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Harry Potter und die Schatten des Zwielichts

von

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Endlich Volljährig

Von außen war es eines dieser Viertel wie man sie aus dem Fernsehen kannte. Zweistöckige Häuser mit weißen Wänden und roten Dächern umgeben von gut gepflegten Gärten. Ja, wenn man den Ligusterweg betrat, konnte man durch seine Erscheinung schon darauf schließen, dass hier das Spießbürgertum zuhause war. Jeder hier kannte den anderen, doch ein Junge passte nicht hier her mit seinem unbändigen Haar, der zerschlissenen Kleidung und erst Recht mit der Narbe auf der Stirn, die haargenau wie ein Blitz aussah. Man erzählte sich, dass er auf das St.-Brutus-Sicherheitszentrum für unheilbar kriminelle Jungen ging. Ja, Harry Potter war schon ein außergewöhnlicher Junge und die meisten Spießbürger des Ligusterweges empfanden Mitleid mit den Dursleys, die ihn aufgenommen hatten. Angeblich waren seine Eltern bei einem Autounfall gestorben, aber Harry und die Dursleys kannten den wahren Grund ihres Todes.
 

Lily und James Potter waren nicht bei einem Unfall gestorben, sondern durch einen unverzeihlichen Fluch, ausgesprochen von einem bösartigen Zauberer, dessen Namen – Lord Voldemort – niemand wagte auszusprechen. Harry Potter wäre auch tot, doch aus unerklärlichen Gründen widerstand er als kleines Baby dem unverzeihlichen Fluch des Hexers. Seitdem trug er die Narbe in der Form eines Blitzes, dieses markante Mal, das ihn für jeden in der Zauberwelt erkenntlich machte als den „Jungen der noch lebt“.
 

Vor sieben Jahren nun hatte Harry die Wahrheit über den Tod seiner Eltern erfahren. Damals wurde er in Hogwarts, einer Schule für angehende Zauberer und Hexen, aufgenommen.
 

Morgen würde er 17 Jahre alt werden. Mit diesem Alter galten Hexen und Zauberer als volljährig. Er konnte es kaum erwarten. Auch wenn er die ganzen letzten Wochen nicht mit den Dursleys darüber gesprochen hatte, stand sein Entschluss fest. All die Jahre hatten die Dursleys ihn schlecht behandelt, sie hielten ihn gar für abartig. Jetzt durfte er aber endlich ausziehen, das freute ihn sehr. Er war sich sicher wenigstens darüber würde er sich mit seinen Verwandten einig sein.
 

In dieser Nacht konnte Harry nicht schlafen. Zu viele Gedanken kreisten in seinem Kopf. Wie würde er alleine zurecht kommen? Er war sich nicht sicher und sein Magen zog sich zusammen. Die Dursleys würde er nicht vermissen, soviel war ihm klar. Doch was würde auf ihn zukommen? Als er dann endlich einschlief war der Morgengrauen schon nicht mehr fern.
 

Ein nachdrückliches, lautes Picken an seiner Fensterscheibe weckte ihn am nächsten Morgen auf. Vor dem Fenster saß eine Horde von Eulen, jede von ihnen einen Umschlag in den Krallen. Harry öffnete das Fenster. Seine eigene Eule Hedwig betrachtete die vier Neuankömmlinge mit weisen Augen. Voran flog Pigwidgeon die graue Eule von Harrys bestem Freund Ron, welche sich auf Hedwigs Käfig nieder ließ. Die anderen drei Eulen waren alle schwarz und setzten sich auf Harrys, vom Schlaf zerwühltes, Bett.
 

Nachdem Harry alle Briefe angenommen und sie als Stapel auf sein Bett gelegt hatte, flogen die Eulen allesamt wieder fort. Einzig Pigwidgeon tat sich etwas schwer und knabberte noch verspielt an Harrys Ohrläppchen, bevor er wegflog. Danach verriegelte Harry das Fenster wieder und öffnete die Briefe nacheinander. Oben auf lag der von Ron:
 

Hallo Harry,

Alles Gute zu deinem Geburtstag!

Mensch, du bist jetzt auch volljährig, ich kann mir vorstellen, dass du es gar nicht mehr abwarten kannst von den Muggeln weg zu kommen, oder? Wirst wohl in die alte Black Villa ziehen, nicht wahr? Ich würde auch gerne alleine wohnen, aber ich glaube nicht, dass meine Mutter mir das erlauben würde, bevor ich die Schule verlassen habe. Meld dich doch bei uns wenn du umziehst, vielleicht können wir dir ja helfen. Hermine ist vor zwei Wochen gekommen und seitdem bei uns. Sie hat dir auch einen Brief geschrieben ich habe ihn dir in den Umschlag gelegt. Ich freue mich schon auf unser Wiedersehen, spätestens im Hogwarts Express.
 

Viele Grüße, Ron
 

PS: Ach das wichtigste hätte ich beinahe vergessen. Bill und Fleur heiraten am Zwanzigsten. Du bist natürlich eingeladen.
 

Harry faltete den Brief zusammen. Ron kannte ihn mittlererweile sehr gut. Er hatte Recht mit seiner Vermutung, dass er nach Grimmauldsplatz 12 ziehen würde. Schließlich gehörte das Haus, seitdem Sirius gestorben war, ihm. Außerdem war er Ron dankbar, weil er daran dachte, dass Harry bei dem Umzug wohlmöglich Hilfe brauchen würde. Schließlich sah das Black Anwesen trotz diverser Putzaktionen immernoch recht düster aus.
 

Als nächstes nahm Harry Hermines Brief aus dem Umschlag. Es wunderte ihn nicht, dass sie bei Ron war. Er vermutete sogar, dass sich zwischen den beiden mehr als reine Freundschaft anbahnte:
 

Hallo Harry,

Ich hoffe du hast einen schönen Geburtstag und lässt es dir gut gehen.

Wartest du auch schon wieder sehnsüchtig auf den Schulbeginn? Ich kann es gar nicht mehr abwarten und bin hoch motiviert. Vorher sehen wir uns aber hoffentlich noch bei Bill und Fleurs Hochzeit. Ich würde mich sehr freuen. Ron hat mir gesagt er habe dir schon geschrieben, dass ich im Fuchsbau bin. Kann es kaum erwarten dich wieder zu sehen.
 

Liebe Grüße, Hermine
 

Harry freute sich ebenfalls darauf seine Freunde wieder zu sehen. Auch deshalb wollte er sich die Hochzeit nicht entgehen lassen. Er faltete den Brief, steckte ihn zurück in Rons Umschlag und griff nach dem Nächsten. Er kam eindeutig von Hagrid. Seine Handschrift war sofort zu erkennen:
 

Lieber Harry,

Du bist jetzt volljährig. Hey, wie die Zeit vergeht! Mir ist als wäre es gestern gewesen, dass ich dich als kleines Baby zu den Dursleys brachte. Eigentlich wollte ich dir ja eine große Geburtstagstorte backen, habe ich ja auch. Aber mein neuer Hausgast ist ziemlich gefräßig musst du wissen! Ach Harry, du wirst ihn lieben, wenn du ihn siehst. Freue mich schon auf deine Ankunft!

Bis bald, Hagrid
 

Diese Nachricht weckte Harrys Neugier, Hagrid war wohl eine der Personen, auf die er sich in Hogwarts am meisten freute.
 

Nun waren nur noch zwei Briefe übrig. Den ersten erkannte er sofort als den alljährlichen Hogwarts Bescheid. Er enthielt eine Benachrichtigung, dass die Schule am 1. September wieder anfing. Diesen Umschlag legte er in seinen Koffer, er würde ihn noch brauchen, denn er enthielt das Ticket für den Hogwarts Express. Der letzte Brief trug das Siegel des Zauberministeriums und Harry hatte eine grobe Vorstellung von dem was sein Inhalt sein musste, noch bevor er ihn las:
 

Sehr geehrter Mister Potter,

Wir möchten ihnen herzlich zu ihrem 17. Geburtstag und der damit verbundenen Volljährigkeit gratulieren. Mit dem Erreichen des 17. Lebensjahrs erhalten sie das Recht auch außerhalb der Schule zu zaubern. Dabei sei allerdings auf das Geheimhaltungsprotokoll zu achten. Desweiteren steht es ihnen nun frei zu apparieren (sofern sie einen entsprechenden Kurs bestanden haben).

Sie gelten nun als vollmündig und die Entscheidungsgewalt, welche momentan ihr Vormund über sie besitzt, geht auf sie über.
 

Im Laufe der nächsten Tage werden wir ihnen das Zaubereigesetzbuch zukommen lassen.
 

mit freundlichen Grüßen,

Brunhild Turner,

im Auftrag des Ministeriums für Zauberei
 

Auf diesen Brief hatte Harry die letzten Wochen gewartet. Er legte ihn zu dem Hogwartsbescheid in den Koffer, den er schon abends zuvor mit seinen Habseligkeiten gepackt hatte.

Nun war es endlich soweit, er würde den Ort seiner Kindheit hinter sich lassen. Harry packte Hedwigs Käfig mit der einen, seinen Besen und den Koffer mit der anderen Hand und ging die Treppe hinab.

Ein Neubeginn in Grimmauldsplatz 12

Im unteren Geschoss herrschte wie jeden Morgen reges Treiben. Während Vernon und Dudley Dursley das Morgenprogramm im Fernsehen ansahen, bereitete Tante Petunia Frühstück. Die Dursleys waren schon seit geraumer Zeit dazu übergegangen Harry einfach zu ignorieren. So regten sie sich nicht einmal, als er polternd die Treppe herunter kam. Einzig der Pudel, den die Dursleys sich in den Ferien angeschafft hatten, kläffte Harry laut an. Einen Moment dachte Harry nach ob es sich überhaupt lohnte sich von seinen Verwandten zu verabschieden, die wahrscheinlich nicht einmal an seinen Geburtstag denken würden. Aber da er anders war als sie, entschloss er sich der Höflichkeit Respekt zu zollen. Also stellte Harry sein Gepäck neben der Treppe ab, um die Küche zu betreten, in der die Familie schon versammelt war.
 

Als die Tür sich öffnete, schenkte Tante Petunia Harry nur einen kurzen Blick, bevor sie sich wieder dem Essen zuwandte. Onkel Vernon hingegen betrachtete ihn ein wenig länger und erhob dann seine wulstige Stimme: „Was machst du denn schon hier unten? Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass du erst runter kommst wenn ich nach dir rufe? Na, wenn du schon einmal hier bist, hilf deiner Tante beim Frühstück machen!“, Harry sah zu seinem Onkel und seinem Cousin, die nicht auch nur den kleinsten Finger rührten, „Das werde ich nicht tun...“. Onkel Vernon wollte ihm ins Wort fallen, aber Harry sah seinen Onkel eindringlich an und legte eine Hand auf seinen Zauberstab. Daraufhin schien sein Onkel so perplex, dass Harry die Möglichkeit fand seinen Satz fortzuführen, „Das werde ich nicht tun!“, wiederholte er, „Ihr habt mir nichts mehr zu sagen! Auch wenn ihr es vielleicht vergessen habt, ich habe heute Geburtstag, meinen Siebzehnten. Zauberer, somit auch ich, werden mit 17 Jahren volljährig.“ Er drehte sich kurz zu seiner Tante, die bei dem Wort Zauberer den Teelöffel fallen ließ, welchen sie gerade abgetrocknet hatte. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass ich das Z-Wort hier unter meinem Dach nicht hören will?!“ Onkel Vernon war aufgestanden und stützte die Hände auf den runden Tisch. Dabei bemerkte er nicht, dass er Harry einen Ball zuwarf, den dieser dankend auffing. „Ihr werdet das Wort nie mehr unter diesem Dach hören. Das verspreche ich...“. Aufgrund dieses anscheinenden Versprechens blickte Onkel Vernon Harry skeptisch an. Ohne zu wissen, dass Harry den Satz noch nicht beendet hatte, setzte er sich wieder hin. Ein Grinsen zeichnete sich auf Harrys Lippen ab und er sprach weiter: „Ich werde nämlich ausziehen! Jetzt, hier und heute.“
 

Daraufhin wurde es still im Raum. Tante Petunia hatte aufgehört Geschirr zu waschen und Onkel Vernon blickte Harry nach Worten suchend an. Keiner von ihnen schien wirklich geschockt über Harrys Entschluss, viel mehr schienen sie alle überrascht. Dudley fand zuerst wieder Worte und fragte höhnisch: „Du willst ausziehen?“, ein dreckiges Lächeln, das eine gewisse Freude ausdrückte, bildete sich im Gesicht seines kräftigen Cousins, bevor dieser weiter sprach: „Dann kann ich ja mein altes Zimmer wieder haben. Du weißt gar nicht wie sehr ich auf diesen Tag gewartet habe.“ Dudley hatte im letzten Jahr viel trainiert und war noch breiter und wesentlich kräftiger geworden. Diese Eigenschaften kamen ihm als Anführer seiner Gang nur zu gute. Sein Onkel grinste auf die Worte seines Sohnes breit und klopfte ihm auf die Schulter, „Das ist mein Junge, das ist mein Junge!“ Einzig Tante Petunia schien nachdenklich. Als Harry sich gerade umdrehte um zu gehen erhob aber auch sie das Wort: „Heißt das?“, Harry blieb stehen, „Ich meine... sind wir nun nicht mehr geschützt vor dem Mann, der deine Mutter getötet hat?“ Das war Harry noch gar nicht in den Sinn gekommen. Er wusste, dass Dumbledore einen Schutzzauber auf das Haus gelegt hatte, der bis zu seiner Volljährigkeit anhalten sollte. „Ja dem ist wohl so, aber... Ich glaube nicht, dass ihr sein erstes Ziel sein werdet, sobald ich dieses Haus verlassen habe.“, Harrys Stimme klang einfühlsam, was ihn selber überraschte. Onkel Vernon starrte abwechselnd zu seiner Frau und zu Harry, doch bevor auch nur einer der beiden etwas sagen konnte erhob er lieber selbst das Wort. „Dann verschwinde! Vielleicht kehrt dann endlich normales Leben in diesem Haus ein.“

Mit diesen Worten stand sein Onkel auf und zerrte Harry unmissverständlich auf den Flur: „Lass dich ja nie mehr hier blicken!“. Schon war er wieder in die Küche verschwunden und schloss die Tür hinter sich. Das war also das Ende von knapp 17 Jahren bei den Dursleys. Harry nahm sein Gepäck und verließ das Haus.
 

Auf der Straße angekommen verflogen Harrys Gedanken an die Dursleys langsam. Er hatte beschlossen per Flohnetzwerk zu Reisen und zwar von Mrs. Figgs Haus aus, das wäre einfach am unauffälligsten, es war schließlich früh am hellen Morgen. Die Menschen, welche die Morgenstunden nutzen um mit ihren Hunden Gassi zu gehen, zu Joggen oder im Garten zu arbeiten, starrten Harry mit noch mehr Verwunderung als sonst an. Schließlich waren ein Käfig mit einer Schneeeule, ein Besen und ein zerschlissener Koffer auch nicht gerade gewöhnliches Gepäck. Am liebsten hätte Harry den Tarnumhang seines Vaters aus dem Koffer genommen, um sich darunter zu verbergen, doch das wäre wahrscheinlich noch auffälliger gewesen. Also beschloss er die Blicke zu ignorieren und folgte dem Straßenverlauf bis zu Mrs. Figgs Haus. Mrs. Figg war wie Harry vor zwei Jahren erfahren hatte eine Squib, das waren Abkömmlinge aus Zaubererfamilien, die nicht oder nur wenig zaubern konnten. Dumbledore hatte ihr vor vielen Jahren, als er Harry zu den Dursleys brachte, den Auftrag gegeben ein Auge auf ihn zu haben. Eigentlich hatte Harry die alte Frau nicht gemocht, bis sie ihm gesagt hatte, dass genau dies ihre Absicht gewesen war. Sonst hätten die Dursleys ihn wohl nie zu ihr gelassen. Ihr Haus glich jedem anderen in der Straße, einzig der Geruch von Katzen, der auf ihren Anwesen lastete, machte eine Besonderheit aus. Vorsichtig stellte Harry Hedwigs Käfig ab um die Klingel zu betätigen. Ein zerzauster Kopf schaute aus der Tür. Sie hatte sich verändert, sie war nicht mehr wie die Muggel gekleidet, sondern trug eine Robe wie man sie nur in den Läden für Hexen bekam. „Ah, komm doch rein Harry, ich habe dich erwartet!“, mit diesen Worten zog sie ihn hinein.
 

Auch die Wohnung der alten Frau war kaum wieder zu erkennen. Sie war nicht so bieder und aufgeräumt wie sonst, überall lag Krempel herum. „Ich gratuliere dir zu deiner Volljährigkeit Harry. Leider habe ich kein Geschenk für dich.“ Er erhob den Blick: „Mrs. Figg?“, abermals starrte er sie verwirrt an, „Haben sie keine Angst, dass man sie entdeckt?“ Einen kurzen Moment herrschte Stille, dann blickte sie an sich herab und gab einen Lachlaut von sich, „Nein Harry, nein. Hat Dumbledore dir nicht geschrieben?“, er schüttelte den Kopf, „Na dann habe ich doch eine Geburtstagsüberraschung für dich. Ich werde deine neue Haushälterin, wenn du mich dafür in deiner Villa wohnen lässt. Natürlich nur wenn du willst.“ Sein verwirrter Blick wich einem überraschten, eine Haushälterin könnte er sicher gebrauchen. Er nickte, „Natürlich, ich wollte sie gerade fragen ob ich durch ihren Kamin zum Grimmauldsplatz 12 reisen kann.“ Die Squib nickte nur sacht, „Nutze nur den Kamin, ich werde aber erst in frühestens einer Woche nachkommen, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen.“
 

Mit diesen Worten verschwand Mrs. Figg über das Treppenhaus nach oben und ließ Harry allein. Dieser schaute ihr noch einen Moment nachdenklich nach. Er war dankbar, dass er doch nicht ganz alleine in dem großen Haus würde leben müssen. Wenn er darüber nachdachte fühlte er sich auch nicht annähernd selbständig genug um alleine zu leben. Während er seine Gedanken noch kreisen ließ, ging er langsam zu dem Kamin des Hauses und stellte sein Gepäck dort hinein. Dann nahm er eine Hand voll Flohpulver - das sich in einem kleinen Behälter auf den Kaminsims befand - und stieg ebenfalls in den Kamin. Er warf das Pulver vor sich auf den Boden und sprach dabei laut und deutlich „Grimmauldsplatz 12“.
 

Nach einem kurzen lauten Knall fand er sich auch schon im Kamin der alten Black Villa wieder. Sein Blick glitt durch den altbacken gestalteten Raum und er seufzte bei dem Gedanken an seinen verstorbenen Paten Sirius. Die Hilfe der Weasleys würde er wirklich gebrauchen können. Vielleicht kannten sie Heimwerkzauber und wenn nicht konnten sie ihm mit ihren Händen helfen. Sie müssten die Räume so umzugestalten, dass sie nicht mehr allgegenwärtig an Sirius erinnerten. Doch jetzt zog er erst einmal sein Gepäck auf den Flur. Schon vor einigen Wochen hatte er sich überlegt welches Zimmer er zum schlafen nehmen würde. Die Entscheidung war auf das Zimmer gefallen, in dem er schon vor 2 Jahren geschlafen hatte. Er hatte sich gedacht, dass er in Sirius altem Zimmer zu oft an dessen Tod erinnert werden würde. Also brachte Harry sein Gepäck in den kleinen Raum und stellte es auf dem Bett ab. Anschließend nahm er aus seinem Koffer Feder, Tinte und Papier und begann Ron und Hermine einen Brief zu schreiben. Dafür ließ er sich an dem kleinen Schreibtisch nieder, der unterhalb des Fensters stand.
 

Hallo Ron, Hallo Hermine!
 

Harry überlegte kurz, bevor er weiter schrieb.
 

Ich habe euren Brief heute Morgen gelesen. Danach ging bei mir alles recht schnell.
 

Tatsächlich wunderte er sich, dass alles so reibungslos abgelaufen war.
 

Ich bin jetzt gerade in der Black Villa angekommen. Besucht mich doch per Flohnetzwerk. Ich würde euch die Nachricht ja selbst überbringen, aber ich brauche erst ein wenig Zeit für mich alleine um mich in meinem zukünftigen Heim umzusehen.

liebe Grüße, euer Harry
 

Er musste wirklich erst einmal nachdenken, sein eigenes Haus, das war schon etwas Großes in seinem Leben.
 

PS: Mrs. Figg wird meine Haushälterin, also wohne ich nicht ganz alleine.
 

Er überlas sich noch einmal das Geschriebene und ließ dann Hedwig aus ihrem Käfig, um ihr den Brief in den Schnabel zu geben. Dann nahm er sie auf seinen Unterarm und trug sie zum Fenster, das er öffnete. „Hedwig, den Brief kannst du an Ron oder Hermine geben. Pass auf dich auf, ich warte auf deine Wiederkehr.“ Daraufhin blickte er aus dem Fenster und als er sicher war, dass kein Muggel schaute bewegte er seinen Arm schwunghaft aufwärts und ließ Hedwig fliegen.

Wehgeschrei der Todesfee

Nachdem Harry seine wichtigsten Besitztümer verstaut hatte, beschloss er sich im Haus ein wenig genauer umzusehen. Auch wenn er vor 2 Jahren schon einmal hier gewesen war, erschien es ihm als hätten sich die Räume und Gänge verändert. Es war ein Glück, dass er noch den Weg zu seinem Zimmer gefunden hatte. Außerdem war ein Teil Schmutzes, den sie vor zwei Jahren entfernt hatten, wieder zurückgekehrt. Vorsorglich nahm Harry seinen Zauberstab in die Hand, in solchen Gefilden trieben sich gerne Irrwichte umher. Der Flur, in dem er sich befand, war behangen mit schweren Gobelins, geziert von schrecklichen Fratzen. Als der junge Zauberer voranschritt nahm er auch den Geruch von Sumpfschlamm wahr, der ihm so unangenehm in die Nase zog, dass er seine Hand vor selbige und seinen Mund legen musste. Seine Schritte waren vorsichtig, doch konnten auch sie nicht verhindern, dass der Boden unter ihm unheilvoll knarrte. Kaum hatte er die Tür am Ende des Ganges erreicht vernahm er ein weiteres Geräusch. Es war ein Jammern, das eindeutig von einer jungen Frau ausging. Neugierig schob er sanft die Klinke der Tür hinab, öffnete sie zu einem Spalt und spähte in das Zimmer. Sehen konnte er nichts, dennoch hörte er wie das Geräusch immer lauter wurde, ja es war beinahe, als käme es immer näher. Das Jammern wurde zu einem Kreischen und Harry wich zurück, gerade noch rechtzeitig um der Tür zu entkommen die nun aus ihren Angeln flog. Seine Augen weitete sich, als eine geisterhafte Frauengestalt in einem zerfetzten Leinennachthemd auf ihn zuflog, ihr Haar bleich und strähnig, ihre Augen weit geöffnet, ihre Zähne die von Dämonen. Bei der Geschwindigkeit, in der sie auf ihn zuschoss, hatte Harry nicht den Hauch einer Chance seinen Zauberstab für einen Spruch zu heben. Mit einem eiskalten Schauer flog sie durch ihn hindurch, so kalt, dass es die Feuer der Hölle gefrieren würde. Getroffen von diesem Schauer und einem Gefühl von Taubheit, das aus dem Geschrei der Frau resultierte, fiel Harry rücklings gen Boden und verlor das Bewusstsein.
 

