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A Dark Love

~Bloody Romantic~
von

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Ein endloser Traum

Es war mal wieder eine dieser Nächte, die ich besonders hasste. Glaubt bitte nicht, ich hätte Probleme mit der Dunkelheit oder mit dieser von vielen Poeten als melancholische Einsamkeit bezeichneten Nacht. Nein, im Moment wurde ich nur von dem Gefühl der Ungewissheit erdrückt. Es war dieses schleichende Gefühl, welches sich nach und nach immer weiter in der Magengegend ausbreitete und du eigentlich immer das Gefühl hast, du müsstest jede kleinste Bewegung bemerken, immer bereit sein, um etwas zu tun. Und gerade diese Art von Anspannung schien mich im Moment einfach nicht loszulassen.

Seufzend fing ich wieder an meine Kaffeetasse zu umklammern. Das schien in den letzten Wochen zu einer nervösen Angewohnheit von mir geworden zu sein. Nervös zu sein und dann auch noch Kaffee zu trinken. Ich glaube, ich hatte schon vielen Freunden mit diesem Verhalten den letzten Nerv geraubt. Aber ich konnte es nicht verhindern. Ich, Katharine Samantha Blackwood, Wirtschaftsprüferin einer angesehenen Software-Firma, wurde vor genau drei Wochen und vier Tagen zu einem Vampir-Junkie. Ich weiß, es hört sich mehr als verrückt an. Immerhin gibt es ja keine Vampire, aber das denkt auch nur ihr. Vampire gibt es nämlich wirklich. Wie drücken sich immer die Leute aus, die sich Science Fiction Filme ansehen? "Sie leben unter uns." Ich weiß, es ist ein recht seltsamer Vergleich, aber es stimmt wirklich. Sie leben unter uns - die Vampire. Aber denkt bitte nicht, Vampire wären schreckliche Gruselgestalten, die sich vor Kreuzen und Sonnenlicht fürchten und eine bleiche Hautfarbe hätten. Denn das ist überhaupt nicht der Fall! Im Gegenteil, sie sehen aus wie ganz normale Menschen, sie arbeiten in ganz normalen Berufen und eigentlich sind sie von uns überhaupt nicht zu unterscheiden. Doch gibt es einen Unterschied, ein winzig kleines Detail, was sie von Normalsterblichen unterscheidet. Vampire schaffen es, sich viel gewählter auszudrücken, ihre Haltung strahlt immer eine gewisse Art von Aristokratie aus. Ich glaube, über die vielen Jahre hinweg haben Vampire ihre schlechten Angewohnheiten abgelegt, die sie als Menschen einst besaßen. Oder es war einfach nur Image; oder könnt ihr euch einen Kaugummi-kauenden und eine Bierflasche in der Hand haltenden Vampir vorstellen? Eher nicht... aber wie dem auch sei, nur durch diesen einen Punkt unterscheiden sich die Vampire von den Menschen. Nun fragt ihr euch sicher, was ein Vampir-Junkie ist. Auch das ist recht einfach zu erklären. Sicherlich weiß jeder, was ein Drogenabhängiger ist und wie sehr er darunter leidet, wenn er auf Entzug ist. Auch ich bin so ein Abhängiger. Nur nehme ich keine Drogen, dafür brauche ich aber den Schmerz, den ein Vampir einem zufügt, wenn er das Blut von einem Menschen aussaugt. Ich brauche aber das Gefühl eines besonderen Schmerzes. Es muss dieser sein, kurz bevor das Leben einen Körper verlässt. Wenn der verzweifelte Versuch des Willen beginnt, nach dem Leben zu greifen, die lebensnotwendigen Atemzüge zu tun und die ganze Kraft dafür verwendet wird, dass das Herz kräftig schlägt. Ihr könnt mich meinetwegen verrückt nennen oder auch lebensmüde, aber ich brauche dieses Gefühl. Ich brauche das, seit ich Larva begegnet bin. Nun, zugegeben, Larva ist ein recht seltsam klingender Name für einen Vampir. Aber das ist auch nur sein Pseudonym. Ich glaube, andere kennen ihn auch unter den Namen Dark, aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

Larva... Der Vampir, der mich nach Schmerz gieren lässt, ohne den ich nicht mehr leben kann. Aber ist es wirklich der Schmerz, den ich brauche oder ist es die Zuneigung des Mannes, der manchmal zu mir kommt, um seinen Durst und sein Verlangen zu stillen? Das sind Fragen, auf die ich keine Antwort weiß. Im Moment weiß ich allerdings nur eines. Ich brauch ihn jetzt. Den Biss, den Schmerz, das zu stillende Verlangen. Nur warum war er nicht hier?

