Zum Inhalt der Seite

Falling Night

SephXCloud
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Awakening

Nihao liebe Leser^^

Das ist meine allererste Final Fantasy-FF. Ich hoffe viele schöne Kommis zu bekommen, auch um ein bisschen Kritik bitte ich euch, damit ich mich weiter verbessern kann!

Viele Grüße eure Apsaras
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Dunkelheit, völlige Dunkelheit umgab mich...

Ich wusste nicht, warum ich hier war.

Hier an diesem seltsamen Ort.

Angst vor dieser Unwissenheit umgab mich. Dieses Gefühl verstärkte sich und breitete sich in meinem Inneren aus.

Plötzlich erhellte ein helles Licht diese Dunkelheit. Ein junger Mann stand vor mir. Seine strahlend blauen Augen schauten mich an. Zuerst verwirrt, dann traurig, einen Moment später ernst und entschlossen. Er hob sein Schwert, bereit zum Angriff, sah mich an und machte einen Schritt auf mich zu.

Wollte er mich etwa töten?

Aber was hatte ich getan?

Die Klinge sauste nieder, prasselte wie ein Bombenhagel auf meinen Körper ein, holte zum Finalen Schlag aus. Ich hätte mich wehren können, mein eigenes Schwert gegen ihn erheben können, doch ich werte mich nicht, wusste irgendwie, dass das, was dieser Mann tat, richtig war.

Das kalte Metall traf hart auf meinen Körper.
 

Schmerzen...
 

Ich schrak hoch. Endlich erwacht aus diesem seltsamen Traum. Ich konnte mich nicht bewegen, war zu schwach, meine Augen zu öffnen. Mein Körper schmerzte. Er brannte wie Feuer. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, wo ich war...

oder wer...

Jemand hatte mich gefesselt. Die Seile rieben an meinen Handgelenken. Es brannte. Ich atmete tief durch.

Der beißende Geruch von Schimmel stieg mir in die Nase. Die Luft war geschwängert von vielen Gerüchen. Besonders die von Blut, verwesendem Fleisch und einigen Chemikalien stachen heraus. Es war ekelhaft. Mir wurde schlecht.

Das Atmen fiel mir schwer, es war nur noch ein Röcheln. Ich konnte kaum schlucken, so sehr schmerzte mein Hals.

Dann hört ich eine Art Summen.

Ich schaffte es meine Augen wenigstens ein bisschen zu öffnen. Es war dunkel. Nur eine Digitaluhr spendete diesem Raum ein wenig Licht. 23.56Uhr...
 

Vor mir konnte ich einen Tisch erkennen. Er hatte an seinen Beinen kleine Rollen befestigt. Einige Instrumente, wie man sie bei Operationen verwendet, lagen darauf. Weiter hinten konnte ich die Umrisse mehrerer Computer erkennen, deren Monitore zertrümmert waren. Aus den Rechnern quollen einige Kabel, an denen Ratten knabberten. Das Unbehagen, das mich beschlich, war furchtbar. Der Gedanke, nicht zu wissen, wo ich war und wie ich mich befreien konnte, machte mich wahnsinnig.

In meinem Augenwinkel flackerte ein Licht auf und ich drehte meinen Kopf langsam in diese Richtung. Ich konnte die Silhouette eines Mannes erkennen, der vor einem noch intakten Monitor saß und begann, irgendetwas in den Computer zu tippen.

Ich wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort über die Lippen. Stattdessen musste ich husten. Mein Hals schmerzte.

Der Mann zuckte zusammen und drehte sich langsam um. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, hatte aber trotzdem das Gefühl, ihn irgendwoher zu kennen. Und es war kein gutes Gefühl...

Der Mann erhob sich von seinem Stuhl und verschwand aus meinem Blickfeld. Kurz darauf flackerte die Deckenleuchte auf. Das helle Licht brannte in meinen Augen, sodass ich diese schnell schloss. Der Mann lachte.

„Sind wir endlich aufgewacht, hm?“ Die Stimme des Mannes war rau und kratzig. Ich erkannte sie. Es war Hojo. Ich wusste nicht, warum ich mich ausgerechnet an seinen Namen erinnern konnte. Trotzdem hielt ich meine Augen weiterhin geschlossen.

Hojo fasste mir unters Kinn und hob mein Gesicht an. Seine Finger waren schweißnass und seine Haut war genauso rau wie seine Stimme.

„Sieh mich an, Sephiroth.“

Sephiroth... war das mein Name?

„Sieh mich an!!“, krächzte der Hojo laut. Langsam öffnete ich meine Augen und schaute ihm ins Gesicht.

Er trug eine Brille, deren Gläser stark verschmutzt waren , hatte einen Drei-Tage-Bart und einen Goldzahn in seinem schiefen lächeln. Sein strähniges schwarzes Haar war zu einem Zopf gebunden und unzählige Narben durchzogen sein Gesicht. Er war hässlich. Selbst eine Mutter konnte dieses Gesicht nicht lieben.

Hojo kicherte vergnügt, ließ mein Kinn los und stapfte zu einem großen Eisenschrank. Quietschend öffnete er sich und Hojo begann, in ihm zu wühlen.

Es hämmerte in meinem Schädel. Ich dachte, er würde gleich platzen.

Nach einiger Zeit verließ Hojo summend den Raum, sodass ich Zeit hatte, mich weiter umzusehen.

Ich trug nichts, nur ein paar dreckige Verbände die fast meinen gesamten Oberkörper bedeckten, verhüllten meine Blöße.

Vor mir lagen tote Ratten, die grässlich rochen und aussahen: Ihr Fell war ausgerissen, sie waren aufgeschnitten, ihnen fehlten Gliedmaßen oder hatten aufgequollenen Augen. Irgendwie wusste ich, dass Hojo das getan hatte. Von dem beißenden Verwesungsgeruch und von diesem ekelhaften Anblick musste ich würgen und husten.
 

In diesem Moment kam Hojo ins Zimmer, einen gefesselten Mann im Schlepptau. Hojo stieß ihn in eine Ecke, wo der Mann laut protestierend auf dem Boden landete. Ich konnte den Mann nicht sehen, da der Tisch mir die Sicht versperrte.

„Rate mal, wen ich aus dem Nordkrater gezogen hab, Zack.“, kicherte Hojo bester Laune. Zack.... Irgendwo hatte ich diesen Namen schon mal gehört...

„Du elender Bastard! Binde mich sofort los!“, schrie der Mann laut. Hojo lachte nur.

„Zack, du kennst ja das Sprichwort: Wer´s findet, dem gehört´s. Da ich IHN im Nordkrater gefunden hab, kann ich jetzt machen, was ich will.“, kicherte er, “Ich werd jetzt ein bisschen Spaß haben.“

Hojo nahm ein schmutziges Skalpell vom Tisch, kickte diesen dann auf Seite um Zack freie Sicht zu bieten und drehte sich zu mir um. Ich hatte kein gutes Gefühl, verspürte große Angst. Ich schluckte und schaute dann mit halbgeöffneten Augen zu Zack.

Zack war schmutzig und trug eine Art Kittel. Seine schwarzen Haare waren zerzaust und ein paar Kratzer zierten seine Wange. Mit geöffneten Mund starrte er mich an.

„Seph...?“, stammelte er ungläubig. Ich war zu schwach, um zu antworten, schaute ihn einfach nur weiter an und versuchte mich an irgendetwas zu erinnern.

Nach einiger Zeit begannen meine Augen wegen des hellen Lichts zu brennen. Ich schloss sie, um ihnen eine kleine Pause zu gönnen.
 

Ich wurde so unglaublich müde, wollte schlafen oder wenigstens ein kleines Nickerchen machen...

Langsam lehnte ich mich an die feuchte Wand. Der Schmerz ließ langsam nach, bewegen konnte ich mich jedoch immer noch nicht...
 

Lange konnte ich nicht schlafen, denn nur ein paar Sekunden später spürte ich einen fauligen Atem auf meinem Gesicht.
 

Als ich meine Augen öffnete, stand Hojo vor, ein schiefes Grinsen im Gesicht. Er beugte sich zu mir und schnitt meine Fesseln durch. Das wäre jetzt der richtige Zeitpunkt zum Abhauen gewesen, wenn ich mich hätte bewegen können.

Hojo packte mein Handgelenk und setzte das Skalpell an meine Unterarme an. Die Klinge war schmutzig und ich konnte noch einige getrocknete Blutspuren sehen. Ich begann zu zittern, wollte nicht noch mehr Schmerzen zugefügt bekommen.

Langsam drückte er die Klinge in meine Haut und zog es über den Arm. Ein kleiner Rinnsal Blut bahnte sich einen Weg hinunter und tropfte auf den Boden. Es war nur ein kleiner Schnitt, aber es brannte trotzdem wie Feuer. Ich biss die Zähne zusammen, wimmerte aber dann auf, als er das Zweite mal etwas tiefer ansetzte. Hojo kicherte nur und ritzte mich ein zweites und drittes Mal. Was für ein krankes Hirn muss er haben, wenn er so etwas amüsant findet!!!

Ich wollte meinen Arm wegziehen, doch mein Körper gehorchte mir nicht. Tatenlos musste ich zusehen, wie dieser Verrückte seinen Spaß hatte.

„Hör auf damit! Das kannst du nicht machen!!“ Zack zerrte an den Fesseln und Hojo ließ endlich von mir ab. Warum wollte Zack mir helfen? Tat er das aus Mitleid oder kannte er mich doch besser?

Ich starrte auf meine schmerzenden Arme und beobachtete das Blut, das den Boden befleckte.

Es wären oberflächliche Schnitte, ich würde nicht daran verbluten, meinte Hojo kichernd zu Zack. Dieser spuckte ihm vor die Füße. Hojo rümpfte die Nase und murrte dann: „Ich muss euch zwei allein lassen, ich muss noch etwas holen. Bin gleich wieder da.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum und schloss die Tür ab.

„Hey Seph, alles in Ordnung?“, fragte Zack mich leise. Ich nickte leicht und nach einer halben Ewigkeit brachte ich sogar ein kleines „ja“ hervor.

Ich schaute ihn an. „Kannst du dich an mich erinnern?“, fragt Zack leise. Langsam schüttelte ich den Kopf. Die Schmerzen ließen allmählich immer mehr nach. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund beruhigte mich die Nähe von Zack ein bisschen. „Ich... erinnere mich... an nichts... an gar nichts.“, brachte ich keuchend hervor, da mir das Sprechen immer noch schwer fiel. Zack machte nur „mh“ und schien nachzudenken. Ob er sich einen Fluchtplan ausdachte?

In dem Moment schwang die Tür auf und der Professor betrat das Zimmer. Er hielt eine große Spritze in der Hand. Ihre lange Nadel schimmerte im Licht.

Mein Herz begann zu klopfen. Kalter Angstschweiß benetzte meine Stirn. Ich spürte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten und wie ich Gänsehaut bekam. Mein Atem beschleunigte sich. Ich wusste nicht warum ich solche Angst vor einer Spritze hatte. Endlich konnte ich den Blick von diesem „Instrument“ abwenden und zu Zack schauen. Dieser schaute mich verwundert an, wusste selber nicht, was er jetzt denken sollte.

Als ich dann Hojos Schritte hörte, drehte ich mich wieder um. Hojo hatte ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht und versuchte, etwas zu finden, womit er die Spritze desinfizieren konnte, was sich als nicht so leicht herausstellte, da man in diesem Chaos sowieso nichts finden konnte. Ich fragte mich, ob er überhaupt so etwas wie Desinfektionsmittel besaß. Doch dann fand er, wonach er gesucht hatte und begann, die Spritze zu desinfizieren.

„Was hast du vor?“, wollte Zack plötzlich wissen. „Ich mache ein paar Tests.“, antwortete Hojo und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Er kicherte vergnügt und drehte sich dann zu mir um, ein irres Lächeln auf den Lippen. Langsam kam er auf mich zu. Mein Herz raste. Ich war wie gelähmt. Ich hatte solche Angst, dass mir ganz schlecht wurde. Er packte mich an den Haaren und zog mich nach oben. Meine Beine gaben nach, doch Hojo stützte mich. Er fegte mit seinem freien Arm die Instrumente vom Operationstisch herunter und legte mich auf das kalte Metall des Tisches. Ich schaffte es, mich wenigstens ein bisschen zu wehren, doch Hojo schien es nicht einmal zu bemerken.

Mit einem Arm hielt er mich fest und mit der freien Hand wischte er mir mit einem desinfizierten Stück Stoff über eine kleine Stelle an meinem Hals. Als er fertig war, ließ er es fallen und setzte die Spritze an. Ich schrie auf, als er die Nadel in meinem Hals versenkte.

