Zum Inhalt der Seite

Eifersucht

Eine FF über die Beste Band der Welt (jetzt neu überarbeitet!)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Anfang

Das Wasser prasselte auf ihn nieder. Eine Dusche nach so einem Konzert tat wirklich gut. Es war anstrengend gewesen, aber gut. Auf der Bühne hatten sie Spaß gehabt, das Publikum war gut in Stimmung gewesen und selbst die Lieder hatten ohne Probleme geklappt. Rod strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und legten den Kopf in den Nacken, sodass das Wasser über sein Gesicht lief. Heute war der perfekte Tag um mit der Band und der Crew noch einen saufen zu gehen. Rod beschloss gleich Bela und Farin zu fragen, ob sie auch mitkommen wollten. Bei Bela war er sich sicher, doch Farin müsste er sicher überreden. Was aber nicht so leicht war, da Farin sich nicht leicht von irgendetwas überzeugen ließ und Rod selber nicht gerade wahnsinnig viel redete und ihm leider auch nicht 1000 Argumente auf einmal einfielen.. Aber vielleicht wollte Farin ja auch mit.

Der Bassist stieg aus der Dusche und machte sich fertig. Als er seine Frisur machte, fiel ihm wieder einmal auf, dass er doppelt so eitel war, wenn Bela ihn sehen würde. Auch wenn der Chilene sich das selber eigentlich schon verboten hatte, achtete er immer darauf, dass er gut aussah wenn Bela in seiner Nähe war. Rod seufzte. Er würde mit Bela eh nie etwas anfangen. Ganz egal wie lange er das schon wollte. Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel verließ er sein Hotelzimmer und ging zum Zimmer des Drummers, welches gleich neben seinem lag. Er klopfte an, doch niemand öffnete. Also beschloss er einfach in das Zimmer zu gehen. Das erwies sich aber als nicht ganz einfach, denn Bela schien nicht da zu sein und hatte abgeschlossen. „Na gut, vielleicht ist er schon wo anders.“, murmelte Rod vor sich hin. Also ging er zu Farin. Diesmal machte er sich nicht erst die Mühe anzuklopfen und betrat das Zimmer. Was er da sah, ließ ihn allerdings 2 Schritte rückwärts stolpern. Schnell schloss Rod die Tür wieder. Er taumelte zurück und stieß mit dem Rücken gegen eine Wand. Dort lehnte er sich erst mal an. Er konnte und wollte nicht glauben was er da grade gesehen hatte. Seine 2 besten Freunde schliefen miteinander...Langsam rutschte er an der Wand hinunter und vergrub sein Gesicht in den Händen. Langsam schüttelte Rod den Kopf und starrte dann auf die nun verschlossene Tür, hinter der Bela und Farin wohl ihren Spaß hatten. „Solln sie doch!“, dachte der Schwarhaarige trotzig und ging Gedankenverloren zu seinem Zimmer zurück. Auf Party hatte er jetzt überhaupt keine Lust mehr. Er betrat sein Zimmer, seufzte und ließ sich aufs Bett fallen. Warum hatten die Beiden ihm denn nichts erzählt? Konnten sie ihm etwa nicht trauen? Nein. Rod fühlte sich schlecht. Er vergrub sein Gesicht im Kissen und dachte weiter nach. Er war sauer auf die Beiden, na ja jetzt eigentlich, nachdem er weiter drüber nachdachte, mehr auf Farin. Er hatte einfach so etwas mit Bela angefangen. Dieser Gedanke schmerzte den Chilenen so sehr, dass eine Träne aus seinem Augenwinkel rann, aber sofort vom Kissen aufgefangen wurde. Was bildete sich Farin eigentlich ein? Rod selber hatte Jahre lang seine Gefühle zu Bela unterdrückt, um ihre Freundschaft und das Bandklima nicht zu gefährden. Es hatte auch geklappt und in den letzten Jahren konnte er sich sogar wieder in jemand anderes verlieben, aber jetzt kam das alles wieder hoch. Und Farin hatte sich Bela einfach so geschnappt, ohne ein Wort an ihn zu verlieren. Aber eigentlich war er ja selber schuld. Er hatte Farin nie von seinen Gefühlen erzählt, geschweige denn Bela. Was wollte er ihm denn für einen Vorwurf machen? Rod setze sich langsam auf, zog sich bis auf die Boxershorts aus und legte sich ins Bett. So hatte er sich diesen Abend nicht vorgestellt. So nicht. Ein paar weitere Tränen liefen an seinen Wangen hinunter- aber das störte ihn nicht. Und während weitere Tränen an seinen Wangen hinab kullerten, schlief er ein.

Verzweifelt

So das 2te Kapitel! Gefällt mir persönlich am wenigsten... aber naja. Würde mich wieder über KOmmis freuen!

Lg Klaine
 

-----------------------------------------------------
 


 

Das erste was Farin sah, als er aufwachte, war der schlafende Bela. Ihm gefiel der Anblick und er überlegte sich, was er jetzt wohl alles mit seinem Drummer anstellen könnte. „Ich sollte wenigstens warten bis er aufwacht“ ermahnte sich Farin selber. „Bis wer aufwacht?“ grummelte es von der anderen Seite des Bettes. Unter einem herzhaften Gähnen richtete sich Bela halb auf, ließ sich aber sofort wieder in Bett fallen. Der Blonde bewegte sich zu ihm und küsste ihn zärtlich. Der schwarzhaarige erwiderte den Kuss. „Guten Morgen Dirk“, sagte Farin. Er bekam ein verschlafenes „Morgen“ als Antwort. Farin lächelte, legte seinen Kopf auf Belas Schulter und kuschelte sich an diesen. Der Schlagzeuger legte seinen Kopf auf Farins und so lagen sie eine Weile, bis der Gitarrist mit seiner Hand über Belas kleinen Bauch strich. „Du solltest mal wieder mehr Sport machen..“, stichelte Farin. Bela drehte sich beleidigt mit dem Gesicht zu Farin und sah sein Grinsen. „Ach halt’s Maul, Jan!” Jetzt grinste Farin noch breiter. Doch dann nahm er Bela in den Arm. „Hey jetzt lass dich doch nicht immer ärgern! Ich liebe dich doch wie du bist! - Auch mit Bauch!“ „Ach danke!“, schnaubte dieser, immer noch leicht angegriffen, zurück. „Wirklich!“. Farins Stimme klang für Bela so überzeugend, dass er noch einmal seufzte und sich dann in Farins Arme fallen ließ. Wieder lagen die Beiden eine längere Zeit so, bis Farins Hand langsam unter Belas Shorts wanderte. Der Drummer versuchte sich aus der Umarmung Farins zu lösen, was dieser auch bemerkte und mit einem „was is?“ kommentierte. Bela setzte sich auf. „Nee du. Nicht jetzt. Ich will erst mal mit Rod reden. Denke mal das war gestern ein bisschen viel für ihn!“ „Na gut, hast wohl Recht.“, antwortete Farin ein wenig enttäuscht, „ dann lass uns Frühstücken gehen!“ Insgeheim hatte Bela sich gewünscht, dass Farin ihm widersprochen hätte, denn auch er hatte Lust gehabt mit diesem zu schlafen, doch es war auch ein verlockender Gedanke mit Rod über seine Beziehung zu Farin zu sprechen. Er hoffte regelrecht, dass er diesen Eifersüchtig machen könnte. Manchmal fragte er sich, warum er versuchte so mit Rods Gefühlen zu spielen, schließlich hatte dieser ihm gar nichts getan. Aber vielleicht war es ein gutes Mittel seinen eigenen Schmerz zu stillen, die Gedanken an Rod in ihm hervor riefen.
 

Rod war schon früh aufgewacht und saß beim Frühstück. Zu seiner Freude waren Bela und Farin noch nicht da. Er versuchte sich mit einer Zeitung von den gestrigen Ereignissen abzulenken, zumal er auch nichts zu Essen runter bekam. Also schlürfte er schon seit einer halben Stunde Kaffe, als Bela und Farin, natürlich zusammen, sich zu Rod an den Tisch setzen. Dieser legte verstohlen die Zeitung weg und senkte seinen Blich auf den Kaffe. Etwas das sich mit viel Fantasie wie „guten Morgen“ anhörte murmelte der Chilene dann noch leise. Farin und Bela guckten sich an und Bela begann zu reden: „Du Rod, wegen gestern...“ Rod hatte kurz aufgeschaut, Bela in die Augen, doch sein Blick sank sofort wieder, als der Dummer ihm auch in die Augen sah. „Wegen gestern, das tut uns Leid, wir hätten dir das früher sagen sollen, dass wir zusammen sind, dann wäre so was vielleicht gar nicht passiert.“ „Ist schon Okay. Ich hab ja nichts dagegen.“, antwortete Rod langsam, den Blick immer noch auf den Kaffe gerichtet. Der Bassist konnte Bela einfach nicht in die Augen sehen. Es tat einfach zu weh. Und auch Farin wollte er nicht angucken. Und schon jetzt bereute Rod es, gesagt zu haben, dass er nichts dagegen hätte. Aber was hätte er schon sagen sollen? Farin, du hast mir das genommen, worauf ich solange verzichtet habe, auch wegen dir?! Nein, so was hätte er nicht sagen können, aber so was hätte er sagen wollen. Wieder stiegen ihm Tränen in die Augen, die er aber wegblinzelte. „Hey es tut uns wirklich Leid“ setze Farin noch mal an. Doch Rod nickte nur langsam und bemerkte wie Bela und Farin Blicke tauschten und Beide mit den Schultern zuckten. Danach redete keiner mehr ein Wort. Doch das wollte der Bassist sich nicht antun. Er trank seinen mittlreweile lauwarmen Kaffe aus und stand vom Tisch auf. Ohne jemanden anzusehen sagte er „Ich sehe mir mal ein bisschen die Stadt an. Wir sehen uns heute Nachmittag!“ Jetzt wollte er nur noch weg, weg von seinen besten Freunden. „Rod...“, rief Bela ihm hinterher. Rod drehte sich um und sah gerade noch wie Farin Bela vor das Bein trat. „ach schon gut“, stotterte Bela. Und der schwarzhaarige ging, ohne noch ein Wort zu verlieren. Er war sauer, vor allem auf Farin. Wenn er mit Bela allein sein wollte, sollte er es doch sagen. Als ob er, Rodrigo, es nicht merken würde, wenn Farin Bela vors Bein trat, nur damit der ja nicht mit ihm redete. Sollten die beiden sich doch zu zweit vergnügen, wenn Farin das wollte. Der Chilene fühlte sich wie ein fünftes Rad am Wagen. Auch wenn Rod sich eingestand, dass er jetzt nicht mit den beiden zusammen sein wollte, ärgerte es ihn trotzdem, dass Farin Bela einfach so für sich beanspruchte. Schließlich war Bela auch sein Kumpel!
 

„Was sollte das?“ fragte Bela und hielt sein Bein. Farin hatte ganz schön feste getreten. „Er will allein sein!“, antwortete Farin, „lass ihn doch erst mal in Ruhe, er wird sich schon beruhigen!“. „Hoffentlich hast du Recht!“, seufzte Bela, was sogar halbwegs der Wahrheit entsprach, denn auch wenn es letztendlich sein Ziel war Rod zu verletzen, wollte er ihn auch nicht zu sehr kränken. Immerhin waren sie recht gute Freunde. Bela stocherte in seinem Frühstück rum. Er merkte nicht, dass Farin in mit einem kritischen Blick beobachtete. „Mensch Bela...was ist denn mit dir los? Keinen Hunger?“ „Nein eigentlich nicht...das heißt doch eigentlich schon...aber...ach egal!“ „Aber?“, hakte Farin nach. „Du meintest doch vorhin ich sollte mehr Spor...“ Weiter kam Bela nicht. „Ach Dirk!“, unterbrach Farin ihn, „So war das doch nicht gemeint! Und jetzt iss was sonst kippst du mir nachher noch beim Konzert oder danach um. Und das will ich nicht!“ Bela war leicht rot angelaufen. Irgendwie verletzten diese kleinen Sticheleien von Farin ich schon. Zumindest, wenn es um sein Aussehen ging. Schließlich konnten das ja alle sehen. Rod auch. Und vor dem wollte er jetzt bestimmt keine Schwäche zeigen. Warum machte er sich eigentlich so viele Gedanken um Rod?! Er liebte Farin doch, odet? Und grade deswegen nagte die Bemerkung vom Morgen doch an ihm. Der große lächelte ihn an. „Jetzt komm, musst doch nicht alles ernst nehmen was ich sage!“ Nun lachte auch Bela und fing an zu essen. Farin schüttelte, immer noch mit einem Grinsen auf dem Gesicht, den Kopf. Er hätte nicht gedacht, dass Bela so sensibel war.
 

Während dessen hatte Rod sich mit einer seiner Gitarren an einen See gesetzt, dachte nach und schlug dabei ein paar Saiten an. Je länger er über alles nachdachte, desto mehr schmerzte ihn der Gedanke, dass Farin und Bela zusammen waren. Doch eigentlich was er ja selber Schuld. Keiner von beiden wusste über seine Gefühle zu Bela bescheit. Er seufzte und ließ den Kopf hängen. Wie sollte er die Woche bis zur Tourpause nur aushalten? Er konnte Farin und vor allem Bela doch nicht die ganze Zeit aus dem Weg gehen. Jetzt konnte er es noch darauf schieben, dass er noch geschockt war, morgen vielleicht auch noch, aber dann? Er brauchte eine Pause von dem Ganzen; er wollte seine Gefühle in Ruhe ordnen. Vielleicht sollte er mit Farin reden, der würde Bela sicher nichts sagen. Aber was wollte er ihm denn schon sagen? Wieder schlug er einige Saiten der Gitarre an. Was dann geschah, passte irgendwie zu Rods eigener Situation. Mit einem leisen Knirschen riss eine Saite und hing schlaff an der Gitarre hinunter. So fühlte sich Rod auch: Zerrissen, schlaff und irgendwie auch hilflos. Er schluckte und wieder rannen Tränen aus seinen Augen. Doch diesmal hielt er sie nicht zurück. Das feuchte Nass lief über seine Backen und tropfte in den See, in dem sich sofort kleine Wellen bildeten. Rod legte seine Gitarre zur Seite, stützte seinen Kopf in die Hände und schluchzte unbemerkt vor sich hin.

Sorge

ich bin mal so großzügig und lade das nächste kapitel schon up weil cih am WE nich da bin =)
 

-----------------------------------
 

In der Garderobe ging es wie immer kurz vor einem Auftritt hektisch zu. Jeder suchte noch etwas und rannte umher. Nur Rod saß still in einer Ecke und beobachtete die anderen. Er dachte schon kaum noch nach, starrte einfach so vor sich hin, bis er Bela und Farin entdeckte. Die Beiden standen sich gegenüber und redeten miteinander. Die Art wie die zwei sich ansahen, gefiel Rodrigo gar nicht. Sie wirkten richtig verliebt. Und dann küssten sie sich. Rod starrte Farin und Bela schon fast an, in seinem Brustkorb baute sich ein Druck auf und sein Magen schien sich umzudrehen. Es schmerzte die Beiden so zu sehen. Er hielt das einfach nicht aus, riss seine Augen von Farin und Bela los und rannte weg. Er wollte einfach weg. Egal wohin. Er konnte es einfach nicht mit ansehen, wie Bela Farin küsste. Wie oft hatte er sich das schon für sich gewünscht, Belas Lippen auf seinen zu spüren? Er konnte es nicht sagen. Der Schwarzhaarige merkte gar nicht wo er hin lief, bis ihm auffiel, dass er wohl instinktiv Richtung Bühne gelaufen war. War auch ganz gut so, denn so konnte er wenigstens behaupten, dass er nur schon mal vorgegangen war. Rod lehnte sich an eine Wand um auf den Schlagzeuger und den Gitarristen zu warten und atmete einige male tief durch. Hoffentlich konnte er auf der Bühne normal wirken. Aber es würde ihm schon nicht so schwer fallen, er sagte ja eh nie viel. Und so lange die Fans nichts merkten, war alles in Ordnung. Während Rod nachdachte kamen auch Farin und Bela zur Bühne. Rod bemerkte die beiden gar nicht, auch nicht, als Farin sich zu ihm stellte. Bela hingegen prüfte seine Bühnenoutfit noch mal.

„Ist echt alles in Ordnung mit dir?“

Rod schreckte hoch. Er blickte in die Augen von Farin, der ihn erwartungsvoll anschaute. Was hatte er grade gesagt? Verdamm, wenn er sich immer so benahm würden sie ihn nie in Ruhe lassen. „Was hast du grade gesagt?“

„Wie es dir geht? Und ob alles in Ordnung ist?“

„Ja sicher. Ich muss mich nur erst an die Situation gewöhnen, dass ist noch so neu für mich.“ Er log Farin mitten ins Gesicht, und das noch nicht einmal überzeugend. Rod konnte sich denken, wie erbärmlich er auf Farin wirken musste. Und dieser sah ihn auch schon prüfend und mit einem festen Blick an.

„Biste sicher?“ Farin glaubte Rod nicht. Er sah so elend aus. Außerdem stellte Farin fest, dass er glasige, verweinte Augen hatte. Aber nicht mehr so stark, es musste wohl schon ein bisschen her sein, dass Rod geweint hatte.