Plötzlich spürte ich Arme um meine Taille. Ich musste mich nicht mehr umdrehen, ich wusste auch so, wer endlich zu mir gekommen war. Nur ein kleines Lächeln zog über meine Lippen. Ich legte meinen Kopf leicht nach hinten an seine Schultern, schloss meine Augen und gab mich ihm nun völlig hin...

Das erste Treffen

Ich weiß nicht mehr genau, wann ich ihn das erste mal traf. Langsam scheine ich wirklich mein Leben vor dem ersten Biss zu vergessen. Es ist zwar nur ein schleichender Vorgang, aber er macht sich nun bemerkbar. Zuerst vergisst du nur kleine, unwichtige Dinge, wie das Gericht, das du vorgestern gegessen hattest oder welche Sachen du getragen hattest. Aber mit der Zeit fängt das Gedächtnis an, alle Dinge als unwichtig zu erachten. Es will eigentlich nur noch eines: den nächsten Biss.

Aber was ich noch sehr genau weiß, ist, dass ein kalter Abend war. Ich ging die leicht verschneite Straße entlang. Der Himmel war sternenklar und die Luft somit eiskalt. Aber mich störte das nicht. Ich brauchte endlich mal wieder einen freien Kopf. Die Arbeit stresste mich wieder einmal, ich rannte von einem Kundentermin zum nächsten und konnte es doch niemanden recht machen. Aber was soll´s? Langsam gewöhnt man sich auch daran, dass Bosse nun einmal nie etwas als Richtig erachten können, solange es nicht von ihnen selber ist.

Seufzend blickte ich in den Himmel hinauf. Ich konnte nur noch den schwachen Schweif einer Sternschnuppe erkennen. Sollte etwa heute mein Glückstag sein? Ich musste unwillkürlich grinsen. Ich machte mir nie Gedanken darum, ob ich heute Glück haben könnte oder nicht. Schließlich war Glück keine definierbare Größe. Man konnte es nicht fassen und auch sonst nicht ausdrücken, also warum sollte man auch an solche Dinge glauben? Als Wirtschaftsprüferin verliert man irgendwann das Gefühl für solche Rührseeligkeiten. Es zählen nur noch feste Beweise, die man irgendwo auf einem Blatt Papier finden konnte. Der Rest, der nicht in irgendeiner Weise greifbar war, wurde nicht anerkannt, da er nicht real war. Aber solche Gedanken machte ich mir schon lange nicht mehr. In erster Linie war ich froh, endlich das hellerleuchtete Schild des Clubs zu sehen, zu dem ich heute eingeladen worden war. Warum gerade ich so eine Einladung bekam, wusste ich selber nicht. Immerhin verbrachte ich die gesamte Zeit meines Lebens damit zu Arbeiten. Na gut, manchmal musste ich auch etwas essen oder schlafen, aber ansonsten hatte ich nicht viel, was ich als Hobby bezeichnen konnte. Ich war aber auch so im großen und ganzen mit meinem Leben zufrieden. Oder sollte man lieber sagen, ich wusste nicht, was ich sonst noch tun könnte, außer zu arbeiten? Es klingt langweilig, ich weiß, aber ich hatte nie all zu große Ambitionen, mich mit anderen zu treffen, auf Partys zu gehen oder irgendetwas anderes zu unternehmen. Ich war noch nie richtig gesellig. Dies fing schon in meiner Kindheit an und zog sich auch über das Highschool-Alter hinaus. Aber ich konnte damit leben, und das ist schließlich auch das wichtigste. Das dachte ich zumindest früher...