Ich hatte unglaubliche Schmerzen, konnte förmlich spüren, wie mein Blut in die kleine Ampulle floss, die Hojo an der Spritze befestigt hatte. Mir wurde schwindelig und ein schmerzendes und erdrückendes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus.

Dann ging alles sehr schnell.

Zack hatte seine Fesseln mit einem herumliegenden Skalpell aufgeschnitten und schlug Hojo mit einer Art Flasche auf den Kopf. Die stinkenden Chemikalien, die darin enthalten waren, ergossen sich über meinen Körper. Hojo ließ von mir ab und taumelte rückwärts. Er wusste, Zack war viel stärker und würde ihn umbringen, also war die einzigste Möglichkeit zum Überleben: Wegrennen.

Er rannte heraus, hatte Glück gehabt, da Zack nun größere Messer gefunden hatte. Zack lief zu mir und entfernte die mit meinem Blut gefüllte Spritze aus meinem Hals. Ich stöhnte vor Schmerz auf und presste eine Hand auf die kleine Wunde. Zack schaute auf mich herab und legte eine Hand auf meine Stirn. Er hatte eine angenehm warme Hand. „Seph, du hast hohes Fieber! Wir müssen dich hier raus holen!“ Zack rannte zu der Tür, aus der Hojo entkommen war und drückte die Klinge hinunter. „Mist, abgeschlossen.“ Ein paar mal warf er sich gegen die verschlossene Tür, doch das schwere Eisen wollte nicht nachgeben.

Mir wurde schwarz vor Augen. Langsam richtete ich mich auf. Ich wollte aufstehen, doch meine Beine gaben nach und ich fiel hart auf den Boden. Zack kam zu mir rüber, scheuchte ein paar Ratten weg und beugte sich zu mir herunter.

Ich war so müde, wollte schlafen. Einfach schlafen...

„Seph! Hey, nicht einschlafen! Hey!“ Zacks Stimme drang wie aus weiter Ferne an mein Ohr und ich öffnete wieder meine Augen. „Du wirst doch nicht hier unten sterben wollen, oder?“ Zacks Stimme klang verzweifelt. Er hob mich hoch, mein Gewicht schien ihm nichts auszumachen. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und hielt mich an dem Stoff seines Kittels fest. Ein paar mal lief er im Zimmer hin und her, redete auf mich ein, damit ich nicht einschlief und suchte nach einem zweiten Ausgang.

Wieder wurde mir schwarz vor Augen, alles verschwamm. Ich konnte nichts mehr hören. Ich fühlte mich leer. Es wurde dunkel.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Discover

Nihao ^^

Nun is das zweite Kapitel on. Sorry, hat ziemlich lange gedauert.

Auch möchte ich mich für die lieben Kommis bedanken, die ich bis jetzt erhalten habe *verbeug*
 

Falling Night wird noch ein paar Kapitel dazubekommen, weiß aber noch nicht recht, wieviele...

Ein Doji wird vielleicht mit einer anderen Story folgen, weiß das aber noch nicht genau, ob ich ihn wirklich zeichnen soll... (könntet ja ein Kommi schreiben, wenn ihr dafür seid xDDD).
 

Naja, also trotzdem danke und viele Grüße

Eure Apsaras
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Cloud erzählt:
 

Knapp zwei Monate war es nun schon her, dass wir Sephiroth im Nordkrater besiegt hatten. Wir retteten die Welt, wurden als Helden gefeiert und doch war ich unglücklich. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass ich mich nicht wie ein Volksheld fühlte.

Vielleicht lag es wirklich daran, denn ich glaubte nicht daran, den großen Sephiroth getötet zu haben. Sephiroth hatte sich nicht gewehrt, obwohl er viel stärker war als ich. Noch immer kann ich mich an sein Lächeln erinnern, trotz seiner Schmerzen, glücklich von diesem Monster Jenova befreit zu sein. Er schien unendlich unter ihr gelitten zu haben. Immer noch war ich der festen Überzeugung, dass Sephiroth diese schrecklichen Dinge unter Jenovas Kontrolle getan hatte. Niemals würde er mir wehtun wollen, davon war ich überzeugt. Niemals mich traurig machen. Schließlich waren wir Freunde...
 

Nur zwei Tage nach unserem Sieg wurde ein neuer Präsident gewählt und „NeoShinRa“ gegründet. Das Volk war verwirrt und brauchte eine Führung, die sich wieder um alles kümmerte. Ich selbst habe den jetzigen Präsidenten zur Kandidatur bewegt, da ich fest davon überzeugt war, dass er nicht den selben Fehler wie seine Vorgänger machen würde. Er ernannte mich auch zum neuen General von NeoShinRa.

Nach dem verhinderten Einschlag des Meteors wurden alle Mako-Reaktoren lahm gelegt. Nun nutzten die Menschen den Wind und die Sonne zur Stromgewinnung. Windmühlen und Anlagen, die mit Solarzellen Energie sammelten, schossen innerhalb zwei Wochen aus allen Winkeln des Planeten.
 

Vor drei Wochen hatten wir begonnen, das alte ShinRa Hauptquartier wieder aufzubauen, was beinahe unmöglich erschien. Trotzdem kamen wir mit jedem Tag immer mehr voran und schon in ungefähr sechs Monaten würde der Turm fast so groß sein, wie vorher. Er war wichtig für unsere Forschungen und der Stützpunkt des neuen Präsidenten.
 

Ich seufzte und drehte mich auf dem Bett um. 00:26 stand auf meiner Uhr. Schon seit Wochen konnte ich sehr schlecht einschlafen und wenn ich dann einschlief, war es nur ein paar Stunden. Nicht, dass es hier in der ShinRa-Villa leer wäre... Alle meine Bekannten wohnten hier. Yuffie teilte sich mit Tifa ein Zimmer im Erdgeschoss, Barret und Red wohnten direkt daneben, Vincent im Keller und Cid nur eine Tür weiter von meinem Zimmer. Naja, es gab aber nun wirklich genügend Platz hier.

Ich beschloss, einen Spaziergang zu machen. Ein bisschen klare Luft würde mich auf andere Gedanken bringen.

Ich stand auf und zog mir einen hellblauen Pullover über. Dazu kamen eine schwarze Hose und schwarze Stiefel, ein dunkler Mantel, da es draußen ziemlich kalt war und ein langer schwarzer Schal. Leise schlich ich mich durch den Flur in Richtung Treppe, als mich zwei rubinrote Lichter fixierten.

„Warum gehst du nicht schlafen, Cloud?“, kam es aus dem Schatten. „Vincent, das gleiche könnte ich dich fragen.“, antwortete ich, fügte nach einer kurzen Pause hinzu, „Ich kann nicht schlafen. Ich gehe ein bisschen an die frische Luft.“ Vincent trat aus dem Schatten hervor. Seine dunkelroten Klamotten raschelten leise, als er sich langsam auf mich zubewegte und vor mir stehen blieb. Seine schwarzen Haare fielen über seinen Rücken und umrahmten sein Gesicht, bildeten einen perfekten Kontrast zu seiner schneeweißen Haut. (Man hätte ihn auch für eine männliche Ausgabe von Schneewittchen halten können.) Seine rubinroten Augen blitzten für einen kurzen Moment besorgt auf. „Cloud, geh lieber wieder schlafen, du schläfst sowieso im Moment so wenig. Du wirst irgendwann wegen Schlafmangels krank.“ „Lass mich in Ruhe.“, entgegnete ich genervt, lief einfach an ihm vorbei und ließ ihn am Treppenabsatz stehen.
 

Kühler Wind kam mir entgegen, als ich durch die Tür trat und umspielte mein Gesicht und meine Haare. Es war wirklich viel kälter geworden und so zog ich meinen Mantel noch etwas enger um mich. Schnell schritt ich durch den leichten Schnee, der sich im Laufe der Nacht angesammelt hatte. Quietschend öffnete sich das Tor des großen Eisenzaunes, der das Grundstück umschloss und genauso laut schloss es sich wieder. Mit vor der Brust verschränkten Armen ging ich durch den Schnee in Richtung des Berges Nibel. Hier hatte es alles begonnen, hier ist alles kaputt gegangen. Hier hat Jenova die Kontrolle über Sephiroth ergriffen und meine Heimatstadt zerstört.

Seit einigen Nächten ging ich regelmäßig hier hoch. Wie durch irgendeiner fremden Macht gerufen, wanderte ich Nacht für Nacht zum Fuß des Berges. Schon seit langem hatte dieser keine Bäume mehr, da diese durch den Reaktor zerstört wurden. Im Frühling wolle man neue pflanzen, aber jetzt im Winter hatte es keinen Sinn.

Wieder blieb ich am Fuß des Berges Nibel stehen und schaute zu ihm hoch. Inzwischen hatte es stark angefangen zu schneien. Der Schnee bedeckte meine Klamotten und Haare. Legte sich leicht auf mich nieder und weichte nach und nach meine Kleider auf. Ich seufzte und wollte mich umdrehen, hielt aber dann inne, als ich in einiger Entfernung einen dunklen Fleck entdeckte. Mein Gott, dachte ich, wer ist denn so verrückt und geht bei dem Wetter auf den Berg hoch? Selbst ich war nicht verrückt, den Berg bei so einem Sauwetter zu besteigen. Der dunkle Fleck taumelte kurz nach rechts, drohte zu fallen, konnte sich aber noch fangen.

Nachdem ich mir sicher war, dass es sich um kein Tier handelte, sondern um einen Menschen, rannte ich dem dunklen Fleck entgegen.

Genauso wenig konnte ich fassen, wer dieser dunkle Fleck war.

Ungefähr hundert Meter vor mir kniete Zack im Schnee. Ich war so geschockt, dass ich stehen blieb. Er hatte mich noch nicht bemerkt. Ich war sicher, dass man ihn getötet hatte, hatte ich doch mit eigenen Augen gesehen, wie sie ihn erschossen haben. Vielleicht hatte Vincent Recht gehabt und mein Schlafmangel führte nun zu Halluzinationen?

„Wir haben es gleich geschafft, halt noch ein bisschen durch...“, hörte ich meine vermeidliche Halluzination sagen. Ich ging weiter auf diese Person zu und wurde mir mit jedem Schritt, trotz der schlechten Sicht durch den Schneesturm, bewusst, dass es wirklich Zack war und keine Halluzination.

„Zack?“ Der Angesprochene schaute auf. Nun sah ich die Person, die in seinen Armen lag. Langes silbernes Haar ergoss sich über Zacks Arme und verschwand im Schnee. Die weiße Haut war mit vielen schmutzigen Bandagen bedeckt und auch konnte ich einige Verletzungen ausmachen. Ich erstarrte.

Ganz klar, es war Sephiroth!

„Cloud, oh Gott sei Dank!“ Ich schaute Zack an. „Aber wie ist das möglich?“, fragte ich verwirrt. „Das erklär ich dir später. Komm, hilf mir, Seph hat Fieber.“ Zack richtete sich auf und musste mit einem Arm die Bandagen festhalten, die Sephiroth Körper bedeckten, damit sie nicht hinunterrutschten. Ich zog meinen Mantel aus und wickelte ihn mit Zacks Hilfe um seinen Körper. Direkt darauf begann ich fürchterlich zu frieren, aber ich musste jetzt erst mal Zack und Sephiroth ins Warme bringen. Zack legte mir den schweratmenden Silberhaarigen in die Arme und zog sich den dreckigen Kittel wieder richtig an, da er ihm halb über die Schulter gerutscht ist und diese nun steifgefroren war.

Immer noch verwirrt starrte ich in das von Fieber gerötete Gesicht meines früheren Idols. Er schwitzte stark und atmete schwer, warf in seinem Fieberwahn ab und zu seinen Kopf hin und her und stöhnte leise auf. „Na komm, Cloud!“, sagte Zack drängend und schubste mich leicht gegen den Arm.

Erschrocken schaute ich auf. Ich konnte es nicht glauben, dass Sephiroth und Zack wieder hier waren, hatte ich doch mit eigenen Augen gesehen, wie sie starben. Sephiroth war doch durch meine Hände gestorben...

„Cloud!“ Zacks Stimme zitterte und er lief bereits eilig auf der Stelle, um sich warm zu halten.

Ich nickte und lief mit Zack so schnell, wie uns unsere Beine trugen, zur Villa zurück.
 

