Zur stillsten Stund
Es war eine finsetere Nacht, wie es in dem namenlosen Königreich nur äußerst selten vorkam. Kein Stern funkelte am rabenschwarzen Himmel, nur der Mond warf sein fahles Licht auf die Dächer des Dorfes, welche in der Finsternis alle die selbe Farbe hatten: schwarz. Und ebenso war es innerhalb der kleinen Häuschen, welche im Mittelpunkt des Dorfes ihren Platz fanden. Strom gab es damals nicht, und selbst wenn wäre diese Erfindung nicht bis hinter die Mauern dieses entlegenen Kaffs angekommen.
Bei Kerzenlicht
Nur eine Kerze erhellte das dunkle Zimmer und warf ihr rötliches Licht auf die sanften Züge des jungen Drows, welcher eifrig lernend über seinen Büchern zur Magie der Elemente hockte. Nun, jung war vielleicht nicht der richtige Ausdruck für seine 372 Jahre, doch war es im Vergleich zu den anderen, die teilweise ein ganzes Millenium hinter sich hatten, wirklich noch Kindergartenalter. Aber ich schweife wieder ab...
Nun, jedenfalls hockte er alleine, einsam und verlassen vor einem Buch, dessen Inhalt sogar Angela Merkel hätte vor Langeweile erbeben lassen und besah voller Neugierde die mystischen Runen, die die zerknitterten Seiten zierten. Sein langes weißes Haar fiel dabei ebenfalls auf diese und raubte den Drow die Sicht. Fluchend warf er es zurück, wand sich wieder seinen Studien zu und ließ dabei völlig die fröhlich vorsichhin lodernde kerze außer Acht. Und wie das Schicksal es so wollte, schlängelten die kleinen Flämmchen sich vom müden Docht auf das Haupthaar des Elben und flackerten dort fröhlich weiter, bis auch dieser inkonpetente Narr es begriff, schreiend aufsprang udn dabei die ganze Nachtbarschafft weckte. Er hatte nich umsonst den stolzen Ruf des unbeliebtesten Drows des ganzen Dorfes inne...
Bei Mondschein
Dichte Nebelschwarten zogen durch die Wälder. Kein Vogel sang, kein Eichhörnchen warf Pssanten Nüsse auf den Kopf, nur das leise Rascheln der Blätter und der verhallende Schrei eines Idioten waren noch zu vernehmen.
Eilig streifte ein Dämon durch die Wälder. Der Wind spielte mit seinem schwarzen Haar und der Mond warf einen wudnerschönen Schimmer auf die tropfende, von Blutbedeckte Streitaxt, die er elegant über die Schulter geschwungen hatte und sich dabei versehentlich selbst in den Rücken rammte.
Es war der glorreiche Siegfried, gefürchtet von Kleinkindern und verspottet von Legionen.
Bei Sonnenuntergang
Ein lautes Knarren, gefolgt von einem schmerzerfüllten Schrei erfüllte die Hallen des steinernen Herrenhauses und schallte bis hin zu den letzten Hallen wieder.
Es war Ephilon, der wiedereinmal vergas, seinen Sargdeckel zu öffnen, bevor er widerwillig aufstand. Laut fluchend rieb sich der Vampir den schmerzenden Kopf und warf den Deckel seines dunkelbraunen Mahagonisarges schwungvoll zu Boden.
"Verdammte Importware..." fluchte er wärend er sich in seine schwarzen Beinkleider zwängte. Wie er dieses Samtzeug doch hasste, aber der Prinz bestand ja darauf...verdammter Prinz.
Bei Hofe
Gelangweilt hockte der junge Prinz auf dem Thron seines Vater und spielte mit seinem langen, blonden Haar. Die Nacht war noch jung, aber der ganze Hofstaat war schon fort. Wo konnten sie nur sein? Wieder auf einem Empfang? Nun, in letzter Zeit sind sie immer ohne ihn gegangen. Zuerst sagten sie ihm, es sei etwas vorgefallen, was nur "König udn Königin" anginge, beim nächsten Mal hätte er angeblich die Anzeichen einer Krankheit und bei dem danach fand er sich geknebelt und gefesselt in der Kammer der Bediensteten wieder.
