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Did you get what you deserve?

~MCR for Life~
von

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Dead!

Vorweg möchte ich mich schonmal für eventuelle Rechtschreibfehler entschuldigen und darauf aufmerksam machen das ich noch nie ne FF geschrieben hab und deshalb ein wenig unsicher bin was meinen schreibstil angeht...

Na egal, ich wünsche viel spaß beim Lesen und nein es ist leider keine wahre Geschichte und ich bin auch keiner von diesen Freaks die tatsächlich denken, dass sie Chancen bei den Jungs hätten usw.
 

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~Kapitel 1~
 

Ich wollte nur noch nach Hause.Es war wieder einer dieser Tage an denen mich einfach alles ankotzt. Angefangen mit dieser täglichen Routine...ignorieren des weckerklingelns...deshalb zu spätes aufstehen...nur wenig zeit zum zur Schule fertig machen...verspätetes aufs Fahrrad schwingen...und deshalb total abgehetztes in der Schule ankommen.

Und das jeden Tag, bei Regen, Schnee, Hagel, Sturm oder was auch immer.

Auch heute war es natürlich so gewesen. Ich kam mal wieder genau mit dem klingeln in den Unterrichtsraum geplatzt und erntete dafür einen bösen blick meiner Lehrerin. Es interessierte mich nicht weiter, ich ging zu meinem Platz und setzte mich hin. Damit begann das endlose schleichen der Zeit. Es kam mir ewig vor bis es endlich zur Pause klingelte und ich irgendwie versuchen konnte wieder von meiner Freundin geweckt zu werden. Die Stimme meiner Lehrerin lullte mich immer so ein, ich konnte gar nichts dagegen machen. Bis halb 4 durfte ich mich in der Schule zu Tode langweilen um Tonnen von Hausaufgaben zu kassieren. Die ganze Zeit schwirrte mir die Textzeile "Did you get what you Deserve?" durch den Kopf. Es war aus einem Song meiner Lieblingsband My Chemical Romance und der Song nannte sich Dead. Genauso fühlte ich mich auch...einfach nur Dead! Mein Leben war so unspektakulär und langweilig, dass es kaum auszuhalten war, aber dran ändern konnte ich ja auch nich wirklich was, ohne einen vernünftigen Schulabschluss kommt man ja heutzutage auch nich mehr weit, also musste ich mich da wohl durchquelen.
 

Den ganzen weg nach Hause quälten mich diese Gedanken noch. Wie schaffen es denn bloß alle anderen gut in der Schule zu sein und trotzdem täglich mit Freunden abzuhängen und ständig unterwegs zu sein? Ob ich es jemals schaffe aus diesem Alltag rauszukommen?

Zu hause angekommen, natürlich total außer Atem weil man ja mal wieder Wind von vorne hatte und deshalb beinahe am ausrasten war, ist der Schultag natürlich noch nich beendet. Jetzt gings erst richtig los. Hausaufgaben. Massig viele Hausaufgaben *kotz*. Ich werde vermutlich etliche Stunden daran sitzen, aber alles aufschieben nützt ja nichts.

Also begann ich mich hinzusetzen und alles zu erledigen. Die Zeit rannte unaufhaltsam und es wurde immer und immer später. Es war 0.13 als ich endlich die Bücher und Blöcke und Hefter beiseite legte. Nun konnte ich ein wenig Abwechslung vertragen, irgendwie musste ich die ganzen Matheformeln und die Gestalltungsmittel zur Textanalyse (die ich grade für Deutsch pauken musste) aus meinem Kopf verbannen, sonst würde ich Heute gar nicht mehr zum schlafen kommen.

Ich entschloss mich also den Pc anzumachen und mal meine Mails zu checken. Natürlich lief nebenbei ein wenig Musik zu Aufmunterung. Um meinem Ohrwurm endlich freien lauf zu lassen legte ich My Chemical Romance ein und

musste mich zusammenreißen nich laut mitzusingen, weil meine Mum ja schon im Bett war.

Als ich mein Mailfach öffnete war ich erstaunt wie viele Nachrichten ich doch bekommen hatte...es waren einige Werbemails und Mails in denen stand das mir wer auf mein Myspace Profil gepostet hatte. Ich machte mich also daran auf die ganzen Posts zu antworten und entdeckte dabei eine Antwort auf die Frage, welche ich Frank auf seinem Profil gestellt hatte. Ich war total erstaunt. ICH eine der wenigen glücklichen denen er tatsächlich antwortete. Da er mir die Frage stellte wie es mir geht, konnte ich natürlich nich weiter an mich halten und habe ihm all meinen Frust erzählt...erst als ich den Post abgeschickt hatte ist mir wieder bewusst geworden, dass ich mich grad bei Frank Iero,dem Gitarristen meiner absoluten Lieblingsband, ausgeheult hatte. Ich kam mir so dumm vor. Aber ich stellte fest das er gerade online war, weil er nämlich einige Minuten später nocheinmal antwortete O_O.

Mir klappte die Kinnlade runter. Er meinte er verstehe mich und das ich trotzdem nich aufgeben soll. Natürlich schrieb ich ihm wieder etwas zurück und auch darauf antwortete er.

War das jetzt ein Traum, bildete ich mir das ein oder war es Realität? Ist das wirklich Frank oder nur jemand der sich als er ausgibt? Ich war total verwirrt und wusste gar nicht mehr was ich denken sollte, also entschloss ich mich ins Bett zu gehn, weil ja am nächsten Tag wieder Schule war.

Ich wünschte ihm eine gute Nacht und machte den Pc aus. Als ich im Bett lag dachte ich noch eine Weile über die ganze Sache nach eh ich vor Erschöpfung einschlief.
 

Der nächste Tag begann wie der vorherige auch. Zu spät aufstehen, abgehetztes in der Schule Ankommen, dort gelangweilt im Unterricht sitzen und dann wieder nach Hause fahren um Hausaufgaben zu machen. Und trotz dieser Routine war es diesmal irgendwie anders. Der Gedanke an Frank lies mich nich los. Ich stellte mir die ganze Zeit die selbe Frage : War es wirklich der ORIGINALE Frank?...oder war es vielleicht doch nur jemand der sich für ihn ausgab?! Wie konnte ich das herausfinden? Ihm eine Frage stellen welche nur der WIRKLICHE Frank beantworten kann? Aber alles was ich weiß steht ja mit Sicherheit auch irgendwo im net,es müsste also etwas ganz spezielles sein und soeine Frage hatte ich leider nicht in petto, also musste ich mir diese Idee aus dem Kopf schlagen.
 

Nachdem ich meine Hausaufgaben also erledigt hatte setzte ich mich wieder vor den Pc und habe wieder eine Nachricht von "Frank" gefunden die ich sogleich beantwortete. Diesmal kam aber keine Antwort zurück. Ich war sehr traurig darüber, aber was soll man machen..."Er wird sich schon wieder melden" hoffte ich und stöberte noch ein wenig durchs net.

Auch eine Woche später fand ich meinen letzten Post unbeantwortet vor. Wär ja auch zu schön gewesen, wenn er es wirklich gewesen wär und er mir weiter geschrieben hätte. Nun war ich doch recht geknickt. Aber okay, vielleicht hat er ja einfach nur unglaublich viel zu tun. Ich mein immerhin ist er auf Tour, da hat man keine Zeit ständig vorm Pc zu hocken und kleine "Fannachrichten" zu beantworten. Ich versuchte die Gedanken an ihn zu verdrängen, weil es mich in meiner Konzentration störte und das war bei den ganzen Arbeiten die wir zur Zeit schrieben nicht unbedingt nützlich.

Nachdem ich eine weitere Woche später schon gar nicht mehr an die ganze Sache gedacht habe, fand ich doch tatsächlich wieder eine Nachricht von "Frank". Er fragte mich ob ich denn zum My Chemical Romance Konzert in diesem Monat nach Berlin gehe und ich meinte ja. Woraufhin er fragte ob er nich meine Handynummer haben könne, damit er mich anrufen könne wo ich denn hinkommen muss um ein paar Backstegetickets zu bekommen ( am Tag des Konzertes,an der Halle...nich das mich jetzt wer falsch versteth XD) für mich und eine Freundin, weil er mich doch gerne kennenlernen wolle. Ich saß wie gelähmt vor dem Pc. Er will mich treffen? Frank will mich treffen? FRANK will MICH treffen O_O?? OH MEIN GOTT! Noch immer total erstarrt gab ich ihm die Nummer durch. Er bedankte sich und entschuldigte sich, dass er jetzt leider weiter keine Zeit habe zum Chatten,ich ihn dann aber spätestens auf dem Konzert sehen werde. Ich fieberte dem Tag des Konzertes ja sowieso schon seit einigen Monaten entgegen, aber die Tatsache, dass ich Frank wirklich treffen werde...BACKSTAGE...das brachte mich fast zum ausflippen vor Freude.
 

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So, ich bedanke mich an der Stelle erstmal fürs Lesen und hoffe das es euch gefallen hat ?!

Bitte schreibt nen paar Kommis mit knallharter Kritik, ich vertrags keine Angst ;)

Ach und wem nen besserer Titel einfällt der melde sich doch bitte per ENS^^

Start to play

Morgen. Morgen war es endlich soweit. Das My Chemical Romance Konzert. Ich werde FRANK treffen und somit sicherlich auch die anderen 4 Members. Ich war total aufgeregt. Nahezu ein Nervenbündel. Ich hatte meine beste Freundin bei mir, der ich natürlich von der ganzen Sache erzählt hatte und die sich da natürlich auch total drauf freute. Nur war sie noch mehr ausm Häuschen als ich. Ich war irgendwie total entspannt nachdem wir losgefahren waren, was mich total wunderte, wo ich doch die Tage zuvor vor Aufregung fast gestorben wär. Den ganzen weg von zu Hause bis nach Berlin, wo das Konzert stattfinden sollte, versuchte ich sie zu beruhigen. "Mensch süße, nun atme doch mal ruhig durch, sonst kippst du mir hier noch um" oder "Lehn dich zurück und denk mal an was anderes, die Leute gucken schon" bekam sie öfter von mir zu hören. Aber sie konnte einfach nicht anders, was ich total süß fand. Am liebsten hätte ich mich jetzt an meine Drums gesetzt oder ein wenig auf meiner Gitarre rumgeklimpert um sie abzulenken, was sonst immer funktionierte, aber das ging ja leider gerade nicht. Gitarre. Das war ein Stichwort. Vielleicht würde ich Frank seine Gitarre mal in der Hand halten dürfen, seine Pansy. Ich liebe diese Gitarre. Mein Herz machte einen sprung bei dem Gedanken daran und nun machte sich auch bei mir wieder ein wenig Aufregung breit.
 

Die Anzeigetafel in der Bahn zeigte unsere Station an. Nicole sprang sofort auf "Wir müssen hier raus, ich kanns kaum erwarten, wie kannst du nur so ruhig bleiben?", plapperte sie los. Sie strahlte von einem Ohr zum anderen. Mit den Worten "Danke das du mich mitnimmst, dass ich die Jungs treffen darf", fiel sie mir nun um den Hals. "Ach is doch klar, wenn nich dich wen sonst?!", meinte ich nur ihr zuzwinkernt. Die Bahn hielt und wir stiegen aus. "Wo müssen wir denn jetzt hin?", fragte mich Nicole und schaute sich suchend um. Ich musste nur grinsen, weil sie so gar keine Ahnung vom Bahnfahren und überhaupt dem zurechtfinden in ihr unbekannten Städten hat. Da ich auch nicht wusste wie wir weiterfahren mussten, zog ich meine süße kleine erstmal zum Fahrplan und wir guckten wo wir hinmussten. Mit erschrecken stellten wir fest, dass unsere Bahn in ungefähr einer Minute abfährt...vom am weitesten entfernten Gleis. Wir schnappten unsere Sachen und rannten so schnell wir konnten rüber um sie bloss nicht zu verpassen. Vollkommen außer Atem sprangen wir in den Zug. Nicole fluchte "Ich hasse solche 'Zug-hinterherrenn-Aktionen', darauf kann man echt verzichten!" Wieder konnte ich nur grinsen, nun ist sie zwar ein wenig stinkig, aber glücklicherweise vergisst sie so kurzzeitig ihre Aufregung wegen My Chemical Romance.
 

Nachdem wir weitere 10 Minuten in der Bahn gesessen haben kommt diese an unserem Zielbahnhof an. "Von hieraus müssen wir noch ein Stückchen laufen und dann sind wir da." Nicole ihre Aufregung kehrte zurück. "Oh mein Gott, gleich ist es soweit!" Wir schnappten also wieder unsere Taschen und verließen den Bahnsteig. Auf der Straße angekommen, schauten wir uns um und versuchten herauszufinden in welche Richtung wir nun zu laufen hatten. Wir waren Ratlos. Welche Straße ist nur die richtige? Wolang sollten wir nur gehen? Da wir zu keinem Ergebnis kamen entschlossen wir uns uns einfach durchzufragen. Die 'Einheimischen' würden sich ja wohl auskennen und uns weiterhelfen können. "Aber du sprichst dann mit denen, ich bin doch so schüchtern", meinte meine Freundin zu mir und klammerte sich an meinem Arm fest. "Ja ich weiß,kein Problem", grinste ich ihr entgegen und ging kurzentschlossen auf einen etwa 20 jährigen jungen Mann zu, in dem Alter weiß man ganz sicher wo die Konzerthallen sind, und fragte ihn nach dem Weg. Meine Vermutung war richtig. Er wusste ganz genau wo wir lang mussten und beschrieb uns detailliert wo es lang ging. Auf diese gute Führung vertrauend begaben wir uns also auf den Weg unseren Idolen entgegen. "MCR wir kommen!", meinte ich und Nicole begann sofort mir wieder von Gerard seinen tollen Augen und Frank seinem süßen grinsen vorzuschwärmen. Als wir das 3. Mal abgebogen sind, in eine ziemlich lange, mit Autos vollgestaute Straße, konnte ich ein großes Gebäude entdecken vor dem sich eine bereits relativ große Masse schwarzgekleiderter Menschen befand.

"Hey wir sind da, da vorne ist es!" Nicole ging gleich einen Schritt schneller. "Ich bin ja so aufgeregt, meinst du er wird gleich anrufen? Oder werden wir da noch lange warten müssen? Vielleicht treffen wir die Jungs ja auch erst nach dem Konzert, oder..." Ich unterbrach sie. "Nein, er meinte wir sollen um 13.00 uhr da sein und er ruft mich dann an und wir bekommen die Backstegepässe und können der Probe und ein paar Interviews beiwohnen!" Diese Antwort lies sie erstmal kurz stocken, eh sie mich dann noch fragte wie spät es denn jetzt sei. Es war 12.49 uhr, also waren wir zu meiner Überraschung genau pünktlich.
 

Als wir am Ende der, für diese Zeit bereits beträchtlich lange, Schlange angekommen sind beginnt tatsächlich mein Handy zu klingeln. Nicole stockt der Atem "Oh mein gott, das ist er" flüstert sie mir zu. Ich stehe total versteinert da. "Nun geh doch ran", drängte sie mich. Meine Aufregung kehrte zurück. Mein Herz pocherte wie wild. Ich nahm das Handy und starrte auf den Display. Es war eine unbekannte Nummer. Er musste es sein. Ich ging ran. Am anderen Ende hörte ich eine mir sehr wohl bekannte Stimme, die mich fragte ob ich denn schon vor der Halle stehe. Ich bejate dies und Frank meinte, dass ich doch zu diesem großen blonden Securitymann gehen solle und ich ihm nur meinen Namen zu sagen brauche und er mir und meiner Freundin dann die pässe gäbe. Dann legte er mit den Worten "wir sehen uns ja dann gleich" auf. Nicole starrte mich total erwartungsvoll an. "Und? War er es? Was ist nun? Erzähl schon! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!" Ich viel ihr kurz um den Hals und erzählte ihr dann was Frank gesagt hatte. Sie war total aus dem Häuschen. "Na dann mal los!" Sie klammerte sich wieder an mich und meinte mit zittriger Stimme "Okay!", woraufhin wir uns in Bewegung setzten. Der Securitymann wartete schon auf uns und als uns die Pässe gab meinte er nur knapp, dass wir einfach reingehen sollen und wir in der Halle auf die Jungs warten können, sie würden dann auch gleich kommen und wir dürfen solange beim Aufbau zuschauen.
 

Die Halle war überweltigent. Als wir sie betraten stockte uns der Atem. Nicole schaute mich an und mehr als ein mickriges "Wow!" bekam auch sie nicht über die Lippen. Ich sah die Bühne. Sie war noch viel größer als ich sie mir vorgestellt hab, ich hätte mich zu gerne mal draufgestellt um zu gucken wie es so ist. Wir traten näher an das geschäftige Treiben, welches sich dort befand, heran. Überall wuselten Leute rum welche Kabel ausrollten, Mikros aufstellten, die Verstärker hinstellten oder Teile von Bobs Drums an uns vorbeitrugen. Da wir nicht stören wollten stellten wir uns an die Seite und beobachteten die Arbeitenden. "Guck mal, da hinten sind die ganzen Gitarren", meinte Nicole zu mir und zeigte neben die Bühne. Oh mein Gott. Da war sie. PANSY. Ich wurde wieder total unruhig. Bobs Drums find ich ja schon großartig, aber das sind Franks Gitarren, das ist einfach nur der oberhammer. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte sondern starrte einfach nur den Technicker an, der die Instrumente auspackte und in ihre Halterungen beförderte. Er kam auf uns zu. "Hey Mädels, worauf wartet ihr denn?" Nicole schaute mich panisch an. "Wir warten auf Frank, wir sollen hier auf ihn warten wurde uns gesagt", antwortete ich auf seine Frage. Er hob eine Augenbraue und begann dann zu grinsen "ach stimmt ja, er hatte ja gesagt, dass ihr herkommtund ich mich ein bisschen um euch kümmern soll". Kümmern? Dachte er etwa wir seien nicht alt genug um selbst auf uns aufzupassen und uns die Zeit zu vertreiben?...kümmern klingt so nach Kindergarten und das waren Nicole und ich ganz sicher nicht mehr. Aber okay, mal schaun was er so mit uns anstellen wird. Meine Freundin schaute mich fragend an. "Oh, okay", meinte ich "und inwiefern kümmerst du dich, was willst du mit uns anstellen?" Er blickte mir, noch immer grinsend, ins Gesicht "das ist eine gute Frage, Frank meinte du spielst ein Instrument und würdest die ganze Sache vielleicht ganz interessant finden...was spielst du denn?" Ich war verwundert. Das ich ein Instrument spiele hatte ich doch lediglich beiläufig mal erwähnt, dass er sich das gemerkt hat erstaunte mich doch sehr. "Ähm ja, ich spiele Gitarre." Sein grinsen wurde breiter. "Hey das gefällt mir, du musst nämlich wissen das ich hier für die Gitarren verantwortlich bin..dafür das sie alle ordentlich gestimmt sind sodass die Jungs nachher ordentlich spielen können." Das alles klang für mich doch sehr interessant. Wie kann man denn nur so viel Glück haben und bei so einer band wie My Chemical Romance arbeiten und das dann auch noch als verantwortlicher für die Gitarren...für PANSY?? Ich wurde ganz euphorisch und begann ihn mit fragen zu löchern, wie er denn zu dem Job gekommen sei und ob er auch allein in einer Band spiele, was für Gitarren er denn in seiner eigenen Sammlung so alles hat und ob man gut verdient.
 

Mike ,so war der Name des jungen Mannes, war sichtlich erfreut über mein Interesse und beantwortete meine Fragen geduldig. "Tut mir leid, dass ich dich so mit Fragen gelöchert hab...", meinte ich, wobei er mich mit den Worten "schon okay, macht doch nix" unterbrach. "Wartet mal kurz hier ich bin gleich wieder da" gab er mir mit einem Zwinkern zu verstehen und kehrte mir und Nicole den Rücken zu. "Wo will er denn hin?" Sie schaute mich mit ihren großen blau-grauen Augen fragend an. "Ich hab keine Ahnung" sagte ich Achselzuckend "aber er wird sicher gleich wiederkommen".
 

Nach kurzem Warten kam Mike auch schon wieder strahlend auf uns zu und hatte zu meiner Freude eine wunderschöne, alte Acousticgitarre in der hand. "Hier, kannst ja nen bissl spieln wenn de magst, dann kann ich mich von deinen Qualitäten überzeugen und ich kann weiterarbeiten." Ich nahm sie entgegen und schloss sie sofort in mein Herz.

Surprise - Performance

Die Halle war überweltigent. Als wir sie betraten stockte uns der Atem. Nicole schaute mich an und mehr als ein mickriges "Wow!" bekam auch sie nicht über die Lippen. Ich sah die Bühne. Sie war noch viel größer als ich sie mir vorgestellt hab, ich hätte mich zu gerne mal draufgestellt um zu gucken wie es so ist. Wir traten näher an das geschäftige Treiben, welches sich dort befand, heran. Überall wuselten Leute rum welche Kabel ausrollten, Mikros aufstellten, die Verstärker hinstellten oder Teile von Bobs Drums an uns vorbeitrugen. Da wir nicht stören wollten stellten wir uns an die Seite und beobachteten die Arbeitenden. "Guck mal, da hinten sind die ganzen Gitarren", meinte Nicole zu mir und zeigte neben die Bühne. Oh mein Gott. Da war sie. PANSY. Ich wurde wieder total unruhig. Bobs Drums find ich ja schon großartig, aber das sind Franks Gitarren, das ist einfach nur der Oberhammer. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte sondern starrte einfach nur den Technicker an, der die Instrumente auspackte und in ihre Halterungen beförderte. Er kam auf uns zu. "Hey Mädels, worauf wartet ihr denn?" Nicole schaute mich panisch an. "Wir warten auf Frank, wir sollen hier auf ihn warten wurde uns gesagt", antwortete ich auf seine Frage. Er hob eine Augenbraue und begann dann zu grinsen "ach stimmt ja, er hatte ja gesagt, dass ihr herkommt und ich mich ein bisschen um euch kümmern soll". Kümmern? Dachte er etwa wir seien nicht alt genug um selbst auf uns aufzupassen und uns die Zeit zu vertreiben?...kümmern klingt so nach Kindergarten und das waren Nicole und ich ganz sicher nicht mehr. Aber okay, mal schauen was er so mit uns anstellen wird. Meine Freundin schaute mich fragend an. "Oh, okay", meinte ich "und inwiefern kümmerst du dich, was willst du mit uns anstellen?" Er blickte mir, noch immer grinsend, ins Gesicht "das ist eine gute Frage, Frank meinte du spielst ein Instrument und würdest die ganze Sache vielleicht ganz interessant finden...was spielst du denn?" Ich war verwundert. Das ich ein Instrument spiele hatte ich doch lediglich beiläufig mal erwähnt, dass er sich das gemerkt hat erstaunte mich doch sehr. "Ähm ja, ich spiele Gitarre." Sein grinsen wurde breiter. "Hey das gefällt mir, du musst nämlich wissen das ich hier für die Gitarren verantwortlich bin..dafür das sie alle ordentlich gestimmt sind sodass die Jungs nachher ordentlich spielen können." Das alles klang für mich doch sehr interessant. Wie kann man denn nur so viel Glück haben und bei so einer band wie My Chemical Romance arbeiten und das dann auch noch als verantwortlicher für die Gitarren...für PANSY?? Ich wurde ganz euphorisch und begann ihn mit fragen zu löchern, wie er denn zu dem Job gekommen sei und ob er auch allein in einer Band spiele, was für Gitarren er denn in seiner eigenen Sammlung so alles hat und ob man gut verdient. Mike ,so war der Name des jungen Mannes, war sichtlich erfreut über mein Interesse und beantwortete meine Fragen geduldig. "Tut mir leid, dass ich dich so mit Fragen gelöchert hab...", meinte ich, wobei er mich mit den Worten "schon okay, macht doch nix" unterbrach. "Wartet mal kurz hier ich bin gleich wieder da" gab er mir mit einem Zwinkern zu verstehen und kehrte mir und Nicole den Rücken zu. "Wo will er denn hin?" Sie schaute mich mit ihren großen blau-grauen Augen fragend an. "Ich hab keine Ahnung" sagte ich achselzuckend "aber er wird sicher gleich wiederkommen".
 

Nach kurzem Warten kam Mike auch schon wieder strahlend auf uns zu und hatte zu meiner Freude eine wunderschöne, alte Acousticgitarre in der Hand. "Hier, kannst ja nen bissl spieln wenn de magst, dann kann ich mich von deinen Qualitäten überzeugen und ich kann weiterarbeiten." Ich nahm sie entgegen und schloss sie sofort in mein Herz.
 

«Nicole»
 

Ihre Augen wurden immer größer. Sie ist ja so ein Musikfreak. Ich konnte darüber einfach nur schmunzeln, kaum hat sie eine Gitarre in der Hand oder sitzt hinter den Drums ist sie ein föllig anderer Mensch. Sie hat dann immer diesen gläsernen Blick, als würde sie in eine andere Welt eintauchen und dabei furchtbar glücklich sein.

"Hey komm schon fang an zu spielen", drängte ich Conny, woraufhin sie sich auf den Bühnenrand setzte und zu spielen begann. Ich liebe es, weil sie immer von ihr selbstgeschrieben Texte sing und die so wunderschön und traurig und genau ihrer Gefühlswelt entsprechend sind und weil sie eine wunderschöne entspannende Stimme hat und so wundervoll spielt. Ich setzte mich neben meine Freundin und lauschte dem klang ihrer Stimme und dem der Gitarre. Es entspannte mich. Meine Aufregung wegen MCR legte sich wieder ein bisschen. Ich schloss die Augen und vergass sogar für einen kurzen Moment wo ich war und warum, doch dann ertönten hinter uns die Drums und rissen mich aus meinen Gedanken. Conny hörte auf zu spielen und wir drehten uns um, um zu sehen wer uns denn so unnett unterbrach. Es war einer der Soundtechnicker. Ich sah Conny Sehnsüchtig zu den Drums hochschmachten und anscheinend war ich da nicht der einzige, denn der Drummer hielt kurz inne. "Du schaust so, biste etwa so ein großer Bob-fan?"...Sie grinste ihn verlegen an "naja nicht direkt Bob-fan, ehr ein riesengroßer Fan von Drums, ich liebe es hinterm Schlagzeug zu sitzen". Das stimmte. Wenn es darum geht legt sie die Gitarre gerne aus der Hand. Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es darum, ob sie sich nicht an seinen Platz setzen und spielen wolle, was sie natürlich nicht abschlagen konnte und sich deshalb an dem Platz hinter dem Schlagzeug zu postieren. "Du sitzt auf Bobs Platz, hinter SEINEN Drums, behandel sie anständig!", rief ich ihr entgegen und stellte mich zu ihr auf die Bühne. "Süße welchen Song wollen wir spielen?", fragte sie mich mit einem breiten grinsen auf dem Gesicht. Ja welchen Song wollte nur? Natürlich was von MCR und da sie die alle spielen konnte musste ich mich nur noch für einen entscheiden. Am besten einen den ich auch kann. "House of Wolves!!!", antwortete ich meiner Freundin, woraufhin sie nach den Sticks griff und zu spielen begann. Wenn sie anfängt zu drummen dann kann ich natürlich nicht einfach so tatenlos zusehen, so ein paar Griffe auf der Gitarre hab ich ja drauf. "Du Mike, darf ich die Gitarre da nehmen und mich ein bisschen beteiligen?" fragte ich also auf das instrument in seiner Hand deutent. Er nickte und gab sie mir, woraufhin ich natürlich gleich mit einsetzte und mein Plektrum über die Saiten streichen lies.

Plötzlich setzten in ihr Getrommel und mein Gespiele eine weitere E-Gitarre, ein Bass und eine mir sehrwohl bekannte Stimme ein. OH MEIN GOTT!!! Da waren sie! Die Jungs! MY CHEMICAL ROMANCE! Auf der Bühne....mit UNS! Mir stockte der Atem. Ich wusste nicht ob ich jetzt vor Freude heulen sollte, oder einfach nur loskreischen. Ich stockte kurz in meinem Spiel wurde dann aber mit den Worten "Hey komm mach weiter, lass dich nicht aus dem Konzept bringen" und einem freundlichen Lächeln, von Toro ermuntert die Sache durchzuziehen. Dies konnte ich natürlich nicht einfach abschlagen, also gab ich mein bestes, unter seiner Anleitung, durch den Song zu kommen. Ich blickte kurz über meine Schulter um Conny ihre Reaktion zu sehen und stellte fest das Bob mit einem Mikro hinter ihr stand und es ihr vor das Gesicht hielt, sodass sie, genau wie Gerard, laut und deutlich zu hören war. Es war fabelhaft und einer der schönsten Momente meines Lebens...ich auf der Bühne mit My Chemical Romance, meine beste Freundin, welche mir die ganze Sache ermöglicht hat, hinter dem Schlagzeug und ihre und Gee´s Stimme die durch die Halle schallen. Ein unbeschreibliches Gefühl.
 

«Frank»
 

"Manno wir sind schon wieder später dran als beabsichtigt, Chem ist bestimmt schon in der Halle", quengelte ich den Jungs die Ohren voll. "Boa, warum is dir das so wichtig, sie wird schon irgend ne Beschäftigung gefunden haben, is doch nur ne Internetbekanntschaft", grummelte Bob zurück, der Heute irgendwie ein wenig schlecht gelaunt war. "Du hast Mike doch gesagt, dass er die Mädels beschäftigen soll, also wird er das wohl auch tun", meinte Gerard der, genau wie ich, recht neugierig auf das junge Mädchen, welches ich im Internet kennengelernt hatte, war. "Sie wird dir sicher nicht böse sein wegen der Verspätung." Na hoffentlich. Okay, ich kenne sie nicht wirklich, aber ich hatte unglaublich viel Spaß dabei mit ihr zu chatten und zu diskutieren. Sie hat eine interessante Weltansicht und ist ein sehr aufgeschlossener Mensch wie ich herausfand. Ich konnte mich Stundenlang mit ihr unterhalten ohne mich zu langweilen, über Gott und die Welt und sie hat mich immer wieder überrascht. Zwischen uns hat sich so ein Gefühl von Vertrautheit aufgebaut und ich bin tatsächlich sehr gespannt darauf wie sie sich jetzt ohne diese Anonymität des Internets so gibt. Ich blickte gedankenverloren aus dem Fenster des, mit getönten Scheiben, fahrenden Wagens und sah eine riesige Menschenmenge vor der Halle stehen. "Au man und das schon jetzt, 6 Stunden vor Einlass", gab Gerard in Gedanken versunken von sich. Auwei, 6 Stunden vor Einlass bedeutete 1 Stunde später als verabredet zum Treffen. Um den kreischenden Fans zu entgehen wurden wir zum Hintereingang gefahren und konnten dort, ohne gesehen zu werden, in den Backstegebereich verschwinden, was wir dann auch taten. Aus der Halle hörte ich Bobs Drums und eine einzelne Gitarre welche grade zu spielen begann. Verwundert schaute ich zu einem Soundtechnicker der im Normalfall hinter Bobs Schlagzeug saß und grade in dem Moment an uns vorbei ging. "Hey wer sitzt denn da an den Drums wenn du hier bist?", fragte Bob genauso verwirrt wie ich. "Na da sind so 2 Mädels die wohl auf Frank warten und die eine spielt recht gut Drums und deshalb hab ich sie ma rangelassen und dann is ihrer Freundin eingefallen das se ja nen paar Gitarrengriffe drauf hat und deshalb hat Mike se spielen lassen." Oh das mussten sie sein. Ich setzte mich sofort in Bewegung Richtung Bühne.

Dort angekommen konnte ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, da spielten die beiden doch tatsächlich House of Wolves und Chem, die ich von ein paar Fotos, die sie mir von ihr schickte, erkannte, saß hinter den Drums und spielte nicht wie von mir erwartet Gitarre. Gerard stubste mir mit dem Ellenbogen in die Seite "das Mädchen hinter dem Schlagzeug singt, aber man hört nix, das sollten wir ändern", meinte er und zwinkerte mir ,nach einem Mikro greifend, zu. Ein zweites gaben wir Bob mit der Aufgabe es ihr vor die Nase zu halten und Mikey und ich schnappten unsere Instrumente. So stürmten wir alle auf die Bühne und unterstützten die beiden bei dem Song. Das Mädchen an der Gitarre, welches ich als Chems Freundin identifizierte, stockte kurz und wurde dann mit ein paar Worten von Ray unterstützt. Chem hingegen, so schien es mir, ließ sich überhaupt nicht unterbrechen und spielte und sang einfach weiter...nun natürlich mit Gerard zusammen und beide ins Mikro.

Meet the Boys

Es sind in diesem Kapitel nur die Gedanken der beiden Mädels geschrieben, aber in den nächsten Kapiteln werden euch da weitaus mehr Perspektivenwechsel erwarten ^^
 

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«Chem»

Oh mein Gott! Ich konnte es nicht glauben. Ich war so geschockt das ich gar nichts sagen konnte. Total mit Adrenalin vollgepumpt saß ich hinter den Drums und konnte nicht glauben wer da hinter mir stand...und auch vor mir...und überhaupt was ich getan hatte. "Hey du spielst gut" riss mich Bob´s Stimme aus meinen Gedanken. "Äh, danke...", murmelte ich. Was für eine seltsame Situation, da steh ich vor einem meiner großen Idole und alles was ich rausbekomme ist ein 'Äh, danke...'. Wie blöd kann man denn sein ?! Er grinste mich freundlich an "komm mit, sonst kippt Frank noch um vor Aufregung ", gab er, mit einem schmunzeln auf dem Gesicht, von sich. Frank. Stimmt ja, ihm hab ich die ganze Sache hiersein zu dürfen ja zu verdanken und er ist es ja auch mit dem ich eigentlich "verabredet" bin, das hatte ich neben der Aufregung eben fast vergessen. Aber nun sah ich ihn. Er kam direkt auf mich zu, natürlich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, wie man es von Frankie ja nicht anders gewöhnt war. "Hey, es tut mir leid das wir so spät bin, aber der Termin hat länger gedauert und dann standen wir im Stau und..." ich unterbrach ihn... "is ja gut du musst dich nicht entschuldigen, is doch kein Weltuntergang, Mike hat sich fantastisch um uns gekümmert." Ich konnte nicht anders als ihn angrinsen. Es war ein so unglaubliches Gefühl. Man kannte die Jungs vorher nur von Fotos und aus Videos und Interviews und natürlich von der Bühne...mit Absperrung dazwischen und haufenweise anderen kreischenden Fans. Und nun steht er einfach nur so vor mir und grinst mich an. Na okay, er grinst jetzt nicht mehr nur, sondern macht tatsächlich anstalten mich zur Begrüßung zu umarmen. Er macht nicht nur die Anstalten...er tut es! Auf diese Geste war ich absolut nicht vorbereitet. Aber was sollte ich auch anderes tun als sie einfach mal zu erwiedern ^^. "Schön das wir uns endlich mal treffen, hab da schon ne ganze Weile drauf gehofft." Gehofft? Wow...der Bengel schaffts immer wieder mich zu überraschen. "Ich freu mich auch dich zu sehn", ist in dem Moment das einzige was ich über die Lippen bekomme.
 

Nachdem Frank mich so überschwenglich begrüßt hatte und Nicole total hibbelig neben mir stand, stellte ich mich erstmal neben meine Freundin. "Das ist meine beste Freundin Nicole, seit bloß artig zu ihr sinst gibs ärger mit mir", stellte ich sie zwinkernt den umstehenden vor. "Éine Freundin von Chem?...bist mir schon sympatisch XD!", antwortete Frank ihr die Hand entgegenstreckent. Schüchtern nimmt sie seine Hand. Ich kann quasi sehn wie ihr die Aufregung aus dem Gesicht springt. Aber das is noch gar nichts. Ich hoffe sie kippt mir nicht um wenn Bob herkommt. Nachdem Toro sich mit den Worten "Hey ich hab dich vorhin an der Gitarre gehört, du spielst gut" entgegengrinste und Mikey sich, ein wenig gleichgültig wie ich fand, bei mir und Nicole vorgestellt hatte, kam auch Bob endlich weg von seinen Drums. Als er näher kam quiekte meine Freundin leise seinen Namen vor Freude. Er scheint diesen 'Laut', welcher sein Name sein sollte, gehört zu haben, denn er zog eine Augenbraue ein wenig hoch und schaute ein wenig...seltsam. Bob gab Nicole ein wenig achtlos die Hand, aber ich glaube das interessierte sie nicht wirklich, die Hauptsache für sie war die Tatsache, dass er überhaupt da war und ihr die Hand gab, schon Megaaufregend. Ich konnte ihr ansehen, dass sie fast am umkippen war, so nah wie sie ihrem Liebling grade war. Fehlte also nur noch einer in der Runde. Gerard. Wo war er nur? Er hat doch eben noch auf der Bühne gestanden und mit mir gesungen und plötzlich ist er verschwunden. Frank bemerkte meinen suchenden Blick und zwinkerte mir zu "ja er zieht sich nur kurz um und dann lernst du ihn auch kennen." Ich nickte nur und musste ein wenig lachen. Bin ich denn wirklich so leicht durchschaubar, oder kann der Bengel einfach Gedanken lesen?! "Okay was machen wir jetzt?", gab ich mit neugierigem Blick von mir.

"Essen!", grinste Frankie mir engegen " ich hab unglaublichen Hunger, ich hoffe doch mal ihr auch?!" Ja klar hatten wir den, wir waren ja lange genug unterwegs gewesen und hatten uns natürlich mal wieder nix mitgenommen und bei dem ganzen Stress mit der Bahn hatten wir auch gar keine Zeit uns irgendwo was zu beschaffen. Also folgten wir ihm. Nicht nur Nicole und ich, sondern auch die anderen Jungs meinten plötzlich, dass essen doch gar keine so schlechte Idee sei und begleiteten uns in einen kleinen Raum in dem drei Sofa, ein kleiner und zwei große Tische standen. Auf den großen Tischen war ein Buffet aufgebaut...so Sandwitches und ein wenig Obst und Gemüse, andere Nascherein und natürlich jede Menge Wasserflaschen.

Wir nahmen uns alle von dem Essen und kurz nachdem wir uns hingesetzt hatten kam auch Gerard endlich, tat sich ebenfalls ein wenig von den Köstlichkeiten auf einen Teller und setzte sich neben mich. "Hey, ich bin Gerard", stellte er sich mir grinsend vor und gab mir die Hand. Ich wusste im ersten Moment gar nicht wie ich ragieren sollte. Als ob es Wirklich nötig gewesen wäre sich vorzustellen, als ob ich nicht wüsste wer er ist und wie sein Name lautet. Ich nahm seine Hand "freut mich, ich bin Chem", erwiederte ich seinen Gruß freundlich. Boa die Jungs sind ja so unglaublich Nett, das hätte ich echt nicht gedacht, aber auch Nicole durfte jetzt Bekanntschaft, mit Gerard seiner Freundlichen Art sich vorzustellen, machen. Sie wär vor Scham am liebsten unter den Tisch gekrochen, das konnte ich ihr ansehen. Meine kleine ist ja so ein schüchterner Mensch und ich schleif sie mit zu einem Treffen mit ihrer Lieblingsband. Was hab ich mir dabei nur gedacht. Ich grinste in mich hinein. Sie saß total hibbelig auf ihrem Stuhl und ich sah schon das ihr wieder irgendein tollpatschiger Ausrutscher passierte, zum Beispiel das Umstoßen einer der offenen Wasserflschan ,oder das Fallenlassen des Bestecks oder ähnliches. Während ich so in mich hinendachte fühlte ich mich plötzlich beobachtet, was vermutlich an der Tatsache lag das Frank mich nun schon zum dritten Mal die gleiche Frage stellte. "Hattest du nicht eigentlich gesagt, dass du Gitarre spielst und nich Drums?", "Oh...ähmm...das mit den Drums scheine ich wohl vergessen haben zu erwähnen", beantwortete ich ihm grinsend seine Frage. "Wo warst du denn grad mit deinen Gedanken?", wollte Gerard mit neugierigem Blick von mir wissen.

Warum wollte er das wissen? Interessierte es ihn wirklich, oder wollte er einfach nur die Konversation antreiben? "Ach ich war mit meinen Gedanken nur auf der anderen Seite des Tisches.Nicole ist ein wenig...nennen wir es..." "aufgeregt, ungeschickt?", beendete er mein grübeln. "Ja das trifft es beides recht gut", zwinkerte ich ihm mit einem Lächeln entgegen. Auch seine Lippen umspielte ein Lächeln, welches mich irgendwie faszinierte. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden. Aber es schien ihn auch nicht zu stören das ich ihm so entgegenlächelte, denn auch er wendete seine Augen nicht ab.

"Ich will euch ja nicht irgendwie reinreden oder so, aber wenn ihr euch die ganze Zeit angrinst werdet ihr nie fertig mit essen und wir können nicht proben", weckten mich Bob´s Worte aus dieser Trance auf. Gerard schien ebenso überrascht, wegen dieser Bemerkung zu sein, wie ich, denn er drehte seinen Kopf gedankenverloren in seine Richtung und meinte nur, dass Bob sich gar nicht zu beschweren brauche, weil dieser ja doch wieder der letzte sein werde. Ich bemerkte ein breites grinsen von Nicole, welche das ganze natürlich beobachtet hatte und nun einfach nicht mehr an sich halten konnte.
 

«Nicole»

Is das süß. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von den beiden abwenden, es war einfach zu niedlich wie Chem Gerard schüchtern anlächelte und er, mindestens genauso schüchtern, zurückgrinste. Auf Bob seine Unterbrechung hin kamen sich die beiden irgendwie ertappt vor, das fand ich voll lustig, weshalb ich auch unwillkürlich zu lachen begann. Na das konnten ja zwei lustige Wochen, mit den Jungs, werden. Ich war schon total aufgeregt wegen dem Soundcheck nachher. Die fünf Jungs auf der Bühne und Conny und ich so ziemlich die einzigen Zuschauer, mal abgesehn von den ganzen Leuten die da sonst noch so arbeiteten. Aber noch war es ja nicht soweit. Es war ein seltsames Gefühl, sonst hab ich die Jungs nur auf Bildern oder im Fernsehn oder halt auf der Bühne gesehen und jetzt sitze ich hier mit ihnen am Tisch und esse. Und dann sitze ich auch noch neben Bob. Meinem Liebling. Wie ich ihn doch vergöttere. Er sieht so gut aus und spielt einfach fantastisch und dann ist er, wenn man seine schlechte Laune, die er grad hat, mal außer acht lässt, auch eigentlich super nett. Ich freue mich Wahnsinnig hier zu sein. Und wem hab ich das alles zu verdanken? Meiner Chem. Ich hab ihr überhaupt eine ganze Menge zu verdanken. Sie nimmt mir die Schüchternheit, gibt mir Sicherheit und bringt mir Verständniss entgegen.

In meine Gedanken vertieft bemerkte ich gar nicht wie sich die Teller der anderen langsam leerte, nur meiner noch fast genauso voll war wie am Anfang. Diese Tatsache nahm ich mir zum Anlass doch auch endlich mal weiter zu essen. Es wurde richtig ruhig im Raum, jeder hing seinen Gedanken hinterher und niemand sprach. Irgendwie unheimlich. Das einzige was zu hören war, war das gleichmäßige Kauen und klirren von Besteck.

Allmälich wurden alle fertig mit essen, was mich sehr beruhigte, weil ich diese Stille einfach nicht ertragen konnte. Ich meine Okay, mir ist ja klar das die Jungs auch mal ihre Ruhe haben wollen und das sie dafür in ihrem Job nicht soooo viel Zeit haben und sie deshalb die Mahlzeiten zum ausspannen nutzen, aber trotzdem gefiel mir ihr Schweigen gar nicht. Chem sagte auch nichts. Was mich wunderte. Ich war der festen Überzeugung, dass sie diese Situation als genauso unangenehm empfand wie ich.

Diese Stille machte mich voll fertig. Ich konzentrierte mich auf meine Essen. Die einzigen Geräusche die zu hören waren, war das genüssliche Kauen und das Klirren von Besteck. Es war ein unglaublich seltsames Gefühl. Die Teller leerten sich. Ein Glück. Ich war, wie sollte es auch anders sein, mal wieder die letzte. Aber das störte mich nicht. Viel unangenehmer wäre es gewesen wenn ich als erste fertig gewesen wär und auf alle hätte warten müssen.

Die Jungs erhoben sich und ich wurde aufgeregt. Soundcheck. Juhuuuu! Ich konnte meine Freude kaum verbergen. Die Stille hielt aber noch immer an, weshalb mir der Gang zur Bühne unglaublich lang vorkam. Ich merkte gar nicht, dass plötzlich Bob neben mir auftauchte. Seine Stimme befreite mich aus meiner Trance. „Du das wegen vorhin tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich sein, war nur ein wenig schlecht gelaunt.“, entschuldigte er sich. „Ähm, schon Okay“ war das einzige was ich zurückstammeln konnte. Ich wär am liebsten im Boden versunken. Er, mein Liebster, mein Schatz, entschuldigt sich bei mir für sein Verhalten und alles was ich rausbekomme ist dieses Gestammel.

