Liebe auf Abwegen von Slashy_Miku-chan (Harry x Severus ; Draco x Lucius) ================================================================================ Kapitel 31: Anklage ------------------- 27. Kapitel – Anklage Am nächsten Morgen standen alle relativ früh auf, da sie sich ja fertig machen mussten, bevor sie nach Hogwarts zurückreisten. Sie vermieden es demonstrativ in die Zeitung zu blicken, denn sie wussten eh schon, was dort drinnen geschrieben stand. Zumindest Severus, Alan, Lucius und Draco; die anderen hatten von ihrem Streit ja nichts mitbekommen, was sie eigentlich gar nicht erst zu wissen brauchten. Demnach was in der Zeitung stand, würden sie aber bestimmt den Grund für die Offenbarungen erfahren wollen… Und so kam es dann auch. Draco verabschiedete sich noch herzlich und ein wenig wehmütig von Lucius und flohte dann allein in Severus Privaträume. Kurz darauf kamen dort auch Alan und Severus mit Yann an und wenig später natürlich die restliche Meute, wenn auch sehr aufgeregt. Mit großen Augen schauten die vier Jungs Draco an und löcherten ihn mit Fragen, die er seufzend beantwortete. Geschockt blickten sie drein, als sie erfuhren, was alles in ihrer Abwesenheit passiert war. „Aber stimmt das denn, was die Kimmkorn geschrieben hat?“, fragte Neville mit großen Augen an sie gerichtet. „Was meinst du denn? Ich hab den Tagespropheten ja noch nicht gelesen, das wollt ich mir nicht antun.“, beichtete Draco und sah ihn fragend an. „Na, dass ihr ihr geschrieben haben sollt, dass ihr gegen ihre Bitte zusammenbleibt!“, erklärte er ihnen zögernd und schaute abwartend zu ihnen. „Ja… Damit wir es nicht ewig verstecken müssen und es eh rauskommt. Wäre nur zusätzlicher Stress bevor es dann rausgekommen wäre. So haben wir es lieber eher hinter uns als sonst.“, sagte Draco. „Kann ich… den Artikel lesen?“, fragte er dann noch unsicher. Sofort wurde ihm die Zeitung gereicht und er wurde nur abwartend und neugierig bedacht. Der Artikel über sie beide war auf der Titelseite und ihr Brief war anscheinend abfotografiert und als Bild benutzt. Die Überschrift war fett gedruckt: Malfoy-Inzest Wie Sie, meine Damen und Herren, wollte ich, Rita Kimmkorn, es auch erst nicht wahrhaben, doch dieser Brief bestätigt uns allen, was ich vermutete: Lucius Malfoy begeht mit seinem Sohn Draco Lucius Malfoy ein unverschämtes Verbrechen, dem Einhalt geboten werden sollte! Die Zauberwelt hat in der letzten Zeit ja einige Tabus gebrochen und Homosexualität ist auch anerkannt worden. Wäre alles nicht so fatal, würde es keine familiäre Verbindung sein. Ich hatte in einem Gespräch mit Mr. Malfoy abgesprochen, dass er es unterlassen müsse, was er mir versichert hatte, doch sich nicht daran hielt. Gerade von einer reinblütigen Familie hätte man mehr erwartet, denn diese Affäre schafft wohl für alle Reinblüter eine Schmach, die sie nie vergessen werden. Man sollte sich schon seinem Rang entsprechend verhalten! Wie mit diesem Fall verfahren wird, ist noch nicht ganz klar, aber das Ministerium diskutiert bereits heftig darüber. Außerdem steht in Frage, ob Mr. Malfoy damit noch im Stande gesehen wird, der Zaubereiminister zu bleiben. Über weitere Neuigkeiten setzen wir sie natürlich gerne in Kenntnis. Rita Kimmkorn Draco zitterte leicht als er zu Ende gelesen hatte. Er wollte es sich nicht einreden, doch jetzt wo er den Artikel gelesen hatte, bekam er doch Angst um ihre Liebe. Würden sie es wagen und sie trennen? Scheu blickte er seine Freunde an, die ihm nur mitleidige Blicke zuwarfen. Was sollten sie auch tun? Ihm sagen, dass alles gut werden würde? Das konnten sie wahrlich nicht… Sicher nicht, denn anlügen wollten sie ihn nicht, auch nicht irgendwelche Hoffnungen wecken. Blaise trat nur zu ihm und umarmte ihn fest. „Wir kriegen das schon hin! Wir halten zu dir, egal was passiert und was die Leute dazu sagen.