[...]
 

„Harry, Harry...“, er vernahm eine vertraute Stimme, „Harry, steh auf, bitte!“ Langsam öffnete er seine Augen. Lange feuerrote Haare fielen ihm entgegen und rahmten das Gesicht einer jungen Frau ein. Für einen Moment fragte er sich ob sie ein Engel und er tot sei, doch als seine Sicht langsam klar wurde, erkannte er sie, Ginny Weasley. Noch bevor er irgendetwas sagen konnte, schloss sie ihn in ihre Arme und entriss ihn somit der Kälte, die ihm das Bewusstsein geraubt hatte. Stattdessen füllte die Umarmung ihn mit wohliger Wärme. „Ich hatte solche Angst...“, sie klang aufgelöst als sie ihn langsam los ließ. „Du hast uns allen einen großen Schreck eingejagt...“, sprach eine weitere bekannte Stimme. Über Ginnys Kopf hinweg sah er Hermine, die fast genauso aufgelöst klang wie sie. „Er ist hier!“, ihr Ruf hallte im Haus wieder. Harry stand langsam auf, nur um anschließend Ginny die Hand zu reichen und ihr auf zu helfen. „Da war eine Frau, ein Geist, sie hat geschrieen...“, er strich sacht durch Ginnys Haar, die seit dem letzten Jahr seine Freundin war und blickte zu Hermine. „Das hört sich an wie eine Todesfee, vielleicht eine Banshee. Harry wenn es wirklich eine Todesfee war...“, sie stockte, hinter ihr kam Ron in den Gang gelaufen, gefolgt von Molly, Arthur, Fred und George Weasley. „Mensch Harry, alles in Ordnung mit dir?“, Ron, sein bester Freund musterte ihn kritisch, aber Harry antwortete ihm nicht, was ihn jetzt interessierte war die Banshee: „Hermine, was ist dann?“ – „Wenn man den Schrei einer Banshee in einem Haus hört, so heißt es... wird bis zum nächsten Tag in diesem Haus jemand sterben.“ Das war ein Schock, ihnen allen blieb der Atem für einige Momente weg. „Das kann nicht sein, es war bestimmt keine Todesfee. Harry bist du dir wirklich sicher, dass es eine Todesfee war. Eine geisterhafte Frauengestalt, die schreckliches Geschrei von sich gibt?“, Arthur Weasley eilte zu Harry und sein sorgenvoller Blick wurde noch schwerer als Harry nur nickte. „Wir müssen schnell weg hier!“, Ron schien panisch als er diese Worte aussprach. „Sinnlos...“, während Hermines Antwort typisch trocken und rein faktisch war, „Wenn jemand von uns heute hier sterben soll, dann wird er sterben, auch wenn es geschieht, wenn wir gerade auf der Flucht sind. Wenn ihr mich fragt... sollten wir einfach nur Ruhe bewahren.“ Kaum verwunderlich war es, dass auf diesen Satz nicht nur Ron, sondern auch Fred, George und Ginny Hermine ungläubig ansahen. Das Todeskreischen einer Eule unterbrach das Gespräch. Hedwig, es war Hedwig die schrie, Harrys Augen weiteten sich. Er durfte keine Zeit verlieren, so schnell er konnte stürmte er zurück in sein Zimmer, wo ihr Käfig stand. „Hedwig!“, ein kurzer Stich in seinem Herz ließ alle seine Hoffnung schwinden, er kniff die Augen zu, im Wunsch, dass alles nur ein Traum war. Blut, überall Blut in einem Gemisch mit weißen Federn. Mittendrin stand eine schwarze Gestalt, zumindest dachte Harry das, doch als er die Augen wieder öffnete war nichts mehr dort außer dem Blut. Aus seinen Augen schossen Tränen, er fiel in die Knie und presste seine Hände auf die Augen.

Die anderen schlossen hinter ihm auf und Ron erhob die Stimme „Harry, was ist los?“. Wie konnte er das noch fragen, sah er das nicht selbst? Sah er nicht all das Blut und... Harry öffnete seine Augen, es war weg, das Blut, die Federn. Hedwig saß in ihrem Käfig und putzte sich mit ihrem Schnabel die Federn. „Hedwig, sie war tot... da war ein Schatten.“, die Blicke der Anwesenden zentrierten sich auf ihn. „Harry, bist du dir sicher, dass alles mit dir in Ordnung ist?“, Hermine legte die Hand auf seine Schulter. „Ich schwör dir, ich habe es gesehen.“, seine Stimme war immernoch zittrig. „Das ist gar nicht gut, gar nicht gut. Harry, du solltest dieses Haus vielleicht doch erstmal verlassen, bis wir es gereinigt und hergerichtet haben.“, die Miene von Arthur Weasley hatte sich verfinstert. „Du kannst solange bei uns im Fuchsbau wohnen, Fred und ich sind auch da, während unseres Urlaubs. Das heißt, solange Mum nichts dagegen hat.“ George blickte zu seiner Mutter, „Natürlich nicht...“, sie schien immernoch ziemlich verwirrt. „Mh... es geht wohl nicht anders. Wartet auf mich, ich werde meine Sachen eben packen.“, mit diesen Worten verschwand Harry im Zimmer.

„Und was ist nun mit der Todesfee, war die auch eine Illusion?“, Hermine zuckte mit den Schultern auf Rons Frage. Beide hatten sich im letzten Jahr äußerlich nicht viel verändert, einzig das Haar schien bei beiden etwas länger, bei Hermine aber weniger buschig. „Wir werden es herausfinden, Ron.“, diese trockene Antwort brachte ihn zum Schweigen.

Rosenblätter im Schnee

Ein erleichtertes Seufzen entfuhr Ron Weasleys Kehle als sie endlich alle lebendig den Fuchsbau erreicht hatten. Auch Harry war ziemlich besorgt gewesen, dass jemand von ihnen hätte sterben können. Sein Blick glitt einen kurzen Moment zu Ginny, bevor er – nachdem er sich versichert hatte, dass es ihr gut ging- zu Ron blickte, der mit seiner Mutter sprach „Harry kann Ginnys altes Bett in deinem Zimmer nehmen, oder?“, Harry sah Ron zustimmend nicken, woraufhin Molly Weasley weiter sprach, „George, sei doch so gut und bring Harrys Sachen schon mal nach oben!“ Harry sah wie einer der Zwillinge rasch sein Gepäck nahm, was Harry ein wenig unangenehm war, da er es genauso gut hätte selber tragen können.
 

„Sag mal Harry hast du schon gehört, wer unser neuer Lehrer in Verteidigung gegen die Dunklen Künste werden soll?“, Rons Blick war nun auf ihn gerichtet, während seine Mutter in der Küche verschwand, „Nein, habe ich nicht. Ehrlich gesagt habe ich soweit noch gar nicht gedacht. Ich habe mir zwar oft Gedanken über Snapes Verrat gemacht, aber an einen Nachfolger...“
 

Vor nicht allzu langer Zeit prangerte der Bericht über Snapes schreckliche Tat vorne in allen seriösen, sowie unseriösen magischen Zeitschriften. Kurz vor dem Ende des letzten Schuljahres, war es Severus Snape nämlich gelungen Dumbledore mit einem Zauber zu lähmen. Wie genau das zustande kam, darüber hielt man sich in Schweigen, aber Dumbledore hatte von Glück sprechen können, dass Neville gerade mit ihm sprechen wollte. Anscheinend hatten ihm die DA Stunden wirklich geholfen, denn es gelang ihm Snape mit einem schnellen Expelliarmus zu entwaffnen. Er konnte zwar Snape nicht von seiner Flucht abzuhalten, aber zumindest schaffte er mit der Hilfe von Professor McGonnagall, die aufgrund des Lärmes herbeigeeilt war, Dumbledores Leben retten.
 

Ron sprach weiter: „Du wirst es nicht glauben, aber sie haben Viktor Krum für die Stelle ausgewählt.“, Rons ernste Mine sagte Harry, dass er nicht gerade begeistert davon war, sein anschließender Blick auf Hermine verriet ihm auch weshalb. Sie hatte ihr Gespräch verfolgt und lächelte freudestrahlend, wohl aufgrund des Themas. „Krum? Ich wusste nicht, dass er so gut in der Verteidigung gegen die dunklen Künste ist.“, sagte Harry und Ron schnaufte: „Ist er auch nicht. Ich wette, es hat sich einfach niemand anderes für die Stelle beworben, da muss man eben nehmen was übrig bleibt.“ - „Red keinen Unsinn Ron, Dumbledore wird nicht jemanden auf uns loslassen, der nichts von seinem Fach versteht. Viktor wird seine Sache sehr gut machen.“ Auf Hermines Einmischen blickte Ron sie mit einem wütenden Funkeln in den Augen an: „Ist mir schon klar, dass Miss Granger ihn in Schutz nimmst, schließlich ist er der einzige, der Miss Granger je geküsst hat. Miss Granger träumt wahrscheinlich schon nachts von Nachhilfe bei Professor Krum.“ Hermines beleidigter Ausdruck zeugte davon, dass der Dolch gesessen hatte, dennoch gab sie nicht klein bei: „Woher will denn MISTER WEASLEY wissen, dass Viktor der einzige ist, den ich geküsst habe.“ Ihr Gegenschlag setzte Ron mindestens genauso zu wie sein Angriff ihr. Harry blickte zwischen ihnen hin und her. Sie drehten beide ihren Kopf mit einem „Hrmpf“ von den jeweils anderen ab. Wahrscheinlich war es das Beste einfach das Thema zu wechseln, also machte Harry einen vorsichtigen Versuch eben jenes zu tun: „Ich habe den Brief von Hogwarts noch nicht geöffnet, er liegt noch oben in meinem Koffer. Habt ihr schon die Bücher geholt, die wir dieses Jahr brauchen, welche sind es?“ Hermine warf ihm einen kritischen Blick zu, während Ron zu ihm blickte, aber schwieg als sie zu sprechen begann, „Oh Harry du solltest dir angewöhnen solche wichtigen Briefe sofort zu öffnen, les es am besten selbst. Zu deiner anderen Frage... nein wir haben die Bücher noch nicht gekauft, aber Ginny und ich wollen morgen sowieso zur Winkelgasse, wenn du möchtest kannst du mitkommen.“ Rons Blick verfinsterte sich noch mehr, als er übergangen wurde, Harry hingegen nickte, „Das ist eine gute Idee, dann entschuldigt mich.“ Glücklich darüber den Zankereien von Ron und Hermine zu entkommen, verschwand er nach oben.
 

Rons Zimmer hatte sich weit deutlicher verändert als sein Besitzer, es war aufgeräumt und ordentlich. Die zahlreichen Quidditchposter waren verschwunden und ersetzt durch zahlreiche Bandposter von Musikern, die Harry allesamt unbekannt waren. Ginnys altes Bett stand nun unter einem der Fenster und war mit Harrys Koffer und Hedwigs Käfig beladen. Während er sich langsam seinem Gepäck näherte, ging hinter ihm die Tür auf. „Harry...“, es war Ginnys Stimme, „Geht es dir wirklich gut?“, sie klang besorgt, als sie sich ihm langsam näherte. Tatsächlich wurde ihm erst jetzt bewusst, was der heutige Tag für ihn bedeutet hatte. Für wenige Stunden hatte er sein eigenes Heim, bevor es ihm durch Scheinbilder wieder entzogen wurde. Ein Seufzer entfuhr seiner Kehle, eigentlich hätte er sich wohl miserabel fühlen müssen. Allerdings war die Freude darüber bei seinen Freunden zu sein größer als die Wut darüber noch nicht in der Black Villa wohnen zu können, denn er war sich sicher, dass man dieses Problem würde lösen können. Mit einem Lächeln versuchte er Ginny zu beruhigen: „Ja, mir geht es bestens, du brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen. Sag mir lieber wie es dir selber geht?“, ein Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, „Wie soll es mir schon schlecht gehen, wo du nun endlich bei uns bist?“, sie legte die Arme um seinen Hals und Harry spürte wohlige Wärme bis zu seinem Herzen steigen, „Ich habe dich vermisst, von Tag zu Tag musste ich mehr an dich denken.“
 

Langsam ließ sie ihn los und er drehte sich zu ihr um. Ginny war in seinen Augen schöner als alle Feen, ihr Mund so voll und süß, ihre Augen so strahlend. Die Macht, die ihn zu ihr zog war stärker als jede Magie und kaum dass er sich versah schmeckte er voll Wonne ihre Lippen. In diesem Moment war ihm alles egal, sogar der Brief von Hogwarts, und als er die Tür verschloss und sie anschließend sanft auf Rons Bett zog wünschte er dieser Moment würde nie vergehen.
 

[...]
 

Als er langsam die Augen wieder öffnete, wusste er nicht wie viel Zeit vergangen war. Es hämmerte an der Tür und Ginny, die immernoch in seinen Armen lag, sprang erschrocken aus dem Bett und zog sich rasch an. „Harry, alles in Ordnung? Mach die Tür auf.“, es war Rons Stimme. Ginny eilte angezogen zur Tür, ihr Haar war immernoch zerwühlt. Sie schenkte Harry ein letztes Lächeln und drückte sacht die Klinke hinab. Kaum hatte er sich versehen war sie auch schon verschwunden, vermutlich wollte sie nicht mit Ron in eine Diskussion verfallen, der sie ahnend anblickte. Als ihre Schritte leiser wurden, fiel Rons Blick auf ihn. Er schien ernst, anscheinend verstummt, vielleicht aufgrund der Tatsache, dass Harry immernoch nackt war. Anschließend verschwand er ohne Worte wieder nach unten. „Ron warte...“, aber zu spät, er war schon verschwunden. Schnell kleidete er sich an und eilte aus dem Zimmer, Ron hinterher. „Harry!“, Hermines Stimme erschallte hinter ihm, „Lass ihn, du kennst ihn doch...“, er drehte sich zu ihr und sah sie sacht lächeln, „Du weißt doch wie stark sein Beschützerinstinkt ist, lass ihn seine Gedanken ordnen, er wird dir schon verzeihen.“, ihr Blick wurde langsam trauriger, „Ich hoffe mir kann er auch verzeihen. Ich meine ich habe keinen Fehler gemacht, aber...“, sie seufzte. Harry presste seine Lippen sacht zusammen, wie immer hatte Hermine recht, doch war sie auch durch Ron so verunsichert, wie er sie selten gesehen hatte. „Bestimmt Hermine, wie könnte er dir böse sein?“, er lächelte ihr zu, ihre Worte hatten ihn beruhigt. Ein anschließendes Lächeln ihrerseits kündete davon, dass auch seine Worte Erfolg trugen und sie aufgemuntert hatten. „Aber lass uns schlafen gehen, der Tag war anstrengend.“, und kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, verschwand sie auch schon Richtung Treppe. Nun stand Harry wieder alleine im Gang und bemerkte, dass seine beste Freundin abermals Recht hatte, er war müde und es war schon spät. Doch eines musste er noch erledigen, bevor er sich in sein Bett legte. Langsam ging er zu dem Koffer in Rons Zimmer und nahm den Hogwarts Bescheid heraus. Vorsichtig öffnete er ihn, packte die Fahrkarten für den Hogwarts Express zurück in seinen Koffer und begann die Einkaufsliste für die Bücher zu studieren, die er in der siebten Klasse brauchen würde:
 

Ferres Frag - Zauberkunde für fortgeschrittene Zauberlehrlinge

Konrad Sobolowski – Verteidigung gegen Zauberer Bd. I – III

Ronaldo Kara – Theorie der Zauberstablosen Magie

Julius van Propst – Theorie der höheren Verwandlungskunst

Julius van Propst – Animagi

Karolin Schmidt – Das Einmaleins der Numerologie
 

Alle Namen auf der Liste waren ihm völlig unbekannt, doch die Titel der Bücher schienen vielversprechend. Gerade Sobolowskis Werk würde nützlich sein, um sich für einen etwaigen Kampf gegen Voldemort zu schulen.

Schließlich sprach er - bevor er schlafen ging - noch einen „Restorate“ auf Rons Bett, was es wieder in einen ordentlichen Zustand versetzte.
 

[...]
 

Am nächsten Morgen war Harry froh, als Ron ihn weckte. Anscheinend hatte der Rotschopf ihm wirklich schnell verziehen, wie Hermine es vermutet hatte. „Aufstehen, wir wollen gleich nach dem Frühstück los, beeil dich.“, er lächelte ihm, selber schon komplett angezogen zu. Irgendwas schien ihn in Euphorie zu versetzen und Harry war beruhigt Ron so voller Freude zu sehen. Stürmisch eilte Ron nach unten und Harry zog sich rasch an um ihn zu folgen.
 

Hermine und Ginny saßen bereits völlig angezogen und frisch gemacht am Frühstückstisch. Sie hatten bereits gegessen und unterhielten sich nun über einen Bericht in der Hexenwoche, anscheinend ging es um die Mode der Saison. Ein Blick zu Ron, der seinen Finger andeutungsweise Richtung Mund führte, machte Harry deutlich, dass ihm das Thema genauso zuwider war wie ihm selbst. ‚Einfach ignorieren’, dachte er und ging auf Ginny zu, ihr einen Kuss auf die Wange hauchend und sich anschließend neben ihr nieder lassend. Dabei blickte er nicht zu Ron, aber er dachte, dass ihn dieser Kuss wohl weniger ausmachen würde als ihr Techtelmechtel am gestrigen Abend.
 

Schnell schlang Ron einige Scheiben Wurstbrot hinunter und Harry hatte Schwierigkeiten mit seiner Essgeschwindigkeit mitzuhalten. Hermine kicherte sacht als sie Ron beim Essen beobachtete, „Es klaut dir doch niemand was...“ – „Du vergisst, wie viele Gnome wir haben.“, gab Ron mit einen Schmunzeln als Antwort. So gut wie er gelaunt war, schien er anscheinend nicht im Geringsten daran zu denken auszurasten und Hermines Lächeln verriet Harry, dass sie sehr glücklich darüber war. Als Harry zu Ginny blickte sprach sie sacht: „Mum hat ihm versprochen, dass er neue Kleidung bekommt.“

Nicht viele Jungen mochten verstehen, warum Ron sich so über neue Kleidung freute, doch in anbetracht dessen, dass die Weasleykinder normalerweise nur die abgetragenen Kleider ihrer älteren Geschwister bekamen, schien Harry Rons Freude nur verständlich. „Ich muss mir auch neue Kleidung kaufen, ich hab es dir noch gar nicht gesagt, aber ich bin ab diesem Jahr Schülersprecherin.“, Harry betrachtete Hermine auf diese Worte und nickte ihr anerkennend zu. Es war zwar nicht verwunderlich, dass sie diesen Posten erhielt - bei ihren guten Noten - dennoch freute er sich für sie. „Außerdem brauchen wir noch Kleidung für Bills Hochzeit“, sagte Ron und betrachte die Runde. Bills Hochzeit, die hatte Harry beinahe ganz vergessen, er würde sich auch noch einen neuen Anzug kaufen müssen, sein alter war ihm mittlererweile zu klein. Aber anders als die Weasleys hatte Harry keine wirklichen Geldsorgen, denn seine Eltern hatten, bevor sie starben, genug Zauberergeld bei der Zaubererbank Gringotts für ihn hinterlassen.

Mrs. Weasley betrat mit einem Lächeln den Raum, anscheinend hatte sie schon gefrühstückt. Sie trug bereits ihren Umhang und blickte auf die beschauliche Runde am Tisch. „Seid ihr fertig? Fred und George sind schon voraus gegangen.“ Ron nickte als erster eifrig und sprang auf um seinen Umhang vom Kleiderständer zu greifen. Hermine und Ginny taten es dem Rotschopf eine Ecke ruhiger gleich und auch Harry nahm den letzten Bissen seines Wurstbrotes und erhob sich langsam. „Gut, dann können wir ja los. Wir nehmen den Kamin, es sei denn jemand von euch möchte apparieren?“, Molly Weasley blickte die Anwesenden nacheinander an, doch selbst Hermine schüttelte den Kopf. Anscheinend war niemand von ihnen bereit das Risiko einzugehen nicht in einem Stück anzukommen. Also nahmen sie nacheinander den Reiseweg durchs Flohnetzwerk in die Winkelgasse.
 

[...]
 

„Uff“, hätte Harry gewusst, dass die neuen Bücher so schwer wären, hätte er sie vermutlich zum Schluss gekauft, doch so musste er sie angestrengt in Richtung des Schneiders schleppen. Die Frauen waren schon vorgegangen, nur Ron hatte ihn noch begleitet, als er zum Quidditch Geschäft gehen wollte. Fred und George hatte er noch nicht gesehen, aber er vermutete, dass sie ihren eigenen Laden einen Besuch abstatteten. Sein Blick glitt zu Ron, der zwar genauso viel zu schleppen hatte wie er selber, aber über die Jahre wesentlich kräftiger geworden war als Harry. Langsam näherten sie sich dem Kleidungsladen. Zahlreiche Menschen die unterwegs waren hielten sie dadurch auf, dass sie im Weg standen und sich Schaufenster und Schaubuden anblickten. Alles war harmonisch und es schien, als könne nichts dieses Idyll zerstören, bis Harry auf Einmal einen Knall und das Zersplittern von Fensterscheiben hörte.
 

Ron ließ den Eimer fallen in dem er seine Bücher trug und eine Menge Menschen kam ihnen entgegen gelaufen, als Panik ausbrach: „Todesser, überall, Todesser...“, rief ein Mann mit Schnäuzer, der schnell an ihnen vorbei lief. Harry blickte sich um, nicht lange, denn schon sah er, dass der Mann die Wahrheit gesprochen hatte. Überall apparierten die Anhänger Voldemorts in ihren schwarzen Kutten. Andere von ihnen hielten Menschen schon mit Zaubern in der Luft. Er sah sogar einige Menschen durch den Todesfluch sterben.

„TOD DEN SCHLAMMBLÜTERN UND VERRÄTERN!“, einige Todesser brüllten diese und ähnliche Worte voller Wahn über die Straße.
 

„HERMINE!“, Ron stürzte zum Kleidungsladen, Harry folgte ihm, bis er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Was Harry nun sah ließ ihn stocken. Es war ein Schock für ihn, aber noch viel mehr für Ron, der schluchzend in die Knie fiel. Dort lag sie, Molly Weasley, Rons Mutter, sie trug ein edles weißes Kleid und auf ihrem Gesicht war ein seeliges Lächeln, doch die Augen leer und tot. „Nein MUM! Du KANNST nicht tot sein... NEIN!“, gefangen von seiner Trauer nahm Ron den Kopf seiner Mutter auf seinen Schoß. In ihrem Körper steckten zahlreiche Splitter, Blut färbte das weiße Kleid an mehreren Stellen rot. Es sah aus wie Rosenblätter auf strahlend weißen Schnee.

Nie würde Molly Weasley eines ihrer Kinder heiraten sehen, nie würde sie ihre Enkelkinder sehen. Rons Tränen fielen schwer auf den Steinboden, Harry konnte nur erahnen wie er sich fühlte.
 

Endlose Momente vergingen und erst als er das Kreischen eines Mädchens hörte kamen sie wieder zu sich. Es war zwar schwer in dieser Situation die Trauer zu unterdrücken, doch sie mussten Hermine und Ginny schnell finden, bevor ihnen die Todesser etwas antaten. Sachte legte Ron den Kopf seiner Mutter auf den Steinboden: „Ich werde dich rächen Mum, das verspreche ich dir.“, er ballte die Faust und rannte in die Schneiderei, Richtung Schrei.
 

