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Irgendwann...

Ein Wolf... nicht mehr.
von

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Kapitel 1

Es war nur dieses ungenügsame, zukunftsträchtige Wort, welches ihr einziger Zuhörer und Gesprächspartner flüstern konnte, der hier als ruheloses Phantom in vertrauten und doch verräterischen Schlosstürmen hauste.

„Irgendwann...“, flüsterte ihr vom Winde getragenes Vertrauen in eine bessere Welt. Jener rauschende Schaum aus Regen und Luft um stolze, dunkle Zinnen einer vergangenen Festung pfiff arglos. Kunde brachte er ihr über die Hoffnung ferner Länder, wo die Strafe eines blutigen Gewandes wie man sie ihrem Land erteilte, noch nicht vollstreckt wurde...

Und jenes dürftige Wort, so es doch nur zehn unnutze Buchstaben besaß, erinnerte sie leise und erschreckend an vieles von damals.

Daran, was in tiefen Schluchten ihrer Persönlichkeit schlummerte. An das natürliche Gesetz Hyrules, an welchem eine andere Welt gebunden war.

Es war einst, dass ihr Vater sie erzählte.

Das Märchen von dem Volk in einer Welt, die man Zwielicht taufte...

Das Märchen des Abendrots...

Ihr Vater erzählte sie immer mit einer solch warmherzigen Geduld wie jeder Vater sie seinem Kind erzählen würde. Sie erinnerte seine milden Worte andächtig. Seine vielen Erzählungen über ein in Magie bewandertes altes Volk, welches in einer Welt lebte, die so wunderschön war wie ein Kleid gewebt aus den Farben des glühenden Abendrots...

Es wäre eine Welt, so kostbar und rein wie die ihrige. Und dennoch mit dem gefährlichen Reiz eines anmutigen Sonnenunterganges umgeben. Und kein goldener Sonnenstrahl würde jene Welt fluten, noch würde das Licht der Abendsterne in kühlen Nächten über die Geschöpfe wachen.

Und dort in jenem Zwielicht herrschte ebenso eine Hoheit von Grazie und Charme in einem Schloss wachend, ihre Welt behütend, ihren Pflichten nachgehend und ihr Volk vor dem beschützend, was auf es warten würde...

So hieß sie. Jene Geschichte über eine Welt als Gegenstück von derer, die Hylianer für selbstverständlich hielten. Und sie liebte es. Jenes Märchen gesprochen von der rauen, tiefen Stimme ihres Vaters. Sie verehrte das reine, wärmende Dämmerlicht, von denen die überwältigenden Legenden erzählten.

Doch in dem Augenblick, da auch sie ein Teil des Scheines war, der weder Licht noch Schatten preisgab, welches weder dem Guten noch dem Bösen zugehörig schien, da, begann sie mit all der erschreckenden Erkenntnis an dem friedvollen Kindermärchen zu zweifeln...

Das Zwielicht herrschte in ihrer Welt und sie vergaß mit jedem Tag mehr und mehr, wie es sich anfühlte, wenn sich ein blauer, wolkenloser Himmel auf den erwartungsvollen, fröhlichen Augen spiegelte. Sie vergaß. Und ihre Augen schienen den Unterschied zwischen Licht und Dunkel nicht mehr begreifen zu können...

Sie vergaß ihr Licht und vergaß sich selbst...

Sie war noch hier, dort, wo niemand mehr existierte... gefangen in ihren eigenen Schlosses Türmen, wartete auf Hoffnung in Gestalt eines heiligen Tieres. Denn auch davon erzählten die Legenden des Zwielichts.

Sie konnte jene immer sehen. Diese verbotene Kreatur der Nacht, die nie eine war. Das Biest mit dem reinen Herzen unter der harten, grausamen Schale. Den unergründlichen Wolf mit den heiligen Engelsaugen...

Und so sollte es sein.

Das Getier in ihren prophetischen Träumen. Das namenlose Biest, dessen Pfoten sie in trügerischen Nächten hören konnte, wie sie auf Beute gingen und blutig von Streifzügen zurückkehrten. Der gefährliche Wolf, dessen Zähne gefahrprophezeiend zu den blutroten Stunden in ihren Träumen aufblitzten. Er kehrte wieder. Auch, wenn seine Gesellschaft ihr nichts zu erzählen vermochte. So war er immer irgendwo dort in ihren Träumen, getauft selbst in dem Zwielicht. Und manchmal war er zu nah, so nah, dass sie seinen animalischen Geruch riechen, sein kratziges, verdrecktes Fell fühlen und seine Zähne auf ihrer Haut spüren konnte...

Es war nie so, dass sie sich vollkommen fürchtete vor dem Getier, welches sie mit Entsetzen zuerst als kleines Kind in sich selbst erkannte. In sich selbst. Dort in den Träumen, wo niemand außer ihr den Schlüssel besaß. Den Schlüssel zu der Pforte der Erkenntnis. Den Schlüssel zu dem Meer aus Flammen am düsteren Horizont. Sie hatte es nicht einmal verstanden.

Das kleine weinerliche Kind von damals, das aus den Weltuntergangsträumen aufschreckte, verband den Wolf immer als Ohmen des Entsetzens.

Doch es kam der Tag, wo sie wusste, dass er dies nicht war. Der Wolf in ihren Träumen war nie ein Feind, war nie der Ursprung von Gefahr und entehrender Böswilligkeit. Er war nur ein Bote. Ein Hinweis für den einzigen Weg zurück ins Licht...

Tausend Nächte... erwartungsvoll und schlummernd, zogen sie an ihr vorüber, obwohl sie nichts war in der jetzigen Welt, die doch die ihre verkörperte. Stets begleitet von diesem unheilvollen, verschmutztem Licht des Abendrots. Farben wie im Fegefeuer und doch eisig wie die Nacht. Farben, die den Geschöpfen ihres alten Landes das raubten, was sie für unentbehrlich hielten. Ihre Freiheit...

Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier war, in diesem stillen, dunklen Turm des Königsschlosses Hyrules. Uhren gab es nicht in dem Verlies mit seinen tausend dummen, neugierigen Augen. Und der glühendrote Himmel schien ihr immer der gleiche, als wäre Nacht und Tag verschmolzen zu grausamer Bitterkeit. Zeit war für sie nicht mehr zählbar, wenn ihr nicht einmal der Himmel verriet, dass die Tage vorüber zogen. Gemischtes Elend am Horizont, den lüsterne Herzen und Gedanken in ein Martyrium des Schreckens verwandelt hatten.

Die einst so unschuldige Schönheit des roten Lichtes war nun teuflisch und abartig.

Immer noch stand sie hier, umhüllt von dem bisschen Wärme geboren aus einer anderen Form von Nacht...

Himmelblaue, trübsinnige Augen spiegelten sich auf der glatten Oberfläche dicht umzäunter Fenster. Jene Augen sahen und waren doch blind...

Denn sie erspähten die Welt wie sie niemand ertragen konnte, der nicht Teil von Zwielicht und Schattentum war. Sie sahen die Welt mit unberechenbarer Schärfe, einer Genauigkeit und Verachtung. Und ihre Ohren hörten die Symphonie der Stille, die nur denen gefiel, die sich an dem klirrenden Untergangsorchester der letzten Stunden ergötzten. Ein Reigen der Lautlosigkeit. Ein unüberwindbarer Marsch und Rhythmus der Vergänglichkeit. Eine herrlich schräge Symphonie mit heuchlerischen Tönen...

An ihre spitzen Ohren drang das Raunen gefährlicher Erwartung jener, die von böser Magie verschluckt und ausgeweitet wurden. Dämonen kreisten um die stolzen Zinnen der riesigen Burg, der majestätischen Geburtsstätte der Mächtigen.

Sie konnte sie sehen, hören, sogar riechen und ihre wahnwitzigen Schreie des Entsetzens raubten den letzten Soldaten ihre Tapferkeit.

Aber er war stets mit ihr, hörte den Klagen des Windes zu, leistete dem Kampf für Frieden und Gerechtigkeit seine Kräfte, alle, die er entbehren konnte. Er leistete ihr seine Treue, egal in welcher Gestalt ihn das Schicksal die Untiere des Bösen zerstoßen ließ.

Er war immer hier. Der Wolf im Gewand des Dämmerlichts. Der Wolf in Gestalt eines Freundes...

Sie erinnerte sich mit einem stillen, traurigen Lächeln an den Tag, als jenes Getier das erste Mal leibhaftig vor ihr stand. Tief in sich wusste sie, die Zeit war nun gekommen. Und als sie seine sturmblauen Augen erblickte, wusste sie auch um das Herz eines friedliebenden Hylianers, der seine Kräfte breitwillig für die Rettung Hyrules einsetzen würde. Der Tag war gekommen. Die Schlacht gegen das Böse würde fortfahren. Und die Hoffnung hatte ihren Herzschlag zurückerhalten...

Seit jenem Moment fieberte sie mit der Vorstellung wie wohl der junge Mann hinter der dämonischen Wolffratze aussehen mag. Es war kindliche Neugierde. Wissensdurst. Vorfreude. Scham. Schock. Angst...

Aber sie wollte dieses Wissen eingehen. Und so wartete sie geduldig auf die Rückkehr des Wolfes in Begleitung von Midna...

Es war seltsam... sie konnte nicht einmal sein Knurren und Brummen als etwas deuten, was ihr Antworten geschenkt hätte. Aber seine Augen, sie waren es, die jene Worte erschufen, die der Wolf nicht sagen konnte. Dieses tiefgehende Blau, durchdringend, rätselhaft, ja geheimnisvoll und mysteriös. Es schien als verschluckte jenes Blau viele Dinge, bevor sie in die Seele des sogenannten legendären Helden Hyrules dringen konnten. Dinge wie Schwermut, Zweifel über das Blut Hunderter dämonischer Biester, die sich vorher noch mit anderem Blut besudelten. Diese Augen waren faszinierend und sie fand bis zu dem heutigen Tag keinen Vergleich dazu.

Eine ignorante Beschäftigung, Beschreibungen für eine wunderschöne Augenfarbe zu finden, wo Hyrule in Trümmern lag und man bis hierher den Gestank verwesender Leichen auf dampfenden, zerstörten Schlachtfeldern riechen konnte...

Sie wendete den Blick ab, verschloss sich selbst und ihre eigene Schande noch ein wenig mehr in dem dunklen Mantel, der sie ein wenig tröstete und wärmte in dem eisigen Schlosstürmchen. Und welche Schande doch auf ihr lag. Sie war weggelaufen... und konnte ihr Volk nicht beschützen vor der Auslieferung in das frevelhafte, barbarische Zwielicht, von dem die Hylianer ohne Wissen ein Teil geworden sind...

Ein Feigling. Ein Verräter war sie, wo sie führen und den Weg weisen sollte...

Einmal mehr stolperte sie hinüber zu dem knirschenden Holzstuhl neben dem Fenster mit seinen hohen Lehnen und ließ sich langsam niedersinken. Es war einer der wenigen Gegenstände in dem Kämmerchen. Nur ein zerwühltes, unreines Bett lag vor ihren Augen, die trübsinnig aus der grauen Kapuze hervorstachen. Ein kleiner Hocker stand vor einem schwarzlackierten Sekretär, wo sich wenige Zettel Pergament befanden, auf denen man ihr erlaubte, trübsinnige Gedanken zu notieren, obgleich sie nie den Wunsch dazu verspürt hatte.

Von den glühenden Kohlen stiegen winzige Wärmebrisen in die Luft und erfüllten das Zimmerchen des Schlossturms mit einem Geruch nach verbranntem Holz und beißendem Rauch. Die große, schwere Eisenpforte zu dem Gemach war angelehnt, so wie immer, sodass sie einige Zeit vorher hören könnte, wann der Wärter dieses Gefängnisses zu erscheinen gedachte. Das Klimpern der wuchtigen Eisenbeschläge seiner Rüstung war unverkennbar und sie vernahm es so oft und lauter werdend immer dann, wenn jene dämonische Wache die erste Stiege der endlosen, teilweise zerrütteten Wendeltreppe nahm. Der letzte Aufseher hatte sie vor wenigen Minuten kontrolliert. Ein kurzer Blick aus glühenden dämonischen Augen und die Bestie verschwand in der Finsternis, aus der sie kam. Sie könnte sogar jemanden hier verstecken und man würde es nicht einmal bemerken...

