem fünften Kapitel solange gedauert hat. Aber jetzt ist endlich hier. Ich hoffe ihr habt diese Story nicht vergessen und schreibt mir weiter Kommis. Danke für die Reviews zum letzten Kapitel. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die Schwarzleser ein Kommi dalassen. Wie ihr bemerkt habt, ging es im fünften Kapitel nur um Resis und Kurai und alle Szenen waren Rückblicke. Ich hoffe ich konnte mit diesem Kapitel einige Fragen klären und neue Fragen aufwerfen. Bei Rex musste ich übrigens an Gollum aus Herr der Ringe denken. Ich weiß nicht, ob es euch beim Lesen wie mir geht, aber er hat irgendwie viel Ähnlichkeit mit Gollum. Das nächste Kapitel trägt den Titel „The Ultimate Pact“ und es dreht sich wieder größtenteils um Rückblicke, aber es gibt auch neue Szenen und es wird endlich geklärt, was hinter Kurais Aussage, dass sie eine Shinigami sei, steckt. Also seid gespannt, denn das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit. Bis dann eure Chiara

The Ultimate Pact

~nach dem Einzug ins neue Hauptquartier~ mitten in der Nacht~
 

L und Light saßen vor den Monitoren. Alle lagen im Bett bis auf die zwei. L selbst konnte nicht schlafen und Light ging es ähnlich. Zuviel ging L durch den Kopf. Doch seltsamerweise hatten nicht all seine Gedanken mit dem Kira-Fall zu tun. Er stopfte sich sein Stück Kuchen in den Mund und warf ein Blick auf Light, der völlig versunken in seine Ermittlung war. Zwischen ihren beiden Stühlen war die Kette, die sie aneinander band. Kurais Bild tauchte vor L´s Augen auf. Wie sie ihn gleich bei der ersten Begegnung mit ihrer Intelligenz verblüfft hatte. Ihre unverschämte Bitte ins Team aufgenommen zu werden. Hätte sie ihn nicht vorher mit ihrer Schlussfolgerung überrannt, hätte er niemals im Traum daran gedacht sie aufzunehmen. Aber jetzt war er sehr froh, dass er es getan hatte. Ihre Persönlichkeit fesselte ihn. Sie schien unberechenbar zu sein, doch genau das gab ihr ihren Charme. Ihre grünen Augen strahlten soviel verschiedene Gefühle aus. Doch am liebsten mochte er sie, wenn sie schlief. Wenn er sie dann beobachtete, war es als würde sie ihn mit ihrer friedlichen Art beruhigen. Nur ein Blick auf die schlafende Kurai und er fasste neuen Mut. Sie gab ihm Stärke und Selbstvertrauen. In ihrer Umgebung konnte er sich so wohl fühlen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er wusste nicht wieso, aber immer wenn sie aufbrach um spazieren zu gehen, konnte er es kaum erwarten, dass sie zurückkam. Solange sie fort war, machte er sich Sorgen um sie. Ohne sie zu sein, versetzte ihm einen Stich ins Herz. Das verstand er einfach nicht. Noch nie zuvor hatte er sich solche Sorgen um jemanden gemacht. Das kannte er nicht. Warum ausgerechnet jetzt? Wieso verwirrte alles an Kurai ihn so sehr? Es konnte doch nicht nur sein, weil sie die erste Frau war, die richtig in sein Leben getreten war. Er wusste soviel, doch das weibliche Geschlecht war ihm völlig fremd. Vielleicht war es das, was ihn an Kurai so verunsicherte. Er wusste einfach nicht was er tun sollte oder wie sie auf etwas reagieren würde. Aber von seinen eigenen Reaktionen und Worten gegenüber Kurai war er auch überrascht. Er hatte ihr gesagt, dass er sich Sorgen um sie machte. So etwas wäre ihm nie über die Lippen gekommen. Und es hatte ihn getroffen, als sie auf Lights Frage hin, ob sie L mögen würde, vergiss es geantwortet hatte. Es hatte ihm einen Stich versetzt. Und das hatte ihn so verwirrt. Was fühlte er nur für Kurai? Warum konnte er nur noch an sie denken? Konnte er sich nicht einfach auf diesen Fall konzentrieren so wie immer? Er war doch nicht…Nein das war er nie im Leben. So schlimm stand es noch nicht um ihn. Bemüht all seine Gedanken wieder auf den Fall zu konzentrieren, blickte er wieder auf den Monitor. Mit all seiner gedanklichen Kraft riss er sich von Kurai los und wand sich wieder dem Kira Fall zu, denn er war nicht in Kurai verliebt. Das war nie im Leben so.
 

~ Während dem Kapitel Investigation~ Bei Kurai in der Wohnung~
 

Es war früher Morgen. Kurai lag auf ihrem Bett und verfolgte mit ihren grünen Augen Resis, die durchs Zimmer schwebte. Resis war auf der Suche nach dem Anfang ihrer Geschichte. Leider war ihr völlig entfallen, woher der ultimative Pakt eigentlich stammte und daher wollte sie nicht davon erzählen bevor es ihr nicht wieder eingefallen war. Kurai war sehr an diese Geschichte interessiert und konnte es nicht abwarten, dass es Resis endlich wieder einfiel. Der Name des Paktes klang schon viel versprechend. Doch als Resis endlich sprach, drehte es sich um etwas völlig anderes: „Mir ist gerade eingefallen, dass der zweite Kira ja den Augenpakt eingegangen ist. Dass bedeutet der zweite Kira könnte erkennen, dass du ein Death Note besitzt.“ Kurai horchte sofort auf. „Wie meinst du das?“ „Der zweite Kira kann alle Namen und Lebenszeiten sehen außer bei jemand, der ein Death Note besitzt. Dessen Lebenszeit bleibt demjenigen verborgen.“ Kurai führte den Gedanken weiter. „Das bedeutet würde ich auf den zweiten Kira treffen, wüsste er, dass ich ebenfalls ein Death Note hätte und würde mich sogar vielleicht für Kira halten?!“ Resis nickte und bestätigte Kurais Vermutung. Diese Möglichkeit hatte sie bis jetzt noch nie in Betracht gezogen. Früher oder später wurde sie eh auf den zweiten Kira treffen. Wenn dieser erkennen würde, dass sie ebenfalls ein Death Note besaß, konnte keiner sagen was dann geschehen würde. Zu dem wusste sie bereits das Light Kira war. Aufgerechnet heute wollte sie an zwei Vorlesungen von Light teilnehmen. Was wenn der zweite Kira auftauchte und Light ihr Geheimnis verriet? Das war eine mehr als brenzlige Situation. „Was können wir nur tun?“ Resis grübelte nach, doch ihr Blick war so verzweifelt, dass Kurai bereits ahnte, dass es keine Lösung gab. „Du könntest nur das Death Note aufgeben…“ „Aber dann verlier ich alle Erinnerungen. Ich muss es darauf ankommen lassen.“ Kurai seufzte. Es gab eine Schwachstelle. So etwas hatte ihr gerade noch gefehlt. Doch es gab der Sache einen gewissen Reiz. Würde man sie für eine Verbündete halten? Wie würde kira damit umgehen, dass es zwei weitere Death Notes gab? Im Augenblick wusste er nur von einem weiteren Death Note. Er ahnte nicht einmal etwas vom dritten. Es wäre sicher mehr als interessant zu sehen, wie er sich in der Situation verhalten würde. Außerdem forderte sie damit ihr Schicksal heraus. Das würde schon ein Spaß werden. Der Blick zur Uhr sagte ihr, dass es Zeit war zur Uni zu gehen. Resis schwebte neben ihr her und es war sehr still auf dem Weg zur Uni. Auch in den Vorlesungen dachten beide nach. Kurai versuchte einen Weg zu finden ihre Schwachstelle trotz allem zu verbergen. Ganz so lebensmüde war sie schließlich auch nicht. Resis dagegen suchte immer noch nach dem richtigen Anfang und der richtigen Weise vom ultimativen Pakt zu erzählen, da Kurai zu hundert Prozent einwilligen sollte. Doch bei so einer Persönlichkeit wie Kurai war das sehr schwer zu kalkulieren. Kurai saß bei Lights Vorlesungen ganz am Rand und beobachtete ihn von dort aus. Er hatte sie nicht bemerkt. Für das Mädchen neben ihm schien er aber fast genauso wenig Interesse zu haben. Ob sie wohl als zweiter Kira in Frage kam? Ein abschätzender Blick und sie hielt es für unwahrscheinlich. Light benutzt sie nur, doch das fiel der jungen Frau nicht auf. Sie war völlig von ihm eingenommen. Nach der letzten Vorlesung verließ Kurai wie Light und seine Freundin das Gebäude. Resis war immer noch in Gedanken vertieft und war heute nicht einmal begeistert von Light. Dabei war sie fast von Kira besessen. Ständig sprach sie von ihm. Heute mal nicht. War auch besser so. In der Nähe von Light und L durfte Kurai sich keinen Patzer erlauben. Erst die hübsche Blondine, die nach Light rief, weckte Resis von ihrer Grübelei wieder auf. Nur ein Blick und sie wusste sofort, dass diese Blondine Kira Nummer 2 war. Kurai erkannte am Gesichtsausdruck von Resis, dass sie in höchster Gefahr schwebte. Der Blick der Blondine ging zu L und dann zu ihr. Sie schien nichts bemerkt zu haben. Sie stellte sich als Misa Amane vor. Dann stellte sich Light auch noch vor Misa und Kurai war vorerst in Sicherheit. Die beiden konzentrierten sich völlig auf den wahren Namen von L. Damit entrann sie der Gefahr. Misa würde ihren Fehler nie bemerken und Light nie davon erfahren. Mit dieser Prophezeiung sollte Kurai sogar Recht behalten. Sie würde es sein, die Light ihr Geheimnis verriet. Doch es würde ein anderes sein, denn noch kannte sie den ultimativen Pakt nicht. Noch hatte sie nicht eingewilligt.
 

~Während dem Kapitel Realization~ Auf dem Flug nach England~
 

Kurai spürte nur eine tiefe Traurigkeit in sich seit sie das Flugzeug bestiegen hatte. Acht Jahre war sie nun nicht mehr dort gewesen. Nur gemeinsam mit Reiji ihrem Verlobten wagte sie sich zurück in ihre alte Heimat. Ob sich wohl viel verändert hatte? Der Verwalter des Anwesens ihrer Eltern hatte bestimmt nicht viel verändern lassen. Er war ein guter alter Mann, der stets tat was er für das Beste hielt. Er hatte sich sehr gefreut, als sie ihren Besuch angekündigt hatte. Sofort hatte er ihr versichert, dass er alles vorbereiten würde und sie persönlich zum Grab ihrer Eltern bringen würde. Die letzte Woche hatte sie in einem Zustand völliger Gleichgültigkeit verbracht und ein wenig tat ihr Benehmen ihr Leid. Die anderen konnte ja nichts davon ahnen, was sich vor fünfzehn Jahren in England abgespielt hatte. Dafür erinnerte sie sich zu gut dran. Auch Reiji war betrübt. Er hatte es nicht mit angesehen, aber er war damals sehr betroffen gewesen. Er war bereits fünfzehn Jahre alt gewesen, als es passierte. Sie nur lächerliche fünf Jahre. Dennoch war er für sie da gewesen. Genauso wie jetzt auch. Als das Flugzeug landete, ergriff die Rothaarige verzagt die Hand ihres Verlobten. Er gab ihr mit einem leichten Händedruck zu verstehen, dass sie keine Angst haben musste, solange er bei ihr war. Gemeinsam stiegen sie aus und Kurai betrat seit langem wieder englischen Boden. Das war der Boden ihrer Kindheit. Auf der Fahrt zum Anwesen schmiegte sie sich eng an Reiji. Ihre Furcht vor den Erlebnissen war wirklich stärker als ihr Schmerz über den Verlust, den sie erlitten hatte. Wieder die Flure betreten, die sie als Fünfjährige auf der Suche nach ihrer Mutter entlang gelaufen, erfüllte sie mit Angst und so konnte sie sogar ihre Abneigung gegen Berührungen überwinden, um sich an ihren einzigen Vertrauten zu kuscheln. Das war mehr als kindisch von ihr. Was L wohl von ihr halten würde? Darüber nachzudenken war noch viel kindischer. Was für ein Glück, dass Resis keine Gedanken lesen konnte, denn sonst würde sie die nächste Zeit Kurai damit aufziehen? Sie stritten eh bereits täglich darüber, ob Kurai in l nun verliebt war oder nicht. Kurai glaubte es selbst nicht. Sie hatte die Möglichkeit zwar in Betracht gezogen, aber sofort wieder verworfen. Schließlich wollte sie unparteiisch beim Kira-Fall bleiben. Reiji hatte den Kira-Fall seit der Gala nicht mehr erwähnt, aber sie wusste, dass er es ihr immer noch ausreden wollte. Sie fand es zwar sehr lieb von ihm, dass er sich solche Sorgen machte, aber sie hegte nur freundschaftliche Gefühle für ihn. Konnte sie ihn da wirklich heiraten? Er war ihr Freund und Vertrauter. Jetzt und hier war er an ihrer Seite, als sie das Anwesen betrat und mit dem Verwalter gemeinsam durchs Haus gingen. Jedes Zimmer war ihr immer noch so vertraut. Es hafteten überall Erinnerungen dran. Schöne wie auch schreckliche Erinnerungen. Kurai versuchte nur an die Schönen zu denken. Es gelang ihr bis sie das Arbeitszimmer ihres Vaters betrat. Nichts zeugte von der Gräueltat, die sich hier abgespielt hatte, doch Kurai spürte die Kälte und das Grauen, die immer noch über diesem Zimmer lagen. Reiji schien es ähnlich zu ergehen, denn er zog sie näher an sich heran. Der Verwalter verließ ebenso schnell den Raum. Nach einer Tasse Tee ging es hinüber zum Friedhof. Kurai hatte zwei große Blumensträuße mitgebracht. Einmal Rosen für ihren Vater und dann Orchideen für ihre Mutter. Die Lieblingsblumen ihrer Eltern. Wie lange es her war, das sie diesen betörenden Geruch der beiden Blumen gerochen hatte? Die junge Frau machte normalerweise einen riesigen Bogen um jedes Blumengeschäft oder Gärtnerei. Doch dieses Mal hatte sie den Mut gehabt hineinzugehen und Blumen zu kaufen. Reiji war dicht hinter ihr, als sie den Friedhofsweg entlang schritt und nach dem Grab ihrer Eltern Ausschau hielt. Direkt davor blieb sie stehen und zögerte. Kurai war schon froh darüber, dass sie nicht in Tränen ausbrach. In ihr war nur dieser dumpfe Schmerz, der keine Tränen zuließ, sondern nur betäubte. Auch dieses Zögern war völlig natürlich. Sie brauchte einen Augenblick um sich zu fangen und die Blumen aufs Grab zu legen. Endlich war sie hierher zurückgekehrt. Alleine hatte sie nicht diesen Mut aufbringen können, doch mit etwas Hilfe war es ihr gelungen. Vielleicht würde sie zum nächsten Todestag schon die Kraft haben alleine herzukommen. Doch Resis sagte in diesem völlig unpassenden Augenblick: „Und nächstes Jahr kommst du mit L hierher nicht wahr? Dann kannst du mit ihm kuscheln. Gib es doch zu, als du dich bei Reiji angeschmiegt hast, hast du nur an L gedacht nicht wahr?“ Manchmal war ein Shinigami als Begleiter wirklich nerventötend. Im nächsten Jahr würde die Reise zumindest ohne Resis gehen!
 

~Während dem Kapitel Realization~ Ein Spaziergang direkt nach der Rückkehr aus England~
 

Kurai war wieder einmal unterwegs. Es war gut, dass sie in letzter Zeit nicht mehr begleitet wurde, denn so konnte Resis ihr endlich etwas über den Ultimativen Pakt erzählen. Die Shinigami hatte lange genug gebraucht um sich die Geschichte so zu recht zulegte, dass es ihrer Meinung nach passte. Kurais Neugierde war mit jedem Tag gewachsen, denn es waren schon einige Wochen seit der ersten Erwähnung dieses Paktes vergangen. Resis hatte ihr bestätigt, dass es ihr bei ihrem Plan helfen konnte. Nur noch ein Grund mehr, dass Resis endlich damit herausrückte. Aber zuerst griff Resis weit zurück in die Vergangenheit. Sie erzählte von der Zeit; als der Pakt noch nicht verboten gewesen war.