“, flüsterte er ihm ins Ohr und streichelte ihm über den Kopf. Draco nickte nur dankbar und raffte sich dann auf. „Wir sollten uns langsam aufmachen. Wir sollten zuerst in die Große Halle, oder? Und dann haben wir Verwandlung.“, lenkte Draco schnell zu einem anderen Thema. Es war ihm doch etwas peinlich. „Ja, aber was machen wir mit unseren Kindern?“, fragte Alan und zeigte auf Yann und Jason. „Hm… Am besten wir fragen mal Madame Pomfrey, ob sie auf sie aufpassen kann, solange wir Unterricht haben. So machten sie sich in die Krankenstation auf und suchten nach der Krankenschwester; fanden taten sie nur Rodolphus. Verwundert sahen sie ihn und fragten, was er denn hier machte. „Na ja… Wisst ihr… Mit Bellatrix ist es ja schon lange inoffiziell aus und ich… hab mich halt wieder verliebt!“, murmelte er ein wenig unbeholfen vor sich hin. Als dann Madame Pomfrey aus ihrem Hinterzimmer auftauchte und er seinen Kopf ruckartig hob, sie anhimmelnd ansah, wussten sie Bescheid, auf wen er ein Auge geworfen hatte. Diese lächelte nur verschmitzt und widmete sich dann den Neuankömmlingen. „Was ist los? Geht es einem von euch nicht…“, wollte sie Auskunft bekommen als sie in Dracos Gesicht blickte. Sie hatte den Artikel in der Zeitung natürlich auch gelesen. „Draco… Geht es dir nicht gut?“, wollte sie von ihm wissen. „Doch… Noch!“, erwiderte er. Ob es so blieb, würde sich noch zeigen. „Oh, okay. Und was ist dann euer Problem?“, hakte sie nach. Wieso waren sie sonst so vollzählig hier versammelt. „Naja… Wir wollten fragen, ob sie nicht auf unsere Kinder aufpassen könnten? Solange wir zum Unterricht müssen!“, fing Harry an und schaute sie flehend an. „Hm… Von mir aus gerne, allerdings werde ich nicht immer so viel Glück haben wie heute und keine Patienten versorgen. Dann müsst ihr euch jemand Anderes suchen.“, erklärte sie. Sie hatte dabei jedoch nicht an Rodolphus gedacht, da sie es für verständlich hielt, dass er davon nicht sehr begeistert wäre. Doch hatte dieser zugehört und mischte sich ins Gespräch mit ein. „Ich könnte das doch übernehmen. Ich hab zurzeit doch sonst nicht viel bis gar nichts zu tun. Und für euch tu ich es doch gerne.“, sagte er lächelnd. Also war dies schon einmal beschlossene Sache. „Okay, vielleicht finden wir ja eine andere Lösung, aber bis dahin ist es doch gut so.“, beschloss Alan und damit war für ihn die Sache erledigt. Nach dem Abschied Alans von seinem lieben Yann und Nevilles und Blaise‘ von Jason, machten sie sich allesamt auf den Weg zur Großen Halle. Immer wieder wurde ihnen, speziell Draco, Blicke zugeworfen. Einige wenige waren einfach nur neugierig, doch die meisten waren bösartig, ablehnend und verständnislos. Die Schüler kamen jedoch nicht an ihn heran, da seine Freunde sich wie eine undurchdringliche Mauer um ihn herum gesellten. In der Halle angekommen, wurde es bei ihrem Eintreten augenblicklich mucksmäuschenstill und man hätte die berühmt berüchtigte Stecknadel fallen gehört. Etwas ungemütlich gingen sie zu ihrem Platz und setzten sich stillschweigend hin, Draco immerwährend mit dem Gesicht nach unten blickend. Die Slytherins sagten nichts, sie standen ja immer füreinander ein und zeigten sich immer als Ganzes, doch Rufe aus den anderen Häusern wurden