Nachdem ich die Tür des Clubs öffnete, dröhnte mir sofort laute Musik entgegen. Es war schrecklich. Die Luft in diesem Raum versprach stickig und warm zu sein. Seufzend überlegte ich noch einmal, ob ich mir das wirklich antun wollte. Aber ich ging doch in diesen Laden hinein. Fragt mich bitte nicht warum, aber aus irgendeinem Grund konnte ich einfach nicht zurück. Es war fast so, als ob ich von diesem Club angezogen worden war. Es gab einfach kein zurück mehr - nirgendwo hin.

Kurz versuchte ich, einen Überblick über den Laden zu erhaschen. Aber eigentlich war dies völlig unmöglich, da der Raum total abgedunkelt war und nur die Disco-Beleuchtung manchmal für ein wenig Licht sorgte. Ich öffnete langsam die Knöpfe meines Mantels und ging dabei in die Richtung einer Tür, die in der Einladung vermerkt war. Die Tür wirkte nicht besonders eindrucksvoll und es befand sich auch nur ein kleines Schild an dieser mit dem Vermerk "Privat". Nun gut, wurde ich eben zu etwas eingeladen, von dem ich nicht wusste, dass es das gab. Aber was soll es? Man kann im Leben nur dazu lernen. Und lernen sollte ich noch eine ganze Menge, wie ich später herausfand.

Aber was sollte mich nun eigentlich groß erwarten? Wohl irgendeine private Feier von irgendwelchen Geschäftskunden, die ich schon längst vergessen hatte und vor denen ich dann die ganze Zeit wieder die Geschäftsfrau spielen konnte. Konnten diese Möchtegern-Manager nicht wenigstens einmal in ihren Leben privaten von beruflichen unterscheiden? Manchmal war es doch echt grauenvoll. Ich öffnete nun diese fast schon für mich verdammte Tür und stand einfach nur noch versteinert da. Sollte wirklich, was ich hier nun sah, die Realität sein? Es war einfach zu fantastisch, einfach zu unglaubwürdig, um es in einfachen Sätzen beschreiben zu können, was sich nun vor mir bot. Das menschliche Auge konnte dieses Bild fast nicht fassen, geschweige den von dem Gehirn. Allein für eine wage Beschreibung fehlen mir die Worte und ich weiß jetzt schon, dass ich niemals auch nur annähernd etwas derart schönes, aber auch grausames, was mir hier geboten wurde, darlegen könnte. Ich hatte bis jetzt mit niemanden darüber gesprochen. Warum auch? Ich kann mir kaum vorstellen, dass mir das jemand glauben könnte. Aber vielleicht gibt es da draußen ja doch ein paar Menschen, die meine Geschichte für wahr halten könnten. Oder zumindest verstehen, warum ich nun so lebe und warum es nicht anders ging.

Von dem Türrahmen aus, an dem ich stand, konnte ich den ganzen Raum überblicken. Auf dem Boden lagen dicke, weiche, aber auch sehr teure Teppiche. Es waren solche, bei denen man sich am liebsten auf den Boden gelegt hätte und sich an den Teppich gekuschelt hätte. Sie waren in einem einladenden dunklen weinrot. Die selbe Farbe hatte auch die Vorhänge und seltsamerweise auch das Licht, das von den Lampen strahlte, die in der Ecke standen. Aber etwas anderes fesselte meinen Blick. In diesem Raum, in dem ich nun stand, waren noch zwei andere Personen. Ein Mann, der halbnackt auf dem Bett lag und dessen Augen geschlossen waren, und noch ein weiterer Mann, der leicht über ihn gebeugt auf dem Bett kniete. Es war nicht einfach nur die Tatsache, dass ein Mann über den anderen gebeugt war, meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Nein, es lag daran, das eine Person blutete... am Hals. Es waren nur sehr winzige Löcher, aber aus diesen floss das Blut, als wollte es nicht aufhören zu fließen, als wäre es nur dickflüssiges, rotes Wasser. Aber es konnte kein Wasser sein. Denn jetzt erst fiel mir auf, wie blass doch dieser Mann war, wie leblos er doch auf dem Bett lag. Grauen erfasste mich, und auch Ekel. Der schwere Geruch, der in der Luft lag, schien mir den Atem zu nehmen. Es wurde immer stickiger, alles schien mich zu erdrücken. Der Raum, in dem ich mich befand, begann sich langsam zu drehen. Das Rauschen in meinen Ohren wurde immer lauter. Ich konnte mich nirgends festhalten, obwohl ich einen Schritt zurückmachte. Ein dumpfes Gefühl kroch meinen Magen hoch. Die Übelkeit wurde immer schlimmer, der Raum drehte immer schneller. Und plötzlich wurde es still...
 