Alles war verwüstet, Möbel lagen auf den Kopf und waren zerstört, die Schneiderin lag verletzt am Boden und atmete schwer. In der gegenüberliegenden Ecke sah Harry Ginny kauern, anscheinend mit einen Lähmungsfluch belegt. Er wollte zu ihr gehen, doch Ron hielt ihn auf „Erst zu Hermine, wer weiß was...“, er schwieg und eilte in den Nebenraum, als er „Cruciatus“ gefolgt von einem anscheinenden Kreischen hörte.
 

„Expelliarmus“, Ron entwaffnete den Todesser sofort als er den Raum betrat energisch, so dass dessen Zauberstab durch die Luft flog und an die Wand prallte an der Hermine kauerte. „DU!“, sagte Ron mahnend in Richtung des Todessers, bevor er zu Hermine schaute. Ihre Kleidung war völlig zerissen, vermutlich hatte der Todesser versucht zu sehen und zu berühren, was nicht für ihn bestimmt war. Der rothaarige Zauberer stellte sich schützend vor Hermine und Harry sprach, als der Todesser gerade die Hand in Richtung seines Zauberstabes erhob: „Stupor!“, der Zauber saß und der Todesser wurde ohnmächtig.
 

Schnell eilte Harry zu Ginny, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass Ron sich um die aufgelöste Hermine kümmerte. „Finite Incantatem!“, Harry befreite Ginny von dem Fluch. Sofort glitt ihr Blick auf ihn, doch dann fing sie an zu weinen und zu zittern. Ihre Tränen waren mehr als Grund genug für Harry um sie in die Arme zu schließen. Nach einiger Zeit in der Harry Ginny tröstete, stürmten plötzlich auch Fred und George in den Laden. Ihre Augen verweint, anscheinend hatten sie ihre Mutter schon gefunden. „Diese Schweine...“, George blickte in die Leere vor ihm und Fred sprach leise und traurig, „Mum...“ Einen Moment herrschte Schweigen, so dass man die Schreie vieler Menschen auf den Straßen hören konnte. Dann atmete George schwer ein und beugte sich zur Schneiderin auf die er einige Heilzauber sprach. Fred ging zu Harry und Ginny „Alles in Ordnung?“, seine Stimme zitterte, Ginny schüttelte den Kopf. Auch Ron kam jetzt mit Hermine zu ihnen, beide schienen aufgelöst. „Wir müssen zusammen bleiben! Hier!“, Fred bemühte sich sichtlich ruhig zu sprechen. „Die Auroren sind schon hier und der Orden!“, George blickte zu Harry, kaum hatte er die Worte gesprochen apparierte jemand in der Mitte des Raumes. Es war Minerva McGonagall, Hauslehrerin Gryffindors in Hogwarts. „Professor!“, Harry klang zugleich erleichtert, wie auch aufgewühlt ob der Ereignisse. Sie schaute sich in den Raum um und sah durch das Fenster Molly Weasleys toten Körper. Ein bestürzter Seufzer entfuhr ihrer Kehle und sie schwieg einen Moment, bevor sie sich wieder fasste. „Seid ihr in Ordnung?“, sie blickte sie nacheinander an, sowohl Harry als auch Ron nickten zögernd. „Ja, körperlich schon...“, sagte Ron und schwieg einen Moment, bevor er weiter sprach: „Einer der Todesser liegt im Nebenzimmer!“, Rons Stimme war noch weitaus zittriger als die seiner Brüder. Minerva McGonagall nickte und verschwand sofort in besagtem Zimmer. Auf den Straßen wurde es währenddessen ruhig und die Stille zeugte davon, dass der Kampf zu Ende war oder sich zumindest Selbigem zuneigte.

Die Farbe des Todes

Dies ist ein sehr, sehr kurzes Kapitel. Es ist mir sehr schwer gefallen es zu schreiben. Der erste Absatz erzählt aus Ron seiner Perspektive, bevor ich wieder in Harrys Perspektive zurück kehre. Vielleicht merkt ihr beim lesen, dass das schreiben mir schwer fiel. Das nächste Kapitel wird hoffentlich wieder länger. Vielen Dank abermals an alle Reviewer.
 

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Schier endlos erschien Ron die Zeit nach dem Erscheinen der Professorin. Es war ihm als würde jemand eine Schlinge um seinen Hals zusammen ziehen. Alles schien so irreal, es durfte einfach nicht wahr sein. Harry musste ihn mit seinen Halluzinationen angesteckt haben. Doch dieser Traum wollte einfach nicht aufhören und hielt ihn gefangen. Ron sah seine Geschwister weinen ihre Tränen fielen langsam und schwer, als hätte jemand die Zeit manipuliert. Seine eigenen Füße trugen ihn langsam Richtung Straße zu dem Platz, an dem seine Mutter noch immer lag, wie er sie zurück gelassen hatte. Ron bewegte den Mund: „Mum...“, doch kein Ton entkam seiner Kehle. Langsam ließ er sich auf die Knie sacken und schloss ihren toten Körper fest in seine Arme. Nun war es ihm, als wäre alles andere um ihn herum weit fort. Er spürte nicht, dass Hermine sich neben ihn kniete und seinen Arm berührte. Er bemerkte auch nicht, dass Fred und George gemeinsam mit Ginny zu ihm kamen, ihre Gesichter mindestens ebenso verweint wie sein eigenes. Selbst dass sein völlig aufgelöster Vater zu ihm kam, bemerkte er nicht. Nicht einmal, dass Arthur ihm die Leiche Mollys aus den Armen nahm und daraufhin laut aufschluchzte. So einen Schmerz hatte Ron noch nie gespürt, es war als würde ein Teil von ihm sterben. Endlose Momente vergingen so, ohne dass Ron irgendetwas von dem mitbekam, was um ihn herum passierte. Erst als Fred ihn Huckepack – durchs Flohnetzwerk – zurück in den Fuchsbau trug, klärten sich seine Gedanken langsam. Sein älterer Bruder schwieg und war völlig verweint, hinter ihm ging George, der Ginny auf den Armen trug, welche sich um seinen Hals klammerte. Weiter hinter ihnen gingen Harry und Hermine, die beide ebenfalls sehr bedrückt schienen, doch ihr Schmerz war geringer als jener der Weasleys.

Arthur Weasley, der die Leiche seiner Frau trug, ging ganz am Ende der Reihe. Er war unnatürlich ruhig und bleich, seine Augen leer und traurig. An diesem Tag war sein Herz gestorben.
 

[...]
 

In dieser Nacht schlief sogut wie niemand im Haus der Weasleys. Fred und George hatten einen alten Steinaltar, der in ihrem Laden nur als Dekoration diente, in den Fuchsbau bringen lassen. Darauf bahrten sie Molly Weasley auf. Arthur sprach einen Reinigungszauber auf sie, welcher sie und ihr Kleid von dem Blut befreite. Währendessen richtete Ginny, deren Gesicht immernoch durch Trauer verzerrt war, ihre Mutter liebevoll her. Ron, welcher immernoch schwieg, sandte Eilbriefe an Charlie, Percy sowie an Bill und Fleur. Sie kamen alle noch in dieser Nacht, sogar Percy, ihr Schmerz kaum verkennbar.
 

Die zwei folgenden Tage bis zu Molly Weasleys Beerdigung vergingen schleppend. Während Bill seine Hochzeit mit Fleur auf den Winter verschob und dann wie der Rest der Weasleys die meiste Zeit schwieg und im Stillen trauerte, verbrachte Harry viel Zeit mit Hermine und Fleur. Gemeinsam versuchten sie die Weasleys zu unterstützen, wo es nur ging. Sicher war auch ihre Trauer groß, doch sie wussten, dass es den Weasleys noch viel schlechter ging. Harry fühlte sich hilflos in dieser Situation, er wollte helfen, doch es war schwer herauszufinden, was hilfreich und was zuviel des Guten war. Dennoch gewannen die Weasleys nach und nach durch ihre Hilfe wieder an Lebendigkeit zurück. Gerade Hermines Idee sich alte Bilder von ihrer Mutter anzusehen zeigte Wirkung. So sah Harry Ron sogar zaghaft lächeln, als sie ein Bild (das sich natürlich bewegte) betrachteten, auf dem seine Mutter versuchte seinem jüngeren Ich das Laufen beizubringen.
 

Dann schließlich kam der Tag des Begräbnisses. Von überall her kamen Gäste: Professor Dumbledore, Professor McGonagall, Alastor Moody, Remus Lupin, Nymphadora Tonks und viele Leute, die Harry völlig unbekannt waren. Er selber wechselte nur wenige Worte mit den Anwesenden, aber Ron und Ginny unterhielten sich lange Zeit mit Dumbledore, der ihnen offenbar aufmunternde Worte schenkte. Die Zeremonie selber war sehr würdevoll gehalten. Der Zeremonienleiter sprach mit ruhiger Stimme wohl gewählte Worte, die den Trauernden Hoffnung gaben. Schlußendlich legte er einen blauen Kristall auf die Leiche, was zur Folge hatte, dass es aus selbigem Kristall einen Lichtblitz gab mit einem lauten, klingenden Geräusch gepaart. Als das Licht langsam abnahm, war der Körper Molly Weasleys verschwunden und nur der Altar blieb zurück.

Fahrt nach Hogwarts

So und schon Kapitel 6... wie versprochen länger als das vorherige. Danke für die neuen Kommentaren von überall her :).
 

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Im Lauf der nächsten Wochen besserte sich die Stimmung im Haus der Weasleys zunehmend. Man hatte sich darauf geeinigt, dass ihre Mutter es wohl nicht gewollt hätte, dass sie ihre Lust am Leben verlieren. Ab und an gab es zwar dennoch diese stillen Momente, doch schon bald wurde die Familie wieder vom Alltag eingeholt. Bald ging Arthur Weasley schon wieder arbeiten, auch Fred und George kehrten in ihren Laden zurück. Auch Percy, der sich mit seiner Familie aufgrund des Schicksalschlages ausgesöhnt hatte, sowie Bill, Charlie und Fleur waren schon einige Zeit wieder fort. So kam es, dass Ron, Ginny, Hermine und Harry die meiste Zeit alleine im Haus waren. Doch auch sie hatten zu tun. Gerade Hermine drängte immer wieder darauf, für die Schule zu lernen, gerade in Anbetracht der UTZs, welche sie dieses Jahr bestehen mussten. Außerdem hatten sie alle noch einen oder mehrere Aufsätze zu schreiben, die sie nach den Ferien abgeben mussten. Einzig als Ginny den Bescheid bekam, dass sie 10 ZAGs bestanden hatte, gönnte Hermine sich eine Pause, um sich mit Ginny gemeinsam einen freien Tag zu gönnen. Bedingt durch die viele Arbeit verging die restliche Ferienzeit sehr schnell und der erste September rückte immer näher.
 

Schließlich, an einem schönen Morgen des Spätsommers, war es dann endlich soweit. Sie hatten ihre Koffer schon gepackt und Arthur Weasley stapelte sie in den Muggelwagen, den er sich vom Ministerium geliehen hatte. Harry setzte sich auf die rechte hintere Seite des Autos und nahm Hedwigs Käfig auf den Schoß und Ron, der auf de, Beifahrersitz Platz nahm, den von Pigwidgeon. Krummbein war bereits in Hogwarts, denn Hermine hatte ihn über die Ferien bei Hagrid gelassen, nachdem der Kater sich aggressiv gesträubt hatte von Mrs. Norris getrennt zu werden. Ginny hatte kein Haustier und nahm zwischen Harry und Hermine Platz, so dass sie ihren Kopf auf seine Schulter legen konnte.
 

[...]
 

Am Bahnhof angekommen herrschte wie immer wildes Treiben. Harry sah eine Muggelfamilie gehetzt zu dem Zug rennen, der an Gleis 9 stand und in wenigen Minuten abfahren würde. Es war schwer in der Menge Muggel von Zauberern zu trennen, doch als sie sich dem Eingang zu Gleis 9 ¾ näherten, sah Harry wie Draco, dessen platinblondes, bis zur Schulter reichendes Haar kaum zu verkennen war, durch die Steinwand verschwand. Anscheinend war er alleine gekommen, denn von seinem Vater Lucius Malfoy sah Harry keine Spur. Nacheinander machten die beiden Weasleys, Hermine und Harry selber es Malfoy gleich. Bis auf Hermine trugen sie alle noch keine Schuluniform und sogar sie trug sie getrennt vom Umhang, was sie wie eine Schülerin, die eine Muggelschule besuchte, wirken ließ. An ihrer Brust allerdings prangerte groß und auffällig das Zeichen einer Schülersprecherin. Harry wusste, dass dieser Posten immer von zwei Personen besetzt wurde. Er wusste nicht wer Hermines „Mitarbeiter“ sein würde, aber er hatte schon eine graue Ahnung.
 

Auf dem Gleis angekommen, trugen sie ihr Gepäck zu dem Waggon, der sich so ziemlich in der Mitte des Zuges befand. Ungefähr die Hälfte der Schülerschaft musste schon eingestiegen sein, dennoch sahen sie einige ihrer Klassenkameraden. Besonders ins Auge fiel ihnen Neville. Er stand mit Luna Lovegood bei seiner Großmutter und verabschiedete sich von ihr, aber er hatte sich grundlegend verändert. Aus dem sonst so bieder gekleideten und immer ordentlich gekämmten Jungen war über die Ferien jemand ganz anderes geworden. Vielleicht mochte es an Luna liegen, dass er an einem Ohr - wie sie selber - einen Butterbierkorken-Ohrring trug, doch ob sie das wilde Haar, das Neville bis zur Schulter hing, zu verantworten hatte, wurde ihnen nicht ganz klar. So wie er aussah, wirkte er wie einer der Musiker auf den Postern in Rons Zimmer. Nichtsdestotrotz waren seine tollpatschigen und naiven Gesichtszüge immernoch dieselben wie vor einem Jahr. Dennoch stand nicht nur Harry der Mund, ob der Verwunderung, weit offen. Als sie den Blick von Neville losgerissen hatten, begannen sie langsam in den Waggon einzusteigen. Ron, der als erster eingestiegen war, nahm ihnen das Gepäck ab.
 

„Ron und ich müssen gleich in das Abteil für die Vertrauensschüler und Schülersprecher. Könnt ihr unser Gepäck mitnehmen? Oder wartet, wir kommen erst kurz mit.“, Hermine sprach auch für Ron, der daraufhin zwar leicht die Nase kräuselte, aber schwieg. Der Zug war noch recht leer, so fiel es ihnen nicht schwer ein Abteil zu finden, in dem sie sich nieder lassen konnten. Ron und Hermine stellten ihr Gepäck auf die beiden Plätze am Fenster. Dann verließen sie das Abteil und ließen Harry und Ginny, die sich nebeneinander setzten, alleine. Endlich war es soweit, Harry würde zu der Schule zurückgehen, die er als sein eigentliches Heim bezeichnete. Es würde wahrscheinlich sein letztes Jahr sein, was ihn ein wenig trübselig machte. So hoffte er inständig, dass er dieses letzte Jahr in guter Erinnerung würde behalten können.
 

„Mh... Dad ist jetzt ganz alleine zuhause.“, Ginny blickte, als sie dies sagte, aus dem Fenster, „Ron und ich in der Schule, Charlie, Percy, Fred, George und Bill am Arbeiten. Ich hoffe es fällt ihm nicht allzu schwer.“ Harry blickte zu Ginny, die ihren Blick nun auf ihn richtete. „Mach dir keine Sorgen! Er wird genug Arbeit im Ministerium haben, denke ich.“, er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und sie nickte, bevor sie ihre Stimme abermals erhob: „Ich werde mir eben noch etwas zu trinken kaufen, pass auf meine Sachen auf, ja?“, auf diese Worte verließ Ginny den Raum. Harry war nicht lange alleine. Schon wenige Augenblicke später öffnete sich die Tür des Abteils wieder. „Hallo Harry, Luna und ich dachten... wir könnten uns vielleicht zu euch setzen?“, Neville stand, über die letzten Jahre ziemlich hochgeschossen, in der Tür. Auf der linken Seite seines Gesichtes verdeckte der Großteil seines lang gewachsenen Ponys das Auge, bis er die Strähnen hinter sein Ohr strich. Hinter ihm stand Luna, die sich mit einer Hand an Nevilles Umhang festhielt und verträumt die Decke des Abteils betrachtete.

„Natürlich, setzt euch nur!“, Harry machte eine einladende Geste auf die beiden freien Sitze und kaum als die beiden sich gesetzt hatten setze der Zug sich in Bewegung.
 

„Wie waren eure Ferien?“, Harry schaute abwechselnd zwischen Luna und dem völlig veränderten Neville hin und her. „Sehr schön, Luna hat uns besucht. Großmama war völlig überrascht, sie dachte nicht, dass mich überhaupt jemand besuchen möchte.“, er seufzte. Luna blickte zu Neville und dann zu Harry: „Ich habe dem knitterigen Hundsfudel nachgespürt.“, ein Blick zu Neville zeigte Harry, dass er genauso wenig wusste was ein Hundsfudel sein sollte, wie er selbst. „Sie hat ihn aber nicht gefunden. Sie meinte, weil unser Haus in ihrem Verbreitungsgebiet erbaut wurde, wären sie weiter gezogen.“ Neville blickte zu Luna und schmunzelte leicht: „Aber wir hatten trotzdem viel Spaß. Luna hat mir die Psychedelic Vampires vorgestellt, die sind so toll. Wir waren auf ihrem Konzert.“ Luna auf einem Konzert, das konnte Harry sich nur schwer vorstellen. „Wie geht es eigentlich Ron und Ginny?“, die Träumerin blickte urplötzlich zu Harry. Auch Nevilles Blick wurde ernster und fiel auf ihn. Natürlich hatten sie von Molly Weasleys Tod erfahren, alle Zaubererzeitschriften hatten ausführlich über die Ereignisse in der Winkelgasse berichtet und Luna saß als Tochter des Mannes, der den Klitterer herausgab an einer - wenn auch nicht unbedingt völlig seriösen - Quelle. „Es geht ihnen besser, anfangs war es schlimm, aber...“, wenn man vom Teufel sprach, genau in diesem Moment kam Ginny, mit einer Flasche Wasser in der Hand, zurück. „Moah...“, Ginny sah aus als sei ihr eine Riesenlaus über die Leber gelaufen, „Diese blöde Kuh Pansy. Hallo Neville, hallo Luna.“, Harry betrachtete Ginny, als sie kurz, aufgrund ihrer Wut angestrengt freundlich, die beiden anderen grüßte, bevor sie weiter sprach: „Hat den Gang blockiert und wollte mich nicht vorbei lassen.“ – „Sie hat was? Warte, lass uns zusammen...“ – „Schon gut Harry, Seamus und Dean kamen irgendwann und haben sie aus dem Weg geschoben. Du hättest ihr Gesicht sehen sollen, als die Jungs so getan haben, als würde keiner der beiden sie sehen.“, Ginny kicherte nun, „Typisch Slytherin, immer müssen sie provozieren. Wenn die nicht streiten sind sie nicht glücklich.“ Ein zustimmendes „Mh...hm“ ging durch den Raum.
 

Das Gesprächsthema schwang um, sie unterhielten sich nun über die Schule. Ginny erzählte Neville und Luna von Krum, was Neville mit einem bewundernden „Oh...“ kommentierte, während man sich bei Luna nicht mal sicher war, ob sie überhaupt zugehört hatte. Irgendwann gegen Abend kamen dann auch Hermine und Ron zurück in ihr Abteil, sie schienen alles andere als glücklich. Nachdem sie die Anwesenden gegrüßt hatten setzte sich Ron grübelnd auf seinen und Hermine wütend, Arme kreuzend auf ihren Platz. „Malfoy...“, Hermine schnaufte, „Unser zweiter Schülersprecher ist Malfoy!“ Harry war darüber nicht überrascht, aber verwunderte sich, dass Hermine das nicht auch schon geahnt hatte. „Er... das größte.... Arschloch... der Schule“, die Blicke richteten sich auf Hermine, die sich ungewohnt rüde ausdrückte, doch Ron sprach weiter, „Das Schlimmste ist, dass er dieses Jahr Hermine nicht nur beleidigt. Anscheinend denkt er es ist lustiger, sie mit ähm... unanständigen? Kommentaren zu belästigen.“ Harry schaute zu Hermine. Malfoy hatte es erreicht sie wütend zu machen, was er mit purer Beleidigung nie geschafft hatte, damit trug seine neue Methode Früchte. Vermutlich würde er Hermine damit also dieses Jahr öfters triezen. „Was hat er denn gesagt?“, fragte Neville unsicher. Daraufhin schnaufte Hermine abermals und Ron sprach für sie, „Nicht so wichtig, aber ich hätte ihn am liebsten auf die Nase geschlagen.“, Ron schnaufte nun auch und schwieg einige Momente bevor er tief einatmete und dann weiter sprach, „Übrigens, krasses Styling Neville. Greg Tatcher?“, Neville nickte. Während das Thema so zur Musik wechselte, wandte Harry, der keine der Zaubererbands kannte, den Blick aus dem Fenster. Die Landschaft zog an ihnen vorbei und wurde immer hügeliger und wilder umso näher sie Hogwarts kamen.

Der Spatzen Mahl

Der Abend war schon eingebrochen, als sie nacheinander den Zug verließen. Man hörte das vertraute Rufen Hagrids: „Erstklässler hier her!“ und Harry sah, dass er ihm zur Begrüßung winkte, bevor er mit den Kleinen verschwand. In der Nähe sah er die Kutschen, welche die älteren Schüler nach Hogwarts trugen und in die schon die ersten Schüler einstiegen. An ihrer Front sah er, wie schon in den letzten Jahren die Thestrale, die sie zogen. Thestrale waren Tiere, die man nur sehen konnte, wenn man in seinem Leben bereits jemanden sterben gesehen hatte. „Das sind sie also diese Thestrale?“, die Frage kam von Ginny, in deren Stimme ein bedrückter Unterton mitklang, als ihre Augen Harrys Blick folgten. Auch Hermine folgte ihrer beider Blick, schwieg aber, während Ron auf Ginnys Frage sacht seufzte. Gemeinsam mit Neville und Luna stiegen die vier in eine Kutsche, die so gefüllt sofort zum Flug erhoben wurde. Es war eine sternenklare Nacht und wie Diamanten spiegelte sich das Sternenlicht im großen See vor der Burg wieder.
 

Viel zu kurz kam ihnen die Fahrt vor; denn kaum hatten ihre Augen den See in seiner ganzen Pracht erfasst, wechselte die Kutsche auch schon in den Sinkflug über. Die Landung war unsacht und holprig, aber sie hatten sich in den letzten Jahren daran gewöhnt. So hatten sie ihr Hab und Gut schon fest in den Griff genommen, als sie in der Kutsche Platz genommen hatten. Als die Kutsche endlich ganz zum Stehen kam, stiegen sie hastig aus und trugen ihr Gepäck in die Eingangshalle an den Rand der großen Treppe zum Festsaal, dort ließen sie es stehen, sicher, dass die Hauselfen Hogwarts es auf ihr Zimmer bringen würden. Sie eilten, wie es nach und nach die gesamte Schülerschaft machte, die Treppe hoch hinein in den Festsaal mit den vier großen Tischen.
 