Und das alles bloß, weil er sich nicht scheute seine Meinung zu sagen.
War es denn so verkehrt, einer Priesterin Eilistraees mitzuteilen, dass ihr Kleid aussieht wie ein Zelt und ihre Haare von einem blinden Esel gemacht wurden waren?
Konstruktive Kritik lautet das Zauberwort. Aber wer weiß das heutzutage schon zu schätzen...nun ja, er selbst am wenigsten.
Denn Momentan war das von minderem Belang, das kleinste Problem das ihn quälte. Vielmehr machte ihn eine andere Sache zu schaffen: Seine bevorstehende Hochzeit.
Sein Vater hatte es tatsächlich gewagt ihn zu verloben, und zwar mit der nervtötensten, naivsten und einfälltigsten Frau die er jemals gesehen hatte.
Seufzend fuhr er sich durchs Haar. Eher würde er sterben als dieses Weibsbild zur Gemahlin zu nehmen.
Er zückte schon ein Pergament, um sein Testament zu schreiben als er plötzlich das Geräusches eines Steinchens vernahm, welches gegen die Scheibe schepperte. Verwirrt sah er sich um,sprang auf und tappste unsicher zur Veranda. Als er erblickte, wer das Steinchen warf, erschien ein verzücktes Lächeln auf seinem Gesicht. Heute würde er noch einmal seinen Spaß haben...
Bitteres Erwachen
Die Vögel sangen ihre Lieder und entrissen den jungen Prinzen aus seinen Träumen. Die Sonne hatte bereits den Mond vergrault und warf ihren goldenen Schimmer auf alles was ich bewegte...und auf alles andere auch.
Genüsslich streckte sich der Elb und warf einen zufriedenen Blick auf die Stelle neben sich, auf der bis vor kurzem noch das Objekt seiner Begierde gelegen hatte. Doch mit dem Mond, war auch er verschwunden.
Doch er hatte dem Prinzen noch ein Souvenier dagelassen. Mit einem skeptischen Blick besah der Elb die samtenen Beinkleider, die neben seiner Robe auf dem Boden ruhten. Wie er diese geschmacklosen Fetzen doch hasste, was dachte sich der Vampir bloß immer dabei? Aber was ihn noch mehr störte als sein Kleider Geschmack war...Moment...war er imSchlüpfer gegangen? Verwirrt raufte er sich durchs Haar und dankte stumm dafür, dass es Nacht gewesen sein musste.
Mittlerweile war auch das Königspaar zurückgekehrt. Doch der König verschwand wieder, so schnell er auch gekommen war, nur seine Gemahlin war geblieben und unterhielt sich mit den Hofdamen.
"Welch herliches Banket" schwärmte die Königin von der gestrigen Nacht.
"Und die After Show Party erst"
Allgemeines Gekicher brach aus.
"Eure Majestät, wenn wir schon vom Teufel sprechen...Euer Gemahl lässt sich so selten blicken" fasste eine Dame ihre Zweifel in Worte.
"Er ist doch nicht etwa.."
"Bei diesem Flittchen? Ich bitte euch, was sollte er ansonsten machen? Sich um das Volk kümmern?" ergänzte die Königin und das Kichern stimmte nun in schallendes Gelächter ein. Zwischen dem Gegacker der Damen war ein lautes, tiefes Lachen deutlich herauszuhören. Der Prinz hatte sich zu ihnen gesselt.
"Vater ist solch ein Shufft" bemerkte der junge Mann mit einem Grinsen und besah wärendessen seine Mutter.
"Aber verübeln kann man es ihm nicht"fuhr er fort "schließlich sind deine weiblichen Reize mittlerweile etwas...nun ja...verbraucht"
Mit diesen Worten verabschiedete er sich und kehrte den Damen den Rücken zu.
"Ich hätte zur Engelsmacherin* gehen sollen als es noch nicht zu spät war" fluchte die Königin. Die Hofdamen warfen ihr überraschte Blicke zu.
"Noch nie über....nachträgliche Abbtreibugn nachgedacht?"
*Engelsmacherin: Abtreiberin, damals verboten