„Ja klar“ Mehr sagte Rod nicht, er wollte gar nichts mehr sagen und sah Farin auch nicht an.

„Na dann is ja gut. Aber wenn was ist...kannst mit mir reden wenn du willst!“ Rod nickte nur und Farin hoffte, dass er redete. Egal mit wem. Es gefiel ihm nämlich gar nicht, wie sein Freund aussah. Er schien richtig fertig mit den Nerven zu sein. Es wunderte Farin, dass der Chilene so schlecht damit umgehen konnte, dass er mit Bela zusammen war. Sonst stieß er bei Rod immer auf großes Verständnis und er kannte keinen Menschen der besser zu hören konnte und bei dem man sich so verstanden fühlte wie bei ihm; er konnte ihm wirklich alles sagen und er hatte nie so komisch reagiert, egal um was es ging. Und das machte ihm Sorgen. Es war nicht fair, dass Rod so darunter litt. Er hatte das am aller wenigsten verdient. Farin war bisher davon ausgegangen, dass Rod ihm auch erzählte, was ihn so bewegte. In der letzten Zeit hatten sie nämlich wirklich eine gute Freundschaft geführt und er wollte sich nicht vorstellen, dass das jetzt einfach so vorbei war. Wahrscheinlich war da doch mehr als er wusste. Je länger er darüber nachdachte, desto stärker wurde sein Verdacht, dass Rod seine Probleme immer schön in den Hintergrund stellte, um sich stattdessen um die Probleme anderer zu kümmern. Und jetzt war wahrscheinlich der Zeitpunkt gekommen, wo das Fass übergelaufen war. Rod konnte und wollte seine Gefühle und Probleme nicht mehr zurückstecken. Das vermutete Farin zumindest. Aber warum war seine Beziehung zu Bela da ausschlaggebend? Der große, blonde hatte einen Verdacht. Aber er würde erst mal abwarten wie sich alles entwickelte. Langsam schlenderte er zu Bela und schrak hoch als dieser ihm zärtlich aber mit bestimmtem Druck seine Hand auf die Schulter legte. „Komm Schatz, wir müssen auf die Bühne!“ Der Drummer sprach diese Worte so laut, dass Farin verwundert zu ihm runter sah. Bela hob nur gekonnt eine Augenbraue in die Höhe, grinste Farin an und sah nach vorne. Der Schlagzeuger fühlte sich gut. Natürlich hatte er die Worte mit Absicht so laut gesagt. Rod sollte es schließlich hören. Er sollte sehen wie verliebt er in Farin war, auch wenn er sich das, wie er sich selber eingestehen musste, wohl eher, oder zum Teil, eingeredet hatte. Aber die Wirkung die Bela sich erhofft hatte blieb nicht aus. Er hatte gesehen, wie der Bassist bei seinen Worten zusammen gezuckt war. Gut so, dachte er sich. Es gefiel ihm, dass Rod darunter litt, dass er mit Farin zusammen war. Der Arsch sollte merken wie das ist, jemanden zu lieben, der vergeben war. Bela lachte schon fast über sich selber. Als ob Rod in ihn verliebt wäre. Rod! Der war bestimmt in Farin verliebt und litt deswegen darunter! Er sollte ruhig merken wie es ist, wenn man ohne den Menschen leben muss, den man so begehrte. Bela selbst war in Rod verliebt gewesen und zwar ziemlich lange, aber er hatte sich nie getraut ihm das zu sagen. Irgendwann war diese Liebe aber so schmerzhaft geworden, dass er es einfach nicht mehr ausgehalten hatte. Zudem hatte Rod Freundinnen, obwohl er wohl auch mit denen nie so ganz glücklich gewesen war. Den Eindruck hatte der Schlagzeuger zumindest. Liebte er ihn immer noch? Eigentlich schon. Aber es tat weh. Und grade deswegen versuchte Bela Rod Eifersüchtig zumachen. Irgendwie tat ihm Rod auch leid. Was er machte war eigentlich sowieso total arschig von ihm, wie er feststellte. Schließlich nutzte er auch Farin aus, der damit gar nichts zu tun hatte. Er konnte nur hoffen, dass dieser es mit ihm nicht so ernst meinte. Der Drummer überlegte, ob er dem ganzen vielleicht nicht doch ein Ende machen sollte. Doch der Gedanke an Rod schmerzte ihn wieder so sehr, dass er das schnell wieder vergaß.
 

Das Konzert verlief den Umständen entsprechend gut und die Fans merkten nichts von den Spannungen in der Band. Rod war zwar noch etwas ruhiger als sonst gewesen, aber außer Bela und Farin viel das niemandem auf.

Nach dem Konzert ging der Bassist schnell auf sein Zimmer. Er wollte die Beiden anderen echt nicht mehr sehen. Es war schlimm genug für ihn gewesen, als er sich das geflirte von Farin und Bela auf der Bühne anhören musste. Sonst hatte ihn das nie gestört, aber jetzt, wo alles einen ernsten Hintergrund hatte, schmerzte ihn das. Er war müde, der Tag war anstrengend gewesen, was aber wohl daran lag, dass er nichts gegessen hatte. Rod hatte einfach keinen Hunger. Jetzt lag er auf dem Bett und konnte nicht schlafen. Wenn er die Augen schloss, hatte er sofort ein Bild von Bela vor den Augen. Die schwarzen Haare, die grünen Augen, die markanten Gesichtszüge. Er schien fast perfekt. Bela lächelte ihm zu, dann wurde dieses lächeln zu einer fiesen Grimasse und Bela drehte sich weg, küsste Farin. Immer und immer wieder. Dann hallte ein „Komm Schatz, wir müssen auf die Bühne“ und die Beiden gingen weg. Rod schreckte hoch. Tränen liefen über sein Gesicht. Na toll! Jetzt hatte er endlich geschlafen und träumte so was. Er schaute auf die Uhr. Es war schon halb 5. Draußen war es noch lange nicht hell, aber dafür kalt. Und das merkte man auch hier drinnen. Rod fror. Er zog sich die Decke bis zu Kinn und kuschelte sich darin ein. Doch die Bilder seines Traumes wollten ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen. Seufzend schloss er die Augen und versuchte zu schlafen, aber es gelang einfach nicht. So schaute er Gedankenverloren aus dem Fenster und wartete einfach die Zeit ab.

Das Gespräch

Die nächsten Tag der Tour verliefen nicht viel anders. Rod ging Bela und Farin aus dem Weg und litt vor sich hin. Heute Abend war das letzte Konzert vor der Tourpause. Rod fühlte sich schlecht, er hatte die letzte Woche kaum gegessen und wahrscheinlich noch weniger geschlafen. Und das sah man ihm auch an. Er lag noch in seinem Bett und konnte sich nicht entschließen aufzustehen. Warum sollte auch ausgerechnet dieser Tag besser werden als die letzten? Eigentlich wurde alles nur schlimmer. Rod setzte ich auf und rieb sich, soweit das möglich war, die Müdigkeit aus dem Gesicht. Langsam stand er auf und ging ins Badezimmer. Vielleicht würde eine Dusche helfen, den Kopf mal frei zu bekommen. Der Bassist wankte ins Badezimmer, stellte die Dusche warm und zog sich aus. Das Wasser tat gut auf seinem müden Körper. Er wusste nicht, wie lange er dort stand, aber danach fühlte er sich besser. Der Chilene ging in sein Zimmer zurück und zog sich etwas an. Er verzichtete darauf, sich die Haare zu fönen. Es interessierte sich eh niemand für ihn und so war es ihm auch egal wie er aussah. Aber vielleicht bekam er heute mal wieder was zu Essen runter. Also verließ er sein Zimmer, um Frühstücken zu gehen. Rod wollte sich grade an einen freien Tisch setzen, als er sah, dass Farin alleine an einem Tisch saß. Der schwarzhaarige schaute verwundert zum Gitarristen, der ihm freundlich zulächelte und eine Geste machte, sich zu ihm zu setzen. Rod wunderte sich, dass Bela nicht da war. Es war schon relativ spät und die letzte Woche hatte er die beiden nie alleine gesehen. Ein leichter Hoffnungsschimmer machte sich in ihm breit. Vielleicht hatten die zwei sich getrennt?! Aber nein, so was wünschte man keinem. Er ging auf Farin zu und setzte sich. Dieser grinste ihm entgegen „Guten morgen!“ Der Blonde war recht gut gelaunt, doch wie Rod feststellte, lag in seinem Blick noch etwas anderes, etwas, wie Sorge. „Guten Morgen! Wo hast du denn Bela gelassen?“

„Der schläft noch. Hat gestern wohl ein bisschen viel getrunken.“ Farin sah Rod an und wartete auf seine Reaktion. Doch dieser sah nur auf seine Hände hinunter, fast als wäre er enttäuscht von der Antwort. Überhaupt sah Rod schlimm aus. Er hatte Augenringe, seine Wangen waren eingefallen, er war blass und irgendwie auch ziemlich abgemagert. „Außerdem wollt ich mal mit dir reden...alleine!“

„Wieso, was ist denn?“ Rod wollte jetzt nicht darüber sprechen, nicht jetzt. Er wollte einfach mal seine Ruhe haben. Grade jetzt wo Bela nicht dabei war, konnte er doch mal wieder ein ganz normales Gespräch mit Farin führen, aber nein, Farin Urlaub musste sich ja um ihn sorgen.

„Was ist, sollte ich dich wohl eher fragen. Guck dich doch mal an. Und jetzt sag nicht, dass nichts wäre! Das glaube ich dir nicht!“ Farin schaute den Chilenen durchdringend an, aber in seinem Blick lag auch etwas mitfühlendes.

„Was soll denn schon sein, ich...“

„Rod!! Was soll sein? Mensch, du hast die letzte Woche kaum was gegessen und du siehst auch nicht so aus als hättest du viel geschlafen, mal unter uns, du siehst ziemlich ausgekotzt aus! Und das, seit dem du mich zusammen mit Bela erwischt hast.“ Nun klang Farin fast schon sauer und Rod zuckte bei seinem Tonfall zusammen.

„Danke! Hätte nicht gedacht, dass ich so hässlich bin!“, murrte der Bassist.

Farin seufzte. Er wollte seinem Freund doch nur helfen, er wollte, dass es ihm besser geht. Mit weicher, einfühlsamer Stimme begann er nun wieder zu reden, sah ihm dabei in die Augen und legte seine Hand auf die, des Bassisten. „Rod! Du sagst mir jetzt auf der Stelle was mit dir los ist. Das ist doch nicht normal. Hey, ich will dir helfen! Nur weil ich mit Bela zusammen bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht mehr mit dir befreundet sein will. Du bist mir wichtig! Sehr sogar. Ich denke sogar, es ist mir wichtiger dich als Freund zu behalten, als Bela als Partner! Und ich kann das nicht mit ansehen, wenn du so unter der Situation leidest!“

Rod ließ den Kopf hängen. Er wusste das Farin ihn immer noch ansah. Und er wusste auch, dass er diesem vertrauen konnte. Farin würde niemals zu Bela gehen und ihm sagen, was rod für diesen fühlte. Das wusste er. Der Bassist schluckte.

„Und falls es dich beruhigt, ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob ich Bela wirklich liebe. Es ist mehr...ein... ein ausprobieren. Für mich jedenfalls. Ich mag Bela...sogar vielleicht auch ein bisschen mehr, aber ich glaube nicht, dass ich mein restliches Leben mit ihm verbringen möchte.“ Farin hatte wieder angefangen zu reden, aber er bereute es schon wieder. Jetzt erzählte er wieder von seinen Problemchen und ließ Rod nicht zu Wort kommen, nur weil der kurz nachgedacht hatte.

„Das solltest du ihm aber sage, Jan!“ Rod nutzte Farin’s kleines Problem, oder wie man es auch immer nennen wollte, um das Thema darauf zu lenken. War eh besser so, dachte er sich.

„Ja du, werd ich machen. Aber du hast mir jetzt immer noch nicht gesagt, was mit dir ist!“ Und da war er wieder, dieser vertraute Blick, dieses Weiche in Farin’s Augen, was dazu einlud, sich alles von der Seele zu reden. Rod schaute dem Blonden kurz in die Augen und holte dann Luft. Jetzt konnte er sich eh nicht mehr rausreden. der Chilene kannte Farin lange genug um zu wissen, dass dieser jetzt nicht mehr loslassen würde, bis er ihm alles erzählt hatte.

„Ich...ich liebe Bela!“ brachte Rod nur hervor, dann fing er an zu schluchzen. Farin zog Rods Hand zu sich. Er hatte sich das schon gedacht. Aber was sollte er jetzt machen?

„Jan?“ Rod hatte ganz leise nach ihm gefragt und doch erschrak der Gitarrist ein bisschen.

„Ja?“

„Können wir wo anders weiter reden? Hier ... sind so viele Leute“ Farin konnte nur erahnen, was Rod sagte, denn seine Stimme klang total erstickt. Aber er glaubte es verstanden zu haben. Der Blonde blickte sich um, viele Leute waren übertrieben, aber er konnte Rod verstehen.

„Ja klar, komm mit. Ich weiß draußen nen schönes Fleckchen. Da ist bestimmt auch niemand!“ Er stand auf und zog den immer noch schluchzenden Rod hinter sich her.
 

Jetzt saßen die Beiden auf einer Bank mitten im Wald. Farin hatte diese gestern gesehen als er mit Bela spazieren gegangen war.

„Weißt du, ich fühle das schon so lange für ihn, seit...seit Depp Jones. Aber ich hatte viel zu viel Angst etwas zu sagen. Ich hatte Angst die Band kaputt zu machen und vor allem meine Freundschaft zu Bela.“ Rod hatte sich wieder halbwegs beruhigt. Aber trotzdem flossen noch Tränen über sein Gesicht. Farin hatte einen Arm um ihn gelegt. Er zog ein Paket Taschentücher aus seiner Tasche. Rod tat ihm wirklich leid. Jetzt wo er das alles erzählte, konnte er sich einigermaßen vorstellen, wie dieser sich im Moment fühlte. Der Blonde hatte nicht damit gerechnet, dass das alles schon so lange ging. Schließlich hatte Rod sich auch nie etwas anmerken lassen. Er hatte Freundinnen gehabt und sich Bela gegenüber nie komisch benommen.

„Hier!“

„Danke!“ Rod putzte sich die Nase. Dann sah der Bassist Farin an. „Was soll ich denn jetzt machen?“ In Rods Augen und Stimme lag so viel Verzweiflung, dass Farin schlucken musste. Ja, was sollte er machen?

„Du solltest mit Bela reden!“

„Das sagst du so einfach...was soll ich ihm denn sagen? Das ich ihn liebe? Das ändert doch nichts am Ganzen.“ Rod fühlte sich ziemlich mies. Aber es ging ihm doch irgendwie besser, jetzt, wo wenigstens Farin von seinen Gefühlen wusste. Aber was sollte der schon machen. Rod wusste, was der machen könnte, damit es ihm besser ginge. Aber das konnte er nicht von ihm verlangen! Niemals. Er konnte nicht von Farin verlangen, dass er sich von Bela trennte.

„Ich werd mal nachdenken, okay? Vielleicht fällt mir ja irgendwas ein. Aber ich werde auf jeden Fall mehr Rücksicht auf dich nehmen. Also mit Bela, wenn du da bist, es etwas ruhiger angehen lassen. Ich weiß, dass dir das nicht sehr viel helfen wird, aber dann musst du das wenigstens nicht mit ansehen. Tut mir echt leid für dich! Aber ich denk noch mal über alles nach, das versprech ich dir!“

„Danke!“ Rod nickte. Und sein Dank war auch ernst gemeint, was wollte er denn mehr von Farin erwarten?

„Aber du redest mit Bela, ja? Das musst du mir versprechen!“

Rod nickte. „Wenn du mir versprichst Bela nichts zu sagen!?“

„Ja klar!“

„Gut!“, Rod seufzte und erhob sich von der Bank. “Komm lass uns mal zurück gehen!“

„Ja hast recht!“ antwortete Farin etwas geistesabwesend. Er dachte schon darüber nach, wie er Bela und Rod mal alleine lassen könnte. Am besten gleich noch beim Frühstück. Er musste Rod nur dazu bewegen, noch dazubleiben, dann mussten sie nur noch auf Bela warte, falls dieser nicht mittlerweile schon da war. Was er nicht hoffte, weil er sonst in Erklärungsnöte kommen würde.

Geständnis

Zu dem von Farin erhofften Gespräch zwischen Rod und Bela kam es beim Frühstück nicht. Bela war zwar noch nicht da gewesen, aber der Bassist verdrückte sich, als dieser kam. Farin seufzte, ließ sich Bela gegenüber aber nichts anmerken. Der Gitarrist machte sich echt Sorgen um Rod. Er hatte schon wieder nichts gegessen und trotz seines Versprechens, machte er keine Anstalten mit Bela zu reden. Aber immerhin wusste er jetzt bescheit, außerdem hoffte er, dass Rod wieder mit ihm reden würde, wenn dieser das wollte.
 