Am Gryffindor Tisch herrschte schon reges Treiben. Harry sah Lavender Brown, die im letzten Jahr für einige Zeit Rons Freundin gewesen war. Sie saß zwischen ihrer besten Freundin Parvati Patil und Dean Thomas, der mit Harry, Ron, Neville und Seamus ein Zimmer teilte. Neben Dean wiederum saß Seamus Finnigan, der seine Augen auf die Neuankömmlinge gerichtet hatte. „Bis dann...“, sagte Luna vollkommen ruhig und ließ sich am Ravenclaw Tisch nieder, der direkt rechts neben ihnen stand und noch recht leer im Vergleich zu den anderen Tischen erschien. Der Rest der Gruppe ging zum Gryffindor Tisch: Ron setzte sich neben Seamus, Hermine ihnen gegenüber. Ginny und Harry ließen sich neben Hermine nieder und Neville setzte sich neben Parvati. Ihre Ankunft brachte einen Schwall von gegenseitigen Begrüßungen mit sich und als sie endlich damit fertig waren, betrachtete Harry den Lehrertisch, der senkrecht zu den anderen stand und sich ebenfalls langsam füllte. Dumbledore war noch nicht da, aber Harry sah wie sich Professor McGonagall mit Professor Flitwick unterhielt. Außerdem sah er Krum, wie er zu ihnen – im speziellen zu Hermine - herüber blickte. Ron hatte also recht gehabt mit seiner Behauptung, Krum würde ihr neuer Lehrer in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ werden. Einige im Saal schienen von diesem Gerücht noch nichts gehört zu haben und ein Raunen ging durch die Sitzreihen.
 

Schließlich, als alle Schüler schon einige Zeit versammelt waren, betrat auch Dumbledore den Saal. Er ließ sich auf den großen mittleren Stuhl am Lehrertisch nieder. Sein Kommen brachte die Stille in den Saal und nicht lange nach ihm brachte Professor McGonagall, die vor einiger Zeit den Raum verlassen hatte, den alten Hut, der die neuen Schüler jedes Jahr auf ihre Häuser aufteilte. Die Erstklässler wurden dieses Jahr von Hagrid in den Saal geführt. Sie schienen so klein und zerbrechlich, während ihre Augen groß und neugierig durch den Saal - speziell an seine verzauberte Decke - glitten. Jene Decke zeigte die Sterne in all ihrer Pracht, genauso wie man sie hätte sehen können, wäre man nicht in einem Gebäude gewesen. Es hätte die Aufteilung auf die Häuser folgen sollen, doch auf einmal hörte Harry ein lautes Kreischen, sein Blick drehte sich rasch in die Richtung, aus der er den Schrei vernommen hatte. Doch dort war einfach nichts, oder doch? Irgendetwas bewegte sich, es war wie ein Schatten und doch schien durch ihn das Licht, das die Kerzen ausstrahlten, hindurch. „Was zum?“, sprach Harry leise, aber außer ihm schien niemand an seinem Tisch den Schatten zu bemerken. Das Wesen raste durch den Raum, von der Spitze des Gryffindor Tisches, wo es gestanden hatte, bis zum Slytherin Tisch, wo es hinter Malfoy verschwand, der sich rasch umdrehte. Offenbar nahm auch er das Wesen wahr, er beäugte es genau so kritisch wie Harry. Selbiger hörte wie der Hut die Schüler immernoch ihren Häusern zuordnete und wie Jubeln am Gryffindor Tisch ausbrach. Malfoy zischte dem Wesen etwas zu und folgte ihm mit seinem Blick dann weiter, als es wieder durch den Raum raste und sich im Schatten einer Säule quasi in Luft auflöste. Solange Harry auch wartete, er bekam es nicht wieder zu Gesicht, es war fort. Erst als alle Schüler ihren Häusern zugeordnet waren, gab Hermine Harry einen Stoß in die Seite. „Harry hier spielt die Musik...“, sie betrachtete ihn kritisch bis er sich wieder umdrehte.
 

Dumbledore erhob sich nun um seine Rede zu halten und schritt langsam zum Pult. Harrys Gedanken waren immernoch bei der Schattengestalt. War es eine Illusion gewesen? Aber warum hatte Malfoy mit Harrys Illusion gesprochen? Wurde er verrückt? Nein es musste mehr dahinter stecken. Harry beschloss am nächsten Tag Malfoy mit der Situation zu konfrontieren.
 

„Liebe Schüler und Schülerinnen...“, Dumbledore erhob seine Stimme, „Zuerst möchte ich mein herzlichstes Willkommen an die Erstklässler richten. Aber natürlich auch Willkommen zurück an den Rest von euch Schülern!“, viele große Augen von kleinen Leuten starrten Dumbledore beeindruckt an, „Dann habe ich noch einige Ankündigungen zu machen. Zum Einem möchte ich euch Viktor Krum hier vorstellen.“, er zeigte mit einer vorstellenden Geste auf den muskulösen Bulgaren, der zur linken Hagrids am Lehrertisch saß, „Einige von euch kennen ihn vielleicht

als Quidditchwunder der Bulgaren. Aber, viel wichtiger für euch ist, dass er auch viel von der Abwehr dunkler Zauber versteht. Er wird euch ab nun die Verteidigung gegen die dunklen Künste näher bringen.“ Krum stand auf und verneigte sich steif, als er sich wieder aufrichtete blickte er abermals in Hermines Richtung. Harry hörte Ron schnaufen, noch bevor Dumbledore weiter sprach. „Zudem möchte ich euch noch darauf hinweisen, dass dieses Jahr Projektjahr in Hogwarts ist. Das heißt, ihr Schüler könnt und solltet euch an Projekten beteiligen, die ihr selber aufstellt. Am Ende des Jahres werden wir dann eure Eltern auf die Schule einladen und ihr könnt ihnen die Ergebnisse eurer Arbeit vorstellen.“ Die meisten Schüler schienen begeistert von dieser Idee und applaudierten lautstark. Als wieder Ruhe eingekehrt war, erhob der alte Zauberer wieder die Stimme: „Nun will ich euch aber nicht weiter mit Formalitäten belästigen, das Buffet sei eröffnet.“ Dumbledore bewegte seinen Zauberstab schwingend, woraufhin, der Tisch mit den edelsten Speisen gefüllt wurde. Wie eine Meute hungernder Spatzen machten die Schüler sich über das Mahl her.
 

Es wurde nicht viel gesprochen, die meisten Gespräche fanden traditionell erst am Abend in den Gemeinschaftsräumen und Zimmern statt. Doch das Wenige, was besprochen wurde, hatte meist Todesser als Inhalt. Allgemein schien vor ihnen große Angst zu bestehen und Harry konnte ihnen diese Angst nicht übel nehmen. Auffällig war, dass Ron sich aus dem ganzen Gespräch heraushielt und lediglich langsamer aß, während er zuhörte. Ab und an fiel der Blick des Rotschopfes auf Hermine, als wolle er sich versichern, dass sie auch wirklich aß. Jene erhob schließlich das Wort in dem Versuch das Thema zu wechseln: „Wo ist eigentlich Trevor, Neville?“ Hermine hatte dem vergesslichen Neville schon geholfen seine Kröte zu finden, als sie beide noch nicht einmal ihren Häusern zugeteilt gewesen waren und betrachtete ihn nun kritisch. „Ähm... nunja, ich habe ihn zuhause gelassen, bei Oma. War es Leid ihn ständig zu suchen, außerdem ist er nun auch schon ziemlich alt, glaube kaum, dass ihm der Stress in Hogwarts bekommt.“, antwortete er ehrlich und Hermine nickte verstehend, bevor sie den Blick wieder auf ihren Teller wandte.
 

Als schließlich auch der letzte Schüler gesättigt war, verschwand die ganze Essenspracht mit einem Wink von Dumbledores Zauberstab genauso schnell wie sie erschienen war. Ron und Hermine setzten sich ab um als Vertrauensschüler die Erstklässler zum Gryffindor-Turm zu führen, während Ginny nach Harrys Hand griff und mit ihm denselben Weg einschlug. Das Letzte, was er noch beobachtete, war Neville, der zum Tisch der Ravenclaws auf Luna blickte.

Eifersucht und Zauberschläge

So Kapitel 8 wird wieder etwas länger...
 

Danke an alle die Comments geschrieben haben...
 

@ Leona: Danke für deinen Comment :), deine Fragen werde ich dir allerdings noch nicht beantworten, das erfährst du im Lauf der Fanfic... aber ich schreib dir gleich ne ENS zur Benachrichtigung
 

@ Kagome-chan15: Wow danke, das ist wirklich das beste Kompliment was ich zu der Story gekriegt habe...
 

ich hoffe auch dieses Kapitel gefällt euch
 

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Nachdem sich das rege Treiben im Gryffindor Gemeinschaftsraum gelegt hatte, wurde es schon langsam ziemlich spät. Dennoch blieben einige von Harrys Klassenkameraden noch im Gemeinschaftsraum und unterhielten sich über das, was sie in ihren Ferien erlebt hatten. Ginny war schon schlafen gegangen, aber Harry blieb mit Ron und Hermine noch bei Seamus, Neville und Dean sitzen. Alle lauschten den Ausführungen Seamus’ über einen zauberstabfreien Campingurlaub. Nevilles Mund stand vor Staunen offen, worüber Dean sich köstlich amüsierte: „Es war doch nur Camping, Neville. Bei uns machen die Väter das gerne mit ihren Söhnen.“ Auch Hermine musste kichern, Ron starrte Löcher in die Luft. „Muggel überraschen mich immer wieder. Ich könnte das nie, ohne Zaubern in einem Wald schlafen.“ Neville schüttelte den Kopf. Harry hingegen schwieg, Dudley und Onkel Vernon waren nie campen gewesen und so gerne er selbst es auch gemacht hätte, niemand wäre mit ihm gefahren. „Dad wollte vielleicht, dass ich die Vorzüge des Muggellebens kennenlerne. Es hat wirklich Spaß gemacht, ja besonders als ich den Hecht gefangen habe, der war mindestens 5 Meter lang.“ Seamus deutete lebhaft die angebliche Größe des Fisches mit seinen Armen an, „Aber viel länger als zwei Wochen würde ich Camping nicht durchhalten.“ Hermine kicherte abermals und antwortete Seamus provozierend: „Weichei!“, woraufhin er sie gespielt pikiert anblickte. „Das hättest du nicht gesagt, wenn du gesehen hättest, wie ich den riesigen Fisch alleine aus dem eiskalten Wasser gezogen habe. So etwas schaffen nur die härtesten Männer!“, er lachte, „Außerdem hat er auch unheimlich gut geschmeckt. Du hättest ihn bestimmt auch gemocht, Hermine.“, sie lächelte. „Kann ich mir gut vorstellen!“, warf Dean ein, dessen Eltern - wie die von Hermine - beide Muggel waren, „Selbst gefangen schmecken sie immer am Besten. Ich war in den Ferien mit meinen Eltern in Frankreich, wir haben uns Paris angesehen und ich war in Disneyland. Da wollte ich immer schon hin, obwohl es mir als Kind vermutlich mehr Spaß gemacht hätte.“ Ron und Neville, die einzigen denen das Wort Disneyland rein gar nichts sagte, blickten Dean neugierig an, worauf jener versuchte zu erklären: „Also Disney ist eine Firma, die macht Filme für Kinder. Sind ganz beliebt bei uns. Und die haben verschiedene Vergnügungsparks, einer davon ist Disneyland Paris.“ Neville nickte nur, während Ron neugierig nachhakte: „Vergnügungsparks? Dad hat davon erzählt, da gibt es doch Maschinen, mit denen die Muggel einen Wagen in die Höhe ziehen und ihn dann wieder nach unten sausen lassen und sowas, oder?“ Dean nickte und sprach: „Du meinst Achterbahnen. Ja, sowas gibt es da auch.“ –„Cool“, war Rons knappe Antwort, bevor er weiter sprach, „Naja, ich hau mich aufs Ohr, will morgen ausgeschlafen sein. Wer weiß, was wir in der ersten Stunde haben.“ Mit diesen Worten erhob sich der Rotschopf vom Sofa und machte sich auf zum Schlafraum der Siebtklässler Jungs. „Ron hat Recht, vielleicht sollten wir alle schlafen gehen.“, die Vernunft sprach wieder einmal durch Hermine, alle nickten. So verschwand Hermine im Zimmer der Mädchen, während Neville, Harry, Seamus, Dean und Neville dem vorausgegangenen Ron in den Schlafraum der Jungs folgten.
 

„Mann, bin ich müde, diese Zugfahrt macht mich jedes mal fertig!“, sagte Seamus als er sich auf sein Bett setzte und seinen Koffer öffnete, den die Hauselfen, genau wie die anderen Koffer, nach oben gebracht hatten. Sie machten sich schlafbereit. Ron war der erste, der seinen Schlafanzug angezogen hatte. „Sagt mal, Ron, Harry? Ihr seid doch Hermines beste Freunde?“, Rons Blick schoss auf Seamus als er fragte. Auch Harry wandte seinen Blick zu ihm, bevor Ron antworte: „Ja, warum fragst du?“, Ron klang irgendwie lauernd. Neville und Dean sahen Seamus schweigend an, als er weiter sprach: „Nun ja, ich meine, ähm... Hat sie mich vielleicht mal nebenbei erwähnt? Ähm... gesagt wie sie mich findet?“ Einen Moment lang herrschte Stille, Rons Blick war voll Gram, als er erwiderte: „Das Einzige, was sie je über dich gesagt hat, war, dass du irgendwann noch ganz Hogwarts abbrennst, so oft wie deine Zauber ins Blinde gehen.“ Seamus, der selber nicht viel weniger Temperament als Ron hatte, antwortete bissig: „Ich glaube du hast sie missverstanden. Wer von uns war derjenige, der sich selber mit einem Schneckenfluch belegt hat?“ Ron zog die Augen zu Schlitzen: „Hermine war aber für mich da...“ – „Ja, aus Mitleid...“ Harry blickte zu Dean und Neville, die beide genauso alarmiert wie er selbst zwischen beiden hin und her blickten. „Lass ja deine Finger von ihr!“, zischte Ron, Seamus zurück: „Sie hat etwas Besseres verdient, als einen hochgeschossenen Tölpel wie dich!“ Das war zuviel, beide stürmten aufeinander los und noch bevor jemand der anderen einschreiten konnte, hatte Ron Seamus schon einen kräftigen Schlag auf sein Auge verpasst. Jener hingegen gab Ron einen Kinnhaken, woraufhin seine Lippe aufplatzte. „Verdammt, aufhören!“, Dean sprang auf und wollte die beiden auseinander reißen, doch vergeblich. Aber noch bevor Harry nach seinen Zauberstab greifen konnte, hatte Neville schon dieselbe Lösung gefunden und rief „Impedimenta!“ Ein Lichtblitz flog auf Ron und Seamus zu und lähmte sie beide. Daraufhin mussten sie schnell handeln, da der Zauber nicht ewig wirkte. Also griff Dean Seamus fest, während Harry das gleich bei Ron machte. „Schluss jetzt!“, knurrte Harry ernst, „Geht schlafen! Oder müssen wir erst Professor McGonagall rufen, damit sie uns die ersten Punkte abzieht?“ Beide Kontrahenten murrten nur als Antwort, kamen aber letzten Endes Harrys Aufforderung nach, Ron warf sich als erster von beiden ins Bett. Das könnte ja noch heiter werden, Harry seufzte und Dean blickte ihn verstehend und mit einem Kopfschütteln über das Verhalten der beiden an. Schließlich gingen auch sie schlafen und endlich kehrte Ruhe in den Schlafsaal ein. In der Ferne klappernde Rüstungen zeugten davon, dass Peeves, der Poltergeist des Schlosses wieder auf Touren war. Während die anderen schon längst schliefen, glitten Harrys Gedanken wieder zu dem Schatten, den er gesehen hatte. Er hoffte inniglich, dass Malfoy ihm wenigstens dieses eine Mal helfen konnte und würde.
 

Am Morgen war Harry der erste aus dem Jungenschlafsaal der Siebtklässler Gryffindors, der zum Frühstück ging. Dort saß aus ihrem Jahrgang nur Hermine und hielt ihren Stundenplan in der Hand, den sie gründlich studierte. Als Harry sich neben sie setzte, erschien durch Zauberhand auch auf seinem Platz ein Stundenplan mit seinem Namen in der oberen, rechten Ecke. „Morgen Hermine“, er lächelte ihr zu. „Tag Harry“, ihre Antwort war mit ihrer typischen, unnötigen Gestresstheit unterlegt, „Hast du schon gesehen, wir haben gleich Doppelstunde Zaubertränke. Slughorn ist jetzt Hauslehrer von Slytherin, schau!“ Hermine deutete auf das Schlangenzeichen vor Slughorns Namen, was eben das aussagte, was sie ihm gerade erzählt hatte. Daraufhin nickte er nur und stöberte über seinen eigenen Stundenplan: „Danach gleich Verteidigung gegen dunkle Künste mit Krum, ich bin gespannt wie er unterr...“, Harry stockte, als Ron schnaubend den Raum betrat, knapp gefolgt von Seamus, der ebenso schlecht gelaunt schien. Beide näherten sich ihnen auf der anderen Seite des Tisches und setzten sich Hermine gegenüber. „Hallo Hermine...“, beide sprachen wie aus einem Mund und sahen sich anschließend kühl an, Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Äh... hallo.“, als Hermine sprach, glitt ihr Blick auf Seamus blaues Auge und Rons aufgeplatzte Lippe, „Alles in Ordnung mit euch?“, sie sah ziemlich verwirrt aus. „Ja, mir geht es gut. Kommt mir nur so vor, als würde etwas hier ganz gewaltig stinken!“, sagte Ron und schnupperte in Seamus Richtung, welcher rasch konterte: „Vielleicht solltest du dich dann mal waschen, Weasley.“ Kaum ausgesprochen hörte Harry ein kühles Lachen hinter seinem Rücken und als er sich umdrehte, schaute er in das fahl bleiche Gesicht Draco Malfoys. „Gut gesprochen Finnigan, für ein Halbblut.“, er ging näher und roch an Hermines Haar, „Und sieh da unser Schlammblut ist auch da!“, er hauchte die Worte zischend seitlich in ihr Ohr. Zornig blickten nun sowohl Ron und Seamus, als auch Harry zu Draco: „Lass sie in Ruhe Malfoy!“, Harry richtete sich auf, Malfoy tat es ihm gleich und erhob sein Gesicht wieder, fort von Hermine, die ihn daraufhin angewidert anblickte. „Potter, dich hätte ich beinahe übersehen. Guten Morgen Rattenjunge!“, seine Worte waren spitz, doch Harry ließ sich nicht provozieren. „Hör einfach auf Malfoy... außerdem muss ich mit dir sprechen.“ Malfoys Miene deutete kurze Zeit auf Verwirrung hin, bevor er Harry wieder arrogant anblickte. „Welches Thema was mich interessiert, könntest du wohl mit mir bereden?“ Harry ging nicht auf seine Provokation ein sondern erwiderte sofort: „Es geht um deinen Besucher gestern Abend als die Schüler verteilt wurden.“ Einen Moment erschien es als wäre Draco bei etwas ertappt worden, doch dann antwortete er nur kühl, „Ich weiß nicht wovon du sprichst Potter, mich hat niemand besucht.“, er richtete seinen Blick scharf auf Hermine, „Bis auf Granger hier in meinen Träumen. Bedauerlich, dass sie noch lebte, aber so konnte sie mir wenigstens zu Diensten sein.“ Ron sprang auf: „Klappe Malfoy, verschwinde!“ Seamus tat es ihm gleich: „Genau, hau ab oder willst du erst meine Faust in deinem dreckigen Maul schmecken?!“ Der Angesprochene lachte nur kühl und verschwand zum Tisch der Slytherins. Ein Blick durch den Raum verriet Harry, dass noch keine Lehrer anwesend waren. Eine Tatsache, die bedauerlich, doch immer so war. Denn Lehrer sind nur dann anzutreffen, wenn man sie nicht brauchen kann. Harrys Blick glitt dem platinblonden Slytherin hinterher. Irgendwie war er sicher, dass er ihm etwas verschwieg, doch wie sollte er herausfinden was es war? Wieder durch Vielsafttrank? Seinen eigenen Gedanken folgend bekam Harry die Streitereien zwischen Ron und Seamus, die wieder aufflammten, gar nicht mehr richtig mit. Erst als Hermine sich erhob und die beiden ignorierend zum Unterricht verschwand, erinnerte auch Harry sich, dass er zu den Zaubertränken musste. Er stand auf und eilte ihr hinterher, dicht gefolgt von Ron und Seamus, die sich nun gegenseitig ignorierten.
 

„Willkommen in eurer ersten Stunde Zaubertränke dieses Jahr!“, Professor Slughorn begrüßte sie beinahe feierlich, als der Unterricht begann. Sein mächtiger Bauch drückte schwer auf die Knöpfe, die mit aller Kraft seine Weste zusammen hielten. Nach einer künstlerischen Pause erhob der Professor abermals seine Stimme: „Ich hoffe, ihr habt die Ferien gut überstanden? Denn dieses Jahr wird sehr entscheidend für eure spätere Laufbahn. Wir werden dieses Jahr Heiltränke aller Arten durchnehmen, das wohl schwierigste Kapitel der Zaubertrankkunde.“ Er schritt durch die Reihen und die Blicke folgten ihm, Hermine, die mit Harry an einem Tisch saß, machte sich eifrig Notizen. „Anfangen werden wir mit einfachen Heiltränken, die solche Wunden heilen, wie Mister Finnigan und Mister Weasley sie uns präsentieren.“ Er machte einen Handschwung auf die Angesprochenen und ein Kichern ging durch den Raum. Draco flüsterte Goyle offenbar etwas sehr lustiges zu, auf jeden Fall lachte jener lautstark, „Ja, Mister Goyle, sie wollen freiwillig das Brauen des ersten Trankes der Klasse vorführen?“, der stämmige Freund Malfoys schluckte. Er war in der Schule nie der Beste gewesen, so war es nicht verwunderlich, dass er den Kopf schüttelte. „Nun, sehr schade, vielleicht wollen sie es ja versuchen Longbottom?“, Slughorns Stimme klang immernoch freundlich. Neville war zusammengezuckt als sein Name aufgerufen wurde. Sofort lief das Gesicht des vergesslichen Jungens rot an, er wollte den Professor aber wohl nicht enttäuschen, also nickte er und stammelte ein: „J-ja Professor.“ Er erhob sich von seinem Platz und ging nach vorne. Harry dachte bei sich, dass Neville wohl weniger wegen Versagensängsten rot wurde, sondern dass er sich wahrscheinlich sehr viel mehr Sorgen machte einer der Slytherins könne ihn als dumm darstellen und lächerlich machen. Offensichtlich war Nevilles Angst nicht ganz unbegründet, denn er hörte ein Kichern von der Gruppe um Malfoy herum ausgehen. Zu Malfoys Pech war Slughorn nicht Snape und im Gegensatz zu ihm sah er nicht alle Slytherins als unfehlbar an. „Warten sie Longbottom!“, Slughorn schnipste mit den Fingern, „Ich glaube Mister Goyle hat es sich noch einmal anders überlegt und Mister Malfoy möchte ihn anscheinend unterstützen.“ Schmunzelnd nahm Harry wahr, dass die angesprochenen Slytherins sofort ruhig wurden. Slughorn wies Neville abermals auf seinen Platz und sprach dann mit ruhiger, doch kräftiger Stimme zu Draco und Goyle: „Wenn sie dann bitte nach vorne gehen würden!“

Murrend kamen die Angesprochenen der Aufforderung nach, Harrys Grinsen wurde breiter. Sein Blick fuhr kurz zu Crabbe, der erleichtert ausatmete, weil es ihn nicht getroffen hatte, dann schaute Harry wieder nach Malfoy. „Gut, gut, die Zutaten liegen schon dort. Zuerst brauchen sie ein Stück einer Phönixfeder, aber ein möglichst kleines, bitte. Sehr wertvolle Zutat.“, Malfoy schnitt ein Stück am oberen Ende einer orangerot leuchtenden Feder ab und warf sie in den Kessel, „Gut, gut und jetzt brauchen wir die Zunge eines Frosches. Wir verwenden dazu normalerweise tote Frösche, aber gebt Acht. Das Fleisch der Zunge darf, wenn ihr sie kocht, nicht länger als 3 Tage tot sein, sonst wirkt der Trank genau andersherum als ihr es wollt. Habt ihr den Trank allerdings einmal gebraut könnt ihr ihn mindestens ein Jahr benutzen.“ – „Wuäh“, Malfoy verzog das Gesicht als er auf den toten Frosch blickte und drückte Goyle das Messer in die Hand. Mehr schlecht als recht schnitt Goyle die Zunge aus dem Maul des Frosches und einige Schüler, besonders Mädchen drehten den Kopf weg, Harry vernahm das „Urgh...“, welches Hermine von sich gab, nur beiläufig. Als Goyle die Zunge in den Kessel warf, sprach Slughorn weiter: „Ja, genau... nun habt ihr schon die halbe Miete, die nächsten Zutaten gehören zu dem, was jeder gute Zauberer immer im Haus hat. Minze, Tarnele, Firselblüte, von jedem das Puder, gut eine Hand voll. Dann dreimal nach rechts und viermal nach links umrühren.“ Diese Arbeit übernahm wieder Malfoy und bei der letzten Umrührung gab es einen Dampfstoß aus dem Kessel, dem er mit einem schnellen Schritt nach hinten auswich. Goyle allerdings, der höchstens halb so schnell war, fluchte laut. Als der Dampf sich lichtete sah man, dass seine linke Wange gerötet war, von der Hitze einer Verbrennung. „Wunderbar, dann werden wir mal sehen, ob ihr Trank gut geworden ist. Goyle trinken sie einen Schluck, aber nur einen kleinen.“ Man konnte deutlich erkennen, wie sich eine gewisse Sorge auf Goyles Gesicht breit machte, doch schließlich nahm er mit der Kelle einen kleinen Schluck. Harry hörte wie Ron, der hinter ihm neben Neville saß, wisperte: „Hoffentlich wachsen ihm Elefantenohren.“ Auch Harry konnte sich diesem Wunsch nicht verschließen, schwieg aber. Zu ihrer Enttäuschung geschah aber nichts dergleichen, der Trank wirkte wie er sollte und die Rötung in Goyles Gesicht verblasste. „Fabelhaft, wirklich Fabelhaft. Wenn sie freiwillig nach vorne gegangen wären, hätte ich jedem von ihnen nun 10 Punkte gegeben. Aber in Anbetracht dessen, dass ich sie erst anschubsen musste, gebe ich jeweils nur Fünf. Setzen sie sich!“, sprach Slughorn schließlich und nahm seinen Platz am Pult wieder ein, nachdem die beiden Schüler sich gesetzt hatten.