Was interessierte es den Abschaum Hyrules, wenn eine Gefangene wie sie, die nichts tun oder bewirken konnte, in dunklen Kämmerchen ihre Lebensenergie aushauchte?

Dieses einfältige Desinteresse der schwarzen Kreaturen Zantos war über die letzten Wochen noch angewachsen, sodass die Rundgänge, sich nach ihrem Verbleib zu erkundigen, ebenso weniger wurden. Und manchmal hatte ihr unbestimmtes Zeitgefühl den Gedanken, es käme keine Wache mehr. Die barbarischen Dämonen, die ihr Hyrule schändeten, wären ausgelöscht und ihre glühende Asche wäre vom frischen Wind der Steppe hinfort getragen worden. Und sie als Herrscherin des Landes wäre frei...

Ihre Augen schlossen sich lethargisch, verursacht nur durch diesen Wunsch, einmal mehr Licht und Wärme zu fühlen. Sie sah sich selbst über die uralte Steppe wandeln, genoss den frischen Geruch nach dem grünen Saft lebendiger Grashalme, die sich im Wind wogen. Ihre nackten Fußsohlen würden gekitzelt von sandigem Boden und jungen Gräsern, die sich dem Licht entgegenreckten. Das goldbraune, lange Haar würde ihr ins Gesicht wehen, während sie mit ausgestreckten Armen diesen Frieden hier auf der märchenhaften Steppe erkennen und spüren könnte. Und ihre blauen Augen würden erfüllt sein von reinen Freudentränen, wenn das Licht der drei Lebensgeister Lanayru, Faron und Eldin die Sinne umschloss.

Etwas so kostbares wie der uralte, magische Schein der Lichtgeister berührte die Seele nur einmal, das sagten die Gelehrten immer. Das goldene Licht der Wahrheit berührte die Seele, wenn sie ihren Weg der Freiheit eingeschlagen hatte und nicht scheute oder floh. Es wäre ein goldener Siegeszug hinein in die Erkenntnis. Ein Erinnern an tausend Leben zuvor...

Licht und Wärme...

Mehr verlangte sie nicht für ihr in Zwielicht getauftes Volk.

Mehr entsann sie nicht für die Welt ihrer Ahnen.

Doch je mehr Zeit entschwand, umso weiter entfernte sich für sie dieser Wunsch so voller Demut.

Der teure Stoff ihrer Handschuhe ließ sie das raue Holz der schmalen Lehnen des Stuhles nicht spüren, als sie sich auf die schwachen Beine erhob. Seit Tagen schon fühlte sie diese Schwäche in sich, da das Land und dessen Freiheit blutete...

Sie tapste zaghaft zu den glühenden Kohlen des Kamins, legte ihre Handschuhe ab und rieb die Handinnenflächen aneinander, nur um ein wenig mehr von Wärme in diesem eisigen Kämmerchen zu spüren. Es war nicht viel, das man mir ließ. Aber es war genug, um ihre Hoffnung am Leben zu erhalten. Vielleicht war dies die Grausamkeit des Gottes, dem sich Zanto so selbstherrlich zu Füßen warf und nicht bemerkte, wie jener Irrglaube an das Böse ihn in den Wahnsinn trieb. Dieser Puppenspieler hinter Zanto, der die Fäden in den Händen hatte, er wusste ganz genau, wie man die Hoffnung leise und ausdauernd zermürben konnte. Seine Taktiken waren unmenschlich, aber schon beinahe genial und gespenstisch...

Denn er packte die Hoffnung an der Wurzel und vernichtete sie stückchenweise, wie ein Gift, welches die Adern eines Hylianers langsam zerfraß...

Sie kauerte sich nieder, fühlte den kalten, staubigen Steinboden unter ihren schlotternden Knien und beobachte in Begleitung nutzloser Gedanken, die sie immer mehr in das Reich der Trauer zogen, das Bisschen aufsteigende Wärme der Kohlen.

Und es war in eben diesem Moment, das sie etwas aufschrecken ließ. Ihr Blickfeld wand sich träge in die Finsternis des kleinen Zimmers, erhaschte jeden möglichen Schatten, der sich hier verstecken konnte. Ganz deutlich drang ein klirrendes Geräusch an ihre Ohren und sie erhob sich in Windeseile. Zaghaft trat sie zu der verrosteten Eisentür und schob jene wenige Zentimeter weiter zurück. Ein Quietschen und Brummen hallte in die Tiefe und dann schlich sich erneute Stille ein.

Die junge Lady lehnte sich gegen die alte Pforte, lauschte mit Anspannung und Neugier und grübelte nach dem klirrenden Geräusch, welches so untypisch für die Wächter dieses Verlieses schien. Es war leiser. Sanfter und irgendwie breitgefächerter. Mehrtonig und unregelmäßig. Es klang wie das Zupfen der stimmlosen Seiten einer Harfe ohne Klangkörper. Wie Stecknadeln, die zu Boden fielen. Und vielleicht beinahe wie die Krallen einer Pfote, die auf rauem Grund schabte.

Sie kämpfte mit sich selbst, Furcht und Neugierde im Gefecht, und trat wagemutig durch die Eisentür. Der Weg die Holzstufen hinab war nur spärlich beleuchtet durch den Schein der einzigen Kerze in ihrem Gefängnis. Das wärmende Blendwerk erhellte lediglich die ersten Stufen. Langsam trat sie näher, erfüllt von Misstrauen und der Ängstlichkeit, die sie sich seit der Festnahme zu Eigen machen musste.

„Ist da jemand?“ Ihre Stimme erklang ihr so unwirklich und fremd in den Ohren, als wäre sie kein Teil mehr ihres siebzehnjährigen Körpers. Nicht verwunderlich, mahnte sie ihr Verstand. Wie selten hatte sie diese kleinliche Mädchenstimme die letzten Tage verwenden können?

Einige Sekunden verstrichen. Trügerische Momente der Stille.

Und es kam keine Antwort auf die Frage nach Anwesenheit.

Sie trat einige Schritte weiter nach vorne ohne die beginnende Finsternis des Ganges aus den Augen zu lassen. Auch das Geräusch setzt wieder ein, beunruhigte sie, versetzte sie in leichte Panik.

„Wer ist da?“, rief das Mädchen zitternd, nur um das ängstliche Kind in sich zu betäuben.

„Gebt Euch zu erkennen!“ Diesmal war diese Stimme beherrschter und stärker. Sie schallte noch weitentfernt und sendete der Besitzerin ein beschwörendes Echo zurück.

Aber es tat sich nichts. Das klirrende Geräusch schien ihre eigenen Sinne zu trügen...

War es nur die Einbildung ihres erschöpften Körpers, der sie Wahngeräusche hören ließ, die nicht waren? Langsam schob sie die quietschende Tür wieder zurück, sodass erneut der schmale Spalt übrig blieb.

Sie atmete tief ein, und drehte sich in Richtung des großen Fensters mit den schwarzgemalten Rahmen. Doch nun, so spürte und sah sie plötzlich, war sie nicht mehr allein...

Kapitel 2

Kapitel 2
 

Mit unabänderlichem Entsetzen erblickte sie ihn direkt vor sich: Die Bestie aus tausend Träumen zuvor. Das Ungetüm, welches sich durch die Welt der grausamen Abenddämmerung kämpfte. Sie entließ einen erschrockenen Angstschrei, stolperte rückwärts und krachte gegen die kalte, harte Eisentür. Ihr Atem ging so schnell, sie hatte Angst, das Luftholen zerriss die Lungen. Ihr Herz jagte das Blut in großen Portionen durch den unschuldigen Prinzessinnenkörper.

Er stand direkt in der Zimmermitte. Und seine herben blauen Augen starrten mit dieser zielsicheren Tiefsinnigkeit in ihre traurigen himmelblauen. Sie sank versteinert zu Boden, ließ aber den kräftigen Wolf nicht aus den Augen.

Er hechelte angsteinflössend und unsauber, so wie immer. Sein animalischer Geruch war vermischt mit Gestank nach Verwesung derjenigen Schattenkreaturen, die er mit seinen Reißzähnen zerfetzt hatte. Sein Fell war zottelig und zerzaust, blutüberströmt und nass.

Sie wusste nicht, ob dieses Blut sein eigenes war, oder ob es das schwarze Lebenselixier seiner Opfer darstellte.

Und in dem klaren Blau seiner Augen lag jetzt eine Spur der Menschlichkeit, die sie sonst nie sehen wollte. Menschlichkeit in Form von Müdigkeit, Zweifeln und einer schmerzhaften Erschöpfung.

Muterfüllt und vertrauensuchend kroch sie näher, während der Wolf heftig hechelte. Seine helle, heulende Stimme winselte ein wenig, als sie vor dem stolzen Getier niederkniete. Und es war der Moment, dass sie den Grund für die marternde Erschöpfung in den tiefblauen Augen dieses Boten des Friedens erkannte.

Sein Hecheln entstammte nicht seiner unerschrockenen Hast. Das Blut entsprang nicht den Körpern seiner Feinde. Es war sein eigenes.

Sie wusste nicht, wo Midna war, auch wenn sie bereits wusste, wer sie war…

Das junge Mädchen wusste nicht, was ihn an diesen verbotenen Ort geführt hatte, bis sie seine fleischigen Wunden entdeckte und den abgebrochenen Pfeil versteckt auf dem breiten, muskulösen Rücken ausmachen konnte.

Er suchte Hilfe mit dem Wissen, dass kein Mensch, der vom Dämmerlicht verschluckt wart, ihm Hilfe und Beistand geben konnte.

„Sucht Ihr Hilfe?“ Ihre Stimme war wieder so unsicher und leise wie bei der ersten Begegnung mit der blauäugigen Bestie. Sie streckte die rechte Hand nach ihm aus, worauf er knurrte und seine Augen ihr eine leise Warnung zu sendeten. Und sie verstand. Hilfe war nicht der eigentliche, hauptsächliche Grund seines Erscheinens.

„Warum seid Ihr dann hier?“, fragte sie eindringlicher als vorher. Er winselte erneut mit der hellen Wolfsstimme und tapste auf den vier leisen Pfoten näher. Seine feuchte Nase schnupperte an ihrer eigenen. Seine Geste nahm ihr das Misstrauen, ließ sie nun wissen, dass er Antworten suchte und nicht die Hilfe für seine Wunden, die sie anbieten würde.

Die junge Herrscherin lachte das erste Mal seit langem, als die feuchte Nase des Tiers ihre rechte Wange streifte und eine Welle der Erleichterung kam über sie. Die Gegenwart eines solchen muskelbepackten Biests lehrte die Unschuldigen das Fürchten und schenkte ihnen erst dann Vertrauen, wenn sich die niederen Absichten jener angeblichen Monster als Irrtum herausstellen. Und dieser Wolf war nie ein Feind gewesen, auch wenn sie ihn anfänglich so sah...

Dennoch war da wiederkehrend ein ängstlicher Respekt von ihrer Seite, welchen sie nicht abstellen konnte. Er spürte diese Ängstlichkeit. Er hatte dafür seine Sinne...

„Ihr wisst nicht, was Euch herführte?“ Er nickte.

,Habe ich nach Euch gerufen, ohne es zu bemerken?’, dachte Zelda in ihren stillen Gedanken; Und die junge Hylianerin hoffe, er verstand den Grund dafür. Es war ihre Suche nach Licht, welches er verkörperte und Nähe, die er ihr schenken konnte.

Ihre himmelblauen Augen lasen ein weiteres Mal in seinem Blick und ihre Sinne ertranken beinahe daran. Sein Blick war magnetisch, hypnotisierend. Sicherlich, es lag an dieser unentrinnbaren Farbe und doch verbarg sich soviel mehr in diesem herben Blau. Dieselbe Neugierde über sein Gegenüber wie sie sich in den Augen der Prinzessin versteckte. Dieselbe Form von Sehnsucht...