Rod konnte jetzt noch nicht mit Bela reden. Noch nicht. Er wollte jetzt erst mal für sich alleine sein. Das Gespräch mit Farin hatte ihm gut getan, aber zugleich tat es auch weh. Irgendwie fand der Schwarzhaarige das ungerecht. Farin hatte gesagt, dass er Bela zwar mochte, vielleicht auch liebte, aber es eigentlich nur ein Experiment war. Aber er wollte mehr von Bela. Viel mehr. Wieso liebte Bela Farin und nicht ihn, wo er sich doch so nach ihm verzehrte? Rod wollte wieder raus. Er konnte es nicht ertragen alleine in seinem Hotelzimmer zu sitzen. Also ging er spazieren. Irgendwo, wo möglichst wenig Leute waren, wollte er sich dann hinsetzen und nachdenken. Der Bassist lief los, ohne zu merken wohin. Er fand sich in einem relativ verkommenen, abseits gelegen Park wieder, wo er sich auf eine Stellenweise schon leicht mit Moos bewachsenen Parkbank niederließ. Der Chilene starrte lange Zeit vor sich hin, bemerkte aber nicht, wie sich 2 Personen langsam näherten. Erst, als diese in Hörweite waren, bemerkte er sie und sah auf. Das hatte ihm grade noch gefehlt! Weg zulaufen war jetzt zu spät. Zwei recht große, glatzköpfige Männer, mit Bomberjacke und Springerstiefeln bekleidet, kamen auf ihn zu. Nazis! Und erkonnte hörten, was sie redeten. „Ey guck mal da, is das nicht die Chilenensau von den Ärzten?!“ „Jau! Der kriegt einen drüber!“ Das konnte doch alles nicht wahr sein. Grade jetzt mussten ihm Nazis begegnen, vor denen er sich wahrscheinlich in normalem Zustand grade gegen einen wehren konnte. Aber so, ziemlich kaputt von der Tour, verdammt müde und unterernährt und zu dem hatte er noch den schlimmsten Liebeskummer seit langem, wenn nicht den schlimmsten seines ganzen Lebens, konnte er froh sein, wenn die ihn nicht zu Tode prügeln würden. Er ließ seine Schultern hängen und schloss die Augen.
 

Bela war joggen gegangen. Das machte er oft, wenn er nachdenken wollte. So auch jetzt. Der Drummer machte sich Gedanken, wie das alles weiter gehen sollte. Er konnte Farin schließlich nicht sein ganzes Leben lang verarschen, denn er wollte diesen nicht als Freund verlieren. Wenn er das nicht eh schon getan hatte! Warum musste er auch so blöd sein und sich einbilden, dass das irgendwie helfen könnte. Toll, jetzt litt Rod zwar, aber bestimmt nicht, weil er, Bela, vergeben war. Und außerdem tat der Bassist ihm auch irgendwie leid. Eigentlich konnte er es nicht mit ansehen, wie schlecht es Rod ging, dafür liebte er ihn zu sehr, aber er redete sich immer wieder ein, dass ihm das helfen würde über seinen Schmerz hinweg zukommen. Der Drummer schüttelte den Kopf. Was hatte er da eigentlich gemacht? Warum war er so naiv gewesen, zu glauben, dass es hilft, seine 2 besten Freunde zu verarschen. Der Schwarzhaarige musste sich eingestehen, dass er es verstehen könnte, wenn Beide nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten. Er hätte es verdient. Wie würde er denn reagieren, wenn einer von den Zweien so mit ihm spielen würde. Angewidert von sich selbst schüttelte er den Kopf. Er musste dem Ganzen ein Ende bereiten. Der Schlagzeuger lief, seinen Blick auf die Füße gesenkt, doch dann schaute er auf. Und was er da sah, gefiel ihm gar nicht. Noch relativ weit weg, schienen 2 Nazis, so sahen sie zumindest aus der Ferne aus, auf jemanden einzuprügeln, der schon wehrlos am Boden lag. Belas Schritte wurden schneller und als die Nazis ihn bemerkten, liefen sie weg. Verdammte Kerle! Immer waren sie in der Überzahl und wenn sich das änderte, liefen sie weg. Feige Säue! Plötzlich stockte ihm der Atem. Sein Schritt wurde langsamer, er stolperte, blieb aber auf den Beinen. Er erkannte, wer da auf dem Boden lag. Es war Rod. „Nein...“ Bela flüsterte. Und dann schrie er und fing an zu rennen „Nein!“ Er kniete neben Rod nieder. Er war noch bei Bewusstsein und wimmerte leise. „Rod...“ Bela bekam nicht mehr heraus. Es verschlug ihm die Sprache, wie sein Freund zugerichtet war. Aus seiner Nase rann Blut, seine Lippe war aufgeplatzt und sein rechtes Auge war jetzt schon geschwollen und blau. Bela war total überfordert. Er wusste nicht was er machen sollte, also nahm er Rod kurzerhand in die Arme. Dieser ließ sich das auch gefallen und ließ sich mit seinem ganzen Gewischt in Belas Arme sinken. Das erste was der Drummer feststellte, war, dass Rod total leicht war. Dieser übergab sich dann auch noch, was Bela ziemlich erschrocken mit ansah, schließlich hatte Rod gar nichts gegessen. Der Bassist hatte Schmerzen. Er krallte sich in seiner Verzweiflung an Belas T-Shirt und fing an zu schluchzen. Der Schlagzeuger fühlte sich richtig Scheiße. Wenn er nicht so gewesen wäre, wäre das alles nicht passiert! Er drückte seinen Freund an sich und eine Träne lief über sein Gesicht „Rod... das tut mir so leid! Alles!“ Rod genoss die Umarmung Belas, aber sie tat gleichzeitig auch schrecklich weh. Aber das lenkte ihn wenigstens von seinen körperlichen Schmerzen ab, obwohl er sich nicht sicher war, was er grade lieber ertragen würde. Überhaupt war er ziemlich durcheinander. Aber es tat gut bei Bela zu sein und sich bei ihm aus zu heulen. Und dann fasste er all seinen Mut zusammen, vielleicht lag es auch einfach daran, dass er wusste, dass Bela ihn jetzt nie im Leben alleine lassen würde. „Warum tust du mir das an? Ich... ich liebe dich doch Dirk!“ Jetzt war es heraus und Rod war glücklich darüber. Er schloss die Augen und ließ sich vollends in Belas Arme sinken. Dieser musste gewaltig über die Worte des Chilenen schlucken. Rod liebte ihn? Am liebsten hätte er sich erschlagen, aber was geschehen war, konnte er nicht mehr rückgängig machen. Hätte er das mit Farin doch bloß nie gemacht. Wie sollte er Rod denn jetzt sagen, dass er ihn auch liebte? Er zog den Bassisten noch näher zu sich heran und legte seinen Kopf auf den des Chilenens. „Es tut mir so leid Rod. Ich bin so ein Arsch!“ Bela murmelte das in die Haare des Chilenen, so konnte der es kaum gehört haben. So verharrten die Beiden eine Weile. Dann schloss der Drummer kurz die Augen und hob seinen Kopf an. Rod hatte sich wieder einigermaßen beruhigt, wie Bela an seinem Atem feststellte. „Meinst du, du kannst aufstehen? Oder soll ich Hilfe holen?“ „Nein lass mal, ich glaub es geht schon.“ Bela stand auf und half dann Rod auf die Beine. Der schwankte zwar, aber konnte sich immerhin mit Hilfe des Schlagzeugers halten, was man ihm gar nicht zugetraut hätte, denn der Bassist war wirklich ganz schön schlimm zugerichtet worden. Ihr Hotel war Gott sei Dank nicht weit weg, so konnte Bela Rod ziemlich unbemerkt und schnell auf sein Hotelzimmer bringen. Dort angekommen, drückte Bela ihn auf das Bett. „Du bleibst erst mal hier liegen! Ich hol jetzt mal n Arzt, nicht, dass mit dir was nicht in Ordnung ist!“ „Ach jetzt komm so schlimm is es gar nicht!“ Rod versuchte sich aufzusetzen, ließ sich vor Schmerzen aber zurück in die Kissen fallen. „Guck ich sag doch du bleibst liegen!“ Bela strich Rod die Haare aus der Stirn „Geht’s? Oder is es sehr schlimm?“ „Na ja nicht so toll“ antwortete Rod mit leiser Stimme. „Die Arschgeigen haben ganz schön zugeschlagen, mhm?“, fragte Bela vorsichtig. „Könnte man so sagen!“ Bela reichte Rod ein Taschentuch, damit dieser sich das restliche Blut aus dem Gesicht wischen konnte. Er strich Rod noch mal über die Haare, erhob sich dann von der Bettkante und ging zur Tür. „Dirk?“ Bela verharrte, drehte sich aber nicht um „Ja?“ „Ich ... ich liebe dich wirklich.“ Rods Stimme klang verzweifelt. Aber der Drummer konnte ihn jetzt nicht ansehen. Also blieb er mit dem Rücken zu ihm stehen. „Rod, ich... später!“ Und damit ging er aus der Tür und schloss sie leise hinter sich. Der Bassist seufzte. Warum konnte Bela jetzt nicht mit ihm reden? Der Schlagzeuger ging noch kurz zu Farin ins Zimmer und erzählte ihm alles was vorgefallen war, bis auf das Liebesgeständnis, bevor er einen Arzt holte. Farin ging in der Zeit zu Rod. Er öffnete leise die Zimmertür und setzte sich aufs Bett. „Hey was machst du denn?“ „Weiß auch nicht. Fa...Jan, Dirk redet nicht mit mir. Ich...ich hab ihm gesagt, dass ich ihn liebe, aber er ist einfach weggegangen. Was...was soll ich denn machen?“ eine Träne rann über Rods immernoch blutverschmiertes Gesicht. Farin seufzte. Der Schwarzhaarige tat ihm leid und er konnte Bela nicht verstehen. „Soll ich mal mit ihm reden?“ Rod schüttelte den Kopf. „Nee ich glaub besser nicht.“ „Wirklich nicht?“ Der Chilene dachte nach, doch bevor er antworten konnte, kam Bela in Begleitung von zwei Ärzten ins Zimmer. „Könnten Sie beide den Raum dann verlassen?!“, bat der Größere von den Ärzten. Bela nickte und Farin erhob sich vom Bett. „Bis gleich, Rod!“ Dieser nickte Farin eindringlich zu und er wusste was der Bassist damit sagen wollte. Er sollte doch mit Bela reden.

ein anderes Geständnis

Farin und Bela gingen schweigend in das Hotelzimmer des Drummers. Bela setze sich auf Bett und sah, wie auch Farin sich auf einen Stuhl sinken ließ. Er musste jetzt einfach mit Farin reden. Er hielt es einfach nicht mehr aus. Aber der Drummer hatte Angst, Angst vor der Reaktion des Gitarristen. Was würde er sagen? Und würde er ihm verzeihen?

„Jan?“

„Mhm?“ Farin sah ihn an. „Ich...ich muss mal mit dir reden.“

„Ich mit dir auch...“ Verdutzt schaute Bela auf. Er hatte mit vielem gerechnet, zum Beispiel mit irgendeinem blöden Spruch, aber damit nicht. „Okay...ich glaub ich lass dir den Vortritt..“ Der Blonde überlegte kurz. Was wollte er Bela eigentlich genau sagen? Er wusste es nicht und deshalb tat er das, was er in solchen Situationen immer tat: Er fing einfach an zu reden. „Dirk...Rod liebt dich. Warum redest du nicht mit ihm, er hat dir doch nichts getan! Wie würdest du dich fühlen, wenn du jemandem deine Liebe gestehst und der einfach aus dem Zimmer rennt?“ Farin sagte das vorwurfsvoller, als er eigentlich geplant hatte. Bela guckte den Blonden verwirrt an. „Du... weißt?? Es kam so plötzlich, was hätte ich denn machen sollen? Außerdem brauchte er einen Arzt!“ „Ach komm, das kannst du sonst wem erzählen, aber nicht mir“, entgegnete Farin scharf, „außerdem warum versuchst du dich eigentlich bei mir rauszureden? Ich meine, ich hab damit doch eigentlich gar nichts zu...“ Bela sprang vom Bett auf und unterbrach den Goßen mit leiser Stimme „Warum ich mich raus rede? Weil ich ein Gott verdammtes Arschloch bin und selbst jetzt, wo ich dir alles erzählen wollte, zu feige bin, endlich die Wahrheit zusagen.“ Bela ging zum Fenster und schaute hinaus. Er konnte seinem Freund nicht ins Gesicht sehen.

Farin wunderte sich, so was war er von Bela nicht gewohnt. Er beobachtete den Drummer, wie er am Fenster stand und hinaus blickte. Was wollte sein Freund ihm denn sagen? Er wollte grade aufstehen und zu Bela gehen, als dieser sich umdrehte. Der größere sah, wie eine Träne an der Wange seines Freundes hinab lief. Jetzt war Farin wirklich überfragt. Klar hatte er Bela schon früher weinen sehen, aber nicht gerade oft. Der Gitarrist sah ihn nur schweigend an. Bela begann mit zittriger Stimme zu sprechen und setze sich auf den Stuhl gegenüber des Blonden.

„Jan ich hab wirklich Scheiße gebaut...Ich weiß gar nicht wie ich anfange soll.“ Der Drummer seufzte und wartete auf irgendeine Reaktion von Farin, doch der sah ihn nur erwartungsvoll an. „Damals...bei Depp Jones, da hab ich Rod ja kennen gelernt und ich weiß nicht, wie ich sagen soll, aber ich hab eigentlich von Anfang an mehr als Freundschaft für ihn empfunden.“ Bela senkte seinen Blick. Er hoffte wirklich, dass Farin irgendetwas sagen würde, aber dieser hörte nur schweigend zu. „Na ja, ich.. ich hab mich nie getraut Rod das zu sagen, aus Angst um die Freundschaft zu ihm. Aber jetzt hab ich das einfach nicht mehr ausgehalten.“ Bela schluckte, seine Stimme war kaum noch ein Flüstern „Ich wollte Rod mit dir eifersüchtig machen, ich hab dich nie wirklich geliebt. Es tut mir leid!“ Der Drummer ließ seinen Kopf hängen. Am liebsten wollte er jetzt weglaufen, aber er konnte nicht. Er musste wissen, wie der Gitarrist reagierte. Eine weitere Träne rann über seine Backe. Er schaute dem Blonden in die Augen „Es tut mir leid! Ich hab nicht nachgedacht... und ich wollte dich nicht verletzen.“ Farins Augen waren kühl, Bela konnte keine Regung darin erkennen, weder Trauer, Wut oder sonst irgendetwas.

„Es tut dir also leid? Sag mal weißt du eigentlich, was du da gemacht hast?“

Der schwarzhaarige senkte seinen Blick „Ich wollte nicht...“ Weiter kam er nicht, denn er wurde von Farins zischender Stimme unterbrochen.

„Was wolltest du nicht? Mich verletzen? Was hast du dir dabei gedacht? Erst sagst du, du hättest Angst davor gehabt Rod von deiner Liebe zu ihm zu erzählen, wegen eurer Freundschaft, und dann machst du so was?!? Damit hast du garantiert eine Freundschaft, wenn nicht gleich zwei zerstört!“

Bela fing an zu schluchzen. Farins Stimme war so vorwurfsvoll, aber gleichzeitig auch einfach nur enttäuscht. Aber was hatte er denn erwartet?!

„Wieso... wieso zwei?“ Für diese Frage hätte der kleinere sich am liebsten getötet. Er hätte sich auch etwas stilvolleres einfallen lassen können, aber jetzt war es zu spät, er hatte es gesagt.

„Warum zwei? Na glaubst du Rod wird sich darüber freuen, wenn du ihm das erzählst?“

„Nein... Jan, ich brauche dich, ich will dich als Freund nicht verlieren! Bitte...“

Bela klang verzweifelt, wie Farin feststellte. Aber er hatte es verdient, wenn er so was machte. Er hatte wirklich verantwortungslos mit den Gefühlen seiner Freunde gespielt und er sollte die Konsequenzen auch zu spüren bekommen. Der Blonde war sich zwar relativ sicher, dass sie irgendwann wieder zueinander finden würden, aber im Moment war er ziemlich sauer auf Bela. Und er fühlte sich ziemlich verarscht, verletzt. Der Gitarrist war nur froh, dass er es mit seiner Beziehung zu Bela nicht ganz so ernst gemeint hatte. Und das sagte er dem Drummer auch. Der wirke darauf hin fast etwas erleichtert, was Farin sogar verstehen konnte.

„Ich geh jetzt mal gucken ob es bei Rod Neues gibt!“ Mit diesen Worten stand Farin auf und wollte das Zimmer verlassen.

„Jan?“ Der Blonde drehte sich um und sagte mit gereizter Stimme

„Was?“

Bela schluckte „Bitte sag Rod nichts. Ich möchte mit ihm selber reden, okay?“

Ja klar, als ob er, Farin Urlaub, jetzt direkt zu Rod rennen würde und ihm alles erzählten würde. „Ja, ist okay!“ Er drehte sich um und schloss die Tür hinter sich.
 