Endlich konnte ich die Bühne sehen. Meine Rettung. Chem und ich nahmen den Platz direkt vor der Band ein. Unten vor der Bühne, sodass wir alles überblicken konnten. Ich schaute meine Freundin an.

„Du Conny er hat sich bei mir entschuldigt“ „Wer?“ „Na Bob!“ „Hey das is doch super“, grinste sie mir frech entgegen. Sie nahm mich in den Arm. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben? Ich war total aufgeregt, die Jungs von My Chemical Romance standen vor uns auf der Bühne und würden gleich zu spielen beginnen. Nur für uns. Und sie stand einfach nur total relaxed da. „Alles in Ordnung mit dir?“ Ich machte mir ein wenig sorgen um meine Freundin. Sie war den ganzen Tag schon mein Ruhepol gewesen, irgendwann musste doch auch bei ihr die Aufregung die Oberhand gewinnen. „Ja natürlich, was denkst du denn? Du bist hier,ich bin hier, MCR sind hier und alles ist einfach nur super!“, gab sie mir, glücklich zur Bühne emporschauend, als Antwort auf meine Frage. Dann begannen die Jungs zu spielen und Gerard seine Stimme durchströmte meinen Körper und hallte in meinen Ohren wieder.

Rehearsal with Barriers

<<Gerard»

Sie zog mich vollkommen in ihren Bann. Warum nur? Wie sie so dasaß und mich mit ihrem wunderschönen Lächeln anschaute, war sie einfach nur hinreißend. Ich konnte mich nicht abwenden. Ihre grau-grünen Augen hielten mich fest. Ließen mich nicht gehen. Ich kenne sie doch überhaupt gar nicht. Ich sehe sie heute zum allerersten Mal. Okay ich hatte schone in wenig von ihr erfahren, weil Frank ja unglaublich aufgeregt war und deshalb eine Menge erzählt hat. Auf der Bühne hab ich mit ihr ja nun auch schon gestanden...aber es ist etwas anderes. Nur was? Was tut sie mit mir? Warum kann ich nicht einfach auf meinen Teller blicken und essen? Sie lächelte mich einfach nur an und diese freundliche Geste brachte mich total in meinem Denken und Handeln durcheinander.

Plötzlich hörte ich Bob´s Stimme. Ich fühlte mich ertappt. Aus welchem Grund? Weil ich sie anschaute? Weil ich mich nicht abwenden konnte? Ich habe keine Ahnung, aber ich habe jetzt auch nicht die Zeit mir weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Es war noch ein anstrengender Abend zu überstehen. Soundcheck, Interviews, dann auf die Bühne, überall kreischende Fans, danach meet and greets, Fotos und dann irgendwann die wohlverdiente Ruhe. Morgen war ja auch noch Zeit sich über dieses Mädchen den Kopf zu zerbrechen, aber jetzt ist essen erstmal wichtiger.
 

«Bob»

Entschuldigen. Ich musste mich bei ihr entschuldigen. Ich hatte mich vorhin wirklich blöd benommen und ich möchte nicht das sie irgendwie denkt ich sei unhöflich oder so. Immerhin werden die beiden Mädels uns nun etwa zwei Wochen begleiten und da wär das nicht so toll wenn wir so einen miesen Start hätten.

Ich sah wie sich die Teller endlich geleert hatten und alle aufstanden um nun endlich zum Soundcheck zu gehen. Wann sollte ich denn mit ihr reden? Am besten gleich jetzt. Sie lief auch ganz allein den langen Gang entlang, also würde es nicht auffallen wenn ich zu ihr gehe. Was ich dann auch tat. Ich lief neben ihr, wie sollte ich nur anfangen? Mit einem einfachen ‚Entschuldigung‘ war´s wohl nicht getan. Sie würde dann vermutlich noch nicht einmal wissen wofür das denn gewesen sein soll...oder vielleicht doch? Es sieht komisch aus wenn ich einfach so schweigend neben ihr hergehe. Nun los red schon mit ihr, ist doch nichts dabei. Ich sammelte etwas Mut zusammen und sprach sie an. „Du das wegen vorhin tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich sein, war nur ein wenig schlecht gelaunt.“ Das sollte als Entschuldigung genügen denke ich. Als Antwort bekam ich ein ‚ähm, schon Okay‘. Irgendwie musste ich unwillkürlich grinsen. Sie sah süß aus so verlegen. Was schossen mir da nur für Gedanken durch den Kopf, das darf doch nicht wahr sein. Sie ist einfach nur ein Fan und nichts anderes. Nur ein Fan.
 

Endlich erreichten wir die Bühne. Ich bog sofort zu meinen Drums ab und schnappte meine Sticks. Au man, was für ein Tag. Frank war total nervig gewesen...die ganze Zeit und jetzt wo die beiden mädels endlich da waren ist er irgendwie total ruhig. Das find ich seltsam. Obwohl...so hab ich wenigstens meine ruhe vor ihm.

Gerard postierte sich in der Mitte der Bühne und Frank wie immer rechts neben ihm mit seiner Gitarre. Die beiden weiblichen Gäste stellten sich, wie sollte es auch anders sein, direkt in die Mitte vor die Bühne. Ich hatte das Gefühl als würde mich diese Nicole die ganze Zeit anstarren. Oder war es nicht nur so ein Gefühl, sondern Realität? Starrte sie mich wirklich die ganze Zeit an? Das war es nicht was ich mit meiner Entschuldigung bezwecken wollte. Hoffentlich mutiert sie jetzt nicht zum Groupie, darauf kann ich echt verzichten.

Ich zählte den Takt an und begann zu spielen, aber irgendwie war ich Heute nicht ganz bei der Sache. Brachte mich dieses Mädchen etwa so durcheinander? Das darf doch nicht wahr sein. Ich versuchte mich voll auf meine Basedrum und mein Becken zu konzentrieren, aber es wollte mir einfach nicht richtig gelingen. Hoffentlich wird das nachher anders. Die Probe läuft echt mies. Chem und Nicole scheint das wenig zu stören, dass ich ständig verkacke und auch Frank und Gerard merklich nicht ganz bei der Sache sind. Bei Frank kann ich auch verstehen warum, er ist ja noch so aufgeregt weil er Conny (so ihr richtiger Name wie ich herausgefunden habe...warum bitte hat sie den Spitznamen Chem?) nun endlich getroffen hat und uns ja vorher Wochenlang damit genervt hat, aber warum ist Gee so unkonzentriert?

Ich versuchte mir jetzt wirklich weiter keine Gedanken darum zu machen, die Probe ging ja weiter. Glücklicherweise scheine ich nicht der einzige zu sein der so denkt, denn nun kehrte die Konzentration zurück und alles lief glatt.
 

«Chem»

Ich stand wie hypnotisiert neben Nicole vor der Bühne. Es war so fantastisch. Vor fünf Minuten noch hab ich mit den Jungs am Tisch gesessen und gegessen und jetzt stehen wie auf der Bühne und spielen ihre Songs. Sie hatten anfänglich ein paar Probleme, das ist sogar mir als Laie aufgefallen. Ich war ganz erstaunt als ich plötzlich eine Stimme neben mir hörte und diese auch noch kannte. Auch das Gesicht kam mir furchtbar bekannt vor. Wer war das nur? So sehr ich auch überlegte, es wollte mir einfach nicht einfallen. Ich glaube er bemerkte das ich überlegte „Hallo ich bin Brian“, stellte er sich dann endlich vor und streckte mir die Hand entgegen. Gott war das peinlich. Ich wusste doch eigentlich ganz genau wer er war, warum nur ist es mir eben nicht eingefallen? „Und du musst dann wohl Chem sein? Frank hat schon so viel von dir erzählt. Er hat uns ja seit zwei Wochen von nichts anderem erzählt, als davon wie super man sich doch mit dir unterhalten kann und das du wohl Gitarre spielst und sowas alles.“ Ich nahm seine Hand woraufhin er auch Nicole begrüßte. „Ihr scheint einen ganz schönen Einfluss auf die Jungs zu haben. Bob hält den Takt nicht, Frank hat sich jetzt schon drei mal unschön verspielt und Gerard ist total unkonzentriert.“ Ich wusste nicht was ich daraufhin erwiedern sollte, aber sein Gesichtsausdruck verriet mir das es nur als Scherz gemeint war.

Nicole war neben mir total zappelig und ich kann sie verstehen. Die ganze Sache, eigentlich der ganze Tag heute waren furchtbar aufregend. „Du Brian sag mal, weil ist das denn nun geregelt, also wie sind wir eingeplant, also ich mein sind wir überhaupt eingeplant?“ Ich wusste nicht genau wie ich mich ausdrücken sollte. Die Situation war mir irgendwie suspekt. „Ja ihr seid eingeplant. Ihr werdet mit im Tourbus schlafen und die Jungs überall hin begleiten, wenn ihr wollt?! Das gesamte Team weiß Bescheid, Frank hat dafür gesorgt das es auch garantiert JEDER mitbekommen hat.“ Er lachte. Das fand ich irgendwie voll süß. Alle waren so freundlich zu uns. Keiner von den ganzen Leuten hier kannte uns. Keiner. Und trotzdem wurden wir behandelt, als wären wir hoher Besuch und jeder müsse uns kennen. Meine Freundin schaute schüchtern in Brians Richtung und dann wieder zur Bühne. Sie schien noch viel sprachloser zu sein als ich, mit dem Unterschied, dass sie nicht begann Brian sinnlos zuzulabern. Das war immer so, wenn ich aufgeregt war dann begann ich dummes Zeug zu reden und wenn ich nicht irgendwann gestoppt wurde, dann kannte derjenige mit dem ich redete innerhalb einer Stunde meine komplette Lebensgeschichte. Diesmal war es glücklicherweise nicht ganz so schlimm, was aber nur an der Tatsache lag, dass eine gewisse Sprachbarriere herrschte.

Die Band probte währenddessen munter weiter. Ich unterhielt mich fabelhaft mit Brian und erfuhr eine Menge interessanter Dinge über das Leben als Member oder sonstiger Beteiligter bei My Chemical Romace. Die Jungs hatten einen Komplett gefüllten Plan und so gar keine Zeit sich in irgendeiner Stadt, in der sie sich befanden, umzusehen. Ständig mussten sie von Termin zu Termin hasten und waren weit entfernt von Freunden und Familie. Ich kann es mir stressig vorstellen so ein Leben zu führen, aber gleichzeitig auch furchtbar Aufregend. All die Orte die man sieht, all die Menschen die man trifft und all die Fans auf der ganzen Welt die einem zujubeln. Das komplette Gegenteil von meinem bisherigen Leben. Ich wollte sowas auch erreichen. Ich möchte reisen und die Welt sehen und so viel lernen. Ich möchte die Menschen berühren, ihnen etwas geben woran sie glauben können, die Welt verändern. Ich möchte so unglaublich viel erreichen und habe keine Ahnung wie ich das jemals bewerkstelligen soll.

Frank riss mich aus meinen Gedanken. „Hey Chem, na willste auch mal?“ Er deutete auf seine Gitarre und wartete gar nicht wirklich auf eine Antwort. Noch während er die Frage stellte kam er zum Bühnenrand und hob den Gurt der Gitarre über seine Schulter um sie mir zu geben. „Hier, ich möchte mal sehn wie du spielst. Vorhin hab ich dich ja nur an den Drums erlebt !“ Das lies ich mir natürlich wieder nicht zweimal sagen, also stieg ich zu ihm hoch und nahm das Instrument vorsichtig entgegen. Sie war so wunderbar. Frank´s Gitarre. Pansy.
 

«Frank»

Ich wollte einfach wissen wie sie spielte. Sie hat mir mal ganz nebenbei erzählt das sie spiele, aber keine Band habe um ihr können unter Beweis zu stellen. Sie erwähnte es wirklich nur beiläufig so als habe sie erst vor kurzem angefangen zu spielen und könne es nicht, oder als spiele sie so schlecht das es einfach nicht erwähnenswert war. Aber das war es. Ganz und gar. Sie spielt super. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Die Kinnlade klappte mir runter...wo hat Chem denn so spielen gelernt?

Ich stellte mich neben Nicole und Brian und beobachtete die ganze Sache mit wohlwollen. „Sie hat hat echt Talent.“ „Du hast recht, das hat sie. Es wäre echt Vergoldung dieses Talent verkommen zu lassen.“ Ich hatte Brians Zustimmung. Das machte mich irgendwie stolz. Eigentlich war es ja überhaupt nicht mein verdienst, dass sie so gut spielte, aber dieses Gefühl von Stolz lies sich nicht abstellen. Ich hatte das Gefühl sie schon ewig zu kennen und schon alles von ihr zu wissen, dabei hat sich mich allein in der einen Stunde die sie jetzt schon hier war in mehrere Situationen gebracht bei denen ich ihr nicht zugetraut habe das sie das kann, oder das sie so ist. Sie hat mich überrascht, aber im positiven Sinne. Die Jungs und Chem spielten nur einen Song zusammen, aber das hat gereicht um zu erkennen das sie echtes Potential besitzt und das da irgendwas sehr harmonisches zwischen Conny und Gerard ist. Die beiden stehen da auf der Bühne und musizieren zusammen, als hätten sie noch nie etwas anderes getan. Diese positive Ausstrahlung schien ihn auch angesteckt zu haben.
 

„Hey das war gut, hat mir sehr gefallen!“ Ich konnte nicht anders, ich musste ihr einfach engegengehen und sie in den Arm nehmen. Ich kenne sie kaum und schon ist sie mir ans Herz gewachsen. Kaum zu glauben wie schnell sowas gehen kann. Damit nährte sich die Probe dem Ende. Nun standen wieder ein paar Interviews auf dem Programm und nachher du Show. Draußen vor der Tür konnte man die ganzen Fans schon hören, sie standen schon seit einigen Stunden dort. Ich kann den Wirbel um unsere Personen noch immer nicht verstehen, wir sind doch ganz normale Typen wie alle anderen auch und trotzdem kamen täglich hunderte von Fans zu unseren Konzerten und warteten schon ewige Zeit vor Einlass vor der Halle, egal bei welchem Wetter. Verrückt.
 

«Nicole»

Ich fand es voll süß wie Frank sich um meine Freundin kümmerte. Sie durfte auf Pansy spielen. Innerlich machte ihr Herz einen Riesensprünge ich konnte es quasi hüpfen sehen. Das war schon seit langem ein Traum von ihr. Nur wegen Frank und Pansy hatte sie damals angefangen Gitarre zu spielen.

Die Probe war zu ende. Langsam kamen die Jungs und auch Conny von der Bühne geklettert. Brian gab ihnen Anweisungen wohin sie zu gehen hatten und was für Interviews mit welchen Zeitungen jetzt dran waren. Ich stellte mich neben Chem „sollen wir die Jungs jetzt begleiten oder hierbleiben?“ Sie guggte genauso ahnungslos wie ich. „Ich weiß nich. Nich das wir da nachher stören oder so. Am besten wir fragen Brian, aber der sieht grad sehr beschäftigt aus da will ich ihn auch nich stören.“ „Aber hier einfach stehen bleiben können wir auch nicht...“ „Wir können ja mal gucken wer draußen vor der Halle alles steht. Tempelmeister, Vampiregirl, Farfi, Pumpkin, Mommy und all die anderen müssten ja theoretisch schon da sein!“ Das war eine Superidee die Conny da hatte. Da hab ich gar nicht mehr dran gedacht. Ich hab mich so lange auf die Mädels gefreut und dann hätt ichs beinahe vergessen, kaum zu glauben! „Aber dann müssen wir jetzt erstmal irgendwem bescheid sagen und uns nen paar Backstegepässe besorgen, damit wir auch wieder reinkommen!“ Richtig. Gut das ich Chem dabei hatte, oder besser gesagt sie ja eigentlich mich, sonst wär ich hier total verloren. Au man ich freu mich voll darauf die Mädels zu sehn. Das treffen mit My Chemical Romance hatte ich ja jetzt relativ gut überstanden und ich würde ja die nächsten zwei Wochen noch mit ihnen verbringen, aber das Treffen mit den Mädels ausm Forum und so weiter wird nochmal richtig spannend für mich. Ich bin doch immer so schüchtern. Das ich das hier überlebt hab, ohne im Boden zu versinken, liegt nur an Chem ihrer Anwesenheit und weil sie sich so um mich kümmert.

„Mädels kommt ihr?“ „Du Brian, es sind ja jetzt eh nur Interviews bei denen wir sicher stören würden...können wir mal raus vor die Halle und gucken ob wir unsere Freunde finden? Gibst du uns ein paar Backstegepässe damit wir wieder rein kommen?“ „Ähm, ja klar könnt ihr das machen, kein Problem.“ Und schon rief Brian irgendwen heran der zwei solcher Pässe aus seiner Tasche zog und sie uns gab. „So hier habt ihr sie. Am besten ihr kommt kurz vor Einlass wieder her, sonst herrscht hier so viel Wirbel das ihr verloren geht und das wollen wir ja nicht !“ Auf keinen Fall. Au man war das geil. Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. Wir nahmen unsere ‚Eintrittskarten‘ entgegen und bedankten uns nochmal bei Brian, der darüber nur breit grinsen konnte und dann auch schon wieder Vielbeschäftigt verschwand. „Ey wie geil is das denn?!“ Ich konnte meine Freude über all das einfach nicht verbergen. Ich packte Conny an den Händen und begann wie wild vor ihr auf und ab zu springen „Au man ich bin dir so scheiß dankbar das du mich mitgenommen hast das kannst du dir gar nicht vorstellen!!“ Sie grinste mich glücklich an und nahm mich in den Arm. „Ach süße du brauchst dich dafür doch nicht zu bedanken, du bist meine allerliebste das weißt du doch!“ Ich konnte nicht mehr, mir kullerten Tränen die Wange hinunter. „Hey kleines nicht weinen!“ Der zärtliche Tonfall in ihrer Stimme und die Tatsache, dass sie mir meine Tränen aus dem Gesicht wischte trug nicht unbedingt dazu bei, dass ich mich beruhigte. Ganz im Gegenteil. Ich begann noch heftiger zu weinen und sie musste mich schließlich wieder in den Arm nehmen und mir gut zureden damit ich aufhörte. Ich bin einfach zu nahe am Wasser gebaut.

Concert in Berlin

<< Chem»

Wir setzten uns also in Bewegung und suchten uns durch die Gänge des Backstagebereichs. Endlich fanden wir den Ausgang und entdeckten draußen die riesige Menschenmenge. „WOW!“ entfuhr es mir. Es war kaum zu glauben was dort für eine Masse an Fans stand, natürlich fast alle in schwarz gekleidet. „Au man, da werden wir eine Weile suchen eh wir unsere Freunde finden...!“ Nicole hatte recht. Das würde tatsächlich dauern, aber wir hatten ja glücklicherweise jede menge Zeit. Brian meinte ja das wir kurz vor Einlass erst zurück sein sollten und das war ja erst um 20 Uhr. Jetzt war es etwa 15 Uhr, wir würden unsere Gespräche also ausdehnen können...sofern wir unsere Freunde denn finden werden. „Hast du die Handynummer von einem der Mädels?...das würde die Suche um einiges erleichtern!“ „Ja hab ich!“, und schon zog Nicole ihr Handy aus der Tasche und stöberte durch ihre Telefonnummern. „Wo hab ich sie nur...die muss doch hier irgendwo...ach da is sie ja!“ Ich weiß nicht wen sie angerufen hat, aber sie setzte sich plötzlich in Bewegung und ich folgte ihr einfach. Die Fans schauten uns seltsam an und solche Sprüche wie „Hey vordrängeln gibt´s hier nicht...und...sone Frechheit, drängeln sich hier einfach vor“ verfolgten uns. Aber schließlich kamen wir doch an wo wir hin wollten und wir gelangten zu einer Gruppe mir bekannter Gesichter. „Cheeeeeeeeeem!“ viel mir Vampiregirl gleich um den Hals. Ich wusste gar nicht mehr wo oben und unten ist. Ständig viel mir eine meiner Freundinnen um den Hals und löcherte mich mit Fragen wie es mir denn so gehe. Nicole wurde genauso überrumpelt und wusste nun gar nicht ob sie den Mädels erzählen sollte wo wir grad waren und das wir die Jungs noch die nächsten zwei Wochen begleiten würden. Sie blickte mich hilfesuchend an. „Uns geht’s super...nur haben wir eine Bahn verpasst und sind deshalb erst so spät hier...“ log ich. Ich hatte ein total schlechtes Gewissen dabei, aber was sollte ich machen. Hätte ich ihnen gesagt das wir grade beim Soundcheck waren und das wir mit Gerard und Co. eine Weile auf Tour sein werden, dann hätten sie uns darum gebeten, ob wir sie nicht mit reinnehmen können usw. und das hat uns Brian strängstens verboten. Er meinte wir können maximal dafür sorgen, dass unsere Mädels nach der Show die Chance bekommen an einem meet & greet teil zu nehmen, aber mehr halt auch nicht. Fand ich furchtbar schade, aber was soll man machen...

Ich blickte in die glücklichen und aufgeregten Gesichter meiner Freundinnen. Sie waren alle da Pumpkin, Mommy, Farfie, Vampiregirl und all die anderen aus dem MCR-Forum Germany. Ich war total Happy. Seit Anfang Dezember hatte ich nun schon meine Karten für dieses Konzert. Ich hatte sie mir direkt als der Vorverkauf begann bestellt und seit dem zählte ich die Tage. Und nun war es endlich soweit...der 6. April...ein Tag den wir alle schon sehnsüchtig erwartet haben.

„Boa ich bin so aufgeregt...du nich?...Ich werd Gerard live sehn“ schwärmten alle um mich herum...na okay, sie schwärmten nicht alle nur wegen Gerard, aber halt doch relativ viele. Nicole war total still, sie war ein sehr schüchterner Mensch und außerdem hatte sie angst das wenn sie erstmal anfängt zu reden sie es dann nicht schafft zu verschweigen das sie eben auf der Bühne stand und Toro´s Gitarre in der Hand hatte. Irgendwie kam ich mir total überlegen vor, weil ich jetzt die Chance hatte, in Begleitung von Nicole, die nächste Zeit herauszufinden wie die Jungs so sind. Wir würden alle Konzerte sehen, ob Backstege oder aus dem Publikum und egal ob in Germany oder im Ausland, Nicole und ich werden dabei sein. Aber sagen durften wir es nicht, dabei platze ich fast, ich musste es einfach loswerden.

Plötzlich hörte ich hinter mir eine Stimme die vorsichtig meinen Namen sagte. Ich drehte mich um. „Du bist es wirklich!“ strahlte mich das Gesicht meiner Freundin Tempelmeister, mir um den Hals fallend, an. „Hey Süße ich wollte dich gerade anrufen um dich hier in der Menge zu finden...“ Das hatte ich wirklich gerade vor. Ich hätte ausrasten können vor Freude sie alle um mich zu haben. Nicole ging es da ähnlich, mit dem einzigen Unterschied, dass sie teilweise einfach nichts sagen konnte sondern vor Freude einfach nur hätte weinen können...was sie sich aber versuchte zu unterdrücken.
 

Wir unterhielten uns mit unserer Truppe. Ich freute mich ganz besonders Mommy und Pumpkin endlich mal zu treffen und sie zu sehen und zu hören...nicht nur über Webcam und Telefon. Die Zeit rannte. Als ich zur Uhr schaute war es plötzlich schon 19 Uhr und um 20 Uhr sollte Einlass sein, das heißt Nicole und ich würden bald wieder gehen müssen. Und das auch noch ganz unauffällig ohne das die anderen bemerken, dass wir verschwinden. Das wird eine schwierige Aufgabe werden. Aber noch war es ja nicht soweit. Ein Glück. Wir quasselten wie aufgezogen und machten uns gegenseitig total wuschig wegen diesem Konzert. „Hoffentlich schaffen wir´s bis in die erste Reihe...und ich will unbedingt diesmal vor Frank stehen...au man ich bin ja so aufgeregt...“ und so ging es die ganze Zeit. Ich mochte gar nicht daran denken mich gleich von den Mädels verabschieden zu müssen und wie ich das anstellen sollte wusste ich auch noch nicht genau. Verdammter Mist. Ich blickte wieder auf die Uhr. Es ist 19.50 Uhr. Noch 10 Minuten. Ich schaute Nicole an, sie schien meine Gedanken erraten zu können. Sie warf mir fragende blicke zu. Sie hatte also auch keine Idee wie wir hier rauskommen ohne den Mädels zu sagen das wir die Jungs persönlich kennengelernt haben.

Plötzlich kam mir ein Geistesblitz. Am besten wird es sein wenn...“Leute ich muss ganz nötig auf Toilette, es passiert nen Unglück wenn ich nich gleich nen Klo find!“ Ich setzte meinen gequelten Blick auf und hoffte das es funktioniert. Nicole verstand sofort. „Schlechter Zeitpunkt!“ „Ja ich weiß, aber es geht nich anders, wenn ich erstmal in dem ganzen Gedränge bin dann komm ich da nich mehr raus!“ „Ach Honey...ja dann aber schnell, ich komm mit!“ Gut mein Plan ging auf. „Ihr könnt doch jetzt nich gehen in 10 Minuten is Einlass!“ Mommy schaute uns total verständnislos an „das könnt ihr doch nich machen, dann bekommen wir vorne keinen Platz mehr!“ „IHR schon! Wenns losgehen sollte bevor wir wieder da sind dann geht rein, wehe ihr wartet auf uns, wir werden schon unsere Plätze finden! Versprochen!“ Nicole schaute gequelt, es gefiel ihr überhaupt nicht das wie sie anlogen. Mir ja auch nicht, aber wir hatten ja nicht die Wahl. „Ja okay, aber beeilt euch!“ Wir nickten unseren Freunden nochmal zur Zustimmung zu und setzten uns dann in Bewegung. Das Gedrängel wurde immer größer. Wir hatten richtig Probleme da rauszukommen, aber schließlich konnten wir uns doch von der Menge lösen und kamen zu dem kleinen Seiteneingang durch den wir auch rausgegangen waren. Wir zeigten unsere Pässe vor und der Security ließ uns vorbei.
 

«Nicole»

„Boa hab ich ein schlechtes Gewissen, weil wir die Mädels so anlügen mussten!“ „Ja ich auch...“ „Aber es war so toll sie endlich mal zu sehn ich hatte das Treffen mit ihnen voll verdrängt, war ja viel zu beschäftigt mit den Jungs!“ „Das stimmt allerdings! Hast du ne Ahnung wo wir Brian und die anderen finden könnten?“ Na da fragte Chem ja genau die richtige, als würde ich mich hier auskennen. Ich hab nen Orientierungssinn wie eine Bockwurst. Quasi keinen. „Ähm, ich weiß nich!“ Sie wird sich wohl was ausdenken müssen. „Na dann lass uns mal in Richtung Gaderobe gehen, irgendwo da müssen sie ja sein...denk ich mal so!“ Gesagt getan und schon schlängelten wir uns wieder durch die verwirrenden Gänge.

Nach einigem suchen kamen wir in einen etwas größeren Raum in dem es gerade relativ still war. Ich entdeckte Brian und wollte eben ansetzen ihn zu fragen was denn hier los war, als Chem mich plötzlich am Arm packte „Psssssssst! Die Jungs geben hier ein Interview...“ Sie zeigte durch den Raum und erst jetzt bemerkte ich, dass dort eine Couch stand auf dem alle fünf Jungs hübsch ordentlich nebeneinander sitzen und ihnen gegenüber zwei Menschen einer Zeitung, welche die Jungs mit Fragen löchern. Ich verhielt mich total still. Gott war das aufregend. Mikey war wie immer recht still und saß nur da, Bob sagte in Inteviews ja sowieso nie was und Gerard und Toro beantworteten die Fragen. Frank saß hibbelig daneben und warf ab und an mal was ein. Es war ein seltsames Gefühl das alles endlich mal so richtig aus erster Hand zu erfahren. Wow.
 

«Frank»

Kaum waren die Proben beendet gings auch schon zu den ganzen netten Zeituns- und Fernsehleuten. Viele viele Interviews standen für heute auf dem Plan, immerhin sind wir ja nicht sooooo oft in Germany. Die Mädels waren nicht dabei. Schade eigentlich, aber sie würden sicher in den nächsten Tagen noch ein paar mal die Gelegenheit dazu haben.

Ich kann mich irgendwie gar nicht auf die Fragen konzentrieren, weil ich die ganze Zeit darüber nachdenken muss. Ganz zufällig hab ich sie bei MySpace kennengelernt und nun war sie hier. Ein total nettes, sympatisches, junges Mädchen. Die Gespräche die ich mit ihr über Internet geführt habe fand ich total interessant und ich hoffe, dass das jetzt auch so wird. Ich bin ja schon so gespannt auf heute abend. Da haben wir dann die Gelegenheit miteinander zu reden. Ohne Pc-Bildschirm dazwischen und ich kann ihre Stimme hören. Sie hat eine schöne Stimme. Das hätte ich gar nicht gedacht, aber als sie vorhin mit Gerard auf der Bühne stand, das war einfach nur toll. Drums spielt sie auch gut und Gitarre auch gar nicht mal so schlecht, aber da würde ich noch dran arbeiten, dass das besser wird. Bekomm ich ihr schon ordentlich beigebracht.

Das Interview zog sich schon wieder total in die Länge. Ich mein okay es ist mein Job, aber manchmal konnte sie echt nervig sein. Frage um Frage klang heute gleich, ich hatte einfach keine Lust mehr. Ich blickte Gedankenverloren durch den Raum und gab nur ab und an mal ein paar Kommentare von mir. Warum auch mehr sagen als nötig...

Plötzlich platzten Chem und Nicole ins Interview. Ich musste unwillkürlich wieder lächeln. Ich habe keine Ahnung woran es lag, aber ihre Anwesenheit genügte um meine Laune wieder zu heben. Die beiden Mädchen stellten sich zu Brian und die drei tuschelten über irgendwas, ich konnte aber leider nicht verstehen über was. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden. Schaute die ganze zeit zu ihnen rüber. Was redeten die da nur? „Frank?“ Ich hörte meinen Namen, reagierte jedoch erst als er noch ein zweites mal genannt wurde. „Äh, ja?“ „Sie sind nicht ganz bei der Sache, was ist denn so interessant?“ Der Interviewer schaute mich neugierig an. „Ähm...ich...ich war ein wenig in Gedanken.“ Ich bin ein schlechter Lügner, Gerard bemerkte natürlich sofort, dass ich die Mädels angeschaut hatte. Was sie getuschelt haben hab ich jetzt zwar noch immer nicht herausgefunden, aber darüber sollte ich mir jetzt keine Gedanken machen. Erstmal jetzt die Reporter überstehen und dann hatte ich ja genug Zeit um die halbe nacht mit ihr zu reden...nach dem Konzert.
 

«Gerard»

Ich bemerkte wie sehr er von den Mädels abgelenkt war. Sowas sollte eigentlich nicht sein, aber ich fand die Situation auch irgendwie seltsam. Eigentlich standen die beiden nur da und schauten uns zu und sie waren damit längst nicht die einzigen. Es stehen immer so viele Personen um uns herum die unsere Antworten abwarten und dabei tuscheln, aber die Tatsache das die beiden Mädchen uns jetzt eine ganze Weile begleiten würden war...komisch eben.

Ich schaute auf die Uhr. Es war Einlass, das bedeutet das wir in etwa zwei Stunden auf der Bühne stehen. Ich kann die Fans schon jetzt in der Halle schreien hören. Das wird eine Riesenshow heute abend. Der Reporter verabschiedete sich und der nächste kam. Die Zeit schlich vor sich hin. So war es fast immer. Während wir hier rumsaßen und unsere Fragen beantworteten verging die Zeit nur langsam, aber kaum steht man oben auf der Bühne, vor all den Fans, beginnt die Uhr plötzlich sich um einiges schneller zu drehen und die Zeit vergeht wie im Flug.

Unsere Vorband geht auf die Bühne und versucht der Menge einzuheitzen. Wir würden uns gleich zurückziehen und noch einmal in uns gehen bevor wir dann ihren Platz einnehmen werden. Die, bei mir noch immer vorhandene, Aufregung begann langsam in mir heraufzukriechen. Brian schickte die letzten Fernseh- und Zeitungsleute hinaus und wir hatten den Raum nun endlich für uns allein. Ich stand auf um mir einen Kaffe zu holen. „Ihr habt mich mit eurem Getuschel ganz nervös gemacht, was habt ihr denn da gemeines gelästert?“ „Gelästert? Wir? Ich würde es niemals wagen über dich zu lästern!“ „Und was habt ihr da dann geredet?“ „Ach nichts wichtiges!“ Es waren Chems und Franks Stimmen die ich da hinter mir hörte. Ihr ironischer Unterton gefällt mir. Ihre freche Art hat eine seltsame Wirkung auf mich. Irgendwie befreiend. „Möchte noch jemand einen Kaffee oder sonst irgendwas trinken?“ Wenn ich schonmal hier an der Kaffeemaschine stehe dann kann ich ja auch mal nett sein und Fragen. „Ja klar, ich will ne Cola was wollt ihr?“ Das hat man nun davon...vier Cola und 2 Kaffee...hätte ich mal nicht gefragt. „Na warte, ich helf dir!“ Es war Chem ihre freundliche Stimme die an mein Ohr drang. „Oh danke...“ Hilfsbereit war sie also auch noch. Sie brachte den Jungs ihre Getränke und holte sich dann ihren Kaffee. Ich schaute ihr unwillkürlich hinterher. Das war ich von mir selbst gar nicht gewohnt. Wir saßen alle in gemütlicher Runde zusammen und tranken unsere Becher leer. Dabei kam ich ein wenig mit den beiden Mädels ins Gespräch und stellte fest, dass Nicole sehr schüchtern ist. Aber sie ist ein sehr nettes Mädchen. Viel interessanter fand ich ja was Chem so zu erzählen hatte, Frank hatte ja so viel von den super Gesprächen, die er mit ihr hatte, geschwärmt. Ich erfuhr eine Menge von ihr...sie ging noch zur Schule, war dort nicht die beliebteste und hatte ein total normales leben. Ihre Mutter lebte von ihrem Vater getrennt, diesen hatte sie in diesem Jahr das erste mal getroffen. Der neue Freund ihrer Mum scheint das absolute Arschloch zu sein und sie will einfach nur von zu Hause weg, kann aber nicht, weil sie erst die Schule beenden muss und dann einen Job braucht um sich das auch leisten zu können. Das alles tut mir Leid und irgendwie verspüre ich, während sie die ganze Sache so erzählt, ein Gefühl als müsse ich sie da rausholen. So ein Beschützerinstinkt, aber warum nur?
 

„Jungs let´s go, macht euch fertig in 10 Minuten geht’s auf die Bühne!“ Eigentlich müsste das alles schon ziemlich Routine für mich sein, aber trotzdem verspürte ich jedes mal, bevor es los ging, Aufregung in mir aufsteigen.

„Dann sollten wir uns schon mal in die Menge mischen“ „Au jaaaaaaa“ In die Menge mischen? Die beiden hatten die Chance sich das alles von Backstege anzugucken und wollen lieber zwischen all den kreischenden und quetschenden Fans stehen? „Warum wollt ihr euch das denn antun?“ „Antun? Das is einfach nur geil, all die kreischenden Fans da um sich und die sind alle aus dem gleichen Grund hier wie wir...Spaß haben, rumkreischen und euch sehen!“ Schon wieder hatte sie dabei diesen frechen Gesichtsausdruck. Es war so ein lächeln, welches ihre Lippen umspielte. Es lässt sich nicht beschreiben. „Aber dann passt gut auf euch auf, wir wolln euch ja nachher nich wieder zusammenflicken müssen!“ Da hatte Frank allerdings recht, das wollten wir auf keinen Fall. Ich begann schon wieder mir sorgen um sie zu machen.

„Genug geschwatzt jetzt Jungs ab auf die Bühne“ Brian trietzte uns in Richtung Bühnenaufgang. Die Fanmasse schrie. Alles war dunkel. Frank, Mikey und Toro schnallten sich ihre Gitarren um. Bob nahm hinter seinen Drums platz und ich hielt mein Mikro in der Hand. Noch zwei Minuten, dann würde das Intro eingespielt werden und wir würden vor all diesen kreischenden Teenies stehen und unsere Show abliefern. Ich sprang auf der stelle auf und ab um mich abzulenken. Dann ging es los. Unser Intro wurde eingespielt. Ich betrat die Bühne. Die Fans flippten aus als sie uns sahen. Die ganze Halle beginnt zu beben. Der erste Song den wir spielen ist Dead und das gesamte Publikum stimmt mit ein. Wo man auch hinschaut waren glückliche, kreischende und vor Freude weinende Gesichter zu sehen. Es ist ein so überwältigendes Gefühl. Durch unsere Texte geben wir den Menschen so viel...soviel, dass sie herkommen und jedes einzelne Wort mitsingen können, obwohl es nicht ihre Muttersprache ist. Sie verdienen meinen vollsten Respekt und Dank für all das was sie UNS geben.

Ich zog die Show voll durch und Frank und die anderen Jungs natürlich auch. Es ist einfach herrlich so gefeiert zu werden und dann manchmal auf der Bühne zu stehen und nur die Fans singen zu lassen. Meine Texte. In ihnen steckt all mein Schmerz, meine Gedanken und überhaupt alles was mich bewegt.

Nun blieb nur noch die Zugabe. Dann war alles schon wieder vorbei. Chem und Nicole stehen irgendwo da in der Menge, ich hoffe es geht ihnen gut. Wir verließen die Bühne. Noch immer kreischten uns die Fans hinterher. Wie geplant begaben wir uns dann noch einmal zurück vor die Fans und rockten mit ‚Cancer‘ und ‚Famous last Words‘ noch ein letztes mal die Halle. Ich blickte in all die Gesichter und es tat mir leid das die Show gleich zu Ende war, aber man kann es halt nicht ändern.

Ich lies meine Augen noch ein letztes mal über die Menge schweifen und verließ die Bühne dann endgültig. „Ich glaub ich hab Chem und Nicole im Publikum gesehen, sie standen in etwa mittig, wenn sie es waren.“ „Du hast zwischen den hunderten von Teenies genau die beiden rausgesehen? ..Respekt!“ Da hat Toro recht. Kaum zu glauben das Frank, so wie er wieder gespielt hat, noch Zeit gefunden hat um sich nach den beiden umzusehen. Wir schnappten uns jeder eine Wasserflasche und wollten nur noch aus den durchgeschwitzten Klamotten raus, also gingen wir erstmal in die ‚Umkleidekabine‘ und zogen unsere Shirts aus. Wenige Augenblicke später tauchten auch die beiden Mädels dort auf „Oh sorry...wir wollen euch nich stören...am besten wir gehen wieder...“ „Ach quatsch, bleibt doch hier“ „Sicher?“ „Na klar, immer rein in die gute Stube!“ Und schon betraten Chem und Nicole, auf Frank´s Aufforderung hin, das Zimmer. Sie ließen sich erschöpft und ebenso, wenn nicht sogar noch mehr, durchgeschwitzt, auf´s Sofa fallen. Mir viel auf, dass Nicole Bob die ganze Zeit verlegen Blicke zuwarf. Sie scheint ein Auge auf ihn geworfen zu haben. Oder vielleicht bildete ich mir das ja auch nur ein. Obwohl...nein es war doch schon sehr Auffällig.

„Jungs jetzt noch schnell ein Meet and Greet und dann haben wir den Tag für heute ersteinmal überstanden.“ Gesagt getan. Zehn überglückliche junge Mädchen standen da und warteten total aufgeregt auf uns. Wir gaben ihnen Autogramme und machten ein paar Fotos und schon wurden sie wieder hinausgebracht.

Wir begaben uns in unseren Tourbus. Endlich entspannen. Ich ließ mich total fertig auf die Couch sinken und bemerkte wie nun auch Chem und Nicole den Bus betraten. „Wow is das geil, wir im My Chemical Romance Tourbus. Hammer!“ Ich musste grinsen. Für uns war das ja was total normales, deshalb konnten wir darüber gar nicht mehr staunen...aber wenn man es so recht bedenkt, es ist schon überweltigend was wir so alles erreicht haben. Bob, Toro und Mikey haben sich bereits in ihre Betten verzogen und Frank hatte sich in eine Ecke verzogen und telefonierte. Nicole gähnte. „Wo schlafen wir eigentlich?“ Das war eine gute Frage, eigentlich war nämlich nur ein Bett übrig. „Ähm ja Mädels, das is son bisschen problematisch, hatten wir vorher leider nicht dran gedacht und deshalb haben wir hier nur ein Bett übrig und...“ „Ach das is kein Problem, das passt schon, reicht für uns zwei!“, unterbrach Chem Brian lächelnd. „Sicher? Gut, damit hätte sich dieses Problemchen also gelöst! Jungs macht ihr nich mehr so lange, wir müssen morgen wieder früh raus!“ Mit diesen Worten verschwand unser Manager nun auch in seiner Bettniesche. „Gut dann wird ich mich jetzt hinlegen, kommst du dann auch?“ „Ja gleich, geh schonmal, ich such noch schnell was zu trinken!“ „Oh, hier!“ Ich reichte ihr meine Wasserflasche und sie ließ sich neben mich auf´s Sofa sinken „Danke!“ Es wurde total still im Bus. Alle lagen schon im Bett und die meisten schienen auch schon zu schlafen, nur Chem und ich saßen noch da. Auch Frank war bereits fertig mit telefonieren und hatte sich mit einem müden „Gute nacht“ von uns verabschiedet.

„Wie fandest du das Konzert?“ fragte ich Chem die genüsslich aus ihrer Wasserflasche trank.

Hamburg here we come!

<<Chem»

Wie ich es fand? Es war der absolute Oberhammer! Das konnte ich ihm nun natürlich nicht einfach so entgegen schmettern, nachher denkt er noch ich sei son kleiner, verrückter Groupie oder so.

„Es war einfach nur Klasse!“

„Das freut mich zu hören, ich hoffe ihr wurdet nich zu sehr zerquetscht...es wurden ja wieder ziemlich viele rausgezerrt die umgekippt sind...tut mir immer leid sowas!“

„Das stimmt, es war eng, aber es war fantastisch. Man war mitten im Geschehen und es macht unheimlich viel Spaß sich die Seele aus dem Laib zu kreischen. Ich glaub nach dem Konzert morgen werde ich keine Stimme mehr haben.“

Davon war ich tatsächlich überzeugt. Allein der Gedanke daran, dass ich , in den nächsten zwei Wochen, fast jeden abend sowas erleben werde, machte mich total fertig. Glücklich fertig. Das werden mit Sicherheit die besten Ferien die ich jemals hatte!

„Ach naja das mit der Stimme wird sich sicher einpendeln! Hast du schon öfter auf der Bühne gestanden?“

„Öhm nein, um ehrlich zu sein eigentlich vorher noch nie, aber wenn ich eine Gitarre sehe, dann muss ich einfach spielen und singen gehört eh zu meinen großen Leidenschaften.“

„Ach wirklich? Du hast vorher noch nie auf der Bühne gestanden? Das kann ich gar nicht glauben! Es sah alles so routiniert aus und deine Stimme is verdammt gut ausgebildet. Aber du singst doch dann bestimmt in nem Chor oder so, oder?“ Au man wie kommt er denn auf die Idee? So wie er das sagt klingt das nahezu wie ein Kompliment...aber es ist bestimmt keines!

„Wow, ich fühle mich geschmeichelt, aber ich singe wirklich nur so privat. So allein für mich, oder geh mit meinem rumgeträller meinen Freunden auf die nerven. Ansonsten irgendwo singen tu ich tatsächlich nicht!“ Ich sehe sein verblüfftes Gesicht. Glaubt er mir etwa nicht?
 

Wir unterhielten uns noch etwa eine halbe Stunde und diskutierten über meine Stimme und meine Qualitäten an der Gitarre, eh ich mich zu Nicole in das enge Bett kuschelte und Gerard sich in sein Bett legte. Neben mir hörte ich Nicole ihre ruhigen Atemgeräusche. Auch überall um mich herum war es still und alles schlief. Naja fast. Einer der Jungs im Bus schnarchte leider leicht, aber es war glücklicherweise nicht so laut das es mich am einschlafen hindern könnte. Etwas anderes raubte mir den Schlaf, nämlich der Gedanke an das Gespräch welches ich vorhin mit Gerard geführt hatte. Ihm gefällt meine Stimme hatte er gesagt und das ich sehr talentiert sei und ob ich nicht morgen bei der Probe wieder singen wolle, mit ihm zusammen. Ich kann es einfach nicht glauben. Das alles erscheint so unwirklich ist aber doch wahr. Ich bin einfach nur megaglücklich. Das war einfach ein fantastischer Tag. Ich merkte wie mir nun doch endlich die Augen zufielen und hoffte das ich, wenn ich sie morgen öffne, noch immer hier bin und nicht feststellen muss das es doch nur ein Traum war.
 