„Nun, sie haben jetzt gesehen wie es geht. Merken sie sich, für jeden Heiltrank ist die Grundzutat ein Stück einer Feder des Phönix. Sie trägt die heilende Wirkung in sich. Die zweite Zutat, die sie hinzugeben bestimmt die Stärke des Trankes. Die Froschzunge in diesem Fall war für die Herstellung eines niederen Heiltrankes, geeignet für oberflächliche Wunden und Bekämpfung von Ohnmacht. Die restlichen Zutaten dienten dem Geschmack und der Beruhigung, ohne sie würde der Trank ziemlich auf der Zunge brennen. Ich möchte nun, dass sie diesen niederen Trank nachbrauen. Mister Weasley und Mister Finnigan, ihnen sei erlaubt einen Schluck von ihrem Trank zu trinken, aber erst nachdem ich mich überzeugt habe, dass er auch gut ist. Fangen sie an.“
 

Alles in allem war es nur halb so schwer diesen Trank herzustellen, als einige andere, die sie im letzten Jahr durchgenommen hatten. Aber Harry vermutete, dass die wirklich schweren Tränke noch kommen würden, schließlich fingen sie jedes Jahr klein an. Die restliche Stunde verlief ruhig, Malfoy und seine Freunde waren wohl ob der Vorführung am Anfang der Stunde zum Schweigen gebracht worden. Selbst Ron und Seamus schwiegen, wohl konzentriert darauf ihre Tränke so gut wie möglich zu brauen um ihre Wunden später zu heilen. Als Slughorn dann am Ende des Unterrichts durch die Reihen ging, schien er im großen und ganzem zufrieden. Vereinzelt hatte zwar ein Schüler falsch gerührt und Nevilles Trank war, anstatt am Ende zu paffen, einfach übergekocht, aber die Mehrheit der Schüler hatte einen perfekten niederen Heiltrank hergestellt. Allerdings durfte Ron seinen Trank, anders als Seamus, welcher darüber grinste, nicht trinken. Während Seamus blaues Auge langsam heilte, erklärte Slughorn Ron, dass er die Firselblüte nicht klein genug gerieben hatte und dass er sich mit seinem eigenen Trank die Zunge verbrennen würde. Stattdessen gab er ihm einen Schluck von dem Trank, den Malfoy und Goyle am Anfang der Stunde gebraut hatten.
 

Das Ganze hatte zur Folge, dass Ron in der folgenden Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste ziemlich schlecht gelaunt war. Eine Tatsache, die sich sicher nicht positiv auf sein Wiedertreffen mit Krum auswirken würde. Harry hingegen wartete gespannt darauf, dass Viktor Krum den Raum betrat und vertrieb sich die Zeit damit einen genaueren Blick auf den alten Raum zu werfen. Jedes Jahr mit jedem neuen Lehrer hatte er sich verändert. Nie war einer der Professoren, die ihn in Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichtet hatten länger als ein Jahr geblieben. Dieses Jahr hatte der Raum sich unter Krums Einfluss in eine Mischung aus Pokalraum und Waffenkammer verwandelt. An den Wänden hingen zahlreiche Schwerter und Harry wunderte sich, dass so etwas überhaupt in der Schule erlaubt war. Harry beruhigte sich einzig dadurch, dass Dumbledore dergleichen nie erlaubt hätte, wenn er nicht absolut sicher gewesen wäre, dass den Schülern dadurch keine Gefahr drohte.
 

Die Tür donnerte auf und stolz betrat Viktor Krum den Raum, während sein Umhang hinter ihm wehte. „Guten Morgen Schüler.“, seine Aussprache hatte sich seit ihrem letzten Treffen deutlich verbessert, allerdings hörte man immernoch einen gewissen, bulgarischen Akzent heraus, „Wie ihr schon gehört habt werde ich euch dieses Jahr in der Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten. Ihr nennt mich Professor Krum!“ Seine Stimme klang ziemlich erhaben, bevor er seinen Namen an die Tafel schrieb. Hermine, die rechts neben Seamus saß lächelte nur sanft, während Ron, dem sie zur Linken saß, nur laut schnaufte. Daraufhin drehte sich Krum um und blickte Ron durchdringend an: „Ja, Mister Weasley?“, als Ron nichts sagte sprach Krum einfach weiter, ein gewinnendes Lächeln an den Rest der Klasse richtend, „Gut... also. Dieses Jahr werde ich euch, wie ihr vielleicht schon anhand der Literatur habt erahnen können, die Verteidigung gegen Zauberer lehren.“ Er blickte abermals zu Ron: „Mister Weasley, wenn sie bitte nach vorne kommen würden.“ Malfoy, der seinen Mut wohl wieder gefunden hatte, lachte kühl. Ron murrte, „Und wenn ich nein sage?“ Hermine blickte zu Ron: „Ron!“, ihre Stimme klang ernst und ermahnend. Krum antwortete gelassen: „Dann müsste ich Gryffindor wohl 5 Punkte abziehen wegen Arbeitsverweigerung.“ Davon schnell überzeugt stand Ron auf und ging zu Krum. „Geht doch... Also die Regeln von Duellen kennt ihr ja schon. Aber es wird vielleicht auch Zauberer geben, die euch unangekündigt angreifen.“, kaum hatte er ausgesprochen, rief er „Stupor!“, den Zauberstab auf Ron gerichtet. Anschließend flog Rons Körper ein paar Schritte rückwärts, bevor er offenbar ohnmächtig auf dem Boden liegen blieb. Ein erschrockenes Einatmen und Stöhnen ging durch den Raum. „Ron!“, Hermine sprang vom Platz auf und lief zu Rons Körper, was sowohl Seamus als auch Krum missmutig betrachteten. „Vi... Professor Krum, was soll das? Er war doch gar nicht vorbereitet.“, sie nahm seinen Kopf etwas hoch. „Wenn euch ein Todesser angreift, seid ihr auch nicht immer vorbereitet.“, Malfoy lachte abermals, Krum ignorierte es. Stattdessen ging er auf Ron zu und zog eine Phiole aus der Tasche: „Professor Slughorn hat mir einen der Heiltränke gegeben, die ihr, oder zumindest die Meisten von euch, heute Morgen gebraut habt.“ Er flößte Ron die Flüssigkeit aus der Phiole ein. Nach einiger Zeit öffnete jener langsam die Augen und Hermine ließ ihn los als er sich aufsetzte. Ihr Blick glitt verwirrt auf Krum und Ron starrte ihn geradezu entsetzt an. Nach einem abschätzenden Blick bot Krum Ron seine Hand an um ihm beim aufstehen zu helfen. Dieser stand aber lieber alleine auf und ging wütend auf seinen Platz zurück, eine nachdenkliche Hermine ihm hinterher. Krum schien dem anscheinend nicht weiter Beachtung zu schenken. „Mister Weasley hätte meinem Spruch mit dem richtigen Zauber seinerseits entgegen- oder gar vorwirken können.“, er ging einige Schritte auf und ab, „Vorraussetzung ist natürlich, dass man den plötzlichen Angriff voraussieht. Das hat nichts mit Wahrsagen zu tun, sondern mit Instinkt. Vertraut niemandem, nicht einmal eurem besten Freund.“, er machte eine kurze Pause, einige Blicke ruhten skeptisch auf ihm, so auch der von Harry, „Zauber von hinten lassen sich natürlich schwer entdecken, darum werde ich euch dieses Jahr unter anderem auch Alarmzauber beibringen. Doch vorerst beginnen wir mit Schutzkreisen, ihr werdet anfangen die Seiten 134-138 im ersten Band der Verteidigung gegen Zauberer zu lesen. Danach werdet ihr die verschiedenen Typen von magischen Kreisen, sowie ihre Vor- und Nachteile aufschreiben. Was ihr hier nicht schafft, macht ihr als Hausaufgabe.“ Den Rest der Stunde lief Krum durch ihre Reihen und war weit freundlicher, als man es am Anfang der Stunde vermutet hatte. Eingehend versuchte er aufkommende Fragen zu beantworten und klang dabei sehr verständnisvoll. Dennoch wusste Harry am Ende der Stunde nicht, was er nun von Krum halten sollte.

Im Schatten der Schlange

So hier endlich mein neues Kapitel...
 

@ Leona: danke :), ja Krum ist etwas fies... aber wir finden schon noch raus weshalb... Malfoy, naja ^^ über den wirst du in diesem Kapitel einiges erfahren...
 

@ Kagome-chan15: Auch dir danke ;)... Ja Hermine ist ja auch nicht hässlich ;)... aber ist mir auch aufgefallen, dass ich sie ziemlich ins Zentrum rücke, besonders in diesem Kapitel hier
 

lg eure Katii und viel Spaß mit dem neuen Kapitel
 

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Der Rest des Tages verlief weniger aufregend als er angefangen hatte. Sie hatten noch zwei Stunden Kräuterkunde gemeinsam mit Ravenclaw, aber außer dass Professor Sprout ihnen von der Wichtigkeit dieses Schuljahres erzählte, geschah nicht viel. Anscheinend schienen einige nach 6 Jahren Schule immernoch nicht verstanden zu haben, wie ihre Endbenotung ablaufen würde. Vielleicht wollten sie aber auch einfach nur Zeit schinden. Nach dem Unterricht gingen die meisten Schüler direkt in die große Halle zum Essen, auch Harry ging zusammen mit Ron in den Speisesaal. Hermine allerdings, die ziemlich nachdenklich wirkte, ging in die gegenüber liegende Richtung, wohl zum Gemeinschaftsraum. Ihre Gedanken drehten sich um Krum, sie verstand nicht warum er sich derartig schroff verhalten hatte. Selbst wenn sie glaubte zu verstehen, was er damit lehren wollte, fragte sie sich, warum er keinen besseren Weg genommen hatte. Das ganze hatte ihr so ziemlich die Laune verdorben, dabei hatte sie sich den Morgen über auf die Stunden bei Viktor gefreut. Jetzt wollte sie nur noch so schnell wie möglich in den Gemeinschaftsraum, um sich bei ihren Hausaufgaben zu entspannen. Eilig schritt sie den Gang hinab und schien dabei nicht zu merken, dass sie verfolgt wurde.
 

Unheimlich schnell sauste ein Schatten in Form einer Schlange hinter ihr her und wurde mit jedem Schritt, den er näher kam größer, bis er nur noch Haaresbreite hinter ihr war. Was Hermine davon spürte, war eisige Kälte, die hinter ihrem Rücken auftauchte. Als sie ihren eigenen Atem sah, drehte sie sich erschrocken um. Dunkle, schwarze Krallenhände griffen aus dem Bauch der Schlange nach ihr, verschlossen ihren Mund und erstickten damit einen Schrei der am entstehen war. „Ruhig, Schlammblut, ruhig...“, eine zischelnde Stimme sprach zu ihr, in Parselmund, doch gleichzeitig auch in ihrer Sprache. Langsam wurde sie in den Bauch der Schlange gezogen, während die Stimme unaufhörlich „Ruhig, Schlammblut, Ruhig, Ruhig...“, wisperte.

Ihr Körper begann zu zittern und sie wollte sich wehren, doch dies schien ein beinahe unmögliches Vorhaben zu sein. Der Rhythmus der Worte schläferte sie ein und das Letzte, das sie noch wahrnahm, war das rote Glühen von Schlangenaugen.
 

Ron und Harry waren mittlererweile beim Essen, gerade der Rotschopf, der Harry gegenüber saß, schien großen Hunger zu haben und füllte sich einen zweiten Teller. „Meint ihr nicht, dass ihr mit euren Streitereien aufhören solltet? So kann das doch nicht weiter gehen!“, Ginny, die neben Harry saß redete auf ihren Bruder und auf Seamus, der zur anderen Seite von Harry saß, ein. „Ich meine ihr stellt euch kindisch an, auch Hermine wird das nicht mögen. Letztendlich ist es doch an ihr zu entscheiden. Oder will einer von euch sie zu irgendetwas zwingen?“, Ron hielt im Kauen inne und blickte zu Seamus, auch jener schien offenbar zu überlegen. Es war nicht zu verkennen, dass beide die Wahrheit in Ginnys Worten erkannten, doch jeder von ihnen schien zu stolz das zuzugeben. „Er hat aber angefangen mich zu triezen.“ – „Das stimmt doch gar nicht!“, Seamus sprang auf Rons Rechtfertigung aggressiv an und Harry verging der Appetit: „Mann, ihr benehmt euch echt wie Kleinkinder, ich habe keine Lust mir euer Gezeter anzuhören. Entweder ihr vertragt euch oder ihr schlagt euch die Köpfe woanders ein! Komm Ginny wir gehen!“ Harry legte sein Besteck demonstrativ nieder und verließ den großen Saal eilig. Ginny schenkte Ron und Seamus noch einen Blick, der aussagte, dass sie ihrem Freund völlig zustimmte und eilte jenen dann nach.
 

„Wie die Kinder!“, Ginny schüttelte den Kopf, bevor Harry antwortete: „Aber echt, das geht nun schon den ganzen Tag so.“, ein Seufzer entrang seiner Kehle, „Genug davon jetzt, wie war dein erster Tag?“, er griff nach Ginnys Hand. „Ach... eigentlich ganz gut. Luna hat sich in Verteidigung gegen die dunklen Künste neben mich gesetzt. Du kannst dir vorstellen wie unsere Unterhaltungen verlaufen sind. Aber einen wichtigen Punkt hat sie aufgebracht, den werde ich heute Abend mal ansprechen, wenn alle im Gemeinschaftsraum sind. Was war bei euch?“, Harry lächelte auf Ginnys Erzählungen, bevor er ihr antwortete, „Das mit Krum hat Ron dir ja schon erzählt, ansonsten war eigentlich nicht wirklich etwas besonderes. Das Übliche halt, wie jeden ersten Schultag.“ Sie hielten vor dem Portrait der fetten Dame inne, Harry erhob die Stimme: „Hibernia.“ Die fette Dame blickte vom Spiegel auf mit dessen Hilfe sie sich gerade schminkte und nickte nur, die Tür schwang auf. „Wo ist eigentlich Hermine?“, Ginny, die als erste den Gemeinschaftsraum betrat und sich umblickte, schien verwundert sie nirgends zu sehen. Harry hingegen schien ziemlich entspannt, „Vielleicht ist sie im Mädchenschlafraum oder in der Bibliothek. Sie schien ziemlich verwirrt von Krums Verhalten. Das waren wir ja alle. Aber sie kennt ihn wohl am besten von uns.“
 

Hermine öffnete langsam die Augen. Wo war sie? Sie lag auf einem Bett ausgestreckt, aber irgendwie schien alles seltsam anders. Das Licht schien nicht - wie sie es gewohnt war - in Strahlen, sondern stellte sich vielmehr als wabernde Masse dar, welche die allgegenwärtige Dunkelheit wie eine Klinge durchschnitt. „Bist du endlich wach?“, aus der Ecke des Raumes hörte sie eine vertraute Stimme. „Wo... wo bin ich?“, ein großer, ihr bekannter Junge schritt aus den Schatten heraus, sein platinblondes Haar rahmte das bleiche Gesicht ein und er musterte Hermine kritisch. „Malfoy, was bei allen Waldgeistern?“, Hermine sprang auf und griff an die Stelle wo ihr Zauberstab hätte sein müssen. „Suchst du das hier Granger?“, er hielt ihren Zauberstab hoch. „Was willst du von mir?“, sie wollte ihm nicht zeigen, wie unberhaglich sie sich in diesem Moment fühlte und überkreuzte die Arme. „So sehr es mich auch anwidert das zu sagen Granger, aber ich brauche deine Hilfe.“, er verzog seine Mundwinkel angewidert. „Meine Hilfe? Wie... ich meine worum geht es denn und wo sind wir hier?“, die ganze Situation störte sie unheimlich, sie setzte sich zurück auf das Bett und wartete ab was Malfoy zu sagen hatte. „Lumos!“, jetzt schwang er seinen eigenen Zauberstab und vertrieb damit alle Dunkelheit aus dem Raum. Hermine nahm jetzt wahr, dass sie noch in Hogwarts waren, denn an der Wand prangerte ein Banner Slytherins und in einer Ecke stand ein schwarzer Schreibtisch. „Wir sind in Snapes altem Zimmer. Aber wie du vielleicht gemerkt hast, nicht auf unserer gewohnten Ebene. Wir sind in einer Spalte zwischen der Welt des Schattens und der Welt des Lichtes.“, er blickte sie an und schwieg einen Moment, bevor er weiter sprach, „Ich brauche deine Hilfe weil ich in der Welt der Schatten gefangen bin.“ Seine Ansprache verwirrte sie und warf eine Frage ihrerseits auf: „Warum meine Hilfe?“ – „Weil du ein Schlammblut bist. Hör zu, mein Vater hat Snape erlaubt meinen Körper zu übernehmen, Seelentausch... Ich wehrte mich dagegen, ich wollte nicht, dass sie mich so benutzen. Die Folge war, dass meine Seele in der Schattenebene gefangen wurde, das heißt ich kann nur dort und in dieser Zwischenebene in der wir gerade sind wandeln. Jeder, der diesen Raum betritt, würde uns als humanoid wirkende Schattengestalten, wahrnehmen können.“, er schien verzweifelt und glaubwürdig in seinen Ausführungen. Hermine blickte ihn einen Moment an, bevor sie weiter sprach: „Hast du auch hinter den Schatten gesteckt, die Harry gesehen hat?“, Malfoy schüttelte den Kopf, „Nein... das war ich nicht, aber es gibt viele die zwischen den Ebenen tanzen können.“ – „Und warum sollte ich dir glauben? Woher weiß ich, dass das nicht alles nur eine Falle ist?“ Der Blick des Jungen wurde wütend: „Mann, Granger, ich brauche deine Hilfe! Ich komm hier nicht weg, es ist ziemlich ätzend hier ganz allein. Dass ich dich zu mir holen konnte, lag nur daran, dass ich beobachtet habe, wie ein Schatten durch einen Riss in die Lichtebene schlüpfte, den konnte ich benutzen. Allerdings hat es mich, nachdem ich den Bauch des Wesens verlassen hatte, wieder zurück hieher gezogen, wie du vielleicht siehst.“ Malfoy seufzte und Hermine beschloss, dass sie sich wenigstens einmal anhören könnte, was er zu sagen hatte: „Also was soll ich tun?“, sie schlug ihre Beine übereinander und wartete gespannt auf seine Antwort. „Ganz einfach... naja vielleicht auch nicht, kommt ganz drauf an wie du dich anstellst. Auf jeden Fall musst du in das Schlafzimmer in dem Ich oder besser gesagt Snape in mir schläft. Er muss irgendwo eine Schatulle versteck haben, ich habe gesehen wie er sie einmal benutzt hat. Um sie zu öffnen benötigt man das Blut von dir, also von einem Schlammblut. Snape besitzt eine Phiole mit eben dieser Essenz.“ Hermine verzog angewidert das Gesicht aber Draco sprach weiter: „Also nimm eine Nadel mit und lass dein Blut auf das Schloss tropfen. In der Schatulle ist ein Trank, du musst die Flasche samt dem Trank zerschlagen. Hast du das getan wird Snapes Seele nachdem die Wirkung des Trankes nachlässt oder wenn ich meinen Körper berühre, von alleine in seinen eigenen zurückkehren. Damit ich in meinen Körper zurück kann musst du noch das Amulett in der Schatulle zertrümmern, das befreit mich aus dieser Ebene.“ Hermines Blick verriet Draco, dass sie alles verstanden habe, aber dennoch ungläubig schien. „Ich weiß nicht ob ich das schaffe.“ – „Du musst einfach Granger, Snape wird sonst abermals versuchen Dumbledore zu töten!“, sie seufzte, „Ich verlasse mich auf dich, verlasse diese Ebene, dir wird es ganz einfach gelingen. Geh in dein Zimmer und schlaf dort, wenn du wieder aufwachst bist du zurück in der Lichtebene. Ich warte in der Nacht bei Snape auf dich. Das Passwort ist Bluthexe. Ach ja, hier dein Zauberstab.“ Draco drückte ihr den Stab in die Hand und verschwand wieder in den Schatten. Offenbar hatte es ihm große Anstrengung bereitet in dieser Ebene zu sein, es war ihr als höre sie ein dumpfes Stöhnen. So betrachtet konnte er ihr wirklich Leid tun, vielleicht wäre er nie so geworden wie er es nun war, wenn er andere Eltern gehabt hätte.
 