laut, insbesondere aus Gryffindor. Seamus und auch Ron und Hermine versuchten sie zu beruhigen, was Alan ihnen hoch anrechnete, doch einige ließen es sich nicht nehmen und kamen auf sie zu. Sofort war der gesamte Tisch Slytherin auf und stellte sich lauernd in Angriffshaltung, wenn es denn sein musste. Der drohende Mopp bestand aus 4 Gryffindors, Dean, Ginny, Cormac und Lavender; Parvati wollte sie zwar zurückhalten, doch wehrte Lavender den Arm nur ab. Auch Seamus griff nach Deans Hand, doch der schubste ihn weg, dass er unsanft gegen den Tisch prallte. Traurig schaute er zu seinem Freund und senkte den Kopf. „Du! Wie kann man nur mit seinem Vater zusammen sein? Von Moral und Manieren hast du noch nie etwas gehört, oder was? Du bist total widerlich!“, keifte Dean mit gerümpfter Nase und schaute von oben auf ihn herab. Ginny und Lavender pflichteten ihm bei und sahen ebenso drein. „Du gehörst weggesperrt!“, fauchte nun auch Cormac. Draco auf seinem Platz sank immer mehr in sich zusammen, was auch Severus unruhig bemerkte und schon fast auf dem Sprung war, als ihn McGonagall aufhielt. „Warte, die Jungs müssen das alleine regeln! Du kannst nicht immer alles mit deiner Autorität unterbinden. Hab Vertrauen!“, sprach sie ihm zu, wodurch er sich wieder ein bisschen entspannte und in den Stuhl zurückfallenließ. „Ihr wagt es, Draco dermaßen zu beschimpfen?! Ihr habt doch keine Ahnung, was es heißt, wahre Liebe zu spüren! Denkt ihr, ihm und seinem Vater fällt es leicht, damit umzugehen? Sicher nicht, aber wie sollen sie es ändern? Es. Geht. Nicht.“, redete Blaise auf sie ein. Er war sichtlich sauer. „Dann muss man halt per Zauber irgendeinen Vergessenszauber auf sie legen, damit sie nicht mehr wissen, dass sie ineinander… verliebt sind!“, schlug Ginny vor und das vorletzte Wort spie sie regelrecht aus. „Sag mal tickt es bei dir noch ganz richtig?! Denkst du so einfach wäre es dann getan? Es ist kein Gedanke, der sie zueinander führt, sondern die Gefühle! Die kann man nicht so einfach vergessen! Und außerdem: Wie würdest du dich verhalten, wenn Dean dein Bruder wäre? Könntest du denn dann deine Empfindungen für ihn unterbinden und so tun als wäre nichts? Glaub‘ mir, Draco hat es lange genug versucht, aber es hat ihn fast kaputt gemacht!“, regte sich nun auch Alan auf. „Das ist was anderes…“, schmollte Ginny da sie keine andere Entgegnung mehr wusste. Ihr war jetzt klar geworden, wie Draco fühlte und ihr würde es wahrlich nicht anders gehen… Dean und Cormac wollten schon wieder einen Angriff starten, doch Ginny zog an ihren Ärmeln und schüttelte ihren Kopf. „Lasst sie… Ich kannst… irgendwie verstehen, wenn auch nicht ganz akzeptieren. Aber es würde jedem so gehen.“, sah sie nun ein und schaute die Leute vor ihnen vorsichtig an. Auf dessen Gesichtern schien pure Erleichterung zu stehen, dass sie es verstanden hatte und Lavender schien auch darüber nachgedacht zu haben und nickte. „Vielleicht hast du recht…“, flüsterte Cormac an Ginny gewandt und ging wie sie zu ihren Plätzen zurück. Nur Dean schaute sie noch feindselig an. „Das ist keine Entschuldigung! Es ist einfach nur unnatürlich! Und dann noch… dein Vater! Wenn es deine Mutter oder Tante oder sonst wer wäre…“, empörte er sich und sofort seine Augen weit aufriss. Er hatte geredet ohne Nachzudenken. Das war gar nicht gut… „Was soll das denn heißen? Bist du etwa nur dagegen, weil er schwul ist?