„Es gab eine Zeit, da kämpften ein Teil der Menschen mit den Shinigami auf einer Seite. Es waren schwache Menschen, die von den Stärkeren unterdrückt wurden. Die Shinigami machten bei dieser Sache nur aus Spaß mit. Sie sahen es als lustigen Zeitvertreib an. Ich hab dir ja erzählt wie die meisten Shinigami sind. Aber während wir nicht wirklich sterben können, konnten es unsere menschlichen Mitstreiter sehr wohl. Wir konnten ihre Leben nicht verlängern, weil wir dafür unser eigenes Leben hätten hergeben müssen. Denn jedes Mal in dem wir ihre Angreifer töteten, bewahrten wir so vor dem Ende ihres Lebens, wodurch wir unsere Lebenszeit auf die geretteten Menschen übertragen haben und starben. Es sah schlecht für diesen Kampf aus. Die meisten Shinigami fanden es gar nicht so lustig, dass sich die Menschen gegenseitig umbrachten, denn ohne Menschen hätte unsere Existenz auch keinen Sinn mehr und das wollte keiner. Also musste etwas getan werden. Wer genau diesen Pakt erfand, konnte am Ende keiner mehr sagen. Ich hab da ja so eine Vermutung, aber das ist nicht so wichtig. Wer den Pakt erfunden hat, ist nur eine Nebensache. Durch diesen Pakt konnte ein Mensch mit einem Shinigami verschmelzen. Dadurch entstanden so genannte Halbshinigami. Da die Lebenszeiten auch miteinander verschmolzen, konnte eine solche Verbindung nie wieder getrennt werden. Doch das wussten die ersten Shinigami und Menschen nicht, die diesen Pakt eingingen. Sie dachte nur an die Vorteile und nicht an bevorstehende Nachteile. Die Halbshinigami hatte die Kräfte der Shinigami und konnten ebenfalls auf nur zwei Weisen umgebracht werden. Entweder es war keine Lebenszeit mehr vorhanden oder man rettete einem Menschen das Leben und starb so. Anfangs lief alles gut. Die Kämpfe konnten gewonnen werden, doch dann begannen sich die Nachteile des Paktes auszuwirken. Die Halbshinigami besaßen zwar die Kräfte der Shinigami, aber auch die starken Gefühle der Menschen. Für die meisten ließ sich das Töten nicht mit ihren Moralvorstellung vereinbaren. Sie waren verwundbar und verzweifelt. Sie opferte ihre Lebenszeit, um Menschen zu retten, die ihnen wichtig waren. So stieg dennoch die Todesrate der Halbshinigami. Für sie war auch sehr schmerzhaft, dass sie keine Beziehung mit einem Menschen eingehen konnte. Es war einfach unmöglich. Diese Verzweiflung trieb die Todesrate immer höher. Bald gab es keine Shinigami mehr die freiwillig den Pakt eingingen. Die kurze Freundschaft zwischen Menschen und Shinigami zerbrach. Der Pakt wurde in der Shinigamiwelt verboten und falls dennoch einer den Pakt wieder einging, wurde eine hohe Strafe eingeführt. Damit geriet der Pakt und seine Geschichte zunehmend in Vergessenheit und keiner ging diesen Pakt jemals wieder ein. Damit kennst du die Geschichte des Paktes.“

Kurai schwieg. Sie ließ sich alles durch den Kopf gehen. Die Vorteile und die Nachteile stellten sie sich im Kopf noch mal auf. Resis schwieg ebenfalls. Noch hatte sie nur die Geschichte erzählt. Sie wusste eine Sache, die Kurai ohne zu zögern in diesen Pakt einstimmen lassen konnte. Doch sie beide würden dafür einen hohen Preis zahlen müssen. War Kurai dafür bereit? Und war Resis selbst dazu bereit? Das würde sich zeigen. Doch diese Idee sollte ausgesprochen werden. „Es gab da noch eine Sache, die vielleicht sogar der größte Grund für den Verbot und die Todesrate war. Etwas was uns vielleicht auch jetzt mehr als nur helfen könnte. Bist du bereit davon zu hören?“ Kurai nickte. Sie war todsicher.
 

~Fortsetzung vom Kapitel Realization~
 

Light und L kamen mit dem Helikopter zurück und Kurai blieb auf dem Treppenabsatz stehen und drehte um. Als L ihr entgegen kam, verschwand sie schnell im Schatten. Er bemerkte sie nicht und ging vorbei. Light kam erst einige Minuten später. Er ging an Kurai vorbei und sie löste sich aus dem Schatten. „Deine Erinnerung sind wohl wieder zurück?“ Light sah hoch und erkannte Kurai sofort. Ihr allwissendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Ich weiß nicht was du meinst.“ Ihr Lächeln erinnerte ihn wieder an eine Wahnsinnige. „Hast du es immer noch nicht begriffen Light?“ Er starrte sie an und wusste nicht was sie meinte. „Ich bin eine Shinigami.“ Ihre Worte hallten in seinem Kopf einige Minuten nach. Die Rothaarige erkannte wie alles auf Hochtouren in Lights Kopf lief. Diese Information ließ sich für ihn nicht so einfach zersetzen. Dafür brauchte er einfach länger als sonst. Gerade erst hat er seinen perfiden Plan umsetzen können und hatte alle Erinnerungen zurückerlangt, doch nun stand er vor einem neuem, größerem Problem als L. Kurai wusste, dass er Kira war und war ihm weit überlegen in allen Bereichen. Wie würde er damit umgehen? Zuerst ging Light zurück mit ihr auf das Dach, da sie hier nicht beobachtet oder belauscht werden könnte. „Du meinst du bist also auch im Besitz eines Death Note?“ Lights mörderische Augen durchbohrte Kurai fast, doch sie erwidert den Blick. „Ja ich bin im Besitz eines Death Note! Und das schon die ganze Zeit. Misa hätte es auffallen müssen, als sie mich das erste Mal traf, aber ihr wart beide ja völlig auf L fixiert und so ist euch nichts aufgefallen.“ Man sah, dass Light in Gedanken Misas Fehler verfluchte. Nun war er in eine brenzlige Situation gekommen. Er kannte zwar ihren richtigen Namen, doch er wusste nicht, dass sie dennoch unangreifbar war. Ein Halbshinigami konnte nicht durch ein Death Note getötet werden, aber das würde sie Light nie verraten. Endlich war sie direkt an Kira dran. Seine ganze Psyche würden sich ihr nun offenbaren. „Auf wessen Seite stehst du?“ Es war ein drohendes Flüstern. Für ihn eine wichtige Frage, den er musste sein weiteres Vorgehen planen. „Auf keiner. Mich hat die ganze Zeit nur deine Psyche interessiert. Das hab ich von Anfang an gesagt und es hat sich seitdem nichts verändert.“ Lights Augen taxierten sie weiterhin. Das hier war nichts, was er geplant hatte. Aber das hier war das, was sie geplant hatte. Jetzt war der Augenblick gekommen an dem es keine Rückzugchancen mehr gab. Die Karten waren verteilt und die Folgen absehbar. Light müsste bereits klar sein, dass sie sich nicht einfach so ihm offenbart hatte. Seine Augen suchten nach dem Haken an der Sache. Dennoch würde er versuchen sie zu töten, da er sich nicht sicher sein konnte, dass sie nicht ihn verriet. „Du wirst also nichts gegen mich oder L unternehmen? Du willst einfach tatenlos zusehen wie das Ganze ausgeht? Ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich gewinnen werde und das ich der Gott einen neuen Welt werde.“ „Dann wird das so sein. Ich werde dich nicht davon abhalten. Doch auch ich werde mein Teil dazu beitragen. Glaub mir ich werde nicht ganz so unbeteiligt am Seitenrand stehen wie du dir vielleicht erhoffst.“ Kurai wollte Kira reizen. Er sollte in ihr einen potenziellen Feind sehen, den es zu erledigen galt. Nur so konnte ihr Plan vollkommen perfekt funktionieren. Ob Light das durchschauen würde? Er würde glauben sie habe etwas vor, doch er würde nie ahnen was es sein würde. Daher würde er sie töten oder er ließ es Misa machen. Wenn würde er zuerst töten L oder sie? Sie tippte auf L. Er war immer noch sein größerer Feind auch wenn jetzt der Verdacht von Light und Misa fallen würde. Es würde so laufen wie sie es geplant hatte. „Also wirst du mir nichts tun, solange ich dir nicht in die Quere kommen nicht wahr?“ Light nickte, doch dieses Nicken drückte all seine Niederträchtigkeit aus. Kurai reichte es dennoch und gemeinsam ging sie mit Light nach unten, um sich weiter an dem für sie bereits gelösten Kira-Fall zu beteiligen. Das Ende nahte.
 

Später saß Kurai in ihrem Zimmer und schrieb an einem für sie sehr wichtigen Brief. Dieser Brief würde sehr lang werden, da sie viel zu erzählen hatte. Keiner durfte je davon erfahren, dass sie jemandem einen Brief über den Kira-Fall schicken würde. Das sie dort drin alles schildern würde, was passiert war und was sie wusste. Kein einziges Detail ließ sie dabei aus. Sie hatte auch darauf geachtet, dass keiner der Kameras erfassen konnte was sie niederschrieb. Wie gesagt es durfte nie jemand von diesem Brief erfahren. Mit Ausnahme der Person, die ihn erhalten würde. Doch es war nicht der einzige Brief, den sie an diesem Tag schrieb. Die anderen waren alle sehr kurz und jedem fügte sie eine ihrer Notizen vom Kira-Fall hinzu. Das alles war reine Vorsichtsmassnahmen, das es immer noch sein konnte, dass Light eine Möglichkeit fand sie zu töten. Kurai wollte einfach auf alles gefasst sein. Das sie das sein musste, wusste sie seit sie das erste Mal etwas von Kira gehört hatte. Noch hielt sie sich für Überlegen Kira gegenüber, doch das Blatt konnte sich jederzeit wenden. Mit jedem Brief wurde sie ruhiger und ruhiger. Ihre Handschrift war sauber und ließ kein Anzeichen vom dem Unbehagen in ihr zurück. Die nächsten Tage würden über alles entscheiden. Würde L sterben? Das konnte sie nicht zulassen, weil sie ihn liebte. Und ob sie die Kraft dazu aufbrachte es ihm zu sagen? Würde sie ihm dann auch alles andere verraten? Nur um ihn zu retten? Sie wusste es nicht. Es waren Fragen, die unbeantwortet blieben. Um sie herum herrschte Stille. Nur in ihrem Kopf war es laut. Die Gedanken rasten unkontrolliert durch ihren Kopf. Manche verwirrten sie, manche machten ihr Angst, manche bereiteten ihr Sorgen, andere wiederum ließen sie völlig kalt. Es war viel zu laut in ihrem Kopf. Ein Wunder, dass sie dabei ruhig schreiben konnte. Ihr Körper fing an zu zittern. Es fehlte nur noch ein Brief mit dem sie ihre wichtigste und längste Notiz verschicken würde. Er war aber auch als einziger Brief an eine andere Person bestimmt. Mit dieser Person hatte sie lang mehr keinen Kontakt aufgenommen und dennoch kannte sie sonst niemandem dem sie diese Notiz anvertrauen konnte. Mit dieser Notiz konnte sie sogar nach ihrem Tod, falls es zu diesem kommen sollte, den Kira- Fall beeinflussen und auch über den Ausgang des Falles entscheiden, denn auf dieser Notiz stand etwas was erst in ferner Zukunft geschehen würde, was von ihr vorausgerechnet worden war. Etwas was geschehen musste. Als Kurai fertig war, musste sie nur noch ein letztes Problem überwinden. Die Briefe musste die Ermittlungszentrale verlassen und zwar ohne gefunden und geöffnet zu werden. Dafür hatte sie sich einen recht simplen Plan ausgedacht, der aber genauso schnell auffliegen konnte. Sie brauchte also eine große Portion Glück. Die Rothaarige verpackte die Briefe sorgfältig in mehrere Bücher. Dann verpackte sie diese Bücher wiederum in ein großes Pakt. Sie würde sagen es sei für eine Studentin ihres Jahrgangs, die sie nach den Büchern gefragt hatte. Es tat ihr ein wenig um die Bücher leid. Gerne hätte Kurai die Bücher noch einmal gelesen, doch sie würde Abschied von den Büchern nehmen müssen. Nur den letzten Brief versteckte sie in ihre Jackentasche um sich dann zu ihrem Spaziergang und dem Weg zur Post zu begeben.

Watari sah nichts Verdächtiges daran, dass sie ein Paket mitnahm. Den Brief in ihrer Jackentasche fand er nicht und sie verließ das Gebäude mit dem Wissen nun alle zu hintergehen. Das Paket war schnell abgegeben. Ebenso der Brief, der nun eine weite Reise vor sich hatte. Leider befand sich die betreffende Person nicht in Japan und würde den Brief so erst in einigen Tagen erhalten. Bis dahin war die entscheidende Phase längst vorbei. Kurai ging den Weg, den sie immer ging und versuchte sich zu konzentrieren. Sie machte sich Sorgen um L, der nun getroffen war, weil er Light und Misa freilassen musste. Ob er mit dieser Niederlage klar kam? Sie würde später mit ihm reden. Ab jetzt würde sie eh soviel Zeit mit L wie möglich verbringen, denn keiner konnte ihr versichern, dass es für sie beide noch ein Morgen gab. Selbst mit der Einwilligung in den ultimativen Pakt und der Verschmelzung mit Resis war sie noch nicht unsterblich geworden und L war es erst recht nicht. Sie warf einen Blick hoch in den sich verdunkelnden Himmel. Wolken verdeckte das helle Blau des Himmels und gleich würde es anfangen zu regnen. Ihre grünen Augen zeigte die Traurigkeit, die sie tief in sich fühlte. Sie würde mit L über ihre Gefühle sprechen müssen. Gleich nachdem sie die letzten Vorbereitungen für ihren Plan abgeschlossen hatte. Bevor…

Kurai spürte den Kloß in ihrem Hals und fing zu weinen. Um sie herum fielen die ersten Regentropfen zu Boden. Sie war ganz allein im Park. Niemand der sehen würde, dass sie auch weinen konnte. Die Tränen flossen über ihr Gesicht und sie schämte sich dessen nicht, denn sie hatte auch Gefühle. Sie war auch nur ein Mensch. Ein Mensch, der Angst hatte. Ein Mensch, der in Sorge um eine geliebte Person war. Ein Mensch, der den Tod fürchtete, der leben wollte. Doch wäre Kira nicht aufgetaucht, hätte sie nie L kennen gelernt und hätte vielleicht nie gewusst wie es ist zu lieben und zu fürchten die geliebte Person zu verlieren. Die Tränen versiegten und der Regen setzte ein.
 

L saß wie immer vor den Monitoren und trank seinen Kaffee, der mehr aus Zucker als aus Kaffee bestand. Light war ebenfalls anwesend. L war immer noch am Boden zerstört. Es hatte alles so gut gepasst bis auf diese letzte Regel, die all seine Vermutungen zunichte gemacht hatte. Nun konnte er wieder von vorne anfangen. Sie waren sicher alle enttäuscht von ihm. Er war von sich enttäuscht. Ob Kurai von ihm enttäuscht war? Seit das Death Note gefunden worden war, hatte sie sich nicht mehr hier gezeigt. Sie war nicht einmal gekommen um das Notizbuch zu berühren und den Shinigami zu sehen. Genauer gesagt hatte sie überhaupt kein Interesse mehr an den Kira-Fall gezeigt. Entweder war sie auf ihrem Zimmer oder spazieren. Ob sie ihn wohl nicht mehr sehen wollte? War sie so sehr enttäuscht von ihm? Es tat ihm immer im Herzen weh, wenn er sie nicht sehen konnte. Zwar konnte er über die Kameras Kurai in ihrem Zimmer beobachten, aber das konnte er nur wenn keiner der anderen anwesend war. Außerdem wollte er sie direkt sehen und mit ihr sprechen. Sich einfach vergewissern wie es ihr ging und wissen was in ihr vorging. Ihre Meinung zum Fall hören. Es reichte ihm auch völlig wenn sie nur da sein würde und nichts sagen würde, doch sie war es nicht. Manchmal war der Schmerz so groß, dass er dachte, dass Kira ihn erwischt hätte und er nun am Herzversagen sterben würde. Doch es war dem nicht so. Es lag an Kurai. Langsam konnte L es nicht mehr verbergen. Er hatte Gefühl für Kurai. Starke Gefühle. Auch wenn er all dies immer noch abstreiten wollte, aber tief in seinem Herzen hatte er sich erhofft nach dem Abschluss des Kira-Falles mit Kurai darüber sprechen zu können. Doch jetzt stand er wie ein Versager da. Wenn Kurai sich nur an den Ermittlungen mitbeteiligen würde. Sie wusste sicher noch mehr über die Psyche von Kira als er selbst. Watari hatte ihm berichtet, dass Kurai ein seltsames Verhalten an den Tag legte. Sie sähe aus, als würde sie wirklich ihre eigene Beerdigung vorbereiten. Das macht ihm Sorgen, aber mit ihm wollte sie ja nicht sprechen. Wie sollte er sich so besorgt auf den Kira-Fall konzentrieren? Light konnte sich trotz Misa perfekt konzentrieren. Warum gelang ihm das nicht auch? Wieso musste er jede freie Sekunde über Kurai grübeln? Er war nun mal in sie verliebt! Doch er wollte es ihr nicht sagen, solange der Kira-Fall noch nicht geklärt war, denn solange bestand noch die Gefahr, dass einer von ihnen sterben konnte. Seine Gefühle erwiderte sie sowieso nicht. Nie ließ sich beim ihm blicken. Konsequent ging sie ihm aus dem Weg. Kurai verbrachte ihre Zeit lieber alleine oder mit Light, Misa oder Watari, aber nie mit ihm. Das ärgerte ihn maßlos. Warum verbrachte sie nie ihre Zeit mit ihm? Vielleicht sollte er doch mal mit ihr reden. Nicht über seine Gefühle sondern einfach so. Ihr irgendwie klar machen, dass er sie brauchte. Das sie ihm Mut gab um sein Leben zu riskieren. Dass er den Fall nicht mehr für sich selbst lösen wollte, sondern um mit ihr zusammen zu sein. Dass ihm noch nie ein Mensch so wichtig gewesen ist. Okay lieber nicht das. Er sollte Kurai nur sagen, dass er ihre direkte Mitarbeit am Fall erwünscht. Alles andere sollte er erstmal weglassen. L stellte fest, dass sein Kaffee kalt geworden war. Schnell trank er ihn aus, damit niemand etwas davon merkte wie abgelenkt er eigentlich war. Je schneller er den Kira-Fall löste, desto besser für ihn und seine Gefühle. In der nächsten Zeit sollte er soviel Zeit wie möglich mit Kurai verbringen, denn er konnte ja nicht wissen, ob er sie am nächsten Tag wieder sehen würde. In diesem Augenblick kam Kurai völlig durchnässt zur Tür herein und lächelte ihn an. Sofort schlug sein Herz schneller. Hoffentlich gab es wirklich ein Morgen für sie beide.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 6 Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tut mir Leid, dass es mit dem sechsten Kapitel solange gedauert hat. Aber jetzt ist endlich hier. Ich hoffe ihr habt diese Story nicht vergessen und schreibt mir weiter Kommis. Danke für die Reviews zum letzten Kapitel. Nun ist es nicht mehr lange bis der erste Höhepunkt der Geschichte kommt. Im siebten Kapitel wird endlich geklärt, ob L nun stirbt und was aus ihm und Kurai wird. Also seid mehr als gespannt auf das siebte Kapitel! Bis dann eure Chiara

Sacrifice

Light ging auf Misa zu, die wie jeden Tag im Eingangsbereich auf ihn wartete. Doch heute war es anders. Kurai folgte ihm. Sie konnte ihm ansehen, dass es ihm nicht gefiel, dass sie mit Misa sprechen wollte. Er sah fast so aus, als fürchtet er, dass sie eine zu enge Beziehung zu Misa aufbauen konnte. Das wäre ihm nur hinderlich, denn dann konnte Misa sie nicht so leicht töten.