Unsicher berührte sie mit den kleinen Fingerspitzen ihrer Rechten das zottelige, durchnässte Fell unter seiner feuchten Schnauze, streichelte unentwegt durch das gräuliche Wolfskleid, während er sie nur anstarrte.

Dasselbe Gefühl wie in ihren Träumen, als sie die Nähe des Wolfs spürte. Derselbe animalische Geruch aus seinem Maul, wenn er hechelte...

Der Wolf wendete den Blick ab und tapste schwankend zu dem Fenster, schaute hinaus und winselte wieder. Es war der Moment, als sie realisierte, dass seine Blutverluste ihm schwerer zu schaffen machten als er selbst zugeben würde. Ein bitterliches Heulen drang aus der Wolfskehle, worauf sie sich entschloss, das überfällige Ereignis nun herauszufordern.

Sie verkrampfte die Fäuste und nahm den magischen Umhang ab, der gewebt von den Händen einer Priesterin das Antlitz vor dem Zwielicht schützen konnte. Seinen Nutzen als Schutzmantel benötigte sie nicht mehr, da sich ihr Fragment der Weisheit längst schon angepasst hatte, diese Funktion auszufüllen. Der Mantel diente ihr nur noch als Wärmespender und darauf konnte sie verzichten, wenn sie den Hylianer, den Jungen, hinter diesem Wolf damit erblicken konnte.

Als der dunkle Mantel ihr Abbild nicht mehr versteckte, so gab sich das wunderschöne Wesen Prinzessin Zeldas endlich preis. Ihr zartes Gesicht. Das lange, weiche Haar und die schmale, zerbrechlichwirkende Gestalt. All diese Kostbarkeiten ihres Aussehens stahlen einem Mann egal welchen Alters, ohne Umschweife das Herz. Und vielleicht auch das jenes Wolfes, der ihre wahre Gestalt in dieser Weise noch nicht hatte erblicken dürfen.

Die mildtätige Prinzessin schaute auf den dicken Stoff ihres Umhangs und schließlich wieder zweifelnd zu dem Getier, welches inzwischen vor dem Fenster saß...

Zuerst wusste die junge Monarchin nicht, ob er sie lassen würde, ob er diesen Umhang annehmen würde. Möglicherweise war es nicht sein Wunsch vor dem einflussreichsten Wesen Hyrules erkannt zu werden. Aber seine Wunden riefen nach Stillung. Das war der einzige Grund für ihr Handeln...

Sie trat näher und das Ende ihres langen Kleides schleifte mit sanften Geräuschen über dem kalten Steinboden.

Fast magisch legte sie den Umhang auf die bestialischanmutende Gestalt des Heroen Hyrules. Dem Helden des Zwielichts.

Er spürte den Umhang und schaute mit erschöpftem, treuen Blick zu der niederknienden Prinzessin. Es schien, als wollte er nicht gegen die Magie des Mantels ankämpfen, die sein wahres Ich in wenigen Sekunden formen würde. Er wählte Vertrauen und Zuversicht und wählte gleichzeitig die Nähe jener Hylianerin.

Er wand sich um seine eigene Achse und starrte aus den tiefblauen Augen hinauf in das makellose Gesicht der Prinzessin. Sie war wunderschön, so anmutig wie es die Erwachsenen im Dorf Ordon immer erzählt hatten. Er hatte noch nie ein Geschöpf gesehen mit der Schönheit wie sie die Prinzessin des hylianischen Landes besaß. Aber es war keine eitle, oder eigensinnige Schönheit. Es war Mildtätigkeit, Grazie und eine angenehme Sanftheit.

Er spürte wohlige, strömende Wärme des dunklen Umhangs sich auf das Fell legen, welches ihn vor der Witterung im zerrütteten Hyrule schützte. Und mit jedem weiteren zwanghaften Hecheln aus seiner Wolfsschnauze, spürte er die Magie des Mantels wirken. Es fühlte sich an, als absorbierte jener Umhang den Fluch des Zwielichts, das ihm diese dämonische Gestalt aufzwang. Stück für Stück änderte sich seine Gestalt unter dem Mantel und die vielen Wunden, die er in Wolfsgestalt unterdrücken und ignorieren konnte, waren nun schmerzhaft und kaum auszuhalten.

Die junge Hylianerin sah ihn kämpfen. Mit sich und den Schmerzen seiner triefenden Wunden, während ihn der Umhang menschliche Gestalt annehmen ließ. Er brach zusammen und das leise Wolfsgeheul wandelte sich in den heftigen Schmerzschrei eines Hylianers.

Er sackte vollkommen nieder und rührte sich plötzlich nicht mehr.

Und die Gestalt unter dem Mantel wuchs in die Länge, bekam Form und Einzigartigkeit. Der Held Hyrules hatte seine wahre Gestalt zurück und bezahlte dafür den Preis seines Bewusstseins...

Kapitel 3

Aufgeregt krabbelte die junge Thronerbin näher, in etwa des Bereichs seines Kopfes, und sie entfernte langsam und vorsichtig die Kapuze des dunklen Stoffs, der sein Gesicht verheimlichte.

Sie war umsichtig und wich ein wenig erschrocken zurück, als sie sein Gesicht erblickte. Er war sehr ansehnlich. Mit einem jungenhaften, frischen Gesicht, welches von einem wilden Blondschopf vervollständigt wurde. Er hatte ein ausgeprägtes Kinn. Stolz und erhaben. Seine Lippen waren schmal und sehr blass. Die Nase war spitz, mehr als ihre eigene. Und über die hellbraunen Augenbrauen und die geschlossenen Augen fielen mehrere Strähnen dunkelblondes Haar. Alles an ihm war so... vertraut. Seine Züge... unvergesslich. Da war irgendetwas, was sie nicht mehr erinnerte. Eine gemeinsame Vergangenheit. Freundschaft. Vertrauen. Sie kannte ihn... wollte ihn wiederkennen und sich erinnern.

Mehr zur Überraschung ihrer selbst fuhr sie durch durchgeschwitzte Strähnchen und legte eine blasse Hand auf seine Stirn. Er hatte ein wenig Fieber...

Das war also das Gesicht des legendären Heroen, der Hyrule in diesem Zeitalter vor der Vernichtung bewahren würde. Er wirkte so unschuldig und verwundbar. Nicht wie der große, prophezeite Krieger. Er musste selbst erst sechzehn, vielleicht siebzehn Jahre alt sein...

Und er schien eine Bürde zu tragen, die Prinzessin Zelda selbst auf ihren Schultern ertragen musste. Die Bürde, etwas Besonderes zu sein. Die Bürde, auserwählt zu sein...

Sie nahm den Umhang in beide ihrer Hände und zerrte jenen mit einem Ruck von dem bewusstlosen Jungenkörper. Seine Gestalt war athletisch und reif, so wie es die Wolfsgestalt vermuten ließ. Aber sein sattgrünes Heldengewand war an manchen Stellen zerfetzt und aus üblen Wunden floss dickes, edles Blut.

Das bronzefarbene Kettenhemd unter seiner Tunika hatte gegen den abgebrochenen Pfeil, der seiner Wolfgestalt schadete, nicht ankommen können. Und so war jenes Geschoss wenige Zentimeter in die Haut und das Fleisch seines Rückens eingedrungen.

Sie begutachtete den Pfeil, während der Heroe bewusstlos und nichtsahnend auf seinem Rücken lag. In einer seiner Gürteltaschen fand sie Mullbinden und ein kleines Gefäß mit starkem Alkohol. Sie hatte unter Anweisung im Königshaus gelernt, Wunden zu behandeln und entfernte vorsichtig den abgebrochenen Pfeil mit der schwarzbemalten Metallspitze. Jene Geschosse, die nur das verseuchte Heer aus der Schattenwelt verwendete. Sie presste das weiße, in Alkohol getränkte Verbandszeug auf die Wunde und kümmerte sich auch um die anderen, weniger schlimmen Blessuren.

Nicht ein Laut entkam dem Mund des ohnmächtigen Jugendlichen, als sie ihn mit aller magischen Kraft ihres Fragments, die ihr geblieben war, in das zerwühlte Bett schleppte. Er könnte einige Stunden ruhen, hier in ihrer Nähe, und die Wachen würden seine Anwesenheit nicht einmal bemerken. Nebenbei, sie freute sich über menschliche Nähe, vor allem dann, wenn ein Hylianer wie er so viele Dinge mit ihr teilte.

Sie teilten ein Schicksal, teilten den Besitz eines Fragmentes, und sie teilten beide ehrliche Friedensliebe.

Er schlief ruhig und still, rührte sich nicht. Die Minuten verstrichen und Prinzessin Zelda hörte auf sie zu zählen, lief von einer Zimmerecke in die andere; und wagte ab und an einen Blick hinüber zu dem schlafenden jungen Mann, dessen Wunden sich durch die Kräfte seines Fragmentes schneller als gewöhnlich schlossen.

Als der junge Held langsam zu sich kam, saß Prinzessin Zelda weiterhin ohne den magischen grauen Mantel, der das Zwielicht vor der eigenen Gestalt abschirmen konnte, auf dem Stuhl neben dem Fenster; und blickte nachdenklich in die rotglühenden Wogen des Himmels.

Seine Augenlider bewegten sich einige Male und er blinzelte. Im ersten Moment zeigte sich seine Umgebung nur verschwommen, aber sein Gesichtsfeld besserte sich von Sekunde zu Sekunde.

Er realisierte allmählich den Ort, an dem er für wenige Minuten oder Stunden Schlaf gefunden hatte, realisierte das kühle Bett mit den zerwühlten Decken unter seinem erschöpften Körper; und erkannte zuletzt eine faszinierende Märchengestalt auf dem Stuhl am Fenster sitzen. Er konnte einen neugierigen Blick auf ihr Seitenprofil werfen und blickte zu ihren halbgeöffneten Augenlidern. Sie war wunderschön. Eingehüllt in den teuren Stoff ihres königlichen Gewandes, bestückt mit dezentem Schmuck. Sie war viel zu schön, als dass man sie in diesem Verlies gefangen halten sollte...

Es war in dem Moment, dass sich das Mädchen erhob und sie in leisen Schritten hinüber zu dem Bett tapste. Er entschied sich, seine Augen wieder zu schließen. Aus Ehrfurcht vor dem Antlitz der Prinzessin. Und vielleicht auch aus Scham der königlichen Hoheit einfach so gegenüberzutreten.

Er fühlte ihre Anwesenheit und wurde plötzlich von einer warmen Hand verwöhnt, die sich auf seine Stirn legte. Er wurde unruhig und fühlte sich zappelig aufgrund jener Berührung. Wann wurde ein junger Hylianer wie er, ohne Rang und Namen, schon von den Händen einer Prinzessin umschmeichelt?

„Wacht auf, Heroe...“, sagte ihre Stimme. Leise und zerbrechlich erklang sie in seinen Ohren und er würde einer Bitte gesprochen von den schönen Lippen der Herrscherin Hyrules immer nachgehen.

Er öffnete die Augen lethargisch und blickte sofort in den besorgten Ausdruck der himmelblauen Augen einer Schönheit, die man nicht beschreiben konnte. Sie hielt seinen Blick nicht stand. Aber tief in ihren Augen wurzelte die selbe Gewissheit um eine gemeinsame Vergangenheit wie in seinen. Und dieselbe Neugierde...

Er richtete sich langsam auf, wand den Blick zu Boden, aus Scham, er würde diese Schönheit ungebührlich anstarren.

„Wie lange bin ich jetzt schon hier?“, murmelte er. Seine Stimme war warm, anteilnehmend und so sanft, leicht verträumt... so anders als das helle Wolfsgeheul vermuten ließ.

„Das kann ich Euch nicht sagen... ich verlor’ mein Zeitgefühl hier im Zwielicht.“

Unsicher setzte sich die blonde Hylianerin auf die zerschlissene Bettkante, wand den Blick gen Eisentür und faltete ihre Hände andächtig. Sie fühlte sich ein wenig nervös und unpässlich. Denn schon lange hatte sie keinen Besuch mehr empfangen und sie hatte ein wenig Angst vor seinen Fragen, seinen Worten und dem, was er mittels Blicken ausdrücken würde. Sie konnte ihn nicht einmal ansehen, obwohl sie so viel miteinander teilten.