Bela ließ seinen Kopf auf die Tischplatte knallen und fing an hemmungslos zu weinen. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Ihm war klar gewesen, dass Farin sauer sein würde, aber das er gleich ihre Freundschaft kündigen würde, hatte er nicht erwartet. Was war er schon noch ohne Farin? Er war ein Teil von ihm und Bela war sich sicher, dass der Rest nicht funktionieren würde, wenn ein Teil, dieser Teil fehlte. Der Drummer redete sich ein, dass es nur die Reaktion auf diesen Moment war, in dem er alles erfahren hatte, aus der Hoffnung, Farin doch noch nicht verloren zu haben. Er nahm sich vor später noch mal mit ihm zu reden. Der Schlagzeuger hob seinen Kopf an, stand auf und putzte sich die Nase. Bevor er mit Farin sprechen wollte, hatte er noch etwas anderes zu erledigen. Allerdings hatte die Reaktion des Blonden ihm jegliche Hoffnung genommen, dass es diesmal gut ausgehen würde. Er hatte Angst vor dem Gespräch. Angst vor seiner Reaktion. Angst davor, alleine zu bleiben. Angst...ja, er hatte Angst vor Rod. „Scheiße!“ Mit voller Wucht stieß er Bela einen Tisch um, dann schmiss er einen Stuhl hinterher. Er war sauer auf sich selber und vor allem verzweifelt. Er sackte auf dem Boden zusammen und zog seine Knie an den Oberkörper. Der Schwarzhaarige find wieder an zu weinen und es war niemand da, der seine Tränen auffing. Anders als sonst. Er hatte sich das alles so anders vorgestellt. Aber er musste mit Rod reden...

Eskalation

„Hey Rod!“
 

„Farin...“
 

Der Blonde setzte sich auf die Bettkante.

„Na wie sieht’s aus? Alles in Ordnung?“
 

„Naja...die Ärzte meinen, dass ich das Konzert heute Abend nicht spielen darf. Ich soll mich erholen. Aber eigentlich ist alles in Ordnung...nur Schwellungen, nix ernstes.“

Rod redete langsam und erschöpft. Farin musste sich konzentrieren um seine leise Stimme zu verstehen.
 

„Was hat Bela gesagt? Hast du mit ihm geredet?“
 

Farin seufzte. Er hatte sich gedacht, dass Rod die Frage stellen würde. Am liebsten hätte er Alles erzählt, aber er hatte Bela versprochen nichts zu sagen. Auch wenn er verdammt sauer auf den Drummer war, das versprechen wollte er halten, allein deswegen weil es um etwas ging, was ihn ja eigentlich nichts anging.
 

„Bela will selber mit dir reden. Er kommt gleich.“ Farin sah Rod an, wie er da lag, sah er ziemlich hilflos aus. Und er tat ihm verdammt leid. Er wollte gar nicht wissen, wie der Bassist gleich auf Bela reagieren würde. Der Blonde schaute in Rod’s Augen und versuchte darin zu lesen. Er sah jetzt schon so traurig aus. Wie sollte das erst werden, wenn er mit dem Drummer geredet hatte?
 

„Hat er das gesagt?“.
 

Farin nickte nur. Er strich Rod eine Haarsträne aus der Stirn und klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter, er wollte ihm nicht weh tun, so übel wie er zugerichtet war. Der Bassist verzog leicht das Gesicht.
 

„Oh sorry...ich wollte dir nich weh tun. Hast du sehr Schmerzen?“
 

„Es geht. Die Ärzte haben mir Schmermittel gegeben, aber toll ist es nicht...!
 

Farin zog die Hand von Rod’s Schulter.

„Ich geh dann mal. Und Rod... du kannst immer mit mir reden, wenn was ist, ja? Ich will nicht, dass es noch mal so wird wie die letzten Tage, okay?
 

Rod nickte leicht „Okay. Danke!“
 

Farin erhob sich und ging Richtung Tür.
 

„Jan?“
 

Farin drehte sich um. „Ja?“
 

„Er liebt mich nicht, oder?“ Rod’s Augen waren Tränen gefüllt und er schaute den Blonden flehend an.
 

„Rod...“, Farin seufzte, „Dirk kommt jetzt gleich, dafür sorge ich. Gib ihm die Chance selber mit dir zu reden.“
 

Rod senkte den Blick. Er konnte das einfach nicht mehr ertragen. Aber er nickte und sah, wie Farin den Raum verließ. Der Gitarrist war komisch gewesen. Irgendwie... sehr einfühlsam und grade das machte ihm Angst. Aber womit hatte er gerechnet? Bela war schließlich mit Farin zusammen, obwohl dieser wie der Schwarzhaarige feststellte, grade nicht sehr glücklich gewirkt hatte. Er schloss die Augen und wartete.
 

Farin ging zu Belas Zimmer. Er wollte, dass dieser jetzt sofort mit Rod redete, weil dieser wirklich fertig war und endlich Klarheit brauchte. Er klopfte an die Zimmertür und trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Er sah Bela, wie dieser auf dem Boden saß und weinte. Der Kleinere hob den Kopf.
 

„Jan...“
 

„Komm steh auf, du kannst jetzt zu Rod gehen! Der wartet schon auf dich!“.
 

Farins kühle Stimme stach in Bela’s Herz wie ein Messer, er hatte das alles nicht so gewollt. Aber er stand trotzdem auf.
 

„Jan... ich hab Angst! Was ist, wenn...“
 

„Jetzt heul dich nich bei mir aus, das hättest du dir früher überlegen sollen! Rod wartet auf Aufklärung! Und zu Recht!“. Farin musste sich beherrschen Bela nicht anzuschreien, obwohl dieser ihm jetzt schon wieder fast leid tat, auch wenn er das eigentlich nicht denken wollte.
 

„Aber..“
 

„Nichts aber! Entweder du gehst jetzt, oder ich gehe und erzähle Rod alles!“
 

Bela senkte seinen Blick. Jetzt gab es kein zurück mehr. Er ging ohne ein weiteres Wort an Farin vorbei zur Tür. Je näher er Rod’s Zimmer kam, desto langsamer wurden seine Schritte. Sein Selbstbewusstsein, sank unter Null. Jetzt stand er vor der Zimmertür. Der Drummer schluckte. Er hatte Angst. Seine Hand legte sich auf die Klinke. Der Schwarzhaarige wusste nicht wie lange er so da stand, aber dann gab er sich einen Ruck und öffnete langsam die Tür, trat genauso langsam in das Zimmer ein und schloss leise die Tür. Bela blieb stehen, er konnte kaum mit ansehen wie Rod da lag. Sein Bassist. Er trat langsam vor und setzte sich auf die Bettkante. Der Chilene hatte die Augen geschlossen.
 

„Rod?“
 

Er öffnete die Augen und sah in Bela’s Gesicht.
 

„Wie geht’s dir? Is es sehr schlimm?“ Der Drummer sah ihn besorgt an, der Bassist sah wirklich nicht gut aus. Sein Auge war geschwollen, er wirkte erschöpft, wohl auch von den letzten Tagen, er hatte ja auch bevor er verprügelt worden war ziemlich schlecht ausgesehen, aber jetzt... Den Rest seines Körpers konnte der Drummer nicht sehen, da die Bettdecke diesen verdeckte.
 

„Das Konzert heute Abend wird nichts, aber es geht’s schon..“
 

„Oh...naja gut, dass jetzt erst mal Tourpause ist, dann kannst du dich erholen! Hast du nötig! Du siehst echt gar nicht gut aus!“
 

„Danke! Dirk... was... du wolltest mit mir reden, hat Jan gesagt.“
 

„Ja... da hat er Recht gehabt.“ Bela seufzte, er wollte nicht, aber er musste. „Ich hab Mist gemacht, Rod. Mehr als du denkst! Ich hab Jan nie geliebt. Ich..“
 

„Dirk was hab ich damit zu tun? Kannst du nicht...“
 

„Rod!“, der Drummer unterbrach den Chilenen, „Lass mich ausreden. Ich war total verzweifelt, weil ich dich... ich hab dich schon immer geliebt Rod! Ich hab mich nie getraut dir das zu sagen! Und ich hab nie damit gerechnet, dass du mich auch liebst. Ich wollte dich mit Jan nur eifersüchtig machen, obwohl ich nicht ernsthaft damit gerechnet hatte, dass das klappt. Rod ich... ich liebe dich Wirklich!“
 

Die letzten Worte hatte Bela nur noch geflüstert. Er schaute Rod an und sah, wie diesem Tränen über das Gesicht liefen. Der Drummer wollte sie wegwischen, doch Rod schlug seine Hand weg.
 

„Das ist nicht sein Ernst, oder?“ Rod flüsterte und fing an zu schluchzen.
 

„Rod, ich wollte das nicht. Wirklich nicht, es tut mir alles so verdammt leid! Wenn ich könnte, dann würde ich alles rückgängig machen!“
 

„Wenn ich etwas Rückgängig machen könnte, würde ich rückgängig machen, dich jemals kennen gelernt zu haben! Wenn ich nichts gesagt hätte, hättest du Jan und mich bis an dein Lebensende weiter verarscht, oder? Ich hätte nie gedacht, dass du so ein Arschloch bist, Dirk! Und ausgerechnet in dich hab ich mich verliebt, wie bescheuert muss ich eigentlich sein?“ Rod’s Stimme war nicht mehr als ein Zischen. Und seine Worte trafen Bela ziemlich hart. Aber das war ihm egal. Bela hatte ihm schließlich auch weh getan! Und das nicht zu knapp. Wie konnte er nur so blöd gewesen sein, sich in einem Menschen so zu täuschen? Er drehte Bela den Rücken zu, auch wenn ihm das Schmerzen bereitete, aber was waren schon körperliche Schmerzen? Schmerzen, die vergingen...
 

„Rod es tut mir leid! Bitte denk noch mal drüber nach... ich liebe dich!

Bela liefen nun auch Tränen über das Gesicht! Er stand auf und verließ den Raum. Er ging zu seinem Zimmer und begegnete Farin auf dem Gang, aber er nahm ihn gar nicht war. Der Drummer schmiss die Tür hinter sich zu, schloss ab und warf sich auf sein Bett. Er fing wieder an zu weinen, diesmal aber noch heftiger als zuvor. Er hatte seine besten Freunde verloren, zumindest sah es im Moment so aus. Das durfte einfach alles nicht wahr sein. Er konnte nur hoffen, dass die Beiden nur im ersten Moment so reagiert hatten. Aber er konnte sie ja verstehen. Und er hasste sich selber für das, was er getan hatte.
 

Farin konnte sich denken, wie das Gespräch zwischen Bela und Rod gelaufen war, als er Bela gesehen hatte. Er überlegte, was er tun sollte. Sollte er zu Rod gehen, oder sollte er ihn lieber alleine lassen? Er wusste es nicht, also wartete er erst mal ab. Der Blonde setzte sich in sein Zimmer und versuchte zu lesen, konnte sich aber nicht auf das Buch konzentrieren und warf es gegen die Wand! Der Gitarrist stand auf, um nun doch zu Rod zu gehen.
 

Er schluchzte, auch wenn es total weh tat. Jede Bewegung tat weh. Der Chilene hörte, wie sich seine Zimmertür öffnete und sich jemand auf sein Bett setzte. Eine schmale, aber große Hand legte sich auf seine Schulter und zog ihn nach einiger Zeit zu sich. Farin... Rod blickte ihn an.
 

„Rod...“ Farin streichelte vorsichtig seine Schulter und merkte wie der Bassist sich langsam beruhigte.
 

„Jan... warum hat er das gemacht?“ Der Schwarzhaarige fing wieder an zu weinen.
 

„Ich weiß es nicht. Rod, das tut mir so leid für sich!“
 

„Ist schon gut, er hat dich ja auch verarscht...“, flüsterte Rod.
 

„Ist für mich aber nicht so schlimm...“
 

Farin zog Rod näher zu sich, dieser ließ es mit sich machen. Dem Bassisten tat gut zu wissen, das er nicht alleine war. Und auch die Nähe zu Farin tat gut, auch wenn sie nur Freundschaftlich war. Vielleicht eh besser, dachte er sich. Liebe brachte ja eh nichts außer Schmerzen, wie er grade wieder feststellte. Er ließ sich in Farin’s Arme sinken. Er war erschöpft und wollte schlafen. Vielleicht würde ihm das gelingen wenn er nicht alleine war.
 

Farin betrachtete Rod, wie er in seinen Armen lag und schlief. Seine Tränen waren auf seinem Gesicht getrocknet und selbst im Schlaf, sah sein Freund noch verdammt traurig aus. Aber der Blonde war froh, dass er Rod immerhin so viel Nähe geben konnte, dass der sich beruhigte. Er war zwar der Meinung, dass Rod ganz andere Nähe brauchte, diese konnte er ihm aber nie geben, wollte er auch gar nicht. Er seufzte, ließ Rod langsam auf sein Bett sinken, deckte ihn vorsichtig zu und verließ das Zimmer. Vielleicht würde morgen schon wieder alles anders aussehen...

Gute Freunde kann niemand trennen?

Farin war früh aufgewacht, lag nun in seinem Bett und überlegte was er machen könnte; seine Sachen hatte er schon gepackt, schließlich wollte die Band und die Crew relativ früh abreisen, was eh nie klappte, aber man konnte es ja immerhin versuchen. Schließlich wollten alle die eine Woche Pause auch voll nutzen. Die Gedanken des Gitarristen schweiften an den vorherigen Tag ab. Er konnte sich nicht vorstellen wie es jetzt weiter gehen sollte, mit den ganzen Problemen, geschweige denn mit der Band. Der Blonde war sich ziemlich sicher, dass er sich mit Bela wieder vertragen würde, aber wie sich die Sache mit Rod und dem Drummer entwickeln würde, vermochte er nicht zu wissen. Er konnte nur für Beide hoffen, dass sie wenigstens wieder normal miteinander reden konnten, irgendwann. Aber so wie es im Moment war, konnte es nicht weiter gehen. Wahrscheinlich war es gut, dass sie jetzt erst mal eine Woche Pause hatten. Wer wusste schon wie es danach aussehen würde...Farin seufzte und stand dann auf. Er hob das Buch vom Boden auf, dass er gestern vor die Wand geworfen hatte und packte es in seine Tasche. Der Blonde beschloss zu frühstücken und danach zu Rod zu gehen.
 

Als er sich schwerfällig im Bett umdrehte, durchzuckte ihn ein heftiger Schmerz. Rod war aufgewacht und wie er feststellte, tat sein ganzer Körper weh und zwar mehr als gestern. Die Schmerzmittel wirkten nicht mehr. Ganz zu schweigen von seinem mentalen Zustand. Der Bassist stöhnte und versuchte sich langsam aufzusetzen. Das Kopfende des Bettes stand zum Glück an der Wand, so dass er sich dort vorsichtig anlehnte. Der Blick des Chilenen senkte sich und er betrachtete seinen mit einer Boxershorts bekleideten Körper. „Scheiße...“ Sein Körper war mit blauen Flecken übersäht und genauso fühlte er sich auch an. „Verdammte Scheiße!“ Zudem hatte Rod schlecht geschlafen, besser gesagt, schlecht geträumt. Wenn man bei Bela von schlecht reden konnte...Er wollte grade seinen Gedanken nachhängen, als es an der Zimmertür klopfte. Der Bassist zog die Decke bis zu seinem Hals und im nächsten Moment stand auch schon Farin, mit einem Tablett bestückt, in seinem Zimmer. Der Blonde schloss die Tür mit seinem Fuß, darauf bedacht, nichts fallen zu lassen, stellte das Tablett auf einen Tisch, zog einen Stuhl neben Rod’s Bett und setze sich.

„Morgen. Gut geschlafen?“
 

„Naja...“, Rod erinnerte sich jetzt erst, wie er gestern überhaupt eingeschlafen war, „Aber danke, dass du gestern noch mal gekommen bist.“
 

Farin lächelte. Obwohl er eigentlich schockiert darüber war, wie Rod aussah. Sein Auge war doch ziemlich blau und heftig geschwollen und auch seine Lippe war dicker als sonst. Er wollte gar nicht wissen, was Rod für Blessuren unter der Bettdecke versteckte. „Hast du noch Schmerzen?“
 

Rod zuckte mit den Schultern, „Kaum..“ Das war natürlich eine Lüge, aber der Chilene wollte nicht, dass Farin sich so sehr um ihn sorgte.
 

Der Blonde nickte mit dem Kopf in Richtung Tisch. „Ich hab dir Frühstück mitgebracht...“ Der Gitarrist stand auf und holte das Tablett.
 

„Mhm.. danke! Aber ich hab nicht so den Hunger..“
 

Farin, der sich grade wieder hingesetzt hatte, das Tablett auf dem Schoß, sah auf. „Du solltest aber mal was essen...“
 

Der Schwarzhaarige seufzte und versuchte sich aufrecht hinzusetzen. Es gelang ihm auch, allerdings mit einem recht schmerzverzerrten Gesicht. Außerdem rutschte die Bettdecke bis zu seinem Bauchnabel hinunter. Rod konnte förmlich den kritisch-besorgten Blick Farins´ auf sich spüren. Er seufzte und richtete seinen Blick auf seine Hände. Warum musste Farin einen immer durchschauen, warum konnte man nichts vor ihm verbergen? Und so wie der Gitarrist ihn ansah, fühlte er sich schon fast schuldig, obwohl der Schwarzhaarige nicht mal wusste wofür. Etwas verunsichert schaute Rod Farin an. Der betrachtete den Bassisten immer noch etwas schockiert, aber das Bild was sich ihm bot, war schockierend. Er stellte fest, dass Rods´ Körper nicht anders als sein Gesicht aussah, außerdem hatte der Chilene kaum noch etwas auf den Rippen. Irgendwie tat er ihm ziemlich leid, Rod musste sich wirklich grade etwas bloßgestellt fühlen, was Farin allerdings ganz und gar nicht beabsichtig hatte. Aber dann war der Schwarzhaarige es, der das Schweigen brach.

