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Mutantenwellensittiche des Todes

Terror aus dem Vogelkäfig
von

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Der Meteor

Es war ein Scheißtag. Erst machte meine Alte mit mir Schluss, weil sie dachte, der Typ von nebenan würde es ihr besser besorgen, meine Waschmaschine ging kaputt, obwohl ich doch ein sauberes Hemd für das Essen an diesem Abend mit meinem Chef brauchte, und dann fiel auch noch so ein scheiß Meteorit mitten in meinen Vorgarten. Ich wusste erst gar nicht was los war. Auf einmal hörte ich einen lauten Knall und das ganze Haus leuchtete blau. Meine Wellensittiche, ein grüner, Lemmy, und ein blauer, Cronos, fuhren wie wild in ihrem Käfig herum. Die Katze meiner Ex machte einen Buckel und verpisste sich unters Bett. Das machte das Vieh jedes Mal, wenn es sich erschreckte. Und ich hatte das verdammte Tier am Hals, weil der neue Stecher meiner Alten an Katzenallergie litt.
 

Ich, mutig wie ich war, oder einfach auch nur blöd, sah natürlich gleich nach, was da draußen los war. Als ich die Haustür hinaustrat, glotzen die Nachbarn schon aus den Fenstern. „Sonst interessiert diese Ignoranten doch nichts.“ dachte ich bei mir. Das Interesse war auch von kurzer Dauer. Schnell verschwanden die Köpfe wieder von den Fenstern und die Vorhänge wurden geschlossen, sie sahen ja nichts. Wäre ein Autounfall passiert, oder noch besser, ein Kind überfahren worden, dann wäre die ganze Bagage raus gekommen und würde sich eins abgaffen, aber es gab keine Toten oder Verletzten, also war es egal.
 

Der Meteorit war genau hinter der Hecke in den Rosen gelandet. Verdammt. Erst gestern Mittag hatte ich die Dinger eingepflanzt, und jetzt waren sie für'n Arsch. Ich konnte den Himmelskörper leicht finden, er leuchtete noch immer leicht bläulich, aber zu schwach, als dass die Nachbarschaft es sehen konnte. Das Scheißding war nicht größer wie eine Murmel, hatte mir aber trotzdem meine ganzen Blumen zu Matsch gehauen. Es lag in einer ca. 30 cm tiefen Mulde. Ich Idiot dachte natürlich nicht daran, dass der Klumpen noch heiß sein könnte und verbrannte mir erst mal die Finger.
 

Nachdem ich mir die Hand unter kaltem Wasser gekühlt hatte und die Brandblasen mit Salbe eingeschmiert hatte, ging ich wieder nach draußen. Diesmal war ich vorsichtiger. Langsam näherte ich mich mit meiner gesunden Hand dem Teil, es hatte die Hitze verloren. Also hob ich es mit meinem Taschentuch auf und nahm es mit ins Haus. Das Ding war schwerer als ich dachte. Es hatte bestimmt ein Kilo. Drinnen wollte ich es mir mal mit der Lupe genauer anschauen. Gesagt, getan. Ich ging in mein Arbeitszimmer, schaltete die Schreibtischlampe ein und betrachtete mein Fundstück. Es war wirklich interessant. Man sah lauter kleine blaue Kristalle, die im Licht funkelten. Der Meteorit war wirklich hübsch und würde sich gut als Briefbeschwerer machen, dachte ich so bei mir. Hätte ich das mal besser sein lassen und den Vorfall gemeldet. Aber nein, ich legte es neben den Vogelkäfig mit Lemmy und Cronos auf ein Regal.