Ich erwachte mit einem merkwürdigen Geschmack im Mund. Woher kam nur dieses metallische Gefühl? Und der Geruch... es war Blut! Bei diesem Gedanken riss ich förmlich meine Augen auf. Aber ich konnte noch nicht klar erkennen. Beugte sich nicht eine männliche Person über mich? Was sagte sie nur?

"Ich verstehe sie nicht.", kam in gebrochenen Worten aus meinem Mund. Warum konnte ich nicht richtig reden? Ich schloss noch einmal meine Augen und versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Nur langsam kam wieder das Bild in mein Gedächtnis zurück, was ich sah, als ich den Raum betrat. Ein Mann, über ihm ein weiterer Mann. Blut am Hals. Viel Blut. Zuviel.

Wieder riss ich meine Augen auf und starrte die Person an, die die ganze etwas zu mir sagte. Im selben Augenblick wurde auch das Dröhnen in meinen Ohren leiser. Ich konnte wieder hören! Ich sah zu dem Mann über mir auf. Seine Haare fielen ihm strähnig ins Gesicht. Die Gesichtszüge waren ebenmäßig, es wirkte fast wie das Gesicht einer antiken Statue. Das Gefühl von Leben fehlte in diesen Augen. Ich neigte leicht den Kopf und sah den muskulösen Hals und die breiten Schultern. Wieder blickte ich in das Gesicht des Mannes und plötzlich leuchteten diese Augen. Sahen diese vorhin nicht noch anders aus? Woher kam plötzlich dieses Funkeln und diese Kraft?

Ich spürte, wie sich zwei Arme um meinen Körper schlossen und mich langsam hochhoben. Es schien, als ob dieser Mann nur eine Feder hochgehoben hätte aber keine Frau! Es geschah alles so mühelos, so einfach. Sobald ich auf seinen Armen war, begann sich die Welt erneut zu drehen. Ein leises Stöhnen entrannte meiner Kehle und ich schloss wieder die Augen. Benommen lehnte ich meinen Kopf gegen die Brust, an die ich gedrückt wurde. Es fühlte sich warm an, so wohltuend warm. Es tat so schrecklich gut. Selbst mein Körper schien sich wieder zu entspannen, sich dem Gefühl völlig hinzugeben. Ich konnte mich dagegen nicht wehren, und die Dunkelheit holte mich wieder ein. Und ich schlief.
 

Es schien schon längst morgen zu sein, denn wärmende Lichtstrahlen drangen durch das Fenster auf das Bett, auf dem ich lag. Schwerfällig öffnete ich meine Augen und blinzelte dem Licht entgegen. Wie spät war es? Ich drehte meinen Kopf leicht und sah wieder das Gesicht des Mannes, wie schon zuvor. Er schien immer bei mir zu sein, wann auch immer ich aufwachte. Ich öffnete leicht meine Lippen um etwas zu sagen, aber der Unbekannte schüttelte nur leicht seinen Kopf und lächelte mich mit einem recht sanften Lächeln an.

"Sagen Sie nichts.", flüsterte er. Seine Stimme klang so verdammt anziehend. Ich schaute ihn nur einen Moment lang verwirrt an. Und als schien er meine Gedanken lesen zu können, sagte er:

"Sie können mich Larva nennen. Ich bin hier unter diesen Namen bekannt. Sollten Sie einmal woanders sein, dann könnte es auch vorkommen, dass man mich nur unter den Namen Dark kennt."