Kurai blieb im Hintergrund und beobachtete das Treffen der beiden. Es war kürzer als sonst, da Light unbehaglich zumute war, Misa vor Kurais Augen Anweisungen zu geben. Warum sollte er das auch tun? Er würde Misa erst nach L´s Tod den Befehl geben sie zu töten. Light flüsterte Misa noch etwas zu und verabschiedete sich dann von ihr.

Als er an Kurai vorbeiging, warf er ihr einen mörderischen Blick zu. Am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht gesagt, dass er sich keine Sorge um Misa machen musste, da sie nicht so kaltblütig war wie er und sie nicht töten würde. Doch sie ließ es bleiben und trat auf Misa zu.

„Hallo Misa. Schön dich wiederzusehen. Lass uns doch spazieren gehen.“

Misa lächelte sie sofort freudig an und nickte. Hatte Light ihr nichts gesagt?

Draußen angelangt sprach Kurai erst einmal über belanglose Dinge. Wie es Misa denn jetzt ging, ob sie Light vermisste, was sie jetzt vorhatte, und so weiter…

Misa schien kein bisschen misstrauisch zu sein. Light schien ihr also wirklich nichts gesagt zu haben. Das verwunderte Kurai mehr als sie zugab. Ganz schien sie Light doch noch nicht durchschauen zu können. Doch das sollte sie nicht aufhalten.

Inzwischen hatte sie den Park erreicht und waren alleine. Jetzt war die Zeit gekommen.

„Misa hat Light in letzter Zeit eigentlich irgendetwas über mich gesagt?“

Es klang in ihre Ohren wie eine ziemlich dumme Frage, doch Misa schien das nicht zu bemerken. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, ehrlich gesagt, hat er nur einmal von dir gesprochen. Das war als du dem Team beigetreten bist. Sonst hat er nie etwas über dich gesagt.“

Also musste Kurai es ihr wirklich offenbaren.

„Ich dachte, dass er dir gesagt hätte, dass ich über euch Bescheid weiß.“

Misa ließ erschrocken ihre Handtasche fallen. Dabei fielen unbeabsichtigt einige weiße Seiten hinaus. Es waren Seiten aus dem Death Note. Misa wollte sie aufheben, doch Kurai war schneller. Als sie den Blick konnte sie spüren, wie Resis sich in ihr meldete.

Es war eine Bedingung von Resis gewesen, dass sie noch einmal Ryuk wieder sehen durfte.

Und nun standen die beide als Verschmelzung vor ihm. Ryuk grinste abfällig.

„Ich hab mich schon gefragt, wann herauskommen würde, dass du auch im Besitz eines Death Note bist. Doch wo hast du Resis gelassen?“

Misa stand völlig verwirrt zwischen den beiden Seiten. Ihr war das alles zuviel auf einmal. Nervös warf sie ihren Blick auf Kurai, die ihre Antwort absichtlich hinauszögerte.

„Wo Resis ist?“ Kurai zeigte mit dem Finger auf sich. „Hier in mir drin.“

Ryuks Augen wurden groß, als er begriff, was das bedeutete.

„Nein, dass würde sie nie im Leben tun. Keiner von uns würde diese Pakt eingehen!“

Kurai hörte Resis lachen. Ryuk nahm das natürlich nicht wahr.

„Sie ist dir bis hier gefolgt, doch du hast sie nicht einmal angesprochen. Sie blieb bei mir und verbündete sich mit mir. Ist das so unvorstellbar für dich? Das es eine Freundschaft zwischen einem Shinigami und einem Menschen geben kann? Nicht einmal Rem war bereit für Misa dieses Verbot zu brechen, aber Resis war es bereit es für mich zu tun.“

Kurai zitterte selbst bei ihren Worten. Noch nie war ihr so sehr klar geworden, was Resis für sie getan hatte und wie weit ihre Freundschaft reichte. Jetzt fehlte nur noch eins.

„Ich soll dir noch eins von Resis sagen. Sie wird immer deine Freundin bleiben. Doch jetzt ist die Zeit gekommen Abschied zu nehmen. Misa, Ryuk, auf Wiedersehen.“

Damit drehte sich Kurai um und ließ einen völlig verdatterten Ryuk und einen über die Massen verwirrte Misa zurück. War es wirklich ein Abschied für immer?
 

Kurai saß in ihrem Zimmer. Es war seltsam leer geworden in letzter Zeit. Immer mehr Dinge hatte sie für ihre Zwecke missbraucht. Es lagen nur noch ein paar Bücher herum. Ihr Laptop stand noch auf dem Tisch, doch sie hatte alles gelöscht, was je drauf gewesen war. Einige hingeworfene Kleidungsstücke zeigten an, dass diese Wohnung bewohnt wurde. Und noch etwas war geblieben. Das Katana lag neben ihr auf dem Boden. Sie hatte es hervorgeholt, da sie Naomi vermisste. Naomi hatte es bekommen, als Kurais Mutter starb. Naomi hatte ihre Tante geliebt und hatte ihren Tod kaum ertragen können.

Naomi hatte ihr erzählt, dass sie jedes Mal, wenn sie ihre Tante vermisst hatte, das Katana in die Hand genommen hatte, denn so fühlte sie sich ihr wirklich nah.

Kurais Finger fuhren langsam über die Scheide. Naomi und ihre Mutter. Sie wollten den beiden jetzt in diesem Augenblick so nah sein wie möglich.

Sie erinnerte sich an die Geschichte des Katanas. Ihre Mutter hatte sie ihr einst erzählt.

Das Schwert war tausend Jahre alt und dennoch glänzte es als wäre es gerade erst entstanden. Die Klinge blieb scharf egal was man tat. Damit hing eine Legende zusammen.

Es handelte sich um einen Schwertkämpfer, der im Kampf stets Glück hatte, doch in den anderen Dingen des Lebens stets nur Pech hatte. Als er sich in eine junge Frau verliebte, bat er alle Götter, die er kannte, dass sie ihm Glück schenkten. Darauf würde er auch auf sein Glück im Kampf verzichten. Man gewährte ihm seinen Wunsch und schenkte ihm ein Schwert. Solange er dieses Schwert bei sich trug, hatte er in allen Dingen Glück. Die Frau erwiderte daraufhin seine Gefühle und die beiden heirateten. Viele Jahre ging alles gut, doch sie bekamen keinen Sohn. Die Frau bat ihn bei ihrer nächsten Geburt das Schwert bei ihr zulassen. Er versprach es ihr. Doch in dieser Nacht wurden sie angegriffen und ohne sein Schwert starb er. Seine Frau bekam einen Sohn und schärfte ihm ein, dass Schwert nie aus den Händen zu geben. Doch in der ganzen Geschichte ihrer Familie, hatte es die Besitzer immer wieder aus der Hand gegeben und waren daraufhin gestorben.

Ihre Mutter hatte das Schwert an eine Ausstellung verliehen. Naomi hatte es ihr gegeben. Beide waren gestorben. Kurai fragte sich, ob es ein Fluch war, der auf diesem Schwert lastete. Hatten es die Götter verflucht, weil der Schwertkämpfer ihnen so einen eigennützigen Wunsch unterbreitet hatte? Hatte es sie erzürnt?

Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr fragte sie sich, ob sie diesen Fluch brechen konnte. Ein seltsamer Gedanke, doch dieser Gedanke erfüllte sie mit einer unsagbaren Neugierde. War es wohl möglich?

Da sprang ihr Laptop an. Watari erschien auf dem Bildschirm. Erschrocken fuhr sie zusammen. Watari räusperte sich.

„Kurai, du bist immer noch Mitglied dieses Ermittlungsteam. Man erwartet deine Anwesenheit bei den Ermittlungen. Seit dem Fund des Death Note hast du nicht mehr teilgenommen. Also komm bitte runter.“

Sie nickte. Eigentlich hatte sie schon längst vorgehabt nach unten zu gehen. Also sollte sie jetzt auch gehen. Sie fuhr ein letztes Mal über das Katana und packte es dann in einen Rucksack. Ihr war eine Idee gekommen.
 

L hatte Watari schweren Herzens aufgetragen Kurai hinunterzuschicken. Ihm war klar, dass er vor Watari seine Gefühle eh nicht verbergen konnte, doch es war ihm peinlich über diesen Umweg an einige Minuten mit Kurai zu kommen. Light war unten und traf sich mit Misa und die anderen hatte er mit Aufgaben hinausgeschickt. So war er allein.

Kurai betrat das Zimmer nur wenige Minuten später. Beim letzten Mal, als er sie gesehen hatte, war sie dicht bei Light geblieben. Doch nun war Light nicht hier und sie steuerte direkt auf ihn zu. Ihm wurde bewusst wie sehr er sie anstarrte und wollte den Blick senken, als er sah wie sie ihn anlächelte. So ein Lächeln hatte er noch nie bei ihr gesehen.

Es war nicht so, dass sie nicht lächeln konnte, doch dieses Lächeln war ganz anders als sonst.

Es war ehrlich und aufrichtig, aber hatte auch eine Spur von Melancholie in sich.

„Hallo Ryuzaki. Wo sind denn die anderen?“

Sie ließ sich neben ihn nieder und sah ihn aus ihren grünen unergründlichen Augen an.

„Light trifft sich mit Misa und die anderen sind unterwegs.“

Ob ihr wohl auffiel, dass Watari ihr eine Lüge aufgebunden hatte? Ob sie merkte, dass er nur mit ihr reden wollte? Oder noch viel schlimmer, dass sie merkte, was er für sie empfand?

„Auch gut.“ Mehr sagte sie nicht dazu. Was das wohl zu bedeuten hatte?

Er machte sich wirklich viel zu viele Gedanken um jede Einzelheit. Er sollte ihre Anwesenheit genießen und sich darüber freuen. Und mit ihr reden.

„Watari sagt, dass du dich seltsam verhältst. Als ob du wirklich deine eigene Beerdigung vorbereiten würdest. Und das gefällt mir nicht.“

Kurai sah ihn überrascht an. „Es ist nicht so wie Watari denkt. Ich bin nur etwas niedergeschlagen und denke über die seltsamsten Dinge nach. Es hat nichts zu bedeuten. Mir geht es gut. Sehr gut sogar.“

Ihren letzten Satz betonte sie und sah ihm dabei direkt in den Augen. Sofort ergriff ihn die Panik, dass er rot anlaufen würde, doch die erwartete Röte in seinem Gesicht blieb aus.

„Das ist schön. Das freut mich wirklich sehr. Mir wäre es wirklich lieber, wenn du wieder direkt an den Ermittlungen teilnehmen würdest. Dann könntest du“, er unterdrückte den Zwang „mir“ zu sagen, „uns zur Seite stehen. Ich bin sicher, dass du uns eine große Hilfe wärst.“ Endlich war es raus. Er sah wie sie kurz mit ihrer Antwort zögerte.

„Als ich den Ermittlungen beitrat, war es mir egal, wer gewinnen würde. Ich hatte nur ein Interesse an Kiras Psyche und wollte mich daher auch für keine Seite entscheiden. Doch jetzt ist es anders. Ich habe mich längst für eine Seite entschieden. Ich werde wieder mitarbeiten an den Ermittlungen und euch helfen Kira zu schnappen.“

Er seufzte. Das war gut. Dann sah er auf dem Bildschirm wie Light sich von Misa verabschiedete. Vorbei war die Zweisamkeit und es gab noch soviel zu sagen, doch das hatte Zeit. Ein Ziel hatte er schon mal erreicht. Kurai würde in nächster Zeit viel Zeit in seiner Nähe verbringen. Wie schön.
 

Kurai drehte sich erschrocken um, als Light eintrat. Er hatte zum Glück nichts von ihrem Gespräch mitbekommen, denn sonst wäre ihr Plan in Gefahr. Light sah etwas verstört aus.

Es passte ihm wohl gar nicht, dass Kurai so direkt mit Misa und Ryuk gesprochen hatte.

L hatte sich wieder dem Death Note zugewandt und befragte den Shinigami Rem dazu.

L sah hoch. „Du bist ja schon wieder da, Light!“

„Da hast du nun endlich deine Freiheit wiedererlangt und bewegst dich trotzdem kaum aus der Zentrale hinaus! Selbst wenn Misa dich besuchen kommt, stehst du nur einige Minuten mit ihr in der Eingangshalle herum. Dabei kannst du doch im wahrsten Sinne des Wortes draußen die „freie Liebe praktizieren?“

Kurai war immer wieder überrascht von L´s Direktheit. Er hatte immer noch nicht seine Theorie aufgegeben. Wenn er nur wüsste, dass er gerade wirklich mit Kira sprach…

Hatte sie sich wirklich für eine Seite entschieden? Sie wusste, dass es eine Lüge war. Immer noch stand sie zwischen den Seiten und das obwohl sie in L verliebt war. Sie war hier wirklich die größte Lügnerin neben Light. Sie war grausam zu L, doch sie hatte sich eben für diesen Weg entschieden, obwohl der andere bedeutend leichter gewesen wäre.

Ob ihr L das wohl je verzeihen konnte, wie ihre Wahl ausgefallen war?

Von nun an würde sie dieses Zimmer nicht mehr verlassen. Als sie das Death Note berührt hatte, hatte sie gesehen wie der Shinigami merklich zusammenzuckte. Er wusste, dass er sie nicht töten konnte und das obwohl sie Misas Leben so sehr in Gefahr brachte. Light gegenüber konnte Rem es nicht erwähnen, da es auffallen würde, wenn beide den Raum verlassen würden. Also würde Light sich seines Planes sicher bleiben, was ihren Plan nicht gefährden würde. Praktisch wie alles gekommen war. Genau wie sie es voraus gesagt hatte.

Mit nur einem gewagten Eingriff würde sich alles verändern. Ihr Leben, das von L, dessen wahren Namen sie nun kannte dank der Shinigami Augen, das von Light und Misa und das all der anderen Menschen würden sich dadurch drastisch verändern.

Doch sie brauchte diese Veränderung. Ihr würde sie vielleicht nichts bringen, doch andere würde davon ihren Nutzen haben. Ihr Blick glitt von Light zu L. Hatte der den Wink vorhin verstanden? Dass sie sich gut fühlte, weil sie bei ihm war? Wahrscheinlich nicht.

So etwas hatte für ihn kein Platz in seinem Kopf. Da gab es nur den Kira Fall.

Nach Ende dieses Falles bestand die Möglichkeit, dass er sie anhören würde und sie ein Paar werden könnte, doch nicht vorher. Traurig aber wahr. Doch würde es diese Möglichkeit überhaupt noch geben? Sie konnte noch soviel vorausplanen, doch das wusste sie nicht. Genauso wenig wie sie L´s Antwort voraussehen konnte. Nichts davon ließ sich berechnen.

Alle waren in ihre Gespräche vertieft. Keiner ahnte von ihnen, was bald geschehen würde.

Kurais Blick wanderte zu Light, der an seinem Computer saß. Besonders er würde darunter leiden müssen. Ihr Blick wanderte weiter zu L, der in seinen Gedanken versunken war. Auch er würde darunter leiden, aber auf eine andere Weise als Light.

Warum stand sie nur zwischen diesen beiden? Das war doch völlig sinnlos. Sie seufzte. Immer schon hatte sie es sich selbst zu kompliziert gemacht. Jetzt würde sie es anderen schwerer machen, aber vielleicht würde ihr es ja irgendwer irgendwann danken.
 

Der nächste Tag brach im Hauptquartier an. Kurai hatte den Raum nicht verlassen und war an der Seite von L und Light geblieben. Die anderen waren überrascht gewesen, hatten sich aber nicht dazu geäußert. Nun standen sie hinter Aizawa und sahen auf dessen Bildschirm.

„Was? Etwa schon wieder Morde an Straftätern?“

„Allein gestern Abend waren es 16. Alles Menschen, die erst nach Higuchis Tod in den Nachrichten auftauchten…“ , berichtete Aizawa.

Nur Light, Rem und Kurai wussten im Raum, wer diese Menschen getötete hatte. Misa tat Kurai leid. Sie hatte sich verliebt und wurde nur ausgenutzt. Nie würde Light diese Gefühle wirklich erwidern. Passte zu ihm. Auch diese falsche Maske.

„Kira verdammt“, gab er nun von sich.

„War etwa Higuchi am Ende doch nicht Kira?“, fragte Lights Vater verzweifelt.

„Nein, wir können sicher sein, dass er es war, der bis zu seiner Verhaftung die Straftäter umgebracht hat…“, sagte Light nun.

„Das heißt also es ist ein weiterer Kira aufgetaucht?“ „Oh nein, nicht schon wieder!“

Dabei gab es nur einen Kira. Er lenkte alles. Doch das wusste keiner. Wie schrecklich es doch war, nichts sagen zu können. Schrecklich hier zu sitzen und mehr zu wissen.