Zack öffnete das große Tor und zusammen liefen wir zur Haustür. Ich legte Sephiroth in Zacks Arme und kramte in meiner Hosentasche nach dem Haustürschlüssel. Verdammt, dachte ich, warum muss ich immer allen Scheiß mit mir rumschleppen?

Als ich endlich den Haustürschlüssel unter dem Krimskrams in meiner Tasche gefunden hatte, öffnete ich die Tür und lief zusammen mit Zack hinein. Zack schaute sich kurz um. „Wohin mit ihm? Er braucht einen Arzt!“

„Gib ihn mir, ich bring ihn auf mein Zimmer. Da hinten ist ein Telefon, die Nummer des Arztes liegt daneben. Beeil dich!“ Zack nickte und übergab mir wieder den vom Fieber geschüttelten Silberhaarigen.

Mit großen Schritten ging ich auf die Treppe zu, versuchte trotzdem, so leise wie möglich zu sein, da ich wusste, dass Tifa Sephiroth umbringen würde, war sie schließlich immer noch sauer über den Tod von Aeris.

Insgeheim hoffte ich, Vincent hätte sich in irgendein Loch im Keller verkrochen, doch es kam anders:

Als hätte er auf mich gewartet, stand er oben auf dem Treppenabsatz.

„Cloud, warum hat das so lange...“ Weiter kam er nicht, denn als er die Person entdeckte, die ich in meinem Armen hielt, blieb ihm der Mund offen stehen. Ich ging an ihm vorbei und verschwand in meinem Zimmer. Vorsichtig legte ich den Silberhaarigen auf mein Bett, entfernte den feuchten Mantel und die durchnässten Bandagen und deckte ihn mit der Decke zu. Meine Gefühle überschlugen sich. Einerseits war ich glücklich, dass mein Idol noch am Leben war, andererseits hatte ich Angst, dass er wieder ausrasten und ich ihn wieder töten müsste. Ich wusste wirklich nicht, ob ich dazu in der Lage war. Einen Moment später flog die Tür auf und Vincent stapfte herein. „Cloud, kannst du mir DAS mal erklären??“ Er zeigte mit dem Finger auf die Person, die im Bett lag. Ich schüttelte hilflos den Kopf.

„Cloud? Der Arzt kommt gleich!“, hörte ich Zack von unten rufen.

Nur wenige Augenblicke später gingen alle Türen des Hauses auf und ihre Bewohner verließen ihre Zimmer, mussten sie alle der fremden Stimme nachgehen, die sie vor ein paar Sekunden vernommen hatten.

Vincent lief aus dem Zimmer. Nach einem kurzen Blick in das Gesicht von Sephiroth lief ich ihm hinterher. „Was zum...? WER IST DAS??!!“, hörte ich Tifa kreischen (sie war immer schlecht gelaunt, wenn sie geweckt wurde) und kurz darauf hörte ich ein lautes Poltern und ein schmerzhaftes Aufschreien von Zack. Als ich ankam, sah ich Tifa, die Zack am Kragen hielt, Red, der müde sein Ohr kratzte, Barret, der versuchte, sie zu beruhigen und Cid, der sich eine Zigarette anzündete. Vincent stand nur da und schaute verwirrt in die Runde. Noch nie hab ich ihn so erschrocken gesehen.

„Tifa! Ich glaube nicht, dass er gefährlich ist. Er ist völlig unbewaffnet.“ Cid lachte und Tifa ließ Zack los. „Sagst du uns, wer du bist?“ Er bückte sich und schaute Zack an. „Mein Name ist Zack. Zack Donovan.“ „Was? Der Zack Donovan?? Cloud hat gesagt, du wärst tot!“, schrie Tifa hysterisch. Vincent schaute immer noch starr in die Runde. Ob das zu viel für ihn war?

„Cloud, kannst du das uns mal erklären?“ Red schaute mich an doch ich schüttelte nur hilflos den Kopf.

„Ich war ja auch tot. Aber Hojo hat mich wieder zum Leben erweckt.“, Zack richtete sich wieder auf und rückte seinen Kittel zurecht. „Hojo? Wir haben ihn doch getötet!“ Yuffie war kreidebleich im Gesicht. „Tja, für mich machte er einen ganz lebendigen Eindruck.“ Kopfschüttelt stand ich einfach nur da und beobachtete das Szenario, das sich vor mir abspielte. Wie in einem Traum. Genau! Das musste ein Traum sein!

„Cloud, ich versteh nicht...“ Ich schaute zu Vincent. „Ich auch nicht.“, entgegnete ich nur.

Dann klopfte es laut an der Tür. Zuerst sahen sich alle an, doch dann ging ich zur Tür und öffnete sie.
 

Vor der Tür stand unser Hausarzt. Er hatte ein rundes Gesicht und graue Haare (von denen kaum noch welche übrig waren) und trug Kittel. Darüber trug er einen dicken Schal. „Oh, Cloud! Wo ist denn der Patient? Jemand sagte mir, er habe hohes Fieber.“ „Ja Herr Slowski, er ist oben.“

„Danke, Cloud.“ In diesem Moment kam mir ein wichtiger Gedanke:

Würde Herr Slowski Sephiroth überhaupt verarzten? Schließlich war er schuld, dass der Meteor beinahe die Welt zerstörte...

Alle wünschten ihm den Tod, und da er jetzt wieder da ist, wird es wohl nicht anders sein...

„Fieber? Wer hat denn Fieber?“, fragte Red, als der Arzt die Treppe hinauflief. Ich schaute ihn an.

„Sephiroth.“

Elopement

So, das dritte Kapitel ist online XD

Diesmal geht es um einen Teil aus Sephiroth Vergangenheit.

Tja, keine Ahnung, ob mein Vorwort überhaupt gelesen wird XP

Trotzdem viel Spass beim Lesen,

eure Apsaras
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Sephiroth erzählt:
 

Als ich aufwachte, war ich in einem kleinen Zimmer. Der Pullover, den ich trug, war mir viel zu groß, sodass mir die Ärmel weit über meine Hände fielen. Das Zimmer war eigentlich kein richtiges Zimmer, eher ein Gefängnis... Die Wände waren aus massiven Stahl, als würden sie ihren Inhalt niemals entkommen lassen würden. Der Fußboden bestand nur aus einer einzigen großen Stahlplatte. In der einen Ecke des Raumes stand ein großes Bücherregal mit mehreren Kinderbüchern und in der Mitte des Raumes war ein kleiner Tisch, auf dem einige Stifte lagen. Das Papier war ordentlich daneben gelegt. Das Zimmer war trostlos und kalt...

Ich sprang von dem winzigen Bett hinunter und ging zu einem großen Spiegel, der rechts neben der großen eisernen Hochsicherheitstür hing.
 

Ich war vielleicht nicht älter als sieben. War das eine Erinnerung aus meiner Vergangenheit? Es war wie in einem Traum, mein Körper handelte selbständig und ich wusste nicht wieso. Es schien, als würde ich einen Teil meiner Vergangenheit nachempfinden…
 

Meine kinnlangen silbernen Haare waren schmutzig und staubverkrustet, mein rechtes Auge war blau und geschwollen und ich hatte eine Platzwunde an meiner linken Augenbraue. Am ganzen Körper hatte ich Schrammen und Prellungen. Alles tat mir weh, außerdem hatte ich Hunger und Durst.
 

Dann fiel es mir wieder ein. Ein paar Tage zuvor war ich aus meinem „Zimmer“ entkommen, hatte mich aus dem ShinRa Hauptquartier geschlichen und es bis zum Bahnhof geschafft. Ich rannte, als wäre der Teufel hinter mir her, sodass ich die Umgebung und die Menschen, an denen ich vorbeirannte, nicht bemerkte. Nur noch in den Zug, dann hatte ich es geschafft, dann würde ich endlich frei sein! Weg von Hojo und diesem schrecklichem Labor...

Ich schaffte es gerade noch in den Zug. Kurz nachdem ich eingestiegen war, schloss sich die Tür und der Zug setzte sich in Bewegung. Die Menschen, die sich im gleichen Abteil wie ich befanden, hatten mich angestarrt und leise über mich geredet. Es war auch nicht verwunderlich, schließlich sah ich aus, als wäre ich aus einem Irrenhaus abgehauen. Das viel zu große Hemd war blutbefleckt, ein Ärmel ausgerissen, an meinem Handgelenk baumelte eine Hälfte von einer Handschelle, ich war überseht mit kleinen blauen Flecken und an meinen gesamten Armen konnte man unzählige kleine Einstichwunden erkennen., die sich deutlich durch rötliche Färbung von meiner Haut abhoben.

Aber die Passagiere kümmerten sich nicht weiter um mich. Nur eine junge, braunhaarige Frau schaute ab und zu in meine Richtung.

Dann sprang die Tür auf und ein kleiner sehr, sehr dicker Mann mit fettigen dunkelbraunem Haar und einer blauen Uniform kam hereinspaziert. „Die Fahrscheine, bitte.“ Wie auf Kommando suchten nun die Passagiere in ihren Taschen nach dem gefragten Stück Papier. Alle außer mir.

Der kleine Schaffner ging von einem zum anderen und murmelte jedes Mal ein leises „Dankeschön“, während er mit einem kleinen Tacker Löcher in die Ecken der Tickets machte. Er stutzte, als er mich erblickte, kam auf mich zu getorkelt (der Zug wurde gerade durch die unebenen Schienen der Slums durchgeschüttelt) und schaute mich an. „Na, junger Mann? Wo soll´s denn hingehen?“ Ich schwieg. Sollte sich dieser Fettsack doch um seine eigenen Probleme kümmern.

„Wo sind denn deine Eltern?“

„…“

„Du kannst doch nicht einfach so alleine mit dem Zug fahren!“

Konnte er nicht einfach seine Klappe halten?

„Hast du denn einen Fahrschein?“

„Ich hatte keine Zeit mehr, mir einen Fahrschein zu ziehen.“

„Hast du denn Geld dabei?“

„…“

„Tja, als blinder Passagier darfst du aber nicht mitfahren. Wo kommst du eigentlich her, Junge? Du siehst furchtbar aus und deine Klamotten…“ Katzenartige grüne Augen schauten gefährlich zu ihm hoch. Warum konnte der dicke Schaffner nicht einfach wieder aus dem Abteil „rollen“ und mich in Frieden lassen?

„Keine Sorge, ich bezahl ihm eine Fahrkarte.“ Die braunhaarige Frau, die mich die ganze Zeit beobachtet hatte, kramte in der Tasche und hielt dem Schaffner ein paar Geldscheine hin. Der dicke Schaffner nahm das Geld, bedankte sich bei der Frau mit einem übertriebenen großen Lächeln, wünschte ihr einen schönen Tag, drehte sich dann zu mir um und gab mir die Fahrkarte. „Haste noch mal Glück gehabt, Junge!“

Somit verließ er ohne ein weiteres Wort das Abteil.

Die Frau lächelte mich an: „Hast du Lust, dich zu mir zu setzten?“ Ich zögerte einen kurzen Moment, ging aber dann doch zu ihr und setzte mich ihr gegenüber. Die Frau hatte wirklich schöne braune Haare. Sie trug eine rote Bluse mit einem aufwendigem Blumenmuster, einen blauen langen Rock und dazu passenden Schmuck. Ihre grünen Augen wirkten sehr intelligent und fröhlich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass diese Frau von Hojo geschickt worden war, um mich wieder einzufangen. Außerdem glaubte ich nicht, dass sie etwas von meiner Flucht gemerkt hatten. Ich hatte alles genau geplant.

Ich war aus meinem Zimmer entkommen und zum richtigen Moment an den Überwachungskameras vorbeikommen. Der Rest war dann kein Problem mehr.

Der, der Pech hatte, an diesem Tag in mein Zimmer gehen zu müssen, müsste immer noch bewusstlos unter dem Bett liegen( Ich hatte ihn mit einen der für mich viel zu kleinen Stühlen bewusstlos gehauen.) . Außerdem konnten sie nicht wissen, dass ich nach Norden wollte. In Kalm wollte ich mir dann eine Bootsfahrkarte kaufen und damit auf den Eiskontinent fahren. Ich hoffte, dass das Geld, das ich dem Mann, den ich bewusstlos geschlagen hatte, dafür reichen würde. In dieser Eiseskälte würden sie mich bestimmt nie vermuten. Der Norden war wohl der letzte Zufluchtsort, an dem ich mich lange genug verstecken konnte, bis Hojo und die anderen Wissenschaftler mich für tot hielten.

„Wo möchtest du denn hinfahren?“, unterbrach die Frau plötzlich meinen Gedankengang.