Ein warmes Lachen erfasste seinen Körper und es schien mich zu berühren. Wie konnte nur ein fremder Mann solch eine Wirkung, so eine Faszination auf mich ausüben? Ich wusste es nicht, wie so vieles.

Leicht richtete ich mich auf, wandte dabei den Blick nicht von ihm ab.

"Wo bin ich?", fragte ich leise, während ich bemerkte, in welchen Bett ich lag. Wieder erklang sein warmes Lachen.

"Entschuldige, ich vergaß es Ihnen zu erklären."

Ich hörte ihm nicht mehr richtig zu, sondern blickte auf das Bett. Irgendetwas fühlte sich seltsam unter meiner Hand an. Es war warm, zu warm, beinahe heiß. Langsam hob ich meine Hand an und wusste sogleich, warum sich alles so seltsam anfühlte. An meiner Hand klebte rotes, noch warmes Blut. Meine Augen weiteten sich, als ich Larva schockiert anstarrte. Seine Stimme klang fast spöttisch in meinen Ohren.

"Willkommen, in einem nie endenden Traum..."

Sehnsucht?

Genauso wie langsam meine Erinnerungen zu verschwinden scheinen, fangen auch langsam meine Gefühle an zu erlöschen. Es gab bis jetzt keinen einzigsten Tag, an dem ich nicht nach einem bestimmten Gefühl verlangt hätte. Wie ich schon einmal sagte, ich verhalte mich wie ein Abhängiger. Ich bin ein Abhängiger. Doch bevor ich zu dieser Erkenntnis kam, vergingen viele Stunde des Nachdenkens und des Leidens. Ich konnte mir am Anfang nicht eingestehen, dass ich den Überlebenskampf brauchte, dass ich Larva brauchte. Warum auch? Ich kam bis jetzt alleine klar. Ich brauchte einfach niemanden in meiner Nähe. Alleine kam ich sehr gut zurecht, um nicht zu sagen, ich war gerne allein. Viele denken ja, dass niemand allein sein kann, aber ich habe mich an die Einsamkeit gewöhnt. Ab einen gewissen Punkt macht es eben nichts mehr aus, ob du nun niemanden hast, oder nicht. Es ist einfach egal...

Nur eine gewisse Person lies mich spüren, dass ich mir dies alles nur einredete, dass ich eigentlich überhaupt nicht allein sein wollte. Ich wollte in den Arm genommen werden, ich wollte mich einfach nur mal fallen lassen, ich wollte geliebt und gebraucht werden. Doch bevor ich zu dieser Einsicht kam, verlief alles ganz anders, als ich das eigentlich wollte.

Doch ich sollte erst einmal davon erzählen, wie das erste Treffen verlief, was eigentlich passierte.
 

“Wie meinen Sie das, einen nie endenden Traum?” Meine Stimme schien sich fast zu überschlagen. Noch nie klang sie so hysterisch, wie in diesem Moment. Sollte ich in die Fänge eines Verrückten geraten sein?, schoss es mir nur durch den Kopf. Ich starrte wieder auf meine Hand. Das Blut schien langsam an dieser zu trocknen, denn meine Haut spannte bereits, als ich eine Faust mit dieser bildete. Nur zögernd hob ich meinen Kopf an und starrte in das Gesicht des Mannes, der mich fast schon mit einem spöttischen Lächeln ansah. Mit geschmeidigen Bewegungen und fast keinem einzigen Laut stand er von dem Bett auf und stellte sich mir genau gegenüber. So konnte ich nun nicht mehr die Tür im Auge behalten, der einzigste Ausweg, der Rettung versprach. Verdammt! “So, wie ich es gesagt hatte!”, ertönte plötzlich seine warme Stimme. Ich hatte vollkommen vergessen, dass ich ihm eine Frage gestellte hatte und blickte in nun mit großen Augen in sein Gesicht. Er schien zu ahnen, was ich meinte, deshalb setzte er in einem ruhigen Ton noch einmal an: “Sie können selber entscheiden, wie der Traum für Sie sein wird.” Ich konnte mir nicht helfen, aber warum hatte ich in diesem Moment nur das Gefühl, dass fast schon Wärme in seiner Stimme lag. Ein beruhigendes Gefühl. Etwas, das nach mir rief und ständig sagte, dass ich nur meine Augen schließen musste und mich fallen lassen kann. Woher kam das nur? Ich schüttelte leicht meinen Kopf, um dieses Gefühl los zu werden, als Larva weitersprach. “Lernen Sie die Freuden der absoluten Hingabe und Leidenschaft kennen... oder die, der nie endenden Schmerzen und Qualen. Himmel oder Hölle - entscheiden Sie selber!” Mit einem Lachen, bei dem sich alles in mir zusammenzog, verließ er wieder das Zimmer. Eine Gänsehaut kroch meinen Rücken hinab, und sie versprach alles andere als etwas angenehmes. Gott, ich musste so schnell wie möglich wieder hier raus!