„Tja, dass es noch so ein weiteres Notizbuch geben muss, ist wohl klar. Nicht wahr, Rem?“

Augenblicklich zuckte Kurai zusammen. Light registrierte es und blickte zu ihr. Konnte er ahnen, dass sie wusste, was er vor hatte? Sie musste ruhig bleiben.

Kurai sah wie Rem nachdachte und langsam, aber sicher begriff. Das weitere Gespräch bekam sie gar nicht wirklich mit. Jetzt also schon. Sie versuchte ihre eigenen Zweifel zu verdrängen, sich sachlich auf die bevorstehende Situation vorzubereiten. Tief Luft zu holen. Sich vorzubereiten. Den Plan noch einmal durchzugehen. Gleich durfte sie nichts vergessen. Keine einzige Kleinigkeit. Verzweifelt warf sie L einen Blick zu.

„Wir verhandeln einfach mit allen möglichen Ländern. Sofern wir nur irgendwoher eine Zustimmung bekommen, dürfte es keine weiteren Probleme geben“, sagte L.

Die anderen sahen sich fragend an und wussten nicht was er meinte. Kurai warf wieder einen Blick zu Rem. Noch war sie da.

„Wir werden dieses Buch zur Vollstreckung der Todesstrafe verwenden lassen“, erklärte L nun den anderen. Diese waren entsetzt.

„Heißt das etwa, sie wollen es ausprobieren?!“

„Das ist unmöglich! Auch ohne es zu versuchen, wissen wir doch, dass dieses Notizbuch tatsächlich diese Macht besitzt!“

„Wer soll denn derjenige sein, der einen Namen einträgt? Schließlich wäre der doch auf Ewigkeit dazu verdammt, im 13 Tage Rhythmus weitere Namen hineinzuschreiben!“

L blieb trotz des Entsetzens ruhig. „Es wird jemand sein, der innerhalb von 13 Tagen, nachdem er einen Namen einträgt, ohnehin für die Todesstrafe vorgesehen ist. Dieser Person soll das Angebot gemacht werden, dass, wenn sie nach 13 Tagen immer noch am Leben ist, ihr die Todesstrafe erlassen wird…“

Kurai versuchte Light nicht anzusehen. Sie hatte Angst, dass er ihrem Gesicht ablesen konnte, was jetzt in diesem Augenblick in ihr vorging.

„Watari, kontaktieren Sie die Regierungschefs aller Länder, die für uns infrage kommen!“

„Ryuzaki!“

„Das ist doch Wahnsinn! Warten Sie! Was hätten wir denn jetzt von so einer Wahnsinnstat?“

„Wir hätten einen Nachweis, dass es tatsächlich ein Notizbuch des Todes ist.“

Kurai blickte hoch und sah zu Rem, die durch die Wand verschwand. Alles in ihr schrie auf. Warum sprang sie nicht auf? Ganz einfach. Sie wusste, dass es zu spät war.

In diesem Augenblick starb Watari, der wie ein Vater für sie gewesen war und löschte mit seinem letzten Atemzug alle Dateien.

„Alle Daten werden gelöscht? Was soll das heißen?“, fragte Light.

„Ich hatte Watari aufgetragen, dass er im Falle eines Falles alle Daten löschen soll oder, falls er nicht mehr in der Lage dazu ist, dass sie automatisch gelöscht werden, wenn Watari über einen festgelegten Zeitraum nicht mehr darauf zurückgreift…“

Dann begriffen auch die anderen, dass Watari tot war.

„Was ist mit dem Todesgott?“ – „Genau wo ist er hin?“

Alle sahen sich um, konnte ihn aber nicht entdecken.

„Meine Herren, der Todesgo… gestatten?“

„Hm? Ist etwas, Ryuzaki?“, fragte Yagami, der sah wie der Löffel in L´s Hand zitterte. Kurai wollte nicht hinsehen, doch ihr Blick blieb auf L gerichtet, der nun vom Stuhl fiel.

Light war sofort zur Stelle und fing ihn auf, rief verzweifelt seinen Namen. Doch Kurai wusste, dass L´s Herz aufhörte zu schlagen. Im selben Augenblick als L´s Herz stehen blieb, zerriss es ihr das eigene Herz.
 

Kurai blickte ins Leere. Lights Vorstellung bekam sie nur am Rande mit. Sie musste sich jetzt zusammenreißen. Das hier war nicht das Ende. Sie hatte nicht zum ersten Mal Menschen sterben gesehen. Sie zwang sich nicht an ihre Eltern zu denken.

„Wir sollten jetzt einen Rettungswagen rufen!“ Mogi hatte sich wieder einigermaßen gefasst.

„Aber wir wissen gar nichts über Ryuzakis Identität“, warf Aizawa ein.

„Das wird schon irgendwie gehen. Ich werde ihn begleiten“, sagte Yagami.

Kurai trat auf die vier Polizisten zu. „Lassen Sie mich das machen. Ich werde Ryuzaki ins Krankenhaus bringen.“

Sie wusste, dass Light sie misstrauisch ansah, doch sie sah mit festem Blick in Yagamis Augen. Er zögerte, doch dann nickte er.

Sie sollten nie erfahren, dass Kurai zu keinem Krankenhaus fuhr. Es würde nie ein Krankenwagen kommen, der sie und L ins Krankenhaus fahren würde. Nein, das würde nie geschehen. Watari würde ins Krankenhaus kommen. Aber nicht L.

Kurai drückte das Gaspedal ihres Autos durch und hatte schnell die Stadt hinter sich gelassen. L saß neben ihr auf dem Beifahrersitz. Zu seinen Füßen lag ihr Rucksack. Angst davor von Polizisten verfolgt zu werden, hatte sie nicht. Es war ihr egal. Sie wusste, dass nie einer ihren Plan erkennen würde. Nicht einmal Light würde es erfahren, da Ryuk ihm nie von dem ultimativen Pakt erzählen würde und ohne diesen Pakt konnte er sich nichts erschließen.

Kurai gab noch mehr Gas. Bald würde sie da sein. Ein kleines Landhaus versteckt in einem Wald war ihr Ziel. Es war seit Jahren im Familienbesitz. Doch es war vergessen worden.

Kurai hatte dem nachgeholfen und alle Dokumente betreffend dieses Haus vernichtet.

Somit existierte dieses Haus nicht mehr. Kurai bog von der Straße an und folgte dem Waldweg. Alles war vorbereitet. Im Wald musste sie das Tempo drosseln, doch dennoch fuhr sie immer noch viel zu schnell. Sie war unruhig. Es war Zeit sich zu beruhigen.

Bald würde sie sterben. Etwas, womit keiner rechnen würde. Doch es würde geschehen.

Das Landhaus tauchte auf. Es war nicht mehr ganz intakt, doch es reichte immer noch.

Direkt vor der Tür hielt sie ihren Wagen an und stieg aus. L´s Körper war nicht besonderes schwer und dennoch dauerte es seine Zeit bis sie oben im Schlafzimmer angekommen war. Sie legte L auf das Bett. Nie hatte sie gedacht, dass sie das jetzt tun würde. Sich zu opfern um für einen anderen Menschen sein Leben zu verlängern. Nie hatte sie gedacht, dass sie lieben konnte. Eine Träne tropfte auf L´s Gesicht. Der Schmerz in ihrem Herzen schien fast zu explodieren. Kurai blieb neben L lange sitzen. Betrachtete ihn einfach nur und hatte das Gefühl ihn noch nie so weit entfernt von ihr gesehen zu haben. Würde er sie verstehen können? Kurai strich sanft über L´s Haar und berührte sein kaltes Gesicht. Es war Zeit Abschied zu nehmen. Warum ging es nur so aus?

Kurai beugte sich über L und ließ ihr rotes Haar fallen. Rot und schwarz. Dann küsste sie L auf die Lippen. Ein Abschied für immer. Die Tränen fielen auf das kalte und starre Gesicht von L. Es war Zeit zu gehen. Der Brief an L und ihr Handy legte sie auf den Tisch neben dem Bett. Ein letzter Blick zu L. Mit einem geflüsterten „Ich liebe dich“ verließ sie den Raum.

Der Weg zu ihrem Auto kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Dann war sie da und nahm den Rucksack in die Hand. Das Katana schien nichts zu wiegen, so federleicht ließ es sich aus seiner Schneide ziehen. Es ging zuende. Sie hatte sich den Ort genau ausgesucht. Sie wollte unter freiem Himmel sterben. Der Sternenhimmel war wunderschön in dieser Nacht.

Es war kalt, doch das störte sie nicht. Ihr Wunsch durch dieses Schwert zu sterben würde den Fluch vielleicht brechen, der auf diesem Schwert lag.

Es ging schnell und Kurai spürte wie Resis und sie ihre ganze Lebenszeit übertrugen. L würde leben und mit dieser Gewissenheit starb Kurai unter dem Sternenzelt.
 

L hatte das Gefühl lange geschlafen zu haben, als er die Augen aufschlug. Seltsam er hatte geträumt, dass er durchs Death Note getötet wurde. Diesen Raum kannte er gar nicht.
 

Dann waren seine Sinne wieder ganz bei ihm. Er hätte eigentlich schon stutzig werden müssen, als er darüber nachgedacht hatte, dass er geschlafen hatte. Solange ein Fall nicht gelöst war, schlief er nicht. Und das war auch kein Traum gewesen, wurde ihm bewusst.

Er war gestorben. War das hier etwas der Himmel? Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an einem Tisch neben dem Bett, auf dem er lag, hängen. Es lagen zwei Gegenstände darauf. Vorsichtig griff L danach. Der eine Gegenstand war ein Brief, der andere ein Handy, das ihm seltsam bekannt vorkam. Dann wurde er wieder stutzig.

Der Brief war an ihn adressiert und trug seinen richtigen Namen. Dort stand „An L Lawliet“.

Woher kannte der Absender seinen richtigen Namen? Endgültig neugierig geworden öffnete er ihn und warf ein Blick auf die Unterschrift. Er stammte von Kurai. Doch woher kannte diese seine Namen? Er begann zu lesen:

„Lieber L,

dieser Brief wird dir alles erklären. Was du danach tun wirst, überlass ich dir, doch lese ihn bis zum Schluss. Ich bitte dich darum. Im Augenblick deines Todes wirst du erkannt haben, dass Light die ganze Zeit über Kira gewesen ist. Auch ich habe es gewusst. Ich habe es verschwiegen, obwohl ich es hätte beweisen können. Doch ich konnte mich lange für keine Seite entscheiden. Auch ich bin im Besitz eines Death Note, das ich dir aber nun überlassen werde. Ich habe schon seit langem Lights nächste Schritte vorausgeplant und wusste daher, dass du sterben würdest. Genauso gut weiß ich wie diese ganze Geschichte am Ende ausgehen wird, wenn meine Berechnungen stimmen. Es lag aber nie an mir Light das Handwerk zu legen. Diese Aufgabe gebührt nur dir. Du bist gestorben. Watari ist gestorben. Viele andere sind gestorben und werden noch sterben, aber du bist der einzige, der ins Leben zurückgekehrt ist. Es war meine Entscheidung dies zu tun und ich hoffe, dass du es verstehen wirst und es akzeptieren kannst. Es gibt soviel, was noch zu sagen ist und nie gesagt werden kann. Nur für wenig davon ist hier Platz. Ich hab all meine Notizen aus der Ermittlungszentrale hierher gebracht, damit du entscheiden kannst, ob diese Geschichte ein neues Ende bekommen wird oder ob du es bei den Berechnungen lässt und es enden wird wie ich es vorausgesehen hab. Das Schicksal von Light und der Welt gebe ich dir in die Hände. Wenn du dich entscheidest für die Welt tot zu bleiben, dann wirst du es ändern können. Wenn du aber zurückkehrst, wird dein Tod gewiss sein. Bleib ein unsichtbarer Ermittler, denn einen unsichtbaren Feind kann Light nicht töten. Watari konnte ich nicht retten, aber ich hinterlasse dir alle Möglichkeiten um deine Ermittlungen fortzuführen. Dieses Haus existiert auf keiner Karte mehr. Ein besseres konnte ich in der kurzen Zeit nicht finden. Du musst schnell handeln, denn das Ermittlungsteam wartet auf meine Nachricht. Wenn du hier bleibst, musst du sie anrufen. Ich hab eine Nachricht auf das Handy gesprochen, die dich für tot erklärt und in der es um deine Beerdigung geht. Sie wird automatisch abgespielt.

Ich wünschte, dass ich an deiner Seite bleiben könnte, um dich zu unterstützen. Ich hab mich für dein Leben entschieden und bin gestorben, um es aufrecht zu erhalten. Ich liebe dich, L. Dein Leben bedeutete mir mehr als mein eigenes. Ich bin mit meiner Shinigami einen Pakt eingegangen. Wir sind gestorben und gaben dir unsere Lebenszeit. Nun bist du an der Reihe mit deinem neuen Leben eine Entscheidung zu treffen. Tu was du für richtig hältst. Ich werde hinter jeder deiner Entscheidung stehen und über dich wachen. Es gibt noch soviel was ich dir sagen möchte, doch das muss warten bis wir uns wieder sehen. Ich liebe dich und werde auf dich warten. Bring den Kira Fall zuende. Mir zuliebe.

In Liebe Kurai“

L weinte hemmungslos. Das konnte er nicht ertragen. Das war zuviel für ihn. Dieser Schmerz war unerträglich. Er hatte Watari verloren. Er hatte Kurai verloren. Er griff nach dem Handy. Es konnte nur eine Möglichkeit für ihn geben. Er musste den Kira Fall beenden und Light zur Strecke bringen. Koste es was es wolle.
 

Da L keinen Führerschein besaß, musste er sich ein Taxi rufen. Es war ihm unglaublich peinlich. Anders wusste er sich aber nicht zu helfen. Eine von den vielen Notizen hatte ihn zu einer alten Kirche geschickt. Dort wollte Kurai beerdigt werden. Doch es würde nicht ihre Beerdigung werden, sondern seine. Das war alles furchtbar verkorkst.

Da er dem Taxifahrer nicht auffallen wollte, musste er sich völlig normal benehmen. Das war für ihn ein Umstand, den er gar nicht kannte. Er hatte sich nie normal benehmen müssen. Sogar Socken hatte er sich angezogen, doch er schwor sich, dass er das nur einmal tun werde.

Danach konnte ihn nichts mehr zwingen Socken anzuziehen.

Der Taxifahrer musterte ihn trotz allem misstrauisch. Dabei gab er sich doch alle Mühe.

Aber für Kurai tat er alles. Die letzten zwei Tage waren die schlimmsten Tage seines Lebens gewesen. Er hatte alles verloren, was ihm etwas bedeutet hatte. Nur ihretwegen wollte er sich jetzt nicht aufgeben. Sonst wäre ihr Opfer umsonst gewesen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Es durfte nicht umsonst gewesen sein. Das war etwas gewesen, was man nicht wegwerfen durfte. Ihr Leben hätte ihm mehr bedeutet als sein eigenes, aber sie hatte sich entschieden. Er wollte es akzeptieren, aber sein Herz kam noch nicht ganz damit klar.

Noch nie waren so viele Gefühle auf ihn eingestürmt wie jetzt. Liebe, Trauer, Wut, Zorn und einige andere Gefühle ließen ihn im Augenblick kaum klar denken. Er musste sich wieder zusammenreißen. Er hatte ein Ziel, das er gnadenlos verfolgen musste. Was danach geschehen würde, musste er noch entscheiden. Jetzt gab es nur eins.

Das Taxi hielt und L bezahlte. Kurai hatte ihm ihr ganzes Geld hinterlassen und das war nicht gerade wenig. Überraschenderweise hatte er festgestellt, dass Watari ihr kurz vor seinem Tod noch einen Millionenbeitrag überwiesen hatte. Er fragte sich wie viel wohl Watari gewusst hatte. Unter den Notizen gab es kein Anzeichen davon, dass Watari überhaupt etwas gewusst hatte. Vielleicht war er einfach nur einem Gefühl gefolgt und hatte das Geld überwiesen.

L seufzte und ihn überkamen Erinnerungen, als er am Eingang des Parks stand. Hier war sie immer spazieren gegangen. Nie wieder würde sie hierher kommen. Langsam folgte er dem beschrieben Weg und stellte sich vor, wie Kurai neben ihm ging. Er hatte ihr damals gesagt, dass er sich Sorgen machte, wenn sie allein spazieren ging. Hatte er sie da schon geliebt?

Die Kirche tauchte vor seinen Augen auf. Wirklich schön. Hier würde sie also unter seinem Namen begraben werden. Sobald der Fall gelöst war, würde er den Grabstein wieder ändern lassen, aber jetzt musste sie unter seinem falschen Namen „Ryuzaki“ beerdigt werden.

Mister Kawashi erwartete ihn schon. „Sie sind also der Freund meiner lieben Kurai!“

Er schüttelte herzlich L´s Hand, der etwas verdattert war, als das Kurai ihn ihren Freund genannt hatte. „Ja, der bin ich.“

„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass sie einfach bei einem Überfall getötet wurde. Sie ist noch so jung, aber sie schien es ja zu ahnen das ihr so etwas passieren würde.“

Mister Kawashi schien der Tod von Kurai wirklich zu bedrücken. L verstand ihn.