„Irgendwohin…Oh, und Danke für die Fahrkarte.“

Die Frau lächelte freundlich und streckte mir die Hand entgegen. „Ich wusste doch, dass du ein netter Junge bist. Mein Name ist Iphalna.“ Ich nahm ihre Hand. „Sephiroth.“

„Was für ein ungewöhnlicher Name.“

„Genau wie ihrer.“

Die Frau lächelte mich an und kramte in ihrer Reisetasche. Nach ein paar Augenblicken hielt sie mir ein Brot unter die Nase, das mit Käse belegt war. „Hier nimm. Ich hab sowieso zu viele dabei.“

Ich lächelte sie an und bedankte mich herzlich. Es war schon lange her, dass ich mal wieder etwas zwischen die Zähne bekommen hab (Hojo vergaß es leider sehr oft, mir Essen ins Zimmer zu bringen, wenn ich Arrest hatte, was nun wirklich sehr oft vorkam). Das Brot war wirklich lecker, auch wenn es ein bisschen trocken war.
 

Heute denke ich mir, wie leichtsinnig ich gewesen bin, dass Brot angenommen zu haben(hätte ja vergiftet sein können…) schließlich kannte ich diese Frau nicht und sie hätte ja von Hojo geschickt worden sein können. Aber damals war ich so hungrig.
 

Als ich das Brot aufgegessen hatte, schaute mich die Frau an und fragte: „Wie alt bist du, Seph?“

Zuerst wussten ich nicht, wen sie mit „Seph“ meinte, ich wurde schließlich noch nie mit einem Kosenamen angesprochen, und schaute sie fragend an. „Darf ich dich nicht so nennen?“ „Ähm, doch. Das ist schon okay.“

„Also, wie alt bist du, Seph?“ „Sieben.“ „Und dann fährst du ganz alleine mit dem Zug? Wo willst du denn hin?“

„In den Norden. Außerdem kann ich auf mich alleine aufpassen.“ Die Frau lachte: „Weißt du, ich komme auch aus dem Norden. Ich wohne mit meinem Mann in einem kleinen Dorf. Da gibt es einen Gasthof, wo ich auch manchmal aushelfe. Das ist ein beliebter Urlaubsort. Da gibt es in dem Gasthof immer viel zu tun.“

Was machte sie dann in einer Stadt wie Midgar? Ich hatte eine Vermutung…

„Sie sind schwanger, nicht war? Im dritten Monat, wenn ich mich nicht irre.“

Iphalna schaute mich überrascht an. „Woher weißt du das denn?“ Ich lächelte. „Das ist ganz einfach. Ich denke, dass ihnen ein bisschen schlecht ist. Sie haben kaum eines ihrer Brote gegessen. Und sie haben schon die ganze Zeit eine Hand auf ihrem Bauch und lächeln ihn sogar manchmal an. Dieses Grinsen kann niemand übersehen. In ihrer Tasche ist eine Schachtel von Tabletten gegen Sodbrennen, die schon fast alle ist…“

„Okay!“, wurde ich von ihr unterbrochen, „Du hast recht. Ich war gerade bei einem Frauenarzt. In meiner Umgebung gibt es sonst nirgends einen.“ Ich lächelte. „Du kannst sehr gut beobachten, Seph.“, meinte sie und strich sich mit einer Hand über den Bauch.

Es waren nicht nur diese Anzeichen, aus irgendeinem Grund wusste ich es einfach. Ich hatte einfach so ein Gefühl, das mir so seltsam vertraut vorkam, obwohl ich es vorher noch nie gespürt hatte. Wie ein sechster Sinn, der mich auf Sachen aufmerksam machte, auf dass ich sonst nie geachtet hätte.

„Wie werden sie sie nennen?“ „Was?“, fragte sie verwundert, „Woher weißt du denn, dass es ein Mädchen wird?“ Ich grinste sie breit an und baumelte mit meinen Beinen. Wieder hatte ich das Gefühl, es genau zu wissen. „Ich hab mir bis jetzt noch keine Gedanken gemacht... Uh, das ist schwer…Äh, wie wäre es, wenn du dir einen Namen für sie aussuchst?“ „Der muss aber dann was ganz Besonderes sein. Ich werde mir Einen überlegen.“

„Seph, ist dir nicht kalt? Dein Hemd ist ganz kaputt…“ „Ja, schon, aber…“ Iphalna lächelte. „Nimm doch einfach meine Jacke, solange, bis du aussteigst.“ „Oh, vielen Dank“ Sie reichte mir ihre dunkelrote Jacke, in die ich schnell hineinschlüpfte. Jetzt wo sie es erwähnt hatte, war mir wirklich ein bisschen kalt. Sogleich wurde mir warm in der übergroßen Jacke.
 

Plötzlich flammte ein grellrotes Licht im Abteil auf. Ein paar kleine Kinder schrieen erschrocken auf und ein Baby begann zu weinen. Der Zug verlangsamte sich und kam schließlich an einem kleinem Bahnhof zum Stehen. „Das ist seltsam.“, meinte eine ältere Frau laut. „Normalerweise hält dieser Zug nicht hier.“

Kurze Zeit später sprang die Tür auf und der kleine dicke Schaffner kam hastig in das Abteil gestolpert. „Es gibt keinen Grund zur Unruhe! Bitte bleiben sie sitzen! Der Zug wird gleich weiterfahren!“ Lautes Gerede erfüllte den Raum. Der Schaffner ging in die Mitte des Abteils, stellte sich auf seine Zehenspitzen, reckte und streckte sich und legte einen Hebel um, der an der Decke hing. Sofort gingen die grellroten Leuchten in allen Abteilen aus.

Die alte Frau winkte den Schaffner zu sich. „Harry, weißt du denn warum der Zug angehalten ist?“ „Soviel ich weiß sucht eine kleine Gruppe Soldaten nach einer Person. Sie sind von ShinRa und sogar bewaffnet.“

„Glaubst du, diese Person, die diese Männer suchen, ist gefährlich?“

„Ich hab keine Ahnung. Oh, entschuldige, Marta. Junge Dame, könnten sie ihrer Tochter sagen, sie soll nicht im Abteil herumrennen?“ Der dicke Schaffner namens Harry ging weiter.

Die alte Frau bemerkte, dass ich sie beobachtete, schaute zu mir herüber und rümpfte die Nase.
 

Konnte es sein, dass Hojo von meiner Flucht doch etwas mitgekriegt hatte? Dass er jetzt nach mir suchen ließ? Dann waren diese Männer, die nach mir suchten, bestimmt Turks. Hojo würde sonst niemanden von SOLDAT schicken. Alles in mir verkrampfte sich. Ich hatte meine Flucht doch perfekt geplant! Wie konnte das nun wieder passieren? Ich bekam Angst. Ein unglaublich erdrückendes Gefühl lag auf meiner Brust. Ich bekam wahnsinniges Herzklopfen und mir wurde schlecht. Nicht schon wieder! Ich wollte nicht wieder ins Labor!
 

„Ist alles in Ordnung, Seph? Du bist ganz blass. Ist dir nicht gut?“ „Iphalna.“, flüsterte ich. „Ich glaube, diese Männer suchen… nach mir…“

„Wieso sollten sie denn nach dir suchen?“

„…“

„Seph, das ist doch albern. Niemand sucht nach dir.“

„Sie werden mich zurückbringen und er wird mich dann bestrafen. Ich will nicht, dass er das macht. Es tut doch so weh.“ Tränen kullerten meine Wange herab.

Iphalna öffnete den Mund um etwas zu sagen, wusste aber zuerst nicht, was. „Seph, wer denn? Wer will dir wehtun? Beruhige dich doch.“
 

Die Tür sprang wieder auf und drei Männer kamen herein. „RUHE!!“, brüllte der Größte unter ihnen. Sofort herrschte Stille im Abteil. Ich hatte Glück, dass ich so einen günstigen Platz erwischt hatte. Sie würden mich nicht auf Anhieb sehen, wenn sie nur am Eingang des Abteils stehen bleiben würden. Ich atmete tief durch.
 

Die Männer trugen schwarze Anzüge und Sonnenbrillen. Der Größte von ihnen hielt eine Schrotflinte in der Hand und hatte schwarze Haare, die sehr kurz geschnitten waren. Der Mittlere schien ihr Anführer zu sein. Er stand mit verschränkten Armen vor den zwei anderen. An seinem Gürtel hing in einem Halfter ein goldener Revolver. Der kleinste schien so eine Art Technik-Futzi zu sein. Er hatte graues Haar, das ihm wild abstand und hatte einen kleinen Stecker im Ohr, der zu seinem Handy gehörte. Er zuckte die ganze Zeit an einem Auge und tippte ständig etwas in den digitalen Bildschirm einer kompliziert aussehenden, ziemlich kleinen Maschine ein.

Irgendwo hatte ich so eine ähnliche Maschine gesehen. Hatte Hojo nicht mal so eine gehabt?

„Ich bin mir sicher, dass er hier ist.“, flüsterte er dann zum Anführer.
 

Ich kannte sie. Ich kannte sie alle drei. Sie waren, wie ich es vermutet hatte, Mitglieder der Turks. Der größte hieß, wenn ich mich recht erinnere Rock, der Technik-Freak hieß Jasper und der mit dem goldenen Revolver… hieß… Wolf (Anm.: bitte Englisch aussprechen!). Keine Ahnung, was Hojo ihnen dieses Mal angeboten hatte, wenn sie mich finden und heil zurückbringen würden (letztes Mal war es ein Urlaub in Costa del Sol und davor Karten für den Gold Saucer). Aber das konnten sie sich abschminken. Niemals würde ich noch mal diese verfluchten Laborräume betreten. Dieses Mal würde ich mich wehren.

Ich griff nach den übergroßen Strohhut, der auf Iphalnas Reisetasche lag und setzte ihn mir auf. So konnte man meine silbernen Haare nicht mehr so gut sehen. Ich atmete noch mal tief durch, ignorierte die fragenden Blicke von Iphalna und stand auf. Da überall in den Gängen jetzt die Kinder wild umherliefen, würde ich bestimmt nicht auffallen. Also trat ich auf den Gang hinaus und ging langsam in die Richtung des Schaffners, der sich leise mit der alten Frau von vorhin unterhielt.

„Wir suchen nach einem kleinen Jungen mit silbernen Haaren. Hat irgendjemand einen kleinen Jungen mit silbernen Haaren gesehen?“, fragte Wolf in die Runde. Doch, Gott sei Dank, war es wie immer und die Leute hielten dicht. Wiedermal dieses „keiner-hat-etwas-gesehen-oder-gehört“, wie es bei Verbrechen oft der Fall war.

Niemand wollte etwas mit den Turks zu tun haben.

Ich griff nach dem Schlüssel an dem Gürtel des Schaffners, der die Türen des Zuges öffnen konnte. Unbemerkt schnappte ich ihn mir und ging in Richtung Ausgang.

Ohne jegliche Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, schob ich die Tür auf und schlüpfte hindurch, bemerkte jedoch nicht, wie diese alte Frau mich sah.

„Wir garantieren eine Belohnung von 500 Gil für denjenigen, der uns einen Anhaltspunkt geben kann.“, rief Rock laut.

Ich stand vor der großen roten Ausgangstür des Zuges. Wenn ich es schaffen konnte, hier zu verschwinden, ohne dass man mich bemerkte, würde ich es bestimmt schaffen. Ich konnte ja auch zu Fuß nach Kalm laufen. Das Schloss war etwas über der Tür angebracht, sodass ich mich ziemlich strecken musste, um den Schlüssel in das Schloss zu stecken.

„Ich habe einen kleinen Jungen mit silbernen Haaren gesehen. Er ist eben grade durch diese Tür da gegangen!“, hörte ich die alte Frau krächzen. Schnell drehte ich den Schlüssel um und drückte den Hebel hinunter, der die Tür öffnete.

„Hallo, Sephiroth.“ Erschrocken blieb ich wie angewurzelt stehen. Alles in mir verkrampfte sich. Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung von Wolfs Stimme. „Überrascht, hm?“ Er fuhr sich durch seine langen, schwarzen Haare und lächelte mich an. „Bist ja ziemlich weit gekommen.“ Er streckte die Hand nach mir aus. Nein! Niemals würde ich mit ihm mitgehen!