Mit noch leicht zitternden Beinen stand ich langsam von dem Bett auf und lies meinen Blick durch den Raum schweifen. Es sah alles noch genauso aus. Nichts hatte sich verändert. Gar nichts. Oder doch? Wie von einem Puzzlebild hatte ich nur Bruchstücke von Bildern in meiner Erinnerung. War nicht etwas erschreckendes passiert, als ich diesen Raum hier betrat? Wieder hob ich meine Hand und blickte auf das Blut. War das meines oder...? Grauen und Entsetzen packte mich plötzlich, als eine Erinnerung aufflackerte. Die zwei Männer. Das große Bett. Rotes Blut an seinem Hals. Jetzt an meiner Hand. Ein Zittern durchlief meinen Körper. Ich verzog das Gesicht. Ich konnte in diesem Moment nur noch schreien, während ich langsam auf die Knie sank. Was sollte ich nur tun? Es war doch alles so unreal, so unwirklich! Energisch schüttelte ich meinen Kopf. Ich musste diese Gedanken loswerden, damit ich endlich von hier verschwinden konnte. Tief durchatmend stand ich von dem Boden wieder auf, ohne auf das Blut an meiner Hand zu achten. Zuerst musste ich von hier verschwinden, dann zurück nach Hause und dort sofort unter die Dusche. Einfach die letzten Stunden wegwaschen.
 

Wie ich eigentlich zurück nach Hause kam, vermag ich im Moment nicht zu sagen. Wenn ich heute noch daran zurückdenke, bin ich selber erstaunt, dass ich es geschafft hatte. Meine Gedanken überschlugen sich damals immer wieder, sie schienen die ganze Zeit sich im Kreis zu drehen. Aber ich schaffte es tatsächlich nach Hause.

Die nächsten Tage verliefen erschreckender Weise ziemlich ruhig. Nichts schien darauf zu deuten, was in dieser Nacht passiert war. Doch langsam fügten sich meine Erinnerungen zu einem Gesamtbild zusammen. Dennoch konnte ich nicht beschreiben, was ich gesehen hatte. Irgendwie hatte ich unbändige Angst es auszusprechen - zu glauben, dass es Vampire wirklich gab! War es nicht sogar absurd? Vielleicht sollte ich mal zu einem Psychiater gehen. Er hätte garantiert seinen Spaß an mir.

Jedenfalls passierte in dem Moment, in dem ich eigentlich langsam wieder alles unter Kontrolle zu haben glaubte, etwas recht verblüffendes.
 

Es war genau fünf Tage, nach dem ich aus diesem Club wieder herauskam an einem sonnigen Morgen. Nachdem ich ein kurzes Frühstück bei mir genossen hatte, was man eigentlich nicht Frühstück nennen durfte, da es nur aus zwei Tassen Kaffe bestand, wollte ich mich auf den Weg zur Arbeit machen. Dieser Weg, er war eigentlich sehr unangenehm. Zwei Stunde musste ich mit der Straßenbahn fahren, um an mein Ziel zu kommen. Dazu kam, dass, egal zu welcher Tageszeit, die Bahn immer total überfüllt ist. Man wurde zusammengedrückt wie in einer kleinen Dose. Ihr kennt doch den Vergleich mit den Ölsardinen in einer Büchse? Genauso fühlte es sich immer an, wenn ich zu meiner Arbeit wollte. Ich nahm also richtig enthusiastisch meine Tasche in die Hand und öffnete meine Wohnungstür. Wie angewurzelt blieb ich stehen. Direkt vor mir stand der Mann, den ich in dem Zimmer des Clubs sah. Larva!