„Aber ich verstehe nicht, warum sie unter einem anderen Namen beerdigt werden soll.“

„Es war ihr ausdrücklicher Wunsch unter meinem Namen beerdigt zu werden. Sie wollte auch nicht auf dem Friedhof neben ihre Eltern in England liegen.“

Die Geschichte klang so unglaubwürdig, dass sich L sicher war, dass Mister Kawashi seine eigenen Schlüsse ziehen werde. Doch er beließ es dabei und brachte L hinein in Kirche. Morgen würde Kurai beerdigt werden. Der Sarg war fest verschlossen, so dass niemand mehr kontrollieren konnte, wer darin lag. L fragte sich, wie Kurai jetzt wohl aussah. Seine letzte Erinnerung an ihr war eine sehr blutige gewesen.

„Ich hab hier noch etwas für sie. Zwei Sachen, die sie mir für sie da gelassen hatte.“

Mister Kawashi drückte ihm zwei Zettel in die Hand. „Schade, dass sie morgen nicht zur Beerdigung kommen können, aber ich werde alles so wie abgesprochen machen. Kommen Sie mich doch mal besuchen. Ich würde mich sehr darüber freuen.“

L nickte und verließ die Kirche. Ihm tat es auch Leid nicht an der Beerdigung teilnehmen zu können. Doch er fügte sich Kurais Willen. So sollte es geschehen.
 

L geduldete sich mit den zwei Zetteln bis er zurück im Landhaus war. Fast ganz automatisch ging er in das Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett, aber vorher zog er erstmal Schuhe und Socken aus und warfen diese in die Ecke.

Es war ein weiterer Brief und eine Zeichnung von ihm. Kurai hatte die Zeichnung irgendwann mal einen Riss zugefügt. Er war sich fast sicher, dass sie das getan hatte, nachdem sie damals so stürmisch verschwunden war und wütend auf ihn gewesen war. Doch mit großer Sorgfalt hatte sie den Riss repariert und hatte ein „Ich liebe dich“ auf die Zeichnung gekritzelt. Wenn sie nur wüsste, wie sehr er sie liebte! Ihm tat das Herz weh und er wand sich dem zweiten Brief zu. Das Lesen fiel ihm diesmal leichter.

„Lieber L,

mein letzter Brief war voller Trauer und Tod. Dieser hier soll von Hoffnung handeln. Ich kann dich schwer alleine lassen und habe mich daher entschieden jemanden zu dir zu schicken, der dich hoffentlich unterstützen wird. Auch er hat einen Brief von mir erhalten und wird wohl in den nächsten Tagen bei dir eintreffen. Ich hab ihn selbst lange nicht mehr gesehen, aber ich weiß, dass er klug und gescheit ist, um dir ein würdiger Partner zu sein.

In seinem Brief liegt eine wichtige Notiz, die er dir geben wird. Diese Notiz ist meine wichtigste und auf ihr steht, was du tun kannst, um dem Kira Fall eine andere Wendung zu geben. Doch du musst entscheiden, ob du das tun willst, was auf dieser Notiz steht. Ich erwarte nichts von dir und erhoffe mir nur viel. Ich wollte diese Veränderung und habe diesen Weg gewählt um den Kira Fall zu lösen. Ich hatte mir so sehr ein Morgen für uns beide gewünscht, aber ich wusste, dass nur einer von uns leben konnte. Für mich warst du derjenige, der leben musste. Habe ich mich jetzt für eine Seite entschieden oder bin ich immer noch unparteiisch? Ich weiß es nicht. Ich hoffe immer noch, dass du meine Entscheidung akzeptieren kannst. Genauso so sehr wie ich mir wünsche, dass du meine Gefühle erwiderst, aber ich hab ein gutes Gefühl. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube auch du empfindest wie ich. Wir beide haben wohl gedacht, dass es besser wäre es dem anderen nach Beendigung des Kira Falls zu sagen. Jetzt gibt es nur von einen von uns ein Ende des Kira Falls. Aber ich werde über dich wachen und dich schützen. Ich bleibe an deiner Seite bis zum bitteren Ende. Dies ist mein letzter Brief an dich. Mehr hab ich nicht geschrieben. Jetzt bleiben dir nur meine Notizen. Ich vermisse dich und ich liebe dich.

In Liebe Kurai“

L zwang sich nicht wieder zu weinen. Er würde also Gesellschaft bekommen. Wer das wohl sein würde? Kurai schien ihn ja selbst lange nicht gesehen zu haben und dennoch war sie überzeugt, dass er kommen würde. Warum war sie nur so sehr davon überzeugt, dass derjenige kommen würde? Und was würde wohl in der letzten Notiz stehen? Er hatte bis jetzt noch gar nicht alle Notizen durch, musste aber feststellen, dass sie sehr präzise waren und auch schon frühere Ereignisse genau vorausgesagt haben. Im Datum konnte sie sich natürlich irren. So etwas perfekt zu berechnen war unglaublich schwer, aber sie hatte sich Mühe gegeben jedem Ereignis ein Datum zu zuordnen. Damit würde er sicher den Kira Fall lösen können. Die Daten aus seiner Ermittlung hatte er ja nicht mehr. Zum Glück hatte Kurai soweit vorausgedacht. An alles hatte sie gedacht. Sogar an einen Partner. L konnte es kaum abwarten diesen kennen zu lernen, aber erstmal brauchte er etwas Süßes.
 

Weit entfernt im fernen Amerika saß ein junger Mann in seinem Büro und war mit seinen Aufzeichnungen beschäftigt. Vor kurzem hatte man ihn zum Manager ernannt, was den Zorn mancher Kollegen auf ihn gelenkt hatte. Er verstand sie. Er war viel zu jung, um so schnell aufzusteigen. Eigentlich brauchte er nicht zu arbeiten. Geld hatte er bereits genug. Er gab nie mehr aus als nötig und sparte jeden Penny. Wofür er eigentlich sparte, wusste er selbst nicht.

Darüber hatte er auch nie nachgedacht. Ihn interessierten keine Reisen, keine schicken Autos oder sonstige Luxuswaren. Mit dem was er hatte, war er ganz zufrieden. Die Dinge, die er wirklich wollte, konnte er nicht mit Geld kaufen. Das wusste er nur zu gut.

Selbst sein Büro war schlicht eingerichtet. Keinerlei Deko. Keine Familienfotos. Nicht einmal Zimmerpflanzen standen hierherum. Es gab nur ein Regal, einen Schreibtisch und einen Stuhl. Auf dem Schreibtisch stand och sein Laptop. Das große Büro wirkte völlig leer. Jeder, der es betrat, fühlte sich hier unwohl. Daher bekam er gern Kunden zugeschickt, die eingeschüchtert werden sollte. Dieses Büro mit ihm darin war dazu in der Lage.

Seine eigene Erscheinung war auch recht ungewöhnlich. Sein Haar war schwarz, hatte aber einen starken bläulichen Stich, so dass ihm niemand seine wahre Haarfarbe glaubte. Ähnlich war es mit den Augen, die gelb-grün waren. Alle sagten ihm, dass sie seine Kontaktlinsen außergewöhnlich fanden, aber es war nun mal seine wahre Augenfarbe.

Genervt fuhr er sich durchs Haar. Hier musste er diesen widerwärtigen Anzug tragen. Ihm waren Rollpullover und Hosen viel lieber. Eigentlich hasste er seinen Job. Er sollte kündigen und sich etwas Neues suchen. Das sollte er wirklich tun.

Es klopfte und ein junges Mädchen betrat die Tür. Sie war ähnlich ungewöhnlich wie er. Ihr blondes Haar hatte sie sich rosa gefärbt und ihre Augen waren grau-braun. Sie trug am liebsten Kleider im Lolita Stil. Einfach passend.

„Mika, was führt dich hierher?“, fragte er froh von seiner Arbeit einen Augenblick befreit zu werden. Mika kam immer im passenden Augenblick.

„Yuki, ich hab dir einen Brief mitgebracht. Auf dem Brief steht, dass er wichtig sei und da dachte ich, dass ich dir lieber gleich vorbei bringe.“

Ihr Blick war verloren und traurig wie immer. Yuki war es von seiner Mitbewohnerin gewöhnt. Ein Lächeln brachte sie selten zustande.

„Von wem ist denn der Brief? Muss ja jemand wichtiges sein, wenn du mir den Brief vorbeibringst. Los sag schon, wer mir geschrieben hat.“

Yuki grinste Mika an, die zögerte und den Brief hervorholte. „Er ist von deiner Schwester.“

Sofort verschwand Yukis Lächeln und er sprang auf. Das war nun wirklich jemand Wichtiges. Yuki griff nach dem Brief und öffnete, nein, riss ihn förmlich auf. Ein Zettel fiel zu Boden, als er den Briefbogen auffaltete. Mika hob ihn auf und warte ab bis Yuki den Brief zuende gelesen hatte. Dieser war inzwischen bleich geworden. Mika sah ihn aus ihren unergründlichen Augen fragend an. Yuki setzte sich erstmal.

„Wir müssen sofort nach Japan.“

Eine Träne floss ihm durchs Gesicht. Mika nickte einfach nur. Sie würde ihm überall hinfolgen. Sogar in den Tod.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 7 Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Damit ist wohl das wichtigste Kapitel vorbei. Ich hoffe es hat euch so tief berührt wie mich. Mir fiel es schwer erst L und dann Kurai sterben zu lassen, aber ich hatte das Ganze nun mal so geplant. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Der erste Teil der FF ist damit beendet. Daher folgt als nächstes ein Zwischenkapitel bevor es mit der eigentlichen Handlung wieder weitergeht. Das Kapitel ist mir sehr wichtig und daher hoff ich, dass ihr mir Lob und Kritik in Form von Kommentaren da lasst. Vielen Dank, dass ihr dieses Kapitel gelesen habt.

Bis zum nächsten Kapitel eure tief trauernde Chiara

Zwischenkapitel: In der Stille

Jetzt ist es still, du liegst bei mir

Und nichts muss ich dir sagen.

Wir kreisen um denselben Stern,

Von Schwerkraft fort getragen.
 

Kurai saß im Auto und verkrampfte sich merklich. Neben ihr lag der tote L. Wieder hatte sie jemand verloren, den sie liebte. Erst ihre Eltern, dann Naomi und jetzt auch noch L. Sie zwang sich tief durchzuatmen. So viele Menschen, die sie geliebt hatte, waren vor ihren Augen gestorben. Es tat weh jeden zu verlieren, den sie liebte.
 

Niemand war mehr an ihrer Seite. Unwillkürlich drückte sie das Gaspedal noch weiter runter. Das war einfach nicht gerecht. Warum konnte niemand bei ihr bleiben? Tränen stiegen in ihren Augen, doch sie blinzelte sie weg.
 

Ein Autounfall durfte sie jetzt nicht bauen, denn das hier war zu wichtig. Ihr ging es jetzt nur noch drum den letzten Menschen, der ihr etwas bedeutete zu schützen. Ob das hier der einzige Weg dazu war? Sie wusste es nicht. Jetzt wollte sie ihre Entscheidung nicht mehr anzweifeln. Dazu war es zu spät. Wieder kämpfte sie gegen die Tränen.
 

Zum Glück war nur wenig Verkehr unterwegs. Sonst wäre das hier viel zu gefährlich worden. Um sie herum schien alles zu verschwimmen.
 

Nie hatte sie gedacht, dass sie so etwas tun konnte. Sie selbst hatte gesagt, dass sie sich nie aus Liebe für jemanden opfern würde. Doch genau das würde sie jetzt tun. Damals hatte sie es begriffen nachdem die erkannt hatte, dass sie L liebte. Ohne lange zu zögern hatte sie diesen Plan im Kopf gefasst. Mit der Hilfe von Resis ließ er sich ohne große Umstände umsetzen.
 

Resis. Wie viel sie ihrer Freundin doch verdankte, die ihrem Plan ohne großes Murren zugestimmt. Nur eine Bedingung hatte sie gestellt. Ein letztes Mal wollte sie Ryuk sehen. Danach würde sie mit ihr sterben. Kurai hatte ihr diesen Wunsch erfüllt, doch es schmerzte sie auch noch ihre Freundin zu verlieren. Es war alles so verdammt ungerecht.
 

Jetzt ist es still, du liegst bei mir,

Nur einen Wimpernschlag weit fort

Und doch so unerreichbar fern

Für jede Geste, jedes Wort.
 

Ihr Blick wanderte zu L und mit diesem Blick wanderten ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit. Das erste Mal hatte sie ihn bei der Begrüßungsfeier der Universität gesehen. Damals hatte sie ihn nicht einmal beachtet und war in Gedanken versunken gewesen.
 

Beim zweiten Mal hatte sie das Tennismatch von ihm und Light gesehen. Ihre Gedanken hatten sich wieder nur mit dem Kira Fall beschäftigt. Keinerlei Sympathie hatte sie für die beide empfunden. Letztendlich war sie nur neugierig gewesen. Sie hatte sogar eher den Augenkontakt mit Light gesucht. L hat für sie nicht wirklich existiert.
 

Ihre dritte Begegnung war ihre erste richtige Begegnung gewesen. Beinahe musste sie lachen, als sie an das viel zu große T-Shirt dachte. Die Situation passte nicht. Ihr war nicht nach lachen zumute. In diesem viel zu großen T-Shirt war sie hinein in die Ermittlung gestürmt. Sie sah das Gesicht von L vor sich, wie es rot anlief. Seine Verblüffung über ihren Auftritt und ihr Wissen. Aber er hatte sie beitreten lassen. Zum Glück. Sonst hätte sie nie erfahren, was es bedeutete zu lieben. Doch damals hatte sie nichts davon gewusst.
 

Als sie mit allein im Nebenzimmer saß, damit er sie überprüfen konnte, da hatte sie L das erste Mal wirklich wahrgenommen. Doch wieder nur für wenige Sekunden. Es schien fast als hätte der Kira Fall sie bei jeder ihrer Begegnung entzweit.
 

Kurai bog von der Landstraße ab in den Waldweg. Ihre Wut hatte sie aus dem Hotel stürmen lassen und hatte ihr eine Begegnung mit Resis gebracht. Ihre erste und einzige Freundin neben Naomi. Eine Freundin, die für sie sterben würde.
 

Kurai dachte zurück an Watari, der so freundlich zu ihr gewesen war. Ihm hatte sie alles zu verdanken. Ohne ihn wäre sie nie L begegnet und auch nie Resis. Ihm verdankte sie wirklich alles. Tränen lösten sich aus ihren Augen und sie hielt vor dem Landhaus.
 

Du kennst den Schmerz in meinem Bauch,

Die Fäden, die sich um mich ziehn,

Sind zu verwirrt um zu entfliehn,

Doch meine Sehnsucht kennst du auch.
 

Der Weg nach oben war schwer, aber nicht überwindbar. Sie konnte kaum glauben, dass L ihr so nah war, aber doch unerreichbar für sie blieb. Nichts würde er mit ihr teilen können. Nie würden sie etwas gemeinsam unternehmen können. Etwas teilen können. Nie würde sie ein Paar sein können. Der Kira Fall hatte sie entzweit.
 

Während sie mit L an der Seite die Treppe bewältigte, dachte sie weiter zurück. Watari hatte sie wirklich viel zu verdanken. Seinetwegen war sie zurück ins Ermittlungsteam gekommen und hat an diesem Tag L beim Schlafen zugesehen. Es war eine ihrer schönsten Erinnerungen. Das war sicher der Augenblick gewesen, als ihr Herz das erste Mal etwas wie Liebe und Zuneigung gefühlt hatte.
 

Der Zauber dieses Augenblickes schien unvergänglich zu sein und hielt sie immer noch gefangen. So wunderschön. Wie L langsam die Augen aufgeschlagen hat und sie angesehen hat. Ein Augenblick ganz ohne all die Masken mit denen man Tag für Tag herumlief. Ob er im selben Augenblick wie sie diese Wärme empfunden hatte? Ob er ihre Sehnsucht gespürt hatte? Konnte er dasselbe wie sie empfunden haben? Sie wusste es nicht, aber doch glaubte sie fest daran, dass es so gewesen war.
 

Es war einfach schön gewesen. Es war der perfekte Augenblick gewesen um Freundschaft zu schließen und um sich zu verlieben. Es war ein Moment gewesen, der nie hätte enden dürfen, doch er war zuende gegangen. So wie alles im Leben aufs Ende zusteuerte. Auch jetzt war ein Ende gekommen. Würde etwas Neues folgen? Oder würde das Alte ewig sterben?
 

Sie hatte das Schlafzimmer erreicht und legte L sanft auf das Bett. Ihre Sehnsucht nach ihm schien sie zu überwältigen. Sie wollte nur noch hier bei ihm liegen und das Ende nicht kommen lassen. Es sollte nicht enden. Doch es war bereits zuende. L war tot.
 

Jetzt ist es still, du liegst bei mir,

Ein dunkler Mond zieht seine Bahn.

Gedanken scharf wie Krallen

Fallen mich wie Wölfe an.
 

Kurai saß neben L und blickte ihn unverwandt an. Es enden zu lassen. Das machte ihr Angst. Sie wollte nur sich und L im Licht sehen. Ohne diesen dunklen Schleier, der sich über ihnen ausgebreitet hatte. Es war ein Schleier, der Fäden um sie spann und sie trennte. Der Kira Fall war dieser dunkle Schleier und diese Fäden, die sie entzweiten.
 

Kalt war L´s Gesicht, als sie es berührte. Nur einmal hatten sie aneinander berührt. Als sie die Hände gegeben hatte, um ihre Freundschaft zu besiegeln. Danach nie wieder. Es war immer eine Distanz zwischen ihnen gewesen. Ihre Herzen hatten sich langsam genähert, doch der Rest hatte die Distanz nicht überwinden können.
 

Sie erinnerte sich zurück an den Augenblick als L ihr gesagt hatte, dass er sich Sorgen machte. Es hatte die überrascht und verwundert. Es war ungewöhnlich gewesen für sie und doch glaubte sie, dass diese Worte damals mehr bedeutet hatten. Dann diese Idee mit dem Doppeldate und Lights Versuch sie zu verkuppeln. Doch Light hatte es nicht geschafft einem der beide auch nur ein Wort der Zuneigung zu entlocken. L hatte gesagt er mochte sie und das hatte ihr schon damals viel bedeutete und jetzt war es ihr noch mehr wert.
 