Mit einem Satz war ich aus der Tür gesprungen und rannte um mein Leben. Der Strohhut von Iphalna flog von meinem Kopf. Ich rannte so schnell ich konnte, doch nur nach wenigen Augenblicken konnte ich die immer lauteren Schritte Wolfs wahrnehmen. Er war schneller als ich, also machte ich eine Hechtsprung und rollte mich unter den Zug. Schnell war ich auf der anderen Seite und rannte weiter. Doch nur wenige Meter vor mir sprang Rock aus einem Abteil. Ich konnte nicht schnell genug ausweichen und schon spürte ich eine große Hand, die sich um meinen Arm schloss. „So, Kleiner. Halt still!“, brüllte er mich an. Er schnaufte ziemlich, da er durch den ganzen Zug gerannt ist. Rock war der schnellste Sprinter unter den Turks, hatte aber keine große Ausdauer.

Ich versuchte mich loszureißen, zappelte herum und trat und biss ihn. „Du elender Bastart!“, schrie er aufgebracht und schlug nach mir. Ich spürte einen harten Schlag gegen die Rippen. Es war, als wiche sämtliche Luft aus meinem Körper. Laut japste ich nach Luft. Es waren unglaubliche Schmerzen. Nie hätte ich gedacht, dass Rock so fest zuschlagen konnte. Hojo schlug nie so fest zu.

Ich sank auf die Knie. Mir wurde schwarz vor Augen, ich fiel jedoch nicht in Ohnmacht. Neugierige Blicke aus den Abteilen. Stumme Gesichter, die nur tatenlos zusahen…

„Sephiroth!“ Iphalna sprang aus dem Zug. „Was haben sie mit ihm gemacht? Sie Rüpel haben ihn geschlagen!“, schrie sie Rock an, der völlig verduzt meinen Arm losließ. „Wie konnten Sie nur? Der Arme kann sich nicht wehren, verdammt! Man schlägt keine kleinen Kinder!“ „Aber…“, begann er. Laut schimpfend schlug sie Rock mit ihrer Handtasche. Ich konnte es nicht glauben. Rock ließ sich durch eine schwangere Frau einschüchtern!

Nachdem sie sich an ihm ausgetobt hatte, lief sie zu mir herüber. „Seph, ist alles in Ordnung? Was wollen diese Männer von dir?“ Wolf kam um den Zug gerannt und zog seinen Revolver. „Gnädige Frau! Entfernen sie sich unverzüglich von diesem Jungen! Er ist äußerst gefährlich und wird nicht zögern, sie zu töten!“ Aber Iphalna dachte nicht daran, mich im Stich zu lassen. Wolf stellte sich hinter sie und richtete den Revolver auf mich. Als wolle er sie als menschliches Schutzschild verwenden. „Bleib unten!“ Ich konnte sowieso nicht mehr aufstehen, da ich immer noch nach Luft rang und so eine Flucht unmöglich wurde.

Schon wieder hatte ich es nicht geschafft. Schon wieder geschnappt. Wieso wussten sie immer so genau, wo ich war? Egal wohin ich ging, sie fanden mich immer und brachten mich immer wieder zurück zu Hojo und seinem Labor. Ich hasste das! Unglaubliche Wut stieg in mir auf.

„Er ist doch nicht gefährlich. Seph ist ein kleines Kind. Wie soll er denn jemanden töten können? Außerdem ist er unbewaffnet.“

Rock kam zu mir und hob mich am Kragen hoch, nachdem er sich vergewissert hatte, dass ich keinen Widerstand mehr leisten würde. „Glauben sie mir,“ entgegnete Wolf, „ dass er dazu in der Lage ist.“

Wolf steckte seinen Revolver ein und zog aus einer Tasche an seinem Gürtel eine kleine Spritze heraus, die einem winzigen Pfeil ähnelte. Ich wusste, dass in der Spitze ein starkes Betäubungsmittel enthalten war. Hojo benutzte immer nur diese Spritzen für Betäubungsmittel. Ich trat mit aller Kraft zu und traf Rocks Schienbein. Er schrie auf (was für ein Weichei…) und ließ mich los. Doch Wolf machte einen Satz nach vorne und hielt mich am Arm fest. „Was machen sie da?“ Iphalna war verwirrt, wusste nicht, was sie unternehmen sollte.

Wolf riss meinen Kopf herum und stach mir mit der Spritze in den Hals. Ich schrie auf. Sofort verschwamm alles vor meinen Augen. Mein Körper fühlte sich plötzlich so schwach an. Ich fiel auf die Knie, versuchte mich wieder aufzurichten, doch es gelang mir nicht. Wolf ließ mich los. Ich konnte sein Lachen hören. Es amüsierte ihn, Menschen so hilflos und schwach zu sehen. Ich hasste ihn…

Dann sah ich Iphalna. Sie kam zu mir und hielt mich fest. „Seph…“ Wie aus weiter Ferne drang ihre Stimme an mein Ohr.

„Iphalna…”, flüsterte ich. „Nenn deine Tochter… Aeris.“

Ich sah sie nicken. Kurz darauf schob Wolf sie weg. Iphalna war verwirrt und durch die Schrotflinte von Rock, die auf sie gerichtet war, nun zu eingeschüchtert, um etwas zu unternehmen. Wolf hob mich hoch und alles um mich herum wurde schwarz. Schon wieder diese Finsternis. Schon wieder Einsamkeit und Unsicherheit…
 

Als ich wieder zu mir kam, konnte ich den typischen Krankenhausgeruch wahrnehmen, der in den Nebenräumen von Hojos Labor herrscht. Also hatten mich die Turks doch wieder ins Labor gebracht. War ja nicht anders zu erwarten. Genauso, wie die neuen, stabileren Handschellen, die sie an meine Handgelenke gekettet hatten.
 

Ich seufzte und schaute mich um. Ich befand mich auf einer kleinen Liege in einem sehr kleinen Raum. Die Liege war mit einem langen Papierstreifen belegt, der mindestens dreimal so breit und zweimal so lang war wie ich. Über dem Bett konnte man ein kleines Gerät sehen, aus dem man das Papier für die Liege ziehen konnte. In der Ecke stand ein Schrank, der eigentlich viel zu groß war für den kleinen Raum, der diesen mit seinem wuchtigen Aussehen beinahe zu erdrücken schien. Die Tür war weiß, wie der Rest des Raumes und hatte ein kleines Fenster in der oberen Hälfte. Ich konnte Stimmen hören, die durch die Tür drangen.

„Gut, dass ihr ihn gefunden habt.“, hörte ich Hojo sagen.

„Nein, Professor Hojo, das war kein Problem. Nur durch ihre geniale Erfindung konnten wir Sephiroth finden.“ Wolf war ja so ein Schleimer.

„Aber natürlich war es kein Problem!“, fauchte der Professor den Turk an. „Jeder Trottel hätte ihn finden können! Ich hätte genauso gut einen einfachen Rekruten schicken können!“

Ich konnte hören, wie er wütend durch den Raum lief. Das machte er öfters, wenn er sich aufregte.

„Wenn ich ihn nicht diesen Mikrochip implantiert hätte und ihr ihn nicht mittels Radar geortet hättet, wäre er jetzt über alle Berge!!“

So konnten sie mich also immer finden! Ein Mikrochip! Ein einfaches kleines Stück Metall, dass mir die Flucht verhinderte! Dann war diese Maschine, die Jasper bei sich hatte, also das Radar...

Ich wurde so wütend. Aber wann hatte er mir den Chip implantiert? Und wo?

„Professor, wir…mussten einer Zivilistin fünfhundert Gil für einen Anhaltspunkt geben.“, sagte Wolf mit zittriger Stimme. „Wie Bitte?? Seid ihr denn verrückt? Wo soll ich denn immer das ganze Geld herholen? Ihr hättet ihn doch auch ohne einen Anhaltspunkt finden können!“, schrie Hojo den Turk an. Wolf hatte eine riesige Angst vor Hojo. „Aber, Professor…“, wimmerte er sichtlich eingeschüchtert. „Das ziehe ich euch verdammten Turks vom Gehalt ab! Und solltest du dich wagen, dir noch einmal so einen Fehltritt zu erlauben, werde ich dich degradieren lassen. Und glaube mir, du wirst deines Lebens nie mehr froh werden!“

Ich stellte mich vor der Tür auf die Zehenspitzen und schaute durch das kleine Fenster. Hojo lief aufgeregt umher und hatte ein wutverzerrtes Gesicht, dass purpurrot angelaufen war. Wolf stand sicherhaltshalber ein paar Meter entfernt. Er wusste, dass Hojo zu äußerster Gewalt bereit war. „Was habt ihr mit dieser komischen Frau gemacht, die das Subjekt verteidigt hat?“, fragte Hojo, der sich nun zur Ruhe zwang. „Subjekt“, so nannte Hojo mich immer, wenn er mit anderen über mich redete. „Wir, ähm…haben sie laufen lassen?“ „WAS??“ Hojo schlug mit den Fäusten auf einen Tisch, der in seiner Nähe stand. Die Reagenzgläser klirrten und eine kleine Flasche fiel auf den Boden und zerschellte laut auf dem Boden. Ihr schleimiges gelbgrünes Inneres verteilte sich über die weißen Fliesen. Wolf zuckte zusammen. „Professor…“, stotterte er. Meine Güte, man könnte Wolf für einen starken Kerl halten, aber in der Gegenwart Hojos schien seine Stärke und seine Entschlossenheit förmlich zu verpuffen. „Wir haben ihr gesagt, er sei aus einer psychiatrischen Anstalt entflohen. Sie wollte es erst nicht glauben, aber ich denke, dass wir sie überzeugen konnten.“ „Das will ich für dich hoffen.“, sprach Hojo nun wieder unglaublich gefasst. Seine Stimmung konnte genauso schnell umschlagen wie das Wetter. In einem Moment ist er wild und aufgebracht und im anderen…

„Trotzdem möchte ich, dass die Sicherheitsvorkehrungen verdreifacht werden. Die Gefahr, dass das Subjekt erneut entlaufen könnte, ist zu groß.“ Mit diesen Worten drehte er sich zu der Tür , hinter der ich mich befand.

Ich wich von der Tür zurück. Die Tür sprang auf und Hojo kam herein. Mein Herz raste. Hojo ging sofort zu dem großen Schrank und öffnete ihn. Er schien nach irgendetwas zu suchen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, nach was. Nach nur wenigen Minuten wendete er sich mir zu und trat gegen die Liege, die daraufhin mächtig erbebte. Krampfhaft versuchte ich mich innerlich zur Ruhe zu zwingen, was mir aber nicht gelang, da ich nun durch das krankhafte Lachen Hojos zu zittern begann. Kein anderes Wesen auf diesem Planeten konnte so ein Lachen haben. Es war böse und hinterhältig. Und sein Blick war völlig emotionslos.

Seine schmalen Augen verengten sich zu noch schmaleren Schlitzen. Seine Lippen formten sich zu einem teuflischen Lächeln. Ich hatte keine Ahnung, was ich diesem Mann getan hatte, aber seit ich mich erinnern kann, behandelte er mich wie ein Tier oder einen Gegenstand.

Professor Gast war immer ganz anders gewesen. Er hatte mich immer wie einen Menschen behandelt, mit mir geredet und oft hatte ich das Gefühl, dass er der Einzige war, dem ich vertrauen konnte. Bis er vor etwa acht Monaten verschwand. Er wollte etwas über die Lehre des Planeten wissen und ist deshalb in den Kosmo Canyon gegangen, kam aber nie wieder zurück. Professor Gast war wie vom Erdboden verschluckt. Einige behaupteten, er sei von einem der umherstreifenden Diebe getötet worden oder von einem der Monster, die seit neuesten in dieser Gegend auftauchten, angefallen. Jedoch konnte man nie irgendeinen Anhaltspunkt über seinen Verbleib, geschweige denn ob er wirklich tot war, finden.

Hojo kam auf mich zu. „Das war sehr ungezogen von dir, einfach abzuhauen, Sephiroth.“ Ich schluckte. „Sehr, sehr ungezogen.“ Er stand vor mir und beugte sich zu mir hinunter. Ich weiß nicht, ob er versuchte mich anzulächeln, aber es schien ihm nicht ganz zu gelingen. Ängstlich wich ich einen Schritt zurück. „Komm wieder her!“, krächzte er. Ich schüttelte ängstlich den Kopf. Mit einem Satz war er bei mir und umfasste meine Oberarme. Brutal drückte er seine Hände zusammen. Ich schluchzte auf. Vor niemand anderem hatte ich soviel Angst, wie vor Hojo. Dieser Mann schreckte vor nichts zurück.

Es tat weh, wie Hojo mich festhielt. Ich wagte es jedoch nicht, mich zu wehren. Das letzte Mal, als ich mich gegen ihn gewehrt hatte, hatte er mich grün und blau geschlagen. Ich schloss meine Augen, konnte nicht länger das sadistische Lächeln ertragen, dass Hojo hervorbrachte. „Sieh mich an!“, schrie Hojo. Er schüttelte mich, bis ich ihn wieder ansah. Und Hojo lachte, lachte wie ein Wahnsinniger.