Verdammt, war es doch kein Traum, den ich hatte? War etwa alles Realität? Das konnte doch nicht sein...

Als er seine Hand hob, wich ich dieser erschrocken aus. Doch seltsamer Weise wollte er mir nichts tun, mich nicht bedrohen, nein! Er legte fast schon zärtlich seine Hand an meine Wange und betrachtete eingehend mein Gesicht. Ich konnte dabei nicht erkennen, was hinter diesen Augen vor sich ging. Sie schienen jeden Zentimeter meines Gesichtes in sich aufnehmen zu wollen. Seine Augen streichelten förmlich mein Gesicht. Ich musste leicht aufkeuchen, als sich etwas anderes in seinem Blick erkennen konnte. Es war schwierig zu beschreiben, was ich sah, aber es kam einer Sehnsucht gleich. Verspürte er Sehnsucht? Aber wenn ja, nach was? Konnte ein Vampir überhaupt etwas verspüren? Ich wusste es nicht. Ich sah nur diesen Mann vor mir, der mir vor ein paar Tagen eine riesige Angst einjagte.

Langsam machte er einen Schritt auf mich zu. Ich konnte plötzlich seinen Atem direkt auf meiner Wange spüren, seine Wärme auf meiner Haut fühlen. Moment, Wärme? Warum fühlte ich seine Körperwärme? Ich dachte immer, Vampire wären kalte Wesen! Hat sich denn alles verändert, von dem ich annahm, das es stimmte?

Wieder machte er einen Schritt auf mich zu. Ich konnte schon fast seinen Körper an dem meinen spüren. Verdammt, was sollte das? Ich hielt den Atem an und ging leicht zurück. Wieder ein Schritt von ihm. Was sollte dieses Spiel? Wollte er etwa, das ich zurück in die Wohnung ging? Doch bevor ich zu dieser Erkenntnis kam, war es schon zu spät. Ich stand bereits im Flur, während Larva die Tür hinter sich mit einem kräftigen Hieb zuschlug. Täuschte ich mich, oder war an dem Schloss für kurze Zeit ein kurzer Lichtblitz zu erkennen? Ich wandte den Kopf von ihm ab und ging rückwärts in das Wohnzimmer. Ich erschrak leicht, als ich die Wand hinter mir spürte. In dieser ganzen Zeit schien Larva nicht den Blick von mir nehmen zu wollen.

“Was willst du?”, fragte ich doch recht laut. Wow, hatte mich etwa der Mut gepackt? Oder war es eher vermessene Dummheit. Mit unglaublicher Langsamkeit kam der Vampir näher, immer näher. Mein Herz schien einen Aussetzer zu haben. Doch was ich jetzt zu hören bekommen sollte, sollte meinem Herzen erst recht einen Aussetzer machen lassen. Wenn das so weiterging, würde ich wegen Herzversagen in dem Alter sterben. Wunderbare Aussichten, findet ihr nicht?

Wieder hob er seine Hand an. Doch diesmal legte Larva diese nicht an meine Wange, sondern an die Wand, an der ich lehnte. Sein Gesicht war dem meinen sehr nah, verdammt nah! Doch seine Stimme, sie war wie warmer, flüssiger Honig. Süß, fast schon so süß, dass sie ungenießbar war.

“Dich...”, flüsterte er fast schon in meinen Mund hinein, als seine Lippen plötzlich auf meinen lagen...
 

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Hmm, okay, soweit von mir an dieser Stelle! Es wurde Zeit, das ich mal weiterschreibe...