Schweigende Minuten zogen vorüber, während außerhalb der Regen an die dichte Fensterscheibe trommelte.

„Was hat Euch hierher geführt?“, fragte die junge Prinzessin und blickte mit ihren traurigen, blauen Augen immer noch ins Leere.

Er stützte seinen mitgenommenen Körper auf den Ellenbogen ab und ließ seine Beine von der Bettkante hängen. „Ich weiß es nicht, Prinzessin...“, sagte er und strich sich mit einer Hand sorgfältig über die Pfeilschusswunde am Rücken, spürte einen Verband dort und schaute überrascht zu der neben ihm sitzenden Schönheit.

„Habt Ihr Euch um die Wunden gekümmert?“, meinte er erstaunt und starrte überrascht in das trübsinnige Gesicht des märchenhaften Wesens neben ihm. Sie legte lediglich eine Hand auf ihre Brust und nickte. „Entschuldigt... ich hätte Euch vorher fragen sollen. Ich hätte mich nicht einfach einmischen sollen“, sagte sie aufrichtig. Sie erhob sich, und ihr langer Rock schleifte wieder auf dem verstaubten Boden.

„Nein... ich danke Euch dafür“, meinte er schnell und berührte die junge Hylianerin eher unabsichtlich an ihrem rechten Handgelenk, rückte mit seiner linken Hand aber sofort wieder weg. Sie wand sich um und hatte ihre roten Lippen einen schmalen Spalt geöffnet.

Es war das erste Mal, dass die Prinzessin ihm direkt in die Augen sah. Ihre Augen waren das Schönste und Traurigste, was er in seinem Leben jemals erblickte hatte.

„Habt’ Dank, Milady...“, wiederholte er, worauf sie wieder zu Boden blickte und ihre traurigen himmelblauen Augen sich dann schlossen. Sie war abweisend. Und obwohl der junge Held wusste, dass es in ihrer Natur als königliche Hoheit lag, sich abweisend und kühl zu verhalten, so spürte er ganz deutlich eine winzige Ängstlichkeit vor der dämonischen Wolfsfratze, die sich im Dämmerlicht über ihn legte. Sie musste einfach Angst haben vor dem Wolf, der sich fast lautlos an seine Opfer pirschte. Denn der junge Heroe hatte selbst ein wenig Angst vor diesem Tier in sich, vor den scharfen Krallen und den vernichtenden Reißzähnen...

„Habt Ihr Angst vor mir?“, sagte er leise. Seine Stimme war tiefgehend und so verwöhnend, wenn man anteilnehmende Worte lange nicht mehr hören durfte und seit Wochen kein liebgemeintes Wort mehr an das eigene Antlitz herangetragen wurde. Sie wand ihm den Rücken zu und schüttelte den Kopf merklich. „Nein, keine wirkliche Angst. Nur... Ehrfurcht. Bitte fragt mich nicht nach meiner Angst.“

Sie ließ sich wieder auf die Bettkante sinken, auch wenn man ihr von Klein- auf untersagt hatte, sich in die Nähe von Fremden zu begeben. Sie hatte Vertrauen zu ihm und wenn dies nicht ausreichen sollte, dann kam hinzu, dass er die Seele des Helden Hyrules in sich trug. Es gab keinen anderen Hylianer, der vertrauenswürdiger war als er...

Und sie wusste bisher nicht einmal seinen Namen...

„Verratet Ihr mir Euren Namen?“, meinte sie sachte und drehte ihr Antlitz in seine Richtung. Aber ihr Blick verweilte im Leeren.

„Link... mein Name ist Link“, flüsterte er und blickte durchdringend in diese wunderschönen Augen. Rusl, der Schwertmeister Ordons, meinte immer, Prinzessin Zeldas Augen wären erfüllt von einer anziehenden Schönheit. Sie wären mildtätig, rein und gütig, so wie Zeldas Herz. Doch nun wusste Link es besser...

Sie waren traurig, unheimlich traurig.

„Link also... ein schöner Name...“ Sie nickte, erfreut, dass er seinen Namen verriet. Sie versuchte zu lächeln, wusste aber nicht, dass der junge, scharfsinnige Mann neben ihr diese Geste als Versuch erkannte. Ohne Nachzudenken blieben seine Augen auf ihrem lieblichen Antlitz haften. Er suchte nach Beschreibungen für sie, verglich sie sogar mit den Mädchen, die er aus Ordon kannte. Aber... in Ordon lebten Menschen, sie jedoch gehörte zu den Hylianern, genauso wie er selbst. Vielleicht rührte dieses Gefühl nach Verbundenheit auch hieraus.

Sie riss ihn aus seinen Gedanken und fragte leise: „Warum wart Ihr verletzt, Heroe?“

„Es lässt sich nicht vermeiden...“, murmelte er und erinnerte den letzten Kampf gegen scharenweise der pechschwarzen Tentakelbestien aus der Welt des Zwielichts mit ihren unechten Köpfen und langen Armen.

Sie trat wieder auf ihre Beine und folgte dem trübroten Dunst, der durch das Fenster in jenes Kämmerchen fiel. Der glühende Schein trat auf ihre unschuldige Gestalt, trug noch weiter zu dieser Absurdität bei, dass etwas so Reines wie die Prinzessin hier in diesem dunklen Turm eingesperrt war.

„Verzeiht’, meine Frage war töricht...“, meinte sie und ärgerte sich selbst über ihr Unvermögen, mit ihm ins Gespräch kommen zu können. Sie hatte schon so lange mit niemandem mehr kommuniziert, sodass es ihr schwer fiel, ein Gespräch aufzubauen, Sätze zu bilden, die Sinn ergaben und, die nicht gleichsam nichtig erschienen.

Link schüttelte währenddessen den Kopf und trat langsam auf seine ermüdeten Beine; fühlte noch immer den Blutverlust der letzten Schlacht, aber war dank der Heilkräfte des Fragmentes wieder so weit genesen, um seinen Weg fortsetzten zu können. Dennoch, hielt ihn irgendetwas hier...

Er wusste nicht, was es war. Beinahe an der Grenze zur Bewusstlosigkeit, hatte er sich hierher geschleppt, obwohl er die Prinzessin nicht kannte und sie bis vor wenigen Sekunden nicht einmal seinen Namen wusste. Aber er war zu ihr gekommen. Nicht zu Ilya. Nicht zu Midna...

„Und wo ist Midna?“, fragte die Prinzessin leise, hoffend, sie fände diesmal einen Anfang.

„Sie sagte mir, sie müsse etwas erledigen... und ich habe sie ziehen lassen.“ Er bewegte seine Lippen zu einem einfallsreichen Grinsen.

„Sie kann einem Hylianer schon ziemlich den Verstand zermürben oder die Nerven rauben. Ich war ziemlich froh, diese kleine Nervensäge mal nicht auf der Pelle zu haben“, setzte er hinzu. Die junge Prinzessin wand sich erneut zu ihm, versuchte ein wenig zu lächeln, aber es wollte ihr nicht so recht gelingen. Sie spielte nervös mit ihren zarten Händen und machte den Eindruck, sie wartete auf eine Geste von ihm.

„Aber Midna... sie ist der beste Freund, den man haben kann. Sie beweist jeden Tag eine irrsinnige Art von Stärke, hat immer einen gemeinen und doch aufheiternden Kommentar parat und sie weiß, wie man Schlachten gewinnt. Sie ist etwas ganz Besonderes...“, meinte er aufrichtig.

„Ja, das ist sie... und sie ist mehr als sie bisher zugegeben hat“, meinte Zelda leise. „Ich kenne sie schon eine Weile, aber bis heute ist sie mir ein Rätsel...“

„Das kann ich nur zu gut verstehen, Milady. Man wird nicht schlau aus ihr.“ Zelda schüttelte ihren Kopf und senkte dann wieder das Haupt. Er wusste wahrlich viel zu wenig über Midna, wusste nicht einmal, dass auch das kleine Schattenwesen, welches sie für Link darstellte, tiefe Geheimnisse mit sich trug.

Langsam tapste Link zu der Prinzessin hinüber, stand inzwischen direkt vor ihr. Wie auch immer, dachte er. Er war jetzt hier bei der Herrscherin des Landes und Midna war weit weg. Er war hier und er wusste, er hatte hier etwas zu erledigen, bevor er sich wieder auf den Weg machen musste.

Er nahm allen Mut zusammen und nahm ihre rechte Hand in seine beiden. Wollte ihr hiermit die Ehrerbietung zollen, die sie verdient hatte und ihr den Beistand leisten, den man ihr in den bitteren Zeiten Hyrules verwehrte.

Sie war überrascht über seine aufrichtige Geste, seinen Körperkontakt, und blickte angsterfüllt, ihre Mauer würde einbrechen, zur Seite.

„Es gibt nicht viel, was uns verbindet... und doch ist es genug, mehr als genug...“, sagte er leise und blickte auf das Abzeichen des Triforce auf ihrem Handrücken. Es war anders als jenes, welches sich auf seinem linken Handrücken verbarg. Das untere linke Dreieck der Prinzessin war heller, goldener. Bei ihm war es das untere rechte...

„Es ist mehr als man mit bloßem Auge sieht...“, meinte sie gedämpft und wagte sich erneut in dem tiefen Blau seiner Augen zu schwimmen. Sie sah Hoffnung darin. Hoffnung auch für sie und die marternde Einsamkeit in diesem Verlies.

„Und es ist nicht ewig...“, sagte er, während sich ein Lächeln um seine Mundwinkel bildete. Der erste Versuch, sie aus ihrer Trauer zu reißen.

„... und nicht vollkommen...“

„Aber es wächst...“

„... und gibt über die Zeit mehr preis, was verbindet“, endete sie und scheute wieder seinen Blick.

Er entließ ihre Rechte aus seinen beiden rauen Kämpferhänden, als ihr Blick ihn darum bat.

Ihre Gedanken galten wieder dem roten Himmelsfeuer, welches sich über die Erde senkte und er trat neben sie, nahm an dem Ausblick teil. Von hier oben wirkte die Provinz Lanayru fast rein, eingehüllt in diesen Farben des Abendrots...

„Wann wird die Wache kommen, Prinzessin?“, murmelte er und lehnte sich mit der Stirn gerichtet an das glatte Fensterglas.

„Er erschien erst kurz vor Eurer Ankunft. Und er erscheint nur noch selten, vielleicht zweimal am Tag... für die Mahlzeit...“

„Somit ist noch Zeit...“, meinte er leise. Sie nickte, wusste aber nicht wofür er Zeit brauchte. Zeit bei ihr? Aber wofür?

„Lasst uns reden, Prinzessin“, forderte er, aber mit einer Einfühlsamkeit in seiner tiefgehenden Stimme, die sie von einem Hylianer in ihrer Umgebung noch nie gehört hatte.

„Bitte“, setzte er hinzu. Er sah sie eindringlich an, auch wenn sie seinen Blick scheute. Er wollte so viele Dinge von ihr wissen, wie es ihr ging, was sie erlebt hatte. Er wollte ihre Vergangenheit verstehen lernen, wollte wissen, mit wem sie ihre Zeit verbracht hatte vor der Machtübernahme Zantos...

Links Schädel neigte sich erneut zu dem würdevollen Anblick der jugendlichen Herrscherin. Er legte seine Hände sanft auf die goldenen Schulterplatten und erhielt einen überraschten Blick angesichts seiner Geste. Er schüttelte den Kopf, als sie mit ihren Augen nach Gründen seiner Nähe suchte und schob sie zu dem hohen Stuhl.

Er verstand den Grund nicht, warum er sich traute, sie zu berühren. Sie war immerhin die Prinzessin Hyrules. Aber ihre Nähe tat gut und fühlte sich natürlich an, so okay...

Prinzessin Zelda ließ sich langsam auf die gepolsterte Sitzgelegenheit sinken, während der junge Heroe nur ehrerbietend vor ihr niederkniete und in ihren himmelblauen Augen las.