“, fragte nun Seamus aus dem Hintergrund, der wie alle anderen das Gespräch mit verfolgt hatten. Da Dean sich nun eh nicht mehr rausreden konnte, konfrontierte er ihn mit der harten Wahrheit. „Ja, hast du ein Problem damit? Ist doch klar, dass mich das ekelt. Zwei Männer, das ist doch nicht normal!“, schrie er in seine Richtung und sah dabei auch Neville und Blaise feindselig an. Seamus erstarrte regelrecht bei diesen Worten und wurde blasser als er eh schon war. Alan hatte ja schon beim Endkampf so eine Vorahnung gehabt, die sich jetzt verstärkte. Der Gryffindor rang innerlich sichtlich mit sich und schien dann einen Entschluss zu fassen. „Wenn dich das so anwidert, dann können wir keine Freunde mehr sein.“, sagte er mit leicht brüchiger Stimme und ballte seine Hände zu Fäusten. „Wieso das denn jetzt? Hast du den Verstand verloren?“, wollte er völlig verblüfft wissen. „Nein, wohl eher du! Und obwohl du so gefühlskalt bist, ändert das nichts an meinen Gefühlen für dich. I-ich liebe dich!“, ratterte er den letzten Teil runter. Endlich hatte er es geschafft und es ihm gebeichtet! Damit war es nun aber mit ihrer Freundschaft vorbei, schätzte er. „D-Du- was? Das ist jetzt wohl ein übler Scherz! D-das kann einfach nicht sein!“, stotterte er verwirrt und rannte völlig überfordert aus der Halle. Somit gab es keine direkten Anfeindungen mehr gegen Draco, denn die restlichen drei waren bereits am Gryffindor-Tisch und schwiegen beharrlich. Langsam begann das Tuscheln an den anderen Tischen, die die neusten Neuigkeiten diskutieren mussten: Draco liebte seinen Vater; Dean war homophob; Seamus liebte Dean. Das war definitiv genug Gesprächsstoff für zwei Wochen, wenn nicht gar länger… Seamus stand immer noch wie angewurzelt da und starrte auf den Fleck, auf dem Dean gerade noch stand. Seine Augen waren aufgerissen, er zitterte stärker und langsam bahnten sich wohl auch Tränen den Weg hinab. Er ließ sich einfach auf die Knie fallen und weinte los. Da er neben dem Slytherins gestanden hatte, hievte Alan ihn neben sich auf die Bank und legte ihm einen tröstenden Arm um die Schulter. „Hey… Sei nicht traurig. Es gibt genug Leute, die deine Freundschaft und Liebe würdigen. Da braucht es nicht Dean… Auch wenn du jetzt vielleicht denkst, dass es ohne ihn nicht geht.“, munterte er ihn auf und bewegte seine Hand beruhigend rauf und runter. „Danke… Aber es stimmt: Ich hab echt das Gefühl, dass ich nicht ohne ihn kann und dann seine Worte… Sie haben mir total weh getan…“, sagte er mit belegter Stimme. „Das kann ich verstehen. Am besten, du gehst ihm erst mal aus dem Weg. Halt dich doch an Ron und Hermine oder an uns, wenn du möchtest!“, schlug Alan aufmunternd vor. Seamus nickte nur mit traurigem Blick und ging dann sich entschuldigend aus der Halle. Er wollte wohl auch nur alleine sein, um nachzudenken. So wandte Alan sich wieder an Draco, der leicht verwundert dasaß und leicht lächelnd zum Lehrertisch lächelte. „Was ist denn los?“, wollte Alan wissen. „Ich hätte nur nicht gedacht, dass es so reibungslos von Statten geht, Dean mal ausgenommen… Es erleichtert mich schon immens.“, gab er zu. „Ja, aber wir sind ja alle noch jung… Die alten, verbohrten Säcke im Ministerium sehen das vielleicht nicht so an…“, dachte Alan besorgt weiter. Wieder verfinsterte sich Dracos Gesicht. „Wenn die Lucius irgendetwas antun, dann werde ich aber ein Wörtchen mit denen reden!“, brummte er ungemütlich, worauf die meisten Slytherins ihn überrascht ansahen und Blaise in schallendes Gelächter ausbrach. So, das war's auch schon wieder. Das nächste Kapitel wird dann mit der Sicht von Lucius beginnen. Mfg s-n-f Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)