Am nächsten morgen öffnete ich die Augen. Ein nervendes blubbern hatte mich aus dem Schlaf gerissen und es hörte einfach nicht auf. Ich stand also auf um dem Geräusch auf den Grund zu gehen und stellte dann fest, dass es einfach nur die Kaffeemaschine war. Aber ansonsten sah ich niemanden. Komisch. Ich holte mir eine Tasse aus dem Schrank, goß mir Kaffee ein und setzte mich auf das Sofa. Wenige Minuten später kam Gerard aus dem Bad. „Huch du bist ja schon wach?“ „ja die Kaffeemaschine hat mich geweckt...“ „Oh das tut mir leid, war nich meine Absicht, aber ohne Kaffee komm ich morgens echt nich voran!“ Er setzte einen entschuldigenden Blick auf. „Nich so schlimm“ Ich hätte durchdrehen können, jetzt setzt der auch noch son süßes lächeln auf, böser Junge! „Du sag mal...deine Freundin Nicole....kann es sein das die sich ganz schön in Bob verguckt hat?“ er setzte sich ganz nah neben mich und flüsterte, sodass ich mich sogar noch näher zu ihm lehnen musste. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Das war ihm wirklich aufgefallen? Genial! „Oh ja das hat sie! warum fragst du?“ „Naja...ich glaub er is gar nich mal so abgeneigt, weil er hat sich sogar für sein anfangs blödes benehmen entschuldigt und so und ...ich find ja die beiden wären ein ganz süßes Paar!“ „Was ernsthaft?“ „Ja! Er is jetzt schon ne ganze Weile Single und so...!“ „Hmmm...wir können ja versuchen die beiden irgendwie zu verkuppeln..ich mein, entweder wird was daraus, dann is schick, oder es wird halt nix daraus, dann haben wir es wenigstens versucht! Was meinst du dazu?“ „Klingt gut! Schon ne Idee wie wir das anstellen wollen?“ „Nein...aber mir wird schon was einfallen!“ Gab ich zuversichtlich grinsend als Antwort. Und das meinte ich auch so. Die beiden würden wirklich klasse zusammen aussehen und das Nicole ihn toll findet ist mir ja nun wirklich nicht neu. Ich hätte nicht gedacht, dass Gerard da wirklich einwilligt, aber um so besser das er es tut!

Ein Wecker begann zu klingeln und nach und nach krochen die Jungs, noch total müde und verschlafen, aus ihren Betten. Gerard stand auf und holte noch weitere Tassen die er begann mit Kaffee zu füllen „Warte ich helfe dir“ bot ich mich an und er nickte zustimmend. Die Jungs murmelten uns alle nur ein verschlafenes ‚Guten morgen‘ entgegen und setzten sich dann an den Tisch und tranken ihren Kaffee. Irgendwie total süß. Die Jungs so privat zu erleben war einfach ein geniales Gefühl. Und dann würde ich auch noch mit Gerard seiner Hilfe dafür sorgen, dass Nicole endlich mit Bob zusammenkommt. Ich hoffe inständig das es klappt.
 

«Nicole»

Als ich aufwachte lag Chem nicht mehr neben mir. Hatte sie in dieser Nacht überhaupt neben mir gelegen? Sie meinte ja ich solle schon ins Bett gehen und sie komme dann gleich nach, aber irgendwie kam sich nicht mehr, oder ich hab es einfach nur nicht miterlebt weil ich gleich eingeschlafen bin. Dieses olle Weckerklingeln ist ja nervtötend. Da kann man ja nichts anderes als aufstehen, außerdem drang der verführerische Duft von frischgekochtem Kaffee in meine Nase. Ich schälte mich aus dem Bett und stellte mit erstaunen fest, dass alle anderen schon am Tisch saßen und Kaffee tranken. Na toll, ich war mal wieder die letzte. „Hey süße, komm setzt dich!“ Chem stand auf und holte mir auch eine Tasse Kaffee. Das war genau das was ich jetzt brauchte. Das und einen Sitzplatz. Und da war auch noch genau einer frei. Direkt neben Bob. Auwei, wie genial ist das denn?! Natürlich ergriff ich diese Chance und setzte mich, auf eben diesen Platz, hin. „Gut geschlafen kleines?“ „Hmm...ja hab ich...wo warst du denn?“ „Ach ich hatte mich noch nen bissl mit Gerard unterhalten und bin dann auch schlafen gegangen und da ich vor dir aufgestanden bin hast du mich einfach nur nicht bemerkt!“ Sie immer mit ihrer guten Laune und das schon am frühen Morgen. Chem war einer der Menschen der eigentlich immer gute Laune haben. Hatte ich sie jemals mies gelaunt erlebt? Ich glaube nicht.

„Was liegt denn heute an? Außer heute abend das Konzert in Hamburg mein ich...“ Das wird ja alles so interessant. Und ich bin dabei. Chem und ich werden alles aus erster Hand erfahren. Allein die Vorstellung macht mich total fertig. „Naja, erstmal frühstücken und dann natürlich Interviews und Fotoshoots und Probe und all sowas, Routine halt...wirst du ja sehen!“ Zu meiner Verblüffung war es Bob der mir antwortete und mich dann auch noch anlächelte. „Also ich finde sowas voll interessant...ich mein, ich hab sowas ja auch noch nicht miterlebt...von daher...!“ Whaaaaa, für die is das Routine und für mich ein riesen Highlight! Ich nippte verlegen und zugleich aufgeregt an meinem Kaffee. Chem zwinkerte mir zu. Wollte sie mir damit irgendwas sagen? Sie warf Gerard einen Blick zu, den ich nicht zu deuten wusste, und er erwiderte diesen. Was hatte das zu bedeuten? Führten die beiden was im Schilde? Meine Gedanken wurden unterbrochen als Brian sich neben mich an den Tisch setzte. „Guten morgen! Hat’s funktioniert mit euch beiden in einem Bett oder müssen wir uns für morgen was anderes einfallen lassen?“ Ich war erstaunt, dass Brian wirklich nachfragte. „Ähm ja es war okay. Ich hab nichmal bemerkt das Chem überhaupt da war!“ „Na dann is ja gut. Hab mir da nämlich gestern abend noch Gedanken drüber gemacht und hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen!“ „Ich hätte Chem schon rausgeschubst, wenn’s mir zu eng gewesen wäre!“ das meinte ich natürlich nur scherzhaft und glücklicherweise fassten es auch alle als solchen auf.

Einer nach dem anderen stand auf, sodass sie sich nicht alle gleichzeitig ins Bad drängeln mussten. Bad konnte man das auch nicht unbedingt nennen. Es war ein winzig kleiner...‘Raum‘ in dem ein Waschbecken und eine winzige Toilette war. Man hatte kaum Platz sich darin zu drehen, geschweige denn zwei Personen gleichzeitig dort hineinzuquetschen. Wer fertig war hat seinen Koffer vorgekramt und sich angezogen. Chem und ich saßen am Tisch, schlürften unseren Kaffee und schauten dem bunten Treiben vergnügt zu. „Du sagma, was war des da vorhin fürn Blick den du Gerard zugeworfen hast....hab ich was verpasst?“ Ich war einfach zu neugierig. „Ach...wir ham uns doch nicht anders angeguckt als sonst?!“ Jetzt tut sie wieder unwissend, das war klar! Und wie ich sie kannte würde sie jetzt auch hartnäckig bleiben und mir entweder total offensichtlich was vorflunkern oder knallhart nichts sagen. So war es ja immer. Naja ich werde es ja eh irgendwann heraus bekommen was die beiden im Schilde führen.

Bob kam aus dem Bad. Nur mit Boxershorts bekleidet. Oh mein Gott. Das passiert doch alles gerade nicht wirklich oder?! Leider war es nur ein recht kurzes Vergnügen, denn Bob verzog sich sogleich an seinen Schlafplatz und zog sich Hose und Shirt an. Auch Chem war mittlerweile aufgestanden und ins Bad verschwunden. Ganz allein ließ sich mich am Tisch mit meiner Tasse Kaffee zurück. Ich kam mir irgendwie seltsam vor. Hier einfach so zu sitzen und den Jungs von My Chemical Romance, meiner absoluten Lieblingsband, die Menschen die mir so viel gegeben haben und mein Leben in die richtigen Bahnen gelenkt haben, zuzusehen und in ihrer nähe zu sein. Es kam mir noch immer total unwirklich vor, aber es war real. Es war wirklich real! Und dieser Traum würde noch zwei Wochen anhalten. Wenn ich Glück habe, lerne ich Bob vielleicht noch ein wenig besser kennen. Das wäre schön. Chem kam aus dem Bad. „So süße du kannst jetzt auch!“ Ich schaute in ihr glückliches Gesicht und war mir sicher das sie genauso fühlte und dachte, dann stand ich auf und tat was meine Freundin mir gesagt hatte. Ich ging ins Bad.
 

«Chem»

Während Nicole im Bad war und Gerard beim anziehen war, trat Frank an mich heran. „Du Chem ich, beziehungsweise wir brauchen deine und Nicoles Hilfe!“ „Hilfe? Wobei?“ „Naja du weißt ja sicher das unser guter Gerard bald seinen 30. Geburtstag hat...oder?“ Ja natürlich weiß ich das, ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. „Ja weiß ich...am 9. April...worauf willst du hinaus?“ „Naja wir wollen ihm eine ganz besondere Überraschung machen, haben aber keine Zeit hier irgendwas zu organisieren und so weiter und nun hab ich gedacht ob du und Nicole nicht vielleicht Lust haben uns dabei ein wenig hilfreich unter die Arme zu greifen, weil wir ja keine Ahnung haben was man hier in Europa so alles machen kann und naja wir sind ein wenig Ideenlos.“ „Hmm, naja....genug Zeit haben wir ja....wir werden uns schon was einfallen lassen...nur wegen dem Finanziellen solltet ihr uns unterstützen denn sonst..." „Ja natürlich, das is keine Frage, das machen wir natürlich! Also macht ihr das?“ „Joa klaro, is ne Herausforderung die es zu meistern gilt, mal schauen ob wir es schaffen seinen Geschmack zu treffen!“ „Gut!...ach ja...is natürlich ne Überraschung, also psssst!“ Ach nein wirklich? Hätte ich ja jetzt fast nicht gedacht, dass es eine Überraschung werden soll. Wie genial ist das denn? Nicole und ich sollen uns etwas für Gerard zum Geburtstag überlegen. Das würde nicht einfach werden. Davon muss ich Nicole erstmal erzählen...wo bleibt sie nur? Ich blickte einige Minuten überlegend auf die Badtür, eh sich diese dann endlich öffnete und meine Freundin heraustrat. „Whaaaaa Nicole, da bist du ja endlich!“ Ich stürzte ihr nahezu entgegen. „Ich hab gerade mit Frank geredet, beziehungsweise er mit mir und weißt du was, er hat mich gefragt ob wir beide nich ne Überraschungsparty für Gee´s Geburtstag organisieren wollen!“ Ich musste flüstern, was bei der Aufregung die ich hatte aber leider nicht unbedingt einfach war. Gerard war aber glücklicherweise gerade in ein Gespräch mit Brian vertieft und bekam deshalb nichts mit von der ganzen Sache. „Was ernsthaft? Wir beide? Egal was?“ „Jaaaaaaa! Is das nich hammer?!“ „Na aber! Haben wir schon eine Idee? Oder besser gesagt, hast du schon eine Idee?“ „Ähm...das ist leider das einzige Problem was wir momentan noch haben.“ Was kann man jemandem wie Gerard nur als Überraschung machen? Was mochte der Typ so und wie sollten wir herausfinden was er gerne hätte? Es sollte natürlich nicht so ein einfallsloser Scheiß sein eine riesen Party zu organisieren ist ja nun auch nicht unbedingt einfach, immerhin waren es auch nur noch zwei Tage bis zu seinem Geburtstag. Die Jungs sind echt früh auf die Idee gekommen das sie ihm ja vielleicht etwas schenken sollten. Nun blieb die ganze Sache an uns hängen. Zwei Tage um einen idealen Einfall zu haben und diesen auch noch in die Tat umzusetzen. Und gefallen sollte es ihm natürlich auch noch.
 

Der Bus bog ab und ich konnte auf einem Schild erkennen das wir in 10 km in Hamburg sind. Ich blickte aus dem Fenster und lies meine Gedanken schweifen. Nicole sitzt neben mir, hat den Laptop aufgeklappt, die Kopfhörer zu ihrem Mp3-player im Ohr und tippt wie wild auf der Tastatur rum. Sie scheint zu chatten, oder einfach nur einen Forumsbeitrag zu verfassen. Meine Augen starrten leer durch die Busscheibe. Wir fuhren jetzt durch Hamburg. Ich konnte viele Klamotten- und Lebensmittelläden erkennen. Einige Minuten später kamen wir an einem riesigen Einkaufszentrum vorbei und an einem Theater. Wir mussten an einer Ampel, direkt vor dem Theater, halten. Gedankenverloren fiel mein Blick auf ein kleines Plakat am Eingang dieses Theaters. Ich las es mir durch. Meine Augen weiteten sich. Oh mein Gott, das war es! Die Idee überhaupt! Da stand doch tatsächlich, dass am 9. und 10. April die beiden letzten Aufführungen des ‚Queen-Musicals‘ waren, bevor dieses weiterziehen würde in eine andere Stadt, und das es noch einige wenige Karten für beide Termine geben würde. Ich weiß das Gerard großer Queen-Fan ist und deshalb kann ich mir gut vorstellen das es ihm gefallen könnte. Nun muss ich die Sache nur noch den anderen berichten. Sie von meiner Idee überzeugen und das alles ohne das Gerard etwas bemerkt. Da er gerade direkt vor mir sitzt und sich angeregt mit Frank unterhält, besteht für mich keine Chance Frank davon zu erzählen und auch Nicole kann ich diesen Geistesblitz im Moment nicht mitteilen.
 

Wir hielten. Ich wusste nicht wo wir waren. Es sah aus wie der Hintereingang zu irgend einem Studio. Die Jungs erhoben sich und die Türen des Busses öffneten sich. Ich wusste nicht ob wir nun mitkommen sollten oder hier bleiben sollten. Auch Nicole blickte auf und sah fragend drein. „Braucht ihr ne Extraeinladung Mädels?“ oh gut, Brian hatte uns nicht vergessen. „Nein nein, wir sind schon da!“ Juhuu wir dürfen da wirklich mit, ist das klasse. Ich schaute Nicole an und wusste das sie genauso glücklich war wie ich. Sie sprang sofort auf und klappte den Laptop zu. „Na dann aber los...nich das sie es sich noch anders überlegen!“ „Na das bezweifle ich!“ Aber sie hat natürlich recht, sonst verlieren wir die Jungs vielleicht noch, das wäre nicht so gut. ich schnappte mir meine Jacke und schon folgten Nicole und ich Brian. „Ihr beide werdet in meiner nähe bleiben, dann könnt ihr nicht verloren gehen und stört auch nirgends...das stört euch doch nicht oder?“ Ist der verrückt? Auf keinen Fall stört uns das! „Warum sollte uns das stören?!“ Sie sprach meine Gedanken laut aus. Aber so war sie, meine kleine süße.

Wir betraten einen großen aber dennoch gemütlichen Raum. Dort stand ein Tisch und zwei Sofas. Links von mir stand noch ein zweiter, etwas länglicher Tisch, auf dem ein paar Gläser und Flaschen mit Saft und auch einige mit Wasser standen. Natürlich gab es auch Kaffee und den schien Gerard schon bemerkt zu haben denn er wollte auch sogleich darauf zusteuern, aber daraus wurde nichts. Die Jungs wurden gebeten sich zu setzen und schon waren sie mit Hände schütteln beschäftigt. Ich gab Brian ein Zeichen, dass ich mir mal eben davon nehmen werde und er nickte nur. Nicole begleitet mich. „Boa das is ja alles so aufregend!“ Sie flüsterte mir überglücklich zu und nahm sich dann eine Flasche Wasser. Ich goß mir einen Kaffee ein und weil ich Gerards Blick in meinem Nacken spürte, nahm ich mir auch noch eine zweite Tasse und füllte diese ebenfalls. Als ich mich, mit den beiden Kaffeetassen in der Hand, umdrehte, lächelte er mich schon an und warf mir einen Blick zu den ich sofort zu deuten wusste. Gerard unser kleiner Kaffeejunkie. Ich ging zu ihm und brachte ihm die Tasse woraufhin er mir lächelnd zunickte. Der Reporter schaute mich interessiert an und begann schon den Mund zu öffnen um eine Frage an mich zu richten, aber Frank war schneller. Er zog die Aufmerksamkeit auf sich und so hatte ich die Chance zu ‚entkommen‘. „Ihr müsst aufpassen, Reporter fassen solche Blicke ganz schnell mal falsch auf...und dichten dann gleich eine Beziehung an!“ „Ich wusste ja nich, dass das so schnell geht...das war doch eigentlich nur eine nette Geste die weiter nichts zu bedeuten hatte.“ Na okay das stimmte nicht ganz, aber ich konnte Brian ja nicht brühwarm erzählen, dass ich doch mehr an Gerard fand als Freundschaft. „Ja schon, für dich sieht das ganz normal aus...aber ich und jeder andere der Augen im Kopf hat merkt sofort das es eben nich einfach nur ein normales lächeln war sondern mehr dahintersteckt!“ Ich konnte es nicht glauben. Das hatte er doch jetzt nicht wirklich gerade gesagt gehabt, oder? Ich hab Gerard doch wohl nicht so offensichtlich angestarrt, oder etwa doch? „Guck dir die beiden doch an...und nun sag mir nochmal das die beiden nich flirten!“ Er nickte mit dem Kopf in Richtung Bob und Nicole. Sie schien wohl die gleiche Idee wie ich gehabt zu haben und hat dafür gesorgt, dass Bob nicht auf dem trockenen sitzen muss. Brian hat recht, die beiden schauen sich total verliebt an und ich wurde das Gefühl nicht los, dass Gerard und ich gar nicht mehr so viel zu tun bekommen würden.
 

«Gerard»

Kaffee. Sie war echt ein Engel. Ich muss nichts sagen und sie weiß trotzdem ganz genau was ich will, wenn das nicht schön ist dann weiß ich auch nicht weiter. Ich sah den Reporter schon fast eine Frage in ihre Richtung stellen, aber welche ein Glück, Frank war schneller. Er lenkte ihn gut ab. Auch Nicole war auf die Idee gekommen Bob etwas Flüssigkeit zukommen zu lassen und er nahm den Becher Wasser dankend an. Man werfen die sich wieder eine Blicke zu. Kaum zu glauben. Aber Chem hatte ja auch recht, die beiden würden wirklich gut zusammenpassen. Dieses schüchterne lächeln und die verlegene Art und Weise mit der sie miteinander umgingen. Das finde ich schön mit anzusehen. Man spürt das knistern zwischen den beiden quasi. Oder war es das Knistern, welches ich in Chems Gegenwart spürte? Kann ich es überhaupt als ein Knistern bezeichnen? Ich fühle mich wohl wenn sie in meiner nähe ist und das Gespräch, von gestern abend, haftet noch immer in meinen Gedanken. Es ist irgendwie das Gesamtbild was an ihr stimmt. Aber...ich sollte sie erst besser kennenlernen bevor ich mich weiter irgendwelcher Illusionen hingebe.

Der Reporter begann seine Fragen zu stellen und die Mädels stellten sich wieder zu Brian um nicht im Weg zu sein. Ich konnte beobachten wie Bob und Nicole sich weitere Blicke zuwarfen. Da musste ich nachher gleich mal mit Chem drüber reden. Oder diskutiert sie darüber gerade mit Nicole? Die beiden flüstern angeregt hin und her und beide strahlen von einem Ohr zum anderen. Schade das ich nichts verstehe. Worum es wohl geht? Ach ich werde sie nachher einfach danach fragen.
 

«Nicole»

Ich kann meine Augen einfach nicht von ihm abwenden. Er sieht ja so verdammt gut aus und ist so verdammt nett. Am liebsten wäre ich ewig vor ihm stehengeblieben und hätte seine lächeln erwidert, aber die Arbeit ruft. Chem steht ganz hibbelig neben mir „was hast du denn?“ „Nicole ich muss dir was erzählen...ich hab die ideale Idee wegen...der Überraschungsparty...und ich platze wenn ich die nich bald irgendwem erzähl!“ sie scheint wirklich aufgeregt zu sein. „Na dann schieß mal los, das mit dem platzen kann ja sonst keiner verantworten“ außerdem hat sie mich jetzt neugierig gemacht. Sie begann ganz aufgeregt loszuflüstern und wir entfernten uns noch ein Stückchen um ja nicht von Gerard gehört zu werden. Dieser schaute nämlich sehr interessiert in unsere Richtung. „Naja wir sind doch an diesem Theater vorbeigefahren...und da läuft das Queen-Musical und...Gerard is doch Queen Fan und ich denke...das könnte ihm ganz gut gefallen...oder?“ Das klang auf jeden Fall sehr interessant. „Nur das Musical oder hast du noch mehr geplant?“ „Naja Ideen schon noch...die Frage is nur was Frank dazu sagt und ob das alles klappt...wegen dem Finanziellen brauchen wir uns ja glücklicherweise nicht den Kopf zu zerbrechen!“ Da hatte sie allerdings recht. Ich bin auch der Meinung das Frank die Idee gutheißen wird. „Na dann müssen wir ihn deswegen nachher gleich fragen...und Brian auch, wegen Zeit und so weiter...“ „stimmt...das können wir ja gleich machen!“ Gesagt getan. Chem schlich rüber zu Brian und ich konnte an ihren Gesten erkennen, dass sie ihn wohl darum bat doch ein paar Schritte mit in meine Richtung zu kommen was er dann auch tat. „So Mädels was gibt’s denn so wichtiges?“ „Naja, Frank fragte uns ob wir nich ne Party für Gerard organisieren wollen und naja wir haben da jetzt sone Idee und brauchen grünes Licht von dir um nich irgendwie eure Pläne zu zerstören...“ und schon begann sie Brian zu schildern was wir denn wann vorhaben und ob wir das denn realisieren können. „Also Mädels ich muss sagen...die Idee is gut und ich werde euch unterstützen und dafür sorgen, dass das alles hinhaut. Ihr müsst mich halt nur von allem was ihr vorhabt unterrichten und ich wird sehen was ich tun kann!“ Er grinste breit, diese Überraschung schien ihm also zu gefallen. Genau wie mir. Und natürlich Chem. Ich konnte ihr ansehen, dass sie Brian vor Freude am liebsten um den Hals gefallen wäre, aber sie konnte sich gerade so beherrschen.

Es war nicht das einzige Interview was My Chemical Romance heute geben mussten und leider war zwischendurch keine Zeit sich Frank mal zur Seite zu nehmen und ihm die Idee mitzuteilen. Ich konnte Chem ansehen wie sehr es ihr auf der Seele brannte ihm das endlich zu erzählen. So gegen halb zwei ergab sich dann endlich unsere, beziehungsweise Chems, Gelegenheit mit Frank zu reden. Mittagspause. Wir nahmen uns wieder alle von einem relativ gut bestücktem Buffet und setzten uns an einen Tisch. Ich hatte tatsächlich den Platz neben Bob erwischt und konnte es kaum erwarten irgendwie mit ihm in ein Gespräch verwickelt zu werden...obwohl ich total aufgeregt war und auch eigentlich nicht wusste was ich sagen sollte, aber ich will mit ihm reden. Chem nahm neben Frank platz und kaum saßen beide lehnte sie sich auch schon zu ihm rüber und flüsterte irgendetwas. Da Gerard auf der anderen Seite neben ihr saß, bezweifle ich, dass sie Frank gleich alles erzählt hat, sondern ob sie nicht später mit ihm reden könne, wegen der Sache.

„Sagmal warum bist du eigentlich so schüchtern?“ Ich war ein wenig verdattert. Das war tatsächlich eine Frage an mich...von Bob. Ich hatte keine Ahnung wie ich darauf antworten sollte. Weil ich ihn supertoll finde und deshalb nichts sagen kann? Weil ihr Jungs meine großen Idole seid und ich einfach nicht die richtigen Worte finde euch das mitzuteilen? Weil ich einfach in der Gegenwart von jedem, den ich nicht wirklich kenne, schüchtern bin? „Ähm naja...ich weiß nich genau, ich bin halt immer schüchtern...aber das legt sich wenn wir uns besser kennenlernen.“ Oh mein Gott! Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Wenn WIR uns BESSER KENNENLERNEN ?! Hörte sich das jetzt wirklich so an wie ich dachte das es sich anhörte? Am liebsten hätte ich jetzt die Zeit zurückgespult und meine Worte anders gewählt, aber das war ja leider nicht möglich. „Oh okay, na das werden wir sicher hinbekommen!“ Er lächelt. Warum zum Teufel lächelt er? Wie meint er das jetzt? Meint er damit jetzt das wir uns im Allgemeinen ALLE besser kennenlernen, oder meint er tatsächlich nur wir beide? Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen würde ich fast letzteres vermuten, aber konnte das wirklich wahr sein? Wie soll ich darauf nun reagieren, was soll ich nur antworten? „Ich will doch hoffen, dass wir das hinbekommen...also ich meine, dass es doch schön wäre wenn ich nich die ganze Zeit ähm....so schüchtern wäre.“ Mein Gott was fasel ich da nur?! Das darf doch nicht wahr sein, er hält mich jetzt sicher für total verrückt und kindisch. „Glaub mir, das werden wir schon schaffen.“ Jetzt zwinkert er mir auch noch zu. Mein Herz beginnt zu rasen. Er scheint das tatsächlich ernst zu meinen. Er will MICH besser kennenlernen. Bob wand sich, noch immer lächelnd, wieder seinem Essen zu. Ich hätte vor Freude ausflippen können, aber dann würde er mich sicher wirklich für bekloppt halten. Aber ich muss das jetzt irgendwem erzählen sonst platze ich. Ich blickte mich zu Chem um. Diese stand genau in dem Moment auf „Du Frank, kann ich dich jetzt bitte mal kurz unter vier Augen sprechen? Es wäre wichtig!“ Ich konnte Gerard seinen Gesichtsausdruck sehen. Es sprach in diesem Moment echt Bände. ‚Warum will sie mit ihm reden? Warum meint sie es sei wichtig? Was läuft da zwischen den beiden?‘ Sowas in etwa schien er zu denken. Er scheint Chem richtig gern zu mögen, sonst würde er nicht so reagieren.

Frank stand auf und beide verließen das Zimmer. Gerard blickte ihnen hinterher. Er tat mir ja irgendwie leid, so unwissend, aber trotzdem fand ich es irgendwie amüsant. Frank und Chem würden aber auch ein süßes Paar abgeben und das sie sich gut verstehen ist ja nun wirklich kein Geheimnis. „Weißt du was so wichtig ist? Ich dachte Chem und Gerard...ich mein...die beiden haben sich doch so eindeutige Blicke zugeworfen...und jetzt mit Frank?“ Es war Bob der diese Frage in meine Richtung flüsterte und auch Toro beugte sich ein wenig näher zu mir herüber um eine Antwort darauf nicht zu verpassen. „Erzähle ich dir nachher“, entgegnete ich knapp im Flüsterton, um nicht ausversehen von Gerard gehört zu werden. Die Jungs brachen wieder in ihr allgemeines Mittagsgeschweige aus, da sich jeder seinem Teller zuwandte. Auch ich konzentrierte mich wieder aufs essen in der Hoffnung Chem würde nicht zu lange brauchen, sodass ich ihr endlich die Sache mit Bob erzählen könne und auch um Gerard wieder lächeln zu sehen, denn er saß noch immer ein wenig perplex auf seinem Platz.
 


 

«Frank»

„Ja klar, kein Problem. Lass uns ins Nebenzimmer gehen.“ Na nun war ich ja gespannt was sie mir zu sagen hatte. Sie folgte mir hinaus auf den Flur, ein Nebenzimmer schien es wohl doch nicht zu geben. „Also was gibt es denn so wichtiges?“ Ich bin neugierig. Sie tut so Geheimnisvoll. „Naja an sich wollte ich dir nur ein paar Ideen, die ich zu der Überaschungsparty habe, mitteilen. Und da Gerard das ja nicht bemerken sollte musste ich mir ja irgendwas einfallen lassen dich wegzulocken.“ Süß wie sie mich anlächelte. „Wow, das ging dann aber ganz schön schnell mit der Ideenfindung. Na dann schieß mal los was du hast!“ Jetzt hat sie mich wirklich neugierig gemacht. „Naja ich habe da so eine Idee...Gerard ist ja Queen-Fan wenn ich mich nicht irre und ich hab gedacht, dass ein Besuch im Musical eine gute Sache wäre...natürlich ist das noch nich alles, ich habe noch so ein paar Gedanken bei denen ich erst schauen muss ob ich das in die Tat umgesetzt bekomme.“ „Das klingt tatsächlich super, also ich bin auf jeden Fall dabei, aber wir müssen erst mit Brian reden wegen Terminen und so weiter....“ „das hab ich schon, er meinte ich solle das alles in Absprache mit ihm organisieren und das er uns unterstützt.“ „Oh wie vorrausschauend von dir, gefällt mir.“ Das tat es tatsächlich. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut klappt ihr die Verantwortung dafür zu übertragen. „Oh cool. Ich denk mal das wird Gerard ganz sicher gefallen! Weißt du schon wie viel Geld du brauchen wirst? Soll ich dir schon was geben?...oder soll ich dir was überweisen?“ Sie schaut ein wenig verlegen. Diese Frage scheint ihr unangenehm zu sein. „Ähm....ich weiß noch nicht, ich muss da erstmal rumtelefonieren und das alles besprechen. Ich weiß ja noch nichmal ob es denn überhaupt klappt, aber ich wollte auch noch nichts anfangen ohne vorher mit dir darüber zu sprechen ob du meine Meinung überhaupt teilst.“ „Alos wie gesagt ich bin dabei du da du mit Brian schon geredet hast, steht uns das auch nicht im Weg. Ich hoffe ich überfordere dich nicht mit dieser kurzfristigen Aktion?!“ „Ach nein gar nicht. Ganz im Gegenteil, ich freue mich total das machen zu dürfen und ich hab ja Hilfe von Nicole, mach dir also keine Sorgen, wir schaffen das!“ Mir gefällt ihre Entschlossenheit sehr. Ihr ganze Art ist so Erfrischend, das habe ich ja auch schon über´s Internet bemerkt gehabt, aber jetzt so im Reallife gefällt mir ihre ganze Art gleich nocheinmal so gut. „Dann is ja gut, das freut mich tierisch!“ Sie war so süß, ich wollte sie einfach in den Arm nehmen, was ich dann auch einfach tat. Sie wehrte sicha uch nicht dagegen. „Womit hab ich das denn jetzt verdient?“ „Ach einfach nur, weil du so bist wie du bist!“ In dem Moment, als ich das sagte, öffnete sich die Tür hinter mir und Gerard wollte auf den Flur hinaus treten. Ich hielt Chem noch immer im Arm. Verdammt! Das sah jetzt mit Sicherheit anders für ihn aus als es sollte. Er drehte sofort um und ging zurück ins Esszimmer.

To have a Conversation

<<Gerard»

Was hatte sie denn so wichtiges mit Frank zu bereden? Ich konnte mich gar nicht weiter aufs essen konzentrieren. Was dauerte denn da nur so lange? Ob ich mal nachschauen gehen sollte? Ich hielt es einfach nicht aus. Ich will wissen was da vorgeht. Warum nur interessiert es mich so? Sie scheint mir mehr am Herzen zu liegen als mir bewusst war. Es verletzt mich sogar, sie da einfach so mit Frank von dannen ziehen zu lassen. Lief da vielleicht wirklich was zwischen den beiden? Aber nein. Frank hat doch seine Jamia. Ich bin mir unsicher. Da war doch dieser Moment zwischen mir und Chem, das waren nicht einfach nur normale Blicke und das war auch kein normal freundschaftliches Gespräch. Da war mehr zwischen uns, ich bin mir sicher. Will sie Frank vielleicht ihre Liebe gestehen? Hoffentlich nicht. Das darf sie nicht. Das...kann sie mir nicht antun. Es macht mich total fertig, nicht zu wissen was da vor sich geht. Ich geh jetzt nachschauen. Ich stand von meinem Platz auf und ging zur Tür. Meine Hand ruht auf der Türklinke. Soll ich sie wirklich öffnen? Ja. Jetzt oder nie. Ich drückte die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Mir stockte der Atem. Das darf doch nicht wahr sein. Ich habs doch gewusst! Da standen sie, Chem fest in seinen Armen. Alles was ich hörte war ein ‚ Ach einfach nur, weil du so bist wie du bist‘ . Das reichte mir. Es darf nicht wahr sein. Sie fühlten sich ertappt und ich kam mir dumm vor. Dumm zu glauben, dass ich sie in einer normaler Unterhaltung hätte antreffen können. Sie versperrten mir den Ausweg, also konnte ich nur zurückgehen. Was für eine scheiß Situation. Mikey schaute mich an. Er schien sofort zu merken das etwas nicht stimmte. Ich wollte so normal wie möglich wirken, also holte ich mir einfach noch einen Apfel und setzte mich dann, als sei nichts gewesen, wieder zurück an den Tisch. Ich spürte die fragenden Blicke von allen Seiten auf mich treffen, aber keiner sagte etwas. Es schien fast als scheinen sie zu wissen, dass es etwas mit Chem und Frank zu tun hat und sie deshalb besser nichts sagen sollten. „Alles in Ordnung?“ Mikey flüsterte um nicht die Aufmerksamkeit der anderen wieder auf mich zu lenken die sich mittlerweile wieder ihren Gesprächen zugewandt hatten. „Ja. Ja klar.“ Ich log. Ich wollte jetzt nicht darüber reden, sondern versuchen die Sache erstmal zu vergessen. Leider sollte sich das als gar nicht so einfach erweisen, denn in dem Moment kamen Chem und Frank wieder zur Tür hinein. Frank schaute mich entschuldigend an, aber ich wollte diesen Blick jetzt nicht sehen. Ich wollte ihn überhaupt nicht sehen, also stand ich auf und ging auf den Flur hinaus. Ich lief schnellen Schrittes so als wollte ich vor ihm fliehen. Hinter mir waren Schritte zu hören die sich mir schnell näherten. „Gerard bitte warte!“ Es war Chems verzweifelt klingende, zarte Stimme welche mich zum stehenbleiben aufforderte. Ich hielt inne. Stand mitten auf dem Flur und kehrte ihr weiterhin den Rücken zu. Sie kam zu mir und ich konnte ihre Hand auf meiner Schulter spüren. „Das eben...war nicht das wonach es aussah.“ Ach war es das nicht? Was sollte es denn sonst gewesen sein? Würde sie mir jetzt irgendeine Geschichte auftischen oder die Wahrheit sagen. Es würde mich sehr interessieren. Aber wenn sie vorhat die Wahrheit zu sagen, würde ich sie hören wollen? „Es war ledigliche eine freundschaftliche Geste und mehr nicht...bitte glaub mir!“ Ich konnte und wollte mich noch immer nicht umdrehen und ihr in die Augen schauen. Sollte dies nun tatsächlich stimmen? Nur eine freundschaftliche Geste? Sie nahm ihre Hand von meiner Schulter und trottete langsam den Korridor entlang, zurück in Richtung des Zimmers aus dem wir gekommen waren. Ich drehte mich um und sah ihr hinterher. Sollte ich sie zurückrufen? Ich stand schon da und öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber kein Wort brach aus mir hervor. Was sollte ich ihr auch sagen? Mich einfach bei ihr entschuldigen und darum bitten die ganze Sache zu vergessen? Nein. Besser nicht. Am besten ich lasse die ganze Sache jetzt ersteinmal ruhen und spreche vielleicht nachher nocheinmal mit ihr, dann habe ich auch noch genug Zeit nocheinmal darüber nachzudenken und mir zu überlegen was ich sagen möchte.
 

Ich ging Frank und auch Chem den Rest des Tages aus dem Weg. Alles lief ab wie immer, wir gaben noch einige Interviews für Zeitungen und auch für´s Fehrnsehn und gingen dann zur Probe. Am Abend standen wir wieder gemeinsam auf der Bühne und die Fans kreischten uns entgegen. Ich sang die Songs und bei I don´t love you musste ich ganz unbewusst an Chem denken. Ihr Gesicht schwirrte in meinem Kopf herum und ich konnte es einfach nicht von dort verbannen. Ich kannte sie jetzt erst seit zwei Tagen und trotzdem tat es weh. Eine leppische kleine Umarmung, so sagte sie zumindest. Ob es stimmte? Ich kann an nichts anderes denken. Warum nur empfinde ich so? So kannte ich mich gar nicht. Was macht sie nur mit mir? Sie verdreht mir den Kopf und ich kann mich nicht dagegen wehren. Oder wollte ich mich einfach nicht dagegen wehren?
 


 

«Bob»

Gerard hat schlechte Laune und ich weiß nicht warum. Was war da draußen auf dem Flur nur vorgegangen, dass ihn so fertig machte? Ich bemerkte natürlich das er es mied mit Frank zu reden und Chem anzuschauen, mit dieser Beobachtung war ich auch nicht allein, nur der Grund dafür war mir noch schleierhaft. Hatte es etwas damit zu tun was Die beiden miteinander geredet haben? Vielleicht hat er ja etwas mitbekommen wegen der Überraschungsparty. Unwahrscheinlich. Darin kann ich keinen Grund für schlechte Laune erkennen. Was könnte da nur passiert sein? Ein Liebesgeständnis von Chem an Frank? Aber das kann auch nicht sein, denn Frank ist ja mit Jamia liiert und das weiß Conny ja. Außerdem schien sie Gerards Gefühle ja zu erwidern. Ich kann mir echt keinen Reim darauf machen was denn geschehen ist. Aber nicht mehr lang und ich würde es herausfinden. Nicole meinte ja sie würde es mir nachher erzählen...und nachher war jetzt, denn die Show war zu ende und wir hatten Zeit miteinander zu reden. Sie so direkt darauf anzusprechen finde ich aber auch blöd, außerdem ist sie gerade in ein Gespräch mit Chem vertieft und da es in ihrer Muttersprache deutsch war, scheinen sie nicht gestört zu werden wollen. Frank hing schon wieder am Handy und telefonierte mit Jamia, ihn konnten wir nun also auch nicht fragen und Gerard um Aufklärung bitten ging ja auch nicht. Ich würde mich also gedulden müssen. Verdammter Mist. Ich bin doch so ungeduldig. Nicht nur weil ich endlich wissen will was los ist, sondern auch weil ich mich auf das Gespräch mit Nicole freue. Sie ist ein nettes Mädchen und süß ist sie auch. Ich fühle mich wohl in ihrer Gegenwart und ich hoffe das wir nachher unter vier Augen reden können. Das ist mir irgendwie lieber so. Wenn ich jetzt so daran zurück denke, dass ich sie am Anfang einfach nur für einen Groupie gehalten habe und jetzt feststellen muss, dass sie das doch nicht ist. Sie hat schon was auf dem Kasten. Sie gefällt mir. Ich bin sogar ein bisschen aufgeregt wegen gleich, keine Ahnung warum.
 

Wir betraten den Bus. Frank ging gleich in sein Bett und telefonierte dort weiter, es konnte sich nur noch um stunden handeln. Chem und Nicole verzogen sich in eine Ecke des Busses und waren dort weiter in ihre Unterhaltung vertieft. Die Jungs saßen am Tisch und besprachen noch einmal kurz den Plan für morgen und wie die Show heute denn so war und was falsch gelaufen war und alles. Ich setzte mich dazu und schielte die ganze Zeit zu den Mädels nach hinten um ja nicht zu verpassen wenn sie fertig waren. Ich will unbedingt noch heute mit ihr reden, nicht erst morgen. Gerard saß mir gegenüber. Er verzog noch immer das Gesicht ein wenig genervt. Sollte ich ihn jetzt vielleicht doch auf die Sache ansprechen? Ich wollte gerade meine im Kopf fertig formulierte Frage aussprechen, als ich sah das Chem und Nicole auf uns zukamen. Okay, dann doch besser da nachfragen. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu und sie schien sich zu erinnern, dass wir ja reden wollten. Sie zeigte mit ihrem Kopf in Richtung des Sofas, von dem sie gerade mit Chem aufgestanden war, und ich sah es als Aufforderung ihr zu folgen an. Hinter mir bemerkte ich wie Conny sich auf meinen Platz setzte. Vielleicht würde sie ja nocheinmal mit Gerard reden und die ganze Sache, was auch immer denn nun vorgefallen war, aus der Welt schaffen. Naja das sollte jetzt nicht meine Problem sein, ich will jetzt ein paar Minuten allein mit Nicole genießen. Wie man allein halt definiert wenn doch eigentlich der ganze Bus voll ist und jeder das Gesprochene mithören kann wenn alle anderen still sind. Wir setzten uns und ich hatte keine Ahnung wie ich anfangen sollte. „Also du wolltest wissen was da passiert is zwischen Gerard und Chem, richtig?“ Sie schien auch nicht recht zu wissen wie sie anfangen sollte. Aber wenigstens brach sie das Schweigen und sprach die Geschehnisse von sich aus an, so brauche ich nicht danach fragen. „Ja... Ja das wollte ich. Schieß los was is passiert?“ Sie lächelte mich so süß an. „Hey was gibt’s denn da zu grinsen?“ „Ach nichts, ich find es nur süß. Du bist neugierig wie ein kleines Kind.“ Sie fing an zu lachen. Ein wunderschönes Lachen wie ich finde, so entspannt und gar nicht mehr schüchtern. Ich musste einfach mit einstimmen. Dabei legte ich unbewusst meine Hand auf ihr Bein. „So und nun komm, spann mich nicht auf die Folter, was ging da vor zwischen den beiden...oder besser den dreien?“ „Naja an sich is da eigentlich nich viel zu sagen. Chem hat Frank erzählt was sie wegen Gerards Geburtstagsparty geplant hat und er war wohl total begeistert. Dann hat Frank Chem wohl aus heiterem Himmel einfach umarmt und sie wollte wissen warum und er meinte wohl sowas wie ‚weil du so bist wie du bist‘ und in dem Moment is wohl Gerard dazugekommen und....naja...er schien es nicht als so harmlos abgetan zu haben...“ „Er is total eifersüchtig!“ „Ja das glaub ich auch...irgendwie süß, aber er hat vorhin auch nicht mit sich reden lassen weshalb Chem ein wenig angepisst is.“ „Kann ich verstehen, aber...wie es aussieht scheinen sie jetzt vielleicht doch ein klärendes Gespräch zu führen...“ Ich warf einen Blick zurück zum Tisch und nur Chem und Gerard saßen noch da. Alle anderen scheinen wohl schon ins Bett gegangen zu sein, aber es war ja auch nur eine Frage der Zeit wann es dazu kommen würde. „Schade, ich kann gar nicht verstehen was sie sagen.“ Ich setzte mich ein wenig näher zu ihr und flüsterte, obwohl es eigentlich nicht wirklich nötig war. Unsere Blicke trafen sich und sie lächelte unsicher. Es war eine komische Stimmung in der Luft. Ich verspüre den Drang ihr noch näher zu sein, sie zu berühren, sie zu küssen. Konnte ich das einfach tun? Wie würde sie reagieren? Einen Versuch ist es wert, mehr als mir eine Abfuhr erteilen kann sie ja nicht, aber ich will sie damit auch nicht verschrecken. Ich hab sie sehr gern und ich will das sie mich mag. Unsere Gesichter nähren sich noch ein weiteres Stückchen. Sie macht nicht den Eindruck als würde sie etwas dagegen haben. Ich werde es einfach riskieren.
 