Das Doppeldate hatte sie mit Misa zusammengebracht, die sie aus irgendeinem Grund mochte. Selbst Light mochte sie auf ihre Art und Weise. So viele Menschen hatte sie kennen gelernt, die zu mögen gelernt hatte. Dann fiel ihr wieder ein, dass L sie an der Hand mit ins Zimmer von Misa gezogen hatte. Kurai blickte auf L´s Hand, die nun kalt in ihrer ruhte. Eine Träne tropfte aus ihrem Gesicht und fiel auf sein Gesicht.
 

Es war alles so ungerecht. Aber wenn sie nicht starb, wer würde dann L sein Leben schenken? Es konnte kein glückliches Ende für sie geben. Immer würde einer von ihnen sterben. Es war wie mit dem Fluch, der auf ihrem Schwert lag. Vielleicht würde sie diese beiden Flüche brechen können, in dem sie von eigener Hand starb. In ihrem nächsten Leben konnte sie hoffentlich mit L zusammen leben. Es tat so weh.
 

Du kennst den Schmerz in meinem Bauch,

Die Fäden, die sich um mich ziehn,

Sind zu verwirrt um zu entfliehn,

Doch meine Sehnsucht kennst du auch.
 

Es war die Zeit gekommen Abschied zu nehmen. Je länger sie blieb, desto schwerer würde es ihr fallen zu gehen. Schon jetzt wollte sie hier verweilen und die Welt anhalten. Es war unmöglich und das wusste sie auch. Der Moment ließ sich nicht aufhalten. Alles ging seinem Ende zu und ihrer Beziehung war nun mal nie ein gutes Ende vorherbestimmt.
 

Warum ging es nur so aus? Nie hatte sie die Chance erhalten glücklich zu sein. Aber sie hatte erfahren was Liebe bedeutete und dafür war sie dankbar. Sie musste endlich gehen. Sie sah L an. Etwas gab es noch was sie sich wünschte.
 

Kurai beugte sich über L und ließ ihr rotes Haar fallen. Rot und schwarz vermischte sich. Kurz hielt sie inne. Dann küsste sie L auf die Lippen. Dieser eine Kuss sollte ihr alles bedeuten. Für sie war es ihr erster richtiger Kuss. Etwas was bleiben würde. Doch es war auch ein Abschied für immer. Keine Träne konnte sie mehr zurückhalten. Die Tränen fielen auf das kalte und starre Gesicht von L. Es war Zeit zu gehen.
 

Langsam stand sie auf und versuchte all ihre Gefühle bei L zu lassen. Sie musste das jetzt tun. Es war Zeit zu gehen. Der Brief, den sie geschrieben hatte, konnte nichts von dem ausdrücken was sie gefühlt hatte und was sie nun in diesem Augenblick fühlte. Nichts davon konnte man in Worte fassen. Der Brief lag da. Ihr Schmerz wuchs ins Unendliche.
 

Ein letzter Blick auf L, der stundenlang dauern zu schien. Doch als sie den Blick löste, hatte sie das Gefühl keine einzige Sekunde zu ihm geblickt zu haben. Sie zwang sich nicht nachzugeben und drehte sich um. Mit einem geflüsterten „Ich liebe dich“ verließ sie den Raum endgültig.
 

Meine Arme breiten sich

Um dich aus wie Flammen.

In die Sonne stürzen wir,

Aus der wir beide stammen.
 

Der Weg zu ihrem Auto kam Kurai wie eine Ewigkeit vor. Die Nacht schien nicht enden zu wollen, doch Kurai wusste, dass die Zeit an ihr vorbei flog und nicht für sie Halt machte. Sie musste sich beeilen. Sie dachte zurück an L, der oben im Schlafzimmer lag und kalt und bleich war. Sie musste sich zusammenreißen. Das Katana schien nichts zu wiegen, so federleicht ließ es sich aus seiner Schneide ziehen.
 

Lange hatte sie nachgedacht wie sie sterben würde. Durchs Death Note konnte sie nicht sterben. Erst als sie vor zwei Tagen das Katana hervorgeholt hatte, war es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen. Natürlich würde sie durchs Schwert sterben.
 

Ihr Wunsch den Fluch dieses Schwertes zu brechen war einer Neugierde entstanden. Eine Neugierde, die sich vielleicht stillen ließ. Sie ließ alles zurück und hatte nur das Katana in der Hand. Die Wiese hinter dem Haus war ihr als geeigneter Ort vorgekommen, um zu sterben. Zumindest konnte sie bestimmen wie und wo sie starb.
 

Unter freiem Himmel zu sterben. Der Sternenhimmel war wunderschön in dieser Nacht. Er kam ihr so schön wie noch nie zuvor vor. Es kam keine Sternenschnuppe, die ihr einen Wunsch erfüllen konnte. Natürlich nicht. Kurai schloss die Augen und genoss es hier zu stehen. Ein letztes Mal den Wind an ihrem Körper zu spüren.

Es war kalt, doch das störte sie nicht. Es war ihre Nacht. Das konnte ihr keiner mehr nehmen. Das hier würde sie sich selbst nehmen.
 

Deine Arme halten mich,

Ach, wir werden Licht im Licht.

In die Sonne stürzen wir,

Aus der wir beide stammen.
 

Kurai atmete tief durch. Ihr Wunsch durch dieses Schwert zu sterben würde den Fluch vielleicht brechen, der auf diesem Schwert lag. Es war ein Glaube, der in ihr gewachsen war. Es war nun zuende. Wirklich zuende.
 

Ihr Geist suchte Resis in ihrem Inneren. Sie fand sie sofort. Resis war da und umfing sie mit Wärme. Beide wussten, dass der Tod sie auseinander reißen würde. Es war der letzte Augenblick ihrer Freundschaft, den sie noch genossen.
 

Das Schwert in ihrer Hand. Die letzte Träne, die sich aus ihrem Auge löste. Es ging schnell. Kurai fühlte nichts mehr. Alles was noch da war, war ihre Sorge um das Leben ihres geliebten L. Im selben Augenblick spürte sie die Sehnsucht von Resis nach Ryuk. Sie beide gaben etwas auf. Das verband sie für immer.
 

Kurai spürte wie Resis und sie ihre ganze Lebenszeit übertrugen. Langsam verschwand das Leben aus ihrem Körper und ihr Blick ging hoch ins Himmelzelt. Wie hell die Sterne doch leuchteten. Sie schloss ihre grünen Augen. L würde leben und mit dieser Gewissenheit starb Kurai unter dem Sternenzelt.
 

Meine Arme breiten sich (Halte mich)

Um dich aus wie Flammen. (Halte mich)

In die Sonne stürzen wir,

Aus der wir beide stammen.
 

~Ende~
 

7. Wahrheiten über Bis zum letzen Namen oder Dinge, die euch nie interessiert haben
 

1. Wahrheit: Der ursprüngliche Storyline

Der ursprüngliche Storyline war ganz anders und wahrscheinlich sogar der bessere. Warum ich ihn dann nicht genommen hab? Mir gefiel die Idee mit der Liebesbeziehung zwischen Kurai und L. Die existierte im ursprünglichen Storyline nämlich gar nicht. Ganz zu Beginn war geplant, dass Kurai eine der vielen Kira Anhängerinnen ist und ein Death Note in die Hände bekommt. Nachdem sie raus gefunden hat, wer Kira ist, bleibt sie bei Light und wird von ihm wie Misa benutzt. Sie verliebt sich in ihn und kommt seinetwegen in das Ermittlungsteam, wo sie auf L trifft, den sie zu Beginn hasst. Als sie herausfindet, dass Light sie nur ausnutzt, geht sie ihrer Wut den ultimativen Pakt ein und stirbt für L, um sich an Light zu rächen. Ich entschied mich gegen diesen Storyline, weil ich wollte, dass sich L und Kurai ineinander verlieren, aber ich muss zugeben der ursprüngliche Storyline war der bessere.
 

2. Wahrheit: Kurais Name

Kurais Nachname ist auch eine Besonderheit. Die Leute die X- Die Serie kennen mag es vielleicht aufgefallen sein was ich meine. Den anderen erkläre ich es natürlich. In der Serie ist der Mädchenname der Mutter von der Hauptperson Magami, was mit den Schriftzeichen für „Wahrhaftigkeit“ und „Gott“ geschrieben wird. Alle, die aus dem Magami Clan stammen, sind so genannte Kage-nie, das bedeutet „Schattenopfer“. Sie ziehen das Unglück auf sich, was eigentlich für andere bestimmt ist und opfern sich somit für diese Personen. Also versteckte sich hinter Kurais Nachname bereits die Art ihres Todes. Sie opfert sich für L und nimmt dessen Unglück auf sich. Daher dieser Nachname. Ihr Vorname bedeutet übrigens nicht „dunkel“ oder „düster“ wie manch einer vermuten würde, sondern „Rang“. Übersetzt man ihren ganzen Namen also, bedeutet er: „Rang eines wahrhaftigen Gottes“. Damit wäre das Geheimnis ihres Namens geklärt.
 

3.Wahrheit: Der ultimative Pakt

Der ultimative Pakt war von Anfang an geplant, aber ich gebe zu, dass ich mir erst im sechsten Kapitel Gedanken über ihn gemacht und ihn ausgearbeitet habe (In einer Freistunde in der Schule übrigens). Im „Bis zum letzten Namen“ wird nie ganz erklärt, was das ist, also erzähle ich euch jetzt die Geschichte des Paktes. Aber nicht die ganze Geschichte (siehe Resis Erläuterungen in Kapitel 6), sondern nur den Teil den Resis Kurai erzählt und der in der Geschichte gezeigt wird: Der wahre Grund, warum dieser Pakt verboten wurde. Die Halbshinigami merkten nämlich, dass sie mit ihrem Tod anderen Menschen ihre Lebenszeit übertragen konnte. Derjenige konnte leben oder auch schon tot sein. Nahm sich ein Halbshinigami sein Leben musste er sich nur auf den Menschen konzentrieren und seine Lebenszeit wurde übertragen. Das führte oft in brenzligen Situationen, aber auch in anderen Situationen, dazu das die Halbshinigami den Freitod wählte. Darum wurde der Pakt verboten und die Freundschaft aus dem Gedächtnis der Menschen verbannt. Kurai zögert nicht und geht den Pakt mit Resis ein. Hätten die beiden länger gelebt, wären sie vom König der Shinigami zu Tode verurteilt worden. So oder so wären sie gestorben.
 

4. Wahrheit: Kurai= Mary Sue?

Kurai ist entgegen aller Behauptung keine Mary Sue. Ich hab mir nur zuviel Mühe gegeben sie in die Story einzubinden. Intelligent musste sie sein und ein Death Note ebenfalls besitzen. Der andere Kram ist wirklich reine Übertreibung und ich hab mir vorgenommen, wenn ich die Geschichte fertig habe sie nochmal zu überarbeiten und dann solche Dinge wie ihre adlige Herkunft zu streichen. Sie ist also wirklich keine Mary Sue. Das könnt ihr mir glauben. Sie ist nur dafür da für L zu sterben und den Storyline von Death Note zu ändern. Mehr nicht. (Das klingt jetzt fies)
 

5. Wahrheit: Kurai und Light

Im Prolog spürt man noch etwas von dem Kurai - Light Feeling wie ich finde. Die beiden hätten sicher gut zusammen gepasst, wie ursprünglich geplant, aber es hat mir nun mal nicht in den Kram gepasst. Trotz allem haben sie ein interessantes Verhältnis zueinander. Kurai interessiert sich für Lights Psyche und ist völlig fasziniert von ihm. Light dagegen findet Kurai unheimlich, da sie ihm ebenbürtig ist und ihn zu dem ausspielt. So etwas kann seine Persönlichkeit natürlich nicht verkraften. Ihre Ähnlichkeit Naomi Misora treibt ihn fast in den Wahnsinn. Auch in den späteren Kapiteln wird er immer noch ein Problem mit ihr haben, da er nicht weiß, dass sie tot ist. Seine größte Angst besteht also darin das Kurai zurückkommen könnte und ihn erledigt. Auch Kurai hat extra für L was aufgeschrieben was Light betrifft. Diese seltsame Beziehung dauert also über den Tod hinaus, eben nur noch seltsamer. Also seid gespannt was noch kommen mag.
 

6. Wahrheit: Resis und Ryuk

Waren ähnlich wie Light und Kurai als Paar geplant, aber das kam mir zu abstrakt vor, dass Ryuk jemand lieben könne. Daher sind sie nur gute Freunde und Resis scheint ein wenig mehr für Ryuk zu empfinden. Das merkt man besonders daran, dass ihr letzter Wunsch ist Ryuk noch einmal wiederzusehen. Ich mag die beiden. Vielleicht schreib ich noch einmal eine Kurzgeschichte über die gemeinsame Vergangenheit der beiden. Diese seht ihr dann wohl im nächsten Zwischenkapitel.
 

7. Wahrheit: Tausendundein Fehler

„Bis zum letzten Namen“ wimmelt nur so von Fehlern und keinem fällt es wirklich auf. Es gibt viele Szenen, die gar nicht möglich sind und die ich bei der Überarbeitung auch noch ändern werde. Ich werde sicher noch weiterhin Fehler verzapfen, aber achtet nicht drauf. Ich merke selbst erst hinterher was ich da alles wieder angestellt habe. Wie gesagt in der Überarbeitung werde ich das alles nochmal ausbügeln, wodurch sich einige Szenen dann ändern werden, aber an der Story wird sich nichts ändern.
 

Das war es mit der Songfic und den 7 Wahrheiten über „Bis zum letzen Namen“. Mit dem achten Kapitel was demnächst kommt, beginnt dann der zweite Teil der Geschichte. Also ich hoffe euch hat es gefallen. Wie immer gespannt auf eure Meinung. Bis dann eure Chiara

Alive

Das Schlimmste an den nächsten Tagen war das Warten. Während man wartet, denkt man über viel zu viel nach. L war niedergeschlagen und versucht sich mit allem möglichen abzulenken. Als erstes hatte er Kurais Notizen geordnet. Sie hatte wirklich viel gewusst. Ohne über irgendetwas Bescheid zu wissen, hatte sie erahnt, dass er einen Nachfolger haben würde, der seine Arbeit übernehmen würde.

L´s Gedanken huschten zurück zum Wammy House, wo Mello und Near lebten. Er hatte keinen von beiden ausgewählt und so würden wahrscheinlich beide Kira jagen. Gemeinsam würde sie Kira sicher bezwingen können. L fragte sich, wo seine Rolle nun in dem ganzen Fall lag. Niemand wusste davon, dass er überlebt hatte und er war im Augenblick ganz allein. Trotz all ihrer Notizen hatte Kurai nie angemerkt, welchen Weg er nun gehen sollte.

Diese letzte Notiz musste wirklich entscheidend sein. Was für eine Notiz fehlte, war leicht zu sagen. Kurai hatte das Ende dieses Falles bereits vorausgesehen. Zumindest hatte sie das in ihrem Brief angedeutet. Eine Wendung des Kira Falls. Wie mochte sie wohl aussehen?

L hatte es irgendwann aufgegeben Kurais Notizen immer und immer wieder zu studieren. Geordnet hatte er sie auch schon, also blieb wieder nichts zu tun. Nichts zu tun bedeutete über Kurai und ihren Tod nachzudenken.

Das Katana stand in einem Ständer auf dem Tisch. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn er es zerstört hätte, doch Kurai hatte ihn gebeten dies nicht zu tun.

L schloss die Augen um das Schwert nicht länger ansehen zu müssen. Es war grausam gewesen sie dort draußen auf der Wiese zu finden. Ihr Gesicht zierte ein Lächeln, doch das Katana in ihrer Brust sprach von einer anderen Geschichte.

Wie konnte sie sich nur einfach für ihn opfern? Hätte er auch dasselbe für sie getan?

Er war sich nicht sicher. Er kam sich so schwach gegen Kurais Willen vor. Er hatte sie geliebt. Liebte sie auch jetzt noch und dennoch war er sich nicht sicher, ob er sich an ihrer Stelle für sie geopfert hätte. Immer hatte er vor allem soviel Angst.

Ganz besonders den Tod fürchtete er. Sie hatte ihn nie gefürchtet.

Wie sehr er doch Kurai bewunderte! Wie sehr er sie doch liebte und wie sehr er sie doch vermisste! Nicht einmal hatte er die Chance bekommen sie in die Arme zu schließen und ihr zu sagen was er empfand. Dieser dumme Kira Fall.

L beschloss einen Augenblick hinauszugehen. Früher hatte er nie soviel Zeit draußen verbraucht wie jetzt. Er mied die Wiese hinter dem Haus und spazierte durch den Wald.

Wann würde der angekündigte Besucher endlich eintreffen?

Wie lange sollte er noch warten und nichts tun? Was stand nun auf dieser letzten Notiz?

L blickte in den Himmel und fühlte sich so zerrissen wie die Wolken am Himmel. Wie sollte das nun weitergehen? Er fühlte sich schlecht und traurig.

In ihm tobte ein einziges Chaos. Verzweiflung durchströmte seinen Körper. Wut und Trauer waren seine täglichen Leitfäden. Wie sollte er so weiterleben?

Es tat weh an sie zu denken. Es zerriss ihm das Herz. L litt und wusste nicht weiter.

Seine Schritte führten ihn wieder zurück zum Haus.

Es sah nach Regen aus. Wie passend das doch zu seiner Stimmung war.

Im Augenblick hatte er nicht mal Lust auf etwas Süßes. Er zog sich zurück in einen Sessel und holte die Zeichnung hervor, die Kurai von ihm angefertigt hatte.