Das krankhafte, irre Lachen hallte in dem kleinem Raum wieder, brannte sich erbarmungslos in mein Gedächtnis, würde dort auf ewig verweilen und mich nie mehr zur Ruhe kommen lassen. Hojo liebte es, andere leiden zu sehen. Er war ein Dämon, der den Sinn seines Lebens darin sah, anderen Leid und Schmerz zuzufügen. Ich glaube es gab niemanden, der ihn schätzte oder gar mochte. Aber es war auch umgekehrt der Fall. Denn Hojo konnte auch niemanden leiden außer sich selbst… Er war das grausamste Wesen auf diesem Planeten.
 

Der Traum verblasste. Die Bilder flackerten auf, verschwanden kurz, um dann auf ein Neues wieder aufzutauchen. Ich konnte die Bilder nicht mehr klar erkennen. Konnte nur noch sehen, spüren, wie Hojo mich verprügelte, auf den kleinen Körper einschlug und erst von mir abließ, als ich bewusstlos wurde…

Es wurde dunkel. Wieder diese Dunkelheit, die mich so oft umgab, die ich jedoch so fürchtete…

Ich fragte mich, ob jemals ein Licht durch diese Dunkelheit dringen und mich aus ihr herausführen könnte.
 

~*~*~*~*~*~*~~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Im nächsten Kapitel wirds dann wohl wieder um Cloud und Zack gehen. Werd die Ansichten der Erzähler wahrscheinlich immer zwischen Cloud und Sephiroth wechseln. Von Kapitel zu Kapitel natürlich XDDD

Insight

So, hier ist das vierte Kapitel XDD

wenns euch gefällt, sagt mir bescheid, vielleicht schreib ich noch ein paar Horror-Sachen rein *knuddel*
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Cloud erzählt:
 

Kalter Wind streifte unsere Gesichter, als Zack und ich den Fuß des Berges Nibel erreichten. Die sanfte Frühlingssonne hatte den Schnee geschmolzen und zartes Grün brach aus der Erde hervor. Ich hatte in Nibelheim noch nie Gras gesehen. Der Reaktor hatte wie ein Vampir der Erde Mako ausgesaugt und so sind die Bäume, Sträucher und natürlich auch das Gras innerhalb ein paar Monate völlig abgestorben und verschwunden. Daher kam es uns wie ein Wunder vor, Nibelheim in dieser grünen Pracht sehen zu dürfen. Ich war froh darüber, dass nun alle Reaktoren auf dem Planeten stillgelegt worden waren und die Menschen nun ihren Elektrischen Strom aus der Kraft des Windes, der Sonne und des Wassers bezogen.

Jetzt suchten wir nun schon seit ungefähr einem Monat nach dem Labor, von dem Zack uns erzählt hatte. Leider hatten wir bis jetzt noch kein Glück. An dem Tag, an dem ich ihn und Sephiroth gefunden hatte, hatte er nicht auf den Weg geachtet, da er Sephiroth schnell vom Berg hinunterschaffen wollte. Leider wusste er nicht mehr, wo er langgegangen ist. Es war zu verschneit gewesen… Typisch Zack eben…

„Ich glaube…dass wir hier vielleicht richtig sein könnten…“ „Zack, das hast du gestern schon gesagt. Und davor auch schon. Und davor…“ „Ich bin mir aber jetzt sicher, okay?“, wurde ich von Zack unterbrochen. Zack war ziemlich gereizt in letzter Zeit…

„Was ist los?“ Besorgt schaute ich meinen Freund an. Der Schwarzhaarige seufzte. „…weißt du… ich…“ Zack fuhr sich durch die Haare. „ Ich mache mir Sorgen um Sephiroth. Er ist nun schon seit wir ihn in die Villa gebracht haben, bewusstlos und… der Arzt hat gesagt, dass er eine schwere Makovergiftung hat…und…vielleicht nie mehr aufwachen wird…“ Zack schaute mich traurig an. „Rede nicht so einen Unsinn! Ich hatte damals auch eine Makovergiftung, als ich in den Lebensstrom fiel. Ich saß ne Ewigkeit im Rollstuhl und konnte nicht einmal richtig sprechen.“ Ich klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Und mir geht es heute auch wieder gut. Sephiroth wird auch wieder gesund werden! Du wirst sehen.“ Zack schaute mich an. „Danke, Cloud.“ Ich lächelte. „Ach was! Komm jetzt, wir müssen weiter suchen!”

Wir liefen über das frische Grün in Richtung des Nibelheimreaktors. Der Himmel war so blau, wie schon lange nicht mehr, nur vereinzelt waren kleine Wölkchen zu erkennen. Vögel flogen zwischen den Ästen der Büsche herum und zwitscherten vergnügt. Gedankenverloren betrachtete ich die Umgebung. Alles sah so anders aus. Wiesen und Büsche hier auf dem Berg zu sehen war wie ein kleines Wunder. Die Bäume würden spätestens in einem Monat gepflanzt werden.

„Schau mal!“, schrie Zack dann überraschend auf. Ich drehte mich um und sah, wie Zack auf einen kleinen Steinhaufen zulief. „Hier!“, sagte er breit grinsend, als er einen kleinen Stofffetzen in die Höhe hielt, „Das ist von Sephiroths Bandagen!“ Er grinste nun breiter. „Hab ich es nicht gesagt? Ich wusste, dass wir hier richtig sind!“

„Ja, Zack!“ Es war schön, ihn mal wieder lächeln zu sehen. Die ganze Zeit schaute er so niedergeschlagen drein...

„Los komm, Cloud!“, schrie Zack und war schon um die nächste Ecke verschwunden. Ich lief ihm hinterher und sah noch, wie er einen kleinen Hang hinunterlief und kurz darauf aus meinem Blickfeld verschwand. „Zack! Warte!“, rief ich ihm hinterer und versuchte meinen Freund einzuholen. Ich rannte den Hang hinab und hielt nach ihm Ausschau, konnte ihn aber nicht ausmachen. „Zack!“, rief ich laut nach ihm. „Cloud!“ Zacks Stimme war nicht weit entfernt. „Komm her, Cloud!“ Ich rannte in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte nur wenige Sekunden später Zack, der vor einem großen Felsenhaufen stand und eilig ein paar große Brocken auf Seite stemmte. „Cloud, nun hilf mir doch mal!“, meckerte er laut. Ich rannte zu ihm und half ihm, die Steine wegzubewegen.

Hinter ihnen konnte man nun einen kleinen Durchgang erkennen, in dem kaum Licht hineinfiel. Diesen Ort hätte man eigentlich so nie finden können. Niemand hatte was von ihm bemerkt, obwohl er so nahe am Reaktor ist. Dieser Gang war wirklich ganz geschickt angelegt. Perfekt getarnt und völlig unscheinbar.

„Das ist es! Cloud, dass ist Hojos Labor!“ Zack grinste mich an. Oh nein… schon wieder dieses „Ich-hatte-Recht-und-du-hattest-Unrecht“-Gesicht…

Ich nickte ihm zu und folge ihm, hinein in den unbekannten dunklen Durchgang.

Der Gang war ziemlich niedrig und ragte soweit in die Dunkelheit, dass man sein Ende nicht sehen konnte. Nur wenig Licht vom Eingang erhellte uns den Weg. Kleine Staubwolken tanzten in den schwachen Lichtstrahlen, vereinzelt huschten kleine Spinnen an unseren Füßen vorbei und leicht konnte man ein leises Tropfen wahrnehmen, dass regelmäßig vom anderen Ende des Ganges kam.

Zack schauderte und setzte sich in Bewegung, stieß dabei kleine Steine um, deren Poltern, das sie verursachten, laut in diesem engen Gang wiederhallten. Es war kalt. Entsetzlich kalt… Ich wusste nicht wieso es so kalt war. Vielleicht hatte die Sonne es noch nicht geschafft, diesen Berg richtig zu erwärmen.

Dann, nach ein paar Minuten, konnten wir eine große Tür entdecken. „Hier.“, sagt Zack und rüttelte leicht an der Tür. Krachend öffnete sie sich und eine kleine Ratte huschte hindurch und rannte an mir vorbei. Zögernd betraten wir den großen Raum.

Vor uns erstreckte sich ein relativ großer Raum mit hohen Decken und stählernen Wänden. An der linken Wand waren mehrere große Glasgefäße zu erkennen, in denen eine seltsame, stinkende Flüssigkeit enthalten war. Das einzige Licht, dass den Raum einigermaßen erhellte, kam von dieser ekelhaften Flüssigkeit. Es war widerlich. Zack ging ein paar Schritte vor und suchte and er Wand nach einem Lichtschalter. Ich schaute mich auch um.

Mehrere Tische waren an der rechten Wand aufgereiht, zwischen ihnen liefen duzende Ratten umher, an der gegenüberliegenden Wand, nahe der Glasbehälter, stand ein Mülleimer, der über und über mit zerknüllten Papier überhäuft war. Der ganze Boden war voll mit diesem Papier. Hier schien jemand bei seiner Arbeit nicht sehr weit gekommen zu sein...

Plötzlich flammten die hellen Neonröhren der Deckenbeleuchtung mit einem leisen „Pling“ an. Mit einem Mal wurde es hell. Einige Neonröhren flackerten. Es gab diesem Raum jedoch nichts, was es für uns gemütlicher gemacht hätte. Im Gegenteil: Das leicht bläuliche Licht machte alles nur noch unheimlicher und ließ die Flüssigkeit in den Glasbehältern bedrohlich grün schimmern.

„Na also!“, reif Zack und schaut mich an. „Komm, lass uns nach ein paar Hinweisen auf Hojos Verbleib suchen, Zack.“, sagte ich und gemeinsam suchten wir nach einem Hinweis auf Hojos jetzigen Aufenthaltsort. Dann fiel mir bei den Glasbehältern etwas seltsames auf. Langsam bewegte ich mich auf sie zu und blieb kurz vor ihnen stehen.

Das Glas war sehr schmutzig, sonst hätte die Flüssigkeit ein noch helleres Licht ausgestrahlt. Langsam wischte ich mit meinem Ärmel über das verdreckte Glas. Nun konnte ich die Flüssigkeit besser erkennen. Sie war leuchtend grün und in ihr schwammen winzige Tierchen umher. Viele kleine Dreckklumpen waren zu erkennen und hier und dort auch noch andere Dinge, die ich nicht zuordnen konnte. Ich wischte das Glas weiter sauber.

„Cloud, was machst du da?“, hörte ich Zack wütend rufen. Ich drehte mich um. „Ich weiß nicht, Zack, aber irgendwas ist mit dieser Flüssigkeit…“ Ich wusste nur noch nicht, was…

Zack kam auf mich zu und schaute in das Glas. „Hmmmmm.“, machte er und wischte nun auch an dem Glas herum. „Du hast recht.“, entgegnete er dann.

Dann sah ich etwas, was mich zutiefst schockierte. In dem Glasbehälter nebenan konnte ich einen Schatten erkennen. Ich ging näher heran und schaute hinein. Vor mir schwamm doch tatsächlich ein hundegroßes Lebewesen im Glas! Ich schluckte. Das Lebewesen, wenn man es so nennen konnte, hatte einen ziemlich großen Kopf, Arme und Beine und sogar Finger. Es trieb leblos in der grünlich leuchtenden Flüssigkeit umher. Es hatte ziemliche Ähnlichkeiten mit einem menschlichen Ungeborenen, hatte aber einen Schwanz und etwas, das wie Hörner aussah. Ich legte meine Hände gegen das Glas und ging näher heran, um es besser erkennen zu können. Nur noch mindestens zwei Zentimeter trennten mich von dem kalten Glas.

Das Ding, das da so leblos in dem Glas herumtrieb, tat mir plötzlich unendlich leid… Ich wusste, dass Hojo etwas damit zu tun hatte und hasste ihn jede Sekunde mehr, die ich dieses Ding anschaute. Leblos trieb es umher, keine Bewegung machend, wahrscheinlich tot… Es kam immer näher an das Glas heran, angetrieben durch die Flüssigkeit, die sich in diesem widerlichen Behälter befand. Was hatte Hojo nur getan?

Ich schloss kurz die Augen, versuchte, nicht an sein Gesicht, nicht an sein bösartiges Lächeln denken zu müssen. Dann hörte ich ein seltsames Blubbern. Ich öffnete die Augen.

Dieses Ding, dieses „Lebewesen“, es schaute mich an!