«Gerard»

Alle gingen mir irgendwie aus dem Weg. Meine schlechte Laune scheint also recht offensichtlich zu sein, aber das stört mich auch recht wenig, weil ich so wenigstens nicht so tun muss als wäre alles in Ordnung. Wir betraten den Bus und ich setzte mich Gedankenverloren an den Tisch. Brian und Toro unterhielten sich angeregt, ich hatte keine Lust mich einzumischen und saß deshalb nur stumm daneben. Jetzt war alles wieder normal, Chem und Nicole steckten die Köpfe zusammen und Frank telefonierte, so als wäre nichts passiert. Ich ließ meinen Blick aus dem Fenster schweifen und merkte erst später, dass Bob aufgestanden war und nun Chem an seiner Stelle platz genommen hatte. Alle anderen hatten sich bereits auch erhoben und waren ins Bett gegangen. Sie raubt mir so sehr die Gedanken, ich habe das alles nicht einmal mitbekommen. Aber nun saßen wir hier. Allein. „Du wegen vorhin....meine Reaktion war dumm, es geht mich ja eigentlich nichts an was zwischen dir und Frank läuft und ...“ „Da läuft absolut nichts! Der Mann hat ne wunderhübsche, sehr sympatische Freundin und es würde mir nicht im Traum einfallen die beiden auseinander zu bringen. Mir liegt sehr viel an dir...“ Ihre verträumten blauen Augen blickten direkt in meine. „...und es tut mir wirklich schrecklich leid, dass ich dich verletzt zu haben scheine, aber es ist wirklich nur ein dummes kleines Missverständnis!“ Ja sie hatte mich damit verletzt. Ihre Augen sprechen die Wahrheit. Es scheint sie zu verletzen, dass ich so denke. Sie legte ihre Hand auf meine und schien mich, mit dieser Geste noch einmal, um Verzeihung zu bitten. “Es...ich hab einfach überreagiert...es tut mir leid. Ich habe versucht noch einmal über all das nachzudenken und hab selbst bemerkt, dass das alles nicht in Ordnung war. Ich glaube dir wenn du sagst das da nichts ernstes war. Es war nur alles so komisch, du wolltest unbedingt mit ihm unter vier Augen reden und dann kommt man raus und du liegst in seinen Armen und so...was hast du ihm denn gesagt?“ Jetzt wo ich so darüber nachdenke, wenn es wirklich nur ein harmloses Gespräch war, worum ging es dann? Ich mein sie hätte es ihm ja auch vor uns allen sagen können, oder hatten die beiden etwa ein Geheimnis? Aber wenn ja, was? „Hmmm...das erzähl ich dir morgen vielleicht!“ Sie lächelte mich zuckersüß an. „Warum erst morgen?“ „Na guck mal unsere beiden Truteltäubchen da an!“ Ihr Kopf deutete in Richtung Sofa. Ich drehte mich um um zu sehen was sie denn meinte. „Ach wie süß!“ Das war es wirklich. Bob und Nicole in einen leidenschaftlichen Kuss verstrickt. Wie gern wäre ich das jetzt auch. Nur halt mit einer anderen Person. Chem stand auf und schlich leise um den Tisch herum um sich neben mich zu setzen. „Nun brauchen wir uns gar nicht mehr den Kopf darum zu zerbrechen wie wir die beiden denn zusammen bringen.“ Sie flüsterte, um die beiden ja nicht zu stören. „Das stimmt. Hat sich ganz von allein geklärt.“ Ich genieße es, dass sie hier so dicht neben mir sitzt. Sie konnte ihren Blick gar nicht von den beiden lösen. Ich legte einen Arm um Chem sodass sie sich an mich anlehnen konnte. Sie machte es sich in meinen Armen bequem und der Geruch ihrer Haare stieg mir in die Nase. Sie rochen nach Pfirsich, zwar vermischt mit dem Geruch von Zigarettenrauch, aber das störte mich wenig. Wie sie wohl frisch gewaschen riechen würden, noch besser als jetzt eh schon? Ich schlang beide Arme um sie und hielt sie darin dicht an mich gedrückt. Ihr Kopf lag an meiner Schulter. Sie war so nah und doch so fern. Würde ich richtige Chancen bei ihr haben? Fühlte sie das gleiche für mich wie ich für sie? Ich kann es bei bestem Willen nicht beurteilen. „Conny?“ Sie atmete ruhig und gleichmäßig, wie es aussieht ist sie eingeschlafen. In meinen Armen. Ein wunderbares Gefühl. Sollte ich sie wecken, oder ins Bett tragen, oder einfach liegen bleiben und sie so bis morgen früh nah bei mir zu haben? Letzteres wäre mir ja am liebsten, aber ich weiß ja nicht ob sie es schön finden würde morgen in meinen Armen aufzuwachen.
 

«Nicole»

Ich kann es nicht glauben. Er kommt mir immer näher. Ist das Realität oder bilde ich mir diese Situation nur ein? Ich kann seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Das kann keine Einbildung sein. Mein Herz beginnt zu rasen. Ich kann es nicht steuern, es passiert einfach. Unsere Lippen treffen aufeinander und in mir breitet sich so ein warmes Gefühl aus. Wie eine Explosion durchströmt es meinen ganzen Körper. Das alles überrascht mich total. Er küsst mich. Bob küsst MICH! Kaum zu glauben. Davon habe ich schon so lange geträumt und jetzt wird es Wahr und es ist einfach ein fantastisches Gefühl. Vorsichtig schiebt er mir seine Zunge in den Mund und beginnt diesen zu erkunden. Ich habe leider noch nicht so viele Erfahrungen, um genau zu sein gar keine und bin deshalb ein wenig hilflos in dieser Situation. Das einzige was ich tun kann, ist sein Gezüngel zu erwidern und zu versuchen es ihm ‚nachzuahmen‘. Er legte seine Hand in meinen Nacken und sofort durchfuhr eine Gänsehaut meinen Körper. Ich verspüre so ein Kribbeln im Bauch. Einfach unbeschreiblich.

Es kam mir vor als sei eine Ewigkeit vergangen, als er denn Kuss löste. Seine strahlend blauen Augen durchbohrten die meinen und ein weiterer Schauer machte sich in mir breit. Ein zärtliches Lächeln umspielt seine Lippen. „Ich hoffe ich....hab dich damit nicht überrumpelt?!“ Doch hat er, aber positiv. „Nein es war...einfach...wunderbar, dankeschön.“ Dankeschön? Hatte ich das eben wirklich gesagt? Au man. Sowas konnte ja auch wieder nur von mir kommen. Jetzt denkt er bestimmt wieder ich sei so ein kleines unerfahrenes Mädel, was zwar auch stimmte, aber...zu meinem erstaunen lächelte er aber noch immer. „Kein Problem, ich habe zu danken. So leid es mir jetzt auch tut, aber leider muss ich morgen wieder sehr früh raus und wir brauchen nach so einem Tag beide unseren Schlaf. Die letzten sind wir auch.“ Er hatte recht. Mit allem was er sagt. Jetzt wo er es anspricht bemerke ich erst richtig wie müde ich tatsächlich bin. Ich blicke zum Tisch, wo Chem und Gerard noch sitzen, beziehungsweise saßen, denn in diesem Moment steht Gerard auf und trägt Chem in Richtung der Betten. „Sie scheint schon zu schlafen, das sollten wir jetzt auch tun“ , meint Bob zu mir und steht bereits auf. „Komm!“ Wollte er mich nur ins Bett bringen, oder wirklich das ich ihn begleite. Ins Bett. In sein Bett? „Gerard brauchst du Hilfe?“ „Ähm, ja. Kann mal einer von euch da den Vorhang vorm Bett beiseite schieben sonst kann ich sie nich hinlegen.“ „Ja klar kein Problem.“ Ach wie süß. Irgendwie machen die beiden Jungs gerade einen recht hilflosen Eindruck. Gerard zog ihr die Schuhe aus. Ich versuche mir gerade vorzustellen was sie wohl morgen dazu sagen wird wenn ich ihr erzähle, dass Gerard sie ausgezogen hat und sie dabei geschlafen hat. Bei diesem Gedanken musste ich wieder schmunzeln. Gerade als er sie zudeckte konnte ich sie noch irgendwas murmeln hören. Ich konnte es zwar nicht verstehen, aber an Gee´s Reaktion erraten. „Ähm Nicole? Würde es dir etwas ausmachen wenn ich heute hier schlafe....sie meinte gerade...“ „Ja klar, kein Problem!“ Also an mir sollte es echt nicht liegen. „Dann kannst du ja bei mir schlafen.“ Ich drehte mich um. Es waren Bob seine flüsternden Worte, welche an meine Ohren drangen. „Wenn du magst.“ Heute musste echt mein Glückstag sein. Ich suchte meine Schlafsachen zusammen und zog mich um. Die Jungs taten es mir gleich. Gerard kuschelte sich zu Chem, es war einfach nur süß anzusehen, wie er sie so zärtlich in den Armen hielt und sich an sie kuschelte. Auch ich kletterte nun zu Bob ins Bett. Er wartete bereits. „Na komm her“, hauchte er mir zärtlich entgegen und deckte mich zu „schlaf gut kleines.“ Dann gab er mir einen Kurzen Kuss auf die Stirn, hielt mich im Arm und es dauerte auch nur wenige Augenblicke eh mir die Augen zufielen und ich zufrieden einschlief.

Party Preparation

<<Chem»

Noch nie in meinem leben hatte ich so einen beruhigenden erholsamen schlaf gehabt. So warm und kuschelig, am liebsten hätte ich niemals meine Augen geöffnet um dieses wohlige Gefühl ja nicht zu beenden, aber neben mir klingelte ganz leise ein Handywecker. Ich kann mich nicht erinnern ihn gestern morgen gehört zu haben, denn da bin ich ja von der Kaffeemaschine wach geworden. Ich blinzelte verschlafen durch meine Augenlider. Ich spürte die Gegenwart einer Person neben mir und dachte erst es sei Nicole, aber nachdem ich die Augen endlich so weit geöffnet bekommen habe um auch etwas zu erkennen, stellte ich fest, dass sie es nicht war. Es war Gerard in dessen Armen ich lag und der gerade mit der anderen Hand nach dem Verursacher des weckgeräusches kramte. Nachdem er es endlich ausgestellt bekommen hatte, wendete er sich wieder mir zu und strich mir übers Gesicht „Sorry, ich wollte dich nicht wecken!“ Er lächelte mich entschuldigend an und streichelte mir noch einmal über die Wange. „Gut geschlafen?“ „Ja. Ja danke sehr gut und...is nich so schlimm das du mich geweckt hast, hab heut noch viel zu tun...und der frühe Vogel fängt den Wurm...oder so!“ Ich war noch total müde und meine Stimme klang auch noch total verschlafen. „Na dann wird ich uns mal nen Kaffee machen, so als Start in den Tag.“ Er lächelte noch immer und rollte sich dann aus dem Bett. Da stand er nun. Nur mit Boxershorts und T-Shirt bekleidet. Total sexy wie ich finde. Und mit diesem Mann hatte ich mir heute nacht das Bett geteilt. Das Bett geteilt? Ja warum das eigentlich? Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern was vorgefallen war. Ich versuchte den Abend revue passieren zu lassen. Ich weiß noch das ich mich mit ihm unterhalten habe und wir uns wieder versöhnt haben, auch wenn es kein richtiger Streit war und ich erinnere mich das Bob und Nicole sich geküsst haben. Ach ja und dann hatte Gerard mich in den Arm genommen und ich muss dort wohl eingeschlafen sein. So wird es gewesen sein. Ich hoffe zumindest das es so war und nicht noch irgendetwas passiert ist von dem ich wissen sollte. Aber nein, das hätte ich bemerkt. Wenn ich so drüber nachdenken, war das gestern ein recht verrückter Tag. Gerard war eifersüchtig. Auf Frank. Wegen MIR! Das ist voll süß von ihm. Es scheint Gee tatsächlich etwas an mir zu liegen.

Der Geruch von Kaffee in meiner Nase ließ mich in meinen Gedanken innehalten. Das duftet so gut. Ich schälte mich aus dem Bett und stand somit auch schon fast in der Küche, wenn man es denn Küche nennen kann. „Bitteschön. Du sag mal...was hast du denn heute so viel zu tun wenn ich fragen darf?“ Wie neugierig er doch war. Geburtstagsvorbereitungen mussten heute getroffen werden, aber das kann ich ihm natürlich nicht sagen. „Ähm, naja so dies und das, sind ja heut den ganzen Tag hier in Hamburg. Zeig ich dir dann wenns fertig ist, okay?“ „Ja okay, kein Problem. Heißt das du wirst uns heute nicht begleiten?“ Oh darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Aber jetzt wo er es ansprach, ich werden wohl den ganzen Tag mit Nicole unterwegs sein um alles zu organisieren. „Ich mein wenn wir sind heute den ganzen Tag hier sind haben wir sicher auch ein wenig Zeit um sich mal genauer umzugucken, bevor wir dann morgen vormittag nach Malmö fliegen.“ „Na mal gucken, wenn ich alle Erledigungen gemacht habe wird sicher ein wenig Zeit übrig bleiben in der wir die Stadt unsicher machen können!“ Wenn er wüsste was heute abend noch auf ihn zukommen wird. Ich würde jetzt noch warten bis Nicole wach ist und mir dann erstmal nen Taxi schnappen um zum Theater zu fahren und dann in einen hübschen Laden wo man Anzüge und Abendkleider ausleihen kann. Und wenn Zeit ist dann vielleicht noch zu einer Konditorei eine kleine Torte ranorganisieren. Wenn mein Plan aufgeht, dann bin ich mir sicher, dass es ihm gefallen wird. Frank war ja von der Idee eh schon total angetan und auch Brian und Mikey, der es mittlerweile auch erfahren hat, weil er wissen wollte warum sein Bruder so mies drauf war. Und Mikey is sogar der Meinung, dass das keine gute, sondern eine sehr gute Idee ist und meinte dann, dass wir noch ne Torte besorgen müssen. „Du bist total in Gedanken versunken, alles klar?“ „Oh ähm, ja klar. Ich überlege nur gerade ob ich Nicole wecken sollte, oder warten bis sie selbst aufsteht, weil wirklich noch wahnsinnig viel zu erledigen is!“ „Hmm, also wecken würde ich sie nicht, aber es dürften eh gleich alle aufstehen.“ Ich bemerkte seinen Blick zur Uhr. Er hatte recht. Es war fünf Minuten vor sieben und um sieben müssen die Jungs ja in den Tag starten. Außer Gerard, er stand schon immer um 45 auf um Kaffee zu kochen und ihn in ruhe genießen zu können, so ganz ohne Hektik. Gerard lächelte mich über den Rand seiner Tasse zufrieden an. Ich kam mir vor als würde er versuchen meine Gedanken zu lesen und zu erraten, was es denn war, was ich so dringendes zu erledigen hatte. Aber ich würde es ihm nicht verraten, es war ja eine Überraschung.

Das erste Weckergebimmel war zu hören und Frank kroch verschlafen aus seinem Bett. Er stolperte auf uns zu und goß sich unterwegs noch eine Tasse Kaffee ein. Er setzte sich neben Gerard und schaute mich aus noch nicht ganz geöffneten Augen an. „Es sieht so aus als sei wieder alles in Ordnung zwischen euch?!“ „Ja!“ Wir antworteten ihm quasi im Duett und begannen dann auch beide zu lachen. Auch Frank konnte sich ein Lachen nicht verkneifen „Ich merk schon, ihr versteht euch wieder blendend!“ Nun trat auch Mikey zu uns an den Tisch und blickte ein wenig verwundert drein, was denn hier vorginge, aber er sagte nichts weiter. Nach und nach kamen alle aus ihren Betten gekrochen und Bob und Nicole sogar gemeinsam aus einem, was für einen kurzen Augenblick für schweigen am Tisch sorgte, weil ja außer mir und Gerard keiner mitbekommen hatte was da vor sich gegangen war. Natürlich ließen sich die Jungs ihre Unwissenheit nicht anmerken, oder zumindest probierten sie nicht neugierig zu wirken, aber das gelang nicht so gut. Sie machte ein superglückliches Gesicht und beide warfen sich verliebte Blicke zu. Gerard schaute mich an und wir konnten einfach nur lächeln. Ich hätte es mir niemals träumen lassen, dass wir den Jungs so nah kommen würden. Ich meine ich habe mir mit Gerard das Bett geteilt und Nicole hat die nacht bei Bob verbracht und sie haben sicher noch einige Zeit rumgeknutscht, aber davon würde sie mir sicher nachher noch genug von vorschwärmen. Ob ich es mit Gee auch so weit bringe? Ich hab ihn verdammt gern. Früher war es nur ein anhimmeln von mir als normalsterblichen zu einem Star, wessen Ansichten vom Leben ich teilte und dessen Musik mich einfach berührte, aber nun habe ich herausgefunden das auch der Charakter dieses Mannes wunderbar ist und seine ganze Art wie er sich in meiner Gegenwart verhält und was er sagt. Er war eifersüchtig. Nur wegen einer Umarmung. Das musste etwas zu bedeuten haben. Ich bin mir sicher, das hat etwas zu bedeuten!

Nicole und Bob setzten sich zu uns an den Tisch und warfen sich weiter vielsagende Blicke zu. Ich versuchte die ganze Zeit ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, aber das war gar nicht so einfach. Erst als Bob ins Bad ging um sich für den Tag fertig zu machen, sich anzuziehen und so weiter hatte ich Zeit mit ihr zu reden. Ich nahm sie mir zur Seite und wir entfernten uns von den anderen. Vor allem von Gerard. „Nicole wir müssen heute alles vorbereiten und zwar so schnell wie möglich, denn wir wollen sozusagen reinfeiern. Das heißt die ganze Sache muss heute abend bereits fertig sein beziehungsweise erledigt sein!“ „Was heute? Wir haben uns doch gestern gerade mal hingesetzt und geguckt was wir machen wollen, das is aber verdammt kurzfristig.“ „Ja ich weiß, aber deshalb sollten wir uns jetzt auch ein bisschen beeilen!“ „Okay, ich wird schnell in Klamotten schlüpfen und dann können wir los.“ Ich nickte und sofort verschwand sie um sich anzuziehen und sich noch schnell mit einem Kuss von Bob zu verabschieden. Ich trank meinen Kaffe aus und wartete auf sie, denn ich hatte mich ja bereits angezogen als sie noch wild am rumturteln war.

Als Nicole und ich dann endlich den Bus verließen warf Gerard uns ahnungslose Blicke hinterher. Er war ja der einzige von den Jungs der keine Ahnung hatte was da vor sich geht. „So was steht denn nun alles auf dem Plan und wo fangen wir an?“ Das war eine gute Frage. „Also ich denke wir fahren als erstes zum Theater um die Karten zu holen und dann zur Konditorei wegen der Torte. Dann müssen wir noch einen Tisch in einem schicken, edelen, gemütlichen Restaurante bestellen und uns beiden Kleider, weil man in sonem Theater ja nich in Jeans und T-Shirt sitzen kann.“ Ich zählte die Punkte an meinen Fingern mit. Hoffentlich habe ich nichts vergessen. Und hoffentlich klappt das auch alles so wie ich das will. Ein wenig mulmig war mir schon. Was sollten wir machen wenn die Karten schon weg waren? Einfach nur essen gehen und ihm dann ne Torte schenken, oder kurzfristig noch irgendwas verrücktes planen? „Oh okay, klingt nach noch ner Menge arbeit! Na dann lass uns mal anfangen!“ Wir waren beide voller Elan und deshalb wollen wir unseren Tatendrang ausleben. „Okay, lass uns fahren!“ Das Auto, welches Brian für uns organisiert hatte, fuhr vor. Wir stiegen ein. „Hallo Mädels, ich soll euch heut den ganzen Tag durch die Gegend fahren. Wohin wollt ihr als erstes? Ach ja mein Name ist überings Jack.“ Er machte einen sehr sympatischen Eindruck auf mich und da er sich vorstellte, war es nun an uns dies auch zu tun. „Mein Name ist Chem und das hier ist Nicole. Als erstes würden wir gerne zum Theater wollen, ist das möglich?“ „Aber natürlich ist es das. Freut mich euch kennenzulernen !“ Er grinste freundlich und fuhr dann los. Ich würde ihn auf etwa 25 Jahre schätzen, zumindest noch recht jung und sein Musikgeschmack war auch nicht schlecht. Alles in allem war es eine ganz entspannte fahrt. „So wir sind da, das ist das Theater. Soll ich hier draußen auf euch warten oder euch begleiten?“ „Ach ich glaub das geht ganz schnell, da lohnt sich die Suche nach einem Parkplatz gar nicht. Warte du hier, wir beeilen uns!“ Wir stiegen aus dem Auto und betraten das Theater. Schon die Vorhalle war gewaltig und schön. Ich konnte vor meinem inneren Auge schon all die elegant gekleideten Musicalbesucher vorstellen, wie sie sich darüber unterhielten und die ganze Halle vom Klang ihrer Stimmen widerhallt. Nicole stand bereits an der Kartenverkaufsstelle und wartete nur darauf, dass ich aus meinen Träumereien aufwache. „Nun komm schon!“ Ich stellte mich neben meine Freundin und lächelte die Dame an der Kasse freundlich an. Sie erwiderte diese Geste ebenso freundlich. „Wie kann ich ihnen beiden denn helfen?“ Nicole trat, schüchtern wie sie war, wieder in den Hintergrund und überließ mir das Reden. „Wir benötigen acht zusammenhängende Karten für die Vorstellung heute abend, ist das möglich oder kommen wir da zu spät?“ „Möglich ist es, aber diese Plätze können sie nur oben auf den Rängen bekommen, in den gehobenen Preisklassen. „Oh das ist schon okay. Die nehmen wir.“ „Sind sie sicher, dass sie das zahlen können?“ Sie zeigte mir auf ihrem Computer wo sich die Plätze befanden und wie viel sie denn kosten würden und mir vielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Ich schluckte. Aber Frank meinte der Preis sei vollkommen egal und die Jungs hatten ja auch genug Geld und es würde sich ja Lohnen. Ich gab ihr meine Kreditkarte und gab meinen Pin ein. Frank hatte mir ja zuvor einiges an Geld überwiesen um die Sache zahlen zu können. Die ältere, schon etwas runzlige Dame druckte mir die Karten aus, steckte sie in einen Umschlag und übergab sie mir dann. Ich teilte ihr noch kurz mit, dass es eine Überraschung zum Geburtstag für jemanden war und das deshalb unter Umständen in der Pause, die ja so um kurz nach null Uhr sein sollte, eine kleine Torte für diesen jemanden hier eintreffen könnte und ob das denn ein Problem sei. Die Frau lächelte mich nur freundlich an und meinte, dass ich nur heute abend bevor die Show beginnt noch einmal Bescheid sagen solle ob es eine Torte gibt und wann genau sie kommt und ansonsten sei das kein Problem. Ich bedankte mich Höflich bei ihr und Nicole und ich verließen das Theater dann wieder und stiegen zu Jack ins Auto. „Und, hat alles geklappt?“, erkundigte er sich neugierig. „Ja, wir haben die besten Plätze ergattert und alles passt super in unseren Zeitplan!“ „Na dann auf zur nächsten Station!“ „Natürlich, aber diesmal redest du! Irgendwie muss ich dir ja deine Schüchternheit austreiben.“ Es machte mir Spaß Nicole damit ein wenig zu necken. Ich wollte sie ja nicht wirklich damit ärgern, sondern lediglich dafür sorgen, dass sie ein wenig aus sich herauskommt. „Ach nö, du hast das schon toll gemacht eben, ich bin in solchen Situationen gerne schüchtern!“ Ihr grinsen verriet alles. Ich wusste genau, dass sie mit ihren Gedanken schon wieder bei Bob war und das sie stolz darauf war mal nicht so zurückhaltend gewesen zu sein. „Wohin darf ich die Damen als nächstes bringen?“ „Hmm, gibt es hier in der nähe eine gute Konditorei? Da würden wir dann nämlich jetzt hinwollen!“ „Ja natürlich gibt es die. Ihr Wunsch sei mir Befehl!“ Er war ein lustiger Typ und schien gerne zu scherzen. Das gefällt mir. Mach Menschen um einiges sympatischer. Jack fuhr los und es dauerte auch nicht lange, da konnte ich die Konditorei schon am Ende der Straße sehen. Er hielt und wartete dann wieder im Auto auf uns. „Och guck mal, das sind keine Torten mehr, das sind nahezu Kunstwerke die man sich nicht traut anzuschneiden, geschweige denn zu essen!“ Da sagte Nicole was wahres. Die Torten die da standen waren einfach riesig und wunderschön verziert und einfach viel zu kostbar um sie mit einem Messer zu bearbeiten. Ich steuerte gleich auf die Theke zu um gar nicht erst in Versuchung gebracht zu werden jetzt Süßzeug zu naschen. Nicole war so begeistert von all der Pracht, dass sie weiter durch den Laden schlenderte um jede dieser Kostbarkeiten einzeln zu begutachten. Eine kleine rundliche Frau kam, von der Türglocke angelockt, aus der Backstube gewatschelt. „Schönen guten Tag, was kann ich für sie tun?“ Ihr Stimme war etwas rau, aber dennoch sanft und freundlich. „Ja Hallo. Ich habe da mal eine Frage. Fertigen sie hier auch etwas kleiner Torten an, so nach eigenen Wünschen?“ „Ja das tun wir.“ „Auch wenn es relativ kurzfristig ist?“ „Das kommt darauf an wie kurzfristig!“ „Heute abend?“ „Oh das ist in der Tat recht kurzfristig, aber machbar. Je nachdem was für eine Torte sie denn wollen?“ Sie wischte sich ein wenig Mehl von der Nase und kramte nach einem Zettel und einem Stift. Dann lächelte sie mich neugierig an. „Na was darf es denn sein?“ „Eine Geburtstagstorte für einen Freund zum 30. Ich weiß leider gar nicht was er so gerne isst, also sollte es etwas sein was schick aussieht, lecker schmeckt und wo man nich so viel mekeln kann. Und ohne Alkohol, nur falls sie hier sowas auch als Zutat nutzen. Nicole hast du irgend ne Idee was Gerard so gerne mögen könnte?“ Meine Freundin trat neben mich. „Hmm, keine Ahnung. Schwer einzuschätzen, aber ich glaube nicht das er wirklich mekelig ist.“ Die kleine Konditorin, lächelte zuversichtlich. „Ach da wird mir schon was einfallen. Für wie viele Leute soll die Torte denn reichen?“ „Naja wir sind acht Leute, es muss also wirklich keine große Torte sein.“ „Okay kein Problem. Und zu wann soll sie fertig sein, holen Sie sie ab oder soll sie geliefert werden?“ „Oh gut das Sie es ansprechen, das wäre meine nächste Frage gewesen. Wir würden sie sehr gern geliefert bekommen und zwar ins Theater, ist das möglich?“ „Ins Theater? Oh. Ja das ist auch möglich, wenn sie uns dort vorher anmelden, sodass wir auch reingelassen werden oder sie die Torte selbst entgegennehmen am Eingang.“ „Das sollte kein Problem sein denke ich.“ Nicole antwortete an meiner statt. „Aber die Lieferung soll in der Pause des Musicals erfolgen, oder davor und wir lagern sie solange irgendwo.“ „Und wann ist diese Pause?“ Nicole schaute mich fragend an. „So gegen null Uhr, wurde uns mitgeteilt.“ Die Frau nickte mir zu und notierte sich alles ganz genau. Ich gab ihr noch die Adresse, bezahlte und überließ es ihr, wie sie Gerards Geburtstagstorte denn gestalten wollte. Sie arbeitete ja in diesem Beruf, hatte also sicher Ahnung, was man zu so einem Anlass präsentierte. Wir verließen die Konditorei wieder. „So, das wäre also auch erledigt. Ich hoffe es läuft weiterhin so gut für uns.“ „Ich auch. Du sag mal wollen wir jetzt nicht erstmal nen Kaffe trinken gehen?“ Das war Nicole wie sie leibt und lebt. Mein kleiner Kaffeejunkie. „Ja klar, können wir machen. Das Wichtigste haben wir ja geschafft und ein geeignetes Restaurant zu finden sollte ja kein Problem sein! Also los, lass uns Jack zu nem Kaffe einladen.“ Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Kaum waren wir im Auto angekommen präsentierte sie Jack auch schon unsere Idee und er willigte ein. „Ich kann zwei hübschen jungen Damen doch nichts abschlagen!“ Er grinste und hielt einige Minuten später vor einem gemütlichen kleinen Café. „So Mädels da wären wir.“ Er stieg aus und öffnete uns die Türen, was für ein Gentlemen. Wir suchten uns einen Tisch in einer Ecke direkt am Fenster. Sofort kam ein Kellner und brachte uns die Karten. Ich blätterte ein wenig und kam dann zu dem Entschluss einen Latte zu bestellen. Nicole und Jack taten es mir gleich. „Och son schöner Apfelstrudel mit Vanilleeis dazu klingt aber auch nicht schlecht...“ Da gab es so viele leckere Sachen, die ich jetzt aber unmöglich alle essen konnte. Nicole hatte sich dazu noch ein Stück Schokokuchen bestellt und Jack sich einen Muffin. „Na okay, ich nehme ein Stückchen Apfelstrudel dazu, bitte.“ Der Kellner notierte sich unsere Bestellungen und verschwand dann wieder. „So, wie komm ich denn nun zu der Ehre mit euch zwei reizenden Mädels einen Kaffee trinken zu dürfen?“ „Hättest ja auch im Auto warten können, aber so Herzlos sind wir ja nicht...oder etwa doch?“ ich blickte Frech zu Nicole herüber. Ihr breites lächeln verriet mir das sie verstanden hatte. „Naja wir wollen dich nachher noch ein bisschen quälen und dafür müssen wir dich ersteinmal stärken.“ „Was soll das heißen ihr wollt mich quälen?“ Sein Blick verriet bände. „Shoppen!“ Dieses Wort flatterte ihm gleich zweistimmig entgegen. Nicole und ich lachten. Es geschah in letzter Zeit häufig, dass wir das gleiche dachten und auch aussprachen. „Oh Gott, Frauen und Shoppen!“ Jack schüttelte grinsend den Kopf. „Naja das schaffen wir schon. Wofür müsst ihr denn eigentlich was besorgen?“ „Naja wir gehen doch heute abend ins Theater und dafür brauchen wir ein wenig hübschere Klamotten. Etwas elegantes, glamouröses. Am besten jeder ein richtig hübsches Kleid und du als Mann musst uns mit beim Beraten helfen!“ „Ich? Na das kann ja was werden...Aber für euch mach ich das doch gerne. Aber solltet ihr zu sowas nicht vielleicht eure Freunde mitnehmen, die können sowas vermutlich besser beurteilen, als ich, was euch steht.“ Unsere Freunde? Ich werde das Gefühl nicht los das er wissen wollte ob wir vergeben sind um besser flirten zu können. Er schaute mich die ganze Zeit so komisch an. Ich wird ihn einfach etwas ärgern. „Naja, wir organisieren hier eine Überraschungsparty für meine Freund, von daher kann ich ihn ja schlecht mitnehmen.“ Nicole durchschaute mich sofort, denn sie wusste ja das ich nicht mit Gerard zusammen bin sondern nur befreundet. „Oh, da hast du natürlich recht...das wäre dann nicht so praktisch...“ Den Schluss von dem was er sagte konnte man kaum verstehen denn er wurde immer leiser. Es machte fast den Eindruck als würde es ihn tatsächlich traurig machen das ich ‚vergeben‘ war. Ich wollte ihn gerade fragen ob diese Aussage wirklich der Grund für seinen plötzlichen Gefühlsumschwung war, als mein Handy zu klingeln begann. Ich musste ein wenig in meiner Tasche rumkramen um es zu finden. Unbekannte Nummer. „Na los, geh ran!“ Ja nun drängel nich, ich mach ja schon.“ Ich klappte das Handy auf und ging ran. „Ja Hallo?“ „Chem?“ „Ja?“ „Hier is Gerard. Ich wollte nur anfragen wo ihr beiden gerade seid und was ihr macht und wann ihr wieder hier seid, weil...naja...wir haben gerade mal nen bisschen Zeit und ich dachte wir könnten vielleicht zusammen einen Kaffee trinken gehen?“ Ach du Schande! Ich konnte ihm ja jetzt schlecht sagen, dass ich bereits in einem Kaffee saß und wir waren noch nicht fertig. Verdammter Mist. Wie bringe ich ihm das jetzt schonend bei? „Ähm, wir sind leider noch nicht ganz fertig, aber heute abend machen wir was schickes. Versprochen!“ „Hmm...schade, naja kann man nichts machen. Muss ich aber gucken ob heute abend überhaupt Zeit is. Ich hoffe aber mal! Verrätst du mir jetzt endlich was ihr beide so wichtiges zu erledigen habt?“ Auwei. Nein natürlich kann ich das nicht, jetzt muss ich ihn auch noch anlügen, ein Glück steh ich ihm nicht gegenüber. Ich bin so eine miese Lügnerin. „Ähm, ich verrate es dir, aber nicht jetzt am Telefon. Apropo, woher hast du eigentlich meine Nummer?“ Guter Themawechsel, hoffentlich springt er drauf an. „Von Frank...na okay, ich möchte nicht weiter stören, wann etwa seit ihr wieder hier?“ „Ähm...es ist jetzt kurz nach zwölf, ich denke wir brauchen noch so drei bis vier Stunden und dann machen wir uns auf den Weg zu euch. Ich hoffe so lange kommt ihr noch ohne uns aus?!“ „Naja, bei Bob ist das wirklich schwer zu sagen, ob er das aushält. Na gut, ich möchte dann mal nicht weiter stören. Ich freue mich auf heute abend. Bye!“ „Ja ich mich auch, bis dann!“ Ich klappte das Handy zu. Sein Lachen, wegen der Sache mit Bob, hallte noch immer in meinen Ohren wieder. „Du Nicole ich glaub du hast Bob ganz schön den Kopf verdreht!“ Sie schaute mich total geschockt an. „War er das etwa eben am Telefon?“ Ich musste lachen. Sie war einfach zu süß. „Nein, das war Gerard.“ Nun begann sie auch zu grinsen. „Achso, na sag das doch gleich, boa du hast mich voll erschreckt!“ Jack saß total ahnungslos daneben und blickte uns nur fragend an. „Was wollte er denn?“ „Wer?“ „Na Gerard!“ „Mit mir einen Kaffee trinken gehen.“ „Hmm, da kommt er wohl zu spät!“ Wieder begannen wir zu lachen. Armer Jack, er hatte so gar keine Idee worum es eigentlich ging und was wir so lustig fanden. „Okay, ich glaub wie sollten jetzt langsam wieder los, sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig.“ „Wohin darf ich euch denn als nächstes bringen?“ „Gute Frage!“ Dieses Gespräch mit Gerard eben brachte mich ein wenig durcheinander, ich hatte total den Überblick verloren. Ich schaute Nicole fragend an. „Erst zum Restaurant und dann die Kleider würde ich sagen.“ „Ja genau und dann wieder zurück zu den Jungs!“
 

«Gerard»

Ich bin neben ihr aufgewacht und es kam mir wie das normalste der Welt vor. Als würde ich jeden Tag neben ihr einschlafen und aufwachen. So vertraut und doch aufregend. Als sie ihre wunderschönen, noch verschlafenen Augen aufschlug durchlief mich ein heißer schauer, der sich im ganzen Körper ausbreitete. Sie verursachte dieses kribbeln im Bauch und alles was sie dafür tun musste war in meiner nähe zu sein. Der Gedanke an diesen Moment verschwand während des ganzen vormittags nicht. „Wo sind die beiden Mädchen eigentlich hingegangen?“ „Keine Ahnung, es sind Mädels, vermutlich Shoppen!“ Das könnte natürlich stimmen. „Du Frank? Du hast doch Chems Handynummer oder? Würdest du mir die geben?“ Er schaute mich komisch an. „Was is?“ „Du hast dich in sie verguckt!“ „Und wenn? Ist doch kein Problem...sie is süß!“ „Das stimmt.“ Frank grinste überlegen. So als würde er etwas wissen das ich nicht weiß. „Gibst du mir jetzt ihre Nummer oder nicht?“ „Hmm, na okay, weil du es bist!“ Endlich kramte er nach seinem Telefon und gab mir ihre Handynummer. Ich tippte sie ein und hielt kurz inne. Sollte ich sie wirklich anrufen? Vielleicht sieht sie es ja als Aufdringlichkeit an, wenn ich das jetzt mache. Aber andererseits, mehr als eine Abfuhr kann sie mir ja nicht erteilen. Ach ich riskiere es. Ich hörte das Freizeichen und dann drang eine zarte Stimme an mein Ohr. Ich fragte ob sie nicht Zeit hätte jetzt mit mir einen Kaffee zu trinken, aber sie lehnte ab. Was hatten die beiden Mädels nur so wichtiges zu erledigen. Sie wollte es mir noch immer nicht verraten. Ob sie es nur als eine Ausrede vorschob um nicht mit mir allein zu sein? Sie vertröstete mich auf heute abend. Schade eigentlich, ich wäre so gerne schon jetzt mit ihr allein gewesen. Ich legte auf und packte das Telefon zur Seite. „Und was hat sie gesagt?“ „Sie hat gesagt das wir heute abend gemeinsam was unternehmen...“ Da war wieder sein überlegenes grinsen. Irgendwie störte es mich. Er führte bestimmt wieder irgendwas im Schilde, nur was? Und es scheint mit Chem zu tun haben, oder irr ich mich? Auch Mikey grinste, schaute dann aber stur in die andere Richtung als er bemerkte, dass ich ihn anschaute. Die stecken doch alle unter einer Decke. Hatte es vielleicht etwas mit meinem Geburtstag zu tun? Wollten sie mich möglicherweise mit irgend etwas überraschen? Aber nein, mein Geburtstag war ja erst morgen. Ich schüttelte den Gedanken wieder ab. Heute abend würde ich mich erstmal mit Chem treffen. Allein. Nur wir zwei. Und dann, dann würde ich ihr hoffentlich ein wenig näher kommen. Aber ich will ihr nichts aufzwingen. Ich will einfach nur Zeit mit ihr verbringen. Sie kennenlernen. Versuchen herauszufinden wie sie es schafft meine Gedanken zu kontrollieren ohne in der nähe zu sein, solch eine Wirkung hatten bisher noch nicht viele, um genau zu sein eigentlich gar keine, Frau auf mich.

Brian betrat hinter mir den Bus. „So Jungs, wir werden jetzt ins Hotel fahren und uns dort einquatieren, dann könnt ihr endlich mal wieder eine nacht in ordentlichen Betten verbringen!“ Das klang gut. nein, nicht gut, sonder super. Ich sehnte mich schon regelrecht nach einem Richtigen Bett. Die hier im Bus waren zwar okay, aber nur für ein paar Nächte und nicht für so lange Zeit. Ich kann mich nicht erinnern hier mal wirklich gut geschlafen zu haben. Ich mein okay, wenn man müde ist von einem ansträngenden Tag dann ist es eigentlich egal wie komfortabel das Bett ist, Hauptsache man hat eins. Die letzte Nacht habe ich sehr entspannt verbracht, was aber nicht am Bett sondern an Chems Anwesenheit lag. Bob wird die Nacht im Hotel sicher mit Nicole verbringen. Ob ich Chem wieder im Arm werde halten dürfe? Ich hoffe es. Sie gibt mir so viel Kraft. Der Bus hielt. Ich konnte ein großes Hotel erkennen welches von außen eigentlich ganz gut aussah. Wir fuhren zu einem Hintereingang damit uns eventuelle Fans nicht den Weg versperren. „Ach ja und oben wird auch noch ein Interview auf euch warten.“ Im Normalfall würden die Jungs jetzt schon relativ abgespannt mit den Augen rollen, aber heute sehen sie alle noch so glücklich aus. Das ist seltsam. Irgendwas läuft hier heute falsch.
 

Wir betraten die Hotellobby und Brian holte unsere Zimmerschlüssel und überreichte sie uns. „Ihr habt zehn Minuten um euch kurz frisch zu machen und dann treffen wir uns in Zimmer 209 mit dem Reporter, okay? Dann los!“ Wir nickten und verzogen uns kurz auf unsere Zimmer. Es war ein viel zu großes Zimmer für mich allein und in diesem riesigen Bett würde ich mich vermutlich verlieren, es sein denn...na mal schaun wie der Abend läuft. Ich stellte meinen Koffer auf den Boden und ging erstmal ins Bad um mich wirklich ein wenig frisch zu machen. Es ist riesig und alles ist so fein und ordentlich. Ich mochte solche großen, teuren Hotels nicht so sehr, ich hatte es lieber einfach und schlicht. In unserem Job ist es aber meist gar nicht möglich in kleinen Hotels abzusteigen, weil die Fans es stürmen würden. Sie stellten sich schon zu sehr frühen Stunden vor den Eingang und warteten auf uns. Es gab sogar Fans die extra viel Geld ausgaben um im Hotel zu schlafen nur um uns nahe zu sein. Mein Blick viel auf die Uhr an der Wand im Wohnzimmer. Die zehn Minuten waren um, ich sollte mich zu Zimmer 209 begeben, nicht das Brian und der Reporter warten müssen. Ich schlenderte den Flur entlang und stieß beinahe mit Mikey zusammen der eben aus seinem Zimmer kam. „Oh hey Bruderherz!“ „Hey.“ Er lächelte mich an. „Was ist los? Warum grinst du so?“ „Nur so, darf ich nicht?!“ „Oh, doch na klar, aber...“ „Nichts aber, los komm!“ Er drückte die Klinke des Zimmers 209 hinunter und wir betraten den Raum. Ein gelangweilt wirkender Reporter, Brian und die anderen Jungs waren schon da und hatten sich aufs Sofa gelümmelt. Der junge Mann stand auf und gab mir freundlich die Hand. Dann setzten wir uns und er begann die erste Frage von seinem Zettel abzulesen. Es war immer das selbe und ich musste immer die selben Antworten geben. Irgendwann wird es langweilig, aber was soll man machen, so ist nunmal das Leben. Als der Interviewer seine, wie es mir vorkam, hundertste Frage stellte öffnete sich plötzlich die Tür. Chem und Nicole Betraten den Raum und stellten jeder eine große Einkaufstüte auf den Boden. Beide stellten sich neben Brian und fragten wohl nach den Zimmerschlüsseln, denn er begann nun in seiner Hosentasche rumzukramen. Die Mädels drehten sich um und verließen uns wieder um vermutlich ihr Zimmer zu begutachten. Die beiden hatten eines zusammen wie ich vermute, weil Brian ihnen nur einen Schlüssel gab. Es dauerte nur etwa zehn Minuten und dann kamen die auch schon wieder fröhlich lächelnd zu uns zurück. Frank blickte Chem fragend an und sie nickte nur. Sie verstanden sich sogar ohne Worte? Was sollte das? Warum sind die beiden nur so vertraut miteinander? In mir kriecht wieder die Eifersucht hinauf. Ich kann es einfach nicht kontrollieren. Brian begann mit den Mädchen zu tuscheln und ich konnte absolut nichts davon verstehen. Der Reporter kam mit seinen Fragen zum Ende. „Ich bedanke mich, dass ihr mir ein wenig Zeit geopfert habt und meine Fragen so ausführlich beantwortet habt!“ Er gab uns zum Abschied noch einmal die Hand und dann verließ er das Hotelzimmer.

„Hey Mädels da seid ihr ja endlich, wo wart ihr denn den ganzen Tag?“ Ich war neugierig und wollte jetzt endlich wissen was los war. „Das wirst du nachher erfahren!“ Sie lächelte mich supersüß an und zwinkerte. „Genau, denn jetzt werdet ihr euch erstmal in ordentliche Klamotten verpacken und wenn ich ordentlich sage dann meine ich heute mal richtig ordentlich. Anzug!“ „Oh, was haben wir denn so wichtiges vor?“ Frank war wirklich ein mieser Schauspieler, man merkte sofort das er ganz genau wusste was los ist.

Get the Party started!

<<Frank»

Brian schickte uns auf unsere Zimmer und ich fing Chem nochmal ab um sie zu fragen ob denn nun wirklich alles geklappt hat und wie der Ablaufplan sei. „Also wir haben einen Tisch in einem richtig gutem Restaurant bekommen um sieben und um halb elf beginnt das Musical, also sollten wir etwa um zehn dort sein.“ „Klingt gut und Mikey meinte irgendwas von einer Torte?“ „Ja, um punkt null Uhr ist eine Pause und die nette Dame von der Konditorei meinte sie sorgt dafür das sie auch bei uns ankommt, beziehungsweise bei ihm!“ „Hey das klingt gut, was für eine Torte denn?“ „Das ist leider das einzige was ich nicht weiß, hab das dem Fachwissen der Konditorin überlassen!“ Ich grinste sie an, das klang alles wirklich verdammt gut. „Ach ja du bekommst noch Geld wieder, warte ich...“ „um Gottes Willen, behalt es, du musst mir nichts wiedergeben!“ „Aber...“ „Nichts aber, ich bin beleidigt wenn du es mir wiedergibst!“ Sie öffnete den Mund um nocheinmal zu widersprechen, aber ich legte ihr einen Finger auf die Lippen um dies zu verhindern. „Behalt es!“ Sie blickte mich ein wenig fassungslos an schloss dann aber doch den Mund und schaute mich nur an. „Okay....“ Sie schien ein schlechtes Gewissen zu haben mir Geld zu schulden, aber das musste es nicht, sie hatte viel größeres für mich getan und Geld ist ja nicht die Welt. „Ich muss mich noch bedanken, super das du das alles so kurzfristig hinbekommen hast und so weiter, ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll...“ „bedank dich lieber erst morgen, wenn wir das alles erfolgreich überstanden haben und es Gerard gefällt!“ Da hatte sie recht. Ich blickte auf die Uhr. Noch eine Stunde bis wir losfahren müssen zum Restaurant. „Gut dann werde ich jetzt mal unter die Dusche springen und dann meinen Anzug anziehen und mich ordentlich aufbretzeln. Was habt ihr euch geholt, also du und Nicole mein ich?“ „Das wirst du wie alle anderen auch nachher sehn, lass dich überraschen!“ Sie zwinkerte mir geheimnisvoll zu und verließ dann mein Zimmer. Die kleine hatte echt was an sich, etwas das mit Gerard einfach super zusammenpassen würde. Hoffentlich wird da heute abend etwas draus. Die beiden zusammen das wäre einfach hübsch anzusehen und Gerard hat so ein tolles Mädchen echt verdient. Das die beiden Interesse aneinander haben ist ja auch nicht zu übersehen. Gut, man erkennt es nicht so deutlich wie bei Nicole und Bob die ja wirklich die ganze Zeit süß am rumturteln sind, aber man erkennt es. Es macht mich glücklich die beiden einander quasi vorgestellt zu haben und auch das Bob jetzt endlich ein Mädel gefunden hat find ich schön. Und das alles haben sie mir zu verdanken. Ich kann stolz auf mich sein.