Als sie langsam zum Gryffindor Turm schritt wurde sie immer schläfriger, anscheinend strengte auch sie der Aufenthalt hier an. Nachdem sie in Parvatis Schatten in den Gemeinschaftsraum geschlüpft war, ohne dass sie jemand erblickte, erreichte sie endlich ihr Zimmer und ließ sich auf ihr Bett fallen

Hermines Weg

@ meine lieben Leser: Hier mein neustes Kapitel, ich hoffe es gefällt euch wieder ^^ das neue ist schon in Arbeit...
 

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Als Hermine ihre Augen langsam öffnete, war der Abend schon angebrochen. Aus dem Fenster sah sie, wie die Sonne den Himmel rot färbte, während sie am Horizont verschwand. War alles nur ein Traum gewesen? Sie blickte auf die Fackeln, deren Licht so schien, wie sie es gewohnt war. Könnte sie das wirklich nur geträumt haben? Aber was war dann mit Draco? Konnte sie riskieren das Ganze als Traum abzustempeln? Was war, wenn es kein Traum war? Was, wenn Snape wirklich in Dracos Körper steckte? Dumbledore wäre in großer Gefahr. Sie durfte das Risiko nicht eingehen es zu ignorieren.
 

Seufzend schritt sie in den Gemeinschaftsraum, wo ein reges Treiben herrschte. Die meisten Schüler hatten sich am Kamin versammelt und unterhielten sich. Auch Harry, Ginny und Ron saßen auf den Boden. Der Kopf der jungen Weasley erhob sich, als Hermine in den Raum kam: „Hey Hermine!“, sie winkte. Ein sachtes, wenn auch halbherziges Lächeln stahl sich auf Hermines Gesicht, bevor sie auf ihre Freunde zuging. Während Harry und Ron ihren Blick zu ihr wendeten, sprach Ginny einfach weiter: „Da bist du ja endlich. Komm her, setz dich!“ Zögernd kam Hermine näher und ließ sich neben Ron nieder. Nach einem kurzem, aber warmen Lächeln erhob Ginny abermals die Stimme: „Ron und Seamus haben sich ausgesöhnt.“ Hermine fiel es ziemlich schwer ihre Gedanken bei dem Gespräch zu halten, dennoch antwortete sie und versuchte sich so wie immer zu geben: „Ah, das ist gut, worum ging ihr Streit eigentlich?“ Ginny wollte antworten, doch Ron fiel ihr ins Wort: „Nicht so wichtig. Hauptsache es ist vorbei. Wie geht es dir? Hab’ dich seit dem Unterricht nicht mehr gesehen.“, er lächelte ihr zu. Obwohl die drei ihre besten Freunde waren, wollte Hermine ihnen nichts von Draco erzählen. Wohlmöglich würden sie versuchen sie von ihrem Vorhaben -Draco zu helfen- abzuhalten. Oder sie würden mitkommen wollen und damit die Gefahr entdeckt zu werden erhöhen. Hermine merkte, dass sie mit ihren Gedanken wieder abdriftete. Sie zwang sich dazu sich auf das Gespräch zu konzentrieren und erhob ihre Stimme nach kurzem Zögern abermals: „Ja, ähm... Ich habe mich eine Weile ausgeruht, mir ging es nicht so gut, aber jetzt ist es besser.“ – „Du wirst doch nicht krank werden?“, sorgend blickte Ron an ihr hinab. Hermine schüttelte den Kopf. Harry, der sanft Ginnys Hand streichelte, lächelte ihr zu: „Gut, sonst müssten wir dich wohl oder übel zwingen Morgen im Bett zu bleiben.“, er schmunzelte nach diesen Worten und sprach dann weiter, „Aber jetzt wo du hier bist. Ginny wollte noch etwas erzählen. Nicht wahr?“ Langsam strich er bei dieser Frage über Ginnys Haar. „Oh ja, Ich wollte euch erzählen was Luna vorgeschlagen hat. Neville wird das sicher auch interessieren.“, Ginny lächelte sacht und blickte zu dem Jungen, der über einen dicken Wälzer gebeugt am Kamin saß, „Neville! Komm doch mal her bitte!“ Neville blickte vom Buch auf, legte ein Bändchen auf die Seite, die er gerade las und schloss es: „Ja, was ist denn?“, seine Worte waren zögernd, vermutlich war er unsicher, was jemand von ihm schon wollen sollte. Langsam ging er auf sie zu und als er nah genug war, sprach Ginny weiter: „Luna hat mich heute im Unterricht gefragt, ob wir uns schon Gedanken zu Projekten gemacht haben.“ Beim Wort Luna schien Nevilles Interesse geweckt und er kniete sich zwischen Ron und Ginny. „Haben wir ja nicht, aber gegen Ende der Stunde hat sie dann einen Vorschlag gemacht. Sie hätte an eine Art Schauspiel gedacht.“, Ginnys Blick glitt bei ihren Worten durch die Reihe der Anwesenden, alle schienen ihr zu lauschen. „Ich find’ die Idee wirklich gut, wisst ihr? Ich hab’ ihr gesagt, dass ich ihr helfen werde Unterstützung zu suchen. Was meint ihr?“ Hermines Gedanken waren schon längst wieder abgeglitten, aber mit ihren Blicken tat sie weiterhin aufmerksam. „Ich finde es gut... Ich meine, ich würde ihr wirklich gern helfen.“, Neville antwortete zuerst auf Ginnys Frage, aber die anderen schienen ihm zuzustimmen. Einzig Ron betrachtete Ginny kritisch: „Ein Schauspiel? Ich weiß nicht. Aber... hm... versuchen kann man es ja mal.“ – „Dann sind wir uns ja einig.“, Ginny lächelte breit, „Also werden wir uns am Wochenende mit Luna in der großen Halle treffen. Das wird Klasse. Fragt auch noch andere Leute ob sie helfen wollen.“

Den Rest des Gespräches ignorierte Hermine, sie machte sich zu viele Gedanken, wie sie unbemerkt in den Slytherin Schlafraum kommen sollte. Die sicherste Variante war es wohl, Harrys Tarnumhang zu benutzen.
 

[...]
 

Bis in die späte Nacht wartete Hermine im Gemeinschaftsraum. Allen, die sie fragten, weshalb sie nicht auch schlafen ging, antwortete sie, dass sie noch etwas lesen wollte. Erst als sie sich sicher glaubte, dass alle schliefen, erhob sie sich langsam. Leise hauchte sie einen Zauberspruch und richtete dabei die Spitze des Zauberstabes auf ihre Füße „Silentium!“ Eine Art weißer Nebel bildete sich um ihre Schuhsohlen und kündete an, dass der Spruch erfolgreich gewesen sein musste. Dadurch gaben ihre Schritte nun keine Geräusche mehr von sich und sie wagte sich langsam vor zum Jungenschlafsaal. Die Lichter waren erloschen und die Jungen atmeten alle leise, sie schienen zu schlafen. Durch diesen Eindruck beruhigt schlich Hermine vorsichtig zu Harrys Bett, an dessen Fußende sein Koffer stand. Langsam öffnete sie ihn, verharrte aber in der Bewegung. Harry wälzte sich in seinem Bett auf die andere Seite und in einem schrecklichen Moment dachte Hermine er würde aufwachen und sie auf frischer Tat ertappen. Aber als er ruhig weiter atmete, war sie sich sicher, dass er weiterhin schlief und fuhr fort. Sie hatte Glück, der Umhang lag obenauf und sie griff nach ihm, legte ihn sich gleich um, schloss den Koffer wieder vorsichtig und erhob sich abermals, um den Raum eilig zu verlassen. Dann lief sie Schnell die Wendeltreppe hinab und atmete endlich am unteren Ende angekommen aus. Hermine wiegte sich schon in Sicherheit, als hinter ihr Rons Stimme erklang: „Hermine?“ Verdammt, er hatte sie erwischt, wenn sie jetzt einfach fort ging, würde er sicher irgendjemanden Bescheid sagen. Das konnte sie nicht gebrauchen, also drehte sie sich um und zog die Kapuze des Tarnumhanges ab. Ron kam die Treppe herunter, seine Augen waren hellwach, vermutlich hatte er noch gar nicht geschlafen, als sie das Zimmer betreten hatte. „Hermine, was bei allen Geistern hast du vor?“, er kam näher und packte sie sanft, dort wo er ihren Unterarm vermutete und auch fand. „Lass mich los! Ich erkläre es dir, wenn ich wieder komme.“ – „Aber wenn du den Umhang brauchst, dann kann es nicht ungefährlich sein. Denkst du ich lasse dich einfach so gehen?“, er zeigte auf ihren unsichtbaren Körper und sprach auf sie ein. „Ron, wenn ich nicht gehe, ist Dumbledore in Gefahr.“ – „Dann begleite ich dich.“ – „Das geht nicht, dann ist die Gefahr größer, dass wir auffliegen.“, Ron zögerte, Hermine sprach verzweifelt auf ihn ein, sie hatte nicht viel Zeit: „Bitte Ron...“, langsam ließ er sie los. „Gut, aber... bitte... sei vorsichtig. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert. Ich werde hier auf dich warten.“, seine Stimme klang zittrig, Hermine war gerührt von seiner Sorge. Noch bevor er sich versah, umarmte sie ihn, nur um gleich danach die Kapuze wieder aufzusetzen und von dannen zu ziehen.
 

Ron stand noch einige Zeit wie vereist auf den Treppenabsatz. Konnte er Hermine einfach so gehen lassen? Was war, wenn ihr etwas passierte? Er wusste noch nicht einmal wo sie hin wollte. Sein Bauch verkrampfte sich, er hätte sie nicht gehen lassen sollen. Schnell eilte er durch das Portraitloch aus dem Raum. „Hermine?“ In der Hoffnung, dass sie noch auf den Gang war, rief er sie, doch er bekam keine Antwort. Stattdessen herrschte eisige Stille, allein durch das Schnarchen zahlreicher Gestalten in Gemälden unterbrochen. Was konnte er jetzt noch tun? Er könnte den Lehrern Bescheid sagen und damit eventuell einen großen Fehler begehen, schließlich wusste er nicht, was Hermine vorhatte. Außerdem könnte er Harrys Karte der Rumtreiber benutzen.

Das war die Lösung! Er eilte zurück in den Schlafraum. Harry schlief immernoch, er hatte von Hermines „Diebstahl“ nichts mitbekommen. Doch nun war nicht die Zeit zu schlafen. Ron berührte Harry an der Schulter, um ihn wach zu schütteln. „Harry, steh auf! Ich brauche deine Hilfe!“

Das Maul der Schlange

Wie den meisten Menschen, war es auch Harry zuwider, mitten in der Nacht aus dem Bett geschmissen zu werden. Solche Dinge geschahen grundsätzlich sowieso nur dann, wenn man gerade einen guten Traum hatte. Rons Anblick besserte dabei seine Laune nicht sonderlich. Er sah panisch aus, das konnte nichts Gutes bedeuten. Noch im halben Dämmerzustand bekam er kaum mit, was sein bester Freund von ihm wollte. „Ron...“, Harrys Stimme klang brummig und ziemlich verschlafen, „Was ist los?“ Der Rotschopf weitete seine Augen, bevor er seufzte und anschließend tief durchatmete, um dann leise zu antworten: „Hermine ist weg! Mit deinem Umhang!“ Harry war verwirrt und ziemlich überrascht obendrein, doch bevor er eine Gegenfrage stellen konnte fuhr Ron fort: „Keine Zeit jetzt... Die Karte!“ Selten hatte er ihn so kurz angebunden erlebt, seine Aufforderung war ziemlich rüde gewesen, doch genau deshalb begann Harry sich Sorgen zu machen. Hastig stieg er aus dem Bett und zog eine hölzerne Schatulle darunter hervor. Ein weiterer Griff zum Nachttisch und Harry hatte den Zauberstab in der Hand, durch dessen Berührung die Schatulle aufsprang. Neben ein paar Würfeln enthielt das Kästchen ausschließlich die Karte der Rumtreiber. „Mach sie auf!“, Ron drängte ihn zur Eile. „Ist ja gut!“, Harry mochte es gar nicht wenn man ihn hetzte, trotzdem verstand er was Ron so zur Eile trieb, „Aber nicht hier!“ Noch in Schlafsachen schlich Harry aus dem Gemeinschaftraum und rannte anschließend die Wendeltreppe hinab in den Gemeinschaftsraum, gefolgt von Ron.
 

„Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!“, mit diesen Worten schlug das Pergament auf und begann nach kurzer Zeit eine detaillierte Karte von Hogwarts zu zeigen. Außerdem waren auf der ganzen Karte Punkte verteilt über denen Namen schwebten, sie standen symbolisch für die Lebewesen, die tagsüber durch Hogwarts Gänge liefen und nun fast ausschließlich in ihren Zimmern lagen. Wenige Punkte bewegten sich, Peeves drehte Kreise in der Eingangshalle, Professor McGonagall lief in ihrem Zimmer hin und her und Rons Punkt glitt neben einen Punkt namens Harry Potter entlang (um einen besseren Blick auf die Karte zu erhaschen). Auffällig war allerdings ein Punkt, der sich schneller als die anderen bewegte „Hermine Granger“ prangerte groß über ihm. Ron atmete hinter ihm erleichtert auf, als er sie entdeckte, verstummte aber sofort wieder, als er realisierte, wo sie sich bewegte. „Harry ist das nicht?“, seine Stimme klang geschockt, aber auch verwirrt, genauso also wie Harry sich fühlte, „Ja, der Slytherin Gemeinschaftsraum. Aber was will sie da?“, sein Blick schoss ruckartig auf Rons Gesicht, der sich das Kinn rieb. „Sie sagte Dumbledore sei in Gefahr.“ – „Verdammt, wir müssen ihr hinterher! Woher kennt sie eigentlich das Passwort? Egal, lass uns beeilen!“, mit diesen Worten eilte Harry - gefolgt von Ron – durch das Portraitloch hinaus.
 

[...]
 

Der Gemeinschaftsraum der Slytherins war deutlich düsterer und kühler als jener der Gryffindors. An den Wänden prangerten überall schwere Gobelins verziert durch Slytherins Schlangenwappen. Hermine konnte immernoch nicht glauben, was sie gerade machte. Ihre Beine trugen sie entschlossen voran in Richtung eines Schnarchens, dessen Ursprung sie Crabbe zuschrieb. Tatsächlich, eine enge Treppe hinab, hinter einer schweren Eichentür, befand sich das Schlafzimmer, in dem Dracos Schatten schon auf sie wartete. Funkelnd rote Augen durchdrangen sie, ließen sie einen Moment verharren. Natürlich, er war in der Zwischenebene, vermutlich war er dadurch fähig sie auch unter ihrem Umhang zu sehen. Ein Wink der Gestalt nach rechts ließ ihren Blick auf Dracos Körper gleiten. Sie nickte, es war also kein Traum gewesen, jetzt hing alles an ihr. Leise näherte sie sich dem Nachttisch des schlafenden Slytherins. Konzentriert darauf ihren Atem ruhig zu halten, berührte sie mit der Spitze ihres Zauberstabes das Schloss und öffnete es mit einem ungesprochenen Zauberspruch. Die Schublade sprang auf. Bücher, Bücher und... da war sie, die Schatulle wegen der sie hier war. Hermine hatte sie vorher noch nie gesehen, doch sie fiel sofort ins Auge, das Schloss war noch rot von Blut. Die Schattengestalt Dracos näherte sich hinter ihr und schien ihr Handeln ganz genau zu beobachten. Sie griff nach der Schachtel, zog sie unter den Umhang und legte sie dort vor sich auf den Boden. Anschließend, wie aufgetragen der Nadelstich in ihren Finger, um ihr Blut auf das Schloss tropfen zu lassen. Das Kästchen sprang auf und gab seinen Inhalt - eine kristallene Phiole und ein Amulett - preis. ‚Nun nur noch...’ Eine Hand griff unter ihren Umhang und packte sie am Unterarm. „Na sie mal an... Eine Spionin.“ – „Crabbe!“, zischte sie, als sie das runde Gesicht ihres Gegenübers anblickte, Dracos Schattengestalt war verschwunden. Verdammt, Crabbe hatte sie wahrscheinlich gehört und würde, nun da er sie festhielt, jeden Moment die anderen wecken. Ihr Blick glitt auf ihren Zauberstab, sie müsste ihn verfluchen. Langsam hob sie ihn, doch in dem Moment kam ihr eine andere Idee und sie schwang ihn um, so dass seine Spitze auf die Stelle zeigte, an der die Schatulle noch liegen musste: „Incendio!“ BUMM! Es gab eine feurige Explosion, Splitter flogen in die Luft, die Jungen in ihren Betten schreckten hoch. Einzig Dracos Körper fiel sofort nach der Explosion wieder nach hinten zurück. Hermine atmete einen Moment erleichtert aus, nur um anschließend festzustellen, dass ihre Situation sich nicht verbessert hatte. Neben Crabbe, der immernoch ihr Handgelenk hielt, kamen nun auch Goyle und Zabini, die der Zauber unsanft aus dem Schlaf gerissen hatte, näher. Ihre Gesichter waren von Zorn und Hass verzerrt. „Verdammtes Schlammblut, was fällt dir ein?“, Zabini näherte seinen Zauberstab bedrohlich ihrer Kehle. „Was machen wir mit ihr?“, Crabbe hatte seinen Griff um ihr Handgelenk verstärkt und es begann pochend zu schmerzen. „Lass mich los!“, ihr Flehen klang verzweifelt. Was sollte sie nun machen? Wohlmöglich würden die Slytherins sie töten. Und Draco? War ihr Handeln erfolgreich gewesen? „Mh... wie wäre es mit einem schönen, gepflegten Folterfluch?“, Goyle fuhr seinen Zauberstab mit diesen Worten ebenfalls in Richtung ihres Gesichtes. „Gute Idee Goyle. Cruci...“ – „HALT!“, zu Hermines Glück, erschallte hinter ihrem Rücken eine bekannte Stimme, die Zabinis Spruch unterbrach. „Draco!“, die Augen des hübschen Jungens glitten an ihr vorbei, „Was? Du beschützt ein Schlammblut?“ – „Unsinn, aber willst du einen Schulverweis riskieren Blaise? Crabbe lass sie los. Ich werde sie persönlich rauswerfen. Oder hat jemand etwas dagegen?“, Draco bewegte sich mit diesen Worten an Hermine vorbei und fuhr mit seinem Blick über die Anwesenden. Goyle schüttelte den Kopf mechanisch, Crabbe ließ ihren Arm los, aber Zabini war anzusehen, dass er Malfoy nur ungern nachgab. „Ich habe da meine ganz eigenen Methoden Blaise, das solltest du wissen.“ – „Meinst du...?“ – „Genau das...“, Draco packte Hermine am Handgelenk, das immernoch schmerzte und zog sie schon in Richtung des Zimmerausgangs, als Zabini abermals seine Stimme erhob: „Warte, wir kommen mit!“ Malfoys Miene wurde düsterer, als er ohne sich umzudrehen weiter sprach: „Denkst du ich will, dass mir jemand dabei zuschaut? Ihr bleibt hier!“ Crabbe und Goyle setzten sich auf ihre Betten, wie immer gehorchten sie Malfoy sofort. Nach einem Zögern ging auch Blaise ein paar Schritte zurück, anscheinend fiel ihm nicht ein, was er noch sagen konnte. So verließ Draco im weiterem unbehelligt den Raum. Die ersten paar Schritte zog er Hermine noch ruppig hinter sich her, aber als sie den Slytherin Gemeinschaftsraum betraten, ließ er sie los. „Danke Granger!“, sein Gesicht war verzerrt, es schien ihn zu grämen ihr zu danken. „Aber nicht, dass du irgendetwas erwartest, hiermit sind wir Quitt. Verschwinde jetzt!“ Dracos Stimme war gedämpft, aber dennoch bestimmend. Ohne ein weiteres Wort verschwand Hermine zum Portraitloch, sie wollte nur noch raus zurück in ihren eigenen Schlafsaal. Sie blickte nicht einmal zurück, als sie hinaus schlüpfte und sich dabei ihr schmerzendes Handgelenk rieb.
 

„Hermine!“, überraschenderweise stürmte Ron auf sie zu, als das Portrait hinter ihr zuklappte. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Die Karte hat uns gezeigt... egal. Bist du in Ordnung? Haben sie dir was getan? Was hast du überhaupt da gemacht? Ich hatte Angst dich nie wieder zu sehen.“ So viele Fragen auf einmal ergaben zusammen mit der Aufregung, die sie in den Räumen der Slytherins gehabt hatte, ein gefährliches Gemisch, welches Hermine die Tränen in die Augen jagte. Sie schluchzte und Ron schloss sie, nun verstummt, in die Arme. „Erzähl es uns später...“, sagte er nach einer Zeit des Schweigens und des behutsamen Tröstens, seine Stimme klang nun völlig sanft und beruhigend. „Lasst uns gehen!“ Harry hatte sich bewusst im Hintergrund gehalten und seine beiden besten Freunde nur beobachtet, aber nun drängte er sie voran. Er war froh, dass Hermine noch lebte, auf der Karte hatte es einige Momente nicht gut für sie ausgesehen. Auch war er neugierig, was geschehen war und wo sie seinen Tarnumhang gelassen hatte, aber Ron hatte natürlich Recht, sie konnte es ihnen auch später erzählen. Jetzt waren andere Dinge wichtig. Zügig eilten sie durch die Gänge in Richtung des Gryffindor Turms. Erst als sie alle durch das Portraitloch geschlüpft waren, atmete Harry erleichtert aus.

Blumenreich auf kaltem Stein

So heute kommen endlich 2 neue Kapitel. Hat leider etwas länger gedauert... Ihr werdet vielleicht beim Lesen merken woran es lag. Ich hatte nämlich Schwierigkeiten, wie ich dieses Kapitel beginnen sollte, ansonsten ging es gut zu schreiben.
 

@ Leona: Ja auf Malfoy und Hermine wird noch ein wenig genauer eingegangen
 

@ Moonlily: Vielen Dank für dein liebes Kompliment hat mich echt gefreut :)
 

lg eure Katii
 

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Den Rest der Nacht fiel es ihnen nicht leicht noch Schlaf zu finden. Hermine hatte natürlich ausführlich berichtet was geschehen war. Das hatte zur Folge, dass Harry sich, als er schon im Bett lag, Gedanken über Snape und Malfoy machte, während Ron immernoch aufgeregt war, weil es ihm eine Zeit so geschienen hatte, als würde er Hermine verlieren. Sie selber hingegen dachte sowohl an Snape und Malfoy, als auch an die Angst, die immernoch nachwirkte und ihr Bauchschmerzen bereitete. Schließlich fielen ihre Augen zu, doch viel Schlaf sollten sie nicht mehr kriegen in dieser Nacht.
 

Nur wenige Stunden später schlug Hermine schwerfällig ihre Augen auf. Am liebsten hätte sie weiter geschlafen, doch das Tratschen von Parvati und Lavender machte dies beinahe unmöglich. Außerdem war es an der Zeit, der Unterricht würde bald beginnen und ihren nächtlichen Ausflug konnte und wollte sie nicht als Entschuldigung benutzen, um an diesem Tag fehlen zu können. „Morgen Hermine!“, Parvati hatte bemerkt, dass sie die Augen geöffnet hatte und rief ihren Gruß in den Spiegel des Kosmetiktisches, an dem sie sich gerade zurecht machte. „Morgen.“, Hermines Antwort war mehr ein Brummen, das von einem anschließenden Gähnen begleitet wurde. „Hast du schon das Neuste gehört? Dean hat Lavender einen Brief geschrieben.... Mit einem rotem Herz aus Wachs auf den Umschlag.“, fuhr Parvati kichernd fort, während sie ihre Haare kämmte. Das blonde Mädchen neben ihr errötete leicht, schwieg aber. „Nein, das habe ich noch nicht gehört.“, antwortete Hermine wenig interessiert und seufzte dabei innerlich, während sie in das nebenan liegende Bad verschwand, um sich ebenfalls frisch für den Tag zu machen. Das hielt Parvati aber nicht davon ab ihr den neusten Tratsch zu erzählen und auch Lavender stimmte fröhlich mit ein. Es war fast jeden Morgen das gleiche und Hermine fluchte jedes Mal leise über die alten löchrigen Türen, durch die man alles hören konnte, auch das was man nicht hören wollte. Das Einzige, was dagegen half, war ihre Ohren auf Durchzug zu stellen und sich zu beeilen so schnell wie möglich zum Frühstück zu kommen. Parvati und Lavender frühstückten aus irgendeinem ihr unbegreiflichen Grund nämlich nie.
 