„Jan, kannst du mir mal bitte ein T-Shirt geben, meine Tasche steht dahinten.“

Farin drückte Rod das Tablett auf den Schoß und stand auf.

„Ja klar, warte eben!“

Der Gitarrist reichte dem Bassisten ein Shirt und sah zu, wie dieser versuchte es anzuziehen und dabei die Schmerzen so gering wie möglich zu halten. Farin fragte sich, ob er nicht helfen sollte, wozu er sich dann auch entschloss. Rod wirkte daraufhin zwar etwas beleidigt, war aber doch dankbar. Allerdings kam er sich ziemlich hilflos vor. Er konnte nicht mal mehr alleine ein T-Shirt anziehen. Wo sollte das noch hinführen? Betrübt starrte er auf sein Frühstück, was Farin ihm gemacht hatte. Er hatte das sicher nett gemeint, aber der Schwarzhaarige hatte wirklich keinen Hunger; das, was gestern passiert war, hatte ihm endgültig jeglichen Appetit verdorben. Er fühlte sich richtig mies. Das merkte wohl auch Farin, der eben in dem Moment einen Arm um Rod legte. „Hey, das wird schon wieder! Und jetzt iss mal was, hast du nötig!“ Der Bassist schaute in Farins Gesicht, was ihm aufmunternd zulächelte. Unwillkürlich musste der er auch schmunzeln.

„Danke..“
 

Während Rod sein Frühstück aß, was er aber eher Farin zur Liebe tat, packte der große die Sachen des Chilenen zusammen und trug sie zum Tourbus. Als er die Tasche einlud, sah er, dass auch Bela grade mit seiner Tasche kam. Ohne ein Wort zu sagen, warf der Drummer seine Tasche in den Bus. Der Gitarrist bemerkte, wie krampfhaft der kleinere versuchte ihn nicht anzusehen. Außerdem stellte der Blonde fest, dass Bela ziemlich übermüdet war, allerdings roch er keinen Alkohol, was ihn ein wenig verwunderte. Offenbar hatte der Drummer wohl einfach nicht geschlafen, was Farin wiederum gar nicht wunderte. Eigentlich tat Bela ihm leid, obwohl er noch ziemlich sauer auf ihn war. Der Blonde seufzte und klopfte dem Schlagzeuger aufmunternd auf die Schulter. Ihr Blicke trafen sich für einen Moment, bis Bela sich umdrehte. Tränen liefen über seine Wange. Er wollte nicht, dass Farin ihn weinen sah. Der Schwarzhaarige hörte, wie sich in seinem Rücken die Schritte des Gitarristen entfernten. Bela setzte sich auf die für die Taschen vorgesehene Ladeklappe, legte seinen Kopf in seine Hände und fing an zu schluchzen. Es tat so verdammt weh, die Distanz zwischen ihm und Farin zu spüren. Der Drummer wollte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn er Rod gegenüber stehen würde. Er liebte ihn und grade das machte alles noch so viel schwieriger. Ganz zu Schweigen von der Gewissheit, dass Rod ihn auch liebte, oder vielleicht besser gesagt, ihn geliebt hatte. Hätte er das doch gewusst. Ja...warum hatte er sich eigentlich nie getraut den Bassisten anzusprechen? Grade Rod war doch der Letzte, der einen dann wegstieß. Aber so hatte er, Bela B. Felsenheimer, alles versaut. Wie sollte es jetzt weitergehen? Mit der Band und überhaupt? Er wollte nicht, dass alles vorbei war und das wegen ihm, weil er den bisher größten Mist seines Lebens gebaut hatte. Der Drummer fing noch heftiger an zu weinen und merkte nicht, dass Farin, der seine eigene Tasche geholt hatte, wieder kam. Der Blonde lud die Tasche ein und betrachtete dann Bela. Er schüttelte den Kopf. Der Blonde konnte es einfach nicht mehr mit ansehen, wie sein Freund bitterlich weinte, also setzte er sich neben ihn.

„Hey Dirk...“

Der Drummer schreckte hoch. Er hatte Farin gar nicht bemerkt.

„Jan...“ Belas Stimme klang leise und tränenerstickt.

„Was is mit dir?“ Der Gitarrist versuchte einfühlsam zu klingen. Er wollte, auch wenn es ihm schwer viel, Bela jetzt keine Vorwürfe machen, sonst brauchte er gar nicht erst mit ihm reden. Andererseits war im klar, wie bescheuert seine Frage eigentlich war.

„Was soll schon sein? Ist doch nichts dabei zwei verdammt gute Freunde zu verlieren...“ Bela schloss die Augen und ließ seinen Kopf hängen. Er hatte das gar nichts so vorwurfsvoll sagen wollen. Jetzt musste es für Farin schon so klingen, als würde er alle Schuld Rod und ihm zuweisen.

Der Blonde seufzte. Er wusste, dass er über seinen Schatten springen musste, um zu verhindern, dass sein Freund völlig in Selbstmitleid versank. Also legte er einen Arm um den Drummer und zog ihn zu sich heran. „Wenn dann nur einen Freund, Dirk! Was mit Rod und dir ist, weiß ich nicht, aber mich hast du nicht verloren. Klar, ich bin sauer auf dich, aber das wird schon wieder..“

Der Kleine schaute den Gitarristen ungläubig an. „Jan... ich weiß nicht.. ist das dein Ernst? Ich kann schon verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Ich kann verstehen, wenn du mich jetzt hasst..“

Farin drückte Bela von sich weg, um ihm in die Augen zu sehen. In dieses vertraute Grün, was grade sehr wässrig war. „Sag so was nicht. Hörst du?! Ich brauche dich doch auch. Ganz egal was du gemacht hast!“ Der Blonde schloss den Drummer wieder in die Arme. Auch Farin stiegen nun Tränen in die Augen. „Nur versprich mir das du so was nie wieder tust, Dirk!“

„Nie wieder...nie! Es tut mir so leid!“ Bela schüttelte seinen Kopf, der immer noch auf Farin’s Brust lag. Der Schlagzeuger merkte, dass sein Freund schluckte. „Danke, Jan! Danke...“

Die Beiden verharrten einige Zeit so, bis Bela seinen Kopf hob. „Wie geht’s Rod?“

Farin sah dem Drummer in die immer noch wässrig schimmernden Augen. „Er sagt, er hat kaum noch Schmerzen...aber das glaub ich ihm nicht, so wie der aussieht!“

„Is es so schlimm?“ Bela musste schlucken. Er sorgte sich um Rod und das was der Gitarrist erzählte, klang nicht grade danach, als dass es ihm gut ginge.

Der Blonde nickte. „Er sieht ganz schön übel aus...“

„Und sonst?“ Der Drummer klang ziemlich besorgt, wie Farin feststellte.

„Na ja is ja klar, dass er nach gestern nicht grade froh ist oder?“

„Ja...“ Bela seufzte. Am liebsten wäre er jetzt aufgestanden, zu Rod gegangen und hätte noch mal versucht mit ihm zu reden. Aber erstens traute er sich nicht, zweitens würde es eh nichts bringen, zumindest jetzt noch nichts und drittens war er grade erst mal froh, dass Farin noch mit ihm redete. Also schaute er auf seine Hände und seufzte noch einmal.

Farin sah auf Bela, der wohl grade seinen Gedanken nachhing. „Ich geh dann mal wieder. Aber wenn was ist, du kannst mit mir reden, okay?“ Der Gitarrist klopfte dem Schwarzhaarigen noch einmal aufmunternd auf die Schulter, sah Bela an, der ihm zunickte, stand dann auf und ging, ohne sich noch mal umzudrehen, zurück ins Hotel. Der Blonde dachte darüber nach, ob er Rod von seiner Begegnung mit dem Drummer erzählen sollte, beschloss jedoch ihm erst mal nichts zu sagen. Der Drummer hingegen saß noch immer an der selben Stelle und wusste nicht, ob er sich darüber freuen sollte, dass Farin ihm die Freundschaft doch nicht gekündigt hatte oder ob er darüber traurig sein sollte, dass es Rod immer noch mies ging und er allein schuld daran war.
 

Pünktlich eine Stunde später waren dann doch schon alle bereit abzufahren. Als alle sich einen Platz im Bus suchte, stand Farin vor einem Konflikt. Sollte er sich zu Rod setzen? Oder zu Bela? Vielleicht wollten die Beiden auch alleine sein. Vielleicht wollten aber auch Beide nicht allein sein? Er wusste es nicht. Also ging er erst zu Rod, der in sich zusammengesunken, mit geschlossenen Augen auf einer Bank saß. „Rod?“, fragte er leise.

„Mhm??“ Rod hob müde beide Augenlider und sah Farin verschlafen an.

„Hab ich dich geweckt?“, erkundigte sich der Blonde besorgt.

„Nee...hab nur n bisschen gedöst, hab in der letzten Woche nicht grade viel geschlafen.“ Rod setze sich leicht auf.

„Alles okay bei dir?“ Rod schien es besser zu gehen. Allerdings wusste der Blonde, dass der Chilene seine Gefühle sehr gut verbergen konnte, wenn er wollte. Und, dass es ihm nicht wirklich gut gehen konnte, wusste er auch.

Rod zuckte leicht mit den Schultern. „Den Umständen entsprechend...“

„Also Scheiße?“

„Mhm...“

„Soll ich dich alleine lassen?“ Der Gitarrist wollte nichts falsch machen. Der Bassist war eh schon genug verletzt, da wollte er nicht auch noch irgendetwas machen, was Rod so nicht in den Kram passte.

„Is mir egal...“ der Schwarzhaarige schloss die Augen wieder, verschränkte seine Arme über der Brust und ließ seinen Kopf an die dafür vorgesehene Stütze fallen.

„Ich lass dich mal alleine.“ Farin wartete ab, ob Rod noch irgendetwas sagte, aber als dieser nur nickte, richtete er sich auf und ging langsam den Gang weiter entlang. Einige Reihen weiter hinten saß Bela alleine auf einer Sitzbank und starrte aus dem Fenster. Der Gitarrist ließ sich neben ihn sinken und wartete darauf das der Drummer etwas sagte. Doch der schaute nur weiter aus dem Fenster und sah zu, wie sich der Bus langsam in Bewegung setzte. Irgendwann drehte der Schwarzhaarige dann seinen Kopf Richtung Stuhllehne vor ihm und sah auf seine Hände.

Farin hatte ihn dabei beobachtet. „Was is?“

Bela zuckte als Antwort nur mit den Schultern.

„Rod?“, fragte der Blonde leiser.

Der Kleinere nickte.

„Was willste denn jetzt machen?“

Bela zog die Augenbrauen zusammen und setze einen ziemlich leidenden Blick auf, den der Gitarrist ihm auch abkaufte. „Der will mich doch eh nicht sehen. Kann ich ja sogar verstehen.“ Der Drummer seufzte.

Der Größere legte einen Arm um seinen Freund. „Wart mal ab, der fängt sich schon wieder. Vielleicht solltest du einfach noch mal mit ihm reden. In Ruhe. Vielleicht war das nur seine erste Reaktion. Überleg doch mal, er liebt dich. Und er leidet auch darunter. Ich mein, klar du hast ihn verletzt, aber er wird schon darüber hinweg kommen. Auch wenn’s schwer ist. Und du kannst ihm dabei auch helfen!“

„Jan...er hat mir das letzte mal als ich mit ihm geredet hab gesagt, dass er sich wünscht mich nie kennen gelernt zu haben. Warum sollte er mir jetzt auf einmal sagen, dass er mich liebt?“ Bela sah den Gitarristen an, auch wenn das Bild langsam verschwamm, denn in seinen Augen bildeten sich langsam Tränen, die wenige Sekunden später an seinen Wangen hinab liefen.

Der Blonde drückte den Drummer näher an sich und bewegte ihn dazu, seinen Kopf auf seine Schulter zu legen. Dann sprach er mit beruhigenden Worten auf den Schwarzhaarigen ein. „Dirk... das hat er gesagt, weil du ihm gesagt hast, dass du ihn verarscht hast. Er liebt dich! Er brauch nur Zeit um über den Schmerz hinweg zukommen. Ganz sicher!“

Bela zog geräuschvoll die Nase hoch, schluckte und murmelte noch ein „Danke“, blieb aber an Farin gelehnt sitzen. Es tat gut in so einer Situation einen guten Freund neben sich zu spüren. Und vielleicht hatte Farin ja recht. Vielleicht konnte er wenigstens wieder eine normale Freundschaft zu Rod aufbauen. Das würde ihm schon reichen. Zumindest im Moment. Erst jetzt merkte der Drummer, wie müde er eigentlich war. Er gähnte herzhaft, schloss die Augen und kuschelte sich näher an Farin
 

Rod, der ebenfalls zu schlafen versuchte, verfluchte sich schon selbst den großen, Blonden weggeschickt zu haben. Er konnte nicht schlafen und da war ihm in den Sinn gekommen, wie gut dies in Farin’s Nähe klappte. Zumindest war es gestern so gewesen. Jetzt kämpfte er in Gedanken mit den Erinnerungen des letzen Tages, die ihn innerlich zu zerreißen schienen. Einerseits liebte er Bela, sehr sogar, andererseits hatte er ihm verdammt weh getan und der Chilene wusste nicht, ob er dem Drummer je so verzeihen konnte, dass aus ihrer Liebe etwas werden könnte. Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm allerdings, dass es ihn auf Dauer mehr schmerzen würde, die Distanz zwischen ihnen Beiden zu ertragen, als vielleicht diese Erinnerungen mit sich herrum zutragen, dafür aber guten Kontakt zu Bela zu haben, vielleicht auch mehr. Aber jetzt noch nicht. Es war noch alles zu frisch und die Gewissheit, dass der Schlagzeuger ihn so hintergangen hatte, schmerzte noch immer viel zu sehr. Als er so darüber nachdachte, kamen die ganzen Gefühle des Vortags noch einmal hoch. Der Schwarzhaarige merkte, wie ihm eigentlich so langsam erst alles bewusst wurde. Tränen liefen an seinen Wangen hinab, er lehnte seinen Kopf verzweifelt ans Fenster und starrte hinaus. Draußen regnete es. War ja irgendwie klar. Und irgendwann schlief Rod dann doch ein.
 

Farin stand langsam auf, streckte sich ausgiebig, soweit das mit seiner Körpergröße in einem Bus ging und gähnte dann einmal herzhaft. Die Fahrt war anstrengend gewesen, aber jetzt waren sie ja da. Besser gesagt wieder in Berlin, also musste er noch mit dem Auto in sein kleines Kaff in der Nähe von Hamburg fahren, aber so weit war es ja nicht. Langsam ging der Blonde den Gang entlag und betrachtete die leeren Sitzreihen, bis er plötzlich stehen blieb. Rechts von ihm saß, oder viel mehr lag, Rod, ans Fenster gelehnt und schlief. Man sah noch Reste von getrockneten Tränen in seinem Gesicht. Farin seufzte und ließ sich neben den Bassisten sinken und stupste ihn vorsichtig an, um ihn zu wecken. „Hey...Rod! Aufwachen! Wir sind da...“

Der Gitarrist vernahm ein Grummeln, dass sich mit viel Fantasie nach „Nur noch ein bisschen..“ anhörte. Er musste unwillkürlich lächeln und stieß Rod noch einmal vorsichtig an, um ihn bei seinen ganzen Schwellungen ja nicht weh zu tun.

„Was denn?“, fragte der Chilene mit einer verschlafenen Stimme.

„Wir sind in Berlin!“, sagte Farin und unterdrückte ein Lachen.

„Mhm...“ Der Chilene setzte sich auf und hatte erst mal seine Haare im Gesicht hängen. Jetzt musste der Blonde wirklich lachen. Rod sah aus, als hätte er ihn aus dem Tiefschlaf geholt.

„Was gibt’s denn da zu lachen?“, fragte er leicht beleidigt.

„Ach nichts... Komm, steh auf!“

Grummelnd schob sich Rod aus dem Sitz und folgte Farin aus dem Bus. Nachdem alle ihr Gepäck ausgeladen hatten, verabschiedeten sie sich von einander, um sich in genau einer Woche wieder hier zu treffen.

Psychologe F. Urlaub

So hier das nächste Kapitel... diesmal nicht so lang... dafür is das nächste aber schon so gut wie fertig. Und mal schaun... ich denke es werden vll wohl doch 11 Kapitel *gg* oder sogar 12...mal schaun...*fg*

viel Spaß und ich freu mich über Kommis!!!
 