Ich stellte mich ersteinmal unter die Dusche und suchte dann den Anzug aus dem Schrank. Das würde sicher ein toller Abend werden. Ich hoffe es zumindest. Es ist Gerards 30er Geburtstag, das muss etwas besonderes sein und ich bin mir sicher Chem hat seinen Geschmack getroffen. Ich warf noch einen letzten Blick in den Spiegel und trat dann hinaus auf den Flur. In welchem Zimmer sind nur Chem und Nicole untergekommen? Ich will ihr doch wenigstens noch schnell die Karten abnehmen, sieht ja komisch aus wenn sie die nachher rausholt, dann weiß Gee ja sofort, dass sie alles organisiert hat. Ich mein erfahren wird er es eh, aber muss ja nicht gleich sein. Ich erblickte Brian, der bereits fertig war und in Richtung Lobby gehen wollte. „Hey Brian warte mal!“ Er blieb stehen und ließ mich zu ihm aufschließen. „In welchem Zimmer hast du denn Nicole und Chem einquatiert?“ „In Zimmer 203, warum?“ „Ach ich wollte nur nochmal kurz etwas besprechen...“ „Na dann mal los, hast ja noch etwa zwanzig Minuten.“ Er grinste und ging dann weiter den gang entlang. Zimmer 203 also. Na dann wird ich da gleich mal hingehen. Es war schon zwei Türen weiter. Ich klopfte an. Nicole öffnete. „Kann ich reinkommen?“ „Ähm ja klar, warum nich?!“ Sie öffnete die Tür so weit das ich reinschlüpfen konnte und schloss sie dann wieder hinter mir. Sie war bereits fertig angezogen. „Wenn du Chem suchst, die is noch im Bad.“ „Oh, na dann warte ich noch.“ Gerade als ich mich im Wohnzimmer aufs Sofa fallen ließ öffnete sich die Badtür auch schon und eine junge Dame trat ins Zimmer. Ich wollte gerade fragen, wer das sei und das doch Chem eigentlich im Bad sein sollte, als mir auffiel das sie es ja bereits war. Sie hatte die Harre hübsch hochgesteckt und ein wenig die Augen geschminkt und schon sah sie ein paar Jahre älter aus. Beide Mädchen trugen schwarze Kleider die etwas übers Knie waren und ihnen wirklich gut standen. „Hey Frankie was führt dich denn her?“ „Ich wollte dir nur die Karten abnehmen, damit Gerard nicht gleich dahinter steigt das ihr für die ganze Sache verantwortlich seid. Dir möchte ich überings auchnochmal sehr danken!“ Nicole lächelte mich an „Gern geschehen.“ Derweil kramte Conny in ihrer Tasche rum und fand schließlich die Karten. „Dankeschön.“ „Ach kein Problem, haben wir doch gerne gemacht!“ Schließlich stand ich auf, nahm die Eintrittskarten entgegen und verließ die beiden Mädchen.

In der Hotellobby angekommen fand ich Brian und bereits auch Toro und Bob vor. Ich setzte mich zu ihnen und blickte auf die Armbanduhr. Noch fünf Minuten, dann sollten sie eigentlich da sein. In dem Moment ging der Fahrstuhl auf und Chem, Nicole und Gerard traten heraus. Fehlt also nur noch Mikey. Brian wollte schon wieder anfangen sein Handy aus der Tasche zu fummeln, als die Fahrstuhltür sich noch ein zweites Mal öffnete und diesmal Mikey heraustrat. „Na dann kann´s ja losgehen!“ Wir acht verließen das Hotel und eine schwarze Limousine fuhr vor. Wir stiegen ein. Sie war schön ordentlich und recht gemütlich. Mit einer kleinen Bar und einem Minikühlschrank. Bob schien das alles nicht zu interessieren, er hatte nur Augen für Nicole. Wie er sie wohl erst anschauen wird wenn er sieht was sie für ein hübsches Kleid unter ihrem dunklen Mantel trägt. Auch Gerards Blick verweilte nicht auf der Innenausstattung des Fahrzeuges sondern auf der hübschen jungen Dame ihm gegenüber. Als er bemerkte das ich ihn beobachte schaute er gleich in eine andere Richtung, als ob er vor mir verheimlichen könnte das er sie toll fand. Tzz. Wir fuhren etwa fünfzehn Minuten eh wir vor einem hübschen neuen Restaurant hielten um dort auszusteigen. Ein angestellter öffnete uns die Tür, sodass wir aussteigen konnten. Als wir diesen Gourmettempel betraten staunte ich nicht schlecht über das gute Ambiente. Alles sah ordentlich und gepflegt aus. Es war groß und gemütlich und am ende des ‘Saales‘ war eine kleine Tanzfläche und neben dieser stand ein Piano. An diesem Piano nahm soeben ein junger Mann platz, welcher ein langsames Stück anstimmte und leise dazu sang. Ein junger Kellner geleitete uns an unseren Tisch welcher sich nicht unweit der Tanzfläche befand.
 

«Gerard»

Am Tisch angelangt, nahm der Kellner uns die Jacken und Mäntel ab. Ich war total überweltigt von dem Kleid welches Chem trägt, beziehungsweise ja eigentlich nicht von dem Kleid sondern der Person die es trägt. Es sieht einfach fantastisch aus. Chem hat ihre haare wunderhübsch nach oben gestekt. Ihre Augen sind in einem matten Dunkelroten Lidschatten umrandet und ihre blauen Augen strahlen mich an unter ihren endlos langen schwarzen Wimpern. Sie trägt ein schwarzes Korsagenkleid welches etwas unterhalb des Knies endet. Es ist mit einigen kaum auffallenden roten Stickereien versehen, welche wunderbar zu ihrem Make Up passen. Das Kleid umspielt ihren Körper und betont ihre schlanke Figur. Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihr lösen. Sie sieht einfach umwerfend aus. Sie schien zu bemerken das ich sie so detailiert musterte, denn sie grinste mich an und forderte mich mit einem Kopfnicken auf mich doch vielleicht endlich hinzusetzen. Wenige Augenblicke nachdem wir alle unsere Plätze am Tisch gefunden hatten brachte uns der junge Kellner die Karten. Mikey stubste mich in die Seite „nun starr sie doch nicht die ganze Zeit so auffällig an, fordere sie nachher lieber zum Tanzen auf oder so...“ flüsterte er und wandte sich dann wieder seiner Karte zu. Das war eine gute Idee. So habe ich die Chance ihr nochmal richtig nahe zu sein. Ich begann erstmal die Getränkekarte zu studieren denn Mikey hatte recht, ich sollte sie nicht so auffällig anstarren. Ich entschied mich für Ginger Ale und suchte mich dann durch die Speisekarte. Die Auswahl war echt gigantisch. Ich bemerkte wie Chem sich etwas zu mir rüberlehnte „Was nimmst du, ich kann mich nich entscheiden.“ „Ich weiß noch nich, das klingt alles so lecker.“ „Ja das gleiche Problem hab ich auch, ich schwanke zwischen dem und dem.“ Sie fuhr mit dem Finger über meine Karte und zeigte mir welche sie meinte. „Hmm, klingt beides gut. Du nimmst das eine und ich das andere und dann müssen wir uns nicht entscheiden.“ „Was ernsthaft? Gute Idee, danke.“ Sie warf mir wieder ihr unwiderstehliches Lächeln zu, welches ich einfach nur erwidern konnte. Die Bedienung kam zurück und wir gaben unsere Bestellungen auf. Nachdem der Kellner wieder gegangen war verfielen alle in ein angeregtes Gespräch. Ich wusste mich nicht recht zu beteiligen, sondern hörte lieber nur zu und war vielleicht ab und an mal ein kleines Kommentar ein. Unwillkürlich hefteten sich meine Augen wieder auf Chem. Sie schaute mich an. „Alles okay? Hab ich was im Gesicht oder warum schaust du so?“ Sie lachte etwas und ihre blauen Augen strahlten mich an. „Möchtest du tanzen?“ Oh gott, was tat ich denn da nun schon wieder. Warum ist mir denn jetzt nicht was anderes eingefallen? Sie wird doch bestimmt nein sagen. Sie stutzte „Ähm, ja klar, wenn du magst...gerne“, lächelte dann aber wieder verführerisch. Ich stand auf und griff nach ihrer Hand, sie erhob sich und folgte mir auf die Tanzfläche. Wir waren dort nicht die einzigen, etwa sechs oder sieben andere Paare tanzten bereits. Der Pianist spielte gerade ein schönes Stück zu welchem es sich gut tanzen lies. Er hat eine einfühlsame Stimme und singt gefühlvolle Texte. Ich zog Chem näher zu mir und legte meine linke Hand an ihre Tallie und hielt mit der anderen ihre linke Hand. Ich blickte wieder in ihre wunderschönen Augen und sie erwiderte dies. Die Musik und ihre Augen ließen mich fast über die Tanzfläche schweben, alles um mich herum verschwamm zu einem einzigen Raum aus Farben und klängen. Ihre wärme und Körpernähe ließ mir eine warme Welle aus Glücksgefühlen durch den Körper fließen. Die Musik wurde langsamer und unser Tanz enger. Sie legte beide Arme um meinen Hals und ich zog sie an der Tallie noch näher zu mir heran. Unsere Wangen berühren sich und ich kann ihren Atem an meinem Ohr spüren.
 

«Chem»

Dieses kribbeln in meinem Bauch wird stärker. Wenn das so weitergeht dann küssen wir uns gleich. Oh mein Gott. Gerard und mich küssen, das muss ein Traum sein. Zugegeben ein wunderschöner Traum, aber halt doch nur ein Traum. Sein Atem entfernt sich langsam von meinem Ohr und ich spüre ihn nun auf meiner Wange. Sein Mund ist nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen. Es ist verrückt, fast absurd, was sollte er ausgerechnet an mir finden? Die Musik wurde langsamer und unsere Lippen kamen sich noch näher. Total unerwartet war der Song zuende und der Pianist erhob sich und kündigte eine kleine Pause an. Alle um uns herum klatschten. Dahin war die schöne Situation. Gerard schaute mir tief in die Augen während sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Die eben noch tanzenden Paare verließen die Tanzfläche und nur wir waren noch übrig geblieben. „Ähm, ich denke wir sollten gucken gehen ob das Essen schon da ist“ versuchte ich die schweigende sich einfach nur gegenüberstehende und in die Augen blickende Situation zu beenden. Gee nickte stumm und mit einem, wie mir schien, etwas enttäuschtem Gesichtsausdruck. Er hielt noch immer meine Hand und geleitete mich nun wieder zurück auf meinen Platz. Nicole lächelte mich an und flüsterte mir auf deutsch zu „es sah so süß aus wie ihr getanzt habt und ihr hättet euch ja auch fast geküsst...schade das der Pianist das so unterbrochen hat, ich hätte das zu gern gesehen.“ Sie zwinkerte. Ich hätte es auch zu gern erlebt, aber was soll man machen. Die Situation war einfach futsch.
 

«Gerard»

Warum musste der Pianist sich genau in diesem Moment entscheiden eine Pause zu machen? Hätte er nicht noch fünf Sekunden warten können? So eine Chance werde ich mit Sicherheit so schnell nicht wieder bekommen. Ich könnt mich darüber jetzt noch ne ganze Weile aufregen, aber geholfen wäre mir damit ja eh nicht. Ich will ihr weiter nah sein, es war so schön. Ich habe ihre Lippen schon fast auf meinen gespürt, sogar fast geschmeckt und dann diese grausame Unterbrechung. Oder kam es ihr vielleicht sogar ganz recht? War ich vielleicht zu aufdringlich?

Wenige Augenblicke später kamen auch schon drei Kellner und trugen unser Essen auf. Es sah verdammt gut aus. Wieder vielen alle in leise Gespräche, als plötzlich einer der Kellner wieder an den Tisch trat. Er hatte ein Tablett auf dem sich ein Glas Wein befand. Er stellte es vor Chem ab. „Ich hatte keinen Wein bestellt?!“ Sie schaute verwirrt zu ihm auf. „Das ist von dem jungen Herren dort drüben am Tisch.“ Sie blickte irritiert in die Richtung in welche der Kellner zeigte. „Nein danke, sagen sie ihm ich verzichte.“ Der Kellner nickte und nahm den Wein wieder mit sich. Sie saß noch immer total verdattert da „was sollte denn das jetzt?“ Diese Frage konnte ich ihr leider auch nicht beantworten. Hat der Typ denn keine Augen im Kopf? Sieht der nicht das sie genug männliche Begleitung hat? Außerdem saß der doch vorhin schon da, er muss also gesehen haben wie ich mit ihr getanzt habe. Na so ein Arschloch ! Ich konnte ihn nur böse anfunkeln. Wieder spürte ich wie Mikey mich anstubste „hey nun bleib mal ganz ruhig, immerhin is sie mit dir hier und wird auch mit dir wieder gehen. Sie hat den Wein abgelehnt und das bestimmt nich weil sie keinen Wein mag, sondern eher weil das eine Erwiderung des Flirts wäre, was sie nicht will.“ Er hatte recht. Sie beugte sich zu mir herüber. „Hey das sieht aber gut aus was du da hast, wollten wir nich irgendwie teilen?!“ Sie setzte wieder ihr verführerisches Lächeln auf. „Ja na klar“ ich spießte ein Stückchen des Auflaufes auf meine Gabel und hielt sie ihr entgegen. Sie ließ sich von mir füttern und ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Das war so verdammt süß und auch provozierend für den Typen am Nebentisch, was, denke ich, auch der Grund dafür war, dass sie sich füttern ließ und sich nicht selber an meinem Teller bediente, was sie ja hätte machen können. Der Typ schaute die ganze Zeit zu uns rüber und warf ihr blicke zu mit denen er sie auszuziehen schien. Ich hätte ihm am liebsten in seine grinsende Visage geschlagen.

„Es ist jetzt halb zehn, wir sollten langsam los.“ Ich war etwas verwundert. Von Brian war ich solche Sprüche ja gewöhnt, aber von Chem? „Wo wollen wir denn noch hin?“ „Tja, lass dich überraschen!“ Sie zwinkerte mir zu und alle grinsten. Ich bin zwar froh das wir uns endlich von dem Idioten am Nebentisch entfernen, aber wo wollten wir hin? Alle schienen Bescheid zu wissen, nur ich wieder nicht. Der Kellner brachte die Rechnung und ein anderer brachte unsere Jacken und Mäntel. Frank zahlte und schon standen wir draußen vor dem Restaurant und warteten auf die Limousine. Als sie vorfuhr stiegen wir ein. „Also wohin fahren wir?“ „Hey nun sei doch mal nicht so neugierig, wirst du ja gleich sehen!“ Chems lächeln verzauberte mich wieder. „Okay okay...ihr habt gewonnen, ich frag nich weiter nach.“ Jetzt musste ich mich also in Geduld üben.
 

«Frank»

Er is total neugierig. Ihre geheimnisvolle Art macht ihn total fertig. Das find ich toll. Sie hat einfach nur Talent. Zwanzig Minuten sind vergangen seit wir losgefahren sind. Langsam müssten wir aber auch mal ankommen. Plötzlich kam das Fahrzeug zum stehen. Huch, na hätte ich das gewusst, dann hätte ich da schon viel früher dran gedacht. Ich konnte das Theater erkennen. Es sah von außen einfach riesig aus, wie würde es dann erst von innen aussehen? Wir stiegen aus und betraten die Eingangshalle. Überall um uns herum waren Männer in ordentlichen Anzügen und Frauen in hübschen Abendkleidern. Gerard schaute sich um und versuchte herauszufinden was wir denn hier wollten, aber Chem sorgte dafür, dass sein Blick nicht auf eines der Queen Plakate fiel. Sie macht ihre Sache echt gut. Wir steuerten auf den Empfangstresen zu um von einem Anweiser zu unseren Plätzen geleitet zu werden. Chem beugte sich zu mir herüber. „Du, ich muss nochma kurz was wegen nachher klären gehen, geht schonmal zu den Plätzen wir kommen nach.“ „Wir?“ „Na ich nehm Nicole mit.“ Und schon waren die beiden Mädchen verschwunden.

Der junge Platzanweiser brachte uns zu unseren Sitzplätzen. Die Halle war einfach riesig. Und alles war voll mit hübschen Stühlen auf denen Teilweise schon Zuschauer saßen. „Wie viele werden heute abend hier sein?“ Fragte ich neugierig. „Die Show ist ausverkauft, also werden etwa zweihundertfünfzig Menschen hier sein.“ Wow, das ist wirklich eine ganze Menge, hätte ich nicht gedacht. Wir setzten uns und hatten einfach eine fantastische Sicht auf die Bühne. Die oberen Ränge hatten zwei Reihen, Gerard postierten wir genau mittig der vorderen Reihe und ich setzte mich hinter ihn. Toro Brian und Mikey nahmen neben mir Platz und Bob setzte sich zu Gerard nach vorne und ließen jeweils neben sich noch die Sitze für ihre Mädels frei. „Wo sind die beiden eigentlich hingegangen?“ „Ja genau?“ „Das weiß ich nicht, aber sie werden sicherlich gleich wieder da sein!“ Das denke ich zumindest. Ich kann den beiden die Frage leider nicht beantworten. Chem sagte mir ja nicht wohin sie wollte, aber es hatte etwas mit nachher zu tun. Nur was? Hatten wir hiernach etwa noch etwas geplant? Ach ja, die Torte gabs ja auch noch, damit würde es sicher etwas zu tun haben.

Beide Mädels kamen jetzt auf uns zu. „Und alles erledigt?“ „Ja klar.“ Sie zwinkerte Mikey zu. Aha, er wollte also unbedingt die Torte für Gerard. Die beiden setzten sich. „In zehn Minuten wird’s losgehen!“ „Kann mir nun endlich mal jemand sagen was?“ „Ach ich denk, das könnten wir ja jetzt endlich machen. Na Chem übernimmst du die Sache mit der Aufklärung?“ Natürlich nickte sie mir zu und lächelte. „Also, die Jungs ham sich Gedanken darüber gemacht gehabt was man dir denn zum 30. So für ne Überraschung machen könnte und naja...ich hab mir da was schickes ausgedacht und hoffe es gefällt dir.“ Energisches, zustimmendes nicken von allen Seiten. „Ein Besuch im Theater also...“ „ja, aber nicht einfach nur irgendein Stück, sondern ein Musical. Ein Queen-Musical!“ Er war sprachlos und seine Augen leuchteten. Er wäre ihr vor Freude um den Hals gesprungen um seiner Freude Luft zumachen, oder zumindest diese Freude als ausrede für eine Umarmung zu nutzen, aber er kam nicht mehr dazu denn in dem Moment schwangen die Vorhänge auseinander und ein gut gekleideter Mann kündigt den Beginn des Stückes an.

Alle Blicke vielen nun auf die Bühne und der riesige Saal wurde ruhig. Jeder wartete gebannt was nun passierte. Die Scheinwerfer waren ausgestellt und wurden nun langsam heller und einige Gestalten wurden sichtbar. Plötzlich ein blitzen auf der Bühne und die Show begann mit dem großen Klassiker ‚we will rock you‘. Es war wie ein Rausch. Ein Rausch voller Erinnerungen. Eine Reise durch die Zeit. Ich lebe jeden dieser Songs nocheinmal mit. Die Jungs von Queen waren eine so große Inspiration für das neue Album und die Performance welche die Jungs dort auf der Bühne gerade abliefern ist einfach super. Nach, wie es mir schien, nur wenigen Augenblicken trat wieder der Ansager von vorhin auf die Bühne und kündigte eine 15 minütige Pause an. Es waren bereits 1 ½ Stunden vergangen und doch kam es mir so vor als hätten wir das Theater erst vor zehn Minuten betreten.

Gerard drehte sich zu uns um. „Wow das is einfach nur hammergeil! Wer von euch hatte diese fantastische Idee?“ „Ich würde mir diese Lorbeeren ja gerne zukommen lassen, aber es waren allein diese beiden bezaubernden jungen Damen hier, welche sich das ganze ausgedacht und auch organisiert haben!“ Er strahlte und wieder schien er den Drang, Chem in den Arm nehmen zu müssen, zu haben. Aber diesmal war es etwas anderes das ihn davon abhielt, nämlich eine Person mit einer Torte auf der ein Paar Kerzen brannten, welche gerade zu uns trat. Mikey ging auf die Konditorin, ich denke zumindest das sie eine war, und nahm ihr die Torte aus der Hand. „Hier Bruderherz, mein Beitrag zu diesem abend.“ Beide grinsten breit und Gerard wusste nicht was er sagen sollte. Er pustete stumm die Kerzen aus und strahlte weiter von einem Ohr zum anderen. Ich konnte erkennen wie seine Augen wässrig wurden und eine einsame Träne seine Wange hinabrann. Er versuchte es zu verbergen und sie wegzuwischen. Die Brüder vielen sich glücklich in die Arme und so ging es Reihe um. „Ihr seid echt verrückt, das war es also was ihr hinter meinem Rücken veranstaltet hattet...“ Wieder schaute er auf die Torte „und wie sollen wir die jetzt essen so ohne Teller und Gabeln?“ „Keine angst, dafür habe ich auch gesorgt!“ Chem grinste schelmisch und trat kurz in den Flur hinau. Bepackt mit ein paar Tellern und Kuchengabeln kam sie zurück. „Na dann mal los, is deine Torte, darfst sie auch anschneiden!“ Was er dann auch tat.

Wir ließen uns zurück in unsere Sessel sinken und aßen den Kuchen. Nachdem wir fertig waren begann auch schon der zweite Teil der Show mit dem erneuten öffnen des Vorhanges. Klassiker wie ‘Killer Queen‘, ‘Bohemian Rhapsody‘ und auch ‘I Want To Break Free‘ ließen mir einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen und zogen mich fast gänzlich in ihren Bann. Nur einmal löste ich meinen Blick von der Bühne, als Gerard seine Hand auf Chems Bein legte und sich daraufhin beide verliebt anlächelten. Dieser Anblick war einfach zu süß. Eine zarte Liebe, welche gerade dabei war sich zu entwickeln und ich darf es aus erster Reihe sozusagen miterleben.
 

Der letzte Song wurde gespielt und das Musical war beendet. Die Vorhänge vielen zu und der Ansager trat noch einmal auf die Bühne um uns mitzuteilen das es keine Zugabe oder ähnliches gab. Es war einfach atemberaubend gewesen, obwohl es nicht echt Queen waren, die Show war einfach nur geil. Wir entschieden uns den Abend noch mit einem kleinen Spaziergang an der Elbe entlang ausklingen zu lassen um all die eben gewonnenen Eindrücke noch einmal zu verarbeiten und uns nach dem vielen Sitzen die Beine zu vertreten.
 

«Chem»

Es war ein wunderbarer Abend. Das Musical war absolut fesselnd und es schien Gerard wirklich gefallen zu haben, denn seine Augen leuchteten noch immer. Wir schlenderten ganz gemütlich am Wasser entlang und eine leichte Brise umwehte uns. Es war nicht kalt, eigentlich richtig angenehm, der perfekte Abschluss für diese gelungene Überraschung. Die Lichter der umliegenden Gebäude spiegelten sich auf der Wasseroberfläche wieder, man musste einfach stehenbleiben um dieses Schauspiel beobachten zu können. Ich stellte mich an das Geländer und blickte hinunter ins Wasser, plötzlich umfassten mich von hinten zwei Hände. Als ich meinen Kopf drehte stellte ich fest, dass es Gerard seine waren. Ich lehnte mich an ihn, denn er strahlte so eine angenehme wärme aus, nicht das mir kalt gewesen wäre, aber es war ein schönes Gefühl ihn so nah bei mir zu spüren. „Das war ein wunderbarer abend, danke!“ Er hauchte die Worte nur zart in mein Ohr, wobei mir ein Scheuer den Rücken hinablief. Ich konnte es noch immer nicht glauben die Jungs getroffen zu haben und Gerard dann auch noch so nahe zu sein. Wieder spürte ich seine Wange an meiner und schloss entspannt die Augen. So einen Moment muss man einfach genießen. Ich spürte wie seine Lippen sich den meinen nährten. Wollte er mich etwa küssen? Einfach so? Hier und jetzt? Bei diesem Gedanken begann mein Herz schneller zu schlagen. Ich versuchte dieses aufgeregte pochen zu unterdrücken, aber es ging einfach nicht. Noch immer hatte er von hinten seine Arme um mich gelegt und hielt meine Hände. Ich spürte seinen Atem noch näher kommen und dann seine weichen Lippen auf meinen. Ich fühlte mich als würde mein Herz gleich zerspringen. Etwas vergleichbares hatte ich niemals zuvor gespürt. Es war wie eine Explosion die durch meinen Körper lief. Er küsste so zärtlich. Langsam schob er seine Zunge in meinen Mund und erkundete ihn. Ich konnte es einfach nur erwidern. Ich hätte es mir niemals träumen lassen ihm mal so nahe zu sein. Nach wie es mir schien einer Ewigkeit löste er den Kuss. Ich lehnte mich noch immer an ihn. Er schaute mich an und ich versank in seinen grünen Augen und konnte meinen Blick einfach nicht von ihm lösen.
 

«Bob»

Der Spaziergang war wirklich der krönende Abschluss für diesen Abend. Ich hielt Nicole im Arm und wir schauten aufs Wasser hinab. Ich war süchtig nach ihren küssen und bin glücklich sie kennengelernt zu haben. Frank hat genau das richtige getan, die beiden Mädels herzuholen, ich bin ihm echt zu Dank verpflichtet. Wir hielten uns in den Armen und küssten uns innig. Ob ich sie heute Nacht wieder in meiner nähe haben würde, oder ob sie, wie offiziell geplant, bei Chem schläft? Plötzlich wurde alles um uns herum still. Was war die Ursache dafür? Ich war verwirrt und auch Nicole stutzte und schaute sich nach dem Grund für dieses kollektive Schweigen um. Die Blicke der Jungs waren auf Chem und Gerard gerichtet. Sie küssten sich. Also hatte nicht nur ich ein Mädel gefunden mit dem ich zusammen sein möchte, sondern auch Gee schien total verliebt zu sein. Sie waren wirklich ein süßes Paar und passten trotz des doch relativ großen Altersunterschiedes einfach super zusammen. Das hätte ich nicht gedacht.
 

„Ich will ja jetzt nicht die ganze Situation zerstören, aber wir müssen morgen wieder früh raus!“, flüstert Brian in die Dunkelheit. Ich bin mir nicht sicher ob Chem und Gerard ihn gehört hatten, denn sie standen noch immer reglos da und himmelten sich an. Gerade als Brian noch ein zweites Mal ansetzen wollte etwas zu sagen drehte Conny sich, mit einem verlegenem lächeln, um. „Du hast recht. Es ist spät, wir sollten wirklich langsam los!“ Sie zog ihr Handy aus der Tasche und vereinbarte einen Treffpunkt mit dem Fahrer der Limousine.
 

«Gerard»

Wir liefen noch ein Stück an der Elbe entlang. Ich lief schweigend neben ihr und hielt ihre Hand. Sie schien plötzlich so schüchtern, was war los? War es ihr peinlich mit mir gesehen zu werden? Nein, das kann nicht sein. Sie hatte meinen Kuss ja erwidert. Oder hatte sie es nur getan um mir nicht vor den Kopf zu stoßen? Ging ihr die ganze Sache vielleicht zu schnell? Wie dachte sie darüber? Ich musste mit ihr reden. Allein. Nur wann? Wenn ich heute abend noch an ihre Zimmertür klopfe dann ist das zu aufdringlich. Aber sollte ich wirklich bis morgen warten? Musste ich ja. Ich entschloss mich morgen früh mit ihr zu reden und die Sache zu klären.

Wir stiegen in die Limousine und ich setzte mich neben Chem. Was hatte ich nur falsch gemacht? Warum war sie plötzlich so abweisend? Die ganze fahrt lang macht ich mir Gedanken über die Antworten dieser Fragen. Schließlich hielt das Fahrzeug vor dem Hotel und wir stiegen aus. Die fahrt mit dem Fahrstuhl nach oben zu unseren Zimmern erschien mir unendlich lang und war eingehüllt in Schweigen. Ich bin ein wenig neidisch, dass Bob und Nicole ihre Liebe nicht versteckten und ich nur neben der Frau stehe mit der ich zusammen sein will und keine Ahnung hab was in ihr vorgeht und wie sie über uns denkt. Vielleicht sollte ich doch noch jetzt mit ihr reden, sonst würde ich eh nicht schlafen können, sondern mir weiterhin den Kopf zerbrechen. Die Jungs verschwanden jeder in seinem Zimmer. Bob nahm Nicole mit sich und ich stand noch immer, im Zwiegespräch mit mir selbst, auf dem Flur. Was sollte ich nur tun? Einfach an ihre Tür klopfen, oder doch bis morgen warten? Ich trat vor ihre Zimmertür und hob die Hand um zu klopfen, hielt dann aber doch mitten in der Bewegung inne. Morgen. Es ist sicher besser so. Ich verließ den Gang und betrat mein Nachtlager. Ich ließ mich aufs Bett fallen und rief mir die Erinnerungen noch einmal in den Sinn. Dieser wunderschöne abend. Das Restaurant, der Tanz, das Musical, die Torte, all die Geburtstagsglückwünsche die ich bekam und schließlich der Spaziergang und der Kuss. Der Kuss. Ihre zarte Haut und angenehmer Duft. Ihre weichen Lippen und dieses kribbeln im Bauch. Ihre nähe und ihr abweisendes Verhalten danach. Warum nur? Diese Frage kreiste mir durch den Kopf bis ich irgendwann total erschöpft einschlief.

The Day After

so ihr lieben...ich werde euch jetzt mal wieder ein Stückchen posten, es hat lange gedauert und ist mein bisher längstes Kapitel.

ich hoffe es gefällt euch und ich hoffe ihr seid mir nicht böse, dass ihr so lange warten musstet ?!

auch das nächste Kapitel wird ein wenig auf sich warten lassen, da ich viel für die Schule zu tun habe und deshalb nicht täglich zum Schreiben komme.

Viel Spaß beim Lesen!
 

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«Chem»

Ich hab verdammt schlecht geschlafen. Die halbe Nacht verbrachte ich damit über Gerard nachzudenken. Was sollte das? Meint er es ernst mit mir, oder bin ich ein kleines Abenteuer mit dem er sich die Zeit vertreiben will? Ich hab ihn verdammt gern, aber bevor ich nicht weiß wie er wirklich über uns denkt werde ich erstmal auf Abstand gehen. Ich wurde aus dem Schlaf gerissen, als sich jemand auf mein Bett plumpsen ließ. Total verschlafen blinzelte ich durch die Augen und erkannte Nicole die freudestrahlend auf der Bettkante saß und mich anblickte. „Was is denn los?“, nuschelte ich, weil es eigentlich noch nicht Zeit zum aufstehen war und ich noch halb schlief. „Tschuldigung das ich dich geweckt hab, aber...ich muss dir was erzählen!“ Sie war aufgeregt und glücklich. Und sie war die ganze Nacht bei Bob gewesen. Ich konnte mir schon denken weshalb sie was zu erzählen hatte. „Na dann schieß mal los!“ Ich setzte mich im Bett auf und blickte sie neugierig an. „Du wirst es nich glauben, aber ich...also wir...also...ich hab mit ihm geschlafen!“ Dacht ich´s mir doch. Das war so süß. Sie überschlug sich fast vor Freude. „Wie kam´s dazu, wie war´s, seit ihr jetzt offiziell zusammen? Erzähl schon!“ „Jaaaaaaaa, oh mein Gott, wir sind jetzt tatsächlich offiziell zusammen, ich hab mit ihm drüber geredet gestern abend und dann...dann...naja...dann ist es halt passiert. Erst haben wir im Bett rumgeknutscht und dann naja...er war so zärtlich und alles!“ Ihre Augen leuchteten. Ich nahm sie in den Arm. „Das freut mich für euch beide! Es werden viele Fans verdammt neidisch auf dich sein.“ „Naja wir sind zwar offiziell zusammen, aber wollen es halt trotzdem nur so im Freundes- und Familienkreis halten. Die Presse soll nix erfahren und so, sonst haben wir ja gar keine Privatsphäre.“ „Kann ich verstehn. Und...ohne deine gute Laune jetzt zu zerstören, aber...wie macht ihr das wenn die zwei Wochen vorbei sind? Nur Telefonbeziehung is ja auch doof.“ „Ja ich weiß. So weit haben wir das leider auch noch nicht überlegt, aber vielleicht zieh ich nach Jersey...“ „Ich hoffe doch das du mich mitnimmst?!“ „Na klar mach ich das! Außerdem musst du ja eh mit, wie willst du deine Beziehung mit Gerard sonst aufrecht erhalten?!“ Beziehung. Da war es, dieses Wort, von dem ich nicht weiß, ob ich es mit mir und Gerard in Zusammenhang bringen kann. Wir führten noch keine Beziehung. Würden wir überhaupt mal eine führen? Ich weiß es gar nicht. „Alles okay? Hab ich was falsches gesagt?“ „Nein. Schon okay. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Gerard und ich wirklich jemals eine Beziehung führen werden...“ „Natürlich werdet ihr das!“ „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ Ich konnte ihren Optimismus in dieser Situation irgendwie nicht teilen. „Der Kuss gestern und eure Blicke haben echt mehr als tausend Worte gesagt! Gerard is total verknallt in dich, du musst das jetzt nur noch begreifen und dann wird das schon.“ Ich legte meine Arme um ihren Hals. Es tat so gut, sowas aus ihrem Mund zu hören, auch wenn ich von der ganzen Sache noch nicht so überzeugt war wie sie.

Mein Wecker klingelte. „Ich wird erstmal duschen gehen. Okay süße?“ „Ja kein Problem, ich werd schonmal zu Brian gehen und fragen was heute auf dem Programm steht.“ „Gute Idee!“ Mit diesen Worten verschwand ich erstmal im Bad und war wieder mit meinen Gedanken allein. Ist Gerard wirklich so verliebt in mich wie Nicole meint? Ich meine okay, er macht schon den Eindruck als hätte er Interesse an mir, aber was sollte er an mir nur finden? Er könnte jede haben, warum sollte er ausgerechnet mich wählen? Mich einfaches, kleines, deutsches Mädchen?!

Ich hörte wie Nicole in Richtung Tür ging und stellte das Wasser an. Es plätscherte auf mich nieder und ich genoß es. Diese wärme die mich umgibt und mich ablenkt, mich einfach kurz entspannen lässt. Leider wirklich nur kurz, denn ich hörte wie Nicole an der mit jemandem redete, aber es war nicht Brian seine Stimme....es war die von Gerard. Ich stellte das Wasser aus um verstehen zu können, was die beiden redeten. „...Chem ... Dusche...“ war leider das einzige was ich verstehen konnte, denn ihre Stimmen klangen nur dumpf durch die Tür und den Flur. Ich stellte das Wasser wieder an und ließ mich weiter berieseln.
 

«Gerard»

Ich wollte es gleich hinter mich bringen und endlich wissen was los ist. Hab mich extra ein wenig früher aus dem Bett geschält um nicht unter Zeitdruck zu geraten und mich von Brian stressen zu lassen. Entschlossen stellte ich mich vor ihre Zimmertür und wollte gerade klopfen als sich die Tür auch schon öffnete und Nicole mir entgegentrat. „Oh, willst du zu Chem?“ „Ähm ja. Ist sie schon aufgestanden?“ „Ja ist sie, aber sie steht unter der Dusche, is also nen schlechter Zeitpunkt zum Reden...tut mir leid.“ Ich konnte an ihren Augen sehen, dass es ihr wirklich leid tat. „Naja kann man nichts ändern. Ich werde einfach nachher mit ihr reden, der Tag hat ja eben erst begonnen.“ Ich versuchte so zu wirken, als wäre es tatsächlich nicht weiter wichtig, aber innerlich wühlte es mich doch ziemlich auf. Verdammter Mist, hoffentlich bekomme ich nachher eine Gelegenheit unter vier Augen mit ihr zu reden! Ich will ihr doch nur nahe sein, sie soll mir nicht aus dem Weg gehen, das halte ich nicht aus.
 

«Bob»

Ich war schon total früh wach, weil Nicole ja zurück zu Chem wollte bevor alle anderen aufstehen. Die Nacht war einfach fantastisch. Ich wollte eigentlich gar nicht mit ihr schlafen, aber als sie da so lag und mir so nah war und alles, da konnte ich einfach nicht anders. Ich hoffe sie denkt jetzt nicht ich sei so ein notgeiler Typ der nur Sex im Kopf hat. Während ich so in diesen Gedanken versunken den Flur entlang ging merkte ich gar nicht, dass Gerard mir entgegen kam und hätte ihn deshalb beinahe umgerannt. „Tschuldigung...“, nuschelte er als wir zusammenstießen. „Hey was is denn los mit dir? Alles klar?“ Er schaute mich aus traurigen Augen an und begann irgendwas unverständliches vor sich hin zu murmeln. „Komm sag schon!“ Ich machte mir ein wenig sorgen um ihn und nach einigem Zureden rückte er dann auch endlich mit der Sprache raus. „Naja, ich weiß auch nich so richtig...nach diesem Kuss gestern hat Chem angefangen mir aus dem Weg zu gehen und ich hoffe nun, dass das nur gestern so war und heute nicht so bleiben wird.“ „Ach bestimmt nicht, keine Angst. Du und Chem das passt einfach, red mit ihr...!“ „Reden. Genau da liegt ja das Problem. Ich wollte gestern abend noch mit ihr reden und dachte dann, dass es vielleicht doch zu aufdringlich sei und eben war ich bei ihr und Nicole meinte sie stünde gerade unter der Dusche und hätte deshalb keine Zeit zum Reden. Ich hoffe mir bietet sich heute noch die Gelegenheit mich mit ihr über die Sache zu unterhalten!“ Er sieht wirklich fertig aus. „Komm lass uns erstmal nen Kaffee trinken gehen und dann sieht die Welt gleich ganz anders aus.“ Das lies er sich natürlich nicht zweimal sagen. Gerard ist und bleibt einfach ein kleiner Kaffeejunkie. „Weshalb warst du eigentlich so in Gedanken versunken?“ „Ähm, ach nich so wichtig...“ Ich konnte ihm ja nich gleich erzählen, dass mein Abend und meine Nacht einfach super liefen und das meine Beziehung zu Nicole einwandfrei funktionierte. Das hätte ihn nur weiter runtergezogen. Na okay, es wäre auch gelogen wenn ich sagen würde einwandfrei, denn ich wusste ja gerade nicht wie sie über das Geschehene dachte.

Wir betraten den Essbereich des Hotels und ich stellte fest, dass es Massen von leckeren Dingen zu essen gab. Das Buffet war umfassender als ich gedacht hätte. Da gab es haufenweise verschiedene Wurst- und Käsesorten und Obst und Quark und Marmelade und Honig und Cornflakes und Müsli und Brötchen, verschiedene Sorten Brot und überhaupt einfach alles was das Herz begehrt. Das wichtigste war natürlich der Kaffee, auf den Gerard auch gleich zusteuerte. Wir beluden unsere Teller mit den ganzen leckeren Sachen und schnappten uns jeder eine Tasse Kaffee und setzten uns dann an einen Tisch. Es dauerte nicht lange da kamen auch Toro und Brian und leisteten uns gesellschaft. „Guten Morgen Jungs, alles klar? Ihr seht beide son bisschen nachdenklich aus.“ Sah man uns das denn wirklich so doll an? Also Gerard sah man es an, daran gab es nichts zu leugnen, aber mir auch? „Nö, alles okay...“ „Sicher?“ Warum musste Brian eigentlich immer nachhaken, das is doch nich normal. „Nee, is wirklich alles in Ordnung...“ Ich versuchte so normal wie möglich zu wirken. Da er jetzt nicht weiter nachfragt, sondern sich weiter seinem Frühstück zuwandte, schien es funktioniert zu haben. Ich hatte mich kaum wieder meinem Essen zugewandt, als auch Mikey und Nicole das Hotelrestaurant betraten, jetzt fehlte nur noch die für Gerard wichtigste Person. Chem. Gee warf Nicole einen fragenden Blick zu. „Sie kommt sicher auch gleich. Als ich eben raus bin kam sie aus der Dusche, weil ihr Handy klingelte. Dauert also bestimmt nich mehr lange.“
 

«Brian»

Es gefiel mir nicht das Gerard heute so wenig bei der Sache war. Wenn er schon beim Frühstück nur halbherzig an seinem Kaffee nippt dann muss irgendwas sein. Ich bin mir sicher es hat mit Chem zu tun. Und mit dem Kuss. Na ich kann da jetzt keine Rücksicht drauf nehmen, wir haben viel zu tun. „Jungs ohne euch hetzen zu wollen, aber in einer Stunde müssen wir los zum Flughafen.“ Allgemeines Rumgemurre machte sich breit. Ich wollte gerade noch was erwidern, von wegen ich erfülle auch nur meinen Job und bla, als mein Handy klingelte. Ich blickte auf das Display meines Handys und stellte fest, dass es mein Bruder war der mich da anrief. Ich stand auf und durchquerte den Raum bis ich auf den Flur hinaustrat, erst dann ging ich ran. „Bert, was gibs denn alter, hast dich ja ewig nich gemeldet?!“ Ich schländerte den Gang entlang in Richtung meines Zimmers. „Du Brian ich hab grad total Stress mit der Band. Unser Gitarrist is ausgestiegen und das neue Album is nich so der Burner, weil wir halt nur einen Gitarristen hatten. Nun brauchen wir als erste Single was richtig gutes und ich hab keine Idee was wir machen sollen...du hast doch immer so gute Ideen...“ Na toll und jetzt soll ich mir hier spontan was einfallen lassen. „Es muss etwas sein was sonst nich so zu euch passt und trotzdem super is...vielleicht ein Duett mit einer Frau?!“ Kurzes Schweigen am anderen Ende. „Fällt dir vielleicht auch noch spontan ein wo ich eine herbekomme die ne Superstimme hat und zu uns verrückten Jungs passt und mal eben Zeit und Lust dazu hat?“ Ihm schien die Idee also zu gefallen. Tatsächlich schwirrte mir sofort das Gesicht eines jungen Mädchens durch den Kopf welches das Talent besitzt und bestimmt auch Lust dazu hat, wenn ich sie frage. „Habt ihr Zeit herzukommen? Ich hätte da jemanden...aber...naja...kommt halt her, ich zeig sie euch und ihr könnt euch selbst euer Bild von ihr machen, okay?“ Er stimmte zu und meinte gleich morgen mit den Jungs zum Soundcheck zu kommen um sie dort zu sehen. Na hoffentlich bekomme ich sie überredet und Gerard und Co ticken nicht aus, wenn mein Bruder mit seiner Band hier auftaucht. Am besten ich spreche nachher gleich mal mit ihr, oder ich lasse es und wird sie einfach ohne Vorwarnung auf die Bühne stellen, was viel besser wäre, weil sie dann nicht unter Druck steht. Wie soll ich sie nur dazu bringen für mich zu singen ohne ihr zu sagen aus welchem Grund? Ach mir wird schon was einfallen...mal schauen was der Tag so mit sich bringt.

Ich bog um eine Ecke des Ganges und wäre beinahe mit Chem zusammengestoßen. „Huch, Brian du so gedankenverloren unterwegs, alles klar?“ „Ja. Natürlich. Du sag mal Chem, du singst doch gerne oder?“ „Ähm, ja. Warum?“ „Bist du in irgend einer Band?“ „Nein.“ „Würdest du gerne, für den Anfang vielleicht mal nur für einen Song oder so?“ Sie stutzte. Wie konnte ich auch so mit der Tür ins Haus fallen. „Ja klar würd ich das gern. Worauf willst du hinaus?“ „Nichts.“ Na dann schaffe ich das ja sie spontan auf die Bühne zu stellen und ihr das Mikro in die Hand zu drücken. „Nun sag schon, worauf willst du hinaus?!“ Wir betraten den Essenssaal und gingen auf den Tisch der Jungs zu. Sie knuffte mir in die Seite. „Nun sag schooooooon!“ Ich musste grinsen. Sie hat so eine verspielte Art und Weise, das gefällt mir so an ihr und macht sie echt unheimlich interessant und auch verdammt attraktiv. „Lass dich überraschen.“ Ihr neugieriges und auch forderndes lächeln rief Eifersucht in Gerards Blick hervor, ich sollte mich ihr vielleicht nicht so sehr näheren, es könnte ihm missfallen und das will ich nicht. Es ist das erste Mal, seit einiger Zeit, dass ich ihn so glücklich gesehen hab und das alles weil Chem hier ist.
 

«Gerard»

Da war sie ja endlich. Mit Brian. Und die beiden lachen und necken sich? Was is denn da los? Will sie mich eifersüchtig machen? Soll es bedeuten, dass sie mit jedem so umgeht und ich einfach nur eine Spielerei zwischendurch war? Ich wird nicht schlau aus ihr. Ich muss endlich mit ihr reden. Der Tag hat noch nichmal wirklich angefangen und schon bin ich das erste Mal am verzweifeln. Ich warte einfach noch ein bisschen, auf den richtigen Moment. Jetzt ist er nicht.