Nach wenigen Minuten war sie fertig und eilte die großen Treppen hinab zur großen Halle. Durch eine der kleineren Seitentüren betrat sie den Saal und stellte erfreut fest, dass Harry und Ron schon am Tisch saßen und nach ihr riefen als sie hinein kam: „Morgen Hermine!“, ein Gähner unterbrach Ron bevor er weiter sprach, „Auch so gut geschlafen wie wir?“ Mit einem sarkastischen Schmunzeln betrachtete er sie, als sie sich Harry und ihm gegenüber fallen ließ. „Wonach sieht es denn aus? Meine Augenringe sind tiefer als der Mariannengraben!“, sie griff schmunzelnd nach einem Brötchen, während ihr Blick von Ron auf Harry glitt, „Harry, wegen deines Umhangs... Ich hol ihn dir wieder, dafür muss ich Malfoy aber allein erwischen.“ – „Schon klar... überstürz es nicht! Sonst gehts eher nach hinten los.“ Harrys Antwort beruhigte sie nur wenig, denn seine Augen sagten eindeutig, dass er ziemlich ärgerlich über den Verlust des Tarnumhangs war. „Wo ist der eigentlich?“, Hermines Blick glitt über den Slytherin Tisch, als Ron ihr ruhig antwortete, „Wahrscheinlich verschlafen!“, er zuckte mit den Schultern. Hermine seufzte. Sie machte sich viel zu viele Gedanken um das Frettchen. Sonst war es ihr doch auch egal gewesen, ob er nun frühstückte oder nicht. „Hagrid war vorhin hier, hat gefragt, ob wir ihn nach dem Unterricht besuchen wollen. Hast du Lust?“, Ron lächelte ihr sacht zu während er diese Worte sprach und sie damit aus ihren Gedanken riss. „Äh... ja. Sicher hab ich.“ – „Gut wir treffen uns dann im Gemeinschaftsraum“, antwortete ihr Ron, nachdem er den letzten Schluck seiner Milch getrunken hatte.
 

Im Gegensatz zum ersten Schultag verlief der heutige zweite weniger aufregend. Professor McGonnagall teilte ihnen eine Liste der registrierten Animagi aus und gab ihnen die Aufgabe mehr über sie zu recherchieren. Draco, der einige Minuten zu spät zum Unterricht kam und somit seinem Haus 15 Minuspunkte bescherte, bekam außerdem die Sonderaufgabe einen Vortrag über die Animagi Gesetze vorzubereiten. In Zauberkunde fragte Professor Flitwick ab, welche Zauber sie vor den Ferien gelernt hatten und Professor Sprout erklärte ihnen in Kräuterkunde wie man Silberblätter richtig einpflanzt. Das stellte sich alles andere als einfach dar, denn die Samen durften nur an ganz bestimmten Stellen angefasst werden, was ohne Pinzette beinahe unmöglich war. Andernfalls zog man sich nämlich schlimme Verbrennungen zu, wie Seamus es ihnen eindrucksvoll bewies. Zum Glück hatte Professor Sprout die passende Salbe dabei, so verging der Unterricht, ohne dass die Schüler größere Verletzungen davon trugen.
 

Nach dem Unterricht brachten Ron, Hermine und Harry ihre Schultaschen zurück in ihre Zimmer, um gleich anschließend zu ihrem Besuch bei Hagrid aufzubrechen. Ihre Schritte waren eilig, besonders die Harrys, der vorneweg ging. Sie alle hatten den gutmütigen Halbriesen auf ihre Weise vermisst, doch Harry ganz besonders. Hagrid war schließlich der erste bewusste Kontakt gewesen, den er mit der magischen Welt, die er jetzt so liebte, gehabt hatte. Als ihre Schritte sie durch das Tor des Schlosses, den Berg hinab führten, wurde Harrys Lächeln immer breiter. Bald vernahmen sie eine sachte Melodie gespielt auf einer Flöte, die durch die Türen der runden Hütte nach außen drang und die erst verstummte, als Harry kräftig an die Tür klopfte. „Hagrid wir sind’s!“, kaum hatte er diese Worte ausgerufen sprang die Tür auf und Hagrids Gesicht, blickte auf sie wie ein gigantischer, lächelnder Apfel hinab. „Ah, ihr seids! Kommt doch rein!“, dies ausgesprochen, verschwand Hagrid wieder in seiner Hütte und setzte sich an den Tisch, der ebenso gigantisch wie er selber war. Harry blickte sich um, es war relativ aufgeräumt dafür, dass es Hagrids Haus war, aber es hatte sich grundlegend verändert. Überall wuchsen Ranken und weiße Blumen, der Duft von Minze war überall zu vernehmen. Außerdem hing, kaum zu übersehen, ein großes bewegtes Portrait von Madame Maxime über dem Kamin. „Mann Hagrid, aus deinem Haus ist ja der reinste Dschungel geworden!“, staunte Ron nicht schlecht als er sich umblickte. „Hm?“, Hagrid schaute erst verwirrt, bevor er Rons Blick folgte und es ihm wie Schuppen von den Augen fiel, „Ah, das meinst du! Nun... Ich habe einen Gast.“ Hagrid schwieg einen Moment und blickte sich um, bevor er weiter sprach: „Ah da ist sie ja. Drulene, ist eine Nymphe.“ Die drei folgten Hagrids Blick, es war schwer etwas zu erkennen, alles was sie sahen waren Blumen und Ranken. Doch bei genauerer Betrachtung sahen sie Bewegungen, die nur von einem Lebewesen stammen konnten und als sich das Wesen umdrehte bestätigten sich ihre Vermutungen. Vor ihnen stand eine wunderschöne Frau, gekleidet in denselben Ranken und weißen Blumen, die in Hagrids Hütte wucherten. Unter einem Schleier von Ranken fielen braune Haare herab und rahmten ein helles Gesicht ein, das menschlich wirkte, aus dem aber violett leuchtende Augen hervor stachen. Ihr Körper war wohlgeformt, aber unheimlich zart. Ron starrte sie bezaubert an und auch Harry fiel es schwer seinen Blick abzuwenden. Hermine, die das ganze mit Unbehagen beobachtete, legte ihre Arme über Kreuz und schnaufte. „Sie ist der Gast von dem ich dir geschrieben habe, Harry.“, Hagrid schmunzelte und stand auf um zu einem seiner Regale zu gehen. „W-was?“, Harry stotterte, er war immernoch gebannt von der Nymphe vor ihm, „Oh, achja... Warum ist sie hier?“ – „Ja genau, was macht sie hier? Nymphen leben doch normalerweise in Hainen und nicht in Häusern!“, Hermine, die empört die wollüstigen Blicke Rons auf die Nymphe beäugte, meldete sich nun ebenfalls zu Wort. „Wenn ich das selbst erklären dürfte?“, erhob die Nymphe ihre Stimme, sie klang melodisch und ihrer Sprache wohnte ein Dialekt inne, der die Wörter klanghaft zusammen zog. Hagrid kramte in seinem Regal und schien etwas zu suchen, während Hermine auf die Worte der Nymphe schwieg und Harry nur nickte. „Die Spinnen... seitdem ihr Anführer starb sind sie wild.“, der Blick der Waldbewohnerin schien durch sie hindurch zu gleiten in weite Ferne, während sie ihre Ansprache fortsetzte. „Sie überfielen den Hain und vereinten meine Schwestern mit der Erde. Auch ich sah den Neubeginn nicht mehr fern, als Hagrid kam. Er brachte mich hierher.“ – „Drulene ist eine alte Freundin von mir, ich ging gerade spazieren, als ich fürchterliches Spinnengeklapper und -gefiepse hörte. Als ich zum Hain kam waren die meisten Nymphen schon tot, nur Drulene hat überlebt.“, ergänzte Hagrid und kam mit einigen Bechern in der Hand zurück an den Tisch. „Das ist ja schrecklich!“, mit diesen Worten ließ Ron sich auf einen der kleineren Stühle am Tisch fallen. „Es ist gut, dass meine Schwestern eins mit der Erde wurden. Das ist der Lauf der Natur, sie werden zur Erde und aus der Erde wächst wieder Leben.“, mit diesen Worten wandte die Nymphe sich wieder dem Fenster zu und Hagrid fuhr abermals fort: „Aber es ist nicht gut, dass die Spinnen verrückt spielen. Eigentlich müssten sie längst einen neuen Führer haben.“, Hagrid grunzte, „Doch sie haben es nicht. Müssen hoffen, dass sie vorerst im Hain bleiben, nicht näher kommen und, dass sie bald einen neuen Führer finden.“ Der Halbriese erhob sich zu voller Größe. „Wollt ihr was trinken? Wie waren eure Ferien?“
 

Den Rest ihres Aufenthaltes unterhielten sie sich über die Erlebnisse in den Ferien und vermieden es dabei über Mollys Tod zu sprechen. Hermines Laune besserte sich im Verlauf des Gespräches wieder und am Ende schien sie den Zwischenfall mit der Nymphe schon wieder vergessen zu haben. Es mochte die fünfte Mittagsstunde sein, als Hagrid sich schließlich erhob. „Nun, ich muss euch jetzt leider verabschieden. Muss noch den morgigen Unterricht vorbereiten, hoffe ihr versteht das.“, sprach er mit dem selben breiten Lächeln, mit dem er sie auch begrüßt hatte. „Ne, ist in Ordnung Hagrid, wir haben auch noch Hausauf...“, Hermine wurde von Ron unterbrochen, „Kannst du nicht mal an was anderes denken? Aber stimmt schon wir verstehen das.“ Er stand auf und bemerkte dabei nicht, wie Hermines Blick sich verfinsterte. Harry hingegen, fragte, als auch er aufstand, nach: „Alles in Ordnung Hermine?“ Der Blick, den sie ihm zuwarf sprach tausend Worte, doch ihre Stimme sagte andere: „Sicher, alles in Ordnung.“, sie schwieg einen Moment, stand dann aber auf und verließ ohne ein weiteres Wort die Hütte. „Ron du bist so ein Trampeltier!“, auf diese Worte von Harry wandte der Rotschopf verwirrt seinen Kopf um, „Wieso?“ – „Oh Junge, du musst noch viel lernen!“, Hagrids Worte auf Rons Frage waren behutsam, aber ernst. „Du hast Hermine verletzt.“ – „Aber ich hab doch gar nichts...“ – „Der Ton macht die Musik!“ Nach diesem Wortgefecht verließ Harry Hagrids Hütte und ließ Ron stehen, dem sein Verhalten anscheinend schlagartig bewusst wurde. Nach wenigen Augenblicken verließ auch er die Hütte und folgte Harry.

Als Blut das Laub Rot färbte

Dieses Kapitel ist ein wenig brutaler, als die anderen... sollte erst gelesen werden wenn ihr schon 16 seid
 

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Ron war die seltsamste Person, die sie kannte. Mal war er unheimlich lieb und legte ihr die Welt zu Füßen, dann wiederum konnte er sie von einen auf den anderen Moment mit seinen Worten angreifen. Nach ihrer Flucht aus Hagrids Hütte hatte Hermine sich zurückgezogen. Sie hatte sich am See nahe Hogwarts niedergelassen, an einem ihrer Lieblingsplätze. Wenn sie nachdenken wollte, kam sie immer hierher. Ein Schleier aus Efeu bildete gemeinsam mit aus dem Boden strebenden Wurzeln einen effektiven Schutz vor ungewollten Blicken. So war sie sicher, dass sie niemand so schnell finden würde und sie konnte ganz für sich selbst sein. Sie lehnte an einem hohen Baum und blickte über den See in die Ferne, wo die Sonne den Horizont orange färbte. Wenn es etwas Schöneres gab als diesen Anblick, sie hatte es nicht gesehen. Unterstrichen wurde die Idylle durch das Gezwitscher der Vögel, die von einem Baum zum anderen flogen. Es war einer dieser Momente der Ruhe, von denen man sich wünscht sie würden ewig anhalten, eines dieser Bilder, wie man sie für ewig im Gedächtnis behält. Ihr Atem prasselte in die kühle Abendluft und sie schloss langsam die Augen. Noch während sie ihre Gedanken gleiten ließ, übermannte sie die Müdigkeit und schließlich schlief sie ein.
 

Erst als sie einen lauten Knall hörte, schreckte sie hastig auf. Mittlererweile war es dunkel geworden und sie brauchte einen Moment um den Ursprung des Knalls zu lokalisieren. Ärgerlich darüber, dass sie eingeschlafen war, erblickte sie Zabini, der einige Schritte von ihr entfernt am Ufer des Sees stand. In seiner Hand hielt er mehrere Steine und bösartig grinsend warf er den nächsten Stein an den Baumstamm über ihr. „Na Schlammblutprinzessin. Hast du dich erholt?“, er schnalzte mit der Zunge, nachdem er die Worte ausgesprochen hatte. Hermine stand auf und bemühte sich die Fassung zu bewahren. „Zabini...“, sie verengte ihre Augen zu Schlitzen, als sie seinen Namen kühl aussprach. „Ganz recht...“, er ließ die Steine fallen und zog seinen Zauberstab unter dem Umhang hervor. „Hattest du gestern Spaß mit Malfoy?“, seine Stimme hatte etwas lauerndes, das Hermine beunruhigte und sie zog ihren eigenen Stab hervor. Doch noch bevor sie sich versah, flog er auch schon wieder aus ihrer Hand und landete einige Meter von ihr entfernt im Laub. Zabini hatte einen stummen Expelliarmus gesprochen und Hermine hatte nicht schnell genug reagiert. „Tja, Malfoy hatte anscheinend seinen Spaß, aber ich... Immobilatus!“ Zabini reagierte unglaublich schnell, denn Hermine, die gerade die Hand nach ihren Zauberstab ausstreckte um einen Accio zu sprechen, wurde in der Bewegung eingefroren. „So nicht Granger. Sag erinnerst du dich an den Todesser, der mit dir in der Schneiderei ganz allein war?“, nach dieser Frage schwieg Zabini einen Moment und als er keine Antwort bekam sprach er weiter, „Das war mein Vater. Wegen dir ist er in Askaban. Nach dem Kampf brachten sie ihn ein letztes Mal zur Verabschiedung zu uns nach Hause. Er zwang mir seine Gedanken auf. Ich habe euren Kampf in der Schneiderei genau gesehen. Bevor er abgeführt wurde, befahl er mir durch seine Gedanken unnachgiebig Rache für ihn zu nehmen.“ Langsam ging er einige Schritte näher. Hermine, die ohne Bewegung keinerlei Zauber vollführen konnte, erinnerte sich schmerzhaft an die Ereignisse in der Winkelgasse und unwillkürlich schossen ihr Tränen in die Augen. Da auch ihr Mund gelähmt war, konnte sie nicht einmal sprechen. Zabini kam immer näher und blieb erst stehen, als sein Körper fast den ihren berührte. „Hast du... Angst?“, seine Stimme war rasselnd und kühl, als er sich mit seinem Kopf ihrem Gesicht näherte und ihre Tränen ableckte. Ein Krampf bildete sich in ihrem Innersten und sie bekam eine Gänsehaut. Sie hätte wohl gezittert, wären ihren Muskeln nicht gelähmt gewesen. Sein anschließendes kühles Lachen durchschnitt die Nacht, bevor er seinen Zauberstab auf sie richtete: „Für dich Vater, unsere RACHE! Cru...“, ein kühles Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen, bevor er seinen Fluch beendete, „...cio“
 

Unerträglicher Schmerz durchschoss Hermines Körper, Zabini schien durch die Bewegungen seines Zauberstabes zu kontrollieren, welchen Schmerz sie wo verspürte. Dadurch, dass der Cruciatus auf sie wirkte wurde der Immobilatus zwar gebrochen, aber durch die schrecklichen Schmerzen war es ihr unmöglich irgendeine gezielte Bewegung zu machen. Es war als wenn jemand langsam mit einem rostigen Messer ihren Körper von oben nach unten hinab schnitt. Ihre Schmerzensschreie hallten in die Dunkelheit, doch wer sollte sie schon mitten in der Nacht am einsamen See schreien hören? Sie wusste nicht wie spät es war, doch die Nacht war schon tiefschwarz, sogar das Licht des Mondes wurde von Wolken verdeckt. Sie ging in die Knie und Blut begann aus ihrer Nase zu tropfen, aus ihren Schreien wurde schnelles Atmen und schließlich wurde sie bewusstlos.
 

„Grangerlein...“, als sie Zabinis höhnende Stimme hörte wusste sie, dass ihre Tortur noch nicht vorbei war. Als sie die Augen öffnete beugte er sich dicht über sie und streichelte beinahe liebevoll über ihre Wange. Die Panik stand in ihren Augen, als sie angsterfüllt wenige Worte heraus presste: „Bitte... Nein.“ Abermals lachte er kühl und schneidend, als er sich wieder aufrichtete. Er leckte sich über die Zähne und schmunzelte, „Deine Angst gefällt mir.“ Seine Blicke folgten ihr als sie sich schwach an dem Baum aufrichtete. „Vielleicht sollten wir uns ein wenig amüsieren bevor...“, Hermine streckte die Hand abermals zu ihrem Zauberstab aus. „Immobilatus... Das hatten wir doch schon Granger.“ Sie wurde abermals gelähmt. Zabini wollte gerade weitersprechen, als sie Schritte vernahmen, die näher kamen. Er schenkte ihr einen drohenden Blick und eilte dann zu einem der umstehenden Büsche, hinter dem er offenbar auf den Weg spähte. „Hermine?“ – „Hermine, wenn du hier bist sag bitte was!“, es waren Harrys und Rons Stimmen. Sie suchten sie offenbar. Hätte sie sich doch nur nicht an einen so uneinsehbaren Ort niedergelassen. Wenn sie doch nur rufen könnte. Doch ihre Muskeln waren immernoch alle gelähmt.
 

Zabini kam hinter dem Gebüsch vor auf den Weg. „Zabini?“, Ron erblickte ihn als erstes. „Richtig Weasley... Was macht ihr hier um die Uhrzeit?“ – „Das Selbe könnten wir dich fragen... aber viel wichtiger ist... hast du Hermine gesehen?“, Rons Stimme klang sorgenvoll, Hermine wünschte immer mehr einfach schreien zu können. „Ah... ihr sucht das Schlammblut...“, mit einem kühlen Schmunzeln betrachtete Zabini wie Ron vor Wut die Röte ins Gesicht schoss, „Ach deshalb mimt sie die Heulsuse, hat sich mit Potty und dem Wiesel gestritten.“ – „Du hast sie gesehen?“, nun war es Harry, der sprach, „Vielleicht... solltet mal unten bei den Hippogreifen schauen.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, eilten Harry und Ron auch schon davon. Die Hippogreifen Ställe waren einen 15 Minuten Marsch vom See entfernt. Diese Erkenntnis schoss auch Hermine durch den Kopf. Ihre letzte Hoffnung auf Erlösung lief gerade auf der Suche nach ihr davon. Wäre da nicht...
 

Überraschend war die Gestalt, welche Hermine als nächstes wahrnahm. Von der anderen Seite des Efeuschleiers kam Draco Malfoy am Ufer entlang. Sein Blick glitt gezielt auf sie und dann auf Zabini. Jener hielt verwundert in seiner Bewegung inne, als er sich umdrehte und Malfoy entdeckte. „Draco... Was machst du hier?“ – „Das sollte ich dich fragen.“ – „Habe gerade meinen Spaß mit unserer Freundin Granger.“, Zabini schmunzelte kühl und stolz und machte eine Geste als wenn er Draco Hermine präsentieren wollte. „Das sehe ich.“ Draco blickte auf das von Hermines Blut rot gefärbte Laub. Zabini ging nun wieder auf Hermine zu, „Dann zeigen wir Draco mal, wie schön du leiden kannst. Cruci...“ – „Stupor!“, Draco hatte seinen eigenen Zauberstab gezogen und hatte ihn auf Blaise gerichtet. Das hatte er nicht geahnt, völlig überrumpelt wurde er von der ganzen Wucht des Zaubers getroffen und landete einige Schritte entfernt rücklings im Laub. „Ungh. Malfoy, was zum...?“, erstaunlich schnell rappelte Zabini sich wieder auf. Anscheinend hatte der Zauber nicht den üblichen Schaden angerichtet, obwohl es anfangs so ausgesehen hatte. „Sectum...“, Draco antwortete nicht und setzte gleich zum nächsten Zauber an. Ahnend weiteten sich Zabinis Augen und er begann sein Heil in der Flucht zu suchen. Malfoy unterbrach seinen Fluch und blickte Zabini noch einige Momente nach.
 

„Mistkerl“, mit diesem Zabini gewidmetem Wort, drehte Draco sich Hermines Zauberstab zu und hob ihn auf. Dann blickte er zu ihr, in seinem Gesicht ließ sich keine Gefühlsregung ablesen. „Finite Incantatem“, er löste Zabinis Fluch von ihr und kam dann näher um ihr ihren Zauberstab zu reichen.

Hermine, immernoch völlig aufgelöst, schien nicht wirklich zu realisieren, was gerade passierte und griff eher abwesend, aber tränenüberströmt nach ihrem Zauberstab. Malfoy betrachtete sie eine Weile, setzte sich dann aber schweigend einige Schritte von ihr entfernt an eine der Wurzeln des Baumes, an dem sie lehnte und blickte auf das Laub.