Kleine, rote Augen, wie Smaragde, starrten zu mir herüber. Ich war entsetzt und wich zurück.

Das Ding war jetzt direkt an der Glasscheibe und starrte mich an. Deutlich konnte ich seine braun-rote Haut erkennen, wie, als wären Teile seiner Haut abgeplatzt. Ich war geschockt, konnte keine Faser meines Körpers bewegen und das Wesen, das nun seine Hände mit unglaublich langen Fingernägeln an das Glas drückte, formte mit seinen Lippen Worte. Leise drang eine krächzende Stimme durch das dreckige Glas:

„S…e…ph…i…rrr……oooooo…th…“

Ich zitterte. Sephiroth? Woher kannte dieses Ding Sephiroth?

„Cloud?“ Zack kam zu mir und schüttelte mich. „Cloud!“ Ich erschrak und schaut ihn an. „Cloud, was ist?“ „Was?“ Ich zitterte immer noch, konnte dieses entsetzliche Ding nicht aus meinem Kopf kriegen.

„Cloud, verdammt!“ Zack schrie mich an. Ich schaute zu dem Glas, in dem dieses Wesen kurz zuvor zu mir gesprochen hatte. Aber…es war weg! Es war verschwunden! Nur eine ekelhafte Flüssigkeit war noch da, kein Schatten, kein gehörntes Kind… Aber hatte ich mir das nur eingebildet? Bestimmt nicht… schließlich hatte ich noch immer diese Augen vor mir, das ganze Wesen war da gewesen!

„Zack, hast du auch dieses…Ding gesehen?“ Ich zeigte auf den Glasbehälter. „Hm?“ Zack schaute sich den Glasbehälter an. „Nein, hier ist nichts, hier hinten ist nur ein kleines Leck.“ Mit diese Worten kam er wieder zu mir. „Das hast du dir eingebildet.“ Ja…vielleicht hatte ich das…

Ich nickte und stand von dem Boden auf, klopfte meine Klamotten ab und schaute ein letztes Mal zu dem Glasbehälter. Nichts…

Als wir nichts fanden, gingen wir in einen Nebenraum. So wie Zack sagte, wurde Sephiroth hier festgehalten.

Lange schauten wir uns um, bis Zack eine Hauptsicherung fand, die er anschaltete. Surrend ging einer der Computer an. Ich ging zu einem der wenigen Stühle, scheuchte eine Ratte von dem Stuhl, setzte mich auf ihn und schaute auf den Bildschirm. Er flackerte ein paar Mal, aber sonst war er noch in Ordnung. Nach einiger Zeit erschien ein blauer Hintergrund auf dem Bildschirm und ein großer Kasten erschien in der Mitte. „Passwort“ stand über dem Kasten geschrieben. „Hm, versuch mal Jenova.“, sagte Zack und ich tat, wie mir gesagt wurde. Ein lautes Piepen ertönte und ein „Wrong Passwort“ erschien. „Versuchs mal mit Cetra und mit Substanz!“ Wieder das Piepen für das Eingeben eines falschen Passwortes. Ich versuchte verschiedenes… Sephiroth, Aeris, Iphalna, Mako, Lebensstrom, Hojo, ich versuchte einfach alles… dann erinnerte ich mich an diese Frau, die damals in der Höhle hinter dem Wasserfall war… Sie sagte, sie war damals mit Hojo zusammengewesen… Wie hieß sie noch mal? Lukretia…

Langsam tippte ich die Buchstaben in den Computer ein. Ein anderes Piepen ertönte und ein weißer Hintergrund erschien, kurz darauf die Taskleiste und verschiedene Ordner.

„Was hast du eingegeben?“, Zack schaute mich fragend an. „Lukretia. Das ist die frühere Freundin von Hojo gewesen. Sie ist die Mutter von Sephiroth.“ „Was? Sephiroth hatte doch immer gesagt, Jenova wäre seine Mutter!“ „Ja, das sagte er“, entgegnete ich, „aber Lukretia ist seine leibliche Mutter… Komm, lass uns schauen, was Hojo so auf dem Rechner hat…“ Ich tippte und klickte, konnte aber nichts finden, Hojo hatte alles gelöscht…

„Warte, da ist noch ein Ordner!“ Zack hatte Recht! Da war noch ein Ordner, dessen Inhalt Hojo noch nicht gelöscht hatte! Schnell klickte ich ihn an und eine Reihe an Textdokumenten erschien. Alle schienen sie von Professor Gast verfasst worden zu sein. Ich öffnete das erste mit einem Doppelklick und wartete, bis es sich öffnete.
 

„Jahr x, Monat x, Tag x:

Das Projekt Jenova wird nach Nibelheim verlegt. Makoreaktor noch nicht fertiggestellt. Projekt wird in geheimes Labor in der Nähe im Berg untergebracht.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Assistentin Lukretia Crescent stellt sich für Versuche an ihrem Ungeborenen zur Verfügung. Keine Reaktion des Ungeborenen auf Jenova-Zellen festzustellen.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Geburt des Versuchsobjektes steht kurz bevor. Befinden des Wirtskörpers: Positiv.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Wirtskörper bei der Geburt des Versuchobjektes verstorben. Befinden des Subjektes: Positiv.

Protokoll:

Name: Sephiroth

Gewicht: 3500 Gramm

Augenfarbe: Grün (eine katzenähnliche Pupille festgestellt)

Haarfarbe: Braun

Hautfarbe: Hell

Körperliches Befinden: Positiv, keine Schäden festzustellen

Jahr x, Monat x, Tag x:

Subjekt Sephiroth zeigt keine Reaktionen auf Mako und Jenova-Zellen.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Sephiroth ist unglaublich intelligent. Spricht Muttersprache fließend. Merkt sich Formeln der Physik und Chemie. Heute verzeichnen wir seinen zweiten Geburtstag. Erhöhen tägliche Dosis Jenova-Zellen.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Reaktion auf Jenova-Zellen festgestellt. Braune Haare färben sich Silber. Augen werden empfindlicher. Werde Tests durchführen.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Versuche durchgeführt. Hohes Reaktionsvermögen sowie Sicht bei völliger Dunkelheit festgestellt. Subjekt krank geworden. Bald darauf auch hohen IQ erfasst und verzeichnet, dass Subjekt eine hohe physische Kraft hat.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Versuche werden häufiger. Dosis der Jenova-Zellen vervierfacht. Sephiroth zeigt interessante Veränderungen. Körper widerstandfähiger, fast immun gegen Feuer. Bald darauf fast immun gegen jeglichen Zauber. Sephiroth ist nun vier Jahre alt. Beherrscht fünf Sprachen fließend. Lernt unglaublich schnell.

Jahr x, Monat x, Tag x:

Werde Versuche unterbrechen und zum Cosmo Canyon gehen, um die Lehre des Planeten in Erfahrung zu bringen. Subjekt Sephiroth in die Obhut von Assistent Hojo gestellt.“
 

Damit war der Bericht zu Ende. Viele Dateien sind leider verloren gegangen. So, wie es schien, wurden sehr viele Sätze durch Viren untauglich gemacht. Ich schüttelte den Kopf. Das war krank, einfach nur krank…Wie konnte man einen kleinen Jungen mit solchen Experimenten zerstören? Das war entsetzlich… Zack schüttelte den Kopf. „Ich hatte ja gar keine Ahnung… Deswegen reagierte er immer so empfindlich, wenn wir in der Nähe von Makoreaktoren kamen. Er spürte das Mako und erinnerte sich an diese Zeit zurück…“ Wir schwiegen eine Zeit lang, bis Zack wieder das Wort ergriff: „Wir müssen den Computer zu einem Spezialisten bringen, der uns die Daten wieder zurückholt. Komm, Cloud.“ Und so schaltete er den Computer aus und zusammen bauten wir ihn ab. Die ganze Zeit sagte ich kein einziges Wort. Das alles, was Sephiroth durchmachen musste, erinnerte mich so sehr an die Zeit, in der Zack und ich auch von Hojo gefangen wurden… Es war fast gleich… Immer wieder Jenova-Zellen verabreicht zu bekommen, immer wieder habe wir verzweifelt versucht, uns zu wehren…

„Cloud?“, riss Zack mich aus meine Gedanken. Ich schaute ihn an. „Komm, lass es uns wegbringen, Zack.“ Er nickte und wir trugen ihn zurück zu dem Raum, wo diese unheimlichen Glasbehälter standen. Noch einmal schaute ich zu dem Behälter, in dem dieses Wesen kurz zuvor gewesen war, aber es war nicht da. Nur eine widerliche Flüssigkeit war zu erkennen, in der es manchmal blubberte, sonst nichts. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur SinRa-Villa.

Oblivion

Hier ist das neue Kapitel, hat etwas gedauert ^^

Hoffe auf viele Kommentare!
 

Sephiroth erzählt:
 

Ich erwachte aus diesem seltsamen Traum mit unglaublichen Schmerzen. Was war das für ein Traum gewesen? Waren das Erinnerungen aus meiner Vergangenheit?

Langsam öffnete ich meine Augen. Sanftes Morgenlicht streifte leicht das Bett, in dem ich lag. Der Vorhang des Zimmers war nicht ganz zugezogen und bewegte sich leicht in dem wenigen Wind, der durch das geöffnete Fenster wehte. Wo war ich?

Das Zimmer war recht klein. Es hatte nur Platz für ein Bett, einen Kleiderschrank und einen Nachtschrank, der neben meinem Bett stand. Die Wände schienen schon lange nicht mehr gestrichen worden zu sein und der Fußboden sah auch schon aus, wie 20 Jahre alt.
 

Ich versuchte mich aufzurichten, schaffte es mit großer Mühe. Fast mein ganzer Körper war mit Bandagen verbunden worden. Stimmt ja… ich hatte ja diese vielen Verletzungen…

Ich entfernte die Kanüle, die in meiner Armbeuge angebracht war und schaute mich um.

Was war das für ein Ort? Irgendwie… kam er mir bekannt vor…

Dann sah ich einen kleinen Zettel neben ein paar Klamotten auf dem Nachttisch liegen und las ihn:
 

„Hey Seph!

Guten Morgen oder Guten Abend!

Unten in der Küche gibt es was zu Essen, falls wir nicht da sein sollten.

Schau einfach mal,

Zack.“
 

Ich hatte Schwierigkeiten, den Text zu lesen, hatte Zack doch eine ziemlich krickelige Handschrift. Außerdem war der Zettel schon ziemlich vergilbt, die Schrift schon fast ausgebleicht, was hieße, dass ich schon länger hier liegen musste. Zack hatte ihn sicher hier liegen lassen, falls ich dann doch irgendwann aufwachen würde...Aber wie lange hatte ich geschlafen?
 

Ich legte den Zettel wieder auf den Nachttisch und schlug die Decke zurück. Langsam stieg ich aus dem Bett und hielt mich am Bettpfosten fest. Meine Knie waren butterweich und ich brauchte lange, um wieder einigermaßen sicher auf meinen Beinen stehen zu können.
 

Dann nahm ich die Hose und den Pullover vom Nachttisch und zog mich an, was wieder eine halbe Ewigkeit beanspruchte. Unendlich langsam ging ich dann zur Tür, öffnete sie vorsichtig und schaute hinaus.

Nichts… nur ein Gang und ein paar Türen. Kein Labor, kein Hojo oder ähnliches…

Ich ging den Gang entlang, stützte mich halbwegs an der Wand ab und erreichte schließlich eine Treppe.

Als ich unten angekommen war, schaute ich mich erst mal um. Eine große Eingangshalle… Es sah so aus, als wäre ich in einer Art Villa…
 

Aber es schien niemand da zu sein. Zumindest hörte ich niemanden…

Leise suchte ich dann die Küche, die ich dann auch schließlich fand.

Sie war recht groß, war mit allerlei Schränken und anderen Krimskrams vollgestellt. Weiter hinten war ein relativ großer Tisch, an dem ungefähr bis zu 10 Leute daran Platz gefunden hätten und ein riesiger Kühlschrank stand mitten in diesen Schränken an der Wand in einer Farbe, die überhaupt nicht zu dem Rest passte.

Langsam ging ich auf diesen zu, sah aber dann ein Mädchen, das kniend bis zur Hälfte in einem Schrank saß und etwas suchte.
 

„Verdammt…wo sind… Pfannen!“, hörte ich sie gedämpft aus dem Schrank nuscheln.

Ich beugte mich etwas herunter und schaute über ihre Schultern in den Schrank, der über und über mit Tellern und Tassen vollgestellt war. „Warum muss Tifa immer alles unordentlich machen!“, hörte ich sie meckern.