Kaum hatten wir alle aufgegessen drängt Brian uns auch schon in einen Wagen der uns alle, samt Gepäck, zum Flughafen befördern soll. Heute abend ist ja die Show in Malmö. Und da mein Geburtstag ist wird es keine normale Show sein, sondern schon ein paar rafinessen, extra für unsere Fans. Die fahrt zum Flughafen verlief total schweigend. Brian gab einige Anweisungen wann wir wo zu sein hatten und dann waren wir auch schon da und stiegen in den Flieger. Chem setzte sich seltsamerweise zu Brian statt, wie sonst, zu mir. Das machte mich traurig. War der Abend gestern denn wirklich so schrecklich? Das kann nicht sein, der Abend war fantastisch. Küsse ich so schlecht, oder empfindet sie vielleicht einfach nicht mehr, als nur eine Freundschaft, für mich? Ich beobachtete die beiden interessiert. Worüber unterhielten sie sich nur so angeregt? Chem strahlte und auch Brian ging mal richtig aus sich raus und beide waren nur am lachen und total euphorisch. Was zum Teufel is da los???

Wir landeten und sofort brach wieder Hektik aus. Interviewtermin hier, Fotoshooting dort und zwischendurch noch Soundcheck. Na klasse. Es blieb nichmal wirklich Zeit einen Kaffee zu trinken, geschweige denn sich irgendwo einen zu holen. An dieser Stelle hatte ich aber Glück, denn Chem dachte glücklicherweise doch noch an mich und sorgte dafür, dass ich zwischendurch zu meiner Dosis Koffein gekommen bin. Ich hatte keine Sekunde allein mit ihr.

Der Tag blieb so hektisch, dabei sollte es doch ein Tag wie jeder andere sein. Das mein Geburtstag ist, ist doch eigentlich egal. Mir zumindest. Den Fans nicht. Überall hörte ich Fans meinen Namen schreien und jeder der mich sah beglückwünschte mich erstmal. Während des Soundchecks nahmen die Sprechchöre vor der Halle zu. Viele Geburtstagsglückwünsche waren zu hören und einige tauchten sogar mit Geschenken für mich auf. Irgendwie war mir die ganze Sache ein wenig peinlich. SO viel Rummel um meine Person war ich einfach nicht gewöhnt. An sich lief die Show aber gut und die Fans waren glücklich. Abends viel ich nur noch müde ins Bett. Alles war so hektisch, ich habe kein Wort mit ihr wechseln können. Meine Gedanken waren den ganzen Tag bei ihr, es gibt so viel was ich loswerden will. Die Art wie sie lacht stimmt mich fröhlich, ihre Stimme und einfach nur ihre nähe...das ist alles was ich will. Einfach nur in ihrer nähe sein. Sie ganz für mich haben.
 

«Chem»

Als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, hatte ich so ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Brian machte so Andeutungen, dass ich heut mal beim Soundcheck auf die Bühne soll, nannte mir aber keinen Grund warum. Was hatte er nur vor? Wenn ich beim Soundcheck teilnehmen sollte, soll ich dann auch abends auf der Bühne stehen? Um Gottes Willen, ich glaub da würde ich keinen Ton herausbekommen. Hoffentlich ist diese Vermutung falsch. Aber was nur will er damit bezwecken? Ich hab mir die halbe Nacht den Kopf darüber zerbrochen und wenn meine Gedanken nicht gerade darum kreisten, dann musste ich an den Kuss denken. Er hat mich wirklich geküsst. Einfach so, ohne Vorwarnung. Ich kann es noch immer nicht glauben. Er hat gestern den ganzen Tag nicht mit mir gesprochen, was sollte das nur bedeuten? Das alles verwirrt mich so furchtbar. Ich muss irgendwie den Kopf frei bekommen. Am liebsten würde ich mit Nicole über die ganze Sache reden, aber sie ist gerade so glücklich verliebt und alles und ich möchte ihr nicht die wenige Zeit, die sie mit Bob hat, stehlen, nur um sie mit soetwas zu belasten. Ich kletterte, furchtbar müde vom vielen nachdenken, aus meinem Bett und schaute aus dem Fenster des Busses. Wir waren in Kopenhagen. Ich bin gerne hier in Dänemark und habe auch eigentlich nur gute Erinnerungen daran, aus Urlauben die ich hier mal verbracht habe. Nach und nach kamen auch die Jungs aus ihren Betten, setzten sich zu mir und tranken Kaffee. Gerard saß mir direkt gegenüber und wieder war er recht schweigsam. Verdammt. Was hatte der Kuss nur zu bedeuten? War es ihm nun ernst oder nicht? Warum redete er nicht mehr mit mir?

Wir erreichten die Halle und das ganze Bühnenequipment wurde ausgeladen. Die Jungs mussten erstmal zu Interviewterminen. Ich versuchte mich heute ein wenig fernzuhalten von all dem Aufbau, immerhin hatte Brian ja vor mich auf die Bühne zu stellen und vielleicht würde er es ja einfach vergessen wenn ich mich nicht in der nähe aufhalte. Leider erwies sich dieser Plan als relativ schwierig, denn die Jungs von Funeral for a Friend waren mit eingeweiht, was ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wusste. Rausgefunden habe ich das erst, als Matt meinte mir auf der Bühne unbedingt etwas zeigen zu müssen. ‚Komm mal mit ich muss dir was zeigen‘ das is doch echt das älteste Lockmittel ever und ich dumme Kuh fall drauf rein. Als ich auf der Bühne angekommen war, wurde mir auch so gleich ein Mikro in die Hand gedrückt. Wär sehr peinlich geworden wenn ich jetzt gegangen wär. Na mal schauen, was Brian mit der ganzen Aktion bezwecken will. „Was soll ich denn singen?“ „Irgend nen Song den die Jungs spielen können...kannst du irgendeinen Funeral for a Friend-Song singen?“ Was für eine dumme Frage. Ich begleite die Jungs jetzt schon seit 4 tagen und war auch vorher schon Funeral-Fan, also beantwortet sich diese Frage doch von selbst. Nur welchen wollte ich singen? „Ähm, Monsters?“ Zustimmendes nicken von allen Seiten. Na okay, wenn ich mit den Jungs singe, dann hatte Brian wohl doch nicht vor mich abends mit My Chemical Romance auftreten zu lassen, denn dann würde ich ja mit denen Soundcheck machen. Diese Erkenntnis brachte wieder ein Lächeln auf mein Gesicht. Also war es doch nur ganz zwangloses singen und das mach ich ja nun wirklich furchtbar gerne.

Die Jungs begannen zu spielen und ich setzte gesanglich ein. Es machte verdammt viel Spaß. Matt hatte sich auch ein Mikro geholt und sang zwischendurch ab und an auch mal ne Textzeile mit und beide sprangen wir singend über die Bühne. Es war ein herrliches Gefühl und ich merkte anfangs gar nicht, dass sich vor der Bühne einige Leute sammelten. Mir bekannte Gesichter, von denen ich aber nicht gedacht hätte, dass sie hier, in der Halle wo MCR heute abend auftreten sollten, auftauchen würden. Es waren die Jungs von the Used.
 

Ich kam von der Bühne, nachdem wir den Song beendet hatten und stellte mich neben Brian. „Chem, das ist mein Bruder Bert und das sind...“ „Jaja, du brauchst mir die Jungs nich vorzustellen, kenn mich doch aus bei the Used!“ Brian stutzte erst ein wenig, weil ich ihn so forsch unterbrochen hatte, schloss sich dann aber dem allgemeinen Grinsen der anderen an. „Na okay, dann können wir den Teil ja überspringen, soll mir recht sein.“ Er grinste wieder. Nacheinander schüttelte ich den vier Jungs die Hand. „Seid ihr nicht eigentlich fünf?“ Ich blickte verwirrt in die Runde. „Ähm ja, du sagst es...eigentlich. Unser Gitarrist ist ausgestiegen und nun klafft da leider ein kleine Lücke in unserer Band.“ Oh mein Gott. News aus erster Hand. Wenn ich das Nicole erzähle. Sie verpasst schon wieder die ganzen interessanten Sachen. Obwohl...bei Bob und den anderen is bestimmt interessant. Ich hätte mich ja auch lieber gedrückt und mich mit zu ihnen gesetzt um dem Interview zu folgen, aber Brian bestand ja darauf, dass ich heute mal mit Abwesenheit glänze. „Oh, das is ja fuck! Und was macht ihr jetzt? Ersatz suchen, oder lasst ihr das einfach so?“ Was für eine dumme Frage, sie suchen mit Sicherheit Ersatz. Ohne Ersatz würde ja eine zweite Gitarre fehlen und das passt ja nich zum Sound der Band. „Ja wir suchen, aber heute sind wir hier, weil wir eine Stimme für einen Song gesucht haben und meiner Meinung nach haben wir sie gefunden!“ Quinn erhielt zustimmendes Nicken seiner Bandkollegen. Stimme gefunden? Wo? Wer? Meint der etwa mich? Das kann nicht sein! Oder doch? War das vielleicht der Grund weshalb ich heute unbedingt singen sollte? „Du schaust so ungläubig, alles okay?“ Bert schaute mich besorgt an. „Ähm... ja klar, alles okay, aber...ihr redet nich von meiner Stimme, oder?“ Jetzt begannen alle zu lachen. Was sollte denn das bitte, was war an dieser Frage so lustig?! Nachdem sich die Jungs wieder einbekommen hatten, war Bert auch so nett auf meine, noch immer im Raum schwirrende, Frage zu antworten. „Ja natürlich reden wir von deiner Stimme, oder hat hier sonst noch wer ne Show für uns hingelegt?!“ Ich wollte gerade den Mund öffnen um noch etwas zu erwidern als Quinn auch schon die nächste Frage formulierte. „Hättest du denn Lust einen Song mit uns aufzunehmen?“ Will der mich verarschen? Ich nen Song mit the Used? ICH??? Natürlich hatte ich dazu Lust, keine Frage! „Is das euer ernst?“ „Ja natürlich!“ Die Jungs waren sich also einig. Beide antworteten aus einem Mund. Um Gottes Willen, ich kann es nicht glauben. Mir klappte einfach nur die Kinnlade runter und ich konnte nichts weiter sagen. „Gut, dann werden wir mal eben zum örtlichen Aufnahmestudio, damit wir den Song heute abend noch aufnehmen können, is dir das recht?“ Ob MIR das recht ist? Was für eine Frage. „Ja na klar, kein Problem!“ „Gut bis nachher dann!“ , verabschiedeten sich die vier Jungs und verließen die Halle wieder. Ich stand noch immer total perplex da. Das musste ich erstmal verarbeiten. Brian blickte mich an „Na siehst du, dass war doch gar nicht so schwer.“ Ich schaute ihn an und wir begannen beide zu lachen. „Na komm kleines, auf diesen ‚Schock‘ gehen wir jetzt erstmal nen Kaffee trinken!“ Das war eine super Idee. Sogleich setzten wir uns in Bewegung in Richtung Aufenthaltsraum, wo gerade frisch gebrühter Kaffee bereitstand, da Gerard und die Jungs eine Pause zwischen den ganzen Interviews machten.
 

«Gerard»

Da war meine Chance. Wir hatten Pause und sie betrat gerade den Raum. Ich würde sie mir jetzt einfach zur Seite nehmen und mit ihr reden. Unsere Blicke trafen sich. Nach einigen Sekunden schweigendem durch den Raum starren, blickte sie sich um und kam auf mich zu. Sie stellte sich neben mich und schaute mich fragend an. Wie fange ich nur am besten an? Sie nahm mir vorweg was ich hätte sagen sollen. „Können wir reden?“ Ich nickte, nahm sie an die Hand und sie folgte mir in den Korridor. Noch während wir liefen begann sie zu reden. „Ich hab das Gefühl das du mir aus dem Weg gehst, mich meidest und...“ „um Gottes Willen NEIN !!! Das ist auf keinen Fall das was ich will. Ich hatte den gleichen Eindruck von dir. Ich denke seit zwei Tagen an nichts anderes als daran was ich falsch gemacht haben könnte das du mir aus dem Weg gehst und...“ Sie legte mir ihren Zeigefinger auf die Lippen um mich so zum Schweigen zu bringen und schaute mir tief in die Augen. Dieser Moment war so fesselnd. „Du hast nichts falsch gemacht...“ „Ich möchte einfach nur in deiner Nähe sein, dir nahe sein, mit dir zusammen sein...weil...weil ich...“ Ich wollte ihr noch so viel sagen, ihr all meine Gefühle für sie gestehen, aber ich konnte die richtigen Worte einfach nicht finden. Das einzige was mir in diesem Moment einfiel um ihr klarzumachen wie viel sie mir bedeutet, war sie zu küssen. Und das tat ich auch. Ich legte eine Hand an ihre Tallie und die andere in ihren Nacken um sie zu mir zu zeihen. Unsere Lippen berührten sich und wieder durchflutete mich dieser wohlige, warme Schauer. In meinem Bauch kribbelte es und meine Gedanken verschwammen zu einem Meer aus Glücksgefühlen. Ich will dieses Gefühl nie wieder missen müssen. Ihre zarte Haut und der Duft ihrer Haare, das funkeln ihrer Augen und ihr verzauberndes Lächeln.

Ich konnte den Kuss leider nicht so weit ausdehnen wie ich es gerne getan hätte, denn Brian trat auf den Flur hinaus und unterbrach uns. „Ähm...ohne stören zu wollen, aber...Chem du müsstest jetzt los!“

Sie blickte ihn an und nickte stumm. „Kommst du mit, oder muss ich da allein hin?“ „es kommt gleich ein Taxi welches dich zur betreffenden Adresse fährt. Ach ja, pack ein paar Sachen zusammen, falls es länger dauert übernachtest du im Hotel und wir sehen uns erst morgen wieder!“ „Na toll...“ Ich hatte keine Ahnung wovon die beiden sprachen. Wohin wollte sie? Warum sollte es länger dauern? Ich schaute sie mit fragendem Blick an. Meine Hand verweilte noch immer auf ihrer Tallie. „Wohin willst du denn?“ „Ich geh zu...ach erzähl ich dir später!“ Sie lächelte mich geheimnisvoll an, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und lief dann den Gang entlang Richtung Ausgang, wo die Busse standen. Ich wollte sie erst festhalten, aber das hätte sicher eh keinen Zweck gehabt. Ich schaute ihr noch hinterher bis sie nicht mehr zu sehen war und ging dann zurück zu den anderen. Sie hat mich zum Abschied geküsst. War ich jetzt mit ihr zusammen? Wie sollte es weitergehen? Ich will mir endlich darüber im klaren sein ob ich sie meine Freundin nennen darf, oder nur eine Freundin. Als ich den Raum betrat, schauten mich alle erwartungsvoll an. „Sorry, dass ich euch gestört hab, ich wollte nicht dazwischenfunken, aber...“ „Schon okay Brian. Nächstes Mal suchst dir nen besseres Timing aus und dann is das Okay....Wo wollte sie eigentlich hin?“ „Hat sie dir das nicht erzählt?“ „Nein.“ „Na dann wird sie das sicher noch tun.“ Na toll, Brian wusste also Bescheid. Die anderen anscheinend nicht, denn sie schauten mich fragend an.
 

«Frank»

Ich blickte den beiden hinterher als sie den Raum verließen. Endlich würden sie zu ihrer Aussprache kommen, Gerard war mir in letzter Zeit einfach zu nachdenklich wegen der Sache. Hoffentlich kommen die beiden zusammen, das würde so super passen. Wir saßen noch nicht einmal richtig am Tisch, als auch schon Brians Handy klingelte. Ich konnte nicht verstehen was er sagte, aber nachdem er aufgelegt hatte sah er ein wenig seltsam drein. „Meint ihr die beiden haben jetzt ihre Probleme geklärt?“ „Lass ihnen doch Zeit, die werden schon wiederkommen wenn se fertig sind mit reden!“ Kam es von Mikey und ich stimmte ihm zu. „Ja das würde ich ja gerne, aber Chem hat heute noch etwas vor und muss jetzt los.“ Ratlose Blicke. „Wohin denn?“ Wollte Nicole wissen und das war eine berechtigte Frage. „Das wird sie euch dann erzählen...“ Gab Brian noch von sich während er sich der Tür näherte und auf den Flur hinaustrat.

Wenige Minuten später, betraten Brian und Gerard, in etwas Entfernung, den Raum. Er sah noch immer nachdenklich aus. Brian entschuldigte sich für die Störung, was Gee auch gutzuheißen schien, denn er antwortete ein wenig bissig. Ein Zeichen dafür, dass sie wohl noch nicht alles geklärt hatten. Auch er wusste nicht wo sie hingegangen war. Was nur haben Brian und Chem da für ein kleines Geheimnis? Ich bin doch so neugierig. Es dauerte nicht lange und schon drängte Brian uns wieder zur Tür hinaus um unseren Marathon von Interviews und Fotoshoots rechtzeitig vor der Show heute abend zu schaffen. Alles war Routine, außer die Tatsache das Chem fehlte. Ich will endlich wissen was da los is.

Auf dem Weg von einem Termin zum Nächsten, arbeitete ich mich zu Brian durch. „Du Brian nun sag schon, was habt ihr ausgeheckt?“ Er blickte mich geheimnisvoll an. „Singen!“ Singen? Was is denn das bitte für eine Antwort? „Wie darf ich das verstehen?“ „Naja, ich hab doch gestern mit meinem Bruder telefoniert und die waren grad bei der suche nach einer Stimme für einen Song und naja...ich habe Chem vorgeschlagen und die Jungs waren begeistert und nun sind se im Studio und nehmen den Song auf.“ Hör ich richtig? Einen Song? Chem und THE USED ??? Ach du Schande. Okay, es stimmt ihre Stimme is toll und alles, aber Gerard und Bert sind verkracht und ich glaube wenn Gee das erfährt...auwei. „Und du meinst Gerard is damit einverstanden?“ „Naja okay, ich weiß ja das er und Bert ein paar...Probleme miteinander haben...aber ich denke Chem hat die Chance verdient und es ist ja erstmal nur ein Song.“ Erstmal? Was soll denn das jetzt bitte heißen? „Warum ‚Erstmal‘?“ Wieder begann er etwas rumzudrugsen und von einem einem Fuß auf den anderen zu treten. „Naja, die Jungs sind nur noch zu viert, weil einer der Gitarristen ausgestiegen ist und wenn die Aufnahmen gut klappen kann ich mir auch vorstellen das sie vielleicht noch ein oder zwei Songs mit ihnen aufnimmt...und erzähl es Gerard nicht, dass wird sie selber machen wollen beziehungsweise sie sollte es selber erzählen.“ Ich nickte nur stumm. Das musste ich ersteinmal verdauen. Ob ihm das gefallen wird? Wehe Bert flirtet mit Chem, ich glaub dann geht Gee auf ihn los.

Die Zeit verging und die Interviews waren nach einem, wie mir schien, endlosem hin- und herdiskutiere auch endlich beendet. Wir machten uns auf dem Weg zur Bühne um nochmal kurz einen Soundcheck zu machen. Gerards blicke schweiften durch die Halle und suchten nach ihr. Doch noch immer war sie nicht wieder aufgetaucht. „So Jungs, die Fans stapeln sich draußen schon fast, macht euch nach hinten, dann können wir die Meute gleich reinlassen.“ Brian konnte manchmal echt ein Sklaventreiber sein, aber in diesem Fall störte es uns nicht, denn nun hatten wir Zeit noch ein wenig zu relaxen bevor die Show dann nachher beginnt. Im Aufenthaltsraum angekommen, besorgte Gee sich natürlich sofort einen Kaffee und setzte sich nervös aufs Sofa? Ich setzte mich zu ihm. „Magst du uns erzählen was mit dir und Chem nun los is?“ Ich wollte es endlich wissen. Wo sie sich aufhält hab ich ja auch rausbekommen, also warum sollte ich nicht erfahren können was vorher los war. „Naja, sie dachte ich würde ihr aus dem Weg gehen und naja...ich hab sie versucht vom Gegenteil zu überzeugen und...ich hätte ihr beinahe meine Liebe gestanden...nur die Wörter...wollten einfach nicht über meine Lippen, weshalb....ich sie einfach nur geküsst habe.“ Er lächelte mich an, als wär sie das erste Mädchen welches er jemals geküsst hat. „Und ähm...ihr seid jetzt...fest zusammen?“ Seine, eben noch glückliche, Miene verdunkelte sich ein wenig. „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nich was der Kuss zu bedeuten hat, ob sie genauso fühlt wie ich...diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig! Hoffentlich kommt sie noch heute wieder, ich möchte sie ganz direkt daruf ansprechen....sonst drehe ich noch durch...“ Er schaute etwas wehleidig auf seine Kaffeetasse und versank in Gedanken.

Ich wollte ihn nicht weiter stören, also beteiligte ich mich an den Gesprächen der anderen bis Brian reinkam und uns darauf hinwies, dass wir gleich auf die Bühne mussten. Chem war noch immer nicht wieder zurück. Wir traten auf die Bühne und die Fans vor uns tobten und kreischten unsere Namen. Es wahr herrlich wie immer und doch anders. Gerard ging mit weniger Elan an die ganze Sache heran. Er schien in Gedanken noch immer bei ihr zu sein. Ihn so zu sehen gefällt mir gar nicht.

Nach der Zugabe verließen wir die Bühne und unsere Fans wieder und wollten einfach nur noch unsere Ruhe und pennen. Gerard blickte zu Brian und dieser schüttelte nur mit dem Kopf. Sie war also noch nicht wieder zurückgekehrt und würde es heute Abend dann sicher auch nicht mehr tun. Nachdem wir noch ein paar Fans, mit unseren Autogrammen und Fotos, glücklich gemacht hatten stiegen wir, schon fast beim gehen einschlafend, in den Bus. Keiner war imstande irgendetwas zu sagen, weshalb wir uns alle nur unserer durchgeschwitzten Klamotten entledigten und in unsere Betten schlurften. Bob war der einzige der sich Nähe einer Frau erfreuen durfte, denn Nicole war hier geblieben, statt Chem zu begleiten. Das verwunderte mich eigentlich. Im Normalfall hängen die beiden doch relativ viel miteinander rum, aber heute...Naja eigentlich ging es mich ja nichts an. ‚Normalfall‘ dieses Wort schallte so seltsam in meinem Kopf nach. Wir kannten die Mädels jetzt seit genau vier Tagen, da ist dieses Wort einfach unpassend. Jetzt wo ich noch genauer drüber nachdachte kam es mir so vor, als würde ich Chem nicht erst seit so kurzer Zeit, sondern schon seit einer halben Ewigkeit, kennen. Mit diesem Gedanken kuschelte ich mich in meine Decke und schlief auch wenige Minuten später ein.
 

«Chem»

Ich kann es kaum glauben. Noch vor ein paar Tagen war ich ein ganz normales Mädchen das zur Schule ging und nachmittags zu hause ihre Aufgaben erledigte und heute bin ich mit meiner Lieblingsband ‚befreundet‘ und fahre ins Studio wo ich mit einer anderen Superband einen Song einsingen werde. Das muss ein Traum sein. Eine andere Erklärung kann es dafür gar nicht geben. Wie kann dieser Tag nur jemals übertroffen werden? Gerard geküsst hab ich auch, das übertraf sogar die Tatsache des songeinsingens. Noch immer spüre ich dieses kribbeln im Bauch als er näher kam und seine Lippen die meinen berührten. Ein unbeschreibliches Gefühl. Er scheint wegen der ganzen Sache an seinem Geburtstag genauso durch den Wind gewesen zu sein wie ich und es ist mir nichtmal aufgefallen. Er scheint, auch wenn ich es einfach nicht glauben kann, aber tatsächlich eine Beziehung mit mir zu wollen, sonst hätte er mich nicht wiederholt geküsst. Er will mir nahe sein, hat er gesagt, ist er vielleicht in mich verliebt?

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass das Taxi angehalten ist und der Fahrer mir bereits die Tür aufhielt. „Wir sind da, möchten Sie nicht aussteigen?“ Ich nickte und verließ das Fahrzeug, woraufhin der junge Mann sich wieder hinter das Steuer seines Wagens setzte und losfuhr.

Da stand ich nun. Ganz allein. In Gedanken noch bei Gerard...und doch neugierig darauf was jetzt vor mir lag. Ich betrat das Gebäude vor mir und wurde von dem ganzen geschäftigen hin- und hergewusel der Mitarbeiter förmlich überrannt. Mein Weg führte mich an einen Schalter, gegenüber der Tür, wo eine junge, recht modern gekleidetes junges Mädchen saß. „Wohin möchtest du denn?“ „Ich suche das Aufnahmestudio.“ „welches denn und aus welchem Grund?“ Warum wollte sie denn den Grund wissen, kann sie mir nicht einfach sagen wohin ich muss? Sie schien meinen nachdenklichen Blick bemerkt zu haben. „Entschuldigung, aber ich muss diese Fragen stellen...also wen genau suchst du, sonst kann ich dir nicht weiterhelfen.“ „Die Jungs von The Used sollen hier sein und ich...“ „Ach dann bist du Chem?“ Sie begann von einem Ohr zum anderen zu strahlen „die Jungs warten schon ganz sehnsüchtig auf dich!“ Warten? Sehnsüchtig? Auf mich? Wow. Das ist ein verdammt komisches Gefühl. Ich lächelte freundlich zurück und nickte „oh, ich hoffe sie langweilen sich nicht schon...!“ Wir begannen beide zu lachen und kam dann hinter dem Empfangstisch hervor und reichte mir ihre Hand. „Freut mich dich kennenzulernen, mein Name is Joan.“ Wieder lächelte sie.

„Tja ich bin Chem, aber das weißt du ja nun schon, freut mich auch.“

„Na dann mal los, nicht das Bert vor Langeweile umkommt.“

Gesagt getan. Schon betraten wir einen Fahrstuhl und fuhren ein paar Stockwerke nach oben, ich weiß nicht wie viele es waren, denn Joan und ich waren die ganze Zeit damit beschäftigt zu kichern. Der Anlass war ein Mann der total hochnäsig, in seinem schicken Anzug und mit seinem Gelecktem Haar und seinem Aktenköfferchen, vor uns stand und einen Riss in seiner Hode hatte durch den wir perfekten Einblick auf seinen blanken Arsch und ein Stückchen seines, mit Herzchen verzierten, Strings hatten. Als wir endlich ausstiegen, begannen wir beide vor lachen erstmal auf die Knie zu gehen und versucheten uns gegenseitig zu beruhigen.

„Mädels, geht’s euch gut, worüber lacht ihr?“ Ich schaute in das Gesicht des jungen Mannes und stellte, nachdem ich mir die Lachtränen aus den Augen gewischt hatte fest, dass es sich um Bert handelt der da vor uns stand. „Ja. Ja klar, alles okay.“ Er lächelte uns beide an und wir standen vom Boden auf. „Na dann lass uns mal loslegen Chem, oder hast du es dir anders überlegt?“ Ist der verrückt? ich darf einen Song mit den Jungs aufnehmen und sie finden meine Stimme toll, da werde ich mich doch nicht umentscheiden. „Nein, hab ich nicht, lass uns anfangen!“ Die Euphorie schien mir direkt aus dem Gesicht zu springen, denn sofort setzte sich Bert in Bewegung. Joan drehte sich um und schlug die andere Richtung ein. „Wo willst du hin?“ Sie blieb stehen und drehte sich wieder zu mir um. „Na ich wollte dich doch nur hochbringen, muss jetzt wieder zurück um meine Arbeit zu erledigen, dafür werde ich schließlich bezahlt.“ mit einem zwinkern drehte sie mir wieder den Rücken zu und verschwand im nächsten Gang. Schade, sie war mir echt sympatisch und es hätte sicher noch verdammt viel zu lachen gegeben wenn sie dageblieben wäre. Aber bestimmt sehe ich sie nachher nochmal.

Bert nahm mich mit in den Aufnahmeraum wo auch die anderen Jungs schon saßen und mich jetzt wo ich den Raum betrat ersteinmal begrüßten. „Da bist du ja endlich, wir haben uns schon Sorgen gemacht“ lächelte mich Quinn freundlich an und umarmte mich. „Tut mir leid, musste noch was....erledigen!“ „Nich so schlimm, nun können wir ja anfangen.“ Bert gab mir einen Zettel in die Hand auf dem ein Text stand, es schien der Song zu sein den wir singen wollten. Ich las ihn mir einmal durch und stellte fest, dass er mir gefiel. „Na dann spielt mir mal nen Melodie vor, sonst singt sich das beschissen.“ Alle begannen zu lachen „Das stimmt allerdings!“ kam es nickend und noch immer lachend von Quinn, der dann auch gleich aufstand und zum Player ging um mir den Song vorzuspielen. Er gefiel mir und schien auch nicht so schwer zu singen zu sein, also für mich zu schaffen. „Und was sagste dazu?“ Die Jungs schauten mich erwartungsvoll an. „Gefällt mir !“ Ein lächeln machte sich auf ihren Gesichtern breit und allgemeine Arbeitswut packte uns. „Also wie wollen wir anfangen?“ Ich war noch nie in einem Aufnahmestudio von daher hatte ich keinerlei Ahnung wie das jetzt alles ablaufen sollte. All diese Knöpfe und Schalter am Mischpult verwirrten mich. „Naja du und Bert ihr geht erstmal da rein“, Quinn deutete auf den Raum hinter der Glasscheibe, vor der wir saßen, wo ein Mikrofon stand „und dann machen wir als erstes die Aufnahmen von euch beiden zusammen und dann deine Einzelaufnahmen.“ Einzelaufnahmen? Oh Gott, worauf hab ich mich da nur eingelassen...hoffentlich pack ich das und enttäusche die Jungs nicht. Ich nickte und schon nahm Bert mich an die Hand und ich folgte ihm in besagten Raum. Er war von innen Schallisoliert und mit Teppich ausgelegt. In der Mitte, direkt vor der Scheibe, stand das Mikro. An der Wand gegenüber der Tür stand ein kleines Sofa mit einem Abstelltischchen daneben. Alles in allem recht gemütlich. Als erstes gab er mir den Text und bat mich doch ein paar mal zu versuchen den Text zu singen. Er verbesserte meine Fehler und es dauerte auch nur etwa zehn Minuten eh ich den Song, textlich wie auch gesanglich, konnte. Wir traten vor das Mikro und Bert gab mir ein paar Kopfhörer die ich mir aufsetzen sollte um die Instrumente hören zu können. Ich tat wie mir geheißen und auf ein Zeichen hin, spielte Quinn die Musik ab und Bert und ich begannen zu singen. Zu meiner Verwunderung klappte das recht gut mit uns beiden und wir alberten zwischen den Aufnahmen immer rum. Schubsten uns, prügelten uns ein wenig und waren eigentlich nur am Lachen. So ging es eine ganze Weile, bis die Jungs der Meinung waren, wir hätten jetzt alle Aufnahmen von uns beiden zusammen und das wir jetzt die Einzelaufnahmen beginnen wollen. Ich kam mir komisch vor. „Meint ihr das pack ich?“ Ich war total verunsichert, mit sowas kannte ich mich einfach nicht aus. „Ja klar, wenn nich du wer dann ?!“ Sie setzten ja echt viel Vertrauen in mich und das wollte ich natürlich nicht enttäuschen also begann ich meine Parts zu singen und konnte an den Gesichtern der vier Jungs sehen, dass es ihnen gefiel. Das war etwas was mir verdammt viel Spaß machte und wobei ich mich richtig auspowern konnte.

Ich weiß nicht mehr wie lange ich vor diesem Mikro gestanden habe und gesungen, aber irgendwann meinten die Jungs das wir fertig seien. Ich war etwas verwirrt. „Was denn, schon?“ „Ja, tut mir leid. Komm her, hörs dir an.“ Bert lächelte freundlich und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür, woraufhin ich durch diese wieder zu den Jungs ans Mischpult trat. Mir klappte die Kinnlade runter als sie das Tape abspielten? „Ey wollt ihr mich verarschen, das is doch nich meine Stimme?!“ „Doch isses!“ Das klang total professionell was da aus den Boxen schallte und richtig gut. Ich mein Berts Parts sind eh geil, aber meine klangen auch gut. Ich musste mir den Song einfach immer und immer wieder anhören. Nach etwa dem achten Mal hören, begannen die Jungs sich echt einen Spaß daraus zu machen, meinen fassungslosen Gesichtsausdruck zu beobachten. „Aber Jungs....irgendwie fehlt da was...wo is denn da mal ne zweite Gitarre?“ Sie stutzten. „Ja natürlich, uns fehlt ja auch der zweite Gitarrist.“ „Och schade. Da fehlt nämlich noch son...ach kann ich nich erklärn, hat mal wer ne Gitarre für mich?“ Die Verwirrung wurde größer, aber Quinn stand auf und bedeutete mir, mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. Auch der Rest der Truppe schloss sich uns an und wir betraten einen weiteren Aufnahmeraum in dem sich die ganzen Instrumente befanden. Quinn gab mir eine Gitarre, welche an einen Verstärker gelehnt stand und ich schloss sie an eben diesen Verstärker an. Ich spielte eine kleine Bridge und sang dazu und erntete dafür weitere erstaunte Blicke. „Du spielst auch noch Gitarre?“ Bert überschlug sich fast so aufgeregt war er. „Naja, son bisschen halt ne.“ Sie warfen sich vielsagende Blicke zu. „Du Chem sag mal, weißt du eigentlich schon wie du deine Zukunft so gestalten möchtest?“ Was soll denn die Frage jetzt bitte? „Ähh....nein?“ „Könntest du dir vorstellen...vielleicht...in näherer Zukunft...in...einer Band zu spielen und zu singen?“ Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. War das jetzt ein Angebot ob ich...nein das kann nich sein...unmöglich...d-ddas...OMG...ich bei THE USED ???? Ich stand wie versteinert da. „Also ich glaub nämlich, dass ich für uns alle spreche...wenn ich dich frage ob du´s nich eventuell mal bei uns in der Band versuchen würdest?!“ Er meint tatsächlich das was ich denke, was soll ich nur sagen?! Okay, ich würd verdammt gerne in ner Band spielen und dann noch bei the Used, WOW, aber wie denkt Gerard darüber? Würde er das gutheißen, immerhin ist er ja mit Bert zerstritten. Aber warte, ich bin ja gar nicht mit ihm zusammen...oder etwa doch? Oh man, ich bin verwirrt. „Ja klar, gerne.“ Die Worte purzelten einfach so aus meinem Mund. Ach du meine Güte, hab ich das jetzt wirklich gesagt?! „Echt? Das is ja geil, darauf gehen wir jetzt erstmal anstoßen, okay?“ er blickte sich an und alle nickten zustimmend und strahlten übers ganze Gesicht. „Also an mir solls nich liegen Jungs, dann mal los!“ Das ließen sie sich natürlich nicht zweimal sagen und schon standen wir wieder im Fahrstuhl, auf den weg nach unten, wo ein Taxi bereits für uns bereitstand. Bert sagte dem Fahrer, dass er uns zu irgendeinem angesagten Club fahren solle, wo man ordentlich Party machen könne und der Wagen setzte sich in Bewegung.

Ich wusste noch immer nicht, was ich von der ganzen Sache halten sollte. Okay, ich liebe es zu singen und Gitarre zu spielen und auf der Bühne zu stehen, während die Fans vor dir kreischen und jedes Wort mitsingen ist echt ein hammergeiles Gefühl, aber würde ich der Sache standhalten? Und wie sag ich es Gerard und den anderen Jungs? Und Nicole? Und meiner Familie? Es ist ja nicht nur das ich dann Bandmitglid bin und mein altes Leben nebenbei trotzdem noch behalten kann, das wird kaum möglich sein. Vermutlich werde ich die Schule abbrechen müssen und nach Amerika zu den Jungs ziehen und ich werde sie auf Tour begleiten...das versteht sich ja von selbst. Ich spürte einen Ellenbogen in meiner Seite und blickte auf in Quinns Gesicht „Alles okay mit dir kleines? Du bist so in Gedanken versunken, bereust du deine Entscheidung etwa schon?“ Er flüsterte, sodass nur ich ihn hören konnte. „Nein, schon okay...ich...naja...versuche mir gerade vorzustellen wie ich das meiner Mum erklären soll und überhaupt allen...besonders Gerard wird das glaube ich nicht gefallen...“ Er runzelte die Stirn „Gerard? Was hat der denn damit zu tun?...läuft da etwa was zwischen...dir und ihm?“ Gute Frage. Lief da was zwischen mir und Gerard? Ja, definitiv...aber was? Waren wir zusammen? Ich konnte mir diese Frage noch immer nicht beantworten, sollte es aber langsam können. Ich versuchte Quinn mit der Antwort ein wenig auszuweichen. „Naja...sagen wir mal so...wir haben uns geküsst und von meiner Seite aus sind Gefühle da, nur wie er darüber denkt weiß ich noch nich genau...da er mich aber zum wiederholten Male geküsst hat...denke ich...das sich da schon was entwickeln könnte!“ Es war das erste Mal, dass ich die Tatsachen wirklich zusammengefasst hatte und jetzt klang es auch irgendwie tatsächlich danach als hätte er Interesse an mir. Diese Erkenntnis traf mich vollkommen unvorbereitet. Quinn lächelte mich nur an „dann würd ich sagen, dass die Chancen für euch beide nicht schlecht stehen, denn auch ich kenne Gee gut genug um zu wissen, dass er eine Frau nich einfach nur aus einer Laune heraus küsst...und ich denke du solltest ihm gleich erzählen, dass du in unserer Band bist, nicht das es später zu irgendwelchen Verwicklungen führt.“ Er hatte natürlich recht und es baute mich auch total auf, dass er der Meinung sei, ich hätte Chancen bei Gerard. Allein die Vorstellung brachte mich zum schmunzeln. Ich das kleine, normale Mädel vom Dorf und der urst geile ‚Teenieschwarm‘ und Sänger meiner absoluten Lieblingsband. Früher hab ich ihn angehimmelt wegen seinem Talent, seinen Texten, all dem was er verkörperte und natürlich wegen seinem äußerlichen auch und jetzt hab ich ihn geküsst und komme vielleicht mit ihm zusammen.

Das Auto hatte vor einem Club gehalten und überall standen Menschen an um reinzukommen. Als wir vor dem Eingang auftauchten wurden wir sofort an den anderen vorbei in den VIP-Bereich des Clubs geführt. Bert bestellte erst einen Sekt für uns alle und schon stießen wir auf meinen Einstieg in die Band an. MEINEN Einstig bei THE USED. Diese Worte formten sich in meinem Kopf immer und immer wieder. Die Vorstellung war einfach zu geil und gleichzeitig auch irgendwie erschreckend. „Ey Chem, komm lass uns ne Runde tanzen!“ Ich hatte gar keine Zeit darauf in irgendeiner Weise zu reagieren, da wurde mir auch schon mein Glas aus der Hand genommen und Bert zog mich auf die Tanzfläche. Wir tanzten bestimmt mehrere Stunden lang ohne uns zwischendurch auszuruhen, nur um was zu trinken bewegten wir uns ab und an mal kurz zum Tisch der anderen zurück. Mittlerweile war es etwa gegen drei Uhr am Morgen und ich war total fertig. Wir standen gerade wieder am Tisch um noch einen Schnaps zu kippen. „Sagt mal junggs wolln wa nisch langsam ma na hausche fahrn, isch bin todal blau...un müde...“ Glücklicherweise waren die Jungs der gleichen Meinung und so schwankten wir alle zum Ausgang und winkten uns ein Taxi ran, welches uns zum Hotel fahren sollte. Zum Hotel? Dann werde ich Gerard heute gar nicht mehr sehen, beziehungsweise es war ja schon der nächste Tag also eigentlich...ich will bei ihm sein. In seinen Armen liegen, seine zärtlichen Berührungen auf meiner Haut spüren und ihn einfach nur um mich haben...ich liebe ihn doch.

Oh mein Gott, hatte ich das wirklich gerade gedacht? Ich liebe ihn? Ja...ja das hatte ich....und nun, hatte ich es mir auch endlich eingestanden!

Singing? THE USED ? What the fuck ?!

<<Gerard»

Ich wachte allein in meinem Hotelzimmer auf und blickte mich um. Keine Chem. Wo war sie nur? Ich hätte sie so gerne in meiner nähe gehabt. Den ganzen abend habe ich darauf gewartet das sie zurück kommt, als ich auf der Bühne stand hab ich gedacht ‚naja wenn du nachher runter kommst von der Bühne, wird sie sicher schon im Backstegebereich auf dich warten‘ aber nein, sie ist nicht aufgetaucht. Es hat ewig lange gedauert eh ich eingeschlafen bin, weil ich mir so lange den Kopf darüber zerbrochen habe wo sie denn sein könnte. Warum wollte sie es mir nicht erzählen?
 

Mein Kopf drohte bei all diesen Gedanken überzuschäumen. Ich sollte erstmal nach unten gehen und einen Kaffee trinken. Dann würde es mir sicher besser gehen. Gute Idee. Ich zog mir eine Hose und ein Hemd an und schon begannen meine Beine, mich fast automatisch, den Flur entlang, Richtung Fahrstuhl, zu tragen. Ich fuhr bis nach unten und als die Tür sich öffnete war ich erstaunt Brian und Frank schon dasitzen zu sehen. Ich ging auf die beiden zu „Was hat euch denn so früh aus dem Bett geholt?“ Beide schauten mich nur an und begannen dann rumzudrucksen „Ähm...naja...wir...“ „Wir warten auf Chem!“ Brian wusste doch aber wo sie war und das sie vermutlich woanders übernachten würde, hatte er doch auch vermutet, warum also wartete ER? „Kannst du mich jetzt endlich aufklären wo sie überhaupt ist?“ Brian schüttelte den Kopf und Frank blickte betreten zu Boden, er schien es also auch zu wissen mittlerweile. Na toll. „Setzt dich erstmal hin und trinke einen Kaffee mit uns und dann wird sie dir nachher sicher alles erzählen...“
 

Gesagt, getan. Ich setzte mich und vertiefte mich in eine Zeitung, trank meinen Kaffee und aß mein Frühstück. Nach und nach tauchten auch die anderen auf und gesellten sich zu uns. Und Brian begann uns den heutigen Plan mitzuteilen. Interviews, Fotos und abends auf die Bühne...also alles wie immer. Bob und Nicole waren die letzten die zu uns gestoßen waren und Nicole schien auch jetzt erst das Fehlen ihrer Freundin zu bemerken. „Wo ist denn Chem?“ Ich wollte gerade antworten, als sie aufstand „Ach da is sie ja.“ Ich wollte auch aufstehen und ihr entgegengehen, aber...sie war nicht allein...sie war in Begleitung von...Bert und Quinn. Mir stockte der Atem, was bitte sollte denn das jetzt? Die beiden mussten sie stützen. Sie sah aus als hätte sie eine durchzechte Nacht hinter sich. Nicole redete kurz mit den beiden Jungs und nahm ihnen Chem ab, woraufhin die beiden nur aus der ferne grüßten und dann wieder gingen. „Komm kleines, du siehst ja schrecklich aus, was is denn passiert?“ Nicole setzte Chem behutsam auf ihren Platz. „Kaffee...ich brauch nen Kaffee...und ne Kopfschmerztablette...!“
 

«Chem»

Kurze Zeit später, hatte ich ein Glas in der Hand, in welchem sich gerade ein Aspirin auflöste. Ich trank es leer und spürte die kalte Flüssigkeit meinen Hals hinablaufen. Ein sehr angenehmes Gefühl. Nach einer Tasse Kaffee und einem leckeren Marmeladenbrötchen war ich dann auch endlich so weit wieder ordentlich reden zu können und mich wach und einigermaßen fit für den Tag zu fühlen. Ich sah Gerard seinen fragenden Blick und stand auf. „So ihr lieben, ich wird mich jetzt erstmal frisch machen gehen.“ Ich zwinkerte ihm unauffällig zu und ging in Richtung Fahrstuhl. Ob er den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hat? Ich betrat den Fahrstuhl und bemerkte eine Person hinter mir. Gerard. Ich drehte mich zu ihm um und lächelte ihn an. Wie er so da stand...einfach zum verlieben. „Sagst du mir jetzt wo du warst?“ Ich legte beide Hände auf seine Schultern und nährte mich seinem Gesicht. „Ja, gleich wenn wir oben sind, okay?“ Er nickte kaum merklich und kam mir ein Stück entgegen. Unsere Nasenspitzen berührten sich und seine grünen Augen blickten in meine. Unsere Lippen fanden schließlich den Weg zueinander und berührten sich. Wieder fühlte es sich an als würde in meinem Körper ein Feuerwerk stattfinden, welches mit einem starken kribbeln im Bauch begann und sich den Weg in absolut jeden Winkel meines Körpers bahnte.
 