Malfoys Vergangenheit

Hermine war immernoch aufgelöst und gab sich ganz ihren Tränen hin, während Draco schweigend ins Laub starrte. Sie war es, die das Schweigen nach etlichen Minuten zuerst brach. Noch unter Tränen klang ihre Stimme verzerrt: „Danke... Draco.“, sie schniefte und rieb sich mit ihrem rechten Arm über die Augen. Dracos Blick glitt auf sie, sein Ausdruck mehr nachdenklich als gutmütig: „Es ist doch egal...“, er senkte wieder den Blick. Diese Antwort hatte Hermine nicht erwartet, sie verstand nicht ganz was er meinte, aber während sie sich noch über die Augen wischte, deren Tränen langsam versiegten, sprach Malfoy weiter, „Was macht es schon noch aus, wenn ich einem Schlammblut helfe? Ich bin sowieso ein Verräter. Habe die Pläne meines Vaters durchkreuzt, er wird mich sowieso töten. Und der dunkle Lord, der wird sowieso nicht glücklich sein. Wenn der nicht zufrieden ist, dann ist es auch mein Vater nicht. Da ist es doch egal... Egal was ich mache, ich bin sowieso verloren.“ Beinahe schlagartig hatte sich der Ausdruck in Dracos Gesicht geändert, aus dem was vorher kühl und emotionslos wirkte, war nun etwas Verzweifeltes geworden. Hermine, die immernoch mit ihren Schmerzen zu kämpfen hatte, fiel es schwer sich auf Draco zu konzentrieren und doch zwang sie sich dazu. „Aber ich seh es nicht ein, wirklich. Es ist nicht mein Kampf, es ist seiner und der von Snape. Was habe ich damit zu tun? Was haben WIR damit zu tun, als sie im Krieg waren, da waren wir noch Kinder.“, er blickte zu Hermine, die sich unter Schmerzen krümmte, „Zabini ist auch so ein Idiot... Balsam!“, er deutete mit der Spitze seines Zauberstabes auf Hermine und mit einem türkisen Leuchten linderte der Zauber langsam ihre Schmerzen. Als sie schließlich ganz nachließen, betrachtete Hermine Draco gründlicher. Seine Worte waren so ganz anders als das, was sie sonst von ihm kannte. War das ein Trick? Wollte er ihr Vertrauen gewinnen, um sie dann an seine Todesserbekanntschaften zu verkaufen? Seine eisblauen Augen waren so leer, sein Blick schwermütig. Eins war nicht zu verleugnen, er schien zumindest sehr verzweifelt. Das erneute Schweigen durchbrechend erhob nun auch Hermine die Stimme: „Danke... nochmal.“ Für alle anderen Worte war sie noch zu verwundert und zu misstrauisch, zu viel war in der Vergangenheit zwischen ihnen vorgefallen. Malfoy schien das zu bemerken, zumindest seufzte er: „Warum erzähle ich dir das überhaupt? Ich dürfte nicht mal so denken. Wie habe ich nur glauben können...? Ach verdammt, du bist ein Schlammblut!“, seine Stimme schwang um sein Blick wurde zornig und er sprang auf. „Pass verdammt nochmal auf, dass du nicht wieder in Zabinis Fänge gerätst. Noch einmal hole ich dich nicht...“ – „Draco warte!“, sie unterbrach ihn, als er gerade gehen wollte.

Wieder hatte sie ihn Draco genannt. Vorher hatte sie das nie getan, vielleicht war es doch nicht der falsche Weg gewesen. Vielleicht hatten alle unrecht gehabt. Vielleicht waren Schlammblüter gar nicht so... anders. Er verfluchte sich für diese Gedanken, als Hermine weiter sprach: „Draco... verleugne dich nicht selbst. Du musst deinen Weg wählen, nicht jemand anders.“ – „Was weißt du denn schon? Was kannst du auch wissen. Du bist ein... Schlammblut.“, sein letztes Wort war wesentlich leiser als die anderen.

Überraschend für Hermine, war es nun Draco, der auf die Knie sank, aber nicht aus Schmerz, sondern aus Verzweiflung. Er sprach die Wahrheit, aus ihm sprach ein seelischer Zwiespalt, seine Tränen sagten mehr als seine Worte. Nun war es an ihr ihm zu helfen, ihr eigenes Leid wurde von seinem wie durch einen Zauber in den Hintergrund gedrängt. Langsam stand sie auf, um sich wieder neben ihm nieder zu lassen.
 

„Ich verstehe dich...“, ihre Worte klangen sanft und beruhigend, doch sie kamen nicht gegen Dracos Verzweiflung an. „Du weißt gar nichts. Du bist nicht in diesem Haus aufgewachsen. Diesem Gefängnis! Es war ein Palast... ein Palast aus Lügen. Warum? Nein, ich rede Unsinn. Lass mich allein! Verdammtes Schlammblut... deine Anwesenheit... wegen dir. Ich zweifle wegen dir! Geh!“, so kraftvoll seine Worte auch waren, dadurch, dass Malfoy nicht selber ging, wurde Hermine klar, dass etwas in seinem Inneren danach rief befreit zu werden, von einer Mauer von Lügen. „Ich lasse dich nicht allein. Draco... hör auf dein Herz.“, sie fasste ihn mit diesen Worten auf die Schulter.

Was waren das nur für Gefühle? Er benahm sich eines Malfoys unwürdig und das vor einem Schlammblut? Aber was war es schon wert ein Malfoy zu sein. Wollte er wirklich wie sein Vater sein? Wollte er wirklich? Als er ihre Hand spürte, war ihm, als würde etwas tief in ihm reißen. Etwas, das er sich über Jahre in seiner Kindheit aufgebaut hatte. Ein Panzer, der ihn vor allem schützte, vor allem. Bilder schossen in seinen Kopf, die er längst verdrängt hatte und Schmerz zog in sein Herz. Er schluchzte, noch mehr Tränen schossen ihm ins Gesicht. „Nein... nein... ich will nicht. Nie wieder... Hermine...“, als er ihren Namen sprach und seinen von innerlichen Schmerz verzerrten Blick auf sie richtete, riss der Panzer einen weiteren Spalt. „Bitte... geh jetzt. Wenn du jetzt nicht gehst, dann ist es zu spät, dann gibt es kein Zurück mehr. Für dich nicht und für mich auch nicht. Ich will nicht, dass noch jemand wegen mir leidet. Bitte lass mich allein.“ Seine Worte waren ruhig, dafür, dass Tränen über sein Gesicht liefen. Hermine kniete neben den Jungen, den sie all die Jahre über gehasst hatte, ihrem größten Feind. Doch alles, was sie jetzt für ihn empfand, war Mitleid. Was auf der Welt nur hatte ihn zu dem gemacht, was er war? Niemand wird als Todesser geboren. Das Leben selber ist es, was einen Menschen formt. Jetzt, wo er so kurz davor war, seinen Weg zu ändern, konnte sie ihn nicht alleine lassen. „Ich bleibe bei dir. Das Leid wäre größer, wenn ich gehe.“
 

Erinnerungen, aus längst vergessenen Kindertagen... Ein junges Mädchen mit blonden Zöpfen rief seinen Namen, sie streckte die Hand nach ihm aus. „Draco, lass uns spielen“, ihre kindliche Stimme hallte in seinem Kopf wieder, sie warf ihm einen Ball zu. Ein Bild wich dem anderen, das Mädchen öffnete eine Tür. „Das ist dein Zimmer? Das ist aber groß. Aber wo sind die Fenster?“, als die Tür offen stand konnte Draco in einen Raum blicken, aber es war nicht sein Zimmer. Es war ein dunkler, kalter Kellerraum, alles, was in dem Raum stand, war ein einzelner kahler Tisch. Auf dem Tisch lag jemand, bei genauerer Betrachtung erkannte er sich selbst, als kleinen Jungen. Sein Oberkörper war entblößt und auf seinem Rücken sah er Striemen von Peitschenhieben. Dann sah er seinen Vater, der hinter dem Tisch stand, in der linken Hand hielt er noch die Peitsche. „Das wird dir eine Lehre sein. Ich werde nicht zulassen, dass mein Sohn, den Namen Malfoy beschmutzt, indem er mit Schlammblütern verkehrt. Imperio!“, in der rechten Hand hielt er plötzlich einen Zauberstab und der Fluch fiel direkt auf den Körper seines jüngeren Ichs. Abermals verschwamm das Bild, um einem anderen zu weichen. Jetzt sah er wieder das Mädchen, er stand ihr direkt gegenüber: „Kommst du heute mit ins Dorf? Mama möchte dich auch mal kennen lernen!“, das Mädchen lächelte. Aber kaum einen Moment später lag sie schon auf den Boden und blutete, wieder sah Draco sein jüngeres Ich. In der Hand hielt es ein Messer, es hatte das Mädchen getötet. Nein, es war dazu gezwungen worden. Die Perspektive wechselte, Draco blickte aus den Augen seines jüngeren Ichs. Er sah das Gesicht des Mädchens, ihre Augen leer und tot. Schließlich wandelte sie sich, nun war es Hermine, die dort tot vor ihm lag.
 

„Neeiiiin“, er schrie auf, die Bilder verschwammen und kurz danach blickte er wieder in Hermines Gesicht, die ihn nun sorgenvoll anblickte. „Du wirst sterben, wenn du in meiner Nähe bleibst. Wie sie... mein Vater wird dich töten oder dafür sorgen, dass ich dich töte. Nie wieder... nein nie wieder...“, Draco sprang auf. Damals hatte er sich geschworen, dass wegen ihm nie wieder jemand sterben sollte. Als damals mit dem Mord der Imperius Fluch gebrochen wurde, realisierte er nur langsam, was mit dem Mädchen geschehen war. Doch ihm war klar geworden, dass sie nur sterben musste, weil er mit ihr – einem Schlammblut – gespielt hatte. Seitdem hatte er beschlossen nie wieder gegen den Willen seines Vaters zu handeln. Nie wieder wollte er Schuld an dem Tod eines Menschen sein.

Vermutlich war es das gewesen, was ihn dazu gebracht hatte seinen Vater jetzt nach so vielen Jahren zu verraten. Wenn er nicht so gehandelt hätte, wäre wieder jemand gestorben, wegen ihm. Hermine hatte ihm geholfen, mehr noch als er ihr. Sie hatte ihm die Augen geöffnet, wegen ihr verstand er nun sein eigenes Handeln. Doch konnte das nicht all die Jahre wegspülen, in denen er von seinem Vater kontrolliert wurde. So frei und fröhlich wie er als Kind gewesen war, würde er nie wieder sein können. Viel zu sehr wurde er von seiner Angst bestimmt, er wollte nicht, dass Hermine etwas passierte. Für ihn war es klar, für sie war seine Nähe gleichbedeutend mit dem Tod. Schließlich lief er davon, weg vor seiner eigenen Angst, dabei achtete er nicht wohin ihn seinen Füße trugen, das Wichtigste war ihm, dass sein Weg fort von ihr führte.
 

Hermine hingegen wollte ihm nach, aber Draco war schneller als sie, so entfernte er sich immer weiter von ihr. „Draco warte!“, sie rief, aber er reagierte nicht. Irgendwann verlor sie ihn ganz aus den Augen, er war Richtung Hogsmeade verschwunden. Enttäuscht und verwirrt entschloss sie sich am Tor von Hogwarts auf ihn zu warten, früher oder später musste er zurückkommen.

Arachne und der Greif

Hat diesmal ein klein wenig länger gedauert.... aber, was lange wehrt wird endlich gut...

Danke erst mal an euch, dass ihr meine Fanfic lest und manchmal auch kommentiert... ;)
 

Ich will euch mal 2 Links geben, damit ihr euch auch andere Sachen anschauen könnt, die ich kreativ zum Thema Harry Potter erstellt habe... wenn ihr Lust hat schaut mal rein
 

1. Meine Videos: http://www.youtube.com/profile_videos?user=Nachtglanz20
 

und
 

2. Meine Fanarts: http://forum.harrypotter-xperts.de/thread.php?threadid=18874&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=1
 

So und jetzt habt viel Spaß mit meinem neuen Kapitel...
 

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Etwas entfernt von Hogwarts, nahe des verbotenen Waldes erreichten Harry und Ron die Ställe der Hippogreife. Es herrschte völlige, fast beunruhigende Stille, die Tiere schienen zu schlafen, zumindest liefen sie nicht im Gehege umher. Die beiden Schüler hielten Ausschau nach ihrer besten Freundin, Zabini hatte ihnen einen Hinweis gegeben, dass sie hier zu finden sei. Natürlich hatten sie sich auf dem Weg zu den Ställen darüber unterhalten, ob er wirklich die Wahrheit gesagt hatte. Slytherins sprachen oft mit der Zunge des Tieres, welches als Symbol ihres Hauses herhielt. Letztendlich waren sie aber zu dem Entschluss gekommen, dass sie jeden Hinweis auf Hermines Verbleib nachgehen sollten. Ron machte sich Vorwürfe, nur wegen ihm war sie überhaupt verschwunden. Was war, wenn ihr nun etwas passierte? Gestern noch war ihm ein Stein vom Herzen gefallen, als sie lebendig aus dem Slytherin Gemeinschaftsraum gekommen war und nun war sie wohlmöglich wegen ihm in Gefahr. Er verfluchte die Karte der Rumtreiber, warum nur konnte man mit ihr die Umgebung von Hogwarts nicht erblicken? Abermals glitt sein Blick umher, doch nirgends konnte er sie entdecken, wo war sie nur? „Mann, ich bin so ein Idiot!“, fluchte Ron und klopfte mit der Handfläche an einen der umstehenden Bäume. „Das kannst du laut sagen. Mensch, sag ihr doch endlich...“, nachdem Harry diesen Satz ärgerlich begonnen hatte, setzte er ihn nach einer kurzen Pause einfühlsamer fort, „Sag ihr doch endlich, dass du sie liebst!“ Harrys Blick fiel auf den Rotschopf, der auf seine Ansprache hin den Kopf senkte und auf den Boden blickte. Ja, Ron musste sich eingestehen, dass er Hermine aus tiefstem Herzen liebte. Eigentlich hatte er das schon vor langer Zeit getan, doch ein kleiner Teil in ihm hatte ihn dazu gebracht seine Gefühle immer wieder zu verleugnen. Auch jetzt brachte ihn dieser Teil dazu sich zu fragen, ob er sie wirklich liebte. Sicher, er dachte den halben Tag an sie und er träumte von ihr, aber was war, wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte? Was war, wenn sie ihn abweisen würde? Wäre ihre Freundschaft dann für immer zerbrochen? Ja, es war die Angst, die ihn zweifeln ließ. „Hey Ron... Hagrid hat Recht, du musst wirklich noch viel lernen!“, mit diesen Worten kam Harry näher. „Hier ist sie nicht...“, erwiderte Ron ausweichend und hob dabei seinen Kopf wieder, „Wo kann sie nur sein? Wir sollten uns aufteilen, vielleicht ist sie im verbotenem Wald oder Richtung Hogsmeade.“ Nach einem Seufzen über den Themawechsel lauschte Harry Rons Worten kritisch, bevor er selbst abermals die Stimme erhob: „Aber wir dürfen nicht... in den Wald, mein ich.“ – „Sonst pochst du doch auch nicht so auf die Regeln. Es geht schließlich um Hermine. Aber wenn es dich beruhigt: ich gehe in den Wald, du gehst nach Hogsmeade.“, Ron schien durch Harrys Einwand geradezu erzürnt. „Ron... Ich meine ja nur. Außerdem willst du nicht lieber nach Hogsmeade? Ich meine ich kenne mich besser im...“ – „Traust du mir das etwa nicht zu? Oder willst du mal wieder den Helden spielen? Echt Harry ich bin es Leid, dass mir niemand etwas zutraut.“, Ron wurde immer röter im Gesicht und auch Harry schien von seinen Worten nicht unberührt. „Denkst du wirklich so von mir Ron? Du hast sie doch nicht mehr alle! Es geht um Hermine und es nutzt dir gar nichts, wenn du dich im Wald verirrst!“ – „Jetzt mach aber mal einen Punkt, ja?! Du denkst wohl, ich bin völlig unfähig. Ich kann auch gut alleine klar kommen. Vertraust du mir oder nicht?“, Rons Stimme wurde immernoch vom Zorn getragen. Eigentlich enthielten seine Worte auch einen Funken Wahrheit. So ungern er es sich selber auch eingestand, Harry traute Ron tatsächlich nicht zu sich den Gefahren im Wald zu stellen. Andererseits hatte sein bester Freund auch noch nie die Chance gehabt sich zu beweisen. Harry konnte nachvollziehen, wie er sich fühlen musste, das bewegte ihn dazu nachzugeben. „Sicher vertraue ich dir. Ich kenne eben nur die Gefahren im Wald. Aber gut. Es bringt nichts, weiter zu streiten. Wenn Hermine in Schwierigkeiten sein sollte, ist jede Sekunde, die wir mit Streiten vergeuden, fatal. Also gehe ich nach Hogsmeade.“ Ron schien durch diese Worte beruhigt, was man auch in seiner Stimme hörte, als er nach einem Nicken weiter sprach: „Gut, wenn einer von uns sie findet, dann schickt er seinen Patronus zu dem Anderen.“ Kaum hatte Ron diese Worte ausgesprochen, machte er sich auch schon auf den Weg ins Dickicht. Harry seufzte, ging dann aber ebenfalls los nach Hogsmeade.
 

Endlich war Ron alleine, was den positiven Nebeneffekt ausmachte, den er im Aufteilen gesehen hatte. So konnte Ron in Ruhe nachdenken, ohne dass er Harrys Vorwürfe zu seinem Verhalten über sich ergehen lassen musste. Der Wald lag dicht an den Ställen, so trat Ron schon bald in seine Schatten. Durch die riesenhaften Bäume und ihr dichtes Blätterdach verlor die dunkle Nacht noch mehr an Licht. Ein mulmiges Gefühl stieg in ihm auf. Vielleicht hätte er doch nicht alleine in den Wald gehen sollen? Nein, nur ein Feigling dachte so. Sie mussten Hermine finden und durch die Aufteilung stiegen die Chancen sie schnell und unversehrt zu finden.

„Lumos!“, noch während Ron seinen Zauberstab in die Hand nahm, sprach er den Lichtzauber. Die Bewegung der Stabspitze kontrollierte die genaue Wirkung des Lichtzaubers. Dadurch, dass er sie in die Höhe schwang, schoss aus dem Stab eine leuchtende Kugel, die begann Ron zu umkreisen und ihm zu folgen. Die Lichtquelle war nicht besonders hell, dennoch beruhigte sie seine angespannten Nerven. Der Wald, der in der Dunkelheit unwirtlich und gar unheimlich gewirkt hatte, schien selbst bei schwachem Licht weit weniger bedrohlich.

Wo konnte sie nur sein? Es gab vier Wege: links am Rande des Waldes entlang, rechts am Rande des Waldes entlang, aus dem Wald hinaus und tiefer in den Wald hinein. Wenn er sich verstecken wollte, wo würde er hingehen? Nicht in den verbotenen Wald, so viel war sicher. Aber ihm war Hermine immer viel mutiger vorgekommen, als er es selbst war. Immerhin war sie ganz allein in Slytherins Hallen eingedrungen. Warum also sollte sie sich vor dem Wald fürchten? Sicher, es gab im Wald Zentauren, Spinnen und Ungeheuer aller Arten, aber Ron glaubte fest daran, dass Hermine sich von derlei Sachen nicht abschrecken lassen würde. Demnach entschloss Ron sich tiefer in den Wald zu gehen, vielleicht hatte sie die Einsamkeit gesucht, so wie er es in diesem Moment tat.
 

Zahlreiche Augen folgten der Gestalt, die es gewagt hatte, in den Wald einzudringen. Es war ein Junge, einer dieser Zauberer, sie waren den meisten Waldwesen zuwider. Da gab es jene im Dickicht, welche die Menschen fürchteten, sie wichen zurück als sie den Menschenjungen sahen. Dann gab es jene, die den Wald bewachten und ihm mit ihrem kritischen Blick folgten. Zuletzt gab es dann noch jene, deren Hass auf die Menschen kaum in Worte zu fassen war. Arachne war einer dieser Gestalten. Der Unwissende hätte sie für ein Menschenmädchen gehalten, ihr Körperbau und ihre Gesichtszüge ähnelten den menschlichen stark. Doch Arachne war ein Wesen des Waldes, eine Dryade, genau wie Drulene, die bei Hagrid Unterschlupf gefunden hatte. Aber etwas an ihr war anders, während Drulene und ihre Schwestern nahe des Sees geboren wurden, kam Arachne vom Sumpf. Ihre Haut war nicht Braun wie die von Drulene, ihr Augen nicht nussbraun, auch ihr Haar war nicht golden. Stattdessen war Arachnes Haut blass, ihre Augen königsblau und ihre Haare, in denen Spinnenweben hingen, schwarz wie die Nacht. Ihre Blicke folgten Ron aus einiger Entfernung, er lief immer weiter nach Südosten, direkt in sein Verderben. Er wusste ja nicht, was ihn erwarten würde, anscheinend kannte er sich hier nicht aus, aber Arachne schmunzelte nur, dann setzte sie sich in Bewegung. Schnell trugen sie ihre Füße vorwärts, sie wollte den Gast in ihrem Heim willkommen heißen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von: abgemeldet
2007-04-10T18:14:41+00:00 10.04.2007 20:14
wow
hoffe ron kommt mit heiler haut davon
diese arachne ist ja wirkklich eine menschenhasserin
weiter so
leona
Von: abgemeldet
2007-03-28T12:01:43+00:00 28.03.2007 14:01
wow
arme hermine , draco beschützt sie vor einem slytherin kaum zu glauben hoffe ihr gehts bald wieder gut und es passiert nicht nochmal sowas
weiter so
leona
Von:  moonlily
2007-02-23T17:37:13+00:00 23.02.2007 18:37
Hey, kann es sein, dass du bei J.K. Rowling eingebrochen bist und ihr Manuskript geklaut hast? *zukwinker* ^_^ Deine FF ist unheimlich gut geschrieben, mein Kompliment.
Es ist nur schade, dass Molly sterben musste, auch noch so kurz vor der geplanten Hochzeit.
Nevilles verändertes Aussehen hat mich doch sehr überrascht. Sieht aus, als hätte Luna einen guten Einfluss auf ihn.
Die Charaktere sind unglaublich gut getroffen, kann es sein, dass du sie persönlich kennst?
Ron sollte jetzt verdammt gut aufpassen, sonst ist seine Hermine bald vergeben ... bei der vielen Konkurrenz ^_^

Wo ich grad bei Hermine bin, ich kenne sie jetzt seit dem 1. Schuljahr in Hogwarts, aber ich kann bis heute nicht verstehen, wie sie sich ausgerechnet bei ihren Hausaufgaben entspannen kann!

Und dass ausgerechnet Draco Malfoy sie mal um Hilfe bitten würde und sich, als sie es geschafft hat, auch noch bei ihr bedankt ... Wunder gibt es immer wieder, kann ich da nur sagen.

Auf jeden Fall bin schon sehr auf dein nächstes Kapitel gespannt. Sagst du mir Bescheid, wenn du es online stellst?

Lg, Moonlily
Von: abgemeldet
2007-02-22T18:31:50+00:00 22.02.2007 19:31
wow
hermine hats geschafft und malfoy entschuldigt sich kaum zu glauben
weiter so
leona
Von: abgemeldet
2007-02-17T23:15:04+00:00 18.02.2007 00:15
super
ob hermines vorhaben klappt
was jetzt wohl passiert
weiter so
leona
Von: abgemeldet
2007-02-05T15:06:07+00:00 05.02.2007 16:06
wow
malfoy ist gefangen?
ich bin mir sicher das hermine es schafft
weiter so
leona
Von: abgemeldet
2007-01-10T15:36:01+00:00 10.01.2007 16:36
Super geschrieben...=D..freu mich schon aufs nächste Kapietel..! Und Hermiene ist ja..total beliebt geworden..xD Wer hätte das gedacht^^ LG..
Von: abgemeldet
2007-01-08T15:18:00+00:00 08.01.2007 16:18
wieder super
das war ein bischen fies von krum
draco war mal wieder typisch malfoy hat aber zum glück ne abreibung bekommen
weiter so
leona
Von: abgemeldet
2007-01-07T00:17:21+00:00 07.01.2007 01:17
Ich liebe deine FF..ich meine wenn ich sie lese komm ich mir vor alsob ich das echte HP buch lesen würde..am liebsten hätte ich es ja nur noch elesen..aber so schnell bist du nicht im schreiben glaub ich :P Mach aufjedenfall weiter..super Story LG
Von: abgemeldet
2007-01-06T20:29:10+00:00 06.01.2007 21:29
tolle story
welchen freund hagrid wohl bekommen hat
was war dieses wesen das harry und draco gesehen haben etwa wieder ein todesbote?
weiter so
kannst du mir ne ens schicken wenns weitergeht
leona


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