Es war sein liebstes Stück unter all den Dingen, die ihm von Kurai geblieben war und er betrachtete viel Zeit damit die Striche auf dem Bild mit den Augen zu verfolgen und sich Kurai beim Zeichnen vorzustellen.

In seiner Vorstellung lächelte sie ihm zu und er lächelte zurück. Dann sah er ihr still beim Zeichnen zu. Dieses Bild hatte sich so sehr eingeprägt, dass er manchmal glaubte, dass es wirklich geschehen war, doch es war dem nicht so.

Also blickte er zurück an den Tag, an dem er sie beim Schlafen beobachtet hatte. Ihre friedliche, sanfte Aura. Er hing dieser Erinnerung stundenlang nach.

Sein ganzer Tatendrang hatte sich ins Nichts verabschiedet. Es drängte ihn nicht mehr den Fall zu beenden. Alles was er wollte war bei Kurai sein.

Ein Klingeln schreckte L aus seinen Tagträumen. Sofort sprang er auf.

War der angekündigte Besucher endlich gekommen oder hatte jemand von seinem Aufenthaltsort erfahren? Vorsichtig näherte er sich der Tür.

Es gab keinen Sehschlitz, also musste L die Tür öffnen um zu sehen wer dahinter stand.

Den jungen Mann, der in seinem Sichtfeld auftauchte, kannte er nicht.

„Bist du L Lawliet?“, wurde er nun von seinem Gegenüber gefragt.

Endlich war das Warten vorbei. Der Besucher war angekommen.
 

Yuki hatte am selben Tag noch seinen Job als Manager gekündigt. Mika hatte er bereits zurück in ihre gemeinsame Wohnung geschickt. Er brauchte erst einmal einige Minuten für sich. Raus aus der Firma und an der frischen Luft einen klaren Kopf bekommen.

Kurais Brief hatte ihn entsetzt und verwirrt.

Der junge Mann schüttelte fassungslos den Kopf, als er den Brief in einem nahe gelegten Park noch einmal las. Wie konnte sie nur davon schreiben, dass sie bald sterben würde?

Ihre dringende Bitte an ihn, dass er sofort nach Japan kommen solle und sich dort mit einem gewissen L Lawliet treffen solle, der ihm alles weitere erklären sollte.

Die Verzweiflung und die Angst vor dem Tod klangen so echt in ihren Worten wieder.

Er seufzte und fuhr sich durchs Haar. Was sollte er nur tun?

Seiner Schwester konnte er keinen Wunsch abschlagen. Das wusste sie genau.

Er würde also seine Sachen packen und mit Mika nach Japan fliegen. Warum jetzt?

Jahrelang hatte sie nichts von sich hören lassen und geschwiegen. Stets hatte er sich Sorgen um sie gemacht und gehofft sie würden ihren Streit beilegen. Doch es war nichts von ihr gekommen und er hatte sich nicht aufdrängen wollen. Warum jetzt?

Tränen tropften auf den Boden. Was war nur mit ihr geschehen? Warum war er jetzt nicht bei ihr und konnte sie beschützen? Warum saß er verdammt nochmal in Amerika und war von Kurai durch einen Ozean getrennt?!

Yuki stand von der Band wieder auf und wischte die Tränen unbeholfen weg. Er griff nach seinem Handy und wählte die Nummer der Telefonauskunft.

Dort fragte er nach der Nummer der erstbesten Reiseagentur. Kaum hatte er wieder aufgelegt, wählte er die Nummer, die er erhalten hatte. Eine junge Frauenstimme erklang.

Sein Anliegen trug er ohne größere Umwege vor und bat sie zwei Tickets für den nächsten Flug nach Japan zu besorgen. Erst schien nichts zu machen zu sein, doch dann fand sie zwei Plätze für ihn. Der Flug würde morgen Nacht starten.

Nun fühlte Yuki sich ein wenig besser. In Gedanken ging er schon einmal durch, was er alles noch brauchte. In der Nähe der Wohnung gab es einen kleinen Supermarkt. Dort würde er das Wichtigste kaufen können. Geld brauchte er auch.

Also wand er sich Richtung Bank. Davon gab es auch eine in der Nähe seiner Wohnung. Während er ging, schrieb er eine SMS an Mika und bat sie schon mal mit dem Packen anzufangen. Er wusste, dass sie noch genug Zeit hatten bis zum Abflug, aber er ertrug keine einzige Minute mehr in Unwissenheit. Beschäftigung war Ablenkung.

Genau das brauchte er jetzt. Nachdenken konnte er auch später noch.

Wenn er wieder da war, musste er Mika alles genau erklären. Nie würde sie von selbst etwas nachfragen. Überall kam sie mit hin ohne eine Frage zu stellen. Sie hatte so ein gottloses Vertrauen in ihm und das machte ihn stolz. Niemand hatte ihm je so sehr vertraut und auch er konnte sich immer zu hundert Prozent auf Mika verlassen.

Das sie mitkam, hatte er nie bezweifelt. Er sprach eh stets nur in der Wir-Form.

Es hatte sich in den zwei Jahren, die sie nun schon zusammenlebten einfach festgesetzt.

Yuki sah hinauf in den Himmel. Kurai und er waren nie wirklich ein Wir gewesen und er hatte sie trotz allem sehr geliebt. In ihrem Brief hatte sie um Verzeihung gebeten für all ihre schrecklichen Worte und ihm gesagt, dass sie ihn gern habe. Sehr gern sogar.

Allein das war ein Grund nach Japan zu fliegen und sie in die Arme zu schließen. Eine endgültige Versöhnung herbeizuführen. Er wollte nicht glauben, dass ihr etwas zugestoßen war. So durfte es nicht sein. So konnte es nicht sein.

Seine Schritte beschleunigten sich. Er hatte nachgedacht. Fataler Fehler. Er sollte sich beeilen. Mika wartete sicher schon ungeduldig auf ihn. Und Kurai wartete noch viel dringender auf ihn. Er musste sich beeilen. Laufen um zu erreichen was ihm lieb war.
 

Mika hatte bereits angefangen zu packen bevor sie Yukis SMS erhalten hatte. Sie hatte die Verzweiflung in seiner Stimme gespürt und wusste, dass es sehr dringend war aufzubrechen. Manchmal hatte er von seiner Schwester gesprochen. Mika hatte sie nie kennen gelernt.

Ob sie wohl so ein Mensch wie ihr Yuki war? Ob sie Freunde werden könnten?

Er hatte geweint. Es musste etwas Schlimmes sein. War seine Schwester gestorben?

Oder war ihr etwas zugestoßen? Sein bleiches Gesicht sah sie vor ihrem geistigen Auge.

Mika hatte nicht lange überlegt und beschlossen alles einzupacken was sie besaß.

Ihr Gefühl sagte ihr, dass sie nicht zurückkommen würden. Japan würde nun ihre neue Heimat werden. Wie es dort wohl sein würde?

Zum Glück hatte sie nicht viele Dinge, die sie einpacken konnte. Es ging schnell vonstatten. Sie wusste, dass sie hier nichts vermissen würde. Die Schule hatte sie nie gemocht und war nur hingegangen, weil Yuki es so wollte. Freunde hatte sie keine. Ihr Leben beschränkte sich auf das mit Yuki. Er war ihre Familie. Ihr einziger Freund.

Traurig blickte sie hinaus aus dem Fenster. Der Tag neigte sich seinem Ende zu. Draußen liefen die Menschen geschäftig herum. Es war so hektisch wie an jedem Tag.

Hier drinnen schien die Zeit still zu stehen. Alles hier wartete auf Yukis Rückkehr. Bald würde er kommen. Sie war noch nicht ganz mit Packen fertig.

Mika beschloss lieber erstmal etwas zu kochen. Yuki brauchte eine warme Mahlzeit. Also suchte sie in den Schränken in der Küche Zutaten für einen Eintopf zusammen.

Es war eine entspannende Arbeit. Man brauchte nicht darüber nachzudenken was man tat, sondern tat es einfach. Gemüse klein schneiden. Kartoffeln schälen. Den Eintopf umrühren. Nichts davon war anstrengend. Mika liebte das Kochen. Sie konnte sich dabei fallen lassen.

Es war ihre Art Stress abzubauen. Es war ihre Art sich zu entspannen und sich zu beruhigen.

Yuki liebte ihr Essen und würde sich über einen Eintopf freuen.

Nachdem Essen konnten sie dann weiterpacken und diese Wohnung verlassen. Geflogen war Mika noch nie und irgendwie freute sie sich ein wenig darauf. In den Himmel zu steigen wie ein Vogel war sicher ein schönes Erlebnis. Frei sein wie ein Vogel wer träumte nicht davon.

Von seinen Gedanken fort getragen zu werden an einen weit entfernten schönen Ort.

Das nannte man wohl träumen. Sie träumte gern vor sich hin beim Kochen.

Da war eine Welt, die nur ihr gehörte und wo sie sich vor niemanden zu verstecken brauchte. Es war ein schöner Platz, wohin sie gerne floh, wenn die Realität erdrückend schwer war.

Jeder Mensch hatte wohl so einen Ort. Jeder hatte andere Vorstellung.

Nie hatte sie gefragt wie Yukis Zufluchtort wohl aussah. Wollte sie es überhaupt wissen?

Nein wollte sie nicht. Der Ort gehörte Yuki. Ihren Zufluchtsort wollte sie auch mit niemand teilen, denn dann konnte sie sich nicht mehr dahin zurückziehen.

Der Eintopf kochte leise vor sich hin. Es war so still. Mika mochte das nicht.

Yuki ließ es sich zuviel Zeit. Sie wollte nicht allein sein. Sie hasste es alleine zu sein.

Nie wieder wollte sie verlassen werden und allein sein. Nie wieder.

Yuki hatte ihr versprochen immer bei ihr zu sein. Keine Angst sollte sie haben, hatte er ihr gesagt, denn er würde immer zu ihr zurückkehren. Daran glaubte sie fest.

Die Tür öffnete sich und ein Schlüsselbund klimperte. Yuki war zuhause.

Nur wenige Sekunden später stand er in der Küche neben Mika.

„Das sieht ja lecker aus. Ich denk schon mal den Tisch.“

Yuki holte Teller, Besteck und Gläser aus den Schränken hervor und deckte den Tisch. Mika sah ihm seine Traurigkeit an. Heute pfiff er nicht mal munter vor sich.

Nach dem Essen würde er ihr sicher erklären was los war und wen nicht, war es ihr auch egal. Sie würde trotzdem mitgehen, auch wenn sie den Grund nicht kannte.

Der Eintopf war fertig und das Essen konnte beginnen. Morgen würde das Leben eine andere Wendung nehmen und sie in eine neue Richtung führen.
 

Den jungen Mann, der in seinem Sichtfeld auftauchte, kannte er nicht.

„Bist du L Lawliet?“, wurde er nun von seinem Gegenüber gefragt.

Endlich war das Warten vorbei. Der Besucher war angekommen.

L hatte die Tür nun weit geöffnet. „Ja der bin ich“, antwortete er.

Jetzt kannte noch jemand seinen richtigen Namen. Obwohl nein, der junge Mann war der einzige, der diesen Namen kannte. Alle anderen waren gestorben. Watari war tot und Kurai auch. Niemand mehr da von denen die er liebte.

„Wie ist dein Name?“, fragte L um auch den Namen seines Gegenübers zu erfahren.

Der zog überrascht die Augenbraue hoch. „Ich dachte du erwartest mich. Dann musst du doch meinen Namen kennen, aber wenn dem nicht so ist will ich mich vorstellen. Mein Name ist Yuki Magami. Ich bin Kurais älterer Bruder. Freut mich dich kennen zu lernen!“

Kurais Bruder! Ohne es zu wollen riss L die Augen auf. Das war wirklich eine Überraschung. Mit so etwas hatte er nie gerechnet. Woher denn auch? Eigentlich wusste er ja nichts über Kurai, denn er hatte nie die Chance gehabt mehr zu erfahren.

„Kurai hat mir nicht gesagt wer kommen würde. Nur das wer kommt“, entschuldigte L seine --ihm peinliche- Unwissenheit und ließ Yuki Magami eintreten.

Der Blauhaarige sah sich um. Er war ungewöhnlich. Sowohl Haar- als auch Augenfarbe, aber nicht nur das. Er besaß etwas in seiner Haltung. Etwas das ihn noch ungewöhnlicher machte.

Wirklich ein außergewöhnlicher Mensch. Genauso wie Kurai. Unverkennbar Geschwister.

„Wo ist Kurai? Sie ist doch nicht wirklich tot oder? Sag mir, dass es nicht wahr ist!“

Die plötzliche Emotionalität von seitens Yukis verdatterte L. Schnell fing er sich. Doch was sollte er antworten? Er kannte den Schmerz, den Yuki dann zu erleiden hatte. Niemand sollte so etwas ertragen müssen. Aber nichts zu wissen war noch viel schlimmer.

„Sie ist tot. Kurai starb hier vor drei Tagen. Es tut mir leid.“

L spürte die Tränen wieder über sein Gesicht laufen. Auch Yuki verbarg seine Tränen nicht. Der Blauhaarige war viel emotionaler als seine Schwester. Mit Yukis Eintreffen war L in Gedanken sofort wieder bei Kurai. Stockend begann er zu erzählen was geschehen war. Es war erleichternd endlich jemandem die ganze Geschichte zu erzählen. Yuki war ein aufmerksamer Zuhörer, der L nur unterbrach um kurz in sein Taschentuch zu schnauben, was ihm nicht viel brachte, da er gar nicht aufhörte zu weinen. Yuki erzählte, nach Ende der Geschichte von Kurais Tod, auch ein wenig über sie. L erfuhr einige Dinge über Kurai.

Es war ein seltsames Gefühl mit einem Fremden in einem Raum zu sitzen und sich dennoch so stark mit ihm verbunden zu fühlen, als wären sie Brüder oder Kameraden. Dabei verband sie nur die Trauer um Kurai. Aber es war gerade eben diese Verbundenheit, die die beiden an diesem Tag zusammenschweißte. Das war ihnen zu diesem Zeitpunkt nur nicht bewusst.

„Also willst du an diesem Kira Fall weiterarbeiten?“, fragte Yuki am Ende seiner Erzählung.

L nickte. Er wusste zwar immer noch nicht, wie sein Weg von jetzt an aussehen würde, aber eins war mir ihm in den letzten Tagen sehr klar geworden. Er musste diesen Fall beenden, damit Kurais Opfer einen Sinn hatte. Etwas anderes konnte er jetzt eh nicht tun.

„Dann werde ich dir helfen.“ Yuki strotze nur so vor Entschlossenheit. „Es wird in ihrem Sinne gewesen sein. Sonst würde sie uns nicht nach ihrem Tod noch zusammenführen.“

L wollte ihn nach der Notiz fragen, doch Yuki war aufgestanden und schritt durch den Raum auf das Katana zu. Er schien es nicht zu wagen es anzufassen, denn er betrachtete es nur.

„Es hat soviel Unglück über unsere Familie gebracht. So viele haben ihr Leben mit diesem Schwert beendet. Es ist wirklich ein verfluchtes Schwert.“

Yuki schüttelte den Kopf und drehte sich wieder zu L um. „Ich möchte gerne Kurais Grab besuchen bevor wir weiter besprechen, was wir nun tun werden. Ich möchte meiner Schwester die letzte Ehre erweisen und ihr Blumen bringen.“

L nickte. „Ich bring dich hin. Auch ich war noch nicht an ihrem Grab gewesen.“

Yuki nickte gedankenverloren und gemeinsam verließen sie das Gebäude, um an Kurais Grab ein letztes Gebet zu sprechen.
 

Draußen regnete es in Strömen. Light stand am Fenster und sah hinaus.

Seit L´s Tod waren einige Tage ins Land gegangen. Light war mit Misa in eine Wohnung gezogen, wo sie auch eine neue Zentrale errichtet hatten für ihre Jagd nach Kira. Nun befand er sich in der Position von L und war sein Nachfolger. Eine gefährliche Doppelrolle, aber er machte sich keine Sorgen darum.

Etwas anderes lag ihm auf den Herzen. Seit dieser Nacht war Kurai verschwunden. Ein letzter Telefonanruf von ihr war alles gewesen und danach hatte sich jede Spur von ihr verloren.

Das zerstörte sein Siegesgefühl. Er hatte versucht sie zu töten, doch dann hatte Ryuk ihm von diesem verfluchten Pakt erzählt. Er konnte sie nicht töten. Irgendwo da draußen war Kurai und kannte sein Geheimnis. Dagegen konnte er nichts unternehmen und dieses Gefühl war ihm verhasst. Jedes seiner Probleme hatte er bis jetzt mit seinem Death Note und seinem Verstand lösen können, doch dieses eine Mal wusste er keine Lösung.

Er überlegte Kurai als Komplize Kiras suchen zu lassen, um ihren Aufenthaltsort zu erfahren. Doch ihm war klar, dass er dann nur unnötigerweise die Aufmerksamkeit aller auf Kurai richten würde. Wenn jemand von den anderen sie zu ersten finden würde, konnte es in einer Katastrophe für ihn enden. Ein Privatdetektiv war da vielleicht die einfachste Lösung.

Aber auch hier gab es Tücken. Und vor allem wusste er nicht, was er tun sollte, wenn er Kurai gefunden hatte. Sollte er sie mit seinen eigenen Händen umbringen? Oder sollte er versuchen sie auf seine Seite zu ziehen? Doch konnte er ihr überhaupt vertrauen?