„Es ist einsam hier...“, murmelte er, um einen Anfang zu wagen. Sie nickte. Was brachte es ihm dies zu verschweigen, wo es so offensichtlich war?

„Manchmal sitze ich einfach hier... und träume“, sprach sie fest, mit einer solchen Stärke, die ihn ein wenig überraschte. „Und dann schwinden die Momente schneller. Die Zeit fließt schneller, wenn man seinen Geist in verborgenen Zuflüchten einschließt.“

„Wovon träumt Ihr in solchen Momenten, Prinzessin?“ Sie führte ihre Hände in eine traditionelle hylianische Gebetshaltung und ihr milder Blick versank mit einer solchen Eleganz im glutroten, fortbestehenden Abendhimmel, der das Dunkel der Nächte und das Leuchten des Tages nicht mehr zuließ.

„In der Provinz Lanayru, nicht weit entfernt vom Schloss und der belebten Hauptstadt gibt es eine weite Blumenwiese mit den schneeweißen Blumen der Götter.“ Ein zaghaftes Lächeln bildete sich auf Zeldas ebenmäßigem Gesicht. Es war wie ein Lichtschein, der in ihrem blassen Gesicht zu leben begann.

„Die Blumen der Götter?“, fragte er, weil er diese Blumensorte nicht kannte.

„Ja“, sagte sie gedämpft und langsam. „Es sind große, leuchtende Blüten, die man nicht sehr oft in Hyrule findet. Man erzählt sich, sie blühen nur dort, wo eine der Göttinnen einmal mit ihrer Lebensmagie wandelte.“ Fasziniert folgte der junge Heroe ihrer Geschichte und setzte sich im Schneidersitz vor sie hin.

„Diese blühende Wiese ist umrahmt von einzelnen, alten Schicksalsbäumen und man kann von dort aus das Schloss beobachten. Die stolzen roten Banner mit dem goldenen Adler bestickt, flattern im Wind. Und auf dem grauen Gestein der Festung spiegelt sich das Licht der Sonne...“ Sie versank immer mehr in ihrer bezaubernden Geschichte, nahm kaum noch Notiz von Link, der tief beeindruckt ihren Worten lauschte. Es war pure Friedensliebe, die sich in ihren Worten wiederfand. Eine tiefe Liebe zu ihrem eigenen Land und dem Volk, welches Hyrule erst so liebenswert machte.

Sie war so ehrvoll und sanftmütig. Eine wunderbare Herrscherin für dieses alte Land. Die einzige Herrscherin, die Hyrule so führen und regieren würde, wie es jenes Land verdiente.

Prinzessin Zelda umarmte sich selbst und suchte zaghaft einen Blick in die strahlenden Augen des Heroen Hyrules. „Ich vermisse es...“, gab sie zu. „Ich vermisse diese blühende Wiese und Hyrules Freiheit...“

„Irgendwann...“, begann er zögerlich. „Irgendwann werde Ich Euch dort hinbringen... und dann werde ich Euch Geschichten erzählen über das Abenteuer im Zwielicht. Dann, wenn der Frieden nach Hyrule zurückgekehrt ist.“ Sie versuchte einmal mehr zu lächeln, gerührt von seiner Naivität, seiner unglaublichen Hoffnung, dass irgendwann alles wieder so sein würde, wie es war. Wenn es doch nur so einfach wäre...

„Ich wünsche es mir... irgendwann“, endete sie. Sie verlangte nicht viel, dachte Link, obwohl sie die Prinzessin war und Luxus und andere Reichtümer gewohnt sein musste. Sie verlangte etwas so einfaches, so bescheidenes, was ihn diese Schönheit immer mehr mit anderen Augen sehen ließ. Sie war nicht nur traurig, sie war edel und voller Güte.

In ihm erwuchs der Wunsch, ihr etwas bieten zu können, ihr etwas zu schenken, obwohl nichts dem gleich kommen würde, was sie begehrte. Er wollte sie lächeln sehen und ihr helfen mit den einfältigen Mitteln, die er besaß...

„Prinzessin?“ Sie wendete den Blick wieder zu ihm und Link kramte beinahe nervös in einer seiner hellbraunen, ledernen Gürteltaschen umher. Etwas kleines Leuchtendes kam zum Vorschein und wurde dann von seinen leicht verdreckten Händen umschlossen.

„Ich kann Euch vielleicht keine blühende Wiese zaubern, aber dafür...“ Er öffnete seine Hände langsam und das goldene Leuchten wurde intensiver, regte sich, spielte mit der finsteren Umgebung in diesem Gemach. Zwei Flügel flatterten und das Wesen erhob sich langsam, während feiner Staub von seinem Insektenkörper wirbelte. Es war ein Wesen des Lichts. Ein goldener Schmetterling...

„... dafür aber einen kleinen Teil der blühenden Wiese“, endete Link und beobachtete intensivierend das reine Gesicht ihm gegenüber. Zeldas schwermütiges Antlitz erhellte sich ein wenig und sie entließ einen überraschten Seufzer aus ihrem Mund. Sie rutschte näher und lächelte bezaubernd, gerade so, wie Link es sich erträumt hatte.

Das Geschöpf der Lüfte erhob sich, flatterte mit leisen Schwingen wenige Runden in dem dunklen Kämmerchen und landete erneut auf den Händen des Heroen.

„Ihr könnt es ruhig berühren“, meinte der Heroe und hielt der königlichen Hoheit das lichterfüllte Geschöpf näher. Zelda blickte zuerst leicht überwältigt in seinen vertrauensuchenden Blick und dann zu dem kleinen Flatterwesen. Sie legte ihre Hände zaghaft in die des Helden, worauf das friedvolle Geschöpf auch über ihre Hände kabbelte.

„Es ist wunderschön...“, sagte sie.

„Ja, es ist magisch...“, murmelte Link. „Und es ist mir irgendwie gefolgt.“

„Wegen Euren Wolfsinstinkten?“

Link grimassierte leichtes Bedenken und Befangenheit. „Ja, wahrscheinlich deswegen...“

„Es wird Euch Gesellschaft leisten, wenn... die Stunden düster sind.“ Er kämpfte mit den Worten und wählte bedacht eine harmlose Variante seines Versuchs ihre Einsamkeit in Worte zu fassen.

Das lichterfüllte Wesen nahm erneut die Wege der Luft und ließ sich von seinen starken Schwingen tragen. Auf dem kleinen Sekretär neben der Eisentür blieb er ruhig und friedvoll sitzen.

Zelda nickte, lehnte sich mehr in die gepolsterte Rückenlehne und wand ihren Blick seitlich.

„Darf’ ich Euch eine Frage stellen?“

„Alle, die ihr begehrt“, meinte er prompt und mit einer Spur Charme. Ja, so kam ihr dieser Hylianer vor. Charmant. Offenherzig. Bereit, sich für andere einzusetzen. Treu und sehr, sehr menschlich...

Er trat wieder auf seine mit Kratzern übersehenen Beine und ließ seine tiefblauen Augen nach draußen wandern.

„Für wen kämpft Ihr?“ Verblüfft schaute er in ihre sanften Augen, war zu fasziniert von der Seltenheit ihrer Augenfarbe als dass er sofort auf diese Frage eingehen konnte.

„Kämpft Ihr für das Gute? Für Eure Freunde? Oder, weil Ihr es als Euer Schicksal akzeptiert habt?“ Der junge Heroe trat neben sie, als sie zu ihm aufschaute.

Es war eine merkwürdige Frage. Eine Frage, zu der er keine Antwort hatte...

Es war nicht einfach für ihn den wahren Grund zu finden, der ihn sich aufopfern und kämpfen ließ. Und es war nicht selbstverständlich...

Sicherlich, er tat alles in seiner Macht stehende, weil man ihm mitteilte, er sei der Held, den die Götter erwählten. Er kämpfte für den Frieden und seine eigenen Ideale, für die stolze Rechtschaffenheit, die er verinnerlichte. Aber, er wusste auch, dass diese Selbstlosigkeit nicht alles war. Er verheimlichte denen, die zu ihm aufsahen andere Gründe für sein Handeln und seinen heldenhaften Einsatz. Gründe, die er selbst nicht zugeben wollte.

Denn er kämpfte ebenso für sich, für den eigensinnigen Stolz eines Helden, der sich nicht in die Knie zwingen lassen wollte. Und er kämpfte für die, die er liebte, auch wenn diese Liebe, die er geben konnte, meist falsch verstanden wurde...

„Ich kämpfe, weil ich es will. Ich kämpfe, weil ich Hyrule liebe und verehre. Meint Ihr, das ist Grund genug?“ Sie erhob sich langsam und lief in ihrer wunderbaren Eleganz in die Zimmermitte. Selbst etwas so einfaches wie ein paar Schritte wirkten umgeben von Zeldas eigener Magie so edel, dass er nicht wegblicken konnte.

„Doch, es ist genug für einen Grund. Aber nicht genug für Euer Herz, Heroe...“, sagte sie erhaben.

Link trat näher, träumte in ihren himmelblauen Augen und hatte ein leichtes Angstgefühl bei dem Gedanken, dass er diesen Ort hier in wenigen Stunden wieder verlassen müsste.

„Kämpft Ihr nicht ebenso für Eure Freunde?“, fragte sie.

Er nickte. „Prinzessin... würdet Ihr nicht für Eure Freunde kämpfen?“ Sie wand den traurigen Blick zu Boden und Link erkannte zweifelnd, ob es vielleicht das war, was in dem Leben einer Prinzessin fehlte. Freunde waren etwas Seltenes, wenn man niemanden an eigenen Gefühlen teilhaben lassen durfte und immer an das Wohl eines ganzen Königreiches denken musste. Freunde waren eine Kostbarkeit. Eine Seltenheit in Zeldas Augen...

„Würdet Ihr auch für mich kämpfen. Bin ich in Euren Augen eines Freundes Geltung wert?“, sprach sie flüsternd und ein wenig zittrig.

Verstummt stand der Heroe vor ihr. Tausende Gedanken schossen in seinem Kopf umher und nichts hielt er für sinnvoll. Verzaubert berührte er das Kinn der Prinzessin mit dem linken Zeigefinger und hob es zärtlich nach oben, sodass sie seinen Blick traf.

„Ich würde für Euch sterben, Milady...“, murmelte er.

Kapitel 4

Link schloss seine Augen und trat leicht schwerfällig zu dem Fenster. Er wusste nicht, was ihn dazubrachte diese Worte herauszulassen, aber nun war es passiert und rückgängig machen konnte er sie nicht mehr.

Sicher, sie teilten nicht viel, aber es war immer noch genug für die Herzenswärme von seiner Seite. Sie teilten eine nebulöse Vergangenheit...

Ihre Augen funkelten mit einem leichten Tränenschimmer angesichts dieser wärmenden Worte. Und obwohl es Unmengen von Soldaten gab, die für Prinzessin Zelda in den Tod gehen würden, so war an seiner Opferbereitwilligkeit etwas Besonderes, nie da gewesenes. Hyrules Soldaten beschützten ihre Prinzessin, weil es ihre Pflicht war. Nicht aus Edelmütigkeit oder Zuneigung. Links Einsatzbereitschaft jedoch rührte von eben letzterem und es traf sie tief in ihrer verwundeten Seele.

Sie ließ sich langsam auf die Bettkante sinken und blickte zu der stolzen Silhouette des Heroen, der sich mit beiden Händen an das große Fenster des Turmes gelehnt hatte. Er war noch so jung, dachte sie. Aber seine Macht, Scharfsinnigkeit und Weitsicht erzählten von einer alten Seele in seinem Inneren, die mehr Wunden und Schicksalsprüfungen überstanden hatte als eine andere. Diese Seele war stark und ungewöhnlich, und doch sehr verletzlich.

„Link...“, sprach sie leise. „Habt Dank...“ Unsinnige Worte in diesen herben Zeiten, aber es war ihr Wunsch dieses zu äußern.

„Danke für Eure Worte... und Euer Vertrauen.“ Er wand sich zu ihr und lief träge in ihre Richtung. Er konnte in ihren Augen Wissensdurst sehen. Sie wollte ihn kennen lernen, aber nicht als Helden, sondern als einen Freund...