Der Fahrstuhl kam zum halten. Ich wollte diesen Kuss eigentlich nicht beenden, aber wir konnten ja nicht ewig hier stehenbleiben. Gerard schien ähnlich zu denken, denn auch er machte nicht die anstalten irgendwas an der bestehenden Situation zu ändern. Ich hörte ein Räuspern aus der Fahrstuhltür „ Schatz, wir alten Leute werden wohl die Treppe nehmen müssen, der Fahrstuhl ist belegt.“ Es war die Stimme eines alten Mannes, der seinen Unmut kundtat. Gerard rollte genervt mit den Augen, was der Alte ja nicht sehen konnte, weil Gee mit dem Rücken zu ihm stand und ich konnte mir ein lachen nicht verkneifen. Wir stiegen beide lachend aus dem Aufzug und ließen das Pärchen einsteigen. „Das man aber auch nirgendwo ungestört sein kann...“ Ich öffnete meine Zimmertür, „doch können wir...im Zimmer.“ Ich zwinkerte ihm wieder zu und beide betraten wir das Hotelzimmer. Die Tür schlug hinter uns zu. Ich spürte zwei Hände an meiner Tallie und Gerard´s Atmen in meinem Nacken. „So erzählst du mir nun endlich warum ich die ganze Nacht auf deine Anwesenheit verzichten musste?!“ Ich schien nicht drum herum zu kommen. Zögernd öffnete ich den Mund „ähm...setz dich erstmal hin.“ Wir setzten uns beide aufs Sofa und er schaute mich ein wenig verwirrt an. Vermutlich dachte er jetzt kommt irgendwas schlimmes, aber wer weiß, vielleicht fasst er es ja als solches auf. „Lass mich bitte erst alles erzählen und sag dann deine Meinung dazu, okay?“ Er nickte, also begann ich zu erzählen. „Bert rief bei Brian an, weil er nach jemandem suchte mit dem er einen Song aufnehmen könne und Brian war der Meinung ich hätte die richtige Stimme dazu, also waren wir gestern abend zusammen im Studio und haben einen Song, zusammen mit den anderen Jungs von The Used, aufgenommen. Danach fand ich würde eine zweite Gitarre noch gut in den Song passen, da der zweite Gitarrist ja ausgestiegen is, fehlte diese ja nun. Bei dieser Gelegenheit stellte Bert fest, dass ich nich nur singen sondern auch spielen könne und die Jungs fragten ganz unverhofft ob ich nich in die Band möchte...naja...und...ohne viel drüber nachzudenken...“ „...hast du ja gesagt...“ beendete er meinen Satz und blickte etwas pikiert zu Boden. „Ja das hab ich...danach haben wir darauf noch angestoßen...deshalb mein kleiner Absturz vorhin...“ Kurze Zeit herrschte Schweigen. „Ich weiß nicht ob es eine gute Idee war zuzusagen, weil ich weiß das du davon nicht so begeistert bist wenn deine...Freundin?...bei the Used spielt?!...aber...ich würde es sehr gerne ausprobieren und wenns nich klappt dann...aber ich will dich...“ „Nein!“ Nein? Was nein? Ich schaute ihn fragend an. „Nein, bitte nimm keine Rücksicht auf mich...du möchtest es gerne machen, ich steh dir da nich im Weg, das möchte ich nicht und das kann ich auch nich...dazu...bist du mir zu wichtig...als das ich dir irgendwas kaputt machen will!“ Er legte mir eine Hand an die Wange und strich eine Träne weg, die gerade mein Kinn hinablaufen wollte. Er nahm mich in den Arm und wieder konnte ich seine weichen Lippen auf meinen spüren. Wir sanken zurück in die Kissen des Sofas und genossen einfach nur den Moment. Einen Moment in dem nichts zwischen uns steht, alles gesagt ist und wir beide wissen wie es mit UNS steht. Darauf hatte ich gewartet. Es war so wunderbar ihn bei mir zu haben.
 

Mein Handy klingelte und ich blickte auf die Uhr darauf „Fuck, wir haben nur noch zehn Minuten bis wir los müssen!“ Ich stand auf und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen „Ich muss noch kurz duschen, wartest du, oder gehst du schon runter?“ Er warf mir so einen ‚ich kann auch mitkommen wenn du willst ?!‘ - Blick zu und ich musste wieder schmunzeln. Er schien zu erraten was ich dachte „jaja, schon okay ich geh rutner und sag das du noch ein paar Minuten brauchst...“ Ich ging zur Badezimmertür und zwinkerte nochmal in seine Richtung „...das hab ich nicht gesagt.“ Ich war gespannt wie er reagieren würde. Ich ging ins Bad und zog mich bis auf die Unterwäsche aus, als ich bemerkte wie sich die Tür hinter mir wieder öffnete und sich ein paar Arme um meinen Körper schlangen. „Na, doch umentschieden?“ Er blickte mir tief in die Augen „Nein, ich wollte nur sichergehen das ich die ganze Sache eben nich geträumt hab...alles andere...klären wir später!“ Ein schelmisches grinsen von ihm und einen kurzen Kuss und schon verließ er das Bad wieder und ich hörte auch die Tür des Zimmer zuknallen.
 

Ich stieg unter die Dusche und ließ das Wasser auf mich niederprasseln. Es war so ein schönes Gefühl zu wissen, dass nun alles in Ordnung ist zwischen mir und ihm und das ich den Job in der Band würde machen können. Allein die Vorstellung, dass ich...in einer Band...als Sängerin...und Gitarristin...WOW! Ich stellte das Wasser aus und Zog frische Klamotten an, wir wollten ja zum nächsten Termin. Mein Zeug musste ich sorgfältig in meinem Koffer verpacken, da wir ja heute den nächsten Flieger nach wo auch immer nahmen. Ich schaute nochmal kurz durch, ob ich auch ja nichts vergessen hatte und begab mich dann wieder zu den anderen. Sie erwarteten mich schon. „Hast du deine Sachen gepackt? Die werden gleich abgeholt und schon zum Flughafen gebracht.“ Ich nickte nur und schon scheuchte Brian uns wieder vor sich her doch endlich aus dem Knick zu kommen und in das Auto zu steigen.
 

«Frank»

Gerard kam mit einem breiten Grinsen aus dem Fahrstuhl. Hatte er es etwa endlich geschafft mit ihr zu reden und zu dem Ergebnis zu kommen, von dem wir schon alle vorher gesagt hatten das es was wird? Mit Sicherheit. Er setzte sich neben mich und hörte gar nicht wieder auf zu grinsen. Brian blickte auf seine Armbanduhr „wo bleibt Chem denn?“ „Sie kommt gleich, sie muss nur schnell noch duschen gehen und sich anziehen...“ Brian zog eine Augenbraue hoch „aja...sie wurde wohl...aufgehalten.“ Ein lächeln umspielte seine Lippen welches Gerard erwiderte. Ich liege mit meiner Vermutung also richtig, wie schön. Hatte ja auch lange genug gedauert.
 

Etwa zehn oder fünfzehn Minuten später kam eine ebenso glückliche Chem aus dem Fahrstuhl gestiegen und gesellte sich zu uns. „Also Jungs, wir können!“ Das war das Zeichen auf das Brian gewartet hatte und schon verließen wir das Hotel und stiegen in einen großen Wagen der uns zu einem Radiosender brachte. Dort angekommen wurden wir sofort mit Fragen, des Moderators, bombadiert, welche Gerard, heute um einiges gelassener als sonst, beantwortete. Es schien ihm richtig gut zu gehen, jetzt wo es endlich offiziell ist.

Nach dem Interview fuhren wir direkt zum Flughafen. Gerard und Chem waren die ganze Zeit am rumturteln, man war das süß. Bei dieser Gelegenheit fiel mir auch das erste Mal auf, das Chem und Nicole ja nicht mehr so viel miteinander redeten, irgendwas schien da vorgefallen zu sein. Vielleicht hatten sie sich auch nur voneinander entfernt, weil sie jetzt beide in Beziehungen waren. Ach eigentlich ging mich die ganze Sache ja gar nichts an.
 

Alles ging total routienemäßig weiter. Wir flogen zum nächsten Termin, begaben uns dann zum Soundcheck in die Halle, gaben danach Interviews, dann abends der Auftritt, danach in Hotel oder in den Bus zum pennen. Und dennoch war alles irgendwie anders als sonst. Chem war da und brachte immer irgendwie Spaß mit sich. Die Tage vergingen weiterhin immer weiter nach Plan und wir hatten jede Menge zu lachen.
 

Es war wieder einer dieser Tage. Bob und Nicole waren, wie eigentlich immer, irgendwohin verschwunden und Mikey saß neben mir auf dem Sofa im Backstegebereich und spielte mit seinem Sidekick. Gerard und Ray diskutierten über irgendwas und ich hing in meinen Gedanken fest. Meine Gedanken an Chem. Ich hatte sie mit Gerard quasi zusammengebracht, sie einander vorgstellt und es ist wunderbar, dass sie hier bei uns herumwirbelt. Ich mochte gar nicht daran denken wie es hier weitergeht, wenn sie in zwei Tagen wieder nach Hause fährt. Uns wird hier eine Menge Ablenkung fehlen und ihre Scherze, welche sie die ganze Zeit mit uns machte. Auch Gerard wird nicht sehr erfreut sein. Vermutlich hat er total vergessen, dass sie uns ja bald für eine ganze Weile verlassen wird...oder er verdrängt es, denn man merkt ihm nichts an. „Sagt mal Jungs, die Mädels werden uns ja Sonntag verlassen, sollten wir ihnen nich irgendwie nen Abschiedsgeschenk machen oder ne kleine Party oder so?“ Gee und Ray verstummten in ihrem Gespräch und Mikey lugte mich, über sein Sidekick, an. Die Situation bot sich an, da Chem grade etwas zu trinken organisieren war und Brian uns nicht triezte, da er die Reporter für unseren nächsten Termin herlotzte. „Bin ich dabei!“ , kam es wie aus einem Munde von Gerard und Mikey „und was nun, Party oder Geschenk? Ich wäre ja für ne kleine Party, so nur wir alle, nen freien Abend und nettes beieinander sitzen oder so...“ Rays Vorschlag klang gut fand ich. Ein zustimmendes Nicken der anderen zeigte mir, dass sie gleicher Meinung waren. „So dann muss das nur einer von euch Brian erklären!“ Das hätte ich nicht zu laut sagen sollen...“Was willst du mir erklären Frank?“ Das sowas aber auch immer an mir kleben bleibt.
 

Das bringt seinen Terminplan durcheinander, ich bezweifle das ihm der Gedanke daran, schon wieder einen Abend frei zumachen, so gefallen wird. „Naja...wir wollen Chem und Nicole eine kleine...sowas in der Art Abschiedsfeier machen...so zusammensitzen, vielleicht Pizzen kommen lassen und so weiter...und bräuchten dafür nun nen freien Abend...“ „Klingt super, machen wa! Kein Problem Jungs...welchen abend wollt ihr das machen?“ Acht Augen waren auf Brian gerichtet und blickten ihn total irritiert an. Ich war so perplex, dass ich gar nichts sagen konnte. „Naja die Mädels fahren am Sonntag , also brauchen wir den Samstagabend!“ Brian lächelte nur „schon so gut wie erledigt...beziehungsweise, eigentlich hab ich den Tag schon letzte Woche so geplant, dass der Abend frei is, weil ich mir dachte, dass sowas kommt!“ Jetzt war ich noch sprachloser als vorher. Die anderen grinsten nur und Gerard viel Brian sogar um den Hals. „Danke, du bist also doch nich nur Sklaventreiber !“ Für diese Aussage fing er sich gleich eine einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf ein und ein ‚Hey ich bin kein Sklaventreiber‘ von Brian. „Als ob ich Chem, unseren Sonnenschein, hier so einfach ohne Verabschiedung gehen lassen würde...was denkt ihr nur von mir ?!“ Ich vernehme irgendwie einen leicht ironischen Unterton welcher uns alle zum Lachen brachte.
 

Die Tür öffnete sich von neuem und, wie es so schön heißt, wenn man vom Teufel spricht, Chem trat ein. „Was gibt es denn hier zu lachen?“ Ich liebe ihren unwissenden, fragenden Blick, welchen sie uns in diesem Moment zuwarf. Der Geruch von Kaffee drang in meine Nase. „Es gibt keinen Kaffee bevor ihr mir nicht sagt was hier so lustig war....“ Sie setzte ihren gekünstelt ernsten Blick auf. Wir konnten ihr unmöglich von der Überraschung erzählen...und nun? Ach ja... „Naja, wir haben nur gerade überlegt was Nicole und Bob derzeit machen beziehungsweise sich rumtreiben....“ Sie runzelte die Stirn und lächelte „ach ja...“ Im Normalfall wäre sie voll drauf angesprungen und hätte mit Scherze gemacht, heute jedoch nicht....da schien tatsächlich etwas vorgefallen zu sein, was sie sehr mitzunehmen schien. „Alles in Ordnung?“ Gerard schien ihre Reaktion auch so aufgefasst zu haben wie ich. Er legte seine Arme um ihre Tallie und blickte ihr in die Augen. Irgendwie wird man bei diesem Anblick schon ein wenig neidisch, Jamia ist so weit weg...sie fehlt mir.
 

«Nicole»

Was sollte das? Ich bin in einer glücklichen Beziehung und will nichts weiter als in seiner nähe sein und sie macht mich so an? Konnte oder wollte sie es einfach nur nicht verstehen? Ich will diese zärtlichen Berührungen nicht mehr missen müssen. Was hält mich denn auch zu hause? Ich in Deutschland und er in Amerika? Das würde ich nicht aushalten, ich werde zu ihm ziehen...egal was Chem davon hält. ‚Handle nicht überstürzt, gib dein Leben nicht gleich so auf...‘ Ich gebe mein Leben nicht auf, ich beginne es erst jetzt richtig. Die Ausbildung abzubrechen ist doch nichts schlimmes und von meinem Eltern wegzukommen finde ich auch nicht unbedingt schlimm...nur das sei es mir so schwer macht ist doch scheiße! Warum kann sie sich nicht einfach für mich freuen, sondern nur alles irgendwie madig reden?!

Das sanfte streichen einer Hand über meinen arm lies mich aus meinen Gedanken hoch schrecken. „Alles Okay süße?“ Bobs wunderschöne strahlend blaue Augen blickten mich fragend an. „Ja...ich musste nur gerade wieder an den Streit mit Chem neulich denken...“ „Nimm´s nicht so schwer, sie ist vielleicht einfach nur eifersüchtig, weil sie sich nicht so einfach von allem lösen kann und nach Jersey ziehen...oder so...das renkt sich schon wieder ein.“ Sein aufmunterndes Lächeln ließ auch bei mir wieder die gute Laune zum Vorschein kommen. Ich legte meinen Kopf wieder an seine Schulter und spürte wie er mich sanft auf die Stirn küsste. Er weiß immer ganz genau was ich brauche, das ist phänomenal, so zärtlich und gefühlvoll und er ist so aufgeschlossen...die paar Wochen die es dauert eh ich zu ihm ziehe werden schrecklich werden. Ich mochte gar nicht daran denken.
 

Bobs Handy begann zu piepen. „Oh, das Interview beginnt gleich, wir sollten zu den anderen gehen...“ Ich wollte jetzt nicht aufstehen, aber uns blieb ja nichts anderes übrig, der Mann hatte ja schließlich einen Job den er ausführen musste und kann sich deshalb nicht vor jedem Termin drücken, nur wegen mir. Wir standen von dem gemütlichen Sofa, im Tourbus, auf und betraten den Parkplatz neben der Halle in der die Jungs heute abend spielen würden. In einiger Entfernung hörte man die Fans schon jetzt kreischen und sich auf das Kommende vorbereiten. Nach wenigen Minuten betraten wir den Raum, hinter der Bühne, in welchem sich schon die anderen Bandmitglieder und Brian und Chem und ein Reporter befanden.
 

«Chem»

Bob und Nicole betraten den Raum. Das sie sich auch immer rumtreiben mussten, das Interview sollte schon vor etwas mehr als zehn Minuten beginnen. Ich setzte mich etwas abseits um den Reporter nicht auf irgendeine Beziehung zwischen mir und Gerard aufmerksam zu machen. Das würde nur unangenehme Fragen und viel Rummel bedeuten. Brian saß neben mir und Nicole nahm sich einen Stuhl und ließ sich auf der anderen Seite von ihm nieder. Sie war mir immernoch böse, dann ich meine Meinung dazu gesagt habe und die nunmal nicht so positiv war wie sie es gerne gehabt hätte. Dabei versuche ich doch nur realistisch zu sein und ein wenig weiter zu denken. Beziehung und zusammenziehen ist ja gut und schön, aber sie lässt ihre Familie hinter sich zurück und bricht ihre Lehre ab. Im Endeffekt ist es ja ihre Entscheidung, aber ich würde mir das halt einfach gut überlegen. Sie hat ja nichts bei der ganzen Sache gewonnen, falls die Beziehung mal in die Brüche geht. Dann steht sie da, ohne abgeschlossene Ausbildung und ohne Rückendeckung ihrer Eltern, weil diese vielleicht noch verletzt sind wegen ihrem plötzlichen, überstürzten Auszug. Ich werde mich da jetzt nicht nocheinmal einmischen, ist ja ihr Leben. Plötzlich klingelte ein Handy. Der Reporter verstummte und schaute sich zu mir um. Ich hatte noch gar nicht realisiert, dass es sich um mein Telefon handelte. Erst als Brian mir, mit dem Ellenbogen, in die Seite stubste und mir ein ‚willst du nicht rangehen‘ entgegen flüsterte, reagierte ich und nahm ab. Es war Bert seine Stimme die am anderen Ende zu hören war. Ich verließ den Raum um das Interview nicht zu stören. „Hey kleines, wir haben morgen mittag einen Auftritt bei TRL und wir würden dich dort gern offiziell als neues Bandmitglied vorstellen, meinst du, du schaffst es auch hinzukommen?“ Ein Auftritt bei TRL ?! Oh mein Gott, livefernsehen und ich mittendrin. Na das kann was werden. „Ich werds versuchen, ich frag erstmal Brian was er dazu sagt und ruf dich dann nachher nochmal an, okay?“ „Klingt super, wir würde uns riesig freuen und die Fans sich sicher auch! Bis morgen dann also, bye!“ Er legte auf. Hmm, ich weiß nicht was ich davon halten soll. Okay, es ist schon geil jetzt in der Band zu sein und das die Jungs mich quasi ‚der Welt vorstellen‘ wollen, aber live bei TRL? Ich hab doch keinerlei Ahnung davon wie man sich da so benimmt und wie man Interviews führt und alles. Mein Herz pocht schon jetzt schneller als üblich, allein bei dem Gedanken daran, wie soll das dann erst werden, wenn es soweit ist ?!
 

«Brian»

Die Tür öffnete sich und Chem kam wieder rein. Das war ein recht kurzes Telefonat, wer wohl dran war? Sie setzte sich wieder auf ihren Platz neben mich. „Du Brian, kann ich morgen rüberfliegen zu den Jungs? Sie haben nen Auftritt bei TRL beziehungsweise wir haben einen Auftritt, sie hätten gerne das ich dabei bin, weil sie mich wohl den Fans vorstellen wollen und halt offiziell machen wollen das ich neues Bandmitglied bin...“ Morgen? Ach du Schande, morgen abend sollte doch die Abschiedsparty steigen, das schafft sie doch gar nicht pünktlich oder doch? Sie muss! „Ähm...unter der Bedingung, dass du noch am gleichen Tag zurück kommst...wenn das geht?“ Sie runzelte die Stirn. „Naja, der Auftritt ist um halb fünf, geht bis etwa halb sechs und dann noch der Rückflug...ich würde sagen, wenn alles klappt, später Abend...“ Naja, besser später als gar nicht. „Fliegst du dann heute schon, oder morgen Vormittag?“ „Ich würde sagen, am besten noch heute, oder?“ Ich blickte zu Gerard, er schien zu versuchen, zu hören, was wir sagen. „Das gefällt ihm sicher nicht so gut, aber an mir soll´s nicht liegen...wenn du morgen fliegst, dann begleite ich dich!“ Ihr klappte fast die Kinnlade runter. „Be-begleiten? Warum das? Die Jungs brauchen dich doch hier?!“ „Ach die kommen auch mal einen Tag ohne mich aus, ich wird alle Anweisungen geben und se in der Halle absetzen und dann können wir los, ich lass mir doch deinen ersten Auftritt nicht entgehen, wo ich doch quasi dafür verantwortlich bin...“ Ich wurde in meinen Erklärungsversuchen unterbrochen, da Chem mir um den Hals viel. Darauf war ich nicht vorbereitet .Als sie wieder von mir abließ, bemerkte ich wie sie sich ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte. „Dankeschön, ich weiß gar nicht wie ich mich für all das bei dir bedanken kann...du hast in diesen zwei Wochen so viel für mich getan...“ „Ach das stimmt doch gar nicht...ich hab nur das getan was ich am besten kann...vermitteln und Talente fördern..“ Ihr lächeln erwärmte echt mein Herz, fast wäre mir auch eine Träne aus dem Auge gequollen, aber ich konnte sie gerade noch so zurückhalten.
 

Der Rest des Tages verlief ohne weitere Probleme...das Interview lief gut, die Show abends auch und es gab auch kein gemurre, weil die Nacht wieder im Bus verbracht wurde. Am nächsten Morgen stand ich ein wenig früher auf. Chem war seltsamerweise schon wach. „Alles okay? Warum liegst du nich im Bett und ruhst dich noch aus?“ Ein Blick von ihr genügte mir als Antwort... „so aufgeregt?“ Sie nickte, „Danke das du mitkommst Brian, ich glaub ich würd das sonst nich durchstehen....“ „Wie gesagt, kein Problem...nur müssen wir den Jungs Bescheid sagen...oder hast du Gerard schon vorbereitet?“ Kopfschütteln. „Na dann wird ich sie jetzt erstmal wecken, is Kaffee schon gekocht?“ Sie nickte. Sie scheint verdammt aufgeregt zu sein, so ruhig und maulfaul hab ich sie ja noch nie erlebt. Ich schnappte mir den Wecker und ging zu den Schlafkabinen der Jungs, „Aufstehen ihr Schlafmützen, gibt viel zu tun heute!“ Aus allen Richtungen hörte man nur Rumgebrumme und Genörgel, von wegen ‚es is doch noch so früh‘ und ‚Sklaventreiber‘. Nach und nach kam einer nach dem anderen aus seinem Bett gestiegen und kroch erstmal mit noch halb geschlossenen Augen an den Tisch um eine Tasse Kaffee zu trinken. Nachdem alle einigermaßen Wach waren konnte ich ihnen auch die Heutigen Pläne zumuten. „Also Jungs, in ner Stunde steht das erste Interview des heutigen Tages an und alles andere steht, inklusive Zeit und Ort, auf diesem Zettle hier, den ich sicherheitshalber für jeden für euch kopiert hab, weil einige von euch ja doch ein wenig schlampig sind...“ Frank fühlte sich sofort angesprochen. „Nich schlampig...ein bisschen vergesslich vielleicht aber nicht schlampig...“ Ich gab die Zettel aus und jeder las was darauf alles stand. „Man da haben wir heut ja wieder eine Menge zu tun...“ murmelte Ray. „Warum gibt’s eigentlich Zettel? Du bist doch dafür verantwortlich das wir überall ankommen?!“ Wie auf Befehl, richteten sich die Augen aller fünf Jungs auf mich. „Weil ich heute nicht da sein werde... in zwei Stunden geht unser Flieger.“ Kurzes schweigen. Frank runzelte abermals die Stirn „UNSER Flieger?“ „Ja, der von mir und Chem!“ Gerard schaute seine Freundin fragend an. „Bert will mich heute den Fans vorstellen...wir haben einen Auftritt bei TRL.“ Ray, Bob und Mikey klappte die Kinnlade runter. Sie wussten ja noch gar nichts davon, dass Chem jetzt bei The Used ist. „Seit wann weißt du das schon, warum hast du mir nichts gesagt?“ Sie setzte sich auf seinen Schoß. „Erst seit gestern...entschuldige das ich dir nichts gesagt habe, aber ich wollte nicht das du dir wieder die halbe Nacht Gedanken darüber machst.“
 

Nachdem das geklärt war trank jeder seinen Kaffee und machte sich für den Tag fertig. Gerard trat an mich heran. „Du Brian, kannst du mir einen gefallen tun?“ Ich nickte. „Was denn für einen?“ „Könntest du ein Auge auf sie haben...oder besser noch zwei?...Ich möchte nicht das Bert sie irgendwie angräbt oder sonstiges...und bring sie mir bitte so schnell wie möglich zurück...es ist ja unser letzter Abend...“ Die letzten Worte murmelte er kaum hörbar vor sich hin. „Ja klar!“ Ich nickte ihm verstehend zu und er entfernte sich wieder.
 

Wir setzten uns in ein Taxi und ließen uns zum Flughafen fahren. Hoffentlich schaffen die Jungs das einen Tag ohne mich...

Am Airport angekommen wurde unser Flug auch schon ausgerufen und wir beeilten uns den richtigen Aufgang zu finden. Wir plumpsten in die Sitze und schon wenige Minuten später rollten wir auf die Startbahn. „Das war aber knapp...“ Chem reagierte überhaupt nicht...sie spielte nur ungeduldig an Armband rum, welches sie immer trug und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Sie machte den Eindruck als hätte sie ein wenig Flugangst, was mir bisher bei all den anderen Flügen überhaupt nicht aufgefallen war.

„Brian? Wie soll ich mich denn in dem Interview verhalten?...ich mein...ich hab sowas ja noch nie gemacht und dann gleich live im TV...“ Das waren die ersten Worte die sie, seit wir vom Tourbus aus losgefahren sind, gesprochen hat. „Ach das ist gar nicht so schwer...“ Ich gab ihr kurz ein paar Anweisungen, dass sie nicht nervös zu sein braucht und eh Bert und die anderen mehr reden werden und sie auch unterstützen, wenn sie unsicher ist. Dies schien sie etwas zu beruhigen.
 

In New York angekommen nahmen wir uns ein Taxi und fuhren ersteinmal in das Hotel, in welchem die Jungs uns erwarteten. Kaum verließen wir den Fahrstuhl, in einem der oberen Etagen, kam uns Quinn auch schon entgegen „ da bist du ja endlich...Brian ich wusste gar nicht, dass du sie begleitest, sind die MCR Jungs auch hier?“ „Na ich kann dich meinen kleinen unerfahrenen ‚Schützling‘ nicht so einfach allein sowas durchstehen lassen und sie mit euch verrückten allein lassen...“ „Keine angst, ich hätte schon auf sie aufgepasst“, zwinkerte er mir zu, wobei er das ‚ich‘ besonders betonte. Chem wusste nicht was sie zu all dem sagen sollte und schien noch nicht so ganz mit der ganzen Sache klarzukommen. Wir folgten Quinn in eine der Suiten, wo auch die anderen drei Jungs schon warteten. Alle vielen ihr zur Begrüßung erstmal um den Hals und redeten ihr gut zu, was Chem sichtlich zu beruhigen schien und ihr auch wieder ein entspanntes Lächeln entlockte.
 

„Und Bruderherz du bist mitgekommen um Chem zu unterstützen?“ „Ja natürlich...und um aufzupassen das du deine Griffeln von ihr lässt!“ Obwohl ich lächelte und ihm zuzwinkerte wusste er ganz genau, dass es mein Ernst war. Soweit so gut. Nach einigen weiteren Vorbereitungen und der Absprache, welche Songs sie denn spielen werden, verließen wir das Hotelzimmer auch schon wieder und fuhren zu den TRL Studios. Es war ein großes Studio in welches viele Fans passten...auch draußen auf der Straße konnte man die Auftretenden beobachten und hören. Außerdem war es Live TV, was für Chem natürlich alles neu war, aber ich denk sie wird das schon packen. Nach einem Soundcheck und einer kurzen Probe, mussten sie auch schon wieder runter von der Bühne um erst die Fans reinzulassen. Chems Aufregung kehrte zurück. Ich begann auf sie einzureden ‚das wird schon‘ aber viel half es leider nicht. Seltsamerweise verlief während dem Auftritt alles Problemlos und sie beantwortete alle gestellten Fragen total seriös, als hätte sie nie etwas anderes getan. Naturtalent.
 

«Bob»

Kaum verließen Chem und Brian den Bus, übernahm Nicole quasi ihre Aufgaben indem sie uns sagte was zu tun war und unseren Kaffeebedarf deckte. In einer Pause zwischen zwei Interviews teilten die Jungs mir mit das sie vorhatten für den Abschied von den beiden etwas vorzubereiten, da dies ja nun quasi der letzte Tag war und sie morgen wieder davonfliegen würden. Eine Party für unsere Mädels also. Bisher geplant war, dass der Abend und auch der morgige Vormittag frei waren und das wir uns Pizzen bestellen oder was beim Chinesen oder so und halt nochmal gemütlich beisammen sitzen. Übernachtung im Hotel. Na das klang doch vielversprechend, so hab ich meine kleine wenigstens nochmal für mich bevor ich sie ne ganze Weile nicht sehen werde. Das wird eine harte Zeit werden. Ich hatte den Tag der Abreise voll verdrängt gehabt. Am liebsten wäre es mir wenn es ewig so weitergehen würde. Touren, Spaß auf der Bühne haben und meine Nicole. Aber das war leider wirklich nur eine Wunschvorstellung.

Es traf sich eigentlich ganz gut, dass Chem jetzt nicht anwesend war, weil wir so in ruhe vorbereiten konnten zwischendurch, denn Nicole hatte ja auch genug zu tun. Den Soundcheck hatten wir durch und die Interviews waren auch erledigt, alles was noch kam war die Show in einer halben Stunde und dann müsste Chem ja theoretisch auch wieder zurück sein mit Bert. Den TRL Auftritt haben wir uns nicht angesehen beziehungsweise Gerard und ich haben ihn nicht gesehen. Wir haben für unsere Mädels geplant, außerdem will Gee Bert eh nicht sehen. Er hatte die Vergangenheit noch nicht gänzlich hinter sich gelassen...zumindest nicht was Bert betraf.

It´s hard to say Goddbye

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Back Home ?!

So ihr meine lieben ^^
 

ich hab da mal wieder ein kapitelchen für euch fertig und...naja...es is recht wichtig für den verlauf der gesammten weiteren handlung...denke ich

aber das werdet ihr ja selbst herausfinden xD

freue mich schon auf eure kommis dazu
 

kritik ist überings auch erwünscht und ideen zum weiteren verlauf natürlich auch ;)

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«Chem»

Zwei Wochen sind seit meinem Abschied von Gerard und den Jungs und auch von Nicole vergangen. Sie hat sich seit dem nicht mehr bei mir gemeldet und auch ich nicht bei ihr, ich will ihr Zeit geben über alles nachzudenken, vielleicht versteht sie mich ja irgendwann ein bisschen.

Die Rückkehr in den Alltag war nicht so einfach wie gedacht, zumal meine Gedanken meist weit abschweiften. Wieder zu Hause zu sein war ein komisches Gefühl. Obwohl ich nur zwei Wochen mit auf Tour war hab ich mich trotzdem so sehr daran gewöhnt, dass mir in meinem kleinen Dorf echt die Decke auf den Kopf knallt. Auch der Stress den ich zu Hause hatte, mit dem Freund meiner Mum, ließ mich öfter mal ein Stoßgebet schicken, dass die Zeit doch endlich vergehen solle. Ich wollte nur noch hier weg. Zu Gerard. Und auf Tour mit The Used.
 

Wiedermal saß ich Gedankenverloren im Unterricht und starrte aus dem Fenster. Im Klassenzimmer war still bis auf die Stimme unserer Lehrerin die uns versuchte etwas über Poikilotherme und Homöotherme Tiere zu erklären. Doch niemand lauschte wirklich. Plötzlich raunte das klingeln eines Handys durch den Raum und die Aufmerksamkeit war auf sich gezogen. Alle schauten sich um und keiner wusste woher es kam. Dann hörte es wieder auf. Es dauerte nicht lange und schon begann es von neuem. Unsere Lehrerin schaute sich genervt im Raum um und ihre Augen blieben schließlich auf mir haften. Erst jetzt viel mir auf, dass das klingeln aus meiner Tasche zu kommen schien. Ich holte mein Telefon heraus und drückte den Anrufer weg. Ich konnte Bert seinen Namen auf dem Display lesen. Was er wohl wollte? Er müsste wissen das ich heute in der Schule bin und wenn ich beim ersten versuch nicht rangehe und den zweiten Anruf wegdrücke dann kann er sich ja wohl denken das ich gerade im Unterricht sitze. Verwirrt schaute ich auf mein Handy als dieses von neuem begann zu klingeln und wieder sein Name auf dem Bildschirm erschien. Meine Lehrerin schien wegen dieser weiteren Unterrichtsstörung meinerseits fast zu explodieren „Darf ich kurz telefonieren es ist wichtig...“ warf ich mehr als Aussage denn als Frage in den Raum und ging ran. Noch im rausgehen begann ich zu reden. „Ich sitz im Unterricht, was is denn los? Ist irgendwas passiert?“ Ich betrat den Flur und lehnte mich an die Wand. „Nee nee is alles okay, wir haben nur am Freitag einen Auftritt bei TRL.“ „Ihr habt ständig irgendwo Auftritte bei TRL...“ antwortete ich augenrollend. „Mag ja sein, aber diesmal...hast du auch einen Auftritt bei TRL!“ „Wie soll ich denn zu euch nach...“ erst jetzt verstand ich „Ihr seid in Berlin am Freitag?“ „Japp“ Ich begann vor Freude durch den Flur zu springen. Heute war Montag, also waren es noch vier Tage bis dahin. Eine ganze Woche voller Vorfreude. „Is ja geil, wie lange bleibt ihr? Nur den Auftritt und abends ne Show oder das ganze Wochenende?“ „Wir ham nen freies Wochenende...“ „jehaaaaaaaaaaaaaa!!!“ Wieder begann ich durch die Gegend zu springen „is das geil, is das geil, is das geil...das bedeutet wir machen schön bissl Party zusammen und so weiter ich freu mich so riesig!“ Am anderen Ende hörte ich nur ein belustigtes Lachen von Bert „na klar!...Gut ich will dann mal nich weiter stören, ab in Unterricht mit dir!“ „Bis Freitag dann“ verabschiedete ich mich.

Aus einem der Klassenräume trat eine Lehrerin hinaus auf den Flur und schaute mich verwirrt an. „was is denn hier los? Sollten sie nicht im Unterricht sein?“ Ich nickte ihr von einem Ohr zum anderen strahlend entgegen und betrat dann wieder meinen Klassenraum. Die Lehrerin starrte mich verwirrt an drehte sich dann aber auch wieder um und verließ den Flur.
 

Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und bekam nur fragende Blicke meiner Mitschüler und meiner Freundin Martina neben mir. „Wer wars denn und warum hast du englisch geredet?“ fragte sie mich flüsternd, sodass unsere Biolehrerin uns nicht hören konnte, da der Unterricht noch immer nicht beendet war. „Erzähl ich dir nachher, sonst geht Frau Paul noch an die Decke oder so“ zwinkerte ich ihr entgegen. Die Stunde schlich weiter dahin und überall war nur fragendes gemurmel zu hören, in welchem öfter mal mein Name darin vorkam. Wenn die nichts hatten worüber se sich das Maul zerreißen konnten waren se nicht glücklich. Dieses Verhalten ging mir dermaßen auf den Zünder. Ich saß genervt auf meinem Stuhl und fieberte der Pause entgegen. Ich war so Happy darüber, das musste ich erstmal all meinen Freunden erzählen. Was die wohl dazu sagen würden mich bei TRL zu sehen? Seltsamerweise haben sie die ganze Sache mit meiner Tour mit MCR und dem Einstig bei The Used ja super aufgenommen und mir auch geglaubt und so...und meiner besten Freundin hab ich auch von meiner Beziehung mit Gerard erzählt, die fand das zwar wegen dem Altersunterschied erst komisch, aber freut sich trotzdem für mich. Im Normalfall habe ich mit sowas immer über Nicole geredet, aber...ich werde sie heute anrufen. Hab kein bock mehr auf diese Barriere zwischen uns.

Dies war der letzte Gedanke den ich fassen konnte denn es klingelte zum Unterrichtsschluss. Unten in der Eingangshalle unserer Schule warteten schon meine Freunde auf mich und Martina (meine Freundin die in Bio neben mir sitzt) wollte nun endlich wissen mit wem ich den telefoniert hatte. Ich erzählte meinen Freundinnen von dem Gespräch und bekam von allen seiten nur ein ‚das muss ich mir unbedingt angucken‘ und ‚um welche Zeit läuft das denn?‘ zu hören.
 

Zu hause angekommen schmiss ich meine Schultasche in die Ecke und schnappte mir gleich das Telefon. Ich wählte Nicoles Nummer und kurz bevor ich auf den grünen Telefonhörer drückte hielt ich nochmal inne und musste tief durchatmen. Ob sie rangehen und mit mir reden würde? Ich hoffte es. Ich hoffte es inständig.

Ich hörte wie es klingelte und wartete angespannt auf ihr abnehmen. An der anderen Seite tat sich was „Ja Hallo?“ Ihre Mutter. „Oh Hallo...ähm...hier is Chem...is Nicole da? Kann ich sie sprechen?“ „Ja natürlich, warte ich geb sie dir....Hallo?“ Die Stimme hatte sich geändert und ich konnte vernehmen, dass es nun Nicole war die da sprach. „Ja, hey Nicole, ich bin´s...Chem...“ „Was gibt’s?“ „Ich wollte nochmal mit dir über all das was vorgefallen ist reden...bitte?!“ „Ja...ich bin froh das du dich meldest...“
 

Nach etwa einer Stunde legte ich den Telefonhörer weg. Ich war glücklich. Es war die richtige Entscheidung gewesen nochmal mit ihr zu reden und sie schien es eingesehen zu haben. Sie würde mich am Freitag begleiten und ich freute mich riesig sie wiederzusehen. Das wird total der Spaß. Nicole, die Jungs und ich. Geil.

Und dann auch noch der Auftritt bei TRL und all meine Freunde wollen es sich ansehen, ou man. Hoffentlich verpatz ich das nicht. Ich hab die Jungs seit unserem letzten Gig richtig vermisst. Sie sind mir tatsächlich schon nach so kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Nur Bert geh ich ein bisschen aus dem weg. Er versucht immer mit mir zu flirten hab ich das Gefühl, außerdem findet Gerard das so sicher auch besser wenn ich mich ein wenig von seinem ‚Rivalen‘ fernhalte. Gerard. Er fehlt mir ja so. Nun sind erst zwei Wochen um und ich vergehe vor Sehnsucht. Ich denke viel an ihn. Ich will in seiner nähe sein. Jeden Tag lässt es mir einen heißen Schauer durch den Körper laufen wenn er anruft und ich feststelle das er ähnlich wie ich denkt. Ich liebe ihn. Ich habe noch nie zuvor solche Gefühle für irgendwen empfunden. War er...meine erste...große Liebe? Ob diese Beziehung lange hält? Oder ob es Probleme wegen der Entfernung geben wird? Ich finde es ja schon jetzt schrecklich. Er ist so weit weg und die ganze Zeit unterwegs und trifft so viele Menschen und so viele Fans die ihm zujubeln. Ob er sich auf Groupies einlassen würde? Oh mein Gott, woran denk ich nur?!

Ich schüttelte diese ‚Zukunfts‘ -Gedanken von mir ab und wandte mich gut gelaunt meinen Hausaufgaben zu und hörte nebenbei Musik. Irgendwie musste ich mich ja ablenken...
 

«Gerard»

Endlich, der Tag ist geschafft. Ich schmiss mich aufs Bett im Tourbus und zog mein Handy aus der Hosentasche. Endlich zeit um Chem anzurufen, ihre Stimme zu hören, ihr ‚nah‘ zu sein...für den winzigen Moment den dieses Telefonat anhalten wird. Ihre Nummer musste ich mittlerweile nicht mehr suchen, ich wusste sie auswendig. Ich fieberte diesem Moment täglich entgegen. Na okay, ‚fiebern‘ ist vielleicht übertrieben, aber ich freute mich immer darauf und konnte nicht ruhig schlafen wenn ich nicht wusste das es ihr gut geht. Wenn die Zeitverschiebung zu groß ist können wir immer nur simsen schreiben, was ich nicht so schön finde, aber was soll man machen...besser so als gar nicht. Ich tippte die Nummer ein und ihr Name erschien auf meinem Display. Es war besetzt. Mist. Nach zehn minütigem Warten probierte ich es noch einmal. Immernoch besetzt. Mit wem redet sie nur so lange? Ich nahm ein Buch zur Hand und blätterte ungeduldig darin herum. Mein Blick viel wieder auf die Uhr an meinem Arm. Bei ihr müsste es jetzt etwa sechs Uhr abends sein, ob sie jetzt endlich fertig ist? Ich versuchte es erneut und diesmal ertönte das Freizeichen. Ihrer Stimme ertönte am anderen Ende und mein Herz begann etwas schneller zu schlagen. „Hey süße ich bin´s...“ „Heyyyyyyyyyy , schön deine Stimme zu hören mein Schatz...“ „Sag mal, mit wem hast du so lange telefoniert, ich hab schon vor ner Stunde versucht dich zu erreichen ?!“ begann ich sie zu unterbrechen, bevor sie eine Frage stellen konnte. „Ich hab heute ganz spontan Nicole angerufen und wir haben uns ausgesprochen...“ ich konnte hören wie sie in den Hörer lächelte und das sie sehr glücklich darüber war „wurde ja auch langsam zeit“ antwortete ich. „ach ja...und ich bekam heute mitten im Unterricht einen Anruf von Bert, wir haben am Freitag einen Auftritt bei TRL hier in Berlin“ Wieder konnte ich hören, dass sie sich freute. Nur die Tatsache das Bert sie sehen würde und ich sie nicht machte mich ein wenig traurig...und eifersüchtig.

Der Rest lief ab wie immer, kurzes plaudern darüber wie der jeweilige Tagesablauf war, was sonst so anstand in nächster Zeit, und ein ‚ich vermiss dich‘ kurz vorm auflegen. Immer wieder schön. Ihre Stimme zu hören, zu wissen das alles in Ordnung ist und das ich ihr genauso wichtig bin, wie sie mir. Das ist die Hauptsache. Ich legte auf da Brian mir schon böse Blicke zuwarf, weil ich doch endlich schlafen sollte. Morgen mussten wir ja wieder früh raus und die anderen waren ja auch schon im Bett und schliefen teilweise sogar bereits. Ich murmelte mich in meine Decke und konnte meine Gedanken wieder nicht von ihr lösen. Wehe Bert macht auch nur die Anstalten sie anzufassen oder ihr nahe zu kommen....
 

«Nicole»

Die vier Tage vergingen sehr schleppend, aber nun war es doch endlich Freitag und ich setzte mich erwartungsvoll in die Bahn um zu dem mit Chem vereinbarten Treffpunkt zu fahren. Hoffentlich war sie schon da und ich musste nicht erst ewig warten. Ich war so aufgeregt. Seit unserer Auseinandersetzung bei den Jungs, wegen der Sache mit dem zu Bob ziehen, hatte ich nicht mehr wirklich mit ihr geredet, außer als sie mich neulich anrief. Ich hatte über all das nachgedacht und nochmal mit ihr gesprochen und festgestellt, dass ich einfach nur ein wenig überreagiert hatte. Sie war ein Glück kein nachtragender Mensch, genauso wenig wie ich. Von daher würde dieses Treffen vermutlich super ablaufen und wir würden dem Thema einfach eine Weile aus dem Weg gehen. So war es ja bisher irgendwie immer.

Ich blickte auf die Uhr und stellte fest, dass mein Anschlusszug gleich eintreffen müsste. Danach würden es nur noch einige Stationen sein und dann wäre ich schon am vereinbarten Bahnhof. Die Ansage ertönte und wies mich darauf hin das jeden Moment eine Bahn hier einfahren würde. In dem Moment sah ich sie dann auch schon. Nachdem das Beförderungsmittel zum Stehen kam betrat ich einen der Waggons und setzte mich auf einen der freien Plätze. Etwa fünf Stationen später konnte ich mein Ziel erkennen. Die Bahn kam wieder zum stehen und ich stieg hinaus auf den Bahnsteig und blickte mich um. Noch war nichts zu sehen von Chem. Vermutlich hatte ihre Bahn Verspätung oder so. Ich ging ein paar Schritte und dann spürte ich plötzlich wie von hinten ein paar Arme meinen Hals umschlungen.
 

Ich drehte mich um und schaute, im ersten Moment erschrocken, in Chems breit grinsendes Gesicht. Man war das ein schock. Sie hätte sich nicht so anschleichen müssen. Als sie sah wie geschockt ich dreinblickte begann sie besorgt zu gucken und sich einige Male dafür zu entschuldigen. Nachdem ich ihre Entschuldigungen mit einer Handbewegung abtat wechselten wir das Thema und sie fragte mich stattdessen wie denn die fahrt gewesen war und so weiter. Wir begannen wieder zu reden so wie früher, als wäre dieser Streit niemals gewesen. Irgendwie war ich glücklich das sie zu diesem Thema jetzt auch nichts sagte. Keine Vorwürfe, gar nichts. Wir schlenderten eine weile durch die Straßen Berlins und kamen schließlich am MTV-Studio an, in welchem sich natürlich das TRL-Studio und alles befanden. „Die Jungs müssten theoretisch schon da sein, praktisch weiß man bei diesen Chaoten aber nie“ lachte Chem und ich stimmte mit ein. Da hatte sie natürlich recht, diese Jungs waren Chaoten durch und durch. „Bedenke, dass du mit ihnen auf Tour gehen willst, als Bandmitglied...das heißt du wirst sie so etwa 24 Stunden am Tag um dich haben“ erinnerte ich sie, woraufhin sie kurz in ihrem lachen innehielt und mich anblickte. „ Das stimmt...worauf hab ich mich da nur eingelassen...24 Stunden am Tag mit ein paar Jungs die genauso augeflippt und verrückt sind wie ich....das kann niemals gut gehen!“ Wieder begannen wie beide in schallendes Gelächter auszubrechen. Es war so schön wieder mit ihr zu lachen, ich genoss es richtig. Noch immer lachend traten wir erst durch die Fanmassen die sich schon jetzt vor dem Studio sammelten, weil sie unbedingt reinwollten, und dann endlich durch eine Tür die uns ins innere des Gebäudes führte. Weiter kamen wir nicht, denn der Weg wurde uns sofort versperrt. „wohin denn des Weges die Damen?“ kam es von einem Securitymann welcher in dieser ‚Eingangshalle‘ stand und uns genervt anschaute. Er schien uns für ein paar Groupies zu halten die unbedingt den The Used Jungs hinterherstimpern wollten. „Könnt ihr nicht wie all die anderen Fans auch draußen warten das ihr eure Autogramme bekommt ?!“ gab er mürrisch von sich.