-----------------------------------------------------------------
 

„Die Beatles“ schallten durch das Auto. Farin stand im Stau. War ja irgendwie klar. Und die Woche Pause war viel zu kurz gewesen. Aber immerhin. Und auf Konzerte hatte er auch Lust, nur die Aussicht aufs ewige Busfahren und die immer gleichen Hotels störte ihn grade. Und natürlich war jetzt grade auch von Hamburg nach Berlin Stau! Er war froh, dass er schon Heute los gefahren war. Eigentlich hätte er erst morgen fahren müssen, aber dann so früh und in Hektik. So war es ihm lieber, einen Tag früher nach Berlin zu fahren. Dort würde er die eine Nacht bei Rod unterkommen und sich dann am nächsten Tag in aller Ruhe mit dem Bassisten zum Treffpunkt begeben. Wie ging es dem Chilenen jetzt wohl? Farin hoffte wirklich, dass dieser sich erholt hatte, denn in dem Zustand, indem er ihn das letzte Mal gesehen hatte, würde er keine lange Tour mehr durchhalten. Aber wer wusste das schon? Vielleicht hatte Rod schon längst mit Bela geredet und die Beiden hatten sich vertragen, oder waren sogar zusammen. Was der Blonde sich wirklich für sie wünschen würde. Denn er sorgte sich auch um Bela, der war auch nicht wirklich gut drauf gewesen. Was ja klar war. Aber so, wie es im Moment war, stellte der Gitarrist es sich wirklich schwer vor, gute Konzerte zu spielen. Farin kam nur langsam voran und versank völlig in seinen Gedanken. So merkte er erst gar nicht, wie die Zeit verging und leider auch erst zu spät, dass er die Ausfahrt verpasst hatte. „Verdammt!“ Jetzt musste er einmal quer durch Berlin, das hatte ihm grade noch gefehlt. Genervt fuhr er die nächste Ausfahrt ab. Nach zigtausend Ampeln, einem Rechten, der Spaß daran hatte, ihn nicht auf die Abbiegespur zu lassen und anderen Hindernissen, kam er schließlich doch noch bei Rod an. Hätte es einen Rasen gegeben, hätte der Gitarrist darauf geparkt, aber so stellte er sein Auto einfach an den Straßenrand. Er stand auf, streckte sich und gähnte herzhaft. Dann holte er seine Tasche aus dem Kofferraum, schleppte sie zur Haustür und klingelte an. Als Farin da so stand, merkte er erst, wie müde ihn die lange Autofahrt gemacht hatte. Er schaute auf seine Armbanduhr, die ihm signalisierte, wie lange er unterwegs gewesen war. „Ach du scheiße! 6 Stunden?!?“ Kein Wunder, dass er kaputt war. Doch dann wurde die Tür geöffnet und der Blonde stand Rod gegenüber. Der Anblick, der sich ihm bot, ließ ihn wieder hellwach werden. Er war relativ schockiert darüber, wie der Bassist aussah. Die Schwellungen waren zwar abgeklungen, dafür zierten aber dunkle Augenringe und eingefallene Wangen sein Gesicht. Einige fettige Haarsträhnen hingen hinunter und seine Augen waren gerötet. Kurz gesagt, Rod sah aus, als hätte er die ganze Woche nicht geschlafen, nicht gegessen und jede menge geweint. Hatte er wahrscheinlich auch...

„Hi!“

„Hi, Rod...“

Als Farin keine Anstalten machte, sich von der Stelle zu bewegen, machte Rod eine einladende Geste.

„Willste nich rein kommen?“

„Doch.. sicher!“ Der Gitarrist hatte sich wieder gefangen und schob sich am Chilenen vorbei in den Flur. Dort stellte er seine Tasche ab und folgte Rod ins Wohnzimmer. Farin ließ sich in einen der weinroten Sessel fallen.

„Willst du was trinken oder essen?“, fragte der Bassist, der schon auf dem Weg in die Küche war.

„Ein Wasser wäre ganz nett! Danke!“

Während Rod Farin’s Wasser holte, dachte dieser darüber nach, ob er den Chilenen auf Bela ansprechen sollte. Er entschied sich aber dagegen.

Der Bassist drückte dem Blonden das Glas in die Hand und setzte sich ihm gegenüber.

„Na was haste letzte Woche gemacht? Urlaub?“

Farin schaute auf. „Nee ich war nur zu Hause. Hab mich n bisschen erholt! Und du?“ Der Blonde bereute die Frage, denn erstens wollte er die Antwort gar nicht hören, zweitens konnte er sie sich denken und drittens wollte er Rod nicht in Verlegenheit bringen.

Dieser aber zuckte nur mit den Schultern. „Nix...war zu Hause.“ Rod versuchte sich relativ normal zu geben und seinen schlechten Zustand zu überspielen, auch wenn das kaum möglich war. Aber eigentlich wollte er Farin nicht die Möglichkeit geben mit ihm über Bela zu reden. Darüber dachte der Chilene eh die ganze Zeit nach, dann musste er nicht auch noch darüber reden.

Der Blonde sah wieder auf, Rod ins Gesicht.

„Was ist?“

Farin schreckte auf und schluckte.

„Weißte was? Ich lad dich zum Essen ein dafür, dass ich bei dir pennen darf!“

„Danke, ist echt nett von dir...aber ..ich hab schon gegessen. Aber wenn du noch Hunger hast, ich kann dir gerne noch was machen.“

„Dann isst du halt zweimal was. Kann dir nicht schaden!“

Rod sah mit traurigem Blick zu Boden. Warum musste der Gitarrist ihn immer daran erinnern wie schlecht es ihm ging?! Er hatte gehofft, dass Farin ihn ein bisschen ablenken würde, aber er tat genau das Gegenteil. Den Blick auf seine Hände gerichtet räusperte der Chilene sich. „Ich möchte wirklich nicht. Danke. Ich geh dann auch mal schlafen, bin müde...“ Und ohne ein weiteres Wort erhob Rod sich und wollte aus dem Zimmer gehen. Tränen stiegen ihm in die Augen. Er wollte nicht mehr weinen. Und erstrecht nicht wenn Farin dabei war. Dieser merkte, dass er wohl was Falsches gesagt hatte, erhob sich ebenfalls und hielt seinen Bandkollegen an der Schulter fest.

„Rod...“

Der Bassist drehte sein Gesicht vom Blonden weg um seine Tränen zu verbergen.

Farin legte einen Arm um seinen Freund

„Rod...ich...ich hab das doch nicht böse gemeint. Hey, das tut mir leid!“

Der Schwarzhaarige hatte angefangen zu schluchzen.

„Ich wollte nicht...“ Weiter kam Farin nicht, da Rod sich ihm nun zugewandt hatte und mit seinem ganzen Gewicht in seinen Armen lag.

„Jan, ich kann nicht mehr! Und ich will nicht mehr...“ Die Stimme des Chilenen glich nur einem erstickten Flüstern.

Der Gitarrist seufzte, drückte Rod näher an sich, zog ihn wieder mit sich aufs Sofa und ließ den Schwarzhaarigen sich ausheulen, was sollte er auch anderes machen? Nach einiger Zeit, in der Rod sich einigermaßen beruhigt hatte, hob Farin vorsichtig seinen Kopf an um den Bassisten anzusehen.

Rod blieb dicht an Farin gedrückt liegen. Das Gefühl, dass ihm jemand Schutz gab und er sich ohne Sorgen einfach fallen lassen konnte, tat dem Chilenen gut. Er war einfach nur froh mit dem Blonden so einen guten Freund zu haben. Rod spürte die Finger des Gitarristen an seinem Kinn, wie sie seinen Kopf anhoben. Der Schwarzhaarige sah auf und sein Blick traf den Farins.

„Das du nicht mehr kannst verstehe ich ja, aber das du nicht mehr willst vergisst du ganz schnell wieder, ja? Der Blonde sah Rod besorgt an. Von diesem ging nur ein Seufzen aus, nach kurzer Zeit nickte er aber dann.

„Meinst du nicht es wäre besser, wenn du mal mit Bela redest? Weil so geht es nich weiter!“

Der Bassist setzte sich auf, so dass er zwar immer noch an Farins Schulter lehnte, aber nicht mehr halb auf ihm lag und zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß nicht...vielleicht will Bela das ja gar nicht mehr.“

„Rod! Bela liebt dich!“

„Wieso hat er das dann alles gemacht?“

„Weil.. Rod, er.. ach keine Ahnung, aber er bereut es. Da bin ich mir sehr, sehr sicher.“

„Dann kann er mir das wohl auch selber sagen.“

„Ich glaube nich, dass er sich das traut. Der ist auch total fertig.“

„Ich weiß...“

„Also? Warum redest du nicht mit ihm?“

Farin sah Rod durchdringend an, dieser seufzte nur.

„Weil ich Angst habe... außerdem weiß ich ja gar nicht mal was ich selber will. Ich weiß gar nicht ob ich jetzt noch mit ihm zusammen sein will...“

Jetzt seufzte der Gitarrist.

„Liebst du Bela?“

„Ja...nein...ich weiß nicht. Ich hasse ihn für das was er gemacht hat.“

„Also liebst du ihn nicht mehr?“

„Doch..“

„Willst du mit ihm zusammen sein?“

„Ich weiß nicht... das tut so weh.. ich..“

„Glaubst du es würde mehr weh tun, wenn ihr so weiter macht wie bis im Moment oder wenn du mit ihm zusammen bist?“

„Wenn wir so weiter machen wie bisher...“

„Also was ist dann? Redest du mit Bela?“

Der Chilene sah auf seine Hände.

„Du hast wohl Recht.“

Der Blonde legte einen Arm um Rod und zog ihn zu sich heran.

„Versuch fair zu sein, wenn du mit ihm redest. Es bringt nichts, wenn du ihm nur Vorwürfe machst. Außerdem macht er sich die schon selber genug. Und tu mir einen Gefallen und warte nicht so lange. Weil so wie es im Moment ist, ist es wirklich nicht schön!“

Der Schwarzhaarige nickte. „Ich gebe mir Mühe.“

Farin lächelte, stand mit einem Ruck vom Sofa auf und zog dann Rod hinter sich her, bevor dieser reagieren konnte.

„Und jetzt gehen wir essen!“

Der Bassist musste jetzt auch schmunzeln. Das war so typisch Farin, immer seinen Willen durchsetzen. Rod war froh, dass er im Moment einen Freund wie Farin an seiner Seite hatte. Weiter konnte er seine Gedanken nicht führen, denn der Blonde unterbrach ihn.

„Hey du grinst ja! Cool, das hab ich ewig nich gesehen bei dir!“ Farin lachte.

„Arsch...“ Jetzt musste auch Rod lachen.

Keine Besserung?

Draußen regnete es. War ja irgendwie klar gewesen. Farin saß in eine Decke gehüllt im Tourbus, schaute raus und verfolgte wie der Regen auf den bereits nassen Asphalt viel. Sie waren grade auf dem Weg nach München zum nächsten Konzert. „Super“, dachte sich der große Blonde. Alle konnten natürlich noch mal einschlafen, nachdem sie um 7 Uhr in Berlin losgefahren waren- nur er natürlich nicht. Der Gitarrist seufzte und versuchte es sich wenigstens halbwegs bequem zu machen, doch kaum bewegte er sich ein Stück, gab Rod, der an seine Schulter gelehnt schlief, grummelnde Laute vorn sich. Resignierend verharrte Farin in seiner Bewegung. Er wollte Rod schließlich nicht aufwecken, der hatte seiner Meinung nach eh viel zu wenig geschlafen. Der Gitarrist hatte schon Mühe gehabt den Chilenen morgens aus dem Bett zu bekommen. Aber immerhin sah der jetzt nich mehr ganz so schlimm aus, als wie Farin ihn am Tag zuvor noch angetroffen hatte. Und mittlerweile hatte der Blonde wirklich die Hoffnung das Rod mit Bela reden würde. Während der Große seinen Gedanken nachging, sah er wieder aus dem Fenster und betrachtete die triste, graue Landschaft- oder besser gesagt den Standstreifen, als er hinter sich eine Stimme wahr nahm, die nach ihm verlangte. Bela.

„Jan?“

„Mhm?

„Bist du wach?“

„Würde ich dir sonst antworten?“

Der Blonde vernahm nur ein seufzen als Antwort. Jetzt war er schon wieder so patzig gewesen obwohl er es gar nicht gewollt hatte. Er war wohl unterbewusst noch ziemlich sauer auf den kleinen Drummer. Als Entschädigung setze der Gitarrist das Gespräch fort.

„Was ist denn?“

„Nix...ich hatte nur gehofft, dass du dich vielleicht doch dazu herhab lassen würdest mit mir zu reden!?“

„Könnte ich mir glatt überlegen.“ Farin musste grinsen. Er war froh, dass Bela ihm gegenüber nicht mehr so verkrampft war, wie noch vor einer Woche.

„Falls du es dir überlegst...wäre es zu viel verlangt, dass du zu mir kommst, dann müssten wir uns nicht über die Lehnen unterhalten. Ich kann da im Gegensatz zu dir nämlich nicht drüber sehen.“

Der Blonde warf einen Blick auf seine linke Schulter, an der Rod immer noch anlehnte und schlief. Er wollte ihn nicht wecken.

„Ich bin halt ne wahre Größe. Aber zu dir kommen gestaltet sich schwierig.“

„Oh.. wäre es denn erdreistet zu fragen ob ich mich zu dir gesellen darf?“

Farin seufzte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es seinem Freund gefallen würde sich über Rod hinweg zu unterhalten.

„Nein, es wäre kein Stück dreist zu fragen.“

„Darf ich mich zu dir gesellen?“

„Wenn du unbedingt möchtest...neben mir ist aber kein Platz mehr für dich, nur um das vorweg zu nehmen.“

„Ich passe noch auf einen Sitz- wirklich!“

„Glaub ich dir sogar, aber zu dritt würde es hier doch verdammt kuschelig werden.“

„Wieso, wer hat denn die Ehre neben dir zu sitzen, wenn nicht ich, wenn ich bitten darf?“

Der Gitarrist seufzte resignierend.

„Rod...“

Farin konnte Bela schlucken hören. Es tat ihm dem Schlagzeuger gegenüber leid, dass zu sagen, aber was hätte er auch machen sollen?!

„Dirk?“

„Mhm?“ Die Stimme des schwarzhaarigen klang jetzt leise und erstickt.

„Die Reihe links von mir ist noch frei...“

Jetzt seufzte Bela. Er wollte doch einfach nur mit Farin reden, wieso musste ausgerechnet jetzt der Bassist neben dem Blonden sitzen?!?

„Ok...ich komme.“

Der Drummer stand auf und setze sich in die Reihe, die auf der anderen Seite des Ganges neben der Reihe Farins war. Bela betrachtete die Beiden. Der Anblick wie Rod an Farin gelehnt schlief, versetze ihm einen Stich. Was würde er dafür geben um mit dem Gitarristen zu tauschen? Allerdings wüsste er genau, dass er nie mit dem Blonden tauschen würde, ganz egal ob er tauschen könnte oder nicht, dafür würde ihm der Mut fehlen.

Farin sah Bela an, wie dieser den Chilenen betrachtete.

„Und was hast du die Woche gemacht?

Der schwarzhaarige sah auf.

„Nix besonderes. Ich war zu Hause und du?“

Farin nickte.

„Ich auch“

„Wann bist du denn heute los gefahren?“

„Ich bin gestern schon gefahren. Hab bei Rod gepennt. Ich wollte eh noch mit dem reden bevor wir wieder auf Tour gehen...und du?“

„Ich bin auch schon gestern gefahren.“

„Ach so.“

Bela nickte.

Der Blonde wollte das Gespräch fortsetzen. Also suchte er nach einem Thema.

„Wie wär’s wenn wir die Setlist schreiben?“

Der Schlagzeuger sah ihn erstaunt an.

„Seit wann interessierst du dich denn für die Setlist?“

„Seit wir zusammen in einer Band spielen...“

„Echt?“

Die Beiden grinsten sich nur an. Normalerweise entstand die Setlist eine Stunde vor dem Konzert oder einfach direkt spontan. Und das wussten sie Beide.

„Ok...“, Bela stand auf, kramte in seinen Sachen herum und zog schließlich einen schon zur Hälfte bekrickelten Zettel und einen etwas in Mitleidenschaft gezogenen Bleistift heraus, „Dann fangen wir mal an!“

Der Größere grinste.

„Wie wäre es wenn wir ganz überraschend mit „Superdrei“ anfangen?“

„Super geile Idee! Muss ich dir lassen, das wird ne echte Sensation!“

Der kleinere nahm den Bleistift und schrieb „Superdrei“ als erstes auf den Zettel.

„Boah so wie du krickelst können wir das nie im Leben lesen wenn die Liste fertig ist!“

„Ach lass mich doch. Ich kann das lesen! Ok, wie wäre es wenn wir danach 10 mal „Wie es geht“ spielen und dann noch 15 mal den „1/2 Lovesong“ und am Ende „Zu Spät“?“

Farin sah den Schlagzeuger überrascht an.

„Was soll das denn jetzt? Dein Selbstmitleid kannste dir auch sparen!“

Bela senkte seinen Blick und doch konnte der Blonde sehen wie sich die grünen Augen mit Tränen füllten.