„Würdet Ihr mir von dem Dorf erzählen, aus dem Ihr stammt?“, bat sie. Ein Lächeln stand auf seinem ansehnlichen Gesicht, wo tiefblaue Augen mysteriös herausleuchteten.

„Gerne...“ Er lief ein wenig schneller in ihre Richtung und setzte sich dicht neben sie, sodass er sie hier im nahen Kerzenschein ganz genau betrachten konnte. Ihre Augen waren noch sanfter, wenn man sie in dieser Nähe betrachten konnte. Und ihr Haar schimmerte fast golden im schlummernden Licht der einzigen Kerze, die auf dem Sekretär ruhte.

„Das Leben in Ordon ist ein sehr einfaches, einfältiges, aber... man lebt dort in den Tag hinein. Das ist es vielleicht, was das Leben in Ordon einzigartig und friedvoll erscheinen lässt. Die Sorgen des Morgens spielen im Heute keine Rolle...“, sagte er gemächlich. Er pendelte mit den Beinen.

„Das ist wunderbar, wenn die Sorgen des Morgens die Seele nicht berühren“, meinte Zelda leise.

„Ja... aber das Farmleben hat auch seine zermürbenden Seiten. Der Tag beginnt sehr früh am Morgen.“

„Seid Ihr von Natur aus eine Schlafmütze?“, meinte sie sanft und lächelte ihm wieder zu.

Link lachte: „Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schön es ist, mal im Bett liegen zu bleiben und das Krähen des Hahnes zu überhören.“ Sie ließ ihren Kopf ins Genick sinken und beschaute das finstere Deckengewölbe.

„Das würde ich auch gerne. Einmal bis zur Tageshälfte liegen bleiben, bis sich die Strahlen der Mittagssonne in das Zimmer ziehen...“

„Habt Ihr noch nie verschlafen, Prinzessin?“ Link grinste charmant und legte vorsichtig eine warme Hand auf ihre zu ihm geneigte Schulter. Sie sah auf die Hand und dann in seine tiefblauen Augen.

„Nein...“

„Wirklich nicht?“

Sie schüttelte den Kopf, sodass ihre mit feinen Bändern umkleideten Strähnen vor den Elfenohren baumelten.

„Ach, kommt schon, Prinzessin. Verschlafen ist nun wahrlich keine Kunst.“

„Aber ich habe noch nicht verschlafen. Ich schwöre!“, sagte sie mit einem freudigen Unterton.

„Nicht wahr!“, schauspielerte er und vergrößerte unecht seine Augen.

„Doch.“

„Unfassbar!“ Sie hielt eine Hand an ihre Lippen und kicherte.

„Dann wird’s aber Zeit dafür!“, bemerkte er tückisch und wünschte sich nichts mehr als sie zum Lachen bringen zu können.

„Also, Heroe“, murmelte sie. „Ihr seid wahrlich ein Künstler des Lächelns“

„Richtig, aber ich tue es, weil ich dafür belohnt werde!“ Sie blickte verwundert auf.

„Und wie kann ich Euch dafür belohnen?“

„Ihr lächelt, das ist Belohnung genug“, sagte er und sprang auf die Füße.

Verwundert wanderten ihre blauen Augen zu seinem Hinterkopf. Die grüne Heroenmütze auf seinem Haupt war an wenigen Stellen geflickt worden und sie war leicht verdreckt.

Erneut eine solche liebgemeinte Bemerkung von seinen blassen Lippen, die ihr das Herz erwärmten. Und er wählte diese Worte ohne Bedacht, ohne einen Gedanken an deren Folgen.

Es war nicht richtig, dachte sie. Seine offen gezeigte Zuneigung war ein waghalsiges Unterfangen, vor allem, da sie einander fast nicht kannten.

„In Eurem Dorf, Link. Lachen die Menschen dort ebenso gerne wie Ihr?“ Er nickte und grinste. Seine blauen Augen glitzerten verursacht durch die vorsichtige Art und Weise wie sie ihre Fragen formulierte. Er kniete erneut vor ihr nieder und sah Dankbarkeit in ihren Augen. Dafür, dass er hier war. Dafür, dass er mit ihr redete und vor allem dafür, dass er sie zum Lächeln brachte.

Sie neigte ihr Haupt und schaute zu dem linken Handschuh, unter welchem sich das machtvolle Fragment verbarg.

„Darf ich?“, fragte sie leise und nahm seine linke Hand in ihre beiden. Er nickte verlegen und sie streifte im Gegenzug seinen Handschuh hinab, beschaute fasziniert das Fragment auf seinem Handrücken. Das Fragment des Mutes... es leuchtete sehr stark. In genau demselben Rhythmus wie ihr eigenes. Sie sah wieder auf und versank halb in seiner Augenfarbe. Wie konnten diese warmherzigen Augen nur jene eines so muskelbepackten Wolfes sein?

„Die Menschen, die in Ordon leben. Wie sind sie?“, murmelte die junge Hylianerin.

„Sie haben alle ihre Tücken. Aber alle sind sie herzensgute Menschen.“ Zelda funkelte mit ihren himmelblauen Augen.

„Da wäre zum Beispiel unser guter Fado, der sich für einen unverbesserlichen, talentierten Viehhüter hält. Und Rusl, unser Schwertmeister, der es nicht lassen kann, mich herauszufordern. Und die kleinen Nervenzwerge... und Ilya.“ Link wand sich ab und wand ihr den Rücken zu, wirkte im selben Moment abweisender als vorher.

„Ilya...“, wiederholte Zelda. „Ist sie Eure Liebste?“ Ohne nachzudenken entkam diese Frage aus ihrem roten Mund. Link grinste verschmitzt, packte die Prinzessin an ihren Händen und zog sie auf die Beine.

„Also, Ihr könnt mir ja Fragen stellen, Milady.“

„Entschuldigt...“

Er kratzte sich am Kopf. „Aber wenn Ihr es wissen möchtet, nein... das ist sie nicht.“

„Ihr wünschst es Euch aber?“ Die junge Prinzessin zog eine Augenbraue nach oben und erkundete verlockende Antworten in der Weise, wie er sich verhielt. Er drehte sich um, verzog das Gesicht zu leichtem Entsetzen. Aber er hatte weder Scham noch einen Ausdruck des Ertappens in seinen Augen. Er schüttelte den Kopf.

„Ilya ist etwas Besonderes und sie hat es gewiss verdient glücklich zu sein, aber das, was sie sich wünscht, kann ich ihr nicht bieten.“

„Wie meint Ihr das?“

„Nun... von klein auf hat man uns in diesem Dorf versucht zusammenzubringen. Es wurde immer von den Älteren erwartet, dass wir irgendwann einen Haushalt teilen. Wir haben immer gemeinsam irgendwelchen Blödsinn angestellt. Gewiss, ich mag sie. Aber ich kann sie niemals lieben.“

„Warum nicht? Liebe ist etwas, was man auch über die Zeit lernen kann...“ Sie belog sich selbst mit den Worten. Denn an eine solche Form der Liebe glaubte sie nicht. Ein Zusammenleben, eine Zweckgemeinschaft ohne die ersten, verliebten Gefühle der schwirrenden Feen in der Magengegend war für sie nicht die wahre, die einzigartige Liebe, nach der man als Liebesuchender streben sollte.

„Weil ich meine Freiheit liebe...“, antwortete er schmunzelnd, aber unsinnig. „Ich bin Hyrules wiedergeborener, legendärer Held. Ich bin einfach kein Familienmensch. Und ich habe Ilya immer als Freundin betrachtet. Als Schwester...“ Und doch klangen seine Rechtfertigungen nicht nach der Wahrheit. Er wand ihr den Rücken zu und spürte am Klang ihrer Schritte, wie nah sie ihm kam. Unmittelbar trat sie inzwischen hinter ihm und er wusste nicht genau, ob es ratsam war, sich in diesem Moment umzudrehen, sich nach ihren sanftmütigen Augen zu verzehren.

„Warum seid Ihr hier?“, flüsterte sie erneut und wurde das Gefühl nicht los, er wusste den Grund, den ihn hierher geführt hatte ganz genau. Ein unsinniger Grund. Ein Grund, der über diese Form von Freundschaft hinausging.

„Glaubt Ihr an die einzige, wahre Liebe?“, fragte er leise, fuhr sich durch die blonden, leicht verdreckten Haarsträhnen, die von den Streifzügen des Wolfes so unsauber wurden und blieb weiterhin ihr den Rücken zugewandt stehen. Er stellte ihr unhöflicherweise diese Gegenfrage, weil er ihrer eindringlichen Frage nicht anders auszuweichen wusste.

„Ja, das tue ich... Es wäre schön, eine solche Liebe finden zu können.“

„Seht Ihr... das ist ein Grund, dass ich Ilya nicht lieben kann. Sie ist es nicht.“

,Sie war es nicht’, dachte Zelda still. Sie war nicht die einzige, wahre Liebe für ihn.

„Habt Ihr Eure wahre Liebe bereits gefunden?“, sprach sie leise und trat noch näher. So nah, dass er die Wärme ihres Körpers, den unruhigen Herzschlag in ihrer Brust und das rauschende Blut in ihren Venen mit seinen tierischen Instinkten hören konnte.

„Ich denke, das habe ich...“, murmelte er und drehte sich zu der milden Schönheit um, in deren Augen sich Verwirrung, aber auch eine leichte Angst vor seinen Worten wiederspiegelten.

Kapitel 5

Link trat wieder näher und richtete sein gesamtes Aufmerksamkeitsfeld auf die schwere Trauer in Zeldas himmelblauen Augen.

„Prinzessin?“

„Ja?“

„Würdet Ihr mir einen Gefallen tun?“ Sie blickte überrascht auf und streifte diese verbotene Zuversicht und Freude in seinen Augen.

„Was wünscht Ihr?“

„Darf ich Euch bei Eurem Vornamen nennen?“, meinte er scheu. „Darf’ ich ,du’ sagen? Darf ich Euch ,Zelda’ nennen?“

Die junge Lady zwinkerte zunächst und wusste nicht so recht, was er sich davon versprach. Noch nie hatte jemand so direkt darum gebeten, sie duzen zu dürfen. Aber was sprach dagegen?

„Zelda ist so ein schöner Name. Es fühlt sich angenehm an, wenn man ihn ausspricht...“, meinte er leicht verlegen.

Er suchte ihren Blick, las Verwirrung und eine leichte Hilflosigkeit.

„Was meint Ihr? Könnt Ihr es verantworten, dass ein junger Bauerntrampel wie ich...“ und er deutete auf sein vielsagendes, unverschämt grinsendes Bubengesicht. „... Euch bei Eurem Namen nennen darf?“ Sie antwortete zunächst nicht und suchte nach Gründen für seine Aufwartung.

„Keine Sorge, ich verrate es auch niemandem!“, meinte er verschmitzt und grinste umso breiter.

Ein sanftes Lächeln, das erste ehrliche, bildete sich auf dem ebenmäßigen Gesicht der jungen Prinzessin. Sie nickte und reichte ihm standesgemäß die Hand.

„Ich wusste, dass du lächeln kannst, Zelda“, meinte er und lächelte ebenso. Er nahm ihre Hand wieder in seine beiden und schien verlegener mit jeder Minute.

„Du solltest das öfter tun...“, sagte er aufrichtig. Und ihre himmelblauen Augen spiegelten den Ausdruck von Mut und Zuversicht, den er schickte. Er trat noch einen Schritt näher, verstand nicht den Grund dafür, aber eine Anziehungskraft wirkte von ihrer Schönheit aus, die er nicht definieren konnte.

„Ich versuche es, Link...“, meinte sie leise und jegliche Distanz der beiden Hylianer löste sich in alle Winde auf.

Zelda schmiegte sich an seine warme Hand, die er über ihre linke blütenweiche Wange wandern ließ. Es war ihre Sehnsucht nach Wärme und Licht, welches sie zu Nähe und Vertrauen bewegte. Diese raue Kämpferhand... sie war so warm...