*nickt*

Bitte verzeiht, wenn irgendwelche Stellen dabei sind, die sich eigentlich wiedersprechen. Doch nach fast 4 Monaten ist mir die Grundidee völlig entfallen und ich beginne hier die Geschichte mit meinen neuen Ideen... falls etwas falsch sein sollte, dann sagt es mir! ^^

Nun gut, so wie sich die Story bisher entwickelt, wird es wohl bald zu einer kleinen Bettszene kommen... aber abwarten!

*zwinkert*

Kommis sind sehr gerne gesehen!!



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  BLVCKMORAL
2007-07-15T20:28:27+00:00 15.07.2007 22:28
Wuaaahhhh!
Ist die toll!
Das ist super tollig *o*
*nicht mehr aufhören kan 'von zu schwärmen*
Die Story ist so super ><!
Und du kannst so tollig schreiben *o*
ach ist die FF toll *-*
ich freu mich schon total auf die nächsten Kapitel **-**
bitte schreib schnell weiter!
Von:  Kath_J_Aqua
2007-06-02T18:16:05+00:00 02.06.2007 20:16
voll geil!!!mir fällt nix anderddes ein als voll geil!!mch weiter ich lese es gernbe!!!!!
Von:  psychopat
2007-03-23T15:35:17+00:00 23.03.2007 16:35
bitte schnell das nächste kapitel^^ schreib mir bitte ne ens wenns weitergeht okay?^^
Von: abgemeldet
2007-02-06T17:26:45+00:00 06.02.2007 18:26
mein Gott wenn du so weiter machst dreh ich noch durch*hyperventilir*!!!
Von: abgemeldet
2007-02-06T17:18:06+00:00 06.02.2007 18:18
Das ist der Hammer!!! genau nach meinem geschmack *gg*!!!
Von: abgemeldet
2006-12-04T09:07:54+00:00 04.12.2006 10:07
*große Augen hab*
*zurücklehn und augen zu mach*
Wow...tolle Story.
So eine Begnung mit Larva hätte ich auch gerne mal...
Dan aber soll er bitte wie Dante aussehen...^^
Total schön geschrieben, keine Wiederholungen und
auch sehr flüssig.
Wirklich toll!!!
Bei Weiterhgang bitte eine ENS an deinen
Hund!!^^ *wuff*
Von:  Amrei
2006-11-12T16:11:58+00:00 12.11.2006 17:11
~wow~
wirklich klasse!
ich bin schon wierklich auf das nächste kapitel gespannt und würde mich riesig freuen, wenn ich eine ens bekommenkönnte, wenn das nächste kapitel on geht!!!

lg
koharu
Von: abgemeldet
2006-11-06T15:22:15+00:00 06.11.2006 16:22
woah bitte mach weiter!!
Die FF is so hammer spannend! Respekt
Bloss schnell weiter^^
Von:  Alaiya
2006-08-18T19:13:44+00:00 18.08.2006 21:13
Auch ich muss sagen, man merk das da Stellen angehaucht sind...
Blckwood=> Blöackwood Farm von Ann Rice...
Der Stil erinnert mich sehr an die Sookie Stackhouse Romane und Larva ist dann wohl eindeutig Vampire Princess Miyu...
Die Idee der Vamps im Tageslicht is denke ich mal IwtV und VPM...

Naja... Aber die Geschichte gefällt mir tortzdem gut...
Ach ja... Und die ankündigung einer Bettszene auch xD *Bettszenen liebt*

Naja... Also in anbetrachtung, dass ich Vamps liebe, die inspirirenden Bücher liebe finde ich die Story toll...

Aber wieso hast du auf 2 Kapitel + Prolog mehr Comments als ich auf 4 Kapitel mit Saint and Dark? *heul*
Von: abgemeldet
2006-07-30T10:30:47+00:00 30.07.2006 12:30
Hallihallo
Menno schreib doch endlich weiter *esschongarnimmererwartenkann*
Wenn als nächstes wirklich ein Adultchapter kommt, kannst du mir das dann bittebitte schicken? *umguck* ich hoff des kriegt jetz keiner von der Animexxcrew mit^^


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