Das Essen

Ich stellte mit Schrecken fest, dass es schon 19 Uhr war und ich um 20 Uhr in dem Restaurant sein musste, wo das Abendessen mit meinem Chef stattfinden sollte. Also sprang ich schnell unter die Dusche, nahm ein Hemd aus dem Wäschekorb, wusch es mit der Hand durch und trocknete es mit dem Föhn. Schnell bügelte ich es noch, denn es sah so zerknittert aus, als ob es in meinem Hintern gesteckt hätte. Dann zog ich mich an, rasieren brauchte ich mich nicht, da ich immer mit Dreitagebart rum lief, sprang ins Auto und raste zum Restaurant, natürlich nicht ohne von den Bullen geblitzt worden zu sein. Oh welch Wunder, ich schaffte es sogar noch pünktlich zu sein. Dafür war das Essen lachhaft. Die Portionen konnte man auf den großen Tellern kaum sehen, dafür war die Rechnung umso größer. Aber wenigstens bezahlte mein Chef. Schnell verabschiedete ich mich mit der Begründung, dass ich mich nicht wohl fühlte. Das tat ich auch nicht. Meine verbrannte Hand tat weh und ich hatte einen scheiß Hunger. Also fuhr ich an die nächste Pommesbude und bestellte erst mal eine Currywurst mit Pommes und eine Dose Bier. Nachdem ich das vertilgt hatte, ging es mir endlich etwas besser. Leider waren die Fritten versalzen, was mir einen großen Durst bereitete, also blieb ich in der Bude hocken und trank noch 3 oder 4 Büchsen Bier, bis ich spürte, dass ich langsam aber sicher besoffen wurde. Also stieg ich ins Auto und fuhr nach Hause. Diesmal aber den Regeln entsprechend, den Führerschein loszuwerden hätte mir gerade noch gefehlt.
 

Daheim angekommen zog ich mir erst mal meinen Trainingsanzug an, pflanzte mich in meinen Sessel, schaute irgendein Sexfilmchen und trank noch ein paar Dosen Bier. Nebenbei holte ich mir noch einen runter, die Alte im Film sah wirklich zu scharf aus, und eine Freundin zum abreagieren hatte ich ja nun nicht mehr. Und da heißt es immer, wenn man besoffen ist, könne man nicht. Dann wankte ich in mein Bett. Zum Glück war am nächsten Tag Samstag und ich konnte ausschlafen. Innerlich hoffte ich, dass mein Kater nicht ganz so schlimm sein möge. Ich warf die Klamotten in die Ecke, legte mich hin und schlief sofort ein. Den Meteoriten vergaß ich komplett.

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein Kratzen an der Schlafzimmertür geweckt. Das war die blöde Katze, die was zu Fressen wollte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon halb elf war, aber das war egal, ich hatte ja frei. Also schwang ich mich voller Elan aus dem Bett - und kotzte erst mal auf meine Hausschuhe. Eines der Biere war wohl schlecht gewesen. Alles drehte sich und mein Schädel pochte, als ob einer mit dem Vorschlaghammer ein Drumsolo auf meinem Kopf spielte.

Also legte ich mich erst mal wieder hin, nahm eine Alka Selzer und wartete, bis die Freifahrt auf dem Karussell zu Ende sein würde.
 

Als ich nach zwei Stunden wieder wach wurde, war das Kratzen der Katze in lautes Miauen übergegangen. Jetzt fühlte ich mich besser, dafür stank meine Kotze von vorhin dermaßen, dass ich gleich noch mal drüber reiherte. Vorsichtig ging ich zum Fenster, öffnete es und sog den Sauerstoff in tiefen Zügen ein. Ein Blick auf den Bettvorleger samt Hausschuhen verriet mir, dass die Sachen nur noch für den Müll taugten. So ging ich barfuß in die Küche, holte eine Müllsack und entsorgte das vollgekotzte Zeug erst mal. Dabei streunte die Katze die ganze Zeit um Beine herum. Also gab ich dem blöden Vieh erst mal was zu fressen. Dann ging ich ins Wohnzimmer, gab den Wellensittichen frisches Wasser und öffnete die Käfigtür, dass die zwei etwas fliegen konnten.
 

Endlich kam ich jetzt dazu etwas zu frühstücken. Der Kaffee schmeckte zwar, als ob einer reingepinkelt hätte, aber wenigstens war er stark. Jetzt war ich endlich ganz wach. Und das trockene Brötchen vertrug ich auch ganz gut. Ansonsten hatte ich auch nichts da. Also zog ich mich an und fuhr erst mal etwas einkaufen. Man glaubt nicht, was samstags Mittags für ein Verkehr auf den Strassen ist. Geschlagene 3 Stunden brauchte ich in die Stadt und zurück, die Zeit, die ich in der Schlange an der Kasse verbrachte nicht eingerechnet. Ich Frage mich, wieso dieses Rentnerpack immer dann einkaufen muss, wenn die arbeitende Bevölkerung unterwegs ist, die unter der Woche keine Zeit hat. Zum Glück brauchte ich nicht viel, da ich ja alleine war. Meine Einkäufe sahen auch dementsprechend aus: 5 Six-Packs Bier, ein paar Tiefkühlpizzen, etwas Käse und ein paar gefrorene Brötchen.
 