Und es geschah in dem Augenblick, dass von den unschuldigen Augenwinkeln der Prinzessin eine einzelne kristallene Träne tropfte, die an Links Fingerspitzen hinablief.

„Du musst nicht so traurig sein... Zelda...“, sagte er leise. „Etwas so schönes hat es nicht verdient so traurig sein zu müssen...“ Er trat noch einen Schritt näher und zog sie in seine innige Umarmung, fühlte sich selbst plötzlich geborgen und aufgehoben. Nirgends hatte er je so empfunden. Nicht in Ilyas Nähe und auch nicht in der Gesellschaft Midnas.

Ihr Körper war ein wenig kalt und er fühlte ihre Erschöpfung beinahe, als sie sich an ihn lehnte, so vollkommen wehrlos versank sie in seiner Umarmung. Sie roch nach einem süßen Parfum, welches er nicht kannte. Es war ein angenehmer, verwöhnender Duft, aber seine Nase hatte diesen bisher noch nicht erfahren dürfen. Rosenholz, Kakao, Jasmin, Mandelduft oder Kirschblüte...

Ein Duft wie im süßesten Frühlingsregen...

Seine groben Kämpferhände umzirkelten ihren schmalen Rücken und legten sich streichelnd auf das lange, goldbraune Haar. ,Es war weich und wunderschön’, dachte Link.

„Es ist okay, du darfst ruhig weinen...“, sagte er und fühlte, wie sie schlapp wurde und ihre königliche Würde in den Schatten stellte. Leise Tränen tropften von ihren himmelblauen Augen und versanken in dem grünen Stoff seiner teilweise zerfetzten Leinentunika.

„Es ist okay...“, hörte sie ihn flüstern und schloss die Augen.

Und Link verstand in dem Augenblick, was der Grund gewesen war, der ihn hierher führte. Es war das Band zwischen ihnen, das sich einmischte, weil sie Beistand brauchte in ihren einsamen Stunden. Es war reinste Sehnsucht nach Licht und einem Halt in dem trübsinnigen Zwielicht. Und sie hatte ihn einfach gerufen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er war dem Ruf gefolgt, würde ihn immer befolgen, egal in welchem Leben und in welcher Gestalt...

Schweigend standen die beiden Triforceträger in dem dunklen Turmzimmer, während sich der Regen mit dem leisen Schluchzen Zeldas vermischte.

Kapitel 6

„Danke...“, sagte sie sanft und löste sich von ihm. „Danke für deine Worte und deine Nähe“, sagte sie fester und blickte aufrichtig in sein markantes Grinsen, wo sich ein Ausdruck voller Mut spiegelte.

„Ich helfe gern...“, flüsterte er direkt in ihr Ohr und drückte sie entgegen ihres Willens noch einmal an sich. „Zudem bin ich dir etwas schuldig. Du hast meine Wunden gepflegt.“ Sie ließ die Umarmung über sich ergehen und genoss mehr und mehr jedes Stückchen davon.

„Und außerdem...“ Er schmunzelte: „Welcher Held möchte nicht einer Prinzessin ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfen?“

„Du bist berechnend...“, sagte sie leise und schloss die müden Augen.

„Ja, Midna meint zwar immer, ich bin nur ein Tölpel, aber dafür ein schurkischer Tölpel“, lachte er, worauf sie erneut zu einem Lächeln verführt wurde.

Er entließ sie aus der wärmenden Nähe und nahm das bildhübsche Gesicht in seine Hände. Ganz sanft und einfühlsam.

„Lächle noch einmal...“, meinte er. Sie erfüllte ihm den Wunsch.

„Und noch einmal!“ Sie grinste und lachte daraufhin.

„So ist’s gut. Es ist wunderbar, wenn du lächelst.“

Sie wischte sich selbst die restlichen Tränen aus den Augen und blieb noch einige weitere Sekunden in seiner warmen Umarmung. ,Er war wahrlich ein Held, der ein trauriges Gemüt zum Lachen bringen konnte’, dachte sie.

„Weißt du, du bist vollkommen ein Held...“, flüsterte sie, legte ihre Hände auf seine feste Brust und stieß ihn endlich sanft von sich weg.

„Ein wundervoller Held, Zelda.“

„Ja...“, sagte sie scheu und faltete ihre Hände vor der Brust.

„Und raffiniert!“, protzte er, worauf sie grinsend aufsah.

„Aber auch hundsgemein“, neckte er. Sie lachte über dieses Wort. Es entsprach mehr seiner Art, als er sich selbst im klaren war. Und wie hundsähnlich, vielleicht auch hundsgemein, er sein konnte.

Sie ließ sich wieder auf die Bettkante sinken und strich sachte über das staubige Laken und die zurückgeschobene Bettdecke.

„Du kennst den Grund, der dich hierher geführt hat, nicht wahr?“, hauchte sie über ihre schönen Lippen, traute sich aber nicht mehr in seinen hypnotisierenden Augen zu schwimmen. Seine Beine bewegten sich fast von selbst zu der jungen Lady hinüber. Sie zog ihn wie magisch an und wusste es womöglich...

Erneut saßen sie zusammen auf der zerschlissenen Bettkante, aber scheuten ihre Blicke und scheuten sich noch mehr vor der Wahrheit.

„Wir sind verbunden über das Schicksal...“, meinte sie leise und lehnte sich haltsuchend an seine Seite, legte ihren müden Kopf an seine Schulter. Rein intuitiv, und weil er wusste, dass es richtig war, dass es seine Bewandtnis und seinen Sinn hatte, ihr nahe zu sein, ließ er seinen rechten Arm um ihre schmalen Schultern wandern.

„Du hast Recht, Zelda... ich kenne den Grund, der mich hier her geführt hat.“ Diese Worte kamen beinahe kriechend von seinen Lippen. Denn es war nicht einfach und es ergab keinen Sinn, bedachte man die wenige Zeit, die sie miteinander verbracht hatten und den schmalen Grad auf dem er sich bewegte. Er kannte sie nicht und kannte im gleichen Moment jede Seite von ihr...

„Der Grund warst nur du...“

Danach Stille der Worte...

Nur der Regen trällerte sein Lied an die rußigen Scheiben des schwarzverzierten Fensters und mischte sich mit den kreischenden Rufen der verhexten drachenartigen Wachen am teuflischen abendrotgefärbten Himmel.

Und im Hintergrund hörte man das leise Flattern der Flügel des goldenen Schmetterlings, der in das Kämmerchen reines Licht zurückbrachte.

„Ich brauche dich in diesem Kampf...“, meinte er leise, worauf er sie noch ein Stückchen mehr in seine Arme zog. Sie drückte ihn sanft von sich weg, obwohl seine Nähe gut tat. Er wirkte ein wenig verletzt und starrte betreten zu ihrem goldbraunen Hinterkopf. War er zu aufdringlich?

„Entschuldige...“

„Das brauchst nicht... dich zu entschuldigen...“ Er nickte bloß und blickte auf die Bettkante.

Vorsichtig lehnte er seinen starken Rücken an die hinter ihm liegende Wand und seufzte ein wenig angesichts der Wunde.

„Brauchst du mich nur in diesem Kampf?“, fragte sie neugierig und krabbelte über das zerwühlte Bett zu ihm. Und obwohl er eigentlich nur ein Fremder war, suchte sie wieder seine Nähe. Sie mochte jene, und sie mochte seinen Beschützerinstinkt...

Er schüttelte den Kopf und lächelte. Sein Grinsen war magisch und zauberte ihr ebenso eines.

„Du durchschaust mich viel zu leicht, Zelda.“ Seine Worte waren sanft und sinnlich. Seine blauen Augen durchdringend. Und seine warme Hand wanderte zu den goldbraunen Strähnen der neben ihm hockenden Prinzessin.

„Das ist doch meine Aufgabe...“

„Hylianer zu durchschauen?“ Sie nickte mehrmals und schloss dann ihre Augen. Das überfällige, unterdrückte Gähnen entfuhr ihr. Sie wusste nicht einmal, wie lange sie schon wach war. Es könnten Tage sein, in denen sie nun schon keinen Schlaf gefunden hatte.

„Bist du müde?“, meinte er leise.

„Ich schlafe nicht besonders gut, hier in diesem Turm...“ Er konnte ihr geradezu ansehen, woran es lag. Es war diese ständige Angst vor dem Vieh des Zwielichts, den Dämonen...

„Möchtest du ein wenig schlafen, ich wache über dich.“

Ihr Gesichtsausdruck erhellte sich. „Du würdest das tun?“

„Sicher.“

„Aber wenn die Wachen kommen...“

„Dann verstecke ich mich unter dem Bett“, lachte er. „In Ordnung? Ich pass’ auf dich auf.“

Sie reichte ihm die Hand, worauf er jene ehrerbietend küsste.

„Danke“, murmelte sie, lehnte sich ein wenig unbeholfen und unsicher in seine Arme und schloss die Augen. Innerhalb weniger Minuten war die Prinzessin Hyrules in den innigen Armen des Helden eingeschlafen.

Er hatte nichts dagegen, war sogar noch verblüfft und angetan von ihrer plötzlichen Offenheit ihm gegenüber. Etwas so Schönes hielt er bisher noch nie in den Armen und er würde dieses neue Gefühl, dieses Erleben von Nähe und Vertrauen, auf ewig aufbewahren.

Kapitel 7

Zelda schlief ruhig und friedlich. Ihr hübsches Gesicht ruhte auf seiner Brust und er hatte irgendwie so eine Unruhe, seine Atmung, das schwache Auf und Ab seiner Brust, würde sie wieder aufwecken. Erfüllt von diesem unsinnigen Gedanken atmete er gehemmt und in kleinen Abständen.

In dem Augenblick wanderte ihr Rechte neben ihr Gesicht und lag ebenfalls streichelnd und verwöhnend auf seinem Oberkörper. Es raste in seinem Herzen. Ein Gefühl unglaublicher Zuneigung schürte sich in seinem Magen. Er rollte seine tiefblauen Augen und blickte dann verzaubert erneut in das blasse Antlitz des einflussreichsten Wesens Hyrules.

Gefühle der Angst schlichen sich in sein Gemüt. Wie konnte er sie nur jemals hier in diesem Kerker lassen? Sie musste endlich fliehen. Er würde nicht länger mit ansehen, dass sie hier ihrer Trauer verfiel.

Er wollte sie doch nur beschützen. Vor den Dämonen und vor dieser Einsamkeit...

Link begann ihren Rücken zu streicheln, überwältigt von dem feinen, dünnen Material aus dem ihr Gewand genäht war und er selbst ruhte ebenso, ließ die Zeit seine eigenen Wunden heilen...

Sie schlief bereits eine halbe Ewigkeit, als Link ihren zarten Körper auf das knarrende Bett sinken ließ, sie sachte zudeckte und auf seine Beine hüpfte.

Es war seltsam hier zu sein, Zelda um wenige Worte zu bitten, sie um ihre Nähe zu bitten. Es war beinahe vertraut und es fühlte sich an wie ein milder Wind in der eigenen Seele, der ihm Kunde aus einer weitzurückliegenden Vergangenheit brachte.

Denn er kannte sie, vertraute jener Hylianerin als hätte er in einem weitzurückliegenden Leben einmal mehr als Friedensliebe mit ihr geteilt.

Er war sogar ihrem Ruf gefolgt durch ein altes mächtiges Band zwischen auserwählten Triforceträgern.

Er beugte sich näher und streichelte ihre schwachrosa Wangen, verzaubert und erfüllt von einer nie erlebten Wonne. Sie war mehr als die reine, weise Prinzessin, die ihr Land beschützte. Sie war mehr als eine wunderschöne Hylianerin mit edlen Idealen. Sie war ein unvergängliches Licht, das sich nach Liebe sehnte.

Sie war sein Licht.

Und sie war ihm.

In dem Augenblick realisierte Link, dass er sie nicht nur brauchte... er begehrte sie.

Wenn er sie doch nur bis zum Ende aller Tage wärmen könnte! Wenn er sie doch nur küssen könnte...

Er würde alles dafür tun. Bloß ein Kuss. Nur ein einziger...

Aber er wollte ebenso ihr Vertrauen nicht enttäuschen. Er wollte ebenso, dass sie erwiderte.