Ich schaute zu Chem, die neben mir stand. Sie würde uns da schon vorbei bekommen. „Oh entschuldigen sie bitte...“ begann sie „wir, beziehungsweise ich gehöre zur Band und würde mich doch sehr freuen wenn sie uns druchlassen würden, da ich nicht gewillt bin meinen Auftritt zu verpassen.“ Sie setzte ihr süßestes lächeln auf und schaute erwartungsvoll ins Gesicht des Mannes. „ Tut mir leid, aber DAS kann ja wirklich jeder behaupten...“ kam es augenrollend von ihm. Chem zuckte mit den Schultern und entfernte sich dann ein paar Schritte von ihm. „Und was nun?“ wollte ich wissen. Sie kramte in ihrer Hosentasche nach irgendwas und pulte schließlich ihr Handy heraus. Kurze Zeit später begann sie auch schon zu telefonieren. Leider wurde es von draußen dermaßen laut plötzlich, dass ich nicht verstehen konnte was sie sagt. Nun erkannte ich auch die Ursache des wachsenden Fangebrülls. Quinn und ein mir unbekannter Mann betraten die Eingangshalle. Quinn kam gleich auf Chem zu. „Da bist du ja, wir dachten schon du tauchst gar nicht mehr auf.“ Lächelte er sie an während er sie in einer Umarmung begrüßte. „Das hier ist Nicole, meine beste Freundin...“ stellte sie mich vor und ich merkte wie ich rot anlief als er sich nun mir zuwendete. Er gab mir die Hand und in dem Moment kamen der Security und auch der Mann, mit dem Quinn eben aufgetaucht war, zu uns. „Ich möchte mich entschuldigen, dass ich sie nicht als The Used Mitglied identifiziert habe und ihnen auch nicht geglaubt habe als sie mich drauf hingewiesen hatten...“ Chem winkte nur ab „schon okay.“ Der junge Mann stellte sich mir mit John Reese vor, den Manager von The Used. (keine Ahnung wie der wirklich heißt, hab´s leider nicht herausfinden können, wer es weiß darf mich da gerne korrigieren ^^‘) Mit ihm hatte Chem gerade telefoniert. Gemeinsam gingen wir in einen Hinterraum des TRL-Studios, wo auch der Rest der Band sich aufhielt.
 

«Chem»

Gott bin ich aufgeregt. Schon wieder ein Auftritt bei TRL...mit mir. Die Jungs begrüßten mich total herzlich und nahmen auch Nicole ohne Probleme in unseren Kreis auf. „Los Chem, wir müssen zum Soundcheck, alles hatte nur auf dich gewartet“ meinte John. Bert legte einen Arm um mich und zog mich so sanft in Richtung Bühne mit sich. Ich fühlte mich irgendwie unwohl so nah bei ihm. Ich hatte zwar noch nie Probleme damit Jungs nahe zu sein, was wohl daran lag, dass mein Freundeskreis doch hauptsächlich aus Jungs bestand, aber bei Bert war das irgendwie etwas anderes. Es fühlte sich an als hätte ich ein schlechtes gewissen, obwohl ich ja eigentlich gar nichts machte. Vermutlich lag es an dem Streit mit Gerard der mich bei Bert auf Distanz hielt. Ich liebe Gerard einfach zu sehr um ihn irgendwie verärgern zu wollen. Ich war froh als wir die Bühne erreichten und Bert wieder seinen Arm von meiner Schulter nahm. Quinn sah Bert kopfschüttelnd an und stellte sich neben mich. „Nimms ihm nicht übel, er sieht kein Problem in der Sache mit dir und Gerard...“ Verwirrt blickte ich zu ihm auf. Es schien fast als hätte er meine Gedanken gelesen und auf sie geantwortet.
 

Die Probe lief leider nicht ganz so wie geplant. Wir mussten ein wenig improvisieren und irgendwie waren wir alle recht unzufrieden. Aber wenn die Probe scheiße läuft soll ja angeblich die Show dafür umso besser werden...oder so. Ich machte mir schon ein wenig Sorgen. So viele Shows hatte ich ja bishe rnoch nicht gespielt und da verunsicherte mich sowas natürlich ungemein. Nicole musste mir eine ganze Weile gut zureden damit meine Aufregung sich lindert. „Das wird schon werden, keiner ist sauer auf dich wenn du Fehler machst, zieh dein Ding einfach durch“ flüsterte Quinn mir zu als wir kurz davor standen uns der heutigen TRL-Show zu stellen. Unser Auftritt ist ja erst am ende geplant. Wir sind ja ‚Neuvorstellung‘.

Mein Herz raste. Ich konnte Mirjam ihre Ansage hören. Sie und Joko würden die heutige Show moderieren. Das Studiopublikum begann zu klatschen und das klopfen meines Herzens übertönte diesen Applaus fast, so kam es mir vor. Irgendwie war ich beim letzten Auftritt nicht so aufgeregt. Lag es an Brian der mich damals ermutigte? Oder an Gerard? Oder daran das es in Amerika war und ich wusste meine Freunde würden nicht vorm TV hängen und sich das anschauen? Vermutlich ein bisschen von allem. Wir traten zwischen den Fans hindurch zu den beiden Moderatoren und irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los das hinter mir überall getuschelt wurde. Okay, einiges von diesem gemurmel drehte sich darum wie geil Bert denn in real so aussieht und wie schüchtern Quinn doch rüberkommt und so, aber von irgendwoher kamen auch ganz deutlich die Worte ‚wer is das denn bitte?‘ oder ‚was will die denn hier?‘. Das lies mich irgendwie meine Nervosität wieder eindringlicher spüren. Mirjam begann gleich ihre Fragen an die Jungs zu stellen, auf ihre flirtende Art und Weise wie man es von ihr gewohnt war. Irgendwie konnte ich dem ganzen nicht ganz folgen. Ich war in meinen Gedanken gefangen. Hatten die denn kein Fernsehn geschaut? Wussten die denn nicht das ich jetzt zur Band gehöre? Würden sie mich akzeptieren? Würden sie mich als Konkurrenz ansehen? Warum nur plagten mich all diese Gedanken? Warum konnte ich sie nicht einfach abstellen? Ich konnte spüren wie Quinn, der ja neben mir stand, mich anstubste und mich somit aus meiner Trance befreite. „...du kommst also hier aus der nähe?“ Alle Augen waren auf mich gerichtet, als Joko mich ansprach. „ Ja komme ich, so...naja aus soner kleinen Stadt hier aus der Umgebung...“ antwortete ich. „ Es kursieren so Gerüchte das du und Gerard Way, der Sänger von My Chemical Romance, sich ja wohl sehr nahe stehen sollen?!“ hakte Mirjam nach. Ou man, diese Frage...sie zu beantworten viel mir schwer. Natürlich stand ich ihm nahe immerhin waren wir zusammen, aber wir wollen keine Beziehung in der Öffentlichkeit führen...was sollte ich tun? Es verneinen? Ich war mies im Lügen. Es bejahen? Das kann ich auch nicht, dann ist das Privatleben dahin. Wie sollte ich diese Situation nun bitte retten? Ich warf Quinn einen hilfesuchenden Blick zu. „Ihr Privatleben tut doch erstmal nichts zur Sache...das Wichtige ist doch das sie unsere Band mit ihren Ideenreichtum und ihrem Eifer und Power beflügelt.“ antwortete Quinn an meiner Stelle. Gerettet. Zumindest hoffe ich das, wehe sie fragt noch so etwas...aber sie schien schon verstanden zu haben das wir zu diesem Thema keine Fragen beantworten würden.
 

Mir fiel ein Stein vom Herzen als wir endlich wieder hinter der Bühne waren und ich alles gut überstanden hatte. Keine weiteren Fragen die mich in Bedrängnis brachten, das war mir nur recht so. „Woher hatte sie das? Weder Gerard noch ich lassen doch eigentlich irgend etwas von unserer Beziehung verlauten, oder ist das so offensichtlich?! Ich mein wir lassen uns doch nie in der Öffentlichkeit sehen....“ flüsterte ich Nicole skeptisch zu die nun wieder neben mir stand. Ich fühlte mich irgendwie seltsam, der Situation nicht gewachsen. Ich wollte kein Leben in der Öffentlichkeit führen. Okay, als Künstler mag es ja in Ordnung sein, aber mein Privatleben soll doch bitte privat bleiben.

„In einer halben Stunde geht’s auf die Bühne. Die Fans drängeln sich schon jetzt“ lies John verlauten. Wir nickten alle als Zustimmung und bereiteten uns innerlich darauf vor. „So und nach der Show gehen wir unsere ‚Zusammenkunft‘ dann ordentlich feiern?!“ fragte Bert in die Runde. Wieder nickten wir alle. War auch ganz gut so. Wann sah ich die Jungs denn mal, da wollte man natürlich auch ein wenig Spaß haben, was jetzt natürlich nicht bedeuten soll das auf der Bühne stehen und spielen kein Spaß für uns ist, aber...halt anders.

Wieder stieg heftige Nervosität in mir auf, als es hieß ‚noch zwei Minuten‘. Ich griff mir meine Gitarre und gleich lief wieder diese wohlige Schauer durch meinen Körper. Ich liebte es zu spielen und mich dabei total auszupowern. Es ließ mich in Ekstase schweben. Ich konnte dieses knistern in der Luft fast spüren als wir rauf auf die Bühne traten. Alle flippten aus und kreischten und klatschten und sprangen rum. Wir begannen unsere erste Nummer zu spielen und die Fans gingen total ab. Genau wie ich auch. Ich musste tatsächlich aufpassen nicht mit Bert zusammenzustoßen, der auch alles andere tat als auf seinem Platz stehen zu bleiben.

Alles lief blendend es war kaum zu fassen. Nachdem wir den letzten Song gespielt hatten und ich, noch immer überwältigt von dieser Stimmung, die Bühne wieder verließen, konnten wir hinter uns The Used - Sprechchöre hören. Es war einfach berauschend. Total durchgeschwitzt schnappte ich mir ein Handtuch und eine Flasche Wasser und begann mich erstmal etwas zu erfrischen. Das brachte natürlich nicht viel, denn gerade als ich mich einigermaßen getrocknet hatte meinte Bert mich umarmen zu müssen. Und schon war ich wieder nass. Bäh. Jungs eben. „So geil, lief super, ab zur Party!“ Irgendwie konnte gerade keiner Bert´s Euphorie teilen. John bedeutete uns, erst ins Hotel zu fahren und dort zu duschen...was wir dann auch taten.

Frisch geduscht und wieder in trockenen Klamotten trafen wir uns alle in der Hotellobby wieder. Irgendwie hatte ich ein leichtes Déjà vu. Wie die Jungs da so saßen und warteten. Nur waren es diesmal die The Used Jungs und nicht Gerard & Co. Er fehlt mir ja so. Ich freue mich schon auf das Telefonat heute abend. Aber jetzt erstmal mit den Jungs einen drauf machen gehen.
 

«Quinn»

Die Bar in der wir uns bereits befanden war recht voll. Viele Leute tanzten, schwitzten und tranken. Und wie mitten unter ihnen. Ich nippte an meiner Cola und lauschte den Gesprächen. Bert lag schon relativ breit in der Ecke und flirtet hemmungslos mit Nicole. Chem saß neben mir und kippte ein Glas Wodka nach dem anderen. „Hey Quinn komm lass uns tanzen“ kam es von ihr. Sie streckte mir ihre Hand entgegen und ich nahm sie. Wir gingen zur Tanzfläche. Langsam begann ich mir ernsthaft sorgen zu machen „alles okay bei dir?“ fragte ich. „Na glar, warum sollte es nisch?!“ Wenn sie so weitermachte würde sie vermutlich umkippen. Ich lege einen Arm um ihre Tallie und brachte sie nach draußen vor den Club. Im rausgehen bestellte ich an der Bar noch eine Flasche Wasser, welche ich ihr nun gab damit sie etwas trinken konnte. Sie zitterte. „Soll ich dich ins Hotel bringen?“ Sie nickte stumm.

Es dauerte keine fünf Minuten und das bestellte Taxi war da. „Die sieht ja ziemlich fertig aus“ bemerkte der Fahrer und half mir Chem einzuladen „Wo soll es hingehen?“ „Hilton Hotel...“ Dort angekommen nahm ich Chem auf den Arm und trug sie hoch in ihr Zimmer. Ich legte sie auf ihr Bett und drehte mich um, um den Raum wieder zu verlassen. „wo wilssu hin?“ „Nur kurz bei John anrufen und sagen das wir schon gegangen sind, nich das er sich nachher Sorgen macht oder so...“ Ich drehte mich um und fischte mein Handy aus der Tasche. Als John ran ging konnte ich im Hintergrund noch immer die laute Musik hören und das gegröle von Bert. John meinte es sei eine gute Idee gewesen mich bereits zurückzubringen und das er auch grade dabei war zu versuchen die anderen zu überzeugen es uns doch gleichzutun.

Zurück im Schlafzimmer setzte ich mich zu Chem aufs Bett. Sie schien bereits zu schlafen also zog ich ihr wenigstens die Schuhe und Hose aus und deckte sie zu. Es ist gut wenn sie ihren Rausch ausschläft. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr abwenden. Wie sie so dalag...so süß und unschuldig. Ich strich ihr mit meiner Hand übers Gesicht. So schöne weiche Haut. Ich spürte wie mein Herz zu rasen begann. Scheiße was soll das, was dachte ich da? Sie ist ein Bandmitglied...und sie ist in einer festen Beziehung, ich sollte gefälligst die Finger von ihr lassen. Aber irgendwie...klappte es nicht. Wieder musste ich sie anschauen und mich ermahnen das Zimmer zu verlassen. ‚Nur ein kurzer Kuss auf die Stirn...und dann geh ich!‘...sagte ich mir und kniete mich neben das Bett. Als meine Lippen ihre Stirn berührten durchfuhr mich wieder so ein Schauer. Nein das durfte einfach nicht sein. Ruckartig stand ich auf und ging zur Tür. „Bidde bleib...“ kam es unter der Bettdecke hervorgenuschelt. „Isch will nisch alleine sein...“ Sie blicke in meine Richtung. Ich konnte ihr einfach nicht den Rücken zukehren und gehen. Es ging einfach nicht. Langsam ging ich wieder zu ihr. Sie bedeutete mir mich hinzulegen. Kaum tat ich dies kuschelte sie sich auch schon an mich. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen?! Ich begannihr sanft den Rücken zu streicheln was sie nur dazu veranlasste sich noch enger an mich zu schmiegen. Mit glasigen Augen schaute sie mich an. Es war zu verführerisch...ich...musste sei einfach küssen. Im ersten Moment war ich überrascht von mir selbst, weil ich meinen Gedanken doch tatsächlich in die Tat umgesetzt hatte. Ich fühlte mich schlecht, als würde ich sie zu etwas zwingen was sie nicht wollte, aber....sie machte ja mit. Lag es am Alkohol? Nutzte ich sie aus? Was tat ich hier eigentlich ?! Unser Kuss wurde allmälich zu einer Knutscherei. Wieder durchströmte mich dieser heiße Schauer. Mein Herz raste und meine Hände begannen ihren Körper zu erforschen, obwohl sich mein Kopf dagegen stellte. Ich gab es auf darüber nachzudenken was ich da tat, sondern gab mich einfach diesem Gefühlsrausch hin.
 

(S-Kram)

Nach kurzem zögern glitten meine Hände unter ihr T-Shirt und zogen es ihr aus, wobei ich über ihre warme, weiche Haut strich Sie zog auch meines ein Stück hoch um mich daauf aufmerksam zu machen mich diesem denn auch zu entledige, also zog ich es schnell aus, während Chem sich an meiner Hose zu schaffen machte. Sie fingerte an dem Knopf herum und streifte sie mir dann langsam über die Beine, wobei ihre Berührungen wie Feuer auf meiner Hau brannten. Ihre Haare dufteten nach Pfirsich, ihre Lippen waren blutrot und sinnlich. Ich streichelte ihren Körper und fühlte ihren Herzschlag der das Blut in mir zum kochen brachte. Ich konnte nicht mehr an mich halten und öffnete langsam aber bedacht ihren BH und küsste ihren Hals entlang. Ihr Atem wurde spürbar schneller und sie zog mich noch näher zu sich heran. In ihren Augen spiegelte sich das Mondlicht, welches durchs Fenster hereinfiel, und brachte sie zum Funkeln. Es machte mich schier rasend sie so nahe bei mir zu spüren. Ihre Hand glitt über meinen Rücken hinab zu dem Bund meiner Shorts und zogen sie mir langsam aus. In meinem Kopf begannen alle Alarmglocken zu läuten, ich sollte das nicht zulassen, aber mein Körper gehorchte mir noch immer nicht. Meine Hände fuhren unter ihren String und streiften ihn ihr ab. Das pochen in meinem Glied wurde stärker, ich konnte und ich wollte nicht länger warten. Ohne weiter nachzudenken drang ich behutsam in sie ein. Sie stöhnte auf als sie mich in sich spürte. Auch ich konnte nicht an mich halten und stieß einen Stöhnlaut aus. Unsere nackten Körper rieben sich aneinander. Wieder stieg mir der Geruch ihrer Haare in die Nase. Ich fühlte mich so...befreit. Sie war alles was ich wollte. Noch einmal stieß ich in sie hinein und spürte wie ich mich in ihr ergoß. Schwer atmend und geschwitzt zog ich mich aus ihr zurück, hielt sie im Arm und schaute sie an. Ihre Augen funkelten nicht mehr, sie schien sie geschlossen zu haben. Ihr Kopf lag auf meiner Schulter, vermutlich wollte sie schlafen. Meine Augenlieder fielen nieder, als ich plötzlich ihre leise, erschöpfte Stimme vernahm...„Ich liebe dich...Gerard!“
 

Erschrocken fuhr ich hoch und sprang fast aus dem Bett. Was hatte ich nur getan? Sie dachte die ganze Zeit er währe es gewesen, ich hatte ihre Trunkenheit total ausgenutzt. Panisch suchte ich meine Sachen zusammen. Sie bemerkte nichts, schien nun zu schlafen. Ich rannte in mein Zimmer, schmiss die Tür hinter mir ins Schloß und lies mich auf den Boden sinken. Was hatte ich nur getan, was wenn sei jetzt nie wieder mit mir redet, mir vorwürfe macht wenn Gerard es erfährt...was passiert nun? Ob sie sich morgen an alles erinnern wird? Wohl kaum. Sollte ich es ihr erzählen? Wenn sie sich wirklich nicht daran erinnern, dann...sollte ich ihr auch nicht davon erzählen. Es würde nur unangenehme Verwicklungen geben. Hoffentlich hat sie morgen einen Filmriss. Ich will nicht das irgendetwas in der Freundschaft und auch der Band zerbricht.

Langsam torkele ich zu dem großen Hotelbett und legte mich hin. Warum nur konnte ich mich nicht zusammenreißen. Warum nur konnte ich nicht nachdenken was ich da tat...einfach mit ihr zu schlafen und dann noch...Oh mein Gott...hoffentlich...Wieder stieg Panik in mir auf. Meine Gedanken überschlugen sich förmlich. Wie kann man nur so dumm sein, so unüberlegt handeln?! Ich wollte irgendetwas zerstören, ich hatte gerade so eine riesenwut auf mich. Ich hatte...ich...hatte kein...Kondom benutzt.

Alcohol is...damn Bad!

Hallo ihr lieben, ich mal wieder...

Ja ich weiß das Kapitel hat lange auf sich warten lassen -.-

Ich hab auch ne kleine Planänderung reingesetzt und mache jetzt auch allgemein etwas anders...nämlich...
 

Teil 1 endet an dieser stelle!
 

Ich hoffe, dass ich die wenigen Leser die ich hatte auch für Teil 2 begeistern kann, der bereits in Arbeit ist.

Sobald ich das 1. Kapitel fertig habe werde ich sie anlegen, das Cover und den Titel kennt ihr ja schon ^^

Also viel Spaß mit diesem vorerst letztem Kapitel ^.~ !!

______________________________________________________________________________
 

«Chem»

Mein Kopf dröhnte und Übelkeit stieg in mir auf. Kaum hatte ich die Augen geöffnet hielt ich mir eine Hand vor den Mund, sprang auf und rannte ins Bad. Gott war mir schlecht. Das gestern war echt zu viel. Ich wusste nichtmal wie ich hierher gekommen war. Und warum zum Teufel war ich nackt? Ich kam nicht dazu weiter darüber nachzudenken, weil ich mich ständig ins Klo übergeben musste. Irgendwo in meiner Waschtasche hatte ich noch eine Tablette die sollte ich vielleicht nehmen. Eine schöne heiße dusche wären jetzt auch nicht schlecht. Ich spuckte noch einmal Galle in die Toilettenschüssel und lief, nein kroch dann zu meiner Waschtasche die im Schlafzimmer neben dem Bett stand. Wo waren nur diese verdammten Tabletten...als ich die Packung endlich fand schluckte ich eine der fingernagelgroßen Pillen. Ein Schluck Wasser hinterher und das würde schon funktionieren.

Mein Weg führte mich zurück ins Bett wo ich mich dann gleich wieder in meine Decke kuschelte und fast augenblicklich wieder einschlief. Ein seltsames trommeln weckte mich wieder aus meiner Traumwelt, wieder spürte ich die Übelkeit, doch diesmal nur leicht. Woher kam dieses Geräusch? Ich öffnete langsam wieder die Augen und bemerkte das ich mich noch immer in dem Hotelzimmer befand. Ich suchte mein Handy auf dem Nachttisch und stellte fest das es schon halb elf war. Ou fuck, irgendeinen Termin hatten wir doch noch . ich sprang auf und spürte einen stechenden Schmerz in meinem Kopf der mich sofort zurück aufs Bett sinken lies. Das Trommelgeräusch hatte aufgehört, stattdessen vernahm ich jetzt ganz leise Stimmen und registrierte das all das von der Zimmertür ausging. Ich bewegte mich langsam um aufzustehen und stellte fest das ich vollkommen nackt war. Wann hatte ich mich denn...?

Johns Stimme wurde lauter, er schien einen Ersatzschlüssel geholt zu haben. Ich blickte mich leicht panisch um und sah einen Bademantel den ich mir überwarf. An meinem Bauch band ich den Gürtel mit einem Knoten zusammen in dem Moment als John den Raum betrat. „Du bist ja wach? Wir dachten schon dir sei etwas passiert, weil wir schon vor zwei Stunden hier waren und keine Reaktion kam...“ Er schien ernsthaft besorgt gewesen zu sein. „Tut mir leid, hab gestern wohl ein bisschen viel getrunken und...naja...musste meinen Rausch ausschlafen.“ Ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Wie dumm ich doch war mich so vollaufen zu lassen. Und nun steh ich hier nur in Bademantel bekleidet vor meinem Manager, nein wie peinlich. Auch er schien bemerkt zu haben das ich doch relativ wenig anhatte und drehte sich etwas verlegen zur Seite. „Ähm...ihr habt um halb eins einen Fototermin...du solltest dich also anziehen, egal was Klamotten bekommst du da und schminke auch.“ Er drehte sich um und verließ das Zimmer.

Ich schlürfte ins Bad und putzte mir als erstes die Zähne und kämmte meine Haare, danach betrat ich wieder das Schlafzimmer und betrachtete es. Da lag meine Hose ganz ordentlich auf meinen Schuhen und meinen Socken, aber mein T-Shirt, BH und Slip lagen irgendwo im Raum verteilt. Was war mir denn gestern abend? Sehr seltsam. In meinem Rucksack fand ich neue Unterwäsche und ein anderes Shirt. Ich zog mich an und packte den Rest von meinem Zeug zurück in die Tasche. Der Zimmerschlüssel lag vorne neben der Tür. Ich nahm ihn und schloss hinter mir die Tür wieder ab. Noch etwas müde stapfte ich hinunter in die Lobby, wo ich Quinn sah wie er einen Kaffee schlürfte. Ich ging zu ihm hin und setzte mich neben ihn auf das Sofa.
 

«Gerard»

Man was macht sie denn? Warum geht sie schon wieder nicht ans Telefon? Vermutlich hat sich gerade eine Menge Spaß mit den The Used Jungs und ich...ich bin nicht bei ihr. Ich will sie sehen...unbedingt. Am liebsten jetzt sofort. Ob ich Brian überredet bekomme nächste Woche vielleicht einen kleinen Ausflug nach Germany auf den Plan zu schreiben? Einen Versuch ist es wert.

Er scheint noch an seinem Laptop zu sitzen, denn ich höre die Tastatur klicken. Total müde schäle ich mich aus meiner Schlafkoje und tappse zu ihm an den Tisch. Er schaut mich über den Rand seines Laptops hinweg an „Was treibt dich denn um diese Zeit aus deinem Bett?“ „Ich will zu Chem...ich vermisse sie...“ Er zieht eine Augenbraue hoch „Ich glaube ich höre da auch ein wenig die Eifersucht aus dir sprechen...“ War ich denn so leicht zu durchschauen?! Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit „Na mal schaun was sich da machen lässt...geh erstmal ins Bett, wir haben morgen viel vor.“

Ich tat wie mir geheißen und kletterte wieder zu meinen Schlafplatz. Noch ein letztes Mal versuchte ich Chem anzurufen, doch ihr Handy war noch immer aus. Am besten ich probiere es morgen früh noch einmal, sie wird jetzt vermutlich schlafen. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf. Es gefiel mir ganz und gar nicht das Bert in ihrer nähe war. Seit wann bin ich denn so verdammt eifersüchtig. Ich will diese Frau für mich...für mich ganz allein. Ich weiß ja das ich ihr vertrauen kann, aber ich habe trotzdem das Gefühl das irgendwer sie mir wegschnappen könnte. Diese Vorstellung gefällt mir ganz und gar nicht. Am liebsten würde ich der ganzen Welt klarmachen das sie die Finger von ihr lassen sollen, aber...ich will ja eine Privatsphäre mit ihr haben, also konnte ich es nicht in die Welt hinausschreien. Die einzige Möglichkeit die mir bleibt ist...nein dafür ist es definitiv zu früh.

Der letzte Gedanke lies mich kurz hochschrecken und fast mit dem Kopf an die Decke meiner Schlafkoje stoßen. Diese Eifersucht treibt mich noch in den Wahnsinn, ich sollte wirklich schlafen. Es ist doch absurd...nach so kurzer Zeit schon an...sowas zu denken. Endlich schlief ich ein.
 

«Quinn»

Oh Gott, ob sie sich erinnern kann? Soll ich sie einfach fragen? Muss ich sie über die gestrige Nacht aufklären? Sie kommt immer näher. Mein Puls rast wie bekloppt. Zum Flüchten ist es jetzt wohl zu spät. Verdammt, was soll ich tun?!

„Hey, guten Morgen...“ keine komischen Blicke oder sonstiges von ihr, wie weiter? „Ähm, hey...gut geschlafen?“ Gott was red ich denn da, ich bin so ein Idiot! „Naja...mir is kotzübel...hab mich den ganzen Morgen übergeben...und ich hab Kopfschmerzen wie sau...“ Übelkeit? Hoffentlich nur wegen dem Alk und nicht wegen dem...nicht verhüten...! „Hey wo bist du denn mit deinen Gedanken, alles okay? Du machst so einen angespannten Eindruck...“ Gott sei Dank, erinnern tut sie sich nicht, wenn jetzt das andere auch alles hinhaut dann...bin ich gerettet. „Quihinn...“ Ihr Blick durchbohrt mich „...so kenn ich dich ja gar nich, hast gestern ne Frau flachgelegt und jetzt nen schlechtes Gewissen oder was ?!“ Ich sprang auf und kippte dabei meine Kaffeetasse um. „Verdammt, was is denn los mit dir??“ Wenn sie wüsste was sie da eben für eine schreckliche Wahrheit angesprochen hatte. Ich konnte ihre Hand auf meiner Schulter spüren. Wieder stieg Panik in mir auf. Ohne zu wissen wie ich reagieren sollte stieß ich ihre Hand weg und rannte die Treppen hinauf in mein Zimmer.

Oben angekommen schmiss ich mich auf das große Bett und Trauer und Wut steigen in mir auf. Das erste Kissen flog an die Wand, kurze Zeit später das zweite. Mir war nur noch nach zerstören. Wütend rannte ich durch das ganze Apartment und warf blind irgendwelche Gegenstände auf den Boden oder an die Wand. Tränen rannen mein Gesicht hinab bis zum Kinn. Was sollte ich nur tun, all das war doch nicht ich. Ich bin ein verdammter Idiot!

Schwer atmend stützte ich meine Hände auf eine Kommode die im Flur den Hotelzimmers stand. Über ihr war ein Spiegel in welchen ich jetzt blickte und mich meine wutverzerrte und schweißüberströmte Visage daraus anstarrte. Ich konnte es nicht sehen und schlug auf diese Fratze ein. Plötzlich wurde es warm und wohlig. Ein angenehmer Schmerz machte sich in mir Breit. Mein Blick blieb wieder auf der Kommode hängen auf welcher sich nun eine rote lache bildete. Eine Weile schaute ich zu wie immer wieder rote Tropfen die Lache vergrößerten, bis die Pfütze schließlich hinunter auf den Boden lief. Erst jetzt realisierte ich woher die rote Flüssigkeit kam. Es war Blut welches aus meinen Händen und auch Armen strömte. Der wohlige Schmerz wurde zu einem starken Pochen, welches immer stärker wurde. Geschockt stand ich da und starrte auf meine blutenden Gliedmaßen.
 

«Chem»

Wo wollte er denn jetzt hin? Hatte ich etwas falsches gesagt? Ich wollte ihm folgen, doch noch eh ich einen Schritt tun konnte hörte ich Johns Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um. „Du...das wegen vorhin tut mir leid...hätte ich gewusst das du nur einen Bademantel trägst dann...“ „schon okay...du John?“ kurz verwirrt schaute er mich an „ja was is denn?“ „Quinn is total komisch, er is eben wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und davongerannt....hast du ne Ahnung was mit ihm los ist?“ Er grübelte kurz, wobei er die Stirn runzelte. Auch Bert stieß nun zu uns. „ Quinn hört sich grad irgendwie wütend an oder so...was habt ihr denn mit dem gemacht?“ Beide sahen wir ihn fragend an. „Was soll das heißen ‚er hört sich wütend an‘?“ fragte John schließlich. „Naja er schreit rum und es klingt so als würde er irgendwas gegen die Wände kloppen, Hab ja die Suite direkt daneben...klingt scheußlich, mein klopfen hat er auch nich gehört...“ Noch während er sprach setzten wir usn in Bewegung, irgendwas schien da ganz und gar nicht in Ordnung zu sein. Verdammt was is da nur Passiert gestern abend? Wäre ich nicht so betrunken gewesen hätte ich ihm vielleicht helfen können, aber nein...Ich ärgerte mich innerlich riesig über mich selbst.

Als wir oben vor seiner Zimmertür ankamen waren keine Geräusche mehr zu hören. „Bist du dir sicher das es aus Quinns Apartment kam was du da gehört hast?“ fragte unser Manager, weiter lauschend. „Ja ganz sicher!“ Da John einen Zweitschlüssel für all unsere gemieteten Suiten besaß öffnete er die Tür.

Ich stieß eine spitzen Schrei aus als ich die Bultlache vor ihm sah. Quinn stand einfach nur da und schaute uns an. Er war leichenblaß. Sogar seine Lippen verloren ihre Farbe. Ich kam mir so verloren vor, wusste nicht was ich tun sollte. Bert rannte den Flur entlang und ließ in der Lobby einen Krankenwagen rufen. John versuchte die Blutung etwas zu stillen und ich stand noch immer reglos in der Tür. Alles verschwamm vor meinen Augen.
 

Als ich meine Augen wieder öffnete lag ich einem mir unbekanntem Raum. Er war Weiß. Überall. Total steril. Ich schien mich in einem Krankenhaus zu befinden. Mein Blick klärte sich weiter und ich konnte John erkennen der neben meinem Bett auf einem Stuhl saß. „Hey...na geht’s dir besser?“ fragte er vorsichtig und leise. Ich nickte und versuchte mich zu erinnern was ich denn passiert war. „Was mache ich hier?“ „Naja...als du all das Blut gesehen hast bist du plötzlich abgeklappt und deshalb haben die Ärzte dich gleich mitgenommen.“ Blut? Ärzte? Wa-a-s ? Oh Gott...stimmt... „Wie geht es Quinn???“ John zuckte zusammen da ich mich ruckartig aufgerichtet hatte und ihn fast anschrie. „Der schläft ein paar Zimmer weiter und wird auch noch ein paar Tage hierbleiben müssen. Er hängt am Tropf, hat eine Menge Blut verloren und Tiefe Schnittwunden an den Armen die hässliche Narben hinterlassen werden.“ „Und warum das alles? Warum hat er das Zimmer verwüstet und versucht sich umzubringen?“ „Das wollte er uns nicht sagen, er steht noch unter Schock...ich wird nochmal mit dem behandelnden Arzt reden...“ John erhob sich und schlurfte durchs Zimmer in Richtung Tür. „ach ja...ich hab Gerard angerufen, er hat 2 Tage Frei bekommen und wird in etwa 1 ½ Stunden landen.“ Grinsend ging er raus und Nicole betrat das Zimmer. Auch ich musste grinsen. Mein Bauch begann zu kribbeln. „Was is denn hier los, was macht dich denn so Glücklich?“ „Gerard...er wird herkommen...noch heute!“ Ich schwang meine Beine aus dem Bett und suchte meine Sachen zusammen um ihn vom Flughafen abholen zu können.
 

«Gerard»

Chem steht unter schock? Oh mein Gott! „Gerard wenn du möchtest kannst du dir für heute und morgen Frei nehmen und zu ihr fliegen...“ „Wirklich?“ Brian nickte nur. Ich war noch nie so schnell beim Zusammenpacken meiner Sachen gewesen. Es war ja nur für eine Nacht also musste so viel ja auch nicht mit. John hatte nicht viel gesagt, außer das Quinn sich die Pulsadern aufschneiden wollte und Chem nen Schock erlitten hat, Ohnmächtig wurde und auch gleich mit eingeliefert wurde. Was zum Donner is denn da nur los?

Brian hat mir schon ein Ticket besorgt sodass ich es nur noch abholen musste als ich endlich am Flughafen ankam. Ich machte mir Sorgen um meine Freundin. Auch wenn es ja eigentlich nichts schlimmes war. Was ich mich fragte war aber auch, warum Quinn sich etwas angetan hat. Er war doch immer so ein friedfertiger Mensch. Was bitte muss passiert sein damit er so ausrastet? Beziehungsweise so am Boden ist? Spinnen die Jungs in der Band denn jetzt alle?!

Ich fuhr zum Flughafen und konnte dort auch fast gleich in den Flieger steigen. Es kam mir eine Ewigkeit vor als endlich die durchsage kam das wir jeden Moment den Landeflug antreten. Ich wurde total hibbelig. Endlich würde ich sie wiedersehen...und erfahren was da nun vorgefallen war. Hoffentlich habe ich die Chance ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen...und das nicht im Krankenhaus. Ich hatte ja nur drei Tage eh ich zurück musste.

Die Räder der riesigen Maschine trafen auf dem Boden auf und rollten die Landebahn entlang. Mein Herz machte Sprünge. Da ich nur Handgepäck bei mir habe würde ich mich nicht mehr so lange am Flughafen aufhalten sondern schnell in ein Taxi springen und zu dem, von John genannten Krankenhaus fahren. Wie gesagt, beziehungsweise Gedacht, so auch getan. Kaum stand der Flieger kämpfte ich mich zum Ausgang durch, spurtete schnellen Schrittes durch die Eingangshalle des Flughafengebäudes und ließ mich in den Sitz von einem der wartenden Taxis sinken. Es setzte sich in Bewegung. Was würde ich heute abend mit ihr anstellen? Schick essen gehen und dann in ein Hotel...sofern sie denn das Krankenhaus verlassen darf. Ich hoffe es doch mal.

Das Taxi kam zum Stehen. Direkt vor dem Gebäude in dem sich meine Süße befinden sollte. Ich stieg aus und betrat die Eingangshalle. Am Empfang saß eine etwas ältere Frau, welche ihr graues Haar zu einem Haarknoten nach oben gesteckt hat. Ich ging auf sie zu und sie schaute mich freundlich an „kann ich ihnen helfen?“ fragte sie mich und ihre Stimme klang jünger als ich dachte. „Ja ich würde gerne meine Freundin besuchen, sie wurde heute hier eingeliefert...sie war in Begleitung eines jungen Mannes der sich du Pulsadern aufgeschnitten hat...“ Sie schaute mich wissend an. „da müssen sie in den zweiten Stock Zimmer 215“ Ich lächelte sie freundlich an und setzte mich in Bewegung.

Als ich den Flur entlang lief sah ich wie Nicole in genau dem Zimmer verschwand in das ich wollte und John trat heraus. Er kam mir grinsend entgegen „hey da bist du ja schon, sie freut sich sehr auf dich, wollte dich jetzt eigentlich abholen kommen...“ Ich erwiderte sein lächeln. Nein wie süß sie doch war, mich vom Flughafen abholen und das nach dem was sie heute schon erlebt hatte. „Naja so spart sie sich den Weg. Kann ich sie denn mitnehmen oder muss sie noch weiterhin hier im Krankenhaus bleiben?“ „Nee is okay, macht euch nen gemütliches Wochenende, bevor Quinn nicht wieder auf dem Damm ist geht es eh nicht weiter, hab sie für zwei Tage von der Schule freigestellt, wegen ‚Schockzustand‘ ihr habt also noch drei Tage.“ Er zwinkerte mir zu. Jippie. Gerade wollte John zum Gehen ansetzen als mir noch was einfiel „du John? Warum hat Quinn das eigentlich gemacht?“ Er zuckte mit den Schultern „....wenn wir das wüssten...“ Langsam schlurfte er den Flur hinab und ich drückte die Klinke des Zimmer 215 hinunter und schaute sofort in die strahlenden Augen meiner Freundin die wohl gerade den gleichen Einfall hatte. Sofort viel sie mir um den Hals und schluchzte in mein Shirt „ich hab dich so vermisst, ich wollte gerade los dich abholen, ou man das mit Quinn macht mich voll fertig...“ quasselte sie los. Ich drückte sie nur enger an mich „ ich bin doch da Süße“ flüsterte ich in ihr Ohr, woraufhin sie mir erst in die Augen schaute und mich dann zaghaft aber doch leidenschaftlich küsste.

Wieder suchte sie Blickkontakt „ich will weg hier aus dem Krankenhaus...“ flüsterte sie. „ Is okay, wir werden jetzt erstmal schön was essen gehen und uns dann einfach einen schönen Abend machen, du hast ja Montag und Dienstag frei, also haben wir ja ein bisschen Zeit für uns.“ Sie lächelte mich an und warf dann einen Blick hinter sich. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir ja nicht allein waren, Nicole war ja auch im Zimmer. Ich begrüßte sie freundlich. „Möchtest du uns zum essen vielleicht begleiten?“ Ich kann sie hier ja nicht einfach stehen lassen, das ist ja unhöflich. „ Nee is schon okay, ich habe vorhin mit meiner Mum telefoniert und die meinte ich solle doch bitte nach Hause kommen und so weiter...“ Sie verabschiedete sich von Chem und verließ dann das Krankenhauszimmer. Ich schnappte mir meine Freundin und wir sprangen vor dem Gebäude in ein Taxi, welches uns zu einem schönen, gemütlichen Restaurant fahren sollte.
 

Es dauerte nicht lange und wir hielten vor eben genau so einem Restaurant. Überall standen Kerzen auf den Tischen und es spielte langsame Musik. Es lag so ein knistern in der Luft als wir es betraten. Eine absolut romantische Atmosphäre. Sofort trat ein Kellner auf uns zu, geleitete uns zu einem freien Tisch und brachte uns die Karten. Trotz all dem was mit Quinn passiert war, dem Krankenhausaufenthalt wegen ihrer Ohnmacht und trotz der Strapazen vom Auftritt lächelte Chem mich glücklich an. Ihre Augen strahlten nur so vor Glück und Liebe, sie riss mich gänzlich in ihren Bann. Mein Herz begann schneller gegen meine Brust zu hämmern und ich spürte einen gewaltigen Hitzeschwall durch meinen gesamten Körper fluten. Womit hatte ich einen so wunderbaren Menschen wie sie nur verdient? Ich liebte sie wirklich über alles. Mir war nie bewusst gewesenw ie stark man tatsächlich für jemanden empfinden kann. Ich möchte sie niemals verlieren. Sie ist alles was ich habe und alles was ich haben will. Wenn sie nicht da ist vergehe ich vor Sehnsucht nach ihr...ihre Stimme.....ihre Lippen....ihre Hände....ihr Lächeln...ihre Wärme....ihren Körper....ihre Nähe. Das ist alles was ich will. Ihre Nähe. Für den Rest meines Lebens.

Der Kellner fragt schon zum wiederholten Male was ich denn trinken möchte und erst auf ein Antippen Chems hin reagiere ich. „Eine Cola bitte....“, nuschelte Gerard und der Kellner nickte und verschwand wieder. „Wo bist du denn mit deinen Gedanken mein Schatz?“ Meine Hand glitt zu meiner Hosentasche in der sich ein kleines viereckiges Päckchen befand. Meine Finger umfassten es. „Bei dir...wo auch sonst?!“ Wie betäubt und vollkommen meines Verstandes beraubt zog ich das Kästchen aus meiner Tasche und kniete mich vor Chem auf den Boden. „Chem, willst du meine Frau werden?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (30)
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Von: abgemeldet
2008-02-10T15:42:55+00:00 10.02.2008 16:42
waaaa
is das toll, leider bin ich erst heute zum lesen gekommen...
die ist echt toll die FF kann man nur weiterempfehlen undich bin ganz gespannt wie es weiter geht weil du so einiges geändert hast dann weiß ich es ja auch nicht mehr....
Würde gern auch mal wieder mit dir reden über alles möglich und über die ff´s Rumspinnen weil ich mach ja eine paaralle story dazu
*kiss*
*sich um Quinn kümmern geht*
Von:  Trapnest
2007-11-29T20:26:26+00:00 29.11.2007 21:26
O.O
das ist mal schön=)
*der keks freut sich für chem*
(amn. v. trapnest: keks=ich)
schade dass das schon rum ist -.-
Von: abgemeldet
2007-11-28T14:30:05+00:00 28.11.2007 15:30
oh nein wie süß...
schade das die Version hier jetzt vorbei ist die Fanfic ist einfach großartig geworden :D
und hat Chem ja gesagt???
^^
Von: abgemeldet
2007-09-07T15:34:53+00:00 07.09.2007 17:34
des kapitel war echt klasse
schreiob schnell weiter
ich möcht unbedingt wisse was mit chem un quinn passiert
Von:  Trapnest
2007-09-05T09:55:11+00:00 05.09.2007 11:55
oooooh mein gott!!!!!!!!!!!!!!!
blödes quinn!!!!!!!
is ja wohl nicht wahr oder?
kann der nicht früher nachdenken???
*schmoll*
schreib bloß ganz schnell weiter!
*befehlegeb*
Von: abgemeldet
2007-08-30T15:59:58+00:00 30.08.2007 17:59
das hast du mal wieder sehr gut gemacht ;P
freu mich schon wenns weiter geht :D

Von: abgemeldet
2007-08-27T21:50:44+00:00 27.08.2007 23:50
waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
mit Quinn
*heul*
:)
er is toll, oh je das gibt bestimmt noch Komplikationen und soooo
Ich hoffe Chem is nicht schwanger!
+zwinker*
Von: abgemeldet
2007-08-27T10:18:58+00:00 27.08.2007 12:18
hey also des kommi is eig. von trapnest^^
danke für die erinnerung im gb =)
ich hab die hälfte der fanfic mit offenem mund dagesessen,und mir gedacht :
"des is ja gemein, abschiede sind doof", ich kenn des sehr gut (freund in hannover) o.O
aber du hast des echt alles mega gut geschrieben^^ auch des ab 18^^
großes lob, mach schnell weiter!!!!!
Von: abgemeldet
2007-08-12T18:58:12+00:00 12.08.2007 20:58
so jetzt habe ich mir mal deine FF durchgelesen ^^ ui ganz schön viel Aktion ^^ na ja son abschied ist ja immer doof ne ?
der ist doch hoffentlich nicht für immer O__O
Von: abgemeldet
2007-08-06T22:38:28+00:00 07.08.2007 00:38
Als das was ab 18 ist find ich gut beschrieben
*g*
aber sost ist das Kapitel ziehmlich traurig


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