Mittlerweile war es fast fünf Uhr, als ich endlich zu Hause ankam. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, mir eine Pizza in den Ofen zu werfen, ein paar Bier zu trinken und ein paar Horrorfilme, die ich noch auf Video hatte, anzuschauen. Nach den Eskapaden den vergangenen Tages war ich aber sehr früh müde und legte mich so gegen 22 Uhr in mein Bett. Die Käfigtür der Wellensittiche ließ ich offen. So konnten Cronos und Lemmy gleich morgen früh wieder raus, wenn sie das wollten. Die Tür zum Wohnzimmer schloss ich natürlich, die Katze musste meine beiden Lieblinge ja nicht gerade in ihre Pfoten bekommen.
 

Am nächsten Morgen würde ich auch dementsprechend früh wach. Diesmal ohne Kater. Als ich nach unten ins Wohnzimmer ging, erwischte ich die Wellensittiche dabei, wie sie an dem Meteoriten ihre Schnäbel schärften. Ich jagte sie weg und legte den Himmelskörper in den Schrank. Man kann ja nicht wissen, was das für Auswirkungen auf so ein Tier haben könnte. Dann taute ich mir zwei Brötchen auf, belegte sie mit dem Käse, den ich gekauft hatte und kochte mir Kaffee. Nach dem Frühstück putzte ich erst mal meine Wohnung, was die Hälfte des Tages in Anspruch nahm. Um 14 Uhr bekam ich langsam Hunger. Da ich mir nicht schon wieder eine Pizza in den Ofen schieben wollte, duschte ich mich, zog mich an und fuhr an den nächsten Schnellimbiss. Dort traf ich einen alten Freund von früher, mit dem ich mich Stunden lang über die alten Zeiten unterhielt. Als ich nach Hause kam war es bereits dunkel.

Ich schloss gerade die Tür auf, als ich Scheppern aus dem Haus hörte. „Verdammt, ich hatte doch die Tür zum Wohnzimmer extra zugemacht“, dachte ich bei mir. „Hatte dieses Dreckvieh von Katze etwa die Tür von alleine auf bekommen?“ Ich stürmte ins Haus, Richtung Wohnzimmer. Was ich da sah verschlug mir den Atem: die beiden Wellensittiche hatten ungefähr das zehnfache ihrer normalen Größe angenommen, glühten leicht blau, zwischen ihren Beinen hingen etwa mittelfingerlange Schwänze, die mit kleinen Federn bedeckt waren und die Katze lag auf dem Boden. Federn ragten ihr aus dem Arsch, während die Vögel auf sie einpickten. Es sah aus wie ein Schlachtfeld, der ganze Boden war mit dem Blut und den Innereien der Katze bedeckt. „Heilige Scheiße, was geht den hier ab?“ rief ich. „Mach mal keine Wallungen, Alter“ tönte es mir entgegen. Cronos hatte sich umgedreht und sah mich an. „Wir haben dieses scheiß Katzenvieh entsorgt, die hat uns schon lange genervt. Außerdem hätte sie mit uns das selbe gemacht, wenn sie gekonnt hätte. Ok, sie hätte uns nicht gefickt bevor sie uns platt gemacht hätte…hähä.“ Die beiden Wellensittiche brachen in schallendes Gelächter aus. Ich stand nur mit offenem Mund da und starrte die zwei an. „Mensch Alter, jetzt guck nicht wie ein Auto, war doch eh nur die Katze deiner Alten. Konntest das Vieh doch noch nie leiden!“ sagte Lemmy. „Klar, aber jetzt schaut euch mal die Sauerei an! Die Blutflecken gehen doch nie mehr aus dem Teppich raus!“ erwiderte ich.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2007-01-23T14:45:52+00:00 23.01.2007 15:45
Ich find die Geschichte ja zu geil *rumlach*
Das Ende *sigh*
Schade nur, dass die Katze leiden musste Oo
*Katzenliebhaberin sei*
^.^ Egaaaal
Cool gemacht ^.^

schoupgirl
The only place you will be accepted is the place you make for yourself
Von:  Jigoku_Shoujo
2007-01-23T10:08:35+00:00 23.01.2007 11:08
sollte es da parallelen zu deinem leben geben xD?


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