Gerade da öffneten sich ihre himmelblauen, traurigen Augen langsam und Link sah Frieden darin und Sehnsucht. Sei seufzte und lächelte, als sie ihn erblickte. Er näherte sich ihr, sank auf die Bettkante und nahm ihre rechte Hand in seine beiden.

„Nanu, du bist schon wieder wach?“ Sie lächelte, anstatt zu antworten.

Er konnte sich nicht helfen, als sie einfach zu berühren, zu küssen... und so wollten seine Lippen ihre Stirn für mehrere Sekunden bedecken. Noch ehe die junge Prinzessin wusste, was er vorhatte, beugte er sich näher und setzte sein Begehr in die Tat um.

Sie war milde überrascht, aber nicht verärgert über diese Geste und sah eine Spur Scham in seinem Blick, der sie zum Lächeln brachte.

„Das war sehr lieb von dir...“, murmelte sie. Er lief rot um die Wangenknochen an und babbelte: „Du bist nicht verärgert deswegen...“

„Nein, es zeigt mir deine Achtung und deine Zuneigung. Danke dafür“, sagte sie sanft.

„Hast du gut schlafen können?“, wollte er wissen, wohl eher um sich von dem eben geschehenen abzulenken.

„Sehr gut, Link. Ich hatte einen wunderbaren Traum...“ Sie richtete sich auf, drückte sich eng an seinen Rücken und schlang ihre Arme um seinen Bauch. Link atmete scharf ein und konnte nicht einmal begreifen, was hier geschah. Sie umarmte ihn einfach. Aus heiterem Himmel streichelte sie die ohnehin empfindlichen Partien an seinem Bauchbereich. Aber er genoss das Gefühl und legte seine Hände auf ihre.

„Wovon hast du geträumt, Zelda.“

„Von blühenden Wiesen... und einem Hyrule in Frieden.“

„Du wirst sehen“, sprach er ermutigend. „Träume werden wahr, wenn man fest an sie glaubt. Sehr bald ist das Volk Hyrules wieder frei.“

„Ja, ich glaube daran, weil du da bist...“

„Ich werde das Dämmerlicht stoppen. Das verspreche ich dir, Zelda...“

„Das brauchst du nicht versprechen“, meinte sie, löste sich von ihm und sie traten gemeinsam auf die Beine, standen direkt voreinander.

„Ich weiß, dass du es schaffst.“ Er lächelte.

„...weil ich ein Tölpel bin?“

„Nein, weil du ein schurkischer Held bist“, erwiderte sie und lächelte ebenso. Er lachte und umarmte sie fest, atmete ihren Geruch noch ein wenig ein.

„Ich werde mich langsam auf den Weg machen müssen“, murmelte er, aber es schien als hätte er noch eine Bitte, als hätte er noch etwas zu erledigen. Sie hörte seinen Worten aufmerksam zu und spürte eine Unruhe von ihm ausgehen.

„Aber ich will und kann dich nicht länger hier lassen.“ Er rückte wenige Zentimeter weg und streichelte die blassen Wangen seiner Prinzessin. Er hatte Zweifel über das eben Gesagte in seinen tiefblauen Augen, den Augen des Wolfes.

„Und ich kann nicht gehen. Wie lange werde ich mich wohl verstecken können, bevor man mich findet?“, sprach sie ängstlich, worauf er den intensiven, eindringlichen Blick verwehrte.

„Aber ich habe Angst um dich, Zelda.“ Sie schloss ihre Augen, und küsste ihn auf die rechte Wange, blieb aber innig in seinen Armen. Der Kuss war so kurz, dass er ihn nicht einmal realisieren konnte.

„Du musst gehen, Link. Ich will nicht, dass dich die Wärter hier finden...“ Aber tief in ihren Augen sah er ein Betteln nach seiner Anwesenheit und sie wusste ebenso, das ihre Augen sie verrieten..

„Ich komme wieder...“, sagte er lauter.

Sie nickte: „Und ich warte auf dich.“

Sie löste sich von ihm und trat zu dem Fenster. Neben dem Stuhl lag der magische Umhang, der Link wieder in die Bestie des Guten verwandeln würde. Und dann wäre er wieder nichts mehr als ein Wolf. Nur ein Getier mit heiligen Engelsaugen.

Innerhalb von Sekundenbruchteilen stand sie erneut an dem rußigen Fenster mit dem schwarzbemalten Gitter und blickte trübsinnig zu dem Umhang. Sie wollte ihn gerade vom Boden aufheben, als Link sie mit den starken Armen umschlang, die vor wenigen Tagen und Wochen das Schwert führten und sich dem Blut dämonischer Opfer schuldig machten.

Er zog sie an sich, und sein Schädel mit den durchgeschwitzten Haarsträhnen legte sich auf ihre rechte Schulter. Sie fühlte seinen warmen Atem mit einem unerträglichen Zittern an ihrem Hals, spürte einen leichten Druck ausgehend von seinen Händen, die auf ihrem Bauch spielten. Und sie genoss es unmanierlich. Noch nie hatte ein Mann sie auf diese Weise umarmt, sie mit derartigen Berührungen gestillt, nach denen sie durstete...

Seine Nähe war angenehm und sein warmer Körper an ihren Rücken angelehnt saugte die restliche Kälte und Trauer aus ihrer Seele, die tief in dem unschuldigen Prinzessinnenkörper wurzelte.

„Bitte, pass’ auf dich auf, okay?“, sagte er leise. „Bitte nutze deine Kräfte, wenn du musst. Und bitte denk’ auch einmal an dich... Ich weiß, Hyrule braucht dich, aber für Hyrules Sicherheit bin jetzt ich zuständig. Ich möchte, dass du dich nicht opferst...“

Sie schwieg auf seine Worte, blickte mit ungewissem Ausdruck in ihren Augen seitlich. Sie konnte diese Bitte nicht eingehen, Link wusste es und er würde es akzeptieren. Die Liebe zu ihrem Land würde soweit gehen, dass sie mehr opferte als sie besaß...

Link ließ von ihr ab, neigte sein Haupt und wusste es doch. In jedem Leben, das sie nun schon lebten, würde sich ihr Schicksal niemals erfüllen... Er wusste um die Vergangenheit, nun noch eindringlicher als vorher, und er wusste um die grausame Zukunft, die ihnen noch bevorstand. Einst sagte ein Geschöpft von niederster Gesinnung: „Die Geschichte von Licht und Schatten ist in Blut geschrieben.“ Er hatte Recht, Link verstand es. Und es würde die Zeit kommen, wenn er diesen Satz wieder hören würde.

Zaghaft hob Zelda den magischen Mantel vom Boden auf und reichte ihm das Kleidungsstück mit einem verträumten, sehnsüchtigen Blick, den nur seine Prinzessin aussenden konnte.

Er erwiderte das Lächeln, nahm ohne Worte den Umhang und versank in jenem, wurde kleiner und unter dem Umhang wuchs die Form und Einzigartigkeit des Wolfes heran, bis sie ein Heulen und Hecheln aus seiner Kehle vernahm. Seine Verwandlung in die blauäugige Bestie, die das Zwielicht bekämpfte, war abgeschlossen. Und als der Mantel zu Boden krachte, leuchteten erneut diese Augen aus der Wolfsfratze, die sie ein Leben lang in ihren Träumen begleitet hatte.

Er war nun wieder nichts weiter als ein Wolf.

Eine Kreatur der Nacht... nicht mehr...

Sie kniete nieder und der Wolf schleckte ihr über die rechte Wange.

Sie flüsterte: „Sei tapfer, mein Heroe.“ Der Wolf heulte und hetzte mit einem letzten, zweifelnden Blick aus dem Raum, bis seine leisen Pfoten stillschweigend in der Stille untergingen...

Sein letzter Blick würde sie verfolgen, das wusste sie. Und sein Blick sprach nachsinnend zu ihr.

„Irgendwann werde ich mit dir über Hyrules saftige Wiesen wandern. Irgendwann bist du frei. Für Hyrule und für mich...“

Sie nahm den Umhang wieder an sich, schaute mit zum Leben erweckter Hoffnung in den blutroten Himmel mit seinen grauen Wogen. Erneut hörte sie den bitteren Wind rauschen, aber er erweckte nun nicht mehr die Trauer und das Erinnern an stille Kindermärchen. Er war nun ihr Freund und ihr Bote der Hoffnung. Ein warmer Luftzug, der die Sinne streifte, erschaffen von den glühenden Winden.

Und er flüsterte ihr leise zu: „Irgendwann...“

„Irgendwann...“



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  kathiritsch
2016-10-18T06:48:42+00:00 18.10.2016 08:48
In sagenhaften Worten und Be-bzw Umschreibungen verpackt. Einfach bezaubernd und sehr bildhaft wie auch realistisch gestaltet. Du schreibst echt klasse. Da fehlen einem eigentlich schon die Worte weil es so gut ist.

Gerade bei Twilight Princess gab es ja nun leider nicht so viele Begegnungen für unseren Helden und seiner Prinzessin des Schicksals. Um so mehr freue ich mich wenn ein Fan dies versucht. Es gefällt mir besonders gut, dass Link in Wolfsgestalt nicht so schön beschrieben aber andererseits trotzdem die Faszination für Jenes Wesen rüber kam gemacht hast :)

Bleib weiter am Ball! Du bist bis jetzt die beste Fanfic Autorin die ich gelesen habe.

P.S: Ich lese schon seit langem an "Nur ein Spiel..." Dadurch bin ich überhaupt erst auf dich gekommen.
Von: abgemeldet
2014-01-18T13:35:02+00:00 18.01.2014 14:35
~ Kommentarfieber ~

Hallo,
da mir auch diese Geschichte empfohlen wurde und ich deinen Schreibstil sehr schön fand, bin ich einfach neugierig, was hier so vor sich geht.

Das Märchen des Abendrots...
Auch hier ist der Anfang melancholisch und schwermütig. Du benutzt hier noch andere Ausdrücke, noch schwerere als ich vorher gelesen habe. Es ist aber angenehm zu lesen.
Sie vergaß ihr Licht und vergaß sich selbst...
Und das Zwielicht, auch immer so eine Sache. Ein schmaler Grat. Du weißt schon.
Wieder habe ich das Gefühl, hier auch ohne Kenntnisse lesen zu können.

Doch nun, so spürte und sah sie plötzlich, war sie nicht mehr allein...
Auch hier wieder ein sehr gelungener Cliffhanger. Gefällt mir. Man konnte förmlich einen Schatten in den Schatten spüren. Man erfährt aus dem Text alles nötige, um ihm folgen zu können.

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T22:41:59+00:00 11.10.2008 00:41
da kann ich den anderen nur zu stimmen!
*lächel*
Super geschrieben!
*knuff*
Liebe grüße Fuji
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T22:30:21+00:00 11.10.2008 00:30
*lächel*
Noch so ein romantisches Kapitel!
*mich das freut*
^^
weiter so!
Lg Fuji
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T22:25:05+00:00 11.10.2008 00:25
*taschentuch hol*
*snief*
Hach~
*das schön ist*
Schreibe weiter so!
*das sehr gerne lese*
Liebe Grüße Fuji
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T22:09:28+00:00 11.10.2008 00:09
°///°
wie romantisch!
*schwärm*
Schreib weiter so ja?!
*bittend schau*
Herzliche Grüße Fuji
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T21:59:44+00:00 10.10.2008 23:59
Mich umschau*
Nanu? erster eintrag?
*staun*
also....das ist wieder so ein geiles kapitel!
*freu*
*weiter lesen werde*
mach weiter so!
Lg Fuji
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T20:45:40+00:00 10.10.2008 22:45
hey^^
cooles kapitel!
weiter so!
Lg Fuji
Von:  _Fujiwara_No_Sai_
2008-10-10T20:26:00+00:00 10.10.2008 22:26
schön geschrieben!
*knuddel*
weiter so!
Lg Fuji
Von: abgemeldet
2008-03-25T12:59:51+00:00 25.03.2008 13:59
Ich bin sprachlos..... einfach super, total genial und irgendwie sooo traurig *1geb*

LG _Meg_


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