„Sorry...Ich versteh ja, dass es nicht einfach ist für dich und glaub mir ich finds so wie es ist auch alles andere als toll, das kannste mir glauben, aber das hast du dir selber eingebrockt.“

„Ich weiß...“

Farin wollte grade noch etwas erwidern, als Rod sich langsam regte. Der Bassist blinzelte, öffnete dann kurz die Augen und drückte sich anschließend noch etwas fester an Farin. Bela beobachtete das ganze aufmerksam, erhob sich dann und entschuldigte sich im umdrehen.

„Ich werd dann mal wieder an meinen Platz zurück gehen!“

Der Blonde sah auf. „Dirk.. bleib doch hier!“

„Nee, lass mal...“

Wie so oft in letzter Zeit löste sich ein Seufzen von den Lippen des Gitarristen, der nun seine Aufmerksamkeit Rod spendete. Dieser ließ seinen Kopf noch einen kurzen Moment auf der Schulter des Blonden ruhen, setze sich dann aber unter einem herzhaften Gähnen in seinem Sitz auf und schloss noch einmal kurz die Augen.

„Na, war meine Schulter bequem?“

Als Antwort bekam Farin nur ein verschlafenes Grummeln, welches er einfach als „ja“ deutete. Der Chilene öffnete blinzelnd seine Augen und drehte seinen Kopf langsam Richtung Farin.

„Noch müde?“

„Es geht.“ Mit einer dann doch noch recht müden Bewegung strich Rod sich die Haare aus dem Gesicht. „Wie spät ist es denn?“

„Keine Ahnung...ich schätze mal so gegen neun oder so.“

„Hast du dich grade unterhalten?“

„Warst du schon wach??“

„Nee, ich meine nur im Halbschlaf noch irgendwas mitbekommen zu haben.“

„Ja. Mit Dirk.“

„Achso..“

Die Stille die nun entstand brach Farin erst damit, dass dieser aufstand um sich sein Buch zu holen, in dem er die restliche Busfahrt versank, während Rod an seiner Seite mit seinem Laptop spielte.
 

Angekommen in Frankfurt verzogen sich dann alle auf ihre Zimmer, um vor dem Konzert noch einmal zur Ruhe zu kommen.

Erst beim Soundcheck sahen die drei sich wieder und vor allem sahen sie sich seit relativ langem mal wieder zu dritt. Gezwungener Maßen. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt. Einzig Farin versuchte die Spannung etwas zu lösen, was aber reichlich misslang und er so auch bald genervt war und nichts mehr sagte. Der Blonde nahm sich allerdings vor, noch vor dem Konzert mit Bela zu reden. Denn so würde es die reinste Qual für alle Beteiligten und auch die Fans werden, das war ihm klar. Farin wollte seine Beiden Bandkollegen wenigstens so weit haben, dass sie sich auf der Bühne nicht nur anschwiegen oder das sie wenigstens mit ihm reden würden.

Als die drei fertig waren verzog sich Rod sehr schnell. Er wollte nicht länger hier bleiben, das alles hatte ihn gequält, so lief er schnellen Schrittes von der Bühne und verzog sich in seine Garderobe.

Bela wollte Rod das gleich tun, wurde allerdings von Farin abgefangen.

„Hey Bela. Wart mal!“

„Was denn?“ der Drummer drehte sich um, machte aber keine Anstalten länger stehen zu bleiben.

„Dirk! Jetzt bleib doch mal stehen!“ Der Blonde lief mit großen Schritten auf den kleineren zu und fasste ihn am Arm.

„Was willst du denn?“

Farin seufzte. Er wusste, dass er Bela mit diesem Thema nervte.

„Lass mich raten: ich soll mit Rod reden?“

Der Gitarrist lag mit seiner Vermutung richtig, die Stimme des Schwarzhaarigen klang in der Tat genervt.

„Ja, sollst du.“

„Hast du mal daran gedacht, dass das nicht ganz einfach für mich ist?“

„Ich weiß. Aber wenn das Konzert gleich so wird wie grade der Soundcheck können wir einpacken. Das will doch niemand sehen.“

„Und was stellst du dir vor? Dass Rod und ich auf einmal Freudestrahlend auf der Bühne zusammen tanzen? Mensch, Jan, das ist nicht so einfach! Ich hab Rod verletzt. Und ich weiß nicht mal ob er überhaupt irgendwann wieder mit mir reden wird.“

„Was bringt es dann, wenn du das Gespräch die ganze Zeit vor dir herschiebst? Wenn Rod wirklich nie mehr mit dir reden sollte, dann können wir eh alles vergessen! Aber warum sollte er? Er liebt dich, kapierst du das nicht?“

Farin wusste, dass Bela traurig war und das sie bei diesem Gespräch nicht zu einem Ergebnis kommen würden. Zumindest würde Bela sich das nicht eingestehen. Vielleicht würde er doch mit dem Chilenen reden, auch wenn er ihm das nicht sagen würde.

„Doch, das kapiere ich. Aber das ist es doch gerade. Wenn er mich nicht lieben würde, wäre es ja gar nicht so schlimm gewesen. Aber so. Ich weiß nich was ich machen würde, wenn ich mich in so nen Arsch verlieben würde...“ Belas Stimme klang erstickt und er kämpfte mit den Tränen. Das hatte Farin gar nicht beabsichtigt und so versuchte er nun die richtigen Worte zu finden.

„Dirk, hör mir mal zu. Du hast einen Fehler gemacht, ja. Und ja, er war auch schwerwiegend, ja. Aber deswegen bist du doch kein Unmensch. Und ich habe seit dem das alles passiert ist genug mit Rod geredet um zu wissen, dass er dich noch immer liebt. Und nicht nur das... Er ist halt total unsicher, was dich betrifft. Deswegen musst du auch auf ihn zu kommen. Aber das hast du jetzt nicht von mir gehört, okay?“

Bela sah Farin etwas verwundert an.

„Meinst du..?“

Der Große unterbrach ihn.

„Du weißt schon was ich meine. Und falls du dich wirklich nicht dazu durchringen kannst mit Rod zu reden, dann tu mir den Gefallen und rede wenigstens auf der Bühne mit mir!“

Mit den Worten wandte sich der Gitarrist ab und ging Backstage. Er hoffte wirklich, dass Bela sich ein Herz fassen würde und das Gespräch mit Rodrigo suchte.

Versöhnung?

So, hier ist das letzte kapitel. (ok, es folgt noch nen kurzer Epilog)

Lang lang hats gedauert, aber jetzt ist es beendet.

Irgendwie bin ich traurig, dass es fertig ist. *schnief*

ich möchte mich einfach mal bei allen, die irgendwann mal Kommis geschrieben haben bedanken und widme denen deswegen das Kapitel. Das sind: Sweetbee, Lena_Jones, alexa_gonzalez, tab-talatawie, Amok-Neko-sensei und ChinoGonzalez
 

Würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr am Ende alle nocheinmal kommentiert, weil mich schon interessiert, wie es euch gefallen hat.
 

So und jetzt viel Spaß beim Lesen!!
 

Lg Klaine

----------------------------------------------------------------------
 

Rod lehnte an einer Wand, vor dem Eingang zur Bühne. Auf der für die Fans rechten Seite natürlich, wie immer. Aber er bezweifelte, dass das Konzert werden würde wie immer. In 10 Minuten würden sie auf die Bühne gehen, auf die Bühne müssen. Wenn der Bassist darüber nachdachte hatte er Angst vor diesem Konzert, Angst davor, wie es laufen würde, ob die Fans etwas bemerken würden. Und vor allem Angst vor irgendwelchen Anspielungen, wie sie es bei den Ärzten nun einmal immer gab. Er musste sich zusammenreißen. Niemand durfte etwas merken, wenn seine beiden Kollegen mal wieder auf der Bühne rumfrotzelten. Er musste seine Gefühle einfach verbergen. Also eigentlich nichts anderes als die 13 Jahre davor auch, dachte er sich. Rod konnte die Fans schon hören, sie fingen an die Ärzte zu fordern. „Wir wolln die Ärzte sehn...!“, wollt ihr das wirklich?!?, fragte sich Rod nur. Er schaute auf die Uhr. Noch 5 Minuten. Er wollte sich grade fragen, warum er eigentlich jetzt schon hier war, als das wer anders für ihn übernahm.

„Hey Rod, wieso bist du denn schon hier?“

Bela. Bela B. Bela B. Felsenheimer. Dirk. Felse. Herr Graf. Jetzt! Hier! Rod schreckte hoch. Wieso musste Bela denn ausgerechnet heute von seiner Seite auf die Bühne laufen?? Warum war er bloß nicht länger in seiner Garderobe geblieben. Da war doch was.. Ach ja, er hatte es nicht mehr alleine dort ausgehalten und wollte sich ablenken. Aber doch nicht so! Aber statt dem Drummer eine Antwort zu geben drückte er nur ein schüchternes „Hi Bela...“ heraus und ließ seinen Blick auf die Schuhe sinken.

Bela schluckte. Sollte er es jetzt wirklich wagen? Aber alles andere wäre nur noch peinlicher geworden. Also ging der kleinere langsam auf den Chilenen zu. Jetzt oder nie. Er hatte Angst, dass Rod ihn wegstieß oder auslachte oder noch schlimmer, anfing zu weinen.

„Wie geht’s dir?“ Der Schlagzeuger schluckte noch einmal. Bitte, bitte jetzt nicht überreagieren...!

Rod sah auf. Sein Blick streifte kurz den Belas. Obwohl der Augenblick nur so kurz gewesen war, konnte er Zweifel und Unsicherheit in den grünen Augen erkennen, aber bestimmt nichts böswilliges. Warum sollte er auch was böses wollen, fragte sich der Chilene. Er musste an das Gespräch mit Farin erinnern. „Rod, Bela liebt dich...“ hatte er gesagt. Ja, warum sollte Bela ihm etwas böses wollen? Schließlich bereute der Drummer ja alles, sagte zumindest Farin. Zweifel hatte Rod schon. Und schließlich hatte er auch Grund dazu, nach all dem was Bela ihm angetan hatte.

„Ganz gut...und dir?“

Die Antwort kam zögerlich und Bela hätte die Hintergründe nicht kennen müssen, um zu sagen, dass es gelogen war. Rod sah schlecht aus. Mitgenommen. Ausgelaugt und erschöpft. Und dazu noch verzweifelt. Und wer war schuld daran? Er natürlich.

„Auch ganz okay.“ Auch diese Antwort war zweifelsfrei gelogen. Bela ging es alles andere als gut. Und das wusste er auch. Er hasste es den Bassisten so zu sehen. Und das wegen ihm.

Er seufzte und schaute auf Rod, der wieder auf den Boden blickte. Er musste es jetzt wagen.

„Ich..“, er biss sich auf die Unterlippe. Wie würde Rod reagieren?, „Ich wollt noch mal mit dir reden...“

Rod brauchte nicht aufzuschauen um zu sagen, dass Bela nervös war. Der Klang seiner Stimmer verriet einiges über seinen Zustand. Dann sah der Chilene aber doch auf. Direkt in Belas Augen, er blieb aber stumm, was hätte er auch sagen sollen?

Der Drummer erwiderte den Blick. Wie oft hatte er sich schon in diesen wunderschönen, dunkelbraunen, ja fast schwarzen Augen verloren? Es musste einfach klappen.

„Rod.. ich weiß ja nicht, wie du über alles denkst. Aber ich liebe dich... und ich wäre auch gerne mit dir zusammen.“ Der Drummer musste sich räuspern, es schien ihm, als würde seine Stimme gleich versagen. Etwas leiser fügte er hinzu „ich kann verstehen, wenn du das nicht möchtest, ich kann auch verstehen, wenn du mich nicht mehr liebst.“ Seine Stimme war nun kaum mehr ein flüstern. „Du kannst das ruhig sagen, es ist schließlich meine Schuld. Ich.. es tut mir so leid was ich da gemacht hab. Ich wollte dich nie so sehr verletzen. Ich wollte nicht, dass du so leidest. Aber bitte sag mir einfach wie du das siehst. Wenn du... wenn du keine Beziehung willst.. wir können auch Freunde bleiben.. ich mein, wenn du mir das verzeihen kannst. Ich weiß, dass das alles verdammt schwer für dich war. Aber bitte denk daran, ich liebe dich wirklich!“

Die Beiden hatten sich die ganze Zeit in die Augen geblickt. Bela in die tiefen, dunkelbraunen, Rod in die klaren, grünen. Und der Bassist konnte sehen, dass Bela es ernst meinte. Aber was sollte er jetzt sagen? Die Worte des Schlagzeugers hatten ihn berührt. Sie waren so offen und ehrlich gewesen. Gleichzeitig taten sie aber auch weh. Rod merkte, wie seine Augen wässerig wurden. Er konnte nichts sagen. Er konnte einfach nicht. Er wusste, dass es seinem Freund gegenüber nicht fair war, denn schließlich war es bestimmt nicht einfach gewesen zu ihm zu kommen und ihm erneut seine Liebe zu gestehen. Aber er konnte nicht.

„Rodrigo? Sag einfach... ich... ich werde deine Entscheidung akzeptieren. Egal was ist.“

Der Größere konnte nicht mehr hinsehen. Er spürte, wie sich langsam eine heiße Träne den Weg über seine Wange suchte.

„Du.. bitte.. du sollst nicht weinen. Nicht wegen mir. Ich bin es nicht wert. Bitte. Rod!? Bitte...“ Sollte er es wagen? Ja er sollte...Bela ging noch einen Schritt auf seinen Bandkollegen, so dass die Beiden noch gut 20 Zentimeter trennten. Vorsichtig legte der Drummer seine rechte Hand an Rods Wange, strich mit dem Daumen die Träne weg, die mittlerweile fast am Kinn des Chilenen angelangt war und legte dann vorsichtig und auch nur für einen ganz kurzen Moment die Lippen auf die seines Gegenübers, löste sich dann wieder und strich mit der Hand langsam an Rods Wange herunter, dann über die Schulter und den Arm, bis er sie wieder zurück zog.

„Überleg es dir? Ja? Du kannst immer zu mir kommen... egal wann.“ Der Schlagzeuger war sich schrecklich unsicher, wie das jetzt auf Rod gewirkt hatte. Er hatte nicht reagiert. Gar nicht. Aber er wirkte auch nicht abweisend. Er stellte fest, dass die Augen des Bassist im Vergleich zu ihrem letzen Gespräch weich waren. Nicht kühl und abweisend. Er seufzte. Wenn sein Bandkollege doch nur irgendetwas sagen würde. Aber sie sahen sich nur beide in die Augen. Bela bemerkte wieder, wie schön Rod war. Er liebte die tiefen Augen, dass sanftmütige Gesicht und die schwarzen Haare, die seinem Bassisten manchmal in Strähnen im Gesicht hingen und dann mit einer eleganten Bewegung weggestrichen wurden. Er sah aber auch, wozu er beigetragen hatte. Unter den so schönen Augen lagen tiefe, dunkle Ringe, die Wangen waren eingefallen und die Haare hatten an jeglichem Glanz verloren. Und trotzdem war Rod für Bela immer noch wunderschön.

Während der Drummer Rod eingehend betrachtete, liefen die Gedanken des Chilenen wild durcheinander. Er musste jetzt etwas sagen. Bela hatte ihn geküsst, nur kurz, aber ehrlich. Er hatte Angst. Er hatte Angst ob der Schlagzeuger es wirklich ernst meinen würde. Aber was hätte das sonst alles für einen Sinn gehabt? Wieder musste er an das Gespräch mit Farin denken. Er hatte ihn gefragt, ob er mit Bela zusammen sein wollte und er hatte mit „ja“ geantwortet. Es war eine ehrlich Antwort gewesen. Jetzt lag es an ihm, dass auch dem Drummer zu sagen. Aber er hatte wirklich Angst. Angst vor erneuter Enttäuschung. Aber er musste einfach etwas sagen. Das spürte er.

„Dirk ich... ich liebe dich auch. Und ich möchte auch mit dir zusammen sein, aber ich hab echt Angst, dass ich das nicht schaffe, dass ich das nicht aushalte, dass ich immer an das denken muss, was gewesen ist...“

Bela schluckte. Hatte Rodrigo gerade wirklich gesagt, er wolle mit ihm zusammen sein? Er legte die Hände auf Rods Hüften, zog ihn ein wenig zu sich heran und legte erneut seine Lippen auf die des Bassisten, ließ aber wieder so schnell wie zuvor von ihm ab, zumal dieser wieder nicht reagierte.