Sie hatte mich noch nicht bemerkt, was ich dann änderte.

„Guten Morgen“, sagte ich leise. Ein lauter Aufschrei, gefolgt von einem dumpfen Geräusch und ein lautes „Auuuuuu“, waren die Folge.
 

Das Mädchen krabbelte aus dem Schrank und rieb sich den Hinterkopf. „Was soll das?“, meckerte sie los.

Sie hatte kurze schwarze Haare und war recht klein. Noch dazu trug sie einen gelben Schal, grüne Hotpants und ein ziemlich knappes Oberteil. Hatte…ich sie nicht schon mal irgendwo gesehen?
 

Das Mädchen drehte sich zu mir um und erstarrte. Mit großen angsterfüllten Augen starrte sie mich an, riss dann die Arme in die Höhe, sprang, was mich völlig überraschte, mit einem Satz nach hinten auf den Schrank und hielt mir ein paar Pfannen entgegen. „Komm mir nicht zunahe!! Ich bin Yuffie Kirasagi! Die weiße Rose von Wutai!!“ Verwirrt schaute ich sie an und stützte mich an dem Schrank ab, in dem sie vorhin noch nach den Pfannen suchte, die sie jetzt in den Händen hielt. „Yuffie…“, sagte ich leise, schloss kurz die Augen, als ein paar Bilder in meinem Gedächtnis auftauchten. Ja…ich kannte dieses Mädchen, aber in welcher Verbindung sie zu mir stand, wusste ich nicht…
 

„Warum bist du überhaupt wach?“, fragte sie mich und hielt mir noch immer die Pfannen entgegen, fast so, als wären sie Waffen…

„… die Pfannen.“, sagte ich stattdessen und zeigte auf die „Waffen“ in Yuffies Händen.

„Hä?“, fragte sie nur und ließ die Pfannen sinken. „Hast du nicht nach den Pfannen gesucht?“, fragte ich und legte den Kopf leicht schief, wobei mir das Haar über die Schulter fiel.

Zuerst schaute sie mich an, als wäre ich ein Außerirdischer, als sie begriff, dass ich ihr nichts antun wollte.

„Du hast wirklich alles vergessen, oder?“, fragte sie und stieg unendlich langsam vom Schrank herunter. Ich nickte und beobachtete sie dabei. Sie konnte den Blick nicht von mir lassen, war darauf bedacht, die Pfannen schützend vor sich zu halten, als sie plötzlich abrutschte und quietschend vom Schrank zu fallen drohte.

Wie aus einem Reflex griff ich blitzschnell nach vorne und packte sie noch rechtzeitig unter den Armen, bevor sie auf dem Boden aufschlagen konnte. Laut krachen fielen die Pfannen auf die Erde.
 

Verwirrt schaute sie mich an, bevor sie urplötzlich den Mund öffnete und mich wieder anstarrte.

Vorsichtig setzte ich sie auf ihre Füße. „Ich…also… danke!“, sagte sie und verbeugte sich kurz. Schnell hob sie die Pfannen auf und stellte sie auf die Ablage. „Wo ist Zack?“, fragte ich dann nach einer Weile.

„Hm? Zack…? Achso, ja! Die sind auf dem Berg Nibel und suchen nach dem Labor!“, meinte Yuffie fröhlich. Sie war ein ziemlich lebensfrohes junges Mädchen… Irgendwie…erinnerte sie mich an Zack. Er machte auch so einen Eindruck... Aber....wie kam ich jetzt darauf?
 

Leise seufzte ich und lehnte mich wieder an den Schrank. „Willst du was essen?“, fragte Yuffie dann und hatte schon alles für Pfannkuchen aus dem Kühlschrank geholt. Es schien mir irgendwie seltsam, wie schnell sie ihre anfängliche Scheu überwunden hatte und mit mir umging, als sei sie schon Ewigkeiten mit mir befreundet.

Ich nickte und schaute ihr zu, wie sie ungeschickt Eier in eine Schüssel schlug und sich mit der Milch abmühte. Sie schaffte es aber doch noch, den Teig fertig zu machen und ihn in die Pfannen zu geben. Fröhlich summte sie irgendein mir unbekanntes Lied und legte einen Pfannkuchen nach dem anderen auf den Teller, bis sie schließlich keinen Teig mehr hatte und die Pfannen mitsamt der Schüssel und Löffel in die Spüle legte.

Grinsend drehte sie sich zu mir um. „So, fertig!“, verkündete sie fröhlich. „Setz dich!“, sagte sie dann und zeigte auf einen Stuhl an dem großen Esstisch.
 

Schweigend setzte ich mich auf einen der Stühle, während Yuffie den Tisch deckte und die Teller mit ihren sehr seltsam aussehenden Pfannkuchen belegte.

Dann setzte auch sie sich und schaute mich an. „Guten Appetit!“, sagte sie fröhlich und begann schon, den ersten Pfannkuchen zu verschlingen. Ich versuchte ebenfalls etwas zu essen, bekam aber nicht wirklich etwas runter und ließ es nach drei, vier Bissen bleiben…

Irgendwie war es seltsam… Mein Körper fühlte sich so ungewohnt an…

Als sei er ein anderer, nicht mein eigener Körper…

Nach einer Weile schaute ich aus dem Fenster, bekam nicht mehr mit, wie Yuffie bereits den vierten Pfannkuchen zu essen begann und schwieg.
 

Draußen war es hell. Es sah nach Frühling aus. Das Gras war hellgrün, hatte fast die Farbe von Mako, die Sträucher und kleinen Büsche, die vereinzelt draußen den Winter überstanden hatten, bildeten schon ihre ersten Knospen und einige hatten auch schon kleine Blätter an ihren Ästen. Vögel flogen aufgeregt zwischen ihnen her und warben um einen Partner. Die Wiese war übersät mit kleinen violetten, weißen und hellblauen Blumen, auf denen kleine smaragdgrüne Schmetterlinge tanzten. Diese Schmetterlinge… sie hatten so eine… seltsame Farbe…
 

„Schön, nicht wahr?“, riss mich Yuffie aus den Gedanken und grinste mich breit an. Ich schaute zu ihr und nickte leicht, kaum merklich. „Sie haben eine schöne Farbe.“, sagte ich leise und schaute wieder hinaus.

„Es heißt, die sind so grün, weil hier soviel Mako war, bevor der Reaktor gebaut wurde und haben ihre Farbe bis heute behalten.“, sagte sie, sichtlich stolz, etwas über die kleinen zerbrechlichen Tierchen zu wissen.

Ja… zerbrechlich…

Wie alles hier auf diesem Planeten…
 

Langsam stand ich auf und verließ die Küche, ging durch den Flur, öffnete die Tür und trat hinaus. Raus aus diesem Haus, mit dem ich so seltsame Dinge verband, ohne zu wissen, warum.

Yuffie folgte mir schweigend, sah mich verwirrt an, doch es kümmerte mich nicht.
 

Ein warmer Frühlingswind wehte über die Wiese, ich sah, wie sich die hellgrünen Gräser im Wind bogen, ihm nachgaben und sich wieder aufrichteten. Leicht wehte er durch mein Haar und mir war, als habe ich das seit Jahren nicht mehr gespürt.

Langsam schloss ich die Augen. So viele Dinge gingen mir durch den Kopf.

Diesen Ort, ich kannte ihn, dieses Haus, dieser Garten, die Stadt, die man von hier erkennen konnte, das alles kam mir so unendlich vertraut vor, aber warum?
 

Yuffie ging langsam zu den Schmetterlingen, die vom Wind getragen, über den Blumen tanzten. Sie hockte sich hin und begann, ein paar Blumen zu pflücken. „Tifa wird sich sicher freuen, wenn ich ihr ein paar Blumen mitbringe.“, sagte sie lächelnd, sah mich an. „Wenn wir sie auf die Fensterbank stellen und das Fenster offen lassen, können wir die Schmetterlinge bestimmt beobachten!“

Langsam ging ich zu ihr und beobachtete sie dabei, wie sie eine Blume nach der anderen pflückte.

„Warum nimmst du sie nicht mit Wurzel heraus und stellst sie in einen Topf?“, fragte ich, war es das Erste, was mir gerade durch den Kopf ging. „Dann müssen sie nicht sterben und…. Tifa hat dann mehr davon.“

Yuffie sah mich erst etwas komisch an, als würde sie nicht verstehen, was ich ihr sagen wollte. „Ach…. Ja kann ich machen.“, sagte sie dann und begann, vorsichtig die Blumen mit Wurzel aus der Erde zu lösen und sie auf den Boden zu legen.
 

„Ich hole noch schnell einen Topf und etwas Erde!“, sagte sie fröhlich, stand auf und verschwand im Haus.

Schweigend sah ich ihr hinterher, wartete, dass sie zurückkam.

Es dauerte eine Weile, bis sie mit einem rotbraunen Topf aus Ton wiederkam. Fröhlich stand sie im Eingang und sah mich an.
 

Dann entglitten ihre Gesichtszüge. Vor Schock die Augen weit aufgerissen ließ sie den Topf fallen, während ein lauter Knall die Luft zerriss.

Schmerzen…
 

___________________________

Fieser Brake :3

[Edit]:

Danke für die vielen Kommentare und Favos *strahl*!

Das nächste Kapitel ist schon fast fertig, trotzdem bitte ich noch um Geduld :D

Dat Aps



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (30)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2014-06-14T19:29:34+00:00 14.06.2014 21:29
Ich finde diese FF sehr toll!!! Schade dass du sie abgebrochen hast... :(
Von: abgemeldet
2009-06-03T19:03:34+00:00 03.06.2009 21:03
Böser Cliff òó xD
Also~ hab die FF grad entdeckt ;P
Ich find sie ...gut. Ich weiß grad nicht was ich sonst sagen könnte xD
Naja, ich hoffe mal du schreibst bald weiter ^^
Von:  Cais
2008-08-06T10:06:53+00:00 06.08.2008 12:06
Yoah, hab mirs nun mal durchgelesen und muss sagen: Gefällt mir supergut! X3
Hast Hojo schön geisteskrank rübergebracht. :3 Und die Idee mit Sephs Amnesie ist ziemlich unterhaltsam. *kicher*
Aber dieser fiese Schnitt am Ende, dat kannste uns nich antun! ;O; *heul*
Schreib schnell weiter, sonst sterben wa noch vor Anspannung! o~o
cu
Cais
Von:  Anaire
2008-08-01T20:30:10+00:00 01.08.2008 22:30
Hey
hab mir grad alles durchgelesen: SUPER!!!

MACH GANZ SCHNELL WEITER *rumhibbel**aufgeregt rumrenn*

schnell,schnell,schneller ... was für ein fieser break ^.~

*ultra gespannt ist*

schick mir bitte,bitte Ens wenn du mit neuem Kappi fertig bist....BIIITTE *bettel*

Das
Snoopy-viech
Von: kiki004
2008-08-01T08:59:07+00:00 01.08.2008 10:59
Uhhh
das ist ja mal eine geniale FF
habs mir grad in einem Zug durchgelesen
besonders das Kapitel aus Sephs Kindheit fand ich toll
schreib bitte schnell weiter :)
lg kiki
Von:  Miyako-Hanabi
2008-03-02T14:19:08+00:00 02.03.2008 15:19
Mau....
*wissen will, wies weiter geht*
*anfeuer*
Von:  Diviner
2008-02-29T22:32:59+00:00 29.02.2008 23:32
ES GEHT WEITER!!!!
*in Euphorie ausbrech*
*rumrenn*
Schreib schnell, sehr schnell weiter!!!!!
*Break nur anstarren kann*
Von:  MoonshineTora
2008-02-29T21:43:04+00:00 29.02.2008 22:43
NAAAIN warum brichst du da ab???? NAAAIN schraib waitaaaaa >_<
das is so scheiße stannend!
alta, schraiben!!! X3 *is total gespannt*
Von:  Chizuru94
2007-08-08T12:29:50+00:00 08.08.2007 14:29
BITTE MACH WEITER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Von:  Chizuru94
2007-08-07T19:48:07+00:00 07.08.2007 21:48
Bin immer wieder begeistert von deinen Kapis^^Morgen lese ich weiter^^Bin nun eine treue Leserin deiner FF^^Eines möchte ich aber ganz besonders Loben:Deine Schreibweise aus Cloud und Sephiroths Sicht ist perfekt^^Ich sehe alles direkt vor mir und kann alles nach fühlen und mir vorstellen.Weiter so!^^Bye und bis morgen^^ LG Ultimatevegeta


Zurück