„Light, das Essen ist fertig!“ Misa stand in der Tür des Schlafzimmers und lächelte breit. Hinter ihr erkannte er Ryuk, der dabei war einen Apfel zu essen. Ihm dagegen war nicht nach Essen zumute. Ihm lag etwas schwer auf den Magen. Dennoch drehte er dem Regen den Rücken zu und folgte misa in die Küche. Die anderen Ermittler des Teams waren für heute bereits gegangen und so konnte er ganz offen mit Misa und Ryuk reden.

„Gibt es keine Möglichkeiten Kurai mit dem Death Note zu töten?“

Ryuk zuckte mit den Achseln. Ihm war die ganze Sache nicht geheuer. Außerdem sah er nicht ein, warum er Light helfen sollte. Er kannte sowieso keine Antwort auf Lights Frage.

„Kurai hat doch bis jetzt nichts gegen uns unternommen. Solange sie nichts tut, ist es doch egal wo sie ist. Du machst dir viel zu viele Sorgen, Light. Lächele doch mal mehr!“

Misas Hand griff seine und er wollte sie wieder abschütteln, beließ es dann aber doch. Er hatte kein Interesse daran mehr zu lächeln, doch ihm war lieber, dass er endlich eine Lösung fand um Kurai zu finden und auszulöschen. Doch Misa hatte auch Recht. Noch war sie ihm nicht gefährlich geworden. Vielleicht beobachtete sie von nun an den Fall aus der Entfernung, weil sie ahnte, dass er sie nicht am Leben lassen würde. Er sollte sich Zeit lassen und nichts überstürzen. Irgendwann würde er sie schon finden und sie würde sterben wie all seine anderen Feinde auch. Aber solange konnte er auch weitergrübeln, um eine Lösung zu finden, denn Kurai würde er nicht aus seinen Gedanken verbannen können.

Light hatte einfach ein ungutes Gefühl. Hinter Kurais Verschwinden lag für ihn mehr als nur eine Flucht. Sie war intelligent und würde ihm sicher Schwierigkeiten bereiten. Er konnte diese Frau einfach nicht ausstehen. Von der ersten Sekunde war sie ihm verhasst gewesen, da sie Naomi Misora viel zu ähnlich war. Warum konnte er sie nicht genauso leicht loswerden? Es war als verfolgte ihn Naomi immer noch. Er konnte dieses Gefühl nicht ertragen. Hätte er sie nur schon vorher aus dem Weg geräumt, dann hätte er jetzt nicht dieses Problem am Hals. Es war zu spät um sich Vorwürfe für das Geschehene zu machen. Light seufzte und entzog seiner Hand Misas Griff. Er sollte sich lieber auf seine Studium und sein Job als neuer L konzentrieren. Als er wieder im Schlafzimmer war, regnete es immer noch. Die Wolken erschienen immer dunkler geworden zu sein, so als wollten sie sein ungutes Gefühl unterstreichen und ihm sagen, dass er sich in Acht nehmen sollte. Doch er wand den Blick ab und legte sich ins Bett. In der Nacht prasselte der Regen unentwegt ans Fenster, doch Light schlief tief und fest ohne zu ahnen, dass sein ungutes Gefühl mehr als Recht hatte.
 

Es war eine stille Fahrt zum Friedhof gewesen. Yuki war wie seine Schwester vor langer Zeit erst einmal stehen geblieben um die Kirche zu betrachten, die auf ihn eine ungewohnte Faszination auswirkte. L hob nicht einmal den Blick, sondern ging durch das Tor vorbei an die Kirche und betrat den Weg, der zum Friedhof führte.

Es hatte angefangen zu regnen und Yuki war damit beschäftigt seinen Regenschirm aufzuspannen. L blieb mit hängenden Schultern vor dem Grabstein stehen, auf dem nur ein einziger Name stand, der nicht ihrer war und auch nicht seiner. In dem Grab sollte Ryuzaki ruhen, doch dem war nicht so. Darunter war schwach eingraviert der Todestag. Auf dem Grab lagen einige Kränze, die sicherlich vom Ermittlungsteam stammten. Sonst war das Grab furchtbar schmucklos. Ein einfacher, einfarbiger Grabstein auf dem sich ein Kreuz befand. Aber anders hatte sie es nicht gewollt. Der Regen hat L längst durchnässt, doch Yuki, der nun zu ihm aufgeschlossen hatte, hielt dennoch den Regenschirm über sie beide.

Es blieb still. Beide hingen ihre Gedanken nach. Es war schwer damit klar zu kommen, dass Kurai nicht wieder zurückkommen würde. Yuki hatte auf dem Weg hierher einen riesigen Strauß Blumen besorgt. Es war ein Strauß mit Orchideen, Rosen und Lilien. Eine seltsame Kombination wie L fand, doch er fragte nicht weiter nach. Yuki legte die Blumen auf den Grabstein und blieb in der Hocke sitzen, um ein Gebet für Kurai zu sprechen.

Der Himmel schien auch seine Tränen zu vergießen. KL blickte hoch in die Wolken und ließ die Regentropfen auf sein Gesicht fallen. War Kurai jetzt oben im Himmel und sah hinab?

Er hatte nie an irgendetwas geglaubt. An keinen Gott, sondern nur an die Gerechtigkeit. Jetzt fragte er sich das erste Mal, ob es einen Himmel für die Verstorbenen gab und ob dort oben auch ein Gott wohnte. Würde dann dieser Gott auch Light für seine Taten bestrafen? Konnte er zu einem Werkzeug Gottes werden, um Light zum Schafott zu geleiten?

L ging neben Yuki in die Hocke und betete zum ersten Mal. Es war ein seltsames Gefühl und doch kam es L in diesem Augenblick richtig vor. Es sollte so sein.

Die beiden jungen Männer waren völlig durchnässt, als sie sich wieder erhoben. Der Regenschirm lag längst neben Kurais Grab. Yuki hob ihn wieder auf und machte ihn zu.

„Ich bin soweit. Wir können wieder zurück. Aber wir müssen vorher noch jemand abholen.“

L zog überrascht die Augenbraue hoch, doch Yuki hatte ihm bereits den Rücken zugedreht und ging zurück durch den Park zu seinem Auto. Also musste L mit seiner Frage warten bis sie wieder im trockenen Auto saßen. Kaum saß L wieder neben dem Blauhaarigen fragte er.

„Wen müssen wir noch abholen? Ist etwa noch jemand mit dir gekommen?!“

Yuki nickte und fuhr los. „Ich hab eine Mitbewohnerin. Ich hab sie vor einigen Jahren gefunden und bin nun so etwas wie ihr Vormund. Ihr Name ist Mika. Sie ist nett, aber ein wenig seltsam. Sie wird uns schon zu helfen wissen. Glaub mir.“

L war nicht sehr begeistert, aber er wollte nichts sagen bevor er das Mädchen nicht kennen gelernt hatte. Außerdem wollte er Yuki vertrauen. Er brauchte Hilfe und eigentlich fand er den jungen Mann auch sehr vertrauenswürdig. Es würde schon klappen. Was konnte groß schief gehen? L lehnte sich zurück und sah hinaus aus dem Autofenster.

Draußen war kaum jemand unterwegs. Die Stadt war wie leergefegt von dem heftigen Regen. Hier war niemand unterwegs, der ihn erkennen würde. Besonders Light würde nicht unterwegs sein. Der saß sicher im Trockenen und lachte sich ins Fäustchen, da er glaubte gewonnen zu haben. Doch da hatte er sich zu früh gefreut. L war noch hier.

Gesiegt hatte noch niemand und Light würde als Kira nie siegen. Dafür würde L schon sorgen. Yuki hielt vor einem recht billigen Hotel an und stieg aus.

„Bleib hier sitzen. Ich hol nur Mika und unsere Sachen.“

Damit schlug er die Autotür zu und eilte durch den Eingang des Hotels hinein. L war in der Zwischenzeit furchtbar langweilig. Ihm fiel keine Beschäftigung ein und er war schon am Überlegen, ob er das Radio anmachen sollte, um wenigstens ein wenig Musik zu hören, als Yuki mit zwei Taschen bepackt wieder zum Auto zurückkehrte. Hinter ihm war ein Mädchen, das einen Regenschirm aufgespannt hatte, so dass L ihr Gesicht nicht erkennen konnte. Erst als sie beim Auto ankam, machte Mika den Schirm zu und L musste überrascht feststellen, dass Mika noch eine Schülerin der Highschool war. Sie sah wirklich ungewöhnlich aus und passte damit perfekt zu dem ungewöhnlichen Yuki. Und L selbst war auch nicht gerade gewöhnlich. Was für eine interessante Kombination als Team.
 

Die Rückfahrt war ebenso schweigsam wie die Hinfahrt mit dem Unterschied, dass nun Mika auch noch auf der Rückbank saß. L fiel gar nichts, worüber er sprechen konnte und er wollte lieber schnell zurück ins Haus, was für ihn in den wenigen Tagen schon eine Heimat geworden war. Bald würden Near und Mello auf die Bildfläche treten. Es würde nicht mehr lange dauern bis Roger, der Leiter des Wammy Houses, indem L selbst seine Kindheit verbracht hatte, über seinen Tod informiert werden würde. Roger würde es glauben und die Nachricht an Near und Mello weiterleiten.

Was würden sie dann unternehmen? Würden sie sofort eingreifen? Wahrscheinlich nicht. Kurai hatte das Ende der Schlacht erst in fünf Jahren prophezeit. Würden ihre Berechnungen stimmen? Sie hatte schon so oft richtig gelegen. Doch konnte sie auch bei Personen richtig liegen, die sie gar nicht kannte und von denen sie gar nicht gewusst hatte, dass es zwei mögliche Nachfolger gab? L wollte an Kurai glauben, aber auf der anderen Seite konnte er nicht glauben, dass ihre Berechnungen über so einen großen Zeitraum immer noch exakt waren. L wusste nicht, was auf ihn zukommen würde. Das hatte er vorher auch nicht gewusst und er fühlte sich auch jetzt nicht schlauer nur weil er Kurais Notizen besaß.

Was würde nur auf der Notiz stehen, die Yuki noch hatte? Hoffentlich zeigte er sie ihm gleich, wenn sie zurück waren. Dann waren sie da und sie stiegen aus.

Doch an die Besprechung schien Yuki noch gar nicht zu denken. Er nahm ihr Gepäck aus dem Auto und ging ins Haus. L merkte, dass Yuki vor langer Zeit schon einmal hier gewesen war.

Zielstrebig ging er in die erste Etage. Mika folgte ihm wie einen Schatten. Verwundert blieb L erst unten stehen bevor er sich doch entschied ihnen zu folgen. Oben angekommen hatte Yuki bereits Mika in eins der Schlafzimmer verwiesen und hatte ihr ihren Koffer in die Hand gedrückt, damit sie auspacken konnte. Yuki nahm das dritte Schlafzimmer, das es hier oben gab. L konnte seine Ungeduld nur schwer verbergen, als er sah das Yuki anfing auspacken. Doch Yuki scheuchte ihn heraus und L ging wieder hinunter ins Wohnzimmer.

Es dauerte fast eine halbe Stunde bis beide ausgepackt hatten und wieder unten im Wohnzimmer saßen. Mika und Yuki hatte sich beide umgezogen. L hatte bereits wieder ganz vergessen, dass er nasse Kleidung trug. Diese war aber inzwischen getrocknet.

Ungeduldig fragte L: „Können wir nun endlich mit der Besprechung anfangen?“

Yuki hob beschwichtigend die Hände. „Natürlich, aber alles zu seiner Zeit. Schließlich haben wir davon wie es aussieht sehr viel. Ich glaube auch nicht, dass Kurai wollte das wir jetzt schon in die Geschehnisse eingreifen. Ich bin vielleicht nur im Besitz einer Notiz, aber sie eröffnet einen alles. Sozusagen der Schlüssel zu den anderen Notiz.“

Yuki kramte in seiner Tasche und holten einen Briefumschlag hervor. L beugte sich gespannt nach vorne. Endlich erfuhr er, was in dieser Notiz stand. Yuki holte ein gefaltetes Blatt Papier aus dem Umschlag und falte es auf. Für L war er dabei viel zu langsam.

Dann war das Blatt auseinander gefaltet, doch Yuki machte keine Anstalten es L zu reichen.

„Du musst wissen, dass das, was Kurai geplant hat, möglicherweise nicht in deinem Sinne ist. Sie hatte schon immer ihre ganz eigene Ansicht der Dinge. Wenn du es liest, solltest du im Hinterkopf behalten, dass du immer noch frei entscheiden kannst, was du tun willst. Du bist Kurai nichts schuldig und ich werde dir auch helfen, wenn du dich gegen Kurais Plan entscheidest. So oder so wird Kira fallen müssen. Das sehe ich ein. Du musst deine Entscheidung auch noch nicht heute treffen. Lass dir alle Zeit, die du hast.“

Yukis Worte verwunderten L. Was hatte Kurai geplant? Yuki reichte ihm die entscheidende Notiz und neugierig begann L zu lesen. Mit jedem Satz wurden seine Augen größer. Das war unglaublich! Das konnte sie nicht ernst gemeint haben! Als er zuende gelesen hatte, verfiel er in ein lang anhaltendes Schweigen. Darüber musste er wirklich länger nachdenken.

Was sollte er nun tun? Kurais Plan war wahnsinnig und selbstmörderisch. Nichts davon hätte er sich im Traum ausgemalt. Sollte er es dennoch wagen? Ganz musste er sich ja noch nicht entscheiden. Doch Yuki hatte Recht. Kira musste fallen und untergehen.

L klatschte in die Hände. „Dann lasst uns anfangen. Wir haben viel zu tun!“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~Kapitel 8 Ende ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Das wäre die Einleitung in den zweiten Teil. Sie ist ein bisschen kurz geraten, aber das nächste Kapitel wird sicher wieder länger. Nun wird es vier Hauptprotagonisten (L, Yuki, Mika und Light) geben. Im nächsten Kapitel wird es zu einer aufregenden Begegnung kommen, die alles durcheinander wirbeln wird. Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen und ich hoffe ihr lasst eure Meinung da. Das nächste Kapitel trägt den Namen „Coincidence“. Freut euch drauf. Bis zum nächsten Kapitel

Eure Chiara



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von: abgemeldet
2010-07-09T16:39:51+00:00 09.07.2010 18:39
hab die ganze FF durch gelesen
sie ist echt genial
Kurai tut mir leid
BB schreib bald weiter BIDDE
^_____^
Von:  Xynn
2009-09-10T22:21:55+00:00 11.09.2009 00:21
Hey :)
Also ich muss sagen die Story hat mich wirklich mitgerißen und ehrlich gesagt konnte ich nicht aufhören sie zu lesen. Habe mir nun in den letzten stunden pausenlos deine FF eingezogen :)
Ich finde deinen schreibstil gut und auch die Story is schön ausgedacht ( Hab da auch immer so große auschweifungen, bloß nix einfaches ) Normalerweise hätte ich nicht auf eine FF geklickt wenn ich das paring nich gewusst hätte, aber alleine deine Einleitung hatte mich dazu verführt, mal reinzuspähen ;) Allerdings finde ich den endgültigen tod Kurai's sehr traurig, ich hätte L und Kurai liebend gerne als paar gesehen !! Ich mag eigentlich garkeine Drama's T.T da muss ich immer weinen und denke da immer darüber nach... *wein*
Jedenfalls finde ich deine Idee super und werde auch weiterhin lesen :) ( Das ist ja das wichtigste was ;) )
Viele liebe grüße,
Nimi
Von: abgemeldet
2009-04-07T18:33:52+00:00 07.04.2009 20:33
tolles Kapi :D
die arme Kurai TT^TT
R.I.P QoQ
^^

lg. Haruka :D
Von: abgemeldet
2008-03-21T22:15:20+00:00 21.03.2008 23:15
ohhhhh
hab erst jetzt gesehen das du schon "vor langer" zeit ein neues kappi geschrieben hast O.o
total übersehen-.-
ich finds gut das du eine art rückblende machst da kann man sie viel besser verstehen^^
echt geil!!!!!!!

Von:  SilenceStar
2008-03-10T20:57:34+00:00 10.03.2008 21:57
ich hab alles gelesen und deine FF gefällt mir sehr gut!
du kannst echt toll schreiben!
ich freu mich shcon darauf wie es weiter geht!
Von: abgemeldet
2007-11-09T21:23:32+00:00 09.11.2007 22:23
das ist einfach super deine ff^^
endlich ist sie im klaren über ihre gefühle
hehe
hat ja lange genug gedauert jetzt muss sie es nur noch aussprechen
schon gespannt auf die szene bin^__^
sie is ein shigigami???
*stielaugen krieg*
dat is ja ma geil
ich will ALLES wissen
*ungeduldig sei*
nächstes -^o^-
Von: abgemeldet
2007-11-05T14:15:31+00:00 05.11.2007 15:15
*Kreisch*
Doppeldate
hihi das wird witzig^^
tolles kappi echt ma
NÄCHSTES!!!!
Von: abgemeldet
2007-10-31T14:02:59+00:00 31.10.2007 15:02
BOAH^^
DIESES KAPPI IS....... DER HAMMER
FIND ICH ECHT VOLL GEIL^___^
die is ja super schlau die frau
bin schon echt gespannt wie es bei dir weiter geht
*sehnsüchtig da drauf wart*
:3 :3 :3
hdl kashi
Von: abgemeldet
2007-10-29T14:01:58+00:00 29.10.2007 15:01
hi du^^
ich wollt mich ma bedanken dass dir meine ff so gut gefällt
und danke für das kommi
als ich gesehen habe dass du auch ne ff darüber schreibst bin ich ma schwuppdiwupp hier hin gekommen
ich finde die richtig geil^^
die ne menschenhasserin.... ohohoh
wird den das geheimnis noch gelüftet oda hat sich das jetzt einfach so bei ihr entwickelt???
find ich richtig gut
als favo nehm
lg kashi_stalkerin



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