„Das wirst du schon schaffen. Ich helfe dir dabei, das bin ich dir schuldig. Wir schaffen das zusammen.“ Die Stimme des Schlagzeugers klang weich und einfühlsam und das beruhigte Rod das Richtige gemacht zu haben. Bela ließ seine Hände wieder sinken und trat einen Schritt zurück. „Komm, wir müssen gleiche auf die Bühne.“

Der Chilene sah den Drummer an und stieß sich von der Wand ab, an der er immer noch lehnte. „Hey Dirk. Warte mal.“ Und schon hatte Rod seine Hände um Belas Mitte gelegt, ihn zu sich heran gezogen und seine Lippen auf die des Kleineren gelegt. Dieser Kuss war sehr viel intensiver, als die beiden flüchtigen Berührungen zuvor und das nicht nur, weil sich diesmal beide daran beteiligten. Bela war zwar etwas perplex, weil er damit nicht gerechnet hatte, entspannte sich dann aber, legte die Arme um seinen Freund und genoss den Kuss. Rods Lippen waren erstaunlich weich und warm. Nach einiger Zeit drückte der Bassist den Drummer dann weg und grinste ihn an. „Meinst du Jan merkt was?“

Bela lächelte zurück. „Der merkt doch eh immer alles...“

„Haste recht...!“

„Du Rod, ich geh mal rüber zu Farin, sonst ist das doch ein bischen verdächtig.“ Etwas leiser setze er nach, „Wir reden nachher noch mal, ja?“

Rod nickte. Und Bela war froh. Froh darüber, dass Rod ihm verziehen hatte. Froh darüber, dass er seine Gefühle immer noch erwiderte. Und vor allem war er froh gewesen, als er Rod in die Augen gesehen hatte. Sie hatten wieder geglänzt. Und das seit langem, und nicht, weil ihm Tränen in den Augen gestanden hatten, nein, sondern weil er glücklich gewesen war. Zumindest für den Moment. Was weiter passierte konnte und mochte Bela nicht sagen. Das Konzert würde wohl doch nicht so schlimm werden, wie er es sich vorgestellt hatte.
 

Im Gegenteil. Das Konzert lief sogar richtig gut. Die Fans bemerkten überhaupt gar nichts, denn selbst Rod war für seine Verhältnisse gesprächig. Der einzige der irgendetwas merkte, war Farin. Spätestens beim Rockrendez-vous wusste dieser bescheit. War aber auch nicht schwer zu merken. Als Belas Stimme durch die Halle klang, musste Farin grinsen.
 

„Farin, ich muss dir was beichten

und das eigentlich seit 11 Jahrn

Farin, ich will dich doch nicht

ich will mich mit Rodrigo paarn

Ich hoff du bist nicht sauer

Denn ich muss sagen, Rod hat echt mehr power

Und dein Arsch ist wirklich.. sehr viel rauer!“
 

„Dein Geständnis trifft mich wie ein Donnerschlag

ich habe wohl gemerkt, dass du Rodrigo magst

In meiner Fantasie

tummeltet ihr euch nackt wie Griechen der Mythologie

er aß Brei aus deinem Nabel

und irgendwie

gefiel dieser Gedanke mir noch nie

was für eine Tragödiiiiii-e!“
 

So ging es eine Zeit lang weiter, bis Rod in seiner Strophe noch kund gab, auch auf Bela zu stehen. Außer den 3 Herren auf der Bühne bemerkte niemand den doch etwas ernsten Hintergrund. Als Rod dann „Dinge von denen“ zum Besten gab, verzogen sich Bela und Farin hinter die Bühne.

„Ihr habt geredet, Dirk?“

„Tz... reden. Wer tut denn so was? Wenn du wüsstest.“

„Ist klar. Was hat er denn gesagt?“

„Er hat gar nichts gesagt, er hat gestöhnt.. hörte sich aber an wie ‚Dirk!’“

„Ja nee, ist klar...“

„Wenn du wüsstest wie schnell Rod werden kann...“

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“

Auf die Frage grinste der Kleinere nur.

„Komm wir müssen wieder auf die Bühne! Wir können Rod ja nich ewig alleine lassen.“

Farin schüttelte leicht seinen Kopf. Wie konnte Bela immer nur gleich so pervers sein? Na ja er war ja selber nicht besser. Aber der Blonde war froh, dass das Verhältnis in der Band wieder stimmte und Bela sich füür seine Verhältnisse wieder normal verhielt. Auch wenn seine Bandkollegen nun allem Anschein nach ein Paar waren, was er schon ein bischen komisch fand, er würde sich aber dran gewöhnen. Schon wieder schüttelte er den Kopf. Als Rod zu den Ärzten kam, hatte er wirklich nicht damit gerechnet, dass sich das alles einmal so entwickeln würde. Mit diesem Gedanken trottete er Bela hinterher auf die Bühne. Das Konzert verlief noch wirklich gut. Nach knapp 3 Stunden verließen sie dann unter riesigem Beifall die Bühne.
 

Backstage griff Bela nach Rods Hand. Dieser schaute ihn erst etwas erstaunt an, genoss dann aber die Wärme, die sein Drummer ausstrahlte. Die Beiden ließen sich nebeneinander auf ein Sofa fallen. Farin setzte sich ihnen gegenüber auf einen Sessel.

„So Jungs, jetzt erzählt mal.“

Bela schüttelte den Kopf. „Da gibt’s nichts zu erzählen.“, bei seinen Worten sah er Rod an, der aber mit den Gedanken wo anders zu sein schien. Aber er lächelte glücklich. Und auch seine Augen strahlten. Das reichte dem Schlagzeuger.

Der Blonde lachte.

„Was gibt’s da zu lachen?“ Warf Bela ihm an den Kopf.

„Eigentlich gar nichts... Nur.. diese Vorstellung. Du und Rod.“ Farin lächelte. Er freute sich für seine Freunde. Er freute sich, beide wieder glücklich zu sehen. Insbesondere Rod. Der hatte es aber auch verdient, nachdem, was er durchgemacht hatte.

„Ich geh dann mal ins Hotel. Wir sehn uns morgen, ich wünsch euch ne gute Nacht“ Er setze dieses zweideutige Grinsen auf und schaute dann zu Rod, der von all dem nichts mitzubekommen schien und immer noch träumte. Der Blonde wedelte mit der Hand vor den Augen des Chilenen rum, der leicht aufschreckte. „Was denn?“

„Du brauchst nicht mehr träumen, Rod. Dein Traum sitzt neben dir!“

„Idiot!“ Die beiden grinsten sich an. Dann wandte Farin sich ab und machte sich auf in sein Hotelzimmer. Er würde wohl noch duschen und dann ein bischen lesen.
 

Bela sah Rod an. „Und was machen wir heute Abend?“

„Mhm.. wir wollten noch reden, oder?“

Der Drummer nickte zustimmend. „Bei mir oder bei dir?“

Rod blinzelte den kleineren an „Äh... was verstehst du unter reden?“

„Ich dachte, es wäre vielleicht besser, wenn wir ungestört sind.“

Der Bassist nickte.

„Vielleicht sollten wir zu dir, bei mir ist nicht so ordentlich.“

Bela grinste schief.

„Okay.. Ich will aber vorher noch duschen.“

„Okay. Ich komm dann, sagen wir in ner Stunde, zu dir, okay?“

„Mhm..“

Der Schlagzeuger stand auf, zog Rod zu sich hoch, legte seine Hände an dessen Hüften und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, was der Chilene mit einem verliebten Lächeln quittierte.
 

Fast pünktlich klopfte Bela an Rods Zimmertür, die auch nach kurzem Warten sofort geöffnet wurde. Der Schlagzeuger musste schlucken, schließlich stand Rod nur mit einer enganliegenden, schwarzen Shorts und einem auch relativ eng anliegendem „the Rod“ T-Shirt bekleidet, vor ihm. „Willst du nicht reinkommen?“

„Doch, sicher.“ Etwas schüchtern betrat der Drummer das Zimmer. Rod schloss sie Tür hinter ihnen, setzte sich aufs Bett und lehnte sich am Kopfende mit dem Rücken gegen die Wand. Bela stand etwas verloren im Zimmer und fragte sich, was er hier eigentlich grade machte. Der Bassist klopfte mit der Hand neben sich und verdeutlichte seinem Freund mit dieser Geste sich neben ihn zu setzen. Der Kleinere folgte der Aufforderung und ließ sich neben dem Chilenen nieder. Die Beiden sprachen einige Zeit über alles was passiert war und mussten des öfteren mit den Tränen kämpfen. Sie sprachen aber auch darüber, wie sie sich ihre Beziehung vorstellten. Beide schworen sich, dass sie es ernst meinten. Aber vorerst sollte trotzdem nur Farin von der ganzen Sache wissen. So verstrich die Zeit, ohne, dass sie es gemerkt hätten, bis Rod dann herzhaft gähnte, im Bett etwas, aber nur ein kleines bischen, herunter rutschte und an Bela Brust gelehnt, mit nun geschlossenen Augen, liegen blieb.

Der Drummer strich seinem Freund durch die schwarzen Haare und legte einen Arm um ihn. „Müde?“

„Mhm.. ich glaub ich will jetzt schlafen.“

„Okay.. dann geh ich mal wieder zu mir.“

Rod hob etwas empört einen Kopf, legte dann aber entschlossen seine Arme um Bela und zog ihn an sich. „Du bleibst schön hier. Du bist nämlich bequem und warm. Außerdem liebe ich dich!“

Bela musste grinsen. „Okay, aber dann gib mir wenigstens die Chance mich auszuziehen!“

Rod ließ ein gleichgültiges Brummen von sich hören, als er sich aufrichtete, Bela losließ und ihm völlig unbeeindruckt eine Frage stellte. „Du schläfst nackt?“

„Nee, aber ich wollte nicht in Jeans und Pulli übernachten.“

„Dachte schon...“

Während Bela sich von den besagten Kleidungsstücken erleichterte, zog Rod sein T-Shirt aus. Er hatte nur einen kleinen, wirklich nur einen kleinen Moment überlegt, ob er es nicht lassen sollte, sich dann aber gesagt, dass er immer nur in Shorts schlief und sein Drummer sich wohl oder übel daran gewöhnen musste.

Als Bela sich ihm wieder zuwand, hob dieser, nachdem er sich gefangen hatte, eine Augenbraue. „Du aber, oder wie?“

„Guck nicht so, ich schlaf immer nur in Shorts!“

Bela schluckte heftig. Hatte Rod etwa vor ihn um jeglichen Schlaf zu bringen? Er fragte sich ernsthaft, ob der Bassist nicht merkte, dass er grade ziemlich geil aussah.

„Willst du mich jetzt noch länger anstarren oder kommst du mit ins Bett?“

„Äh sorry.. ich komme.“ Und schon lag Bela neben Rod, der ihn auch sogleich wieder umarmte, seinen Kopf auf seine Brust legte und sich an ihn kuschelte. Rod war glücklich. Das war alles, was er sich je gewünscht hatte, seit er zu Depp Jones und später zu den Ärzten gekommen war. Er ließ noch ein wohliges Seufzen von sich hören, schmatzte dann einmal und viel dann schon in friedlichen Schlaf. Schließlich waren die letzen Wochen für ihn alles andere als erholsam gewesen.

Bela hingegen konnte nicht so schnell einschlafen. Nicht, dass er unzufrieden gewesen wäre, im Gegenteil. Er konnte sein Glück noch nicht fassen, dass Rod ihm sogar so weit verziehen hatte, dass er jetzt mit diesem zusammen war. Aber die Frage warum er es sich, und vor allem Rod, so schwer gemacht hätte drängte sich ihm immer wieder auf. Und er musste sich eingestehen, dass er den Bassisten sehr gut nachvollziehen konnte, wenn dieser sagte, dass er Angst habe, ihre Beziehung nicht richtig führen zu können. Bela vergrub sein Gesicht in Rods schwarzen Haaren, atmete tief ein und schloss die Auge. Er würde ihm helfen. Und er würde ihm alle Angst nehmen. Sie würden es schaffen, zu zweit. Zusammen. Da war er sich sicher.

Epilog

So, hier der Epilog. Wie gesagt nur ganz kurz. und wohl (leider) auch das endgültige Ende.

Und das widme ich denen, die fast alle oder zumindest sehr viele Kapitel kommentiert haben!
 

Sweetbee: DANKEDANKEDANKE!! *verneig*

alex_Chan: Danke für die Vorfreude auf jedes Kapitel :-)*knuddel*

alexa_gonzalez: danke für konstruktive Kritik!! Und die damit verbrachte Zeit!!

chino_gonzalez: danke für die wirklich lieben Kommis!!
 

und auch an alle anderen noch einmal DANKE!
 

Achtung: Kitsch!
 

LG Klaine

-----------------------------------
 

Bela saß auf der Bettkante und betrachtete Rod, wie er immer noch friedlich schlief. Der Drummer musste sich eingestehen, dass er so verdammt süß aussah. Sollte er ihn jetzt wirklich wecken? Bela traute sich fast gar nicht, dieses ausgeglichene und ruhige aus diesem Augenblick zu vertreiben. Das alles, weil er Frühstück mit hochgebracht hatte? Okay, es war auch schon relativ spät und er hätte seinen Freund eh bald wecken müssen, weil sie ja in die nächste Stadt fuhren, aber Rod hatte in letzter Zeit wohl eh nicht viel geschlafen. Der Schlagzeuger haderte noch einen kurzen Moment, strich Rod dann aber vorsichtig durch die Haare und über die Wange und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Der Chilene zuckte erst kurz leicht zusammen, als er aber registrierte was diese Berührungen zu bedeuten hatten zauberte das ein Lächeln auf seine Lippen. Langsam öffnete Rod seine Augen und sah Belas weichen, verliebten Blick auf sich gerichtet. „Na du? Gut geschlafen?“

Der Bassist schloss noch einmal kurz die Lider, nickte leicht, atmete einmal tief aus und wieder ein, setzte sich dann langsam auf und öffnete die Augen. „So gut wie lange nicht mehr.“

Bela lächelte. Sein Freund war noch um einiges süßer, wenn er so verschlafen war. „Ich hab uns Frühstück gemacht.“

Rod blinzelte. „Du.. danke! Aber das hättest du nicht machen müssen.“

Der Drummer setzte sich neben den Chilenen aufs Bett und legt einen Arm um ihn. „Ich war aber schon auf und du hast noch geschlafen. Ich wollte dich nicht wecken. Und außerdem..“, Bela legte eine Redepause ein und küsste Rod auf die Wange, „...liebe ich dich. Und ich hab noch ne Menge bei dir gut zu machen.“

Der Chilene strich dem Schlagzeuger durch die schwarz gefärbten Haare und sah ihm in die Augen.

„Dirk!?! Sag nicht immer, dass du etwas gut zumachen hättest. Wir sollten Vergangenes vergangen lassen. Ich liebe dich. Und du mich. Das zählt, mehr nicht.“

Bela seufzte, wurde aber von Rod stillgestellt, der seine Lippen auf die des Drummers legte. Die Beiden versanken in einen tiefen, innigen Kuss und genossen ihre Liebe zueinander.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (29)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DesertRose
2015-01-24T01:25:09+00:00 24.01.2015 02:25
OK, ich les gerade erst mal die 2. Seite aber jetzt schon sicher eine der besten FFs auf animexx.
Grüssli*
Von: abgemeldet
2008-05-12T18:05:11+00:00 12.05.2008 20:05
bela ist ein arsch O___________o
das hätte ich nie von ihm gedacht *heulz*
richtig gemein armer leiner rod >< und dann nutz er farin auch noch aus O___o ich hoffe bela wird unglücklich sterben O___o ne spaß aba...*heul* wieso sagt er rod nicht einfach was er fühlt?? das wäre doch so viel einfacher ><
*heul* nur idioten inna band xDD
gut geschireben^^
greeze herzzehn
Von:  Eustass_Chino
2006-10-17T17:24:10+00:00 17.10.2006 19:24
HeyHo.
Is einfach geil geworden. Is einer schöner Schluß. Allgemein eine super Story, schon weil Rod ma ne Hauptrolle hatte ;) ;)
Ick hioffe bald wieder was von dir lesen zu können^^ ^^
Von:  Alex_Fischer
2006-10-17T16:52:50+00:00 17.10.2006 18:52
*schnüff**heul* ein schönes ende wirklich schön gemacht, nur schade das es jetz zu ende ist *traurig sei* der abschied fällt immer schwer *sturzbachtränen heul*
aber echt spitze wars *knuddel*
Von:  Eustass_Chino
2006-10-13T18:37:35+00:00 13.10.2006 20:37
Uuui bin ick gespannt ob noch geredet wird.
Dann leg dich ma ins Zeugg.
Wenn Mexx nich immer so lange zum Laden bräuchte^^ ^^
Von:  Alex_Fischer
2006-10-13T18:32:50+00:00 13.10.2006 20:32
geil *_* hat zwar lange gedauert aber es hat sich gelohnt XD ^^
auf jedenfall möcht ich jetz wissen ob Bela mit Rod redet *hoff*
also ^^ du weisst was du zu tun hast ^^
Von:  -bee-
2006-09-28T15:24:30+00:00 28.09.2006 17:24
ahhh.. ja, hab ich gelesen! schreib ebenso schnell weiter! ich will die 10!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

lg das bee
Von:  Eustass_Chino
2006-09-17T18:21:54+00:00 17.09.2006 20:21
WaiWai
wieder ein schönes Kappi
Ach mein Armer rod
Wieder schnell weiter machen^^ ^^
Von:  Alex_Fischer
2006-09-17T18:07:48+00:00 17.09.2006 20:07
*_* geiiiiiiiiil
*schluchz* armer rod ......
Von: abgemeldet
2006-09-10T17:18:35+00:00 10.09.2006 19:18
niiiiedlich...
es ist soo toll *hüpf*
hoffentlich wird alles gut ^^
es ist alles gaaaanz traurig!!
also, wieder mal sehr schön, ist dir sehr gut gelungen...ich mag nur diese ganz langen Kapitel nich ^^
ist aber wirklich toll, super, klasse, WEITER! ^^
*knuffz*


Zurück